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Die
vorliegende Erfindung betrifft Nachrichtenübermittlungsdienste und genauer
Sprachnachrichten, die ihren Ursprung in drahtlosen Handapparaten
haben oder an diese abgeliefert werden. Im Rahmen dieses Dokuments
versteht man unter „drahtlosen
Handapparaten" tragbare,
drahtlose Kommunikationsgeräte,
womit Teilnehmer Nachrichten senden und/oder erhalten können, und
die für
die Sprachkommunikation freigegeben sind.
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Multimedia-Nachrichtenübermittlungsdienste
(MMS) werden derzeit in den Vereinigten Staaten und international
für Teilnehmer
angeboten, die Multimedia-freigegebene Handapparate verwenden, z. B.
Handapparate, die für
die 2,5G- (die sogenannte zweieinhalbte Generation) und 3G-Technologie geeignet
sind. MMS-freigegebene Handapparate unterstützen die Ablieferung und Anzeige
von Multimedia-Inhalten, wozu zum Beispiel Farbgrafiken, Ton, Text,
Bilder, Video und Animation gehören
können. Beispielsweise
kann ein Teilnehmer einen MMS-Handapparat dazu verwenden, ein Bild
des neuen Autos des Teilnehmers aufzunehmen, und das Bild zusammen
mit einer Sprachnachricht an einen anderen Teilnehmer mit MMS-freigegebenem
Handapparat senden, der das Bild anzeigt und die Sprachnachricht über den
Lautsprecher des Handapparats wiedergibt. Diese Leistungsfähigkeiten
ebnen den Weg für
eine Vielzahl von Anwendungen.
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Mehrere
Telekommunikationsnetzwerkelemente werden genutzt, um den MMS-Dienst
bereitzustellen. Ein MMS-Zentrum
(MMSC) funktioniert als Anwendungsrouter, der dafür verantwortlich
ist, MM-Nachrichten (Multimedia-Nachrichten)
zu empfangen und zu übertragen,
speichert die MM-Nachrichten kurzzeitig und benachrichtigt die Empfänger, daß MM-Nachrichten
darauf warten, abgeliefert zu werden. OMA/WAP-Proxy-Gateways (Open-Mobile-Alliance/Wireless-Application-Protocol-Proxy-Gateways) empfangen
und übertragen
Multimedia-Nachrichten
zwischen dem IP-Netzwerk des Dienstleisters und dem drahtlosen Zugangsnetzwerk.
Push-Proxy-Gateways nehmen Protokollumwandlungen zwischen MM-Nachrichten
und SMS-Nachrichten vor, so daß eine
Benachrichtigung über
eine MM-Nachricht, die im Zwischenspeicher darauf wartet, abgeliefert
zu werden, durch Übertragung
einer SMS-Nachricht an den Teilnehmer gesendet wird. Herkömmliche
SMS-Server werden verwendet, um eine Benachrichtigung an einen MMS-Handapparat
zu senden, daß eine
MM-Nachricht darauf wartet, an den Handapparat abgeliefert zu werden.
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Multimedia-Nachrichtenübermittlungsdienste
werden nicht in Echtzeit bereitgestellt, sondern basieren auf einem
Ansatz des Speicherns und anschließenden Weiterleitens der Nachricht.
Dies unterscheidet sich von herkömmlichen
leitungsvermittelten Kommunikationsverfahren, die Echtzeitübertragung
von Informationen anwenden. Der Ansatz unterscheidet sich ebenfalls
von Paket-basierten drahtlosen Sprachkommunikationsverfahren, bei
denen es wünschenswert
ist, Verzögerungen,
die im Rahmen der Paket-Ablieferung entstehen können, zu minimieren, um Latenzzeiten
in der Kommunikation zu verringern.
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Schwierigkeiten
entstehen dann, wenn ein Teilnehmer mit einem MMS-freigegebenen
Handapparat mit einem Teilnehmer, der einen Handapparat benutzt,
der nicht für
MMS freigegeben ist, z. B. einen Telefonbenutzerschnittstellen-Handapparat (TUI-Handapparat) des
alten Standes kommunizieren möchte.
Mit den heutigen MMS-Dienstangeboten können Multimedia-Nachrichten an andere MMS-Empfänger über dasselbe
Dienstleisternetzwerk oder an eine Email-Adresse gesendet werden. Einige
MMS-freigegebene Handapparate lassen sich in einem herkömmlichen
Mobiltelefonmodus betreiben und können dazu verwendet werden,
herkömmliche
Sprachanrufe an andere Mobilteilnehmer, auch Teilnehmer, die Handapparate
des alten Standes benutzen, zu tätigen.
Die Übertragung
von Multimedia-Nachrichten
an Handapparate des alten Standes wird jedoch nicht unterstützt. Beispielsweise
wird eine Voice-Mail-Nachricht von einem MMS-Teilnehmer, die als
Multimedia-Nachricht an einen Teilnehmer gesendet werden soll, der
einen Handapparat des alten Standes benutzt, nicht abgeliefert.
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Da
MMS mit einem Speicher- und Weiterleitungsmodus funktioniert, speichert
der MMS-Server die MMS-Nachricht
vorübergehend
ab, bis die Nachricht an den vorgesehenen Empfänger abgeliefert werden kann.
Ist der Empfänger
nicht verfügbar
oder möchte
der Empfänger
eine gespeicherte Nachricht nicht abrufen, löscht der MMS-Server die gespeicherten
Nachrichten automatisch nach einer relativ kurzen, im Voraus festgelegten
Zeitdauer, z. B. 24 Stunden. Dies erfolgt, um Ressourcen zu bewahren, insbesondere,
um die Höchstmenge
an zu speichernden Daten (Nachrichten) einzugrenzen. Dies unterscheidet
sich von herkömmlichen Voice-Mail-Diensten,
in denen Voice-Mail-Nachrichten in einer Mailbox eines Teilnehmers
für unbestimmte
Zeit abgespeichert werden, das heißt, das Voice-Mail-System löscht für gewöhnlich keine
Nachrichten, nur weil eine Meldung eine höhere Anzahl an Tagen oder Wochen
in einer Mailbox gespeichert ist.
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Voice-Mail-Nachrichten,
die in einem herkömmlichen
Voice-Mail-System wie einem AnyPath-Unified-Messaging-System von Lucent
Technologies Inc. gespeichert sind, können normalerweise nicht von
einem Teilnehmer mit einem Handapparat in MMS-Modus abgerufen werden.
Der MMS-Teilnehmer kann daher zwar MM-Nachrichten, die vorübergehend
in einem MMS-Server gespeichert sind, abrufen, ein Teilnehmer muß jedoch
einen anderen Kommunikationsmodus/andere Kommunikationsausstattung verwenden,
um zu prüfen,
ob Voice-Mail-Nachrichten in einem herkömmlichen Voice-Mail-System
gespeichert sind. Dem Teilnehmer dies zuzumuten, ist nicht wünschenswert.
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Es
entsteht also Bedarf daran, die Kommunikation zwischen Handapparaten,
die Multimedia-Nachrichtenübermittlung
benutzen, und Handapparaten des alten Standes, die nicht für MMS freigegeben
sind, in Einklang zu bringen, und den Zugang zu herkömmlichen
Voice-Mail-Systemen für MMS-Handapparate
besser zu integrieren.
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In
der europäischen
Patentanmeldung
EP 1139677 wird
ein Verfahren für
die Übermittlung
einer Audionachricht an eine Mobilfunkstation beschrieben. Ein Anruf
an eine Zielmobilfunkstation, die nicht antwortet, wird an ein System
weitergeleitet, das eine Sprachnachricht speichert. Zu einem späteren Zeitpunkt,
der so gewählt
wird, dass eine Verkehrsüberlastung
minimiert wird, wird die gespeicherte Nachricht in eine Email umgewandelt,
die an die Zielmobilfunkstation übermittelt
wird.
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In
der veröffentlichten
Patentanmeldung WO 02/063838 wird ein Verfahren zum Senden von Nachrichten
von einem MMS-System bereitgestellt. Wird kein zweites Teilnehmergerät an ein
MMS-freigegebenes System angeschlossen, wird eine MMS-Nachricht,
die ihren Ursprung in einem ersten Teilnehmergerät hat, bevor sie an einen zweiten
Teilnehmer weitergeleitet wird umgewandelt.
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Kurzdarstellung
der Erfindung
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Ein
Verfahren und eine Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
werden in den unabhängigen
Ansprüchen
geschildert, auf die der Leser hiermit verwiesen sei. Bevorzugte
Merkmale werden in den abhängigen
Ansprüchen
dargestellt.
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Die
vorliegende Erfindung erzielt einen erfinderischen Schritt durch
Bereitstellen eines MMS-freigegebenen Unified-Messaging-Systems
sowie eines entsprechenden Verfahrens, das die Kommunikation zwischen
Handapparaten, die Multimedia-Nachrichtenübermittlung nutzen, und Handapparaten
des alten Standes, die nicht für
den MMS-Betrieb freigegeben sind, zu erleichtern.
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Ein
weiterer erfinderischer Schritt wird durch das MMS-freigegebene Unified-Messaging-System und
das entsprechende Verfahren erzielt, das den Zugang zu herkömmlichen
Voice-Mail-Systemen für MMS-Handapparate
und den Zugang zu Multimedia-Nachrichten, die in einer Mailbox gespeichert sind,
für Handapparate,
die nicht für
MMS freigegeben sind, erleichtert.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liefert ein Verfahren eine nicht multimediale
Nachricht zu einem Handapparat, der für den Multimedia-Nachrichtenübermittlungsdienst MMS
freigegeben ist. Die nicht multimediale Nachricht wird in einem
Nachrichtenserver in einer Mailbox, die einem Empfänger einer
nicht multimedialen Nachricht zugewiesen ist, empfangen und gespeichert.
Es wird bestimmt, ob der Empfänger
einen MMS-freigegebenen Handapparat benutzt. Wenn der Empfänger einen
MMS-freigegebenen Handapparat benutzt, wird eine Benachrichtigungsnachricht des
Kurznachrichtendienstes SMS erzeugt und zu dem Empfängerhandapparat
gesendet, wobei die Benachrichtigungsnachricht dem Empfänger mitteilt, daß eine Nachricht
darauf wartet, an den Empfänger abgeliefert
zu werden. Nach Empfang einer Abliefernachricht mit Ursprung in
dem Handapparat des Empfängers
in dem Nachrichtenserver, werden die in der nicht multimedialen
Nachricht enthaltenen Informationen unter Verwendung eines durch
den MMS-freigegebenen Handapparat des Empfängers unterstützten Kommunikationsmodus
zu dem Empfänger
gesendet.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liefert ein Verfahren mindestens einen
Teil einer Multimedia-Nachricht mit Ursprung in einem MMS-freigegebenen Handapparat zu
einem Handapparat, der nicht für
MMS freigegeben ist. Die Multimedia-Nachricht wird in einem Nachrichtenserver
in einer Mailbox, die einem Empfänger
der Multimedia-Nachricht zugewiesen ist, empfangen und gespeichert.
Es wird bestimmt, ob der Empfänger
einen Handapparat benutzt, der SMS-Nachrichten empfangen kann. Wenn der
Empfänger
einen SMS-freigegebenen Handapparat benutzt, wird eine SMS-Benachrichtigungsnachricht
erzeugt und zu dem Empfängerhandapparat
gesendet, wobei die Benachrichtungsnachricht dem Empfänger mitteilt,
daß eine
Nachricht darauf wartet, an den Empfänger abgeliefert zu werden.
Nach Eingang eines Anrufs des Empfängers bei dem Nachrichtenserver,
um Zugang zu der Multimedia-Nachricht, die in der Empfängermailbox
darauf wartet, abgeliefert zu werden, zu erhalten, wird mindestens
ein Teil der in der Multimedia-Nachricht enthaltenen Informationen unter
Verwendung eines durch den nicht MMS-freigegebenen Handapparat des
Empfängers
unterstützten
Kommunikationsmodus zu dem Empfänger gesendet.
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Zu
den weiteren Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung gehören
ein Nachrichtenserver, der die oben genannten Verfahren unterstützt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Ablaufdiagramm eines Telekommunikationsnetzwerkes, das eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung integriert.
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2 ist
ein Ablaufdiagramm des Unified-Messaging-Servers mit Multimedia-Diensten nach 1.
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3 und 4 zeigen
gemeinsam ein Flußdiagramm,
das ein beispielhaftes Verfahren der vorliegenden Erfindung darstellt,
wobei der Ursprungsteilnehmer einen Handapparat benutzt, der nicht
für MMS
freigegeben ist, und der Empfängerteilnehmer
einen Handapparat benutzt, der für
MMS freigegeben ist.
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5 und 6 zeigen
gemeinsam ein Flußdiagramm,
das ein beispielhaftes Verfahren der vorliegenden Erfindung darstellt,
wobei der Ursprungsteilnehmer einen Handapparat benutzt, der für MMS freigegeben
ist, und der Empfängerteilnehmer
einen Handapparat benutzt, der nicht für MMS freigegeben ist.
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Ausführliche
Beschreibung
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1 zeigt
ein beispielhaftes Telekommunikationssystem, das vielerlei leitungsgebundene
und drahtlose Endbenutzergeräte
unterstützt.
Das dargestellte Mobilfunknetzwerk 10 weist mobile Vermittlungsstellen
(MSC) 12 und 14 auf, die TUI-Handapparate des
alten Standes 16 bzw. 18 unterstützen. Zu diesen
Handapparaten können
herkömmliche
Mobilfunkhandapparate gehören,
die MMS nicht unterstützen.
Drahtlose Handapparate der dritten Generation 20 und 22 werden
ebenfalls von dem Mobilfunknetzwerk 10 unterstützt und
sind für
MMS freigegeben. Zugangsnetze auf Funkbasis (nicht dargestellt)
stellen eine drahtlose Kommunikationsverbindung zwischen den Handapparaten
und den Elementen des Mobilfunknetzwerks bereit. Drahtlose Kommunikationswege,
die die Handapparate 16, 18, 20 und 22 mit Elementen
in dem Mobilfunknetzwerk 10 verbinden, werden dargestellt
und in den Beispielen unten erklärt.
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Das
Mobiltelefon 10 weist einen Unified-Messaging-Server 24 mit
erweiterter MMS-Funktionalität
auf, wobei es sich um einen AnyPath-Unified-Messaging-Server von Lucent
Technologies Inc. handeln kann, der wie unten beschrieben für die Aufnahme
der MMS-Funktionalität
angepaßt wurde.
Ein Proxy-Gateway mit Open Mobility Alliance (OMA) und Wireless
Access Protocol (WAP) 26 wird zum Senden und Empfangen
von Multimedia-Nachrichten
zwischen einem Server 24 und den Zugangsnetzen auf Funkbasis
verwendet, die drahtlose Kommunikationsverbindungen mit den Mobilfunkhandapparaten
bereitstellen. Ein Push-Proxy-Server 28 wird dazu
verwendet, Protokollumwandlungen von Benachrichtigungen über Multimedia-Nachrichten
zwischen dem Server 24 und dem Server des Kurzmitteilungsdienstes
SMS 30 durchzuführen.
Eine SMS-Nachricht,
die von dem SMS-Server 30 übertragen wird, wird für die Benachrichtigung
eines MMS-freigegebenen Mobilfunkhandapparates verwendet, daß eine Multimedia-Nachricht darauf
wartet, an den Handapparat abgeliefert zu werden. Die Elemente 26, 28 und 30 verfügen über definierte Funktionalitäten und
Protokolle, wie sie in den Standards von 3GPP, 3GPP2 und den OMA-Organisationen, die
Standards für
MMS festlegen, erklärt
sind. Ein herkömmlicher
MMS-Server wird von den Organisationen, die Standards festsetzen,
ebenfalls für das
Senden, Speichern und Steuern der Ablieferung von Multimedia-Nachrichten
zwischen MMS-freigegebenen Handapparaten definiert.
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Ein
Teil des leitungsgebundenen Telefonnetzes (PSTN) 32, das
ein herkömmliches
leitungsgebundenes Telefon 34 unterstützt, wird mit einem Unified-Messaging-Server 24 verknüpft. Ein
Teil des Internets 36 unterstützt ein Datenübertragungsendgerät 38 und
wird mit dem Unified-Messaging-Server 24 verknüpft. Das
Datenübertragungsendgerät 38 soll verschiedene
Arten von Kommunikationsgerät
darstellen, wie beispielsweise einen Personal Computer, der über ein
leitungsgebundenes oder drahtloses Modem mit dem Internet verbunden
ist, oder einen Personal Digital Assistant, der Internetkommunikation
unterstützt.
Bei einer alternativen Anordnung kann das Datenübertragungsendgerät 38 ein
drahtloses Kommunikationsgerät
sein, das Daten direkt mit einem Zugangsnetz auf Funkbasis austauschen
kann, das mit dem Mobilfunknetzwerk 10 in Verbindung steht.
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2 ist
ein Ablaufdiagramm des beispielhaften Unified-Messaging-Servers 24.
Ein Mikroprozessor oder Prozessor (CPU) 60 führt Anweisungen auf
Basis eines gespeicherten Programms aus. Der CPU 60 wird
von Anweisungen und Daten, die in dem Lesespeicher (ROM) 62 gespeichert
sind, unterstützt,
sowie von Informationen, die in einem Schreib-Lese-Speicher (RAM) 64 geschrieben
oder gelesen werden. Das Datenspeichergerät 66 stellt Permanentspeicherung
von Daten bereit, wie beispielsweise digitalisierte Informationen
von Voice-Mail-Nachrichten
oder anderen Nachrichtenarten, die vom CPU 60 in dem Speichergerät gelesen oder
in das Speichergerät
geschrieben werden. Ein Eingangs-/Ausgangs-Schnittstellengerät 68 wird
mit dem CPU 60 verknüpft
und Nachrichten und Daten können
zwischen dem CPU 60 des Servers 24 und anderen
mit dem Server verbundenen Geräten übertragen
werden.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
ist der Server 24 ein AnyPath-Unified-Messaging-Server, der
für die
MMS-Funktionalität angepaßt wurde.
Ein herkömmlicher
AnyPath-Server, der die MMS-Funktionalität nicht unterstützt, stellt
Unified-Messaging-Dienste für
leitungsgebundene Teilnehmer, herkömmliche drahtlose Mobilfunkteilnehmer
und Internetteilnehmer bereit. Unter einem „Unified-Messaging-Dienst" versteht man die
Fähigkeit
eines Servers, Informationen, die an einen Teilnehmer aus vielerlei
Ursprungsquellen, wie von leitungsgebundenen oder drahtlosen Telefonen
erzeugte Email, Fax und Voice-Mail, gerichtet sind, zu speichern.
Mit einem Unified-Messaging-Dienste kann der Empfängerteilnehmer
desweiteren auf die verschiedenen gespeicherten Nachrichtenarten
durch Internetzugang oder einen Telefonanruf zugreifen und sie abrufen.
Der Empfängerteilnehmer
kann beispielsweise auf seine „Mailbox" zugreifen, indem
er sich über
TCP/IP in sein Konto einloggt und gespeicherte Nachrichten, die
an ihn gerichtet sind, abruft oder umleitet. Email-Nachrichten können dem
Teilnehmer direkt angezeigt werden, da der Teilnehmer das Internet
als Zugangsmodus benutzt. Der Teilnehmer kann Voice-Mail-Nachrichten über den
Lautsprecher des Personal Computers des Teilnehmers oder über einen
herkömmlichen
Telefonanruf abrufen, der vom Server an eine dem Teilnehmer zugängliche
Telefonnummer getätigt
wird. Fax-Nachrichten können
dem Teilnehmer als Anhang einer Email, die von dem Server an den
Teilnehmer gesendet wird, weitergeleitet werden, über einen
herkömmlichen
Telefonanruf, der von dem Server an ein Faxgerät getätigt wird, das dem Teilnehmer
zugänglich
ist, neu übertragen
werden, oder in einen Text zur Anzeige auf dem Bildschirm des Teilnehmers
umgewandelt werden.
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Die
folgende Beschreibung konzentriert sich auf die verschiedenen Schritte
und Vorgänge,
die von dem angepaßten
AnyPath-Server durchzuführen sind,
um MMS-Leistungsfähigkeiten
und -Funktionen bereitzustellen. Diese Schritte und Vorgänge werden anhand
von Beispielen zum Datenaustausch über einen Server 24 zwischen
MMS-freigegebenen Handapparaten und Handapparaten, die nicht für MMS freigegeben
sind, beschrieben.
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Beispiel 1: Sprachnachricht
von einem Handapparat, der nicht für MMS freigegeben ist, an einen MMS-Handapparat
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3 und 4 zeigen
ein Beispielverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei ein Benutzer des Handapparates 16, der
nicht für
MMS freigegeben ist, eine herkömmliche
Voice-Mail-Nachricht an einen Benutzer des Handapparates 22 senden
kann, indem MMS-Leistungsfähigkeiten
genutzt werden. Obwohl sowohl der Benutzer eines Handapparates als
auch der Handapparat selbst über
dieselbe Bezugsziffer verfügen,
wird aus dem Zusammenhang deutlich, welcher gemeint ist. In Schritt 100 benutzt
der Benutzer 16 einen Handapparat, der nicht für MMS freigegeben
ist, wie ein Mobiltelefon der zweiten Generation, um eine herkömmliche Voice-Mail-Nachricht in
dem Server 24 für
den Teilnehmer 22 zu hinterlassen. Wie in 1 dargestellt, benutzt
der Teilnehmer 16 eine MSC 12, die eine leitungsgebundene
Schnittstelle mit dem Unified-Messaging-Server 24 aufweist.
Die Voice-Mail-Nachricht für
den Teilnehmer 22 kann das Ergebnis eines Anrufs seitens
des Teilnehmers 16 sein, wobei der Anruf an den Server 24 geleitet
wird, der in einem Anrufbeantwortermodus anstelle des Teilnehmers 22 den
Anruf entgegennimmt. Nachdem die Voice-Mail-Nachricht für den Teilnehmer 22 hinterlassen
wurde, bestimmt der Server 24 in Schritt 102,
ob der Teilnehmer 22 ein MMS-freigegebener Teilnehmer ist. Der Server 24 pflegt
bzw. hat Zugang zu einer Teilnehmerdatenbank, in der ein Datensatz
für jeden
Teilnehmer gespeichert ist, in dem Attribute zum Teilnehmerhandapparat
sowie die registrierten Dienste festgelegt sind. Wenn das Ergebnis
der Bestimmung in Schritt 102 negativ ausfällt (Nein),
bearbeitet der Server 24 die für den Teilnehmer 22 hinterlassene
Nachricht nach dem herkömmlichen
Voice-Mail-Verfahren. Dies bedeutet, daß die Voice-Mail-Nachricht in dem Server 24 gespeichert
und dem Teilnehmer 22 zugänglich wird, wenn dieser prüft, ob Voice-Mail-Nachrichten
für ihn
vorliegen. Der Prozeß für diesen
Zweig endet an Ausgang 106.
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Wenn
das Ergebnis der Bestimmung in Schritt 102 positiv ausfällt (Ja)
und anzeigt, das der Teilnehmer 22 ein MMS-freigegebener
Teilnehmer ist, erzeugt der Server 24 ein Benachrichtigungssignal,
das über
das Gateway 28 an den SMS-Server 30 gesendet wird,
wodurch in Schritt 108 eine SMS-Benachrichtigungsnachricht
an den Teilnehmer 22 übertragen
wird. Die Benachrichtigungsnachricht wird in Schritt 110 an
dem Handapparat des Teilnehmers 22 empfangen. Bei der Benachrichtigungsnachricht kann
es sich um eine Textnachricht handeln, die anzeigt, daß eine Voice-Mail-Nachricht
darauf wartet, an den Teilnehmer 22 abgeliefert zu werden,
sowie vorzugsweise zusätzliche
Informationen enthält,
die sich speziell auf die Voice-Mail-Nachricht beziehen, wie z.
B. die Identifizierung der Partei, die die Nachricht hinterlassen
hat, gegebenenfalls den Nachrichtenkopf usw. In Schritt 112 sendet
der Teilnehmer 22 eine Anfrage, z. B. durch Markieren der
Benachrichtigungsnachricht und Drücken der „Senden"-Taste auf
dem Handapparat 22, auf Abfrage der Voice-Mail-Nachricht. Da
der Handapparat des Teilnehmers 22 MMS-fähig ist,
antwortet der Handapparat durch Aufbau einer Kommunikationsverbindung mit
dem Server 24 über
das Proxy-Gateway 26 unter Verwendung einer Standarddefinierten
Schnittstelle, genannt MMI. Nach Aufbau dieser Kommunikationsverbindung,
erhält
der Server 24 die Anfrage von dem Teilnehmer 22 auf
Ablieferung der spezifizierten Nachricht und bestimmt in Schritt 114 die
Leistungsfähigkeiten
des Handapparates von dem Teilnehmer 22. Wie oben erklärt, pflegt
der Server 24 bzw. hat der Server 24 Zugang zu
den Teilnehmerdatensätzen,
die in einer Datenbank gespeichert sind und die Leistungsfähigkeiten
und Attribute des Teilnehmerhandapparates beinhalten.
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In
Schritt 116 bestimmt der Server 24, daß der Handapparat
des Teilnehmers 22 Sprachinformationen als Adaptive-Multirate-Sprachnachrichten (AMR-Sprachnachrichten)
empfangen kann. Zwar verwenden 3GPP-basierte (GSM) MMS-Systeme AMR, 3GPP2-basierte
(CDMA) MMS-Systeme verwenden jedoch QCELP-Verschlüsselung
(13k-Verschlüsselung).
Der Unified-Messaging-Server führt für Handapparate,
die nicht beide Verschlüsselungsarten
unterstützen,
eine Codeumwandlung durch, um ein Zusammenwirken der verschiedenen
Verschlüsselungsverfahren
zuzulassen. In den folgenden Beispielen wird von einer AMS-Verschlüsselung
ausgegangen, es könnte
allerdings auch QCELP verwendet werden. Der Server übersetzt
die Voice-Mail-Nachricht zur Ablieferung an den Teilnehmer 22 von
ihrem gespeicherten CELP-Format (Code Excited Linear Prediction)
in das ARM-Format und speichert die neu formatierten Informationen
in einem Zwischenspeicher. In Schritt 118 übermittelt
der Server 24 eine Nachricht an den Handapparat 22 unter
Verwendung einer Synchronized Multimedia Integration Language (SMIL),
und gibt dabei eine Adresse und/oder den Ort der neu formatierten
AMR-Nachricht im Server 24 frei.
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In 4 wird
Schritt 118 aus 3 fortgesetzt, wie mit Schritt 120 gekennzeichnet.
In Schritt 122 lädt
der Handapparat 22 die neu formatierte AMR-Nachricht von
dem Benutzer 16 über
eine MM2-Schnittstelle mit Gateway 26 herunter. Der Handapparat 22 übersetzt
die heruntergeladene AMR-Nachricht in analoge Tonsignale, die über den Lautsprecher
des Handapparates für
den Benutzer abgespielt werden. In Schritt 124 entscheidet
der Server 24, ob der Teilnehmer 22 für erweiterte MMS-Dienste registriert
ist. Wenn das Ergebnis negativ ist (Nein), löscht der Server 24 die
gespeicherte Nachricht nach Bestätigung
der Nachrichtenablieferung am Handapparat des Teilnehmers 22,
wie in Schritt 126 angegeben. Der Prozeß wird am Ende 128 beendet.
Wenn das Ergebnis in Schritt 124 positiv ist (Ja), d.h.
der Teilnehmer 22 für
erweiterte MMS-Dienste registriert ist, speichert der Server 24 weiterhin
die Voice-Mail-Nachricht
und kennzeichnet sie als gelesen. Durch diesen erweiterten Dienst kann
der Teilnehmer 22 gegebenenfalls später auf die gespeicherte Nachricht
zugreifen. Der Prozeß wird
am Ende 128 beendet.
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Das
Beispiel oben zeigt, daß ein
Teilnehmer, der nicht für
MMS freigegeben ist, die von dem MMS-freigegebenen Unified-Messaging-Server 24 bereitgestellten
Voice-Mail-Dienste
benutzen kann, um eine Sprachnachricht an einen MMS-freigegebenen
Teilnehmer innerhalb eines Zeitrahmens ähnlich dem einer Sprachnachrichtenübermittlung
zwischen MMS und MMS zu übermitteln.
Dadurch können
Benutzer von sogenannten „Handapparaten
des alten Standes" mit
Teilnehmern, die Handapparate der neueren Generation benutzen, kommunizieren.
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Beispiel 2: Multimedia-Nachricht
von einem MMS-Handapparat
an einen Handapparat, der nicht für MMS freigegeben ist
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5 und 6 zeigen
ein weiteres Beispiel eines Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei
ein Benutzer mit einem Handapparat 20, der für MMS freigegeben
ist, ein Multimedia-Nachricht zur Ablieferung an einen Teilnehmer 18,
dessen Handapparat nicht für
MMS freigegeben ist, übermitteln
kann. In Schritt 200 übermittelt
der Benutzer 20, der einen MMS-freigegebenen Handapparat benutzt, eine
Multimedia-Nachricht,
die an den Teilnehmer 18 gerichtet ist, an den Server 24.
Die Multimedia-Nachricht besteht aus einem Bild eines neuen Autos,
das der Benutzer 20 gerade gekauft hat, und einer kurzen Audionachricht: „Hallo
John, wie gefällt
dir mein neues Auto?".
Die Multimedia-Nachricht wird über
eine drahtlose Kommunikationsverbindung mit Hilfe einer MMI-Schnittstelle zwischen
dem Handapparat 20 und dem Proxy-Gateway 26 für die Bearbeitung durch
den Server 24 übermittelt.
In Schritt 202 bestimmt der Server 24, ob der
Teilnehmer 18 ein MMS-Teilnehmer ist. Wie oben erklärt, pflegt
der Server 24 bzw. hat der Server 24 Zugang zu
Informationen einer Datenbank über
die Attribute und Funktionen, die von einem Benutzerhandapparat
unterstützt werden,
und die Dienste, für
die der Benutzer registriert ist. Bei einem positiven Ergebnis in
Schritt 202 (Ja) wird die Multimedia-Nachricht wie eine MMS-zu-MMS-Übertragung
gemäß dem Standardprotokoll
in Schritt 204 behandelt.
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Dieser
Prozeß endet
dann an Ausgang 206. Das bedeutet, daß MMS-Protokolle für die Ablieferung
der MMS-Nachricht
benutzt werden können, wenn
der Empfängerteilnehmer
einen MMS-freigegebenen Handapparat benutzt.
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Wenn
das Ergebnis in Schritt 202 negativ (Nein) ist und anzeigt,
daß der
Teilnehmer 18 kein MMS-freigegebener Teilnehmer ist, wird
die Multimedia-Nachricht als Datensatz (empfangene Nachricht) in
der Mailbox des Teilnehmers 18 im Server 24 gespeichert.
In Schritt 210 wird bestimmt, ob der Teilnehmer 18 SMS-Nachrichten
empfangen kann. Ist das Ergebnis der Bestimmung negativ (Nein),
werden alternative Kommunikationsverfahren, falls vorhanden, abgefragt,
um dem Teilnehmer 18 mitzuteilen, daß eine Multimedia-Nachricht
empfangen wurde und darauf wartet, abgeliefert zu werden, wie in Schritt 212 dargestellt.
Dieser Prozeß endet
an Ausgang 214. Wenn keine alternativen Kommunikationsmodi
verfügbar
sind, wird die Multimedia-Nachricht ähnlich einer herkömmlichen
Voice-Mail-Nachricht abgespeichert und wartet darauf, daß der Teilnehmer 18 eine
Anfrage startet, um Zugang zu gespeicherten Nachrichten zu erhalten.
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Ist
das Ergebnis der Bestimmung in Schritt 210 positiv (Ja),
erzeugt der Server 24 in Schritt 216 eine SMS-Benachrichtigungsnachricht,
die an den Teilnehmer 18 gesendet werden soll und dem Teilnehmer
mitteilt, daß eine
Multimedia-Nachricht auf Ablieferung wartet. In Schritt 218 wird
die SMS-Benachrichtigungsnachricht von dem Bildschirm des Handapparates
von Teilnehmer 18 empfangen und darauf angezeigt. Bei der
Benachrichtigungsnachricht kann es sich um eine Textnachricht handeln,
die anzeigt, daß eine
Nachricht darauf wartet, an den Teilnehmer 18 abgeliefert
zu werden, sowie vorzugsweise zusätzliche Informationen enthält, die
sich speziell auf die Voice-Mail-Nachricht beziehen, wie z. B. die
Identifizierung der Partei, die die Nachricht hinterlassen hat,
gegebenenfalls den Nachrichtenkopf, die Kennzeichnung der Nachricht
als MM-Nachricht usw.
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In 6 wird
Schritt 218 aus 5 fortgesetzt, wie in Schritt 220 gekennzeichnet.
In Schritt 222 tätigt
der Teilnehmer 18 einen herkömmlichen drahtlosen Telefonanruf
an seine Mobilbox im Server 24, nachdem er eine SMS-Benachrichtigungsnachricht
erhalten hat, und startet eine Anfrage auf Zugang zur Multimedia-Nachricht. Der Teilnehmer 18 kann
beispielsweise das herkömmliche
DTMF-Signalverfahren anwenden, um dem Nachrichtenübertragungsserver
zu übermitteln,
die Nachricht für
den Teilnehmer abzuspielen, nachdem eine automatische Sprachankündigung
mit der Benachrichtigung eingegangen ist, die angezeigt hat, daß Nachrichten zur
Ablieferung bereitliegen. Nachdem eine abzuspielende Nachricht identifiziert
wurde, hört
der Teilnehmer 18 in Schritt 224 den gegebenenfalls
vorhandenen Nachrichtenkopf, der mit der Multimedia-Nachricht in
Verbindung steht, ab. Wenn der Nachrichtenkopf nicht in einem Sprachformat
vorliegt, sondern beispielsweise als ASCII-Text, wird er vorzugsweise
von dem Server 24 durch eine Text-Sprache-Umwandlung aus
dem AMR-Format in das Pulse-Code-Modulation-Format (PCM-Format) umgewandelt
und an den Teilnehmer 18 übermittelt, wo er dann über den
Handapparatlautsprecher abgespielt wird. In Schritt 228 bestimmt
der Server 24, daß der
Bildanteil der Multimedia-Nachricht nicht an den Teilnehmer 18 übertragen
werden kann und erzeugt eine automatische Audiobenachrichtigung
für den Teilnehmer 18,
als Hinweis, daß ein
Teil der ursprünglichen
Multimedia-Nachricht nicht übermittelt werden
konnte. Vorzugsweise bestimmt die automatische Benachrichtigung
die Art der Information, die nicht übertragen werden konnte, z.
B. Bild, Video, Fax usw. Hat der Teilnehmer 20 eine Bestätigung der Ablieferung
angefordert, erzeugt und übermittelt
der Server 24 über
die MMI-Schnittstelle
zwischen dem Handapparat 20 und dem Proxy-Gateway 26 eine Abliefernachricht
an den Teilnehmer 20, nachdem der Teilnehmer 18 auf
die Nachricht zugegriffen hat. Der Prozeß wird an Ende 232 beendet.
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In
Beispiel 2 wird dargestellt, daß ein
Teilnehmer ohne MMS benachrichtigt werden kann, wenn eine Multimedia-Nachricht in der
Teilnehmermailbox in dem MMS-freigegebenen
Unified-Messaging-Server eingegangen ist, und daß je nach in der Multimedia-Nachricht
benutzte Kommunikationsmodi und den Leistungsfähigkeiten des Empfängerhandapparates
Teile der Multimedia-Nachricht an einen Teilnehmer ohne MMS übertragen
werden können.
Dies gibt MMS-Teilnehmern die Möglichkeit,
Multimedia-Nachrichten
mindestens teilweise an Benutzer ohne MMS zu übermitteln.
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Zwar
werden die Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung oben beschrieben und in den Figuren dargestellt,
der Umfang der Erfindung wird jedoch in den folgenden Ansprüchen festgelegt.