DE601437C - Grenzlehre (Toleranz- oder Passungslehre) - Google Patents

Grenzlehre (Toleranz- oder Passungslehre)

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DE601437C
DE601437C DES101886D DES0101886D DE601437C DE 601437 C DE601437 C DE 601437C DE S101886 D DES101886 D DE S101886D DE S0101886 D DES0101886 D DE S0101886D DE 601437 C DE601437 C DE 601437C
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Germany
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DES101886D
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English (en)
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Walter Wolff
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Siemens and Halske AG
Siemens Corp
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Siemens and Halske AG
Siemens Corp
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Publication date
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01BMEASURING LENGTH, THICKNESS OR SIMILAR LINEAR DIMENSIONS; MEASURING ANGLES; MEASURING AREAS; MEASURING IRREGULARITIES OF SURFACES OR CONTOURS
    • G01B3/00Measuring instruments characterised by the use of mechanical techniques
    • G01B3/38Gauges with an open yoke and opposed faces, i.e. calipers, in which the internal distance between the faces is fixed, although it may be preadjustable
    • G01B3/42Gauges with an open yoke and opposed faces, i.e. calipers, in which the internal distance between the faces is fixed, although it may be preadjustable of limit-gauge type, i.e. "go/no-go"

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • A Measuring Device Byusing Mechanical Method (AREA)

Description

  • Grenzlehre (Toleranz- oder Passungslehre) Die zur Prüfung der Maßhaltigkeit von Werkstücken zur Zeit vorwiegend benutzten Rachenlehren gestatten zwar, eine Messung bei Erzielung verhältnismäßig großer Genauigkeit mit sehr geringem Zeitaufwand durchzuführen. Da jedoch die Rachenlehre jeweils über den Prüfling geschoben werden muß, so unterliegt sie einem sehr starken Verschleiß. Man ist daher gezwungen, eine neue Rachenlehre im Sinne einer Verringerung der zulässigen Toleranz zu bemessen; hierdurch ergibt sich für die Fabrikationsteile eine Verteuerung. Des weiteren gestattet eine Rachenlehre lediglich festzustellen, ob sich das Werkstück innerhalb oder außerhalb der Toleranzgrenzen befindet, nicht aber, wie es zum Toleranzfeld liegt. Der Einrichter benötigt daher neben der Rachenlehre noch eine Mikrometerschraube o. dgl., deren Gebrauch jedoch verhältnismäßig zeitraubend ist und in der Regel besondere Geschicklichkeit des Messenden erfordert. Bei der Verwendung zweier Meßgeräte ergibt sich ferner die Schwierigkeit, daß durch Abweichungen der Geräte voneinander Fehlmessungen entstehen.
  • Gegenstand der Erfindung ist eine in ihrer Konstruktion verhältnismäßig einfache Lehre, die an Prüfgenauigkeit der Rachenlehre überlegen ist und im Gegensatz zu dieser fast keinem Verschleiß an den Meßflächen unterliegt, andererseits aber auch hinsichtlich der Bedienung, d. h. hinsichtlich des zur Durchführung einer Messung erforderlichen Zeitaufwandes, der Rachenlehre nicht nachsteht.
  • Die neue Lehre bedient sich, ähnlich wie bekannte Ausführungen, eines beweglichen, durch Zug oder Druck verschiebbaren Tastkörpers, der über eine Reihenschaltung z-,veier Keilschubflächenübersetzungen mit einem Einstellglied einer Anzeigevorrichtung zusammenarbeitet. Die neue Ausführung unterscheidet sich jedoch von den bekannten dadurch, daß die beiden Keilschubflächenübersetzungen einen längsverschieblichen Keil, vorzugsweise in Kegelform, und eine oder mehrere mit diesem zusammenarbeitende und quer zu dessen Längsrichtung zwischen zwei Flächen verschiebliche Kugeln oder Rollen umfassen, wobei die beiden Flächen in Richtung der Kugeln- oder Rollenbahn abnehmenden gegenseitigen Abstand aufweisen und die eine dieser Flächen an einem in Richtung der Keilbewegung verschieblichenTeil gebildetist.
  • Diese Ausführung hat einmal den Vorteil, daß der Teil, über den die Bewegung der einen Keilschubfläche zugeleitet wird, in der gleichen Richtung verschieblich ist wie der Teil, über den die Bewegung von der zweiten Keilschubflächenübersetzung abgeleitet wird. Dadurch ergibt sich eine gedrängte Bauart, und es läßt sich außerdem das Bedienungsorgan so anordnen, daß die Handhabung der Lehre einfach und bequem wird, was in Anbetracht des häufigen Gebrauches einer Lehre von Bedeutung ist. Außerdem ergibt sich aber, insbesondere bei Verwendung eines Keiles in Kegelform in Verbindung mit einer Mehrzahl von diesen umgebenden Kugeln oder Rollen, der noch bedeutendere Vorteil, daß, da der kegelförmige Keil um seine Achse drehbar ist, die Kugeln ebenfalls Drehbewegungen oder Wälzbewegungen ausführen können, stets andere Flächen des Kegels mit anderen Flächen bzw. Punkten der Kugeln in Berührung kommen und ebenso auch diese wieder mit anderen Flächenteilen der zweiten Keilschubflächenübersetzung in Berührung kommen. Das hat zur Folge, daß der Verschleiß der beiden konstruktiv vereinigten Keilschubflächenübersetzungen auch bei langem Gebrauch überaus klein bleibt und damit die Meßgenauigkeit der neuen Lehre eine sehr große ist.
  • In dem Zusammenhang sei darauf verwiesen, daß die Verwendung von Kugeln oder Rollen als Zwischenglieder zur Weiterleitung der Bewegung einer mit einer Kugel in Berührung stehenden Keilfläche an sich bekannt ist.
  • Einige Ausführungsbeispiele sind: in der Zeichnung dargestellt. Bei der in Abb. i und :2 in verschiedenen Stellungen dargestellten Ausführungsform befindet sich die eine Meßfläche der Lehre am Ansatz r, die andere, gegenüberliegende Meßfläche an dem längsverschiebbargeführtenTastkörper2. Dieserist an seinem rückwärtigen Ende kolbenförmig verstärkt und mit dieser Verstärkung 2a in der zylindrischen Bohrung des Lehrergriffes geführt. Mit dem Tastkörper 2 wirkt über die unten noch näher beschriebene Keilschubflächenübersetzung das Einstellglied 3 zusammen, welches an seinem äußeren Ende eine kolbenförmige Verstärkung 3a aufweist, die in einer mit der Griffwandung urverschiebbar verbundenen Buchse 4 geführt ist. Auf der kolbenförmigen Verstärkung 3a befindet sich eine Skala, die mit einer fesfen Einstellmarke, welche am einfachsten durch den Rand der Buchse 4 gebildet wird, zusammenwirkt. Zwischen die zur Längsachse des Einstellgliedes 3 senkrechte Stirnfläche der Buchse4 und die kegelförmig gestaltete Stirnfläche des Tastkörperansatzes 2a sind Kugeln 5 eingefügt, die unter der Wirkung der an dem Tastkörper 2 angreifenden Feder 6 und der an der Stirnwand des Ansatzes 2a gebildeten Schubfläche in seitlicher Anlage gegen das Einstellglied 3 gehalten werden. Dieses ist an seinem in der axialen Bohrung des Tastkörpers 2 mit freiem Spiel verschiebbaren Ende zu einem eine geringe Steigung besitzenden Kegel 3b verstärkt. Zwischen dem Boden der Buchse 4 und dem Kolben 3a des Einstellgliedes ist eine Druckfeder 7 gelagert, die bei Loslassen des über den Kolben 3a hineingedrückten Einstellgliedes dieses zurückdrückt und dabei unter radialer Verschiebung der Kugeln 5 mittels des Kegels 3b den Tastkörper 2 entgegen der Wirkung der Feder 6 in die in Abb.2 dargestellte Meßstellung führt. Die Bewegung findet ihr Ende, sobald der Tastkörper 2 seine Endstellung erreicht bzw. seine Meßfläche, wie in Abb.2 veranschaulicht, sich auf den eingebrachten Prüfling aufsetzt.
  • Die Bedienung geht also folgendermaßen vor sich: Zur Öffnung der Lehre wird das Einstellglied 3 über den dabei als Druckknopf wirkenden Kolben 3a nach innen gedrückt, wodurch sich die Stellung nach Abb. i ergibt. Dieser Hub des Einstellgliedes 3 sei, da er ohne Kraftübertragung auf den Tastkörper 2 vor sich geht, als Leerhub des Einstellgliedes bezeichnet. Während dieses Hubes wird die Feder 7 gespannt, und gleichzeitig rückt der Tastkörper 2 unter Vergrößerung seines Abstandes von der Gegenmeßfläche i infolge der Wirkung der Feder 6 in den Lehrengriff hinein. Sobald man den Kolben bzw. Druckknopf 3a losläßt, geht die Lehre unter der Wirkung der Feder 7 in die in Abb. 2 dargestellte Meßstellung über, in der das Ist-Maß des Prüflings an der auf dem Kolben 3 befindlichen Teilung genau ablesbar ist. Neben dieser Teilung bzw. an Stelle dieser Teilung kann, wie Abb. 2 veranschaulicht, ein um den Kolben herumlaufendes Band Anwendung finden. Die Breite dieses Bandes wird entsprechend der Breite des Toleranzfeldes gewählt, d. h. so gewählt, daß sofern bei der Messung die feste Einstellmarke innerhalb des Bandes liegt, dadurch qualitativ angezeigt wird, daß die zulässige Toleranz nicht überschritten ist, während an der Teilung des Kolbens 3a der wirklich vorhandene Ist-Wert abgelesen werden kann. Es kann so in einfachster Weise die qualitative Toleranzmessung mit einer genauen quantitativen Messung vereinigt werden bzw. man kann je nach Bedarf die Lehre zum einen oder anderen Zweck verwenden. Es ist ersichtlich, daß der zur Durchführung einer Messung erforderliche Zeitaufwand bei der neuen Lehre wesentlich geringer als bei Anwendung von Mikrometerschrauben und auch wohl noch geringer als bei Anwendung der sonst üblichen Rachenlehren ist, während andererseits die in dem starken Verschleiß und- der Unmöglichkeit einer genauen quantitativen Messung beruhenden Nachteile der Rachenlehre hier in Fortfall kommen; denn da beim Aufbringen der Lehre auf den Prüfling keine Reibung zwischen Meßfläche und Prüfling stattfindet, vielmehr die Meßfläche des Tastkörpers senkrecht zur Fläche des Prüflings sich auf diesen aufsetzt, so ist die Abnutzung der Meßflächen, wie auch Versuche bestätigt haben, überaus gering und praktisch ohne Bedeutung.
  • Das in Abb. i und z dargestellte Ausführungsbeispiel läßt sich durch geringfügige Ergänzungen auch zu einer Lehre für Innenmessung ausgestalten. Ein Ausführungsbeispiel ist in Abb. 3 dargestellt. Das bei den Ausführungen nach Abb. i und 2 als Tastkörper bezeichnete Glied 2 wirkt hier nur mittelbar als Tastkörper, und zwar arbeitet es über seine kegelförmige Spitze 2v auf den Meßzylinder 8, der mit achsparallelen Schlitzen 8a versehen und infolgedessen gegen die Innenwandung des mit 9 angedeuteten Prüflings spreizbar ist. Zur Erzielung einer möglichst elastischen Spreizbarkeit ist der den eigentlichen Meßzylinder 8 mit dem Hauptkörper der Lehre verbindende Zwischenzylinder 1o in der Wandstärke entsprechend dünn gehalten. Im übrigen entspricht die Lehre nach Abb. 3 in der Bauart der in Abb. i und2 dargestellten Lehre. Es wird also zur Öffnung der Lehre ebenso wie dort das Einstellglied 3 durch Ausübung eines Druckes auf den Kolben 3a nach innen gedrückt, wobei die Feder 6 bezüglich des Tastkörpers 2 als Rückzugfeder arbeitet und hierbei gleichzeitig den über die Kugeln 5 geführten Kraftschluß zwischen dem Einstellglied 3 und dem Tastkörper 2 aufrechterhält. Beim Loslassen des Einstellgliedes 3 schiebt sich die kegelförmige Spitze des Gliedes 2 in den Meßzylinder 8 und spreizt diesen so weit, bis er Anlage gegen die Innenwandung des Prüflings findet. Der zu messende Innendurchmesser kann an der Teilung des Kolbens 3a abgelesen werden, bz-,v. es ist aus der Stellung des ringförmigen auf dem Kolben 4 markierten Bandes ersichtlich, ob der zu messende Durchmesser innerhalb der Toleranz liegt.
  • Wie aus der Darstellung hervorgeht, ist die neue Lehre insbesondere mit großem Vorteil als Passungslehre verwendbar und geeignet, die bisher übliche Rachenlehre vollkommen zu ersetzen. Wie schon erwähnt, besitzt die Lehre praktisch fast keine Abnutzung. Man kann daher bei der Eichung einer neuen Lehre bereits ganz dicht an die Grenzen des Toleranzfeldes herangehen, wodurch der Vorteil entsteht, daß sich die Herstellungstoleranz der Fabrikationsteile entsprechend vergrößert. Gleichzeitig fallen die sonst in kürzeren Zeitabständen erforderlichen Kontrollen der Lehren fort bzw. die Revisionen sind nur in wesentlich größeren Zeitabständen notwendig.
  • Für einen Nenndurchmesser lassen sich ebenfalls im Gegensatz zu den bisher üblichen Rachenlehren mehrere Sitze in einer Lehre vereinigen; desgleichen können unterschiedliche Fabrikations- und Abnahmetoleranzen in einer Lehre vereinigt werden. Die entsprechenden Toleranzfelder werden vorteilhaft an der Lehre durch verschiedene Farben oder Markierungen kenntlich gemacht. Zweck= mäßig verwendet man in diesem Fall zur Markierung der Toleranzfelder nicht, wie in Abb. 2, 3 und 4 veranschaulicht, um den vollen Umfang des Kolbens 3a herumlaufende Bänder, sondern ordnet die verschiedenartig dargestellten Toleranzfelder möglichst in gleichem Abstand auf dem Umfang des Kolbens 3a nebeneinander an.
  • Selbstverständlich kann die neue Lehre außer als Passungslehre auch ähnlich wie eine Mikrometerschraube als Lehre zur genauen quantitativen Messung Anwendung finden. Zweckmäßig sieht man, wie auch in der Ausführung nach Abb. i und :2 angenommen, beide Möglichkeiten in der gleichen Lehre vor, d. h. man bringt neben den Toleranzfeldmarkierungen auch entsprechende Teilungen zur genauen quantitativen Messung an. Die Übersetzung zwischen der Tastkörperbewegung und der Bewegung des Einstellgliedes kann bei der neuen Lehre an den verschiedenen Stellen bzw. Bereichen des Gesamtineßbereiches in einfachster Weise dadurch verschieden gewählt werden, daß beispielsweise bei den Ausführungen nach Abb. i bis 3 die Steigung der an dem Teil 2a befindlichen Schubfläche oder die Steigung des Kegels 3v an verschiedenen Stellen verschieden gewählt wird. Diese Möglichkeit bietet den Vorteil, die Skala bzw. die Teilung an bestimmten Stellen des Meßbereiches, z. B. in der Umgebung des zu erzielenden Soll-Durchmessers, zur Erhöhung der Genauigkeit auseinanderzuziehen. Im übrigen kann es auch aus Fabrikationsgründen angebracht sein, von den dargestellten Kegelformen mit geradlinigen Mantellinien abzuweichen. So läßt sich z. B. der an der Verstärkung 2a des Tastkörpers 2 befindliche Hohlkonus wesentlich genauer herstellen, wenn seine Oberfläche nach einer Kugelfläche gestaltet wird.
  • Die Verwendung von Zwischenelementen, wie Rollen, Spreizringen oder, wie bei der Ausführung nach Abb. i und 3, von Kugeln 5, bietet den Vorteil einer doppelten Übersetzung zwischen der Tastkörperbewegung und der Bewegung des Einstellgliedes; denn wie ersichtlich, besteht bei der Ausführung nach Abb. i bis 3 zunächst eine Übersetzung zwischen der Bewegung des Tastkörpers 2 und der Bewegung der Kugeln 5 und dann wiederum eine Übersetzung zwischen der Bewegung der Kugeln 5 und der Bewegung des Einstellgliedes 3. Es läßt sich auf diese Weise eine sehr starke und andererseits doch überaus genaue Elbersetzung erzielen. Natürlich kann man auch für Spezialzwecke zur Erzielung einer noch größeren Übersetzung die Bewegung des Einstellgliedes 3 auf ein weiteres Einstellglied übertragen, in ähnlicher Weise, wie die Bewegung des Tastkörpers 2 auf das erste Einstellglied übertragen wird. Für die praktischen Verhältnisse genügt jedoch in der Regel eine Übersetzung von etwa r :Zoo, die sich mit den dargestellten Ausführungsformen ohne weiteres erreichen läßt.
  • Die dargestellte Anordnung der Meßflächen ist für die Erfindung nicht wesentlich. So besteht ohne weiteres die Möglichkeit, die neue Lehre ähnlich wie eine Schublehre mit Tastern zur Messung von Innen- oder Außendurchmessern auszurüsten; desgleichen kann man zur Erhöhung des Meßbereiches die an sich feste Meßfläche durch Schraube oder Aufsatzstück stufenweise einstellbar gestalten. Aus der Abb. 3 und der darauf bezüglichen Beschreibung .erhellt, daß wenn in der Beschreibung und in den Ansprüchen das Glied2 als Tastkörper bezeichnet ist, darunter nicht unbedingt zu verstehen ist, daß dieses Glied die bewegliche Meßfläche enthält. Es kann vielmehr auch die bewegliche Meßfläche in irgendeiner Weise, beispielsweise über Zwischenelemente, antreiben.
  • Es sei weiterhin hervorgehoben, daß es für den Grundgedanken der Erfindung nicht wesentlich ist, wenn die Anordnung so getroffen ist, daß der Kegel 3b am Ende des Leerhubes mit dem Tastkörper 2 auf der gleichen Seite der durch die Kugeln 5 bestimmten Ebene liegt (vgl. Abb. i). Man kann statt dessen auch den Kegel 3b auf der anderen Seite der genannten Ebene anordnen, d. h. für den Kegel 3b die entgegengesetzte Steigung wählen und die Feder 7 als einerseits an der Buchse d. und andererseits an dem Kolben 3a angreifende Zugfeder ausbilden. Bei dieser Ausführung wäre dann zur cöffnung der Lehre jeweils das Einstellglied 3 nach außen zu ziehen, wozu man den Kolben 3" mit einem Zugknopf oder Zugring versehen könnte. Die dargestellte Ausführung hat jedoch demgegenüber den Vorzug größerer Handlichkeit. Bei der zuletzt erwähnten Ausführungsmöglichkeit würde das Stärkeverhältnis zwischen der Zugfeder und der auf den Tastkörper einwirkenden Feder 6 in gleicher Weise wie bei der Ausführung nach Abb. i zu wählen sein. Indes kann auch das Stärkeverhältnis der beiden Federn umgekehrt sein. Hiervon wird man dann Gebrauch machen, wenn beispielsweise das vordere Ende des Tastkörpers 2 und der feste Ansatz i mit einander nicht übergreifenden Tastern zur Messung von Innendurchmessern o. dgl. ausgerüstet werden. In diesem Fall würde dann die Feder 6 die über-Führung des Tastkörpers 2 in die Meßstellung übernehmen, während die Feder 7 nur zur Aufrechterhaltung des Kraftschlusses zwischen Einstellglied und Tastkörper zu dienen hätte und dementsprechend so schwach zu bemessen wäre, daß sie die Wirkung der Feder 6 nicht aufhebt.
  • Die Gestalt der Meßflächen kann je nach der Art des Prüfobjektes verschieden gewählt werden; so besteht bei der neuen Lehre z. B. die Möglichkeit, bei entsprechender Gestaltung der Meßflächen die Maßhaltigkeit von Formteilen, z. B. Gewinden, zu prüfen bzw. die Masse genau zu bestimmen.
  • Bei den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen der neuen Lehre ist der Meßdruck von dem Messenden unabhängig. Zur Erzielung dieses Vorteiles ist es nicht notwendig, daß, wie bei den Ausführungsformen nach Abb. z bis 3, die Messung erfolgt, nachdem das Einstellglied bzw. der mit diesem verbundene Bedienungsknopf 3a losgelassen ist. Es sind vielmehr auch Ausführungen möglich, bei welchen der Übergang des Tastkörpers in die Meßstellung während des Hineindrückens des Bedienungsknopfes 3a erfolgt.
  • Wenn in der Beschreibung bzw. in den Ansprüchen angegeben ist, daß der Tastkörper mittels Zug oder Druck verschiebbar ist, so soll damit einer der Unterschiede, die zwischen einer Mikrometerschraube und der neuen Lehre bestehen, hervorgehoben werden. Denn während bei einer Mikrometerschraube der Tastkörper in einer Gewindemutter mit selbstsperrendem Gewinde geführt ist und mithin nur durch eine Drehbewegung in die Meßstellung sich überführen läßt, ist beim Erfindungsgegenstand der Tastkörper so geführt, daß ein auf ihn ausgeübter Zug oder Druck hinreicht, um ihn in die Meßstellung zu führen. Damit ist jedoch nicht gesagt, daß eine Drehbewegung des Tastkörpers 2 ausgeschlossen sein soll. So besteht die Möglichkeit, auf dem Tastkörper2 eine Schraubennut starker Steigung anzubringen und in diese einen ortsfesten Führungsstift eingreifen zu lassen, so daß der Tastkörper 2 neben der Längsverschiebung auch eine Drehbewegung ausführt. Die Steigung der Schraubennut wird man jedoch zweckmäßig so wählen, daß die Verschiebung des Tastkörpers 2 durch Ausübung eines Druckes oder Zuges möglich ist. Eine mit der Verschiebung verbundene Drehbewegung des Tastkörpers -9 kann gegebenenfalls im Interesse einer gleichmäßigen Beanspruchung der Kugeln 5 von Vorteil sein.
  • Es besteht des weiteren auch die Möglichkeit, das Einstellglied 3 bzw. den Mittelteil des Einstellgliedes als eine stark steigende und in einer feststehenden Mutter geführte Schraube auszubilden. In diesem Fall kann man, abweichend von der Darstellung, die Anzeigemarken bzw. Markierungen über den Umfang des mit dem Einstellglied verbundenen Druckknopfes 3a verteilen oder auf dessen Stirnfläche anbringen. Die Gewindesteigung wird hierbei zweckmäßig so bemessen, daß die Wirkungsweise des Einstellgliedes im übrigen die gleiche bleibt wie bei der in Abb. i dargestellten Ausführung, d. h. daß das Einstellglied seinen Leerhub unter der Wirkung eines auf den Knopf 3a ausgeübten Druckes und seinen Krafthub unter der Wirkung der Feder 7 ausführt.
  • Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und oben beschriebenen Lehrenformen beschränkt. Die Vorzüge der neuen Ausführung treten vielmehr auch in Erscheinung, wenn man sie z. B. mit Bezug auf Abb. i unter Weglassung des dort dargestellten, die feste Gegenmeßfläche enthaltenden Bügels als Zusatzgerät ausbildet, das nach Art einer Meßuhr in beliebige Prüfeinrichtungen einspannbar ist.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Grenzlehre (Toleranz- oder Passungslehre) mit beweglichem, durch Zug oder Druck verschiebbarem Tastkörper, der über eine Reihenschaltung zweier Keilschubflächenübersetzungen mit einem Einstellglied einer Anzeigevorrichtung zusammenarbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilschubflächenübersetzungen einen längsverschieblichen Keil (3 b), vorzugsweise in Kegelform, und eine oder mehrere mit diesem zusammenarbeitende und quer zu dessen Längsrichtung zwischen zwei Flächen verschiebliche Kugeln (5) oder Rollen umfassen, wobei die beiden Flächen in Richtung der Kugeln- oder Rollenbahn abnehmenden gegenseitigen Abstand aufweisen und die eine dieser Flächen fest und die andere an einem in Richtung der Keilbewegung v erschieblichen Teil gebildet ist.
  2. 2. Lehre nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Einstellglied (3) und der Tastkörper (2) im wesentlichen auf der gleichen geometrischen Achse verschiebbar sind und das Einstellglied (3) den vorzugsweise kegelförmigen Keil (3 b) enthält und an dem Tastkörper (2) die bewegliche der beiden zwischen sich die Kugeln (5) oder Rollen aufnehmenden Flächen gebildet ist.
  3. 3. Lehre nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mit den Kugeln (5) zusammenarbeitende Keil (3l) in einer Aussparung des Tastkörpers (2) mit freiem Spiel beweglich ist, so daß der Keil (3b) des Einstellgliedes (3) am Ende des Leerhubes sich mit dem Tastkörper (2) auf der gleichen Seite einer durch die Kugeln (5) quer zum Einstellglied (3) gelegten Ebene befindet. q..
  4. Lehre nach Anspruch i oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß-das Einstellglied (3) an seinem einen Ende einen aus einer Führung (4.) herausragenden Kolben (3a) enthält, der vorzugsweise sowohl die Meßteilung trägt wie auch zur Führung des Einstellgliedes (3) und als Bedienungsknopf zur Öffnung der Lehre dient.
  5. 5. Lehre nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (3a) des Einstellgliedes (3) in einer in den Griff der Lehre fest, z. B. durch; Schrumpfung, eingesetzten und durch ein Bodenloch das Einstellglied hindurchtreten lassenden Buchse (q.) geführt ist, die zwischen Boden und Kolben die an dem Einstellglied angreifende Feder (7) enthält und deren Außenseite des Bodens die zur Führung der Kugeln (5) dienende feste Fläche bildet.
  6. 6. Lehre nach Anspruch i oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Hubrichtung des Tastkörpers (2) verschiebbare Einstellglied (3) als stark steigende Schraube ausgebildet ist, die am Umfang-oder an der Stirnfläche des mit diesem verbundenen Druckknopfes die Markierungen trägt (nicht dargestellt).
  7. 7. Lehre nach Anspruch i oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, däß die Steigung der Keil- oder Schubflächen über die Länge des Arbeitsbereiches verschieden stark gewählt ist (nicht dargestellt) .
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