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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Zellauswahl in der Mobilkommunikation.
Sie findet insbesondere Anwendung bei Statusübergängen von Benutzerausrüstung, entweder
von einem Zellstatus zu einem anderen Zellstatus oder von einem Zellstatus
in den Leerlaufmodus.
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Die
zelluläre
Kommunikation bietet eine Zugangstechnologie für tragbare Benutzerausrüstung ("UE" – User Equipment), um den Zugang
zu Netzwerken zu ermöglichen,
ohne dazu eine drahtgebundene Verbindung benutzen zu müssen. Der
Schlüssel
liegt darin, dass ein geografisches Gebiet in Zellen aufgeteilt
ist, und jede Zelle über
ihren eigenen drahtlosen Zugangspunkt zu einem oder mehreren Netzwerken
verfügt.
Tragbare Benutzerausrüstung ("UE"), zu der heutzutage
Geräte
wie Mobiltelefone, Personal Digital Assistants (PDAs) und Laptop-Computer
zählen,
unterstützt
die Drahtloskommunikation über
den Zugangspunkt. Das eine Netzwerk bzw. die Netzwerke, die dann über den
Zugangspunkt verfügbar
sind, können
entweder drahtlos oder drahtgebunden sein. Die mobile UE kann damit
einen Zugangspunkt von jedem Ort innerhalb einer Zelle aus benutzen
(in Abhängigkeit
der Signalstärke),
um entweder mit anderer mobiler oder mit drahtgebundener Ausrüstung zu
kommunizieren. Heutzutage ist der UE auch das so genannte Roaming
möglich,
bei dem die Ausrüstung
von einer Zelle zu einer anderen Zelle übergeht und dabei eine bestehende
Verbindung aufrechterhalten wird, was durch standardisierte Übergabeprotokolle
ermöglicht
wird.
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Das
erfolgreichste zelluläre
Netzwerk der zweiten Generation ("2G")
war das "Global
System for Mobile communication" (GSM).
Die internationale Gemeinschaft arbeitet jetzt auf eine Standardisierung der
dritten Generation ("3G") hin, basierend
auf einer Reihe von Anforderungen, die von der International Telecommunications
Union ("ITU") formuliert wurden und insgesamt
unter der Bezeichnung IMT-2000 bekannt sind. IMT steht dabei für International
Mobile Telecommunications. 3G-Netzwerke werden den Benutzern erhöhte Datenraten
bereitstellen, zum Beispiel bis zu 2 Mb/s. Mit derartigen Geschwindigkeiten können eine
Vielzahl von Diensten problemlos unterstützt werden, wozu Video, Fax
und Internetzugang zählen.
Allerdings sind 3G-Netzwerke noch nicht allgemein verfügbar, und
vorläufige
Netzwerklösungen wurden
unter der Bezeichnung "2.5G"-Dienste bekannt.
Dazu zählen
GPRS ("General Packet
Radio Service"),
bei dem die Drahtloszugangstechnologie dynamisch sowohl für Sprache
als auch für
Daten verwendet wird und das eine theoretische Maximalgeschwindigkeit
von 172,2 kb/s hat, und EDGE ("Enhanced
Data Rates for GSM Evolution"),
das auf GPRS aufbaut und Spitzenraten von 384 kb/s erzielt.
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Viele
Mobilgeräte
entsprechen bereits 3G-Standards, obwohl 3G-Netzwerke noch nicht
allgemein vorhanden sind. Ein Bereich, in dem erhebliche Anstrengungen
unternommen wurden, ist die Entwicklung von 3G UMTS ("Universal Mobile
Telecommunications System"),
das auf der GSM-Technologie
basiert und GPRS einschließt.
Die zelluläre
Zugangstechnologie beruht in diesem Fall auf W-CDMA ("Wideband Code Division
Multiple Access").
Eine der Gruppen, die derzeit an UMTS-Standards arbeiten, ist das
3rd Generation Partnership Project("3GPP").
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Die
UMTS-Netzwerkarchitektur besteht für gewöhnlich aus zwei Hauptteilen,
dem UTRAN ("UMTS
Terrestrial Radio Access Network) und dem Kernnetzwerk. Das UTRAN
kümmert
sich um die physischen Aspekte der Bereitstellung des Drahtloszugangs
für eine
mobile UE zum Kernnetzwerk, und das Kernnetzwerk ist für die Schaltvorgänge zuständig. Das
UTRAN und das Kernnetzwerk kommunizieren miteinander über eine
Schnittstelle, die als die "lu" bezeichnet wird.
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Das
UTRAN besteht aus einer Reihe von RNSs ("Radio Network Subsystems"). Jedes RNS umfasst
einen RNC ("Radio
Network Controller")
sowie einen oder mehrere logische Knoten, die als "Node Bs" bezeichnet werden.
Der RNC stellt eine Funktionalität
bereit, die der des Basisstationscontrollers in GSM- Netzwerken ähnelt, und
jeder Node B ist der Zugangspunkt einer Zelle, was in GSM-Netzwerken der
Basisstation entspricht. Das RNS, und insbesondere der RNC, stellt
die folgenden Funktionen bereit:
- • Radio Resource
Control ("RRC" – Steuerung der Funkressourcen)
- • Admission
Control (Zugangssteuerung)
- • Congestion
Control (Überlastungssteuerung)
- • Power
Control (Leistungssteuerung)
- • Handover
Control (Übergabesteuerung)
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Das
Kernnetzwerk hat drei primäre
Domänen,
bei denen es sich um eine leitungsvermittelte Domäne, eine
paketvermittelte Domäne
und um die Register- und Dienstdomäne handelt. Es stellt drei Hauptfunktionen
bereit:
- • Verbindungsverwaltung,
was die Bereitstellung des Trägerdienstes
und anderer Dienste für
leitungsvermittelte Verbindungen umfasst
- • Sitzungsverwaltung,
was die Einrichtung, die Freigabe und die Überwachung der paketvermittelten
Verbindungen umfasst
- • Mobilitätsverwaltung,
was die Überwachung
des UE-Standorts und die Führung
des HLR ("Home Location
Register") umfasst
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In
einer zellulären
Kommunikationsumgebung können
mehrere unterschiedliche UMTS-Netzwerke am selben geografischen
Standort verfügbar sein.
In der UMTS-Terminologie werden diese als PLMNs ("Public Land Mobile
Networks") bezeichnet. Im
praktischen Einsatz ist eine UE üblicherweise
so konfiguriert, dass sie an jedem beliebigen Standort die Verbindung
zu einem bevorzugten PLMN herstellt.
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Eine
UE in einer Zelle eines PLMN kann einen Gesamtstatus von mindestens
drei verschiedenen haben: "Getrennt", "Leerlauf" und "Verbunden".
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Im
Getrennt-Status, ist die UE abgeschaltet, und es gibt keinerlei
Kommunikation mit ihr, und für das
Netzwerk besteht keine Notwendigkeit, ihren Standort zu verfolgen.
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Wenn
die UE eingeschaltet wird, geht sie in den Leerlaufmodus über. Ein
PLMN wird ausgewählt, und
die UE sucht nach einer geeigneten Zelle, um dort in den Wartezustand
zu gehen ("camp
on"). In der Praxis
kann eine UE in einer UTRAN-, GSM- oder GPRS-Zelle in den Wartezustand
gehen. Im Zusammenhang mit den Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung sind jedoch GSM- und
GPRS-Zellen von nur begrenztem Interesse.
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In
einer Zelle in den Wartezustand zu gehen, bedeutet, dass die UE
diese Zelle zur Bereitstellung der verfügbaren Dienste ausgewählt hat.
Diese Zelle wird als die bedienende Zelle bezeichnet. Die UE hat einen
Zellauswahl- oder Zellneuauswahlprozess abgeschlossen und stimmt
sich auf den Broadcast Control Channel ("BCCH")
der bedienenden Zelle ab, um Broadcast-Systeminformationen zu empfangen.
Das Broadcasting der Systeminformationen erfolgt in Blöcken vordefinierter
Typen. Sobald die UE in einer Zelle in den Wartezustand gegangen
ist, kann sie Systeminformationsblöcke ("SIBs")
von dem PLMN empfangen, einschließlich Informationen zum Registrierungsgebiet.
Sie versucht, sich zu registrieren und verwendet dazu das Non-Access
Stratum ("NAS": Protokolle zwischen
einer UE und dem Kernnetzwerk, die nicht im UTRAN enden). Wenn dieser
Prozess erfolgreich verläuft,
kann die UE auch Paging- und Benachrichtigungsnachrichten von dem
PLMN empfangen und den Verbindungsaufbau für ausgehende Anrufe oder andere
Aktionen von der UE aus initiieren. Damit ist die UE normal in den
Wartezustand einer Zelle gegangen. Wenn dieser Prozess nicht erfolgreich
verläuft,
geht die UE in den Status "Auswahl
beliebige Zelle" über und
von dort aus in den Status "Wartezustand
in beliebiger Zelle".
Diese Statusversionen im Leerlaufmodus können beispielsweise auftreten,
wenn keine geeignete Zelle im ausgewählten PLMN gefunden werden
kann oder wenn keine UICC in die UE eingelegt wird. Sobald die UE in
den Wartezustand bei einer Beliebigen Zelle gegangen ist, kann sie
trotzdem auf eingeschränkte Dienste
zugreifen, beispielsweise auf Notrufe.
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Um
aus dem Leerlaufmodus in den Verbunden-Modus zu wechseln, sendet
die UE eine Verbindungsanforderung an die RRC-Funktion (Radio Resource
Control – Steuerung
der Funkressourcen) des UTRAN. Diese wird als "RRC CONNECTION REQUEST"-Nachricht bezeichnet.
Die UE sucht dann nach einem Forward Access Channel ("FACH"), der vom UTRAN
verwendet wird, um eine "RRC
CONNECTION SETUP"-Nachricht
zu senden. Für
die UE sind vier RRC-Verbunden-Statusvarianten verfügbar:
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CELL_DCH-Status:
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Der
UE wird ein fest zugeordneter physischer Kanal in Uplink und Downlink
zugewiesen. Die UE ist auf der Zellenebene entsprechend ihrem aktuellen
aktiven Set (detaillierte Beschreibung unten) bekannt. Fest zugeordnete
Transportkanäle
und gemeinsam für
Uplink und Downlink verwendete Transportkanäle werden verfügbar, und
eine Kombination dieser Transportkanäle kann durch die UE verwendet werden.
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CELL_FACH -Status:
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Der
UE wird kein fest zugeordneter physischer Kanal zugewiesen. Die
UE geht in den Wartezustand in einer bedienenden Zelle und überwacht dauerhaft
einen FACH im Downlink. Der UE wird ein standardmäßiger allgemeiner
oder gemeinsam verwendeter Transportkanal im Uplink zugewiesen,
zum Beispiel ein Random Access Channel ("RACH"),
den sie jederzeit gemäß der Zugriffsprozedur
für diesen Transportkanal
verwenden kann. Die Position der UE ist dem UTRAN auf Zellenebene
entsprechend der Zelle bekannt, wo die UE zuletzt eine Zellaktualisierung
durchgeführt
hat.
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CELL_PCH-Status:
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Der
UE wird kein fest zugeordneter physischer Kanal zugewiesen. Die
UE geht in den Wartezustand in einer bedienenden Zelle und wählt und überwacht
einen Paging-Kanal, wozu ein zugeordneter Paging Indication Channel
("PICH") verwendet wird.
Es ist keine Uplink-Aktivität
möglich.
Die Position der UE ist dem UTRAN auf Zellenebene entsprechend der
Zelle bekannt, wo die UE zuletzt eine Zellaktualisierung im CELL_FACH-Status
durchgeführt hat.
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URA_PCH-Status:
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Der
UE wird kein fest zugeordneter physischer Kanal zugewiesen. Die
UE geht in den Wartezustand in einer bedienenden Zelle und wählt und überwacht
einen Paging-Kanal, wozu ein zugeordneter PICH verwendet wird. Es
ist keine Uplink-Aktivität möglich. Der
Standort der UE ist auf der Ebene der UTRAN Registration Area ("URA") entsprechend der URA
bekannt, die der UE während
der letzten URA-Aktualisierung im CELL_FACH-Status zugewiesen war.
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Bei
einer UE im CELL_DCH-Status kann an einer Verbindung nicht nur eine
einzelne Zelle, sondern ein aktives Set von Zellen beteiligt sein.
Dazu kommt es folgendermaßen.
In der Praxis wird das Funksenden/-empfangen zu bzw. von einer verbundenen
UE über
einen Node B gesteuert. Allerdings kann eine UE in einem Verbunden-Zustand über mehrere
Zellen und deren "Node
Bs" verbunden sein. Diese
werden als das aktive Set bezeichnet. Ein RNC kombiniert die Datenströme von den
verschiedenen Zellen des aktiven Sets. Um die Konnektivität beizubehalten,
misst die UE die empfangenen Signalpegel von den Zellen ihres aktiven
Sets und meldet die Messergebnisse an den RNC. Falls es einen Änderungsbedarf
gibt, weil sich die UE beispielsweise bewegt hat, weist der RNC
die UE an, ihr aktives Set zu ändern.
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Eine
UE, die sich im Wartezustand einer Zelle befindet und beispielsweise
den Verbunden-Status Cell_FACH, Cell_PCH und URA_PCH hat oder sich im
Leerlaufmodus befindet, hat kein aktives Set. Sie hat stattdessen
eine bedienende Zelle, von der sie Informationen beziehen kann.
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Zu
den technischen Spezifikationen, die von 3GPP im Internet veröffentlicht
wurden und die für
die Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung relevant sind, zählen:
- 1)
TS 25.304 (zum Beispiel v3.13.0)
"User equipment (UE) procedures in idle
mode and procedures for cell reselection in connected mode"; und
- 2. TS 25.331 (zum Beispiel v3.17.0)
"Radio Resource Control (RCC); protocol
specification"
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Eine
UE wechselt zwischen den Leerlauf- und Verbunden-Modi und zwischen
unterschiedlichen Statusvarianten des Verbunden-Modus. Die oben
genannten technischen Spezifikationen von 3GPP befassen sich wie
folgt mit der Zellauswahl unter diesen Bedingungen:
In TS 25.304
ist in Abschnitt 5.2.7 spezifiziert, dass die UE bei der Rückkehr aus
dem Verbunden-Modus in den Leerlaufmodus eine geeignete Zelle auswählen und
in dieser in den Wartezustand gehen muss. Abschnitt 5.2.7.1 von
TS 25.304 beschreibt die Zellauswahl beim Verlassen des Verbunden-Modus, um in den
Leerlaufmodus überzugehen,
wie folgt: "Candidate
cells for this selection are the cell(s) used immediately before
leaving connected mode" – auf Deutsch: "Kandidatenzellen
für diese
Auswahl sind die Zelle(n), die unmittelbar vor dem Verlassen des Verbunden-Modus
verwendet wurde(n)".
Das bedeutet: die existierende bedienende Zelle oder das aktive Set.
Es ist nicht spezifiziert, was in dem Fall gemacht werden soll,
wenn ein Verbunden-Status
wie z. B. Cell_DCH verlassen und in einen anderen Verbundenstatus
wie z. B. Cell_FACH, Cell_PCH oder URA_PCH gewechselt wird.
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Abschnitt
5.4.4 von TS 25.304 besagt, dass die UE im Verbunden-Modus nur dann
eine Zellauswahl durchführt,
wenn sie sich in einem Out-of-Service-Gebiet befindet, und dass
der dann verwendete Zellauswahlprozess derselbe ist wie der, der
für den Leerlaufmodus
verwendet wird. Dieser wird in den Abschnitten 5.2.3 und 5.2.7 von
TS 25.304 beschrieben (obwohl sich 5.4.4 speziell auf 5.2.3 bezieht).
Relevante Funkträgersteuerungsprozeduren
werden in TS 25.331 v3.17.0, Abschnitte 8.2.2.2 (insbesondere NOTE
3 in diesem Abschnitt), 8.2.2.3 und 8.5.2 erläutert. Die Auswahl einer Zelle
ist jedoch auch erforderlich, wenn ein Frequenzwechsel im Status Cell_FACH
erfolgt, wie das in 8.2.2.3 spezifiziert ist.
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Die
folgenden Typen des Übergangs
sind von besonderem Interesse:
- a) Cell_DCH
zu Cell_FACH, Cell_PCH oder URA_PCH;
- b) Cell_FACH zu Cell_FACH, Cell_PCH oder URA_PCH; und
- c) Cell_FACH oder Cell_DCH zu Leerlauf
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Aus
TS 25.331 geht klar hervor, dass die Zellauswahl auch in dem Fall
a) erforderlich ist, wenn die UE den Cell_DCH-Status verlässt und
im Verbunden-Modus
bleibt. Dieser Fall ist von TS 25.304 nicht erfasst, obwohl TS 25.331
sich für
diese Funktionalität
auf dieses Dokument bezieht. Ein anderer Faktor wird in Bezug auf
Fall a) durch Abschnitt 8.2.2.3 von TS 25.331 ins Spiel gebracht.
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Hier
wird gesagt, dass wenn die Zelle, die die UE auswählt, nicht
die Zelle ist, die durch das UTRAN in der Nachricht angegeben ist,
welche dazu geführt
hat, dass die UE den Cell_DCH-Status verlässt, die UE dann eine Prozedur
zur Zellaktualisierung durchführen
soll. Daher – wenn
die durch das UTRAN angegebene Zelle nicht im aktiven Set für die UE
vor dem Verlassen des Cell_DCH-Status enthalten ist und sie in diesem
Fall nicht ausgewählt
werden kann – muss
die UE sofort nach der Auswahl von einer der Zellen aus dem aktiven
Set eine Zellaktualisierung durchführen. Die UE kann dann die
Zellneuauswahl für
die vom UTRAN spezifizierte Zelle durchführen, wenn es (a) die beste
Zelle ist und sie sich (b) in der Liste der benachbarten Zellen
für die
ausgewählte
Zelle befindet.
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Fall
b) erfordert die Zellauswahl nur dann, wenn eine Frequenz spezifiziert
ist, wie das im Detail in Abschnitt 8.2.2.3 von 25.331 dargelegt
ist.
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Die
Auswahl einer Zelle für
Fall (c) wird in Abschnitt 5.2.7 von TS 25.304 behandelt. Allerdings erfordert
der Fall des Übergangs
vom Cell_FACH-Status in den Leerlaufmodus nur dann eine Zellauswahl,
wenn eine andere Frequenz spezifiziert werden kann, was als eine Änderungsanforderung
gemäß TS 25.331
vorgeschlagen wurde.
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Daher
führen
beim derzeitigen Stand der Technik beim Übergang zwischen verschiedenen Verbunden-Statusvarianten
oder von einem Verbunden-Status in den Leerlaufmodus die einzigen
anwendbaren Zellauswahlprozeduren zur Auswahl einer Zelle aus einem
existierenden aktiven Set für eine
UE, oder sie verwenden die existierende bedienende Zelle. Das kann
jedoch in einer ineffizienten Verwendung der Ressourcen resultieren.
Die bedienende Zelle kann eventuell nicht die beste verfügbare Zelle
sein, und das zur Auswahl verfügbare
aktive Set kann eventuell nicht die beste verfügbare Zelle enthalten. Die
bedienende Zelle oder das aktive Set wurde auf der Basis des Kapazitätsbedarfs
der UE in einem bestimmten Verbunden-Status ausgewählt. Sobald
die UE diesen Status verlässt,
kann die bedienende Zelle oder das aktive Set eventuell nicht mehr
die am besten geeignete Auswahl darstellen. Die Effizienz der Funkverbindung
und der Leistungsverbrauch können
in einem anderen Status eventuell nicht mehr optimiert sein, weil
sich der Kommunikationsbedarf der UE geändert hat.
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Außerdem kann
die bedienende Zelle eventuell nicht die Zelle sein und das aktive
Set kann eventuell nicht die Zelle enthalten, die vom UTRAN zum
Zeitpunkt des Verlassens eines Verbunden-Status angegeben wird.
Das UTRAN kann eventuell eine Zelle auf der Basis von aktuelleren
Daten wie z. B. Überlastungsdaten
als den Daten angegeben haben, die zum Zeitpunkt der Auswahl der
existierenden bedienenden Zelle oder des aktiven Sets verfügbar waren.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird ein Zellauswahlgerät zur Verwendung
in mobiler Kommunikationsausrüstung
zum Auswählen
einer Zelle aus einem Kandidatenset von Zellen bereitgestellt, um die
nachfolgende Kommunikation zwischen einem UMTS-basierten zellulären Netzwerk
und der Ausrüstung
zu unterstützen,
wobei das Gerät
auslösbar ist
durch einen Übergang
der Ausrüstung
aus einem bestehenden Verbunden-Modusstatus, in dem die Kommunikation
durch eine bedienende Zelle oder ein aktives Set aus einer oder
mehreren Zellen unterstützt
wird, um die Zelle auszuwählen,
wobei
das Gerät
so angepasst ist, dass es als das Kandidatenset von Zellen ein Set
aus Zellen verwendet, das mindestens eine Zelle einschließt, bei
der es sich nicht um eine Zelle handelt, die den bestehenden Verbunden-Modusstatus
unterstützt
und
wobei der Übergang
einen der folgenden einschließt:
- i) einen Übergang
in einen Leerlaufmodus; und
- ii) Cell_FACH zu Cell_FACH, Cell_PCH oder URA_PCH.
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Es
wird verständlich
sein, dass es nicht notwendig ist, dass der Übergang bereits aufgetreten
ist, um das Gerät
auszulösen.
Ein Auslöseereignis
kann beispielsweise der Empfang einer Nachricht oder eines Signals
durch die mobile Kommunikationsausrüstung oder das Zellauswahlgerät sein,
dass ein Übergang
bevorsteht.
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Die
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind relevant, wenn das zelluläre Netzwerk ein
UMTS-Netzwerk umfasst und das Kandidatenset von Zellen UTRAN-Zellen
umfasst. Es kann jedoch Umstände
geben, zum Beispiel ein Ausfall der Funkverbindung in Cell_DCH,
unter denen die UE keinerlei UMTS-Zellen finden kann und unter denen
das Kandidatenset von Zellen durch die Hinzufügung von einer oder mehreren
GSM-Zellen erweitert werden kann.
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Die
mobile Kommunikationsausrüstung
kann eine UE einschließen,
wie sie in TS 25.304 und TS 25.331 beschrieben wird.
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Obwohl
das Gerät
so angepasst ist, dass es ein Kandidatenset von Zellen verwendet,
in dem mindestens eine Zelle eine Zelle ist, die den existierenden
Verbunden-Modusstatus nicht unterstützt, kann der Fall auftreten,
dass es keine Zelle gibt, die das mindestens eine vorbestimmte Kriterium
erfüllt.
Es können
Situationen auftreten, in denen die bedienende Zelle oder das aktive
Set ein adäquates
Kandidatenset bieten. Indem das Gerät jedoch in der Lage ist, ein
Kandidatenset von Zellen zu verwenden, das über die existierende bedienende
Zelle oder über eine
oder mehrere Zellen des aktiven Sets hinausgehen, kann das Gerät in verschiedenen
Situationen erhebliche Verbesserungen bei der Zellauswahl bieten.
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In
einem ersten Beispiel könnte
der Übergang
der Ausrüstung
aus einem existierenden Verbunden-Modusstatus als Reaktion auf eine UTRAN-Nachricht
erfolgen, die eine vom UTRAN bevorzugte Zelle angibt. Eine solche
Anordnung wurde unter der internationalen Patentanmeldungsnummer WO
00/54522 im Namen von Nokia Networks Oy offenbart. Wenn beim Stand
der Technik die vom UTRAN bevorzugte Zelle sich nicht unter der
einen oder den mehreren Zellen befindet, die den existierenden Verbunden-Modusstatus
unterstützen
(d. h. die vom UTRAN bevorzugte Zelle nicht die existierende bedienende
Zelle ist oder nicht im existierenden aktiven Set enthalten ist),
dann wird sie nicht ausgewählt.
Das UTRAN hat jedoch wahrscheinlich signifikante Gründe, eine
Zelle zu bevorzugen, beispielsweise zur Vermeidung von Überlastung
in anderen Zellen oder um die Notwendigkeit von Zellaktualisierungen
durch die UE zu reduzieren, indem eine große Zelle ausgewählt wird.
Wenn die vom UTRAN bevorzugte Zelle nicht ausgewählt wird, ist die UE gezwungen,
sofort eine Prozedur zur Zellaktualisierung durchzuführen, wie
das beispielsweise in Abschnitt 8.2.2.3 von TS 25.331 spezifiziert
ist.
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Damit
könnte
das mindestens eine vorbestimmte Kriterium darin bestehen, dass
die mindestens eine Zelle eine Zelle einschließt, die durch das Netzwerk
gegenüber
der mobilen Kommunikationsausrüstung
identifiziert wird. Eine solche Zelle könnte eine vom UTRAN bevorzugte
Zelle oder eine Zelle aus einem virtuellen aktiven Set sein.
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(Ein
virtuelles aktives Set ist ein Set, das durch das UTRAN so erweitert
wurde, dass es sowohl Interfrequenzzellen als auch Intrafrequenzzellen
enthält.)
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In
einem zweiten Beispiel kann die existierende bedienende Zelle oder
das aktive Set eine starke aber benachbarte Zelle haben. Wenn das
der Fall ist, muss wahrscheinlich eine Prozedur zur Zellaktualisierung
durchgeführt
werden, sobald das zulässig ist,
wenn die UE eine starke benachbarte Zelle bemerkt.
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Damit
kann es bevorzugt sein, dass im oben beschriebenen Zellauswahlgerät die mindestens eine
weitere Zelle eine Zelle einschließt, die der bedienenden Zelle
oder einer Zelle aus dem aktiven Set benachbart ist. In diesem Fall
kann das mindestens eine vorbestimmte Kriterium darin bestehen,
dass der mindestens einen Zelle eine starke Leistungsmessung zugeordnet
ist. Dabei kann es sich um eine gespeicherte Leistungsmessung handeln
oder beispielsweise um eine, die zum Zeitpunkt des Übergangs
durchgeführt
wird.
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In
einer alternativen Anordnung kann die mindestens eine weitere Zelle
eine Zelle einschließen,
die durch historische zellenbezogene Informationen identifiziert
wird, welche aus dem vergangenen Verhalten der Kommunikationsausrüstung hervorgehen,
wobei solche Informationen die entweder durch die oder im Zusammenhang
mit der mobilen Kommunikationsausrüstung gespeichert sind. Diese
Informationen können
beispielsweise angeben, dass eine Zelle durch die Ausrüstung in
der Vergangenheit oft oder kürzlich
ausgewählt,
besucht oder gemessen wurde. In diesem Fall kann das mindestens
eine vorbestimmte Kriterium ein Maß dieses Verhaltens sein, beispielsweise
eine Anzahl von Malen oder eine Zeitdauer.
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Es
ist bekannt, Leistungsmessungen zur Zellauswahl zu verwenden. Dies
ist jedoch nicht der einzig mögliche
Faktor bei der Auswahl von Zellen. Es könnten verschiedene Auswahlkriterien
verwendet werden, die auf mindestens einem Parameter für jede Zelle
aus dem Kandidatenset von Zellen basieren. Es kann jedoch bevorzugt
sein, einen bestimmten Typ von Zelle zu bevorzugen, beispielsweise
eine Zelle in der Kandidatenliste, die eine vom Netzwerk bevorzugte
Zelle ist. Um das umzusetzen, kann die mobile Kommunikationsausrüstung außerdem Parameteranpassungsmittel
zur bevorzugten Anpassung von mindestens einem Parameter für mindestens eine
Zelle aus dem Kandidatenset von Zellen einschließen, wodurch die Wahrscheinlichkeit
der Auswahl dieser mindestens einen Zelle geändert wird.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt zum
Auswählen
einer Zelle eines UMTS-basierten zellulären Netzwerks zur Unterstützung der
nachfolgenden Kommunikation zwischen dem Netzwerk und der mobilen
Kommunikationsausrüstung
beim Übergang
der Ausrüstung
aus einem bestehenden Verbunden-Modusstatus, in dem die Kommunikation
durch eine bedienende Zelle oder ein aktives Set aus einer oder
mehreren Zellen unterstützt
wird, wobei das Verfahren die folgenden Schritte einschließt:
- i) Zusammenstellen einer Kandidatenliste von Zellen;
und
- ii) Auswählen
einer Zelle aus der Kandidatenliste,
wobei Schritt i)
das Identifizieren von mindestens einer Zelle für die Kandidatenliste einschließt, bei
der es sich nicht um eine Zelle handelt, die den bestehenden Verbunden-Modusstatus
unterstützt,
wobei die mindestens eine Zelle ein oder mehrere vorbestimmte Kriterien
erfüllt,
und
wobei der Übergang
einen der folgenden einschließt: - i) einen Übergang
in einen Leerlaufmodus; und
- ii) Cell_FACH zu Cell_FACH, Cell_PCH oder URA_PCH.
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Das
eine oder die mehreren vorbestimmten Kriterien können der obigen Beschreibung
im Zusammenhang mit dem ersten Aspekt der Erfindung entsprechen.
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Weitere
erfinderische Merkmale der Ausführungsformen
der Erfindung sind in den beiliegenden Ansprüchen dargelegt.
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Es
sollte erwähnt
werden, dass jedes Merkmal, das im Zusammenhang mit einem Aspekt
der Erfindung beschrieben wird, auch im Zusammenhang mit einen oder
mehreren anderen Aspekten der Erfindung angewendet werden kann,
sofern das angebracht ist. Die Merkmale können tatsächlich in jeder Kombination
angewendet werden, ohne von einer Ausführungsform der Erfindung abzuweichen.
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Es
erfolgt nun eine Beschreibung des Geräts und der Verfahren zum Auswählen einer
Zelle gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, wobei die Beschreibung lediglich anhand
von Beispielen und unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen erfolgt, die
folgende Bedeutung haben:
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1 zeigt
ein schematisches Blockdiagramm eines zellulären UMTS-Netzwerks, in dem das
Gerät und
die Verfahren zum Auswählen
einer Zelle angewendet werden können;
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2 zeigt
ein schematisches Blockdiagramm einer UE zur Verwendung mit dem
Netzwerk aus 1; und
-
3 zeigt
ein Funktionsblockdiagramm der Komponenten der UE aus 2 mit
spezieller Relevanz zur Zellauswahl.
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Bezug
nehmend auf 1 und gemäß der obigen Beschreibung besteht
ein zelluläres UMTS-Netzwerk
für gewöhnlich aus
zwei Hauptteilen, dem UTRAN ("UMTS
Terrestrial Radio Access Network) 100 und dem Kernnetzwerk 105.
Das UTRAN 100 kümmert
sich um die physischen Aspekte der Bereitstellung des Drahtloszugangs
für eine mobile
UE (in 1 nicht dargestellt) zum Kernnetzwerk 105,
und das Kernnetzwerk ist für
die Schaltvorgänge
zuständig.
Das UTRAN und das Kernnetzwerk kommunizieren miteinander über eine
Schnittstelle, die als die "lu" 110 bezeichnet
wird.
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Das
UTRAN 100 besteht aus einer Reihe von RNSs ("Radio Network Subsystems"). Jedes RNS umfasst
einen RNC ("Radio
Network Controller") 115 sowie
einen oder mehrere logische Knoten, die als "Node Bs" 120 bezeichnet werden. Der
RNC 115 stellt eine Funktionalität bereit, die der des Basisstationscontrollers
in GSM-Netzwerken ähnelt,
und jeder Node B 120 ist der Zugangspunkt einer Zelle 125,
was in GSM-Netzwerken der Basisstation entspricht. Das RNS, und
insbesondere der RNC 115, stellt die folgenden Funktionen
bereit:
- • Radio
Resource Control ("RRC" – Steuerung der Funkressourcen)
- • Admission
Control (Zugangssteuerung)
- • Congestion
Control (Überlastungssteuerung)
- • Power
Control (Leistungssteuerung)
- • Handover
Control (Übergabesteuerung)
-
In
den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung entsprechen diese Funktionen dem bekannten
Typ und der Offenbarung in den Veröffentlichungen von Gruppen
wie 3GPP, einschließlich
der oben erwähnten
technischen Spezifikationen.
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Der
zelluläre
Charakter des Netzwerks entspricht ebenfalls dem bekannten Typ und
kann eine hierarchische Struktur von Zellen 125 umfassen,
einschließlich
Makrozellen zur Ermöglichung
der geografischen Dienstkontinuität, Mikrozellen für dicht
besiedelte Gebiete mit geringer Mobilität und Pikozellen, die üblicherweise
für eine
Innenraumumgebung verwendet werden, wo es viele drahtlose UEs mit
hoher Kapazität
aber mit geringer Mobilität
gibt.
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Bezug
nehmend auf 2 entspricht wiederum die UE 200 dem
allgemein bekannten Typ und agiert als das Gegenstück zum Kernnetzwerk 105, dem
RNC 115 und dem Node B 120 bei der Implementierung
der zellulären
Kommunikation. Allerdings ist die UE 200 neuartig, was
ihre Prozeduren zur Zellauswahl betrifft.
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Die
in 2 gezeigte UE 200 ist ein mobiles Telefonhandgerät. Jedoch
sind viele verschiedene Formen der UE 200 bereits vorhanden,
wie beispielsweise Personal Digital Assistants (PDAs) und Laptop-Computer,
und die Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindungen sind nicht auf eine bestimmte Form
der UE eingeschränkt.
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Die
UE 200 verfügt
allgemein über
eine Funkantenne 215 zur Kommunikation über einen Node B 120 in
einem Netzwerk in bekannter Weise und bietet eine allgemein konventionelle
Benutzerschnittstelle, beispielsweise ein Tastenfeld 210 und einen
Display-Bildschirm 205, einen Lautsprecher 245 und
ein Mikrofon 250. Die UE enthält auch einen Prozessor 265 und
eine Betriebsumgebung 270 zur Ausführung von Softwareprozessen 220 in
Verbindung mit einer gewissen, oft eingeschränkten, Datenspeicherkapazität 230.
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Wenn
die UE 200 in Form eines mobilen Telefonhandgerätes bereitgestellt
wird, ist sie auch mit einer Smart-Card-Leseeinrichtung 275 eines
bekannten Typs versehen, die mit einer auswechselbaren Karte wie
beispielsweise einer "Universal
Integrated Circuit Card" ("UICC") 235 interagiert.
Die UICC 235 ist auch mit einem Prozessor 255 und
einer Betriebsumgebung 260 ausgestattet und enthält eine Datenstruktur 225 sowie
eine oder mehrere Softwareanwendungen 240. Heutzutage handelt
es sich bei der UICC 235 effektiv um einen Computer, der beispielsweise
die Benutzerpersonalisierung, sichere Kommunikation einschließlich Verschlüsselung
und internationales Roaming unterstützt. Allerdings sind es üblicherweise
der Prozessor 265, die Betriebsumgebung 270 und
die Softwareprozesse 220 der UE 200 selbst, welche
die Funktionen ausführen,
die im Zusammenhang mit der Signalisierung zum und vom zellulären Netzwerk
stehen.
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Die
UE 200 interagiert mit den Komponenten des zellulären Netzwerks
zur Bereitstellung von Funktionen wie den folgenden:
-
Node B 120:
-
- Kodierung und Verschachtelung
- Leistungssteuerung
- Funkmessung
- Spreizung und Entspreizung
- Modulation und Demodulation
-
RNC 115:
-
- Quittierungsmodus
- Steuerung der Funkressourcen
- Übergabe
und Zellauswahl
- Chiffrierung und Dechiffrierung
-
Kernnetzwerk 105:
-
- Mobilitätsverwaltung
- Sitzungsverwaltung
- Trägerverhandlung
und Dienstanforderungen
-
Die
Implementierung der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung erfolgt in erster Linie in den Softwareprozessen 220 zum
Interagieren mit dem RNC 115 und insbesondere zur Zellauswahl.
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Die Übergänge zwischen
dem Leerlaufmodus und den Statusvarianten des Verbunden-Modus können aus
verschiedenen Gründen
ausgelöst
werden, zum Beispiel wenn die UE 200 eingeschaltet und
anschließend
zur Herstellung einer Sprach- oder Datenverbindung verwendet wird
oder aufgrund von Änderungen
der Netzwerkbedingungen. Die Gründe für einen Übergang
sind in einer Ausführungsform der
Erfindung allgemein unwichtig, sondern lediglich die Reaktion der
UE 200 bei der Zellauswahl.
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Wie
oben erläutert
wurde, bestehen die bekannten Prozeduren einer UE 200 in
Reaktion auf einen Übergang
aus einem Verbunden-Modusstatus entweder in den Leerlaufmodus oder
in einen anderen Verbunden-Modusstatus in der Durchführung einer
Zellauswahl basierend auf einem Kandidatenset von Zellen, was entweder
die existierende bedienende Zelle oder das aktive Set für die UE 200 vor
dem Übergang
ist. Bei einem Übergang
von Cell_DCH, bei dem das Kandidatenset von Zellen das existierende
aktive Set ist, nimmt die UE 200 die Auswahl in erster
Linie basierend auf Leistungsmessungen für Signale von den Node Bs 120 des
aktiven Sets von Zellen vor. Diese Leistungsmessungen können durch die
UE 200 selbst durchgeführt
und aktualisiert werden.
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In
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung führt
die UE 200 eine Zellauswahl als Reaktion auf einen Übergang
aus einem Verbunden-Modusstatus durch, indem zuerst ein Auswahlalgorithmus
zum Auswählen
eines Kandidatensets von Zellen angewendet wird und erst dann die
Zellauswahl durchgeführt
wird. Der Schritt des Auswählens
des Kandidatensets von Zellen umfasst eventuell beispielsweise das
Nehmen der existierenden bedienenden Zelle oder des aktiven Sets,
das Hinzufügen einer
durch das UTRAN bevorzugten Zelle, wenn diese noch nicht die existierende
bedienende Zelle ist oder noch nicht im existierenden aktiven Set
enthalten ist und/oder das Hinzufügen von einer oder mehreren
Zellen, die der existierenden bedienenden Zelle oder dem existierenden
aktiven Set benachbart ist bzw. sind und/oder das Hinzufügen von
einer oder mehreren Zellen, die durch historische zellenbezogene
Informationen identifiziert wird bzw. werden, welche beispielsweise
aus dem vergangenen Verhalten der UE 200 hervorgehen.
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Die
Zellauswahl kann dann in bekannter Weise basierend beispielsweise
auf Leistungsmessungen erfolgen. Allerdings können in einem weiteren innovativen
Schritt die Werte, die einer Zelle in einem Kandidatenset zugeordnet
sind, vor der Zellauswahl erweitert oder verändert werden. Das ermöglicht beispielsweise,
dass eine durch das UTRAN bevorzugte Zelle eine größere Auswahlwahrscheinlichkeit
hat, obwohl der eigentliche Mechanismus der Zellauswahl dem bekannten
Typ entspricht.
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Wenn
der Schritt des Auswählens
des Kandidatensets von Zellen das mögliche Einschließen von
einer oder mehreren benachbarten Zellen in das Kandidatenset umfassen
soll, muss die UE 200 über Informationen
verfügen,
mit denen die relevanten benachbarten Zellen identifiziert werden.
Diese können aus
Systeminformationen gewonnen werden. Die Systeminformationen werden
per Broadcasting innerhalb einer Zelle verbreitet und bieten Informationen über die
Netzwerkkonfiguration. Das Broadcasting dieser Informationen erfolgt
in Form von Systeminformationsblöcken
("SIBs"), in denen Systeminformationselemente
des gleichen Charakters gruppiert sind. Verschiedene SIBs können unterschiedliche Charakteristika
aufweisen, beispielsweise hinsichtlich ihrer Wiederholungsrate und
der Anforderungen der UE 200 zum Lesen der System informationen.
In bekannten Anordnungen können
die Informationen eine UE 200 in die Lage versetzen, erste
Prozeduren zur Zellauswahl durchzuführen. Typische Systeminformationsnachrichten
enthalten Parameter wie z. B. zur Netzwerkidentifizierung, zu benachbarten
Zellen, zur Kanalverfügbarkeit
und zu Leistungssteuerungsanforderungen.
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Im
Folgenden wird eine Reihe von Situationen beschrieben, in denen
Anordnungen nach dem bekannten Stand der Technik zu einer nicht
optimalen Zellauswahl führen.
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Situation 1
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Außer wenn
eine durch das UTRAN 100 vorgeschlagene Zelle bereits die
existierende bedienende Zelle ist oder bereits im existierenden
aktiven Set enthalten ist, oder wenn sie relativ schwach ist, wird sie
von der UE 200 möglicherweise
nicht ausgewählt. Dieses
Verhalten hat drei Konsequenzen: Erstens ist eine sofortige Zellaktualisierung
erforderlich, wie sie z. B. in Abschnitt 8.2.2.3 von TS 25.331 spezifiziert ist.
Zweitens kann die UE 200 eventuell eine Zelle auswählen, die
vom UTRAN 100 vorzugsweise nicht ausgewählt würde, z. B. weil diese Zelle überlastet ist.
Drittens kann es einen Grund geben, warum das UTRAN 100 eine
bestimmte Zelle spezifiziert hat. Beispielsweise kann es eine große Zelle
spezifiziert haben, um die Notwendigkeit der Durchführung von Zellaktualisierungen
durch die UE 200 zu vermindern, weil sich die UE 200 bewegt.
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Wenn
die UE 200 die vom UTRAN 100 vorgeschlagene Zelle
auswählt,
hat das für
das UTRAN 100 Vorteile in Bezug auf die Netzwerkausnutzung und
auf die UE-Verteilung und -Steuerung. Die folgenden Beispiele sollen
das veranschaulichen. In CELL_DCH kann ein überwachtes Set von Zellen von
dem in CELL_FACH oder im Leerlauf abweichen. Das Netzwerk kann ein
System von großen, "Schirm"-Makrozellen mit
geringer Kapazität
sowie Mikrozellen mit hoher Kapazität verwenden. In CELL_DCH ist
die UE 200 mit einer oder mehreren Mikrozellen verbunden,
die deren 'aktives
Set' bilden. Wenn
die UE zu CELL_FACH übergeht,
ist es wahrscheinlich, dass eine dieser Mikrozellen ausgewählt wird,
um in ihr in Wartezustand zu gehen, das UTRAN 100 würde jedoch
bevorzugen, wenn die UE 200 in einer Schirmzelle in den
Wartezustand geht.
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Wenn
die UE 200 gezwungen wird, zuerst die vom UTRAN bevorzugte
Zelle zu probieren, würde
die UE 200 in einer Schirmzelle in den Wartezustand gehen
und würde
aus der aktualisierten Liste der benachbarten Zellen eine Neuauswahl
zwischen dieser und anderen Schirmzellen treffen.
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Ein
anderes Beispiel liegt vor, wenn mehrere Netzwerke Ressourcen gemeinsam
verwenden. In diesem Fall würde
es vom Betreiber des Anrufs erwünscht
sein, dass die UE 200 in einer Zelle in den Wartezustand
geht, die für
den Betreiber die meisten Vorteile bietet.
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Situatio n 2:
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Die
existierende bedienende Zelle oder das aktive Set von Zellen kann
eventuell eine starke Zelle ausschließen. Wenn die UE 200 zuerst
versucht, eine Zelle aus einem Kandidatenset von Zellen auszuwählen, dass
eine in der Nähe
befindliche starke Zelle nicht enthält, besteht die Gefahr, dass
eine schwächere
Zelle ausgewählt
wird. Nach einer Sekunde, wenn eine Zellneuauswahl erlaubt ist,
kann eine stärkere
benachbarte Zelle der ausgewählten Zelle
ausgewählt
werden. Wäre
die stärkere
Zelle bereits im Set der Kandidatenzellen enthalten gewesen, wäre die Zellneuauswahl
nicht notwendig gewesen, geht man von konstant bleibenden Zellstärken aus. Selbst
wenn sich die Zellstärken
verändern,
ist es noch immer wahrscheinlich, dass die Anzahl der Zellneuauswahlen
reduziert wird, wenn die stärkste
Zelle ausgewählt
wurde, sofern alle anderen Größen unverändert bleiben.
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Situation 3:
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Die
UE 200 kann eventuell in ihrem Set der Kandidatenzellen
keine geeignete Zelle finden. In diesem Fall ist eine breiter angelegte
Zellsuche erforderlich. Das kann mehr Zeit und Batterieleistung
in Anspruch nehmen als bei der Verwendung eines besseren Sets von
Kandidatenzellen.
-
Die
Ausführungsformen
der Erfindung finden insbesondere Anwendungen in den Szenarios,
die nachfolgend beschrieben werden. Das Verhalten der UE 200 bei
der Zellauswahl in diesen Szenarios kann die Schwierigkeiten überwinden,
die in den "Situationen
1 bis 3" oben beschrieben
wurden. Es soll darauf hingewiesen werden, dass die Verhaltensweisen
der unten beschriebenen Szenarios sich nicht gegenseitig ausschließen und
dass es vorteilhaft sein kann, mehrere von ihnen in einer Prozedur
zur Zellauswahl anzuwenden.
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Szenario 1: Hinzufügen einer
vom UTRAN angegebenen Zelle zu einem Kandidatenset
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Durch
das Hinzufügen
der vom UTRAN spezifizierten Zelle zur Liste der Zellen, aus denen
eine Auswahl erfolgen kann, ist es jetzt für die UE möglich, diese Zelle auszuwählen.
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Szenario 2: Hinzufügen von
als stark gemessenen Zellen zu einem Kandidatenset
-
Durch
das Hinzufügen
von starken Zellen, die dem UE 200 bereits bekannt sind,
zum Kandidatenset von Zellen, wird die Wahrscheinlichkeit gesenkt,
dass keine Zellen gefunden werden, und die Wahrscheinlichkeit wird
gesenkt, dass eine schwächere
Zelle ausgewählt
wird, nur um eine Sekunde später
bei einer Neuauswahl eine stärkere
Zelle auszuwählen.
Insbesondere wenn die UE 200 Cell_DCH aufgrund eines Ausfalls
der Funkverbindung verlässt, kann
das daran liegen, dass alle der Zellen in dem aktiven Set zu schwach
geworden sind, um geeignet zu sein (obwohl es beispielsweise auch
möglich
ist, dass der oder die fest zugeordneten Kanäle abgeschaltet wurden und
dass die Zellen im aktiven Set weiterhin funktionsfähig sind).
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Szenario 3: Bevorzugen
einer vom UTRAN angegebenen Zelle in einem Kandidatenset
-
In
diesem Szenario kann der vom UTRAN angegebenen Zelle Vorrang eingeräumt werden,
sofern es eine solche gibt. Das kann erzielt werden, indem die Stärke von
anderen Zellen ignoriert und die vom UTRAN angegebene Zelle ausgewählt wird,
sofern diese bestimmten Kriterien entspricht. Diese Kriterien können einfach
die sein, die eine Zelle zu einer geeigneten Zelle machen (wie das
beispielsweise im Material für
die für
das UTRAN relevanten Standards definiert ist). Alternativ kann der
vom UTRAN angegebenen Zelle ein Vorteil eingeräumt werden, obwohl diese Zelle
trotzdem mit anderen Zellen verglichen wird. Beispielsweise könnten Squal
(der in TS 25.304 angegebene Qualitätswert für die Zellauswahl) oder Srxlev
(der in TS 25.304 angegebene Empfangspegelwert für die Zellauswahl) oder beide
für die
vom UTRAN angegebene Zelle angepasst werden, und diese Werte könnten dann
mit den Werten für
die anderen Kandidatenzellen verglichen werden. Diese Lösung hat
den Vorteil, dass die vom UTRAN angegebene Zelle mit höherer Wahrscheinlichkeit
ausgewählt
wird, und ermöglicht
so die Realisierung der Vorzüge
dieser Verhaltensweise.
-
Szenario 4: Hinzufügen von
einer oder mehreren Nachbarzellen zu einem Kandidatenset
-
In
diesem Szenario wird das Set der Kandidatenzellen durch Zellen erweitert,
die als Nachbarn dieser Zellen spezifiziert sind. Wenn beispielsweise im
Fall des Verlassens von Cell_DCH das aktive Set die Zellen A und
B enthalten würde
und die Zelle A die Nachbarn B und C hätte und die Zelle B die Nachbarn
A und D hätte,
dann könnte
die UE 200 das Set {A, B} zu {A, B, C, D} erweitern. Betrachten
wir den Fall, dass D stärker
als B ist und B stärker
als A und C ist. Wenn die UE 200 nicht diese Lösung angewendet
hätte,
hätte sie
Zelle B ausgewählt,
nur um so bald wie möglich
(eine Sekunde später)
eine Zellneuauswahl durchzuführen,
bei der die stärkere
Zelle D ausgewählt
würde.
Die Lösung
stellt sicher, dass D zuerst ausgewählt wird, sodass keine Zellneuauswahl
erforderlich wird.
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Diese
Lösung
könnte
wiederholt angewendet werden. Wenn beispielsweise im obigen Beispiel Zelle
E ein stärkerer
Nachbar von Zelle D wäre,
dann würde
die Zellneuauswahl von Zelle E erfolgen. Wenn jedoch auch die Nachbarn
der Nachbarn des aktiven Sets zum Set der Kandidatenzellen hinzugefügt worden
wären,
würde Zelle
E sofort Stelle ausgewählt
werden. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass mit jeder Wiederholung
des Hinzufügens
der Nachbarzellen die Chance sinkt, eine stärkere Zelle zu finden. Eine
einzige Wiederholung dieser Vorgehensweise wird sich wahrscheinlich
als optimal oder als fast optimal erweisen.
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Eine
Weiterentwicklung dieser Vorgehensweise sieht folgendermaßen aus.
Wir starten mit einem Kandidatenset X, fügen zu X die Nachbarzellen der
Zellen in X hinzu und nennen dieses neue Set Y. Wenn die stärkste Zelle
in Y in X enthalten ist, dann ist keiner der Nachbarn stärker. Wenn
jedoch die stärkste
Zelle in Y die Zelle c(1) ist, die nicht in X enthalten ist, muss
der folgende Prozess für
i = 1, 1, 3 usw. wiederholt werden, bis die Austrittsbedingung erfüllt ist.
Die Nachbarzellen von Zelle c(i) werden gemessen. Wenn keine Nachbarn
der Zelle c(i) stärker als
die Zelle c(i) sind, wird die Zelle c(i) als Zelle ausgewählt, in
der in den Wartezustand gegangen wird. Anderenfalls wird die stärkste Nachbarzelle
von c(i) genommen, die als c(i + 1) bezeichnet wird, und der Prozess
wird wiederholt. Da Zellen ein endliches Set an Werten für die Stärke haben
und c(i + 1) immer stärker
ist als c(i), muss dieser Prozess enden. Es kann erwünscht sein,
diesen Prozess jedoch nach einer festen Anzahl von Wiederholungen
zu beenden, um die Prozedur auf Kosten der möglichen Auswahl einer Zelle
mit einem stärkeren
Nachbar zu beschleunigen.
-
Um
die Verhaltensweisen dieses Szenarios anzuwenden, sind Informationen über die
Nachbarzellen erforderlich. Wenn die UE 200 von Cell_DCH in
einen anderen Verbunden-Modus (Cell_PCH, URA_PCH oder Cell_FACH) übergeht,
dann definieren die SIB-Typen 11 und 12 die Nachbarzellen
für die
Zellneuauswahl. Wenn die UE 200 von Cell_PCH, URA_PCH oder
Cell_FACH in den Leerlaufmodus übergeht,
dann definiert der SIB-Typ 11 die Nachbarzellen für die Zellneuauswahl.
Die UE 200 könnte
diese SIBs bei jedem Lesen speichern. Selbst wenn sie ablaufen,
weil sechs Stunden seit ihrem Lesen vergangen sind, könnten sie
weiterhin für diesen
Zweck verwendet werden. Die Zellnachbarlisten ändern sich eventuell nicht
viel im Laufe der Zeit, und so kann die Verwendung einer alten Liste
immer noch viel besser sein, als keine Nachbarn zu berücksichtigen.
Weil die UE 200 wahrscheinlich nur über begrenzten Speicher zum
Speichern solcher Daten verfügt,
müssen
Entscheidungen getroffen werden, welche Zellinformationen überschrieben
werden sollen.
-
Wenn
die UE nicht über
eine gespeicherte Nachbarliste verfügt, die von dieser Vorgehensweise verwendet
werden könnte,
dann könnte
sie entweder eine leere Liste verwenden oder den relevanten SIB (SIB11
oder SIB12) von der relevanten Zelle lesen, Wenn die UE 200 herausgefunden
hat, dass eine Zelle c(i) möglicherweise
die Zelle ist, in der sie in den Wartezustand geht, dann muss sie
einige SIBs lesen, um sicherzustellen, dass sie eine geeignete Zelle
ist: Es kann vorkommen, dass während
des Wartens auf diese SIBs der SIB der relevanten Nachbarzelle (d.
h. SIB11 oder SIB12) geplant ist. In diesem Fall kann es sich lohnen,
alle nicht gemessenen Zellen zu messen, um zu überprüfen, ob es einen stärkeren Nachbarn
gibt. Wenn jedoch die UE 200 nicht über Nachbarinformationen für mehrere
Zellen im ursprünglichen
Set der Kandidatenzellen verfügt,
lohnt es sich wahrscheinlich nicht, diese SIBs zu lesen, bevor Messungen
durchgeführt
werden. Wenn außerdem c(1)
die stärkste
Zelle ist, sind die Nachbarn anderer Zellen im ursprünglichen
Set nicht relevant.
-
Szenario 5: Verschiedene
Hinzufügungen
zum Set der Kandidatenzellen
-
Um
die Chance zu erhöhen,
dass die Messungen an einem Kandidatenset von Zellen zur Erkennung
einer geeigneten Zelle führen,
könnten
verschiedene Klassen von Zellen zu diesem Set hinzugefügt werden.
Die Zeit, die zur Durchführung
der Messung erforderlich ist, erhöht sich wahrscheinlich mit
der Größe des Sets,
und es gibt einen Kompromiss zwischen der etwas längeren Dauer
und der Erhöhung
der Erfolgschancen, womit Zeit eingespart werden kann, weil größere Suchvorgänge nicht
erforderlich sind.
-
Beispiele
für Klassen
von Zellen, die zum Set der Kandidatenzellen hinzugefügt werden
könnten, sind
die folgenden auf dem historischen Verhalten der UE basierenden
Zellen:
- 1. kürzlich gemessene Zellen
- 2. häufig
gemessene Zellen
- 3. kürzlich
besuchte Zellen
- 4. häufig
besuchte Zellen
- 5. kürzlich
ausgewählte
Zellen
- 6. häufig
ausgewählte
Zellen
- 7. jede Zelle, die für
einen langen Zeitraum erkannt wurde, insbesondere wenn sich die
EU hin- und herbewegt hat.
-
Eine
Zelle in Kategorie "7." ist wahrscheinlich eine
große
oder zuverlässige
Zelle.
-
Es
kann passieren, dass es keine vom UTRAN bevorzugte Zelle gibt, aber
die UE 200 trotzdem in der Lage ist, eine geeignete Kandidatenzelle aus
den SIBs von dieser Zelle zu identifizieren. Beispielsweise kann
es sich bei einer Zelle um eine Schirmzelle entsprechend der obigen
Beschreibung handeln, die über
eine geringe Bandbreite aber ein großes geografisches Gebiet verfügt. Eine
solche Zelle kann für
die UE 200 in ihrem Verbunden-Modusstatus oder Leerlaufmodus
nach dem Übergang geeignet
sein, selbst wenn sie im Status vor dem Übergang nicht geeignet war.
-
Ein
Beispiel für
eine weitere Klasse von Zellen, die zum Set der Kandidatenzellen
hinzugefügt werden
könnte,
sind Zellen in einem virtuellen aktiven Set.
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Die
obigen Szenarios können
allgemein als Zellauswahlprozeduren im Gerät zur Auswahl einer Zelle als
eine bedienende Zelle für
Benutzerausrüstung
innerhalb eines Drahtlosnetzwerks beschrieben werden, wenn die Ausrüstung einen
Verbunden-Modusstatus verlässt,
in dem die Kommunikation durch eine bedienende Zelle oder ein aktives
Set vor dem Übergang
bereitgestellt wird. Das Gerät
zur Realisierung der Prozeduren schließt ein Zellauswahlgerät ein, das
beispielsweise einen Kanalauswahlmechanismus unterstützt, sowie
Listenmittel zum Konfigurieren einer Liste von Kandidatenzellen
zur Auswahl durch das Auswahlgerät,
wobei das Listenmittel so angepasst ist, dass es eine Liste konfiguriert,
die mindestens eine Zelle enthält,
die aus den folgenden ausgewählt
wird:
- i) eine oder mehrer Zellen in der Nachbarschaft der
bedienenden Zelle vor dem Übergang
oder die benachbarte eine Zelle oder die benachbarten mehrere Zellen
des aktiven Sets vor dem Übergang;
- ii) eine durch das Netzwerk spezifizierte Zelle;
- iii) eine oder mehrere Zellen, die durch in der Ausrüstung gespeicherte
Informationen identifiziert werden; und
- iv) eine Zelle, die durch Systeminformationen identifiziert
wird, die durch die mobile Kommunikationsausrüstung empfangen werden.
-
Das
Zellauswahlgerät
kann eine Zelle basierend darauf auswählen, ob die Zellen in der
Kandidatenliste mindestens ein vorbestimmtes Kriterium erfüllen. Beispielsweise
kann dieses mindestens eine vorbestimmte Kriterium eine relative
Leistungsmessung sein und/oder einfach die Tatsache, dass diese mindestens
eine Zelle eine vom Netzwerk spezifizierte Zelle ist. Leistungsmessungen
für die
Zellen in einer Kandidatenliste können beispielsweise in Echtzeit
erzielt werden, durch ein Leistungsmessungsgerät der bekannten Art oder aus
gespeicherten Daten.
-
Eine
durch das Netzwerk spezifizierte Zelle kann beispielsweise zum Zeitpunkt
des Übergangs als
eine vom UTRAN bevorzugte Zelle spezifiziert werden oder kann eine
Zelle aus einem virtuellen aktiven Set sein.
-
Der
Kanalkonfigurationsmechanismus kann dann einen Zellauswahlmechanismus
zum Auswählen
einer Zelle aus einer Kandidatenliste wie oben beschrieben einschließen, der
eine Abstimmung auf den Broadcast-Steuerungskanal der ausgewählten Zelle
versucht, wobei diese Abstimmung etabliert wird, wenn der Versuch
erfolgreich ist, oder bei Misserfolg der Prozess wiederholt und
mit einer anderen Zelle aus der konfigurierten Liste der Kandidatenzellen
fortgesetzt wird. Die andere Zelle kann geeigneterweise diejenige
Zelle sein, für
die die größte Leistung
gemessen wurde.
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Eine
solche Zellauswahlprozedur – und
das Gerät,
um diese zu realisieren – ermöglicht gegenüber dem
bisherigen Stand der Technik die Auswahl aus einer größeren Gruppe
von Zellen, wodurch es möglich
wird, dass mobile Benutzerausrüstung
gleich zu Beginn eine gute Zelle auswählen kann, was die ineffiziente
Verwendung von Funkressourcen und Leistung vermeidet.
-
Bezug
nehmend auf 3 können die Komponenten, die in
einer UE 200 vorhanden sind, um eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zu ermöglichen, allgemein in Verbindung
mit dem Kanalkonfigurationsgerät 300 bereitgestellt
werden, das als einer der in 2 gezeigten
Softwareprozesse 220 installiert ist. Das Kanalkonfigurationsgerät 300 hat
Zugriff auf die Datenspeicherkapazität 230 der UE 200 und
empfängt
drei Haupttypen von Eingaben 325, 330 und 340,
bei denen es sich um durch die UE 200 verursachte Status übergänge 325,
Netzwerkkommunikation 330 und Leistungsmessungen 340 handelt.
Diese Eingaben können
je nach Eignung durch das Zellauswahlgerät 305 verwendet werden, wenn
ein Übergang
aus einem Verbunden-Statusmodus zu einem anderen Verbunden-Statusmodus
oder zum Leerlaufmodus erfolgt, um eine neue bedienende Zelle 320 auszuwählen und
auszugeben. Das Kanalkonfigurationsgerät 300 führt dann
die Abstimmung auf einen geeigneten Kanal der neuen bedienenden
Zelle durch, beispielsweise auf den Broadcasting-Steuerungskanal,
um nachfolgend an der UE 200 die Kommunikation vom Netzwerk
zu empfangen. In dem Fall, dass keine neue bedienende Zelle ausgewählt werden
kann, kann es alternativ erforderlich sein, eine Zellsuche auszulösen.
-
Die
Netzwerkkommunikation 330 kann SIBs umfassen, die wie oben
beschrieben beispielsweise verwendet werden können, um Listen benachbarter Zellen
zu erhalten. Diese durch das Netzwerk gelieferten Daten können durch
die Datenspeicherprozesse 315 gespeichert werden. Es gibt
jedoch noch andere Netzwerkkommunikation, die für das Zellauswahlgerät 305 relevant
ist, wozu z. B. folgendes zählt:
- 1. Neukonfigurierungsnachrichten (die eine
vom UTRAN spezifizierte Zelle enthalten können)
- 2. Zellaktualisierungsbestätigungsnachrichten (die
eine vom UTRAN spezifizierte Zelle enthalten können)
- 3. RRC-Verbindungsfreigabenachrichten (die den Übergang
der UE in den Leerlaufmodus erzwingen)
-
Um
die entsprechende Abstimmung zu ermöglichen, verfügt das Kanalkonfigurationsgerät 300 über die
folgenden Komponenten:
- • Zellauswahlgerät 305 zur
Anwendung von Auswahlalgorithmen und zur Einbeziehung eines Parameteranpassungsmechanismus
zur Bevorzugung der Auswahl von beispielsweise einer vom UTRAN bevorzugten
Zelle
- • Leistungsmessungsausrüstung 310 zur
Messung der Leistung von Funkzellen (in bekannter Weise)
- • Datenspeicher 230 und
Prozesse 315 zum Speichern der vom Netzwerk gelieferten
Daten, der historischen zellenbezogenen Informationen, die aus dem
vergangenen Verhalten der UE 200 hervorgehen, der Zellleistungsmessungen
und der Auswahlalgorithmen
-
In
einem durch das Kanalkonfigurationsgerät 300 bereitgestellten
Prozess können
die folgenden Schritte als Reaktion auf eine Eingabe durchgeführt werden,
die einen Verbunden-Modusstatusübergang anzeigt:
-
SCHRITT 1:
-
Ein
allgemeiner Zellauswahlprozess 305 wird gestartet. Mit
diesem muss ein Kandidatenset von Zellen zur Durchführung einer
Auswahl zusammengestellt werden. Er bewirkt dies gemäß einem Auswahlalgorithmus,
indem eine oder mehrere der folgenden Aktionen durchgeführt werden:
- i) Auflisten eines existierenden aktiven Sets
oder einer existierenden bedienenden Zelle von einer oder mehreren
Zellen für
die UE 200 vor dem Übergang,
- ii) Hinzufügen
jeder vom UTRAN bevorzugten Zelle oder Zelle in einem virtuellen
aktiven Set, das eventuell in einer ankommenden Netzwerkkommunikation 330 mitgeteilt
wurde,
- iii) Bezug nehmen auf gespeicherte SIB-Daten zur Identifizierung
der Zellen, die sich in Nachbarschaft zu den Zellen des existierenden
aktiven Sets oder zur bedienenden Zelle befinden,
- iv) Bezug nehmen auf gespeicherte Zellleistungsmessungen, und
- v) Bezug nehmen auf gespeicherte (historische) zellbezogene
Informationen, welche aus dem vergangenen Verhalten der UE 200 hervorgehen,
um die Zellen aus der Auflistung 1. bis 6. unter "Szenario 5" oben zu identifizieren.
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Die
Strategie zur Zusammenstellung einer Kandidatenliste von Zellen
aus den obigen Kategorien in jeder konkreten Situation kann in der
UE 200 festgelegt werden, zum Beispiel in Form eines aktualisierbaren
gespeicherten Auswahlalgorithmus. Ein solcher Algorithmus kann relativ
einfach sein, wie beispielsweise das sequenzielle Hinzufügen von
Zellen aus den obigen Kategorien i) bis v), bis die Kandidatenliste
eine Grenzwertanzahl von aufgenommenen Zellen erreicht hat. Alternativ
könnte
ein Algorithmus einen Grenzwert in Bezug auf jede Kategorie festlegen,
beispielsweise die Verwendung einer Zelle aus der Kategorie iv)
nur dann, wenn die gespeicherten Leistungsmessungen anzeigen, dass
die Zelle eine Leistung hatte, die deutlich größer – z. B. 150% – als die
Leistung jeder Zelle im existierenden aktiven Set oder der existierenden
aktiven Zelle war.
-
SCHRITT 2:
-
Nachdem
eine Kandidatenliste zusammengestellt wurde, bezieht der Zellauswahlprozess 305 Leistungsmessungen
in Bezug auf die Zellen, wobei diese Messungen in bekannter Weise
durch die Leistungsmessungsausrüstung 310 und/oder
durch Bezug auf gespeicherte Daten erhalten werden.
-
SCHRITT 3:
-
Der
Zellauswahlprozess 305 verwendet seine Parameteranpassungsfunktion,
um einen Wert für mindestens
einen Parameter für
eine oder mehrere Zellen in der Kandidatenliste anzupassen, wodurch deren
Auswahlchancen verändert
werden. Das wird wahrscheinlich insbesondere so durchgeführt, dass die
Chancen jeder vom UTRAN bevorzugten Zelle bei der Auswahl erhöht werden.
Es könnte
jedoch auch so durchgeführt
werden, dass beispielsweise der Wert von gespeicherten Leistungsmessungen
in Bezug auf in Echtzeit durchgeführte Messungen verringert wird.
Parameteranpassungsdaten sowie auch die Regeln zur deren Ausführung könnten im
Zellauswahlgerät 305 vorprogrammiert
sein oder könnten ihm
durch Netzwerkkommunikation wie beispielsweise SIBs zugestellt werden.
-
SCHRITT 4:
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Der
Zellauswahlprozess 305 trifft jetzt eine Auswahl aus den
Zellen in seiner Kandidatenliste, um eine neue bedienende Zelle
in einer Ausgabe 335 zu identifizieren, die bei der Kanalkonfiguration
zwischen dem UE 200 und dem Netzwerk verwendet wird. Dieses
kann auf einem oder mehreren Parametern für die Zellen basieren, kann
aber auch einfach auf den Leistungsmessungen nach der Anpassung basieren.
In dem Fall, dass keine neue bedienende Zelle ausgewählt werden
kann, kann es alternativ auch notwendig sein, eine Zellsuche auszulösen.
-
Obwohl
der Zellauswahlprozess 305 hier als Prozess bezeichnet
wird, kann er gleichermaßen
als ein "Kandidatenlisten-Assembler" angesehen werden:
als ein Gerät,
das während
seines Einsatzes eine Ausgabe erzeugt, also eine ausgewählte bedienende
Zelle, die nachfolgend das Verhalten der UE 200 bei der
Konfigurierung ihrer Kommunikation steuert.
-
Es
sollte erwähnt
werden, dass der in dieser Beschreibung verwendete Begriff "einschließen" breit interpretiert
werden soll, um beispielsweise zumindest die Bedeutung der beiden
Formulierungen "ausschließlich bestehend
aus" und "unter anderem umfassend" einzubeziehen.