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1. Gebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Stabilisierung von thermoplastischen
Kunststoffen oder Harzen, die in einem Kontakt stehen mit Metallen
oder Metallsalzen, gegen einen thermooxidativen Abbau. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung die Stabilisierung von thermoplastischen
Kunststoffen, die in einem Kontakt stehen mit Metallen oder Metallsalzen
gegen einen thermooxidativen Abbau durch Verwendung von Gemischen
von einem Dithiocarbamat und einem Metalldeaktivator.
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2. Beschreibung des verwandten
Stands der Technik
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Hersteller
von Kunststofferzeugnissen haben ein lange bestehendes Problem erfahren
bei der Stabilisierung von Kunststoffharzen, die bei der Verwendung
in einem Kontakt stehen mit Metallen oder Metallsalzen. Dieses Problem
ist besonders akut in der Draht- und Kabelindustrie, wo thermoplastische
Schichten oder Beschichtungen in einem Kontakt stehen mit dem darunter
liegenden Substrat, z.B. Kupferdraht.
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Die
US 4 035 325 offenbart die
Verwendung eines Metalldeaktivators zur Stabilisierung eines Kunststoffs,
der in einem Kontakt steht mit dem Metall Kupfer.
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Das
US Patent mit der Nummer
US 3
001 969 offenbart eine thermoplastische wärmestabile
Zusammensetzung, die überwiegend
aus einem normal festen Polypropylen plus einer stabilisierenden
Menge eines Zinkdiniederalkyldithiocarbamats besteht, wobei die
Alkylreste mindestens zwei Kohlenstoffatome enthalten, insbesondere
Zinkdibutyldithiocarbamat.
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Das
US Patent mit der Nummer
US 3
322 802 offenbart bestimmte oxidierte Dithiocarbamate,
die abgeleitet sind von zweiwertigen, dreiwertigen und vierwertigen
Metallen und Verfahren zu ihrer Herstellung. Die Verbindungen sollen
eine hohe biozide Wirksamkeit oder Aktivität aufweisen und nützlich oder
geeignet sein als industrielle oder landwirtschaftliche Bakterizide
und Fungizide und als Antifoulingmittel in Farben. Sie sollen auch
nützlich
sein als Vulkanisationsbeschleuniger, als Antioxidantien in Polymeren
und als Oxidations- und Abriebsinhibitoren in Schmiermitteln.
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Das
US Patent mit der Nummer
US 4
464 496 offenbart eine nicht vergilbende oder Anti-Vergilbungs-Antioxidations-UV-Stabilisatorkombination,
insbesondere geeignet in AES Polymeren, die (A) mindestens ein Antioxidationsmittel
oder Antioxidans umfasst, das ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus: (i) einem Thiodialkylenbis-(3,5-dialkyl-4-hydroxy)hydrocinnamat-Antioxidans;
(ii) einem N,N'-Alkylenbis-(3,5-dialkyl-4-hydroxy)hydrozimtsäureamid-Antioxidans;
(iii) einem O,O-Dialkyl-3,5-dialkyl-4-hydroxybenzylphosphonat-Antioxidans;
(iv) einem Oxamidobisalkyl-(3,5)-dialkyl-4-hydroxyphenyl)propionat-Antioxidans
und (v) einem [3-(3,5-Dialkyl-4-hydroxyphenyl)propionamido]alkylstearat-Antioxidans;
und (B) eine UV-Stabilisatorpackung, die (vi) mindestens einen UV-Stabilisator
von dem Typ eines gehinderten Amins mit oder ohne (vii) mindestens
einen UV-Absorber umfasst.
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Das
US Patent mit der Nummer
US 4
469 609 offenbart ein Stabilisierungssystem, das geeignet
ist, eine Beständigkeit
gegen oxidativen Abbau zu verleihen, das umfasst:
- (1)
ein Metalldeaktivatorazin der folgenden Formel: wobei R1 und
R2 Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
Alkoxy mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, Carbalkoxy mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
Halogen, Hydroxy, Nitro und Aminogruppen sein können, und X1 und
X2 Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
oder Di-, Tri- oder Tetramethylenbrücken zu dem aromatischen Ring
sein können;
- (2) ein Amin;
- (3) eine Metallverbindung, die ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus Metallen oder Metallsalzen; und
- (4) einem Schmieröl,
das ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Mineralölen oder synthetischen Kohlenwasserstoffölen.
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Das
US Patent mit der Nummer
US 4
797 511 offenbart eine Zusammensetzung, die gegen oxidativen Abbau
stabilisiert ist, umfassend: ein Polyolefin, Kohlenschwarz, das
homogen einverleibt ist in das Polyolefin, eine stabilisierende
Menge eines Thiodiethylen-bis-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxy)hydrocinnamats
als ersten Stabilisatorbestandteil, der in das Polyolefin einverleibt
ist und einen zweiten Stabilisatorbestandteil von mindestens einem
Aminantioxidans, das ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus einem parasubstituierten Aralkyl-substituierten
Diphenylamin; einem para-Phenylendiamin und einem polymerisierten
Dihydrochinolin, das in das Polyolefin einverleibt ist. Das US Patent
mit der Nummer
US 4 837 259 offenbart
Polypropylen, das gegen oxidativen Abbau stabilisiert ist durch
das Vorliegen darin von einer stabilisierenden Menge einer Antioxidationsmittelzusammensetzung,
die umfasst:
- (a) mindestens ein Aralkyl-substituiertes
Diarylamin, und
- (b) mindestens ein sterisch gehindertes Phenol.
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Das
US Patent mit der Nummer
US 6
080 929 offenbart eine Verbesserung bei einem Draht- oder Kabelsystem,
umfassend einen Draht- oder Kabelteil, eine Isolationszusammensetzung,
die den Draht- oder den Kabelteil umschließt oder ummantelt, ein Füllmaterial,
das die Isolationszusammensetzung umschließt oder ummantelt und eine
Umhüllungs-
oder Ummantelungszusammensetzung, die das Füllmaterial umschließt oder
ummantelt, wobei entweder die Isolationszusammensetzung, die Umhüllungszusammensetzung
oder beide mindestens ein Antioxidans umfassen, wobei die Verbesserung
umfasst den Einschluss eines Stabilisierungsgemischs in das Füllmaterial,
wobei das Stabilisierungsgemisch mindestens zwei Antioxidantien
umfasst, die ausgewählt
sind aus mindestens zwei Elementen der Gruppe, bestehend aus:
- (a) Metalldithiocarbamatsalzen,
- (b) Aminantioxidantien und
- (c) sterisch gehinderten phenolischen Antioxidantien,
wobei
das Stabilisierungsgemisch in dem Füllmaterial in einer Menge vorliegt,
die wirksam ist für
die Reduzierung der Oxidation des Kabelfüllmaterials, um dadurch einen
Verfall oder Verderb oder Verschleiß oder eine Alterung der Umhüllung und/oder
Isolierung zu reduzieren.
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Die
US Patentanmeldung mit der Anmeldenummer 09/181 287, eingereicht
am 28 Oktober 1998, offenbart eine Zusammensetzung, umfassend:
- (A) einen thermoplastischen Kunststoff;
- (B) Kohlenschwarz oder Ruß und
- (C) eine stabilisierende Menge von:
(1) einem ersten Stabilisator,
der mindestens ein Metalldithiocarbamatsalz der folgenden Struktur umfasst, wobei
M für ein zweiwertiges,
dreiwertiges oder vierwertiges Metall steht,
X für eine ganze
Zahl von 2 bis 4 steht, die der Wertigkeit von M gleich ist, und
die Gruppe für den Rest eines beliebigen
sekundären
Amins steht, das mit Kohlenstoffdisultid reagiert, um ein Dithiocarbamat
zu bilden; und
(2) einem zweiten Stabilisator, der ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus:
(a) mindestens einem Aminantioxidans,
das ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus:
(i) einem Kohlenwasserstoff-substituierten
Diarylamin,
(ii) einem Reaktionsprodukt eines Diarylamins und
eines aliphatischen Ketons,
(iii) einem N,N'-Kohlenwasserstoff-substituierten para-Phenylendiamin
und
(iv) einem polymerisierten Dihydrochinolin und
(b)
mindestens einem sterisch gehinderten Phenol.
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Das
Patent des Vereinigten Königreichs
GB 1 356 107 offenbart thermoplastische Polymerzusammensetzungen,
die relativ schnell abbauen bei der Exposition oder Aussetzung an
die Umwelt. Die Zusammensetzungen umfassen ein thermoplastisches
Vinylpolymer oder Copolymer und mindestens einen nicht ionischen organisch
löslichen
Komplex eines Metalls, das ausgewählt ist aus Eisen, Mangan,
Silber, Palladium, Molybdän,
Chrom, Wolfram oder Cer, und einem Komplexierungsmittel, wobei eines oder
beide des Komplexes und Komplexierungsmittels ein Antioxidans sind,
wobei der Komplex aktivierbar ist durch Licht mit einer Wellenlänge von
weniger als 330 nm und gegebenenfalls Wärme, um eine mehr photooxidativ
aktive Form des Metalls in einer Menge zu ergeben, um so einen Abbau
der Polymerzusammensetzung am Ende ihrer gewünschten Lebensdauer zu verursachen.
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Das
europäische
Patent mit der Veröffentlichungsnummer
EP 0 080 409 offenbart Gummizusammensetzungen,
die nützlich
sind in Gusstaschen oder Formtaschen, die Ölen widerstehen bei 140 Grad/skbar
und Epichlorhydrinpolymere (100 Teile), Weichmacher (0,5 bis 20
Teile), Verstärkungsfüllstoffe
(1 bis 150 Teile), Metallstearate (0,5 bis 7,5 Teile), Pb
3O
4 (0,5 bis 7,5
Teile), Stabilisatoren (0,5 bis 5,5 Teile) und Vulkanisationsmittel
(0,5 bis 5,5 Teile) enthalten. Daher wurde ein Gemisch von 100 Teilen
Polyepichlorhydrin, vier Teilen Stearinsäure, 2,5 Teilen Pb
3O
4, einem Teil Zinkstearat, 2,5 Teilen N-Isopropyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin,
ein Teil (Bu
2NCS
2)
2Ni, 0,75 Teile H
2N(CH
2)
6COOH und 30 Teile
Kohlenschwarz 40 min bei 160 Grad vulkanisiert, um einen Gummi zu
ergeben, der eine Zugfestigkeit von 18,7 MPa, Dehnung von 900 Prozent,
300 Prozent Modulus 6 MPa und Shore Härte von 61 aufweist, verglichen
mit 16,3, 720, 7,6 bzw. 64 nach 24 h in Luft bei 140 Grad und 14,3,
500, 9 bzw. 60 nach 24 h in Öl
bei 140 Grad.
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Das
europäische
Patent mit der Veröffentlichungsnummer
EP 0 328 788 offenbart eine
Zusammensetzung, die 100 Gewichtsteile (pbw) eines Blockcopolymers
aus einer aromatischen Vinylverbindung und einen konjugierten Dien
und 1,0 bis 5,0 pbw eines Gemischs von zwei oder mehr Verbindungen,
die ausgewählt
sind aus einem Dithiocarbamatderivat, einem Triazinderivat und einer
Polyphenolverbindung, umfasst, eine Klebstoffzusammensetzung, die
sie enthält,
und ein Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzungen durch Mischen
der Bestandteile, die in Frage kommen.
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Die
JP 71 037440 offenbart
die Verwendung von Thioharnstoff, Irganox RA-565, Soxinol PZ {(Me
2NCS
2)
2Zn},
Irganox RA-1093 und Soxinol M (2-Mercaptobenzothiazol) als Entfärbungsstabilisatoren
für Polypropylenfasern
und -filme, die ein phenolisches Antioxidationsmittel enthalte.
Zum Beispiel wurde ein Polypropylenstoff oder -gewebe, das 0,25
Prozent Irganox RA-1010 enthielt und imprägniert war mit 5 g/l Thioharnstofflösung (nasse
Aufnahme 80 Prozent) nicht entfärbt
durch Ammoniak, während
ein nicht behandelter Stoff oder Gewebe pink wurde.
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Hwahak
Kwa Hwahak Kongop (1975), 18(6), 302 bis 309, offenbart die Verwendung
von Tetraethylthiuramdisulfid (I) und Tetramethylthiuramdisulfid
(II) als Wärmestabilisatoren
für S-modifizierten
Neoprengummi. Die Scorchzeit oder Zeit zum Anbrennen oder Verbrennen
nahm linear zu mit zunehmendem Gehalt an I und II, während Ni-bis-(N,N-dibutyldithiocarbamat)
(III), N-Phenyl-2-naphthylamin (IV), Thiophenylamin (V) und BHT
die Vernetzung beschleunigten. III, IV und V waren gute Antioxidantien
und verhinderten eine Dehydrochlorierung. Der Gummi, der 1 Prozent
I enthielt, wies eine Lagerfähigkeit
(Plastizitätsabnahme
um 70 Prozent) von 1,5 Jahren auf.
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W.
L. Hawkins beschreibt in Polymer Degradation and Stabilization,
Springer-Verlag, New York (1984) die Verwendung von Kohlenschwarz,
sterisch gehinderten Phenolen, Dithiocarbamaten und Aminantioxidantien,
um Polymere gegen thermische Oxidation zu stabilisieren.
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Die
Offenbarungen der vorstehenden Dokumente werden hierin durch Bezugnahme
in ihrer Gesamtheit einverleibt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung wird gekennzeichnet durch ein polymeres Material,
das ein stabilisierendes Gemisch einschließt, das mindestens zwei Bestandteile
umfasst. Der erste Bestandteil ist ein Metalldithiocarbamatsalz,
und der zweite Bestandteil ist ein Metalldeaktivator.
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Es
wurde gefunden, dass diese stabilisierenden Gemische thermoplastische
Kunststoffe oder Harze gegen einen Polymerabbau schützen, wie
gezeigt durch verlängerte
anfängliche
Oxidationsinduktionszeiten (initial oxidative induction times (OIT)).
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Ganz
besonders ist die vorliegende Erfindung gerichtet auf eine Zusammensetzung,
umfassend:
- (A) einen thermoplastischen Kunststoff,
dem eine stabilisierende Menge zugegeben ist von:
- (1) einem ersten Stabilisator, der mindestens ein Metalldithiocarbamatsalz
der folgenden Struktur umfasst, worin
M für ein zweiwertiges,
dreiwertiges oder vierwertiges Metall steht,
X für eine ganze
Zahl von 2 bis 4 steht, die der Wertigkeit von M gleich ist, und
die Gruppe für den Rest eines beliebigen
sekundären
Amins steht, das mit Kohlenstoffdisulfid reagiert, um ein Dithiocarbamat
zu bilden; und
- (2) einem zweiten Stabilisator, der mindestens einen Metalldeaktivator
umfasst; und
- (B) ein Element, das ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus metallischem Kupfer, Kobalt, Mangan und
Salzen der Vorstehenden in einem Kontakt mit dem thermoplastischen
Kunststoff.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt ist die vorliegende Erfindung gerichtet
auf die Verwendung eines Gemischs von
- (A) einem
ersten Stabilisator, der mindestens ein Metalldithiocarbamatsalz
der folgenden Struktur umfasst, worin
M für ein zweiwertiges,
dreiwertiges oder vierwertiges Metall steht,
X für eine ganze
Zahl von 2 bis 4 steht, die der Wertigkeit von M gleich ist, und
die Gruppe für den Rest eines beliebigen
sekundären
Amins steht, das mit Kohlenstoffdisulfid reagiert, um ein Dithiocarbamat
zu bilden; und
- (B) einem zweiten Stabilisator, der mindestens einen Metalldeaktivator
umfasst zur Stabilisierung eines thermoplastischen Kunststoffs,
der in einem Kontakt steht mit einem Metall oder Metallsalz, das
ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus metallischem Kupfer, Kobalt, Mangan
und Salzen der Vorstehenden gegen einen thermooxidativen Abbau.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Wie
oben angegeben, ist die vorliegende Erfindung auf eine Zusammensetzung
gerichtet, die Folgendes umfasst:
- (A) einen
thermoplastischen Kunststoff, dem eine stabilisierende Menge zugegeben
ist von:
- (1) einem ersten Stabilisator, der mindestens ein Metalldithiocarbamatsalz
der folgenden Struktur umfasst, worin
M für ein zweiwertiges,
dreiwertiges oder vierwertiges Metall steht,
X für eine ganze
Zahl von 2 bis 4 steht, die der Wertigkeit von M gleich ist, und
die Gruppe für den Rest eines beliebigen
sekundären
Amins steht, das mit Kohlenstoffdisulfid reagiert, um ein Dithiocarbamat
zu bilden; und
- (2) einem zweiten Stabilisator, der mindestens einen Metalldeaktivator
umfasst; und
- (B) ein Element, das ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus metallischem Kupfer, Kobalt, Mangan und
Salzen der Vorstehenden in einem Kontakt mit dem thermoplastischen
Kunststoff.
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Die
thermoplastischen Kunststoffe, die gegen oxidativen Abbau stabilisiert
werden können
in Gegenwart von Metall oder Metallsalzen durch den Einsatz von
Gemischen der oben beschriebenen Metalldithiocarbamatsalze und Metalldeaktivatoren
schließen
Kunststoffe oder Harze ein, die abgeleitet sind von Ethylen, die Low-Density-Ethylen
(LDPE) oder unter hohem Druck hergestelltes Polyethylen niedriger
Dichte, Linear-Low-Density-Polyethylen (LLDPE) oder Polyethylen
mit niedriger Dichte und linearer Struktur, Medium-Density-Polyethylen
(MDPE) oder Polyethylen mit mittlerer Dichte, High-Density-Polyethylen
(HDPE) oder unter niedrigem Druck hergestelltes Polyethylen hoher
Dichte oder andere von Ethylen abgeleitete Kunststoffe oder Harze
einschließen,
die Dichten aufweisen von 0,85 bis 1,4 g/cm3;
Homopolymere, die abgeleitet sind von mono- und diethylenisch ungesättigten
Kohlenwasserstoffmonomeren von C3 und höher, wie
Polypropylen, Polyisobutylen, Polymethylbuten-1, Polymethylpenten-1,
Polybuten-1, Polyisobutylen und dergleichen; Copolymere, die abgeleitet
sind von zwei oder mehr Monomeren, wie Ethylen-Propylen-Polymere,
die mindestens einen Hauptteil von Propylen aufweisen, Propylen-Buten-1-Copolymeren, Propylen-Isobutylen-1-Copolymere
und dergleichen und Gemische davon; Polystyrole, Polyvinylhalogenide;
und technische Thermoplasten, z.B. Polyamide, Polyester, Polyphenylenoxide,
Polyphenylensulfide, Polyacetale, aliphatische Polyketon Co- oder Terpolymere,
Polyethersulfone, Polycarbonate, flüssigkristalline Polymere, Polyetheretherketone
und Polyarlyate. Vorzugsweise ist der thermoplastische Kunststoff
ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus den Kunststoffen, die von Ethylen
abgeleitet sind, wie oben beschrieben.
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In
der obigen Strukturformel für
die Metalldithiocarbamatsalze, die in der Praxis der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, stehen R und R' für
Kohlenwasserstoffgruppen, z.B. Aryl oder Alkyl, die gleich oder verschieden
sein können,
und die verbunden sein können
durch eine Methylengruppe oder durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom,
um mit dem Stickstoff einen heterocyclischen Ring zu bilden. Die
Kohlenwasserstoffgruppen können
Alkylgruppen sein, die 1 bis 12 Kohlenstoffatome aufweisen, Cycloalkylgruppen
und Kohlenwasserstoff-substituierte Cycloalkylgruppen, die 5 bis
12 Kohlenstoffatome aufweisen, oder Aryl-, Aralkyl- oder Alkarylgruppen,
die 6 bis 12 Kohlenstoffatome aufweisen. Wenn sie verbunden oder
zusammengenommen sind, können
die Gruppen R und R' mit
dem Stickstoff heterocyclische Ringe bilden, die 4 bis 5 Kohlenstoffatome,
0 bis 1 Sauerstoffatom und 0 bis 1 Schwefelatom enthalten. Die Gesamtzahl
an Kohlenstoffatomen in den Gruppen R und R' (gebunden oder befestigt an das gleiche
Stickstoffatom) beträgt
vorzugsweise 24 oder weniger. Typische Reste in den Amingruppen
schließen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Phenyl, Naphthyl, Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl,
Hexyl, Heptyl, Octyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Benzyl, Phenethyl
und dergleichen ein. Butyl und Benzyl sind bevorzugt. Der Aminstickstoff
kann eingeschlossen sein in z.B. Morpholino-, Thiamorpholino- und
Piperidinogruppen. Die vorstehenden Begriffe sollten verstanden
werden als generisch in dem Sinn, dass sie strukturelle Isomere
einschließen,
wo es zweckmäßig ist,
z.B. Isopropyl, tert.-Butyl, Neopentyl, 2-Ethylhexyl und dergleichen.
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Der
Metallbestandteil des Dithiocarbamats M ist vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus den zweiwertigen Metallen Kupfer, Zink,
Mangan, Nickel, Blei, Cadmium, Kobalt, Zinn(II), Barium und Queckslber;
den dreiwertigen Metallen Eisen(III) und Wismut; und dem vierwertigen
Metall Zinn(IV). Es ist bevorzugt, dass M ein zweiwertiges Metall
ist, und besonders bevorzugt, dass es Zink ist.
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Es
ist am meisten bevorzugt, dass der erste Stabilisator Zinkdibenzyldithiocarbamat
oder Zinkdibutyldithiocarbamat ist.
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Die
Metalldeaktivatoren, die in der Praxis der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden können, schließen 2,2'-Oxamidobis{ethyl-3-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat};
1,2-Bis(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydrocinnamoyl)hydrazin;
Formylsalicylhydrazid; N,N'-Dibenzaloxalyldihydroazid;
3-Salicylamido-1,2,4-triazol; N,N'-Disalicoyladipoyldihydrazid und dergleichen
ein. Vorzugsweise steht der Deaktivator für 2,2'-Oxamidobis{ethyl-3-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat}
oder 1,2-Bis(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydrocinnamoyl)hydrazin.
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Außerdem können andere
Oxidationsmittel, wenn gewünscht,
wie gehinderte Phenole, in die Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung eingeschlossen werden. Solche gehinderten Phenole weisen
vorzugsweise ein Molekulargewicht von mehr als 500 Dalton auf. Bevorzugte
Beispiele schließen
2,2'-Methylenbis(4-methyl-6-tert.-butylphenol);
2,2'-Methylenbis(4-ethyl-6-tert.-butylphenol);
4-Hydroxymethyl-2,6-di-tert.-butylphenol; n-Octadecyl-beta(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat;
2-tert.-Butyl-4,6-dimethylphenol;
2,6-Methyl-4-didodecylphenol; Tris(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyisocyanurat
und Tris(2-methyl-4-hydroxy-5-tert.-butylphenyl)butan ein.
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Noch
bevorzugter sind Octadecyl-3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat;
Tetrakis{methylen(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxy-hydrocinnamat)}methan;
1,3,5-Tris(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl)-s-triazin-2,4,6(1H,3H,5H)trion;
1,3,5-Tris(4-tert.-butyl-3-hydroxy-2,6-dimethylbenzyl)-s-triazin-2,4,6-(1H,3H,5H)trion;
1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl)benzol;
3,5-Di-tert.-butyl-4-hydroxyhydrozimtsäuretriester
mit 1,3,5-Tris(2-hydroxyethyl)-5-triazin-2,4,6(1H,3H,5H)-trion und
Bis(3,3-bis(4-hydroxy-3-tert.-butylphenyl)butansäure)glykolester.
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Am
meisten bevorzugt sind die gehinderten Phenole, die ausgewählt sind
aus der Gruppe, bestehend aus Tetrakis{methylen(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxy-hydrocinnamat)}methan;
1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl)benzol;
1,2-Bis(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydrocinnamoyl)hydrazin und
2,2'-Oxamidobis{ethyl-3-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)}proprionat.
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Die
vereinigten Mengen oder Gesamtmengen an Metalldithiocarbamatsalzen
und beliebigen zusätzlichen
Antioxidationsmitteln, z.B. gehindertem (gehinderten) Phenol(en),
die dem thermoplastischen Kunststoff der vorliegenden Erfindung
einverleibt sind, werden, in einem Minimum, solche sein, die benötigt werden,
um einen signifikanten Grad an Stabilität gegen oxidativen Abbau zu
verleihen. Im Allgemeinen können
solche Mengen verschieden sein von etwa 0,01 bis etwa 5,0 und vorzugsweise
von etwa 0,3 bis etwa 1,2 Gew.-% des thermoplastischen Kunststoffs.
Obwohl vereinigte Mengen oder Gesamtmengen der Antioxidationsmittel
oder Antioxidantien in einem Überschuss
von etwa 5 Gew.-% eingesetzt werden können, können solche Mengen einen schädlichen
Effekt auf die physikalischen und mechanischen Eigenschaften des
Polymersubstrats haben, in welchem Fall sie üblicherweise vermieden werden
sollen.
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Die
relativen Verhältnisse
von Metalldithiocarbmatsalzen zu zusätzlichen Antioxidantien oder
Antioxidans, wenn vorliegend, kann weit verschieden sein. Im Allgemeinen
können
die Verhältnisse
variieren von etwa 20:1 bis etwa 1:20 und vorzugsweise von etwa
10:1 bis etwa 1:10 und besonders bevorzugt, wo gehinderte Phenole
verwendet werden, in einem Bereich von etwa 1:3 bis etwa 1:6, obwohl
Verhältnisse
etwas oberhalb und unterhalb dieser Bereiche auch verwendet werden
können
mit vorteilhaften Ergebnissen.
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Die
eingesetzten Verfahren, um die Stabilisatoren in die thermoplastischen
Kunststoffe einzuverleiben sind nicht kritisch und folgen im Allgemeinen
beliebigen der bekannten Verfahren, um Additive in solche Kunststoffe
oder Harze einzuverleiben. Zum Beispiel können diese Materialien in den
thermoplastischen Kunststoff als ein Prämix oder Vorgemisch eingeführt werden
oder sie können
getrennt beibehalten werden und zu dem Kunststoff oder Harz simultan
oder nacheinander gegeben werden und dann homogen verteilt werden
in dem Polymer durch Mahlen, Extrusionsmischen oder einigen anderen
mechanischen Arbeitsverfahren. Entweder kann der erste Stabilisator
oder der zweite Stabilisator oder beide zugegeben werden zu dem
thermoplastischen Kunststoff im Weg eines Vorkonzentrats oder in
einem Trägersystem,
z.B. einem geeigneten Lösemittel oder
Co-Lösemittel.
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Durch
Befolgung der üblichen
Praxis können
andere Additive in den Kunststoff einverleibt werden vor bis während und/oder
nach der Zugabe der Stabilisatoren. Solche Additive schließen andere
Stabilisatoren, Farbstoffe oder Färbemittel, Verstärkungsmittel,
Füllstoffe,
antistatische Mittel oder Antistatika, Schmiermittel, Weichmacher
und dergleichen ein, die in üblichen
Mengen vorliegen.
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Zum
Beispiel kann die vorliegende Erfindung auch das Vorliegen von Kohlenschwarz
in dem Polymer einschließen.
Das Kohlenschwarz ist geeignet unter anderem zur Bereitstellung
einer Beständigkeit
gegenüber
den Wirkungen von ultraviolettem Licht. Es kann vorliegen in einem
Bereich von etwa 0,01 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt von etwa
0,01 bis 10 Gew.-% und am meisten bevorzugt von etwa 0,1 bis etwa
5 Gew.-%.
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Verschiedene
Merkmale und Gesichtspunkte der vorliegenden Erfindung werden nun
in den folgenden Beispielen weiter veranschaulicht. Während diese
Beispiele angegeben werden, um einem Fachmann zu zeigen, wie innerhalb
des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung gearbeitet werden
kann, sollen sie nicht beabsichtigt sein, um auf irgendeinem Weg
als Beschränkung
für den
Schutzbereich der Erfindung zu dienen.
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Oxidative Induktionszeiten
(Oxidative Induction Times (OIT))
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Kreisförmige Scheiben
mit 0,25 Inch Durchmesser werden aus 0,25 mm Filmen des Materials,
das getestet wird, geschnitten und in Aluminiumpfannen gegeben,
zur Verwendung in einem Perkin-Elmer
DSC-2C Typ Differenzial-Scanning-Kalorimeter (DSC). Die Testkammer
des DSC Kalorimeters wird mit Stickstoff gespült, der bei 50 cc/min fließt und äquilibriert
bei 70°C über einen
Zeitraum von 2 min. Die Temperatur wird auf 200°C erhöht mit einer Geschwindigkeit
von 20°C
und isotherm gehalten über
einen Zeitraum von 2 min. Darauf folgt ein Wechsel zu Sauerstoff
mit einer Flussrate von 50 cc/min mit einem isothermen Halt über einen Zeitraum
von 120 min, um einen thermooxidativen Abbau zu induzieren. Die
Oxidative Induktionszeit (Oxidative Induction Time (OIT)) ist die
Zeitdauer in Minuten zwischen dem Erreichen der isokratischen Temperatur, wenn
die Sauerstoffumgebung eingeführt
ist und der Zeit, bei der das DSC den Beginn einer Oxidation detektiert.
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Beispiel
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Eine
Standardformulierung wurde hergestellt durch Auswiegen von 60 g
High Density Polyethylen, 60 mg Stabilisator und 300 mg gepulvertem
Kupfer (kommerziell erhältlich
von Aldrich), gefolgt von trockenem Mischen. Das Gemisch wurde dann
in einem Brabender Mixer 15 min lang bei 185°C zusammengemischt. Die Kunststoffmasse
wurde aus dem Mixer entfernt und 5 min lang bei 177°C in einen
10 mm (mil) Film gepresst. Der Film wurde in einem Ofen 110°C ausgesetzt.
(Wenn LDPE verwendet wurde, war die Temperatur 90°C). Kleine
Bereiche des Films wurden entfernt, und die OIT Messungen wurden
durchgeführt
auf einem Mettler DSC bei 200°C.
Die OIT Ergebnisse sind in der Tabelle 1 gezeigt. Die Anfangs OIT
Dateneinheiten sind Minuten.
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Naugard
XL-1 steht für
2,2'-Oxamidobis{ethyl-3-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat}.
Naugard 10 steht für
Tetrakis{methylen(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat)}methan.
Irganox MD-1024 steht für
1,2-Bis(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydrocinnamoyl)hydrazin. Butazat
steht für
Zinkdibutyldithiocarbamat.
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Wie
diese Daten zeigen, zeigt die Kombination von Metalldeaktivatoren
und Metalldithiocarbamatsalzen eine signifikante Verbesserung bei
den Werten der Anfangs OIT (Proben 4, 5 und 6) im Vergleich zu ähnlichen
Formulierungen, die kein Metalldithiocarbamatsalz (Proben 1, 2 und
3) enthalten.
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Angesichts
der vielen Veränderungen
und Modifikationen, die gemacht werden können, ohne von den Prinzipien
abzuweichen, auf denen die Erfindung beruht, sollte für ein Verständnis des
Schutzbereichs, der der Erfindung zusteht, Bezug genommen werden
auf die beigefügten
Ansprüche.