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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf diagnostische Bildgebungsmittel
zur in vivo Bildgebung. Die Bildgebungsmittel umfassen einen Metalloproteinase-Inhibitor,
der mit einer Bildgebungseinheit markiert ist, die sich zur diagnostischen
Bildgebung in vivo eignet.
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Hintergrund der Erfindung
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Bei
den Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) handelt es sich um eine Familie
von mindestens zwanzig zinkabhängigen
Endopeptidasen, welche Degradation oder Remodellierung der extrazellulären Matrix
(ECM) vermitteln [Massova, u. a., FASEB J 12 1075 (1998)]. Gemeinsam
sind die Mitglieder der MMP-Familie in der Lage, alle der Komponenten
der Blutgefäßwand abzubauen,
und spielen deshalb eine wichtige Rolle in sowohl physiologischen
als auch pathologischen Ereignissen, welche die Degradation von
Komponenten der ECM involvieren. Da die MMPs die Zellmatrixinteraktionen
stören
können,
die das Zellverhalten steuern, beeinträchtigt ihre Aktivität Prozesse,
die so unterschiedlich sind wie die zelluläre Differenzierung, Migration,
Proliferation und Apoptose. Die negativen regulatorischen Steuerungsmechanismen,
die für
die Feinabstimmung der MMP-Aktivität in physiologischen Situationen
sorgen, funktionieren nicht immer so, wie sie sollten. Es wird vermutet,
dass bei mehreren Erkrankungszuständen eine ungünstige Expression
der MMP-Aktivität
Teil des pathologischen Mechanismus ist. Deshalb stellen MMPs bei
vielen entzündlichen,
bösartigen
und degenerativen Erkrankungen die Ziele für therapeutische Metalloproteinase-Inhibitoren
(MMPi's) dar [Whittaker,
u. a.: Chem. Rev. 99, 2735 (1999)].
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Dies
führt zur
Vermutung, dass synthetische Inhibitoren von MMPs bei der Behandlung
etlicher entzündlicher,
bösartiger
und degenerativer Erkrankungen von Nutzen sein können. Des Weiteren wurde darauf hingewiesen,
dass sich Inhibitoren von MMPs bei der Diagnose dieser Erkrankungen
als dienlich erweisen können.
WO 01/60416 offenbart Chelatorkonjugate
von Matrix-Metalloproteinase (MMP)- Inhibitoren und deren Verwendung bei
der Herstellung von Metallkomplexen mit diagnostischen Metallen.
Bei den spezifischen MMP-Inhibitor-Klassen, die beschrieben sind,
handelt es sich um Hydroxamate, insbesondere Succinyl-Hydroxamate. Es wird
vorgeschlagen, dass die Verbindungen bei der Diagnose kardiovaskulärer Pathologien
nützlich
sind, die mit extrazellulärer
Matrixdegradation in Zusammenhang stehen, wie z. B. Atherosklerose,
Herzversagen und Restenose. Bevorzugte MMP-Inhibitoren, Chelatoren
und Linker sind hierin beschrieben. Ein Bericht von Zheng, u. a.
[NucL Med-BioL 29, 761–770
(2002)] dokumentiert die Synthese von MMP-Inhibitoren, die mit den
Positronenemissionstomographie (PET)-Tracern
11C
und
18F markiert sind. Bei den in diesem Bericht
beschriebenen Verbindungen wird vorausgesetzt, dass sie nutzbringend
bei der nichtinvasiven Bildgebung von Brustkrebs sind.
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Die vorliegende Erfindung
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Nun
wurde herausgefunden, dass eine bestimmte Klasse der Sulfonamid-Hydroxamat-Matrix-Metalloproteinase-Inhibitoren
(MMPi's), markiert
mit einer Bildgebungseinheit, nützliche
diagnostische Bildgebungsmittel bei in vivo Bildgebung und Diagnose
hinsichtlich des Körpers
von Säugern
sind. Diese Verbindungen weisen eine ausgezeichnete MMP-inhibitorische
Aktivität
mit dem Ki-Wert im subnanomolaren Bereich auf. Die Profile für die renale
Ausscheidung der erfindungsgemäßen MMPi's lassen sich durch
Verwendung zweckmäßiger Linkergruppen,
insbesondere von Polyethylenglykol(PEG)-Linkergruppen, regulieren.
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Die
Bildgebungsmittel der vorliegenden Erfindung sind von Nutzen für die diagnostische
in vivo Bildgebung bei einer Reihe von Erkrankungszuständen (entzündliche,
bösartige
und degenerative Erkrankungen), bezüglich derer bekannt ist, dass
spezifische Matrix-Metalloproteinasen involviert sind. Zu diesen
Erkrankungen zählen:
- (a) Atherosklerose, bei welcher verschiedene
MMPs überexprimiert
sind. Erhöhte
Level von MMP-1, 3, 7, 9, 11, 12, 13 und von MT1-MMP wurden in atherosklerotischen
Plaques beim Menschen nachgewiesen [S. J. George, Exp. Opin. Invest.
Drugs, 9 (5), 993–1007
(2000) und Bezugnahmen hierein]. Über die Expression von MMP-2
[Z. Li, u. a., Am. J. Pathol., 148, 121–128 (1996)] und MMP-8 [M.
P. Herman, u. a., Circulation, 104, 1899–1904 (2001)] bei humanem Atherom
wird ebenfalls berichtet;
- (b) Chronisches Herzversagen (Peterson, J. T., u. a., Matrix
metalloproteinase inhibitor development for the treatment of heart
failure, Drug Dev. Res. (2002), 55 (1), 29–44 berichtet, dass MMP-1,
MMP-2, MMP-3, MMP-8, MMP-9, MMP13 und MMP-14 bei Herzversagen hochreguliert
sind);
- (c) Krebs [Vihinen, u. a., Int. J. Cancer 99, S. 157–166 (2002)
prüft die
MMP-Involvierung
bei Krebs und hebt MMP-2, MMP-3, MMP-7 und MMP-9 besonders hervor];
- (d) Arthritis [Jacson, u. a.: Inflamm. Res. 50 (4), S. 183–186 (2001) „Selective
matrix metalloproteinase inhibition in rheumatoid arthritis-targeting
gelatinase A activation",
vor allem MMP-2 wird behandelt];
- (e) Amyotrophe Lateralsklerose [Lim, u. a., J. Neurochem, 67,
251–259
(1996); wobei MMP-2 und MMP-9 involviert sind];
- (f) Gehirnmetastasen, bezüglich
derer berichtet wird, dass MMP-2, MMP-9 und MMP-13 impliziert sind
[Spinale, Circul. Res., 90 520–530
(2002)];
- (g) Zerebrovaskuläre
Erkrankungen, hinsichtlich derer berichtet wird, dass MMP-2 und
MMP-9 involviert sind [Lukes, u. a., Mol. Neurobiol., 19, 267–284 (1999)];
- (h) Alzheimer-Krankheit, bei der MMP-2 und MMP-9 in erkranktem
Gewebe identifiziert worden sind [Backstrom, u. a., J. Neurochem.,
58, 983–992
(1992)];
- (i) Neuroinflammatorische Erkrankung, bei der MMP-2, MMP-3 und
MMP-9 involviert sind [Mun-Bryce, u. a., Brain. Res., 933, 42–49 (2002)];
- (j) COPD (d. h. Chronisch obstruktive Lungenerkrankung), über die
berichtet wird, dass MMP-1, MMP-2, MMP-8 und MMP-9 hochreguliert
sind [Segura-Valdez,
u. a., Chest, 117, 684–694
(2000)], u. a.;
- (k) Augenpathologie [Kurpakus-Wheater, u. a., Prog. Histo. Cytochem.,
36 (3), 179–259
(2001)];
- (l) Hauterkrankungen (Herouy, Y., Int. J. Mol. Med, 7 (1), 3–12 (2001)].
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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In
einem ersten Aspekt bietet die vorliegende Erfindung ein Bildgebungsmittel,
das einen Metalloproteinase-Inhibitor der Formel (1) umfasst, der
mit einer Bildgebungseinheit markiert ist, wobei die Bildgebungseinheit
nach Verabreichung des Bildgebungsmittels an den Körper eines
Säugers
in vivo detektiert werden kann:
wobei:
Y
1 steht
für H oder
-(CH
2)
w-(C=O)-Z;
wobei w eine ganze Zahl des Wertes 1 bis 6 ist; und
Z steht
für OH,
C
1-6-Alkoxy, C
4-10-Aryloxy
oder NR
1R
2, wobei
R
1 und R
2 jeweils
unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe, die besteht aus H, C
1-6-Alkyl,
C
3-6-Cycloalkyl,
C
1-6-Fluoroalkyl oder C
4-10-Aryl.
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X1 und X2 zusammen
mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, einen gesättigten
C3-10-Ring bilden, der alicyclisch oder
bicyclisch sein kann, und gegebenenfalls ein oder zwei Heteroatome
eingebaut haben kann, die aus O, N und S ausgewählt sind;
X3 steht
für H,
C1-3-Alkyl oder C1-3-Fluoroalkyl;
Y2 steht für
eine Gruppe der Formel -[A1]p[O]qA2, wobei p und
q für 0
oder 1 stehen, und A1 steht für C1-10-Alkylen, C3-8-Cycloalkylen,
C1-10-Perfluoralkylen, C6-10-Arylen
oder C2-10-Heteroarylen, und A2 steht
für H,
C1-10-Alkyl, C3-8- Cycloalkyl, C1-10-Perfluoralkyl, C6-10-Aryl
oder C2-10-Heteroaryl, mit der Maßgabe, dass,
wenn p = 0, q auch für
0 steht und A2 nicht für H steht.
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In
Formel (I) steht Y1 vorzugsweise für -(CH2)w-(C=O)-Z. w steht
bevorzugt für
1, 2 oder 3, besonders bevorzugt für 2 oder 3 und ganz besonders
bevorzugt für
2. X3 steht bevorzugt für H, CH3 oder
CH2F, besonders bevorzugt für H oder
CH3 und ganz besonders bevorzugt für H. Y2 steht vorzugsweise für A2,
wobei A2 für C6-10-Aryl
oder C2-10-Heteroaryl oder für A1[O]qA2 steht,
wobei A1 für C6-10-Arylen
steht und A2 für C6-10-Aryl oder C2-10-Heteroaryl steht.
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Z
steht bevorzugt für
NR1R2 und wird besonders
bevorzugt so gewählt,
dass der eine von R1 oder R2 für H steht
und der andere nicht für
H steht.
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Zu
den geeigneten monocyclischen Ringen, die durch X1 und
X2 zusammen mit dem Kohlenstoffatom gebildet
werden, an das sie angebunden sind, zählen: Cycloalkan (z. B. Cyclopentan
oder Cyclohexan), Piperidin, Tetrahydrofuran, Tetrahydropyran und
Tetrahydrothiophen. Zu den geeigneten bicyclischen Ringen gehören: Bicyclo[2.22]octan,
Bicyclo[2.2.3]nonan und bicyclische Tetrahydropyrane mit zusätzlichen
Ethylenbrücken.
Weiterhin können
die Ringe von X1 und X2 gegebenenfalls
einen oder mehrere Hydroxyl-, C1-3-Alkoxy- oder
C1-3-Fluoroalkyl-Substituenten umfassen. Bei bevorzugten
Ringen, die durch X1 und X2 zusammen
mit dem Kohlenstoff gebildet werden, an das sie angebunden sind,
handelt es sich um C4-6-Cycloalkylen oder
um 4-bis-6-gliedrige Ringe, in die eine einzige Etherverknüpfung eingegliedert
ist, besonders bevorzugt sind Cyclopentan-, Cyclohexan- oder Tetrahydropyran-Ringe.
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Die
Sulfonamid-Hydroxamat-Matrix-Metalloproteinase-Inhibitoren der vorliegenden
Erfindung besitzen geeigneterweise eine Masse von 100 bis 2000 Dalton,
bevorzugt eine Masse von 150 bis 600 Dalton und besonders bevorzugt
eine Masse von 200 bis 500 Dalton. Vorzugsweise ist der Inhibitor
synthetischen Ursprungs.
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Unter
dem Begriff „markiert
mit" ist zu verstehen,
dass entweder der MMPi selbst die Bildgebungseinheit umfasst oder
dass die Bildgebungseinheit als zusätzliche Spezies angebunden
ist, gegebenenfalls via eine Linkergruppe, wie nachstehend bezüglich Formel
II erläutert.
Wenn der MMPi selbst die Bildgebungseinheit umfasst, bedeutet dies,
dass die „Bildgebungseinheit" einen Teil der chemischen
Struktur des MMPi darstellt und ferner ein radioaktives oder nichtradioaktives
Isotop ist, das in einer Häufigkeit
vorhanden ist, die signifikant über
dem natürlichen
Häufigkeitsgrad
besagten Isotops liegt. Derartige erhöhte oder angereicherte Isotoplevels
sind passenderweise mindestens fünfmal,
bevorzugt mindestens zehnmal, besonders bevorzugt mindestens zwanzigmal
und ganz besonders bevorzugt mindestens fünfzigmal so hoch wie der natürliche Häufigkeitsgrad
des betreffenden Isotops; ganz besonders bevorzugt ist auch ein
Anreicherungslevel des betreffenden Isotops von 90 bis 100%. Beispiele
für MMPi's, welche die „Bildgebungseinheit" umfassen, sind nachstehend
beschrieben, beinhalten aber CH3-Gruppen
mit erhöhten 13C- oder 11C-Levels und Fluoralkylgruppen
mit erhöhten 18F-Levels, so dass das isotopisch markierte 13C, 11C oder 8F die Bildgebungseinheit innerhalb der chemischen
Struktur des MMPi's
stellt. Die Radioisotope 3H und 14C taugen hingegen nicht als Bildgebungseinheiten.
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Die „Bildgebungseinheit" kann entweder außerhalb
des Körpers
eines Säugers
oder mittels Einsatz von Detektoren detektiert werden, die für den Gebrauch
in vivo entworfen sind, z. B. mithilfe von intravaskulärer Strahlung,
optischen Detektoren, wie Endoskopen, oder Strahlendetektoren, die
zur intraoperativen Anwendung entwickelt sind. Bevorzugte Bildgebungseinheiten
sind jene, die sich im Anschluss an eine Verabreichung in vivo extern
bzw. in nichtinvasiver Weise detektieren lassen. Besonders bevorzugte
Bildgebungseinheiten sind radioaktiv, vor allem radioaktive Metallionen,
Gamma-emittierende radioaktive Halogene und Positronen emittierende
radioaktive Nichtmetalle, in erster Linie jene, die sich zur Bildgebung
mittels SPECT oder PET eignen.
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Vorzugsweise
ist die „Bildgebungseinheit" ausgewählt aus:
- (i) einem radioaktiven Metallion;
- (ii) einem paramagnetischen Metallion;
- (iii) einem Gamma-emittierenden radioaktiven Halogen;
- (iv) einem Positronen emittierenden radioaktiven Nichtmetall;
- (v) einem hyperpolarisierten NMR-aktiven Kern;
- (vi) einem Reporter, der sich für eine optische Bildgebung
in vivo eignet;
- (vii) einem β-Emitter,
der sich für
intravaskuläre
Detektion eignet.
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Wenn
es sich bei der Bildgebungseinheit um ein radioaktives Metallion,
d. h. ein Radiometall, handelt, schließt der Begriff „Radiometall" radioaktive Übergangselemente
plus Lanthanide und Aktinide sowie die Metallelemente der Hauptgruppe
ein. Ausgeschlossen sind jedoch die Halbmetalle Arsen, Selen und
Tellurium. Geeignete Radiometalle können entweder Positronenemitter
sein, wie z. B. 64Cu, 48V, 52Fe, 55CO, 94mTc oder 68Ga; γ-Emitter,
wie z. B. 99mTc, 111In, 113mIn oder 67Ga.
Bevorzugte Radiometalle sind 99mTc 64Cu, 68Ga und 111In. Besonders bevorzugte Radiometalle
sind γ-Emitter,
vor allem 99mTc.
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Wenn
die Bildgebungseinheit ein paramagnetisches Metallion ist, zählen zu
den geeigneten Metallionen wie folgt: Gd(III), Mn(II), Cu(II), Cr(III),
Fe(III), Co(II), Er(II), Ni(II), Eu(III) oder Dy(III). Bevorzugte
paramagnetische Metallionen sind Gd(III), Mn(II) und Fe(IIII), wobei
Gd(III) besonderer Vorzug gegeben wird.
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Ist
die Bildgebungseinheit ein Gamma-emittierendes radioaktives Halogen,
erfolgt die Auswahl des Radiohalogens zweckgemäß aus 123I, 131I oder 77Br. Ein
bevorzugtes Gamma-emittierendes radioaktives Halogen stellt 123I dar.
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Wenn
die Bildgebungseinheit ein Positronen emittierendes radioaktives
Nichtmetall ist, zählen
zu den geeigneten Positronenemittern: 11C, 13N, 15O, 17F, 18F, 75Br, 76Br oder 124I. Bevorzugte Positronen emittierende radioaktive
Nichtmetalle sind 11C, 13N, 124I und 18F, besonders 11C und 18F sowie
ganz besonders 18F.
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Handelt
es sich bei der Bildgebungseinheit um einen hyperpolarisierten NMR-aktiven
Nukleus, haben solche NMR-aktiven Nuklei einen Kernspin ungleich
null und umfassen 13C, 15N, 19F, 29Si und 31P. Von diesen wird 13C
bevorzugt. Unter dem Begriff „hyperpolarisiert" ist eine Verstärkung des
Polarisationsgrads des NMR-aktiven
Nukleus über
dessen Gleichgewichtspolarisation hinaus zu verstehen. Die natürliche Häufigkeit von 13C (in Bezug auf 12C)
beträgt
etwa 1%, und geeignete 13C-markierte Verbindungen
sind zweckgemäß angereichert
auf eine Häufigkeit
von mindestens 5%, bevorzugt mindestens 50% und besonders bevorzugt
90%, bevor die Hyperpolarisierung erfolgt. Mindestens ein Kohlenstoffatom
des Metalloproteinase-Inhibitors der vorliegenden Erfindung ist
passend mit 13C angereichert, das anschließend hyperpolarisiert
wird.
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Wenn
die Bildgebungseinheit ein Reporter ist, der sich für die optische
Bildgebung in vivo eignet, bildet der Reporter eine beliebige Einheit,
die sich in einem optischen Bildgebungsverfahren entweder direkt
oder indirekt detektieren lässt.
Beim Reporter kann es sich um einen Lichtstreuer (z. B. ein farbiges
oder farbloses Teilchen), einen Lichtabsorber oder einen Lichtemitter
handeln. Besonders bevorzugt ist der Reporter ein Farbstoff, wie
z. B. eine chromophore oder fluoreszente Verbindung. Als Farbstoff
kommt jedweder Farbstoff in Frage, der mit Licht im elektromagnetischen
Spektrum interagiert, dessen Wellenlängen im Bereich vom ultravioletten
Licht bis hin zu Nahinfrarot liegen. Besonders bevorzugt besitzt
der Reporter fluoreszierende Eigenschaften.
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Bevorzugte
organische chromophore und fluorophore Reporter beinhalten Gruppen
mit einem extensiven delokalisierten Elektronensystem, z. B. Cyanine,
Merocyanine, Indocyanine, Phthalocyanine, Naphthalocyanine, Triphenylmethine,
Porphyrine, Pyrylium-Farbstoffe, Thiapyrylium-Farbstoffe, Squarylium-Farbstoffe,
Croconium-Farbstoffe,
Azulenium-Farbstoffe, Indoaniline, Benzophenoxazinium-Farbstoffe,
Benzothiaphenothiazinium-Farbstoffe, Anthrachinone, Naphthochinone,
Indathrene, Phthaloylacridone, Trisphenochinone, Azo-Farbstoffe,
intramolekulare und intermolekulare Ladungstransfer-Farbstoffe und
Farbstoffkomplexe, Tropone, Tetrazine, bis(Dithiolen)-Komplexe,
bis(Benzen-Dithiolat)-Komplexe, Jodanilin-Farbstoffe, bis(S,O-Dithiolen)-Komplexe.
Fluoreszente Proteine, wie z. B. das grün fluoreszierende Protein (GFP),
und Modifikationen von GFP, welche andere Absorptions-/Emissionseigenschaften
aufweisen, sind ebenfalls von Nutzen. Komplexe bestimmter Metalle
der Seltenen Erden (z. B. Europium, Samarium, Terbium oder Dysprosium)
werden in bestimmten Zusammenhängen
verwendet ebenso wie fluoreszierende Nanokristalle (Quantum Dots).
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Besondere
Beispiele für
verwendbare Chromophoren umfassen: Fluorescein, Sulforhodamin 101
(Texas Red), Rhodamin B, Rhodamin 6G, Rhodamin 19, Indocyaningrün, Cy2,
Cy3, Cy3.5, Cy5, Cy5.5, Cy7, Marina Blue, Pacific Blue, Oregon Green
88, Oregon Green 514, Tetramethylrhodamin, Alexa Fluor 350, Alexa Fluor
430, Alexa Fluor 532, Alexa Fluor 546, Alexa Fluor 555, Alexa Fluor
568, Alexa Fluor 594, Alexa Fluor 633, Alexa Fluor 647, Alexa Fluor
660, Alexa Fluor 680, Alexa Fluor 700 und Alexa Fluor 750.
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Besonders
bevorzugt sind Farbstoffe, welche Absorptionsmaxima im sichtbaren
Bereich oder im Nahinfrarotbereich aufweisen, also zwischen 400
nm und 3 μm,
insbesondere zwischen 600 und 1300 nm.
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Zu
den optischen Bildgebungsmodalitäten
und Messtechniken zählen
ein-, aber nicht ausschließlich: Lumineszenzbildgebung;
Endoskopie; Fluoreszenzendoskopie; optische Koherenztomographie;
Transmittance Imaging; Time Resolved Transmittance Imgaging; konfokale
Bildgebung; nichtlineare Mikroskopie; photoakustische Bildgebung;
akusto-optische Bildgebung; Spektroskopie; Reflexionsspektroskopie;
Interferometrie; Kohärenzinferometrie;
diffuse optische Tomographie und Fluoreszenz-vermittelte diffuse
optische Tomographie (kontinuierliche Welle, Zeit-Domain- und Frequenz-Domain-System)
und Messung von Lichtstreuung, Absorption, Polarisation, Lumineszenz,
Fluoreszenzlebenszeit, Quanten-Ausbeute und Quanten-Quench.
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Wenn
die Bildgebungseinheit ein β-Emitter
ist, der sich zur intravaskulären
Detektion eignet, umfassen derartige geeignete β-Emitter die Radiometalle 67Cu, 89Sr, 90Y 153Sm, 186Re, 188Re oder 192Ir und die Nichtmetalle 32P, 33P, 38S, 38Cl, 39Cl, 82Br und 83Br.
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Die
Bildgebungseinheit ist bevorzugt an die Y1-,
Y2-, X3- oder X1/X2-Position des
MMPi's der Formel
(I) und besonders bevorzugt an die Y1- oder
Y2-Position angebunden, wobei die Y1-Position ganz besonders bevorzugt wird,
wenn Y1 für -(CH2)w-(C=O)-Z steht. Es ist besonders bevorzugt,
dass die Bildgebungseinheit an die R1- oder
R2-Gruppe einer Y1=
-(CH2)w-(C=O)-NR1R2-Einheit angebunden
ist.
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Die
Bildgebungsmittel der vorliegenden Erfindung besitzen vorzugsweise
die Formel II:
wobei:
{Inhibitor} der
Metalloproteinase-Inhibitor der Formel (I) ist;
-(A)
n- eine Linkergruppe ist, wobei jedes A unabhängig steht
für -CR
2-, -CR=CR-, -C-C-, -CR
2CO
2-, -CO
2CR
2-, -NRCO-, -CONR-, -NR(C=O)NR-, -NR(C=S)NR-,
-SO
2NR-, -NRSO
2-,
-CR
2OCR
2-, -CR
2SCR
2-, -CR
2NRCR
2- eine C
4-8-Cycloheteroalkylen-Gruppe, eine C
4-8-Cycloalkylen-Gruppe, eine C
5-12-Arylengruppe oder
eine C
3-12-Heteroarylengruppe, eine Aminosäure, einen
Zucker oder einen monodispersen Polyethylenglykol(PEG)-Bildungsblock;
R
unabhängig
ausgewählt
ist aus H, C
1-4-Alkyl, C
24-Alkenyl,
C
2-4-Alkynyl, C
1-4-Alkoxyalkyl oder
C
1-4-Hydroxyalkyl;
n eine ganze Zahl
des Wertes 0 bis 10 ist; und
X
a steht
für H,
OH, Hal, NH
2, C
1-4-Alkyl,
C
1-4-Alkoxy, C
1-4-Alkoxyalkyl,
C
1-4-Hydroxyalkyl
oder X
a die Bildgebungseinheit ist.
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Unter
dem Begriff „Aminosäure" ist eine L- oder
D-Aminosäure,
ein Aminosäureanalog
(z. B. Naphthylalanin) oder ein Aminosäuremimetikum zu verstehen,
das natürlich
auftreten oder ausschließlich
synthetischen Ursprungs sein kann und das ferner optisch rein sein
kann, d. h. ein einziges und daher chirales Enantiomer, oder eine
Mischung von Enantiomeren. Vorzugsweise sind die Aminosäuren der
vorliegenden Erfindung optisch rein.
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Unter
dem Begriff „Zucker" ist ein Mono-, Di-
oder Trisaccharid zu verstehen. Geeignete Zucker umfassen wie folgt:
Glukose, Galactose, Maltose, Mannose und Laktose. Gegebenfalls kann
der Zucker funktionalisiert werden, um ein leichtes Koppeln an Aminosäuren zu
ermöglichen.
So besteht die Möglichkeit,
z. B. ein Glucosaminderivat einer Aminosäure via Peptidbindungen an
andere Aminosäuren zu
konjugieren. Ein Beispiel hierfür
ist das (im Handel bei Novabiochem erhältliche) Glucosaminderivat
von Asparagin:
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In
Formel II stellt Xa vorzugsweise die Bildgebungseinheit
dar, was den Vorteil hat, dass die Linkergruppe -(A)n-
der Formel II die Bildgebungseinheit von der aktiven Stelle des
Metalloproteinase-Inhibitors distanziert. Dies ist von besonderer
Wichtigkeit, wenn die Bildgebungseinheit verhältnismäßig umfangreich ist (wie etwa
ein Metallkomplex oder ein Radiojodkomplex), damit die Bindung des
Inhibitors an das MMP-Enzym nicht behindert wird. Dies lässt sich
erreichen durch eine Kombination aus Flexibilität (z. B. einfache Alkylketten) – die umfangreiche
Gruppe besitzt die Freiheit, sich selbst von der aktiven Stelle
entfernt zu positionieren – und/oder
Starrheit, z. B. durch Cycloalkyl- oder Aryl-Spacer, die den Metallkomplex
von der aktiven Stelle weglenken.
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Auch
die Art der Linkergruppe lässt
sich einsetzen, um die Bioverteilung des Bildgebungsmittels zu verändern. So
trägt z.
B. die Einbringung von Ethergruppen in den Linker zur Minimierung
der Plasmaproteinbindung bei. Wenn -(A)n-
einen Polyethylenglykol(PEG)-Bildungsblock oder eine Peptidkette
aus 1 bis 10 Aminosäureresten
umfasst, kann die Linkergruppe die Funktion erfüllen, die Pharmakokinetik und
die Blut-Cleranceraten des Bildgebungsmittels in vivo zu modifizieren.
Derartige „Biomodifikator"-Linkergruppen sind
in der Lage, die Clearance des Bildgebungsmittels aus dem Hintergrundgewebe,
z. B. Muskel oder Leber, und/oder aus dem Blut zu beschleunigen
oder zu senken, womit sie infolge der geringeren Hintergrundinterferenz
für ein
besseres diagnostisches Bild sorgen; dies erweist sich bei Anwendung
zur Steigerung des Verbleibs im Blut als günstig zur Maximierung der Wahrscheinlichkeit,
dass das Bildgebungsmittel mit dem Targeting-Biomarker an der pathologischen Stelle
interagiert. Ferner kann eine Biomodifikator-Linkergruppe benutzt werden, um eine
bestimmte Ausscheidungsroute, z. B. via die Nieren und nicht über die
Leber, zu begünstigen.
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Wenn
-(A)n- eine Peptidkette aus 1 bis 10 Aminosäureresten
umfasst, erfolgt die Auswahl der Aminosäurereste vorzugsweise aus Glycin,
Lysin, Asparaginsäure,
Glutaminsäure
oder Serin. Umfasst -(A)n- eine PEG-Einheit,
weist diese bevorzugt Einheiten auf, die aus der Oligomerisation
der monodispersen PEG-Uke-Strukturen der Formel IIIA oder IIIB abgeleitet
sind.
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17-Amino-5-oxo-6-aza-3,9,12,15-tetraoxaheptadecansäure der
Formel IIIA, wobei p eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist und wobei
die C-terminale Einheit (*) mit der Bildgebungseinheit verbunden
ist. Als Alternative dazu kann eine PEG-ähnliche Struktur verwendet
werden, die auf einem Propionsäurederivat
der Formel IIIB beruht:
wobei p so ist, wie für Formel
IIIA definiert, und q eine ganze Zahl von 3 bis 15 ist.
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In
Formel IIIB ist p vorzugsweise 1 oder 2 und q ist vorzugsweise 5
bis 12.
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Wenn
die Linkergruppe weder PEG noch eine Peptidkette umfasst, weisen
bevorzugte -(A)n-Gruppen eine Rückgratkette
aus verlinkten Atomen auf, welche die -(A)n-Einheit
aus 2 bis 10 Atomen, bevorzugt aus 2 bis 5 Atomen und besonders
bevorzugt aus 2 oder 3 Atomen bilden. Eine minimale Linkergruppe-Rückgratkette
aus 2 Atomen verleiht den Vorteil, dass die Bildgebungseinheit gut
vom Metalloproteinase-Inhibitor getrennt ist, so dass jegliche Interaktion
minimiert wird.
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Nichtpeptid-Linkergruppen,
wie z. B. Alkylengruppen oder Arylengruppen, besitzen den Vorteil,
dass es zu keinen signifikanten Wasserstoffbindungsinteraktionen
mit dem konjugierten MMP-Inhibitor kommt, so dass sich der Linker
nicht um den MMP-Inhibitor
wickelt. Bevorzugte Alkylen-Spacer-Gruppen sind -(CH
2)
q-, wobei q 2 bis 5 ist. Bevorzugte Arylen-Spacer
besitzen die Formel:
wobei: a und b unabhängig 0,
1 oder 2 sind.
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Die
Linkergruppe -(A)n- umfasst vorzugsweise
eine Diglycolsäure-Einheit,
eine Maleimideinheit, eine Glutarsäure, Bernsteinsäure, eine
auf Polyethylenglykol beruhende Einheit oder eine PEG-ähnliche
Einheit der Formel IIIA.
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Wenn
die Bildgebungseinheit ein Metallion umfasst, ist das Metallion
als Metallkomplex vorhanden. Deshalb besitzen derartige Metalloproteinase-Inhibitor-Konjugate mit Metallionen
geeigneterweise die Formel IIa:
wobei: A, n und X
a so sind, wie oben für Formel II definiert.
-
Unter
dem Begriff „Metallkomplex" ist ein Koordinationskomplex
des Metallions mit einem oder mehreren Liganden zu verstehen. Stark
bevorzugt wird, dass der Metallkomplex kinetisch stabil und daher „resistent
gegenüber
Transchelation" ist,
was bedeutet, dass er sich nicht leicht einem Ligandenaustausch
mit anderen potentiell konkurrierenden Liganden für die Metallkoordinationsstellen
unterzieht. Potentiell konkurrierende Liganden umfassen die Hydroxamsäure-MMPi-Einheit selbst
zuzüglich
weiterer Hilfsstoffe bei der Herstellung in vitro (z. B. bei der
Herstellung verwendete Radioprotektoren oder antimikrobielle Konservierungsstoffe)
oder endogene Verbindungen in vivo (z. B. Glutathion, Transferrin
oder Plasmaproteine).
-
Die
Metallkomplexe der Formel IIa sind aus Konjugaten von Liganden der
Formel IIb abgeleitet:
wobei: A, n und X
a so sind, wie oben für Formel II definiert.
-
Zu
den Liganden, die sich zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
eignen und gegenüber
Transchelation resistente Metallkomplexe bilden, zählen: Chelatbildner,
bei denen 2–6,
vorzugsweise 2–4
Metalldonatoratome so angeordnet sind, dass sich 5- oder 6-gliedrige
Chelatringe ergeben (durch Besitz eines nichtkoordinierenden Rückgrats
aus entweder Kohlenstoffatomen oder nichtkoordinierenden Heteroatomen,
welche die Metalldonatoratome verlinken) oder einzähnige Liganden,
welche Donatoratome umfassen, die stark an das Metallion binden,
wie z. B. Isonitrile, Phosphine oder Diazenide. Zu den Beispielen
für Donatoratomtypen,
die als Teil von Chelatbildnern gut an Metalle binden, gehören: Amine,
Thiole, Amide, Oxime und Phosphine. Phosphine bilden derart starke
Metallkomplexe, dass selbst einzähnige
oder zweizähnige
Phosphine geeignete Metallkomplexe bilden. Die lineare Geometrie
von Isonitrilen und Diazeniden fällt
so aus, dass sie sich nicht ohne Weiteres zur Eingliederung in Chelatbildner
hergeben, und daher typischerweise als einzähnige Liganden benutzt werden.
Beispiele für
geeignete Isonitrile umfassen einfache Alkylisonitrile, z. B. tert-Butylisonitril
und Ethersubstituierte Isonitrile, z. B. Mibi (d. h. 1-Isocyano-2-methoxy-2-methylpropan).
Zu den Beispielen für
geeignete Phosphine zählen
Tetrofosmin und einzähnige
Phosphine, z. B. tris(3-methoxypropyl)phosphin. Beispiele für geeignete
Diazenide schließen
die HYNIC-Serie von Liganden ein, d. h. Hydrazin-substituierte Pyridine
oder Nicotinamide.
-
Bevorzugte
Liganden sind Chelatbildner und einzähnige Liganden, die kinetisch
stabile Metallkomplexe bilden, wie z. B. Phosphine, Isonitrile und
Diazenide. Chelatbildner stellen besonders bevorzugte Liganden dar,
wie oben definiert.
-
Beispiele
für geeignete
Chelatbildner bezüglich
Technetium, die gegenüber
Transchelation resistente Metallkomplexe bilden, umfassen ein-,
aber nicht ausschließlich:
- (i) Diamindioxime der Formel: wobei E1–E6 jeweils unabhängig für eine R'-Gruppe stehen;
jedes R' steht für H oder
C1-10-Alkyl, C3-10-Alkylaryl,
C2-10-Alkoxyalkyl, C1-10-Hydroxyalkyl, C1-10-Fluoroalkyl, C2-10-Carboxyalkyl
oder C1-10-Aminoalkyl, oder zwei oder mehr
R'-Gruppen zusammen
mit den Atomen, an die sie angebunden sind, einen carbocyclischen,
heterocyclischen, gesättigten
oder ungesättigten
Ring bilden und wobei eine oder mehrere der R'-Gruppen an den MMP-Inhibitor konjugiert
ist;
und Q eine Brückengruppe
der Formel -(J)f- ist;
wobei f 3, 4
oder 5 ist und jedes J unabhängig
steht für
-O-, -NR'- oder
C(R')2-,
vorausgesetzt, dass -(J)f ein Maximum von
einer J-Gruppe enthält,
die -O- oder NR'- ist.
Bevorzugte
Q-Gruppen lauten wie folgt:
Q = -(CH2)(CHR')(CH2)-
d. h. Propylenaminoxim oder PnAO-Derivate;
Q = -(CH2)2(CHR')(CH2)2- d. h. Pentylenaminoxim oder PentAO-Derivate;
Q
= -(CH2)2NR'(CH2)2-.
-
E1 bis E6 sind bevorzugt
ausgewählt
aus: C1-3-Alkyl, Alkylaryl, Alkoxyalkyl,
Hydroxyalkyl, Fluoroalkyl, Carboxyalkyl oder Aminoalkyl. Besonders
bevorzugt ist jede E1- bis E6-Gruppe
CH3.
-
Der
MMP-Inhibitor ist bevorzugt an entweder die E1-
oder E6-R'-Gruppe oder an eine R'-Gruppe der Q-Einheit
konjugiert. Besonders bevorzugt ist der MMP-Inhibitor an eine R'-Gruppe der Q-Einheit
konjugiert. Wenn der MMP-Inhibitor
an eine R'-Gruppe
der Q-Einheit konjugiert ist, befindet sich die R'-Gruppe vorzugsweise an der Brückenkopfposition.
In diesem Fall steht Q bevorzugt für -(CH2)(CHR')(CH2)-, -(CH2)2(CHR')(CH2)2- oder -(CH2)2NR'(CH2)2-, besonders bevorzugt
für -(CH2)2(CHR')(CH2)2-.
-
Ein
ganz besonders bevorzugter bifunktioneller Diamindioxim-Chelator
besitzt die Formel:
so dass der MMP-Inhibitor
via die -CH
2CH
2NH
2-Brückenkopfgruppe
konjugiert ist.
- (ii) N3S-Liganden
mit einem Thioltriamid-Donorsatz, z. B. MAG3 (Mercaptoacetyltriglycin)
und verwandte Liganden; oder mit einem Diamidpyridinthiol-Donorsatz,
z. B. Pica;
- (iii) N2S2-Liganden
mit einem Diamindithiol-Donorsatz, z. B. BAT oder ECD (d. h. Ethylcysteinat-Dimer), oder
mit einem Amidamindithiol-Donorsatz, z. B. MAMA;
- (iv) N4-Liganden, die Offenketten- oder
makrocyclische Liganden sind, die einen Tetramin-, Amidtriamin- oder
Diamiddiamin-Donorsatz aufweisen, z. B. Cyclam, Monooxocyclam oder
Dioxocyclam.
- (v) N2O2-Liganden
mit einem Diamindiphenol-Donorsatz.
-
Die
oben beschriebenen Liganden eignen sich besonders für die Technetium-Komplexierung, z.
B.
94mTc oder
99mTc,
und sind ausführlicher
beschrieben von Jurisson, u. a. [Chem. Rev. 99 2205–2218 (1999)]. Außerdem sind
die Liganden für
andere Metalle nützlich,
z. B. für
Kupfer (
64Cu oder
67Cu),
Vanadium (z. B.
48V), Eisen (z. B.
52Fe) oder Kobalt (z. B.
55Co).
Weitere geeignete Liganden sind erläutert in Sandoz
WO 91/01144 , was Liganden einschließt, die
besonders für
Indium, Yttrium und Gadolinium taugen, vor allem Liganden aus makrocyclischem
Aminocarboxylat und Aminophosphonsäure. Liganden, welche nichtionische
(d. h. neutrale) Metallkomplexe aus Gadolinium bilden, sind bekannt
und in
US 4885363 beschrieben.
Wenn es sich beim Radiometallion um Technetium handelt, ist der
Ligand vorzugsweise ein Chelatbildner, der vierzähnig ist. Bevorzugte Chelatbildner
für Technetium
sind die Diamindioxime oder jene, die einen N
2S
2- oder N
3S-Donorsatz aufweisen,
wie oben dargelegt.
-
Von
mehrzähnigen
Hydroxamsäuren,
welche Chelatbildner sind, ist bekannt, dass sie Metallkomplexe mit
Radiometallen bilden, einschließlich
99mTC [Safavy, u. a., Bioconj. Chem., 4,
194–198)
(1993)]. Die Erfinder haben herausgefunden, dass im Fall von einzähnigen Hydroxamsäuren, bei
denen z. B. X
3 in Formel (1) für H steht,
der Hydroxamsäure-MMPi
effizient mit dem konjugierten Liganden um das Radiometall konkurrieren kann.
Steht X
3 für H, ist daher besondere Sorgfalt
bei der Auswahl des Liganden vonnöten, d. h. es ist erforderlich,
einen Liganden auszuwählen,
der effizient mit dem Hydroxamsäure-MMPi
um das Radiometall konkurriert, damit die Bildung unerwünschter
[Hydroxamsäure]-[Radiometall]-Metallkomplexe verhindert
wird. Zu den geeigneten Liganden gehören: Phosphine; Isonitrile;
N4-Chelatbildner mit einem Tetramin-, Amidtriamin- oder Diamiddiamin-Donorsatz; N
3S-Chelatbildner mit einem Thioltriamid-Donor
oder einem Diamidpyridinthiol-Donorsatz; oder N
2S
2-Chelatbildner mit einem Diamindithiol-Donorsatz, wie z.
B. BAT, oder einem Amidamindithiol-Donorsatz, wie z. B. MAMA. Zu
den bevorzugten Liganden zählen:
die oben beschriebenen N4-, N
3S- und N
2S
2-Chelatbildner, besonders
bevorzugt N4-Tetramin und N
2S
2-Diamindithiol-
oder Diamidthiol-Chelatbildner, ganz besonders bevorzugt der als
BAT bekannte N
2S
2-Diamindithiol-Chelator:
-
Es
wird stark bevorzugt, dass der Matrix-Metalloproteinase-Inhibitor
an den Metallkomplex in solch einer Weise gebunden ist, dass die
Verknüpfung
im Blut nicht leicht im Metabolismus umgesetzt wird, da dies in der
Abspaltung des Metallkomplexes resultieren würde, bevor der markierte Metalloproteinase-Inhibitor
die gewünschte
Zielstelle in vivo erreicht hat. Deshalb ist der Matrix-Metalloproteinase-Inhibitor
vorzugsweise via Verknüpfungen,
die nicht rasch metabolisiert werden, an die Metallkomplexe der
vorliegenden Erfindung kovalent gebunden.
-
Handelt
es sich bei der Bildgebungseinheit um ein radioaktives Halogen,
z. B. Jod, wird der MMP-Inhibitor passend ausgewählt, so dass er Folgendes umfasst:
ein nichtradioaktives Halogenatom, z. B. ein Aryljodid oder -bromid
(um den Radiojodaustausch zu ermöglichen);
einen aktivierten Arylring (z. B. eine Phenolgruppe); eine organometallische
Vorläuferverbindung
(z. B. Trialkylzinn oder Trialkylsilyl); einen organischen Vorläufer, z.
B. Triazene oder eine gute Austrittsgruppe für nukleophile Substitution,
z. B. Jodoniumsalz. Verfahren zum Einbringen radioaktiver Halogene
(einschließlich
123I und
18F) sind
beschrieben von Bolton [J. Lab. Corp. Radiopharm., 45, 485–528 (2002)].
Beispiele für
zweckmäßige Arylgruppen,
an welche radioaktive Halogene, insbesondere Jod angebunden werden
können,
sind nachstehend aufgeführt:
-
Beide
Gruppen enthalten Substituenten, die eine leichte Radiojod-Substitution
auf dem aromatischen Ring ermöglichen.
Alternative Substituenten, welche radioaktives Jod enthalten, lassen
sich durch direkte Jodierung via Radiohalogen-Austausch synthetisieren,
z. B.:
-
Handelt
es sich bei der Bildgebungseinheit um ein radioaktives Jodisotop,
ist das Radiojod vorzugsweise via eine direkte kovalente Bindung
an einen aromatischen Ring, etwa einen Benzolring oder eine Vinylgruppe,
gebunden, da bekannt ist, dass an gesättigte aliphatische Systeme
gebundene Jodatome zu in vivo Metabolismus und daher zu Verlust
des Radiojods neigen.
-
Wenn
die Bildgebungseinheit ein radioaktives Fluorisotop (z. B. 18F) umfasst, kann die Radiohalogenierung
via direktes Markieren ausgeführt
werden, wobei die Reaktion von 18F-Fluorid
mit einem geeigneten Vorläufer
genutzt wird, der eine gute Austrittsgruppe aufweist, z. B. ein
Alkylbromid, Alkylmesylat oder Alkyltosylat. Überdies kann 18F
eingebracht werden durch N-Alkylierung von Aminvorläufern mit
Alkylierungsagenzien, etwa 18F(CH2)3OMs (wobei Ms
Mesylat ist), damit sich N(CH2)3 18F ergibt, oder durch O-Alkylierung von
Hydroxylgruppen mit 18F(CH2)3OMs oder 18F(CH2)3Br. Ferner besteht
die Möglichkeit, 18F mittels Alkylierung von N-Haloacetylgruppen
mit einem 18F(CH2)3OH-Reaktant einzubringen, damit -NH(CO)CH2O(CH2)3-18F-Derivate entstehen. In Bezug auf Arylsysteme
stellt die nukleophile 18F-Fluorid-Verlagerung
aus einem Aryldiazoniumsalz, einer Arylnitroverbindung oder einem
quaternären
Arylammoniumsalz geeignete Routen zu Aryl-18F-Derivaten
dar.
-
Primäramin enthaltende
MMPi's der Formel
(I) können
ebenfalls mit 18F markiert werden, und zwar durch
reduktive Aminierung mittels 18F-C6H4-CHO, wie gelehrt
durch Kahn, u. a. [J. Lab. Corp. Radiopharm. 45, 1045–1053 (2002)]
und Borch, u. a. [J. Am. Chem. Soc. 93, 2897 (1971)]. Diese Herangehensweise
lässt sich
auch nutzbringend auf Arylprimäramine
anwenden, z. B. auf Verbindungen, welche Phenyl-NH2- oder Phenyl-CH2NH2-Gruppen umfassen.
-
Auch
Amin enthaltende MMP-Inhibitoren der Formel (I) lassen sich mit
18F markieren, und zwar durch Reaktion mit
18F-markierten Aktivestern, beispielsweise:
damit sich mit Amidbindung
verknüpfte
Produkte ergeben. Der dargestellte N-Hydroxy-Succinimidester und seine Verwendung
zur Markierung von Peptiden wird gelehrt von Vaidyanathan, u. a.
[Nucl. Med. Biol., 19 (3), 275–281
(1992)] und Johnstrom, u. a. [Clin. Sci., 103 (Suppl. 48), 45–85 (2002)].
Weitere Einzelheiten über synthetische
Routen zu
18F-markierten Derivaten sind
beschrieben von Bolton, J. Lab. Corp. Radiopharm., 45, 485–528 (2002).
-
Die
Einbringung von PET-Radioisotopmarkierungen an der X3-Position
lässt sich
z. B. durch O-Alkylierung des entsprechenden Hydroxamsäurederivats
(X1 = H) erreichen, und zwar mit Triflatderivaten,
z. B. 11CH3OSO2CF3, wie gelehrt
von Fei, u. a. [J. Lab. Corp. Radiopharm., 46, 343–351 (2003)]
oder Zheng, u. a. [Nucl. Med. Biol., 30, 753–760 (2003)], oder mit den
oben erläuterten 18F O-Alkylierungsreagenzien. Ferner können 11C PET-Radiomarkierungen durch Verwendung
der obigen Triflatderivate eingebracht werden, um phenolische Hydroxylgruppen
zu alkylieren, wie von Zhen, u. a. gelehrt [Nucl-Med Biol, 31, 77–85 (2004)].
Weitere Methoden zur Markierung mit 11C
werden gelehrt von Antoni, u. a. [Kapitel 5, Seiten 141–194 in:
Handbook of Radiopharmaceuticals, M. J. Welch und C. S. Redvanly
(Herausgeber), Wiley (2003)].
-
Bevorzugte
Matrix-Metalloproteinase-Inhibitoren der vorliegenden Erfindung
besitzen die Formel IV:
wobei:
Y
2,
w und Z so sind, wie oben definiert;
X
3 steht
für H,
CH
3 oder CH
2F;
X
4 steht für
-(CH
2)
m-, wobei
m steht für
1, 2 oder 3, -CH
2OCH
2-
oder X
5, wobei
X
5 steht
für
wobei t für 2 oder 3 steht.
-
In
Formel (IV) steht X3 bevorzugt für H oder
CH3, besonders bevorzugt für H. X4 steht bevorzugt für -(CH2)2-, -CH2OCH2- oder für
eine X6-Gruppe, bei welcher t gleich 2 ist.
Besonders bevorzugt steht X4 für -(CH2)2- oder -CH2OCH2-. Bevorzugte
Y2-, w- und Z-Gruppen der Formel (IV) sind
so, wie oben für
Formel (I) beschrieben.
-
Wenn
das Bildgebungsmittel einen MMP-Inhibitor der Formel IV umfasst
und die Bildgebungseinheit ein Gamma-emittierendes radioaktives
Halogen ist, wird die Bildgebungseinheit bevorzugt an entweder den Y2-, Z- oder X4-Substitutenten
und besonders bevorzugt an den Y2- oder
Z-Substituenten angebunden. Handelt es sich bei der Bildgebungseinheit
um ein Positronen emittierendes radioaktives Nichtmetall, ist dieses
bevorzugt an den X3-, X4,
Y2- oder Z-Substituenten und besonders bevorzugt
an der X4- oder der Z-Position angebunden.
Wenn X3 für H steht, ist das Positronen
emittierende radioaktive Nichtmetall bevorzugt an der Z- oder X4-Position und besonders bevorzugt an der
Z-Position angebunden.
-
Handelt
es sich bei der Bildgebungseinheit um ein radioaktives oder paramagnetisches
Metallion, ist entweder der X4- oder der
Z-Substituent bevorzugt an der Bildgebungseinheit angebunden oder
umfasst diese. Besonders bevorzugt ist der Z-Substituent der Formel
IV an der Bildgebungseinheit aus einem radioaktiven oder paramagnetischen
Metallion angebracht oder umfasst diese.
-
Bevorzugte
Matrix-Metalloproteinase-Inhibitoren der vorliegenden Erfindung
besitzen die Formel V:
wobei X
6 für Hal, R
1 oder OR
1 steht,
wobei R
1 für C
1-3-Alkyl
oder C
1-3-Fluoroalkyl steht.
-
Bevorzugte
X4, w- und Z-Gruppen der Formel (V) sind
so, wie oben für
Formel (IV) beschrieben. w steht besonders bevorzugt für 2. Ferner
steht X6 bevorzugt für F und besonders bevorzugt
für 4-Fluoro.
-
Die
MMP-Inhibitor-Verbindungen der vorliegenden Erfindung können so
hergestellt werden, wie (umseitig) in Schema 1 zusammengefasst.
-
Die
Synthese der analogen MMPi-Verbindung 27 ist in
EP 0895988 A1 und in Beispiel
5 dargelegt. Weitere Referenzen zu Synthesen sind zu finden im Bericht
von Skiles, u. a. [Curr. Med. Chem., 8 425–474 (2001)].
-
Wenn
das Bildgebungsmittel der vorliegenden Erfindung ein radioaktives
oder paramagnetisches Metallion umfasst, ist das Metallion zweckgemäß in Form
eines Metallkomplexes vorhanden. Passenderweise erfolgt die Herstellung
derartiger Metallkomplexe durch Reaktion des Konjugats der Formel
IIb mit dem geeigneten Metallion. Das Liganden- oder Chelatorkonjugat
des MMP-Inhibitors der Formell IIb kann via die bifunktionelle Chelatmethode
hergestellt werden. So ist die Herstellung von Liganden oder Chelatbildnern
wohlbekannt, an denen eine funktionelle Gruppe (jeweils „bifunktionelle
Linker" oder „bifunktionelle
Chelate") angebunden
ist. Zu den funktionellen Gruppen, die angebunden worden sind, gehören: Amin,
Thiocyanat, Maleimid und Aktivester, etwa N-Hydroxy-Succinimid oder
Pentafluorphenol. Schema
1: Synthese der Verbindung 1
-
Der
Chelator 1 der vorliegenden Erfindung stellt ein Beispiel für ein Aminfunktionalisiertes
bifunktionelles Chelat dar. Bifunktionelle Chelate, basierend auf
Thiolactonen, die sich zur Herstellung von BAT-Chelatorkonjugaten
verwenden lassen, sind beschrieben von Baidoo, u. a. [Bioconj. Chem.,
5, 114–118
(1994)]. Bifunktionelle Chelate, die sich zur Komplexbildung mit
einem Technetium- oder Rheniumtricarbonylkern eignen, sind beschrieben
von Stichelberger, u. a. [Versatile synthetic approach to new bifunctional
chelating agents tailor made for labeling with the fac-[M(CO)3]+ core (M = Tc, 99mTc, Re): synthesis, in vitro, and in vivo
behavior of the model complex [M(APPA)(CO)3]
(appa = [(5-amino-pentyl)-pyridin-2-yl-methylamino]-acetic acid);
Nucl. Med. Biol., 30, 465–470
(2003)]. Bifunktionelle HYNIC-Liganden
sind beschrieben von Edwards, u. a. [Bioconj. Chem., 8, 146 (1997)].
Zwecks Bildung des gewünschten
Konjugats können
solche bifunktionellen Chelate mit entsprechenden funktionellen
Gruppen auf dem Matrix-Metalloproteinase-Inhibitor umgesetzt werden. Zu den geeigneten
funktionellen Gruppen auf dem Inhibitor gehören:
Carboxyle (für die Amidbindungsbildung
mit einem Amin-funktionalisierten bifunktionellen Chelator); Amine (Amidbindungsbildung
mit einem Carboxyl- oder
Aktivester-funktionalisierten bifunktionellen Chelator);
Halogene,
Mesylate und Tosylate (für
die N-Alkylierung eines Aminfunktionalisierten bifunktionellen Chelators) und
Thiole (für
die Reaktion mit einem Maleimid-funktionalisierten bifunktionellen
Chelator).
-
Die
Radiomarkierung der MMP-Inhibitoren der vorliegenden Erfindung lässt sich
mithilfe von „Vorläufern" zweckgemäß vornehmen.
Umfasst die Bildgebungseinheit ein Metallion, umfassen derartige
Vorläufer geeigneterweise „Konjugate" des MMP-Inhibitors mit einem
Liganden, wie nachstehend bezüglich
der vierten Ausführungsform
geschildert. Wenn die Bildgebungseinheit ein Nichtmetall-Radioisotop umfasst,
d. h. ein Gamma-emittierendes radioaktives Halogen oder ein Positronen
emittierendes radioaktives Nichtmetall, umfassen derartige „Vorläufer" geeigneterweise
ein nichtradioaktives Material, das so entworfen ist, dass eine chemische
Reaktion mit einer passenden chemischen Form des gewünschten
Nichtmetall-Radioisotops in der minimalen Anzahl von Schritten (idealerweise
einem einzigen Schritt) und ohne Notwendigkeit für eine erhebliche Reinigung
(idealerweise ohne weitere Reinigung) durchgeführt werden kann, damit sich
das gewünschte radioaktive
Produkt ergibt. Derartige Vorläufer
lassen sich zweckgemäß mit guter
chemischer Reinheit erhalten und gegebenenfalls in steriler Form
bereitstellen.
-
Es
ist vorgesehen, dass „Vorläufer" (einschließlich Ligandenkonjugate)
zur Radiomarkierung der MMP-Inhibitoren der vorliegenden Erfindung
folgendermaßen
hergestellt werden können:
Die
terminale -OH-Gruppe eines -N(CH2)2OH oder eines -N(CH2)3OH-Derivats kann zu einer Tosyl- oder Mesylgruppe
oder einem Bromderivat gewandelt werden, die bzw. das sich zum Konjugieren
eines Amino-funktionalisierten Chelators einsetzen lässt. Als
Alternative dazu besteht die Möglichkeit,
derartige Tosylat-, Mesylat- oder Bromgruppen der beschriebenen
Vorläufer
mit [18F]Fluor zu deplacieren, so dass ein 18F-markiertes PET-Bildgebungsmittel entsteht.
-
Radiojod-Derivate
können
aus den entsprechenden Phenolvorläufern hergestellt werden. Alkylbromid-Derivate
sind für
die N-Alkylierung eines Amin-funktionalisierten Chelators verwendbar.
Phenyljodid-Derivate lassen sich zu organometallischen Vorläufern für Radiojodierungsverbindungen,
z. B. Trialkylzinn oder Aryltrimethylsilyl(TMS)-Vorläufern, wandeln.
Phenyljodid-Derivate können
auch zu einem Aryljodonium-Vorläufer
für die
Radiofluorierung mit 18F-Fluorid gewandelt
werden.
-
Primäramin-funktionalisierte
MMP-Inhibitoren können
mit Säureanhydriden
umgesetzt werden, so dass sich N-funktionalisierte Vorläufer des
Typs -N(CO)(CH2)3CO2H ergeben, die sich dann zu bifunktionellen, Amin
enthaltenden Liganden konjugieren lassen. Derartige Primäramin-substituierte
MMPi's sind herstellbar durch
Alkylierung von Bromderivaten mit Benzylamin, gefolgt von der Entfernung
der Benzylschutzgruppe unter Standardbedingungen, z. B. einer Hydrierung
mithilfe eines Palladiumkatalysators auf Kohle.
-
Amin-funktionalisierte
MMPi's können direkt
oder via einen Linker mit einem Carboxyl- oder Aktivester-funktionalisierten
bifunktionellen Chelator konjugiert werden. Solche Verbindungen
sind auch mit einem Alkylierungsmittel umsetzbar, das sich für die 18F-Markierung eignet, z. B. 18F(CH2)2OTs (wobei Ts
eine Tosylatgruppe ist) oder 18F(CH2)2OMs (wobei Ms
eine Mesylatgruppe ist), so dass das entsprechende N-funktionalisierte
Aminderivat mit einem N(CH2)2 18F-Substituenten entsteht. Als Alternative
dazu kann das Amin zuerst mit Chloracetylchlorid umgesetzt werden,
damit sich das -N(CO)CH2Cl N-derivatisierte
Amid ergibt, gefolgt von einer Reaktion mit HS(CH2)3 18F oder HO(CH2)3 18F,
so dass jeweils die Produkte -N(CO)CH2S(CH2)3 18F
und -N(CO)CH2O(CH2)3 18F entstehen.
-
Die
Radiometallkomplexe der vorliegenden Erfindung können hergestellt werden, indem
eine Lösung aus
dem Radiometall im passenden Oxidationszustand mit dem Ligandenkonjugat
der Formel IIa beim passenden PH-Wert ungesetzt wird. Vorzugsweise
enthält
die Lösung
einen Liganden, der schwach mit dem Metall komplexiert (z. B. Gluconat
oder Citrat), was bedeutet, dass die Herstellung des Radiometallkomplexes durch
Ligandenaustausch oder Transchelation erfolgt. Solche Bedingungen
sind nützlich,
um unerwünschte Nebenreaktionen,
etwa eine Hydrolyse des Metallions, zu unterdrücken. Handelt es sich beim
Radiometallion um 99mTC, besteht das übliche Ausgangsmaterial
in Natriumpertechnetat aus einem 99Mo-Generator. Technetium
ist in 99mTc-Pertechnetat im Tc(VII)-Oxidationszustand
vorhanden, der verhältnismäßig unreaktiv
ist. Deswegen erfordert die Herstellung von Technetiumkomplexen
mit niedrigerem Oxidationszustand von Tc(I) bis Tc(V) gewöhnlich die
Zugabe eines geeigneten pharmazeutisch annehmbaren Reduktionsmittels,
z. B. Natriumdithionit, Natriumbisulfit, Ascorbinsäure, Formamidinsulfinsäure, Zinnion,
Fe(II) oder Cu(I), um die Komplexierung zu erleichtern. Beim pharmazeutisch
annehmbaren Reduktionsmittel handelt es sich bevorzugt um ein Zinnsalz,
besonders bevorzugt um Zinnchlorid, Zinnfluorid, oder Zinntartrat.
-
Geht
es bei der Bildgebungseinheit um einen hyperpolarisierten NMR-aktiven
Nukleus, etwa ein hyperpolarisiertes 13C-Atom,
ist die gewünschte
hyperpolarisierte Verbindung herstellbar durch Polarisationsaustausch
von einem hyperpolarisierten Gas (etwa 129Xe
oder 3He) zu einem geeigneten 13C-angereicherten
Hydroxamsäurederivat.
-
In
einem zweiten Aspekt bietet die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung, die das Bildgebungsmittel, wie oben beschrieben,
zusammen mit einem biokompatiblen Träger in einer Form umfasst,
die sich zur Verabreichung an einen Säuger eignet. Der „biokompatible
Träger" ist ein Fluid, insbesondere
eine Flüssigkeit,
in der das Bildgebungsmittel suspendiert oder gelöst sein
kann, so dass die Zusammensetzung physiologisch tolerierbar ist,
was bedeutet, dass sie an den Körper
eines Säugers
ohne Toxizität oder übermäßige Unannehmlichkeiten
verabreichbar ist. Beim biokompatiblen Träger handelt es sich passenderweise
um eine injizierbare Trägerflüssigkeit,
z. B. steriles, Pyrogen-freies Wasser zur Injektion; eine wässrige Lösung, z.
B. eine Salzlösung
(die vorteilhafterweise so ausgeglichen werden kann, dass das Endprodukt zur
Injektion entweder isotonisch oder nicht hypotonisch ist); eine
wässrige
Lösung
aus einer oder mehreren Tonizitätregulierenden
Substanzen (z. B. Salze von Plasmakationen mit biokompatiblen Gegenionen),
Zucker (z. B. Glukose oder Saccharose), Zuckeralkohole (z. B. Sorbit
oder Mannitol), Glykole (z. B. Glycerol) oder andere nichtionische
Polyolmaterialien (z. B. Polyethylenglykole, Propylenglykole und
dergleichen).
-
In
einem dritten Aspekt bietet die vorliegende Erfindung eine radiopharmazeutische
Zusammensetzung, die das Bildgebungsmittel obiger Beschreibung,
bei radioaktiver Bildgebungseinheit, zusammen mit einem biokompatiblen
Träger
(wie vorstehend definiert) in einer Form umfasst, die sich zur Verabreichung
an einen Säuger
eignet. Die Bereitstellung solcher Radiopharmaka erfolgt zweckgemäß in einem
Behälter,
der mit einem Siegel versehen ist, das sich für eine oder mehrere Punktionen
mit einer Injektionsnadel eignet (z. B. ein aufgekrimpter Septum-Versiegelungsverschluss),
während
die sterile Integrität
gewahrt bleibt. Derartige Behälter
können
eine oder mehrere Patientendosen enthalten. Bevorzugte Mehrdosenbehälter umfassen
ein einziges Bulk-Vial (z. B. mit einem Volumen von 10 bis 30 cm3), welches mehrere Patientendosen enthält, wobei
sich einzelne Patientendosen mittels klinisch unbedenklicher Spritzen
entnehmen lassen, und zwar der klinischen Situation entsprechend
in verschiedenen zeitlichen Abständen
während
der viablen Lebenszeit des Präparats.
Vorgefüllte
Spritzen sind so entworfen, dass sie eine einzige humane Dosis enthalten,
weshalb sie vorzugsweise Einwegspritzen sind, aber auch andere Spritzen,
die für
die klinische Anwendung taugen, sind benutzbar. Gegebenenfalls kann
die vorgefüllte
Spritze mit einem Spritzenschild ausgestattet sein, um den Bediener
vor radioaktiver Strahlung zu schützen. Entsprechende radiopharmazeutische
Spritzenschilder sind auf diesem Gebiet bekannt und bestehen bevorzugt
aus Blei oder Wolfram Wenn die Bildgebungseinheit 99mTc
umfasst, liegt der für
ein diagnostisches Bildgebungsradiopharmakon geeignete Radioaktivitätsgehalt
im Bereich von 180 bis 1500 MBq bezüglich 99mTc,
und zwar in Abhängigkeit
von der Stelle, von der die Bildgebung in vivo erfolgen soll, sowie
der Aufnahme und dem Ziel-zu-Hintergrund-Verhältnis.
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Es
besteht die Möglichkeit,
die Radiopharmaka der vorliegenden Erfindung aus Kits herzustellen,
wie nachstehend in der fünften
und sechsten Ausführungsform
beschrieben. Als Alternative dazu kann die Herstellung der Radiopharmaka
unter aseptischen Bedingungen erfolgen, damit sich das gewünschte sterile
Produkt ergibt. Ferner können
die Radiopharmaka unter nicht sterilen Bedingungen hergestellt werden,
gefolgt von einer abschließenden
Sterilisation z. B. mittels Gammastrahlen, Autoklavierung, Trockenhitze
oder chemischer Behandlung (z. B. mit Ethylenoxid). Vorzugsweise
werden die Radiopharmaka der vorliegenden Erfindung aus Kits hergestellt.
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In
einem vierten Aspekt bietet die vorliegende Erfindung ein Konjugat
des Matrix-Metalloproteinase-Inhibitors
der Formel (I) mit einem Liganden. Besagte Ligandenkonjugate sind
für die
Herstellung von Matrix-Metalloproteinase-Inhibitoren von Nutzen,
die entweder mit einem radioaktiven Metallion oder einem paramagnetischen
Metallion markiert sind. Bevorzugt besitzt das Ligandenkonjugat
die Formel IIa, wie oben definiert. Besonders bevorzugt besitzt
der MMP-Inhibitor des Ligandenkonjugats die Formel IV, wie oben
definiert. Der Ligand des Konjugats des vierten Aspekts der Erfindung
ist vorzugsweise ein Chelatbildner. Bevorzugt weist der Chelatbildner
einen Diamindioxim-, N2S2-
oder N3S-Donorsatz auf.
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In
einem fünften
Aspekt bietet die vorliegende Erfindung einen nichtradioaktiven
Kit zur Herstellung der oben beschriebenen radiopharmazeutischen
Zusammensetzung, wobei die Bildgebungseinheit ein Radiometall umfasst,
das ein Konjugat eines Liganden mit dem Matrix-Metalloproteinase-Inhibitor
der Formel (I) umfasst. Handelt es sich beim Radiometall um 99mTc, umfasst der Kit ferner zweckgemäß ein biokompatibles Reduktionsmittel.
Die Ligandenkonjugate und bevorzugte Aspekte derselben sind vorstehend
in der vierten Ausführungsform
beschrieben.
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Derartige
Kits sind so entwickelt, dass sie sterile radiopharmazeutische Produkte
ergeben, die geeignet sind zur Verabreichung an den Menschen, z.
B. via direkte Injektion in den Blutkreislauf. Was 99mTc
anbelangt, ist der Kit vorzugsweise lyophilisiert und so gestaltet,
dass er mit sterilem 99mTc-Pertechnetat
(TcO4 –) aus einem 99mTc-Radioisotopgenerator rekonstituiert
wird, so dass daraus eine Lösung
hervorgeht, die sich ohne weitere Handhabung für die Verabreichung an den
Menschen eignet. Zweckmäßige Kits
umfassen einen versiegelten Behälter,
der die Wahrung der sterilen Integrität und/oder des Schutzes vor
Radioaktivität
ermöglicht, und
ferner gegebenenfalls ein inertes Kopfraumgas (z. B. Stickstoff
oder Argon); gleichzeitig erlaubt der Behälter die Zugabe und Entnahme
von Lösungen
durch eine Spritze. Ein solcher bevorzugter Behälter besteht in einem mit Septum
versiegelten Vial, auf das der gasdichte Verschluss mit einer Übersiegelung
(typischerweise aus Aluminium) gecrimpt ist. Solche Behälter besitzen
den zusätzlichen
Vorteil, dass der Verschluss nach Wunsch einem Unterdruck standhalten
kann, z. B. um das Kopfraumgas auszutauschen oder Lösungen zu
entgasen. Der Kit umfasst das Liganden- oder Chelatorkonjugat entweder
in Form einer freien Base oder eines Säuresalzes, zusammen mit einem
biokompatiblen Reduktionsmittel, wie Natriumdithionit, Natriumbisulfit,
Ascorbinsäure,
Formamidinsulfinsäure,
Zinnion, Fe(II) oder Cu(I). Beim biokompatiblen Reduktionsmittel handelt
es sich vorzugsweise um ein Zinnsalz, etwa Zinnchlorid oder Zinntartrat.
Alternativ dazu kann der Kit gegebenenfalls einen Metallkomplex
enthalten, der nach Zugabe des Radiometalls eine Transmetallierung durchläuft (d.
h. Metallaustausch) und das gewünschte
Produkt ergibt.
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Gegebenenfalls
umfassen die nichtradioaktiven Kits zusätzliche Komponenten, wie einen
Transchelator, ein Radioprotektor, ein antimikrobielles Konservierungsmittel,
pH-Regulierungsmittel oder ein Füllmittel. Beim „Transchelator" handelt es sich
um eine Verbindung, die schnell reagiert, um einen schwachen Komplex mit
Technetium zu bilden, und dann vom Liganden deplaciert wird. Dies
minimiert die Gefahr einer Bildung von reduziertem hydrolysiertem
Technetium (RHT) aufgrund schneller Reduktion von Pertechnetat im
Wettstreit mit der Technetiumkomplexierung.
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Geeignete
Transchelatoren sind Salze einer schwachen organischen Säure, d.
h. einer organischen Säure
mit einem pKa-Wert im Bereich von 3 bis 7, mit einem biokompatiblen
Kation. Zu den geeigneten schwachen organischen Säuren zählen Essigsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Gluconsäure, Glucoheptonsäure, Benzoesäure, Phenol-
oder Phosphonsäuren.
Daher handelt es sich bei den geeigneten Salzen um Acetate, Citrate,
Tartrate, Gluconate, Glucoheptonate, Benzoate, Phenolate oder Phosphonate.
Bevorzugte Salze sind Tartrate, Gluconate, Glucoheptonate, Benzoate
oder Phosphonate, besonders bevorzugt Phosphonate, ganz besonders
bevorzugt Diphosphonate. Ein bevorzugter Transchelator ist ein Salz
von MDP, also Methylendiphosphonsäure, mit einem bikompatiblen
Kation. Unter dem Begriff „biokompatibles
Kation" ist ein
positiv geladenes Gegenion zu verstehen, das ein Salz mit einer
ionisierten, negativ geladenen anionischen Gruppe bildet, wobei
das positiv geladene Gegenion ebenfalls nichttoxisch ist und daher
zur Verabreichung an den Körper
eines Säugers,
insbesondere an den Körper
eines Menschen taugt. Zu den Beispielen für geeignete biokompatible Kationen
zählen:
die Akalimetalle Natrium oder Kalium, die Erdalkalimetalle Calcium
und Magnesium und ferner das Ammoniumion. Bevorzugte biokompatible
Kationen sind Natrium und Kalium, besonders bevorzugt Natrium.
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Unter
dem Begriff „Radioprotektor" ist eine Verbindung
zu verstehen, welche Degradationsreaktionen, wie Redoxprozesse,
inhibiert, indem sie hochreaktive freie Radikale einfängt, z.
B. Sauerstoff enthaltende freie Radikale, die aus der Radiolyse
von Wasser entstehen. Die Radioprotektoren der vorliegenden Erfindung
sind zweckgemäß ausgewählt aus:
Ascorbinsäure,
para-Aminobenzoesäure
(d. h. 4-Aminobenzoesäure), Gentisinsäure (d.
h. 2,5-Dihydroxybenzoesäure)
und Salzen davon mit einem biokompatiblen Kation, wie oben dargelegt.
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Unter
dem Begriff „antimikrobielles
Konservierungsmittel" ist
ein Mittel zu verstehen, welches das Wachstum von potentiell schädlichen
Mikroorganismen, z. B. Bakterien, Hefen oder Schimmelpilzen, inhibiert. Darüber hinaus
kann das antibakterielle Konservierungsmittel in Abhängigkeit
von der Dosis einige bakterizide Eigenschaften besitzen. Die Hauptaufgabe
des bzw. der antimikrobiellen Konservierungsmittel(s) der vorliegenden
Erfindung besteht darin, das Wachstum beliebiger derartiger Mikroorganismen
in der radiopharmazeutischen Zusammensetzung post- Rekonstitution, d.
h. im radioaktiven diagnostischen Produkt selbst, zu inhibieren.
Allerdings kann das antimikrobielle Konservierungsmittel gegebenenfalls
auch eingesetzt werden, um das Wachstum potentiell schädlicher
Mikroorganismen in einer oder mehreren Komponenten des nichtradioaktiven
Kits der vorliegenden Erfindung vor der Rekonstitution zu inhibieren.
Zu den geeigneten antimikrobiellen Konservierungsmitteln zählen: die
Parabene, d. h. Methyl-, Ethyl-, Propyl- oder Butylparaben, oder
Gemische aus denselben; Benzylalkohol; Phenol; Kresol; Cetrimid,
und Thiomersal. Bevorzugte antimikrobielle Konservierungsmittel
sind die Parabene.
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Der
Begriff „pH-Regulierungsmittel" bezeichnet eine
Verbindung oder ein Gemisch aus Verbindungen, nützlich zur Gewährleistung,
dass der pH-Wert des rekonstituierten Kits innerhalb annehmbarer
Grenzen (annähernd
pH-Wert 4,0 bis 10,5) für
die Verabreichung an Mensch oder Säugetier liegt. Geeignete pH-Regulierungsmittel
umfassen pharmazeutisch annehmbare Puffer, wie Tricin, Phosphat
oder TRIS [d. h. tris(Hydroxymethyl)aminomethan] und pharmazeutisch
annehmbare Basen, wie Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat oder Gemische
aus denselben. Wenn das Konjugat in Form eines Säuresalzes benutzt wird, kann
das pH-Regulierungsmittel gegebenenfalls in einem separaten Vial
oder Behältnis
zur Verfügung
gestellt werden, so dass der Benutzer des Kits die Möglichkeit
hat, den pH-Wert als Teil eines Mehrschrittverfahrens zu regulieren.
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Unter
dem Begriff „Filler" ist ein pharmazeutisch
annehmbares Füllmittel
zu verstehen, das die Handhabung des Materials während der Herstellung und Lyophilisierung
erleichtern kann. Zu den geeigneten Füllmitteln gehören anorganische
Salze, wie Natriumchlorid, und wasserlösliche Zucker oder Zuckeralkohole,
wie Saccharose, Maltose, Mannit oder Trehalose.
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In
einem sechsten Aspekt bietet die vorliegende Erfindung Kits für die Herstellung
radiopharmazeutischer Präparate,
bei denen die Bildgebungseinheit ein Nichtmetall-Radioisotop, d. h. ein Gamma-emittierendes
radioaktives Halogen oder ein Positronen emittierendes radioaktives
Nichtmetall, umfasst. Derartige Kits umfassen, wie nachstehend erläutert, einen „Vorläufer", vorzugsweise in
steriler nicht pyrogener Form, so dass eine Reaktion mit einer sterilen
Quelle des Radioisotops das gewünschte
Radiopharmakon mit der minimalen Anzahl an Handhabungen ergibt.
Solche Erwägungen
sind von besonderer Wichtigkeit in Bezug auf Radiopharmaka, bei
denen das Radioisotop eine verhältnismäßig kurze
Halbwertszeit besitzt, und in Bezug auf die Erleichterung der Handhabung,
die eine reduzierte Strahlendosis für den Radiopharmazeut zur Folge
hat. Daher ist das Reaktionsmedium für die Rekonstitution solcher
Kits vorzugsweise wässrig
und liegt in einer Form vor, die zur Verabreichung an Säuger taugt.
Der Vorläufer
wird vorzugsweise in einem versiegelten Behältnis zur Verfügung gestellt,
wie vorstehend hinsichtlich der vierten Ausführungsform dargelegt.
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Zweckgemäß umfasst
der „Vorläufer" ein nichtradioaktives
Derivat des Materials des Matrix-Metalloproteinase-Inhibitors in
steriler, apyrogener Form, so entwickelt, dass sich eine chemische
Umsetzung mit einer passenden chemischen Form des gewünschten
Nichtmetall-Radioisotops in der minimalen Anzahl von Schritten (idealerweise
einem einzigen Schritt) und ohne Notwendigkeit für eine erhebliche Reinigung
(idealerweise ohne weitere Reinigung) durchführen lässt, damit das gewünschte radioaktive
Produkt entsteht. Derartige Vorläufer
lassen sich mit guter chemischer Reinheit und auf praktische Weise
erhalten. Geeignete Vorläufer
sind aus Beispielen abgeleitet, die in Bolton, J. Lab. Corp. Radiopharm.,
45, 485–528
(2002) beschrieben sind.
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Bevorzugte
Vorläufer
dieser Ausführungsform
umfassen ein Derivat, das entweder eine elektrophile oder nukleophile
Halogenierung durchläuft;
das sich leicht mit einem Alkylierungsmittel alkylieren lässt, das ausgewählt ist
aus einem Alkyl- oder Fluoroalkylhalogenid, -Tosylat, -Triflat (d.
h. Trifluormethansulfonat) oder -Mesylat; oder Alkylat-Thioleinheiten
zur Bildung von Thioetherverknüpfungen.
Zu den Beispielen für
die erste Kategorie zählen:
- (a) organometallische Derivate, wie z. B. Trialkylstannan
(z. B. Trimethylstannyl oder Tributylstannyl) oder ein Trialkylsilan
(z. B. Trimethylsilyl);
- (b) ein nichtradioaktives Alkyljodid oder Alkylbromid für Halogenaustausch
und Alkyltosylat, -mesylat oder -triflat für nukleophile Halogenierung;
- (c) aromatische Ringe, die in Richtung elektrophiler Halogenierung
aktiviert sind (z. B. Phenole) und aromatische Ringe, die in Richtung
nukleophiler Halogenierung aktiviert sind (z. B. Aryliodonium, Aryldiazonium,
Nitroaryl).
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Bevorzugte
Derivate, welche leichte Alkylierung durchlaufen, sind Alkohole,
Phenole oder Amingruppen, insbesondere Phenole und sterisch ungehinderte
primäre
oder sekundäre
Amine.
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Bevorzugte
Derivate, welche Thiol enthaltende Radioisotopreaktanten alkylieren,
sind N-Haloacetyl-Gruppen, insbesondere N-Chloracetyl- und N-Bromacetyl-Derivate.
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Die
Vorläufer
können
unter aseptischen Herstellungsbedingungen benutzt werden, damit
sich das gewünschte
sterile, nicht pyrogene Material ergibt. Außerdem besteht die Möglichkeit,
die Vorläufer
unter nicht sterilen Bedingungen zu verwenden, gefolgt von der abschließenden Sterilisation
z. B. mittels Gammastrahlen, Autoklavierung, Trockenhitze oder chemischer
Behandlung (z. B. mit Ethylenoxid). Vorzugsweise erfolgt der Gebrauch
der Vorläufer
in steriler, nicht pyrogener Form.
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Wenn
X3 in Formel I für H steht, können geeignete
Vorläufer
für MMPi's der Formel I ein
Derivat umfassen, bei dem X3 für eine Schutzgruppe
(PG) für
die Hydroxamsäureeinheit
steht. Unter dem Begriff „Schutzgruppe" ist eine Gruppe
zu verstehen, die einerseits unerwünschte chemische Reaktionen
inhibiert oder unterdrückt,
aber andererseits so entworfen ist, dass ihre Reaktivität ausreicht,
dass sie sich von der betreffenden funktionellen Gruppe unter Bedingungen
spalten lässt,
die sanft genug sind, dass sie den Rest des Moleküls nicht
modifizieren. Nach der Entschützung
wird das gewünschte
Produkt erhalten. Schutzgruppen sind Fachleuten auf diesem Gebiet
wohlbekannt, und ihre Auswahl erfolgt zweckgemäß für Amingruppen aus: Boc (wobei
Boc tert-Butyloxycarbonyl ist), Fmoc (wobei Fmoc Fluorenylmethoxycarbonyl
ist), Trifluoracetyl, Allyloxycarbonyl, Dde [d. h. 1-(4,4-Dimethyl-2,6-dioxocyclohexyliden)ethyl]
oder Npys (d. h. 3-Nitro-2-pyridinsulfenyl); und ferner für Carboxylgruppen
aus: Methylester, tert-Butylester oder Benzylester. Jene Schutzgruppen,
die für
Hydroxylgruppen geeignet sind, umfassen: Benzyl, Acetyl, Benzoyl,
Trityl (Trt) oder Trialkylsilyl, z. B. Tetrabutyldimethylsilyl.
Zu den für Thiolgruppen
geeigneten Schutzgruppen zählen:
Trityl und 4-Methoxybenzyl. Bevorzugte Schutzgruppen für die Hydroxylgruppe
einer Hydroxamsäureeinheit
sind: Benzyl oder Trialkylsilyl. Der Einsatz weiterer Schutzgruppen
ist beschrieben in: Protective Groups in Organic Synthesis, Theodors
W. Greene und Peter G. M. Wuts (John Wiley & Sons, 1991).
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Bevorzugte
zweckmäßige chemische
Formen der gewünschten
nichtmetallischen Radioisotope umfassen:
- (a)
Halogenidionen (z. B. 123-I-Iodid oder 18F-Fluorid), insbesondere in wässrigen
Medien, für
Substitutionsreaktionen;
- (b) 11C-Methyliodid- oder 18F-Fluoralkylen-Verbindungen
mit einer guten Austrittsgruppe, z. B. Bromid, Mesylat oder Tosylat;
- (c) HS(CH2)3 18F für
S-Alkylierungsreaktionen mit alkylierenden Vorläufern, z. B. N-Chloracetyl-
oder N-Bromacetyl-Derivaten.
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Beispiele
für derartige
geeignete „Vorläufer" und Verfahren für deren
Herstellung sind (oben) in der ersten Ausführungsform beschrieben.
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Vorzugsweise
wird der „Vorläufer" des Kits so bereitgestellt,
dass er an eine feste Trägermatrix
kovalent angebunden ist. Auf diese Weise bildet sich das gewünschte radiopharmazeutische
Produkt in Lösung, wohingegen
Ausgangsmaterialien und Unreinheiten an die feste Phase gebunden
bleiben. Vorläufer
für elektrophile
Festphasen-Fluorierung mit
18F-Fluorid sind
in
WO 03/002489 beschrieben,
wohingegen Vorläufer
für nukleophile
Festphasen-Fluorierung mit
18F-Fluorid in
WO 03/002157 erläutert sind.
Deshalb kann der Kit eine Kartusche enthalten, die sich in eine
entsprechend angepasste automatisierte Synthesevorrichtung stecken lässt. Abgesehen
vom an den festen Träger
gebundenen Vorläufer
kann die Kartusche eine Säule
zum Entfernen nicht gewollter Fluoridionen und ein angeschlossenes,
passendes Gefäß enthalten,
um die Möglichkeit
zu schaffen, dass das Reaktionsgemisch verdampft und das Produkt
nach Wunsch formuliert wird. Die Reagenzien und Lösungsmittel
sowie weitere Verbrauchsmaterialien, die für die Synthese erforderlich
sind, können ebenso
enthalten sein wie eine Compact Disc, welche Software enthält, durch
die sich die Synthesevorrichtung so betreiben lässt, dass sie die Erfordernisse
des Kunden bezüglich
radioaktiver Konzentration, Volumen, Lieferzeit, etc. erfüllt. Zweckgemäß handelt
es sich bei allen Komponenten des Kits um sterile und qualitätsgeprüfte Einwegkomponenten,
um die Möglichkeit
einer Kontaminierung zwischen den Durchlaufen zu minimieren.
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In
einem achten Aspekt offenbart die vorliegende Erfindung die Verwendung
des Matrix-Metalloproteinase-Inhibitor-Bildgebungsmittels, das oben
im Hinblick auf die diagnostische Bildgebung von Atherosklerose, insbesondere
von instabilen vulnerablen Plaques erläutert ist.
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In
einem weiteren Aspekt offenbart die vorliegende Erfindung die Verwendung
des Matrix-Metalloproteinase-Inhibitor-Bildgebungsmittels, das oben
hinsichtlich der diagnostischen Bildgebung von anderen entzündlichen
Erkrankungen, Krebs oder degenerativen Erkrankungen beschrieben
ist.
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In
einem weiteren Aspekt offenbart die vorliegende Erfindung die Verwendung
des Matrix-Metalloproteinase-Inhibitor-Bildgebungsmittels, das oben
erläutert
ist für
die intravaskuläre
Detektion von Atherosklerose, insbesondere von instabilen vulnerablen
Plaques, und zwar unter Einsatz von Annäherungsdetektion. Eine derartige
Annäherungsdetektion
lässt sich
erreichen durch eine intravaskuläre
Vorrichtung, etwa einen Katheter, oder intraoperativ durch mit der
Hand gehaltene Detektoren (z. B. Gamma-Detektoren). Eine solche
intravaskuläre
Detektion ist besonders nutzbringend, wenn es sich bei der Bildgebungseinheit
um eine für
die optische Bildgebung in vivo geeignete Reportergruppe, oder um
einen β-Emitter
handelt, weil derartige Einheiten außerhalb des Säugerkörpers nicht
rasch nachweisbar sind, aber zur Annäherungsdetektion taugen.
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Die
Erfindung ist durch nicht einschränkende Beispiele veranschaulicht,
die nachstehend im Einzelnen erläutert
sind. Beispiel 1 beschreibt die Synthese der Verbindung 1,1,1-Tris(2-aminoethyl)methan.
In Beispiel 2 ist eine alternative Synthese von 1,1,1-Tris(2-aminoethyl)methan
aufgeführt,
bei der die Verwendung potentiell gefährlicher Azidzwischenverbindungen
vermieden wird. Beispiel 3 schildert die Synthese eines Chlornitrosoalkan-Vorläufers. Beispiel
4 stellt die Synthese eines bevorzugten Amin-substituierten bifunktionellen
Diamindioxims der vorliegenden Erfindung dar (Chelator 1).
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In
Beispiel 5 ist eine Synthese eines MMPi's der Erfindung, nämlich jene von Verbindung 27
erklärt. Beispiel
6 zeigt die Synthese eines Phenol-substituierten MMPi-Vorläufers, der
sich zur Radiohalogenierung eignet (Verbindung 23). Beispiel 7 beschreibt
die Synthese eines Jodanilin-Vorläufers, der zur Radiohalogenierung
geeignet ist (Verbindung 26). Beispiel 9 veranschaulicht die Synthese
eines Chelatorkonjugats eines MMPi's der Erfindung. Beispiel 10 stellt
die Synthese eines MMPi's
dar, der mit einer PEG-Linkergruppe funktionalisiert ist. Beispiel
11 schildert die Synthese eines Chelatorkonjugats mit einer PEG-Linkergruppe.
Beispiel 12 erläutert
die Synthese eines Chloracetyl-Vorläufers, der sich zur PET-Radiomarkierung eignet.
In Beispiel 13 ist die Synthese von Thioether-verknüpften Fluoralkyl-MMPi-Derivaten
aufgeführt.
Beispiel 14 zeigt einen Bereich von Aminosäure- und/oder PEG-verknüpften MMPi's, um die Modifikation
der biologischen Eigenschaften zu ermöglichen.
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Die
Beispiele 15 und 16 veranschaulichen die Synthesen geeigneter 18F-markierter Verbindungen für die 18F-MMPi-Radiomarkierung. Beispiel 17 beschreibt
die Synthese der Verbindungen 45 bis 48. Beispiel 18 schildert in
vitro Assays, welche zeigen, dass die Derivate der MMPi's der vorliegenden
Erfindung biologische Aktivität
als MMP-Inhibitoren beibehalten. Beispiel 19 erläutert ein allgemeines 99mTc-Radiomarkierungsverfahren
für Chelatorkonjugate.
Beispiel 20 zeigt ein Radiojodierungsverfahren für geeignete Vorläufer der
Erfindung. Beispiel 21 stellt eine Herstellung spezifischer 18F-Derivate der Erfindung dar. Beispiel
22 liefert Belege, dass die radiojodierten Derivate der Erfindung
die adäquate
Plasmastabilität
vorweisen, um als Bildgebungsmittel in vivo zu fungieren. Beispiel
23 beschreibt die Aufnahme radiojodierter Bildgebungsmittel der
Erfindung in Tumormodellen in vivo. Dies zeigt, dass sich die Bioverteilung
mithilfe der Linkergruppen der Erfindung modifizieren lässt. Verbindung
20A (d. h. Verbindung 24A mit einem PEG3-Spacer) verweilte ähnlich lang
im Blut, zeigte aber einen Anstieg der renalen Ausscheidung um 10%
und eine entsprechende 10-prozentige Abnahme bei HBS gegenüber Verbindung
24. Deswegen resultierte die Zugabe eines Biomodifikators in einer
Veränderung
der Pharmakokinetik. Die Aufnahme in den Tumor fiel geringfügig niedriger
aus als jene, die bei Verbindung 24 beobachtet wurde, jedoch erwies
sich die Retention als etwas höher.
Verbindung 32A wies eine hohe anfängliche Blutretention auf,
bei Clearance im Verlauf der Zeit. Eine gute Aufnahme und Retention
im Tumor wurde bis zu einer Stunde post Injektion beobachtet. Hohe
renale Ausscheidung und geringe GI-Ausscheidung wurden erkannt.
Diese Pharmakokinetiken sind stärker
wünschenswert
und unterscheiden sich signifikant von jenen der Verbindung ohne
Biomodifikator (also Verbindung 24), was die günstigen Wirkungen der Biomodifikation
ohne Verlust des Inhibitionsvermögens
bei den genannten Verbindungen demonstriert.
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Beispiel
24 erklärt
die Aufnahme 18F-markierter Bildgebungsmittel
der Erfindung in Tumormodellen in vivo. Beispiel 25 beschreibt die
Aufnahme von Bildgebungsmitteln der Erfindung in einem in vivo Modell
für Atherosklerose.
Beispiel 26 liefert den autoradiographischen Beleg dafür, dass
die Agenzien der Erfindung an Stellen der Atherosklerose in vivo
aufgenommen werden. Beispiel 27 erläutert die Tumorbildgebung in
einem Tumormodell.
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1 veranschaulicht
die chemischen Strukturen mehrerer Verbindungen der Erfindung, einschließlich eines
MMPi's, von dem
sie abgeleitet sind (Verbindung 1).
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2 zeigt
die chemischen Strukturen dreier MMPi's der Erfindung. 3 stellt
die aus Beispiel 27 erhaltenen Bilder dar.
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Beispiel 1: Synthese von 1,1,1-Tris(2-aminoethyl)methan
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(Schritt a): 3-(Methoxycarbonylmethylen)glutarsäuredimethylester
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Carbomethoxymethylentriphenylphosphoran
(167 g, 0,5 mol) in Toluol (600 ml) wurde mit Dimethyl-3-oxoglutarat
(87 g, 0,5 mol) behandelt, und die Reaktion wurde auf einem Ölbad bei
120°C unter
einer Stickstoffatmosphäre
36 Stunden lang auf 100°C
erhitzt. Daraufhin wurde die Reaktion in vacuo konzentriert, und
der ölige
Rest wurde mit 40/60 Petrolether/Diethylether 1:1, 600 ml, zu Pulver
gemacht. Triphenylphosphinoxid präzipitierte, und die überstehende
Flüssigkeit
wurde dekantiert/abgefiltert. Nach Evaporation in vacuo wurde der
Rest im Kugelrohr unter Hochvakuum Bpt destilliert (Ofentemperatur
180–200°C bei 0,2
Torr), so dass sich 3-(Methoxycarbonylmethylen)glutarsäuredimethylester
(89,08 g, 53%) ergab.
NMR 1H(CDCl3): δ 331
(2H, s, CH2), 3,7 (9H, s, 3 × OCH3), 3,87 (2H, s, CH2),
5,79 (1H, s, =CH) ppm.
NMR 13C(CDCl3), δ 36,56,
CH3, 48,7, 2 × CH3,
52,09 und 52,5 (2 × CH2); 122,3 und 146,16 C=CH; 165,9, 170,0 und
170,5 3 × COO
ppm.
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(Schritt b): Hydrierung von 3-(Methoxycarbonylmethylen)glutarsäuredimethylester
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3-(Methoxycarbonylmethylen)glutarsäuredimethylester
(89 g, 267 mmol) in Methanol (200 ml) wurde mit (10% Palladium auf
Kohle:50% Wasser) (9 g) unter einer Wasserstoffgasatmosphäre (3,5
bar) 30 Stunden lang geschüttelt.
Die Lösung
wurde durch Kieselguhr filtriert und in vacuo konzentriert, so dass
sich 3-(Methoxycarbonylmethylen)glutarsäuredimethylester
als Öl
ergab, und zwar bei einer Ausbeute von 84,9 g, 94%.
NMR 1H(CDCl3), δ 2,48 (6H,
d, J = 8 Hz, 3 × CH2), 2,78 (1H, Hextet, J = δHz CH,) 3,7
(9H, s, 3 × CH3).
NMR 13C(CDCl3), δ 28,6,
CH; 37,50, 3 × CH3; 51,6, 3 × CH2;
172.28, 3 × COO.
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(Schritt c): Reduktion und Veresterung
von Trimethylester zu Triacetat
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Unter
einer Stickstoffatmosphäre
in einem 2L-Dreihalsrundkolben wurde Lithiumaluminiumhydrid (20 g,
588 mmol) in Tetrahydrofuran (400 ml) vorsichtig mit Tris(methyloxycarbonylmethyl)methan
(40 g, 212 mmol) in Tetrahydrofuran (200 ml) über eine Stunde behandelt.
Eine stark exotherme Reaktion trat auf und bewirkte ein starkes
Refluxieren des Lösungsmittels.
Auf einem Ölbad
wurde die Reaktion bei 90°C
und Reflux drei Tage lang erhitzt. Durch die vorsichtige tropfenweise
Zugabe von Essigsäure
(100 ml) wurde die Reaktion gequencht, bis die Wasserstoffentwicklung
endete. Behutsam wurde das gerührte
Reaktionsgemisch mit Essigsäureanhydrid-Lösung (500 ml) behandelt, und
zwar mit einer solchen Rate, dass ein sanfter Reflux hervorgerufen
wurde. Der Kolben wurde für
eine Destillation hergerichtet, sein Inhalt gerührt, woraufhin ein Erhitzen bei
90°C erfolgte
(Ölbadtemperatur),
um das Tetrahydrofuran herauszudestillieren. Eine weitere Portion
Essigsäureanhydrid
(300 ml) wurde hinzugegeben, die Reaktion zur Refluxkonfiguration
zurückgebracht, gerührt und
in einem Ölbad
bei 140°C
fünf Stunden
lang erhitzt. Dann ließ man
die Reaktion abkühlen,
woraufhin sie filtriert wurde. Das Aluminiumoxid-Präzipitat
wurde mit Ethylacetat gewaschen, und die kombinierten Filtrate wurden
auf einem Rotationsverdampfer bei einer Wasserbadtemperatur von
50°C in
vacuo (5 mm Hg) konzentriert, so dass sich ein Öl ergab. Das Öl wurde
in Ethylacetat (500 ml) aufgenommen und mit gesättigter wässriger Kaliumkarbonatlösung gewaschen.
Die Ethylacetatlösung
wurde separiert, über
Natriumsulfat getrocknet und in vacuo konzentriert, um ein Öl zu erhalten.
Unter Hochvakuum wurde das Öl
Kugelrohrdestilliert, so dass sich Tris(2-Acetoxyethyl)methan (45,3
g, 96%) in Form von Öl
ergab. Bp. 220°C
bei 0,1 mm Hg.
NMR 1H(CDCL3), δ 1,66 (7H,
m, 3 × CH2, CH), 208 (1H, s, 3 × CH3);
4,1 (6H, t, 3 × CH2O).
NMR 13C(CDCl3), δ 20,9,
CH3; 29,34; CH; 32,17, CH2;
62,15; CH2O; 171, CO.
-
(Schritt d): Entfernung von Acetatgruppen
aus dem Triacetat
-
Tris(2-acetoxyethyl)methan
(45,3 g, 165 mM) in Methanol (200 ml) und 880 Ammoniak (100 ml)
wurden auf einem Ölbad
bei 80°C
zwei Tage lang erhitzt. Die Reaktion wurde mit einer weiteren Portion
880 Ammoniak (50 ml) behandelt und bei 80°C in einem Ölbad 24 Stunden lang erhitzt.
Eine weitere Portion 880 Ammoniak (50 ml) wurde hinzugefügt, und
abermals wurde die Reaktion bei 80°C 24 Stunden lang erhitzt. Daraufhin
wurde die Reaktion in vacuo konzentriert, um alle Lösungsmittel
zu entfernen, so dass sich ein Öl
ergab. Dieses wurde in 880 Ammoniak (150 ml) aufgenommen und bei
80°C 24
Stunden lang erhitzt. Dann wurde die Reaktion in vacuo konzentriert,
um alle Lösungsmittel
zu entfernen, so dass ein Öl
entstand. Eine Kugelrohrdestillation ergab Acetamid bp 170–180 0,2
mm. Die das Acetamid enthaltenden Kolben wurden sauber gewaschen,
und die Destillation wurde fortgesetzt. Tris(2-hydroxyethyl)methan
(22,53 g, 92%) wurde bei bp 220°C
0,2 mm destilliert.
NMR 1H(CDCl3), δ 1,45
(6H, q, 3 × CH2), 2,2 (1H, Quintet, CH); 3,7 (6H, t, 3 × CH2OH); 5,5 (3H, brs, 3 × OH).
NMR 13C(CDCl3), δ 22,13,
CH; 33,95, 3 × CH2; 57,8, 3 × CH2OH.
-
(Schritt e): Wandlung des Triols zu Tris(methansulfonat)
-
Einer
gerührten
eisgekühlten
Lösung
aus Tris(2-hydroxyethyl)methan (10 g, 0,0676 mol) in Dichlormethan
(50 ml) wurde langsam eine Lösung
aus Methansulfonylchlorid (40 g, 0,349 mol) in Dichlormethan (50
ml) unter Stickstoff mit einer solchen Rate tropfenweise hinzugegeben,
dass die Temperatur nicht über
15°C stieg. Daraufhin
wurde Pyridin (21,4 g, 0,27 mol, 4 eq), gelöst in Dichlormethan (50 ml),
tropfenweise mit einer solchen Rate hinzugefügt, dass die Temperatur 15°C nicht überschritt,
exotherme Reaktion. Die Reaktion wurde bei Raumtemperatur 24 Stunden
lang gerührt
und dann mit 5 N Salzsäurelösung (80
ml) behandelt, woraufhin die Schichten getrennt wurden. Die wässrige Schicht
wurde mit weiterem Dichlormethan (50 ml) extrahiert, und die organischen
Extrakte wurden kombiniert, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und in vacuo konzentriert, so
dass sich Tris[2-(methylsulfonyloxy)ethyl]methan
ergab, das mit einem Überschuss
Methansulfonylchlorid kontaminiert war. Die theoretische Ausbeute
belief sich auf 25,8 g.
NMR 1H(CDCl3), δ 4,3
(6H, t, 2 × CH2), 3,0 (9H. s, 3 × CH3),
2 (1H, Hextet, CH), 1,85 (6H, q, 3 × CH2).
-
(Schritt f): Herstellung von 1,1,1-Tris(2-azidoethyl)methan
-
Eine
gerührte
Lösung
aus Tris[2-(methylsulfonyloxy)ethyl]methan [aus Schritt 1(e), kontaminiert
mit überschüssigem Methansulfonylchlorid]
(25,8 g, 67 mmol, theoretisch), in trockenem DMF (250 ml) unter
Stickstoff wurde mit Natriumazid (30,7 g, 0,47 mol) portionsweise über 15 Minuten
behandelt. Eine exotherme Reaktion wurde beobachtet, und die Reaktion
wurde auf einem Eisbad gekühlt.
Nach 30 Minuten wurde das Reaktionsgemisch auf einem Ölbad bei
50°C 24
Stunden lang erhitzt. Die Reaktion nahm eine braune Farbe an. Man
ließ die
Reaktion abkühlen,
woraufhin sie mit verdünnter
Kaliumcarbonatlösung
(200 ml) behandelt und dreimal mit 40/60 Petrolether/Diethylether
10:1 (3 × 150
ml) extrahiert wurde. Die organischen Extrakte wurden mit Wasser
(2 × 150
ml) gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Ethanol (200 ml) wurde der Petrol/Ether-Lösung hinzugegeben,
um das Triazid in der Lösung
zu halten, und das Volumen wurde in vacuo auf nicht weniger als
200 ml reduziert. Ethanol (200 ml) wurde hinzugefügt, und
es erfolgte eine erneute Konzentration in vacuo, um die letzten
Spuren von Petrol zu entfernen, worauf nicht weniger als 200 ml
ethanolischer Lösung
zurückblieben.
Die Ethanollösung
von Triazid wurde direkt in Schritt 1(g) eingesetzt. VORSICHT: DAS
LÖSUNGSMITTEL
NICHT VOLLSTÄNDIG
ENTFERNEN, DA DAS AZID POTENTIELL EXPLOSIV IST UND JEDERZEIT IN
VERDÜNNUNGSLÖSUNG GEHALTEN
WERDEN SOLLTE.
-
Weniger
als 0,2 ml der Lösung
wurden in Vakuum verdampft, um das Ethanol zu entfernen, und mit dieser
kleinen Probe wurde ein NMR-Durchlauf vorgenommen:
NMR 1H(CDCl3), δ 3,35 (6H,
t, 3 × CH2), 1,8 (1H, Septet, CH,), 1,6 (6H, q, 3 × CH2).
-
(Schritt g): Herstellung von 1‚1,1-Tris(2-aminoethyl)methan
-
Tris(2-azidoethyl)methan
(15,06 g, 0,0676 mol) (ausgehend von 100% Ausbeute gegenüber der
vorherigen Reaktion) in Ethanol (200 ml) wurde mit 10% Palladium
auf Kohle (2 g, 50% Wasser) behandelt und 12 Stunden lang hydriert.
Alle zwei Stunden wurde das Reaktionsgefäß geleert, um aus der Reaktion
entstandenen Stickstoff zu entfernen, und mit Wasserstoff wieder
gefüllt.
Für die
NMR-Analyse wurde eine Probe entnommen, um die vollständige Wandlung
des Triazids zu Triamin zu bestätigen.
Vorsicht: Nicht reduziertes Azid kann bei der Destillation explodieren.
Die Reaktion wurde durch einen Celite-Pad filtriert, um den Katalysator zu
entfernen, und in vacuo konzentriert, so dass sich Tris(2-aminoethyl)methan
als Öl
ergab. Dieses wurde durch Kugelrohrdestillation weiter gereinigt
bp. 180–200°C bei 0,4
mm/Hg, so dass ein farbloses Öl
entstand (8,1 g, 82,7% Gesamtausbeute ausgehend vom Triol).
NMR 1H(CDCl3), 272 (6H,
t, 3 × CH2N), 1,41 (H, Septet, CH), 139 (6H, q, 3 × CH2).
NMR 13C(CDCl3), δ 39,8
(CH2NH2), 38,2 (CH2), 31,0 (CH).
-
Beispiel 2: Alternative Herstellung von
1,1‚1-Tris(2-aminoethyl)methan
-
(Schritt a): Amidierung von Trimethylester
mit p-Methoxy-benzylamin
-
Tris(methyloxycarbonylmethyl)methan
[2 g, 8,4 mmol; hergestellt wie oben in Schritt 1(b)] wurde in p-Methoxy-benzylamin
(25 g, 178,6 mmol) gelöst.
Das Gerät
wurde für
die Destillation hergerichtet und unter Stickstoffstrom 24 Stunden
lang auf 120°C
erhitzt. Der Fortschritt der Reaktion wurde anhand der Menge des gesammelten Methanols überwacht.
Das Reaktionsgemisch wurde auf Umgebungstemperatur abgekühlt, und 30
ml Ethylacetat wurden hinzugefügt,
woraufhin das präzipitierte
Triamidprodukt 30 min lang gerührt
wurde. Durch Filtration wurde das Triamid isoliert, und der Filterkuchen
wurde mehrere Male mit ausreichenden Mengen Ethylacetat gewaschen,
um überschüssiges p-Methoxy-benyzlamin
zu entfernen. Nach dem Trocknen wurden 4,6 g, 100%, eines weißen Pulvers
erhalten. Ohne weitere Reinigung oder Charakterisierung wurde das
in hohem Maße
unlösliche
Produkt direkt im nächsten
Schritt verwendet.
-
(Schritt b): Herstellung von 1,1,1-Tris[2-(p-Methoxybenzylamino)ethyl]methan
-
In
einen 1000 ml-Dreihalsrundkolben, gekühlt in einem Eiswasserbad,
wurde vorsichtig das Triamid aus Schritt 2(a) (10 g, 17,89 mmol)
zu 250 ml von 1 M Boranlösung
(3,5 g, 244,3 mmol) gegeben. Nach Beendigung der Zugabe wurde das
Eiswasserbad entfernt, und das Reaktionsgemisch langsam auf 60°C erhitzt. Bei
60°C wurde
das Reaktionsgemisch 20 Stunden lang gerührt. Eine Probe des Reaktionsgemischs
(1 ml) wurde entnommen, mit 0,5 ml 5 N HCl vermischt und dreißig Minuten
lang ruhen gelassen. Der Probe wurden 0,5 ml von 50 NaOH hinzugegeben,
gefolgt von 2 ml Wasser, und dann wurde die Lösung gerührt, bis sich das gesamte weiße Präzipitat
gelöst
hatte. Die Lösung
wurde mit Ether (5 ml) extrahiert und verdampft. Der Rest wurde
in Acetonitril mit einer Konzentration von 1 mg/ml gelöst und durch
MS analysiert. Falls Mono- und Diamid (M + H/z = 520 und 534) im
MS-Spektrum erkennbar sind, ist die Reaktion nicht abgeschlossen.
Um die Reaktion zu beenden, werden im Anschluss an das vorherige
Probeverfahren weitere 100 ml von 1 M Boran in THF-Lösung hinzugegeben,
woraufhin das Reaktionsgemisch bei 60°C sechs weitere Stunden lang
gerührt und
eine neue Probe entnommen wird. Ferner wird die Zugabe von 1 M Boran
in THF-Lösung
nach Bedarf solange fortgesetzt, bis die Wandlung zu Triamin erfolgt
ist.
-
Das
Reaktionsgemisch wird auf Umgebungstemperatur abgekühlt, und
5 N HCl werden langsam hinzugegeben [VORSICHT: Es tritt eine starke
Schaumbildung auf!]. HCl wurde hinzugefügt, bis keine weitere Gasentwicklung
beobachtet wurde. Das Gemisch wurde 30 min lang gerührt und
dann verdampft. Der Kuchen wurde in wässriger NaOH-Lösung (20–40%; 1:2
w/v) suspendiert und 30 Minuten lang gerührt. Dann wurde das Gemisch
mit Wasser (3 Volumina) verdünnt,
woraufhin das Gemisch mit Diethylether (2 × 150 ml) extrahiert wurde.
[VORSICHT: Keine halogenierten Lösungsmittel
verwenden!] Die kombinierten organischen Phasen wurden mit Wasser
(1 × 200
ml) und Sole (150 ml) gewaschen und dann über Magnesiumsulfat getrocknet. Die
Ausbeute nach Verdampfung belief sich auf 7,6 g, 84% in Form von Öl.
NMR 1H(CDCl3), δ: 1,45, (6H,
m, 3 × CH2; 1,54, (1H, Septet, CH); 2,60 (6H, t, 3 × CH2N); 3,68 (6H, s, ArCH2); 3,78
(9H, s, 3 × CH3O); 6,94 (6H, d, 6 × Ar). 7,20 (6H, d, 6 × Ar).
NMR 13C(CDCL3), δ: 32, 17,
CH; 34,44, CH2; 47,00, CH2;
53,56, ArCH2; 55,25, CH3O;
113,78, Ar; 129,29, Ar; 132,61; Ar; 158,60, Ar;
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(Schritt c): Herstellung von 1.1.1-Tris(2-aminoethyl)methan
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1,1,1-Tris[2-(p-methoxybenzylamino)ethyl]methan
(20,0 g, 0,036 mol) wurde in Methanol (100 ml) gelöst und Pd(OH)2 (5,0 g) wurde hinzugegeben. Das Gemisch
wurde hydriert (3 bar, 100°C,
in einem Autoklav) und fünf
Stunden lang gerührt.
Jeweils nach zehn und nach fünfzehn
Stunden wurde Pd(OH)2 in zwei weiteren Portionen
(2 × 5
g) hinzugefügt.
Das Reaktionsgemisch wurde filtriert und das Filtrat mit Methanol
gewaschen. Die kombinierte organische Phase wurde verdampft, und
der Rest wurde unter Vakuum destilliert (1 × 102, 110°C), so dass
sich 2,60 g (50%) 1,1,1-Tris(2-aminoethyl)methan ergaben, identisch
mit dem zuvor beschriebenen Beispiel 1.
-
Beispiel 3: Herstellung von 3-Chloro-3-methyl-2-nitrosobutan
-
Ein
Gemisch aus 2-Methylbut-2-en (147 ml, 1,4 mol) und Isoamylnitrit
(156 ml, 1,16 mol) wurde in einem Bad aus Trockeneis und Methanol
auf –30°C heruntergekühlt, mit
einem Overhead-Luftrührer
kräftig
gerührt
und tropfenweise mit konzentrierter Salzsäure (140 ml, 1,68 mol) behandelt,
und zwar mit solch einer Rate, dass die Temperatur unter –20°C gehalten
wurde. Dies nimmt etwa eine Stunde in Anspruch, da eine signifikante
exotherme Reaktion abläuft,
und es ist Sorgfalt anzuwenden, um ein Überhitzen zu vermeiden. Ethanol
(100 ml) wurde hinzugegeben, um die Viskosität der Aufschlämmung zu
reduzieren, die sich am Ende der Zugabe gebildet hatte, und die
Reaktion wurde bei –20
bis –10°C weitere
zwei Stunden lang gerührt,
um die Reaktion abzuschließen.
Das Präzipitat
wurde durch Filtration unter Vakuum gesammelt und mit 4 × 30 ml
kaltem (–20°C) Ethanol
und 100 ml eiskaltem Wasser gewaschen und dann in vacuo getrocknet,
so dass sich 3-Chloro-3-methyl-2-nitrosobutan
in Form eines weißen
Feststoffs ergab. Das Ethanolfiltrat und die Waschflüssigkeiten
wurden kombiniert, mit Wasser (200 ml) verdünnt, gekühlt und eine Stunde lang bei –10°C ruhen gelassen,
als eine weitere Menge von 3-Chloro-3-methyl-2-nitrosobutan auskristallisierte.
Durch Filtration wurde das Präzipitat
gesammelt, mit dem Minimum an Wasser gewaschen und in vacuo getrocknet,
so dass sich eine Gesamtausbeute von 3-Chloro-3-methyl-2-nitrosobutan
(115 g, 0,85 mol, 73%) ergab > 98%
rein nach NMR.
NMR 1H(CDCl3).
Als Gemisch von Isomeren (Isomer1, 90%) 1,5 d, (2H, CH3),
1,65 d, (4H, 2 × CH3), 5,85, q, und 5,95, q, zusammen 1H (Isomer
2, 10%), 1,76 s (6H, 2 × CH3), 2,07 (3H, CH3).
-
Beispiel 4: Synthese von bis[N-(1,1-Dimethyl-2-N-hydroxyiminpropyl)2-aminoethyl]-(2-aminoethyl)methan (Chelator
1)
-
Zu
einer Lösung
aus Tris(2-Aminoethyl)methan (4,047 g, 27,9 mmol) in trockenem Ethanol
(30 ml) wurde bei Raumtemperatur wasserfreies Kaliumcarbonat (7,7
g, 55,8 mmol, 2 eq) gegeben, und zwar mit kräftigem Rühren unter Stickstoffatmosphäre. Eine
Lösung
aus 3-Chloro-3-methyl-2-nitrosobutan (7,56 g, 55,8 mol, 2 eq) wurde
in trockenem Ethanol (100 ml) gelöst, und 75 ml dieser Lösung wurden
langsam in das Reaktionsgemisch getropft. Der Reaktion folgte TLC
auf Silika [Plattendurchlauf in Dichlormethan, Methanol, konzentriertem
(0,88 sg) Ammoniak; 100/30/5 und die TLC-Platte entwickelte sich
durch Sprühen
mit Ninhydrin und Erhitzen]. Bei den mono-, di- und trialkylierten
Produkten wurde eine Zunahme der RF's beobachtet, und zwar in eben dieser
Reihenfolge. Die Durchführung
der analytischen HPLC erfolgte mittels RPR-Umkehrphasensäule in einem
Gradienten von 7,5–75%
Acetonitril in 3% wässrigem
Ammoniak. Die analytische Reaktion wurde in vacuo konzentriert,
um das Ethanol zu entfernen, und in Wasser resuspendiert (110 ml).
Die wässrige Aufschlämmung wurde
mit Ether (100 ml) extrahiert, um etwas der trialkylierten Verbindung
und lipophile Unreinheiten zu entfernen, woraufhin das mono- und
das gewünschte
dialkylierte Produkt in der Wasserschicht zurückblieben.
-
Die
wässrige
Lösung
wurde mit Ammoniumacetat gepuffert (2 eq, 4,3 g, 55,8 mmol), um
eine gute Chromatographie sicherzustellen. Bei 4°C wurde die wässrige Lösung über Nacht
gelagert, bevor ihre Reinigung durch automatisierte präparative
HPLC erfolgte.
Ausbeute (2,2 g, 6,4 mmol, 23%)
Mass.-Spek.;
positives Ion, 10 V Spannungstrichter. Vorgefunden: 344; errechnet
M+H = 344.
NMR
1H(CDCl
3), δ 1,24 (6H,
s, 2 × CH
3), 1,3 (6H, s, 2 × CH
3),
1,25-1,75 (7H, m, 3 × CH
2, CH), (3H, s, 2 × CH
2), 2,58
(4H, m, CH
2N), 2,88 (2H, t CH
2N
2), 5,0 (6H, s, NH
2,
2 × NH,
2 × OH).
NMR
1H((CD
3)
2SO) δ 1,1 4 × CH; 1,29,
3 × CH
2; 2,1 (4H, t, 2 × CH
2);
NMR
13C((CD
3)
2SO), δ 9,0
(4 × CH
3), 25,8 (2 × CH
3),
31,0 2 × CH
2, 34,6 CH
2, 56,8
2 × CH
2N; 160,3, C=N. HPLC-Bedingungen:
Flussrate 8 ml/min unter Verwendung einer 25 mm PRP-Säule A =
3% Ammoniaklösung (sp.
gr = 0,88)/Wasser; B = Acetonitril:
Zeit | %B |
0 | 7,5 |
15 | 75,0 |
20 | 75,0 |
22 | 7,5 |
30 | 7,5 |
-
Laden
von 3 ml wässriger
Lösung
pro Durchlauf und Sammeln in einem Zeitfenster von 12,5–13,5 min.
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Beispiel 5: Synthese von 3-1(4'-Fluorbiphenyl-4-sulfonyl)-(I-hydroxycarbamoylcyclopentyl)amino]propionsäure (Verbindung
27; Stand der Technik)
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(Schritt A)
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Zu
einer Lösung
aus 1-Aminocyclopentancarbonsäurebenzylester-p-toluolsulfonsäuresalz
(12,1 g, 30,9 mmol) und Triethylamin (10,0 mL, 72 mmol) in Wasser
(150 mL) und 1,4-Dioxan (150 mL) wurde 4'-Fluorbiphenyl-4-sulfonylchlorid (8,8
g, 32,5 mmol) gegeben. Bei Raumtemperatur wurde das Gemisch sechzehn Stunden
lang gerührt,
und dann wurde das meiste des Lösungsmittels
durch Evaporation unter Vakuum entfernt. Das Gemisch wurde mit Ethylacetat
verdünnt
und nacheinander mit verdünnter
Salzsäurelösung, Wasser
und Sole gewaschen. Die Lösung
wurde über
Magnesiumsulfat getrocknet und konzentriert, so dass 1-(4'-Fluorbiphenyl-4-sulfonylamino)cyclopentancarbonsäurepentylester
als Feststoff, 12,33 g (76%), übrigblieben.
-
(Schritt B)
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Zu
einer Lösung
aus 1-(4'-Fluorbiphenyl-4-sulfonylamino)cyclopentancarbonsäurebenzylester
(23,0 g, 50,7 mmol) in trockenem DMF (500 ml) wurden bei Raumtemperatur
Kaliumhexamethyldisilazid (12,2 g, 61,1 mmol) und nach 45 Minuten
tert-butyl-(3-iodopropoxy)dimethylsilan (18,3 g, 60,9 mmol) gegeben.
Das daraus entstandene Gemisch wurde bei Raumtemperatur sechzehn
Stunden lang gerührt.
Dann wurden zusätzliches
Kaliumhexamethyldisilazid (3,0 g, 15 mmol) und tert-butyl-(3-iodopropoxy)dimethylsilan
(4,5 g, 15 mmol) hinzugefügt.
Das Rühren
bei Raumtemperatur wurde weitere fünf Stunden lang fortgesetzt.
Durch die Zugabe gesättigter
Ammoniumchloridlösung
wurde das Gemisch gequencht. Das DMF wurde durch Evaporation unter
Vakuum entfernt. Der Rest wurde in Diethylether aufgenommen und
nacheinander mit Wasser verdünnter
wässriger
Salzsäurelösung und
Sole gewaschen. Nach dem Trocknen über Magnesiumsulfat wurde der
Diethylether verdampft, um ein gelbes Öl hervorzubringen. Diesem wurden
Hexan und Methylenchlorid hinzugegeben, um die Kristallisierung
des Ausgangsmaterials herbeizuführen,
das durch Filtration zurückgewonnen
wurde. Die Evaporation von Lösungsmitteln
aus dem Filtrat ergab rohen 1-[[3-(tert-butyl-dimethylsilanyloxy)propyl)-(4'-fluorbiphenyl-4-sulfonyl)amino]-cyclopentancarbonsäurebenzylester
in Form von bernsteinfarbenem Öl
(27,35 g).
-
(Schritt C)
-
Zu
einer Lösung
aus dem rohen 1-[[3-(tert-butyl-dimethylsilanyloxy)propyl]-(4'-fluorbiphenyl-4-sulfonyl)amino]-cyclopentancarbonsäurebenzylester
(27,35 g) in Methylenchlorid (450 mL) wurde bei Raumtemperatur Bortrifluorid-Etherat
(11 mL, 89,4 mmol) gegeben. Nach 45 Minuten wurde die Reaktion durch
sequentielle Zugabe gesättigter
Ammoniumchloridlösung
und Wasser gequencht. Die organische Phase wurde getrennt, mit Wasser
und Sole gewaschen und dann über
Magnesiumsulfat getrocknet. Die Evaporation des Lösungsmittels
unter Vakuum lieferte rohen 1-[(4'-Fluorbiphenyl-4-sulfonyl)-(3-hydroxypropyl)amino]-cyclopentancarbonsäurebenzylester
in Form eines bernsteinfarbenen Öls
(22,1 g).
-
(Schritt D)
-
Eine
Lösung
aus dem rohen 1-[(4'-Fluorbiphenyl-4-sulfonyl)-3-hydroxypropyl)amino]-cyclopentancarbonsäurebenzylester
(22,1 g) in Aceton (400 mL) wurde in einem Eisbad gekühlt und
mit Jones-Reagenz behandelt (etwa 20 mL) bis eine orangene Farbe
anhielt. Das Gemisch wurde von 0°C
bis Raumtemperatur über zwei
Stunden lang gerührt.
Nachdem das überschüssige Oxidationsmittel
mit Isopropanol (1 mL) gequencht worden war, wurde Celite® hinzugefügt und das
Gemisch filtriert. Das Filtrat wurde unter Vakuum konzentriert. Der
Rest wurde in Ethylacetat aufgenommen, mit Wasser und Sole gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und konzentriert, so dass roher 1-[(2-Carboxyethyl)-(4'-fluorbiphenyl-4-sulfonyl)amino]-cyclopentancarbonsäureethylester
in Form eines Öls
(21,4 g) hervorgebracht wurde.
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(Schritt E)
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Zu
einer Lösung
aus dem rohen 1-[(2-carboxyethyl)-(4'-fluorbiphenyl-4-sulfonyl)amino]-cyclopentancarbonsäurebenzylester
(21,4 g) in DMF (500 mL) wurden bei Raumtemperatur Kaliumcarbonat
(22,5 g, 163 mmol) und Methyljodid (3,7 mL, 59,4 mmol) gegeben.
Bei Raumtemperatur wurde das Gemisch sechzehn Stunden lang gerührt und
dann unter Vakuum konzentriert. Der Rest wurde in Wasser aufgenommen
und mittels 6 N wässriger
Wasserstoffchloridlösung
gesäuert.
Das daraus entstandene Gemisch wurde mit einem Gemisch aus Diethylether
und Ethylacetat extrahiert. Das organische Extrakt wurde mit Wasser
und Sole gewaschen und daraufhin über Magnesiumsulfat getrocknet.
Nach Konzentration zu einem bernsteinfarbenen Öl wurde 1-[(4'-Fluorbiphenyl-4-sulfonyl)-(2-methoxycarbonylethyl)amino]cyclopentan-1-carbonsäurebenzylester
(12,6 g), ein weißer
Feststoff, durch Flash-Chromatographie auf Silika-Gel isoliert,
bei Eluieren mit 15% Ethylacetat in Hexan.
-
(Schritt F)
-
Eine
Lösung
aus 1-[(4'-Fluorbiphenyl-4-sulfonyl)-(2-methoxycarbonylethyl)amino]-cyclopentan-1-carbonsäurebenzylester
(12,1 g, 22,4 mmol) in Methanol (270 mL) wurde mit 10% Palladium
auf aktivierter Kohle behandelt und in einem Parr®-Shaker
bei 3-Atmosphären-Druck
dreieinhalb Stunden lang hydriert. Nach Filtration durch Nylon (Porengröße 0,45 μm) zwecks
Entfernung des Katalysators wurde das Lösungsmittel verdampft, so dass
1-[(4'-Fluorbiphenyl-4-sulfonyl)-(2-methoxycarbonylethyl)amino]cyclopentan-1-carbonsäure in Form
eines weißen
Schaums (10,1 g, 100%) hervorgebracht wurden.
-
(Schritt G)
-
Diisopropylethylamin
(4,3 mL, 24,6 mmol) und (Benzotriazol-1-yloxy)tris-(dimethylamino)phosphoniumhexafluorphosphat
(11,0 g, 24,9 mmol) wurden sequentiell einer Lösung aus 1-[(4'-Fluorbiphenyl-4-sulfonyl)-(2-methoxycarbonylethyl)-amino]cyclopentan-1-carbonsäure (10,1
g, 22,4 mmol) in N,N-Dimethylformamid
(170 mL) hinzugegeben. Das Gemisch wurde vier Stunden lang gerührt. Dann
wurden zusätzliches
Diisopropylethylamin (7,8 mL, 44,6 mmol) und O-Benzylhydroxylaminhydrochlorid (4,64
g, 29,1 mmol) hinzugefügt, und
das daraus entstandene Gemisch wurde bei 60°C sechzehn Stunden lang gerührt. Nach
Konzentration unter Vakuum wurde der Rest in Wasser aufgenommen
und mit 1 N wässriger
Wasserstoffchloridlösung
gesäuert.
Das Gemisch wurde mit Ethylacetat extrahiert, und das Extrakt wurde
sequentiell mit Wasser, gesättigter
Natriumbicarbonatlösung
und Sole gewaschen. Die Lösung
wurde über
Magnesiumsulfat getrocknet und konzentriert, so dass sich ein Feststoff
ergab, der nach Trituration mit 7:3:1 Hexan/Ethylacetat/Methylenchlorid den
3-[(1-Benzyloxycarbamoylcyclopentyl)-(4'-fluorbiphenyl-4-sulfonyl)amino]propionsäuremethylester
in Form eines weißen
kristallinen Feststoffs (10,65 g, 86%) lieferte.
-
(Schritt H)
-
Eine
Lösung
aus 3-[(1-Benzyloxycarbamoylcyclopentyl)-(4'-fluorbiphenyl-4-sulfonyl)amino]propionsäuremethylester
(10,65 g, 19,2 mmol) in Methanol (250 mL) wurde mit 5% Palladium
auf Bariumsulfat behandelt und in einem Parr®-Shaker
bei 3-Atmosphären-Druck
drei Stunden lang hydriert. Nach Filtration durch Nylon (Porengröße 0,45 μm) zur Entfernung
des Katalysators wurde das Lösungsmittel
verdampft, so dass sich 3-[(4'-Fluorbiphenyl-4-sulfonyl)-(1-hydroxycarbamoyl-cyclopentyl)amino)propionsäuremethylester
in Form eines weißen
Schaums (8,9 g, 100%) ergab.
1H NMR
(DMSO-d6) δ 8,80 (br s, 1H), 7,85-7,75
(m, 6H), 732-725 (m, 2.H), 354 (s, 3H), 3,52-3,48 (m, 2H), 2,73-2,69
(m, 2H), 2,24-2,21 (m, 2H), 1,86-1,83 (m, 2H), 1,60-1,40 (m, 4H).
-
(Schritt
I) Eine Lösung
aus 3-[(4'-Fluorbiphenyl-4-sulfonyl)-(1-hydroxycarbamoylcyclopentyl)amino]propionsäuremethylester
(8,9 g, 19,2 mmol) in Methanol (500 mL) wurde mit wässriger
1 N Natriumhydroxidlösung
(95 mL, 95 mmol) behandelt und bei Raumtemperatur fünfeinhalb
Stunden lang gerührt.
Das Gemisch wurde zwecks Entfernung des Methanols konzentriert,
mit Wasser verdünnt,
mit 6 N wässriger
Salzsäurelösung gesäuert und
mit Ethylacetat extrahiert. Nach Waschen mit Wasser und Sole wurde
das organische Extrakt über
Magnesiumsulfat getrocknet und konzentriert, so dass 3-[(4'Fluorbiphenyl-4-sulfonyl)-(1-hydroxycarbamoyl-,
cyclopentyl)amino]propionsäure
in Form eines weißen
Schaums hervorgebracht wurde, der aus Ethylacetat (6,74 g, 78%)
kristallisiert wurde. Mp: 163-164°C.
1H NMR (DMSO-d5) δ 12,30 (br
s, 1H), 10,40 (br s, 1H), 8,77 (br s, 1H), 7,89-7,74 (m, 6H), 7,31-7,27
(m, 2H), 3,51-3,44 (m, 2H), 2,64-2,60 (m, 2H), 2,24-2,22 (m, 2H),
1,86-1,83 (m, 2H), 1,60-1,40 (m, 4H). MS 449 (M-1).
-
Beispiel 6: Synthese der Verbindung 23
-
Einer
gerührten
Lösung
aus Verbindung 1, O-(1H-Benzotriazol-1-yl)-N,N,N',N'-tetramethyluroniumtetrafluorborat
(TBTU) und N-Methylmorpholin in DMF wurde Tyramin hinzugegeben.
Unter inerter Atmosphäre ließ man das
Reaktionsgemisch 24 Stunden lang bei Raumtemperatur reagieren. Überwacht
wurde die Reaktion mittels HPLC. Nach Abschluss wurde die klare
gelbe Lösung
konzentriert und vier Stunden lang unter Hochvakuum getrocknet.
Das Rohprodukt wurde via präparative
HPLC gereinigt, und die Ausbeute belief sich auf 88% naturweißen Feststoff.
1H NMR (DMSO): δ 10,5 (1H, s, NH); 9,3 (1H,
s, NH); '8,8 (1H,
s, OH); 8 (1H, s, OH); '7,8
(2H, J = 8,8 Hz, d, Har) ; 7,3 (2H, J = 8Hz, t, Har); 7,2 (2H, d,
J = 8 Hz, Har); 7,1 (2H, J = 8,8 Hz, d, Har); 7 (2H, J = 8,8 Hz,
d, Har); 6,7 (2H, J = 8,8 Hz, d, 2H); 3,4 (2H, m, CH2);
3,1 (2H, m, CH2); 2,7 (2H, m, CH2), 2,6 (2H, m, CH2);
2,2-1,9 (4H, m, CH2); 1,5 (4H, m, CH2)
MS: (ESI) 586,2 (MH+)
und 608,2 (MNa+)
HPLC: 98% rein.
-
Beispiel 7: Synthese der Verbindung 26
-
Einer
gerührten
Lösung
aus Verbindung 1, (7-Azabenzotriazol-1-yloxy)tripyrrolidinophosphoniumhexafluorphosphat
(PyAOP) und N-Methylmorpholin in DMF wurde Jodanilin hinzugegeben.
Unter inerter Atmosphäre
ließ man
das Reaktionsgemisch drei Tage lang bei Raumtemperatur reagieren. Überwacht
wurde die Reaktion mittels HPLC. Nach Abschluss wurde die Lösung konzentriert
und vier Stunden lang unter Hochvakuum getrocknet. Das Rohprodukt
wurde durch präparative
HPLC gereinigt, und die Ausbeute belief sich auf 21% Feststoff.
MS:
(ESI) 668 (MH+) und 690 (MNa+)
HPLC:
100% rein.
-
Beispiel 8: Synthese der Verbindung 24
-
Schritt A: Herstellung von 3-Jodtyramin
-
Eine
Jodlösung
[1 M, 2 ml] wurde bei Raumtemperatur langsam zu 20 ml einer Tyraminlösung (50
mM in 30% Ammoniak) gegeben. Nach fünf Stunden wurde die Lösung auf
5 ml konzentriert und über
Nacht bei 0°C
ruhen gelassen. Das naturweise Präzipitat, das sich gebildet
hatte, wurde filtriert und mit kaltem Wasser gewaschen. Unter Hochvakuum
wurde der Feststoff über
Nacht getrocknet.
1H NMR (CD3OD): δ 2,7
(2H, t, J = 7 Hz); 2,9 (2H, t, J = 7 Hz); 6,7 (1H, d, J = 8,1 Hz);
7,1 (1H, dd, J = 2,2 Hz, 8 Hz); 7,5 (1H, d, J = 2,2 Hz).
-
Schritt B:
-
Zu
einer gerührten
Lösung
aus Verbindung 1, O-(1H-Benzotriazol-1-yl)-N,N,N',N'-tetramethyluroniumtetrafluorborat
(TBTU) und N-Methylmorpholin in DMF wurde 3-Jodtyramin (aus Schritt A) gegeben.
Unter inerter Atmosphäre
ließ man
das Reaktionsgemisch 24 Stunden lang bei Raumtemperatur reagieren. Überwacht wurde
die Reaktion mittels HPLC. Nach Abschluss wurde die klare gelbe
Lösung
konzentriert und vier Stunden lang unter Hochvakuum getrocknet.
Das Rohprodukt wurde durch präparative
HPLC gereinigt, und die Ausbeute belief sich auf 10% naturweißen Feststoff
(Verbindung 24).
MS (ESI): 712 (MH+)
734 (Mna+)
-
Beispiel 9: Synthese eines Chelator-MMPi-Konjugats
(Verbindung 2)
-
-
Verbindung
1 (5,1 mg), PyAOP (6,0 mg) und N-Methylmorpholin (2 μl) wurden
in Dimethylformamid (0,5 mL) gelöst,
und das Gemisch wurde zwei Minuten lang gerührt. Chelator 1 (3,4 mg) wurde
hinzugegeben, und das Reaktionsgemisch wurde über Nacht gerührt. 20%
Acetonitril/Wasser (8 mL) wurden hinzugefügt, und das Produkt wurde mittels
präparativer
HPLC gereinigt (Säule:
Phenomenex Luna 10 μ C18
(2) 250 × 10
mm, Detektion: 230 nm, Lösungsmittel
A: H2O/0,1% TFA, Lösungsmittel B: CH3CN/0,1%
TFA, Flussrate: 5 mL/min, Gradient: 20–60% B über 30 min, tR:
17 min). Nach Lyophilisierung wurde 1 mg reines Material erhalten
und durch LC-MS charakterisiert (Säule: Phenomenex Luna 5 μ C18 (2)
250 × 4,6
mm, Detektion: 214 nm, Lösungsmittel
A: H2O/0,1% TFA, Lösungsmittel B: CH3CN/0,1
TFA, Flussrate: 1 mL/min, Gradient: 20–60% B über 20 min, tR:
14,32 min, vorgefunden m/z: 792.5, erwartet MH+:
792.4).
-
Beispiel 10: Synthese eines Amino-PEG-Linker-derivatisierten
MMPi's (Verbindung
4)
-
Schritt (a): 1,11-Diazido-3,6,9-trioxaundecan
-
Eine
Lösung
aus trockenem Tetraethylenglykol (19,4 g, 0,100 mol) und Methansulfonylchlorid
(25,2 g, 0,220 mol) in trockenem THF (100 ml) wurde unter Argon
gehalten und in einem Eis-/Wasserbad auf 0°C gekühlt. In den Kolben wurde eine
Lösung
aus Triethylamin (22,6 g, 0,220 mmol) in trockenem THF (25 ml) tropfenweise über 45 min
gegeben. Nach einer Stunde wurde das Kühlbad entfernt, und das Rühren wurde
vier Stunden lang fortgesetzt. Es erfolgte das Hinzufügen von
Wasser (60 ml). Zu dem Gemisch wurden der Reihe nach Natriumhydrogencarbonat
(6 g, zu pH-Wert 8) und Natriumazid (14,3 g, 0,220 mmol) gegeben.
THP wurde durch Destillation entfernt, und die wässrige Lösung wurde 24 Stunden lang
refluxiert (Bildung zweier Schichten). Das Gemisch wurde gekühlt, und
Ether (100 ml) wurde hinzugefügt.
Die wässrige
Phase wurde mit Natriumchlorid gesättigt. Die Phasen wurden getrennt,
und die wässrige
Phase wurde mit Ether extrahiert (4 × 50 ml). Kombinierte organische
Phasen wurden mit Sole gewaschen (2 × 50 ml) und getrocknet (MgSO4). Filtration und Konzentration ergaben
22,1 g (91%) eines gelben Öls.
Ohne weitere Reinigung wurde das Produkt im nächsten Schritt verwendet.
-
Schritt (b): 11-Azido-3,6,9-trioxaundecanamin
-
Zu
einer mechanisch kräftig
gerührten
Suspension aus 1,11-Diazido-3,6,9-trioxaundecan (20,8 g, 0,085 mol) in
5% Salzsäure
(200 ml) wurde eine Lösung
aus Triphenylphosphin (19,9 g, 0,073 mol) in Ether (150 ml) über drei
Stunden bei Raumtemperatur gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde zusätzliche
24 Stunden lang gerührt.
Die Phasen wurden getrennt, und die wässrige Phase wurde mit Dichlormethan
(3 × 40
ml) extrahiert. In einem Eis-/Wasserbad wurde die wässrige Phase
gekühlt,
und der pH-Wert wurde durch Zugabe von KOH auf etwa 12 reguliert.
Das Produkt wurde in Dichlormethan (5 × 50 ml) extrahiert. Kombinierte
organische Phasen wurden getrocknet (MgSO
4).
Filtration und Evaporation ergaben 14,0 g (88%) gelben Öls. Die Analyse
durch MALDI-TOF-Massenspektroskopie (Matrix:
-cyano-4-hydroxyzimtsäure) ergaben,
wie erwartet, einen M+H-Peak bei 219. Mithilfe einer weiteren Charakterisierung
durch
1H (500 MHz) und
13C
(125 MHz) NMR-Spektroskopie
wurde die Struktur verifiziert.
-
Schritt (c) Synthese von (Verbindung 1)-PEG(3)-N3
-
-
Zu
einer Lösung
aus Verbindung 1 (41 mg, 87 μmol)
in DMF (5 ml) wurden 11-Azido-3,6,9-trioxaundecanamin
(19 mg, 87 μmol),
HATU (Applied Biosystems, 33 mg, 87 μmol) und DIEA (Fluka, 30 μl, 174 μmol) gegeben.
Nach einer einstündigen
Reaktionszeit wurde das Gemisch konzentriert, und der Rest wurde
durch präparative
HPLC gereinigt (Säule:
Phenomenex Luna C18 (2), 5 μm,
21,2 × 250
mm, Lösungsmittel:
A = Wasser/0,1% TFA und B = Acetonitril/0,1% TFA; Gradient 30–60% B über 60 min;
Flussrate: 10,0 ml/min, UV-Detektion bei 214 nm), woraus nach Lyophilisierung
33,9 mg (59%) Produkt hervorgingen. Eine LC-MS-Analyse (Säule Phenomenex
Luna C18 (2), 3 μm,
50 × 4,60
mm, Lösungsmittel:
A = Wasser/0,1% TEA und B = Acetonitril/0,1% TFA; Gradient 20–100% B über 10 min;
Flussrate: 1 ml/min, UV-Detektion bei 214 nm, ESI-MS) ergaben, wie
erwartet, einen Peak bei 4,88 min mit m/z 667,4 (MH+).
-
Schritt (d): Synthese der Verbindung 4
-
-
Zu
einer Lösung
aus (Verbindung 1)-PEG(3)-N3 (4,7 mg, 7 μmol) in Methanol
(4 ml) wurde Pd/C (Koch-Light, ca. 10 mg) gegeben. Unter Wasserstoffatmosphäre (1 atm)
wurde das Gemisch bei Raumtemperatur zehn Minuten lang gerührt. Dann
wurde das Gemisch filtriert und konzentriert. Die LC-MS-Analyse
(Säule:
Phenomenex Luna C18 (2), 3 μm,
50 × 4,60
mm, Lösungsmittel:
A = Wasser/0,1% TFA und B = Acetonitril/0,1% TFA; Gradient 20–100% B über 10 min;
Flussrate: 1 ml/min, UV-Detektion
bei 214 nm, ESI-MS) ergab, wie erwartet, einen Peak bei 4,17 min
mit m/z 641,4 (MH+). Ohne weitere Reinigung
wurde das Produkt direkt in den nachfolgenden Schritten verwendet.
-
Beispiel 11: Synthese des Chelatorkonjugats
mit PEG(3)-Diglycolyl-Spacer (Verbindung 3)
-
Schritt (a): Synthese der (Verbindung
1)-PEG(3)-Diglycolsäure
-
-
Zu
einer Lösung
aus (Verbindung 1)-PEG(3)-NH2 (Beispiel
6, 25 mg, 39 μmol)
in DMF (4 ml) wurde Diglycolsäureanhydrid
(Acres, 9 mg, 78 μmol)
gegeben. Nach eineinhalbstündigem
Rühren
wurde das Reaktionsgemisch konzentriert, und der Rest wurde mittels
präparativer
HPLC gereinigt (Säule:
Phenomenex Luna C18 (2), 5 μm,
212 × 250
mm, Lösungsmittel:
A = Wasser/0,1% TFA und B = Acetonitril/0,1% TFA; Gradient 20–80% B über 60 mm;
Flussrate: 10,0 ml/min, UV-Detektion bei 214 nm), woraus 14,9 mg
(51%) lyophilisiertes Material hervorgingen. Das Produkt wurde durch
LC-MS analysiert (Säule:
Phenomenex Luna C18 (2), 3 μm,
50 × 4,60
mm, Lösungsmittel:
A = Wasser/0,1% TFA und B = Acetonitril/0,1% TFK Gradient 20–100% B über 10 min;
Flussrate: 1 ml/min, UV-Detektion bei 214 nm, EST-MS), und es ergab
sich ein Peak bei 4,15 min mit m/z 757,3 (MH+)
in Entsprechung zum Produkt. Eine weitere Charakterisierung wurde
mittels NMR-Spektroskopie vorgenommen.
-
Schritt (b): Synthese der Verbindung 3
-
-
Zu
einer Lösung
aus (Verbindung 1)-PEG(3)-Diglycolsäure (6,6 mg, 9 μmol) in DMF
(3 ml) wurden Chelator 1 (3,1 mg, 9 μmol), HATU (Applied Biosystems,
3,4 mg, 9 μmol)
und DIEA (Fluka, 3,1 μl,
18 μmol) gegeben.
Nach zwanzigminütiger
Reaktionszeit wurde das Gemisch konzentriert, und der Rest wurde
mittels präparativer
HPLC gereinigt (Säule:
Phenomenex Luna C18 (2), 5 μm,
21, 2 × 250
mm, Lösungsmittel:
A = Wasser/0,1% TFA und B = Acetonitril/0,1% TFA; Gradient 10–80% B über 60 min;
Flussrate: 10,0 ml/min, UV-Detektion bei 214 nm), woraus 4,2 mg
(43%) lyophilisierten Produkts hervorgingen. Die IC-MS-Analyse (Säule: Phenomenex
Luna C18 (2), 3 μm,
50 × 4,60
nun, Lösungsmittel
A = Wasser/0,1% TFA und B = Acetonitril/0,1% TFA; Gradient 20–100% B über 10 min;
Flussrate: 1 ml/min, UV-Detektion bei 214 nm, ESI-MS; tR =
4,17 min, m/z 1082,5 (MH+)) und die NMR-Spektroskopie
bestätigten
die Struktur.
-
Beispiel 12: Synthese des Chloracetylderivats
für die
PET-Bildgebung (Verbindung 5)
-
-
Frisch
hergestelltes Chloressigsäureanhydrid
(52 mg, 0,30 mmol) und DIEA (51 μl,
0,30 mmol) wurden zu einer Lösung
aus Verbindung 4 (Beispiel 10, Schritt d, ca. 0,15 mmol) in DMF
(10 ml) gegeben. Nach einer Stunde wurde das Reaktionsgemisch konzentriert,
und der Rest wurde mittels präparativer
HPLC gereinigt (Säule:
Phenomenex Luna C18 (2), 10 μm,
50 × 250
mm, Lösungsmittel:
A = Wasser/0,1% TFA und B = Acetonitril/0,1% TFA; Gradient 30–40% B über 60 min;
Flussrate: 50,0 ml/min, UV-Detektion bei 214 nm), woraus nach Lyophilisierung
25,8 mg (24%) Produkt hervorgingen. Die IC-MS-Analyse (Säule: Phenomenex
Luna C18 (2), 3 μm,
50 × 4,60
mm, Lösungsmittel:
A = Wasser/0,1% TFA und B = Acetonitril/0,1% TFA; Gradient 20–100% B über 10 min;
Flussrate: 1 ml/min, UV-Detektion
bei 214 nm, ESI-MS) ergab, wie erwartet, einen Peak bei 6,01 min
mit m/z 717,5 (MH+).
-
Beispiel 13: Konjugation von 3-Fluorpropylthiol
an chloracetylierte Verbindung (Verbindung 6)
-
Schritt (a): Synthese von 3-Tritylsulfanyl-propan-1-ol[Ph3C-S(CH2)3OH]
-
Triphenylmethanol
(390,6 mg, 1,5 mmol) in TFA (10 ml) wurde tropfenweise einer gerührten Lösung aus
3-Mercaptopropylalkohol (129,6 μl,
1,5 mmol) in TFA (10 ml) hinzugegeben. Nach der Zugabe wurde TFA unter
reduziertem Druck verdampft, und das Rohprodukt wurde sofort mittels
präparativer
Umkehrphasenchromatographie gereinigt (Säule: Phenomenex Luna C18, 00G-4253-V0;
Lösungsmittel
A = Wasser/0,1% TFA und B = CH3CN/0,1% TFA;
Gradient 70–80%
B über
60 min; Flussrate: 50 ml/Minute; Detektion bei 254 nm), woraus 372
mg (74%) reine Verbindung hervorgingen. (Analytische HPLC: Vydac
C18 Säule,
218TP54: Lösungsmittel:
A = Wasser/0,1% TFA und B = CH3CN/0,1% TFA,
Gradient 70–80%
B über
20 min; Flussrate: 1,0 ml/min; Retentionszeit 5,4 min, detektiert
bei 214 und 254 nm). Die Struktur wurde durch NMR-Spektroskopie verifiziert.
-
Schritt (b): Synthese von Methansulfonsäure-3-tritylsulfanyl-propylester
[Ph3C-S(CH2)3O-Ms]
-
Zu
einer Lösung
aus 3-Tritylsulfanyl-propan-1-ol (372,0 mg, 1,11 mmol) in THF (10
ml) wurden Triethylamin (151,7 mg, 209 μl, 1,5 mmol) und Mesylchlorid
(171,9 mg, 116,6 μl,
1,5 mmol) gegeben. Nach einstündiger
Reaktionszeit wurde das Präzipitat
durch Filtration entfernt. Die Lösung
wurde konzentriert, und der Rest wurde durch Umkehrphasen-HPLC gereinigt
(Säule:
Phenomenex Luna C18, 00G-4253-V0; Lösungsmittel A = Wasser/0,1%
TFA und B = CH3CN/0,1% TFA; Gradient 80– 100% B über 60 min;
Flussrate: 50 ml/min; Detektion bei 254 nm), woraus 318 mg (69%)
reine Verbindung hervorgingen. (Analytische HPLC: Vydac C18-Säule, 218TP54:
Lösungsmittel:
A = Wasser/0,1% TEA und B = CH3CN/0,1% TFA;
Gradient 60–70%
B über
20 min; Flussrate: 1,0 ml/min; Retentionszeit 18,7 min, detektiert
bei 214 und 254 nm). Die Verifizierung der Struktur erfolgte mittels
NMR-Spektroskopie.
-
Schritt (c): Synthese von (3-Fluoro-propylsufanyl)triphenylmethan
[Ph3C-S(CH2)3F]
-
Kaliumfluorid
(1,4 mg, 0,024 mmol) und Kryptofix 222 (9,0 mg, 0,024 mmol) wurden
in Acetonitril (0,2 ml) (Erhitzen) gelöst. Eine Lösung aus Methansulfonsäure-3-tritylsulfanylpropylester
(5 mg, 0,012 mmol) in Acetonitril (0,2 ml) wurde hinzugegeben. Bei
80°C wurde
das Reaktionsgemisch 90 min lang erhitzt. Das Rohprodukt wurde durch
präparative
Umkehrphasenchromatographie gereinigt (Vydac C18-Säule, 218TP1022; Lösungsmittel
A = Wasser/0,1% TFA und B = CH3CN/0,1% TFA;
Gradient 40–90%
B über
40 min; Flussrate: 10 ml/min; Detektion bei 254 nm). Eine Ausbeute
von 2 mg (50%) gereinigten Materials wurde erhalten (analytische
HPLC: Säule:
Phenomenex Luna C18, 00B-4251-E0: Lösungsmittel: A = Wasser/0,1%
TFA und B = CH3CN/0,1% TFA; Gradient 40–80% B über 10 min;
Flussrate: 2,0 ml/min; Retentionszeit 8,2 min, detektiert bei 214
und 254 nm). Die Struktur wurde mittels NMR-Analyse bestätigt.
-
Schritt (d): Synthese der Verbindung 6
-
-
3-Fluoro-tritylsulfanylpropan
(1,4 mg, 4 μmol)
wurde in ein Gemisch aus TFA (50 μl),
Triisopropylsilan (5 μl)
und Wasser (5 μl)
gerührt.
Das Gemisch wurde einer Lösung
aus Verbindung 5 (1,5 mg, 2 μmol)
in einem 1:1 Gemisch aus Wasser und Acetonitril (800 μl) hinzugegeben.
Der pH-Wert wurde durch Hinzufügen
von wässrigem
K2CO3 (200 μl, 0,5 g/ml
auf 10 reguliert, und bei 60°C
wurde das Gemisch 25 Minuten lang erhitzt. Gereinigt wurde das Produkt
mittels präparativer
HPLC (Säule:
Phenomenex Luna C18 (2), 5 μm,
10,0 × 250 mm,
Lösungsmittel:
A = Wasser/0,1% TFA und B = Acetonitril/0,1% TFA; Gradient 30–50% B über 60 min; Flussrate:
5,0 ml/min; UV-Detektion
bei 214 nm), woraus eine Produktmenge von 0,9 mg (58%) hervorging. Die
Bestätigung
der Struktur erfolgte durch eine IC-MS-Analyse (Säule: Phenomenex
Luna C18 (2), 3 μm,
50 × 4,60
mm, Lösungsmittel:
A = Wasser/0,1% TFA und B = Acetonitril/0,1% TFA; Gradient 10–80% B über 10 min;
Flussrate: 1 ml/min, UV-Detektion
bei 214 nm, ESI-MS; tR = 6,25 min, m/z 775,4
(MH+)).
-
Beispiel 14: Chloracetylierte Aminosäure- und
PEG-Derivate für
die PET-Bildgebung
(Verbindung 7 bis 22)
-
[Verbindung
1]-Lys-Peg(4)-Diglycolyl-Lys(chloracetyl)-NH
2 (Verbindung
7)
-
Verbindung
7 wurde mithilfe eines manuellen Stickstoff-Bubbler-Geräts in einem
Maßstab
von 0,05 mmol unter Verwendung von Fmoc-geschütztem Rink-Amid-MBHA-Harz (Novabiochem),
Fmoc-Lys(Dde)-OH (Novabiochem), Fmoc-Lys(Boc)-OH (Novabiochem), Fmoc-amino-PEG-Diglycolsäure (Polypure
AS) und CP-471358 (Pfizer) synthetisiert. Alle Aminosäuren und
CP-471358 wurden gekoppelt, wobei HATU/DIEA als Kopplungsreagenzien
benutzt wurden. Die Analyse der Reaktionsschritte erfolgte mittels
Kaiser-Test. Nach dem Koppeln der CP- Verbindungs-Seitenkette-Dde-Gruppe des
C-Terminus wurde Lysin durch eine Hydrazin-Standardbehandlung gespalten.
Chloressigsäure
(Fluka) wurde durch frisch hergestelltes symmetrisches Anhydrid
gekoppelt. Die gleichzeitige Produktentfernung aus dem Harz und
die Spaltung der Seitenkette-Boc-Schutzgruppe wurde zwei Stunden
lang in TFA durchgeführt,
welches 2,5% H2O und 2,5% Triisopropylsilan
enthielt. Rohmaterial wurde aus Ether präzipitiert und durch präparative
HPLC gereinigt (Säule:
Phenomenex Luna C18 (2), 10 μm,
250 × 10
mm; Lösungsmittel
A = Wasser/0,1% TFA und B = Acetonitril/0,1% TFA; Gradient 20–40% B über 60 min;
Flussrate: 5,0 ml/min; UV-Detektion bei 214 nm), woraus sich 5,0
mg weißer
Feststoff ergaben.
-
Die
Analyse mittels LC-MS (Säule:
Phenomenex Luna C18 (2), 3 μm,
2,0 × 50
mm, Lösungsmittel:
A = Wasser/0,1% TFA und B = Acetonitril/0,1% TFA; Gradient 10–80% B über 10 min;
Flussrate 0,3 ml/min, UV-Detektion bei 214 und 254 nm, ESI-MS positiver
Modus) ergaben einen Peak bei 5,9 min mit m/z 1088, wie für MH+ erwartet.
-
Unter
Verwendung des Verfahrens der Festphasenpeptidsynthese wurden die
Verbindungen 8 bis 22 in der gleichen Weise hergestellt und durch
MS charakterisiert.
-
Beispiel 15: Synthese des 18F-markierten
Derivats für
die N-Alkylierung
-
Synthese
des 3-[
18F]Fluorpropyltosylats
-
Via
einen Zweiweg-Verzweiger wurden Kryptofix 222 (10 mg) in Acetonitril
(300 μl)
und Kaliumcarbonat (4 mg) in Wasser (300 μl), hergestellt in einem Glasvial,
mittels einer Kunststoffspritze (1 ml) in ein Kohlenstoffglasreaktionsgefäß transferiert,
dass sich in einer Messingheizvorrichtung befand. Daraufhin wurde
18F-Fluorid (185–370 MBq) durch den Zweiweg-Verzweiger
in das Target-Wasser (0,5–2
ml) gegeben. Die Heizvorrichtung wurde auf 125°C eingestellt und das Zeitmessgerät gestartet.
Nach 15 min wurden drei Aliquots Acetonitril (0,5 ml) in einminütigen Intervallen
hinzugefügt.
Das
18F-Fluorid wurde insgesamt bis zu 40 min
lang getrocknet. Nach 40 min wurde die Heizvorrichtung mittels komprimierter
Luft heruntergekühlt,
der Gefäßdeckel
wurde abgenommen, und 1,3-Propandiol-di-p-tosylat (5–12 mg)
und Acetonitril (1 ml) wurden hinzugegeben. Der Gefäßdeckel
wurde wieder aufgesetzt, und die Leitungen wurden mit Stöpseln gekappt.
Die Heizvorrichtung wurde auf 100°C
eingestellt, und bei 100°C/10
min wurde das Markieren vorgenommen. Nach dem Markieren wurde 3-[
18F]Fluorpropyltosylat durch eine RP-HPLC
von Gilson isoliert, wobei die folgenden Bedingungen genutzt wurden:
Säule | μ-Bondapak
C18, 7,8 × 300
mm |
Eluent | Wasser
(Pumpe A) : Acetonitril (Pumpe |
Schleifengröße | B) |
Pumpgeschwindigkeit | 1
ml |
Wellenlänge | 4
ml/min |
Gradient | 254
nm |
Produkt
Rt | 5–90% Eluent
B über
20 min |
| 12
min |
-
Sobald
sie isoliert war, wurde die entnommene Probe (ca. 10 ml) mit Wasser
(10 ml) verdünnt
und auf eine konditionierte C18 Sep-Pak gegeben. Die Sep-Pak wurde
mit Stickstoff 15 min lang getrocknet und mit einem organischen
Lösungsmittel,
Pyridin (2 ml), Acetonitril (2 ml) oder DMF (2 ml) abgespült. Annähernd 99% der
Aktivität
wurden abgespült.
-
-3-[18F]Fluorpropyltosylat wird zur N-Alkylierung
von Aminen durch Refluxieren in Pyridin eingesetzt.
-
Beispiel 16: [18F-]Thiolderivat
für die
S-Alkylierung
-
Schritt (a): Herstellung von 3-[18F]Fluor-tritylsulfanyl-propan
-
-
Via
einen Zweiweg-Verzweiger wurden Kryptofix 222 (10 mg) in Acetonitril
(800 μl)
und Kaliumcarbonat (1 mg) in Wasser (50 μl), hergestellt in einem Glasvial,
mithilfe einer Kunststoffspritze (1 ml) zum Kohlenstoffglasreaktionsgefäß transferiert,
das sich in der Messingheizvorrichtung befand. Dann wurde auch
18F-Fluorid (185–370 MBq) im Target-Wasser
(0,5–2
ml) durch den Zweiweg-Verzweiger hinzugefügt. Der Ofen wurde auf 125°C eingestellt
und der Zeitmesser gestartet. Nach 15 Minuten wurden drei Aliquots
Acetonitril (0,5 ml) in einminütigen
Intervallen hinzugegeben. Das
18F-Fluorid
wurde insgesamt bis zu 40 min lang getrocknet. Nach 40 min wurde
die Heizvorrichtung mit komprimierter Luft heruntergekühlt, der
Gefäßdeckel
wurde abgenommen, und Trimethyl-(3-Tritylsulfanylpropoxy)silan (1–2 mg) und
DMSO (0,2 ml) wurden hinzugefügt.
Der Gefäßdeckel
wurde wieder aufgesetzt, und die Leitungen wurden mit Stöpseln gekappt.
Die Heizvorrichtung wurde auf 80°C
eingestellt, und das Markieren erfolgte bei 80°C/5 min. Nach dem Markieren
wurde das Reaktionsgemisch mittels RP-HPLC analysiert, wobei die
folgenden HPLC-Bedingungen genutzt wurden:
Säule | u-Bondapak
C18, 7,8 × 300
mm |
Eluent | 0,1%
TFA/Wasser (Pumpe A):0,1% TFA/Acetonitril |
Schleifengröße | (Pumpe
B) |
Pumpgeschwindigkeit | 100 μl |
Wellenlänge | 4
ml/min |
Gradient | 254
nm |
| 1
min 15 min 5 min 40% B 40%–80%
B 80% B |
-
Das
Reaktionsgemisch wurde mit DMSO/Wasser (1:1 v/v, 0,15 ml) verdünnt und
auf eine konditionierte t-C18 Sep-Pak gegeben. Die Kartusche wurde
mit Wasser (10 ml) gewaschen, mit Stickstoff getrocknet, und 3-[18F]Fluoro-1-tritylsulfanylpropan wurde mit
4 Aliquots Acetonitril (0,5 ml pro Aliquot) eluiert.
-
Schritt (b): Herstellung von 3-[18F]Fluor-propan-1-thiol
-
-
Eine
Lösung
aus 3-[18F]Fluor-1-tritylsulfanyl-propan
in Acetonitril (1–2
ml) wurde mittels eines Stickstoffstroms bei 100°C/10 min bis zur Trockenheit
verdampft. Ein Gemisch aus TFA (0,05 ml), Triisopropylsilan (0.01
ml) und Wasser (0.01 ml) wurde hinzugefügt, gefolgt von einem Erhitzen
bei 80°C/10
min, um 3-[18F]Fluor-propan-1-thiol zu erzeugen.
-
Schritt (c): Reaktion mit -N(CO)CH2Cl-Vorläufern
-
Ein
allgemeines Verfahren zum Markieren eines Chloracetyl-Vorläufers besteht
darin, das Reaktionsgefäß, welches
das 3-[18F]Fluor-1-Mercapto-propan aus Schritt
(b) enthält,
mit komprimierter Luft zu kühlen und
daraufhin Ammoniak (27% in Wasser, 0,1 ml) und den Vorläufer (1
mg) in Wasser (0,05 ml) hinzugegeben. Das Gemisch wird bei 80°C/10 min
erhitzt.
-
Beispiel 17: Synthese der Verbindungen
45–48
-
Schritt (a): Synthese von Aminooxy-Vorläufern
-
Die
Verbindungen 45 und 47 wurden unter Verwendung eines manuellen Stickstoff-Bubbler-Geräts in einem
Maßstab
von 0,2 mmol, beginnend mit Fmoc-geschütztem Rink-Amid-MBHA-Harz (Novabiochem),
synthetisiert. Fmoc-Aminosäuren
wurden bei Novabiochem und monodisperse Fmoc-PEG-Aminosäuren bei
Polypure AS erworben. Boc-(aminooxyl)essigsäure wurde bei Fluka erstanden.
Nach Anbindung von Dde-Lys(Fmoc)-OH an das Harz wurde die Seitenkette-Fmoc-Gruppe
gespalten, gefolgt vom Koppeln der Boc(aminooxy)essigsäure. Die
Dde-Gruppe wurde durch eine Hydrazin-Standardbehandlung gespalten.
Lysin wurde mittels HATU/DIEA gekoppelt, wohingegen für alle anderen
Kopplungsvorgänge
PyAOP/DIEA benutzt wurde. Glukose-O-Acetylgruppen wurden durch Reaktion
mit Natriummethoxid in Methanol entfernt, bevor das Material vom
festen Träger
abgespalten wurde. Die gleichzeitige Entfernung des Produkts aus
dem Harz und die Spaltung der Seitenkette-Schutzgruppen wurde in
TFA, welches 2,5% H2O und 2,5% Triisopropylsilan
enthielt, 1–2
Stunden lang durchgeführt.
Die Reinigung des Rohmaterials erfolgte durch präparative HPLC (Säule: Phenomenex
Luna C18 (2), 5 μ,
21,2 × 250
mm; Lösungsmittel
A = Wasser/0,1% TFA und B = Acetonitril/0,1% TFA; geeigneter Gradient über 60 min;
Flussrate 10,0 ml/min; UV-Detektion bei 214 nm), woraus sich weiße Feststoffe
oder viskose, farblose Öle
nach Lyophilisierung ergaben. Die Identität der Produkte wurde durch LC-MS-Analyse
bestätigt
(Säule:
Phenomenex Luna C18 (2), 3 μ,
2,0 × 50
mm, Lösungsmittel:
A = Wasser/0,1% TFA und B = Acetonitril/0,1% TFA; geeigneter Gradient über 10 min;
Flussrate: 0,3 ml/min, UV-Detektion bei 214 und 254 nm, ESI-MS positiver
Modus).
-
Schritt (b): Konjugation zwecks Erhalt
der nichtradioaktiven Fluorverbindungen 46 und 48
-
4-Fluorbenzahldehyd
und 4-(3-Fluorpropoxy)benzaldehyd wurden jeweils bei Fluka und Fluorchem
erworben. Zu einer Lösung
aus dem Aminooxy-Vorläufer
(ca. 5 μmol)
aus Schritt a) in 20% Acetonitril (3 ml) wurde Aldehyd (fünffache
Menge) gegeben. Bei Raumtemperatur wurde das Gemisch 15 min lang
gerührt
und konzentriert. Das Produkt wurde gereinigt und wie oben in Schritt
(a) analysiert.
-
Beispiel 18: In Vitro Metalloproteinase-Inhibitions-Assay
-
Verbindungen
wurden gescreent, wobei die folgenden im Handel erhältlichen
Biomol-Assay-Kits
zum Einsatz kamen:
- MMP-1 Kit für kolorimetrischen Assay – Katalognummer
AK-404,
- MMP-2 Kit für
kolorimetrischen Assay – Katalognummer
AK-408,
- MMP-8 Kit für
kolorimetrischen Assay – Katalognummer
AK-414,
- MMP-9 Kit für
kolorimetrischen Assay – Katalognummer
AK-410,
- MMP-12 Kit für
kolorimetrischen Assay – Katalognummer
AK-402,
-
Diese
Kits sind erhältlich
bei Affiniti Research Products Ltd. (Palatine House, Matford Court,
Exeter, EX2 8NL, UK).
-
(a) Herstellung der Testverbindung
-
Inhibitoren
wurden in Pulverform bereitgestellt und bei 4°C gelagert. Für jeden
Inhibitor wurde eine 1 mM Stammlösung
in DMSO hergestellt und in 20 μl
Aliquots gegeben; diese Aliquots wurden bei –20°C gelagert. Die Stammlösung wurde
so verdünnt,
dass sie acht Inhibitorkonzentrationen ergab (Empfehlung: 50 μM, 5 μM, 500 nM,
50 nM, 5 nM, 500 pM, 50 pM und 5 pM). Das Verdünnen erfolgte im Assaypuffer
des Kits. Eine fünffache
Verdünnung
der Inhibitor-Stammlösungen
wurde durch Hinzunahme der Assay-Wells vorgenommen, weshalb ein
endgültiger
Konzentrationsbereich von 10 μM
bis 1 pM zustande kam.
-
(b) Versuchsablauf
-
Detaillierte
Angaben liegen dem handelsüblichen
Kit bei, lassen sich aber folgendermaßen zusammenfassen:
- – Herstellen
der verdünnten
Lösungen
für die
Testverbindungen, wie oben beschrieben,
- – Hinzugeben
des Assaypuffers zur Platte,
- – Hinzugeben
der Testverbindungen zur Platte,
- – Herstellen
des standardmäßigen Kit-Inhibitors
NNGH (bezüglich
des Verdünnungsfaktors,
siehe Kit),
- – Hinzugeben
von NNGH zu Kontrollinhibitor-Wells,
- – Herstellen
des MMP-Enzyms (bezüglich
des Verdünnungsfaktors,
siehe Kit), Hinzugeben von MMP zur Platte,
- – etwa
15-minütiges
Inkubieren der Platte bei 34°C,
- – Herstellen
des Thiopeptolidsubstrats (bezüglich
des Verdünnungsfaktors,
siehe Kit),
- – Hinzugeben
des Substrats zur Platte,
- – Einstündiges Zählen in
Intervallen von zwei Minuten, bei 37°C, 414 nm, auf einem Labsystems
iEMS-Plattenleser (bei MNM-1 erfolgt das Zählen 20 Minuten lang in Intervallen
von 30 Sekunden).
-
(c) Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt: Tabelle 1
Verbindung | MMP-1 (Ki) | MMP-2 (Ki) | MMP-8
(Ki) | MMP-9 (Ki) | MMP-12 (Ki) |
20 | - | 0,15 ± 0,06
nM (n = 2) | - | 0,043 ± 0,02 nM
(n = 2) | 0,11
nM |
21 | 194,9
nM | 1,15 ± 0,15
nM (n = 3) | 0,87
nM | 0,820 ± 0,049 (n
= 3) | - |
24 | 4948,5 ± 2684,9
nM (n = 2) | 0,14 ± 0,06
nM (n = 3) | 3,93
nM | 0,58 ± 0,3 nM (n
= 3) | 0,67 ± 0,14
nM (n = 2) |
32 | 330
nM | 0,62 ± 0,15
nM (n = 4) | 2,17
nM | 0,37 ± 0,092 nM
(n = 4) | 0,89 ± 0,21
nM (n = 2) |
38 | - | 1,25 ± 0,28
nM (n = 3) | - | 0,99 ± 0,40
nM (n = 3) | 0,05
nM |
42 | - | 2,190 ± 1,510 nM
(n = 2) | - | 0,585 ± 0,175 nM
(n = 2) | - |
44 | - | 0,25 ± 0,12
nM (n = 3) | - | 0,076 ± 0,074 nM
(n = 2) | - |
46 | 171,7 ± 25,0 nM
(n = 2) | 1,96 ± 1,0 nM (n
= 3) | 0,52
nM | 0,44 ± 0,177 nM
(n = 3) | 0,17
nM |
48 | 33,3
nM | - | 0,50
nM | 0,2
nM | - |
-
Beispiel 19: 99mTc-Radiomarkierung
(allgemeines Verfahren)
-
99mTc-Komplexe können hergestellt werden, indem
Folgendes in ein Stickstoffgereinigtes P46-Vial gegeben wird:
- 1
ml N2 gereinigtes MeOH,
- 100 μg
des Liganden-MMPi-Konjugats in 100 μl MeOH,
- 0,5 ml Na2CO3/NaHCO3-Puffer (pH-Wert 9,2),
- 0,5 ml TcO4 aus dem Tc-Generator,
- 0,1 ml SnCl2/MDP-Lösung
- (Lösung,
enthaltend 10,2 mg SnCl2 und 101 mg Methylendiphosphonsäure in 100
ml N2-gereinigter Salzlösung).
-
ITLC
(Instant Thin Layer Chromatography) wird zur Bestimmung von RCP
eingesetzt. SG-Platten und eine mobile Phase von MeOH/(NH4OAc 0,1 M) 1:1 zeigen RHT (reduziertes hydrolysiertes
Tc) am Ursprung, Pertechnetat an der Lösungsmittelfront und Technetiumkomplexe
bei einem dazwischenliegenden Rf-Wert.
-
Beispiel 20: Allgemeines Verfahren zur
elektrophilen Radiojodierung von Vorläufern
-
Alle
Vorläufer
wurden dem folgenden Verfahren entsprechend markiert:
10 μL 0,1 mM
Na127I (in 0,01 M NaOH, 1 × 10–9 mol)
wurden in ein Vial gegeben, welches 200 μL 0,2 M NH4OAc-Puffer
(pH-Wert 4) enthielt. Dieses Gemisch wurde in ein Vial gegeben,
welches Na123I (25,0 μL in 0,05 M NaOH, ca. 500 MBq)
enthielt. Dann wurde die kombinierte Lösung zu einem silanisierten
Kunststoffvial transferiert. 5 μL
(2,5 × 10–8 mol)
einer frisch hergestellten Peressigsäurelösung in Wasser (annähernd 5
mM) wurden dem Reaktionsvial hinzugefügt. Schließlich wurde der Vorläufer (34 μL einer 3-mM-Lösung in
MeOH) in das Reaktionsvial gegeben, und man ließ die Lösung drei Minuten lang ruhen.
-
Die
Reinigung der Verbindungen erfolgte mittels HPLC. HPLC-Verfahren:
Lösungsmittel
A: | 0,1%
TFA in Wasser |
Lösungsmittel
B: | 0,1%
TFA in MeCN |
Säule: | Phenomenex
Luna, 5 μm,
C18 (2) 150 × |
| 4,6
mm |
Gradient:
Zeit | %B |
0,0 | 30 |
20,0 | 70 |
20,20 | 100 |
23,20 | 100 |
23,70 | 30 |
30,0 | 30 |
Tabelle 2: HPLC-Retentionszeiten für die radiojodierten
Verbindungen
Vorläufer | Produktname | Retentionszeit
(min) |
Verbindung
23 | Verbindung
24A | 15,6 |
Verbindung
19 | Verbindung
21A | 7,6 |
Verbindung
20 | Verbindung
20A | 9,4 |
Verbindung
31 | Verbindung
30A | 9,1 |
-
Beispiel 21: Synthese der 18F-markierten
Derivate: Verbindungen 46B und 48B
-
Schritt (a): 4-18F-Benzaldehyd
-
In
ein Kohlenstoffglasreaktionsgefäß (4 ml)
mit Flachboden wurden Kryptofix 222 (5 mg) in Acetonitril (800 μl) und Kaliumcarbonat
[13,5 mg/ml (H2O), ca. 0,1 m] (50 μl) gegeben.
Das Gefäß wurde
in einer Messingheizvorrichtung platziert, und der Deckel des Reaktionsgefäßes, versehen
mit drei PTFE-Leitungen, wurde fest geschlossen. Leitung 1 wurde
mit einem Zweiweg-Verzweiger ausgestattet, Leitung 2 wurde an ein
Abfallvial angeschlossen, und Leitung 3 wurde verschlossen. Die
Versuchsaufstellung wurde hinter einer Bleiwand platziert. Im Cyclotron-Target-Wasser enthaltenes 18F-Fluorid (370–740 MBq; 0,5–2 ml) wurde
durch den Zweiweg-Verzweiger hinzugegeben. Die N2-Leitung
wurde an den Zweiweg-Verzweiger
angeschlossen, und die Heizvorrichtung wurde auf 110°C eingestellt.
10 Minuten nach Beginn des Erhitzens wurde die N2-Leitung
entfernt, und ein Aliquot Acetonitril (0,5 ml) wurde hinzugefügt. Dieser
Prozess wurde ca. 10,5 und 11 min nach Beginn des Erhitzens wiederholt.
Im Anschluss an jede Zugabe von Acetonitril wurde die N2-Leitung
erneut an den Zweiweg-Verzweiger angeschlossen. Eine zweite Stickstoffleitung
wurde an die abgekappte Leitung 3 angeschlossen, um jegliche in
dieser Leitung vorhandene Flüssigkeit
herauszuspülen.
Das 18F-Fluorid wurde insgesamt bis zu 30
min lang getrocknet. Nach 30 min wurde die Heizvorrichtung mit komprimierter
Luft heruntergekühlt,
der Deckel des Reaktionsgefäßes wurde
entfernt und 4-(Trimethylammonium)benzaldehydtrifluormethansulfonat
[hergestellt durch das Verfahren von Poethko, u. a., J. Nucl. Med.,
45 (5), S. 892–902
(2004); 0,5–0,8
mg; 0,0016–0,0026
mmol] in DMSO (1000 μl)
wurden hinzugefügt.
Die drei PTFE-Leitungen wurden mit Stöpseln abgekappt. Bei 90°C wurde das
Reaktionsgefäß 15 min
lang erhitzt, so dass sich 4-18F-Benzaldehyd ergab
(typische Inkorporationsausbeute von ca. 50%). Das Rohprodukt wurde
ohne weitere Reinigung verwendet.
-
Schritt (b): Konjugationsverfahren
-
Verbindung
45 (2 mg, 0,003 mmol) oder Verbindung 47 (4 mg, 0,002 mmol), gelöst in Zitronensäure/Na2HPO4-Puffer [500 μl; hergestellt
durch Mischen von 809 μL
einer 0,1 M wässrigen
Zitronensäurelösung mit
110 μL einer
0,2 M wässrigen
Lösung
von wasserfreiem Na2HPO4]
wurde direkt zum 4-18F-Benzaldehyd (roh)
aus Schritt (a) gegeben. Das Reaktionsgefäß wurde bei 70°C/15 min
erhitzt, so dass die rohe Verbindung 46B oder 48B entstand.
-
Schritt (c): Aufarbeitungsverfahren und
Formulierung
-
Das
gesamte Reaktionsgemisch aus Schritt (b) wurde mit Wasser auf ein
Volumen von ca. 20 ml verdünnt
und auf eine konditionierte t-C18-Sep-Pak gegeben [konditioniert
mit DMSO (5 ml), gefolgt von Wasser (10 ml)]. Anschließend wurde
die geladene t-C18-Sep-Pak mit Wasser (2 × 5 ml) und dann mit DMSO (3 × 5 ml)
gespült.
Die kombinierten DMSO-Spülungen,
welche die gewünschten
Produkte enthielten, wurden mittels des präparativen RP-HPLC-Systems gereinigt:
Säule | LunaC18
(2), 10 × 100
mm (5 u) |
Eluent | Wasser
(Pumpe A):Acetonitril (Pumpe |
Schleifengröße | B) |
Flussrate | 2
ml |
Wellenlänge | 3
ml/min |
| 254
nm |
-
Typische
Retentionszeiten für
Verbindung 46B oder 48B auf der präparativen Säule betrugen jeweils 23 und
21 Minuten. Der separierte HPLC-Peak wurde mit Wasser auf ein Volumen
von ca. 20 ml verdünnt
und auf eine konditionierte t-C18-Sep-Pak gegeben [konditioniert
mit Ethanol (5 ml), gefolgt von Wasser (10 ml)]. Anschließend wurde
die geladene t-C18-Sep-Pak mit Wasser (1 × 5 ml) und dann mit Ethanol
(3 × 0,2
ml, 1 × 0,4
ml) gespült.
Die kombinierte Ethanolspülung,
welche die gewünschten
Produkte enthielt, wurde auf ein Volumen von ca. 0,1 ml verdampft
und zu ca. 10% Ethanol mit Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS,
1 ml) formuliert. Der pH-Wert der formulierten Verbindungen belief
sich auf etwa 7.
-
Beispiel 22: Plasma- und in vivo Stabilität des 123I-radiojodierten Derivats der Verbindung
24 (Verbindung 24A)
-
Mit
Verbindung 24A wurden Untersuchungen zur Plasma- und in vivo Stabilität durchgeführt, um
die Stabilität
und den Metabolismus der Verbindung zu bestimmen. Die in vivo Plasmastabilität bei Ratten
erwies sich als gut, wobei sich RCP bei der Elternverbindung während zweistündiger Inkubation
bei 37°C
von 93% auf 80% veränderte.
-
In
vivo Untersuchungen in Ratten zeigten sowohl eine leichte Instabilität als auch
einen geringfügigen Metabolismus
der Verbindung 24A im Verlauf der Zeit. Bedingt durch die nicht
ausreichende Radioaktivität
im Urin konnte die Analyse nur an Proben von Plasma und Galle vorgenommen
werden. Eine zunehmende Menge freien Jodids wurde in Plasmaproben
im Verlauf der Zeit beobachtet, aber es war nur eine geringe Menge der
injizierten Gesamtaktivität
vorhanden. Ein Metabolit wurde in Plasmaproben und vier Metaboliten
wurden in Gallenproben nachgewiesen, was das Auftreten von Metabolismus
erkennen ließ.
-
Beispiel 23: Bioverteilung eines radiojodierten
Derivats (Verbindung 24A) in einem LLC Tumormodell in vivo
-
1 × 1,06 Zellen eines Lewis-Lungenkarzinoms (LLC)
wurden subkutan in den rechten Innenschenkel von C57BL/6-Mäusen injiziert.
Die Tumoren ließ man
15 Tage lang wachsen, bevor die Untersuchung der Bioverteilung erfolgte.
In diesem Modell traten Expressionslevels sowohl aktiver Gelatinasen
(MMP-2) als auch Collagenasen auf (MMP-1 und 8) [Bae, u. a., Drugs
Exp. Clin. Res., 29 (1): 15–23
(2003)].
-
Ergebnisse
-
Untersuchungen
der Bioverteilung wurden im LLC-Tumormodell durchgeführt. Verbindung
24A wurde anfänglich
sehr schnell aus dem Blut gecleart und vor allem durch das Hepatobiliäre System
(HBS) ausgeschieden. Innerhalb des Tumorgewebes wurde eine gewisse
Retention beobachtet, bei geringer Aufnahme im Hintergrundgewebe.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse ist nachstehend in Tabelle 3
aufgelistet: Tabelle 3: Bioverteilung der
123I-markierten
Verbindungen in einem LLC-Tumormodell
Zeit nach
der Injektion (in Minuten) |
| 5 | 30 | 60 | 120 |
| Mittel | STA | Mittel | STA | Mittel | STA | Mittel | STA |
Verbindung
24A |
%
ID ren. Aus. | 7,17 | 0,36 | 6,89 | 1,44 | 5,5 | 2,19 | 7,22 | 0,86 |
%
ID/g Tumor | 0,6 | 0,18 | 0,56 | 0,12 | 0,48 | 0,06 | 0,6 | 0,07 |
Tumor/Blut | 0,32 | 0,07 | 0,59 | 0,19 | 0,46 | 0,05 | 0,66 | 0,19 |
Tumor/Muskel | 1,19 | 0,12 | 1,6 | 0,14 | 1,41 | 0,43 | 1,87 | 0,94 |
Tumor/Lunge | 0,22 | 0,06 | 0,39 | 0,06 | 0,37 | 0,26 | 0,85 | 0,28 |
Tumor/Herz | 0,27 | 0,04 | 0,57 | 0,12 | 0,68 | 0,07 | 1,23 | 0,26 |
Verbindung
44A |
%
ID ren. Aus. | 3,94 | 0,04 | 5,85 | 2,22 | 6,36 | 1,16 | 9,42 | 2,37 |
%
ID/g Tumor | 1,14 | 0,21 | 0,5 | 0,02 | 0,66 | 0,12 | 0,53 | 0,1 |
Tumor/Blut | 0,41 | 0,15 | 0,38 | 0,13 | 0,42 | 0,12 | 0,43 | 0,06 |
Tumor/Muskel | 1,91 | 1,24 | 1,57 | 0,14 | 2,3 | 0,16 | 2,8 | 0,71 |
Tumor/Lunge | 0,49 | 0,16 | 0,54 | 0,11 | 0,69 | 0,16 | 0,72 | 0,16 |
Tumor/Herz | 0,86 | 0,46 | 0,870 | 0,320 | 0,940 | 0,240 | 1,060 | 0,140 |
Verbindung
32A |
%
ID ren. Aus. | 9,82 | 4,99 | 35,20 | 4,08 | 54,06 | 7,63 | 64,10 | 7,29 |
%
ID/g Tumor | 2,58 | 0,27 | 2,67 | 0,43 | 2,03 | 0,37 | 1,34 | 0,25 |
Tumor/Blut | 0,16 | 0,05 | 0,26 | 0,03 | 0,43 | 0,05 | 0,53 | 0,11 |
Tumor/Muskel | 1,66 | 0,43 | 2,80 | 0,68 | 4,88 | 2,10 | 3,92 | 0,60 |
Tumor/Lunge | 0,30 | 0,05 | 0,43 | 0,09 | 0,69 | 0,18 | 0,55 | 0,18 |
Tumor/Herz | 0,48 | 0,15 | 0,75 | 0,15 | 1,31 | 0,15 | 1,54 | 0,37 |
Verbindung
38A |
%
ID ren. Aus. | 6,37 | 0,26 | 40,17 | 8,53 | 68,53 | 5,54 | 78,75 | 1,69 |
%
ID/g Tumor | 2,08 | 0,38 | 2,14 | 0,37 | 1,06 | 0,35 | 0,42 | 0,10 |
Tumor/Blut | 0,13 | 0,03 | 0,30 | 0,01 | 0,45 | 0,08 | 0,52 | 0,15 |
Tumor/Muskel | 1,22 | 0,18 | 2,19 | 0,27 | 2,27 | 0,58 | 1,82 | 0,52 |
Tumor/Lunge | 0,33 | 0,09 | 0,73 | 0,09 | 0,83 | 0,12 | 0,64 | 0,18 |
Tumor/Herz | 0,29 | 0,02 | 0,90 | 0,12 | 1,25 | 0,52 | 1,14- | 0,15 |
Verbindung
42A |
%
ID ren. Aus. | 6,89 | 0,43 | 16,98 | 2,47 | 31,69 | 3,61 | 48,07 | 3,27 |
%
ID/g Tumor | 2,26 | 0,46 | 2,67 | 0,37 | 2,35 | 0,40 | 1,29 | 0,24 |
Tumor/Blut | 0,26 | 0,04 | 0,54 | 0,07 | 0,66 | 0,02 | 0,56 | 0,05 |
Tumor/Muskel | 1,46 | 0,22 | 3,22 | 0,09 | 3,52 | 0,54 | 2,51 | 0,87 |
Tumor/Lunge | 0,26 | 0,05 | 0,57 | 0,03 | 0,74 | 0,08 | 0,60 | 0,04 |
Tumor/Herz | 0,47 | 0,13 | 1,24 | 0,10 | 1,49 | 0,21 | 1,49 | 0,42 |
Verbindung
21A |
%
ID ren. Aus. | 5,62 | 1,75 | 26,73 | 3,14 | 39,99 | 3,28 | 52,08 | 3,70 |
%
ID/g Tumor | 1,64 | 0,29 | 2,20 | 0,32 | 1,97 | 0,16 | 1,60 | 0,14 |
Tumor/Blut | 0,13 | 0,02 | 0,33 | 0,04 | 0,40 | 0,02 | 0,37 | 0,02 |
Tumor/Muskel | 0,92 | 0,11 | 1,72 | 0,35 | 2,30 | 0,20 | 2,44 | 0,07 |
Tumor/Lunge | 0,28 | 0,01 | 0,65 | 0,10 | 0,66 | 0,06 | 0,61 | 0,04 |
Tumor Herz | 0,30 | 0,03 | 0,83 | 0,09 | 1,14 | 0,03 | 0,91 | 0,05 |
wobei: STA
= Standardabweichung, ID = injizierte Dosis und ren. Aus. = renale
Ausscheidung |
-
Beispiel 24: Bioverteilung 18F-markierter
Derivate (Verbindungen 46B und 48B) in einem Tumormodell in vivo
-
Mit
den Verbindungen 46B und 48B wurde die Untersuchung der Bioverteilung
im LLC-Tumormodell aus Beispiel 23 durchgeführt. Nachstehend ist eine Zusammenfassung
der Ergebnisse aufgeführt: Tabelle 4: Bioverteilung
18F-markierter
Verbindungen im LLC-Modell in vivo
Zeit nach
der Injektion (in Minuten) |
| 5 | 30 | 60 | 120 |
| Mittel | STA | Mittel | STA | Mittel | STA | Mittel | STA |
Verbindung
46B |
%
ID ren. Aus. | 6,60 | 4,24 | 12,00 | 4,17 | 15,02 | 3,11 | 19,68 | 4,54 |
%
ID/g Tumor | 0,42 | 0,17 | 0,53 | 0,21 | 0,32 | 0,26 | 0,31 | 0,21 |
Tumor/Blut | 0,18 | 0,05 | 0,47 | 0,24 | 0,73 | 0,54 | 0,73 | 0,51 |
Tumor/Muskel | 1,16 | 0,12 | 2,06 | 0,63 | 2,02 | 1,10 | 1,81 | 1,00 |
Tumor/Lunge | 0,21 | 0,09 | 0,55 | 0,21 | 0,60 | 0,53 | 0,80 | 0,79 |
Tumor/Herz | 0,37 | 0,11 | 1,15 | 0,33 | 1,54 | 1,12 | 1,33 | 1,02 |
Verbindung
48B |
%
ID ren. Aus. | 0,24 | 0,08 | 15,29 | 6,90 | 56,89 | 14,89 | 59,33 | 10,10 |
%
ID/g Tumor | 2,53 | 0,52 | 2,33 | 0,08 | 1,81 | 0,63 | 1,62 | 0,18 |
Tumor/Blut | 0,11 | 1,45 | 0,24 | 0,02 | 0,51 | 0,33 | 0,41 | 0,49 |
Tumor/Muskel | 1,55 | 1,45 | 2,92 | 0,79 | 4,40 | 5,59 | 3,55 | 1,25 |
Tumor/Lunge | 0,26 | 0,18 | 0,47 | 0,10 | 0,95 | 0,93 | 0,77 | 0,44 |
Tumor/Herz | 0,40 | 0,40 | 0,84 | 0,09 | 1,69 | 1,20 | 1,52 | 0,83 |
wobei: STA
= Standardabweichung, ID = injizierte Dosis und ren. Aus. = renale
Ausscheidung |
-
Beispiel 25: Bioverteilung 123I-
und 18F-markierter Verbindungen in einem
Atherosklerosemodell in vivo
-
ApoE-Ligationsmodell
-
ApoE-/-Mäuse sind
transgene Knockout-Mäuse,
denen das ApoE-Gen fehlt und die deshalb nicht zur Regulierung ihrer
Cholesterinspiegel im Plasma in der Lage sind.
-
Infolgedessen
entwickeln ApoE-Mäuse
atherosklerotische Läsionen,
ein Prozess, der durch die Fütterung
mit stark fetthaltiger Nahrung beschleunigt wird. Eine weitere Beschleunigung
der Läsionsentwicklung lässt sich
durch Ligieren der Arteria carotis erreichen, was innerhalb von
4 Wochen nach Eingriff und Beginn der Fütterung mit stark fetthaltiger
Nahrung in einer fortgeschrittenen Läsionsbildung resultiert. Dieses
Modell hat gezeigt, dass es Stufen der Gewebe-Remodellierung aufweist,
mit hoher Makrophagen- und MMP-Expression, und es ist beschrieben
von Ivan, u. a. [Circulation, 105, 2686–2691 (2002)].
-
Bezüglich dieser
Versuche wurden zwei Kontrollen genutzt: (1) ApoE-Sham-Tiere, wobei
die Mäuse dem
gleichen chirurgischen Eingriff unterzogen werden, aber die Naht
nur unterhalb der Arteria carotis verläuft und dann eine Entfernung
erfolgt, und (2) C57BL/6-ligierte Tiere, welche die gleiche chirurgische
Ligation durchlaufen und genauso stark fetthaltig gefüttert werden
wie die ApoE-ligierten Mäuse.
In Berichten aus der Literatur ist dargelegt, dass diese Tiere ein
gewisses Maß an
Gewebe-Remodellierung
aufweisen, jedoch mit niedrigeren Levels für aktives MMP [Ivan, u. a.,
Circulation, 105, 2686–2691
(2002)].
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 5 aufgeführt: Tabelle 5: Bioverteilung von
123I-
und
18F-markierten Verbindungen im ApoE-Modell
| ApoE-ligiert | | ApoE Sham |
Zeit nach
der Injektion |
| 5 | | 60 | | | 60 | |
| Mittel | STA | Mittel | STA | | Mittel | STA |
Verbindung
24A |
%
ID/G Carotis | 2,67 | 1,11 | 2,00 | 0,83 | | 0,25 | 0,28 |
Carotis/Blut | 0,94 | 0,22 | 1,97 | 0,99 | | 0,19 | 0,21 |
Carotis/Lunge | 0,62 | 0,16 | 1,71 | 0,77 | | 0,17 | 0,18 |
Carotis/Herz | 0,48 | 0,12 | 1,03 | 0,72 | | 0,21 | 0,2 |
| | | | | | | |
Verbindung
32A |
%
ID/G Carotis | 10,32 | 2,51 | 10,85 | 2,21 | | 2,91 | 1,08 |
Carotis/Blut | 0,46 | 0,18 | 1,21 | 0,28 | | 0,69 | 0,59 |
Carotis/Lunge | 1,01 | 0,47 | 1,45 | 0,70 | | 0,70 | 0,04 |
Carotis/Herz | 1,39 | 0,67 | 3,94 | 0,92 | | 1,28 | 0,49 |
| | | | | | | |
Verbindung
46B |
%
ID/G Carotis | 0,88 | 0,31 | 0,44 | 0,13 | | - | - |
Carotis/Blut | 0,42 | 0,16 | 0,61 | 0,40 | | - | - |
Carotis/Lunge | 0,35 | 0,00 | 0,53 | 0,44 | | - | - |
Carotis/Herz | 0,49 | 0,04 | 1,11 | 0,83 | | - | - |
| | | | | | | |
Verbindung
48B |
%
ID/G Carotis | 12,01 | 4,33 | 10,34 | 1,19 | | 2,37 | 0,51 |
Carotis/Blut | 0,40 | 0,08 | 0,96 | 0,11 | | 0,2 | 0,09 |
Carotis/Lunge | 0,75 | 0,07 | 1,42 | 0,49 | | 0,25 | 0,05 |
Carotis/Herz | 1,27 | 0,29 | 2,71 | 0,24 | | 0,81 | 0,19 |
wobei: STA
= Standardabweichung und ID = injizierte Dosis |
-
Beispiel 26: Autoradiographie der Verbindungen
24A und 32A in einem Atherosklerosemodell in vivo
-
Kaninchen-Cholesterinmodell
-
Weiße Neuseeländer erhielten
acht Wochen lang Nahrung mit 1% Cholesterin, um die Entwicklung
einer atherosklerotischen Läsion
in der Aorta herbeizuführen.
Die Validierung dieses Modells hat die Entwicklung Makrophagen-reicher,
fortgeschrittener atherosklerotischer Läsionen gezeigt, ausgehend vom
Aortabogen bis zur absteigenden Aorta. Kurz ausgedrückt, wurden
die Verbindungen 24A und 32A den mit Cholesterin gefütterten
Kaninchen i. v. injiziert, deren Einschläferung zwei Stunden p. l. erfolgte.
Daraufhin wurden die Aorten vollständig entfernt und in 10% neutralem
gepuffertem Formalin fixiert. Die Aorten wurden der Länge nach,
entlang der ventralen Mittellinie, geöffnet und en face mit Sudan
IV gefärbt,
welches das Vorhandensein atherosklerotischer Läsionen mittels Fetteinfärbung nachweist. Über Nacht
wurden die Aorten an einem Phosphorbildschirm platziert, der am
folgenden Tag gescannt wurde, um die Bereiche der Radioaktivität innerhalb
des Aortagewebes zu bestimmen.
-
Die
Ergebnisse belegten eine Aufnahme beider Verbindungen in atherosklerotische
Läsionen
in der Aorta, bei minimaler Aufnahme in die normalen Aortabereiche.
-
Beispiel 27: Bildgebung in einem Tumormodell
in vivo
-
Die
Bildgebung wurde mit Verbindung 24A im MDA-MB-231-Tumormodell vorgenommen
(humanes Brustkarzinom Xenograft-Modell). Aus den Belegen in der
Literatur geht hervor, dass MDA-MB-231-Zellen eine Reihe von MMPs
exprimieren, einschließlich
MMP-1 (pro und aktiv) (Benbow, u. a.; Bacheimer, u. a.), MMP-2 (Bacheimer,
u. a.; Lee, u. a.), MMP-3 (Bacheimer, u. a.), MMP-7 pro (Bacheimer,
u. a.), MMP-9 pro (nicht aktiv) (Benbow, u. a.; Bacheimer, u. a.;
Lee, u. a.; Weber, u. a.), MMP-10, 11 und 14 (alle pro) (Benbow,
u. a.; Bacheimer, u. a.).
Bachmeier, u. a., Anticancer Res.
2001, Nov-Dez; 21 (6A): 3821–8;
Bae,
u. a., Drugs Exp Clin Res. 2003; 29 (1): 15–23;
Benbow, u. a., Clin
Exp Metastasis, Mai 1999; 17 (3): 231–8;
Lee, u. a., Eur. J
Cancer, 2001; 37: 106–113;
Weber,
u. a., Int. J Oncol., Feb. 2002, 20 (2): 299–303.
-
Tumor "Hotspots" wurden 5 bis 120
Minuten post Injektion erkennbar, wobei das Verhältnis zwischen maßgeblichen
Bereichen und Muskel jederzeit größer war als 2:1. Die Ergebnisse
sind in 3 aufgeführt.