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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung im Gebiet des Textilwesens
für den
Transport eines Vliesstoffs mittels einer luftdurchlässigen Transportfläche und
insbesondere eine neuartige technische Lösung für die Probleme bei der Veränderung
der Struktur des Vliesstoffs bei dessen Übergang zwischen zwei verschiedenen
aufeinanderfolgenden lufttechnischen Bereichen, nämlich einem vorgelagerten
Bereich, in welchem ein erster Luftstrom durch den Vliesstoff und
die Transportfläche hindurch
erzeugt wird, und einem nachgelagerten Bereich, in welchem entweder
ein zweiter Luftstrom mit geringerer Leistung als die des ersten
Luftstroms durch den Vliesstoff und die Transportfläche hindurch erzeugt
wird oder aber kein Luftstrom erfolgt.
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Die
vorliegende Erfindung findet bevorzugt im Gebiet der Fertigung von
Airlaid-Vliesstoffen,
d. h. nach einem geläufig "Airlay"-Methode genannten Verfahren
sowie im Gebiet von Krempelvliesen Anwendung.
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Stand der Technik
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Vliesstoff
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Im
vorliegenden Text wird allgemein mit dem Ausdruck "Vliesstoff" jeglicher Faser- und/oder Filamentflor
bzw. jegliche Überlagerung
von Faser- und/oder Filamenffloren unabhängig von der Herstellungsmethode
des Flors bzw. der Flore und von der Art von Fasern bzw. Filamenten
bezeichnet. Insbesondere kann der Vliesstoff aus einem oder aus
mehreren Faser- oder Filamentfloren bestehen, die aus der folgenden
Aufzählung
ausgewählt
sind: Krempelvlies (Nonwoven), "Airlaid"-Vlies, Vliesstoff
vom Typ "Meltblown", Vliesstoff vom
Typ "Spun". Bei einer Mehrzahl
von übereinander
liegenden Vliesen können
sämtliche
Vliese von gleicher Art sein, oder aber der Vliesstoff kann ein
Verbundstoff sein, d. h. aus mehreren Vliesen unterschiedlicher
Art zusammengesetzt sein, wie beispielsweise ein Verbundvliesstoff vom
Typ CMC (Krempelvlies/Meltblown/Krempelvlies) oder auch vom Typ
SMS (Spun/Meltblown/Spun).
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Es
sei daran erinnert, dass ein Vliesstoff im allgemeinen zu einem
späteren
Stadium seiner Fertigung einen oder mehrere Verfestigungsschritte
erfährt,
wie insbesondere eine mechanische Bindung beispielsweise durch Vernadelung,
hydraulische Bindung durch Wasserstrahl, Thermobindung durch Kalandern
oder chemische Bindung beispielsweise mittels eines Haftmittels.
Im vorliegenden Text wird mit dem Ausdruck "Vliesstoff" gleichermaßen der Flor bzw. die Übereinanderordnung
von Faser- und/oder Filamentfloren vor Verfestigung bzw. nach Verfestigung
bezeichnet.
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Transport des Vliesstoffs
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Um
einen Vliesstoff (im Laufe der Fertigung bzw. nach der Fertigung,
um diesen Nachbehandlungsschritten zu unterziehen) zu transportieren,
ist es bekannt, eine luftdurchlässige
Transportfläche (beispielsweise
Siebzylinder, luftdurchlässiges Transportband
vom Typ Maschenteppich) in Kombination mit zumindest einem Luftstrom
einzusetzen, der den Vliesstoff und die Transportfläche durchströmt und es
ermöglicht,
den Vliesstoff über
die gesamte Wegstrecke des Vliesstoffs oder über einen Teil davon an die
Transportfläche
zu drücken.
Meistens (jedoch nicht ausschließlich) wird dieser Luftstrom
durch Saugwirkung erzeugt.
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Um
das technische Problem, das die Erfindung lösen soll, besser zu verstehen,
werden nun nacheinander Beispiele für den Transport eines Airlaid-Vliesstoffs
und für
den Transport eines Krempelvlieses näher erläutert, wobei jedoch angemerkt sei,
dass die Erfindung, obgleich sie vorzugsweise beim Transport dieser
beiden besonderen Arten von Vliesstoffen (Airlaid-Vlies und Krempelvlies)
Anwendung findet, nicht auf diese Vliesstoffe beschränkt ist, sondern
auch beim Transport von anderen Arten von Vliesstoffen eingesetzt
werden kann.
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Airlaid-Vliesstoffe
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Das
Airlay- bzw. Airlaid-Verfahren zum Bilden eines Vliesstoffs zeichnet
sich im wesentlichen durch die Zerstreuung einzelner Fasern in einer
Kammer und das Schleudern auf eine bewegliche Aufnahmefläche mittels
eines Luftstroms hoher Geschwindigkeit aus, wobei die Aufnahmefläche luftdurchlässig ist
und die Bildung und den Transport des Vliesstoffs nach außerhalb
der Streukammer gestattet. Aus Gründen der Übersicht wird im weiteren Text diese
Fläche
als "Transportfläche" bezeichnet.
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Unter
den zahlreichen Veröffentlichungen, welche
Maschinen zum Bilden eines Airlaid-Vliesstoffs (Airlay-Verfahren)
beschreiben, seien beispielhaft die nachfolgenden Veröffentlichungen
genannt: die Patente
US 3 512
218 ,
US 4 097 965 ,
US 4 475 271 , die europäische Patentanmeldung
EP 0 093 585 und die internationale
Patentanmeldung
WO 02/088441 .
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Bei
den vorgenannten Veröffentlichungen wird
der Luftstrom zum Zerstreuen der Fasern innerhalb der Streukammer
und zu deren Schleudern auf die Transportfläche durch Einsetzen von Ansaugmitteln
erhalten, die unterhalb der Bildungs- und Transportfläche angeordnet
sind.
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Bei
den vorgenannten Veröffentlichungen tritt
dann, wenn der Vliesstoff über
die Transportfläche
nach außerhalb
der Faserstreukammer geleitet wird, der Vliesstoff von einem vorgelagerten
Bereich (in der Streukammer), in welchem eine starke Saugwirkung
durch den Vliesstoff hindurch erfolgt, in einen nachgelagerten Bereich
(am Auslass der Streukammer), in welchem keine Saugwirkung mehr
erfolgt. Im vorliegenden Text sind die Ausdrücke "vorgelagert" und "nachgelagert" bezüglich
der Verlagerungsrichtung der Transportfläche des Vliesstoffs bestimmt.
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Die
in dem vorgelagerten Bereich befindlichen Fasern des Vliesstoffs
werden unter der Wirkung des Ansaugluftstroms verdichtet und dann, wenn
sie die Streukammer verlassen, aufgrund der fehlenden Ansaugwirkung
am Auslass der Kammer schlagartig Iosgelassen. Wenn keine besonderen Vorkehrungen
getroffen werden, haben die Fasern des Vliesstoffs aufgrund dieses
Loslassens der Fasern die Tendenz, sich umzuschlagen bzw. auf sich selbst
umzulegen, was sich am Auslass der Streukammer durch die Bildung
einer Faseransammlung (auch "Stauchung" genannt) über die
gesamte Breite des Vliesstoffs äußert. Diese
Ansammlung erscheint meistens zu Beginn der Fertigung des Airlaid-Vliesstoffs,
wobei der Vliesstoff sich im Bereich seines vorderen Querrandes
um sich selbst aufrollt, wobei in diesem Fall die Produktion angehalten
werden muss. Queransammlungen von Fasern können auch bereichsweise und
willkürlich
im Laufe der Produktion auftreten, was die Qualität des erzeugten
Vliesstoffs stark beeinträchtigt.
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Um
dieses Problem auszuräumen,
wird gewöhnlich
und insbesondere bei den in den vorgenannten Veröffentlichungen beschriebenen
Airlay-Maschinen der Vliesstoff mechanisch an der Transportfläche gehalten,
und zwar mittels eines Organs zum Kontaktieren der Oberseite des
Vliesstoffs, wenn der Vliesstoff die Streukammer verlässt (Übergang
vom vorgelagerten Bereich unter starker Saugwirkung in den nachgelagerten
Bereich ohne Saugwirkung).
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Bei
der
US 4 097 965 erfolgt
der mechanische Halt des Vliesstoffs über die hintere Wand der Streukammer,
die eine Platte ist, deren unterer Rand an die Fläche des
aus der Kammer austretenden Vliesstoffs angedrückt wird. Dieser Kontakt des
unteren Randes der hinteren Streukammerwand mit den Oberflächenfasern
des Vliesstoffs führt
jedoch zu Reibungen, welche Ungleichmäßigkeiten am Vliesstoff hervorrufen
können,
und zwar umso mehr, je höher
die Verlagerungsgeschwindigkeit der Transportfläche des Vliesstoffs ist.
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In
der
US 3 512 218 weist
die hintere Streukammerwand eine im wesentlichen kreisbogenförmig gebogene
Platte auf, die sich am Vliesstoff abstützt. Diese Ausführung ermöglicht einen
progressiveren Kontakt mit dem Vliesstoff als bei der Ausführung nach
dem Patent
US 4 097 965 .
Jedoch besteht weiterhin eine große Gefahr der Beeinträchtigung
des Vliesstoffs.
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Bei
der
EP 0 093 585 ist
am Auslass der Streukammer eine quer verlaufende Andrückrolle
angeordnet, die in Richtung der Verlagerung des Vliesstoffs drehend
angetrieben wird. Die Drehung dieser Walze, die gewissermaßen den
unteren Rand der hinteren Streukammerwand bildet, ermöglicht es, Reibungen
zu begrenzen und damit die Oberflächenfasern des Vliesstoffs
bei Austreten aus der Streukammer mitzuführen. Wird jedoch die Verlagerungsgeschwindigkeit
der Fläche
zum Bilden und Transportieren des Vliesstoffs und damit entsprechend
die Drehgeschwindigkeit der Querwalze erhöht, entstehen Falschluftströme, welche
die Homogenität
des Vliesstoffs bei seinem Übertritt
unter die Andrückrolle stören.
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Da
diese im Durchmesser geringe Andrückrolle sich an den Vliesstoff
in einem Bereich geringer Breite anlegt, kann sie eine nachteilige
Verformung des Vliesstoffs hervorrufen.
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Schließlich bringt
diese im Durchmesser geringe Andrückrolle die Gefahr mit sich,
dass die Fasern sich an ihrem Umfang aufwickeln. Je länger die Fasern
sind und/oder je höher
die Drehgeschwindigkeit der Rolle ist, desto größer ist die Gefahr, dass sich
die Fasern auf die Rolle aufwickeln.
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Bei
der
WO 02/088441 ist
die vordere Streukammerwand in ihrem unteren Teil porös ausgeführt, wobei
der untere Teil vorzugsweise ein im wesentlichen kreisbogenförmiges Kurvenprofil
hat. Dadurch wird die Schaffung von durch die schnelle Drehung einer
Querwalze hervorgerufenen Falschluftströmen vermieden. Im Betrieb wird
jedoch von dem mikroperforierten dünnen Blech, welches den unteren
Teil der hinteren Streukammerwand bildet, eine geringe Druckkraft
auf den Vliesstoff ausgeübt,
wodurch dieser geringfügig
komprimiert wird. Durch diese Anordnung wird vermieden, dass der
von dem Sauggehäuse
erzeugte Saugstrom das Einströmen
von Luft hervorruft, die in das Innere der Streukammer eindringen wurde,
indem sie zwischen dem unteren Rand der hinteren Wand und dem oberen
Strang der Fläche zum
Bilden und Transportieren des Vliesstoffs durchtritt, wobei ein
derartiger Luftstrom der Qualität
des Vliesstoffs zum Nachteil gereicht.
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Dieser
Kontakt zwischen dem mikroperforierten, dünnen Blech und den Oberflächenfasern des
Vliesstoffs am Auslass der Streukammer ruft jedoch Reibungen hervor,
welche den Vliesstoff verformen und Ungleichmäßigkeiten an diesem erzeugen können, und
zwar umso mehr, je höher
die Verlagerungsgeschwindigkeit der Fläche zum Bilden und Transportieren
des Vliesstoffs ist.
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Bei
der
WO 02/088441 kann
der poröse
untere Teil der vorderen Streukammerwand auch aus einem porösen Drehzylinder
bestehen, insbesondere aus einem mikroperforierten Zylinder. Diese
Ausführungsform
ermöglicht
es, Reibungen zu vermindern, wenn der Zylinder mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben
wird, die gleich der Verlagerungsgeschwindigkeit der Fläche zum
Bilden und Transportieren des Vliesstoffs ist. Jedoch sind auch
in diesem Fall die gleichen vorgenannten Nachteile wie bei der Andrückrolle
aus der
EP 0 093 585 anzutreffen.
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Zusammenfassend
liegt der wesentliche Nachteil, den alle technischen Lösungen der
vorgenannten Veröffentlichungen
gemein haben, darin, dass sie am Auslass der Streukammer ein mechanisches
Andrückorgan
in Kontakt mit der Fläche
des Vliesstoffs einsetzen.
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Ferner
wurde in der europäischen
Patentanmeldung
EP 1 467 011 vorgeschlagen,
eine degressive Ansaugwirkung in dem Ansaugbereich zu verwenden,
der sich im Bereich der Streukammer und dieser Streukammer nachgelagert
erstreckt, mit einer Verminderung der Luftgeschwindigkeit zwischen dem
vorgelagerten und dem nachgelagerten Abschnitt des Ansaugbereichs.
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Diese
Lösung
ist vorteilhaft, da sie die Verwendung eines mechanischen Andrückorgans
im Auslassbereich der Streukammer vermeidet.
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Bei
dieser Lösung
mit degressiver Ansaugwirkung besteht jedoch die Gefahr einer Beeinträchtigung
bzw. des Umschlagens des Vliesstoffs bei einem Übergang von einem Ansaugbereich
zum anderen. Diese Gefahr hängt
mit einer Anzahl von Parametern zusammen, darunter der Luftgeschwindigkeitsdifferenzwert
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Saugbereichen, das Gewicht des
Vliesstoffs, die Länge
der Fasern, die Art der Fasern und insbesondere die mehr oder weniger
große
Fähigkeit,
sich "federnd" zu entspannen, wenn
sie nicht mehr durch Saugwirkung an die Transportfläche gehalten
oder daran weniger fest gehalten werden, sowie die Transportgeschwindigkeit
des Vliesstoffs.
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Um
diese Gefahr auszuräumen,
ist man in der Praxis angehalten, im Bereich des Übergangs zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Ansaugbereichen eine Andrückrolle
einzusetzen, wie dies insbesondere bei der Ausführungsvariante nach
5 aus der
EP
1 467 011 beschrieben ist bzw. bei den Varianten nach
1 und
2 aus
der
EP 1 467 011 veranschaulicht
ist.
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Erneut
treten die vorgenannten Nachteile auf, die sich aus dem Einsatz
einer Andrückrolle
in Kontakt mit dem Vliesstoff ergeben, insbesondere die Gefahr einer
dauerhaften Verformung des Vliesstoffs und die Gefahr des Aufwickelns
der Fasern.
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Krempelvliese
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Im
Gebiet der Fertigung und/oder des Transports von Krempelvliesen
ist es auch bekannt, Ansaugmittel in Kombination mit einer luftdurchlässigen Transportfläche einzusetzen,
so dass der Vliesstoff an der Transportfläche gehalten wird.
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Die
europäische
Patentanmeldung
EP 0 704 561 beschreibt
beispielsweise einen Kardenaustritt, bei welchem der von der Karde
erzeugte Vliesstoff zwischen einer Abziehwalze der Karde und einem luftdurchlässigen Transportband übergeben
wird, wobei die Übergabe
des Vliesstoffs durch Einsetzen einer Saugwirkung erleichtert wird.
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Im Übergangsabschnitt
zwischen dem Ansaugbereich und dem nachgelagerten Bereich ohne Saugwirkung
besteht die Gefahr, dass der Vliesstoff beeinträchtigt wird, insbesondere dass
die Fasern des Vliesstoffs umschlagen und eine quer verlaufende "Stauchung" im Vliesstoff bilden.
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Die
internationale Patentanmeldung
WO 96/30571 beschreibt
ein Verfahren zum Herstellen eines Vliesstoffs, bei dem zumindest
eine Karde, ein Band zum Aufnehmen und Transportieren des Krempelvliesstoffs
am Kardenaustritt und zumindest ein erstes Sauggehäuse im Bereich
des Übergangs
des Vliesstoffs zwischen der letzten Walze der Karde und dem Transportband
Verwendung finden. Das gleiche Problem der Beeinträchtigung
der Struktur des Vliesstoffs stellt sich dann, wenn dieser den Ansaugbereich
des ersten Sauggehäuses
verlässt.
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In
der Veröffentlichung
WO 96/30571 ist bei einer
Ausführungsvariante
auch vorgesehen, den Vliesstoff über
die gesamte Wegstrecke des Vliesstoffs anzusaugen, wobei darin mehrere
aufeinanderfolgende Saugbereiche über die Länge des Transportbandes vorgesehen
sind. In diesem Fall besteht auch eine Gefahr der Beeinträchtigung
der Struktur des Vliesstoffs, wenn dieser von einem vorgelagerten
Ansaugbereich zu einem nachgelagerten Ansaugbereich übertritt,
in welchem die Saugwirkung geringer ist als in dem vorgelagerten
Bereich und insbesondere wenn die Luftgeschwindigkeitsdifferenz zwischen
dem vorgelagerten und dem nachgelagerten Bereich groß genug
ist, um ein Umschlagen des Vliesstoffs zu bewirken.
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Bei
der europäischen
Patentanmeldung
EP 1 295 973 wird
ein Verfahren zum Transport einer Textilbahn und insbesondere eines
Vliesstoffs beschrieben. Bei diesem Verfahren werden Luftumlenkvorrichtungen
eingesetzt, die unterhalb eines luftdurchlässigen Transportbandes positioniert
sind und es ermöglichen,
die mit dem Transportband mitgerissene Luft umzuleiten, wodurch
ein Luftstrom durch das Transportband und den Vliesstoff hindurch
erzeugt werden kann, und dadurch den Textilstoff besser an der Transportfläche anhaften
zu lassen. Auch sind Ansaugmittel vorgesehen, die im vorgelagerten Bereich
zum Aufnehmen des Vliesstoffs angeordnet sind und zumindest zeitweise
im Laufe einer Anlaufphase aktiviert werden. Wenn der Vliesstoff
von dem vorgelagerten Zwangsansaugbereich in den nachgelagerten,
angrenzenden Bereich übertritt,
in welchem ein Luftstrom mit geringeren Luftgeschwindigkeiten eingesetzt
wird, besteht auch die Gefahr einer Beeinträchtigung des Vliesstoffs.
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Technisches Problem
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Folglich
führt der
Transport eines Vliesstoffs mittels einer luftdurchlässigen Transportfläche zur Gefahr
einer Beeinträchtigung
(Verformen bzw. Umschlagen) des Vliesstoffs beim Übergang
des Vliesstoffs zwischen bei aufeinanderfolgenden Bereichen, nämlich einem
vorgelagerten Bereich, in welchem ein erster Luftstrom durch den
Vliesstoff und durch die Transportfläche hindurch erzeugt wird,
und einem nachgelagerten Bereich, in welchem durch den Vliesstoff
und die Transportfläche
hindurch entweder ein zweiter Luftstrom mit geringerer Leistung
oder aber kein Luftstrom durch den Vliesstoff und die Transportfläche hindurch
erzeugt wird.
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Die
Gefahren einer Beeinträchtigung
des Vliesstoffs hängen
von zahlreichen Parametern ab, von denen die wichtigsten sind: Luftgeschwindigkeitsdifferenzen
zwischen den beiden aufeinanderfolgenden Saugbereichen, nämlich dem
vorgelagerten und dem nachgelagerten, das Gewicht des Vliesstoffs,
die Länge
der Fasern, die Art der Fasern und insbesondere ihre mehr oder weniger
große
Fähigkeit,
sich "federnd" zu entspannen, wenn
sie nicht mehr durch Saugwirkung an die Transportfläche gehalten
oder daran weniger fest gehalten werden, der Zusammenhalt der Fasern
des Vliesstoffs, die Transportgeschwindigkeit des Vliesstoffs.
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Insbesondere
ist dieses Problem der Beeinträchtigung
bei nicht verfestigten Vliesstoffen ausschlaggebend.
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Dieses
Problem der Beeinträchtigung
ist insbesondere bei hohen Transportgeschwindigkeiten ausschlaggebend,
d. h. typischerweise bei über
150 m/s im Falle von Krempelvliesen bzw. Airlaid-Vliesen, die noch
nicht verfestigt wurden.
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Dieses
Problem der Beeinträchtigung
stellt sich unabhängig
von der Art der luftdurchlässigen Transportfläche und
insbesondere gleichermaßen
für ebene
Transportflächen
vom Typ Transportband als auch bei Kurvenflächen, wie etwa bei einer Walze.
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Aufgaben der Erfindung
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Eine
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine neuartige
technische Lösung zum
vorgenannten Problem der Beeinträchtigung
der Struktur eines auf einer luftdurchlässigen Transportfläche geförderten
Vliesstoffs vorzuschlagen, wobei die genannte Lösung ermöglichen soll, die vorgenannten
Nachteile auszuräumen,
die sich im Stand der Technik aus dem Einsetzen eines Andrückorgans in
Kontakt mit der Oberfläche
des Vliesstoffs ergeben.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese
Hauptaufgabe wird durch die Erfindung gelöst, deren Gegenstand im wesentlichen
ein neuartiges Verfahren und eine neuartige Vorrichtung zum Transport
eines Vliesstoffs ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist im Stand der Technik dahingehend bekannt, dass der Vliesstoff
mittels einer luftdurchlässigen
Transportfläche
in zumindest einen vorgelagerten Bereich, in welchem ein vorderer
Luftstrom erzeugt wird, der den Vliesstoff und dann die Transportfläche durchströmt, und
bei Austritt aus dem vorgelagerten Bereich in zumindest einen nachgelagerten
Bereich transportiert wird, in welchem entweder ein hinterer Luftstrom
mit geringerer Leistung erzeugt wird, der den Vliesstoff und dann
die Transportfläche
durchströmt,
oder kein Luftstrom durch den Vliesstoff und die Transportfläche hindurch
erzeugt wird.
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Erfindungskennzeichnend
wird der Vliesstoff und/oder die Transportfläche elektrostatisch geladen, so
dass der Vliesstoff zum Anhaften an der Transportfläche zumindest
in dem Übergangsabschnitt zwischen
den beiden Bereichen, dem vorgelagerten und dem nachgelagerten,
gebracht wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Transportieren von Vliesstoff ist insofern aus dem Stand der
Technik bekannt, dass sie eine luftdurchlässige Transportfläche, erste
Mittel zum Erzeugen eines vorderen Luftstroms durch die Transportfläche hindurch
in einem vorgelagerten Bereich und gegebenenfalls zweite Mittel
aufweist, die dazu ausgelegt sind, durch die Transportfläche hindurch
einen hinteren Luftstrom mit geringerer Leistung in einem nachgelagerten
Bereich zu erzeugen, der sich von dem vorgelagerten Bereich ausgehend
erstreckt.
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Erfindungskennzeichnend
weist die Vorrichtung Ionisierungsmittel auf, mit denen Ionen zumindest
im gesamten vorgelagerten Bereich oder in einem Teil davon und in
der Nähe
der Transportfläche erzeugt
werden können.
Die Luftgeschwindigkeitsdifferenz zwischen dem vorgelagerten und
dem nachgelagerten Bereich ist groß genug, um eine Veränderung
der Vliesstruktur bei fehlender elektrostatischer Ladung des Vliesstoffs
und/oder der Transportfläche zu
bewirken.
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Insbesondere
weist das erfindungsgemäße Transportverfahren
die nachfolgenden zusätzlichen und
fakultativen Merkmale für
sich genommen oder in Kombination auf:
- – der Vliesstoff
ist nicht verfestigt,
- – der
Vliesstoff wurde nach dem Airlaid- bzw. Airlay-Verfahren hergestellt
bzw. ist ein Krempelvlies;
- – die
Vliestransportgeschwindigkeit beträgt über 120 m/min und vorzugsweise über 150
m/min;
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Die
erfindungsgemäße Transportvorrichtung weist
die nachfolgenden zusätzlichen
und fakultativen Merkmale für
sich genommen oder in Kombination auf:
- – mit den
Ionisierungsmitteln kann ein Ionisierungsfeld erzeugt werden, das
sich zumindest bis zum Übergang
zwischen vorgelagertem und nachgelagertem Bereich erstreckt;
- – im
Betrieb ist die Luftgeschwindigkeitsdifferenz zwischen dem vorgelagerten
und dem nachgelagerten Bereich groß genug, um eine Veränderung der
Vliesstruktur bei ausgesetztem Betrieb der Ionisierungsmittel zu
bewirken.
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Die
Erfindung hat zum weiteren Gegenstand eine Maschine zum Bilden von
Vliesstoff (W) nach der Airlay- bzw. Airlaid-Methode sowie eine
Maschine zum Herstellen eines Krempelvlieses.
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Die
Maschine zum Bilden von Vliesstoff nach der Airlay- bzw. Airlaid-Methode
ist dahingehend bekannt, dass sie enthält:
- – eine Transportfläche zum
Transportieren von Vliesstoff, die luftdurchlässig ist,
- – eine
Streukammer, die einen Teil der Transportfläche überragt,
- – Mittel
zum Versorgen der Streukammer mit Fasern zum Bilden von Vliesstoff,
und
- – Mittel,
die in der Lage sind, innerhalb der Streukammer einen Luftstrom
zu erzeugen, mit dem die Fasern innerhalb der Kammer verstreut und
auf die Transportfläche
geschleudert werden können.
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Erfindungskennzeichnend
ist die Maschine außerhalb
der Streukammer dieser nachgelagert mit einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung
ausgestattet, wobei die Transportfläche dieser Vorrichtung diejenige
ist, die zum Bilden von Vliesstoff in der Streukammer verwendet
wird.
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Die
Maschine zum Herstellen eines Krempelvlieses enthält eine
Abziehwalze und ist mit einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung ausgestattet,
wobei der vorgelagerte Bereich dieser Transportvorrichtung in dem
Abschnitt zum Übergeben
des Vlieses zwischen Abziehwalze und luftdurchlässiger Transportfläche liegt.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich deutlicher beim
Lesen der nachfolgenden näheren
Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele im Gebiet des
Transports von Airlaid-Vliesen bzw. von Krempelvliesen, die sich
nur beispielhaft, nicht einschränkend
und nicht erschöpfend
für die
Erfindung versteht, und zwar anhand der beigefügten Zeichnungen, worin zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Airlay- bzw. Airlaid-Maschine, und
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2 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kardenaustritts.
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Nähere Beschreibung
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In
1 ist
eine Maschine zum Bilden eines Vliesstoffs W nach der Airlaid- bzw.
Airlay-Methode dargestellt. Diese Maschine stellt eine Verbesserung der
in
5 der europäischen Patentanmeldung
EP 1 467 011 dargestellten
Maschine dahingehend dar, dass die Andrückrolle der Airlay-Maschine
gemäß der
EP 1 467 011 durch einen
Ionisierungsstab ersetzt wurde.
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Zwecks
näherer
Beschreibung von Aufbau und Funktionsweise dieser Airlay-Maschine, die der Maschine
nach
5 aus der
EP 1 467 011 entsprechen, sei auf
die diesbezügliche
Beschreibung in der europäischen
Patentanmeldung
EP 1 467 011 verwiesen.
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Grundsätzlich enthält diese
Airlay-Maschine in bekannter Weise:
- – eine Transportfläche 1 zum
Transportieren von Vliesstoff, die luftdurchlässig ist,
- – eine
Streukammer 2, die einen Teil der Transportfläche 1 überragt,
wobei der Teil der Transportfläche 1 im
Bereich der Streukammer zum Bilden von Vliesstoff W verwendet wird,
- – Mittel
zum Versorgen der Streukammer im oberen Teil mit Fasern zum Bilden
von Vliesstoff W; im dargestellten, besonderen Beispiel enthalten diese
Mittel im wesentlichen eine Streuwalze 3, vorzugsweise
kombiniert mit einem Luftstrom (Pfeile A), der in den oberen Teil
der Kammer 2 eingespeist wird und es ermöglicht,
die Fasern von einem Speiseschacht bzw. -trichter (nicht dargestellt)
mitzureißen,
welcher die Kammer überragt
und mit dem oberen Teil der Streukammer 2 in Verbindung
steht,
- – und
Ansaugmittel 4, die unter der Transportfläche 1 positioniert
und in der Lage sind, innerhalb der Streukammer einen Luftstrom
mit hoher Geschwindigkeit durch Ansaugen zu erzeugen, mit dem die
Fasern innerhalb der Kammer verstreut und auf die Transportfläche 1 geschleudert
werden können.
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Die
Ansaugmittel 4 bestehen aus einem Sauggehäuse mit
drei aufeinanderfolgenden Fächern 41, 42 und 43,
wobei jedes Saugfach sich im wesentlichen über die gesamte Breite der
Transportfläche 1 (in
Richtung senkrecht zur Vorrückrichtung
F der Transportfläche)
erstreckt.
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Das
Fach 41 liegt und erstreckt sich ausschließlich im
Bereich der Streukammer 2. Es ermöglicht, einen ersten Luftstrom
F1 zu erzeugen, der in einem ersten Ansaugbereich Z1 durch die Transportfläche 1 und
den Vliesstoff W hindurch tritt. Das zweite Fach 42 erstreckt
sich zu einem geringeren Teil im Bereich der Streukammer 2 und
setzt sich über
die hintere Kammerwand 2a hinaus fort. Es gestattet, einen
zweiten Luftstrom F2 zu erzeugen, der in einem zweiten Ansaugbereich
Z2 durch die Transportfläche 1 und
den Vliesstoff W tritt. Das dritte Fach 43 liegt außerhalb
der Streukammer 2 und ist dieser nachgelagert. Es gestattet,
einen dritten Luftstrom F3 zu erzeugen, der in einem dritten Ansaugbereich
Z3 durch die Transportfläche 1 und
den Vliesstoff W hindurch tritt.
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Um
jeden Luftstrom F1, F2, F3 zu erzeugen, können die Fächer 41, 42, 43 über einen
gleichen Lüfter
(kostengünstigere
Lösung)
mit einem Unterdruck beaufschlagt werden, oder es kann jedes Fach einzeln
mit seinem eigenen Lüfter
ausgestattet sein (aufwendigere Lösung).
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Erfindungsgemäß enthält die Airlay-Maschine
einen Ionisierungsstab 5. Dieser Ionisierungsstab 5 ist
der Streukammer 2 nachgeordnet außerhalb derselben im Bereich
des zweiten Ansaugbereichs Z2 und in der Nähe der Transportfläche 1 positioniert. Dieser
Ionisierungsstab 5 erstreckt sich in Richtung senkrecht
zur Ebene aus 1 im wesentlichen über die
gesamte Breite der Transportfläche 1.
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Der
Ionisierungsstab 5 ermöglicht
es, im Betrieb ein starkes elektrisches, mit Ionen gesättigtes Feld 5a,
das sogenannte Ionisierungsfeld, zu erzeugen. Dazu enthält der Ionisierungsstab
beispielsweise eine Mehrzahl von Elektroden bzw. Hochspannungsstiften,
die über
einen Hochgleichspannungsgenerator (nicht dargestellt) gespeist
werden.
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Insbesondere
ermöglicht
der Ionisierungsstab 5 im besonderen Beispiel nach 1,
negative Ionen im zweiten Ansaugbereich Z2 und in der Nähe der Oberfläche des
Vliesstoffs W zu erzeugen. Die Transportfläche 1, die aus einem
elektrisch leitfähigen
Material hergestellt ist, dient als mit der Erde verbundene Masse.
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Der
Vliesstoff W besteht aus ein Dielektrikum bildenden Fasern. Es handelt
sich beispielsweise um Synthetikfasern auf Basis von Polypropylen
oder Polyethylen, und/oder aus Naturfasern vom Typ Baumwolle und/oder
aus Kunstfasern vom Typ Viskose.
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Im
Betrieb wird der in der Streukammer 2 gebildete Vliesstoff über die
Transportfläche 1 nach
außerhalb
dieser Kammer gefördert.
Die Leistung des Luftstroms F1 in dem Ansaugbereich Z1 ist höher als die
des Luftstroms F2 in dem zweiten Ansaugbereich, wohingegen die Luftgeschwindigkeitsdifferenz (V1
zu V2) gering genug ist, dass der Vliesstoff nicht während seines Übergangs
von dem ersten Bereich Z1 zum zweiten Bereich Z2 beeinträchtigt wird.
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Die
Leistung des Luftstroms F2 in dem Ansaugbereich Z2 ist höher als
die des Luftstroms F3 in dem dritten Ansaugbereich, und die Luftgeschwindigkeitsdifferenz
(V2 zu V3) ist groß genug,
dass bei fehlendem erfindungsgemäßen Einsatz
der Vliesstoff W bei seinem Übergang
von dem Bereich Z2 zum zweiten Bereich Z3 beeinträchtigt wird.
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Um
eine Beeinträchtigung
der Vliesstoffstruktur zu vermeiden, wird der Ionisierungsstab 5 eingeschaltet.
Wenn der Vliesstoff W in das Ionisierungsfeld 5a tritt,
wird er dabei im zweiten Ansaugbereich Z2 mit negativen Ionen geladen.
Diese Ionen werden von der Transportfläche 1 angezogen. Die elektrostatische
Ladung des Vliesstoffs W ermöglicht somit,
den Vliesstoff zeitweise an die Transportfläche 1 zu drücken. Wenn
der Vliesstoff W zum Übergang zwischen
den beiden Ansaugbereichen Z2 und Z3 gelangt, haftet er elektrostatisch
an der Transportfläche,
wodurch er für
Störungen
unempfindlich wird, die sich aus der Luftgeschwindigkeitsänderung
zwischen den beiden Bereichen Z2 und Z3 ergeben.
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Wenn
der Vliesstoff W das Ionisierungsfeld 5a verlässt, wird
er progressiv entladen, bis er wieder neutral ist, wobei die Ionen
sich über
die leitfähige Transportfläche zur
Erde entladen. In der Praxis kann diese Entladung des Vliesstoffs,
die in dem dritten Bereich Z3 beginnt, je nach Fall vor dem Ende
des Bereichs Z3 oder diesem Bereich nachgelagert abgeschlossen werden.
Die Entladung des Vliesstoffs kann vor dem Ende des Bereichs Z3
abgeschlossen werden, wenn die Luftgeschwindigkeiten (V3) in dem Ansaugbereich
Z3 gering genug sind (bezüglich
des dem Bereich Z3 vorgelagerten Bereichs ohne Saugwirkung bzw.
mit Luftgeschwindigkeit gleich null), dass nicht die Struktur des
Vliesstoffs W beeinträchtigt
wird, wenn dieser den dritten Bereich Z3 verlässt.
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Je
nach Anwendung erstreckt sich das Ionisierungsfeld 5a vorzugsweise
zumindest bis zum Übergang
Z2/Z3 und gegebenenfalls darüber
hinaus. Dennoch kann auch angestrebt sein, dass das Ionisierungsfeld 5a in
dem Bereich Z2 an einem dem Übergang
Z2/Z3 vorgelagerten Bereich endet, wobei das Wesentliche darin liegt,
dass die elektrostatische Ladung des Vliesstoffs W bei seinem Übertritt
im Bereich des Übergangs
Z2/Z3 noch ausreicht, um ein ausreichendes Maß an elektrostatischer Haftung
mit der Transportfläche 1 zu
erhalten.
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Beim
Anlaufen der Airlay-Maschine besteht dann, wenn der Ionisierungsstab 5 nicht
in Betrieb ist (fehlendes Ionisierungsfeld 5a), eine große Gefahr, dass
der gebildete Vliesstoff im Bereich seines vorderen Randes beim Übergang
Z2/Z3 aufgrund des Loslassens, das die Fasern des Vliesstoffs erfahren, sich
um sich selbst aufwickelt. Dieses Aufwickeln führt in nachteiliger Weise zu
einer Materialansammlung in Form einer quer verlaufenden Stauchung,
die rasch anwächst.
Mit Einsetzen des Ionisierungsstabs 5 kann dieses Umschlagen
des Vliesstoffs vermieden werden.
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Wenn
während
der Produktion der Ionisierungsstab 5 ausgeschaltet wird,
besteht auch die Gefahr, dass der Vliesstoff im Übergangsbereich (Z2/Z3) örtliche
Faserverformungen bzw. -ansammlungen über seine Breite erfährt, die
der Qualität
des Vliesstoffs zum Nachteil gereichen. Es ist somit vorzuziehen
(jedoch fakultativ), dass der Ionisierungsstab 5 nicht
nur bei der Anlaufphase sondern auch später bei der laufenden Produktion
aktiv ist.
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Es
obliegt dem Fachmann, fallweise die Betriebsparameter (insbesondere
die Art von Ionisierungsstab, Versorgungsspannung, Abstand (d) beim Positionieren
des Ionisierungsstabs 5 zur Transportfläche) zu bestimmen, um die erforderliche
elektrostatische Ladung des Vliesstoffs bei seinem Übertritt in
den Übergangsbereich
Z2/Z3 zu erhalten.
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Beispielhaft
und nicht einschränkend
für die Erfindung
wurde bei einer besonderen Ausführungsform
die Airlay-Maschine aus 1 zum Herstellen eines Vliesstoffs
W mit den nachfolgenden Betriebsparametern verwendet: Die den Vliesstoff
bildenden Fasern waren ein Gemisch mit etwa 70 Gew.-% Viskosefasern
der Titration 1,7 dtex und 30 Gew.-% Polyesterfasern (PES) der Titration
1,7 tdex. Das Durchschnittsgewicht des Vliesstoffs am Auslass der
Streukammer betrug etwa 35 g/m2. Die im
Fach 41 (Bereich Z1) in der Nähe der Transportfläche gemessenen
Luftgeschwindigkeiten V1 lagen in der Größenordnung von 70 m/s. Die
im Fach 42 (Bereich Z2) in der Nähe der Transportfläche gemessenen
Luftgeschwindigkeiten V2 lagen in der Größenordnung von 60 m/s. Die
im Fach 43 (Bereich Z3) in der Nähe der Transportfläche gemessenen
Luftgeschwindigkeiten V3 lagen unter 5 m/s. Der Ionisierungsstab
wurde etwa 40 mm von der Transportfläche (1, Abstand d)
entfernt positioniert und mit einer Hochgleichspannung von 22 kV
bei einer Spannungsstärke
von 2 mA gespeist. Die Transportgeschwindigkeit des Vliesstoffes
lag bei über
150 m/min und insbesondere in der Größenordnung von 180 m/min.
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Obgleich
es vorteilhaft ist, die Erfindung mit hohen Transportgeschwindigkeiten
von typischerweise über
120 m/min auszuführen,
sei betont, dass die Erfindung nicht auf diese Geschwindigkeiten
beschränkt
ist, sondern ein Interesse darin liegt, sie mit beliebigen Transportgeschwindigkeiten
auszuführen, insbesondere
mit geringeren Geschwindigkeiten (unter 120 m/min). Ferner sei angemerkt,
dass einer der Vorteile der Erfindung beim Anlaufen der Produktion in
einer Phase geringer Geschwindigkeiten erhalten wird, während der
die Maschine zum Herstellen von Vliesstoff noch nicht ihre normale
Produktionsgeschwindigkeit erreicht hat.
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Es
können
weitere Mittel zum elektrostatischen Laden eingesetzt werden. Beispielhaft
handelt es sich bei einer weiteren Variante um die Transportfläche, die
elektrostatisch geladen sein kann. Bei einer weiteren Variante kann
zugleich der Vliesstoff und die Transportfläche elektrostatisch und mit
entgegengesetzten Polaritäten
geladen werden.
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Die
Erfindung ist nicht auf die besondere Ausführung der Airlay-Maschine beschränkt, die
soeben anhand von 1 beschrieben wurde, sondern umfasst
ganz allgemein jegliche Ausführung,
bei welcher der Vliesstoff und/oder die Transportfläche im Laufe
des Transports des Vliesstoffs elektrostatisch geladen wird/werden,
so dass der Vliesstoff elektrostatisch zum Haften an der Transportfläche bei
seinem Übertritt
in den Übergangsbereich
zwischen vorgelagertem Bereich und nachgelagertem Bereich von der
Art der Bereiche Z2 und Z3 gebracht wird.
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In 2 ist
eine weitere Ausführungsform der
Erfindung dargestellt, die bei einem Krempelvlies Anwendung findet.
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Bei
dieser Anwendung wird ein Krempelvlies W von einer Karde erzeugt,
von der nur die Austrittswalzen in 2 dargestellt
sind, nämlich
eine Abnehmerwalze 6 und eine Abziehwalze 7 mit
gleichschenkligen Spitzen oder dergleichen. Dieser Vliesstoff W
wird von der Abziehwalze 7 abgezogen und von einer luftdurchlässigen Transportfläche 1 übernommen
(vom Typ Transport- oder Förderband),
die in die Nähe
der Abziehwalze 7 tritt. Im Übergangsbereich zwischen Abziehwalze 7 und
Transportband 1 wird ein Ansaugen mittels eines Sauggehäuses 8 bewirkt,
das unterhalb und in der Nähe
der Transportfläche 1 positioniert
ist. Dieses Sauggehäuse
erzeugt durch die Transportfläche
und den Vliesstoff W hindurch einen Luftstrom in einem vorgelagerten
Saugbereich Z. Diesem Bereich nachgelagert erfolgt kein Ansaugen
(nachgelagerter Bereich Z').
Im Bereich und oberhalb des vorgelagerten Bereichs Z wird ein Ionisierungsstab 5 eingesetzt,
welcher ermöglicht, den
Vliesstoff elektrostatisch zu laden, so dass er zum Haften an der
Transportfläche 1 während seines Übertritts
in den Übergangsbereich
zwischen den beiden Bereichen, dem vorgelagerten Z und dem nachgelagerten
Z', gebracht wird,
um so jegliche Beeinträchtigung
der Vliesstoffstruktur zu vermeiden.
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Die
Erfindung ist insbesondere für
den Transport von nicht verfestigten Vliesstoffen und besonders
von Krempelvliesen bzw. Airlaid-Vliesen vor der Verfestigung geeignet,
kann jedoch ganz allgemein im Gebiet des Textilwesens für den Transport jeglicher
bekannter Art von Vliesen bzw. Vliesstoffen Anwendung finden.
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Auch
ist es im Rahmen der Erfindung in den Bereichen der Luftströme geringer
Geschwindigkeiten durch den Vliesstoff und die Transportfläche hindurch,
wie etwa in dem Bereich Z3 der Maschine nach
1, nicht
unbedingt erforderlich, eine Saugwirkung hervorzurufen, wobei der
Luftstrom mit geringer Geschwindigkeit durch den Vliesstoff und
die Transportfläche
hindurch beispielsweise mittels Luftumlenkvorrichtungen nach dem
insbesondere in der europäischen
Patentanmeldung
EP 1 295 973 beschriebenen
Prinzip erhalten werden kann.
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Bei
den Ausführungen
nach 1 und 2 ist die Transportfläche eben.
Die Erfindung kann jedoch auch bei gekrümmten Transportflächen Anwendung
finden, insbesondere bei zylindrischen Transportflächen.