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Technisches Gebiet:
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Membranelektrodenanordnungen (MEAs) und insbesondere ein Verfahren
zur Herstellung einer protonenleitenden Kationenaustausch-Elektrolytmembran
zur Verwendung in einer Membranelektrodenanordnung (MEA), bei dem
eine Plasmaabscheidung unter atmosphärischem Druck zum Abscheiden
von Katalysatoren, wie Platin, auf- einem Polymersubstrat bzw. -träger oder
einem kohlenstoffgewebe- oder kohlenstoffpartikelhaltigen Substrat
bzw. Träger
verwendet wird.
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Genauer
gesagt weist die vorliegende Erfindung zwei Haupteigenschaften auf:
- – Der
Edelmetallkatalysator wird auf der Membran mittels einer chemischen,
durch elektrische Entladung gestützten
Gasphasenabscheidung (Electrical Discharge Enhanced Chemical Vapor
Deposition (DECVD)) abgeschieden; und
- – die
DECVD wird unter atmosphärischem
Druck (Atmosphärendruck)
ohne Beigabe eines Edelgases zu dem DECVD-Trägergas durchgeführt.
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Hintergrund der Erfindung:
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MEAs
werden in Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen (Proton Exchange
Membrane Fuel Cells (PEMFCs)) und Direkt-Methanol-Brennstoffzellen
(Direct Methanol Fuel Cells (DMFCs)) verwendet. Sie umfassen typischerweise
eine selektiv permeable Polymerelektrolytmembran, welche zwischen
einer Anodenelektrode und einer Kathodenelektrode, von denen mindestens
eine einen Katalysator aufweist, gebunden bzw. angebracht ist. Der
Katalysator ist üblicherweise
ein Edelmetall, wie Platin.
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Die
am häufigsten
verwendete herkömmliche
MEA-Herstellungstechnik besteht darin, kohlenstoffunterstützte Platinelektroden
zu verwenden, welche aus einem porösem Kohlenstoffgewebematerial mit
auf der aktiven Seite des Gewebematerials abgeschiedenen Platinpartikeln
bestehen.
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Dieses
Verfahren wird beispielsweise zur Herstellung von ELAT-Elektroden
verwendet, welche von E-Tek Inc. vertrieben werden. Um die Protonenleitfähigkeit
der Elektroden zu unterstützen,
wird dem aktiven Bereich Nafion® zugegeben,
und die Elektroden werden dann mittels Heißpressen auf die Membran im
Kernverbund bzw. nach Art eines Sandwiches aufgebracht.
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Die
herkömmliche
MEA-Herstellungstechnik weist eine Vielzahl von Nachteilen auf:
- – Die
Membrankatalysatorbeladung in durch das herkömmliche Verfahren hergestellten
MEAs ist hoch, typischerweise im Bereich von 0,4 bis 2,0 mg/cm2.
- – Reines
Platin nimmt von einer Kohlenmonoxidvergiftung Schaden, was insbesondere
relevant ist, wenn die Brennstoffzelle mit aufbereiteten Brennstoffen
betrieben wird.
- – Wenn
die Brennstoffzelle mit Methanol betrieben wird, reduziert eine
geringere Methanolaktivität
an der Anode ihre Leistungsfähigkeit
erheblich.
- – Auch
eine geringe Sauerstoffreduktionsaktivität an der Kathode spielt eine
wichtige Rolle hinsichtlich der Verminderung der Gesamtleistungsfähigkeit
der Brennstoffzelle, insbesondere wenn Luft als Oxidationsgas verwendet
wird.
- – Das
Gesamtverfahren zur Herstellung dieser MEA-Typen ist kosten-, zeitintensiv
und komplex, wobei viele Bereiche einer hohen Qualität bedürfen.
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Eine
kürzliche
Alternative zu dem herkömmlichen
MEA-Herstellungsverfahren umfaßt
ein direktes Aufdampfen bzw. Zerstäuben des Platins direkt auf
die Membran mit anschließendem
Heißpressen des
Kohlenstoffgewebes auf die aktive Schicht. Beispiele sind in der
US-A 6 303 244; US-A 6 171 721; US-A 6 425 993; US-A 2002 004 453;
und in A. Huag et al., "Increasing
Proton Exchange Membrane Fuell Cell Catalyst Effectiveness Through
Sputter Deposition",
Jounal of the Electrochemical Society, Band 19, Seiten A280 bis
A287 (2002) und R. O'Hayre
et al., "A Sharp
Peak in Performance of Sputtered Platinum Fuel Cells at Ultra-Low
Loading", Journal
of Power Sources, Band 109, Seiten 438 bis 494 (2002) beschrieben.
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Das
Vakuumaufdampfen weist den Nachteil auf, daß das Verfahren unter Vakuum
durchgeführt werden
muß, wobei
potentiell teure Vakuumkammern und Pumpensysteme verwendet werden
müssen. Zudem
leidet die resultierende Membran unter den zuvor angeführten Nachteilen
in bezug auf reines Platin, wobei eine hohe Kohlenmonoxidvergiftung eingeschlossen
ist. Obwohl es einfacher ist als die Verwendung von kohlenstoffunterstützten Platinelektroden,
ist das gesamte MEA-Herstellungsverfahren immer noch kosten-, zeitintensiv
und komplex.
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Eine
andere Möglichkeit
stellt die Verwendung einer chemischen Gasphasenabscheidung und insbesondere
einer chemischen, plasmagestützten Gasphasenabscheidung
(PECVD) dar, um Metalle auf Polymermembranen, Kohlenstoffgeweben
oder Kohlenstoffpartikeln abzuscheiden. PECVD ist gegenüber der
traditionellen CVD zu bevorzugen, da gemäß der traditionellen CVD vertretbare
bzw. annehmbare Wachstumsraten nur bei relativ hohen Substrattemperaturen
(typischerweise 500 bis 1.200°C)
erreichbar sind, was jedoch zu einem Zerstören der Polymermembran, auf
welcher das Metall abzuscheiden ist, führt, wogegen die PECVD üblicherweise
bei Substrattemperaturen von Raumtemperatur bis 200°C durchgeführt wird.
Jedoch wird die herkömmliche
PECVD typischerweise in Vakuumsystemen bei Drücken von einigen Hundert μTorr bis zu
einigen Ton (einigen Dutzend Pascal bis zu einigen Hundert Pascal)
durchgeführt.
Im Ergebnis leidet die PECVD unter denselben Verfahrensnachteilen wie
das Vakuumaufdampfen insofern, als die Verwendung von Vakuumkammern
und Pumpensystemen die Kosten erheblich erhöht und Schwierigkeiten in der
Heraufstufung auf Großindustrieherstellung vorliegen.
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Ein
Weg zur Vermeidung der Notwendigkeit eines Vakuumsystem ist die
Verwendung von Plasmatechniken unter atmosphärischem Druck, wie DECVD, welche
auf dem Durchleiten von Reaktionsteilnehmern durch eine elektrische
Entladung basieren. Insbesondere sind DECVD-Techniken bevorzugt,
bei denen die Entladung zwischen Elektroden auftritt, welche oberhalb
des Substrats bzw. des Trägermaterials
angeordnet sind und das Substrat bzw. das Trägermaterial nicht zwischen
den Elektroden angeordnet ist und die Entladung nicht auf dem Substrat
selbst stattfindet. Das Einbringen bzw. die Plazierung des Substrats
zwischen den Elektroden, wie es beispielsweise in Thyen et al.,
Surface Coating Technology, Band 97, Seite 426 (1997) beschrieben ist,
ist in bezug auf die MEA-Herstellung aufgrund der Schwierigkeiten
in der Handhabung des Substrats während der Entladung und einer
möglichen
Wechselwirkung des Substrats mit der Entladung weniger geeignet.
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Plasmaabscheidungstechniken
unter atmosphärischem
Druck, bei denen die Reaktionsteilnehmer durch die Entladung geleitet
werden bevor sie das Substrat erreichen, ermöglichen die Vorteile einer
Niedrigtemperatur- und Umgebungsdruckverarbeitung. Jedoch können die
Kosten dieser Techniken aufgrund der Verwendung von Edelgasen, wie
He und Ne, zur Verhinderung von Mikrolichtbögen bzw. -funkenschlägen und
zur Stabilisierung der Plasmaentladung weiterhin kostspielig sein.
Beispiele für Entladungstechniken
unter atmosphärischem
Druck, welche eine Elektrode-zu-Elektrode-Entladung in Gegenwart
von Edelgasen umfassen, sind in der US-A 6 194 036; US-A 6 262 523;
US-A 5 198 724; US-A 5 549 780; US-A 6 013 153 und US-A 5 185 153;
WO 99/42636 und in der WO 00/70117 und in Ha et al., Applied Physics
Letters, Band 64, Seite 46 (1994) offenbart.
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Im
allgemeinen ist es für
Plasma- oder Entladungsabscheidungsverfahren des Standes der Technik
entweder erforderlich, daß die
Verarbeitung in einem Vakuum durchgeführt wurde und/oder daß Edelgase
als Stabilisatoren verwendet wurden. Beispielsweise macht die WO
00/70117, Seite 24, Zeilen 11 bis 20 einen Unterschied zwischen
bei einem Druck unterhalb von 100 Torr (13,3 kPa) durchgeführten Entladungsverfahren,
welche nicht von der Gegenwart von Edelgasen profitieren, und bei
Drücken oberhalb
von 100 Torr (13,3 kPa) (der atmosphärische Druck wird als 760 Torr
(101,325 kPa) definiert) durchgeführten Verfahren, bei denen
Edelgase einen stabilisierenden Effekt hervorrufen. Wie die anderen oben
genannten Literaturhinweise offenbart die WO 00/70117 nicht die
Verwendung von DECVD zum Abscheiden von Katalysatoren auf MEA-Membranen oder legt
diese Verwendung nahe, insbesondere befaßt sich die WO 00/70117 nicht
mit den hohen Kosten des Vakuumverfahrens oder der Edelgase, wobei beides
die üblichen
Entladungsabscheidungsverfahren gemäß der in der WO 00/70117 beschriebenen Verfahren
für die
Verwendung in der MEA-Herstellung
ungeeignet macht.
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Offenbarung der Erfindung:
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Verfahren
zur Herstellung von MEAs bereitzustellen, welches bei niedrigen Temperaturen
durchgeführt
werden kann, so daß der Einsatz
einer großen
Breite an Polymeren und Katalysatoren als Materialien für das MEA-Substrat
eingesetzt werden können,
und welches hinsichtlich der Kosten relativ niedrig ist.
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Diese
Aufgabe wird in Übereinstimmung
mit den Grundsätzen
verschiedener erfindungsgemäß bevorzugter
Ausführungsformen
durch das Verfahren gemäß Anspruch
1 gelöst,
wonach DECVD zum Abscheiden von Katalysatoren, wie Platin, direkt
auf der Oberfläche
eines geeigneten Substrats bzw. Trägermaterials, wie einer protonenleitenden
Polymermembran, eingesetzt wird. Diese Technik kann gleichermaßen zum
Abscheiden von Metallen auf einem Kohlenstoffgewebe oder einer kohlenstoffpartikelhaltigen
Membran verwendet werden. Im Gegensatz zu den zuvor angesprochenen
Lehren des Standes der Technik wird das im Rahmen bevorzugter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendete DECVD-Verfahren bei atmosphärischem
Druck ohne Verwendung von Edelgasen zur Vermeidung von Funkenüberschlägen und
zur Stabilisierung des Plasmas durchgeführt, wodurch die Herstellungskosten
deutlich verringert werden.
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Der
Katalysator für
die MEA-Membran wird somit auf der Membran mittels einer Technik
des atmosphärischen
Drucks abgeschieden, gemäß welcher
verdampfte bzw. gasförmige
Reaktionsteilnehmer zu einem Substrat bzw. Trägermaterial, an welchem Oberflächenreaktionen
stattfinden, transportiert werden und während des Transports zu dem Substrat
einer Bogenentladung ausgesetzt werden. In einer der Niedrigdruck-DECVD ähnlichen
Weise besteht das Konzept darin, energiereiche Elektronen eher zur
elektrischen als zur thermischen Anregung der Reaktionsteilnehmer
in der Gasphase zu verwenden, was zu hohen Abscheidungsreaktionsraten
bei einer niedrigeren Substrattemperatur führt. Da das Verfahren in einem
offenen System durchgeführt werden
kann, werden die Kosten für
Vakuumsysteme vermieden, und eine Heraufstufung auf Großindustrieverfahren
ist viel einfacher.
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Verdampfte
bzw. gasförmige
Reaktionsteilnehmer bzw. Reaktanden und Trägergas, welche bzw. welches
durch die Entladung zu dem Substrat geführt werden bzw. wird, bilden
aktivierte Spezies, welche auf der Substratoberfläche zum
Abscheiden des gewünschten
Materials bei niedriger Substrattemperatur reagieren, was die Behandlung
von niedrigschmelzenden Materialien, wie Polymermembranen, ermöglicht.
Als ein Ergebnis kann für
das erfindungsgemäße Verfahren
eine Breite an DECVD-Apparaturkonfigurationen einschließlich solcher
mit parallelen oder koaxialien Elektroden verwendet werden, wobei
ein Maximum an Flexibilität
in bezug auf die Anwendung ermöglicht
wird. Zudem ermöglicht
der Einsatz der Niedrigtemperatur-DECVD zum Abscheiden von Katalysatoren
auf der MEA-Membran die Verwendung von herkömmlichen polymeren Membranmaterialien,
wie Nafion® und Aciplex®,
sowie von anderen wärmeempfindlichen protonenleitenden
Membranmaterialien, wie der in der WO 01/60872 beschriebenen Elektrolyt/Fluorpolymer-Mischung
auf Acrylbasis, und von einer Vielzahl an Katalysatormaterialien,
welche von dem herkömmlichen
reinen Platin verschieden sind.
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In
dem Fall, daß als
Katalysator Platin oder eine Platinlegierung verwendet wird, weist
der Einsatz der DECVD zum Aufbringen des Katalysators direkt auf
der polymeren Membran zusätzliche
Vorteile auf:
- – Verbesserte Wirksamkeit des
Platinkatalysators;
- – verringerte
Katalysatorbeladung und damit verbundene Kosten;
- – Eliminierung
von zusätzlichen
Polyelektrolyten an der Elektrode und Ver ringerung der damit verbundenen
Kosten;
- – ein
wesentlich vereinfachtes MEA-Herstellungsverfahren mit einer gerin
geren Anzahl an Schritten;
- – Arbeiten
bei relativ niedrigen Temperaturen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen:
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1A stellt
eine schematische Ansicht einer linearen Schlitzdüsenapparatur
dar, welche zur Durchführung
der erfindungsgemäßen Grundsätze verwendet
werden kann.
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1B stellt
eine schematische Ansicht einer konzentrischen Vorrichtung vom Typ
zylindrische Düse
dar, welche gleichermaßen
zur Durchführung der
erfindungsgemäßen Grundsätze verwendet
werden kann.
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2 ist
ein Flußdiagramm,
welches das MEA-Herstellungsverfahren gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten
Ausführungsform
verdeutlicht.
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Beste Ausführung der
Erfindung:
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1A und 1B zeigen
Beispiele von Düsenanordnungen,
welche zur Durchführung
der erfindungsgemäßen Grundsätze verwendet
werden können.
Die Düsenanordnung
gemäß 1A umfaßt eine
lineare Schlitzdüse,
welche zur Herstellung einer Plasmaebene (plasma sheet) bestimmt
ist, in welcher die gasförmigen
Reaktionsteilnehmer und Trägergase
zwischen mindestens zwei parallelen, geneigten bzw. schrägen oder
gebogenen bzw. kurvenförmigen
Platten, welche zur Optimierung des laminaren Flußmusters
angeordnet sind, fließen,
während
die Düsenanordnung
gemäß 1B eine
konzentrische Zylinderdüse
umfaßt,
in welcher die Entladung in dem ringförmigen Bereich zwischen einer zentralen
Nadelelektrode und der äußeren Zylinderhülle stattfindet.
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Jede
Düse weist
einen Einlaß 1 auf,
in welchem die Reaktionsteilnehmer eingeführt werden. Die Reaktionsteilnehmer
werden zwischen mindestens zwei Elektroden 2, 3 durchgeführt, an
denen eine Spannung zur Herstellung einer elektrischen Entladung
angelegt wird. Diese Entladung aktiviert die Reaktionsteilnehmer,
um das Abscheiden auf dem Substrat 4 zu erleichtern. Das
verbleibende Gas wird dann durch eine geeignete Entlüftung oder
Zurückgewinnungseinrichtung,
wie einen in 1A gezeigten Auslaß 6,
abgeführt
oder zurückgewonnen.
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Vorzugsweise
bilden die Elektroden die Düse
oder sind in dieser eingelassen bzw. inkorporiert, um entweder eine
dielektrische Sperrschicht – oder
eine Koronabogenentladung herzustellen. Eine dielektrische Sperrschichtentladung
kann durch Anlegen einer alternierenden Hochspannung an zwei Elektroden
erzeugt werden, welche typischerweise 1 bis 2 mm voneinander beabstandet
sind. Die Spannung kann entweder kontinuierlich oder pulsförmig angelegt
werden. Um die dielektrische Sperrschicht zu schaffen, ist mindestens
eine der Elektrode mit einem Isolatormaterial 5, wie Glas,
Aluminiumoxid oder Quarz, was als dielektrische Sperre fungiert,
beschichtet. Zusammenbruchsvorgänge
führen
zu lokalisierten Entladungen mit kurzer Dauer, welche ionisierte
Gasspezies und energiereiche Elektronen mit Energien von etwa 1
bis 10 eV (etwa 100 bis 1.000 kJ/mol) enthalten. In dem resultierenden
Nichtgleichgewichtszustand beträgt
die effektive Elektronentemperatur durchaus mehr als 10.000°C, während die
Gastemperatur der Bulkphase relativ gering bleibt.
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Der
Fachmann versteht, daß die
Erfindung nicht auf die in den 1A und 1B beschriebenen
Düsenanordnungen
beschränkt
ist und daß eine Vielzahl
von bekannten Düsenanordnungen und/oder
Vorrichtungsanordnungen möglich
sind, in welchen die Düse
eingebracht bzw. positioniert ist.
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Beispielsweise
kann die Schlitzdüse
gemäß 1 mindestens zwei Stabelektroden oder
eine Kombination von Stäben
und Platten umfassen, wobei die geeigneten (oder sämtliche)
Platten oder Stäbe
mit einem dielektrischen Material beschichtet sind. Alternativ,
für den
Fall, daß eine
zylindrische Geometrie verwendet wird, kann bzw. können eine oder
beide Elektrode(n) mit einem dielektrischen Material beschichtet
sein. Zudem können
die Elektrodenoberflächen
oder Kanten hinsichtlich der angeführten Varianten spezifisch
gestaltete Überhänge bzw. Überstände zur
Kontrolle der Entladungsverteilung aufweisen.
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In
sämtlichen
der oben genannten Vorrichtungskonfigurationen werden die gasförmigen Reaktionsteilnehmer
und Trägergase
durch die Entladung geführt.
Die Reaktionsmittelgase, welche durch die elektrische Entladung
hervorgerufene ionisierte und dissoziierte Spezies aufweisen, treffen
auf das Substrat auf und reagieren zum Abscheiden der Beschichtung
bei atmosphärischem
Druck. Reaktionsprodukte und nichtreagierte Gase können durch äußere Entlüftungsschlitze
mit variabler Anordnung entfernt werden. Zur Erhöhung der Anwendungswirksamkeit
der Reaktionsteilnehmer kann ein Teil des Abgases zu dem Zuflußstrom zurückgeführt werden. Wenn
Edelmetalle, wie Platin, aufgebracht werden sollen, können Metalle
oder metallhaltige Reaktionsteilnehmer aus dem Abgasstrom zur Maximierung der
Kosteneffizienz zurückgewonnen
werden.
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Ein
Vorteil der in den erfindungsgemäß bevorzugten
Ausführungsformen
verwendeten DECVD-Technik besteht darin, daß die Düsenanordnung bzw. die Düsenbauart
leicht zur Beschichtung von beliebig großen Substraten bzw. Trägermaterial erweitert
werden kann. Beispielsweise kann ein Array bzw. ein Feld (nicht
gezeigt) der oben beschriebenen zylindrischen Düsen zur Schaffung eines großen Bereichs
der Substratbehandlung verwendet werden; die Düsen können zur Bewegung über dem Substrat
angeordnet werden; oder das Substrat kann derart angeordnet werden,
daß es
unter einer stationären
Düse vorangeschoben
werden kann. Das Verfahren benötigt
keine Vakuumkammern oder Vakuumpumpen, welche teuer sind und/oder
bei welchen es schwierig ist, sie zur Beschichtung von großen Substraten
bzw. Trägermaterialien
zu erweitern. Das Abführsystem
benötigt
nur Standardlüfter,
da das gesamte Verfahren im wesentlichen bei atmosphärischem
Druck durchgeführt
wird. Ein weiterer Vorteil ist, daß das die Vorrichtung oberhalb
des Substrats bzw. Trägermaterials
angebracht werden kann und daß kein
Teil in direktem Kontakt mit dem Substrat bzw. Trägermaterial
stehen muß.
Es ist nicht notwendig, das Substrat in eine Beschichtungskammer
einzubringen, welche das Substrat auf der Ober- und Unterseite umgibt,
was manchmal bei einigen Verfahren nachteilig ist.
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Um
eine MEA in erfindungsgemäßer Weise herzustellen,
wird eine Vorrichtung des schematisch in 1 dargestellten
Typs und/oder gemäß einer der
zuvor beschriebenen Abwandlungen verwendet; das Substrat wird in
die an der Düse
angrenzende Reaktionskammer gebracht (Schritt 10), eine
Spannung wird an die Elektroden angelegt, und die Reaktionsteilnehmer
werden zwischen den Elektroden zur Ermöglichung des Abscheidens von
Metallen aus den Vorläuferreaktionsteilnehmern
auf das Substrat geleitet (Schritt 20). Die MEA kann anschließend durch
Zugabe von Elektroden vervollständigt
werden (Schritt 30), beispielsweise durch Heißpressen
eines Kohlenstoffgewebes auf die bereits gebildete aktive Katalysatorschicht
der Membran.
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Zum
Abscheiden von Metallen wird ein geeigneter flüchtiger organometallischer
oder anorganischer Vorläufer
verwendet, welcher das gewünschte Metallelement
enthält.
Beispielsweise können
Vorläufer,
wie Pt(CO)2Cl2,
Pt(acac)2 oder Pt(hfac)2 zum Abscheiden
von Pt-enthaltenden Materialien verwendet werden. Das Trägergas wird
derart ausgewählt, um
eine inerte oder reduzierende Umge bung bereitzustellen, wie N2, NH3, H2 etc. Alternativ kann jedoch unter einem
anderen Trägergas
eine Metallverbindung abgeschieden werden (z. B. Nitrid, Carbid,
Oxid etc.), welche dann in einer zweiten Behandlung mit einem reduzierenden
Trägergas
reduziert werden kann.
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Im
Unterschied zu dem, was im Stand der Technik gelehrt wird, ist die
Verwendung eines Edelgas in dem Trägergas zur Unterdrückung von
Funkenüberschlägen nicht
notwendig. Mikrofunkenüberschläge verhindern
nicht die Bildung von aktiven Spezies und beeinflussen nicht notwendigerweise die
Einheitlichkeit der Abscheidung, wenn eine entsprechende zufallsgemäße Verteilung
der Lokalisierung der Mikrofunkenüberschläge und/oder eine stromabwärtsgerichtete
Gasvermischung vorliegt.
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Wie
zuvor angesprochen, ermöglicht
die Erfindung die Verwendung einer großen Vielzahl von polymeren
Membranen sowie von Membranen, welche aus Kohlenstoffgeweben oder
Kohlenstoffpartikeln gebildet sind. Beispielsweise kann die Membran aus
Perfluorsulfonsäuren,
wie Nafion® und
Aciplex®, Polyethylen-
und Polypropylensulfonsäure,
Polystyrolsulfonsäure
und anderen kohlenwasserstoffbasierten Sulfonsäuren sowie Polymerzusammensetzungen
oder Mischungen gebildet werden. Ein besonders bevorzugtes Membranmaterial
ist eine in der WO 01/60872 beschriebene Polyelektrolyt/Fluorpolymer-Mischung
auf Acrylbasis.
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Die
Erfindung ermöglicht
gleichermaßen
das Abscheiden von verschiedenen Katalysatortypen auf der Membran.
Die Katalysatoren können
nicht nur reines Platin, sondern gleichermaßen binäre und ternäre Platinlegierungen aufweisen,
welche Metalle aus den Spalten 4 bis 11 des Periodensystems enthalten.
Die Katalysatoren können
auch die Form einer Schichtstruktur mit verschiedenen Metallen aufweisen,
welche in nichtbeschränkender
Weise Metalle aus den Spalten 4 bis 11 des Periodensystems umfassen.
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Obwohl
auf diese Weise ein erfindungsgemäß bevorzugtes Ausführungsbeispiel
mit ausreichender Detailliertheit beschrieben wurde, so daß der Fachmann
in der Lage ist, die vorliegende Erfindung durchzuführen und
anzuwenden, ist es dennoch erwünscht,
daß zahlreiche
Variationen und Modifikationen des beschriebe nen Ausführungsbeispiels
durchgeführt
werden können,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, und es ist beabsichtigt,
daß die
Erfindung nicht auf die oben angeführte Beschreibung oder den
beigefügten
Zeichnungen beschränkt
ist, sondern daß sie
ausschließlich
in Übereinstimmung
mit den angefügten
Ansprüchen bestimmt
ist.
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Beispiele:
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Beispiel 1:
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15
g (CH3C5H4)Pt(CH3)3 wird unter trockenem Stickstoff in einen
Edelstahlrührer
gegeben und auf 50°C
erwärmt,
bei denen (CH3C5H4)Pt(CH3)3 eine flüchtige
Flüssigkeit
ist. Ein Trägergas,
welches aus 96% N2 und 4% H2 zusammengesetzt
ist, wird durch das (CH3C5H4)Pt(CH3)4 geleitet. Der (CH3C5H4)Pt(CH3)3-Dampf enthaltende
Gasstrom wird durch Edelstahlleitungen, welche zur Aufrechterhaltung
der Temperatur bei 50°C
erwärmt
sind, zu dem DECVD-Reaktor geführt.
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Der
Dampf- bzw. Gasstrom tritt in die DECVD-Vorrichtung durch eine Verteilerplatte
ein und wird dann durch ein Düsenfeld
geleitet, in dem eine Plasmaentladung unter atmosphärischem
Druck hervorgerufen wird. Jede Düse
besteht aus einem Metallelektrodenstab, welcher mit einer Aluminiumoxidkeramik
beschichtet ist, welche innerhalb eines Metallzylinders mit einem
Durchmesser von 1 cm, welcher mit einem Aluminiumoxidkeramikeinsatz
beschichtet ist, zentriert ist. Die Mittelstifte sind parallel zur
Hauptelektrode mit einer Hochspannungs- und Hochfrequenz-Spannungsversorgung
verbunden, und die äußeren Zylinder
sind parallel mit der Erdelektrode verbunden. Die Spannungsversorgung
legt eine Spannung von 10 kV bei Frequenzen bis zu 20 kHz an. Dies
führt zu
einer dielektrischen Entladung bei Atmosphärendruck in dem kreisförmigen Bereich zwischen
dem Mittelstab und dem äußeren Zylinder. Der
Dampfstrom wird durch diesen ringförmigen Bereich geleitet und
trifft auf die protonenleitende Membran, welche etwa 1 bis 5 mm
unterhalb der Düsen angeordnet
ist. Der äußere Bereich
der protonenleitenden Membran wird mit einem Dichtungsmaterial (welches
70% dünner
als die Gasdiffusionsschicht [GDL] ist) an den gewünschten
aktiven Elektronenbereich angerahmt. Die Membran ist auf Raumtemperatur.
Der Dampf wird dann von dem äußeren Bereich
des Düsenfeldes
ausgestoßen.
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Unter
diesen Bedingungen würden
wir erwarten, daß Pt0-Partikel auf der protonenleitenden Membran
mit einer Beladung von 0,01 bis 0,1 mg/cm3 abgeschieden
werden. Die protonenleitende Membran wird umgedreht und das Verfahren
wird zum Abscheiden von Pt0-Partikeln auf
der anderen Seite wiederholt.
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Die
GDLs werden dann mechanisch dem gerahmten Pt-Elektrodenbereich zugeführt, was
zu der fertiggestellten Membranelektrodenanordnung (MEA) führt. Die
MEA wird anschließend
in einer einzelligen Brennstoffzellenvorrichtung in einem Temperaturbereich
von 60 bis 80°C überprüft. Wasserstoffgas
wird an der Anode unter Verwendung von Sauerstoff oder Luft an der
Kathode eingesetzt. Die Gase werden bei einer relativen Feuchtigkeit
von 100% unter Druck, welcher im Bereich des atmosphärischen Drucks
bis zu 3 bar liegt, zugeführt.
Polarisierungskurven und AC-Impedanzmessungen werden unter verschiedenen
Bedingungen aufgenommen.
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Beispiel 2:
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Das
Verfahren wird wiederholt, wobei jedoch eine Seite der protonenleitenden
Membran sowohl mit Pt0- als auch Mo0-Partikeln auf der als Kathode verwendeten
Seite beschichtet wird. Zum Abscheiden von Mo0 wird
Mo(CO)6 in einem Gasstrom von 96% N2 und 4% H2 verdampft.
Dieser Strom wird mit dem (CH3C5H4)Pt(CH3)3-enthaltenden Dampfstrom kombiniert und
in die DECVD-Vorrichtung
eingeführt. Die
Seite der protonenleitenden Membran, welche als Anode verwendet
wird, wird ausschließlich,
wie in Beispiel 1, mit Pt0 beschichtet.
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Beispiel 3:
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Das
Verfahren gemäß Beispiel
1 wird wiederholt, wobei jedoch eine Seite der protonenleitenden Membran
auf der als Anode verwendeten Seite sowohl mit Pt0-
als auch mit Ru0-Teilchen beschichtet wird.
Zum Abscheiden von Ru0 wird Ru(C5H5)2 in
einen Gasstrom von 96% N2 und 4% H2 verdampft. Dieser Strom wird mit dem (CH3C5H4)Pt(CH3)3-enthaltenden
Dampfstrom kombiniert und der Strom wird der DECVD-Vorrichtung zugeführt. Die
Seite der protonenleitenden, als Kathode verwendeten Membran wird,
wie in Beispiel 1, nur mit Pt0 beschichtet.
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Beispiel 4:
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Das
Verfahren gemäß Beispiel
1, 2, und 3 wird wiederholt, wobei die GDL anstelle der protonenleitenden
Membran beschichtet wird. Die Membran wird mit einem geeigneten
Dichtungsmaterial in bezug auf den gewünschten aktiven Elektrodenbereich
eingerahmt. Die GDL wird auf den Bereich eingestellt und wird mechanisch
auf die Membran gepreßt,
was zu der fertigen MEA führt.