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Hintergrund der Erfindung
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1. Fachbereich, auf den
sich die Erfindung bezieht
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Glaskeramik und ein Substrat
eines Reflektorspiegels (nachstehend als "Reflektorspiegelsubstrat" bezeichnet), wobei
das Substrat aus der Glaskeramik gebildet ist.
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2. Verwandte
Gebiete
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Glaskeramik,
die ausgezeichnete Hitzebeständigkeit
aufweist, ist ein nützliches
Material zur Bildung verschiedener Gerätebauteile, die bei hohen Temperaturen
eingesetzt werden. Typische Beispiele für solche, bei hohen Temperaturen
eingesetzte Gerätebauteile
umfassen einen Reflektorspiegel. Zusammen mit einer Lichtquellenlampe,
die darauf befestigt ist, stellt der Reflektorspiegel einen Beleuchtungskörper dar.
Da die Temperatur des Reflektorspiegels durch die von der Lichtquellenlampe
ausgestrahlten Hitze steigt, ist es erforderlich, dass der Reflektorspiegel
eine hohe Hitzebeständigkeit
aufweist. Daher muss ein Substrat des Reflektorspiegels hohe Hitzebeständigkeit
aufweisen. Herkömmliche
Reflektorspiegelsubstrate werden im Allgemeinen aus Pyrex-(eingetragene
Marke)Glas mit ausgezeichneter Hitzebeständigkeit gebildet.
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In
den vergangenen Jahren wurden bei Beleuchtungskörpern und Kinoprojektoren Lichtquellenlampen
mit hoher Leuchtdichte verwendet. Gemäß diesem Trend muss ein Reflektorspiegel,
der einen Beleuchtungskörper
mit einer Lichtquellenlampe mit hoher Leuchtdichte darstellt, erhöhte Hitzebeständigkeit
aufweisen.
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Um
diesem Erfordernis gerecht zu werden, offenbart die japanische Patentanmeldung
(kokoku) Nr. 7-92.527 ein Reflektorspiegelsubstrat, das aus Glaskeramik
gebildet ist, die als Primärkomponente
eine feste β-Spodumenlösung und
eine feste β-Eukryptitlösung enthält. Da die
Glaskeramik, die als Glaskeramik mit geringer Aus dehnung bekannt
ist, ausgezeichnete Hitzebeständigkeit
aufweist, kann ein Reflektorspiegel mit hoher Hitzebeständigkeit
aus dieser Glaskeramik gebildet werden.
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Das
US-Patent Nr. 5.786.286 offenbart ein Reflektorspiegelsubstrat,
das aus einer anderen Art Glaskeramik gebildet ist. Anders als das
zuvor genannte Reflektorspiegelsubstrat wird das in diesem Patent
offenbarte Substrat nicht bei hohen Temperaturen verwendet. Das
Substrat ist aus Glaskeramik gebildet, die Hexacelsian als eine
primäre
Kristallphase enthält,
einen Kristallinitätsgrad
von etwa 50% und einen hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten α (× 10–7/°C) von 78
bis 88 aufweist.
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Im
Laufe der Bildung des zuvor genannten Substrats müssen Glasrohmaterialien
der Glaskeramiken bei einer Temperatur von 1.500°C oder mehr geschmolzen werden,
da die Glasrohmaterialien hohe Schmelzpunkte aufweisen. Die Substrate
werden mittels eines Formverfahrens wie Pressformen, Walzformen,
Gießen oder
Blasformung gebildet. Bei solchen formgebenden Verfahren wird, da
Glasrohmaterialien vor dem Formen des Substrats bei 1.500°C oder mehr
geschmolzen werden, die Oberfläche
einer einzusetzenden Formmatrize oxidiert und die Oberfläche bereits
sehr früh
aufgeraut, was zu einer Verkürzung
der Lebensdauer der Formmatrize führt.
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Insbesondere
wenn die Oberfläche
einer Formmatrize aufgeraut wird, weist das resultierende Substrat nicht
die erwünschte
Oberflächenrauigkeit
auf. Wird die Oberfläche
der Formmatrize aufgeraut, um einem zu bildenden Substrat eine vorbestimmte
Oberflächenrauigkeit
zu verleihen, so muss die Formmatrize sehr bald gegen eine neue
Formmatrize ausgetauscht werden, was zu einem starken Anstieg der
für die
Herstellung einer großen
Anzahl an auszutauschenden Formmatrizen erforderlichen Kosten und
der für
die Durchführung des
Formmatrizenaustauschs erforderlichen Kosten führt.
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Die
US 4.341.872 beschreibt
eine Glaskeramik, die eine Nephelin-Kristallphase mit einer optionalen zweiten
Celsian- oder Hexacelsian-Kristallphase aufweist.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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In
der JP-A-2002-109.923 schlug der Anmelder dieser Patentanmeldung
einen Reflektorspiegel mit ausgezeichneter Hitzebeständigkeit
vor, worin das Substrat des Spiegels aus Glaskeramik gebildet ist,
die Primärkomponenten
enthält,
die sich von jenen der Glaskeramik mit einer festen β-Spodumenlösung und
einer festen β-Eukryptitlösung unterscheiden,
und ähnliche
Hitzebeständigkeit
wie die Glaskeramik aufweist.
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Der
Reflektorspiegel umfasst ein Glaskeramiksubstrat und eine dünne Reflexionsfolie,
die auf dem Substrat aufgebracht ist. Das Substrat ist aus Glaskeramik
gebildet, die Celsian als eine primäre Kristallphase aufweist und
SiO2, Al2O3 und BaO als Primärkomponenten und TiO2 als eine Kristallkeimkomponente und einen
Wärmeausdehnungskoeffizienten α (× 10–7/°C) von 30
bis 45 aufweist. Der Reflektorspiegel weist die obigen Probleme
nicht auf, die im Zusammenhang mit der Bildung eines Reflektorspiegelsubstrats
genannt wurden, und zeigt ausgezeichnete Hitzebeständigkeit.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung führten weitere Untersuchungen
an der Glaskeramik, die Celsian als eine primäre Kristallphase aufweist und
SiO2, Al2O3 und BaO und TiO2 als
Primärkomponenten
enthält, durch,
wobei die Glaskeramik das zuvor erwähnte Reflektorspiegelsubstrat
bildete, und fanden heraus, dass Li2O, das
als eine spezifische Modifikationskomponente dient, bei Glaskeramik
stark zur Kristallbildung beiträgt und
dass Glaskeramik, die keine Hexacelsiankristalle oder nur sehr geringe
Mengen an Hexacelsiankristallen enthielt, d. h. Glaskeramik, deren
Kristallphase im Wesentlichen aus Celsian alleine besteht, durch
Variieren des Li2O-Gehalts der Glaskeramik erhalten werden
kann.
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Die
vorliegende Erfindung baut auf diesem Ergebnis auf. Ein Ziel der
vorliegenden Erfindung ist, ein sehr nützliches Glasmaterial zur Bildung
von Gerätebauteilen
bereitzustellen, das ausgezeichnete Hitzebeständigkeit, mechanische Festigkeit
und optische Eigenschaften aufweist; und ein Substrat bereitzustellen, das
aus dem Glasmaterial gebildet ist und einen hochqualitativen Reflektorspiegel
darstellt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Glaskeramik, und gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Glaskeramik nach Anspruch 1 bereitgestellt.
K2O kann als eine weitere Modifikationskomponente
verwendet werden, wobei sich die Menge von K2O
auf 1,5 Gew.-% oder weniger beläuft.
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Jede
der Glaskeramiken der vorliegenden Erfindung kann auch eine oder
mehrere Modifikationskomponenten, ausgewählt aus der aus Na2O,
P2O5, B2O3, Sb2O3,
ZnO und Bi2O3 bestehenden
Gruppe, umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Reflektorspiegelsubstrat.
Das Reflektorspiegelsubstrat der vorliegenden Erfindung ist ein
Substrat, auf das eine dünne
Reflexionsfolie aufgetragen wird, um dadurch einen Reflektorspiegel
zu bilden, wobei das Substrat aus der Glaskeramik der vorliegenden
Erfindung gebildet ist.
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Im
Reflektorspiegelsubstrat der vorliegenden Erfindung weist die das
Substrat darstellende Glaskeramik vorzugsweise einen Wärmeausdehnungskoeffizienten α (× 10–7/°C) von 30
bis 45 und eine Kristallkorngröße von 0,1
bis 1 μm
auf.
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Das
Reflektorspiegelsubstrat der vorliegenden Erfindung kann eine Biegefestigkeit
von 125 bis 155 MPa bei Raumtemperatur, 145 bis 175 MPa bei 300°C und 180
bis 220 MPa bei 600°C
sowie einen Elastizitätsmodul
von 80 bis 85 GPa bei Raumtemperatur, 70 bis 75 GPa bei 300°C und 35
bis 40 GPa bei 600°C aufweisen.
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Im
Reflektorspiegelsubstrat der vorliegenden Erfindung beträgt die kürzeste Wellenlänge von
Licht, das durch die das Substrat darstellende Glaskeramik tritt,
zumindest 800 nm, wenn die Glaskeramik eine Dicke von 0,1 mm aufweist,
und die Wellenlänge
von Licht, das bei einer Durchlässigkeit
von 50% durch die das Substrat darstel lende Glaskeramik durchtritt,
beträgt
zumindest 850 nm, wenn die Glaskeramik eine Dicke von 0,1 mm aufweist.
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Das
Reflektorspiegelsubstrat der vorliegenden Erfindung kann eine Biegefestigkeit
von 125 bis 155 MPa bei Raumtemperatur, 145 bis 175 MPa bei 300°C und 180
bis 220 MPa bei 600°C
sowie einen Elastizitätsmodul
von 80 bis 85 GPa bei Raumtemperatur, 70 bis 75 GPa bei 300°C und 35
bis 40 GPa bei 600°C aufweisen,
worin die kürzeste
Wellenlänge
von Licht, das durch die das Substrat darstellende Glaskeramik tritt, zumindest
800 nm beträgt,
wenn die Glaskeramik eine Dicke von 0,1 mm aufweist, und die Wellenlänge von Licht,
das bei einer Durchlässigkeit
von 50 durch die das Substrat darstellende Glaskeramik durchtritt,
zumindest 850 nm beträgt,
wenn die Glaskeramik eine Dicke von 0,1 mm aufweist.
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Im
Reflektorspiegelsubstrat der vorliegenden Erfindung, das die zuvor
genannten Eigenschaften und weiters das eine Dicke von 3 bis 6 mm
aufweist, beträgt
die kürzeste
Wellenlänge
von Licht, das durch die das Substrat darstellende Glaskeramik durchtritt,
zumindest 850 nm, und vorzugsweise beträgt die kürzeste Wellenlänge von
Licht, das durch die das Substrat darstellende Glaskeramik durchtritt,
zumindest 1.000 nm.
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In
der Glaskeramik der vorliegenden Erfindung unterstützen geringe
Mengen an Li2O, das als eine wesentliche
Modifikationskomponente dient, die Schmelzbarkeit des Glases, fördern Ausfällung von
Celsiankristallen und steigern die Wachstumsgeschwindigkeit der
Celsiankristalle. Daher sinkt durch die synergistischen Effekte
der Primärkomponenten
und der Modifikationskomponente der Schmelzpunkt des Glasrohmaterials der
Glaskeramik auf 1.450°C
oder weniger, was erheblich niedriger ist als der Schmelzpunkt des
Glasrohmaterials der zuvor erwähnten,
herkömmlichen
Glaskeramik, d. h. 1.500°C
oder mehr. Die Glaskeramik besteht im Wesentlichen aus einer Celsiankristallphase
alleine, sofern sie eine Kristallisationstemperatur von zumindest
nur 800°C
aufweist. Die Glaskeramik der vorliegenden Erfindung kann eine geringe
Menge an K2O umfassen, das als eine Modifikationskomponente
zusammen mit Li2O zugesetzt wird, um die
Wirkung von Li2O zu unterstützen.
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Daher
ist die Glaskeramik der vorliegenden Erfindung ein äußerst nützliches
Glasmaterial zur Bildung verschiedener Gerätebauteile, die ausgezeichnete
Hitzebeständigkeit,
mechanische Festigkeit und optische Eigenschaften aufweisen, und
ist ein geeignetes Material zur Bildung solcher Gerätebauteile.
Die Glaskeramik ist ein geeignetes Material zur Bildung beispielsweise
eines Reflektorspiegelsubstrats, das im Allgemeinen aus einem Glasmaterial
gebildet wird.
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Wenn
die Glaskeramik zu einem Gerätebauteil
geformt wird, so kann die Schmelztemperatur des Glasrohmaterials
der Glaskeramik auf 1.450°C
oder darunter bestimmt werden, was erheblich weniger ist als jene
für herkömmliches
Glasrohmaterial (d. h. 1.500°C
oder höher).
Daher kann Oxidation der Oberfläche
einer einzusetzenden Formmatrize im Laufe des Formens des Gerätebauteils,
die auf das Erhitzen auf hohe Temperaturen zurückzuführen ist, sowie frühzeitiges
Aufrauen der Oberfläche
der Matrize vermieden werden, was zu einer Verlängerung der Lebensdauer der
Formmatrize führt.
Durch dieses Verlängern
der Lebensdauer der Formmatrize kann die Häufigkeit des Austauschens von
Formmatrizen reduziert und die Anzahl an Formmatrizen, die als Ersatzmatrizen
hergestellt werden, sogar extrem reduziert werden, was zu einer
Kostenreduktion im Bereich der Herstellung der Formmatrizen und
der Durchführung
des Matrizenaustausches führt.
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Da
das Aufrauen der Oberfläche
der Formmatrize vermieden werden kann, sind weiters folgende Vorteile
zu verzeichnen: die Rauigkeit der Oberfläche der Formmatrize, die gemäß der für den zu
formenden Gerätebauteil
erwünschten
Oberflächenrauigkeit
festgelegt wird, kann über
eine lange Zeitspanne hinweg aufrechterhalten werden; ein Gerätebauteil
mit einer erwünschten
Oberflächenrauigkeit
kann leicht gebildet werden; und Gerätebauteile mit einer geeigneten
Oberflächenrauigkeit
können über eine
lange Zeitspanne hinweg zuverlässig
gebildet werden.
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Die
Glaskeramik der vorliegenden Erfindung ist ein geeignetes Material
zur Bildung eines Substrats, auf das eine dünne Reflexionsfolie aufgetragen
wird, um dadurch einen Reflektorspiegel (d. h. ein Reflektorspiegelsubstrat)
zu bilden. Der Wärmeaus dehnungskoeffizient α (× 10–7/°C) der Glaskeramik
zur Bildung des Reflektorspiegelsubstrats kann auf einen Wert von
30 bis 45 bestimmt werden, und die Kristallkorngröße der Glaskeramik
auf 0,1 bis 1 μm.
Daher weist das Reflektorspiegelsubstrat weiters ausgezeichnete
mechanische Eigenschaften, thermische Eigenschaften und optische
Eigenschaften auf. Ein Reflektorspiegel, der das Substrat umfasst,
wird geeigneterweise für
eine hochfunktionelle Lichtquellenlampe mit hoher Leuchtdichte eingesetzt,
die eine erhebliche Wärmemenge
erzeugt, und der Reflektorspiegel kann über eine lange Zeitspanne verwendet
werden.
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In
der vorliegenden Erfindung können,
wenn Zusammensetzungen aus Glasrohmaterialien variiert und Kristallisationstemperatur
usw. reguliert werden, verschiedene Glaskeramiken mit unterschiedlichen
Eigenschaften, wie beispielsweise mit unterschiedlichen Werten für Biegefestigkeit,
Elastizitätsmodul
und Lichtdurchlässigkeit,
gebildet werden. Durch Auswahl einer außergewöhnlich hochwertigen Glaskeramik
aus Glaskeramiken unterschiedlicher Eigenschaften kann ein hochqualitatives
Reflektorspiegelsubstrat mit den nachstehend beschriebenen Eigenschaften
bereitgestellt werden.
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Es
kann ein Reflektorspiegelsubstrat mit hoher Beständigkeit und ausgezeichneten
mechanischen und thermischen Eigenschaften gebildet werden, das
eine Biegefestigkeit von 125 bis 155 MPa bei Raumtemperatur, 145
bis 175 MPa bei 300°C
und 180 bis 220 MPa bei 600°C
sowie einen Elastizitätsmodul
von 80 bis 85 GPa bei Raumtemperatur, 70 bis 75 GPa bei 300°C und 35
bis 40 GPa bei 600°C
aufweist.
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Auch
kann ein Reflektorspiegelsubstrat gebildet werden, das außergewöhnliche
optische Eigenschaften aufweist, worin die kürzeste Wellenlänge von
Licht, das durch die das Substrat darstellende Glaskeramik tritt,
zumindest 800 nm beträgt,
wenn die Glaskeramik eine Dicke von 0,1 mm aufweist, und die Wellenlänge von
Licht, das bei einer Durchlässigkeit
von 50% durch die das Substrat darstellende Glaskeramik durchtritt, zumindest
850 nm beträgt,
wenn die Glaskeramik eine Dicke von 0,1 mm aufweist.
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Auch
kann ein Reflektorspiegelsubstrat gebildet werden, das alle zuvor
genannten Eigenschaften aufweist; d. h. ein Reflektorspiegelsubstrat,
das ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, thermische Eigenschaften
und optische Eigenschaften aufweist, das eine Biegefestigkeit von
125 bis 155 MPa bei Raumtemperatur, 145 bis 175 MPa bei 300°C und 180
bis 220 MPa bei 600°C
sowie einen Elastizitätsmodul
von 80 bis 85 GPa bei Raumtemperatur, 70 bis 75 GPa bei 300°C und 35
bis 40 GPa bei 600°C
aufweist, worin die kürzeste Wellenlänge von
Licht, das durch die das Substrat darstellende Glaskeramik tritt,
zumindest 800 nm beträgt, wenn
die Glaskeramik eine Dicke von 0,1 mm aufweist, und die Wellenlänge von
Licht, das bei einer Durchlässigkeit
von 50% durch die das Substrat darstellende Glaskeramik durchtritt,
zumindest 850 nm beträgt, wenn
die Glaskeramik eine Dicke von 0,1 mm aufweist.
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In
Anbetracht der Merkmale des zuvor erwähnten Reflektorspiegelsubstrats
weist ein am meisten bevorzugtes Reflektorspiegelsubstrat alle zuvor
erwähnten
Eigenschaften auf und hat eine Dicke von 3 bis 6 mm, worin die kürzeste Wellenlänge von
Licht, die durch die das Substrat darstellende Glaskeramik durchtritt,
zumindest 850 nm, vorzugsweise zumindest 1.000 nm, beträgt. Das
Reflektorspiegelsubstrat weist weiters ausgezeichnete mechanische
Eigenschaften, thermische Eigenschaften und optische Eigenschaften
auf.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Diagramm, das die Anteile der Komponenten von Glasrohmaterialien
sowie die Schmelzbarkeit und Kristallisationseigenschaft der Glasrohmaterialien
zeigt, wenn sie bei 1.500°C
geschmolzen werden.
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2 ist
ein Diagramm, das die Ergebnisse der Untersuchung hinsichtlich der
Anteile der Komponenten der Glasrohmaterialien in der ersten Zone
(1) und der zweiten Zone (2), gezeigt in der graphischen Darstellung
aus 1, zeigt.
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3 ist
ein Diagramm, das den Zusammenhang zwischen der Menge von Li2O, das ein Glasprodukt darstellt, und der
Kristallisationstemperatur und der Kristallphase des Glasprodukts
zeigt, wenn die Menge von K2O, das das Glasprodukt
darstellt, 0,5 Gew.-% oder weniger beträgt.
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4 ist
ein Diagramm, das den Zusammenhang zwischen der Menge von K2O, das ein Glasprodukt darstellt, und der
Kristallisationstemperatur und der Kristallphase des Glasprodukts
zeigt, wenn die Menge von Li2O, das das
Glasprodukt darstellt, konstant ist (0,4 Gew.-%).
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5 sind
elektronenmikroskopische Aufnahmen der inneren Oberfläche eines
aus einer Glaskeramik gebildeten Produkts.
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6 sind
elektronenmikroskopische Aufnahmen der inneren Oberfläche des
Produkts, das bei einer anderen Temperatur kristallisiert worden
ist als in 5.
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7 sind
elektronenmikroskopische Aufnahmen der inneren Oberfläche des
Produkts, das bei einer anderen Temperatur kristallisiert worden
ist als in den 5 und 6.
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8 sind
elektronenmikroskopische Aufnahmen der inneren Oberfläche eines
anderen Produkts, das aus einer Glaskeramik einer anderen Zusammensetzung
gebildet ist.
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9 sind
elektronenmikroskopische Aufnahmen der inneren Oberfläche des
anderen Produkts, wobei die mikroskopischen Aufnahmen unter einer
anderen Vergrößerung aufgenommen
wurden.
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10 ist
ein Diagramm, das den Zusammenhang zwischen der kürzesten
Wellenlänge
von Licht, das durch ein aus einer Glaskeramik gebildetes Produkt
tritt, und der Dicke dieses Produkts zeigt.
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11 ist
ein Diagramm, das den Zusammenhang zwischen der Wellenlänge und
der Durchlässigkeit von
Licht, das durch ein aus einer Glaskeramik gebildetes Produkt tritt,
zeigt.
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12 ist
ein Diagramm, das den Zusammenhang zwischen der Wellenlänge und
der Durchlässigkeit von
Licht, das durch ein aus einer Glaskeramik gebildetes Produkt tritt,
zeigt.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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Die
Glaskeramik der vorliegenden Erfindung weist ausgezeichnete Hitzebeständigkeit,
mechanische Festigkeit und optische Eigenschaften auf und ist ein äußerst nützliches
Glasmaterial zur Bildung eines Gerätebauteils, der solche Eigenschaften
aufzuweisen hat.
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Das
Reflektorspiegelsubstrat der vorliegenden Erfindung wird aus der
Glaskeramik der vorliegenden Erfindung gebildet, weist ausgezeichnete
Hitzebeständigkeit,
mechanische Festigkeit und optische Eigenschaften auf und ist als
ein Substrat eines Reflektorspiegels, der diese Eigenschaften aufzuweisen
hat, äußerst nützlich.
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Die
Erfinder der vorliegenden Beschreibung konzentrierten sich auf das
Erfordernis, dass, um einem Reflektorspiegel, der zusammen mit einer
Lichtquellenlampe, die auf den Spiegel montiert ist, einen Beleuchtungskörper darstellt,
ausgezeichnete Eigenschaften zu verleihen, der Reflektorspiegel
aus einem Substrat gebildet werden muss, das ausgezeichnete Eigenschaften
wie Hitzebeständigkeit,
mechanische Festigkeit und optische Eigenschaften aufweist, und
das Substrat selbst aus einem Material gebildet werden muss, das
ausgezeichnete Eigenschaften wie Hitzebeständigkeit, mechanische Festigkeit
und optische Eigenschaften aufweist. In Anbe tracht des Gesagten
führten
die Erfinder der vorliegenden Beschreibung Untersuchungen an einem
Material durch, das zur Bildung des Reflektorspiegelsubstrat geeignet
ist.
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Auf
Grundlage der Erkenntnis, dass eine Glaskeramik ein geeignetes Material
zur Bildung eines Reflektorspiegelsubstrats ist, konzentrierten
sich die Erfinder der vorliegenden Beschreibung auf ein Glasmaterial auf
SiO2-Al2O3-BaO-Basis, das eine Celsian-Kristallphase
enthaltende Glaskeramik darstellt, und führten Tests durch, um den Zusammenhang
zwischen den Komponenten des Glasmaterials, der Kristallphase und
dem Wärmeausdehnungskoeffizienten α zu untersuchen.
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1 zeigt
die Ergebnisse der Tests und ist ein Diagramm, das den Zusammenhang
zwischen den Anteilen der Komponenten von Glasrohmaterialien und
der Schmelzbarkeit und Kristallisationseigenschaft der Glasrohmaterialien
zeigt. Das Diagramm zeigt die Resultate der Tests, in denen Glasrohmaterialien,
die SiO2, Al2O3 und BaO als Primärkomponenten (Gesamtmenge:
100 Gew.-%) und TiO2 als eine Kristallkeimkomponente
(14 Gew.-%: aus der oben genannten Gesamtmenge ausgeschlossen) enthalten,
bei 1.500°C
geschmolzen werden. Das Diagramm zeigt sieben spezifische Zonen,
d. h. eine erste Zone (1), eine zweite Zone (2), eine dritte Zone
(3), eine vierte Zone (4), eine fünfte Zone (5), eine sechste
Zone (6) und eine siebente Zone (7), wobei die sieben Zonen den
bei 1.450°C
bis 1.500°C
geschmolzenen Glasrohmaterialien entsprechen.
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Obwohl
Glasrohmaterialien in der ersten Zone (1) bei 1.450°C geringfügig schlechtere
Schmelzbarkeit aufweisen, werden sie eingestuft als Materialien
mit ausgezeichneter Kristallisationseigenschaft und Hitzebeständigkeit.
Glasmaterialien der zweiten Zone (2) weisen gute Schmelzbarkeit
auf. Obwohl ein Glasrohmaterial in der dritten Zone (3) gute Schmelzbarkeit
aufweist, zerstreut es sich im Laufe des Schmelzvorgangs. Obwohl Glasrohmaterialien
in der vierten Zone (4) gute Schmelzbarkeit aufweisen, kristallisieren
sie unverzüglich, wenn
sie zu Produkten geformt werden. Obwohl Glasrohmaterialien der fünften Zone
(5) gute Schmelzbarkeit auf weisen, kristallisieren Produkte, die
aus diesen Materialien gebildet werden, beim schrittweisen Abkühlen aus.
Glasmaterialien in der sechsten Zone (6) weisen bei 1.450°C schlechte
Schmelzbarkeit auf. Ein Glasrohmaterial in der siebenten Zone (7)
weist schwache Schmelzbarkeit auf und schmilzt bei 1.450°C nicht.
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Weitere
detaillierte Untersuchungen wurden an Glasrohmaterialien in der
ersten Zone (1) und der zweiten Zone (2) durchgeführt, von
denen angenommen wird, dass sie ausgezeichnete Eigenschaften aufweisen. 2 ist
ein Diagramm der Ergebnisse dieser Untersuchungen. 2 zeigt
die Ergebnisse dieser Untersuchungen in Bezug auf die Anteile der
Komponenten der Glasrohmaterialien in der ersten Zone (1) und der zweiten
Zone (2), die auch im Diagramm von 1 gezeigt
werden. Die Ergebnisse zeigen, dass, obwohl alle Glasrohmaterialien
in der zweiten Zone (2) bei 1.450°C
gute Schmelzbarkeit aufweisen, das Produkt weich und verformt wird
und der dicke zentrale Teil des Produkts nur unzureichend kristallisiert,
wenn dieses Produkt (d. h. ein Substrat), das aus dem Material gebildet
wird, Kristallisationsbehandlung (Wärmebehandlung) bei 900°C unterzogen
wird.
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Die
Ergebnisse zeigen auch, dass, obwohl die Glasrohmaterialien der
ersten Zone (1) bei 1.450°C
geringfügig
schlechtere Schmelzbarkeit aufweisen, diese Materialien gute Schmelzbarkeit
bei 1.500°C
und ausgezeichnete Kristallisationseigenschaft und Hitzebeständigkeit
aufweisen. Wird die Gesamtmenge von SiO2, Al2O3 und BaO der Glasrohmaterialien
in der ersten Zone (1) als 100 Gew.-% angenommen, so belaufen sich die
Anteile dieser Komponenten auf die folgenden Werte: SiO2:
50 bis 55 Gew.-%, Al2O3:
15 bis 20 Gew.-%, und BaO: 30 bis 35 Gew.-%
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Auf
Grundlage der zuvor erwähnten
Testergebnisse konzentrierten sich die Erfinder der vorliegenden Erfindung
auf ein Glasmaterial auf SiO2-Al2O3-BaO-Basis und
führten
weitere Untersuchungen in Bezug auf eine Reduktion des Schmelzpunktes
eines Glasrohmaterials, das SiO2, Al2O3, BaO und TiO2 als Primärkomponenten enthielt, in Bezug
auf die Kristallisationseigenschaft eines Produkts, das aus diesem
Glasrohmaterial gebildet wurde, und in Bezug auf die Hitzebeständigkeit
des Pro dukts nach Kristallisation durch. Als Ergebnis der Untersuchungen
konnten die Erfinder die nachstehend beschriebenen Vorteile erkennen.
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Wird
zumindest Li2O als eine Modifikationskomponente
in ein Glasrohmaterial eingebunden, das die zuvor erwähnten Komponenten
als Primärkomponenten
enthält,
kann der Schmelzpunkt des Glasrohmaterials auf 1.450°C oder weniger
gesenkt werden, was erheblich weniger als 1.500°C ist. Ein Glasprodukt, das
aus dem Glasrohmaterial mit solch einem niedrigen Schmelzpunkt gebildet
wird, kann durch Wärmebehandlung zu
einer Glaskeramik umgesetzt werden, die Celsian als eine primäre Kristallphase
enthält,
und kann zu einem Produkt gebildet werden, das hohe Hitzebeständigkeit
aufweist, d. h. zu einem Produkt mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten α(× 10–7/°C) von 30
bis 45. Wird darüber
hinaus die Heiztemperatur, d. h. die Kristallisationstemperatur,
reguliert, so kann das Glasprodukt zu einem Produkt gebildet werden,
das weiters ausgezeichnete mechanische Eigenschaften und optische
Eigenschaften aufweist.
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Ein
sehr geringer Anteil an Li2O (einer Modifikationskomponente),
die in das Glasrohmaterial eingebunden ist, verbessert die Schmelzbarkeit
des Glasrohmaterials, fördert
das Ausfällen
von Celsiankristallen und steigert die Wachstumsgeschwindigkeit
der Celsiankristalle. Der Li2O-Gehalt des
Glasrohmaterials beträgt vorzugsweise
0,05 bis 1,0 Gew.-%. Beträgt
der Li2O-Gehalt weniger als 0,05 Gew.-%,
so ist die Schmelzbarkeit des Glasrohmaterials beeinträchtigt,
während
ein Li2O-Gehalt über 1,0 Gew.-% zu einer Beeinträchtigung
der Entglasungseigenschaft (optischen Eigenschaft) während des
Formens führt.
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Werden
zumindest Li2O und K2O,
die als Modifikationskomponenten dienen, in ein Glasrohmaterial eingebunden,
das die zuvor erwähnten
Komponenten als Primärkomponenten
enthält,
so wirkt Li2O im Glasrohmaterial wie zuvor
erwähnt,
und eine geringe Menge an K2O unterstützt diese
Wirkung von Li2O. Der K2O-Gehalt
des Glasrohmaterials beträgt
vorzugsweise 1,5 Gew.-% oder weniger. Ist der K2O-Gehalt
hoch, so wird die Ausfällung
sowohl von Hexacelsiankristallen als auch von Celsian kristallen
gefördert,
was zu einer Beeinträchtigung
von Hitzebeständigkeit
und mechanischer Festigkeit führt.
Daher beträgt
der K2O-Gehalt vorzugsweise 1,5 Gew.-% oder
weniger, noch bevorzugter 0,0 bis 1,0 Gew.-%.
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Ein
Glasrohmaterial, das die zuvor erwähnten Komponenten enthält, hat
einen Schmelzpunkt von 1.450°C,
das erheblich niedriger als 1.500°C
ist. Ein Glasprodukt, das aus dem Glasrohmaterial mit solch einem
niedrigen Schmelzpunkt gebildet wird, kann durch Wärmebehandlung
zu einer Glaskeramik umgesetzt werden, deren Kristallphase im Wesentlichen
aus Celsian alleine besteht, und kann zu einem Produkt gebildet werden,
das hohe Hitzebeständigkeit
aufweist, d. h. zu einem Produkt mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten α (× 10–7/°C) von 30
bis 45. Da die Größe der Kristallkörner in
der Glaskeramik des Glasprodukts auf 0,1 bis 1 μm reduziert werden kann, d.
h. sehr feine Kristallkörner
erhalten werden können,
kann weiters die Reflexionseigenschaft des Glasprodukts beachtlich
gesteigert werden.
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Werden
Zusammensetzungen von Glasrohmaterial variiert und ist die Kristallisationstemperatur
etwa im Bereich von beispielsweise 800 bis 900°C geeignet reguliert, können in
der vorliegenden Erfindung verschiedene Glaskeramiken mit unterschiedlichen
Eigenschaften wie Biegefestigkeit, Elastizitätsmodul und Durchlässigkeit
gebildet werden. Durch die Auswahl einer außergewöhnlich hochwertigen Glaskeramik
für einen
Reflektorspiegel aus den Glaskeramiken mit unterschiedlichen Eigenschaften
ist das Bereitstellen eines hochqualitativen Reflektorspiegelsubstrats
möglich.
Solch ein Glasrohmaterial, das die zuvor erwähnten Komponenten enthält, kann
zusätzlich
zu Li2O und K2O
eine oder mehrere aus der aus Na2O, B2O3, Sb2O3, ZnO und Bi2O3 bestehenden Gruppe ausgewählten Modifikationskomponenten
enthalten.
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Auf ähnliche
Weise wie im Fall der Bildung eines Glasprodukts aus einem typischen
Glasrohmaterial wird ein Glasrohmaterial, das die zuvor erwähnten, spezifischen
Komponenten enthält,
geschmolzen und in eine Formmatrize gegeben, wonach es mittels eines
formgebenden Verfahrens, wie Pressformen, Walzformen, Gießen oder
Blasverformen, zu einem Glasprodukt mit derselben Form wie ein Substrat
geformt wird. Ist das Glasprodukt geformt, kann in Anbetracht des
Schmelzpunkts des Materials die Schmelztemperatur des Glasrohmaterials
auf 1.450°C
oder weniger eingestellt werden.
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Da
die Schmelztemperatur des Glasrohmaterials wie oben beschrieben
reguliert werden kann, kann im Verlauf der Bildung des Glasprodukts
das Oxidieren der Oberfläche
der Matrize vermieden werden, wodurch ein Aufrauen der Oberfläche der
Matrize in hohem Maße
vermieden werden kann. Dadurch kann eine geeignete Oberflächenrauigkeit
der Formmatrize, die an die Oberflächenrauigkeit des Glasprodukts
geeignet angepasst ist, über
eine lange Zeitspanne hinweg aufrechterhalten werden, und die Oberflächenrauigkeit
des Glasprodukts kann auf einen erwünschten Wert, beispielsweise
0,03 μm
oder weniger, reguliert werden, der für ein Reflektorspiegelsubstrat.
erforderlich ist. Wie hierin verwendet bezieht sich die Bezeichnung "Oberflächenrauigkeit" auf die "durchschnittliche
Mittellinien-Rauigkeit Ra",
wie sie durch JIS B0601 spezifiziert ist.
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Ein
Reflektorspiegelsubstrat kann durch folgendes Verfahren gebildet
werden: ein Glasrohmaterial, das die zuvor erwähnten Komponenten enthält, wird
geschmolzen und zu einem Glasprodukt geformt; das resultierende
Glasprodukt wird einer Wärmebehandlung
unterzogen, um dadurch das das Produkt darstellende Glas zu kristallisieren.
Die Kristallisationsbehandlung des Glasprodukts erfolgt in einem
Heizofen. Typischerweise wird das Glasprodukt bei einer Geschwindigkeit
von 100 bis 300°C/h
auf eine Temperatur unter der Erweichungstemperatur von Glas (z.
B. 600 bis 750°C)
erhitzt, und die Wärmebehandlung
erfolgt eine bis drei Stunden lang bei dieser Temperatur; anschließend wird
das Glasprodukt weiter auf 800 bis 1.100°C erhitzt, und die Wärmebehandlung
erfolgt eine bis drei Stunden bei dieser Temperatur. Die letztgenannte
Wärmebehandlung
ist die Hauptkristallisationsbehandlung, und die Temperatur, bei
der die Kristallisationsbehandlung durchgeführt wird, wird als "Kristallisationstemperatur" bezeichnet.
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Mittels
dieser Wärmebehandlung
werden feine, gleichförmige
Kristalle in dem das Glasprodukt darstellenden Glas erzeugt, und
das Glasprodukt wird zu einer Glaske ramik (d. h. einem Substrat)
umgesetzt, die keine Hexacelsiankristalle oder nur sehr kleine Mengen
an Hexacelsiankristallen enthält;
d. h. zu einer Glaskeramik, deren Kristallphase im Wesentlichen
aus Celsian alleine besteht. Wird die Menge von Li2O
oder werden die Mengen von Li2O und K2O im Glasprodukt geeignet variiert und wird
die Wärmebehandlungstemperatur
(Kristallisationstemperatur) geeignet bestimmt, so kann das Glasprodukt
zu einer Glaskeramik umgesetzt werden, die aus einer Celsiankristallphase
allein gebildet ist und die keine Hexacelsiankristallphase enthält.
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Ein
vielschichtiger dünner
Reflexionsfilm wird auf der Oberfläche des Substrats (Reflektorspiegelsubstrats)
mittels eines typischen Verfahrens aufgetragen, um so einen Reflektorspiegel
zu bilden. Der so gebildete Reflektorspiegel reflektiert streuendes
Licht mit hohem Reflexionsgrad und lässt Infrarotstrahlen durch. Die
Infrarotstrahlen, die durch den Reflektorspiegel hindurchtreten,
werden durch die Kristallstruktur der Glaskeramik gestreut, wodurch
ein Ansteigen der Temperatur von Gerätebauteilen, die an der Rückseite
des Reflektorspiegels angebracht sind, verhindert wird.
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Das
Reflektorspiegelsubstrat der vorliegenden Erfindung ist aus einer
Glaskeramik gebildet, die im Wesentlichen eine Kristallphase aus
Celsian alleine enthält,
einen Wärmeausdehnungskoeffizienten α (× 10–7/°C) von nur
30 bis 45 hat und ausgezeichnete Hitzebeständigkeit aufweist. Daher zeigt
der Reflektorspiegel ausgezeichnete Temperaturschockresistenz und
kann bei hohen Temperaturen eingesetzt werden. Da die Größe der Kristallkörner in
der Glaskeramik, die das Substrat darstellt, auf 0,1 bis 1,0 μm reduziert
werden kann, d. h. da sehr feine Kristallkörner erhalten werden können, kann
darüber
hinaus der Reflexionsgrad des Reflektorspiegel noch weiter verbessert
werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein erstes hochqualitatives Reflektorspiegelsubstrat
von hoher Beständigkeit
bereit, das ausgezeichnete mechanische Eigenschaften und thermische
Eigenschaften hat und eine Biegefestigkeit von 125 bis 155 MPa bei
Raumtemperatur, von 145 bis 175 MPa bei 300°C und von 180 bis 220 MPa bei 600°C und einen
Elastizitätsmodul
von 80 bis 85 GPa bei Raumtemperatur, 70 bis 75 GPa bei 300°C und 35
bis 40 GPa bei 600°C
aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiters ein zweites hochqualitatives
Reflektorspiegelsubstrat bereit, das ausgezeichnete optische Eigenschaften
aufweist, worin die kürzeste
Wellenlänge
von Licht, das durch eine das Substrat darstellende Glaskeramik
durchtritt, zumindest 800 nm beträgt, wenn die Glaskeramik eine Dicke
von 0,1 mm aufweist, und die Wellenlänge von Licht, das durch die
das Substrat darstellende Glaskeramik bei einer Durchlässigkeit
von 50% durchtritt, zumindest 850 nm beträgt, wenn die Glaskeramik eine
Dicke von 0,1 mm aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein drittes hochqualitatives Reflektorspiegelsubstrat
bereit, das ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, thermische
Eigenschaften und optische Eigenschaften aufweist und eine Biegefestigkeit
von 125 bis 155 MPa bei Raumtemperatur, von 145 bis 175 MPa bei
300°C und
von 180 bis 220 MPa bei 600°C
und einen Elastizitätsmodul
von 80 bis 85 GPa bei Raumtemperatur, 70 bis 75 GPa bei 300°C und 35
bis 40 GPa bei 600°C
aufweist, worin die kürzeste
Wellenlänge
von Licht, das durch eine das Substrat darstellende Glaskeramik
durchtritt, zumindest 800 nm beträgt, wenn die Glaskeramik eine Dicke
von 0,1 mm aufweist, und die Wellenlänge von Licht, das durch die
das Substrat darstellende Glaskeramik bei einer Durchlässigkeit
von 50% durchtritt, zumindest 850 nm beträgt, wenn die Glaskeramik eine
Dicke von 0,1 mm aufweist.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des Reflektorspiegelsubstrats der vorliegenden Erfindung weist zuvor
genannte Biegefestigkeit und Elastizitätsmodul auf und hat eine Dicke
von 3 bis 6 mm, und die kürzeste Wellenlänge von
Licht, die durch eine das Substrat darstellende Glaskeramik tritt,
beträgt
850 nm, vorzugsweise 1.000 nm. Gemäß der vorliegenden Erfindung,
sofern die Anteile der Komponenten eines Glasrohmaterials geeignet
variiert werden und die Kristallisationstemperatur geeignet bestimmt
ist, kann solch ein bevorzugtes Reflektorspiegelsubstrat leicht
gebildet werden.
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Ein
Glasrohmaterial mit einem Schmelzpunkt von 1.450°C oder darunter kann zur Bildung
des Reflektorspiegelsubstrats eingesetzt werden. Wird solch ein
Glasrohmaterial eingesetzt, so kann im Laufe der Bildung eines Glasprodukts
die Schmelztemperatur des Glasmaterials auf 1.450°C oder darunter
herabgesetzt werden, was beträchtlich
geringer ist als die Schmelztemperatur eines typischen Glasrohmaterials
(d. h. 1.500°C).
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Da
eine Formmatrize, die zum Formen des Substrats eingesetzt wird,
nicht bei einer so hohen Temperatur wie zumindest 1.500°C verwendet
wird, kann daher die Oxidation an der Oberfläche der Matrize, die dem Erhitzen
auf hohe Temperaturen zugeschrieben wird, vermieden werden, was
das Aufrauen der Oberfläche
unterbindet. Dadurch wird die Lebensdauer der Formmatrize verlängert, was
zu einer maßgeblichen
Reduktion der Kosten führt,
die durch die Herstellung zahlreicher Formmatrizen, die auszutauschen
sind, und die Durchführung
des Austauschens der Formmatrizen entstehen. Darüber hinaus, da das Aufrauen
der Oberfläche
der Formmatrize vermieden werden kann, kann die Rauigkeit der Oberfläche der
Formmatrize, die gemäß der erwünschten
Oberflächenrauigkeit
(0,03 μm
oder weniger) des Substrats festgelegt wird, über eine lange Zeitspanne hinweg
aufrechterhalten werden, und Substrate mit einer Oberflächenrauigkeit
von 0,03 μm
oder weniger können über eine
längere
Zeitspanne zuverlässig
gebildet werden.
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Die
das Substrat darstellende Glaskeramik enthält SiO2,
Al2O3, BaO und TiO2, die die Grundstruktur der Glaskeramik
bilden. Die Mengen an SiO2, Al2O3, BaO und TiO2 liegen
vorzugsweise innerhalb der Bereiche von 35 bis 55 Gew.-%, 7 bis
25 Gew.-%, 18 bis 38 Gew.-% bzw. 8 bis 15 Gew.-%. Die Menge an Li2O (eine wesentliche Modifikationskomponente),
das in der Glaskeramik enthalten ist, beträgt 0,05 bis 1,0 Gew.-%. K2O (eine andere Modifikationskomponente)
ist vorzugsweise in der Glaskeramik vorhanden.
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In
der Glaskeramik wirkt K2O als eine Kristallisationshilfe,
doch können
je nach K2O-Gehalt auch Hexacelsiankristalle zusammen
mit Celsiankristallen ausfallen. Um daher dafür zu sorgen, dass die das Substrat bildende
Glaskeramik im Wesentlichen eine Celsiankristallphase alleine enthält, muss
der K2O-Gehalt der Glaskeramik geeignet
festgelegt werden.
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Um
das Ausfällen
von Hexacelsiankristallen auf ein Minimum zu reduzieren, wird der
K2O-Gehalt der Glaskeramik auf 1,5 Gew.-%
oder weniger festgelegt, vorzugsweise auf 1 Gew.-% oder weniger,
und noch bevorzugter auf 0,5 Gew.-% oder weniger. Da jedoch K2O die Fähigkeit
besitzt, Celsiankristalle bei niedrigen Temperaturen auszufällen, enthält die Glaskeramik
vorzugsweise K2O in einer Menge von zumindest
50 ppm.
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Bevorzugte
Beispiele zusätzlicher
Modifikationskomponenten umfassen ZnO, Bi2O3, Na2O und Sb2O3. ZnO reduziert
den Wärmeausdehnungskoeffizienten
von Glas und steigert die chemische Beständigkeit von Glas. Der ZnO-Gehalt
im Glas beträgt
vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-%. Bi2O3 erleichtert das Schmelzen und Reinigen
von Glas und reduziert die Viskosität des Glases, ohne den Wärmeausdehnungskoeffizienten
zu beeinflussen. Der Bi2O3-Gehalt
im Glas beträgt
vorzugsweise 0,5 bis 7 Gew.-%.
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Na2O erleichtert das Schmelzen und Reinigen
von Glas, reduziert jedoch die chemische Beständigkeit des Glases und erhöht den Wärmeausdehnungskoeffizienten
des Glases. Der Na2O-Gehalt im Glas beträgt vorzugsweise
0,5 bis 3 Gew.-%. Sb2O3 reagiert
mit Sauerstoff aus einem Nitrat bei niedrigen Temperaturen, wodurch
Sb2O5 gebildet wird,
und das resultierende Sb2O5 setzt
O2 in geschmolzenem Glas frei, um so das Glas
zu reinigen. Der Sb2O3-Gehalt
im Glas beträgt
vorzugsweise 0,1 bis 1 Gew.-%.
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Die
das Substrat darstellende Glaskeramik enthält eine im Wesentlichen aus
Celsiankristallen alleine gebildete Kristallphase. Die Korngröße der Kristalle
(Kristallkorngröße) beträgt vorzugsweise
0,1 bis 1 μm, noch
bevorzugter 0,1 bis 0,5 μm.
Beträgt
die Kristallkorngröße weniger
als 0,1 μm,
so wird die Festigkeit des Substrats, das den Reflektorspiegel darstellt,
herabgesetzt, während
bei einer Kristallkorngröße über 1 μm ein das
Substrat umfassender Reflektorspiegel zur Reduktion der Intensität des durch
den Spiegel reflektierten Lichts führt. Beträgt die Kristallkorngröße 0,5 μm, so wird
blaues Licht (d. h. Licht mit kurzer Wellenlänge) des reflektierten Lichts
gestreut.
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In
einem das Substrat umfassenden Reflektorspiegel der vorliegenden
Erfindung enthält
eine das Substrat darstellende Glaskeramik die zuvor erwähnten Komponenten
und ist im Wesentlichen aus einer Celsiankristallphase allein gebildet.
Der Wärmeausdehnungskoeftizient α (× 10–7/°C) der Glaskeramik
kann 30 bis 45 betragen, und die Kristallkorngröße der Glaskeramik kann sich
auf 0,1 bis 1,0 μm
belaufen.
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Im
Vergleich mit dem Reflektorspiegel, der in der zuvor erwähnten Veröffentlichung
offenbart ist, die vom Anmelder der vorliegenden Patentanmeldung
davor eingereicht wurde, weist daher der obige Reflektorspiegel
verbesserte mechanische Festigkeit auf. Darüber hinaus ist die Oberflächenrauigkeit
des Reflektorspiegels durch feine Kristallkörner und gleichförmige Kristallkorngröße weiter
verbessert, um dadurch das Polieren der Oberfläche zu reduzieren, und die
Hitzebeständigkeit
und hitzebeständigen
Eigenschaften des Reflektorspiegels sind durch die Glaskeramik verbessert,
die im Wesentlichen aus einer Celsiankristallphase allein gebildet
ist. Insbesondere ist der Reflektorspiegel hinsichtlich der Schlagfestigkeit
unter thermischen Belastungen verbessert, und geeignete optische
Eigenschaften wie Reduktion der Durchlässigkeit von sichtbarem Licht
kann erreicht werden.
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Die
Diagramme der 3 und 4 zeigen
die Resultate aus Test 3 bzw. Test 4 der nachstehend beschriebenen
Beispiele. Das Diagramm von 3 zeigt
den Zusammenhang zwischen der Menge an ein Glasprodukt darstellendem
Li2O und der Kristallisationstemperatur
und der Kristallphase des Glasprodukts, wenn die Menge von das Glasprodukt
darstellendem K2O 0,5 Gew.-% oder weniger
beträgt.
Das Diagramm von 4 zeigt den Zusammenhang zwischen
der Menge an ein Glasprodukt darstellendem K2O
und der Kristallisationstemperatur und der Kristallphase des Glasprodukts,
wenn die Menge von das Glasprodukt darstellendem Li2O
konstant (auf 0,4 Gew.-%) gehalten wird.
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Jede
dieser Diagramme ist in vier Regionen unterteilt: Region a, Region
b, Region C und Region d. In Region a ist eine Celsiankristallphase
alleine vorhanden. In Region b sind eine Celsiankristallphase und
eine Hexacelsiankristallphase vorhanden, und die Menge an Celsiankristallen
ist größer als
jene an Hexacelsiankristallen. In Region c sind eine Celsiankristallphase
und eine Hexacelsiankristallphase vorhanden, und die Menge an Celsiankristallen
ist geringer als jene an Hexacelsiankristallen. In Region d ist
eine Hexacelsiankristallphase alleine vorhanden.
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Wie
in der graphischen Darstellung in 3 gezeigt
ist, kann das Glasprodukt durch geeignetes Variieren der Menge an
das Glasprodukt darstellendem Li2O und durch
geeignetes Festlegen der Kristallisationstemperatur zu einer Glaskeramik,
die nur eine Celsiankristallphase alleine enthält, umgesetzt werden, sofern die
Menge an ein Glasprodukt darstellendem K2O
in den Bereich von 0 bis 0,5 Gew.-% fällt. Wie im Diagramm in 4 gezeigt
ist, kann das Glasprodukt durch geeignetes Variieren der Menge an
das Glasprodukt darstellendem K2O und durch
geeignetes Festlegen der Kristallisationstemperatur zu einer Glaskeramik,
die nur eine Celsiankristallphase alleine enthält, umgesetzt werden, sofern
die Menge an ein Glasprodukt darstellendem Li2O
konstant gehalten wird. Im Rahmen der Festlegung der Mengen an Li2O und K2O und der
Kristallisationstemperatur muss die Schmelzbarkeit eines Glasrohmaterials
berücksichtigt
werden.
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Die 5, 6 und 7 zeigen
elektronenmikroskopische Aufnahmen der inneren Oberflächen von
aus der in Test 3 hergestellten Glaskeramik gebildeten, wannenförmigen Produkten.
Die 8 und 9 zeigen elektronenmikroskopische
Aufnahmen der inneren Oberflächen
anderer wannenförmiger
Produkte, die aus in Test 3 hergestellten Glaskeramiken gebildet
sind.
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Die
elektronenmikroskopischen Aufnahmen aus 5 zeigen
die Konfiguration der inneren Oberfläche eines wannenförmigen Glasprodukts
Nr. 20 (Li2O-Gehalt: 0,41 Gew.-%, K2O-Gehalt: 0,49 Gew.-%, Kristallisationstemperatur:
800°C) aus
Test 3, an der Öffnung
und dem Zentrum des wannenförmigen
Produkts aufgenommen wurden. Die elektronenmikroskopischen Aufnahmen
aus 6 zeigen die Konfiguration der inneren Oberfläche eines
wannenförmigen
Glasprodukts Nr. 21 (Li2O-Gehalt: 0,41 Gew.-%,
K2O-Gehalt: 0,49 Gew.-%, Kristallisationstemperatur:
850°C) aus
Test 3, die an der Öffnung
und dem Zentrum des wannenförmigen
Produkts aufgenommen wurden. Die elektronenmikroskopischen Aufnahmen
aus 7 zeigen die Konfiguration der inneren Oberfläche eines
wannenförmigen
Glasprodukts Nr. 22 (Li2O-Gehalt: 0,41 Gew.-%, K2O-Gehalt: 0,49 Gew.-%, Kristallisationstemperatur:
900°C) aus
Test 3, die an der Öffnung
und dem Zentrum des wannenförmigen
Produkts aufgenommen wurden.
-
Die
elektronenmikroskopischen Aufnahmen aus den 8 und 9 zeigen
die Konfiguration der inneren Oberfläche eines wannenförmigen Glasprodukts
Nr. 25 (Li2O-Gehalt: 0,00 Gew.-%, K2O-Gehalt:
0,00 Gew.-%, Kristallisationstemperatur: 900°C) aus Test 3, die an der Öffnung und
dem Zentrum des wannenförmigen
Produkts aufgenommen wurden. Die elektronenmikroskopischen Aufnahmen
aus den 8 und 9 sind mit
einer Vergrößerung von
1.000 bzw. 3.000 aufgenommen worden.
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In
diesen elektronenmikroskopischen Aufnahmen beziehen sich die Ausdrücke "× 1,0 k", "× 3,0 k" und "× 5,0 k" auf eine 1.000fache Vergrößerung,
eine 3.000fache Vergrößerung bzw.
eine 5.000fache Vergrößerung;
die Ausdrücke "20 kV" und "25 kV" beziehen sich auf
Beschleunigungsspannungen; und die Ausdrücke "10 μm" und "50 μm" beziehen sich auf
Längen
der weißen
Linien. Ein Vergleich der Kristallkorngrößen auf Grundlage dieser Skalen
zeigt, dass die Größe von Kristallkörnern in
der inneren Oberfläche
des Glasprodukts, das die geeigneten Mengen an Li2O
und K2O enthalten, wesentlich geringer ist
als jene von Kristallkörnern
in der inneren Oberfläche
des Glasprodukts, das kein Li2O und K2O enthält.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Kristallkorngröße im ersten Glasprodukt in
den Bereich von 0,1 bis 1,0 μm
fällt und
die Kristallkorngröße im zweiten
Glasprodukt 1,0 μm übersteigt.
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10 ist
ein Diagramm, das spektroskopische Eigenschaften von plattenförmigen Glasprodukten, die
aus Glaskeramiken gebildet sind, zeigen. Das Diagramm zeigt den
Zusammenhang zwischen der Dicke (mm) plattenförmiger Glasprodukte, den kürzesten
Wellenlängen
(nm) von Licht, das durch diese Produkte tritt, und Kristallisationstemperaturen,
wobei die Produkte verschiedene Dicken aufweisen und unter denselben
Bedingungen gebildet und kristallisiert wurden, die für das Glasprodukt
Nr. 20 (Kristallisationstemperatur: 800°C), das Glasprodukt Nr. 21 (Kristallisationstemperatur:
850°C) und
das Glasprodukt Nr. 22 (Kristallisationstemperatur: 900°C) in Test
3 eingesetzt wurden.
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Wie
im Diagramm in 10 gezeigt ist, ermöglicht das
Regulieren der Kristallisationstemperatur das Bilden unterschiedlicher
Glasprodukte, wobei sich die Produkte hinsichtlich der kürzesten
Wellenlänge
von Licht, das durch sie tritt, unterscheiden. Wird die Kristallisationstemperatur
erhöht,
so wird darüber
hinaus die kürzeste
Wellenlänge
von Licht, das durch das resultierende Glasprodukt tritt, zu längeren Wellenlängen verschoben.
Wird ein Glasprodukt aus Glaskeramik als ein Reflektorspiegelsubstrat
eingesetzt, so lässt
das Substrat vorzugsweise kein sichtbares Licht oder nur sehr wenig
sichtbares Licht durch. In solch einem Reflektorspiegelsubstrat,
das bevorzugte optische Eigenschaften aufweist, beträgt die kürzeste Wellenlänge von
Licht, das durch eine das Substrat darstellende Glaskeramik tritt,
zumindest 800 nm, wenn die Glaskeramik eine Dicke von 0,1 mm aufweist.
Die Glaskeramik kann leicht durch Regulieren der Kristallisationstemperatur
eines Glasprodukts erhalten werden.
-
Die 11 und 12 sind
Diagramme, die spektroskopische Eigenschaften von plattenförmigen Glasprodukten,
die aus Glaskeramik gebildet sind, zeigen. Die Diagramme zeigen
den Zusammenhang zwischen den Wellenlängen (nm) von Licht, das durch
die plattenförmigen
Produkte tritt, und der Durchlässigkeit (%)
von Licht, wenn die Produkte eine Dicke von 0,1 mm und 5,0 mm aufweisen
und unter denselben Bedingungen gebildet und kristallisiert wurden,
die für
das Glasprodukt Nr. 21 (Kristallisationstemperatur: 850°C) und das
Glasprodukt Nr. 22 (Kristallisationstemperatur: 900°C) in Test
3 eingesetzt wurden.
-
Wie
in den Diagrammen aus den 11 und 12 dargestellt,
ermöglicht
die Regulierung der Kristallisationstemperatur das Bilden von Glasprodukten
mit unterschiedlicher Lichtdurchlässigkeit. Je höher die Kristallisationstemperatur überdies
ist, umso geringer fällt
die Lichtdurchlässigkeit
des resultierenden Produkts aus. Wird ein Glasprodukt aus Glaskeramik
als ein Reflektorspiegelsubstrat eingesetzt, so lässt das
Substrat vorzugsweise kein sichtbares Licht oder nur sehr wenig
sichtbares Licht durch. In solch einem Reflektorspiegelsubstrat,
das bevorzugte optische Eigenschaften aufweist, beträgt die Wellenlänge von
Licht, das bei einer Durchlässigkeit
von 50% durch eine das Substrat darstellende Glaskeramik tritt,
zumindest 850 nm, wenn die Glaskeramik eine Dicke von 0,1 mm aufweist.
Die Glaskeramik kann leicht durch Regulieren der Kristallisationstemperatur
eines Glasprodukts erhalten werden.
-
Wird
die Kristallisationstemperatur von Glasprodukten reguliert, so können Glaskeramiken
mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften erhalten werden. Über die
Regulierung der Kristallisationstemperatur können Glaskeramikprodukte mit
unterschiedlicher Biegefestigkeit (MPa) und unterschiedlichem Elastizitätsmodul
(GPa) erhalten werden. Ein Reflektorspiegelsubstrat wird bei beträchtlich
hohen Temperaturen, die der Hitze von Lichtquellenlampen zuzuschreiben
sind, über
eine lange Zeitspanne hinweg verwendet. Daher, wenn auch ein Glaskeramikprodukt
als ein Reflektorspiegelsubstrat verwendet wird, hält das Substrat
vorzugsweise hohe mechanische Festigkeit über eine lange Zeitspanne hinweg
aufrecht. Solch ein Reflektorspiegelsubstrat, das die bevorzugten
mechanischen Eigenschaften und thermischen Eigenschaften bereitstellt,
weist Biegefestigkeit und Elastizitätsmodul auf, die den folgenden
Bedingungen genügen.
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Das
Reflektorspiegelsubstrat weist eine Biegefestigkeit von 125 bis
155 MPa bei Raumtemperatur, 145 bis 175 MPa bei 300°C und 180
bis 220 MPa bei 600°C
sowie einen Elastizitätsmodul
von 80 bis 85 GPa bei Raumtemperatur, 70 bis 75 GPa bei 300°C und 35
bis 40 GPa bei 600°C
auf. Solch ein bevorzugtes Reflektorspiegelsubstrat kann leicht
durch Regulieren der Kristallisationstemperatur erhalten werden.
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Beispiel
-
Im
vorliegenden Beispiel wurden verschiedene Glasrohmaterialien, die
SiO2, Al2O3, BaO und TiO2 als Primärkomponenten
und Li2O, K2O usw.
als Modifikationskomponenten enthalten, hergestellt. In den Tests
1, 2, 3 und 4 wurden Glaskeramiken aus Glasrohmaterialien gebildet;
Glaseigenschaften der resultierenden Glasprodukte und Glaskeramiken
wurden bewertet; und der Zusammenhang zwischen den Mengen an Li2O und K2O, der Kristallisationstemperatur
und dem Verhältnis
nach Menge von Celsiankristallen zu Hexacelsiankristallen wurde
bestätigt.
Glaskeramiken, die im Wesentlichen aus einer Celsiankristallphase
alleine gebildet sind, und Glaskeramiken, die im Wesentlichen aus
einer Hexacelsiankristallphase alleine gebildet sind, wurden aus
den zuvor gebildeten Glaskeramiken ausgewählt; die Mikrostrukturen der
Oberflächen
(Reflexionsoberflächen)
der ausgewählten
Glaskeramiken wurden beobachtet; und die Glaskeramiken wurden einer
Messung der mechanischen und optischen Eigenschaften unterzogen.
-
Test 1
-
In
Test 1 wurden Glasrohmaterialien hergestellt, in denen die Mengen
an SiO2, Al2O3, BaO und TiO2, die
als Primärkomponenten
dienten, im Wesentlichen konstant gehalten wurden, die Mengen an
B2O3, ZnO und Li2O, die als Modifikationskomponenten dienten,
im Wesentlichen konstant gehalten wurden, die Menge an Sb2O3 gleich null war
und die Mengen an K2O und Na2O,
die als Modifikationskomponenten dienten, geeignet variiert wurden;
aus den Glasrohmaterialien wurden Glasprodukte gebildet; und die
resultierenden Glasprodukte wurden Wärmebehandlungen (Kristallisationsbehandlungen)
bei 800°C,
850°C und
900°C unterzogen,
um dadurch Glaskeramiken zu bilden. Die so gebildeten Glasprodukte
wurden Messungen der Glaseigenschaften (Schmelzbarkeit, Tg, Td)
und des Wärmeausdehnungskoeffizienten
(α) unterzogen.
Die Glaskeramiken wurden Messungen der Glaseigenschaften unterzogen;
d. h. die Mengen an Celsian-(Ce-)Kristallen und Hexacelsian- (HCe-)Kristallen
und der Wärmeausdehnungskoeffizient
(α) wurden
bei den obigen Kristallisationsbehandlungstemperaturen gemessen.
-
Tabelle
1 zeigt die Komponenten der Glasrohmaterialien, die in Test 1 verwendet
wurden, und Tabelle 2 zeigt Eigenschaften der Glasprodukte, die
aus den Glasrohmaterialien und den Glaskeramiken gebildet wurden.
Die Schmelzbarkeit der Glasprodukte wurde auf Grundlage zweier Werte
bewertet: O gute Schmelzbarkeit, x schlechte Schmelzbarkeit (d.
h. dass eine geringe Menge einer nicht geschmolzener Substanz beobachtet
wurde), und die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt. Die Symbole "Tg" und "Td" in Bezug auf die Eigenschaften
der Glasprodukte beziehen sich auf den Glaspunkt (°C) bzw. den
Glaserweichungspunkt (°C). Die
Symbole "Ce" und "HCe" in Bezug auf die
Eigenschaften der Glaskeramiken beziehen sich auf die Intensität (cps)
des ersten Reflexes an Celsian und Hexacelsian, der mittels Röntgenbeugung
gemessen wurde. Das Verhältnis
der höchsten
Intensitäten
von Celsian und Hexacelsian zeigt direkt das Verhältnis der
Mengen an Celsiankristallen und Hexacelsiankristallen.
-
Tabelle
1
Glasrohmaterialien (Prozentsätze der Komponenten)
-
Tabelle
2
Glaseigenschaften
-
Test 2
-
In
Test 2 wurden Glasrohmaterialien hergestellt, in denen die Mengen
an SiO2, Al2O3, BaO und TiO2, die
als Primärkomponenten
dienten, im Wesentlichen konstant gehalten wurden, die Mengen an
B2O3, ZnO, Li2O und Sb2O3, die als Modifikationskomponenten dienten,
im Wesentlichen konstant gehalten wurden und die Mengen an K2O und Na2O, die
als Modifikationskomponenten dienten, geeignet variiert wurden;
aus den Glasrohmaterialien wurden Glasprodukte gebildet; und die
resultierenden Glasprodukte wurden Wärmebehandlungen (Kristallisationsbehandlungen)
bei 800°C,
850°C und
900°C unterzogen,
um dadurch Glaskeramiken zu bilden. Die so gebildeten Glasprodukte
wurden Messungen der Glaseigenschaften (Schmelzbarkeit, Tg, Td)
und des Wärmeausdehnungskoeffizienten
(α) unterzogen.
Die Glaskeramiken wurden Messungen der Glaseigenschaften unterzogen;
d. h. die Mengen an Celsian-(Ce-)Kristallen und Hexacelsian-(HCe-)Kristallen und
der Wärmeausdehnungskoeffizient
(α) wurden
bei den obigen Kristallisationsbehandlungstemperaturen gemessen.
-
Tabelle
3 zeigt die Komponenten der Glasrohmaterialien, die in Test 2 eingesetzt
wurden, und Tabelle 4 zeigt die Eigenschaften der Glasprodukte,
die aus den Glasrohmaterialien und den Glaskeramiken gebildet wurden.
Die Bezeichnungen und Symbole in Tabelle 4 entsprechen jenen aus
Tabelle 2.
-
Tabelle
3
Glasrohmaterialien (Prozentsätze der Komponenten)
-
Tabelle
4
Glaseigenschaften
-
Test 3
-
In
Test 3 wurden Glasrohmaterialien hergestellt, in denen die Mengen
an SiO2, Al2O3 BaO, TiO2, ZnO, B2O3 und Sb2O3 im Wesentlichen
konstant gehalten wurden, die Mengen an P2O5 und Bi2O3 gleich null waren, die Menge an K2O gleich null oder 0,49 Gew.-% war und die
Mengen an Li2O, K2O
und Na2O geeignet variiert wurden; aus den
Glasrohmaterialien wurden wannenförmige Glasprodukte gebildet,
die als Reflektorspiegelsubstrat dienen sollten; und die resultierenden
Glasprodukte wurden Wärmebehandlungen
(Kristallisationsbehandlungen) bei unterschiedlichen Temperaturen
unterzogen, um die die Produkte darstellenden Glassorten zu Glaskeramiken
umzusetzen, wodurch Reflektorspiegelsubstrate (Glaskeramikprodukte)
gebildet wurden.
-
Der
Zusammenhang zwischen der Kristallisationstemperatur und dem Verhältnis der
Kristallphasen der einzelnen resultierenden Glasprodukte wurde gefunden.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 5 und 6 gezeigt. Das Diagramm
aus 3 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Li2O-Gehalt, der Kristallisationstemperatur
und dem Verhältnis
der Kristallphasen, wenn der K2O-Gehalt
geringer als 0,5 Gew.-% ist. Es wurden elektronenmikroskopische
Aufnahmen der inneren Oberflächen
mancher Glasprodukte gemacht. Die 5 bis 9 zeigen
die elektronenmikroskopischen Aufnahmen.
-
Tabelle
5
Eigenschaften der Glasprodukte
-
Tabelle
6
Eigenschaften der Glasprodukte
-
Test 4
-
In
Test 4 wurden Glasrohmaterialien hergestellt, in denen die Mengen
an SiO2, Al2O3, BaO, TiO2, ZnO, B2O3 und Sb2O3 im Wesentlichen
konstant gehalten wurden, die Mengen an P2O5 Und Bi2O3 gleich null waren, die Menge an Li2O konstant gehalten wurde (auf etwa 0,4
Gew.-%) und die Mengen an K2O und Na2O geeignet variiert wurden; aus den Glasrohmaterialien
wurden wannenförmige
Glasprodukte gebildet, die als Reflektorspiegelsubstrate dienen
sollten; und die resultierenden Glasprodukte wurden Wärmebehandlungen
(Kristallisationsbehandlungen) bei unterschiedlichen Temperaturen
unterzogen, um die die Produkte darstellenden Glassorten zu Glaskeramik
umzusetzen, wodurch Reflektorspiegelsubstrate (Glaskeramikprodukte)
gebildet wurden. Der Zusammenhang zwischen der Kristallisationstemperatur
und dem Verhältnis
der Kristallphasen der einzelnen resultierenden Glasprodukte wurde
gefunden. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 7 und 8 gezeigt. Das
Diagramm aus 4 zeigt den Zusammenhang zwischen
dem K2O-Gehalt, der Kristallisationstemperatur
und dem Verhältnis
der Kristallphasen, wenn der Li2O-Gehalt
konstant gehalten wird.
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Tabelle
7
Eigenschaften der Glasprodukte
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Tabelle
8
Eigenschaften der Glasprodukte
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Test 5
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In
Test 5 wurden plattenförmige
Glasprodukte (Breite: 4 mm, Länge:
40 mm) mit unterschiedlicher Dicke unter denselben Bedingungen gebildet
und kristallisiert, die für
die Glasprodukte Nr. 20 (Kristallisationstemperatur: 800°C), Nr. 21
(Kristallisationstemperatur: 850°C)
und Nr. 22 (Kristallisationstemperatur: 900°C) in Test 3 eingesetzt wurden,
und die mechanischen Eigenschaften, thermischen Eigenschaften und
optischen Eigenschaften der resultierenden Glasprodukte wurden bewertet.
Um die mechanischen und thermischen Eigenschaften zu bewerten, wurde
ein Glasprodukt (Dicke: 3 mm), das bei einer Kristallisationstemperatur
von 850°C
kristallisiert wurde, einer Vierpunkt-Biegeprobe (JIS 1601) unterzogen,
und Biegefestigkeit und Elastizitätsmodul des Produkts wurden
bei unterschiedlichen Temperaturen gemessen. Die Resultate sind
in Tabelle 9 gezeigt.
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Tabelle
9
Mechanische Eigenschaften
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Um
die optischen Eigenschaften zu bewerten, wurde für jedes Glasprodukt (Dicke:
0,15 bis 5 mm), das bei Kristallisationstemperaturen von 800°C, 850°C und 900°C kristallisiert
worden war, der Zusammenhang zwischen den kürzesten Wellenlängen von
Licht, das durch diese Produkte tritt, und der Dicke des Produkts
(d. h. die erste optische Eigenschaft) sowie der Zusammenhang zwischen
den Wellenlängen
von Licht, das durch diese Produkte tritt, und die verschiedenen
Grade an Durchlässigkeit
von Licht (d. h. die zweite optische Eigenschaft) untersucht. Die
Messergebnisse in Bezug auf die erste optische Eigenschaft sind
in Tabelle 10 und im Diagramm der 10 gezeigt,
und die Messergebnisse in Bezug auf die zweite optische Eigenschaft
sind in den Diagrammen der 11 und 12 gezeigt.
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Tabelle
10
Die kürzeste
Wellenlänge
(nm) von Licht, das durch das Glasprodukt tritt