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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung für eine Doppelstück-Webmaschine, umfassend
ein Schneidmesser und eine obere und eine untere Schneidschiene
mit einem Zwischenabstand, welcher mittels eines oder mehrerer Schraubmittel
eingestellt werden kann.
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Unter
Zwischenabstand ist bei dieser Patentanmeldung folgendes zu verstehen:
der Abstand zwischen der oberen und der unteren Schneidschiene (=
Spalt).
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Bei
Doppelstück-Webmaschinen
werden zwei Gewebe gleichzeitig übereinander
gewebt, welche meist durch Polkettfäden miteinander verbunden sind,
die sich von dem unteren Tuch zu dem oberen Tuch und umgekehrt bewegen
und das Muster bilden.
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Die
beiden Gewebe werden mit einem Abstand voneinander weg gehalten,
der durch die Öffnung
zwischen der unteren und der oberen Schiene bestimmt wird, vorausgesetzt,
dass eine ausreichende Spannung auf die Kettfäden ausgeübt wird. Die noch nicht getrennten
Doppelstück-Gewebe
werden in einem Abstand voneinander weg gehalten, der dem Abstand
zwischen der oberen und der unteren Schneidschiene entspricht (=
Spalt), bevor sie der Schneidbewegung ausgesetzt werden.
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Die
Einstellung dieses Zwischenabstands (Spalt) ist eine schwierige
Operation, ebenso wie:
- • das Einstellen eines bestimmten
Wertes für
dem Spalt;
- • das
Halten der Höhe
des Spaltes auf dem gleichen Wert an der linken und der rechten
Seite der Webmaschine;
- •das
Halten der Schneidvorrichtung in einer zentralen Position bezüglich des
Spaltes.
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In
dem Belgischen Patent BE 1 000 995 A4 ist eine Vorrichtung beschrieben,
welche das Einstellen des Spaltes vereinfacht und mit welcher es
nicht mehr erforderlich ist, die „Versuch-und-Irrtum-Methode" anzuwenden, bei
welcher nach jeder Neueinstellung der Spalt durch Weben eines Gewebestücks überprüft werden
muss. Zu diesem Zweck ist die Schneidvorrichtung mit einer oder
mehreren elektronischen Bewegungserfassungsvorrichtungen versehen,
welche ein Signal geben, das zu der Position der oberen beziehungsweise
der unteren Schiene bezüglich
des Schneidmessers in Beziehung steht. Bei der Neueinstellung der
Stellspindeln, welche gemäß diesem
Patent durch einen elektrischen Motor angetrieben werden, können die
Abstände
zwischen der oberen und der unteren Schneidschiene einerseits und
zwischen einer der Schneidschienen und einem festen Bezugspunkt
an der Webmaschine (Ober- oder Unterseite des Schneidmessers) andererseits abgelesen
und überprüft werden,
oder die Verarbeitungseinheit kann betrieben werden, um den Antrieb zu
steuern und dadurch die gewünschte
Position zu erreichen. Die dazu verwendeten Stellspindeln sind einerseits
Stellspindeln, die die Höhe
des Spaltes einstellen (die die obere Schneidschiene bezüglich der
unteren Schneidschiene oder umgekehrt bewegen) und andererseits
Stellspindeln, die die Einstellung des Spaltes bezüglich der
Schneidschiene bewegen (die die obere und die untere Schneidschiene als
ein Ganzes bezüglich
des Schneidmessers bewegen). Das aus dieser Operation resultierende
Verfahren hat den Nachteil, dass beim Einstellen einer neuen Höhe des Spaltes
durch Bewegen der oberen Schneidschiene bezüglich der unteren Schneidschiene
(oder umgekehrt) das Schneidmesser vom Zentrum des Spaltes wegbewegt
wird und durch andere Stellspindeln erneut eingestellt werden muss.
Dieses Verfahren ist aufwändig
und kann Ursache von Fehlern sein.
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Die
Erfindung gemäß BE 8.701.167
ermöglicht
auch, dass die obere und die untere Schneidschiene jeweils mit einer
oder mehreren Stellspindeln versehen werden, die eine Bewegung zwischen
dem Schneidmesser und der oberen beziehungsweise der unteren Schneidschiene
ermöglichen.
Bei dieser Ausführungsform
wird beispielsweise zuerst die obere Schiene bezüglich des Schneidmessers eingestellt
und danach wird die untere Schneidschiene bezüglich des Schneidmessers eingestellt.
Dieses Verfahren bleibt auch mühsam,
da die obere und die untere Schneidschiene separat eingestellt werden
müssen.
Beim Einstellen der Höhe
des Spaltes bleibt die Position des Schneidmessers nicht im Zentrum
des Spaltes und dies kann ebenfalls zu Fehlern oder Ungenauigkeiten
führen.
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Das
Antreiben der Stellspindeln durch Elektromotoren und das Verwenden
der Verarbeitungseinheit zum Erreichen der gewünschten Position vereinfacht
die Einstellung und verringert das Risiko von Fehlern und Ungenauigkeiten,
ist jedoch eine teure Lösung
für Operationen,
die nur gelegentlich ausgeführt
werden müssen.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren
bereitzustellen, durch welches die fast zentrale Position des Schneidmessers
bezüglich
der oberen und der unteren Schneidschiene mit derselben Abweichung
beibehalten wird, wenn die eingestellte Höhe des Spaltes einer neuen Höhe des Spaltes
angepasst wird.
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Das
Ziel der Erfindung wird durch Vorsehen einer Schneidvorrichtung
für eine
Doppelstück-Webmaschine
erreicht, umfassend ein Schneidmesser und eine obere und eine untere
Schneidschiene mit einem Zwischenabstand, welcher mittels eines
oder mehrerer Schraubmittel eingestellt werden kann, wobei die Vorrichtung
wenigstens ein erstes Schraubmittel mit einem ersten und einem zweiten
Gewindeteil umfasst, die zueinander entgegengesetzte Schraubgewinde
und nahezu die gleiche Ganghöhe aufweisen,
wobei jedes Gewindeteil dazu vorgesehen ist, eine jeweilige Schneidschiene
in entgegengesetzter Höhenrichtung
zu bewegen.
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Unter
nahezu der gleichen Ganghöhe
ist zu verstehen, dass der Nennwert des Schraubgewindes des ersten
und des zweiten Gewindeteils praktisch der gleiche ist. Geringe
Abweichungen, vorzugsweise unter 0,1 mm, sind möglich.
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Durch
Drehen des ersten Schraubmittels, beispielsweise durch Anwenden
eines Schraubschlüssels
auf den Querschnitt des dafür
ausgelegten ersten Schraubmittels, bewegen sich die obere und die
untere Schneidschiene um fast die gleiche Entfernung bezüglich des
Schneidmessers, aber in entgegengesetzte Richtung.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung
umfasst die Vorrichtung wenigstens ein zweites Schraubmittel, um
die obere und die untere Schneidschiene als ein Ganzes zu bewegen,
während
der Zwischenabstand beibehalten wird.
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Durch
Bewegen der oberen und der unteren Schneidschiene als ein Ganzes
bezüglich
des Schneidmessers können
die obere und die untere Schneidschiene bezüglich des Schneidmessers symmetrisch
eingestellt werden. Diese Neueinstellung erfolgt durch Drehen des
zweiten Schraubmittels, beispielsweise mittels eines Schraubschlüssels, der
auf einen angepassten Querschnitt des zweiten Schraubmittels angewendet
wird.
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Da
das erneute Einstellen des Zwischenabstands (der Spalt) meistens
mit einer geringen Frequenz erfolgt, und da beim Weben große Kräfte auf die
obere und die untere Schneidschiene ausgeübt werden, welche direkt auf
die Stellspindeln übertragen
werden, werden vorzugsweise eine oder mehrere Befestigungsplatten
verwendet, um die obere und die untere Schiene durch Spannmittel
zu verbinden, und die Kräfte,
die während
des Webverfahrens auf die obere und die untere Schneidschiene ausgeübt werden,
werden nicht auf das Schraubmittel übertragen.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung
ist das erste Schraubmittel hohl ausgebildet und das zweite Schraubmittel
erstreckt sich durch den hohlen Innenraum des ersten Schraubmittels
hindurch. Vorzugsweise ist das zweite Schraubmittel mit Schraubgewinde
versehen, sodass beim Drehen des zweiten Schraubmittels die obere
und die untere Schneidschiene zusammen aufwärts oder abwärts bewegt
werden.
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Vorzugsweise
sind sowohl das erste als auch das zweite Schraubmittel einerseits
mit einer Klemmvorrichtung versehen, um ihre Positionen zu sichern und
andererseits mit einem angepassten Querschnitt versehen, auf welchen
ein Schraubschlüssel
angewendet werden kann, um der Spalt einzustellen.
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Bei
einer spezifischeren Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung
umfasst die Vorrichtung wenigstens einen Elektromotor, welcher dazu
vorgesehen ist, das erste und/oder das zweite Schraubmittel anzutreiben,
um das erste und/oder das zweite Schraubmittel zum Einstellen der
Schneidschienen zu drehen.
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Bei
einer spezifischsten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung
ist die Schneidvorrichtung mit wenigstens einem Positionssensor
versehen, welcher vorzugsweise ein kontaktloser Sensor ist, der
jede Position beispielsweise mittels eines Laserstrahls erkennt.
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Ein
weiteres Ziel dieser Erfindung ist eine Doppelstück-Webmaschine, umfassend eine Schneidvorrichtung
nach einem der Ansprüche
1 bis 8.
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Um
die Merkmale der vorliegenden Erfindung weiter klarzustellen und
um ihre zusätzlichen Vorteile
und Besonderheiten aufzuzeigen, folgt nun eine detaillierte Beschreibung
der Schneidvorrichtung. Es ist offensichtlich, dass die folgende
Beschreibung in keiner Weise als eine Einschränkung des in den Ansprüchen beanspruchten
Schutzes der vorliegenden Erfindung zu verstehen ist.
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In
dieser Beschreibung wird mittels Bezugszeichen auf die beiliegenden
Zeichnungen Bezug genommen, für
die gilt:
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1 ist
eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung mit
einem ersten und einem zweiten Schraubmittel;
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2 ist
eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung, bei
welcher sich das zweite Schraubmittel durch den hohlen Innenraum des
ersten Schraubmittels erstreckt.
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Die
Schneidvorrichtung einer in den 1 und 2 dargestellten
Doppelstück-Webmaschine umfasst
eine obere (2) und eine untere Schneidschiene (1)
mit einem Zwischenabstand (13), welcher mittels eines oder
mehrerer Schraubmittel (3, 7) eingestellt werden
kann, und ein Schneidmesser, welches sich an einer Führung bewegt,
die fest mit dem Maschinenrahmen verbunden ist. Links und rechts
von der Webmaschine ist ein erstes Schraubmittel (3) vorgesehen,
welches sowohl die untere Schneidschiene (1) als auch die
obere Schneidschiene (2) über dieselbe Entfernung, aber
in entgegengesetzte Richtung bewegt. Fortan wird das erste Schraubmittel
(3) als die erste Stellspindel (3) bezeichnet.
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Zu
diesem Zweck ist jede dieser Stellspindeln (3) mit zwei
Gewindeteilen (4, 5) versehen, wobei das Gewinde
des einen Teils (4) (Li, Re) in entgegengesetzter Richtung
zu dem Gewinde des anderen Teils (5) (Re, Li) verläuft. Gleichzeitig
weisen die zwei Gewindeteile (4, 5) die gleiche
Ganghöhe
auf.
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Wenn
die erste Stellspindel (3) durch Anwenden eines Stellschraubschlüssels auf
den angepassten Querschnitt (6) (wobei es sich beispielsweise
um zwei parallele, abgeflachte Seiten der Stellspindel (3) handeln
kann) gedreht wird, bewegen sich die obere (2) und die
untere Schneidschiene (1) über die gleiche Entfernung
bezüglich
des Schneidmessers, aber in entgegengesetzter Richtung. Beim Ausführen dieser
Neueinstellung und nach Beenden der Operation wird die zentrale
Position des Schneidmessers bezüglich
der zwei Schneidschienen beibehalten.
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Die
Schneidvorrichtung ist ebenfalls mit einem oder mehreren Schraubmitteln
(7) versehen, welche die obere (2) und die untere
Schneidschiene (1) als Ganzes bezüglich des Schneidmessers bewegen
können,
um in der Lage zu sein, die obere (2) und die untere Schneidschiene
(1) symmetrisch bezüglich
des Schneidmessers zu bewegen. Fortan wird das zweite Schraubmittel
(7) in dieser Beschreibung als die zweite Stellspindel
(7) bezeichnet. Die Neueinstellung der zweiten Stellspindel
erfolgt durch Drehen, beispielsweise mittels eines Stellschraubschlüssels, der
auf den angepassten Querschnitt (10) (dies können zwei
abgeflachte Seiten sein) angewendet wird.
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In 2 ist
eine besondere Ausführungsform
der Erfindung dargestellt, bei welcher die ersten Stellspindeln
(3) und die zweiten Stellspindeln (7) als eine
Stellspindel (8) ausgeführt
sind. Der erste Stellspindelteil (3) ist hohl, sodass sich
der zweite Stellspindelteil (7) durch den hohlen Innenraum
der ersten Stellspindel (3) erstrecken kann. An seinem
unteren Ende ist der zweite Stellspindelteil mit einem Schraubgewinde
(14) versehen, sodass sich beim Drehen des zweiten Stellspindelteils
(7) mittels eines auf den angepassten Querschnitt (10)
angewendeten Schraubschlüssels
die obere und die untere Schiene zusammen abwärts bewegen, was dem Schneidmesser
ermöglicht,
in der Mitte der Spaltöffnung
positioniert zu sein. Der erste (3) und der zweite (7)
Stellspindelteil sind jeweils mit einer Klemmvorrichtung (9)
zum Sichern ihrer Positionen und mit einem angepassten Querschnitt
(6, 10) zum Neueinstellen des Spaltes versehen.
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Falls
die erste (3) und die zweite (7) Stellspindel
als eine Stellspindel (8) ausgeführt sind, muss beim Einstellen
des Spaltes eine Wahl getroffen werden, welche Einstellung ausgeführt werden soll:
- – das
Anpassen der Höhe
des Spaltes;
- – das
symmetrische Installieren des Schneidmessers bezüglich des Spaltes.
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Abhängig von
der Methode muss die Klemmvorrichtung (9) des entsprechenden
ersten (3) oder zweiten (7) Stellspindelteils
gelöst
werden, wobei der Stellspindelteil (3, 7) über die
gewünschte
Entfernung durch Drehen des entsprechenden Stellspindelteils durch
Anwenden eines Stellschraubschlüssels
auf den angepassten Querschnitt (6, 10) eingestellt
werden muss, und die entsprechende Klemmvorrichtung (9)
muss hiernach wieder festgezogen werden.
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Sowohl
die in 1 als auch die in 2 dargestellte
Schneidvorrichtung kann mit Bewegungsdetektoren versehen sein, die
an beiden Seiten der Schneidvorrichtung installiert sind, um entweder den
Abstand der oberen (2) und der unteren (1) Schneidschiene
bezüglich
des Schneidmessers oder den Abstand der oberen (2) und
der unteren Schneidschiene zueinander oder beides zu messen. Diese von
dem Positionssensor erfassten Messsignale können im Sichtfeld des Einstellers
angezeigt werden. Bei der Neueinstellung einer erfindungsgemäßen Stellspindel
kann er in der Lage sein, die neue Höhe des Spaltes abzulesen (falls
der Abstand zwischen der oberen (2) und der unteren Schneidschiene
(3) gemessen wird, oder er kann in der Lage sein, den neuen
Abstand zwischen der oberen Schneidschiene (2) und dem
Schneidmesser und/oder zwischen der unteren Schneidschiene (1)
und dem Schneidmesser abzulesen) (bei richtiger Einstellung sollten
diese beiden Abstände
fast identisch sein). Dabei hat er eine permanente Sicht auf die
Auswirkung seiner Neueinstellung und er wird in der Lage sein anzuhalten,
wenn die gewünschte
Spalthöhe und
somit die gewünschte
Polhöhe
erreicht sind. Die verwendeten Positionssensoren sind beispielsweise kontaktlose
Sensoren, wie beispielsweise solche, die einen Laserstrahl verwenden.
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Die
erste (3) und/oder die zweite (7) Stellspindel
sowie die einteilige Ausführung
(8) können durch
einen oder mehrere Elektromotoren angetrieben werden. In dem Verfahren
kann eine Verarbeitungseinheit in Kombination mit den Signalen der
Bewegungsdetektoren verwendet werden, um die obere (2)
und/oder die untere Schneidschiene (1) über die gegebene Entfernung
zu bewegen. Dabei werden die linke und die rechte Spindel vorzugsweise
synchron gesteuert.
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Abschließend wird
darauf hingewiesen, dass eine oder mehrere Befestigungsplatten (11)
verwendet werden, um die obere (2) und die untere Schneidschiene
(1) durch Klemmmittel (12) fest miteinander zu
verbinden, und dadurch werden die Kräfte, die während des Webverfahrens auf
die obere (2) und die untere Schneidschiene (1)
ausgeübt
werden, nicht auf die Stellspindeln (3, 7, 8) übertragen.