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Die
Erfindung betrifft die 1,4-Di-(trans-4-cyclohexyl)-benzolderivate
und ihre Verwendung in Flüssigkristallmedien
und Flüssigkristallvorrichtungen.
Die Erfindung betrifft weiter Flüssigkristallmedien
und Flüssigkristallanzeigevorrichtungen
enthaltend 1,4-Di-(trans-4-cyclohexyl)-benzolderivate, insbesondere
TN-(twisted nematic) und STN-Flüssigkristallanzeigen
(supertwisted nematic).
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TN-Anzeigen
sind bekannt, z. B. aus M. Schadt und W. Helfrich, Appl. Phys. Lett.,
18, 127 (1971). STN-Anzeigen sind bekannt, z. B. aus
EP 0 131 216 B1 ;
DE 34 23 993 A1 ;
EP 0 098 070 A2 ;
M. Schadt und F. Leenhouts, 17th Freiburg Congress an Liquid Crystals
(8.–10.04.87);
K. Kawasaki et al., SID 87 Digest 391 (20.6); M. Schadt und F. Leenhouts,
SID 87 Digest 372 (20.1); K. Katoh et al., Japanese Journal of Applied Physics,
Bd. 26, Nr. 11, 11784–11786
(1987); F. Leenhouts et al., Appl. Phys. Lett. 50 (21), 1468 (1987);
H. A. van Sprang und H. G. Koopman, J. Appl. Phys. 62 (5), 1734
(1987); T. J. Scheffer und J. Nehring, Appl. Phys. Lett. 45 (10),
1021 (1984), M. Schadt und F. Leenhouts, Appl. Phys. Lett. 50 (5),
236 (1987) und E. P. Raynes, Mol. Cryst. Liq. Cryst. Letters Bd.
4 (1), S. 1–8
(1986). Der Begriff STN umfasst hier jedes höher verdrillte Anzeigeelement
mit einem Verdrillungswinkel dem Betrage nach zwischen 160° und 360°, wie beispielsweise
die Anzeigeelemente nach Waters et al. (C. M. Waters et al., Proc.
Soc. Inf. Disp. (New York) (1985) (3rd Intern. Display Conference,
Kobe, Japan), STN-LCDs (
DE-A
35 03 259 ), SBE-LCDs (T. J. Scheffer und J. Nehring, Appl.
Phys. Lett. 45 (1984) 1021), OMI-LCDs (M. Schadt und F. Leenhouts,
Appl. Phys. Lett. 50 (1987), 236, DST-LCDs (
EP-A 0 246 842 ) oder BW-STN-LCDs
(K. Kawasaki et al., SID 87 Digest 391 (20.6)).
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Insbesondere
STN-Anzeigen zeichnen sich im Vergleich zu Standard-TN-Anzeigen durch wesentlich bessere
Steilheiten der elektrooptischen Kennlinie und damit verbundenen
besseren Kontrastwerten sowie durch eine wesentlich geringere Winkelabhängigkeit
des Kontrastes aus.
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Von
besonderem Interesse sind TN- und STN-Anzeigen mit sehr kurzen Schaltzeiten
insbesondere auch bei tieferen Temperaturen. Zur Erzielung von kurzen
Schaltzeiten wurden bisher die Rotationsviskositäten der Flüssigkristallmischungen optimiert
unter Verwendung von meist monotropen Zusätzen mit relativ hohem Dampfdruck.
Die erzielten Schaltzeiten waren jedoch nicht für jede Anwendung ausreichend.
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Zur
Erzielung einer steilen elektrooptischen Kennlinie in den erfindungsgemäßen Anzeigen
sollen die Flüssigkristallmischungen
relativ große
Werte für
das Verhältnis
der elastischen Konstanten K33/K11, sowie relativ kleine Werte für Δε/ε⟘ aufweisen,
wobei Δε die dielektrische
Anisotropie und die ε⟘ dielektrische Konstante senkrecht
zur Moleküllängsachse
ist.
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Über die
Optimierung des Kontrastes und der Schaltzeiten hinaus werden an
derartige Mischungen weitere wichtige Anforderungen gestellt:
- 1. Breites d/p-Fenster
- 2. Hohe chemische Dauerstabilität
- 3. Hoher elektrischer Widerstand
- 4. Geringe Frequenz- und Temperaturabhängigkeit der Schwellenspannung.
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Die
erzielten Parameterkombinationen sind bei weitem noch nicht ausreichend,
insbesondere für Hochmultiplex-STN-Anzeigen
(mit einer Multiplexrate im Bereich von etwa 1/400), aber auch für Mittel-
und Niedermultiplex-STN-Anzeigen (mit Multiplexraten im Bereich
von etwa 1/64 bzw. 1/16), und TN-Anzeigen. Zum Teil ist dies darauf
zurückzuführen, dass
die verschiedenen Anforderungen durch Materialparameter gegenläufig beeinflusst
werden.
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Es
besteht somit immer noch ein großer Bedarf nach TN- und STN-Anzeigen, insbesondere
für Mittel- und
Niedermultiplex-STN-Anzeigen, mit sehr kurzen Schaltzeiten bei gleichzeitig
großem
Arbeitstemperaturbereich, hoher Kennliniensteilheit, guter Winkelabhängigkeit
des Kontrastes und niedriger Schwellenspannung, die den oben angegebenen
Anforderungen gerecht werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde neue Verbindungen und flüssigkristalline
Medien, insbesondere für
TN- und STN-Anzeigen, bereitzustellen, die die oben angegebenen
Nachteile nicht oder nur in geringerem Maße und gleichzeitig kurze Schaltzeiten,
insbesondere bei tiefen Temperaturen, und sehr gute Steilheiten
aufweisen.
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Es
wurde nun gefunden, dass diese Aufgabe gelöst wird durch die Verwendung
von 1,4-Di-(trans-4-cyclohexyl)benzolderivaten gemäß der vorliegenden
Erfindung und diese enthaltende Flüssigkristallmischungen.
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Die
Erfindung betrifft eine flüssigkristalline
Mischung enthaltend eine oder mehrere Verbindungen der Formel I
worin
R
a eine Alkenylgruppe mit 2 bis 9 Kohlenstoffatomen
bedeutet,
R
b Alkenyl mit 2 bis 9 Kohlenstoffatomen
bedeutet,
L bei jedem Auftreten unabhängig F, Cl, CN oder eine ein-
oder mehrfach halogenierte Alkyl-, Alkoxy-, Alkenyl- oder Alkenyloxygruppe
mit bis zu 3 Kohlenstoffatomen bedeutet und
r 0, 1, 2, 3 oder
4 bedeutet, und
eine oder mehrere Alkenylverbindungen der Formel
II
in der
A
1,4-Phenylen oder trans-1,4-Cyclohexylen bedeutet,
a 0 oder
1 bedeutet,
R
3 eine Alkenylgruppe mit
2 bis 9 Kohlenstoffatomen bedeutet und
R
4 eine
Alkylgruppe von 1 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeutet, die unsubstituiert,
einfach durch CN oder CF
3 substituiert oder
mindestens einfach durch Halogen substituiert ist, worin eine oder
mehrere CH
2-Gruppen in diesen Gruppen auch jeweils
unabhängig
voneinander so durch -O-, -S-,
-CH=CH-, -C≡C-, -CO-,
-CO-C-, -O-CO- oder
-O-CO-O- ersetzt sein können,
dass O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind.
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Die
Erfindung betrifft weiter neue Verbindungen der Formel I,
worin
R
b eine Alkylgruppe von 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
bedeutet, die unsubstituiert, einfach durch CN oder CF
3 substituiert
oder mindestens einfach durch Halogen substituiert ist, worin eine
oder mehrere CH
2-Gruppen in diesen Gruppen auch jeweils
unabhängig
voneinander so durch -O-, -S-,
-CH=CH-, -C≡C-, -CO-,
-CO-C-, -O-CO- oder
-O-CO-O- ersetzt sein können,
dass O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind,
r 2, 3 oder
4 bedeutet,
und worin der Phenylring in 3- und 5-Position oder
in 2- und 6-Position durch L substituiert ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist weiterhin ein Flüssigkristall-Display mit
- – zwei
Trägerplatten,
die mit einer Umrandung eine Zelle bilden,
- – einer
in der Zelle befindlichen nematischen Flüssigkristallmischung mit positiver
dielektrischer Anisotropie,
- – Elektrodenschichten
mit Orientierungsschichten auf den Innenseiten der Trägerplatten,
- – einem
Anstellwinkel zwischen der Längsachse
der Moleküle
an der Oberfläche
der Trägerplatten
und den Trägerplatten
von 0 Grad bis 30 Grad, und
- – einem
Verdrillungswinkel der Flüssigkristallmischung
in der Zelle von Orientierungsschicht zu Orientierungsschicht dem
Betrag nach zwischen 22,5° und
600°,
- – einer
nematischen Flüssigkristallmischung
bestehend aus
- a) 15–75
Gew.% einer flüssigkristallinen
Komponente A, bestehend aus einer oder mehreren Verbindungen mit
einer dielektrischen Anisotropie von über +1,5;
- b) 25–85
Gew.% einer flüssigkristallinen
Komponente B, bestehend aus einer oder mehreren Verbindungen mit
einer dielektrischen Anisotropie zwischen –1,5 und +1,5;
- c) 0–20
Gew.% einer flüssigkristallinen
Komponente D, bestehend aus einer oder mehreren Verbindungen mit
einer dielektrischen Anisotropie von unter –1,5 und
- d) gegebenenfalls einer optisch aktiven Komponente C in einer
Menge, dass das Verhältnis
zwischen Schichtdicke (Abstand der Trägerplatten) und natürlicher
Ganghöhe
der chiralen nematischen Flüssigkristallmischung
etwa 0,2 bis 1,3 beträgt,
dadurch
gekennzeichnet, dass die nematische Flüssigkristallmischung mindestens
eine Verbindung der Formel I wie vor- und nachstehend beschrieben
enthält.
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Die
Erfindung betrifft auch TN- und STN-Anzeigen, insbesondere Mittel- und Niedermultiplex-STN-Anzeigen,
die die erfindungsgemäße Flüssigkristallmischung
enthalten.
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Die
Verbindungen der Formel I können
als Komponenten von Flüssigkristallmischungen
für Flüssigkristallanzeigevorrichtungen,
beispielsweise herkömmliche
LCDs mit DAP-(Deformation aufgerichteter Phasen) oder VA-Modus (vertically
aligned), wie z. B. ECB-(electrically controlled birefringence),
CSH-(colour super homeotropic), VA- oder VAC-Anzeigen (vertically
aligned cholesteric), MVA-(multi-domain vertically aligned) oder
PVA-Anzeigen (patterned
vertically aligned), in Anzeigen mit Bend-Modus oder des Hybridtyps,
wie z. B. OCB-(optically compensated bend cell oder optically compensated
birefringence), R-OCB-(reflective OCB), HAN-(hybrid aligned nematic) oder pi-Zellen-Anzeigen
(π-cell),
weiterhin in Anzeigen mit TN-(twisted nematic), HTN-(highly twisted
nematic) oder STN-Modus
(super twisted nematic), in AMD-TN-Anzeigen (active matrix driven
TN), in Anzeigen mit IPS-Modus (in plane switching), die auch als „Super-TFT"-Anzeigen bekannt sind,
oder in Anzeigen, die Flüssigkristalle
im isotropen Zustand verwenden, im Folgenden kurz als „Anzeige mit
isotropem Modus" bezeichnet,
wie beispielsweise in
DE 102
172 73 und
WO
02/93244 A1 beschrieben, weiterhin in Phasenwechsel-, Guest-Host-,
ferroelektrischen, flexoelektrischen oder cholesterischen Anzeigen wie
SSCT (surface stabilized cholesteric texture), PSCT (polymer stabilized
cholesteric texture) oder auf „blauen
Phasen" basierenden
Anzeigen verwendet werden.
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Weiterhin
können
die Verbindungen und Flüssigkristallmischungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung in bistabilen nematischen Anzeigen verwendet werden, wie
z. B. Anzeigen mit gesteuerter Orientierung oder Oberflächenverankerung
des Flüssigkristallmaterials
durch Oberflächengitter,
mikroskopische Pfosten oder andere Mittel, wie beispielsweise in
H. Yokoyama et al., Nature 2002, 420, S. 159; G. P. Bryan-Brown
et al., SID Digest Band XXVIII, 1997, S. 37; S. Kitson und A. Geisow,
Appl. Phys. Lett. 2002, 80 (19), S. 3635 oder in
US 2001/0012080 A1 beschrieben.
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Besonders
bevorzugt sind TN- und STN-Anzeigen.
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Die
Verbindungen der Formel I können
verwendet werden, um eine Anzahl physikalischer Eigenschaften in
einer flüssigkristallinen
Mischung, wie die Doppelbrechung, Rotationsviskosität und elastischen
Konstanten zu modifizieren, was zu Verbesserungen der optische Leistung
der Anzeigevorrichtung führt.
Insbesondere wird durch die Anwesenheit einer C=C-Doppelbindung in
der Endgruppe Ra oder Rb das
smektische Phasenverhalten reduziert. Laterale Substitution durch
L kann auch zur Unterdrückung
der smektischen Phase und auch zu niedrigeren Schmelzpunkten führen.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, worin r 0, 1 oder 2 bedeutet.
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Weiter
bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, worin r 2 bedeutet und
der Phenylring in 2- und 3-Position oder in 3- und 5-Position oder
in 2- und 6-Position
durch L substituiert ist.
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Weiter
bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, worin Rb Alkenyl
mit 2 bis 9 Kohlenstoffatomen bedeutet.
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L
in Formel I bedeutet vorzugsweise F, Cl, CN, CF3,
OCF3 oder OCH3,
sehr bevorzugt F.
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Weiter
bevorzugt sind Verbindungen der Formel I ausgewählt aus den folgenden Formeln
Ia bis Ie
worin
R
aa und R
bb unabhängig voneinander
H, CH
3, C
2H
5 oder n-C
3H
7 bedeuten und alkyl eine Alkylgruppe mit 1
bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel Ia und Ic, insbesondere worin
Raa und Rbb H oder CH3 bedeuten, und Verbindungen der Formel Ie,
insbesondere worin Raa H oder CH3 bedeutet.
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Weiterhin
bevorzugt sind Verbindungen der Formel I und Ia bis Ie, worin
bedeutet
und L wie oben definiert ist und sehr bevorzugt F bedeutet.
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Bedeutet
Rb in Formel I einen Alkyl- oder Alkoxyrest,
d. h. wobei die CH2-Endgruppe durch -O- ersetzt ist, kann
dieser geradkettig oder verzweigt sein. Vorzugsweise ist er geradkettig,
weist 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8 Kohlenstoffatome auf und steht somit
vorzugsweise z. B. für
Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Ethoxy, Propoxy,
Butoxy, Pentoxy, Hexoxy, Heptoxy oder Octoxy, weiterhin Methyl,
Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Pentadecyl,
Nonoxy, Decoxy, Undecoxy, Dodecoxy, Tridecoxy oder Tetradecoxy.
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Oxaalkyl,
d. h. wobei eine CH2-Gruppe durch -O- ersetzt
ist, steht vorzugsweise z. B. für
geradkettiges 2-Oxapropyl (= Methoxymethyl), 2-(= Ethoxymethyl)
oder 3-Oxabutyl (= 2-Methoxyethyl), 2-, 3- oder 4-Oxapentyl, 2-,
3-, 4- oder 5-Oxahexyl, 2-, 3-, 4-, 5- oder 6-Oxaheptyl, 2-, 3-,
4-, 5-, 6- oder 7-Oxaoctyl,
2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder 8-Oxanonyl oder 2-, 3-, 4-, 5-, 6-,
7-, 8- oder 9-Oxadecyl.
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Bedeutet
Ra oder Rb eine
Alkylgruppe, worin eine oder mehrere CH2-Gruppen durch -CH=CH-
ersetzt sind, kann diese geradkettig oder verzweigt sein. Vorzugsweise
ist sie geradkettig und weist 2 bis 10 C-Atome auf und steht somit
vorzugsweise für
Vinyl, Prop-1- oder Prop-2-enyl, But-1-, 2- oder But-3-enyl, Pent-1-,
2-, 3- oder Pent-4-enyl, Hex-1-, 2-, 3-, 4- oder Hex-5-enyl, Hept-1-,
2-, 3-, 4-, 5- oder Hept-6-enyl, Oct-1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6- oder
Oct-7-enyl, Non-1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder Non-8-enyl, Dec-1-,
2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8- oder Dec-9-enyl.
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Besonders
bevorzugte Alkenylgruppen sind C2-C7-1E-Alkenyl, C4-C7-3E-Alkenyl,
C5-C7-4-Alkenyl, C6-C7-5-Alkenyl und
C7-6-Alkenyl, insbesondere C2-C7-1E-Alkenyl, C4-C7-3E-Alkenyl und C5-C7-4-Alkenyl. Beispiele für besonders bevorzugte Alkenylgruppen
sind Vinyl, 1E-Propenyl, 1E-Butenyl, 1E-Pentenyl, 1E-Hexenyl, 1E-Heptenyl,
3-Butenyl, 3E-Pentenyl, 3E-Hexenyl,
3E-Heptenyl, 4-Pentenyl, 4Z-Hexenyl, 4E-Hexenyl, 4Z-Heptenyl, 5-Hexenyl,
6-Heptenyl und dergleichen. Gruppen mit bis zu 5 C-Atomen sind im
Allgemeinen bevorzugt.
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Bedeutet
Rb eine Alkylgruppe, worin eine CH2-Gruppe durch -O- und eine durch -CO- ersetzt
ist, so sind diese Reste vorzugsweise benachbart. Somit bilden diese
Reste zusammen eine Carbonyloxygruppe -CO-O- oder eine Oxycarbonylgruppe
-O-CO-. Vorzugsweise ist diese Gruppe geradkettig und weist 2 bis
6 C-Atome auf. Somit steht sie vorzugsweise für Acetyloxy, Propionyloxy,
Butyryloxy, Pentanoyloxy, Hexanoyloxy, Acetyloxymethyl, Propionyloxymethyl,
Butyryloxymethyl, Pentanoyloxymethyl, 2-Acetyloxyethyl, 2-Propionyloxyethyl,
2-Butyryloxyethyl, 3-Acetyloxypropyl, 3-Propionyloxypropyl, 4-Acetyloxybutyl,
Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, Butoxycarbonyl,
Pentoxycarbonyl, Methoxy carbonylmethyl, Ethoxycarbonylmethyl, Propoxycarbonylmethyl,
Butoxycarbonylmethyl, 2-(Methoxycarbonyl)ethyl, 2-(Ethoxycarbonyl)ethyl,
2-(Propoxycarbonyl)ethyl,
3-(Methoxycarbonyl)propyl, 3-(Ethoxycarbonyl)propyl, 4-(Methoxycarbonyl)-butyl.
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Bedeutet
Rb eine Alkylgruppe, worin zwei oder mehr
CH2-Gruppen durch -O- und/oder -COO- ersetzt sind,
kann diese geradkettig oder verzweigt sein. Vorzugsweise ist sie
geradkettig und weist 3 bis 12 C-Atome auf. Sie steht somit vorzugsweise
für Bis-carboxy-methyl,
2,2-Bis-carboxy-ethyl, 3,3-Bis-carboxy-propyl, 4,4-Bis-carboxy-butyl,
5,5-Bis-carboxy-pentyl, 6,6-Bis-carboxy-hexyl, 7,7-Bis-carboxy-heptyl,
8,8-Bis-carboxy-octyl, 9,9-Bis-carboxy-nonyl, 10,10-Bis-carboxy-decyl,
Bis-(methoxycarbonyl)-methyl,
2,2-Bis-(methoxycarbonyl)-ethyl, 3,3-Bis-(methoxycarbonyl)-propyl,
4,4-Bis-(methoxycarbonyl)-butyl, 5,5-Bis-(methoxycarbonyl)-pentyl,
6,6-Bis-(methoxycarbonyl)-hexyl,
7,7-Bis-(methoxycarbonyl)-heptyl, 8,8-Bis-(methoxycarbonyl)-octyl, Bis-(ethoxycarbonyl)-methyl,
2,2-Bis-(ethoxycarbonyl)-ethyl, 3,3-Bis-(ethoxycarbonyl)-propyl, 4,4-Bis-(ethoxycarbonyl)-butyl, 5,5-Bis-(ethoxycarbonyl)-hexyl.
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Bedeutet
Rb eine Alkyl- oder Alkenylgruppe, die einfach
durch CN oder CF3 substituiert ist, so ist
diese vorzugsweise geradkettig. Die Substituierung durch CN oder
CF3 kann in jeder gewünschten Position vorliegen.
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Bedeutet
Rb eine Alkyl- oder Alkenylgruppe, die mindestens
einfach durch Halogen substituiert ist, so ist diese vorzugsweise
geradkettig. Halogen bedeutet vorzugsweise F oder Cl, bei mehrfacher
Substituierung vorzugsweise F. Die sich ergebenden Gruppen umfassen
auch perfluorierte Gruppen. Bei einfacher Substituierung kann der
F- oder Cl-Substituent in jeder gewünschten Position vorliegen,
befindet sich jedoch vorzugsweise in ω-Position. Beispiele besonders
bevorzugter geradkettiger Gruppen mit einem terminalen F-Substituenten
sind Fluormethyl, 2-Fluorethyl, 3-Fluorpropyl, 4-Fluorbutyl, 5-Fluorpentyl,
6-Fluorhexyl und 7-Fluorheptyl. Andere Positionen für F sind
jedoch nicht ausgeschlossen.
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Halogen
bedeutet F, Cl, Br und I und steht vorzugsweise für F oder
Cl.
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Die
Verbindungen der Formel I können
nach oder in Analogie zu Verfahren synthetisiert werden, die an
sich bekannt und die in Standardwerken der organischen Chemie wie
z. B. Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Thieme-Verlag,
Stuttgart beschrieben sind. Einige spezifische und bevorzugte Verfahren sind
in den unten stehenden Schemata beschrieben. Weitere Verfahren sind
den Beispielen zu entnehmen. Schema
1:
worin L* H oder F bedeutet.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine flüssigkristalline Mischung enthaltend
eine oder mehrere Verbindungen der Formel I. Die Verwendung von
Verbindungen der Formel I in den erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen führt zu reduziertem
smektischem Phasenverhalten und niedrigen Schmelzpunkten und zu
TN- und STN-Anzeigen mit hoher Steilheit und schnellen Schaltzeiten,
insbesondere bei niedrigen Temperaturen.
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Besonders
bevorzugte Verbindungen der Formel II sind diejenigen, die aus den
folgenden Formeln ausgewählt
sind:
worin
R
3a und R
4a unabhängig voneinander
H, CH
3, C
2H
5 oder n-C
3H
7 bedeuten und alkyl eine Alkylgruppe mit 1
bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel IIa, insbesondere worin R3a und R4a H oder
CH3 bedeuten, und Verbindungen der Formel
IIe, IIf, IIg, IIh und IIi, insbesondere worin R3a H
oder CH3 bedeutet.
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Die
Verbindungen der Formel I und II mit einer dielektrischen Anisotropie
von –1,5
bis +1,5 ("dielektrisch
neutral") sind Teil
der Komponente B wie oben definiert.
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Neben
den Verbindungen der Formel I und II enthält die erfindungsgemäße flüssigkristalline
Mischung vorzugsweise zusätzlich
eine oder mehrere Verbindungen der Formel II* mit positiver dielektrischer
Anisotropie
worin
R
3 eine Alkenylgruppe mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen
bedeutet,
Q CF
2, OCF
2,
CFH, OCFH oder eine Einfachbindung bedeutet,
Y F oder Cl bedeutet
und
L
1 und L
2 unabhängig voneinander
H oder F bedeuten.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel II*, worin L1 und/oder
L2 F bedeuten und Q-Y F oder OCF3 bedeutet.
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Weiter
bevorzugt sind Verbindungen der Formel II*, worin R3 1E-Alkenyl
oder 3E-Alkenyl mit 2 bis 7, vorzugsweise 2, 3 oder 4 Kohlenstoffatomen
bedeutet.
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Sehr
bevorzugt sind Verbindungen der Formel II*a
worin
R
3a H, CH
3, C
2H
5 oder n-C
3H
7, insbesondere
H oder CH
3 bedeutet.
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Die
polaren Verbindungen der Formel II* mit einer dielektrischen Anisotropie
von mehr als +1,5 sind Teil der Komponente A wie oben definiert.
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Die
Verwendung der Verbindungen der Formeln I, II und II* in den erfindungsgemäßen Mischungen
für TN-
und STN-Anzeigen führt
zu
- • hoher
Steilheit der elektrooptischen Kennlinie,
- • geringer
Temperaturabhängigkeit
der Schwellenspannung,
- • sehr
schnellen Schaltzeiten, insbesondere bei niedrigen Temperaturen.
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Die
Verbindungen der Formeln I, II und II* verkürzen insbesondere die Schaltzeiten
von TN- und STN-Mischungen erheblich, während sie gleichzeitig die
Steilheit erhöhen
und die Temperaturabhängigkeit
der Schwellenspannung reduzieren.
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Die
erfindungsgemäßen Mischungen
zeichnen sich weiterhin durch die folgenden Vorteile aus:
- – sie
besitzen eine geringe Viskosität,
- – sie
weisen eine niedrige Schwellen- und Betriebsspannung auf und
- – sie
sorgen für
lange Standzeiten in der Anzeige bei niedrigen Temperaturen.
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Die
Komponente A enthält
vorzugsweise eine oder mehrere aus den folgenden Formeln ausgewählte Cyano-Verbindungen
worin
R
eine Alkyl-, Alkoxy- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
bedeutet, worin eine oder mehrere CH
2-Gruppen
in diesen Gruppen auch jeweils unabhängig voneinander so durch -O-,
-CH=CH-, -CO-, -OCO- oder -COO- ersetzt sein können, dass O-Atome nicht direkt
miteinander verknüpft
sind, und
L
1, L
2 und
L
3 unabhängig
voneinander H oder F bedeuten.
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R
bedeutet in diesen Verbindungen besonders bevorzugt Alkyl oder Alkoxy
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder Alkenyl mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen.
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Sehr
bevorzugt sind Mischungen, die eine oder mehrere Verbindungen der
Formel IIIb und/oder IIIc, weiterhin IIIf, insbesondere worin L1 und/oder L2 F bedeuten,
enthalten.
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Bevorzugte
Flüssigkristallmischungen
enthalten eine oder mehrere Verbindungen der Komponente A, vorzugsweise
in einem Anteil von 15% bis 75%, besonders bevorzugt von 20% bis
65%. Diese Verbindungen besitzen eine dielektrische Anisotropie
von Δε ≥ +3, insbesondere
von Δε ≥ +8, besonders
bevorzugt von Δε ≥ +12.
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Bevorzugte
Flüssigkristallmischungen
enthalten eine oder mehrere Verbindungen der Komponente B, vorzugsweise
25 bis 85%. Die Verbindungen aus der Gruppe B zeichnen sich insbesondere
durch ihre niedrigen Werte für
die Rotationsviskosität γ1 aus.
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Die
Komponente B enthält
vorzugsweise weiterhin eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus den bicyclischen Verbindungen der folgenden
Formeln
und/oder
eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus den tricyclischen Verbindungen der folgenden Formeln
und/oder
eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus den tetracyclischen Verbindungen der folgenden Formeln
worin
R
1 und R
2 unabhängig voneinander
eine Alkyl-, Alkoxy- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
bedeuten, worin eine oder mehrere CH
2-Gruppen
in diesen Gruppen auch jeweils unabhängig voneinander so durch -O-,
-CH=CH-, -CO-, -OCO- oder -COO- ersetzt sein können, dass O-Atome nicht direkt
miteinander verknüpft
sind, und
L H oder F bedeutet,
und worin die 1,4-Phenylengruppen
in den Formeln IV10 bis IV19 und Formeln IV23 bis IV33 gegebenenfalls ein-
oder mehrfach durch F substituiert sind.
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Besonderen
Vorzug haben Verbindungen der Formeln IV27 bis IV33, in denen R1 Alkyl und R2 Alkyl oder
Alkoxy, insbesondere Alkoxy, jeweils mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen,
bedeutet. Bevorzugt sind weiterhin Verbindungen der Formeln IV27
und IV33, in denen L F bedeutet.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel IV27 und IV29.
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R1 und R2 bedeuten
in den Verbindungen der Formeln IV1 bis IV33 besonders bevorzugt
geradkettiges Alkyl oder Alkoxy mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen.
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Besonderen
Vorzug genießen
erfindungsgemäße Mischungen,
die eine oder mehrere Verbindungen der Formeln IV24a und/oder IV24b
enthalten,
worin R
3a wie oben definiert ist.
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Die
Mischungen enthalten vorzugsweise 2 bis 25 Gew.-%, insbesondere
2 bis 15 Gew.-%, an Verbindungen der Formeln IV24a und/oder IV24b.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Flüssigkristallmischung
eine oder mehrere Tolanverbindungen ausgewählt aus der Gruppe enthaltend
die Formeln Ta bis Ti
worin
R
1 und R
2 wie in
Formel IV oben definiert sind,
Z
4 -CO-O-,
-CH
2CH
2- oder eine
Einfachbindung bedeutet und
L
1 bis
L
6 unabhängig
voneinander H oder F bedeuten.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel Ta, Tb und Th.
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Der
Anteil der Verbindungen aus der Gruppe bestehend aus den Formeln
Ta und Tb beträgt
vorzugsweise 2 bis 30%, sehr bevorzugt 3 bis 20%. Der Anteil der
Verbindungen der Formel Th beträgt
vorzugsweise 2 bis 35%, sehr bevorzugt 4 bis 25%.
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Der
Anteil der Verbindungen aus der Gruppe bestehend aus Ta bis Ti beträgt vorzugsweise
2 bis 55%, sehr bevorzugt 5 bis 35%.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Komponente A oder die erfindungsgemäße flüssigkristalline Mischung vorzugsweise
zusätzlich
eine oder mehrere 3,4,5-Trifluorphenyl-Verbindungen ausgewählt aus
den folgenden Formeln
und/oder
eine oder mehrere Verbindungen mit einer polaren Endgruppe ausgewählt aus
den folgenden Formeln
worin
R wie in Formel III definiert ist und L
3 und
L
4 unabhängig
voneinander H oder F bedeuten. Vorzugsweise bedeutet R in diesen
Verbindungen Alkyl oder Alkoxy mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen.
-
Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel Va, Vb, Vc, Vd, Vm und VIi,
insbesondere Verbindungen der Formeln Vn, Va, Vm und VIi.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Flüssigkristallmischung
eine oder mehrere, besonders bevorzugt eine, zwei oder drei, heterocyclische
Verbindungen der Formel VIIa und/oder VIIb
in denen
R
6 und R
7 wie oben
definiert sind und Y F oder Cl bedeutet.
-
Der
Anteil der Verbindungen aus der Gruppe bestehend aus VIIa und VIIb
beträgt
vorzugsweise 2 bis 35%, insbesondere 5 bis 20%.
-
Gegebenenfalls
enthalten die flüssigkristallinen
Mischungen eine optisch aktive Komponente C in einer solchen Menge,
dass das Verhältnis
zwischen Schichtdicke (Abstand der Trägerplatten) und natürlicher Ganghöhe der chiralen
nematischen Flüssigkristallmischung
größer als
0,2 ist. Eine Vielzahl an chiralen Dotierstoffen, von denen einige
im Handel erhältlich
sind, steht dem Fachmann für
die Komponente zur Verfügung,
wie beispielsweise Cholesterylnonanoat, S-811, S-1011, S-2011 und
CB15 der Firma Merck KGaA, Darmstadt. Die Wahl der Dotierstoffe
ist an sich nicht ausschlaggebend.
-
Der
Anteil der Verbindungen der Komponente C beträgt vorzugsweise 0 bis 10%,
insbesondere 0 bis 5%, besonders bevorzugt 0 bis 3%.
-
Die
erfindungsgemäßen Mischungen
können
gegebenenfalls auch bis zu 20% einer oder mehrerer Verbindungen
mit einer dielektrischen Anisotropie von weniger als –2 (Komponente
D) enthalten.
-
Enthalten
die Mischungen Verbindungen der Komponente D, so handelt es sich
vorzugsweise um eine oder mehrere Verbindungen mit der Struktureinheit
2,3-Difluor-1,4-phenylen, beispielsweise Verbindungen wie in
DE-A 38 07 801 ,
38 07 861 ,
38 07 863 ,
38 07 864 oder
38 07 908 beschrieben.
Besonderen Vorzug haben Tolane mit dieser Struktureinheit, wie in
der internationalen Patentanmeldung
WO
88/07514 beschrieben.
-
Weitere
bekannte Verbindungen der Komponente D sind beispielsweise Derivate
der 2,3-Dicyanohydrochinone oder Cyclohexanderivate, welche die
Struktureinheit
wie in
DE-A 32 31 707 und
DE-A 34 07 013 beschrieben,
enthalten.
-
Die
erfindungsgemäßen Flüssigkristallanzeigen
enthalten vorzugsweise keine Verbindungen der Komponente D.
-
Der
Ausdruck „Alkenyl" in der Definition
für R und
R1 bis R7 umfasst
geradkettige und verzweigte Alkenylgruppen, insbesondere die geradkettigen
Gruppen. Besonders bevorzugte Alkenylgruppen sind C2-C7-1E-Alkenyl, C4-C7-3E-Alkenyl, C5-C7-4-Alkenyl, C6-C7-5-Alkenyl und C7-6-Alkenyl,
insbesondere C2-C7-1E-Alkenyl,
C4-C7-3E-Alkenyl
und C5-C7-4-Alkenyl.
-
Beispiele
für bevorzugte
Alkenylgruppen sind Vinyl, 1E-Propenyl, 1E-Butenyl, 1E-Pentenyl,
1E-Hexenyl, 1E-Heptenyl, 3-Butenyl, 3E-Pentenyl, 3E-Hexenyl, 3E-Heptenyl,
4-Pentenyl, 4Z-Hexenyl, 4E-Hexenyl, 4Z-Heptenyl, 5-Hexenyl, 6-Heptenyl
und dergleichen. Gruppen mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen sind im
Allgemeinen bevorzugt.
-
In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
enthält
die flüssigkristalline
Mischung
- – eine
oder mehrere Verbindungen der Formel I, worin der Phenylring durch
L in 2- und 3-Position oder in 3- und 5-Position oder in 2- und
6-Position substituiert
ist und/oder worin Rb Alkenyl mit 2 bis
9 Kohlenstoffatomen bedeutet,
- – eine
oder mehrere Verbindungen der Formel I, worin L F, Cl, CN, CF3, OCF3 oder OCH3, sehr bevorzugt F bedeutet,
- – eine
oder mehrere Verbindungen ausgewählt
aus den Formeln Ia bis Ie,
- – eine
oder mehrere Verbindungen ausgewählt
aus den Formeln IIa bis IIi,
- – eine
oder mehrere Verbindungen der Formel II*a,
- – eine
oder mehrere Verbindungen ausgewählt
aus den Formeln IIIb, IIIc und IIIf,
- – eine
oder mehrere Verbindungen ausgewählt
aus den Formeln Ta, Tb und Th,
- – eine
oder mehrere Verbindungen ausgewählt
aus den Formeln IV24a und IV24b,
- – 5
bis 30%, vorzugsweise 6 bis 20% an Verbindungen der Formel I,
- – 10
bis 50%, vorzugsweise 10 bis 40% an Verbindungen der Formel II und
II*,
- – 7
bis 45%, vorzugsweise 10 bis 30% an Verbindungen der Formel Ta,
Tb und Th,
- – 2
bis 25%, vorzugsweise 3 bis 20% an Verbindungen der Formel IV24a
und IV24b,
- – 8
bis 40%, vorzugsweise 10 bis 30% an Verbindungen der Formeln IIIa
bis IIIh.
-
Die
einzelnen Verbindungen der Formeln II bis VII, II*, Ta–Ti und
ihre Unterformeln oder auch andere Verbindungen, die in den erfindungsgemäßen Mischungen
oder TN- und STN-Anzeigen verwendet werden können, sind entweder bekannt
oder können
analog zu den bekannten Verbindungen hergestellt werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Mischungen
zeichnen sich insbesondere beim Einsatz in TN- und STN-Anzeigen
mit hohen Schichtdicken durch sehr niedrige Summenschaltzeiten aus
(ts = ton + toff).
-
Die
in den erfindungsgemäßen TN-
und STN-Zellen verwendeten Flüssigkristallmischungen
sind dielektrisch positiv mit Δε ≥ 1. Besonders
bevorzugt sind Flüssigkristallmischungen
mit Δε ≥ 3, insbesondere
mit Δε ≥ 5.
-
Die
erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
weisen günstige
Werte für
die Schwellenspannung V10/0/20 und für die Rotationsviskosität γ1 auf.
Ist der Wert für
den optischen Wegunterschied d·Δn vorgegeben, wird
der Wert für
die Schichtdicke d durch die optische Anisotropie Δn bestimmt.
Insbesondere bei relativ hohen Werten für d·Δn ist i. a. die Verwendung erfindungsgemäßer Flüssigkristallmischungen
mit einem relativ hohen Wert für
die optische Anisotropie bevorzugt, da dann der Wert für d relativ
klein gewählt
werden kann, was zu günstigeren
Werten für
die Schaltzeiten führt.
Aber auch solche erfindungsgemäßen Flüssigkristallanzeigen,
die erfindungsgemäße Flüssigkristallmischungen
mit kleineren Werten für Δn enthalten,
sind durch vorteilhafte Werte für
die Schaltzeiten gekennzeichnet.
-
Die
erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
sind weiter durch vorteilhafte Werte für die Steilheit der elektrooptischen
Kennlinie gekennzeichnet, und können
insbesondere bei Temperaturen über
20°C mit
hohen Multiplexraten betrieben werden. Darüber hinaus weisen die erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
eine hohe Stabilität
und günstige
Werte für
den elektrischen Widerstand und die Frequenzabhängigkeit der Schwellenspannung
auf. Die erfindungsgemäßen Flüssigkristallanzeigen
weisen einen großen
Arbeitstemperaturbereich und eine gute Winkelabhängigkeit des Kontrastes auf.
-
Der
Aufbau der erfindungsgemäßen Flüssigkristall-Anzeigeelemente
aus Polarisatoren, Elektrodengrundplatten und Elektroden mit einer
solchen Oberflächenbehandlung,
dass die Vorzugsorientierung (Direktor) der jeweils daran angrenzenden
Flüssigkristall-Moleküle von der
einen zur anderen Elektrode gewöhnlich um
betragsmäßig 160° bis 720° gegeneinander
verdreht ist, entspricht der für
derartige Anzeigeelemente üblichen
Bauweise. Dabei ist der Begriff der üblichen Bauweise hier weit
gefaßt
und umfasst auch alle Abwandlungen und Modifikationen der TN- und
STN-Zelle, insbesondere
auch Matrix-Anzeigeelemente sowie die zusätzliche Magnete enthaltenden
Anzeigeelemente.
-
Der
Oberflächentiltwinkel
an den beiden Trägerplatten
kann gleich oder verschieden sein. Gleiche Tiltwinkel sind bevorzugt.
Bevorzugte TN- Anzeigen
weisen Anstellwinkel zwischen der Längsachse der Moleküle an der
Oberfläche
der Trägerplatten
und den Trägerplatten
von 0° bis
7°, vorzugsweise
0,01° bis
5°, insbesondere
0,1 bis 2° auf.
In den STN-Anzeigen ist der Anstellwinkel bei 1° bis 30°, vorzugsweise bei 1° bis 12° und insbesondere
bei 3° bis
10°.
-
Der
Verdrillungswinkel der TN-Mischung in der Zelle liegt dem Betrag
nach zwischen 22,5° und
170°, vorzugsweise
zwischen 45° und
130° und
insbesondere zwischen 80° und
115°. Der
Verdrillungswinkel der STN-Mischung in der Zelle von Orientierungsschicht
zu Orientierungschicht liegt dem Betrag nach zwischen 100° und 600°, vorzugsweise
zwischen 170° und
300° und
insbesondere zwischen 180° und
270°.
-
Die
erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
eignen sich auch als Flüssigkristallmedien
zur Verwendung in cholesterischen Flüssigkristallanzeigen, insbesondere
SSCT-(engl. "surface
stabilized cholesteric texture")
und PSCT-(engl. "polymer
stabilized cholesteric texture")Anzeigen,
wie zum Beispiel in
WO 92/19695 ,
US 5,384,067 ,
US 5,453,863 ,
US 6,172,720 oder
US 5,661,533 beschrieben. Cholesterische
Flüssigkristallanzeigen
enthalten typischerweise ein cholesterisches Flüssigkristallmedium bestehend
aus einer nematischen Komponente und einer optisch aktiven Komponente,
welches im Vergleich zu TN- und STN-Anzeigen eine deutlich höhere hellkale
Verdrillung aufweist, und Selektivreflektion von zirkular polarisiertem
Licht zeigt. Die Reflektionswellenlänge enspricht dem Produkt aus
der Ganghöhe
der cholesterischen Helix und dem mittleren Brechungsindex des CFK-Mediums.
-
Zu
diesem Zweck werden den erfindungsgemäßen Flüssigkristall-mischungen ein
oder mehrere chirale Dotierstoffe zugesetzt, deren Verdrillungsvermögen und
Konzentration so gewählt
sind, dass das entstehende Flüssigkristallmedium
eine cholesterische Phase bei Raumtemperatur aufweist und eine Reflektionswellenlänge besitzt,
die vorzugsweise im sichtbaren, UV- oder IR-Bereich des elektromagnetischen
Spektrums, insbesondere zwischen 400 und 800 nm, liegt.
-
Geeignete
chirale Dotierstoffe sind dem Fachmann bekannt und kommerziell erhältlich,
wie zum Beispiel Cholesterylnonanoat (CN), CB15, R/S-811, R/S-1011, R/S-2011,
R/S-3011 oder R/S-4011 (Merck KGaA, Darmstadt). Besonders bevorzugt
sind hochverdrillende Dotierstoffe mit einem chiralen Zuckerrest,
insbesondere Derivate des Sorbitols, Mannitols oder Iditols, ganz
bevorzugt Sorbitolderivate wie in
WO
98/00428 offenbart. Weiter bevorzugt sind Dotierstoffe,
die eine Hydrobenzoingruppe enthalten, wie in
GB 2 328 207 beschrieben, chirale
Binaphthylderivate wie in
WO
02/94805 beschrieben, chirale Binaphtholacetalderivate
wie in
WO 02/34739 beschrieben,
chirale TADDOL-Derivate wie in
WO
02/06265 beschrieben und chirale Dotierstoffe mit mindestens
einer fluorierten Verknüpfungsgruppe
und einer terminalen oder zentralen chiralen Gruppe wie in
WO 02/06196 und
WO 02/06195 beschrieben.
-
Falls
zwei oder mehr Dotierstoffe verwendet werden, können diese gleichen oder entgegengesetzten Drehsinn
und gleiche oder entgegengesetzte Vorzeichen des linearen Temperaturkoeffizienten
der Verdrillung aufweisen.
-
Cholesterische
Flüssigkristallmedien,
enthaltend als nematische Komponente eine erfindungsgemäße Flüssigkristallmischungen
und als optisch aktive Komponente einen oder mehrere chirale Dotierstoffe,
sind ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind ferner cholesterische Flüssigkristallanzeigen,
insbesondere SSCT- und PSCT-Anzeigen, enthaltend cholesterisches
Flüssigkristallmedium
wie oben beschrieben.
-
Die
Herstellung der erfindungsgemäß verwendbaren
Flüssigkristallmischungen
erfolgt in an sich üblicher
Weise. In der Regel wird die gewünschte
Menge der in geringerer Menge verwendeten Komponenten in der den
Hauptbestandteil ausmachenden Komponenten gelöst, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur. Es ist auch
möglich,
Lösungen
der Komponenten in einem organischen Lösungsmittel, z. B. in Aceton,
Chloroform oder Methanol, zu mischen und das Lösungsmittel nach Durchmischung
wieder zu entfernen, beispielsweise durch Destillation.
-
Die
Dielektrika können
auch weitere dem Fachmann bekannte und in der Literatur beschriebene
Zusatzstoffe enthalten. Beispielsweise können 0–15% an pleochroitischen Farbstoffen,
Stabilisatoren, Antioxidantien, UV-Absorbern usw. zugegeben werden.
-
In
der vorliegenden Anmeldung und in den folgenden Beispielen sind
die Strukturen der Flüssigkristallverbindungen
durch Acronyme angegeben, wobei die Transformation in chemische
Formeln gemäß Tabellen
A und B erfolgt. Alle Reste C
nH
2n+1 und
C
mH
2m+1 sind geradkettige
Alkylreste mit n bzw. m Kohlenstoffatomen. Die Alkenylreste weisen
die trans-Konfiguration auf. Die Codierung gemäß Tabelle B versteht sich von selbst.
In Tabelle A ist nur das Acronym für den Grundkörper angegeben.
Im Einzelfall folgt getrennt vom Acronym für den Grundkörper mit
einem Strich der in der untenstehenden Tabelle angegebene Code für die Substituenten
R
1, R
2, L
1, L
2 und L
3.
Code
für R1, R2, L1,
L2, L3 | R1 | R2 | L1 | L2 | L3 |
nm | CnH2n+1 | CmH2m+1 | H | H | H |
nO.m | OCnH2n+1 | CmH2m+1 | H | H | H |
nOm | CnH2n+1 | OCmH2m+1 | H | H | H |
n | CnH2n+1 | CN | H | H | H |
nN.F | CnH2n+1 | CN | H | H | F |
nN.F.F | CnH2n+1 | CN | H | F | F |
nF | CnH2n+1 | F | H | H | H |
nOF | OCnH2n+1 | F | H | H | H |
nF.F | CnH2n+1 | F | H | H | F |
nmF | CnH2n+1 | CmH2m+1 | F | H | H |
nOCF3 | CnH2n+1 | OCF3 | H | H | H |
n-Vm | CnH2n+1 | -CH=CH-CmH2m+1 | H | H | H |
nV-Vm | CnH2n+1-CH=CH | -CH=CH-CmH2m+1 | H | H | H |
-
Die
TN- und STN-Anzeigen enthalten vorzugsweise flüssigkristalline Mischungen,
die aus einer oder mehreren Verbindungen aus den Tabellen A und
B bestehen.
-
Tabelle
A: (L
1, L
2, L
3 = H oder F)
-
-
Tabelle C
-
In
der Tabelle C werden Dotierstoffe angegeben, die in der Regel in
den erfindungsgemäßen Mischungen
eingesetzt werden:
-
Tabelle D
-
Stabilisatoren,
die beispielsweise den erfindungsgemäßen Mischungen zugesetzt werden
können, werden
nachfolgend genannt.
-
-
-
-
-
-
Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu begrenzen.
Es bedeutet
- Klp.
- Klärpunkt (Phasenübergangs-Temperatur
nematisch-isotrop),
- S-N
- Phasenübergangs-Temperatur
smektisch-nematisch,
- ν20
- Fließviskosität (mm2/s, wenn nicht anders angegeben, bei 20°C),
- Δn
- optische Anisotropie
(589 nm, 20°C)
- Δε
- dielektrische Anisotropie
(1 kHz, 20°C)
- γ1
- Rotationsviskosität (mPa·s bei
20°C)
- S
- Kennliniensteilheit
= (V90/V10 – 1)·100 [%]
- V10
- Schwellenspannung
= charakteristische Spannung bei einem relativen Kontrast von 10%,
- V90
- charakteristische
Spannung bei einem relativen Kontrast von 90%,
- tave
- (durchschnittliche Schaltzeit)
- tsum
- ton +
toff
- ton
- Zeit vom Einschalten
bis zur Erreichung von 90% des maximalen Kontrastes,
- toff
- Zeit vom Ausschalten
bis zur Erreichung von 10% des maximalen Kontrastes,
- mux
- Multiplexrate
- tstore
- Tieftemperatur-Lagerstabilität in Stunden
(–20°C, –30°C, –40°C)
-
Vor-
und nachstehend sind alle Temperaturen in °C angegeben. Die Prozentangaben
sind Gewichtsprozent. Alle Werte beziehen sich auf 20°C, soweit
nicht anders angegeben. Soweit nicht anders angegeben, besitzen
die Anzeigen eine Verdrillung von 240° und werden mit einer Multiplexrate
von 1/64 und einem Bias von 1/9 angesteuert.
-
Beispiel 1
-
Verbindung
(1) wurde wie in Reaktionsschema 2 gezeigt synthetisiert.
-
-
Die
Ausbeute betrug 71,7%. Die Reinheit betrug nach HPLC 99,9%.
K
122 N 128,6 I
Δn
= 0,1050
Δε = 1,2
γ1 =
97,8
-
Beispiel 2
-
Die
Verbindungen (2a)–(2c)
können
wie in Reaktionsschema 1 gezeigt synthetisiert werden. Die physikalischen
Eigenschaften dieser Verbindungen wurden simuliert und sind unten
gezeigt.
-
-
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Die
folgende Flüssigkristallmischung
wurde formuliert
PCH-3N.F.F | 10,00% | Klp.: | +
88,0°C |
ME2N.F | 2,00% | Δn: | 0,1618 |
ME3N.F | 2,00% | Δε: | +12,2 |
ME4N.F | 10,00% | V10: | 1,65
V |
CC-5-V | 10,00% | S: | 1,068 |
CCG-V-F | 18,00% | tsum [–20°C]: | 2900
ms |
CCP-V-1 | 8,00% | tsum [+20°C]: | 220
ms |
CCP-V2-1 | 5,00% | | |
CVCP-V-1 | 4,00% | | |
CVCP-V-O1 | 4,00% | | |
CVCP-1V-O1 | 2,00% | | |
PTP-102 | 5,00% | | |
PTP-201 | 3,00% | | |
PTP-301 | 3,00% | | |
PPTUI-3-2 | 14,00% | | |
-
Beispiel 3
-
Die
folgende Flüssigkristallmischung
wurde formuliert
CPC-V-V | 10,00% | Klp.: | +91,5°C |
Vergleichsbsp.
1 | 90,00% | Δn: | 0,1554 |
| | V10: | 1,80
V |
| | S: | 1,048 |
-
Verglichen
mit der Mischung des Vergleichsbeispiels 1 weist die Mischung eine
verbesserte Steilheit S auf.
-
Beispiel 4
-
Die
folgende Flüssigkristallmischung
wurde formuliert
CPC-V-V | 10,00% | Klp.: | +86,5°C |
PCH-3N.F.F | 10,00% | Δn: | 0,1606 |
ME2N.F | 3,00% | Δε: | +13,1 |
ME3N.F | 3,00% | V10: | 1,55
V |
ME4N.F | 10,00% | S: | 1,037 |
CC-5-V | 7,00% | tsum [+20°C]: | 260
ms |
CCG-V-F | 12,00% | | |
CCP-V-1 | 7,00% | | |
CCP-V2-1 | 5,00% | | |
CVCP-V-1 | 3,00% | | |
CVCP-V-O1 | 3,00% | | |
CVCP-1V-O1 | 3,00% | | |
PTP-102 | 4,00% | | |
PTP-201 | 4,00% | | |
PTP-301 | 3,00% | | |
PPTUI-3-2 | 13,00% | | |
-
Verglichen
mit der Mischung des Vergleichsbeispiels 1 weist die Mischung eine
verbesserte Steilheit S und geringere Schwellenspannung V10 auf.
-
Beispiel 5
-
Die
folgende Flüssigkristallmischung
wurde formuliert
CPC-V-V | 10,00% | Klp.: | +87,5°C |
PCH-3N.F.F | 10,00%% | Δn: | 0,1627 |
ME2N.F | 2,00% | V10: | 1,72
V |
ME3N.F | 2,00% | S: | 1,052 |
ME4N.F | 9,00% | tsum [–20°C]: | 2700
ms |
CC-S-V | 9,00% | tsum [+20°C]: | 220
ms |
CCG-V-F | 11,00% | | |
CCP-V-1 | 7,00% | | |
CCP-V2-1 | 6,00% | | |
CVCP-V-1 | 3,00% | | |
CVCP-V-O1 | 3,00% | | |
CVCP-1V-O1 | 2,00% | | |
PTP-102 | 4,00% | | |
PTP-201 | 4,00% | | |
PTP-301 | 4,00%% | | |
PPTUI-3-2 | 14,00% | | |
-
Verglichen
mit der Mischung des Vergleichsbeispiels 1 weist die Mischung eine
verbesserte Steilheit S und schnellere Schaltzeit auf.