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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf fluoreszierendes
retroreflektives Folien- bzw. Bahnenmaterial, umfassend eine fluoreszierende
Schicht, umfassend einen oder mehrere fluoreszierende Farbstoffe,
die auf UV-Licht empfindlich reagieren. Stärker bevorzugt ist die Erfindung
auf ein UV-Licht-resistentes fluoreszierendes retroreflektives Bahnenmaterial,
umfassend eine fluoreszierende Schicht, gerichtet, hergestellt aus
einem fluoreszierenden Färbemittel
und einem polymeren Harz, umfassend ein UV-Licht-absorbierendes
Polymer oder ein Polymer, das zur Umlagerung zu einem UV-Licht-absorbierenden
Polymer bei Belichtung fähig
ist. Die polymeren Bahnenmaterialien, umfassend eine Vielzahl von
retroreflektiven Elementen, werden gegen Abbau durch UV-Licht stabilisiert,
ohne daß eine
separate UV-Schutzschicht
auf den Gegenstand aufgebracht werden muß.
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STAND DER TECHNIK
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Retroreflektives
Bahnenmaterial wird weitgehend für
Verkehrs- und Straßensicherheitszeichen
verwendet. Dieses Bahnenmaterial wird typischerweise als ein polymeres
einschichtiges oder mehrschichtiges Bahnenmaterial mit tausenden
von retroreflektiven Elementen bereitgestellt, wie mikroprismatische
Würfelecken
oder Glasmikrokügelchen,
die einfallendes Licht reflektieren. Es ist allgemein bekannt, einen
oder mehrere fluoreszierende Farbstoffe in ein retroreflektives
Bahnenmaterial einzuführen,
um die Sichtbarkeit von Gegenständen,
wie Verkehrsschildern, die aus diesem Bahnenmaterial hergestellt
sind, zu verbessern. Fluoreszierende Farben verstärken den
visuellen Kontrast, was die fluoreszierenden gefärbten Materialen deutlich sichtbarer
macht als nicht-fluoreszierende Materialien. Leider weisen die meisten
fluoreszierenden Färbemittel schlechte
UV-Licht-Stabilität
auf. In einigen Fällen
kann innerhalb sechs Monaten Verblassen des fluoreszierenden Bahnenmaterials
aufgrund der UV-Licht-Exponierung auftreten. Der Verlust der Fluoreszenz,
verursacht durch UV-Licht-Exponierung, verkürzt die Nutzungsdauer von fluoreszierenden
Verkehrs- und Straßenschildern
dramatisch. Folglich besteht in der Technik die Notwendigkeit, fluoreszierende
Färbemittel
in Kunststoffen zu stabilisieren und ein Mittel zu finden, das Verblassen
der fluoreszierenden Farbstoffe zu verringern, um retroreflektive
Straßenschilder
bereitzustellen, die für
längere
Zeiten in Betrieb bleiben können.
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Um
die Außenhaltbarkeit
von fluoreszierendem retroreflektivem Bahnenmaterial zu verbessern,
wird oftmals eine UV-Schutzschicht verwendet, um die fluoreszierende
polymere Grundmatrixschicht vor den Wirkungen der Ultraviolettstrahlung
zu schützen.
Traditionell wird die UV-Lichtschutzschicht durch Lösen von UV-Licht-absorbierenden
Verbindungen in einer transparenten Polymermatrix hergestellt.
Japan Kokai Nr. 2-16042 ,
Anmeldung Nr. 63-165914 (Koshiji) und
US-Patent
5,387,458 (Pavelka et al.) offenbaren jeweils fluoreszierende
Gegenstände,
bestehend aus einer UV-Lichtschutzschicht, die vor einer fluoreszierenden
Farbschicht angeordnet ist. Gemäß diesen
Dokumenten enthält
die Schutzschicht wesentliche Mengen an UV-Licht-absorbierenden
Verbindungen, die einen definierten Bereich an UV-Licht (Wellenlänge von
290 bis 400 nm) absorbieren.
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Diese
mehrschichtigen Strukturen vom Stand der Technik, bei denen eine
UV-Licht-Absorptionsmitteladditiv-behandelte
Schutzschicht vor einer Schicht, die einen fluoreszierenden Farbstoff
enthält,
angeordnet ist, können
einige Schwierigkeiten hervorrufen. Ein Problem ist, daß die UV-Licht-Absorptionsmitteladditive, die
in die UV-Lichtschutzschicht eingeführt werden, mit der Zeit auslaugen,
da die meisten UV-Licht-absorbierenden
Verbindungen relativ kleine Moleküle sind und die UV-Lichtschutzschicht
typischerweise ziemlich dünn ist.
Infolge dieses Phänomens
kann die Schutzschicht ihre Schutzfunktion verlieren, und die fluoreszierenden Färbemittel
in der fluoreszierenden Schicht werden schnell verblassen und verlieren
ihre Fluoreszenz, wenn sie UV-Licht ausgesetzt werden. Ein weiteres
Problem mit den UV-Licht-Absorptionsmitteladditiv-behandelten Schutzschichten
ist, daß die
darin vorhandenen UV-Licht-absorbierenden Verbindungen in die fluoreszierende Schicht
diffundie ren oder migrieren können.
Wenn die UV-Licht-absorbierende Verbindung nicht sorgfältig gewählt ist,
kann diese Diffusion tatsächlich
das Verblassen des fluoreszierenden Färbemittels beschleunigen, selbst
wenn die diffundierte Verbindung eine ist, die UV-Licht absorbiert.
Das Problem der Additivmigration erfordert, daß ein UV-Licht-absorbierendes
Additiv, das in eine Schutzschicht eingeführt wird, sorgfältig an
das fluoreszierende Färbemittel
angepaßt
wird, um so jegliche Tendenz des Migrierens von UV-Absorber, was
die Farbe und die Fluoreszenz des Gegenstandes beeinflußt, zu minimieren.
Die Folge, daß man
jeden UV-Absorber, der das meiste UV-Licht unter einer Wellenlänge von
400 nm blockieren kann (siehe z. B.
Japan
Kokai Nr. 2-16042 , Anmeldung Nr. 63-165914 (Koshiji et
al.) und
US-Patent Nr. 5,387,458 (Pavelka
et al.)), zufällig wählen kann,
berücksichtigt
nicht die mögliche
Interaktion zwischen dem UV-Absorber in der Schutzschicht und dem/den
fluoreszierenden Farbstoff(en), der/die in der gefärbten Schicht
vorliegt/vorliegen.
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WO-A-02/055570 ,
das dasselbe Prioritätsdatum
wie die vorliegende Anmeldung hat, beschreibt fluoreszierende polymere
Gegenstände
mit einer Schutzschicht, die aus UV-Licht-absorbierenden Polymeren
gebildet sind, und bezieht sich lediglich auf eine Struktur, wobei
eine UV-Lichtschutzschicht in wirksamer Schutzbeziehung zu einer
Schicht, die ein fluoreszierendes Färbemittel enthält, angeordnet
ist. Die Lichtschutzschicht umfaßt ein Polymer, das in seinem
Rückgrat
wiederkehrende Einheiten einer UV-Licht-absorbierenden Einheit aufweist,
oder eine Einheit, die durch Photo-Fries-Umlagerung in eine UV-Licht-absorbierende
Einheit umgewandelt werden kann.
EP-A-0 311 512 und
US 5,229,208 beschreiben
einen Harzformkörper
für optische
Teile, umfassend eine Feststofflösung
aus einem Polycarbonat und einem Polyestercarbonat.
US 5,387,458 beschreibt einen Gegenstand,
umfassend eine UV-Schutzschicht und eine Farbschicht, die einen
definierten fluoreszierenden Tageslichtfarbstoff enthält, der
in einer definierten Polymermatrix gelöst ist.
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Die
Verwendung einer mehrschichtigen polymeren Struktur macht ebenso
Schwierigkeiten bei der Herstellung. Mehrere Filme müssen extrudiert,
gegossen oder erworben werden, und die einzelnen Filme müssen zusammen
laminiert werden, was zu einem teureren und zweitaufwendigeren Verfahren
führt.
Außerdem können technische
Probleme auftreten. Beispielsweise müssen die unterschiedlichen
Harze in der mehrschichtigen Struktur aneinander binden können. Wo
der mehrschichtige Gegenstand eine retroreflektive Bahnenstruktur
ist und die Brechungsindizes der Kontaktschichten unterschiedlich
sind, muß die
Grenzfläche
zwischen den Schichten genau kontrolliert werden und bleibt optisch
eben, um die Retroreflexionsfähigkeit
der resultierenden Gegenstände
zu maximieren.
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Basierend
auf den oben beschriebenen Problemen besteht in der Technik ein
starker Bedarf an fluoreszierenden polymeren Gegenständen, die
verbesserte Fluoreszenzhaltbarkeit gegenüber Ultraviolettstrahlung zeigen,
ohne daß eine
separate UV-Schutzschicht
auf den Gegenstand aufgebracht werden muß.
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Im
Hinblick auf das Vorhergehende ist ein allgemeiner Gegenstand der
vorliegenden Erfindung die Bereitstellung eines polymeren Gegenstandes
mit dauerhafter Fluoreszenz in Abwesenheit einer separaten UV-Lichtschutzschicht.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung von
retroreflektivem Bahnenmaterial mit dauerhafter Fluoreszenz und
der Eignung zur Verwendung bei der Herstellung von außenwitterungsfähigen Produkten,
wie Straßenschildern,
wo das Bahnenmaterial für
den Abbau durch UV-Licht und den schnellen Verlust der daraus resultierenden
Fluoreszenz weniger anfällig
ist.
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Noch
ein anderer Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung eines
fluoreszierenden polymeren Gegenstandes, bei dem ein UV-Licht-absorbierendes
Polymer oder ein Polymer, das zu einem UV-Licht-absorbierenden Polymer
umgelagert werden kann, verbesserte Fluoreszenzstabilität im Vergleich
zu Nicht-UV-Licht-absorbierenden Polymeren, die mit UV-Licht-absorbierenden
Additiven und/oder Lichtstabilisatoren behandelt wurden, bereitstellen
kann.
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Diese
und weitere Gegenstände
werden dem Fachmann hierin nachstehend offensichtlich.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung resultiert aus der Entdeckung, daß ein Bahnenmaterial,
hergestellt aus einem UV-Licht-absorbierenden Polymer und/oder einem
Polymer, das der Umlagerung zu einem UV-Licht-absorbierenden Polymer
unterliegen kann, einem fluoreszierenden Farbstoff und optionalen
Additiven, wie UV-absorbierenden Verbindungen und Lichtstabilisatoren
auf der Basis von gehindertem Amin, der resultierenden fluoreszierenden
Farbe ein überraschendes
Ausmaß an
Haltbarkeit verleihen kann. Das Ausmaß an Haltbarkeit ist besser
als das, das erreicht wird, wenn ein fluoreszierender polymerer
Gegenstand aus einem Nicht-UV-Licht-absorbierenden Polymer, behandelt
mit konventionellen UV-Licht-absorbierenden Additiven (z. B. Benzophenonen
und/oder Benzotriazolen, entweder mit oder ohne Lichtstabilisatoren
auf Basis von gehindertem Amin und dergleichen), hergestellt wird.
Obwohl UV-Licht-absorbierende Harze bekannt sind (z. B. Polyarylate),
konnte nicht vorhergesagt werden, daß die Verwendung von solchen
Harzen als eine Wirtsmatrix für
einen fluoreszierenden Farbstoff ein solches überraschendes Ausmaß der Fluoreszenzhaltbarkeit
ohne die Verwendung einer weiteren UV-Lichtschutzschicht ergeben
würde.
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Folglich
fanden wir heraus, daß die
obengenannten Gegenstände
mit einem fluoreszierenden retroreflektiven Bahnenmaterial, umfassend
eine fluoreszierende Schicht, wie in Anspruch 1 definiert, umfassend
einen fluoreszierenden Farbstoff und mindestens ein UV-Licht-absorbierendes
Polymer oder ein Polymer, das der Photo-Fries-Umlagerung zu einem UV-Licht-absorbierenden
Polymer unterliegen kann, und eine Vielzahl von retroreflektiven
Elementen, erreicht werden können.
Stärker
bevorzugt umfaßt
das polymere Harz, das verwendet wird, um das fluoreszierende Material
herzustellen, mindestens ein Polymer oder ein Gemisch davon, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus:
- (i) Polymeren mit
einem Polymerrückgrat,
umfassend die folgende wiederkehrende Einheit A: worin R ein nicht-störender Substituent
ist und P der Rest des Polymers ist, und wobei die Polymere in der Lage
sind, UV-Licht zu absorbieren, und
- (ii) Polymeren mit einem Polymerrückgrat, umfassend die folgende
wiederkehrende Einheit B: worin R ein nicht-störender Substituent
ist und P der Rest des Polymers ist; wobei die Einheit B zu der
Einheit A durch Photo-Fries-Umlagerung umwandelbar ist, wobei die
Polymere, umfassend Einheit B, der Umlagerung zu UV-absorbierenden
Polymeren, umfassend Einheit A, unterliegen können;
wobei das fluoreszierende
Färbemittel
gegen die Ultraviolettstrahlung stabilisiert wird, ohne daß eine separate
UV-Lichtschutzschicht auf den Gegenstand aufgebracht werden muß.
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Der
Ausdruck „nicht-störender Substituent" soll Substituenten
bezeichnen, die nicht verhindern, daß die oben definierten Einheiten
UV-Licht-Absorptionseigenschaften zeigen oder der Photo-Fries-Umlagerung zu
UV-Licht-absorbierenden Einheiten unterliegen.
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Das
fluoreszierende retroreflektive Bahnenmaterial der vorliegenden
Erfindung kann ebenso ein Gemisch aus Polymeren der Einheit A und
Einheit B umfassen. Ohne an eine spezielle Theorie gebunden sein zu
wollen, wird angenommen, daß die
verbesserte Haltbarkeit von Farbe und Fluoreszenz, die in den Gegenständen der
vorliegenden Erfindung bereitgestellt werden, zumindest teilweise
aus den wiederkehrenden UV-Licht-absorbierenden Einheiten, die direkt
in dem Rückgrat
des Wirtsmatrixpolymers vorliegen, im Unterschied zu separaten UV-Licht-absorbierenden
Verbindungen, die mit Polymer gemischt werden, resultiert.
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Es
wird ein retroreflektives Bahnenmaterial bereitgestellt, umfassend
einen fluoreszierenden Farbstoff in einer Polymerharzmatrix, umfassend
Polyarylat, und eine Vielzahl von retroreflektiven Elementen; wobei
der fluoreszierende Farbstoff zumindest teilweise durch die Polyarylatharzmatrix
gegen Verschlechterung durch UV-Strahlung in Abwesenheit einer separaten
UV-Lichtschutzschicht, die über
dem Bahnenmaterial angeordnet ist, stabilisiert wird.
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Es
wird ebenso ein Fluoreszenz-stabilisiertes, polymeres retroreflektives
Straßenschild,
umfassend: ein polymeres Bahnenmaterial, wobei das Bahnenmaterial
einen fluoreszierenden Farbstoff, ein Polyarylatharz und eine Vielzahl
von retroreflektiven Elementen umfaßt, und ohne eine separate
UV-Schutzschicht über dem
Bahnenmaterial bereitgestellt.
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Bevorzugte
Polymere für
das Bahnenmaterial der vorliegenden Erfindung umfassen Polyarylat
und Blends von Polyarylat mit ein oder mehreren der folgenden: Polycarbonat,
Poly(ethylenterephthalat) („PET"), Poly(cyclohexandimethanolterephthalat)
(„PCT") und/oder Poly(cyclohexandimethanol-co-ethylenterephthalat)
(„PETG"). Obwohl das Polyarylatrückgrat eine
Einheit B enthält,
die der Photo-Fries-Umlagerung zu einer UV-Licht-absorbierenden
Einheit vom Benzophenontyp unterliegen kann, ist die Erfindung ebenso
auf Polymere gerichtet, die Einheiten vom Benzophenontyp (siehe
Einheit A oben) in ihrem Polymerrückgrat aufweisen und daher
keine Umlagerung zu einem UV-Licht-Absorptionsmittel benötigen. Überraschenderweise
fanden wir heraus, daß fluoreszierende
polymere Bahnenmaterialien, die aus Blends von Polyarylat mit entweder
Poly-(ethylen-terephthalat) oder Polycarbonat hergestellt sind,
größere Fluoreszenzstabilisierung
als die fluoreszierenden polymeren Bahnenmaterialien, die vollständig aus
Polyarylat hergestellt sind, ergaben. Wir entdeckten ebenso, daß die Fluoreszenzstabilisierung,
die die Bahnenmaterialien der vorliegenden Erfindung zeigen, durch
die Zugabe von UV-Licht-absorbierenden Additiven, wie Benzophenonen
und/oder Benzotriazolen, entweder mit oder ohne Lichtstabilisatoren
auf Basis von gehindertem Amin (HALS), und bevorzugt eine Kombination
einer UV-Licht-absorbierenden Verbindung (z. B. einer Benzotriazolverbindung)
und HALS verstärkt werden
kann.
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Es
werden zahlreiche Vorteile durch die Erfindung bereitgestellt. Beispielsweise
wird das UV-resistente Bahnenmaterial der vorliegenden Erfindung
ausgezeichneten Fluoreszenzschutz für so gut wie jedes fluoreszierende
Färbemittel
bereitstellen. Ein anderer Vorteil ist, daß Probleme, die mit dem Auslaugen
oder der Migration von UV-Licht-absorbierenden Additiven verbunden
sind, beseitigt werden. Die Herstellungsschwierigkeiten, die mit
dem Aufbringen einer separaten UV-Licht-absorbierenden Schutzschicht
verbunden sind, werden ebenso beseitigt. Noch ein anderer Vorteil
der Erfindung ist, daß in
einer bevorzugten Ausführungsform,
in der Polyarylat (und bevorzugt ein Blend davon mit Polycarbonat
oder Poly(ethylenterephthalat)) als das UV-Licht-absorbierende Polymer
in dem UV-resistenten Bahnenmaterial vorliegt, das Bahnenmaterial
eine Kombination von ausgezeichneten Eigenschaften, die bei der
Herstellung von haltbarem retroreflektivem Bahnenmaterial wichtig
sind, wie Zähigkeit,
Schlagfestigkeit und chemische Beständigkeit, ergab.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt
einen Querschnitt eines mikroprismatischen retroreflektiven Bahnenmaterials
der Erfindung dar, umfassend eine Einzelschicht einer UV-Licht-absorbierenden
Polymermatrix mit einem darin gemischten fluoreszierenden Färbemittel,
und wobei die retroreflektiven mikroprismatischen Würfeleckenelemente
auf der Oberfläche
der fluoreszierenden UV-Licht-absorbierenden Schicht gebildet werden.
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2 stellt
einen Querschnitt eines mikroprismatischen retroreflektiven Bahnenmaterials
der Erfindung dar, umfassend eine Schicht einer UV-Licht-absorbierenden
Polymermatrix mit einem darin gemischten fluoreszierenden Färbemittel,
eine farblose retroreflektive Schicht und eine optionale Bandschicht
oder ein Haftmittel dazwischen, und wobei die retroreflektiven mikroprismatischen
Würfeleckenelemente
auf der farblosen Schicht gebildet werden.
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3 stellt
einen Querschnitt eines mikroprismatischen retroreflektiven Bahnenmaterials
der Erfindung dar, umfassend eine Deck- oder Überlaminatschicht mit gewünschten
Eigenschaften, eine Schicht einer UV-absorbierenden Polymermatrix
mit einem darin gemischten fluoreszierenden Färbemittel, eine farblose retroreflektive
Schicht mit darauf gebildeten mikroprismatischen Würfeleckenelementen
und eine optionale Bandschicht oder ein Haftmittel zwischen den
fluoreszierenden und retroreflektiven Schichten.
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4 stellt
einen Querschnitt eines retroreflektiven Bahnenmaterials mit abgeschlossenen
Linsen der Erfindung dar, wobei die UV-Licht-absorbierende Polymermatrix
mit einem darin gemischten fluoreszierenden Färbemittel über einer abgeschlossenen Linsenstruktur
angeordnet ist.
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5 stellt
einen Querschnitt eines retroreflektiven Bahnenmaterials mit eingekapselten
Linsen der Erfindung dar, wobei die UV-Licht-absorbierende Polymermatrix
mit einem darin gemischten fluoreszierenden Färbemittel über einer eingekapselten Linsenstruktur
angeordnet ist.
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BESTE WEISE ZUR DURCHFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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Für die Zwecke
dieses Patents werden UV-Licht-absorbierende Polymermaterialien
als Polymermaterialien definiert, die eine gewisse Menge Licht für zumindest
gewisse Wellenlängen
zwischen etwa 290 und 410 nm absorbieren.
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Der
Kern der Erfindung liegt in der Verwendung eines UV-Licht-absorbierenden
Polymers, bevorzugt Polyarylat, als eine Komponente der Polymermatrix
für ein
Bahnenmaterial, das ein fluoreszierendes Färbemittel enthält. Bei
der Belichtung wandelt sich Polyarylat in ein Polymer um, das in
seinem Rückgrat
Hydroxybenzophenonartige Einheiten aufweist, die UV-Licht absorbieren.
Wir denken, daß die
Verwendung eines UV-Licht-absorbierenden Polymers, wie Polyarylat,
mit UV-absorbierenden Einheiten, die in das Polymerrückgrat eingeführt werden,
oder Einheiten, die der Photo-Fries-Umlagerung in situ zu UV-Licht-absorbierenden Einheiten
unterliegen können,
viel besseren und längeren
UV-Schutz bereitstellt als den, der nur durch Zugeben konventioneller
UV-Additive, wie Hydroxybenzophenone, zu einem Nicht-UV-absorbierenden
Polymer erreicht wird. Dies ist insoweit ziemlich überraschend,
daß die
UV-Licht-absorbierenden Einheiten, die Segmente des Rückgrats
der in der Erfindung verwendeten Polymere bilden (Einheiten vom
Hydroxybenzophenontyp, siehe Einheit A oben), denen ähneln, die
in konventionellen Benzophenon-UV-Licht-absorbierenden Additiven des
Standes der Technik vorliegen.
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Etwa
ausführlicher
gesagt, kann das Polymer, das zum Herstellen des UV-Licht-resistenten fluoreszierenden
Bahnenmaterials geeignet ist, jedes Polymer umfassen, wobei das
Polymerrückgrat
entweder die wiederkehrende UV-Licht-absorbierende o-Hydroxybenzophenon-Einheit
A, nachstehend:
oder eine wiederkehrende
Einheit, die der Umlagerung zu der obigen Einheit unterliegen kann,
umfaßt.
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Ein
Beispiel einer solchen wiederkehrenden Einheit ist Einheit B nachstehend:
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Ein
Beispiel einer besonders bevorzugten Klasse von Polymeren zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung, enthaltend wiederkehrende B-Einheiten
(und/oder wiederkehrende A-Einheiten nach Photo-Fries-Umlagerung),
sind die sogenannten Polyarylate.
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Allgemein
gesagt, sind Polyarylate in der Technik allgemein bekannt und werden
durch Polymerisation eines Diphenols und einer Dicarbonsäure erhalten.
Geeignete Polyarylate zur Verwendung in den Gegenständen der
vorliegenden Erfindung umfassen die, die in
US 4,598,130 , das hierin durch Verweis
aufgenommen wird, beschrieben sind. Wie in
US 4,598,130 beschrieben und zu Darstellungszwecken
und nicht zur Einschränkung
sind geeignete zweiwertige Phenole, die eingesetzt werden können, um
das Polyarylate herzustellen, Bisphenole, wie Bis(4-hydroxyphenyl)methan,
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan (Bisphenol-A), 2,2-Bis(4-Hydroxy-3-methylphenyl)propan,
4,4-Bis(4-hydroxyphenyl)heptan, 2,2-Bis(4-hydroxy-3,5-dichlorphenyl)propan,
2,2-Bis(4-hydroxy-3,5-dibromphenyl)propan usw.; zweiwertige Phenolether,
wie Bis(4-hydroxyphenyl)ether, Bis(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)ether
usw.; Dihydroxydiphenyle, wie p,p'-Dihydroxydiphenyl, 3,3'-Dichlor-4,4'-dihydroxydiphenyl usw.;
Dihydroxyarylsulfone, wie Bis(4-Hydroxyphenyl)sulfon, Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)sulfon
usw.; Dihydroxybenzole, Resorcinol, Hydrochinon, Halogen- und Alkyl-substituierte
Dihydroxybenzole, wie 1,4-Dihydroxy-2,5-dichlorbenzol, 1,4-Dihydroxy-3-methylbenzol
usw.; und Dihydroxydiphenylsulfoxide, wie Bis(4-hydroxyphenyl)sulfoxid,
Bis(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)sulfoxid usw. Eine Vielzahl von weiteren
zweiwertigen Phenolen ist ebenso erhältlich, wie in
US-Pat. Nr. 2,999,835 ;
3,028,365 und
3,153,008 offenbart. Ebenso geeignet
sind Copolymere, hergestellt aus den obigen zweiwertigen Phenolen,
copolymerisiert mit Halogen-enthaltenden zweiwertigen Phenolen,
wie 2,2-Bis(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)propan,
usw. Es ist ebenso möglich,
zwei oder mehrere unterschiedliche zweiwertige Phenole oder ein
Copoylmer eines zweiwertigen Phenols mit einem Glycol oder mit Hydroxy
oder Säure-terminierten
Polyester oder mit einer zweibasigen Säure sowie Blends von jeglichen
der obigen Materialien einzusetzen. Geeignete Dicarbonsäuren sind
die aromatischen und aliphatischen aromatischen Dicarbonsäuren, wie
Phthal-, Isophthal-, Terephthal-, o-Phthal-, o-, m- und p-Phenylendiessigsäure; die polynuklearen
aromatischen Säuren,
wie Diphensäure
und 1,4-Naphthalsäure.
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Eines
der meist verwendeten kommerziellen Polyarylate resultiert aus der
Polymerisation von Eisphenol A (2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan)
und einem 50:50-Gemisch aus Iso-/Terephthalsäuren. Dieses Polyarylat, das
zur Verwendung in dem Bahnenmaterial der vorliegenden Erfindung
besonders bevorzugt ist, war zuvor unter der Marke „Ardel
D100" von Amoco
Performance Polymers, Inc. erhältlich
und wird nun von Unitika America Corporation und ihren Händlern unter
der Marke „U-Polymer
U-100" verkauft.
Das bevorzugte Polyarylat, das in der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, weist die nachstehenden Formeln I und II auf. Formel I ist
das Polyarylat vor der Photo-Fries-Umlagerung. Formel II ist das
Polyarylat nach der Photo-Fries-Umlagerung. Ein oder beide Polymere
können
in dem Bahnenmaterial vorliegen:
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Eine
andere geeignete Gruppe von Polyarylaten sind die, die auf Tetramethylbisphenol-A,
4,4'-Dihydroxybenzophenon
und 5-tert-Butyl-isophthalsäuredichlorid,
wie allgemein in Wright, et al., Journal of Membrane Science, Bd.
124, S. 161–174
(1997) offenbart, und anderen darin offenbarten Polyarylatstrukturen
basieren.
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Eine
Erläuterung
der Struktur und Herstellung von Polyarylaten kann in dem Kapitel
mit dem Titel „History
of Polyarylates" von
L. Robeson und J. Tibbet (auf Seite 95 der Abhandlung High Performance
Polymers: Their Origin and Development, E. B. Seymour und G. S.
Kirshenbaum, Herausgeber (1986)) gefunden werden. Bekannte Verfahren
zur Herstellung eines Polyarylats umfassen beispielsweise Grenzflächenpolymerisation durch
Mischen einer Lösung
eines aromatischen Dicarbonsäuredihalogenids
in einem organischen Lösungsmittel
mit einer alkalischen wässerigen
Lösung
aus einem Bisphenol unter Rühren
zur Umsetzung dieser Materialien; Lösungspolymerisation durch Umsetzen
eines aromatischen Dicarbonsäuredihalogenids
mit einem Bisphenol in Gegenwart eines Entsäuerungsmittels, wie Pyridin,
in einem organischen Lösungsmittel; Schmelzpolymerisation
durch Umsetzen eines aromatischen Dicarbonsäurediphenylesters mit einem
Bisphenol; Schmelzpolymerisation durch Umsetzen einer aromatischen
Dicarbonsäure,
Diphenylcarbonat und einem Bisphenol; Schmelzpolymerisation durch
Umsetzen einer aromatischen Dicarbonsäure mit einem Bisphenoldiacetat,
und Polymerisation durch Umsetzen einer aromatischen Dicarbonsäure mit
einem Bisphenoldiacetat. Verfahren zur Herstellung von Polyarylaten
können
ausführlicher
in Hirose, et al.
US. 5,034,502 und
Berger et al.
US. 4,374,239 ,
beide hierin durch Verweis aufgenommen, genannt werden.
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Es
ist allgemein bekannt, daß bei
Belichtung mit UV-Licht Polyarylate der Photo-Fries-Umlagerung unterliegen. Siehe
Korshak et al., in „Synthesis
und Properties of Self-Protecting Polyarylates" Journal of Polymer Science, Teil A-1,
Bd. 7, Seiten 157 bis 172 (1969), das einen Mechanismus beschreibt,
um zu erklären,
was passiert, wenn Polyarylate mit UV-Licht belichtet werden. Die
Autoren schlugen vor, daß Polyarylate
der Photo-Fries-Umlagerung unterliegen, was zu Carbonyl- und Hydroxylgruppen
in ortho-Stellung zueinander, strukturell ähnlich den o-Hydroxybenzophenonen,
die bekannte Lichtabsorber sind, führt. Die o-Hydroxybenzophenone,
die Teil des Polyarylatpolymerrückgrats
sind, können
mehr als 95% UV-Licht bei Wellenlängen unter 375 nm und wesentliche
Mengen an UV-Licht zwischen Wellenlängen von 375 und 410 nm absorbieren.
Wir fanden nun heraus, daß,
wenn diese Einheiten innerhalb des Polymerrückgrats der fluoreszierenden
Schicht liegen, sie größere Haltbarkeit
für diese
fluoreszierenden Färbemittel
bereitstellen, als wenn nur Benzophenone als Additive für die Polymerharzmatrix
vorliegen.
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Es
ist selbstverständlich,
daß, während das
oben beschriebene Polyarylat ein bevorzugtes UV-Licht-absorbierendes
Polymer zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung ist, jedes
Polymer, das obige Einheit A oder B enthält, zur Verwendung in der Erfindung
in Betracht gezogen wird, vorausgesetzt, daß das Polymer Eigenschaften
aufweist, welche es zur Verwendung in speziellen in Betracht gezogenen
Produktanwendungen geeignet macht. Ein weiteres Beispiel eines solchen
Polymers sind die Blockcopolyestercarbonate, die in der internationalen
Patentanmeldung
WO 00/26275 (veröffentlicht
11. Mai 2000), hierin durch Verweis aufgenommen, beschrieben sind.
Die Copolyestercarbonate, die in der '275-Anmeldung beschrieben sind, umfassen
organische Carbonatblöcke,
die sich mit Arylatblöcken
abwechseln, wobei die Arylatblöcke
von einer 1,3-Dihydroxybenzoleinheit und einer aromatischen Dicarbonsäure abgeleitet
sind. Speziell weist das Blockcopolyester-carbonatpolymer mit einer
Einheit A und/oder einer Einheit B, wie oben definiert, eine oder
beide der Strukturen III bzw. IV nachstehend auf:
worin
jeder R
1 unabhängig H oder C
1-C
12-Alkyl ist, p 0 bis 3 ist, jeder R unabhängig ein
zweiwertiger organischer Rest ist; m mindestens 1 und bevorzugt
etwa 2 bis 200 ist; und n mindestens etwa 4 und bevorzugt etwa 30
bis 150 ist.
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Der
Anmelder in der obengenannten '275-Anmeldung
postuliert, daß die
Verwitterbarkeit der obigen Copolyestercarbonate zumindest teilweise
dem Auftreten der thermisch oder photochemisch induzierten Photo-Fries-Umlagerung
von Arylatblöcken
(siehe Struktur IV oben), wodurch o-Hydroxybenzophenoneinheiten (siehe
Struktur III oben) oder Analoga davon, die als Absorber der UV-Strahlung
dienen, erhalten werden, zuzuschreiben ist.
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Zusätzliche
Polymere, die der Umlagerung zu UV-Licht-absorbierenden Polymeren
unterliegen können,
werden in Cohen et al in „Transparent
Ultraviolet Barrier Coatings, „Journal
of Polymer Science, Teil A-1, Bd. 9, Seiten 3263 bis 3299 (1971)
(durch Verweis aufgenommen) beschrieben, das eine Vielzahl von Phenylpolyestern,
einschließlich
Polyarylaten, die synthetisiert wurden, um Moleküle zu erhalten, deren Rückgrate unter
UV-Licht zu einer o-Hydroxybenzophenonstruktur umgelagert werden,
beschreibt.
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Die
UV-absorbierenden Eigenschaften des UV-absorbierenden Polymers müssen nicht
aus einer Photo-Fries-Umlagerung resultieren. Beispielsweise können, wie
in der obengenannten '275-Anmeldung
erläutert, Synthese
und Polymerisation von geeigneten Monomeren vom Hydroxybenzophenontyp
zu Polymeren führen,
in denen die UV-Licht-absorbierende Einheit A (siehe oben) bereits
in dem Polymer vorliegt, ohne daß das Polymer der Photo-Fries-Umlagerung
unterliegen muß.
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Es
ist selbstverständlich,
daß in
dem Fall, wo ein Polyarylat in der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
die UV-Licht-absorbierenden Eigenschaften des Polyarylats Zeit benötigen, um
sich in Gegenwart von UV-Strahlung „zu entwickeln", wobei die Zeit
für die „Entwicklung" von der Umgebung
und der Intensität
der UV-Strahlung abhängt.
Beispielsweise braucht Polyarylat in einem Xenonlichtbogen-Westher-O-Meter typischerweise
etwa 50 Stunden zum „Entwickeln". Im Hinblick auf
diese „Entwicklungs"-Zeit kann es wünschenswert
sein, obwohl nicht erforderlich, eine kleine Menge an UV-Licht-absorbierenden
Verbindungen oder Lichtstabilisatoren in oder vor der fluoreszierenden
Schicht einzuführen,
um einen gewissen anfänglichen
Schutz in dem Zeitraum, bevor das UV-Licht-absorbierende Polymer
seine vollständige
Schutzfähigkeit
erreicht hat, bereitzustellen.
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Während das
polymere Harz, das verwendet wird, um ein UV-Licht-resistentes fluoreszierendes
retroreflektives Bahnenmaterial herzustellen, vollständig aus
dem oben beschriebenen UV-absorbierenden Polymeren, enthaltend eine
Einheit A und/oder B, bestehen kann, wird hierin in Betracht gezogen,
Blends aus dem UV-absorbierenden Polymer mit anderen geeigneten
Polymeren, die eine UV-absorbierende Einheit in dem Polymerrückgrat aufweisen
können
oder nicht, zu verwenden. Beispielsweise können Blends aus Polyarylat mit
Polymeren, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Poly(ethylenterephthalat) („PET"); Poly(cyclohexandimethanol-co-ethylenterephthalat)
(„PETG"); Polycarbonat;
und Poly(cyclohexandimethanolterephthalat) („PCT"), verwendet werden. Man kann sich für eine ausführlichere
Erläuterung
von einigen der vorhergehenden Polyarylatblends auf Robeson et al.
US-Patent Nr. 4,286,075 und
4,259,458 (hierin durch
Verweis aufgenommen) beziehen. Besonders bevorzugt sind Blends aus
Polyarylat und entweder Polycarbonat oder Poly(ethylenterephthalat).
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Verfahren
zur Herstellung thermoplastischer Bahnen aus Polyarylat und Polyarylatblends
und zum Laminieren dieser Bahnen auf andere polymere Schichten sind
in der Technik allgemein bekannt. Siehe beispielsweise Robeson et
al.
US 4,643,937 . Die
Polymerfilme, die innerhalb dieses Verfahrens verwendet werden,
können
in einer bekannten Weise hergestellt werden, beispielsweise unter
Verwendung eines Extrusionsverfahrens.
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Bevorzugt
wird das UV-resistente Bahnenmaterial der vorliegenden Erfindung
mit einer Vielzahl von mikroprismatischen retroreflektiven Elementen
ausgestattet, die direkt auf einer Oberfläche des Bahnenmaterials in
einer bekannten Weise gebildet werden können. Beispielsweise offenbaren
Pricone et al.
US-Patent Nr. 4,601,861 ein
verbessertes Verfahren und eine Vorrichtung zur kontinuierlichen
Prägung
eines wiederkehrenden Musters mit genauen Einzelheiten, insbesondere
Retroreflektorelemente vom Würfeleckentyp,
auf einer Oberfläche
einer einzelnen Bahn oder auf einer Oberfläche eines Laminats von transparenten
thermoplastischen Materialien, um retroreflektive Bahnenmaterialien
zu bilden. Pricone et al. offenbaren ein kontinuierliches Prägetool in
Form eines flexiblen dünnen
Metallbandes oder Zylinders mit einem Prägemuster auf seiner äußeren Oberfläche, das
die Rückseite
des genauen optischen Musters, das gebildet werden soll, ist. Das
Prägetool
wird kontinuierlich bei einer vorbestimmten Geschwindigkeit entlang
eines geschlossenen Verlaufs durch eine Heizstation, wo die Temperatur
eines Teils des Prägetools über der
Glasübergangstemperatur
des Bahnenmaterials oder Laminats erhöht wird, und eine Kühlstation,
wo der erhitzte Teil des Prägetools,
obwohl in einem relativ ebenen Zustand, unter die Glasübergangstemperatur
abgekühlt
wird, bewegt. Das Bahnenmaterial wird kontinuierlich bei einer vorbestimmten
Geschwindigkeit aus einer Zufuhr davon in Eingriff mit dem Prägemuster
auf dem Tool bewegt und wird kontinuierlich gegen eine Vielzahl
von Druckpunkten, die nacheinander entlang der Heizstation angeordnet
sind, gepreßt,
wobei die eine Oberfläche
des Bahnenmaterials dem Prägemuster
gegenüberliegt
und damit in Verbindung steht, bis das Bahnenmaterial über seine
Glasübergangstemperatur
erhöht
wird und mit dem Prägemuster
auf der einen Seite übereinstimmt.
Das Bahnenmaterial wird in Eingriff mit dem Tool gehalten, bis das
Tool durch die Kühlstation
geführt
wird und das Bahnenmaterial auf seine Glasübergangstemperatur verringert
wird und sich das Muster verfestigt. Das Bahnenmaterial wird danach
von dem Tool abgezogen. Weitere Einzelheiten des vorhergehenden
Verfahrens werden in Pricone et al., das hierin durch Verweis aufgenommen
wird, beschrieben.
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Es
ist allgemein bekannt, daß viele
Färbemittel,
insbesondere fluoreszierende Färbemittel,
stark für den
Abbau durch UV-Strahlung anfällig
sind. Das fluoreszierende retroreflektive Bahnenmaterial der vorliegenden
Erfindung, soweit es eine bemerkenswert stabile Umgebung gegenüber UV-Verwitterung
bereitstellt, bringt die Einführung
von einem oder mehreren UV-empfindlichen fluoreszierenden Färbemitteln/Farbstoffen oder
einer Kombination davon, einschließlich einigen bekannten Farbstoffen
und Farbstoffkombinationen, mit sich. Die Erfindung ist nicht auf
irgendeinen speziellen Farbstoff oder ein spezielles Färbemittel
beschränkt. Beispiele
geeigneter Farbstoffe sind jegliche fluoreszierende Farbstoffe,
die in der Technik für
ihre verbesserte Tages- und Nachtsichtweite von Straßenschildern
bekannt sind. Beispiele solcher Farbstoffe sind die Perylen-, Perylenimid-,
Perylenester-, Thioxanthen-, Thioxanthon- und Thioindigoidverbindungen.
Andere Farbstoffe, die geeignet sein können, umfassen die Benzoxanthen-,
Benzothiazin-, Napthalimid- und Coumarinverbindungen. Blends der
vorhergehenden Farbstoffe werden ebenso in Betracht gezogen. Es
wird dem Fachmann offensichtlich sein, daß, wenn die vorliegende Erfindung
in Form von retroreflektivem Bahnenmaterial dargestellt wird, die
verwendeten Farbstoffe ausreichend transparent sein werden, so daß die retroreflektive
Funktion des Bahnenmaterials nicht signifikant beeinträchtigt wird.
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Weitere
Beispiele von speziellen fluoreszierenden Farbstoffen, die zur Einführung in
fluoreszierende Gegenstände
der Erfindung geeignet sind, umfassen die Perylenester- und Perylenimidfarbstoffe,
wie Lumogen F Orange 240, Lumogen F Yellow 083 und Lumogen F Red
300 (alle von BASF, Rensselaer, New York erhältlich); Thioxanthenfarbstoffe,
wie Hostasol Yellow 3G Solvent Yellow 98 (erhältlich von Clariant Corporation,
Charlotte, North Carolina) und Marigold Orange D 315 (Day-Glo Color
Corporation, Cleveland, Ohio); Thioxanthonfarbstoffe, wie Hostasol
Red GG (Clariant); Thioindigoidfarbstoffe, wie Hostasol Red 5B (Clariant); Farbstoffe
auf Coumarinbasis, wie Macrolex 10 GN (Bayer Corporation) und Potomac
Yellow D-838 (Day-Glo); Benzoxanthenfarbstoffe, wie Lumofast Yellow
3G (Day-Glo); und Benzothiazinfarbstoffe, wie Huron Yellow D-417
(Day-Glo).
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Zusätzlich zu
den fluoreszierenden Farbstoffen können nicht-fluoreszierende
Färbemittel
ebenso verwendet werden, um die Farbe des Endproduktes einzustellen.
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Die
Menge an fluoreszierendem Farbstoff, der in dem fluoreszierenden
retroreflektiven Bahnenmaterial der Erfindung verwendet wird, hängt von
dem Typ des Farbstoffes ab, typischerweise in dem Bereich von etwa
0,05 bis etwa 1,5 Prozent, bevorzugt in dem Bereich von 0,08 bis
1,0 Prozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Harzformulierung,
die verwendet wird, um einen fluoreszierenden Gegenstand, wie fluoreszierendes
Bahnenmaterial, herzustellen. In einigen Fällen hängt die Ladung von fluoreszierenden
Farbstoffen von der Abmessung der fluoreszierenden Schicht des Bahnenmaterials
ab und kann gemäß einem
Fachmann bestimmt werden.
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Um
die Fluoreszenzhaltbarkeit von retroreflektivem Bahnenmaterial der
Erfindung weiter zu verbessern, kann die fluoreszierende Schicht
der Erfindung gegebenenfalls jeden allgemein bekannten UV-Absorber (UVA's) und Lichtstabilisator
auf Basis von gehindertem Amin (HALS) enthalten; diese UVA's und HALS könnten ebenso
in einer optionalen Deckschicht oder Überlaminatschicht enthalten
sein. Die vorliegende Erfindung macht es jedoch möglich, diese
Additive in entweder der fluoreszierenden Schicht oder in der Deckschicht
oder dem Überlaminat
wesentlich zu verringern oder zu beseitigen.
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Beispiele
von UV-Licht-Absorbern, die zur Verwendung in retroreflektivem Bahnenmaterial
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, umfassen die Benzophenone,
Benzotriazole und Oxalanilide. Beispiele von kommerziell erhältlichen
Benzophenonen umfassen 2-Hydroxy-4-n-octoxybenzophenon, kommerziell
erhältlich
von Great Lakes Chemical Corporation unter der Marke „Lowilite
22", 2,2-Dihydroxy-4,4-di-methoxybenzophenon,
erhältlich
unter der Marke „Uvinul
3049" von BASF;
und 2,2',2,4'-Tetrahydroxybenzophenon,
erhältlich
unter der Marke „Uvinul
3050" von BASF.
Beispiele geeigneter Benzotriazole umfassen 2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-4,6-bis(1-methyl-1-phenylethyl)phenol,
verkauft unter der Marke „Tinuvin
234" von Ciba-Geigy;
und 2-(4,6-Diphenyl-1,3,5-triazin-2-yl)-5-(hexyl)oxyphenol, kommerziell
verkauft von Ciba-Geigy als „Tinuvin 1577". Ein Beispiel eines
Oxalanilid-UV-Absorbers ist 2-Ethyl-2'-ethoxy-oxalanilid, verkauft unter der
Marke „Sanduvor
VSU" von Clariant.
Fachleute werden erkennen, daß viele
andere geeignete Benzophenon-, Benzotriazol- und Oxalanilid-UV-Licht-Absorber
existieren und zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet
sein können.
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Die
Menge an UV-Licht-Absorber, die zur Verwendung in der fluoreszierenden
Schicht der Erfindung geeignet ist, liegt in dem Bereich von etwa
0,2 bis etwa 4 Prozent und bevorzugt in dem Bereich von etwa 0,3 bis
etwa 2,0 Prozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der fluoreszierenden
Schicht.
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Wir
nehmen an, daß es
vorteilhaft sein kann, oligomere und/oder polymere HALS in der vorliegenden Erfindung
entweder allein oder zusammen mit UV-Licht-Absorbern zu verwenden.
Beispiele geeigneter HALS umfassen: Dimethylsuccinatpolymer mit
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-piperidinethanol, kommerziell erhältlich von
Ciba Specialty Additives als „Tinuvin
622"; Poly[[6-[(1,1,3,3-tetramethylbutyl)amino]-s-triazin-2,4-diyl][[(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)imino]hexamethylen[(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)imino]],
kommerziell erhältlich
von Ciba Specialty Additives unter der Marke Chimassorb 944; „Tinuvin791", das von Ciba Specialty
Additives erhältlich
ist, und ein Blend aus Poly[[6-[1,1,3,3-tetramethylbutyl)amino]-s-triazin-2,4-diyl][[(2,2,6,6,-tetramethyl-4-piperidylimino]hexamethylen[(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)]imino]]
und Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidinyl)sebacat ist; und „Hostavin N30", erhältlich von
Clariant. Der Fachmann wird erkennen, daß viele andere Lichtstabilisatoren
auf der Basis von gehindertem Amin in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können.
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Die
Menge an HALS, die zur Verwendung in der fluoreszierenden Schicht
der Erfindung geeignet ist, liegt in dem Bereich von etwa 0,2 bis
etwa 2 Prozent und bevorzugt in dem Bereich von etwa 0,3 bis etwa
1,0 Prozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der fluoreszierenden
Schichtformulierung.
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1 bis 5 veranschaulichen
verschiedene Ausführungsformen
des fluoreszierenden retroreflektiven Bahnenmaterials gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei eine Polymermatrix ein UV-Licht-absorbierendes
Polymer und ein darin gemischtes fluoreszierendes Färbemittel
umfaßt,
und wobei die retroreflektiven Elemente entweder mikroprismatische
Würfeleckenelemente
(1 bis 3) oder Glasmikrokügelchen (4 bis 5)
sind.
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1 veranschaulicht
die einfachste Ausführungsform
eines retroreflektiven Bahnengegenstandes, hergestellt gemäß der vorliegenden
Erfindung, das eine Einschichtstruktur mit einer Schicht 10 ist,
die eine Polymermatrix ist, umfassend ein UV-Licht-absorbierendes
Polymer und ein darin gemischtes fluoreszierendes Färbemittel,
und mit mikroprismatischen retroreflektiven Elementen, die auf der
hinteren Oberfläche
der Schicht angeordnet sind.
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2 veranschaulicht
eine alternative Ausführungsform
eines retroreflektiven Bahnengegenstandes, hergestellt gemäß der vorliegenden
Erfindung, mit einer Schicht 20, die eine Polymermatrix
ist, umfassend ein UV-Licht-absorbierendes Polymer und ein darin
gemischtes fluoreszierendes Färbemittel,
die in laminarer Konfiguration über
der retroreflektiven Schicht 22 angeordnet ist. Eine solche
Konstruktion kann wünschenswert
sein, wenn ein Polymermaterial zur Verwendung in der retroreflektiven
Schicht bevorzugt ist, wie für
ihre optischen Eigenschaften oder ihre Würfelgeometrieretentionseigenschaften,
die sich von den Eigenschaften der Schicht 20 unterscheiden
können.
Die Struktur von 2 ermöglicht dem Bahnenkonstrukteur
die Wahl der Materialien für
jede der Schichten, was die Eigenschaften der gesamten fertigen
Bahnenstruktur für
einen speziellen beabsichtigten Zweck optimieren wird. Die optionale
Schicht 23 kann entweder eine Bandschicht oder ein laminierendes
Haftmittel sein, angeordnet zwischen den Schichten 20 und 22.
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3 veranschaulicht
eine alternative Ausführungsform
eines retroreflektiven Bahnenmaterials, hergestellt gemäß der vorliegenden
Erfindung, umfassend eine Schicht 30, die eine Polymermatrix
ist, umfassend ein UV-Licht-absorbierendes Polymer und ein darin
gemischtes fluoreszierendes Färbemittel,
angeordnet in laminarer Konfiguration über der Schicht 32 mit
retroreflektiven Elementen, angeordnet auf der gegenüberliegenden
Oberfläche
davon, und eine Deckschicht oder Überlaminatfilm 34,
angeordnet in laminarer Konfiguration über der Schicht 30.
Die Deckschicht oder der Überlaminatfilm 34 kann
so gewählt
werden, daß sie/er
die Eigenschaften aufweist, die für eine Vorderfläche eines
Schildes wünschenswert
sind, wie Taubeständigkeit oder
leichtes Bedrucken, wobei die Eigenschaften kein Optimum in der
Polymermatrix der Schicht 30 sein müssen. Die optionale Schicht 33 kann
entweder eine Bandschicht oder ein laminierendes Haftmittel sein,
angeordnet zwischen den Schichten 30 und 32.
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Die
Ausführungsformen
der 1 bis 3 dienen zur Darstellung und
nicht zur Einschränkung.
Beispielsweise konnten die optionale Bandschicht oder das laminierende
Haftmittel 33 von 3 ebenso
zwischen den Schichten 30 und 34 verwendet werden.
Die Deckschicht oder Überlaminatschicht
von 3 konnte in der Struktur von 1 Nutzen
finden. Andere Variationen werden dem Fachmann für retroreflektives Bahnenmaterial
offensichtlich.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann eine Oberfläche
von einer der Schichten der Mehrschichtausführungsformen mit einer gewünschten
Beschriftung vorbedruckt werden, so daß die fertige laminare Struktur
die gewünschte
Beschriftung auf einer Innenoberfläche davon aufweist, wie in
US 5,213,872 und
US 5,310,436 offenbart,
wobei beide hierin in ihrer Gesamtheit durch Verweis aufgenommen
werden. Beispielsweise kann eine Schicht mit einer darauf vorbedruckten
Beschriftung zwischen den Schichten
20 und
22 der
2 angeordnet
werden, oder eine Beschriftung kann auf die obere oder untere Oberfläche der
Schicht
30 oder die untere Oberfläche der Schicht
34 der
Ausführungsform
von
3 vorgedruckt werden.
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4 veranschaulicht,
wie die vorliegende Erfindung in einen retroreflektiven Bahnengegenstand
mit abgeschlossener Linse eingeführt
werden kann. Retroreflektives Bahnenmaterial mit abgeschlossener
Linse ist in der Technik allgemein bekannt, wurde schon in
US 2,407,680 (Palmquist)
offenbart und umfaßt
Linsen, wie Glasmikrokügelchen,
die in eine Bahnenstruktur mit einem flachen, transparenten Deckfilm
eingebettet sind. In der Ausführungsform
in
4 werden Glasmikrokügelchen
41 in den
flachen transparenten Deckfilm
40, umfassend ein UV-Licht-absorbierendes
Polymer und einen darin gemischten fluorszierenden Farbstoff, eingebettet.
Die spiegelnd reflektive Schicht
45 kann vakuumbedampftes
Aluminium sein, wie in der Technik allgemein bekannt.
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5 veranschaulicht,
wie die vorliegende Erfindung in einen retroreflektiven Gegenstand
mit eingekapselter Linse eingeführt
werden kann. Bahnenmaterial mit eingekapselter Linse ist in der
Technik allgemeine bekannt, wurde schon in
US 3,190,178 (McKenzie) offenbart.
Dieses Bahnenmaterial umfaßt
eine Bindemittelschicht, in der eine Einzelschicht von Linsen, wie
Glasmikrokügelchen,
teilweise eingebettet wird, und umfaßt ferner einen Deckfilm, der
mit der Bindemittelschicht verbunden ist, so daß die Linsen innerhalb der
hermetisch versiegelten Zellen eingekapselt sind. In der in
5 veranschaulichten
Ausführungsform
werden die Glasmikrokügelchen
51 teilweise
in die Bindemittelschicht
52 eingebettet, und der Deckfilm
50 umfaßt ein UV-Licht-absorbierendes
Polymer und einen darin gemischten fluoreszierenden Farbstoff.
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Mehrschichtausführungsformen
des Glaskugelbahnenmaterials von 4, 5,
wie für
mikroprismatische Bahnen in 1 bis 3 gezeigt,
werden dem Fachmann offensichtlich sein.
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Das
UV-Licht-resistente, fluoreszierende retroreflektive Bahnenmaterial
der vorliegenden Erfindung ist für
zahlreiche Anwendungen geeignet, bei denen der Gegenstand den äußeren Verwitterungsbedingungen ausgesetzt
ist.
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Die
folgenden Beispiele werden nur zu Darstellungszwecken bereitgestellt,
und sollen die Erfindung, wie in den anhängenden Ansprüchen definiert,
nicht einschränken.
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BEISPIELE
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In
jedem der folgenden Beispiele waren die fluoreszierenden Filmformulierungen
der vorliegenden Erfindung aus Polyarylat (PAL), Blends von Polyarylat
mit Polycarbonat (PAL/PC), und Blends von Polyarylat mit Poly(ethylenterephthalat)
(PAL/PET). Es ist jedoch selbstverständlich, daß die fluoreszierenden Formulierungen
jedes transparenten Film-enthaltende Polyarylat oder ein Polymer
mit ähnlicher
Molekularstruktur wie Polarylat und Blends davon sein können, die
die oben definierten UV-Licht-absorbierenden
Einheiten A und/oder B enthalten. Die verwendeten Polyarylatharzpellets
waren „U-Polymer
U-100", die verwendeten PAL/PC-Blend-Pellets
waren „U
Polymer P-5001",
und die verwendeten PAL/PET-Blend-Pellets waren „U-Polymer U-8400H", alle erhältlich von
Unitika, Japan. In der Vergleichsprobe 1-1 waren die verwendeten
Polycarbonatharzpellets Calibre-302, erhältlich von Dow Chemical Company.
Der fluoreszierende Farbstoff, der in jeder Probe verwendet wurde,
war Hostasol Yellow 3G, erhältlich
von Clariant, der mit 0,25 Gew.-% in jeder Probe vorlag. Die Filmformulierungen
wurden unter Verwendung eines C. W. Grabender Plasti-Corder Prep-Mixers
(hergestellt von C. W. Grabender Instruments, Inc. Nackensack, NJ)
durch Schmelzmischen von Polymerharzen und Additiven hergestellt,
gefolgt von der Umwandlung zu Filmen von etwa 6 mil unter Verwendung einer
Heizplattenpresse. Die verwendeten Mischtemperaturen lagen in dem
Bereich von etwa 230 bis 300°C in
Abhängigkeit
der Harze. Die Grabender-Geschwindigkeit betrug 100 U/min und die
verwendete Mischzeit lag in dem Bereich von etwa 3 bis 6 Minuten.
Die Proben wurden in 150-Gramm-Chargen hergestellt. Jegliche Ausnahmen
für dieses
Probenherstellungsverfahren werden in den speziellen Beispielen
genannt.
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Jede
Probe wurde in eine Xenonlichtbogen-beschleunigte „Westher-O-Meter" Verwitterungseinheit gegeben.
Das Testverfahren, das für
die Xenonlichtbogen-Verwitterung verwendet wird, wird in ASTM G26-90, Abschnitt
1.3.1 dargestellt. Borsilikatinnen- und -außenfilter wurden verwendet,
und die Strahlungsdichte wurde auf 0,35 W/m2 bei
340 nm eingestellt. Die Farbmessungen wurden routinemäßig auf
einem HunterLab LS-6000 Kolorimeter unter Verwendung einer D65-Lichtquelle,
2° Beobachter
und einer 0/45 Geometriekonfiguration durchgeführt. Zur Bestimmung des Ausmaßes der
Verblassung und Farbverschiebungen wurde der CIELAB ΔE* Farbunterschied
berechnet, um die anfängliche
Farbablesung, die vor der beschleunigten Verwitterung vorgenommen
wurde, und die Farbablesung nach der Verwitterung hinsichtlich der
vorgewählten
Dauer zu vergleichen. Ein kleiner Wert für den CIE ΔE* Farbunterschiedsfaktor zeigt
geringen Farbunterschied. Ein Wert von etwa 2 oder 3 ist für das menschliche
Auge kaum nachweisbar.
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BEISPIEL 1
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Dieses
Beispiel demonstriert die Wirksamkeit von Polyarylat und Polyarylatblends
als UV-absorbierende Polymermatrizes für einen fluoreszierenden Farbstoff
in bezug auf Polycarbonat ohne jegliche UV-absorbierende Additive
oder Lichtstabilisatoren auf der Basis von gehindertem Amin. Tabelle 1 Ergebnisse der Fluoreszenz in unterschiedlichen
Polymeren ohne UVA's
oder HALS bei beschleunigter Verwitterung
Probe | Matrix | ΔE der Proben,
ausgesetzt bei an gegebenen Zeiten (Stunden) |
500 | 1000 | 1500 |
1-1
(Vergleich) | Polycarbonat | 8,24 | 26,07 | 44,26 |
1-2 | Polyarylat | 6,19 | 9,98 | 13,96 |
1-3 | PAL/PC | 4,14 | 4,31 | 5,78 |
1-4 | PAL/PET | 2,98 | 4,46 | 7,49 |
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Diese
Ergebnisse veranschaulichen die Wirksamkeit von Polyarylat und Polyarylatblends
beim Schützen
der fluoreszierenden Farbe vor dem Abbau durch UV-Licht im Vergleich
zu Polycarbonat. Es ist besonders überraschend, daß die Blends
von PAL/PC und PAL/PET bessere Fluoreszenz- und Farbhaltbarkeit
im Vergleich zu reinem Polyarylat aufweisen. Probe 1-1 wurde durch
Extrusionstechnik in einem Killion 1/4'' Einschneckenlaborextruder
hergestellt.
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BEISPIEL 2
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Beispiel
2 demonstriert die verbesserte Fluoreszenzhaltbarkeit, erreicht
durch die Zugabe eines UV-Licht-Absorbers zu den Polymerfilmen,
enthaltend Polyarylat („PAL"), gemischt mit Polycarbonat
(PC) oder Polyethylenterephthalat (PET). Die Proben von PAL/PC und
PAL/PET, enthaltend fluoreszierenden Farbstoff, wurden, wie in Beispiel
1 beschrieben, hergestellt, außer
daß die
Proben ebenso als ein UV-Licht-Absorber eine Benzotriazol-basierende
Verbindung, verkauft durch Ciba unter dem Namen Tinuvin 1577, enthielten.
Die Proben 2-1, 2-2 wurden mit 0,3 Gew.-% beladen, und die Probe
2-3 wurde mit 3,0 Gew.-% beladen. Die Proben wurden unter Verwendung
des Xenonlichtbogen-beschleunigten Westher-O-Meters für den angegebenen Zeitraum
verwittert. Die Ergebnisse sind in Tabelle II gezeigt. Tabelle II Ergebnisse der Fluoreszenz in PAL-Blends
mit UVA bei beschleunigter Verwitterung
Probe | Matrix | ΔE der Proben,
ausgesetzt bei angegebenen Zeiten (Stunden) |
500 | 1000 | 1500 |
2-1 | PAL/PC/0,3% UV-Abs. | 1,65 | 2,18 | 2,94 |
2-2 | PAL/PET/0,3% UV-Abs. | 3,49 | 7,86 | 3,66 |
2-3 | PAL/PET/3,0% UV-Abs. | 3,87 | 4,85 | 4,31 |
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Die
Ergebnisse in Tabelle II zeigen, daß der UV-Absorber effektiv
Fluoreszenzhaltbarkeit in PAL/PC- und PAL/PET-Blends bereitstellt.
Es ist bemerkenswert, daß eine
10fache Erhöhung
der UV-Absorberladung zwischen Probe 2-2 und 2-3 zu keiner signifikanten
Veränderung
in ΔE* bei
1500 Stunden der beschleunigten Aussetzung führte.
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BEISPIEL 3
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wirksamkeit der Kombination von UV-Licht-Absorber und HALS zur
Bereitstellung dauerhafter Fluoreszenz in PAL/PC- und PAL/PET-Blends.
Die Ladung des UV-Licht-Absorbers (Tinuvin 1577) und HALS (Tinuvin
791) betrug jeweils 0,3 Gew.-%. Die Ergebnisse sind in Tabelle III
gezeigt. Tabelle III Ergebnisse der Fluoreszenz in PAL-Blends
mit UVA- und HALS-Additiven bei be schleunigter Verwitterung
Probe | Matrix | ΔE der Proben,
ausgesetzt bei angegebenen Zeiten (Stunden) |
500 | 1000 | 1500 |
3-1 | PAL/PC/UV/HALS | 2,38 | 2,44 | 3,75 |
3-2 | PAL/PET/UV/HALS | 2,71 | 2,60 | 1,58 |
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Die
Ergebnisse zeigen, daß die
Kombination von UVA und HALS in PAL/PC- und PAL/PET-Blends zur Vorbeugung
des Abbaus eines fluoreszierenden Farbstoffes bemerkenswert wirksam
ist.
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BEISPIEL 4
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Dieses
Beispiel veranschaulicht, daß verschiedene
HALS-Verbindungen in Kombination mit einem Benzotriazol-UV-Licht-absorbierenden
Additiv zunehmende Fluoreszenzhaltbarkeit der fluoreszierenden Farbstoffe
in PAL/PET-Blends gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitstellen. Drei HALS, nämlich Tinuvin 791, Tinuvin
622 und Hostavin N30 (erhältlich
von Clariant), wurden jeweils in einer PAL/PET-Matrix mit dem Benzotriazol
Tinuvin 1577 und Hostasol Yellow 3G Farbstoff gemischt. Jedes HALS
und das UVA Tinuvin 1577 wurden mit 0,3 Gew.-% beladen. Die Ergebnisse
der beschleunigten Verwitterung werden in Tabelle IV gezeigt. (man
beachte, daß die
nachstehende Probe 4-2 ebenso Probe 3-2 in Beispiel 3 oben ist.) Tabelle IV Ergebnisse der Fluoreszenz in PAL/PET-Blends
mit UVA und unterschiedlichen HALS-Verbindungen bei beschleunigter
Verwitterung
Probe | Matrix | HALS-Typ | ΔE der Proben,
ausgesetzt bei angegebenen Zeiten (Stunden) |
500 | 1000 | 1500 |
4-1 | PAL/PET | T-622 | 2,0 | 4,53 | 5,43 |
4-2 | PAL/PET | T-791 | 2,71 | 2,60 | 1,58 |
4-3 | PAL/PET | N30 | 3,97 | 5,05 | 3,53 |
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Die
Ergebnisse in Tabelle IV zeigen, daß unterschiedliche HALS, kombiniert
mit UVA Tinuvin 1577, die Haltbarkeit von Hostasol Yellow 3G fluoreszierenden
Farbstoff in PAL/PET-Blends gemäß der vorliegenden
Erfindung effektiv erhöhen.
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Die
vorliegende Erfindung soll jeden fluoreszierenden Gegenstand umfassen,
der von einer UV-absorbierenden Polymermatrix der beanspruchten
Zusammensetzung profitieren kann. Andere fluoreszierende Gegenstände, die
zur Langzeitaußenverwendung
gedacht sind und mit einer solchen UV-absorbierenden Polymermatrix ausgestattet
sind, sollen ebenso innerhalb des Umfangs der Erfindung liegen.
Die Erfindung ist ebenso nicht auf die speziellen Materialien, die
hierin offenbart sind, beschränkt.
Der Fachmann wird erkennen, daß es
viele andere Polyarylatmaterialien als die speziellen Materialien,
die hierin offenbart sind, gibt, die für die Verwendung in der vorliegenden
Erfindung geeignet sein können.
Einige solcher Materialien können Rückgrateinheitsstrukturen
aufweisen, die sich leicht von den Rückgrateinheitsstrukturen, die
hierin offenbart sind, unterscheiden. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung ist wichtig, daß das
Polymermaterial ein Polymer umfaßt, das entweder ein UV-Licht-absorbierendes
Polymermaterial ist oder der Umlagerung zu einem UV-Licht-absorbierenden
Polymermaterial unterliegen kann. Während die hierin erläuterten
Polymerharze thermoplastische Harze sind, können ferner bestimmte hitzehärtbare Kunststoffe
in den Strukturen, die die UV-Licht-absorbierende Polymermatrix
der vorliegenden Erfindung darstellen, ebenso Verwendung finden. Ebenso
können
andere fluoreszierende Farbstoffe, UV-Licht-Absorber und HALS-Verbindungen
verwendet werden.