DE601668C - Verfahren zur Innehaltung der fuer die anaerobe Ausfaulung von Abwasserschlamm optimalen Wasserstoffionenkonzentration - Google Patents
Verfahren zur Innehaltung der fuer die anaerobe Ausfaulung von Abwasserschlamm optimalen WasserstoffionenkonzentrationInfo
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Description
17 SEP. 1934
AUSGEGEBEN AM
25. AUGUST 1934
25. AUGUST 1934
Für die in einem Faulraum bei der Zersetzung von Frischschlamm sich abspielenden
Vorgänge ist neben der guten Impfung des Frischschiammes mit gutem Faulschlamm in
erster Linie die Temperatur und die Wasserstoffionenkonzentration von ausschlaggebender
Bedeutung für die beste Zersetzungsgeschwindigkeit des Schlammes. Frischschlämm
neigt bei der Lagerung leicht zu Säurebildung, die bei der Einarbeitung von Faulräumen und
bei der weiteren Zersetzung sehr starke Hemmungen verursachen kann. Diese Säurebildung
wirkt schon bei einem pH-Wert von 5,0 bis 6,0 schädlich und macht sich in einem starken
Rückgang der Zersetzung bemerkbar. Mit der Neutralisation der Säure werden auch diese Hemmungserscheinungen beseitigt.
Man hat die verschiedensten Mittel zum Neutralisieren der Säure, wie Impfen mit
Faulschlamm, Kalk, Soda, Marmor usw., empfohlen. Am besten eignet sich zur Neutralisation
ein in guter Gärung befindlicher Faulschlamm, da diese Neutralisation am sichersten
und am mildesten wirkt, zumal Vergifhingen, wie sie bei zu großen Kalkzugaben auftreten, ausgeschlossen sind und gleichzeitig
der Frischsclilamni mit Faulbakterien, insbesondere Methanbildnern, geimpft wird. Bei
dieser Art der Aufhebung der Säurebildung ist
die Verdünnung oder besser der Impf ungsgrad von der größten Wichtigkeit, d. h. die Frischschlammzufuhr
darf nur so groß sein, daß die Wechselbeziehungen der Organismen, die
intermediär bei der anaeroben Frischschlammzersetzung organische Säure neben Kohlen-
säure■ bilden, und der Organismen, die die organische Säure endlich auf Methan und
Kohlensäure verarbeiten, nicht gestört werden. Diese Zersetzungs vorgänge gehen bekanntlich
am besten bei einem pn-Wert zwischen 7,0 bis 7,8 vor sich. Bei dieser Wasserstoffionenkonzentration
ist in dem Schlammgemisch so viel Ammoniumbicarbonat vorhanden bzw. in der Bildung begriffen, daß einerseits das
biologisch gebildete Kohlendioxyd gepuffert und .dadurch praktisch kein Wasser zur Bildung
von Kohlensäure aufnehmen kann und andererseits die biologisch gebildeten, organischen
Säuren dauernd in neutrale Salze übergeführt werden. Parallel hierzu verläuft die eigentliche Methanbildung, bei der die
stickstoffhaltigen organischen Säuren unter Abspaltung von Ammoniak bzw. Ammoniumbicarbonat
in Methan und Kohlendioxyd zersetzt werden. Wählt man das Verhältnis von Frischschlamm zu Faulschlamm zu groß, so
fängt das ganze Schlammgemisch trotzdem an zu säuern, so daß es oft schwierig ist, das
Gemisch wieder in Ordnung zu bringen.
Bei der Neutralisation der Säure durch Kalkmilch ader Natriumhydroxyd muß man
sehr vorsichtig zu Werke gehen, da leicht
COl
Überdosierungen vorkommen können, wodurch Desinfektionswirkungen bzw. Lahmlegung des
biologischen Prozesses eintreten. Man hat empfohlen, an Stelle der Laugen Carbonate
von Calcium bzw. Magnesium oder Natrium anzuwenden. Bei der Zugabe von Calcium··
und Magnesiumcarbonaten ist beobachtet worden, daß die Neutralisation infolge der schweren
Löslichkeit des Magnesium- und Calciumcarbonates bedeutend langsamer geht als bei
Calciumhydroxyd. Um alle Schwierigkeiten zu umgehen, ist schon empfohlen worden,
schwach dissoziierte Basen, wie Ferro- bzw. Ferrihydroxyd, zuzusetzen. Diese schwach
dissoziierten Basen haben den Vorteil, daß sie die Wasserstoffionenkonzentration sehr wenig
beeinflussen und selbst etwa gebildete Säure binden. Versuche haben nun ergeben, daß bei
der Anwendung von Ferro- bzw. Ferrihydroxyd bei der Bildung hochmolekularer, organischer Säuren eine Hydrolyse der gebildeten
Eisenverbindungen vorerst zwar nicht eintritt; geht aber bei Gärungserscheinungen
der Abbau der Stoffe bis zu Essigsäure herunter, dann kann das gebildete Ferro- bzw.
Ferriacetat auch der Hydrolyse unterliegen, so daß die Neutralisation dann nicht ausreichend
ist. Da es aber sehr selten zur Bildung von Essigsäure kommt, sind -daher Vergiftungserscheinungen
hierbei so gut wie ausgeschlossen. Hinzu kommt noch, daß der etwa gebildete Schwefelwasserstoff" gleich als
Schwefeleisen niedergeschlagen wird.
Um die vorgeschilderten Schwierigkeiten zu umgehen, sieht die vorliegende Erfindung
vor, zur Neutralisation indirekt wirkende Stoffe zum Zwedce der Säurebeseitigung und
besseren Sohlammzersetzung zuzusetzen.
Unter indirekt wirkenden Stoffen sind solche zu verstellen, bei deren Verarbeitung
durch die Mikroorganismen, also erst mittelbar, Abbauprodukte gebildet werden, die
säurebindende bzw. zersetzende Eigenschaften haben. Man hat früher empfohlen, stickstoffhaltige
Salze, u. a. Ammoniumsulfat, dem Faulprozeß zuzufügen. Diese sollten als Nährsalzmischungen
dienen, mit dem Zweck, die Bildung ganz bestimmter Methanbildner in den Vordergrund zu drücken. An eine Regelung
der pH-Werte hatte man bei diesem schon sehr alten Vorschlage nicht gedacht.
Die vorliegende Erfindung sieht" nun die
Anwendung von Nitraten und Sulfaten der Alkali- und Erdalkalikationen, z. B. von
Natrium, Calcium bzw. Ammonium usw., vor, da diese unter Abspaltung von Sauerstoff,
- Stickstoff bzw. Schwefelwasserstoff das Hydroxyd, Carbonat oder Hydrosulfid des
betreffenden Kations bilden, zwecks Einstellung des Ph-Wertes des Schlammes auf 7,0
bis 7,8. Ein weiterer Stoff, mit dem man denselben Zweck "erreichen kann, liegt auch im
Harnstoff vor. Harnstoff dient besonderen Organismen, die ihn selbst noch bei pH-Werten
von 9,0 benutzen können, als Energiestoff unter Bildung von Ammoniumcarbonat. Hierbei
ist die Gefahr der Überdosierung immerhin vorhanden. Sie ist jedoch bei weitem
nicht so groß wie bei Kalkmilch usw., da die Alkalisation bei Harnstoff bedeutend langsamer
verläuft.
Eine weitere Ausbildung der Erfindung sieht die Bildung derartiger Stoffe zur Verhütung
der Säurung und besseren Schlammzersetzung durch eine aerobe Behandlung des Schlammes vor. Bei der Zersetzung von
Frischschlamm beobachtet man zuerst den Zeitabschnitt der Säurung, die darin besteht,
daß durch Bildung von freien Säuren (Ameisensäure, Buttersäure usw.) eine starke Erniedrigung
des pa-AVertes eintritt, die die weitere Entwicklung der aeroben Zersetzungsbakterien stark hemmt. Je eher dieser Zustand
überwunden wird, um so besser ist es für die weitere Zersetzung des Faulschlammes.
Versuche haben nun gezeigt, daß bei einer Belüftung des Schlammes die in dem Schlamm
enthaltenen organischen Stickstoffverbindungen sehr schnell in Ammonverbindungen übergeführt
werden. Dies geschieht dadurch, daß durch die aerobe Vorbehandlung die organischen
Stickstoff enthaltenden Stoffe (anscheinend Eiweißstoffe) aus Aminosäure usw. Ammoniak abspalten. Freies Ammoniak bildet
dann mit gleichzeitig abgespaltener Kohlensäure Ammoniumcarbonatverbiiidungen. Belüftet
man lange genug, so wird ein Teil dieser Ammonverbindungen sogar übergeführt in
Nitrat, das dann mit weiter abgespaltenem Ammoniak Ammonnitrat bildet. Im Ammonnitrat
ist gewissermaßen zugeführter Sauerstoff aus der Luft gespeichert, der dann dazu
dient, die oben angegebene Wirkung des Ammonnitrats zu erreichen. Neben dieser
Umwandlung der Nitrate beruht die Hauptwirkung der Belüftung in einer direkten Oxydation
der frisch abgespaltenen Säure, die sofort nach ihrer Bildung, also gewissermaßen
im statu nascendi, durch Bakterien viel leichter und einfacher abgebaut wird. Die organischen
Säuren werden in diesem Falle abgebaut bis zur Kohlensäure, die durch die eingeblasene
Luft sofort wieder fortgeführt wird. Sie kann nicht störend wirken, wie dies bei
dem eigentlichen Faulprozeß, bei dem ja die Kohlensäure in der Faulflüssigkeit bleibt, der
Fall ist.
Die durchgeführten Versuche betrafen die Behandlung von Frischschlamm allein mit
und ohne Belüftung und durch Zugabe von ia°
Natrium- und Ammoniumnitrat. Der Verlauf der Einstellung des pu-Wertes ist aus dem
6Oi
beigefügten Kurvenbild ersichtlich. Wenn auch die Kurven zeigen, daß die Einstellung
von Frischschlamm und Faulschlamm bei guter Führung (i : i) sehr bald erfolgt, so
ergaben die Versuche andererseits, daß in den Fällen, wo diese Impfung mit gutem Faulschlamm,
wie eingangs gesagt, nicht möglich ist, sich der pH-Wert gegenüber dem Frischschlamm
allein sehr schnell auf ein Optimum
ίο einstellt. Bei den Versuchen wurden gleiche
Mengen Frischschlamm eingebracht, die eine Gesanittrockensubstanz von 75 g, davon 34,6 g
organische Substanz, aufwiesen. Am Ende des 160 Tage dauernden Versuches wurden
noch folgende Mengen organischer Substanz vorgefunden, und zwar bei
1. Frischschlamm allein 26,5 g, abgebaut
also 8, r g;
2. 5 Tage vorbelüftetem Schlamm 18,6 g. abgebaut also 16,0 g;
3. mit Natriumnitrat versetztem Frischschlamm 20,6 g, abgebaut also 14,0 g;
4. mit Ammonnitrat versetztem Frischschlamm 20,2 g, abgebaut also 14,4 g.
5. Inder Mischung Frischschlamm + Faulschlamm
betrug In der gleichen Zeit der Abbau der organischen Substanz 11,4 g.
Ein auf diese Weise eingearbeiteter Schlamm zeigte bei der Mischung mit neuem Schlamm
fast die gleichen Eigenschaften wie guter Faulschlamm, wohingegen der nicht vorbehandelte
Frischschlamm keine besonderen Fiiuiniserscheinuugen aufwies. Während der
Frischschlamm allein alle Eigenschaften eines in der Einarbeitung befindlichen Frischschlammes
aufwies, wie niedriger pH-Wert, stark jauchiger Geruch usw., zeigten die nach Ziffer 2 bis 4 vorbehandelten Schlämme alle
Eigenschaften eines guten Faulschlammes, wie schwarze Färbe, normaler pn-Wert, Geruchlosigkeit
und starke Gasentwicklung, was für die Drainierfähigkeit des Schlammes besonders
wichtig ist.
Durch die aerobe Behandlung werden also einerseits die säurebildenden Stoffe als Nährsubstanz
verbraucht, während es bei der weiteren Behandlung sogar zur Bildung von Nitraten
kommt, die dann die gleichen Eigenschaften wie die künstlich zugesetzten Nitrate
äußern.
Die Vorbelüftung soll hauptsächlich dann durchgeführt werden, wenn sich in dem
Schlamm noch keine aeroben Vorgänge entwickelt haben. Der Frischschlamm soll also
normal vor der Vermischung mit dem Faulschlamm belüftet werden. Bei einem in Gärung
übergegangenen Schlamm muß die Belüftung in einer Zwischenstufe geschehen und so stark sein, daß sich die Verhältnisse mögliehst
von dem anaeroben auf den aeroben Zustand umstellen, um die Verhältnisse zu schaffen,
die zum Abbau der säurebildenden Stoffe nötig sind.
Man hat es daher in gleicher Weise wie bei der Vorbelüftung in der Hand, einen in saiirer 6;
Gärung befindlichen Schlamm durch eine aerobe Zwischenbehandlimg so umzuwandeln,
daß er bei weiterer anaerober Behandlung gute Methangärung aufweist. Der Gesamtanfall
an Methan ist zwar etwas geringer als 7<= bei vollkommen anaerober Gärung, dafür ist
jedoch die Zersetzungsgeschwindigkeit so erheblich gesteigert, daß dieser Ausfall an Gas
wirtschaftlich reichlich aufgehoben wird. Gleichzeitig wird durch die Vermehrung des
abbaufähigen Stickstoffs und Beseitigung der Sulfide, die als Wurzelgift wirken können, der
landwirtschaftliche Wert des Schlammes erheblich gesteigert.
Wird das Verfahren in einem genügend großen Behälter durchgeführt, so ist bei
kontinuierlicher oder intermittierender Arbeitsweise die Ausfaulung in etwa 10 bis
15 Tagen abgeschlossen.
Mit Vorteil wird sich das Verfahren auch in zweistöckigen Kläranlagen, z. B. Emscherbrunnen,
durchführen lassen. Bei der aeroben Behandlung ist dieMethanbildung aufgehoben;
bei der anaeroben Behandlung tritt jedoch sogleich wieder Methanbildung auf. Mit Vorteil
wird man eine aerobe Stufe da anwenden, wo die Faulräume zu klein geworden sind,
wodurch man den Bau größerer Faulräume umgehen kann. Durch die Anordnung aerober
Vor- oder Zwischenbehandlung werden Stoffe, die der anaeroben Einwirkung besonders
widerstreben, abgebaut bzw. für die anaerobe Zersetzung vorbereitet.
Anaerob abgebauter Schlamm hat einen hohen biochemischen Sauerstoffbedarf, so daß
es nicht angängig ist, ihn in den Vorfluter abzulassen, der ihn dann in das Meer tragen soll.
Unterwirft man einen anaerob abgebauten Schlamm einer aeroben Nachbehandlung, so
werden die zuerst gebildeten Sulfide, die einen Hauptteil des chemischen Sauerstoffbedarfs
ausmachen, oxydiert. Ferner wird der übrige biochemische Sauerstoffbedarf abgesättigt, so
daß es sogar zur Nitrifikation in dem Schlamm kommen kann. Ein so nachbehandelter
Schlamm ist aber für landwirtschaftliche Verwertung viel geeigneter als ein nur anaerob
abgebauter Schlamm. Ein weiterer \rorteil ist
der, daß man den aerob nachbehandelten Faulschlamm gut für Teichdüngungszwecke in den
Fischzuchtanstalten gebrauchen kann, ohne wie bei nur anaerob behandeltem Schlamm
befürchten zu müssen, daß schädliche Sauerstoffschwunde auftreten. Hinzu kommt noch,
daß durch die aerobe Nachbehandlung eine weitere Mineralisation des Schlammes erreicht
wird.
Durch das aerobe oder aerob-anaerobe Verfahren wird weiterhin Sand, der für biologische
Zersetzungsvorgänge Ballast bedeutet, durch die feine Umwälzung mit Luft von dem
zersetzungsfähigen Schlamm weitestgehend getrennt. Die Anwendung von Luft wird vornehmlich
bei kleineren Anlagen in Frage kommen, die auf eine Gewinnung von Faulgas keinen Wert legen.
Ausführungsbeispiele
i. (Zu Anspruch r.) Während man früher Kalkmilch zur Neutralisation gesäuerten
Frischschlammes ohne Anlehnung an die Ein- »5 stellung einer bestimmten Wasserstoffionenkonzentration
zugegeben hat, ergibt die Kenntnis der Wasserstoffionenkonzentration nach Berichten aus der Literatur, daß man z. B. für
die Alkalisation des Frischschlammes für ι g Trockensubstanz etwa 40 mg Kalkmilch
in kleinen Portionen zugeben muß. Diese Zugabe darf aber nur in großen Zwischenräumen
erfolgen, da sonst auch schon bei Zugabe dieser kleinen Mengen auf einmal überalkalisierungen
eintreten können.
Durch Zugabe der im nachfolgenden aufgeführten Mengen sofort zu dem Frischschlamm
erreicht man dasselbe, was man durch die Zugabe von Kalkmilch in mehreren Arbeitsgängen
erreicht. Auf 1 g Trockensubstanz des Frischschlammes gerechnet kommen rund
45 mg Harnstoff, rund 100 mg Ammoniumsulfat, rund 115 mg Ammonnitrat, rund
121 mg Natriumnitrat.
Bei einem Frischschlamm mit einem durchschnittlichen
Trockensubstanzgehalt von 5 g/l würde demnach das Fünffache obiger Zahlen zu dem Frischschlamm zuzusetzen sein.
2. (Zu Anspruch 2.) Zur Säurung neigender Frischschlamm wird so lange vor der Eingabe
in den Faulraum einer Belüftung unterzogen, daß der pH-\Vert einer unter Luftabschluß
hingestellten Probe 24 Stunden nach Abstellung der Belüftimg noch eine Höhe von 7,0 aufweist. Ist dies nicht der Fall, so muß
die Probe erneut einer Belüftung unterzogen werden, ein Zeichen, daß die die Säurung hervorrufenden
Stoffe noch nicht genügend abgebaut bzw. neutralisiert waren. ;o Die Ausführungsbeispiele 1 und 2 sind in
das Kurvenbild aufgenommen.
3. (Zu Anspruch 4.) In neuerer Zeit hat sich in der Abwassertechnik der Gedanke der
stufenweisen Ausfaulung immer mehr durchgesetzt. Diese Ausfaulung geschieht in zwei
getrennten Schlammfaulräumen, von denen entweder beide oder nur einer geheizt sind.
In den meisten Fällen haben die Faulräume verschiedene Größen, da ja die Hauptabscheidung
des Wassers, das die Hauptgröße des Faulraumes ausmacht, in der ersten Stufe erfolgt.
Durchgeführte Versuche haben nun ergeben, daß bei der Durchführung des Faulprozesses
in zwei Stufen sehr häufig der aus der ersten Stufe abgelassene Schlamm noch einen sauren ρπ-Wert aufweist. Die Versuche
zeigten fernerhin, daß man in diesem Falle durch Einschalten einer Zwischenbelüftung
zwischen der ersten und zweiten Stufe die Fäulnis in der zweiten Stufe sehr stark
beeinflussen kann, da hierdurch die in den Ausführungsbeispielen 1 und 2 auftretende
Alkalisierung viel schneller erreicht wird und man hierdurch an Faulrauminhalt sparen
kann.
Claims (4)
1. Verfahren zur Innelialtung der für
die anaerobe Ausfaulung von Abwasser-
• schlamm optimalen Wasserstoftionenkonzentration von 7,0 bis 7,8, dadurch gekennzeichnet,
daß man dem Schlamm Stoffe zusetzt, die unter dem Einfluß aerober Bakterien basisch wirkende Stoffe bilden,
wie z. B. Harnstoff oder die Sulfate oder Nitrate von Alkali- und Erdalkalikationen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man durch aerobe
Vorbehandlung aus den im Schlamm enthaltenen organischen Stickstoffverbindungen solche Stoffe schafft, die bei der biologischen
Zersetzung alkalisch wirkende Spaltprodukte hinterlassen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verfahren
mit Unterbrechung oder stufenweise durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die
aerobe Behandlung als Zwischen- oder Nachstufe ausführt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES99981D DE601668C (de) | 1931-07-25 | 1931-07-25 | Verfahren zur Innehaltung der fuer die anaerobe Ausfaulung von Abwasserschlamm optimalen Wasserstoffionenkonzentration |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES99981D DE601668C (de) | 1931-07-25 | 1931-07-25 | Verfahren zur Innehaltung der fuer die anaerobe Ausfaulung von Abwasserschlamm optimalen Wasserstoffionenkonzentration |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE601668C true DE601668C (de) | 1934-08-25 |
Family
ID=7522723
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES99981D Expired DE601668C (de) | 1931-07-25 | 1931-07-25 | Verfahren zur Innehaltung der fuer die anaerobe Ausfaulung von Abwasserschlamm optimalen Wasserstoffionenkonzentration |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE601668C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2524459A1 (fr) * | 1982-04-06 | 1983-10-07 | Ceskoslovenska Akademie Ved | Procede de concentration d'une boue biologique en particulier d'une boue activee |
EP0131319A1 (de) * | 1983-07-01 | 1985-01-16 | Organic Waste Systems N.V.,in het kort: O.W.S. N.V. | Verfahren und Vorrichtung für anaerobe Gärung |
-
1931
- 1931-07-25 DE DES99981D patent/DE601668C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2524459A1 (fr) * | 1982-04-06 | 1983-10-07 | Ceskoslovenska Akademie Ved | Procede de concentration d'une boue biologique en particulier d'une boue activee |
EP0131319A1 (de) * | 1983-07-01 | 1985-01-16 | Organic Waste Systems N.V.,in het kort: O.W.S. N.V. | Verfahren und Vorrichtung für anaerobe Gärung |
US4684468A (en) * | 1983-07-01 | 1987-08-04 | Ateliers De Constructions Electriques De Charleroi | Process and installation for anaerobic digestion |
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