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Das
Phänomen
der aufgesprühten
Signaturkürzel
ist in Frankreich auf wahrnehmbare Weise in den 80iger Jahren aufgetaucht,
als die großen
Städte
und deren öffentliche
Verkehrsmittel für
die Kosten der ersten Graffitis aufkommen mußten.
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Heute
handelt es sich um einen beinahe täglichen Kampf, in dem sich
Privateigentümer
und öffentliche Hand
befinden, um ihren Besitz zu schützen.
Das Signaturkürzel
wird dort, wo es vorgefunden wird, als Beeinträchtigung des Privatlebens und
als Unsicherheitsfaktor erlebt. Die französische Staatsbahn SNCF nimmt
an, daß die
Signaturkürzel
und Graffitis zum Unsicherheitsgefühl der Reisenden beitragen
und betont, daß es
in heruntergekommenen Räumen
mehr Aggressionen gibt als in gut erhaltenen Räumen. Es werden jedes Jahr große Summen
ausgegeben, um diese Schäden
zu beseitigen (5 Millionen Euro pro Jahr von der SNCF).
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Zunächst waren
die Lösungen,
die geliefert wurden, von zweierlei Art:
- – Reinigen
und Abschmirgeln des betreffenden Trägers, mit unzureichenden oder
sogar katastrophalen Ergebnissen, wobei der Träger meistens beschädigt wurde;
- – regelmäßiges erneutes
Anstreichen des Trägers.
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Schnell
setzte sich eine dritte Lösung
zur Vorbeugung durch: leichtes Entfernen des Graffitis dank des Einsatzes
eines Anti-Graffiti-Systems auf dem Träger. Derzeit gibt es verschiedene
Lösungen,
die für
mehrere Arten von Trägern,
abhängig
von deren Natur, der Natur des Belags oder der eingesetzten Farbe
ausgelegt sind.
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Die
unerläßlichen
Eigenschaften der Anti-Graffitis sind:
- – eine gute
Haftung;
- – Kompatibilität mit verschiedenen
Materialien;
- – eine
bessere Wasserdampfdurchlässigkeit
(um das Atmungsvermögen
bestimmter Materialien, insbesondere Stein, zu gewährleisten);
- – Schutz
gegen jede Art von Graffiti: Farbspraydosen, Filzschreiber, Mischungen
der Sprayer auf der Basis natürlicher
Farbstoffe usw.
- – eine
gute UV-Beständigkeit.
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Die
vorbeugenden Anti-Graffiti-Systeme lassen sich in drei Gruppen einteilen:
- – die
nicht permanenten, in Form von transparenten Überzügen; beim Reinigen der Graffitis,
werden diese und der Überzug
gleichzeitig entfernt;
- – die
halb-permanenten, bei denen eine Grundierung permanent, und eine
obere Schicht entfernbar ist;
- – die
permanenten: Lack oder Farbe, welche die Migration der verschiedenen
Pigmente, die in den Graffitis vorhanden sind, in den Träger verhindern.
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Die
Materialien, die als Träger
für Graffitis
dienen können,
können
in zwei Kategorien eingestuft werden:
- – feste
Träger,
wie etwa Stein, Beton, Putz oder Terrakotta, die porös sind;
der Anti-Graffiti-Belag muß deren Atemfähigkeit
gewährleisten;
- – feste
Träger
mit glatter, und nicht poröser
Oberfläche,
wie Metalle, Kunststoffe, Verbundmaterialien, Glas, die mit einem
Anti-Graffiti-Schutz überzogen
werden können,
der luftundurchlässig
ist.
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Unter
den verschiedenen Anti-Graffiti-Systemen (Lack, Farben), die für diese
letztgenannten Träger verwendet
wurden, lassen einige, die das Auftragen von Graffiti erlauben,
zu wünschen übrig, insbesondere hinsichtlich
der Möglichkeit,
das Graffiti schnell und wirksam wegzuwischen.
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Andere
bekannte Systeme sind so formuliert, daß sie gegenüber Graffiti vollkommen antihaftend
sind. Ihre Verwendung bleibt jedoch sehr begrenzt, da die Tatsache,
das Auftragen von Graffiti auf privaten oder öffentlichen Objekten dieser
Art zu verhindern, zu antisozialem Verhalten führen kann, das noch schwieriger
anzunehmen ist.
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Das
Problem, das mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht daher
im Erhalten eines Anti-Graffiti-Belags für einen festen, insbesondere
metallischen Träger,
der gestrichen oder nicht gestrichen ist, wobei es der Belag es
erlaubt, zunächst
auf dessen Oberfläche
eine so genannte Graffitischicht aufzutragen, und anschließend die
Graffitischicht vollständig
und leicht mit Hilfe eines Reinigungsprodukts zu entfernen.
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Gemäß einem
ersten Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf einen Antigraffitibelag
für einen
festen nicht-porösen
Träger
mit glatter Oberfläche,
wobei der Belag erhalten wird durch Vernetzen, insbesondere durch
Vernetzen unter UV-Einstrahlung,
einer Zusammensetzung, welche umfaßt:
- – wenigstens
ein Harz, gewählt
unter den Urethanacrylaten und den hydroxylierten Urethanacrylaten;
- – wenigstens
ein Monomer und/oder ein Lösungsmittel;
- – wenigstens
einen Photostarter,
- – gegebenenfalls
ein UV-Schutzreagenz,
wobei die Auswahl der Bestandteile
der Zusammensetzung und die Vernetzungsbedingungen derart sind,
daß die
Beschichtung eine kompakte Vernetzungsstruktur aufweist und eine
Klassifikation "G1" oder "G0" gemäß der Norm
NF F 31-112 annimmt.
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Gemäß verschiedenen
Ausführungsformen
weist der Belag die folgenden, gegebenenfalls kombinierten, Merkmale
auf:
- – das
verwendete Monomer spielt auch die Rolle eines Lösungsmittels, um eine gute
Auftragung des Lacks zu erlauben;
- – die
Gewichtsprozentanteile der Bestandteile der Zusammensetzung sind:
Harz von 35% bis 80%, Monomer von 20% bis 60%, Photostarter von
0,5% bis 7%;
- – weist
eine Adhäsionskraft
unter 200 nN auf;
- – für den Fall,
in dem der feste Träger
gekrümmte
Oberflächen
aufweist, umfaßt
die Zusammensetzung auch Isocyanat, so daß die Vernetzung unter UV-Einstrahlung
an den Stellen des Trägers,
die für
das UV-Licht wenig oder nicht zugänglich sind, durch eine chemische
Vernetzung vollendet werden kann;
- – er
besteht aus einem Lackfilm, dessen Dicke zwischen 5 und 25 μm liegt.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt, betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Antigraffitibehandlung einer glatten Oberfläche eines festen nicht porösen Gegenstandes,
dadurch gekennzeichnet, daß es
die folgenden Schritte umfaßt:
- i) Auftragen der Zusammensetzung des Belags
der Erfindung auf einen festen Träger;
- ii) Aussetzen des Trägers
einer UV-Bestrahlung;
- iii) Auftragen einer Graffitischicht auf den so ausgebildeten
Belag;
- iv) Entfernung der Graffitischicht mit Hilfe eines Reinigungsproduktes
auf Lösungsmittelbasis.
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Die
vorliegende Erfindung wird bei der Lektüre der Beschreibung besser
verständlich,
die unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erfolgt, worin:
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1 die Kurven der Adhäsionskraft der Beläge zeigt,
die der Formel 91266 (1a) bzw. der Formel PAT 0812901
(1b) entsprechen;
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2 die Kurven der elektrostatischen Kraft
der Beläge
zeigt, die der Formel 91103 (2a) bzw.
der Formel PAT 0812901 (2b) entsprechen;
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Im
Rahmen der Forschungsarbeiten, die sich auf die Phänomene der
Vernetzung richteten, hat der Anmelder Beobachtungen mit dem Elektronenmikroskop
auf Filmen gemacht, die durch Polymerisation unter Einstrahlung
auf der glatten Oberfläche
von festen, nicht porösen,
insbesondere metallischen Gegenständen erhalten wurden, wobei
die Filme anschließend
mit einer Graffitischicht bedeckt wurden.
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Unter
dem Begriff "Graffiti" sind hier Beschriftungen
oder Zeichnungen zu verstehen, die mit der Hand (mit Hilfe von Filzschreibern)
oder mittels Spraydosen auf festen Trägern gezeichnet wurden. Unter
chemischen Gesichtspunkten bestehen Graffitis im Wesentlichen aus
Pigmenten, einem Bindemittel und einem Lösungsmittel. Bindemittel, die
häufig
für Sprays
verwendet werden, sind Acrylharze, Alkydharze und Siliconharze.
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Die
Beobachtungen unter dem Elektronenmikroskop haben gezeigt, daß das Graffiti
selbst dann am Film haften konnte, wenn die Vernetzung nicht perfekt
war. Dies hat den Anmelder dazu gebracht, die Anti-Graffiti-Wirkung
zu assoziieren mit:
- – einerseits der Dichte der
Vernetzungsstruktur, in dem Wissen, daß eine kompakte Struktur nur
durch ein Vernetzungsverfahren erhalten werden kann, das UV-Bestrahlung
oder Elektronenbeschuß (physikalische Vernetzung)
einsetzt;
- – und
andererseits den mechanischen Eigenschaften des Lackfilms, wie etwa:
– Adhäsionskraft;
– Oberflächenladungen.
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Unter
Antigraffitieigenschaft eines Belags ist hier die Fähigkeit
des Belags zu verstehen, zunächst
zu erlauben, auf der Oberfläche
eine so genannte Graffitischicht aufzutragen, und anschließend die
Graffitischicht mit Hilfe eines Reinigungsprodukts zu entfernen.
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Der
Anmelder hat anschließend
15 Lackzusammensetzungen getestet, die für verschiedene Anwendungen
entwickelt wurden, die in Tabelle 1 dargestellt sind. Diese Formulierungen
wurden auf glatte, nicht poröse,
insbesondere metallische Oberflächen
von Festkörpern
aufgetragen, die gestrichen oder nicht gestrichen waren. Die Vernetzung
der Formulierungen, die mit UV-Bestrahlung gemäß den Techniken ausgeführt wurde, die
dem Fachmann bekannt sind, führt
zum Erhalten von Belägen
oder Lackschichten, die mehreren Testreihen unterzogen wurden.
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In
einer ersten Testreihe wurden die Antigraffiti-Eigenschaften der
Beläge
gemäß einem
Protokoll untersucht, das von der SNCF in Übereinstimmung mit der Norm
NF F 31-112 verwendet wird. Dieses Dokument beschreibt Versuchsprozeduren
und Bewertungsverfahren der Laborergebnisse, die eine Klassifizierung
der Graffitis, der für
Schienenfahrzeuge verwendeten Materialien und der Produkte zur Entfernung
erlauben. Das Verhalten der Paarung "Material/Produkt zur Entfernung" wird hinsichtlich
der Aggressivität
und der Wirksamkeit bewertet. Ausgehend von Produkten zur Entfernung,
die als nicht aggressiv und wirksam bekannt sind, werden die getesteten
Materialien gemäß einer
Klassifizierung "G" klassifiziert, die
den Hygiene- und Sicherheitsaspekt der Produkte zur Entfernung berücksichtigt.
Auf dieser Basis ist das Klassifizierungsprinzip das Folgende:
- – G
0: Material, das mit Wasser oder trocken "reinigbar" ist;
- – G
1: Material, das mit einem Produkt zur Entfernung "reinigbar" ist, das kein Gefahrenzettel
trägt;
- – G
2: Material, das mit einem Produkt zur Entfernung "reinigbar" ist, das das Symbol
für "reizend" "Xi und/oder "leichtentzündlich" "F" trägt;
- – G
3: Material, das mit einem Produkt zur Entfernung "reinigbar" ist, das das Symbol
für "gesundheitsschädlich" "Xn" und/oder "ätzend" "C" trägt;
- – G
4: Material, das mit einem Produkt zur Entfernung "reinigbar" ist, das das Symbol
für "giftig" "T" trägt;
- N N: Material, das "nicht
reinigbar" ist.
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Die
Reinigungsversuche wurden zunächst
mit Hilfe eines Reinigungsmittels durchgeführt, das als Xi klassifiziert
ist (SOCOSTRIP T4210), und die Wirksamkeit wurde auf einer Skala
von 0 bis 5 visuell beurteilt, die mit der Norm NF F 31-112 auf
folgende Weise verbunden werden kann:
Wirkungsgrad
gemäß der Erfindung | Ergebnisse
gemäß NF F 31-112 |
5 | gut |
4 | annehmbar |
3 | annehmbar |
2 | schlecht |
1 | schlecht |
0 | schlecht |
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Es
wurde festgestellt, daß:
- – neun
Formulierungen keine spürbare
Antigraffiti-Wirkung hatten (Bezugsnummern 7 bis 15, Tabelle 1-Antigraffiti-Leistungen,
die von 0 bis 2 reichen);
- – drei
andere Formulierungen ergeben mittlere Ergebnisse (Bezugsnummern
4 bis 6, Tabelle 1 – Antigraffiti-Leistungen
3 oder 4);
- – drei
Formulierungen ergeben hinsichtlich der Leichtigkeit der Reinigung
der Graffitis außergewöhnlich gute
Ergebnisse (Bezugsnummern 1 bis 3, Tabelle 1
- – Antigraffiti-Leistungen
von 5 oder zwischen 4 und 5 liegend).
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Die
Reinigungsversuche wurden erneut für Formulierungen der letztgenannten
Kategorie mit Reinigungsmitteln ohne Gefahrenzettel (Magnus 1302
und dem Fettlöser
220 US) vorgenommen. Die festgestellten Leistungen sind beinahe
identisch mit den Ergebnissen, die weiter oben berichtet wurden,
was es erlaubt, diese Materialien als G1 oder G0 gemäß der Norm
NF F 31-112 zu klassifizieren.
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Die
Formulierungen der letztgenannten Kategorie sind insbesondere gekennzeichnet
durch eine Zusammensetzung vom Typ: Harz vom Typ Oligomer + Monomer
+ Photostarter, eine Zusammensetzung, die (sobald sie auf den Träger aufgetragen
wurde) in der Lage ist, unter UV-Bestrahlung eine Vernetzungsstruktur auszubilden,
die durch eine hohe Vernetzungsdichte (kompakte Vernetzungsstruktur)
gekennzeichnet ist. Dank dieser Eigenschaft dringen die Pigmente
in der Graffitischicht nicht oder kaum in die Vernetzungsstruktur ein.
Dies macht die vollständige
und leichte Entfernung der Graffitischicht mit Hilfe eines gebräuchlichen
Reinigungsmittels auf Lösungsmittelbasis
möglich.
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Es
wurde festgestellt, daß für diese
drei letztgenannten Zusammensetzungen das Monomer auch die Rolle
eines Lösungsmittels
spielt.
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Außerdem umfaßt, wenn
eine gute Antigraffitibeständigkeit
im Freien erwünscht
ist, die Zusammensetzung des Lacks auch ein UV-Schutzreagenz. In
diesem Fall muß das
UV-Schutzreagenz mit dem verwendeten Photostarter kompatibel sein,
um einerseits die schnelle Polymerisation unter UV-Bestrahlung zu
erlauben und andererseits eine gute zeitliche UV-Beständigkeit
zu bewahren.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung könnte
eine gemischte Vernetzung (physikalisch – unter UV-Bestrahlung, und
chemisch – mit
Isocyanat) in Betracht gezogen werden, insbesondere, um mit dem
Belag der Erfindung Gegenstände
zu bedecken, die gekrümmte
Oberflächen
aufweisen, die für
die UV-Bestrahlungen nicht zur Gänze
zugänglich
sind. In diesem Fall wird der Lack vor dem Auftragen auf den Träger durch Zugabe
von Isocyanat katalysiert.
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Außerdem hat
der Anmelder eine zweite Testreihe an Lackfilmen der Erfindung durchgeführt, die
aus der Untersuchung ihrer mechanischen Eigenschaften bestand: Adhäsionskraft,
Oberflächenladungen,
Oberflächenenergie.
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ADHÄSIONSKRAFT
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Die
Adhäsionskraft
der verschiedenen Beläge
gemäß der Erfindung
wurde mittels eines Atomkraftmikroskops (Dimension 3100 AFM, DI
Digital Instruments, Veeco) gemessen. Diese Technik erlaubt es,
die Kräfte an
der Spitze der Sonde des Mikroskops zu messen, gemäß dem Abstand
zwischen der Spitze und der Oberfläche des Belags.
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Die
Auslenkungsvariationen des Federarms werden in Abhängigkeit
vom Abstand Spitze-Probe aufgezeichnet, wobei der Wert der Adhäsionskraft
aus der Federkonstante des Federarms (44 N/m) (1)
erhalten wird. Eine Reihe von 30 Kurven wurde auf jeder Probe durchgeführt. Die
Beläge,
die sehr gute Anti-Graffiti-Eigenschaften
aufweisen (zum Beispiel der Belag, der der Formulierung Nr. 3 aus
Tabelle 1 entspricht), sind durch eine geringe Adhäsionskraft
unter 200 nN (1a) gekennzeichnet. Die Beläge, deren
Anti-Graffiti-Leistungen reduziert oder sogar nicht vorhanden sind
(zum Beispiel der Belag, der der Formulierung Nr. 15 aus Tabelle
1 entspricht), weisen eine hohe Adhäsionskraft auf, die von 400
bis über
800 nN reicht (1b).
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OBERFLÄCHENLADUNGEN
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Die
Oberflächenladungen
(oder elektrostatischen Kräfte)
der verschiedenen Beläge,
die in 1 beschrieben werden, wurden
mit dem gleichen Instrument (Atomkraftmikroskop) gemessen. Man läßt die Spitze über der
Oberfläche
des Materials oszillieren und zeichnet die Variationen der Oszillationsamplitude
des Federarms in Abhängigkeit
vom Abstand Spitze-Oberfläche
auf. Die Erhöhung
oder Verringerung der Amplitude knapp vor dem Kontakt gibt uns Auskunft über das
vorhandene Kraftfeld.
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Die
erhaltenen Ergebnisse (dargestellt in 2)
zeigen, daß die
Oberflächenladungen
für die
Beläge, deren
Anti-Graffiti-Leistungen mittelmäßig oder
sogar nicht vorhanden sind, wichtig sind (2b, Kraftkurve für den Belag,
der der Formulierung Nr. 15 aus Tabelle 1 entspricht). In diesem
Fall ist die Oszillationsamplitude um 5 bis 6 nm höher. Die
Beläge,
deren Anti-Graffiti-Eigenschaften sehr gut sind, weisen geringe
Oberflächenladungen
auf (2a, Kraftkurve für den Belag, der der Formulierung
Nr. 2 aus Tabelle 2 entspricht). In diesem Fall wurde eine Variation
in der Größenordnung
von Nanometern beobachtet.
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Das
Verfahren zur Antigraffitibehandlung einer glatten Oberfläche eines
festen nicht porösen,
insbesondere metallischen Trägers,
umfaßt
die folgenden Schritte:
- – Auftragen einer Formulierung,
welche umfaßt:
mindesten ein Harz vom Typ Oligomer, ein Monomer und/oder ein Lösungsmittel,
mindestens einen Photostarter, gegebenenfalls ein UV-Schutzreagenz
und gegebenenfalls Isocyanat, auf dem festen Träger;
- – Aussetzen
des Trägers
einer UV-Bestrahlung;
- – Auftragen
einer Graffitischicht auf den so ausgebildeten Lackfilm;
- – Entfernung
der Graffitischicht mit Hilfe eines Reinigungsproduktes auf Lösungsmittelbasis.
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Sobald
der Lackfilm auf einer festen, insbesondere metallischen Oberfläche ausgebildet
ist, wie weiter oben beschrieben, kann diese eine Graffitischicht
aufnehmen, die darüber
mit Hilfe von Sprays und Filzschreibern usw. aufgetragen wird.
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Dank
der hohen Dichte der Vernetzungsstruktur sowie der geringen Adhäsionskraft
des Films, dringen die Pigmente, die in den Graffitis vorhanden
sind, nicht oder kaum in die Struktur ein. Dies macht die vollständige und
leichte Entfernung der Graffitischicht mit Hilfe eines gebräuchlichen
Reinigungsmittels möglich,
selbst dann, wenn die Reinigung erst nach mehreren Wochen stattfindet.
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Die
im Rahmen des Verfahrens der Erfindung verwendeten Reinigungsprodukte
sind Produkte, die üblicherweise
zur Entfernung von Graffitis auf festen, nicht porösen Trägern verwendet
werden, wie zum Beispiel:
- – das Reinigungsmittel "Magnus 1302", das von der Firma
Henkel (Surface Technologies) vertrieben wird, das die Form einer
mit Wasser mischbaren Flüssigkeit
aufweist, ohne Gefahrenzettel;
- – das
Reinigungsmittel "Socostrip
T4210", das von
der Firma Socomor vertrieben wird, das die Form einer mit Wasser
mischbaren Flüssigkeit
aufweist, mit einem Gefahrenzettel Xi (Gefahr der Reizung);
- – der
Fettlöser
220, der von der Firma Soficor-Mäder
vertrieben wird, der ein neutrales Reinigungsmittel auf der Basis
einer Mischung aus Glycolethern der Serie P ist, ohne Gefahrenzettel.
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Der
Lack der Erfindung wird in Schichten aufgetragen, deren Dicke in
einer Größenordnung
von 5 bis 25 μm
liegt.
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Die
folgenden, nicht beschränkenden,
Ausführungsbeispiele
stellen die Eigenschaften des Antigraffiti-Belags ausführlicher
dar.
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BEISPIEL 1: Anti-Graffiti-Belag mit guter
Beständigkeit
im Freien
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Mehrere
Lackzusammensetzungen, die ein UV-Schutzreagenz umfassen, dargestellt
in Tabelle 2, wurden mit Hilfe eines QUV-Schnellbewitterungsgeräts getestet.
Diese Lacke wurden abwechselnd ausgesetzt:
- i)
UV-Bestrahlung mit einer Wellenlänge
zwischen 270 und 370 nm und mit einer Leistung von 2 +/– 0,4 mW/cm2, 4 Std. lang bei 60°C;
- ii) bei einer relativen Sättigungsfeuchte,
4 Std. lang bei 60°C.
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Nach
mehreren Zyklen von 8 Std. (i + ii), die der Norm NFT30-036 entsprechen),
wird der Glanz mit einem Winkel von 60° gemessen (delta Br entspricht
dem Glanzabfall des Films) und Tonabweichung (delta E entspricht
der gesamten Farbabweichung, die in dem System CIELAB 1976 gemessen
wird). Die Ergebnisse, die in Tabelle 3 präsentiert werden, zeigen, daß der beste
Kompromiß Anti-Graffiti-Beständigkeit-UV
für den Lack
310.7110.0110 erhalten wird, der die Formel 91266 umfaßt (Bezugsnummer
3, Tabelle 1), der nachfolgend ausführlich beschrieben wird. Die
Haftung wird gemäß der Norm
ISO 2409 gemessen (GT zwischen 0 und 5).
Formel | Zusammensetzung | Gew.-% |
91266 | – hexafunktionelles
Urethanacrylat (Ebecryl 1290-UCB) | 66,0 |
– Hexandioldiacrylat
(Laromer HDDA-BASF) | 28,0 |
– Methylbenzoylformiat
(Genocure MBF-RAHN) | 3,0 |
– Siliconzusatz
(Baysilone® OL
17-BORCHERS) | 0,5 |
– UV-Schutzreagenz
(Tinuvin 1130-CIBA) | 1,5 |
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Stabilisator (Tinuvin 292-CIBA) | 1,0 |
| 100,0 |
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BEISPIEL 2: Zusammensetzungen des Anti-Graffiti-Belags
für die
gemischte Vernetzung
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Zwei
Zusammensetzungen, die verwendet werden, um feste Gegenstände zu bedecken,
die gekrümmte
Oberflächen
aufweisen, werden nachfolgend ausführlich beschrieben. Diesen
Zusammensetzungen wird vor dem Auftragen 2,5% Desmodur N3390 (90%-iges
aliphatisches Polyisocyanat in einer Mischung aus Butylacetat/Naphta-Lösungsmittel)
zugegeben.
Formel | Zusammensetzung | Gew.-% |
Formel 91234 | – tetrafunktionelles
hydroxyliertes Urethanacrylat | 58,7 |
– Trimethylolpropantriacrylat | 17,6 |
– Hexandioldiacrylat | 8,1 |
– Photostarter
(1-Hydroxyketon) | 3,9 |
– Benzophenon | 2,1 |
– Siliconzusatz
(BYK®-346) | 0,5 |
– Oligoamin | 9,1 |
| 100,0 |
Formel | Zusammensetzung | Gew.-% |
90249 | – trifunktionelles
Urethanacrylat | 44,6 |
– difunktionelles
Urethanacrylat | 14,8 |
– Hexandioldiacrylat | 14,8 |
– Tetrahydro-2-furanmethanol | 11,1 |
– Photostarter
(1-Hydroxyketon) | 1,9 |
– Methylbenzoylformiat | 2,8 |
– Diacetonalkohol | 8,4 |
– Siliconzusatz
(BYK®-306
10% in Butylacetat) | 0,7 |
– CAB 551-0,01
(EASTMAN) 10% in HDDA | 0,9 |
| 100,0 |
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Der
Anti-Graffiti-Belag weist zahlreiche Vorteile auf:
- – er
ist transparent und glänzend;
- – er
ist umweltfreundlich; die Vernetzung unter UV-Bestrahlung vermeidet
nämlich
die Emissionen flüchtiger organischer
Verbindungen (VOC);
- – er
erlaubt es, Energieeinsparungen zu realisieren;
- – die
Zeit, die notwendig ist, um den Belag unter UV-Bestrahlung zu erhalten,
ist sehr kurz (maximal einige Sekunden).
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