-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von optischen
Elementen aus synthetischem, thermoplastischem Material, wie ophtalmische
Linsen, Gerätelinsen
oder optische Präzisionselemente,
die durch Einspritzpressen beziehungsweise Formpressen erhalten
werden.
-
Das
Formen von ophtalmischen Linsen aus synthetischem, thermoplastischem
Material erfolgt meistens durch Einspritzen, wobei dieses Verfahren die
direkte Transformation des Kunststoff-Rohmaterials in fertige Linsen
erlaubt. Man weiß,
daß bei
der Herstellung von optischen Linsen durch ein Verfahren dieser
Art das thermoplastische Material vorab auf eine Temperatur erwärmt wird,
die höher
ist als der Glasumwandlungspunkt, um geschmolzen zu werden. In dieser
Form wird das Material unter starkem Druck in einen Formhohlraum
von geeigneter Form und Größe eingeführt, der
in einer Form ausgeführt
ist. Anschließend
lässt man
das Material zu seiner Verfestigung abkühlen, bevor man die so geformte
Linse aus der Form heraus holt. Üblicherweise wird
als Material ein thermoplastisches Harz verwendet, wie Methylpolyrnetakrylat,
Polykarbonat oder Polykarbonatcopolymere, Polynorbornen, Polystyrol, einem
zyklischen Polyolefin oder einem seiner Kopolymere, etc. Ein solches
Verfahren ist in der Druckschrift US-A-5620635 dargelegt.
-
Um
ophtalmische Linsen zu erhalten, die optische Qualitäten besitzen,
die ihrer Bestimmung entsprechen, müssen gewisse Vorkehrungen getroffen werden
während
der Herstellung, um speziell unregelmäßige Verformungen oder das
Auftreten von internen Restspannungen zu vermeiden, wobei solche Verformungen
oder Spannungen eine Anisotropie oder unerwünschte Abweichungen erzeugen,
wie eine Doppelbrechung.
-
In
dieser Hinsicht wird besondere Sorgfalt für die Ausführung der Wandung des Formhohlraums
in der Form berücksichtigt.
Meistens ist der Formhohlraum aus zwei Kokillen gebildet, die jeweils
eine Formfläche
aufweisen, die die geeignete(n) Krümmungen) besitzen, die jenen
entsprechen, die man der fertiggestellten Linse geben will. Diese
Kokillen sind im allgemeinen aus rostfreien Stahl und weisen einen
optischen Hochglanz auf, das heißt analog zu dem eines Spiegels.
-
Darüber hinaus
wird oft empfohlen, bei der Injektion von Material in den Formhohlraum
in zwei aufeinander folgenden Phasen vorzugehen: eine erste Phase
der eigentlichen Füllung,
während
der der Formhohlraum sich progressiv füllt, und eine zweite Phase
des Stopfens oder der Kompression, die nach der vollständigen Füllung des
Formhohlraums einsetzt. Diese zweite Phase des Stopfens oder der Kompression
besteht darin, das auf diese Weise in den Formhohlraum eingebrachte
Material einem erhöhten
Druck auszusetzen während
einer gegebenen Zeit, und hat zum Ziel, Lunker zu eliminieren, eine
korrekte Dichte des Materials sicher zu stellen und in einem gewissen
Maß schädliche interne
Spannungen zu reduzieren. Wenn dieser Haltedruck von der Einspritzmaschine
selbst erzeugt wird, wird vom Stopfen gesprochen. Wenn er von einer
Annäherung der
Kokillen der Form her rührt,
wird von Kompression gesprochen.
-
Diesen
Vorkehrungen, die die Arbeitsmittel und die Arbeitsweise betreffen,
sind solche hinzuzufügen,
die das Erwärmen
des plastischen Materials und der Form während des Formens betreffen.
Gewöhnlich
ist die Form mit Kanälen
für den
Kreislauf eines Wärmeübertragungsmediums
versehen, um die Temperatur der Wandung des Formhohlraums von einem
Zyklus zum anderen zu regulieren und um die Evakuierung von Wärmekalorien
der geformten Linse zu beschleunigen.
-
Um
die Bildung einer kalten „Haut" an dem in dem Formhohlraum
eingebrachten synthetischen Material durch oberflächliche
Abkühlung
vor dem Ende der Injektion zu vermeiden, wurde im Patent US-5376317
(offengelegt am 27. Dezember 1994) vorgeschlagen, vor dem Einbringen
des Materials in den Formhohlraum zu einem Erwärmen seiner Wandung bis zu
einer Formtemperatur überzugehen,
die höher
ist als die Glasumwandlungstemperatur des synthetischen Materials.
Falls es sich um Polykarbonat handelt, dessen Glasumwandlungstemperatur
in der Größenordnung
von 160°C
ist, wird insbesondere zu einem Erwärmen der Wandung des Formhohlraums
auf eine Temperatur in der Größenordnung von
260°C übergegangen.
-
Gemäß der Lehre
dieses Dokuments muß das
Erwärmen
der Wandung des Formhohlraums jedoch vollständig abgeschlossen sein, bevor
die Injektion von Material in den Formhohlraum beginnt. Der Grund
hierfür
ist, dass das grundlegende Ziel der in dieser Druckschrift dargelegten
Technik ist, die oberflächliche
Verfestigung des geschmolzenen Materials während seiner Injektion zu verhindern
und folglich dem Auftreten von Spannungen während des Füllens soweit wie möglich vorzubeugen.
Gemäß dieser
Lehre ist die Frage nicht, die Spannungen zu lockern, sondern im
Gegenteil ihre Entstehung vorab zu vermeiden.
-
Diese
Technik hat einen großen
Nachteil zur Folge: Die Zykluszeit wird beträchtlich verlängert durch
das sequenzielle Aneinanderhängen
von Heiz- und Injektionsphasen, deren jeweilige Dauer wenig verkürzbar ist.
Während
des Füllens
und trotz des Erwärmens
der Wandung des Formhohlraums werden darüber hinaus interne Spannungen
unvermeidbar in dem Material induziert durch den erhöhten Druck
und die Kriechverformung, der es unterworfen ist. Diese Spannungen
werden sodann eingefroren und beibehalten durch die schnelle Abkühlung des
Materials, die direkt nach der Injektion anfängt (d.h. ohne jegliche Verzögerung nach
der Stopf- oder Kompaktierungsphase).
-
Ein
Ziel der Erfindung ist es, die Restspannungen noch weiter zu reduzieren
in der so geformten Linse, um die optische Qualität zu verbessern, ohne
die Zykluszeit zu verlängern,
beziehungsweise diese Zeit sogar zu reduzieren.
-
Angesichts
der Realisierung von insbesondere diesem Ziel wird gemäß der Erfindung
ein Formpressverfahren beziehungsweise Einspritzpressverfahren eines
optischen Elements wie einer ophtalmischen Linse aus thermoplastischem,
synthetischem Material mittels einer einen Formhohlraum umschließenden Form
vorgeschlagen, wobei das Material vorab geschmolzen vorliegt bei
einer Formtemperatur, die höher
oder gleich ist zur Glasumwandlungstemperatur, wobei das Verfahren
für jeden
Formzyklus einer Linse die Schritte umfasst:
- – Bringen
der Wandung des Formhohlraums auf eine Heiztemperatur höher oder
gleich zur Formtemperatur des Materials,
- – Füllen des
Formraums mit dem Material,
- – Steigern
des Drucks des auf diese Weise in den Formhohlraum eingebrachten
Materials bis zu einem Verdichtungsdruck am Ende des Füllens,
- – Zurückbringen
der Wandung des Formhohlraums auf eine Abkühltemperatur, um das geformte
Material bei einer Entformungstemperatur unterhalb seiner Schmelztemperatur
abzukühlen, wobei
die Abkühltemperatur
niedriger als die Entformungstemperatur ist,
wobei in dem
Verfahren das Füllen
des Formhohlraums mit dem Material anfängt, bevor die Heiztemperatur
erreicht ist, und nachdem beide erreicht sind, der Verdichtungsdruck
des Materials und die Heiztemperatur der Wandung des Formhohlraums
während
einer gegebenen Zeit beibehalten werden.
-
Die
Zykluszeit ist somit vermindert, da das Erwärmen der Wandung des Formhohlraums
parallel zur Injektion des Materials geschieht. Die Injektion wird
anschließend
gefolgt von einer Temperaturhaltephase, während der die internen Spannungen,
die während
der Injektion auftreten konnten, gelockert werden. Das gemäß der Erfindung
wesentliche ist in der Tat, dass das geformte synthetische Material
und insbesondere seine Oberfläche
bei einer Temperatur gehalten wird, die höher ist als seine Glasumwandlungstemperatur,
nachdem die Injektion erfolgt ist, um ein Lockern der internen Spannungen
des Materials, die aus dessen Injektion und dessen Formgebung unter
Druck im Formhohlraum resultieren, zu erlauben. Es ist aber wenig
ausschlaggebend, ob die Formtemperatur noch nicht erreicht ist (was
die Form angeht) vor dem Beginn der Injektion; das Lockern der internen
Spannungen geschieht in jedem Fall nach der vollständigen Injektion.
Alle physikalischen und chemischen Eigenschaften des synthetischen Materials
werden somit erhalten oder genauer gesagt wieder hergestellt ohne
eine Störung.
-
Das
Füllen
kann mit oder während
des Temperaturanstiegs der Wandung des Formhohlraums beginnen. Somit:
- – Beginnen
das Füllen
des Formhohlraums mit dem Material und der Temperaturanstieg der Wandung
des Formhohlraums entweder gleichzeitig;
- – oder
das Füllen
des Formhohlraums mit dem Material beginnt während des Temperaturanstiegs
der Wandung des Formhohlraums; genauer gesagt beginnt das Füllen somit
weniger als 30s und/oder mehr als 5s nach dem Beginn des Temperaturanstiegs
der Wandung des Formhohlraums.
-
Es
kann darüber
hinaus vorteilhaft sein, dass das Füllen des Formhohlraums mit
dem Material aufhört
und der Druckanstiegs des Materials beginnt, bevor die Heiztemperatur
erreicht wird. Es kann sogar vorgesehen sein, dass der Verdichtungsdruck des
Materials erreicht ist, bevor die Wandung des Formhohlraums bei
der Heiztemperatur ankommt.
-
Soweit
es sich um die Heiz- und Abkühltemperaturen
und deren Erfassungsverzögerungen
handelt, haben es Experimente erlaubt, die folgenden Werte zu definieren,
die, individuell oder in Kombination, vorteilhaft sind, insbesondere,
wenn das Material Polykarbonat ist:
- – Die Heiztemperatur
ist enthalten zwischen 16,6 und 66,6°C (entspricht zwischen 30 und
120°F) oberhalb
der Glasumwandlungstemperatur des verwendeten thermoplastischen
Materials; für
Polykarbonat, dessen Glasumwandlungstemperatur 148,9°C (entspricht
300°F) ist,
entspricht dies einer Heiztemperatur, enthalten zwischen 165,5 und
215,5°C
(entspricht zwischen 330 und 420°F);
- – die
Abkühltemperatur
ist enthalten zwischen 11,1 und 55,5°C (entspricht zwischen 20 und 100°F) unterhalb
der Formtemperatur des Materials; für Polykarbonat, dessen Glasumwandlungstemperatur
148,9°C
(entspricht 300°F)
ist, entspricht dies einer Abkühltemperatur
enthalten zwischen 93,4 und 137,8°C
(entspricht zwischen 200 und 280°F);
- – die
Temperaturanstiegszeit der Wandung des Formhohlraums, ausgehend
von ihrer Abkühltemperatur
bis zu ihrer Heiztemperatur, ist enthalten zwischen 30s und 150s,
und ist vorzugsweise ungefähr
60s;
- – die
Temperaturabstiegszeit der Wandung des Formhohlraums, ausgehend
von ihrer Heiztemperatur bis zu ihrer Abkühltemperatur, ist enthalten zwischen
30s und 150s, und ist vorzugsweise ungefähr 60s;
- – die
Zeit, während
der der Verdichtungsdruck des Materials und die Heiztemperatur der
Wandung des Formhohlraums aufrecht erhalten werden, nachdem sie
erreicht wurden, ist größer als
5s, und ist vorzugsweise enthalten zwischen 10s und 30s.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden beim Lesen der folgenden
Beschreibung einer bestimmten Ausführungsform erscheinen, die
als nichteinschränkendes
Beispiel angegeben ist.
-
Es
wird Bezug genommen auf die in der Anlage präsentierten Zeichnungen, in
denen gilt:
-
Die 1 und 2 sind
Teilansichten des Bereichs, der den Formhohlraum einer Form für die Umsetzung
des Verfahrens gemäß der Erfindung enthält, in einer
Schnittansicht an einer Ebene, die die Achse des Formhohlraums enthält, jeweils
in Öffnungs-
und Schließkonfiguration;
-
die 3 ist
ein Diagramm, das die Kurve der Temperatur der Wandung des Formhohlraums
in Abhängigkeit
von der Zeit darstellt, während
aufeinanderfolgenden Schritten des Formverfahrens gemäß der Erfindung.
-
Um
das Formverfahren gemäß der Erfindung umzusetzen,
wird eine Form verwendet, die Mittel zur präzisen Temperatursteuerung/-regelung
besitzt, wie die Form, die nachfolgend mit Bezug auf 1 und 2 beschrieben
wird. Das Verfahren gemäß der Erfindung
kann jedoch auch umgesetzt werden mittels anderer Formen, die Heiz-
und Kühlmittel
beinhalten, wie die im Detail in den Druckschriften FR-2525525 und
US-5376317 beschriebenen, deren Lehre in dieser Hinsicht bezugnehmend
in der vorliegenden Anmeldung aufgenommen ist.
-
Die
in den 1 und 2 dargestellte Form umfasst
zwei Halbblöcke 1, 2,
die jeweils zumindest einen Formhohlraum 3, 4 von
zylindrischer Kontur um die Achse A besitzen.
-
Die
zwei Halbblöcke 1, 2 sind
beweglich mit Bezug zueinander, in dem Beispiel durch eine Translationsbewegung
entlang der Achse A, zwischen einer Öffnungskonfiguration, die einen
direkten Zugang zu den Formhohlräumen 3, 4 frei
gibt, und einer Schließkonfiguration,
in der die zwei Halbblöcke 1, 2 durch
die Verbindungsflächen 5, 6 entlang
einer transversalen Dichtungsebene, die mit J in 2 bezeichnet
ist, in Kontakt sind, und in der die Hohlräume 3, 4 sich
vervollständigen,
um den gewünschten Formhohlraum 7 zu
bilden.
-
In
der Praxis umfasst jeder Halbblock 1, 2 vorzugsweise
mehrere Formhohlräume,
wie 3, 4, und in der Schließkonfiguration vervollständigen sich
diese Formhohlräume
paarweise, um mehrere Formhohlräume
wie 7 zu bilden, die das gleichzeitige Formen von mehreren
Linsen mit der gleichen Form erlauben.
-
Jeder
Formhohlraum 3, 4 ist transversal durch die Nutzfläche 9, 10 einer
Kokille 11, 12 begrenzt. In dem in den Figuren
dargestellten Beispiel ist die Nutzfläche 9 der oberen Kokille 11 konkav,
wohingegen die Nutzfläche 10 der
unteren Kokille 12 konvex ist.
-
Jede
Kokille 11, 12 ist in einer röhrenförmigen Ummantelung 13, 14 mit
Achse A aufgenommen, die eine zylindrische Innenfläche 15, 16 bezüglich der
Achse A aufweist, die den Formhohlraum 3, 4 lateral
in Ergänzung
zur Nutzfläche 9, 10 der
Kokille 11, 12 begrenzt. Die Flächen 9, 10, 15, 16 bilden
somit die Wandung der Formhohlräume 3, 4 und
somit des Formhohlraums 7.
-
Jede
Kokille 11, 12 und die Ummantelung 13, 14,
die ihr zugewiesen ist, sind mit intrinsischen und ambivalenten
Mitteln zum thermischen Transfer versehen. Unter „ambivalent" werden Mittel verstanden, die
geeignet sind, sowohl das Heizen als auch das Abkühlen der
Kokille 11, 12 und der Ummantelung 13, 14 zu
gewährleisten.
Unter „intrinsisch" werden Mittel verstanden,
die nicht von äußerer Herkunft sind,
sondern in ihrer Auslegung jede Kokille 11, 12 und
jede Ummantelung 13, 14 direkt beeinflussen.
-
Genauer
gesagt sind diese intrinsischen und ambivalenten Mittel zum thermischen
Transfer der Kokille 11, 12 und der Ummantelung 13, 14 im
vorliegenden Fall in Form von inneren Zirkulationskreisläufen eines
Wärmeübertragungsmediums
ausgeführt. Somit
werden ein Kreislauf 17, 18 für jede Kokille 11, 12 und
ein Kreislauf 19, 20 für jede Ummantelung 13, 14 unterschieden.
Diese Form der Ausführung
ist selbstverständlich
nicht einschränkend;
es könnten zum
Beispiel Widerstände,
innere Kreisläufe
zur Zirkulation eines Gases, Konvektionsmittel, etc. vorgesehen
sein.
-
Darüber hinaus
können
die intrinsischen und ambivalenten Mittel zum thermischen Transfer
der Ummantelung 13, 14, das heißt im vorliegenden
Fall die Kreisläufe 19, 20,
wie auch immer die Form ihrer Ausführung sei, vorteilhafter Weise
unabhängig
von jenen 17, 18 der Kokille 11, 12 sein.
Diese Unabhängigkeit
erlaubt eine feinere Regelung des Gradienten, nicht nur über die
Zeit, sondern auch im Raum um den Formhohlraum 7, der Temperatur
der Wandung des Formhohlraums 7, der von den Nutzflächen 9, 10 der
Kokillen 11, 12 und den inneren Flächen 15, 16 der
Ummantelungen 13, 14 in der Schließkonfiguration
der Form gebildet wird.
-
Jede
Kokille 11, 12 umfasst zwei Teile:
- – ein
Unterteil 21, 22 und
- – einen
abnehmbaren Einsatz 23, 24, der am Unterteil 21, 22 angebracht
ist und die Nutzfläche 9, 10 trägt.
-
Das
Unterteil 21, 22 nimmt die Gesamtheit der Mittel
zum thermischen Transfer der Kokille 11, 12 auf,
das heißt
das Ensemble des Kreislaufes 17, 18. Der Einsatz 23, 24 ist
somit mit keinem intrinsischen Mittel zum thermischen Transfer versehen
und wird daher ausschließlich
durch thermischen Transfer mit dem Unterteil 21, 22 thermisch
geregelt.
-
Jeder
Einsatz 23, 24 weist eine Hutform auf und deckt
dank dieser Form einen Kopfabschnitt 25, 26 des
Unterteils 21, 22 ausschließlich des Fußabschnittes
dieses Unterteils ab.
-
Die
Mittel zum thermischen Transfer des Unterteils, die der Kreislauf 17, 18 bildet,
wirken auf den Kopfabschnitt 25, 26 des Unterteils,
das durch den hutförmigen
Einsatz 23, 24 bedeckt ist.
-
In
dem dargestellten Beispiel umfasst das Unterteil 21, 22 selbst
zwei Abschnitte: einen Sockel 27, 28 und einen
Deckel oder eine Kappe 29, 30, die einen Kopfabschnitt 31, 32 von
reduziertem Durchmesser des Sockels 27, 28 bedeckt.
Dieser Kopfabschnitt 31, 32 weist an seinem Ende
eine Ausformung 33, 34 auf, die mit dem Deckel 29, 30 den Kreislauf 17, 18 der
Zirkulation des Wärmeübertragungsmediums
von ringförmiger
Form bezüglich
der Achse A definiert.
-
Ein
Versorgungskanal 39, 40 ist in dem Sockel 27, 28 gemäß der Achse
A ausgebildet. Dieser Kanal mündet
in den ringförmigen
Kreislauf 17, 18 und besitzt einen Eingang 41, 42,
der geeignet ist, ein Anschlußstück (nicht
dargestellt) aufzunehmen, das das Ende einer Leitung zur Versorgung
(nicht dargestellt) mit heißem
oder kaltem Übertragungsmedium ausrüstet. Gleichermaßen ist
ein Rückkanal
(nicht sichtbar) in dem Sockel 27, 28 ausgeführt, um
das Abführen
des Mediums nach dem thermischen Austausch zu erlauben.
-
Die
Ummantelung 13, 14 besitzt eine ringförmige Kehle 35, 36,
die als Vertiefung einer zur Achse A zylindrischen Außenfläche der
Ummantelung 13, 14 ausgebildet ist. Diese Kehle
ist geschlossen durch einen röhrenförmigen Deckmantel 37, 38,
der auf die Außenfläche der
Ummantelung 13, 14 aufgepresst ist, um den Kreislauf 19, 20 der
Zirkulation des Wärmeaustauschmediums
von zur Achse A ringförmiger Form
zu bilden.
-
Das
Einspritzpressen einer optischen Linse aus thermoplastischem synthetischem
Material mittels der Form, die soeben beschrieben wurde, läuft in der
folgenden Weise ab.
-
Das
Material, das im vorliegenden Fall Polykarbonat ist, wird vorab
bei einer Formtemperatur geschmolzen, die höher als die oder gleich zu
der Glasumwandlungstemperatur ist. Die Linsen werden sodann in Serie
geformt durch eine Abfolge von Formzyklen, die in identischer Weise
wiederholt werden.
-
Jeder
Formzyklus einer Linse teilt sich auf in sechs Hauptschritte, mit
E1 bis E6 in der 3 bezeichnet. Die Schritte E1,
E2, E4, E5 und E6 folgen aufeinander, wohingegen der Schritt E3
gemäß der Erfindung
parallel zu den Schritten E1 und E2 abläuft.
-
Der
erste Schritt E1 besteht darin, den Formhohlraum 7 mit
thermoplastischem Material zu füllen.
-
Der
zweite Schritt E2 setzt am Ende des Füllens ein und besteht darin,
den Druck des derart in den Formhohlraum eingebrachten Materials
zu erhöhen
bis zu einem Verdichtungsdruck.
-
Der
dritte Schritt E3, der parallel zu den Schritten E1 und E2 abläuft, besteht
darin, die Wandung des Formhohlraums 7 zu erwärmen, der
von den Flächen 9, 10, 15, 16 gebildet
ist. Diese ist in der Tat am Ende des Zyklus (siehe unten) bei einer
Temperatur, genannt Abkühltemperatur,
die niedriger ist als die Formtemperatur des Materials. Um Hauteffekte
zu vermeiden und das Lösen
von internen Spannungen zu erlauben, wird die Wandung des Formhohlraums
auf eine Heiztemperatur gebracht, die höher als die oder gleich zu
der Formtemperatur des thermoplastischen Materials ist.
-
Die
Wahl der Heiztemperatur stellt einen Kompromiss dar: Je höher sie
ist, desto besser wird das Lösen
der internen Spannungen sein, aber um so länger wird die Zyklusdauer sein.
Bei Versuchen konnten zufriedenstellende Ergebnisse erhalten werden
mit einer Heiztemperatur, die enthalten ist zwischen 16,6 und 66,6°C (entspricht
zwischen 30 und 120°F)
oberhalb der Glasumwandlungstemperatur des verwendeten Materials.
Für Polykarbonat,
dessen Glasumwandlungstemperatur bei 148,9°C (entspricht 300°F) ist, entspricht
dies einer Heiztemperatur, die enthalten ist zwischen 165,5 und
215,5°C (entspricht
zwischen 330 und 420°F),
mit einem Vorzug für
eine Heiztemperatur von 193°C
(entspricht 380°F)
ungefähr.
Unter „ungefähr" ist bis auf 10 Prozent
genau gemeint.
-
Die
Temperaturanstiegszeit der Wandung des Formhohlraums, ausgehend
von ihrer Abkühltemperatur
bis zu ihrer Heiztemperatur, ist enthalten zwischen 30s und 150s,
und ist vorzugsweise ungefähr
60s.
-
Es
ist verständlich,
dass die Tatsache, dass der Schritt E3 gleichzeitig zu den Schritten
E1 und E2 abläuft,
bedeutet, dass das Füllen
anfängt,
bevor die Heiztemperatur der Wandung des Formhohlraums 7 erreicht
ist. Dieses Aufheizen „parallel
zur" Injektion (Füllen und
Verdichten) erlaubt es, die Zyklusdauer wesentlich zu reduzieren.
-
In
dem dargestellten Beispiel beginnen das Füllen des Formhohlraums mit
dem Material und der Temperaturanstieg der Wandung des Formhohlraums
gleichzeitig.
-
Es
könnte
jedoch im Gegensatz dazu auch vorgesehen sein, dass das Füllen des
Formhohlraums mit dem Material beginnt während des Temperaturanstiegs
der Wandung des Formhohlraums. Das Füllen des Formhohlraums mit
dem Material kann zum Beispiel mehr als 60s nach dem Beginn des Temperaturanstiegs
der Wandung des Formhohlraums beginnen. Um in diesem Fall die Zykluszeit nicht
zu erhöhen,
ist es dann aber vorzuziehen, dass das Füllen des Formhohlraums mit
dem Material weniger als 30s nach dem Beginn des Temperaturanstiegs
der Wandung des Formhohlraums beginnt.
-
Immer
noch in dem Bestreben, die Zykluszeit zu reduzieren, endet der Schritt
E1 des Füllens
des Formhohlraums mit dem Material, und der Schritt E2 des Druckanstiegs
des Materials beginnt vor dem Ende des Schritts E3, das heißt bevor
die Heiztemperatur T2 erreicht ist. Obwohl dies nicht der Fall in
dem in 3 dargestellten Beispiel ist, kann auch vorgesehen
sein, dass der Schritt E2 endet, das heißt der Verdichtungsdruck des
Materials ist erreicht, bevor die Heiztemperatur erreicht ist.
-
Der
vierte Schritt E4 besteht darin, den Verdichtungsdruck des Materials
und die Heiztemperatur der Wandung des Formhohlraums für eine gegebene
Zeit aufrecht zu erhalten, nachdem alle beide erreicht wurden.
-
Die
Zeit, während
der Verdichtungsdruck des Materials und die Heiztemperatur der Wandung
des Formhohlraums beibehalten werden, nachdem sie erreicht wurden,
ist größer als
5s und vorzugsweise enthalten zwischen 10s und 30s.
-
Der
fünfte
Schritt E5 besteht darin, die Wandung des Formhohlraums auf eine
Abkühltemperatur zurückzubringen,
um das geformte Material auf eine Entformungstemperatur abzukühlen, wobei
die Abkühltemperatur
niedriger ist als die Entformungstemperatur. Die Abkühltemperatur
ist enthalten zwischen 11,1 und 55,5°C (entspricht zwischen 20 und
100°F) unterhalb
der Formtemperatur des Materials. Für Polykarbonat, dessen Glasumwandlungstemperatur 148,9°C (entspricht
300°F) ist,
entspricht dies einer Abkühltemperatur,
die enthalten ist zwischen 93,4 und 137,8°C (entspricht zwischen 200 und
280°F), mit
einer Bevorzugung für
eine Abkühltemperatur von
121,1°C
(entspricht 250°F)
ungefähr.
-
Die
Temperaturabstiegszeit der Wandung des Formhohlraums von ihrer Heiztemperatur
bis zu ihrer Abkühltemperatur
ist enthalten zwischen 30s und 150s, und bevorzugt ungefähr 60s.
-
Der
sechste Schritt E6 besteht darin, die verfestigte Linse auszuwerfen.
Zu diesem Zweck wird die Form vor dem Auswerfen selbstverständlich geöffnet und
anschließend
wieder geschlossen.