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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur Erzeugung von Magnetresonanzbildern,
wobei das Gerät
Folgendes umfasst:
ein Gradientenspulensystem, das einen Gradientenspulenträger umfasst,
auf dem Gradientenspulen angeordnet sind, wobei der genannte Gradientenspulenträger mittels
Aufhängungselementen,
die jeweils mit einem federnden Element versehen sind, an einem
Rahmen befestigt ist.
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Ein
Gerät dieser
Art ist aus der
US-amerikanischen
Patentschrift 5.793.210 bekannt. Das in dem zitierten Dokument
beschriebene MRI-Gerät
ist mit einem Gradientenspulensystem mit Gradientenspulen ausgestattet,
die in einem Gehäuse
angeordnet sind, in dem der Gasdruck geringer ist als in der umgebenden
Atmosphäre.
Spulen dieser Art können
auf einem Gradientenspulenträger
angeordnet werden, der selbst an weiteren Teilen des MRI-Geräts befestigt
ist; der Gradientenspulenträger
ist insbesondere mittels Aufhängungselementen
an dem Rahmen des MRI-Geräts
befestigt.
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Es
ist eine allgemein bekannte Tatsache, dass Gradientenspulen im Betrieb
Geräusche
erzeugen, die für
die zu untersuchenden Patienten sehr störend sind. Technisches Ziel
ist es daher, diese Geräusche
so weit wie möglich
zu reduzieren. Zu diesem Zweck sind die Gradientenspulen in dem
bekannten MRI-Gerät
in einer Vakuum-Atmosphäre
mit einem solchen Restdruck angeordnet, dass die akustische Übertragung
von in dem Gradienten auftretenden Vibrationen an die Umgebung über die
genannte Restatmosphäre
erheblich reduziert wird. Der genannte Vakuumraum kann mit einem
Schall absorbierenden Glasfasermaterial gefüllt werden, um die Restübertragung über die
Atmosphäre
noch weiter zu reduzieren. Um der Übertragung von Vibrationen über die
Aufhängungselemente
entgegenzuwirken, sind die Aufhängungselemente
so angeordnet, dass die Übertragung
von durch das Gradientenspulensystem erzeugten Vibrationen abgeschwächt wird. Das
Gradientenspulensystem wird insbesondere durch Materialien getragen,
die einen Teil der Aufhängungselemente
bilden und die gewünschten akustischen
Eigenschaften aufweisen, zum Beispiel Gummi, Kunststoff oder ein
Epoxidmaterial, oder durch federnde Elemente, die wie die genannten
Materialien auf starren Strukturelementen wie Halterungen oder Flanschen
aufliegen, die speziell für
diesen Zweck vorgesehen sind.
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Es
ist an sich bekannt, dass der Übertragung von
Vibrationen von einem vibrierenden Element an seine Umgebung entgegengewirkt
werden kann, indem das genannte Element mittels Federn gelagert wird,
die eine vergleichsweise geringe Steifigkeit aufweisen. Je geringer
die Steifigkeit einer derartigen Feder ist, desto geringer wird
die Übertragung
der Vibrationen vom vibrierenden Element (zum Beispiel dem Gradientenspulenträger) an
die Umgebung (zum Beispiel den Rahmen des MRI-Geräts) sein.
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Das
einfache Unterstützen
des Gradientenspulenträgers
mit Hilfe von federnden Elementen ist jedoch mit einigen Nachteilen
verbunden. Insbesondere gibt es immer noch Frequenzbereiche, in
denen die Vibrationen des Gradientenspulenträgers immer noch so beschaffen
sind, dass sie störende
Auswirkungen haben.
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Die
Erfindung hat zur Aufgabe, ein MRI-Gerät der beschriebenen Art zu
schaffen, in dem den nachteiligen Auswirkungen von Vibrationen des
Gradientenspulenträgers
besser entgegengewirkt wird. Um dies zu erreichen, ist das erfindungsgemäße MRI-Gerät dadurch
gekennzeichnet, dass jedes der Aufhängungselemente mit einem aktiven
ansteuerbaren Element versehen ist, das in Reihe mit dem federnden
Element geschaltet ist und dazu dient, nachteiligen Vibrationseffekten
des Gradientenspulenträgers
entgegenzuwirken. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass
eine adäquate
Reduzierung der nachteiligen Auswirkungen der Vibrationen des Gradientenspulenträgers nicht
lediglich mit passiven Elementen (d. h. Elementen, deren mechanisches
Verhalten ausschließlich
auf die darauf ausgeübte
statische oder dynamische Belastung reagiert) erreicht werden kann.
Wenn ein aktives ansteuerbares Element in die Aufhängungselemente
eingefügt
wird, kann das ansteuerbare Element in der Aufhängung des Gradientenspulenträgers über eine
elektronische Steuerschaltung in Übereinstimmung mit den speziellen
Anforderungen angesteuert werden, die in Bezug auf das Vibrationsverhalten
an die Konstruktion eines MRI-Geräts gestellt werden. Die Verwendung von
aktiven ansteuerbaren Elementen zur Geräuschreduzierung in Gradientenspulen
ist an sich bekannt, zum Beispiel aus dem Dokument
US 5.793.210 .
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Eine
sehr schwache Aufhängung
des Gradientenspulenträgers
in Übereinstimmung
mit dem gegenwärtigen
Stand der Technik hat insbesondere den Nachteil, dass eine derartige
Aufhängung
im Betrieb zu einer Veränderung
der Position des Gradientenspulenträgers im makroskopischen Sinn
führen
kann; mit anderen Worten, es kann sein, dass der Gradientenspulenträger auf
die gleiche Weise bewegt wird wie ein starres Element. In Abhängigkeit
von der Methode zur Aufhängung
des Gradientenspulenträgers kann
diese Bewegung zum Beispiel als makroskopische Drehung des Gradientenspulenträgers oder
als eine schwingende Bewegung der Aufhängungselemente, auf denen der
Gradientenspulenträger
aufliegt, zum Ausdruck kommen. Dieser Nachteil tritt vor allem in
dem Fall einer Konstruktion auf, die darauf abzielt, im Hinblick
auf eine maximale Vibrationsisolierung eine möglichst schwache Aufhängung zu
realisieren. Eine makroskopische Positionsveränderung bedeutet, dass während der
Erfassung des MRI-Bildes die Gradientenfelder relativ zu dem abzubildenden
Objekt verschoben werden; eine derartige Verschiebung wirkt sich
offensichtlich nachteilig auf die Bildqualität aus. Um makroskopischen Bewegungen des
Gradientenspulenträgers
entgegenzuwirken, ist eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen MRI-Geräts mit einer
Ansteuerungsschaltung ausgestattet, die vorgesehen ist, um die aktiven
ansteuerbaren Elemente auf derartige Weise anzusteuern, dass diese
Elemente die auf den Gradientenspulenträger wirkenden Nettokräfte neutralisieren.
Dieser Aspekt der Erfindung beruht auf der folgenden Erkenntnis.
Vibrationen des Gradientenspulenträgers werden durch die Gradientenströme im stationären Magnetfeld
(dem so genannten Hauptfeld) des MRI-Geräts verursacht. Wenn das Hauptfeld überall in
der Nähe
des Gradientenspulenträgers
die gleiche Stärke
und die gleiche Richtung hat, wird der Gradientenspulenträger keiner
Netto-Lorentzkraft unterliegen. Da das Hauptfeld jedoch in der Praxis
niemals homogen ist, wird es immer eine Netto-Lorentzkraft geben,
die zu makroskopischen Vibrationen und den zugehörigen Bewegungen führt. Die
Frequenz derartige Vibrationen liegt typischerweise in der Größenordnung
von 10 Hz. Wenn die aktiven ansteuerbaren Elemente auf derartige
Weise angesteuert werden, dass sie Kräfte liefern, welche den genannten
Nettokräften
entsprechen und ihnen entgegengesetzt sind, werden unter dem Strich
keine Nettokräfte
mehr auf den Gradientenspulenträger
wirken, so dass auch keine makroskopischen Bewegungen mehr auftreten können. Es
wird also eine Kraftkompensation angewendet, um eine Eliminierung
der makroskopischen Bewegungen zu bewirken.
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Eine
weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen MRI-Geräts ist mit
einer Ansteuerungsschaltung ausgestattet, die vorgesehen ist, um die
aktiven ansteuerbaren Elemente auf derartige Weise anzusteuern,
dass jedes der genannten Elemente die durch den Gradientenspulenträger im Bereich
des Befestigungspunktes des relevanten Aufhängungselements ausgeführten Vibrationsbewegungen
kompensiert. Dieser Aspekt der Erfindung beruht auf der folgenden
Erkenntnis. Der Gradientenspulenträger hat mindestens eine interne
Resonanzfrequenz. Für
diese Resonanzfrequenzen (die wichtigste hat eine Frequenz, welche
typischerweise in der Größenordnung
von 700 Hz liegt) stellt die schwache Aufhängung eine unzureichende Vibrationsisolierung
von der Umgebung dar. Das bedeutet, dass die Übertragung der durch den Gradientenspulenträger erzeugten
Vibrationen an die Umgebung (den Rahmen des MRI-Geräts) unzureichend
reduziert wird, so dass das störende
Geräusch über den Rahmen
an die weitere Umgebung übertragen
wird. Dieser Übertragung
wird dadurch entgegengewirkt, dass das aktive ansteuerbare Element
auf derartige Weise angesteuert werden kann, dass die Bewegung des
Befestigungspunktes des Aufhängungselements an
dem Gradientenspulenträger,
verursacht durch die betreffenden Vibrationen, durch eine entgegengesetzt
gerichtete Verlängerung/Verkürzung des
aktiven ansteuerbaren Elements kompensiert wird, welche durch eine Änderung
der Länge
des ansteuerbaren Elements bewirkt wird, die durch die Ansteuerung herbeigeführt wird.
Als Ergebnis wird das Aufhängungselement
faktisch für
die Ansteuerungsfrequenz (-frequenzen)
geschwächt,
insbesondere für
den angegebenen typischen Wert von 700 Hz. Eine derartige faktische
Schwächung
reduziert die Übertragung der
dynamischen Kräfte,
die durch den Gradientenspulenträger
auf den Rahmen des MRI-Geräts
ausgeübt
würden.
Auf diese Weise wird eine Bewegungskompensation angewendet, um eine
Eliminierung der Übertragung
von Kräften
von der Gradientenspule auf den Rahmen zu erreichen.
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Um
die (elektronische) Steuerung mit den gewünschten Eigenschaften zu realisieren,
das heißt Kraftneutralisierung
bei niedrigen Frequenzen (mit dem Ergebnis, dass makroskopische
Bewegungen eliminiert werden) und/oder Bewegungskompensation bei
höheren
Frequenzen (mit dem Ergebnis, dass die Kraftübertragung verhindert wird),
ist eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen MRI-Geräts mit einer
Gradientensteuerungsschaltung ausgestattet, um das Gradientensignal
zu erzeugen, wobei die Ansteuerungsschaltung in dem genannten Gerät mit einer
Vorwärtskopplungsschaltung
ausgestattet ist, die zwischen die Gradientensteuerungsschaltung und
das aktive ansteuerbare Element geschaltet ist. Diese Ausführungsform
nutzt vorteilhafterweise das a priori-Wissen bezüglich des Vibrationszustands des
Gradientenspulenträgers.
Dieses Wissen wird von den Gradientenströmen (dem Steuersignal für die Gradientenströme) auf
derartige Weise abgeleitet, dass ein Ansteuerungssignal für das aktive
ansteuerbare Element dergestalt erzeugt wird, dass die gewünschte Kraftneutralisierung
bei niedrigen Frequenzen und/oder die gewünschte Bewegungskompensation
bei höheren
Frequenzen erreicht wird.
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Die
Ansteuerungsschaltung in einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Geräts umfasst
eine Rückkopplungsschaltung,
die zwischen einem Vibrationssensor, der im Bereich des relevanten
Befestigungspunktes des Gradientenspulenträgers vorgesehen ist, und dem
aktiven ansteuerbaren Element angeordnet ist. Obwohl theoretisch
die unerwünschte
Vibration von einer gegebenen Frequenz mit Hilfe der Vorwärtskopplungssteuerung
auf Null eingestellt werden kann, ist das Ergebnis unter praktischen
Umständen
eventuell unzureichend, zum Beispiel weil die Übertragung der relevanten Komponenten
nicht genau bekannt ist oder weil sie sich im Laufe der Zeit verändert hat.
In derartigen Fällen kann
die unerwünschte
Vibration vorteilhafterweise mit Hilfe eines Vibrationssensors gemessen
werden, um zu versuchen, sie mit Hilfe einer Rückkopplungsschaltung auf Null
einzustellen. In der Praxis liefert diese Vorgehensweise eventuell
ein Ergebnis, das dem der Vorwärtskopplungssteuerung
gleichwertig oder sogar überlegen
ist. In diesem Zusammenhang ist unter einem Vibrationssensor ein
Sensor zu verstehen, der eine charakteristische Vibrationsgröße erfasst,
zum Beispiel ein Kraftsensor oder ein Bewegungssensor.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren ausführlicher
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung der allgemeinen Konstruktion eines bekannten
Magnetresonanzgeräts;
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2 eine
schematische Darstellung eines Trägers für ein Gradientenspulensystem,
der durch Aufhängungselemente
mit einem aktiven ansteuerbaren Element getragen wird;
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die 3a und 3b schematisch
das Vibrationsverhalten des Gradientenspulenträgers;
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4 ein
Blockschaltbild, das das Steuerungsverhalten der Ansteuerung eines
aktiven ansteuerbaren Elements bei niedrigen Frequenzen veranschaulicht;
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5 ein
Blockschaltbild, das das Steuerungsverhalten der Ansteuerung eines
aktiven ansteuerbaren Elements bei hohen Frequenzen veranschaulicht;
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6 eine
grafische Darstellung des niederfrequenten Vibrationsverhaltens
des Gradientenspulenträgers
mit und ohne Nutzung der Erfindung.
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Das
in 1 schematisch dargestellte Magnetresonanzgerät umfasst
ein erstes Magnetsystem 1 zum Erzeugen eines stationären Magnetfelds
B, ein zweites Magnetsystem 2 (das Gradientenspulensystem)
zum Erzeugen magnetischer Gradientenfelder, einen Leistungsverstärker 3 für das Gradientenspulensystem 2 und
eine Stromversorgungsquelle 4 für das erste Magnetsystem 1.
Eine HF-Spule 5 dient zum Erzeugen eines magnetischen HF-Wechselfeldes;
zu diesem Zweck ist sie mit einer HF-Sendeeinrichtung verbunden, die eine
HF-Quelle 6 umfasst. Die HF-Spule 5 kann auch
zum Erkennen von Spinresonanzsignalen verwendet werden, die in dem
zu untersuchenden Objekt (nicht abgebildet) durch das HF-Sendefeld
erzeugt werden; zu diesem Zweck ist die HF-Spule mit einer HF-Empfangseinrichtung
verbunden, die einen Signalverstärker 7 umfasst.
Der Ausgang des Signalverstärkers 7 ist
mit einer Detektorschaltung 9 verbunden, die mit einer
zentralen Steuereinrichtung 10 verbunden ist. Die zentrale Steuereinrichtung 10 steuert
auch einen Modulator 11 für die die HF-Quelle 6,
den Leistungsverstärker 3 und
einen Monitor 12 zur Anzeige. Ein HF-Oszillator 13 steuert
den Modulator 11 sowie den Detektor 9, der Messsignale
verarbeitet. Eine Kühleinrichtung 14 mit
Kühlkanälen 15 ist
vorgesehen, um die Magnetspulen des ersten Magnetsystems 1 zu
kühlen.
Die HF-Spule 5, die innerhalb der Magnetsysteme 1 und 2 angeordnet
ist, umschließt
einen Messraum 16, der im Fall eines Geräts für medizinische
Diagnosemessungen groß genug
ist, um einen zu untersuchenden Patienten oder einen Teil eines
zu untersuchenden Patienten, zum Beispiel den Kopf und den Hals,
aufzunehmen. Auf diese Weise können
in dem Messraum ein stationäres
Magnetfeld B, Gradientenfelder, die Objektschichten auswählen, und
ein räumlich gleichmäßiges HF-Wechselfeld
erzeugt werden. Die HF-Spule 5 kann die Funktionen der
Sendespule und der Messspule vereinen; in diesem Fall ist eine Trennschaltung 8 vorgesehen,
um den Signalverkehr in Vorwärtsrichtung
von dem Signalverkehr in Rückwärtsrichtung
zu trennen. Alternativ ist es möglich, verschiedene
Spulen für
die beiden Funktionen einzusetzen; zum Beispiel können dann
Oberflächenspulen
als Messspulen genutzt werden. Auf Wunsch kann die Spule 5 von
einem Faraday-Käfig 17 umschlossen
sein, der HF-Felder abschirmt.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung eines Trägers für ein Gradientenspulensystem,
der durch Aufhängungselemente
getragen wird, welche mit einem aktiven ansteuerbaren Element ausgestattet
sind. Der Gradientenspulenträger 18 hat üblicherweise
die Form eines Zylinders, obwohl auch andere Formen möglich sind.
Der Gradientenspulenträger 18 ist
in Frontansicht abgebildet, das heißt, die Symmetrieachse des
Zylinders verläuft
senkrecht zur Zeichnungsebene. Der Gradientenspulenträger 18 wird durch
eine Anzahl von Aufhängungselementen 19 getragen,
von denen in der Figur zwei dargestellt sind. Die Aufhängungselemente
liegen direkt oder indirekt auf dem Rahmen des MRI-Geräts auf,
von dem angenommen wird, dass es sich im Ruhezustand befindet. Falls
das MRI-Gerät
ein supraleitendes erstes Magnetsystem 1 mit einem Kryostaten
beinhaltet, liegen die Aufhängungselemente
auf dem Kryostatgehäuse 20 auf.
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Jedes
der Aufhängungselemente 19 umfasst ein
federndes Element 22, das als eine Metallfeder oder eine
Luftfeder konstruiert sein kann. Die Steifigkeit des federnden Elements 22 wird
so gering wie möglich
gewählt,
damit die Eigenfrequenz des durch den Gradientenspulenträger und
den Gummiblock gebildeten Systems wesentlich geringer ist als die Frequenzen
der zu isolierenden Vibrationen, die typischerweise in der Größenordnung
von 700 Hz liegen. Die Vibrationen einer Frequenz, welche wesentlich höher ist
als die genannte Eigenfrequenz, werden bekanntlich nur in gedämpfter Form
an den Rahmen übertragen.
Mit dem federnden Element 22 ist ein aktives ansteuerbares
Element 21 in Reihe geschaltet. Für das genannte ansteuerbare
Element 21 kann jede bekannte Konstruktion verwendet werden,
zum Beispiel ein magnetoresistives Stellglied. Bevorzugt wird jedoch
ein Piezo-Stellglied, weil es eine einfache und kompakte Konstruktion
aufweist. Außerdem
hat das Piezo-Stellglied praktisch keine Auswirkung auf die Magnetfelder,
die durch das MRI-Gerät
in dem Gradientenspulenträger
erzeugt werden.
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Als
Ergebnis der Wahl einer geringen Steifigkeit des federnden Elements 22 kann
der Gradientenspulenträger 18 makroskopische
Bewegungen ausführen,
die sich nachteilig auf die Bildgebungsqualität des MRI-Geräts auswirken.
Die Erfindung bietet eine Lösung
für dieses
Problem, indem die Nettokräfte,
die auf den Gradientenspulenträger
wirken und die makroskopische Bewegung bewirken, kompensiert werden,
das heißt,
indem das Piezo-Stellglied auf derartige Weise angesteuert wird, dass
die resultierende Nettokraft auf den Gradientenspulenträger Null
wird und somit die genannten Bewegungen nicht mehr auftreten. Der
beschriebene Effekt wird erreicht, indem das Piezo-Stellglied die Feder,
mit der es in Reihe geschaltet ist, komprimiert und entspannt; durch
derartiges Verkürzen
und Verlängern
wird eine Kraft auf den Gradientenspulenträger ausgeübt, die die ursprünglich auf
den Gradientenspulenträger
wirkenden (Lorentz-)Kräfte
kompensiert.
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Die 3a und 3b zeigen
schematisch das Vibrationsverhalten des Gradientenspulenträgers. Beide
Figuren zeigen (in einer zweidimensionalen Darstellung) den Gradientenspulenträger 18 in
einer Seitenelevationsansicht, das heißt, die Symmetrieachse 21 des
zylindrischen Gradientenspulenträgers
liegt in der Zeichnungsebene. In dieser zweidimensionalen Darstellung
liegt der Gradientenspulenträger 18 auf
zwei vertikal angeordneten Aufhängungselementen 19 auf,
die daher einen Winkel von 90 Grad relativ zur Zylinderachse 21 einschließen.
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3a zeigt
den niederfrequenten Vibrationsmodus des Gradientenspulenträgers 18.
Unter dem Einfluss der auf den Gradientenspulenträger wirkenden
Nettokräfte
kann der Gradientenspulenträger
einer vibrierenden Bewegung als ein starrer Körper unterliegen, das heißt ohne
dass eine Verformung stattfindet. Im vorliegenden Beispiel wird
der Gradientenspulenträger
hauptsächlich
in vertikaler Richtung bewegt, während
sich die Aufhängungselemente 19 relativ
zu ihrem Auflagepunkt 20 zusammenziehen und entspannen.
Da die Frequenz dieses Vibrationsmodus typischerweise in der Größenordnung
von 10 Hz liegt, wird dieser Modus als niederfrequente Vibration
bezeichnet. Die Bewegung, die auf die genannte niederfrequente Vibration
zurückzuführen ist,
ist in 3a mit einer gestrichelten Linie 18a angegeben.
Das Auftreten einer Bewegung dieser Art während der Erfassung eines MRI-Bildes
hat eine nachteilige Wirkung auf die Bildgebungsqualität des MRI-Geräts. Die
Erfindung bietet eine Lösung
für dieses
Problem. Unter Bezugnahme auf 4 wird ein
Steuerungsdiagramm für
die Ansteuerung des Piezo-Stellglieds beschrieben, mit der derartigen
niederfrequenten Vibrationen entgegengewirkt wird.
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3b zeigt
den hochfrequenten Vibrationsmodus des Gradientenspulenträgers 18.
Unter dem Einfluss der innerhalb des Gradientenspulenträgers wirkenden
Lorentz-Kräfte
unterliegt der Gradientenspulenträger verformenden Vibrationen;
diese Vibrationen bewirken keine makroskopische Bewegung, sondern
eine Verformung des Gradientenspulenträgers. Die Frequenz des hauptsächlichen
Vibrationsmodus für
derartige verformende Vibrationen liegt typischerweise in der Größenordnung
von 700 Hz; daher wird dieser Vibrationsmodus als hochfrequente Vibration
bezeichnet. Die Verformung, die auf eine derartige hochfrequente
Vibration zurückzuführen ist, ist
in 3b mit einer gestrichelten Linie 18b angegeben;
aufgrund seiner Form ist dieser Vibrationsmodus als „Bananenmodus" bekannt. Wenn keine
weiteren Schritte unternommen werden, bewirkt dieser Vibrationsmodus
Vibrationen im Rahmen 1 des MRI-Geräts, die störende Geräusche erzeugen. Die Erfindung
wirkt der Übertragung
derartiger Vibrationen entgegen, indem Bewegungen mit Hilfe des
Piezo-Stellglieds 21 auf derartige Weise realisiert werden,
dass die Bewegungen des Befestigungspunktes des Aufhängungselements 19 kompensiert
werden, das heißt,
durch gleich große
Kontraktionen und Expansionen des Piezo-Stellglieds. Unter Bezugnahme auf 5 wird
ein Steuerungsdiagramm für
die Ansteuerung des Piezo-Stellglieds beschrieben, mit der derartigen
hochfrequenten Vibrationen entgegengewirkt wird.
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4 zeigt
ein Blockschaltbild, dass das Steuerungsverhalten der Ansteuerung
eines aktiven ansteuerbaren Elements bei niedrigen Frequenzen veranschaulicht,
das heißt
bei Frequenzen in der Größenordnung
von 10 Hz. Eine derartige Ansteuerung nutzt sowohl eine Vorwärtskopplungs-
als auch eine Rückkopplungssteuerung.
In diesem Fall ist unter der Vorwärtskopplungssteuerung eine
Form der Ansteuerung zu verstehen, bei der das Vibrationsverhalten
des Gradientenspulenträgers
auf derartige Weise vorhergesagt wird, dass die Summe der auf den
Gradientenspulenträger
wirkenden Nettokräfte Null
wird. Eine derartige Vorhersage ist möglich, weil das Signal, das
die Gradientenspulen ansteuert und somit ihre Vibration bewirkt,
im Voraus bekannt ist. In diesem Fall ist unter der Rückkopplungssteuerung eine
Form der Ansteuerung zu verstehen, bei der das Vibrationsverhalten
des Gradientenspulenträgers
mit Hilfe eines Vibrationssensors gemessen wird, der im Bereich
des Befestigungspunkts des Gradientenspulenträgers angeordnet ist, so dass
die dergestalt gemessenen Vibrationen so gesteuert werden können, dass
sie praktisch Null sind.
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Das
Blockschaltbild aus 4 enthält einen Controllerblock 25,
der den kombinierten Effekt der Vorwärtskopplungs- und Rückkopplungssteuerung darstellt,
und einen Prozessorblock 29, der den Prozess darstellt,
auf den die Steuerungsgrößen einen Einfluss
haben. Der Controllerblock 25 umfasst einen Vorwärtskopplungscontroller 26 und
einen Rückkopplungscontroller 27.
Die Ausgangssignale der beiden Controller 26 und 27 werden
in einem Addierer 28 addiert und das Ergebnis wird an einen
Eingang des Prozessorblocks 29 weitergeleitet.
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Der
Prozessorblock 29 umfasst zwei Blöcke 30 und 31;
der Block 30 stellt die Reaktion des Gradientenspulenträgers 18 auf
das Gradientensignal dar und der Block 31 stellt die Reaktion
des Piezo-Stellglieds 21 auf die daran angelegte Spannung dar.
Die Ausgangssignale der beiden Controller 30 und 31 werden
in einem Addierer 32 addiert und das Ergebnis wird an den
Eingang des Rückkopplungscontrollers 27 zurückgeführt. Die
Inhalte des Rückkopplungscontrollers 27 sind
in hohem Maße
von dem Prozess abhängig,
in dem der Controller agiert, das heißt, von dem eigentlichen Aussehen
des MRI-Geräts,
in dem der Controller verwendet wird. Der Entwurf eines derartigen
Controllers auf der Basis der Spezifikationen des MRI-Geräts wird
einem Fachkundigen jedoch keine übermäßigen Anstrengungen
abverlangen. Die Beiträge
durch die Prozessblöcke 30 und 31 können als
addiert angenommen werden, so dass sich eine resultierende Vibration
ergibt, die durch einen Vibrationssensor (nicht abgebildet) gemessen
wird, dessen Ausgangssignal dem Prozessor 27 zugeführt wird.
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Dem
Eingang des Vorwärtskopplungscontrollers 26 und
auch dem Eingang von Block 30 wird ein Signal zugeführt, das
den Gradientenstrom Ig darstellt. Die Ausgabe
von Block 30 stellt die Bewegung des relevanten Punktes
des Gradientenspulenträgers
unter dem Einfluss des Eingangssignals Ig dar. Der
Vorwärtskopplungscontroller 26 sagt
auf der Basis des Eingangssignals Ig die
spätere
Bewegung (den negativen Wert der späteren Bewegung) voraus und
setzt ihn in eine Spannung Uf um, die das
Piezo-Stellglied die genannte Bewegung herbeiführen lässt. Diese Vorhersage ist unter
praktischen Bedingungen eventuell nicht vollständig korrekt. Die an dem Gradientenspulenträger gemessene
makroskopische Bewegung dg wird an den Eingang
des Rückkopplungscontrollers 27 zurückgeführt, der
diesen Bewegungsfehler in eine geeignete Steuerspannung Ub für
das Piezo-Stellglied umwandelt. Die Signale Uf und
Ub werden in dem Addierer 28 addiert,
um ein Signal Up zu bilden, und diese Summe
wird dem Stellglied zugeführt,
wie durch Block 31 dargestellt. Die Bewegung dp durch
das Piezo-Stellglied 21, wie am Ausgang von Block 31 dargestellt,
und die Bewegung dgg des nicht-gesteuerten
Gradientenspulenträgers 18,
wie am Ausgang von Block 30 dargestellt, werden in dem
Addierer 32 addiert, um die letztendliche niederfrequente
Bewegung dg des Gradientenspulenträgers zu
bilden, die so gesteuert wird, dass sie unter idealen Umständen Null
ist.
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In 5 ist
ein Blockschaltbild dargestellt, das das Steuerverhalten der Ansteuerung
eines aktiven ansteuerbaren Elements bei hohen Frequenzen veranschaulicht,
das heißt
bei Frequenzen in der Größenordnung
von 700 Hz. Die Konfiguration des in 5 abgebildeten
Blockschaltbildes entspricht der des Blockschaltbildes aus 4.
Seine Funktionalität
weicht insofern von der Funktionalität des Blockschaltbildes auf 4 ab,
dass in Block 40, der dem Block 30 entspricht,
das Gradientensignal Ig in eine Kraft Fgg umgewandelt wird, während in Block 41,
der dem Block 31 entspricht, die Steuerspannung Up für das
Piezo-Stellglied 21 ebenfalls in eine Kraft Fp umgewandelt
wird. Da die Funktionalität
des in 5 dargestellten Blockschaltbildes der des in 4 dargestellten
Blockschaltbildes in hohem Maße
entspricht, wird das Funktionsprinzip von 5 nicht
im Detail beschrieben, außer
dass die Bewegungen an den Ausgängen
der Blöcke 30 und 31 von 4 in 5 durch
die Kräfte
Fgg und F ersetzt wurden und ein Signal,
welches ein Maß für die durch
den Gradientenspulenträger
auf den Rahmen 20 ausgeübte Restkraft
Fg ist, zum Eingang des Rückkopplungscontrollers 27 zurückgeführt wird.
Die letztendliche hochfrequente Nettokraft Fg,
die auf den Gradientenspulenträger
ausgeübt
wird, erscheint dann am Ausgang des Addierers 42; dies
ist eine Kraft, die so gesteuert wird, dass sie unter idealen Umständen Null ist.
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6 zeigt
eine grafische Darstellung des niederfrequenten Vibrationsverhaltens
des Gradientenspulenträgers,
das heißt
mit und ohne Nutzung der Erfindung. Die Übertragung der niederfrequenten Vibrationen
ist auf der vertikalen Achse aufgetragen (das heißt die Beschleunigung
ag des Gradientenspulenträgers pro
Einheit der Nettokraft, die auf den Gradientenspulenträger ausgeübt wird)
und die Frequenz der Vibrationen ist auf der horizontalen Achse aufgetragen.
Die Grafik zeigt vier Kurven, das heißt die Kurven 50, 52, 54 und 56.
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Die
Kurve 50 stellt die genannte Übertragung in Abwesenheit einer
erfindungsgemäßen Steuerung dar
(in den 4 und 5 würde dies
bedeuten, dass nur die Blöcke 30 bzw. 40 vorhanden
waren); der Gradientenspulenträger
ist jedoch mit Hilfe von sehr schwach federnden Elementen von dem
Rahmen des MRI-Geräts
abgehängt.
Diese Figur zeigt deutlich die starke (niederfrequente) Übertragung
bei ca. 13 Hz.
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Die
Kurve 52 stellt die genannte Übertragung in Abwesenheit einer
Vorwärtskopplungssteuerung, jedoch
in Anwesenheit einer Rückkopplungssteuerung
gemäß der Erfindung
dar. Diese Figur veranschaulicht, dass die starke niederfrequente Übertragung
bei ca. 13 Hz praktisch vollkommen verschwunden ist, aber dass die Übertragung
bei den anderen Frequenzen nicht wesentlich verbessert wurde.
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Die
Kurve 54 verschaulicht die genannte Übertragung in Anwesenheit der
Vorwärtskopplungssteuerung,
aber in Abwesenheit der Rückkopplungssteuerung
gemäß der Erfindung.
Diese Figur zeigt, dass die Vibrationsübertragung im gesamten Frequenzbereich
von 0 bis 100 Hz stark reduziert wird (um einen Reduzierungsfaktor
von ca. 4), und dass die starke niederfrequente Übertragung bei ca. 13 Hz reduziert
wurde; eine weitere Reduzierung dieser niederfrequenten Übertragung
bei ca. 13 Hz ist noch wünschenswert.
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Die
Kurve 56 zeigt die genannte Übertragung in Anwesenheit der
Vorwärtskopplungssteuerung
sowie in Anwesenheit der Rückkopplungssteuerung
gemäß der Erfindung.
Diese Figur zeigt, dass die Vibrationsübertragung im gesamten Frequenzbereich
von 0 bis 100 Hz noch weiter reduziert wurde (um einen Reduzierungsfaktor
von ca. 1,5), und dass außerdem die
starke niederfrequente Übertragung
bei ca. 13 Hz vollkommen verschwunden ist. Die letztgenannte Kurve
zeigt deutlich die Wirksamkeit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Schritte.