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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine intravaginale Vorrichtung für die Elektrostimulation
von Muskeln und Nerven, welche die intravaginale Kavität definieren
und umgeben, und/oder für
die Erfassung elektrischer Muskelaktivität, und insbesondere eine Vorrichtung
und ein System unter Einsatz dieser Vorrichtung, die zur Vorbeugung
oder Behandlung einer Funktionsstörung des Beckenbodens bei Frauen nützlich sind.
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Harninkontinenz
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Harninkontinenz
ist gekennzeichnet durch unwillkürlichen
Harnverlust bei Einzelpersonen. Harninkontinenz wird typischerweise
durch eine Fehlfunktion des Schließmuskels und/oder durch Schwächung der
Beckenbodenstütze
verursacht, wobei diese Schwächung
zu einer Senkung des Blasenhalses führt (ein Zustand, der oft „Urethrozele" genannt wird), oder
durch Blasenstörungen.
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Harninkontinenz
betrifft ungefähr
13 Millionen Menschen allein in den Vereinigten Staaten, davon 85%
Frauen. Harninkontinenz kann durch mechanische Belastung verursacht
werden (Stressinkontinenz), die typischerweise durch das Heben schwerer
Gegenstände,
durch Husten, Lachen oder Niesen herbeigeführt wird, durch einen ungehemmten
Harndrang (typischerweise Dranginkontinenz genannt) oder durch ein
unkontrollierbares langsames Auslaufen (Überlaufinkontinenz), das häufig erfahren wird,
wenn eine unvollständige
Entleerung der Blase erfolgt. Zu den weiteren, aber weniger häufigen Typen
der Harninkontinenz zählen
die funktionale Inkontinenz und die unbewusste oder Reflexinkontinenz.
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Von
den vorstehend genannten Ursachen für Harninkontinenz sind die
Belastungsinkontinenz und die Dranginkontinenz als die am meisten
verbreiteten anzusehen. In diesen Fällen kommt es zu einem Harnverlust,
wenn der intravesikuläre
Druck (d. h. der Druck innerhalb der Harnblase), wenn auch nur geringfügig, den
maximalen Druck des Harnröhrenverschlusses übersteigt
(d. h. den Druck in der Harnröhre,
der den Verschluss aufrechterhält).
Das Problem der Belastungsinkontinenz tritt sowohl bei Männern als
auch Frauen auf, doch ist es überwiegend
bei Frauen im gebärfähigen Alter
und darüber
anzutreffen; Inkontinenz tritt bei Frauen etwa viermal so häufig auf
als bei Männern.
Weniger als ein Drittel der Frauen mit mittlerer bis schwerer Inkontinenz
wird wegen dieses Problems behandelt. Während 25 bis 41% aller Frauen
in irgendeiner Form unter Inkontinenz leiden, sind 6 bis 8% von
diesem Problem so stark betroffen, dass sie ständig Windeln oder Hygieneeinlagen
tragen müssen.
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Es
gibt verschiedene Übungsprogramme, Vorrichtungen
und operative Maßnahmen,
die zur Milderung der Harninkontinenz eingesetzt werden können.
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Das
Programm der „Kegel"-Übungen ist eine der grundlegendsten
und einfachsten nicht-operativen Alternativen zur Behandlung der
Harninkontinenz. Ein derartiges Übungsprogramm
hilft, die Muskeln des Beckenbodens zu stärken, um dadurch eine Harninkontinenz
zu behandeln. Leider führen
viele Frauen die „Kegel"-Übungen
nicht richtig aus, weshalb in den meisten Fällen keine erhebliche Verbesserung
oder Milderung erzielt wird. Außerdem
haben neuere Untersuchungen gezeigt, dass sich das „Kegel"-Übungsprogramm nur in Fällen von
leichter bis mäßiger Harninkontinenz
als effektiv erweist.
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Andere
nicht-operative Alternativen umfassen das Tragen von Einlagen, die
den unwillkürlich entleerten
Urin einfach nur absorbieren und das Problem der Inkontinenz an
sich nicht lindern. Derartige Einlagen weisen überdies hygienische und ästhetische
Nachteile auf; es kommt häufig
zu Undichtheit, und es besteht keine Kontrolle über den Harnverlust.
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Eine
Anzahl an Vorrichtungen und Stopfen, die zur Verhinderung von Inkontinenz
entwickelt wurden und derartige Einschränkungen, wie Einlagen sie darstellen, überwinden
sollen, sind ebenfalls im Stand der Technik beschrieben.
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Die
US-Patentschrift Nr. 4,457,299 an
Corewell lehrt eine innerlich vorgespannte Kapselvorrichtung, die
in die Harnröhre
eingeführt
wird, um bei Harninkontinenz zu helfen.
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Die
US-Patentschrift Nr. 5,090,424 an
Simon et al. beschreibt einen flexiblen Harnröhrenstopfen, der so konstruiert
ist, dass er den unwillentlichen Harnabgang durch die Harnröhre blockiert
und die natürliche
Funktion des Sphinktermuskels zum Verschließen der Harnröhre unterstützt.
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Obwohl
derartige Vorrichtungen von ihrer Funktion her die unbeabsichtigte
Harnentleerung verhindern, können
sie nicht dazu dienen, die Ursachen der Harninkontinenz zu behandeln
und/oder zu lindern.
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Zu
diesem Zweck ist eine Anzahl von Vorrichtungen für die Behandlung von Harninkontinenz beschrieben
worden, die so funktionieren, dass sie die Muskulatur der Patientin/des
Patienten elektrisch stimulieren und/oder eine Steuerung über Muskel-Feedback ermöglichen.
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Elektrostimulation
(ES) hat sich als wirksam zur Erhöhung der Muskelstärke erwiesen,
während die
Rückmeldung
der Muskelaktivität über Biofeedback
für die
Beurteilung der Muskelaktivität
von Wert ist und damit eine bessere Kontrolle der Beckenbodenmuskulatur
durch die Patientin gefördert
wird.
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Die
US-Patentschrift Nr. 4,396,019 an
Perry, Jr., lehrt die Verwendung eines mit Elektroden versehenen
Einsatzteils, das dazu dient, dem Patienten Feedback über die
Muskelaktivität
zu liefern und dadurch den Patienten befähigt, Selbstkontrolle über die
Muskulatur, die zu der Harninkontinenz beiträgt, auszuüben.
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Die
US-Patentschrift Nr. 4881,526 an
Johnson lehrt eine intravaginale Elektrode mit Steuergerät zur Verhinderung
der weiblichen Harninkontinenz. Die Elektrode schließt einen
länglichen
und generell zylinderförmigen
Träger
mit abgerundeter Spitze, eine vorstehende Lippe und einen Hals mit
reduziertem Durchmesser ein. Vom Steuergerät empfangene Elektrostimulationssignale
für die
motorischen Rezeptoren werden mit den motorischen Elektroden verbunden
und stimulieren direkt die Beckenbodenmuskulatur.
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Der
starre, unnachgiebige Aufbau der vorstehend beschriebenen, mit Elektroden
versehenen Vorrichtungen hat verschiedene Nachteile. Da der Kontakt
zwischen einer Wand der Körperhöhlung und einer
Elektrode derartiger Vorrichtungen von größter Wichtigkeit für eine effiziente
Muskelaktivierung ist, müssen
derartige Vorrichtungen in einer Vielzahl von Größen hergestellt werden, um
einer Vielzahl von anatomischen Gegebenheiten zu genügen. Zudem beeinträchtigt die
starre Konstruktion derartiger Vorrichtungen die physiologische
Bewegung beim Trainieren des Vaginalmuskels. Außerdem wird durch die Starrheit
der Vorrichtung das Unbehagen der Patientin sehr gesteigert.
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Um
diese Einschränkungen
zu überwinden, lehrt
die
US-Patentschrift Nr.5,662,699 an
Hamedi eine Vorrichtung, die eine flexible luftdichte Scheide mit
einem elastischen Gerüst
und äußeren leitfähigen Bändern, die
durch Vakuum kollabiert ist und in die Körperhöhle eingeführt wird, einschließt. Wird
sie in der Höhle
aufgeblasen, dann dehnt das Gerüst
die Scheide auf und presst die leitfähigen Bänder gegen die Wand der Körperhöhlung, wodurch
ein optimaler Kontakt gewährleistet
wird. Die Schrift
US-A-5010895 offenbart
eine expandierbare vaginale Elektrode.
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Diese
Vorrichtung beschränkt
sich auf das Aufzeichnen der Muskelaktivität; es wird keine Beschreibung
bereitgestellt, wie damit eine Muskelstimulation induziert werden
könnte.
Obwohl der Einsatz einer solchen Konfiguration die Beschränkungen
der mit Elektroden versehenen starren Vorrichtungen überwindet,
wird durch das Erfordernis eines Aufblas-/Entleerungsmechanismus
die Herstellung und Anwendung einer derartigen Vorrichtung und, falls
Leckluft auftritt, auch die Zuverlässigkeit bei der Interpretation
der Ergebnisse enorm verkompliziert.
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Es
gibt demnach einen weithin akzeptierten Bedarf für eine intravaginale Vorrichtung,
und es wäre äußerst vorteilhaft,
eine derartige Vorrichtung zu haben, die in der Lage ist, die Muskulatur/Nerven, welche
die intravaginale Kavität
definieren und umgeben, elektrisch zu stimulieren und/oder deren
Aktivität
aufzuzeichnen, ohne die vorstehend erwähnten Einschränkungen
der Konstruktionen des Stands der Technik aufzuweisen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung ist wie in dem beigefügten Satz
von Ansprüchen
offenbart.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung bereitgestellt
für das
Interagieren mit Muskeln und Nerven, die eine intravaginale Kavität einer
Person definieren und umgeben, wobei die Vorrichtung Folgendes umfasst:
(a) einen Körper,
der Formgedächtnis-Eigenschaften
aufweist, sodass, wenn der Körper
kontrahiert und innerhalb einer intravaginalen Kavität der Person
positioniert wird, der Körper
in der intravaginalen Kavität
selbst expandiert; und (b) zumindest ein Paar an Elektroden, die
mit einer äußeren Oberfläche des
Körpers verbunden
sind, sodass, wenn der Körper
innerhalb der intravaginalen Kavität positioniert wird, jede Elektrode
des zumindest einen Paars an Elektroden gegen eine Wand der intravaginalen
Kavität
vorgespannt ist, um dadurch elektrischen Kontakt mit der Wand aufrechtzuerhalten.
Der von dem einen Paar an Elektroden beziehbare elektrische Strom
dient dem elektrischen Stimulieren der Muskeln und Nerven, welche
die intravaginale Kavität
definieren und umgeben.
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Gemäß weiteren
Merkmalen der bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung umfasst die Vorrichtung
weiter eine Stromversorgungs- und Steuereinheit, die dem Bereitstellen
des elektrischen Stroms an das zumindest eine Paar an Elektroden
dient, wobei die Stromversorgungs- und Steuereinheit mit Anschlüssen, die
in elektrischer Verbindung mit dem zumindest einen Paar an Elektroden
stehen, verbunden werden können.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen Ausführungsformen sind die Anschlüsse in einem
Bereich des Körpers
derart positioniert, dass, wenn der Körper innerhalb der intravaginalen Kavität positioniert
und an die Stromversorgungs- und
Steuereinheit angeschlossen wird, die Stromversorgungs- und Steuereinheit außerhalb
der intravaginalen Kavität
positioniert ist.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen umfasst die Vorrichtung
ferner zumindest einen Sensor, der mit dem Körper derart verbunden ist,
dass, wenn der Körper
innerhalb der intravaginalen Kavität positioniert wird, der zumindest
eine Sensor in der Lage ist, die Muskelaktivität der Muskeln, welche die intravaginale
Kavität
definieren und umgeben, zu erfassen, um als Feedbackschleife oder
Biofeedback to dienen.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen ist der zumindest
eine Sensor, der mit dem Körper
verbunden ist, ein Sensor für
Druck oder ein Sensor für
elektrische Aktivität.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen schließt der zumindest
eine Sensor, der mit dem Körper
verbunden ist, ferner einen Sender ein.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen dient der Sender
zum Übertragen
eines Signals, das außerhalb
des Körpers
empfangen werden kann, wobei das Signal Daten einschließt, die
zu der von dem zumindest einen Sensor erfassten Muskelaktivität gehören.
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Der
Sensor kann ein Drucksensor sein und kann mit einer Biofeedback-Vorrichtung zum Bereitstellen
von benutzersensiblen Daten für
einen Benutzer verbunden sein.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein System zur Stimulierung von
Muskeln und Nerven, die eine intravaginale Kavität einer Person definieren und
umgeben, bereitgestellt, wobei das System Folgendes umfasst: (a)
eine intravaginale positionierbare Vorrichtungsanordnung, einschließend: (i)
einen Körper,
der Formgedächtnis-Eigenschaften
aufweist, sodass, wenn der Körper
kontrahiert und innerhalb einer intravaginalen Kavität der Person
positioniert wird, der Körper
selbst expandiert, um sich einer Kontur der intravaginalen Kavität anzupassen;
und (ii) zumindest ein Paar an Elektroden, die mit einer äußeren Oberfläche des Körpers derart
verbunden sind, sodass, wenn der Körper innerhalb der intravaginalen
Kavität
positioniert wird, jede Elektrode des zumindest einen Paars an Elektroden
gegen eine Wand der intravaginalen Kavität vorgespannt ist, um dadurch
elektrischen Kontakt mit der Wand der intravaginalen Kavität aufrechtzuerhalten,
wobei der von dem zumindest einen Paar an Elektroden beziehbare
elektrische Strom dem elektrischen Stimulieren der Muskeln und Nerven,
welche die intravaginale Kavität
definieren und umgeben, dient; und (iii) wobei eine Stromversorgungs-
und Steuereinheit mit dem Körper
lösbar
verbunden ist, die dem Bereitstellen des elektrischen Stroms an
das zumindest eine Paar an Elektroden dient; und (iv) zumindest
ein Sensor, der mit dem Körper
derart verbunden ist, dass, wenn der Körper innerhalb der intravaginalen
Kavität
positioniert wird, der zumindest eine Sensor in der Lage ist, Muskelaktivität der Muskeln
und Nerven, welche die intravaginale Kavität definieren und umgeben, zu
erfassen; und (v) einen Sender, der zum Übertragen eines Signals, das
außerhalb
des Körpers
empfangen werden kann, dient, wobei das Signal Daten einschließt, die zu
der von dem zumindest einen Sensor erfassten Muskelaktivität gehören; und
(b) eine extrakorporale Kontrolleinheit zur Verarbeitung des von
dem Sender empfangenen Signals, um dadurch die Dauer und Intensität von elektrischem
Strom, der dem zumindest einen Paar an Elektroden von der Stromversorgungs-
und Steuereinheit bereitgestellt wird, zu bestimmen.
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Gemäß noch weiteren
Merkmale in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen schließt das zumindest
eine Paar an Elektroden eine Vielzahl von Elektrodenpaaren ein,
wobei jedes Paar an Elektroden der Vielzahl von Elektrodenpaaren
mit einem spezifischen Bereich der äußeren Oberfläche des
Körpers
derart verbunden ist, dass jedes Paar an Elektroden gegen einen
spezifischen Bereich der Wand der intravaginalen Kavität vorgespannt
ist, wenn der Körper
innerhalb der intravaginalen Kavität positioniert wird.
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Gemäß noch einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Stimulieren von Muskeln und Nerven, welche eine intravaginale Kavität einer
Person definieren und umgeben, bereitgestellt, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte umfasst: (a) Positionieren einer intravaginalen
Vorrichtung innerhalb der intravaginalen Kavität der Person, wobei die intravaginale
Vorrichtung Folgendes einschließt:
(i) einen Körper,
der Formgedächtnis-Eigenschaften
aufweist, sodass, wenn der Körper
kontrahiert und innerhalb einer intravaginalen Kavität der Person
positioniert wird, der Körper
selbst expandiert, um sich einer Kontur der intravaginalen Kavität anzupassen;
und (ii) zumindest ein Paar an Elektroden, die mit einer äußeren Oberfläche des Körpers verbunden
sind, sodass, wenn der Körper
innerhalb der intravaginalen Kavität positioniert wird, jede Elektrode
des zumindest einen Paars an Elektroden gegen eine Wand der intravaginalen
Kavität vorgespannt
ist, um dadurch elektrischen Kontakt mit der Wand der intravaginalen
Kavität
aufrechtzuerhalten, wobei der von dem zumindest einen Paar an Elektroden
beziehbare elektrische Strom dem elektrischen Stimulieren der Muskeln
und Nerven, welche die intravaginale Kavität definieren und umgeben, dient;
und (b) Bereitstellen von elektrischem Strom mit einer vorher bestimmten
Intensität
und/oder Dauer an das zumindest eine Paar an Elektroden, die mit der äußeren Oberfläche des
Körpers
verbunden sind, um dadurch Muskeln und Nerven, welche die intravaginale
Kavität
der Person definieren und umgeben, stimulieren.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen dient das System
zum Behandeln oder Vorbeugen einer Funktionsstörung des Beckenbodens, wie
zum Beispiel Harninkontinenz, bei einer Person.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen dient die Stimulation
der Muskeln und Nerven, welche die intravaginale Kavität definieren
und umgeben, zur Behandlung oder Vorbeugung einer weiblichen sexuellen
Erregungsstörung
(FSAD, Female Sexual Arousal Disorder).
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen ist der Körper aus
einem elastischen Material, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Silikon, Gummi und Latex, konstruiert. Andere flexible Materialien
sind ebenfalls ins Auge gefasst.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen beträgt die Breite
des Körpers
in entspanntem Zustand zumindest 1,3 bis 1,5 Mal mehr als die Breite
des Körpers
in vollständig
kontrahiertem Zustand.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen beträgt die Länge des
Körpers
in entspanntem Zustand zumindest 1,3 bis 1,7 Mal, vorzugsweise 1,5
Mal weniger als die Länge
des Körpers
in vollständig
kontrahiertem Zustand.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen schließt das zumindest
eine Paar an Elektroden ein leitfähiges Material, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Gold, Kohlenstoff, Silber, rostfreiem Stahl,
Platin und/oder einer beliebigen Metalllegierung oder einem beliebigen
Komposit mit elektrischer Leitfähigkeit,
ein.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen ist der zumindest
eine mit dem Körper
verbundene Sensor ein Sensor für
Druck oder ein Sensor für
elektrische Aktivität.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen schließt die Stromversorgungs-
und Steuereinheit einen Empfänger
zum Empfangen von Befehlssignalen von der extrakorporalen Einheit
ein, wobei die Befehlssignale zum Modulieren der Dauer oder Intensität des elektrischen
Stroms, den das zumindest eine Paar an Elektroden von der Stromversorgungs-
und Steuereinheit bezieht, dienen.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen definiert der
Körper
einen im Wesentlichen abgerundeten rautenförmigen Rahmen in entspanntem
Zustand.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen dient die Stimulation
der Muskeln und Nerven, welche die intravaginale Kavität definieren
und umgeben, zum Behandeln oder Vorbeugen einer Funktionsstörung des
Beckenbodens, wie z. B. Harninkontinenz, bei einer Person.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen schließt die Vorrichtung
eine Vielzahl an Elektrodenpaaren ein, wobei jedes Elektrodenpaar
aus der Vielzahl an Elektrodenpaaren in einem bestimmten Bereich
der äußeren Oberfläche des
Körpers
positioniert wird, während
jedes Paar aus der Vielzahl an Elektrodenpaaren elektrischen Strom
mit einer spezifischen Frequenz, Intensität und/oder Dauer unabhängig bezieht.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung
zur Erfassung der elektrischen Aktivität von Muskeln, welche eine
intravaginale Kavität
einer Person definieren und umgeben, bereitgestellt, wobei die Vorrichtung Folgendes
umfasst: (a) einen Körper,
der Formgedächtnis-Eigenschaften
aufweist, sodass, wenn der Körper
kontrahiert und innerhalb einer intravaginalen Kavität der Person
positioniert wird, der Körper
selbst expandiert, um sich einer Kontur der intravaginalen Kavität anzupassen;
und (b) zumindest ein Paar an Elektroden, die mit einer äußeren Oberfläche des Körpers verbunden
sind, sodass, wenn der Körper
innerhalb der intravaginalen Kavität positioniert wird, jede Elektrode
des zumindest einen Paars an Elektroden gegen eine Wand der intravaginalen
Kavität vorgespannt
ist, um dadurch elektrischen Kontakt mit der Wand der intravaginalen
Kavität
aufrechtzuerhalten.
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Die
vorliegende Erfindung begegnet mit Erfolg den Unzulänglichkeiten
der derzeit bekannten Konfigurationen, indem sie eine intravaginale
Vorrichtung für
die Stimulation der Muskeln und Nerven, welche die intravaginale
Kavität
definieren und umgeben, und/oder für die Erfassung elektrischer
Muskelaktivität
bereitstellt, wobei die Vorrichtung für einen breiten Bereich von
anatomischen Gegebenheiten passt und leicht zu positionieren ist,
während
sie in der gewünschten
Position und Ausrichtung innerhalb der intravaginalen Kavität verbleibt
und gleichzeitig das Unbehagen der Patientin bei Verwendung minimiert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung ist hierin mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen nur beispielhaft
beschrieben. Mit spezifischem Bezug auf die Zeichnungen im Detail
wird betont, dass die dargestellten Einzelheiten nur beispielhaft
und zum Zweck der veranschaulichenden Erläuterung der bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dienen und hier dargeboten werden, um
bereitzustellen, was als nützlichste
und am leichtesten verständliche
Beschreibung der Prinzipien und begrifflichen Aspekte der Erfindung
angesehen wird. In dieser Hinsicht wird kein Versuch unternommen,
die strukturellen Details der Erfindung detaillierter zu zeigen,
als für
ein grundlegendes Verständnis
der Erfindung nötig
ist, wobei die Beschreibung zusammen mit den Zeichnungen es für den Fachmann
offensichtlich machen sollen, wie die verschiedenen Formen der Erfindung
in der Praxis ausgeführt
werden können.
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In
den Zeichnungen ist:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Vorrichtung für die Stimulation von Muskeln
und Nerven, welche die intravaginale Kavität definieren oder umgeben,
und/oder zum Erfassen der Aktivität der Muskeln, gemäß der Lehre
der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
perspektivische Ansicht einer Stromversorgungs- und Steuereinheit,
die mit der in 1 beschriebenen Vorrichtung
verbunden werden kann;
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3 eine
Seitenansicht der in 1 gezeigten Vorrichtung, die
mit der in 2 gezeigten Stromversorgungs-
und Steuereinheit verbunden ist;
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4a–b demonstrieren
den Vorgang des Einführens
und Positionierens der Vorrichtung zur Stimulation der Muskeln und
Nerven, welche die intravaginale Kavität definieren oder umgeben, und/oder
zum Erfassen der Aktivität
der Muskeln, gemäß der Lehre
der vorliegenden Erfindung;
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5 zeigt
ein System gemäß der Lehre
der vorliegenden Erfindung;
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6–15 zeigen
unterschiedliche Ebenen von Details von Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen intravaginalen
Vorrichtung;
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16a–b
veranschaulichen die anatomische Positionierung der inneren und äußeren Schließmuskel
(wiedergegeben aus „Clinical
Symposia Bd. 47, 3 Urinary Incontinence in Women", Ciba Pharmaceutical Div., Ciba-Geigy
Corp., Summit, New Jersey);
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17a–3 veranschaulichen
die Koaptation der Harnröhrenschleimhaut
(wiedergegeben aus „Clinical
Symposia Bd. 47, 3 Urinary Incontinence in Women", Ciba Pharmaceutical Div., Ciba-Geigy
Corp., Summit, New Jersey);
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18a–b
veranschaulichen die Stützung durch
die pubozervikalen Faszien von Blase, Harnröhre und Vagina (wiedergegeben
aus „Clinical
Symposia Bd. 47, 3 Urinary Incontinence in Women", Ciba Pharmaceutical Div., Ciba-Geigy
Corp., Summit, New Jersey);
-
19a–e
veranschaulichen die anatomischen Strukturen und physiologischen
Faktoren, die der Belastungsinkontinenz bei Frauen zugrunde liegen
(wiedergegeben aus „Clinical
Symposia Bd. 47, 3 Urinary Incontinence in Women", Ciba Pharmaceutical Div., Ciba-Geigy
Corp., Summit, New Jersey);
-
20a–g
veranschaulichen die physiologischen Faktoren, die der Detursorinstabilität und -hyperreflexie
zugrunde liegen (wiedergegeben aus „Clinical Symposia Bd. 47,
3 Urinary Incontinence in Women",
Ciba Pharmaceutical Div., Ciba-Geigy Corp., Summit, New Jersey);
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21a–h
veranschaulichen verschiedene Ursachen für Inkontinenz in Verbindung
mit anatomischen Anomalitäten,
die durch eine Blasenhalssuspensionsoperation (11b–e)
und verschiedene andere Faktoren (11f–g) verursacht
werden (wiedergegeben aus „Clinical
Symposia Bd. 47, 3 Urinary Incontinence in Women", Ciba Pharmaceutical Div., Ciba-Geigy
Corp., Summit, New Jersey); und
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22a–c
veranschaulichen die physiologischen Faktoren und anatomischen Strukturen,
die an der Füllungs-
und Entleerungsphase der Blasenfunktion mitwirken (wiedergegeben
aus „Clinical
Symposia Bd. 47, 3 Urinary Incontinence in Women", Ciba Pharmaceutical Div., Ciba-Geigy
Corp., Summit, New Jersey).
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegenden Ausführungsformen
umfassen eine Einsetzvorrichtung, zum Beispiel eine intravaginale
Vorrichtung, die dazu verwendet werden kann, die Muskeln und Nerven,
welche die intravaginale Kavität
definieren und umgeben, elektrisch zu stimulieren und/oder die elektrische
oder mechanische Aktivität
der Muskeln zu erfassen, aufzuzeichnen und zu melden. Insbesondere
können
die vorliegenden Ausführungsformen
dazu verwendet werden, eine Funktionsstörung des weiblichen Beckenbodens,
die zum Beispiel zur Harninkontinenz führt, durch Elektrostimulation
der Muskeln, die für
eine derartige Störung
zuständig
sind, und/oder durch Überwachung
der Muskelaktivität
zur Bereitstellung von Informationen an ein Biofeedbacksystem zu
behandeln.
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Prinzipien
und Durchführung
der vorliegenden Erfindung lassen sich mit Bezug auf die Zeichnungen
und begleitenden Erläuterungen
besser verstehen.
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Bevor
zumindest eine Ausführungsform
der Erfindung im Detail erläutert
wird, muss es klar sein, dass die Erfindung in ihrer Anwendung nicht
auf die Details der Konstruktion und die Anordnung der Bestandteile,
wie sie in der nachfolgenden Beschreibung dargelegt oder in den
Zeichnungen veranschaulicht werden, beschränkt ist. Die Erfindung ist auch
für andere
Ausführungsformen
geeignet oder kann auf unterschiedliche Weise praktiziert oder ausgeführt werden.
Auch sollte es klar sein, dass die Formulierungen und Begriffe,
die hierin verwendet werden, dem Zweck der Beschreibung dienen und
nicht als einschränkend
angesehen werden dürfen.
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Mit
Bezug nun auf die Zeichnungen, veranschaulicht 1 eine
mögliche
Konfiguration einer Vorrichtung für die Stimulierung und/oder
für die
Erfassung der elektrischen Aktivität von Muskeln und Nerven, welche
eine intravaginale Kavität
einer Person definieren und umgeben, wobei diese Vorrichtung hierin
nachstehend als Vorrichtung 10 bezeichnet wird.
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Vorrichtung 10 schließt einen
Körper 12 ein. Körper 12 ist
derart konstruiert, dass, wenn er kontrahiert und innerhalb einer
intravaginalen Kavität
der Person positioniert wird (siehe 4a–b), der
Körper 12 selbst
expandiert, um sich einer Kontur der intravaginalen Kavität anzupassen.
Diese Formgedächtnis-(Selbstexpansions-)Eigenschaft
des Körpers 12 lässt sich
erreichen durch Herstellen von zumindest einem Teil des Körpers 12 aus
einem elastischen Material mit einem derartigen „Gedächtnis", wie Silikon, Gummi, Latex – ohne darauf
beschränkt
zu sein – oder,
alternativ dazu, durch Bereitstellen von mehreren geästelten
Ansatzstellen (sprigged hinge points) entlang des Körpers 12,
die das Kontrahieren des Körpers 12 gegen
eine Federkraft ermöglichen,
wodurch ermöglicht
wird, dass der Körper 12 im
Anschluss an die Kontraktion von selbst expandiert.
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Wie
am besten in 3 ersichtlich, schließt die Vorrichtung 10 ferner
zumindest ein Paar an Elektroden 14 ein. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dienen einige oder alle der Elektroden 14 zur
Bereitstellung eines elektrischen Stroms zu den Wänden der
intravaginalen Kavität
der Person. In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dienen einige oder alle der Elektroden 14 zum
Aufzeichnen der elektrischen Aktivität der Muskeln, welche die Wände der
intravaginalen Kavität
der Person definieren. In jedem Fall sind die Elektroden 14 vorzugsweise
mit einer äußeren Oberfläche 16 des
Körpers 12 verbunden.
Folglich ist, wenn der Körper 12 innerhalb
der intravaginalen Kavität
positioniert wird, jede Elektrode 14 gegen eine Wand der
intravaginalen Kavität
vorgespannt, um dadurch den elektrischen Kontakt mit der Wand aufrechtzuerhalten.
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Vorzugsweise
schließt
die Vorrichtung 10 mehrere Paare an Elektroden 14 ein,
wobei jedes Paar mit einem spezifischen Bereich der äußeren Oberfläche 16 verbunden
wird. Gemäß dieser
bevorzugten Konfiguration der Vorrichtung 10 ist jedes Paar
an Elektroden gegen einen spezifischen Bereich der Wand der intravaginalen
Kavität
vorgespannt (in Kontakt), wenn die Vorrichtung 10 innerhalb
der intravaginalen Kavität
positioniert wird.
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Wie
in dem nachfolgenden Beispielteil näher detailliert, ist die Konfiguration
der Vorrichtung 10 der vorliegenden Erfindung besonders
vorteilhaft, da sie eine spezifische Stimulation (elektrisch) spezifischer Bereichen
der Wand der intravaginalen Kavität nach einem vorbestimmten
Stimulationsmuster ermöglicht.
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Zum
Aufrechterhalten einer optimalen Konduktanz wird der Teil der Elektroden 14,
der mit der Wand der intravaginalen Kavität den Kontakt aufrechterhält, aus
einem Material wie Gold und Platin – ohne darauf beschränkt zu sein – oder einem
beliebigen anderen hoch leitfähigen
Material, einschließlich Metalllegierungen
und Kompositen, hergestellt.
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Man
wird es zu würdigen
wissen, dass wenn er in seinen entspannten Zustand expandiert, der Körper 12 eine
Reduktion (anatomische Repositionierung) von prolabiertem Intravaginalgewebe
verursacht, was für
ein physiologischeres Muskeltraining von Vorteil ist. Die Flexibilität des Körpers 12 an
sich, im Gegensatz zu starren Konstruktionen, trägt auch dazu bei, ein physiologischeres
Muskeltraining zu erreichen.
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Der
von den Elektroden 14 bereitgestellte elektrische Strom
dient zur Elektrostimulation der Muskeln und/oder Nerven, welche
die intravaginale Kavität
definieren und umgeben.
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Vorzugsweise
schließen
diese Muskel die Beckenbodenmuskel ein, die eine quergestreifte Muskelschicht
bilden, die von den Eingeweiden durchquert wird. Diese quergestreifte
Muskelschicht teilt sich in zwei Hauptschichten. Die tiefe Schicht (der
sogenannte Musculus levator ani) ist in den M. pubococcygeus (der
außerdem
den M. puborectalis einschließt),
den M. ileococcygeus und den M. ischiococcygeus unterteilt. Diese
Muskel sind durch ihre Befestigungszone am Schambein begrenzt, von
wo aus sie entlang des Arcus tendineus (einer Verdickung der Obturatorfaszie),
durch die Sitzbeinstachel zum Steißbein und Kreuzbein verlaufen.
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Die
Oberflächenschicht
schließt
die Muskeln des Perineums ein, die zwischen dem unteren Teil des
Schambeins, den Sitzbeinhöckern
und dem Steißbein
liegen. Die Muskeln sind an einer zentralen perinealen Sehne befestigt,
die zwischen den urogenitalen Viscera und dem Anuskanal liegt. Diese
Muskeln schließen
die oberflächlichen
und tiefen transversalen Muskeln des Perineums ein, die ventrale Verlängerung
des äußeren Schließmuskels,
die einen Sehnenkreuzungspunkt mit dem M. bulbocavernosus und dem
M. ischicavernosus und dem äußeren Anusschließmuskel,
der im posterioren Abschnitt des Perineums liegt, bildet.
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Die
Schwächung
oder Dysfunktion eines oder mehrerer dieser Muskel oder der Nerven,
welche die Funktion dieser Muskel steuern, trägt zum Beginn und zum Fortschreiten
einer Funktionsstörung
des Beckenbodens, einschließlich
Harninkontinenz, Stuhlinkontinenz, Blasenentleerungsstörungen,
Vorfall der Geschlechtsorgane und sexuellen Fehlfunktionen (z. B.
FSAD) bei.
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Demnach
kann durch Stimulation dieser Muskulatur und/oder Nerven die Vorrichtung 10 der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden, um einer Funktionsstörung des
Beckenbodens, wie zum Beispiel Harninkontinenz, vorzubeugen oder
sie zu behandeln. Der nachstehende Beispielteil stellt eine nähere eine
nähere
Beschreibung verschiedener Behandlungspläne bereit, die durch die Vorrichtung 10 der
vorliegenden Erfindung bewirkt werden können.
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Man
wird es zu würdigen
wissen, dass die Stärkung
der Beckenbodenmuskel außerdem
die Fähigkeit
verbessert, stärkere
und/oder längere
Orgasmen beim Sexualverkehr zu erfahren.
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Da
die Position dieser Muskel im Verhältnis zur intravaginalen Kavität von Mensch
zu Mensch verschieden ist, kommt der Platzierung der Elektroden 14 auf
der äußeren Oberfläche 16 eine
entscheidende Bedeutung zu, will man maximale Stimulations-/Aktivitätsergebnisse
bei jeder Person erreichen. Weiter wird man es zu wissen, dass die
optimale Platzierung der Elektroden 14 zwar durch Testen
der Vorrichtung an einer großen
Anzahl von Einzelpersonen erreicht werden kann, doch lassen sich
derartige anatomische Begrenzungen durch die Platzierung von mehreren
Paaren an Elektroden 14 auf der äußeren Oberfläche 16,
wie hierin vorstehend erwähnt, überwinden,
was die Aktivierung von einem oder mehreren spezifischen Paaren
an Elektroden 14 entsprechend der individuellen anatomischen
Beschaffenheit ermöglicht.
Dies kann auch in Fällen
vorteilhaft sein, bei denen die Muskel auf einer Seite der intravaginalen
Kavität
stärker
sind als die Muskel auf der anderen Seite, wie es typischerweise
bei einer angeborenen Inkontinenz der Fall ist. Demzufolge kann
die Muskelstimulation mit der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise oder ausschließlich
an den schwachen Muskeln, statt an sämtlichen Muskeln, welche die
vaginale Kavität
umgeben und definieren, angewandt werden.
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Wie
in den 1 und 3 gezeigt, besteht eine mögliche Konfiguration
des Körpers 12 in
einem im Wesentlichen abgerundeten, rautenförmig gestalteten Rahmen mit
einer Länge
von ungefähr
5–7 cm und
einer Breite von 7–9
cm in entspanntem Zustand. In dieser Konfiguration sind die Elektroden 14 vorzugsweise
an der äußeren Oberfläche 16 der
Teile, die einen solchen Rahmen definieren, positioniert.
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Die
Konstruktion des Körpers 12 ist
derart ausgewählt,
dass er in entspanntem Zustand 1,3–1,7 Mal, vorzugsweise 1,5
Mal kürzer
ist als bei vollständiger
Kontraktion. Ebenso ist die Breite des Körpers 12 derart ausgewählt, dass
sie in entspanntem Zustand mindestens 1,3–1,7 Mal, vorzugsweise 1,5
Mal größer ist,
als bei vollständiger
Kontraktion. Dadurch ist es möglicht,
den Körper 12 in
einem breiten Spektrum von anatomischen Gegebenheiten einzusetzen.
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Die
Vorrichtung 10 schließt
ferner Anschlüsse 18 ein,
die dazu dienen, eine elektrische Schnittstelle mit einer Stromversorgungs-
und Steuereinheit, die nachstehend näher beschrieben ist, zu bilden.
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Vorzugsweise
werden die Anschlüsse 18 an einem
Hals 19 des Körpers 12 derart
positioniert, dass wenn der Körper 12 innerhalb
der intravaginalen Kavität
positioniert und mit der Stromversorgungs- und Steuereinheit verbunden
wird, die Stromversorgungs- und Steuereinheit außerhalb der intravaginalen
Kavität
positioniert ist.
-
Demnach,
wie insbesondere in den 2-5 gezeigt,
schließt
die Vorrichtung 10 ferner eine Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 ein,
die zum Bereitstellen von elektrischen Strömen ??? oder zu den Elektroden 14 und/oder
zum Herstellen einer potenziellen Differenz dazwischen dient. Die
Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 schließt Anschlussbuchsen 22 ein,
die dazu dienen, mit den vorstehend beschriebenen Anschlüssen 18 eine Schnittstelle
zu bilden.
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Die
Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 schließt vorzugsweise
auch einen Befestigungsmechanismus zum Anbringen der Stromversorgungs- und
Steuereinheit 20 an der Unterwäsche oder dem Körper der
Person bei Verwendung der Vorrichtung 10 ein. Dies gewährleistet,
dass der Körper 12 sich während der
Verwendung nicht innerhalb der intravaginalen Kavität verschiebt
oder verdreht, sodass ein optimaler elektrischer Kontakt und eine
optimale Stimulation der gewünschten
Muskel gewährleistet sind.
Ein derartiger Befestigungsmechanismus kann VelcroTM-Klettverschlüsse zum
Anbringen der Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 an
der Unterwäsche
oder der Schambehaarung der Person einschließen, oder er kann Klebeband
oder Saugschalen zum Anbringen der Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 am
Körper
der Person einschließen.
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Die
Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 schließt eine
Stromquelle, wie eine Batterie, eine Steuereinheit zum Steuern der
Ausgangsleistung der Stromquelle und die erforderlichen Schaltkreise
ein. Die Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 schließt vorzugsweise
auch eine Prozessoreinheit ein, wie hier nachstehend näher detailliert,
ein.
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Die
Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 schließt vorzugsweise
auch äußere Steuerungen zum
Steuern der Intensität,
Frequenz und Dauer des elektrischen Stroms, der an den Elektroden 14 bereitgestellt
wird, ein. In der Vorrichtung 10, die mehr als ein Paar
an Elektroden 14 einschließt, können derartige äußere Steuerungen
auch verwendet werden, um jedes Paar an Elektroden 14 getrennt
zu steuern, derart, dass die Intensität, Frequenz und/oder Dauer eines
elektrischen Stroms, der von jedem Paar an Elektroden 14 bezogen
wird, unabhängig
gesteuert werden kann. Zusätzlich
kann die Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 auch vorprogrammiert werden,
um ein voreingestelltes Stimulationsmuster über ein oder mehrere Paare
an Elektroden 14 zu liefern.
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Zum
Beispiel kann eine Person oder ein behandelnder Arzt die Stromversorgungs-
und Steuereinheit 20 gemäß den individuellen Bedürfnissen
einstellen oder ein voreingestelltes Stimulationsprogramm aktivieren,
um die Muskulatur, welche die intravaginale Kavität definiert
und umgibt, wirksam zu stimulieren und damit zu kontrahieren und
zu trainieren. Der nachfolgende Beispielteil detailliert verschiedene
Stimulationspläne,
die zur Behandlung von Inkontinenz geeignet sind und die durch die
Vorrichtung 10 der vorliegenden Erfindung bereitgestellt werden
können.
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Vorzugsweise
wird elektrischer Strom von der Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 in
einem intermittierenden Muster bereitgestellt, welches Intervalle
von 1–20,
vorzugsweise 2–10
Sekunden einschließt,
wobei jedes davon Wechsel- oder Gleichstrom im Abstand zu Ruheintervallen
von 2–40,
vorzugsweise 4–20
Sekunden, bereitstellt. Im Allgemeinen wird eine Impulsbreite von
100–200
Mikrosekunden mit Intervallen verwendet, um eine Frequenz von 5–90 Hz zu
erhalten.
-
Wie
in 3 gezeigt, schließt – gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung – die
Vorrichtung 10 ferner mindestens einen Sensor 24 (zwei
sind in 3 gezeigt), der vorzugsweise
an der äußeren Oberfläche 16 des
Körpers 10 angebracht
ist, ein. Der Sensor/die Sensoren 24 dient/dienen zum Erfassen
der Muskelaktivität
der Muskeln, welche die intravaginale Kavität definieren und umgeben. Derartiges
Erfassen kann entweder vor, während
oder nach der Stimulation dieser Muskel über die Elektroden 14 stattfinden.
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Der/die
Sensor/en kann/können
entweder Drucksensoren sein oder Sensoren, die in der Lage sind,
die elektrische Muskelaktivität
zu erfassen (z. B. Oberflächen-Elektromyographie-Sensoren).
Man wird zu es würdigen
wissen, dass im letzteren Fall eine Erdungselektrode in Vorrichtung 10 eingeschlossen
sein muss.
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In
jedem Fall dienen die Sensoren 24 zum Beurteilen der Muskelaktivität vor, während oder nach
der Behandlung, um dadurch entweder als Basis für ein Behandlungsprogramm oder
als Feedback für
ein Behandlungsprogramm zu dienen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung bilden die Sensoren 24 eine Schnittstelle
mit der Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 über Anschlüsse 18 oder
beliebige andere dazu vorgesehene Anschlüsse, die vorzugsweise am Hals 19 positioniert
sind. Zu diesem Zweck werden die Sensoren 24 mit Strom
von der Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 versorgt
und kommunizieren außerdem
Informationen die Muskelaktivität
betreffend an die Stromversorgungs- und Steuereinheit 20.
-
Derartige
Informationen, die von der Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 empfangen
werden, können
durch eine darin enthaltene Prozessoreinheit verarbeitet werden,
und die verarbeitete Information kann dazu eingesetzt werden, die
Intensität und/oder
Dauer des elektrischen Stroms, der von der Stromversorgungs- und
Steuereinheit 20 an die Elektroden 14 bereitgestellt
wird, automatisch anzupassen oder einzustellen.
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Man
wird es zu würdigen
wissen, dass die Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 auch
eine Speichervorrichtung und Ports für Schnittstellen mit einem
Personalcomputer einschließen
kann. So können
die Sensorinformationen für
jede Behandlungssitzung, die durch die Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 gesammelt
werden, zur Speicherung und/oder weiteren Analyse auf einen Computer
geladen werden.
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Die
oben beschriebene Konfiguration von Vorrichtung 10 der
vorliegenden Erfindung ist insbesondere deshalb vorteilhaft, weil
sie es der Vorrichtung 10 ermöglicht, den geeignetsten Behandlungsablauf
für eine
Person festzulegen.
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Alternativ
dazu können
die vom Sensor bereitgestellten Informationen an eine extrakorporale Einheit
zur Analyse über
einen Sender, der innerhalb des Sensors/der Sensoren 24 oder
des Körpers 12, oder
vorzugsweise innerhalb der Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 eingeschlossen
ist, übertragen werden.
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Daher
kann, gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung und wie in 5 gezeigt, die
Vorrichtung 10 der vorliegenden Erfindung Teil eines Systems
zur Stimulation von Muskeln und Nerven, welche eine intravaginale
Kavität
einer Person definieren und umgeben, bilden, das hier nachfolgend
als System 50 bezeichnet wird.
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Das
System 50 schließt
die Vorrichtung 10, wie vorstehend beschrieben, ein, die
gemäß diesem Aspekt
der vorliegenden Erfindung einen Sender 26 einschließt, der
vorzugsweise auf oder in der Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 positioniert
ist. Der Sender 26 dient zum Übertragen eines Signals, das
außerhalb
des Körpers
empfangen werden kann, wobei das Signal Daten betreffend die Muskelaktivität, die von
dem Sensor/den Sensoren 24 erfasst wird, einschließt.
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Das
System 50 schließt
auch eine extrakorporale Einheit 52 ein, die zum Verarbeiten
des vom Sender 26 empfangenen Signals dient, um dadurch die
Dauer oder Intensität
des an die Elektroden 24 von der Stromversorgungs- und
Steuereinheit 20 bereitgestellten elektrischen Stroms zu
bestimmen. Zu diesem Zweck schließt die extrakorporale Einheit 52 einen
Empfänger 54 und
eine Prozessoreinheit 56 (z. B. einen Personalcomputer)
ein.
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Vorzugsweise
schließt
die Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 der Vorrichtung 10 auch einen
Empfänger 28 ein.
Folglich überträgt nach
dem Verarbeiten des Signals, das vom Sender 26 empfangen
wird, die extrakorporale Einheit 52 vorzugsweise, über einen
Sender 58, ein Befehlssignal, das vom Empfänger 28 empfangen
werden kann, wobei das Befehlssignal die Dauer oder Intensität des an
die Elektroden 24 von der Stromversorgungs- und Steuereinheit 20 bereitgestellten
elektrischen Stroms bestimmt.
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Man
wird es zu würdigen
wissen, dass die vorstehend beschriebene Konfiguration des Systems 50 vorteilhaft
ist, da die extrakorporale Einheit 52 eine präzisere Verarbeitung
der von dem Sensor/den Sensoren 24 gesammelten Informationen
ermöglicht, um
dadurch einen geeigneten Behandlungsablauf präziser zu bestimmen. Außerdem ermöglicht diese Konfiguration
des Systems 50 auch das Verarbeiten und Speichern von Informationen,
die in mehreren Behandlungssitzungen gesammelt wurden, welche über einen
beliebigen Zeitraum von, sagen wir, Wochen oder Monaten durchgeführt wurden.
Weiterhin kann eine statistische Analyse von Informationen, die von
mehreren Individuen gesammelt wurden, dazu benutzt werden, um die
Behandlungspläne
oder die Konstruktion der Vorrichtung 10 zu verbessern.
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Es
wird nun Bezug genommen auf 6, welche
ein therapeutisches System 500 gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt. Das System 500 wird
gezeigt, eingeführt
in eine Kavität 504 eines
Körpers 506,
und kann zur Messung von Kräften
verwendet werden, die dahingehend wirken, dass sie die Körperkavität 504 komprimieren,
wie Kräfte,
die durch die Kontraktion von Muskeln erzeugt werden, welche die
Kavität 504 ausmachen
oder sich in ihrer Nähe
befinden.
-
Das
System 500 umfasst eine Messvorrichtung 502, vorzugsweise
von ringförmiger
Gestalt. Alternativ dazu ist die Gestalt der Vorrichtung 502 eine modifizierte
Ringform, gekennzeichnet durch die Gestalt einer abgerundeten Raute.
Die Vorrichtung 502 ist flexibel, und ihre Gestalt ist
in der Lage, sich als Antwort auf darauf ausgeübten Druck zu verformen.
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Die
Vorrichtung 502 umfasst einen flexiblen Behälter 510,
vorzugsweise aus Silikon, und eine elektronische Messvorrichtung 512,
die zumindest teilweise darin enthalten ist. Die Messvorrichtung 512 ist
so einsetzbar, dass sie auf Verformungen der Gestalt des Behälters 510 quantitativ
antwortet.
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Die
Vorrichtung 502 umfasst ferner ein Ausgabegerät 514 für die Übertragung
von Daten von der Messvorrichtung 514 an ein Datenverwertungssystem 520.
Das Datenverwertungssystem 520 befindet sich vorzugsweise
außerhalb
von Vorrichtung 502.
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Das
Ausgabegerät 514 ist
ein beliebiges Gerät,
das einsetzbar ist, um Daten zwischen der Messvorrichtung 512 und
dem Datenverwertungssystem 520 zu übertragen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das Ausgabegerät 514 einfach
Drahtverbindung zwischen der Messvorrichtung 512 und dem
Datenverwertungssystem 520. In alternativen Konstruktionen
ist das Ausgabegerät 514 eine
Datenübertragungsvorrichtung,
wie ein Radiofrequenz-Datenübertragungsmodul,
eine faseroptische Verbindung oder ein Infrarot-Datenübertragungsmodul.
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Es
wird nun Bezug genommen auf die 7a und 7b,
die eine erste alternative Konstruktion der Vorrichtung 502 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfassen. In der Ausführungsform von 7a umfasst eine
elektronische Messvorrichtung 512 einen Signalstärke-Messsensor 530.
Der Signalstärkesensor 530 umfasst
vorzugsweise einen Signalgenerator 532, der einsetzbar
ist, um ein Signal zu erzeugen, und zumindest einen Signalempfänger 534,
der einsetzbar ist, um das vom Signalgenerator 532 erzeugte
Signal zu empfangen.
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Der
Signalempfänger 534 ist
vorzugsweise mechanisch flexibel verbunden mit dem Signalgenerator 532.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird
die flexible Verbindung durch einen flexiblen Behälter 510,
der aus einem halbstarren, aber flexiblen Material konstruiert ist,
bereitgestellt. Die Gestalt des Behälters 510 unterliegt
der Veränderung
und Verformung als Antwort auf Drücke, die auf den Behälter 510 von äußeren Quellen
ausgeübt
werden, doch das Material des Behälters 510 kehrt tendenziell
zu seiner Gestalt zurück,
wenn derartige äußere Drücke nachlassen.
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Infolge
der flexiblen Verbindung zwischen dem Signalgenerator 532 und
dem Signalempfänger 534 bewirken
Veränderungen
bei den äußeren Kräften, die
auf den Behälter 510 wirken,
und daraus resultierende Veränderungen
der Gestalt des Behälters 510 infolge
dieser Kräfte
eine Veränderung
in der räumlichen
Beziehung zwischen dem Signalgenerator 532 und dem Signalempfänger 534.
Die vom Signalgenerator 532 erzeugten Signale weisen eine Stärke auf,
derart, dass Veränderungen
des Abstands oder anderer Aspekte der räumlichen Beziehung zwischen
dem Generator 532 und dem Empfänger 534 die Signalstärke, wie
sie vom Empfänger 534 empfangen
wird, beeinflussen. So könnten,
zum Beispiel, in einer bestimmten Konfiguration äußere Kräfte, die Teile des Behälters 512 komprimieren,
bewirken, dass der Generator 532 sich näher zum Empfänger 534 hinbewegt,
wodurch die Stärke
des empfangenen Signals, das vom Empfänger 534 aufgenommen
wird, zunimmt. Ebenso könnte
das Nachlassen der äußeren Kräfte, wodurch
der Behälter 510 in
seine entspannte Form zurückkehren
kann, den Generator 532 sodann weiter vom Empfänger 534 wegbewegen,
wodurch das Signal, das vom Empfänger 534 empfangen
wird, geschwächt
wird.
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In 7a ist
die Vorrichtung 502 gezeigt, mit dem Behälter 510 in
entspanntem Zustand, wobei die Signalempfänger 534 relativ entfernt
sind von der Signalquelle 532. Im Gegensatz dazu zeigt 21b die Vorrichtung 502, wie sie ist,
wenn der Behälter 510 durch äußere Kräfte komprimiert
wird, was bewirkt, dass die Signalempfänger 534 näher zur
Signalquelle 532 hinbewegt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Generator 532 ein Generator von elektronischen Signalen.
Typischerweise können
Signale, die vom Generator 532 erzeugt werden, Impulssignale
sein oder Wellensignale oder modulierte Impulssignale oder modulierte
Wellensignale oder wechselnde Impulssignale oder wechselnde Wellensignale,
und wechselnde Frequenzsignale oder phasenverschobene Signale.
-
In
alternativen bevorzugten Konstruktionen ist der Generator 532 ein
Infrarotsender und ist der Signalempfänger 534 ein Infrarotempfänger.
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In
einer zusätzlichen
alternativen bevorzugten Konstruktion ist der Generator 532 eine
Lichtquelle und ist der Empfänger 534 ein
lichtempfindlicher Sensor.
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In
einer zusätzlichen
alternativen bevorzugten Konstruktion ist der Generator 532 ein
Permanentmagnet, der ein Magnetfeld erzeugt, und der Signalempfänger 534 ist
ein Magnetsensor, wie ein Hall-Effekt-Halbleiterempfänger.
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In
einer zusätzlichen
alternativen bevorzugten Konstruktion ist der Generator 532 ein
elektrostatischer Feldgenerator unter Einsatz einer Plattenantenne,
und ist der Signalempfänger 534 ein
elektrostatischer Feldsensor unter Einsatz einer Plattenantenne.
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In
einer zusätzlichen
alternativen bevorzugten Konstruktion ist der Generator 532 ein
Ultraschall-Schallgenerator, und ist der Empfänger 534 ein Ultraschall-Schallsensor. In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Generator 532 eine Schallquelle, wie ein Lautsprecher,
und ist der Empfänger 534 ein
Schallsensor, wie ein Mikrofon.
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In
einer zusätzlichen
alternativen bevorzugten Konstruktion ist der Generator 532 ein
Isotop mit sehr geringer Strahlung, und ist der Signalempfänger 534 ein
Strahlungssensor, der einsetzbar ist, um eine Menge an empfangener
Strahlung zu messen.
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Es
wird nun aufmerksam gemacht auf 7c, was
ein Blockdiagramm ist, das eine vereinfachte schematische Darstellung
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
präsentiert,
wobei elektrische Anschlüsse
gezeigt werden, die mit der in den 7a und 7b präsentierten
Ausführungsform konsistent
sind, und das eine zusätzliche
Verstärkungsstufe
zeigt, die durch Verstärker 535 zum
Verstärken
von Signalen, die vom Signalempfänger 534 empfangen
werden, bereitgestellt wird, und das weiter ein äußeres Datenverwertungssystem 520 präsentiert,
welches hier als ein Balkengrafikanzeige 524 implementiert
ist.
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Es
wird nun aufmerksam gemacht auf die 8a und 8b,
die eine zusätzliche
alternative Konstruktion einer Vorrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung präsentieren.
Ein variables Widerstandselement 540 präsentiert einen elektrischen
Widerstand, der als Funktion von auf das Element 540 angewandter
Belastung oder Druck variiert. In der in 22a präsentierten
Konstruktion werden Kräfte,
die den Behälter 540 tendenziell
komprimieren, das variable Widerstandselement 540, das
ein belastungsempfindlicher Resistor 544 ist, tendenziell
verbiegen, wodurch sein Widerstand verändert wird. Eine Normalspannung wird
auf das variable Widerstandselement 540 angelegt, und der
Spannungsabfall über
den variablen Widerstand 540 wird durch ein Voltmeter gemessen, oder
der Strom im Stromkreis wird mit einem Amperemeter gemessen, wodurch
ein Maß für die Kompressionskräfte, denen
der Behälter 510 ausgesetzt ist,
oder für
die Größe, auf
die der Behälter 510 komprimiert
wurde, erhalten wird.
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In
einer alternativen Konstruktion, die in 6b präsentiert
wird, enthält
der Behälter 510 zur Gänze ein
mit Gas gefülltes,
ballonartiges Abteil 546, das auch den variablen Resistor 540 enthält, wobei es
sich um einen druckempfindlichen Resistor 548 handelt.
Die Kompression des Behälters 510 durch äußere Kräfte verursacht
die Kompression des Gases, das in dem Abteil 546 enthalten
ist. Diese Druckveränderung
bewirkt eine Veränderung
im elektrischen Widerstand des druckempfindlichen Resistors 548.
Eine Normspannung wird an den Resistor 548 angelegt, und
der Spannungsabfall über
den Resistor 548 wird mit einem Voltmeter gemessen, oder
der Strom im Stromkreis wird mit einem Amperemeter gemessen, wodurch
ein Maß für die Kompressionskräfte, denen
der Behälter 510 ausgesetzt
ist, und dadurch indirekt ein Maß für die Größe, auf die der Behälter 510 komprimiert
wurde, erhalten wird.
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Es
wird nun aufmerksam gemacht auf die 9a und 9b,
die alternative Konstruktionen für
eine erfindungsgemäße Messvorrichtung
präsentieren,
wobei die auf die Vorrichtung 502 ausgeübten Kräfte durch Veränderungen
in der Kapazität
der druckempfindlichen Kapazitätsvorrichtung
gemessen werden.
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Die 10a und 10b präsentieren
die Messvorrichtung 502, wobei das elektronische Messmodul 512 ein
Kapazitätsmessinstrument 550 umfasst,
das einsetzbar ist, um quantitativ auf Veränderungen der Kapazität eines
Kapazitätsmoduls 552 zu antworten.
Das Kapazitätsmodul 552 ist
dafür ausgelegt
und konstruiert, eine Kapazität
aufzuweisen, die als Funktion des an das Modul 552 angelegten
Druckes variiert. Das Kapazitätsmessinstrument 501 befindet
sich innerhalb des Behälters 510 in
einer Weise, die sicherstellt, dass Druck, der auf den Behälter 510 ausgeübt wird
und die Verformung der Gestalt des Behälters 510 bewirkt,
auf das Kapazitätsmodul 552 Druck
ausübt.
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In
der Ausführungsform,
die in 10a präsentiert wird, ist das Kapazitätsmessinstrument 550 derart
in dem Behälter 510 eingebettet,
dass Verformungen der Gestalt des Behälters 510 die Wirkung haben,
eine seitliche Druckausübung
auf das Kapazitätsmodul 552 herbeizuführen. Die
Wirkung des Gedrücktwerdens
besteht darin, dass die Kapazität des
Moduls 552 modifiziert wird, wobei die Veränderung
der Kapazität
abgelesen und durch das Kapazitätsmessinstrument 550 gemeldet
wird.
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Eine
alternative Konstruktion, die in 10b abgebildet
ist, gleicht der in 8b präsentierten Konstruktion, insofern
als das mit Gas gefüllte
Abteil 546 ein Kapazitätsmodul 552 enthält, das
als drucksensibles Kapazitätsmodul 553 implementiert
ist. Druck auf den Behälter 510 hat
die Wirkung, dass das Abteil 546 komprimiert wird, wodurch
der Druck eines darin enthaltenen Gases erhöht wird, wobei die Druckveränderung
zu einer Veränderung
der Kapazität
des Moduls 552 führt,
welche dann von dem Instrument 500 abgelesen und gemeldet
wird.
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Die 10c und 10d präsentieren
in beispielhafter Weise alternative Konstruktionen für das Kapazitätsmodul 552.
In der Ausführungsform der 10c ist ein erster Satz von Platten 554 mit
einem zweiten Satz von Platten 556 verschachtelt angeordnet.
Die Platten 554 und 556 sind in der Lage, sich
relativ zueinander zu bewegen. Unter seitlichem Druck, wie er durch
die Pfeile 558 dargestellt ist, schieben sich die Platten 554 und
die Platten 556 beide in Richtung Zentrum der Vorrichtung,
wodurch ein Bereich der Verschachtelung der Platten 554 und 556 vergrößert wird,
wodurch die Kapazität
des Moduls 552 vergrößert wird,
wobei die Veränderung
der Kapazität
vom Instrument 550 abgelesen und gemeldet wird.
-
In
der alternativen Konstruktion, die in 10d präsentiert
wird, sind ein erster Satz von Platten 554 und ein zweiter
Satz von Platten 556 durch ein schwammartiges Material 559 getrennt. Das
schwammartige Material 559 ist unter Druck komprimierbar.
Druck, der auf das Modul 552 angelegt wird, bewirkt die
Komprimierung des Materials 559, wodurch die Platten 554 in
größere Nähe zu den Platten 556 gebracht
werden, wodurch die Kapazität des
Moduls 552 erhöht
wird, wobei die Veränderung der
Kapazität
vom Instrument 550 gelesen und berichtet wird.
-
Es
wird nun aufmerksam gemacht auf 11, die
eine vereinfachte schematische Darstellung einer zusätzlichen
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist. In 24 umfasst
die elektronische Messvorrichtung 512 ein Induktivitätsmodul 560.
Das Induktivitätsmodul 560 umfasst
einen abgestimmten Oszillator 562, der eine Spule 564 einschließt, und
umfasst weiter ein Metallelement 566, das von der Spule 254 elektrisch
isoliert, aber flexibel damit verbunden ist.
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Die
flexible Verbindung zwischen dem Metallelement 566 und
der Spule 254 ist derart, dass Veränderungen in der Gestalt des
Behälters 510 tendenziell
eine Modifikation der räumlichen
Beziehung zwischen dem Metallelement 566 und der Spule 254 bewirken.
-
Die
Modifikation der räumlichen
Beziehung zwischen dem Metallelement 566 und der Spule 254, und
insbesondere Modifikationen, die bewirken, dass das Metallelement 566 näher an die
Spule 254 herankommt oder alternativ sich weiter von der
Spule 254 entfernt, bewirken, nach bekannten Gesetzen der
Physik, Veränderungen
in der Induktivität
der Spule 254.
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Da
die Spule 254 Teil eines abgestimmten Oszillators 562 ist,
wird durch die Modifikation der Induktivität der Spule 254 die
Abstimmung des abgestimmten Oszillators 562 modifiziert.
Infolgedessen werden durch Veränderungen
oder Verformungen der Gestalt des Behälters 510 unter dem
Einfluss äußerer Kräfte, wie
Druck, der auf den Behälter 510 durch
Muskelgruppen nahe einer Körperkavität, in welche
die Vorrichtung 502 eingeführt wird, ausgeübt wird,
Veränderungen
der Phase und Frequenz der Oszillationen des abgestimmten Oszillators 252 hervorgerufen.
-
Das
Induktivitätsmodul 560 umfasst
ferner ein Quantifizierungsmodul 568, das einsetzbar ist, um
auf derartige Modifikationen der Phase oder Frequenz von Oszillationen
des abgestimmten Oszillators 252 quantitativ zu antworten.
-
Das
Quantifizierungsmodul 568 umfasst vorzugsweise einen Referenzoszillator 570 zum
Bereitstellen einer stabilen Referenzoszillation, die von einem
Komparator 572 verwendet wird, der einsetzbar ist, um eine
Oszillation des Referenzoszillators 570 mit einer Oszillation
des abgestimmten Oszillators 562 zu vergleichen. Bei Verwendung
des Komparators 572 ist das Quantifizierungsmodul 568 einsetzbar,
um Unterschiede in den Phasen zwischen den Oszillationen des abgestimmten
Oszillators 562 und den Oszillationen des Referenzoszillators 570 zu quantifizieren.
Alternativ dazu ist bei Verwendung des Komparators 572 das
Quantifizierungsmodul 568 einsetzbar, um Unterschiede in
der Frequenz zwischen den Oszillationen des abgestimmten Oszillators 562 und
den Oszillationen des Referenzoszillators 570 zu quantifizieren.
Weiter alternativ dazu kann das Quantifizierungsmodul 568 einsetzbar
sein, um sowohl Unterschiede der Phase als auch Unterschiede der
Frequenz zwischen den Oszillationen der Oszillatoren 562 und 570 zu
quantifizieren.
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Das
Quantifizierungsmodul 568 ist in 11 präsentiert
als physisch außerhalb
von Behälter 510, jedoch
in einer anderen Konstruktion können
einige oder alle Elemente des Quantifizierungsmoduls 568 innerhalb
des Behälters 510 enthalten
sein.
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Bezug
wird nun genommen auf 12, die ein vereinfachtes Schaltdiagramm
zur Verwendung mit der Drucksensor-Ausführungsform der vorliegenden
Verwendung darstellt. In 12 weisen
zwei Oszillatoren 562 variable Frequenzen auf, die von
dem gemessenen Druck der Vorrichtung abhängig sind. Der gemessene Druck
kann zum Beispiel ??? Bewegung des Eisenelements 566 in
Bezug zu den Spulen 564. Ein weiterer, stabiler Oszillator 570 stellt
ein Referenzsignal bereit. Die Komparatoren 568 sind jeweils
zwischen jedem der variablen Oszillatoren 562 und dem stabilen
Oszillator 570 angeschlossen, um einen Vergleichs-Output
bereitzustellen, der Hinweise auf die Schwankungen der Oszillationsrate
gibt. Im einfachsten Fall kann der Komparator 568 ein bloßes EXOR-Gatter
sein, wobei die Spannung oder der Strom des EXOR-Ausgangs einen Hinweis auf den Druck
liefert. Die Ausgänge
der Komparatoren 568 sind vorzugsweise an eine Balkenanzeige 580 angeschlossen.
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Es
wird nun aufmerksam gemacht auf 13, die
ein Schaltdiagramm auf Bauteilebene darstellt, welches eine beispielhafte
Form zeigt, wie sich ein Teil des Diagramms von 12 realisieren lässt. 13 ist
insofern vereinfacht, als nur ein einziger variabler Oszillator
gezeigt wird.
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Es
wird nun aufmerksam gemacht auf 14, die
ein vereinfachtes Blockdiagramm darstellt, das die Bauteile eines
Datenverwertungssystems präsentiert,
welches einsetzbar ist, um von den von einer Abstandsmessvorrichtung
bereitgestellten Daten gemäß den bevorzugten
Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung Gebrauch zu machen.
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14 präsentiert
ein Datenverwertungssystem 520, das einsetzbar ist, um
die von einer Messvorrichtung 502 generierten Daten zu
empfangen und zu verwerten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Datenverwertungssystem 520 eine Anzeige 590,
die typischerweise eine optische Anzeige 592 umfasst und
wahlweise zusätzlich
eine akustische Anzeige 594 umfasst. Die optische Anzeige 592 ist typischerweise
nützlich
für einen
Benutzer wie einen praktischen Arzt, der von der Vorrichtung 502 für Zwecke
wie die medizinische Diagnose einer Patientin oder zum Überwachen
des Fortschritts einer medizinischen Behandlung Gebrauch macht.
Sowohl die optische Anzeige 592 als auch die akustische
Anzeige 594 sind typischerweise nützlich zum Bereitstellen von
Feedback für
eine Übende,
die ihre Körpervorgänge während einer
Biofeedback-Übungssitzung
selbst überwacht.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die optische Anzeige 592 eine Balkengrafikanzeige 524.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Datenverwertungssystem 520 ferner eine Datenaufzeichnungseinrichtung 606,
umfassend Mechanismen zum Speichern von Daten und zum Speichern
der Ergebnisse von Berechnungen. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Datenverwertungssystem 520 ferner eine Berechnungseinrichtung 608 zum
Durchführen
von Berechnungen auf der Basis von gespeicherten Daten oder von
Daten, die von der Vorrichtung 502 empfangen wurden.
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Die
Berechnungseinrichtung 608 umfasst wahlweise einen Mikroprozessor 596,
der für
die Durchführung
von Berechnungen einsetzbar ist.
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Die
Datenaufzeichnungseinrichtung 606 umfasst einen Speicher 598,
der zum Speichern von Daten einsetzbar ist. Gespeicherte Daten werden
typischerweise verwertet als Grundlage für Berechnungen, die von der
Berechnungseinrichtung 608 durchgeführt werden, und können auch
des Weiteren für eine
verzögerte
Anzeige verwendet werden.
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Der
Speicher 598 umfasst vorzugsweise einen RAM-Speicher 600 für die Kurzzeitspeicherung und
eine Festplatte 602 für
die Langzeitspeicherung, und er kann wahlweise weiter umfassen einen Flash-Speicher 610,
einen Blasenspeicher 612, eine CD-Lese- und Aufzeichnungsvorrichtung 614,
eine DVD-Lese- und Aufzeichnungsvorrichtung 616 oder eine
beliebige ähnliche
Datenspeicherungsvorrichtung, die in der Lage ist, als Datenaufzeichnungseinrichtung
zu fungieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Datenaufzeichnungseinrichtung 606 eine Datenbank 620.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
Daten, die in einer Datenbank 620 während einer ersten Behandlung
einer Patientin gespeichert werden, durch die Berechnungseinrichtung 608 mit
den von der Vorrichtung 502 während der nachfolgenden Behandlung
einer Patientin empfangenen Daten verglichen werden, wobei die Ergebnisse
dieses Vergleichs von der Anzeige 590 in Form eines graphischen
Vergleichs oder in einer Form, die Entwicklungstrends bei den empfangenen
Daten im Zeitverlauf hervorhebt, angezeigt werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Datenverwertungssystem 520 ein Biofeedback-Trainingssystem 622,
einsetzbar zum Bereitstellen von Feedback an eine Bedienungsperson
bezüglich
Messungen, die von der Vorrichtung 502 als Folge willentlicher
Handlungen des Anwenders gemessen werden, wodurch ein Verstärkungssystem
zur Erleichterung des Lernens der willentlichen Kontrolle ausgewählter Körpervorgänge durch den
Anwender bereitgestellt wird.
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Es
wird nun aufmerksam gemacht auf 15, die
eine vereinfachte schematische Darstellung ist, welche zusätzliche
bevorzugte Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Abstandsmesssystems
zeigt.
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15 präsentiert
eine Abstandsmessvorrichtung 502, die hier mit einer modifizierten
Ringform präsentiert
wird, gekennzeichnet durch eine abgerundete, rautenförmige Gestalt.
In einer in 15 präsentierten bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Vorrichtung 502 eine Mehrzahl von elektronischen
Messvorrichtungen 512. Die Verteilung einer Mehrzahl von
Messvorrichtungen 512 innerhalb der Vorrichtung 502 bietet
den Vorteil, dass die Vorrichtung 502, derart konfiguriert,
in der Lage ist, gleichzeitig Abstände in einer Mehrzahl von Richtungen
zu messen.
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Die
Vorrichtung 502 wurde in den verschiedenen vorstehend hierin
beschriebenen Ausführungsformen
und Konfigurationen in erster Linie als Instrument zum Messen von
Abständen
beschrieben. Es ist jedoch anzumerken, dass eine wichtige Verwendung
für eine
derartige Vorrichtung in der Messung der Muskelstärke und
des Muskeltonus für verschiedene
Muskeln und Muskelgruppen, die sich rund um verschiedene Hohlräume des
menschlichen Körpers
konzentrieren, liegt. Eine typische Verwendung für die Vorrichtung 502 liegt
zum Beispiel in der Diagnose und Behandlung von Harninkontinenz
bei Frauen. Es ist bekannt, dass verschiedene Arten von Harninkontinenz
typischerweise mit einer Schwäche und
Funktionsstörung
spezifischer Muskelgruppen zusammenhängt. Die Vorrichtung 502 kann
verwendet werden, um schnell, leicht und konsequent die Stärke derartiger
Muskelgruppen zu messen. Für manche
diagnostische Zwecke kann der Abstand der Vaginalwände untereinander
in verschiedenen Dimensionen als korrelierend mit deren Muskelstärke betrachtet
werden. Für
andere Zwecke können
Messungen durchgeführt
werden, bei denen die ohne willentliches Anspannen der Muskeln in
verschiedenen Richtungen gemessenen Abstände verglichen und mit anderen
Messungen verglichen werden, die in den gleichen Richtungen während des
Anspannens der Muskeln durchgeführt
wurden. In manchen diagnostischen Zusammenhängen kann ein großer Unterschied
zwischen dem entspannten und dem angespannten Zustand der Muskeln
als Maß für die Muskelstärke genommen
werden. In anderen diagnostischen Zusammenhängen kann ein großer Unterschied
zwischen bestimmten Messungen der Abstände zwischen dem angespannten
und dem entspannten Zustand eine Schwäche von Muskeln widerspiegeln,
die, wenn sie stärker
gewesen wären, eine
so große
Verschiebung verhindert hätten.
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Eine
fruchtbringende Verwertung der Vorrichtung 502 besteht
im Messen der Veränderung
der Muskelstärke
als Antwort auf therapeutische Maßnahmen. Zum Beispiel ist die
Harninkontinenz manchmal durch den Einsatz von Kegel-Übungen oder
anderen Übungen
behandelbar. Es ist jedoch weithin bekannt, dass es schwierig ist,
die Kegel-Übungen
richtig zu erlernen, und dass ein großer Prozentsatz der Patientinnen,
die versuchen, Harninkontinenz durch die Anwendung solcher Übungen zu behandeln,
nicht den erwarteten Gewinn daraus ziehen, weil sie die Übung nicht
richtig ausführen.
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In
diesem Zusammenhang kann der Einsatz der Vorrichtung 502 für diese
Patientinnen nützlich sein,
sowohl durch unmittelbares Feedback während des Ausführens einer Übung bezüglich der
Richtigkeit ihrer Ausführung,
als auch durch Bereitstellung von Langzeit-Feedback für die Patientin
durch Messen der Veränderungen
der Muskelstärke über den Verlauf
eines Behandlungsprogramms.
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Wie
beschrieben, kann Harninkontinenz in vielen Fällen mittels Elektrostimulation
der Muskeln zum Zweck der Entwicklung von Stärke in den stimulierten Muskeln
und einem verbesserten Muskeltonus im ganzen Bereich des Harntraktes
behandelt werden. Die Vorrichtung 502 kann nützlich sein,
um den Fortschritt einer derartigen Behandlung zu bewerten, indem
sie konsequente Messungen der Muskelstärke im zeitlichen Vergleich
bereitstellt. Das System 500, das die Vorrichtung 502 und
ein Datenverwertungssystem, wie hierin vorstehend im Zusammenhang
einer Erörterung
der 14 beschrieben, umfasst, ist einsetzbar, um Entwicklungstrends
anhand der Daten, die im Verlauf einer Behandlung aufgezeichnet
wurden, aufzuzeigen.
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Mit
erneutem Bezug auf 15 wird eine Konfiguration präsentiert,
die äußerst zweckmäßig ist,
wenn die Vorrichtung 502 als Messvorrichtung im Zusammenhang
mit einem Ablauf therapeutischer Muskelstimulation zur Behandlung
von Harninkontinenz verwendet wird. Die Elektroden 630 eines
therapeutischen Muskelstimulationssystems können mit den Konfigurationen
der Vorrichtung 502, wie hierin vorstehend beschrieben,
kombiniert werden, um eine kombinierte Stimulations- und Messvorrichtung 632 bereitzustellen,
die sowohl Messkonfigurationen der Vorrichtung 502 als
auch Muskelstimulationskonfigurationen, umfassend Elektroden für die Elektrostimulation
von Muskeln, und andere Elemente, die eine elektrische Muskelstimulationsvorrichtung
ausmachen, umfasst.
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Demnach
stellen die vorliegenden Ausführungsformen
unter anderem eine Vorrichtung bereit, die für die Elektrostimulation der
Muskeln und Nerven, welche die intravaginale Kavität definieren
und umgeben, verwendbar ist. In starkem Gegensatz zu Vorrichtungen
im Stand der Technik, von denen einige hierin vorstehend in dem
Abschnitt über
den allgemeinen Stand der Technik beschrieben sind, stellt die vorliegende
Erfindung eine einfache Lösung
dar, um die Einschränkungen
zu überwinden,
die den Vorrichtungen des Stands der Technik innewohnen. Aufgrund
ihrer Speichereigenschaften kann die Vorrichtung, gemäß der Lehre
der Erfindung: (i) sich innerhalb eines breiten Bereichs von Personen
anatomisch selbst anpassen, wodurch ein optimaler Kontakt zwischen
dem auf der Vorrichtung bereitgestellten Elektrodenpaar und der
Wand der intravaginalen Kavität
aufrechterhalten wird; (ii) leicht in die intravaginale Kavität eingeführt und
auch leicht wieder entfernt werden; und (iii) verbleibt sie an der
gewünschten
Stelle innerhalb der intravaginalen Kavität, ohne Unbehagen zu hervorzurufen,
während
sie es der Person ermöglicht,
mobil zu sein, ohne eine Verschiebung der Vorrichtung befürchten zu
müssen.
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Die
vorstehenden Ausführungsformen
erlauben dadurch eine exakte Stimulation der Muskeln und Nerven,
welche die intravaginale Kavität
definieren und umgeben, sowie die Messung der Muskelaktivität und die
Messung der Muskelaktivität
unter Anwendung von Biofeedback-Techniken, wie vorstehend beschrieben.
Sie ist insbesondere hilfreich für die
Behandlung und Vorbeugung von Harninkontinenz, einer Störung, die
(i) durch unwillkürlichen Harnverlust
gekennzeichnet ist; und/oder (ii) einer Imbalance zwischen dem autonomen
und dem parasympathischen Nervensystem, welche die Ursache für Blasenfunktionsstörungen ist;
beides kann durch eine derartige Stimulation profitieren.
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Folglich
können
durch die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung bereitstellte Elektrostimulation
und die Biofeedback-Überwachung
dazu eingesetzt werden, die Muskelstärke wirksam zu erhöhen, während die
Muskelaktivität
bewertet wird und der beste Behandlungsverlauf für die behandelte Person festgelegt
wird.
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Weitere
Ziele, Vorteile und neue Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
für den
Fachmann beim Studium der nachfolgenden Beispiele, die nicht als
einschränkend
beabsichtigt sind, offenkundig werden. Zudem findet jede der verschiecenen Ausführungsformen
und jeder der Aspekte der vorliegenden Erfindung, wie hier vorstehend
skizziert und im Anspruchsteil nachstehend beansprucht, in den nun
folgenden Beispielen experimentelle Unterstützung.
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BEISPIELE
-
Es
wird nun Bezug genommen auf die folgenden Beispiele, die zusammen
mit den vorstehenden Beschreibungen die Erfindung auf eine nicht
einschränkende
Weise veranschaulichen.
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Blasenfunktion
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Die
Blasenfunktion hat zwei Phasen (22a–c); während der
Füllungsphase
speichert die Blase den Harn, bis sie willentlich geleert werden kann,
wohingegen die Blase während
der Entleerungsphase ihren Inhalt unter willentlicher Kontrolle freigibt.
Störungen,
welche die Blasenspeicherung (Füllungsphase)
betreffen, verursachen eine Harninkontinenz, wohingegen Störungen der
Entleerungsphase entweder eine teilweise oder vollständige Harnzurückhaltung
verursachen. Störungen sowohl der
Füllungs-
als auch der Leerungsphase finden sich oft bei ein und demselben
Patienten, insbesondere bei älteren
Frauen.
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Die
neurologische Steuerung der Blasenaktivität ist äußerst komplex und noch nicht
vollständig erfasst.
Blase und Harnröhre
werden primär
vom autonomen Nervensystem innerviert. Somatische Nerven, welche
die Beckenbodenmuskeln und den äußeren Harnröhrenschließmuskel
innervieren, modulieren dieses System. Die Steuerung der Kontinenz beruht
auf dem Wechselspiel zwischen diesen beiden Nervensystemen und wird
durch verschiedene Zentren im Gehirn und im Rückenmark koordiniert.
-
Füllungsphase:
-
Während der
Füllungsphase
der Blasenfunktion befindet sich der Detrusormuskel in Ruhe in einem
nicht-kontraktilen Zustand. Die Blase besitzt die Fähigkeit,
zunehmende Harnmengen aufzunehmen (Speicherfähigkeit), ohne einen begleitenden
Zuwachs des Innendrucks. Geht diese Speicherfähigkeit verloren oder ist sie
beeinträchtigt,
können
spontane unwillkürliche
Blasenkontraktionen resultieren, was zu unwillkürlichem Harnverlust führt (21a–h).
Die spontanen Kontraktionen, bekannt als Detrusorüberaktivität, Blasenschwäche oder
Detrusorinstabilität,
sind eine häufige
Ursache für Harninkontinenz.
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Die
Füllungsphase
der Blasenfunktion wird durch Sympathikus-Stimulation der β-Adrenozeptoren
innerhalb der Blasenwand hervorgerufen, die eine Detrusorrelaxation
herbeiführen.
Gleichzeitig hemmt das sympathische Nervensystem die Aktivität des Parasympathikus,
wodurch ein entspannter Zustand noch mehr unterstützt wird.
Die Detrusorrelaxation während
der Füllungsphase
ist ein Schlüsselfaktor
für die
Speicherfähigkeit
der Blase. Die Sympathikus-Stimulation der alpha-Adrenozeptoren
in den inneren Schließmuskeln
verursacht eine Konstrktion mit einer begleitenden Zunahme des Harnröhrendrucks.
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Der äußere Harnröhrenschließmuskel
und der M. levator ani dienen als Kontinenzsicherungsmechanismen.
Obwohl sie sich in einem ständigen Zustand
der Kontraktion befinden, können
diese Muskel in Zeiten erhöhter
mechanischer Beanspruchung sich noch weiter kontrahieren, um die
Entleerung für
kurze Zeit zu verhindern. Beide werden auf zweifache Weise durch
den Pudendalnerv und die efferenten Sakralnerven beeinflusst. Sobald
die Blase ihre Funktionskapazität
(gewöhnlich
350–650
ml) erreicht, signalisieren Rezeptoren innerhalb des Detrusormuskels
den höheren
kortikalen Zentren im Gehirn, die Entleerungsphase einzuleiten (oder
die Füllungsphase
willentlich fortzusetzen).
-
Entleerungsphase:
-
Die
Entleerung, oder Miktion, hängt
von der koordinierten Aktivität
der Harnröhre
und des Detrusormuskels ab. Die Entleerung wird durch Relaxation der
Muskel der Harnröhre
und des Levator ani, eng gefolgt von einer Detrusorkontraktion,
ausgelöst.
Die Hemmung des Pudendal- und des efferenten Sakralnervs ruft die
Relaxation des äußeren Harnröhrenschließmuskels
und des M. levator ani hervor. Dadurch tritt ein posteriores Nachlassen
der „Hängematte", einer aus Faszien
gebildeten Unterstützung der
Harnröhre,
ein. Mittlerweile hemmt der Kortex das sympathische System, und
es erfolgt die Relaxation des inneren Harnröhrenschließmuskels. Die Harnröhre verkürzt sich
und dadurch vermindert sich der Widerstand gegen den Harnabgang.
Die Aktivierung der parasympathischen cholinergen Rezeptoren im
Detrusormuskel stimuliert die Blasenkontraktion, und die Miktion
setzt ein.
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Anomalien
der Entleerungsphase können durch
einen Mangel an Zeitsteuerung zwischen der Harnröhrenrelaxation und der Blasenkontraktion
bedingt sein. Nebenwirkungen von Drogen oder Rückenmarkserkrankungen wie multiple
Sklerose können
zu Harnverhalt führen.
Eine beeinträchtigte
Kontraktionsfähigkeit
kann durch eine Verletzung, Überdehnung,
Fibrose oder entzündliche
Prozesse, die die Blase betreffen, auftreten (21a–h).
Schließlich
kann eine Entleerungsstörung
auch die Folge von erhöhtem
Abflusswiderstand, verursacht durch starken Organprolaps durch die
Vagina, oder durch Tumoren sein.
-
Der
primäre
Mechanismus der Kontinenz (6a–8b)
wird durch spezialisierte glatte Muskelschleifen am inneren Harnröhrenschließmuskel
(Sphinkter) hervorgerufen. Die Harnröhre, auf ihrer unterstützenden „Hängematte" aus Bindegewebe ruhend
(die als pubozervikale Faszien bezeichnet werden), wird in einer
Position gehalten, die eine rotatorische Absenkung (Urethrozele)
in die Vagina verhindert. Wenn der Bauchinnendruck zunimmt, wird
die vordere Harnröhrenwand
gegen die hintere Harnröhrenwand
gedrückt,
die gegen den pubozervikalen Faszien-„Backstop" fixiert ist. Diese
Wirkung fügt
dem durch den inneren Sphinktermechanismus erzeugten Druck weiteren
Schließdruck
hinzu. Um die Harnkontinenz weiter abzusichern, verschließt der äußere Sphinktermechanismus
den mittleren Abschnitt der Harnröhre. Der Plexus der submukosalen Blutgefäße spielt
ebenfalls eine Rolle bei der Verhinderung des Auslaufens, indem
er einen passiven Harnröhrendruck
aufrechterhält.
Normalerweise wird eine Inkontinenz erst dann klinisch offenkundig,
wenn mehrfache Versagen dieser Systeme stattfinden.
-
BEISPIEL 1
-
Echte Belastungsinkontinenz
-
Ursache:
-
Unwillkürlicher
Harnverlust in Verbindung mit erhöhtem Innendruck des Abdomens
(19a–e)
ist gewöhnlich
begleitet von einem Verlust der Stütze für die Blasenhals-/urethrovesikale
Verbindung. Bei der physischen Untersuchung zeigt sich dieser Mangel an
Unterstützung
(Hypermobilität
der urethrovesikalen Verbindung oder häufiger definiert als: Blasenhalshypermobilität) an einem
posterioren rotatorischen Descensus der anterioren Vaginalwand in
die Vagina bei Anstrengung.
-
Eine
seltene Subform der Belastungsinkontinenz, die als intrinsische
Sphinkterinsuffizienz bezeichnet wird, ist typisiert durch eine
paradoxe Öffnung
des Harnröhrenschließmuskels
während
Zeiten erhöhten
Bauchinnendrucks, selbst wenn die urethrovesikale Verbindung bei
Anstrengung relativ immobil ist. Eine intrinsische Sphinkterinsuffizienz
ist oft bei stationären
Patienten, die mehrfache operative Anti-Inkontinenzeingriffe hinter sich haben,
zu sehen. Patienten mit intrinsischer Sphinkterinsuffizienz erleben
oft ein ständiges
Auslaufen oder Harnabgang bei minimaler Anstrengung.
-
Behandlungsprogramm:
-
Erfindungsgemäß kann durch
die Stärkung der
Beckenbodenmuskel eine leichte bis mäßige echte Belastungsinkontinenz
geheilt werden (sofern nicht die passive Stütze durch das Bindegewebe zu sehr
beeinträchtigt
ist und eine operative Reparatur erforderlich ist). Die Positionierung
der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung innerhalb des Vaginalhohlraums,
derart, dass jedes Paar an Elektroden an die unterschiedliche Gestalt,
Lokalisation und einzigartige Richtung der Muskelfasern angepasst
wird, ist wesentlich für
eine effiziente Elektrostimulationsbehandlung (SE) und Oberflächen-Elektromyographie-Ablesung
(SEMG, Surface Electromyography). Dadurch wird gewährleistet,
dass der M. iliococcygeus und der M. pubococcygeus (mit dem besonders wichtigen
M. puborectalis), die eine unterschiedliche Lokalisation und Richtung
aufweisen, von jedem Paar an Elektroden separat behandelt werden.
Da die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung dazu eingesetzt werden
kann, einen schwachen Muskel zu stimulieren, ob unilateral oder
bilateral, fördert
das die Neubalancierung des hängmattenartigen
Stützgewebes
der Beckenorgane, einschließlich
des Blasenhalses. Darüber
hinaus wurde gefunden, dass eine wiederholte willentliche oder (über ES)
künstlich herbeigeführte Kontraktion
der Beckenbodenmuskeln einen effizienten stärkenden Faktor für die bestehenden
Stützbänder darstellt.
Die Stimulation vermag auch die Reinnervation von teilweise denervierten
Beckenbodenmuskeln durch Verbessern der Regeneration von überlebenden
motorischen Axonen verbessern.
-
Die
para- und perurethralen Beckenbodenmuskeln enthalten langsam zuckende,
nicht ermüdbare
Muskelfasern (überwiegend
im äußeren Harnröhrenschließmuskel,
der die Verlängerung
des M. puborectalis darstellt), deren Funktion die Aufrechterhaltung
der Kontinenz ist. Die langsam zuckenden Muskelfasern weisen eine
Fusionsfrequenz von etwa 10–20
Hz auf. Die para- und periurethralen Beckenbodenmuskeln enthalten
auch schnell zuckende, ermüdbare
Muskelfasern (überwiegend
der M. iliococcygeus und M. pubococcygeus), die 10 bis 20 Mal mehr
Kontraktionskraft hervorbringen als die langsamen Fasern. Diese
Muskel stellen den größten Teil der
Schließkraft
der Harnröhre
während
der Zunahme des Bauchinnendrucks (wie etwa beim Husten, Niesen usw.)
bereit. Darüber
hinaus ist die Unversehrtheit der schneller zuckenden Muskelfasern
für mehrere
andere Funktionen, wie das Erreichen eines normalen Orgasmus (der
die Fähigkeit
von 0,8 Kontraktionen pro Sekunde erfordert) und die Verhinderung
von Beckenschmerzen, wie bei Vestibulitis, Vulvodynie, Urethralsyndrom
usw., wichtig. Die schnell zuckenden Muskelfasern weisen eine Fusionsfrequenz
von etwa 35–40
Hz auf.
-
Es
ist anzumerken, dass an einer willentlichen Kontraktion von Muskeln
nur 60% der schnell zuckenden Muskelfasern beteiligt sind. Im Gegensatz
dazu beteiligt die ES-Behandlung sämtliche schnell zuckenden Muskelfasern,
wodurch ein effizienteres Training solcher Muskelfasern ermöglicht wird.
Folglich erreicht die ES-Behandlung die gewünschten Stärkungsziele innerhalb weniger
Wochen, anstelle von Monaten, die bei Selbsttrainingsprogrammen
hierfür
benötigt
werden.
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Eine
optimale Inkontinenzbehandlung sollte eine sequenzielle oder begleitende
Elektrostimulation sowohl der schnell als auch langsam zuckenden Muskelfasern
einschließen.
Die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung ermöglicht eine derartige Behandlung,
da sie die Anwendung von zwei einzigartigen und getrennten Strömen simultan
oder sequenziell erlaubt.
-
Zum
Beispiel kann als geeignetes Behandlungsprogramm eine Iliococcygeus-Stimulation mit einem
Strom von 50 Hz, der über
ein oder mehrere Elektrodenpaare bereitgestellt wird, und eine Stimulation
des M. puborectalis und/oder des äußeren Harnröhrenschließmuskels mit einem Strom von
10 Hz, der von einem zweiten Elektrodenpaar bereitgestellt wird,
eingesetzt werden.
-
Die
Stimulations- und Ruheperioden werden nach Bedarf, oder wie durch
Muskelfeedback-Überwachung
(z. B. SEMG – Surface
Electro-Myograph; Oberflächen-Elektromyograph)
nachgewiesen, gewählt.
Sind die Muskel sehr schwach, ist eine 5 Sekunden dauernde Stimulation
mit einem 10 Sekunden dauernden Ruheintervall angemessen. Sind die Muskel
stark und wird eine Vorbeugung gewünscht, ist eine 10 Sekunden
dauernde Stimulation mit einem 10 Sekunden dauernden Ruheintervall
verwendet.
-
Die
Dauer des Behandlungsprogramms wird den individuellen Erfordernissen
angepasst. Ein Kurzzeitbehandlungsprogramm von 20 Minuten zweimal
täglich,
mit maximal vertretbarer Intensität, ist optimal. Ein Langzeitbehandlungsprogramm,
der zum Stärken
der Muskulatur am besten geeignet ist, würde typischerweise eine Behandlung
von 8 Stunden einmal täglich
bei einer ES-Intensität
unterhalb der Empfindungsschwelle einschließen. Obwohl das letztere Behandlungsprogramm
effizienter ist, kommt er häufiger
vor, weil die Vorrichtungen aus dem Stand der Technik typischerweise
unbequem und aufgrund von unzureichender Elektrodenpositionierung
weniger präzise
sind.
-
Eine
typische Behandlungsdauer liegt bei 12 Wochen und wird noch vor
einer in Frage kommenden operativen Reparatur von schadhaftem Bindegewebe
empfohlen, da sich bereits früher
gezeigt hat, dass ohne einen unversehrten M. puborectalis eine echte
Belastungsinkontinenz innerhalb von 18 Monaten bei 50% der Patienten
wiederkehrt.
-
BEISPIEL 2
-
Detrusorinstabilität
-
Ursache:
-
Inkontinenz
mit starkem Entleerungsdrang rührt
von unwillkürlichen
Detrusorkontraktionen her, die während
der Füllungsphase
auftreten (20a–g). Normalerweise dürften diese
Kontraktionen entweder gar nicht auftreten oder die Frau sollte in
der Lage sein, den Harndrang für
ein paar Minuten zu unterdrücken. „Die Blase
hat sich der Gehirnkontrolle entzogen" – so
könnte
man sich die Detrusorinstabilität
auf einfache Weise vorstellen.
-
Da
Detrusorinstabilität
aus verschiedenen Störungen
resultieren kann, wird dafür
eine eigene Differenzialdiagnose erstellt. Symptome, die auf Blasenüberaktivität hinweisen,
wie Häufigkeit,
Dringlichkeit und nächtliches
Harnlassen, sollten sorgfältig beurteilt
werden, da sie manchmal potenziell heilbare Krankheiten ankündigen können.
-
Zum
Beispiel können
bei älteren
Frauen Harnwegsinfektionen (21g–h) Symptome
von Dranginkontinenz verursachen, während bei jüngeren Frauen häufiger Dysurie
und Schmerzen oberhalb des Schambeins als Symptome auftreten. Rund 20%
der Frauen mit Blasentumoren (21g)
zeigen anstelle von Hämaturie
die lästigen
Symptome der Dranginkontinenz. Auch Blasensteine (21g) können ähnliche
Symptome hervorbringen und im Unterschied zu Nieren- und Harnleitersteinen
erzeugen sie in der Regel keinen Schmerz oder Blut im Harn. Blasensteine
kommen am häufigsten
bei Pflegeheimbewohnern mit Harnstau und chronischen Blaseninfektionen
vor. Dranginkontinenz ist auch eine Folge von suburethralen Divertikeln
(21g). Diese mit Flüssigkeit gefüllten Säcke finden
sich gewöhnlich
entlang des posterolateralen Abschnitts der Harnröhre. Divertikel
können
mehrfach oder einzeln auftreten und können chronisch infizierten
Harn, Steine oder Tumoren enthalten. Sämtliche genannten pathologischen
Formen stellen eine Kontraindikation für ES dar, jedoch nicht für die willentliche
Aktivierung der Muskel unter Biofeedback-Steuerung. Schließlich können auch
vorausgegangene operative Maßnahmen
gegen Inkontinenz, wie retropubische Kolposuspensionen, zu Dranginkontinenz
führen (21b–e),
ebenso wie ein durch Estrogenmangel bedingter insuffizienter Harnröhrenverschlussdruck.
-
Zwar
bedeutet die Diagnose von Detrusorinstabilität typischerweise, dass der
Patient neurologisch normal ist, doch können einige neurologische Störungen die
Blasenfunktion verändern,
was zu instabilen Blasenkontraktionen führt. Eine Detrusorüberaktivität, die auf
eine neurologische Erkrankung zurückgeführt wird, nennt man Detrusorhyperreflexie.
Neurologische Störungen,
die für
gewöhnlich eine
Detrusorinstabilität
bewirken, sind die Alzheimer-Krankheit, Parkinson, multiple Sklerose
und Schlaganfall.
-
Behandlungsprogramm:
-
Die
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann innerhalb der Vaginalhöhle positioniert
werden und dazu verwendet werden, um (über ES) sowohl das sympathische
Hemmungssystem der Blase als auch die zentrale Hemmbahn zum parasympathischen
Motoneuron zu behandeln. Beide Systeme arbeiten bei ziemlich geringen
Frequenzen. Die maximale Hemmung über die Bahn des Sympathikus kann über einen
Strom von 5 Hz erzielt werden, während
die zentrale Hemmungsbahn unter Einsatz eines Signals von 5–10 Hz aktiviert
werden kann. Die Frequenzcharakteristiken sind ähnlich für Reflexe, die im Genital-
und im Analbereich ausgelöst
werden.
-
Phasenweise
Detrusorinstabilität
(oder „idiopathische
Detrusorinstabilität"), die ungefähr 95% aller
Detrusorüberaktivität ausmacht,
ist eine Störung, die
aus einem geringfügigen
Ungleichgewicht zwischen dem positiven Feedbacksystem der Blase
und dem spinalen Hemmungsmechanismus resultiert. Außerdem ist
sie von allen Harnwegserkrankungen diejenige, die am besten auf
ES anspricht, wobei weder der ES-Langzeitbehandlung (8 Stunden täglich mit
subsensorischem Zweiphasenstrom) noch der maximalen ES-Kurzzeitbehandlung
(20–30
Minuten, mindestens zweimal die Woche) Vorzug gegeben wird.
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Die
nicht gehemmte, überaktive
Blase, d. h. der unwillkürliche
Harnverlust ohne jegliche Warnung aufgrund eines Mangels an sensorischer
Projektion zwischen dem pontinischen Zentrum und dem Frontallappen
(neurogene Dysfunktion), ist einer Behandlung weniger zugänglich.
An sich ist die maximale Stimulation die Therapie der Wahl.
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
ein neues Verfahren zur Behandlung sowohl der sympathischen als
auch der zentralen Hemmungsbahnen über ES-Stimulation vor. Die
gleichzeitige Anwendung von zwei einzigartigen Frequenzen (5 Hz
und 10 Hz) auf unterschiedliche Gewebebereiche gewährleistet
eine maximale Behandlungseffizienz.
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BEISPIEL 3
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Mischinkontinenz
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Ursache:
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Mischinkontinenz
(Belastungsinkontinenz + Detrusorinstabilität) ist die häufigste
Harninkontinenzstörung.
Mischinkontinenz lässt
sich mit Elektrostimulation (ES), die mehrfache Reflexwirkungen
induziert, um die Harnkontrolle wieder herzustellen, leicht behandeln.
Ein ES-Behandlungsprogramm kann so erstellt werden, dass ein überaktiver
Detrusormuskel gehemmt wird, was mit einer Verbesserung des Harnröhrenverschlusses
einher geht. Ein weiterer Vorteil der ES-Behandlung besteht darin, dass
keine Abflussblockierung erzeugt wird (wie es bei Pessaren und manchen
operativen Maßnahmen der
Fall ist). Deshalb erscheint ES als Therapie der Wahl, wenn eine
Kombination von Belastungsinkontinenz und Detrusorinstabilität vorliegt.
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Behandlungsprogramm:
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
eine Behandlung über
Muskelbewusstheit und willentliches Kontrolltraining, was durch
Biofeedback (BFB) überwacht
wird, oder die Muskelstärkung
sowie die Hemmung der Blasenüberaktivität durch
ES. Ein einzigartiges Merkmal der vorliegenden Erfindung ist ihre
Fähigkeit,
beide pathologischen Formen gleichzeitig über ein kombiniertes ES-Behandlungsprogramm
zu behandeln. Ein optimales Behandlungsprogramm schließt in diesem
Fall ein 5–10
Hz Signal bei Detrusorinstabilität
und ein 50 Hz Signal bei Belastungsinkontinenz ein, mit Intervallen
von 5 Sekunden Stimulation und 10 Sekunden Ruhe.
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Das
maximale Kurzzeitbehandlungsprogramm schließt eine 20–30-minütige Sitzung zweimal täglich oder
zumindest zweimal wöchentlich
ein. Das Langzeitbehandlungsprogramm schließt eine Stimulation über 8 Stunden
pro Tag für
eine Behandlungsdauer von 6 bis 12 Wochen ein. Alternativ dazu kann
ein einfacher Strom mit einer mittleren Frequenz von 20 Hz ebenfalls
eingesetzt werden.
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Man
wird es zu schätzen
wissen, dass sich ein derartiges Behandlungsprogramm nach wie vor selbst
in jenen Fällen
empfiehlt, in denen ein chirurgischer Eingriff vorgeschlagen wird,
weil eine Behandlung gemäß der vorliegenden
Erfindung den Patienten zu einem besseren Kandidaten für einen
operativen Eingriff macht.
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BEISPIEL 4
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Überlaufinkontinenz
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Unwillkürlicher
Harnverlust, der mit einer überdehnten
Blase einhergeht, kann ein breites Spektrum von Erscheinungsbildern
zeigen, zu denen häufiges
oder ständiges
Harntröpfeln
gehört,
zusammen mit Symptomen von Belastungs- und Dranginkontinenz. Überlaufinkontinenz
kann durch eine Abflussblockierung verursacht sein, oder sie kann
eine Sekundärerscheinung
eines nicht kontraktilen oder hypokontraktilen Detrusormuskels sein
(21a–h).
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Der
Blockierung des Harnabflusses wird häufig bei Männern angetroffen. Selten wird
er bei Frauen festgestellt, außer
als Sekundärfolge
operativer Maßnahmen – wie retropubischer
Kolposuspension (partieller Harnröhrenverschluss), urethralen Maßnahmen
(Harnröhrenstenose) – oder bei
schwerem Beckenvorfall (Harnröhrenknick).
Kommt es bei Frauen zu einer Überlaufinkontinenz,
dann steht sie häufiger
in Verbindung mit einer Insuffizienz oder Akontraktibilität des Detrusors,
wobei die Blasenkontraktion schwach oder gar nicht vorhanden ist
und die Entleerung unvollständig
oder unmöglich
ist. Dieser Zustand kann durch bestimmte Drogen, bei Stuhlverhärtung oder
nach einer radikalen Beckenoperation eintreten. Neurologische Erkrankungen – wie Diabetes,
Rückenmarkstumoren
und multiple Sklerose – können ebenfalls
eine Überlaufinkontinenz
verursachen. Multiple Sklerose kann viele Auswirkungen auf die Gesundheit
der Blase haben und verursacht Harnretention, Inkontinenz durch
Detrusorhyperreflexie, oder beides, Verhaltung und Lecken.
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Behandlungsprogramm:
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Die Überlaufinkontinenz
ist einer ES-Behandlung nicht zugänglich, da diese die Blasenfehlfunktion
durch Verstärkung
der Hypokontraktilität
erhöhen
kann. Allerdings kann die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden, um in diesem Fall Biofeedback zu sammeln, um
dadurch die Bewusstheit zu steigern und die vesikourethrale Funktion
zu verbessern.
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BEISPIEL 5
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Estrogenmangel
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Der
Estrogenstatus scheint eine wichtige Rolle beim Kontinenzmechanismus
zu spielen und kann als solcher ein entscheidender Faktor für Inkontinenz
nach der Menopause sein.
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Der
untere Harntrakt ist reich an Estrogenrezeptoren. Werden diese Rezeptoren
stimuliert, erhöht
sich der Blutstrom zum arteriovenösen Plexus, der sich in der
Submukosa der Harnröhre
befindet (18a–b). Eine verstärkte Durchblutung
in diesen Bereich verbessert die Koaptation der Harnröhrenschleimhaut
und erhöht
den Harnröhrendruck,
wodurch die Kontinenz gefördert
wird. Die Muskelaktivität
ist ein weiterer Faktor, der zur Durchblutung, und damit zur urethralen
Koaptation, beiträgt.
Es ist bekannt, dass bei Frauen, sobald sie die Vorzüge des Geschlechtsverkehrs
nicht mehr genießen – aus welchen
Gründen
auch immer –,
der gesamte Beckenbereich abzubauen beginnt und pathologische Störungen aufzutreten
beginnen.
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Behandlungsprogramm:
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Erfindungsgemäß kann die
durch Estrogenmangel verursachte Inkontinenz durch die Aktivierung
des Beckenbodens behandelt werden – mit beliebiger Frequenz und
Intensität,
um Muskelfaserkontraktionen herbeizuführen, sodass durch den Blutstrom
in diesem Bereich die Blutzufuhr zu den Schleimhäuten verstärkt wird.
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BEISPIEL 6
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Vulvaerkrankungen und Beckenschmerz
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Schmerzen
in der Beckenregion sind sehr häufig.
Etwa 15% der weiblichen Bevölkerung
leidet an einer oder mehreren Formen von Beckenschmerzen. Beckenschmerz
wird diagnostiziert, wenn ein solcher Schmerz mehr als 6 Wochen
lang anhält
und auf eine konventionelle medizinische Behandlung nicht anspricht.
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Beckenschmerz
kann vom Vulvabereich (Vestibulitis, Vulvodynie, Dysparunie, Episiotomie usw.),
dem Vaginal- oder Anorektalbereich (Pudendusneuralgie, Kokzygodynie,
Rectalgie usw.) ausgehen und durch eine Infektion, chronischen lokalen Schmerz,
eine Verletzung und dergleichen verursacht werden.
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Beckenschmerzen
sind nicht nur eine Quelle großen
Unbehagens für
die Frau, sondern vermindern oft auch ihre Bereitschaft zum Sexualverkehr; daher
können
ihre kurz- und langfristigen Auswirkungen auf das Eheleben, das
Selbstbild und die Lebensqualität
der Frau erheblich sein.
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Behandlung:
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All
diesen pathologischen Zuständen
gemeinsam ist der abwehrende Muskelkrampf, der als Schutzreaktion
gegen Beckenschmerzen auftritt. Im Ergebnis vermindert sich dadurch
die Blutzufuhr in der betroffenen Region und es kann keine Heilung stattfinden.
Zusätzlich
zu derartigen Veränderungen der
neurologischen Muskelaktivität
wird ein solcher Muskel schwach und instabil und hält einen
höheren Tonus
aufrecht als normal.
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Muskeltraining
durch Biofeedback (BFB) hilft, den Muskeltonus zu normalisieren,
ebenso wie eine geeignete ES-Behandlung, die darauf abzielt, einen
dermale Blockierung zu erzeugen.
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Die
ES-Behandlung kann zur Schmerzbeseitigung verwendet werden, und
auf diese Weise kann der Teufelskreis von „Schmerz–Muskelkrampf–Schmerz" durchbrochen werden.
Außerdem hilft
eine ES-Behandlung der Patientin, die normale neuronale Aktivität der Beckenbodenmuskel
wiederzugewinnen und damit deren Stärke zu steigern.
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Durch
Anwendung eines 200 ms Impulssignals von 50–150 Hz kann die ES-Behandlung eingesetzt
werden, um eine Segmenthemmung zu bewirken, was durch den peripheralen
Effekt der „Gate Control" eine Endorphinsekretion
bewirkt. Der Effekt einer derartigen ES-Behandlung ist unmittelbar,
aber kurz andauernd.
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Eine
Hemmwirkung auf das zentrale Nervensystem lässt sich durch ES- Sitimulation und
morphomimetische Endogensekretion auf Rückenmarksflüssigkeitsebene erreichen. Die
ES-Parameter für
eine derartige Behandlung schließen ein 200–300 ms Impulssignal von 1–10 Hz ein.
Während
eine derartige ES-Behandlung keine unmittelbaren Ergebnisse zeitigt,
bringt sie anhaltende Langzeitwirkungen hervor.
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Unter
Verwendung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung zur Bereitstellung
eines ES-Signals von 50 Hz für
die Muskelregulation, gleichzeitig mit einem ES-Signal von etwa
10 Hz zur Linderung von Schmerzen und Unbehagen, kann eine wirksame
Behandlung bereitgestellt werden.
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BEISPIEL 7
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Erregungsstörungen der weiblichen Sexualität
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Von
Erregungsstörungen
der weiblichen Sexualität
(FSAD, Female Sexual Arousal Disorder) sind mehr als 20 Millionen
amerikanischer Frauen betroffen.
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FSAD
kann durch psychische Faktoren verursacht werden, wie z. B. Selbstwertmangel, und/oder
durch physische Faktoren, wie z. B. eine unzureichende Durchblutung
der Schwellkörper
des weiblichen Geschlechtsorgans, die durch übermäßiges Rauchen oder Diabetes
oder mangelnde Fitness der willkürlichen
Beckenmuskel aufgrund von Verkümmerung
durch Nichtgebrauch (Atrophie), eine posttraumatische Anamnese (z.
B. vaginale Entbindung, Vaginaloperationen) oder chronische Muskelhypertension
bedingt sind.
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FSAD
kann durch Fitnessmangel der willkürlichen Beckenmuskel verursacht
sein, was typischerweise aus der Unfähigkeit resultiert, das Entweichen des
Blutes aus dem sensibilisierten Bereich während der Erregungsphase zu
verhindern, was eine unzureichende Durchblutung der Schwellkörper des
weiblichen Sexualorgans zur Folge hat, oder es kann verursacht sein
durch die Unmöglichkeit,
einen Orgasmus hervorzubringen, wofür schnelle Muskelkontraktionen
von etwa 0,8 pro Sekunde erforderlich sind.
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Behandlung:
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Da
der Blutstrom in und rund um ein Gewebe sich nach dem Bedarf dieses
Gewebes richtet, kann die Stimulation einer spezifischen Gruppe
von Muskeln dazu verwendet werden, die Durchblutung verschiedener
Gewebe zu erhöhen/modifizieren
und dadurch FSAD zu behandeln.
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Um
FSAD effizient zu behandeln, muss eine Kontrolle über die
Fast-Twitch-(schnell
kontrahierenden)-Muskelfasern erlangt werden. Dies impliziert, dass
das Behandlungsprogramm derart ausgewählt werden muss, dass es die
rasche und vollständige Aktivierung
der Muskelfasern ermöglicht,
wobei diese Aktivierung von anerober Energie abhängt.
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Ein
ES-Behandlungsprogramm, das eine Stimulation bei 50 Hz einschließt, aktiviert
unmittelbar die schnell kontrahierenden Muskelfasern, selbst bei geringem
Volumen. Auf diese Weise können
die stimulierten Muskel länger
trainiert werden, ohne zu ermüden.
Dadurch erzielt eine ES-Behandlung unter Verwendung der Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung die gewünschte Stärkung und erforderliche Durchblutung
schon innerhalb von wenigen Wochen, anstelle von Monaten, wie es
bei den häufig
verwendeten Übungsprogrammen üblich ist.
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Zusätzlich zum
Bereitstellen der Vorzüge
der ES-Behandlung ermöglicht
die neue Konfiguration der erfindungsgemäßen Vorrichtung deren Verwendung
zu jeder Zeit und an jedem Ort und ermöglicht damit die Mobilität der Person,
ohne dass sie befürchten
muss, dass sich die Vorrichtung verschiebt.
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Während die
Erfindung in Verbindung mit spezifischen Ausführungsformen davon beschrieben wurde,
ist es klar, dass für
den Fachmann viele Alternativen, Modifikationen und Variationen
offensichtlich sein werden. Dem gemäß ist beabsichtigt, dass alle derartigen
Alternativen, Modifikationen und Variationen, die in den breiten
Umfang der beigefügten
Ansprüche
fallen, darin umfasst sind. Zudem ist eine Zitierung oder Identifizierung
eines jeglichen Verweises in dieser Anwendung nicht als Eingeständnis auszulegen,
dass ein derartiger Verweis als Stand der Technik für die vorliegende
Erfindung zur Verfügung steht.