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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft Lenkassistenzsysteme für Kraftfahrzeuge. Sie betrifft
genauer gesagt ein Verfahren zur Schätzung der Abweichung zwischen
einer vorausberechneten Position eines Fahrzeugs und einer theoretischen
Spur. Dieses Verfahren kann für
verschiedene Zwecke eingesetzt werden und insbesondere in den automatischen
Lenkverfahren, bei denen der Einschlagwinkel der Räder zwecks
Spurfolge automatisiert gesteuert wird. Dieses Verfahren kann außerdem verwendet
werden, um das Auftreten von Unfällen
(Abkommen von der Fahrbahn) zu erfassen, oder allgemeiner in allen
Verfahren, bei denen es nützlich
ist, durch Vorausberechnung die Projektion der Position des Fahrzeugs
nach vorne im Vergleich zu einer theoretischen Position zu kennen.
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Wie
in der übrigen
Beschreibung noch genauer beschrieben, kann die Erfindung auf Nutzfahrzeuge, insbesondere
Lastkraftwagen, angewendet werden, sie kann jedoch natürlich auch
bei Privatfahrzeugen Vorteile bieten.
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Stand der Technik
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Im
Allgemeinen können
die automatisierten Spurfolgesysteme arbeiten, indem sie die auf
der Fahrbahn gezogenen Bodenmarkierungslinien benutzen, um die Verkehrswege
zu definieren.
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So
sind Assistenzsysteme für
die Lenkung bekannt, die Kameras verwenden, welche dazu bestimmt sind,
die Position der Linien, die sich beiderseits des Fahrzeugs befinden,
zu überwachen,
und den Verkehrsweg definieren. Die Analyse der von diesen Kameras
erstellten Bilder ermöglicht
die Bestim mung der relativen Position des Fahrzeugs im Verhältnis zu
diesen beiden Bezugspunkten. Diese Position kann mit einer theoretischen
Spur verglichen werden, die aus den Bildern dieser beiden auf der
Fahrbahn gezogenen Linien interpoliert wird. Diese theoretische
Spur befindet sich gewöhnlich
im wesentlichen in der Mittelposition im Verhältnis zu diesen beiden auf
der Fahrbahn gezogenen Linien. Folglich ist es möglich, durch Einwirkung auf
die Einschlagsteuerung des Fahrzeugs die Abweichung zwischen der
gemessenen Spur und der theoretischen Spur zu minimieren.
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Es
ist begreiflich, dass die Entfernung, auf welche die Messung dieser
Abweichung erfolgt, von Bedeutung ist, da sie Auswirkungen auf verschiedene
Aspekte der gesamten Einschlagsteuerungskette hat. Wenn nämlich diese
Messung in nächster
Nähe des
aktuellen Fahrzeuglängsbereichs
und somit unter möglichst
naher "Peilung" erfolgt, braucht
man eine sehr reaktive Steuerung. Dieser Faktor führt folglich
zur Anwendung einer Messung weiter vorne, da die Tatsache einer
reaktiven Steuerung eine hohe Empfindlichkeit des Systems gegenüber jeglichen
Störungen
und insbesondere gegenüber
Störungen
bei der Messung der Position des Fahrzeugs mit sich bringt.
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Jedoch
erfasst man dann nicht den Verlauf der tatsächlichen Spur des Fahrzeugs
zwischen seiner gegenwärtigen
Position und der Zone der Erfassung des Bodenmarkierungsbildes,
wobei die Veränderung
potentiell größer ist,
wenn der Peilabstand größer ist.
Man versteht also, dass zwei widersprüchliche Tendenzen bestehen.
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Außerdem erfordert
die Analyse der Bilder des Sichtsystems komplexe Abläufe der
Verarbeitung und Filterung und benötigt folglich eine relativ
lange Rechenzeit. Diese Rechenzeit ist von der für das Sichtsystem verwendeten
Technologie, der Genauigkeit der Messung oder auch von der Häufigkeit
ihrer Wiederholung abhängig.
Die CCD-Zellen der Sichtkameras können nämlich nicht zu schnell aktualisiert
werden, daher eine längere
Verarbeitungszeit. Diese Rechenzeit kann länger sein als die Zeit, die
notwendig ist, um die Strecke zu durchfahren, die das Fahrzeug von
der Peilzone trennt, insbesondere bei erhöhter Geschwindigkeit. Anders gesagt:
Die von dem Meßsystem
erstellte Information kann verfügbar
sein, wenn das Fahrzeug die Position, auf die bezogen sie berechnet
wurde, bereits passiert hat. Deshalb ist es erforderlich, Messungen
mit Bezugspunkten durchzuführen,
die sich in ausreichender Entfernung vom Fahrzeug befinden, um die
Rechenzeit zu kompensieren.
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Anders
ausgedrückt:
Man versteht, dass eine statische Positionsmessung für einen
gegebenen Peilabstand ermittelt werden kann, dass aber die dynamische
Messung durch die Zeit für
die Positionsberechnung und die Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs verfälscht wird.
Dieses Phänomen
verstärkt
sich mit der Geschwindigkeit.
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Zudem
erfolgt die Verlängerung
dieser Peilabstände
auf Kosten der Genauigkeit bei der Berechnung der Abweichung, da
ja das Fahrzeug in der Zwischenzeit eine Spur aufweisen kann, die
sich verändert
hat.
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Aus
dem Dokument
US
2002/0041229A ist außerdem
ein Verfahren zur Schätzung
der Abweichung zwischen der Position eines Fahrzeugs und einer theoretischen
Spur bekannt, wobei diese Abweichung durch Vergleich einer Evaluierung
anhand von Messungen, die von einer Vorrichtung zur Messung der
Position des Fahrzeugs im Verhältnis
zu straßengebundenen
Bezugspunkten erstellt wurden, und einer Evaluierung der gegenwärtigen Position
des Fahrzeugs bestimmt wird.
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Zur
Erleichterung der Steuerung kann es überdies interessant sein zu
versuchen, eine Spurabweichung auf eine (von dem Benutzer definierte)
gegebene Entfernung vor dem Fahrzeug zu berechnen, mit der Möglichkeit,
diese auf Wunsch zu verändern,
um eine an die Fahrzeuggeschwindigkeit angepasste Information zu
erhalten.
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Das
Problem, das also die Erfindung zu lösen beabsichtigt, ist der Erhalt
einer Evaluierung der Abweichung, die zugleich genau ist und die
mit verringerten Rechenzeiten und auf eine parametrierbare Entfernung erhältlich ist.
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Eines
der Ziele der Erfindung ist es, eine gefilterte Messung des Systems
zu gewährleisten,
die folglich von dem Steuerungssystem leicht verwertet werden kann,
ohne jedoch diese Messung deshalb zu verlangsamen.
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Darlegung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft also ein Verfahren zur Schätzung der Abweichung zwischen
der Position eines Fahrzeugs und einer theoretischen Spur.
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Erfindungsgemäß wird diese
Abweichung durch das Verknüpfen
zweier Komponenten ermittelt.
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Eine
erste Komponente entspricht Messungen, die von einer Vorrichtung
zur Messung der Position des Fahrzeugs im Verhältnis zu straßengebundenen
Bezugspunkten erstellt werden.
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Eine
zweite Komponente ist eine Schätzung
des Verlaufs der Fahrzeugspur anhand von mechanischen Modellierungsparametern
des Fahrzeugs sowie von kinematischen Parametern des Fahrzeugs wie
Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder Einschlagwinkel seiner Lenkachse.
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Die
Erfindung besteht anders gesagt darin, die charakteristische Abweichung
zu ermitteln, indem nicht nur die von dem Messsystem erstellten
tatsächlichen
Messdaten berücksichtigt
werden, sondern diese auch mit einer Evaluierung verknüpft werden,
die anhand eines Modells der Kinematik und der Dynamik des Fahrzeugs
erfolgt, das seinerseits kinematische Informationen verwendet, die
von Messsystemen von der Art eines Geschwindigkeitssensors oder
Trägheitsnavigationssystems
erstellt werden, was keine rechenzeitaufwändige Filterung und Analyse
erfordert.
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So
wird diese Abweichung berechnet, indem tatsächliche Messergebnisse verknüpft werden,
die man folglich nicht auf sehr anspruchsvolle Weise filtern muss,
da sie ja mit einer Schätzung
verknüpft
werden, die anhand der kinematischen Mechanik vorgenommen wird und
mit großer
Zuverlässigkeit
und quasi ohne Verzögerung
erhalten wird.
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In
einem speziellen Fall kann die Vorrichtung zur Messung der Position
des Fahrzeugs diese Position ermitteln, indem sie straßengebundene
Bezugspunkte erfasst, die sich in einer vorbestimmten Entfernung
vor dem Fahrzeug befinden. Diese Entfernung kann entsprechend dem
CCD-Sensor der Kameras des Sichtsystems, der Kameraoptik, der Verarbeitungsdauer
etc. optimiert werden. Diese Entfernung wird ausreichend groß gewählt, um
die Verarbeitungen und weitere Filterungen der Informationen zu
ermöglichen,
die von der Vorrichtung zur Realmessung stammen. Anders ausgedrückt: Die
von dem Sichtsystem durchgeführten
Verarbeitungen können
sich auf jene beschränken,
die absolut erforderlich sind, um eine zuverlässige Information zu erhalten.
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Vorteilhafterweise
berücksichtigt
in der Praxis das Modell, welches die Schätzung des Spurverlaufs liefert,
verschiedene kinematische Parameter, insbesondere die Giergeschwindigkeit.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Die
Art und Weise der Durchführung
der Erfindung sowie die sich daraus ergebenden Vorteile werden gut
aus der folgenden Beschreibung der Ausführungsform ersichtlich, die
als Beispiel gegeben wird und nicht einschränkend ist.
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Diese
Ausführungsform
wird mit Unterstützung
der beigefügten
Figuren erläutert,
wobei:
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1 ein
vereinfachtes Blockschema ist, das die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens in
einem speziellen Ausführungsfall
zeigt;
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2 eine
schematische Darstellung der verschiedenen kinematischen Parameter
ist, die in einem speziellen Modell verwendet werden, das bei einer
Durchführung
der Erfindung zur Anwendung kommt.
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Art und Weise der Durchführung der
Erfindung
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Wie
bereits erwähnt,
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Schätzung der relativen Position
eines Fahrzeugs im Verhältnis
zu einer theoretischen Spur, das insbesondere bei einem Fahrzeug
verwendet werden kann, das mit einem automatischen Spurfolgesystem
ausgestattet ist. Jedoch – und
wie bereits erwähnt – kann dieses
Verfahren auch für
andere Zwecke Anwendung finden.
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So
verwendet das Verfahren, wie in 1 dargestellt,
auf herkömmliche
Weise eine Stufe 1, die ein oder mehrere Steuersignale
für ein
Stellorgan 2 erzeugt, das auf den Lenkeinschlag des Fahrzeugs
einwirkt. Es kann sich insbesondere um einen Zylinder handeln, der
den Einschlagwinkel der Leiträder
verändert.
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Erfindungsgemäß wird der
Spurverlauf des Fahrzeugs 3 durch wenigstens zwei Vorrichtungen
unterschiedlicher Art ermittelt. So erstellt eine erste Vorrichtung 4 eine
Messung anhand von straßengebundenen Bezugspunkten.
Diese Bezugspunkte können
ortsfest sein und von den Bodenmarkierungslinien gebildet werden.
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Allgemeiner
ausgedrückt,
soll das erfindungsgemäße Verfahren
Informationen erhalten, die von einer Vorrichtung zur Messung der
Spur im Verhältnis
zu einem festen Bezugs system stammen, wobei diese Vorrichtung sehr
variabel und unabhängig
von den Mitteln sein kann, welche die Durchführung des Verfahrens der Erfindung
gewährleisten.
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Diese
Messungen werden anschließend
gefiltert 6 und analysiert, um eine Variable yr zu
erstellen, welche die Abweichung der Position des Fahrzeugs von
der theoretischen Spur repräsentiert,
die hinsichtlich dieser festen Bezugspunkte definiert wurde.
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Eine
zweite Messvorrichtung 7 ermöglicht das Erstellen von Parametern
bezüglich
der Kinematik des Fahrzeugs, um den Spurverlauf des Fahrzeugs vorherzusagen.
Diese Messvorrichtung ist im weiten Sinne aufzufassen. Die Informationen
können
nämlich
von verschiedenen Sensoren erzeugt werden, die im Innern des Fahrzeugs
vorhanden sind und für
andere Funktionen verwendet werden. Genannt werden können insbesondere
ein Geschwindigkeitssensor, der Tachymetriezwecken dient, oder auch
ein Trägheitsnavigationssystems,
das die Informationen bezüglich
der Beschleunigung des Fahrzeugs liefert und ebenfalls bei der Spursteuerung
verwendet wird. Ebenso kann eine von dem Sichtsystem gelieferte
relative Information in diesem Zusammenhang brauchbar sein und Informationen
ersetzen, welche die Giergeschwindigkeit betreffen. Es ist zum Beispiel
die Spurkrümmung
zu erwähnen,
die durch Analyse der von den Kameras stammenden Bilder bestimmt
werden kann.
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Diese
Informationen werden durch ein theoretisches Modell 8,
das eine mechanische Modellierung des Fahrzeugs verwendet, rechnerisch
verarbeitet. Dieses Modell ermöglicht
es, eine Schätzung
des Spurverlaufs zu erstellen, indem nur die kinematischen Parameter
berücksichtigt
werden und die von der anderen Vorrichtung durchgeführten Messungen
außer
Acht gelassen werden.
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Erfindungsgemäß werden
die von der spezifischen Vor richtung 6 gemessene Abweichung
yr und die berechnete Schätzung 8 des
Spurverlaufs verknüpft 9,
um eine Variable zu erstellen, die der geschätzten Abweichung zwischen der
Position des Fahrzeugs und der theoretischen Spur in einer Entfernung 1 vor
dem Fahrzeug entspricht.
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Es
ist wichtig anzumerken, dass sich diese geschätzte Abweichung aus der Verknüpfung zweier
verschiedener Komponenten ergibt. Eine erste Komponente stammt von
Messungen, die von einer Vorrichtung 4 erstellt wurden,
was umfangreiche Verarbeitungen und Filterungen mit sich bringt,
die auf die Technologie der CCD-Sensoren, nämlich der Bildanalysevorrichtungen
zur Verfolgung der Bodenmarkierungen zurückzuführen sind. Diese erste Komponente
wird mit einer zweiten Komponente verknüpft, die aus einer theoretischen Berechnung 8 anhand
der kinematischen Messung von größerer Genauigkeit
und Zuverlässigkeit
stammt.
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Anders
gesagt: Die Informationen, die von dem Messsystem zur Verfolgung
der Bodenmarkierungslinien stammen, können weniger gründlich gefiltert
werden als in dem Fall, wo sie die einzigen zur Spurfolge verwendeten
Informationen wären.
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Folglich
ist es möglich,
Informationen zu verwenden, die mit einem geringeren Filterungsgrad
verarbeitet wurden und die daher auf eine relativ kurze Entfernung
in der Größenordnung
von einigen zehn Metern vor dem Fahrzeug gemessen werden können.
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Ein
Modellbeispiel für
das Fahrzeug kann das folgende sein, in Verbindung mit den in 2 dargestellten
Variablen. Dieses Modell verwendet die nachstehend definierten geometrischen
und mechanischen Daten:
- M (kg):
- Gesamtmasse des Fahrzeugs
- Iψ (N·m):
- Trägheit des Fahrzeugs um eine
vertikale Achse, die durch seinen Gewichtsschwerpunkt G verläuft.
- L1 (m):
- Abstand von G zur
Vorderachse
- L2 (m):
- Abstand von G zur
Hinterachse
- B1 (m):
- vorderer Radstand
- B2 (m):
- hinterer Radstand
- D1 (N/rad):
- Schräglaufsteifigkeit
vorn
- D2 (N/rad):
- Schräglaufsteifigkeit
hinten
- Bal (m):
- vorderer Schwankradius
- lc (m):
- Peilabstand des Systems
zur Verfolgung der Bodenmarkierungslinien, auch "Vorschauabstand" genannt.
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Das
Modell verwendet die folgenden kinematischen Variablen:
- δf (rad):
- Einschlagwinkel, den
die Räder
mit der Längsachse
des Fahrzeugs bilden.
- V (m/s):
- Geschwindigkeit des
Fahrzeugs
- ψ . (rad/s):
- Giergeschwindigkeit,
das heißt
die Drehgeschwindigkeit des Fahrzeugs um seinen Schwerpunkt gemäß einer
vertikalen Achse.
- β (rad):
- Schwimmwinkel, den
der Geschwindigkeitsvektor des Fahrzeugs mit seiner Längsachse
bildet.
- γt (m/s2):
- Seitenbeschleunigung,
gemessen am Schwerpunkt G.
- yr (m):
- Abweichung in Bezug
auf die Spur
- ψL (rad):
- Relativwinkel Fahrzeug/Spur
- ψd (rad/s):
- Giergeschwindigkeit
der Spur
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Das
mechanische Modell, das die allgemeinen Gesetze der Mechanik angewendet
auf die Gruppe der obigen Variablen wiedergibt, lässt sich
durch die Verknüpfung
der folgenden Gleichungen ausdrücken:
My1 = Fy1 +
Fy2 Vx(δj α1)
= Vxβ +
I1ψ . Vxα2 =
Vxβ – L2ψ . γi =
V(ψ . + β .
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Die
zugehörige
Zustandsgleichung, unter Vernachlässigung kleiner Winkel und
unter Annahme kleiner Winkel, ist die folgende:
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Andererseits
ist die Gleichung, welche die Abweichung in Bezug auf die Spur bestimmt,
durch: ψ .L = ψ . – ψ .d und γ .r = V(β + ψL) + lc ψ . gegeben.
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Um
die Verarbeitung der Messungen durchzuführen, verwendet man einen Beobachter
des Zustandsvektors X = [ψ . β ψ
L y
r]. Die Messungen,
die erforderlich sind, um diesen Beobachter zu realisieren, sind
die Giergeschwindigkeit ψ ., die Abweichung in Bezug auf die Spur y
r, der Einschlagwinkel der Räder δ
f,
und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs V. Man wird bemerken, dass
es möglich
ist, durch Verwendung der Spurkrümmung Ψ
L die Leistungen des Beobachters zu verbessern.
Dieser Beobachter wird in Form von Differentialgleichungen geschrieben:
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Die
Wahl der Verstärkungen
des Vektors Kobs des Beobachters erfolgt
durch Anwendung der klassischen Steuerungsprinzipien, zum Beispiel
durch das Verfahren der Vorgabe robuster Pole oder durch Aufstellen
eines linear-quadratischen Optimierungsproblems (LQ-Problems).
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Der
Beobachter ermöglicht
eine Befreiung von kostspieligen Vorrichtungen zur Verarbeitung
der Bilder der Kamera, die eine Neuzusammensetzung eventueller Nutzinformationen
erlauben würde.
Andererseits werden die von dem Beobachter gelieferten Informationen
natürlich
entsprechend der bei der Konzeptionierung gewählten Regelung gefiltert. Dies
ermöglicht
eine Reduktion unerwünschter
Effekte, die auf die verwendeten Sensoren zurückzuführen sind. Die von dem Bilderfassungssystem
stammenden Rohdaten können
quasi direkt vom Beobachter verwertet werden.
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Überdies
können
die Leistung des Systems sowie die Qualität der Schätzungen durch ergänzende digitale
Verarbeitung verbessert werden. Diese Art der Verarbeitung kann
bestimmte Funktionsstörungen
des Bilderfassungssystems berücksichtigen.
Wenn man zum Beispiel das Bild einer der beiden Bodenmarkierungslinien
verliert, kann man es virtuell rekonstruieren, indem man seinen
Wert anhand der verbleibenden Linie und der zuvor gemessenen Fahrbahnbreite
berechnet. Im gleichen Sinne kann das Fahrzeugmodell anhand weiterer
Informationen wie zum Beispiel der Schätzung der Masse des Fahrzeugs,
der Erfassung der Bodenhaftung etc. verfeinert oder vereinfacht
werden.
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Zudem
lassen sich oft beträchtliche
Verzögerungen
feststellen, denen die von der Kamera gelieferten Messungen unterliegen,
da die Bildverarbeitsvorgänge
im allgemeinen ziemlich lang sind. Diese Verarbeitung der Eingangsdaten
des Beobachters ermöglicht
eine Anpassung der Abtastfrequenz der Messungen. Die von einer Kamera
gelieferte Messung der seitlichen Abweichung ist nämlich gewöhnlich stark
verzögert
und schlecht getaktet.
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Der
Vorteil des Verfahrens mit Beobachter ist, dass es sich leicht an
jede Art von Bilderfassungssystem anpassen lässt. Bei einem neuen System
müssen
lediglich die Parameter des Vektors Kobs neu
definiert werden, wobei insbesondere die Dynamik seiner Sensoren
berücksichtigt
wird. Das dynamische Modell des Fahrzeugs ist seinerseits ebenfalls
leicht hinsichtlich weiterer Anwendungen anpassbar.
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In
der Praxis ist die Verwendung der Messungen der Fahrzeuggeschwindigkeit
V, der absoluten Abweichung yr und der Giergeschwindigkeit ψ, obwohl
mit den existierenden Vorrichtungen am leichtesten erreichbar, nicht
die einzig mögliche
Kombination zur Durchführung
der Erfindung. Es können
andere Variablen verwendet werden, sofern sie die Bedingungen der
Beobachtbarkeit erfüllen.
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Aus
dem Vorangegangenen wird ersichtlich, dass das erfindungsgemäße Verfahren
eine Verbesserung der Leistung der Spurfolgesysteme ermöglicht,
da es gestattet, die Ab weichung im Verhältnis zur theoretischen Spur
zu ermitteln, indem eine Peilung auf eine gewählte Entfernung vom Fahrzeug – mit folglich
einer besseren Genauigkeit – und
in einer Zeit durchgeführt
wird, die geringer ist als bei existierenden Systemen. Der Nutzen
der Erfindung ist, dass sie eine Messung der Position kurz vor dem
Fahrzeug und unabhängig
von dessen Geschwindigkeit liefert. Die Erfindung ermöglicht eine
Befreiung von bestimmten Zwängen,
die mit dem Bildverarbeitungssystem verbunden sind, mit möglichen
Einsparungen bei den Kosten und bei der Rechenzeit. Sie ermöglicht es
außerdem,
unabhängig
vom Sichtsystem den Ort zu wählen,
wo man die Schätzung
der Position erhält,
die von dem Sichtsystem stammenden Daten, die oft nicht sehr sauber
und schlecht sequenziert sind, zu verarbeiten und eine gut formatierte,
von der Spursteuerung verwertbare Information zu erzeugen. Sie gewährleistet
eine Interpretation der Abweichung (unabhängig von ihrer Art und dem
Ort, wo die Messung erfolgt) und eine Filterung, um eine gewünschte Schätzung vor
dem Fahrzeug durchzuführen.