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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Chymosin,
bei dem man:
- (i) eine wäßrige Flüssigkeitsprobe bereitstellt,
die Chymosin und ein eine hydrophile Basismatrix und mehrere fest
gebundene Liganden, die zur Bindung von Chymosin befähigt sind,
umfassendes Trennmedium enthält,
- (ii) die Matrix unter Bedingungen mit der Probe in Berührung bringt,
welche die Bindung von Chymosin an die Matrix erlauben, und
- (iii) Chymosin von der Matrix desorbiert.
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Unter
dem Begriff Chymosin sind das Aspartatprotease-Zymogen und alle davon abgeleiteten
Zwischenformen, die proteolytisch aktiv oder inaktiv sind, zu verstehen.
Eingeschlossen sind auch die verschiedenen Typen von Chymosin, die
natürlich
vorkommen (Typ a, b, c) und die gentechnisch oder durch Rekombinationstechniken
gewonnen werden.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Chymosin
ist ein Milchgerinnungsenzym, das aus dem Magen von Säugetieren
stammt, in dem es zusammen mit anderen Milchgerinnungsenzymen, wie
Pepsin, produziert wird. Zubereitungen von Milchgerinnungsenzymen
werden in der Lebensmittelindustrie verwendet, beispielsweise bei
der Käseherstellung.
Daher besteht Bedarf an gereinigten Chymosinzubereitungen mit hoher
und gut charakterisierter spezifischer Milchgerinnungsaktivität.
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Ursprünglich wurde
Chymosin aus Rindermagenextrakten, insbesondere von Kälbern, gereinigt.
Ein Hauptproblem bei dieser Art von natürlichen Quellen bestand darin,
daß die
Extrakte auch andere Milchgerinnungsenzyme, wie Pepsin, und auch
verschiedene Proformen der Enzyme enthalten. Demgemäß enthielten ältere Reinigungsvorschriften
Schritte zur Umwandlung von Proformen in aktive Enzyme und Schritte
zur Abtrennung von Chymosin von Pepsin. Ein anderes Hauptproblem
bestand in der beträchtlich
schwankenden Aktivität
des Ausgangsmaterials.
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Bei
der Abtrennung von Chymosin von Pepsin wurde in erster Linie die
Ionenaustauschadsorption in Kombination mit der Tatsache, daß sich die
isoelektrischen Punkte von Pepsin und Chymosin stark unterscheiden
(pI 2 bzw. pI 4,8), verwendet. Mit anderen Worten wird ein Kationenaustauscher,
der im Intervall pH 2–4,8 negativ
geladen sein kann, in diesem pH-Bereich zur Adsorption von Chymosin
in der Lage sein. Analog wird ein Anionenaustauscher, der im gleichen
pH-Intervall positiv geladen sein kann, zur Adsorption von Chymosin in
der Lage sein. Dies wurde beispielsweise in der
US 5,888,966 (Larsen et al.) und der
US 4,745,063 (Birschbach)
ausgenutzt. Außerdem
wurde in der
US 4,666,843 (Subramanian
et al.) die Affinitätsadsorption
auf Basis von Farbstoffaffinitätsliganden
vorgeschlagen.
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Chymosin
ist auch durch sogenannte Rekombinationstechniken erhalten worden,
d. h. aus zur Transformation von Chymosin (oder Proformen davon)
transformierten Wirtszellen. In diesem Fall ergeben sich andere
Reinigungsprobleme, da die Verunreinigungen nicht die gleichen sind;
beispielsweise fehlt Pepsin (es sei denn, die Wirtszellen produzieren
auch Pepsin), und es müssen
andere Verunreinigungen entfernt werden. Typische Wirtszellen können mikrobiellen
Ursprungs sein, wie Hefe, Pilze (insbesondere Aspergillus niger),
Bakterien usw., wobei Säugetierzellen
nicht ausgeschlossen sind. Für
diese Art von Chymosin wird in der
US 4,743,551 (Subramanian)
und der
US 4,721,673 (Subramanian
et al.) die Farbstoffaffinitätsligandenadsorption und
in der
US 5,122,467 (Heinsohn
et al.) die Absorption an Phenyl-Sepharose (Sepharose ist das Warenzeichen
von Amersham Pharmacia Biotech. Die entsprechenden Produkte basieren
auf Agarose) vorgeschlagen. Aus der
US
5,122,467 (Spalte 3, Zeile 31–50) geht hervor, daß ein Vergleich
zwischen Phenyl-Sepharose
und Agarosen mit anderen Funktionalitäten einschließlich Octyl
angestellt wurde. Als Schlußfolgerung
wird angegeben, daß die
Phenylfunktionalität
die einzige ist, die die gewünschte
Selektivität
für Chymosin
in Fermentationsbrühen
bereitstellt. In der
WO 9600735 (Burton
et al.) und der
WO 9609116 (Burton
et al.) sind auch Experimente unter Verwendung anderer Liganden,
die aromatische Ringe enthalten, vorgestellt worden.
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In
einer neueren Studie von Burton et al. („One-step purification of
chymosin by mixed mode chromatography” in Biotech. Bioengin. 56(1)
(1997) 45–55)
wurde eine Reihe von mit einer Ladung versehbaren und nicht mit
einer Ladung versehbaren aromatischen Liganden für die Adsorption von Chymosin
aus einer Fermentationsbrühe
untersucht.
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Ungeachtet
der Zahl vorher vorgeschlagener Reinigungsvorschriften besteht nach
wie vor Bedarf an Verbesserungen bezüglich Ausbeute/Gewinnung, Reinheit,
spezifischer Chymosinaktivität,
leichter Durchführung,
Bedarf an Elutionsmitteln usw.
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AUFGABEN DER ERFINDUNG
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Die
erste Aufgabe besteht in der Bereitstellung von Adsorptions-/Desorptionsvorschriften
für Chymosin,
was zu Verbesserungen bezüglich
mindestens eines der Punkte Ausbeute/Gewinnung, Reinheit, spezifischer
Chymosin aktivität,
leichter Durchführung,
Bedarf an Elutionsmitteln usw. führt.
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Die
zweite Aufgabe besteht in einem Verfahren zur Optimierung mindestens
eines der Punkte Ausbeute/Gewinnung, Reinheit, spezifische Chymosinaktivität, leichte
Durchführung,
Bedarf an Elutionsmitteln usw.
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Eine
Verbesserung kann sich auf den Adsorptions-/Desorptionsschritt als solchen oder
auf das Verfahren insgesamt beziehen. Mit anderen Worten kann eine
Erhöhung
der Reinheit im Adsorptions-/Desorptionsschritt implizieren, daß ein normalerweise
durchgeführter
vorhergehender Schritt unnötig
sein kann.
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DIE ERFINDUNG
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Bei
eigenen Untersuchungen wurde erkannt, daß diese Aufgaben zumindest
teilweise erfüllt
werden können,
wenn es sich bei den Liganden um nichtaromatische Kohlenwasserstoffgruppen
handelt. Dies steht im Gegensatz zu den Ausführungen in der
US 5,122,467 (Heinsohn et al.).
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Der
erste Aspekt der Erfindung ist somit ein Verfahren, wie es unter
der Überschrift „Technisches
Gebiet" definiert
ist. Das kennzeichnende Merkmal des Verfahrens lehrt, daß die Matrix
hydrophil ist und es sich bei den Liganden in den mehreren Liganden
um Kohlenwasserstoffgruppen, wobei alle Kohlenstoffatome sp3-hybridisiert sind, mit einem in einer oder
mehreren Positionen in mindestens einer der Kohlenwasserstoffgruppen
zwischen zwei Kohlenstoffatomen eingeschobenen Ether-Sauerstoff
(-O-) oder Thioether-Schwefel (-S-), wobei das Verhältnis der
Summe von Schwefel- und Sauerstoffatomen zur Zahl der Kohlenstoffatome
in jeder Kohlenwasserstoffgruppe < 1
ist, und gegebenenfalls ein Wasserstoffatom in einer oder mehreren
Positionen in mindestens einer der Kohlenwasserstoffgruppen durch
eine Hydroxygruppe ersetzt ist, handelt.
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Die
Kohlenwasserstoffgruppen können
identisch sein oder auch nicht.
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Der Ligand
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Die
Kohlenwasserstoffgruppen können
gerade, verzweigt oder cyclisch sein. Sie können 1-30 Kohlenstoffatome
und typischerweise 3-25 Kohlenstoffatome enthalten.
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In
den Kohlenwasserstoffgruppen ist in einer oder mehreren Positionen
in mindestens einer der in dem verwendeten Trennmedium vorliegenden
Kohlenwasserstoffgruppen zwischen zwei Kohlenstoffatomen ein Ether-Sauerstoffatom (-O-)
oder ein Thioether-Schwefelatom (-S-) eingeschoben. Ein an ein Kohlenstoffatom gebundenes
Wasserstoffatom kann in einer oder mehreren Positionen durch eine
Hydroxygruppe ersetzt sein. Das Verhältnis der Summe von Schwefel-
und Sauerstoffatomen zur Zahl der Kohlenstoffatome in jeder Kohlenwasserstoffgruppe
ist < 1, vorzugsweise ≤ 0,8 oder ≤ 0,5 oder ≤ 0,25.
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Für die Kohlenwasserstoffgruppen
gelten allgemeine Stabilitätsanforderungen,
was bedeutet, daß sowohl
ein Ether-Sauerstoffatom als auch ein Thioether-Schwefelatom in
beiden Richtungen an sp3-hybridisierte Kohlenstoffatome
gebunden sein müssen.
Ferner sollte jedes sp3-hybridisierte Kohlenstoffatom
in einer Kohlenwasserstoffgruppe an höchstens ein unter Ether-Sauerstoffatomen,
Hydroxy-Sauerstoffatomen und Thioether-Schwefelatomen ausgewähltes Heteroatom
gebunden sein.
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Die
Kohlenwasserstoffgruppe kann eine oder mehrere reine Alkylgruppen
enthalten, wozu auch reine Alkylengruppen gehören, d. h. Kohlenwasserstoffgruppen,
in denen nur Wasserstoffatome und sp3-hybridisierte
Kohlen stoffatome vorliegen. Typische reine Alkyl-/Alkylengruppen
weisen 1-12 Kohlenstoffatome und vorzugsweise 2-10 Kohlenstoffatome,
wie 3-10 Kohlenstoffatome, auf. Diese Alkylgruppen können gerade,
verzweigt oder cyclisch sein.
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Typische
Kohlenwasserstoffgruppen, die Liganden sein können, sind:
- • Reine Alkylgruppen
gemäß obiger
Erörterung.
Illustrative Beispiele sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl,
tert-Butyl, verschiedene Isoformen von Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl
usw. Für
Pentyl und höhere
Homologe können
die Gruppen cyclische Strukturen enthalten.
- • Kohlenwasserstoffgruppen,
die durch Hydroxyalkylierung einer Basismatrix erhältlich sind,
z. B. 2-Hydroxyalkylgruppen.
- • Kohlenwasserstoffgruppen,
die durch Umsetzung einer Basismatrix mit Dialkylethern, in denen
eine oder beide der Alkylgruppen eine Epoxidgruppe enthält, erhältich sind,
beispielsweise die Verwendung von Glycidylalkylether zum Einschub
der Gruppe -[CH2CH(OH)CH2O]mR, worin R für eine reine Alkylgruppe mit
einer cyclischen Struktur (CnH2n-1)
oder nur einer geraden und/oder verzweigten Struktur (CnH2n+1) steht und m und n für gane Zahlen ≥ 1 stehen.
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Bei
den Liganden handelt es sich vorzugsweise um Kohlenwasserstoffgruppen
mit drei, vier oder fünf Kohlenstoffatomen,
besonders bevorzugt vier Kohlenstoffatomen.
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Neben
den Liganden, die die oben definierten Kohlenwasserstoffgruppen
enthalten, können
im Trennmedium auch noch andere Arten von Liganden vorliegen.
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Spacer
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Die
Liganden/Kohlenwasserstoffgruppen können gegebenenfalls über einen
Spacer an der Basismatrix immobilisiert sein. Im Rahmen der Erfindung
beginnt der Spacer am Grundgerüst
der Basismatrix und endet unmittelbar nach (a) dem letzten Heteroatom,
bei dem es sich nicht um ein Thioether-Atom oder ein Ether-Atom
handelt, oder (b) dem letzten sp- oder sp2-hybridisierten
Kohlenstoffatom, das Teil der Kettenverknüpfung des Liganden mit der
Basismatrix ist. Wenn es sich bei jedem Heteroatom um ein Ether-Sauerstoffatom
oder ein Thioether-Schwefelatom handelt und jedes Kohlenstoffatom
sp3-hybridisiert ist, liegt kein Spacer vor
(der Ligand ist direkt an die Basismatrix gebunden).
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Der
Spacer, sofern vorhanden, kann somit unter Ethergruppen, Thioethergruppen,
bivalenten Kohlenwasserstoffgruppen, Estergruppen, Amidgruppen,
Azogruppen, Sulfongruppen usw. ausgewählte Gruppen umfassen, wie
in der Technik gut bekannt ist. Die einzige Maßgabe besteht darin, daß das zur
Basismatrix distale Ende des Spacers kein Etheratom oder Thioetheratom
oder sp3-hybridisiertes
Kohlenstoffatom sein kann. Eine bivalente Kohlenwasserstoffgruppe
in einem Spacer weist eine Kette von sp3-hybridisierten
Kohlenstoffatomen, die ungeladene oder nicht mit einer Ladung versehbare
Substituentengruppen tragen und gerade, verzweigte oder cyclische
Strukturen enthalten kann, auf. Amidgruppen können durch Alkyl N-substituiert
sein, welches wiederum gegebenenfalls durch eine oder mehrere Hydroxygruppen
substituiert ist, wie oben für
Kohlenwasserstoffgruppen beschrieben.
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In
ein und demselben Trennmedium können
die Kohlenwasserstoffliganden über
einen Spacer an die Basismatrix gebunden sein oder auch nicht. Es
können
auch verschiedene Spacer gemäß obiger
Definition vorliegen.
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Im
typischsten Fall beträgt
die Länge
des Spacers 1-20 Atome (die Kette von Atomen zwischen dem Grundgerüst der Basismatrix
und dem Liganden). Ein einziges Heteroatom, wie ein Ether-Sauerstoffatom,
das sich von der Basismatrix ableitet und zur Verankerung des Spacers
oder des Liganden an der Basismatrix verwendet wird, ist Teil der
Basismatrix und nicht des Spacers oder Liganden.
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Für den Spacer
gelten normale Stabilitätsanforderungen;
beispielsweise sollte höchstens
ein unter Schwefel, Sauerstoff und Stickstoff ausgewähltes Heteroatom
an ein und dasselbe sp3-hybdrisierte Kohlenstoffatom
gebunden sein.
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Basismatrix
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Die
Basismatrix basiert auf organischem und/oder anorganischem Material.
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Die
Basismatrix ist vorzugsweise hydrophil und in Form eines Polymers,
das in Wasser unlöslich
und mehr oder weniger quellbar ist. Diese Definition umfaßt auch
hydrophobe Polymere, die durch Derivatisierung hydrophil gemacht
worden sind. Geeignete Polymere sind Polyhydroxypolymere, z. B.
auf Basis von Polysacchariden, wie Agarose, Dextran, Cellulose,
Stärke,
Pullulan usw. und vollsysnthetische Polymere, wie Polyacrylamid,
Polymethacrylamid, Poly(hydroxyalkylvinylether), Poly(hydroxyalkylacrylate)
und Polymethacrylate (z. B. Polyglycidylmethacrylat), Polyvinylalkohole
und Polymere auf Basis von Styrolen und Divinylbenzolen und Copolymere,
in denen zwei oder mehr der den oben aufgeführten Polymeren entsprechenden
Monomeren enthalten sind. Wasserlösliche Polymere können so
derivatisiert werden, daß sie
unlöslich
werden, z. B. durch Vernetzung und Kupplung an einen unlöslichen
Körper
mittels Adsorption oder kovalenter Bindung. Hydrophile Gruppen können an
hydrophoben Polymeren (z. B. an Copolymern von Monovinyl- und Divinylbenzolen)
durch Einpolymerisieren von Monomeren mit Gruppen, die in OH umgewandelt
werden können,
oder durch Hydrophilisierung des fertigen Polymers, z. B. durch
Adsorption geeigneter Verbindungen, wie hydrophiler Polymere, eingeführt werden.
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Geeignete
in Basismatrices zu verwendende anorganische Materialien sind Siliciumdioxid,
Zirconiumoxid, Graphit, Tantaloxid usw.
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Die
Matrix kann porös
oder nichtporös
sein. Das bedeutet, daß die
Matrix für
die zu entfernende Verbindung ganz oder teilweise durchlässig (porös) oder
vollkommen undurchlässig
(nichtporös)
sein kann. Für präparative
Verfahren sollte die Porengröße so beschaffen
sein, daß die
Matrix einen Kav-Wert hat, der für Chymosin
im Intervall 0,10–0,95
liegt, wobei das Subintervall 0,40–0,95 insbesondere für Basismatrices
gilt, die keine sogenannten Extender aufweisen. Siehe unten.
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In
einer besonders interessanten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung liegt die Matrix in Form von unregelmäßigen oder kugelförmigen Teilchen
mit Größen im Bereich
von 1–1000 μm, vorzugsweise
5–50 μm für Hochleistungsanwendungen
und 50–300 μm für präparative
Zwecke, vor.
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Eine
interessante Form von Matrices hat höhere oder niedrigere Dichten
als die Flüssigkeit.
Diese Art von Matrices eignet sich besonders gut für großmaßstäbliche Arbeiten
für die
Wirbelschicht- oder Expanded-Bed-Chromatographie
und für
verschiedene diskontinuierliche Verfahrensweisen, z. B. in Rührtanks.
Wirbelschicht- und Expanded-Bed-Verfahrensweisen werden in der
WO 9218237 (Amersham Pharmacia
Biotech AB) und der
WO 92/00799 (Kem-En-Tek)
beschrieben.
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Der
Begriff „eine
hydrophile Basismatrix" bedeutet
in der Praxis, daß die
zugängliche
Oberfläche
der Basismatrix in dem Sinne hydrophil ist, daß sie von wäßrigen Flüssigkeiten durchdrungen werden
kann. Typischerweise exponieren die zugänglichen Oberflächen einer
hydrophilen Basismatrix mehrere polare Gruppen, die beispielsweise
Sauerstoff- und/oder Stickstoffatome enthalten. Beispiele für derartige
polare Gruppen sind Hydroxy, Amino, Carboxy, Ester, Ether von Niederalkylgruppen
(wie (-CH2CH2O-)nH, worin n für eine ganze Zahl steht).
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Sofern
vorhanden, werden Extender, Tentakel und dergleichen, wie in
WO 9833572 (Amersham Pharmacia
Biotech AB) beschrieben, als Teil der Basismatrix erachtet.
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Bindungskapazität für Chymosin
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Im
Gegensatz zu den in der
US 5,122,467 (Heinsohn
et al.) vorgestellten Befunden wurde im Rahmen der vorliegenden
Erfindung erkannt, daß Trennmedien
auf Basis von hydrophilen Basismatrices und der richtigen Hydrophil/Hydrophob-Balance,
die durch das Vorliegen der oben erwähnten Kohlenwasserstoffgruppen verursacht
werden kann, bei verbesserten Trennvorschriften für Chymosin
verwendet werden können.
Das Bindungsvermögen
sollte ausreichen, um eine ausreichende Bindungskapazität und Bindungsfestigkeit
zu ergeben, die eine Desorption unter Bedingungen, die keine irreversible
Denaturierung von Chymosin verursachen, ermöglichen. Der an Sepharose Fast
Flow gebundene Ligand n-Butyl-OCH
2CHOHCH
2-, wie er
im experimentellen Teil beschrieben wird, wird für weniger hydrophobe Varianten
B und C gut funktionieren, wohingegen hydrophobere Varianten A im
Desorptionsschritt verringerte Ausbeuten ergeben werden.
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Aus
dem vorhergehenden Absatz folgt, daß die Effizienz verschiedener
Trennmedien mit der Hydrophil/Hydrophob-Balance in der Basismatrix, dem Substitutionsgrad
der Kohlenwasserstoffgruppen (Liganden) und der Hydrophil/Hydrophob-Balance
im Liganden (Kohlenwasserstoffgruppe) variieren wird. Unter Berücksichtigung
der großen
Zahl verschiedener verfügbarer
Basismatrices und der großen
Zahl verschiedener Liganden wird es unmöglich, einen Bereich für den Substitutionsgrad
anzugeben, es sei denn, es wird ein weites Intervall festgesetzt,
wie 0–500,
wie 0–100
oder 5–500 μmol/ml feuchtes
Gel. Der Extremwert 0 μmol/ml
feuchtes Gel steht für
den Fall, in dem die Basismatrix als solche die richtige Hydrophil/Hydrophob-Balance
bereitstellt.
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Um
zu bestimmen, ob ein bestimmtes Trennmedium für die Chymosinreinigung effizient
oder optimal ist, wurde im Rahmen eigener Arbeiten ein Verfahren
zur Bestimmung der Hydrophil/Hydrophob-Balance von Trennmedien entwickelt.
Das Verfahren wird im experimentellen Teil beschrieben und bedeutet,
daß ein
Trennmedium in eine Säule
gepackt wird, wonach α-Chymotrypsinogen
unter den angegebenen Standardbedingungen durchgehen gelassen wird.
Geeignete bei der Erfindung zu verwendende Trennmedien finden sich
unter denjenigen Medien, die bei diesem Test eine Retentionszeit
(r) für α-Chymotrypsinogen
ergeben, die im Intervall rStandard ± 50% liegt,
wobei rStandard für die Retentionszeit für α-Chymotrypsinogen
an Variante B von n-Butyl-OCH2CH(OH)CH2-Sepharose
Fast Flow gemäß der Beschreibung
im experimentellen Teil steht. Optimale Varianten weisen normalerweise
Retentionszeiten im Intervall rStandard ± 10% auf.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung von
Chymosin, bei dem man:
- (i) eine wäßrige Flüssigkeitsprobe
bereitstellt, die Chymosin und ein eine hydrophile Basismatrix umfassendes
Trennmedium enthält,
- (ii) die Matrix unter Bedingungen mit der Probe in Berührung bringt,
welche die Bindung von Chymosin an die Matrix erlauben, und
- (iii) Chymosin von der Matrix desorbiert.
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In
diesem Aspekt der Erfindung besteht das kennzeichnende Merkmal darin,
daß das
Trennmedium eine Hydrophil/Hydrophob-Balance aufweist, die bei dem
im experimentellen Teil angegebenen Test eine Retentionszeit (r)
für α-Chymotrypsinogen
ergibt, die im Intervall rStandard ± 50% liegt,
wobei rStandard für die Retentionszeit für α-Chymotrypsinogen
an Variante B von n-Butyl-OCH2CH(OH)CH2-Sepharose Fast Flow gemäß der Beschreibung im experimentellen
Teil steht. Optimale Varianten finden sich normalerweise unter denjenigen Trennmedien,
die Retentionszeiten im Intervall rStandard ± 10% aufweisen.
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Das
in diesem Aspekt der Erfindung verwendete Trennmedium kann gegebenenfalls
Liganden und Spacer aufweisen, wie für den ersten Aspekt der Erfindung
definiert. Die Basismatrix ist wie für den ersten Aspekt definiert.
Wenn keine Liganden der oben definierten Art vorliegen, fehlt es
dem Medium immer an anderen Liganden mit einer aromatischen Ringstruktur.
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Die Vorschrift zur Durchführung der
Adsorption/Desorption
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Der
Adsorptionsschritt wird typischerweise unter adsorptionsfördernden
Bedingungen durchgeführt, was
wäßrige Flüssigkeiten
mit nicht denaturierendem pH-Wert für Chymosin und eine verhältnismäßig hohe Ionenstärke, beispielsweise
einer Salzkonzentration im Intervall 0,01–2 M Na2SO4 entsprechend (insbesondere > 0,2 M Na2SO4 entsprechend), bedeutet. Der pH-Wert liegt
vorzugsweise unter dem oder um den pI (d. h. 4,8) von Chymosin,
d. h. im pH-Intervall zwischen 2 und 5, vorzugsweise zwischen 3,5
und 4,8 und besonders bevorzugt zwischen 4,0 und 4,5. Diese Ionenstärke kann
durch Zugabe von wasserlöslichen
Salzen, beispielsweise Salzen der Elemente der Gruppe IA und IB,
wie Chloriden, Sulfaten usw., auch einschließlich entsprechender Ammoniumsalze,
erreicht werden. Besonders wertvolle Salze sind in dieser Hinsicht
NaCl, NH4Cl, Na2SO4 und (NH4)2SO4.
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Nach
dem Absorptionsschritt können
die Trennmedien mit einem wäßrigen Medium
mit geeigneter Ionenstärke
und geeignetem pH-Wert gewaschen werden. Illustrative Ionenstärken entsprechen
dem Intervall 0,1–2,0
M Na2SO4 (insbesondere > 0,2 M Na2SO4 entsprechend), und der pH-Wert im Intervall
3,5–7,5.
Die in den Waschlösungen
vorliegenden Salze werden aus der gleichen Art ausgewählt, wie
sie für
den Adsorptionsschritt verwendet werden.
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Schließlich wird
Chymosin von dem Trennmedium desorbiert, indem man die Ionenstärke/Salzkonzentration
verringert, bis Desorption auftritt. Die genaue Ionenstärke/Salzkonzentration,
bei der Desorption auftreten wird, hängt von dem verwendeten speziellen
Trennmedium ab. Die Salzkonzentration kann häufig im Intervall 0,0–1 M Na2SO4 oder der entsprechenden
Ionenstärke
bei Verwendung anderer Salze gewählt
werden. Als Faustregel liegt die Ionenstärke für die Desorption typischerweise
unter der Ionenstärke
von 1,0 M Na2SO4.
Insbesondere wenn der pH-Wert während
der Adsorption unter dem pI für
Chymosin gelegen hat, kann die Verringerung der Ionenstärke mit
einer Erhöhung
des pH-Werts, beispielsweise im pH-Intervall zwischen 5,0 und 8,0,
vorzugsweise zwischen 6,0 und 7,0 und besonders bevorzugt zwischen
6,4 und 6,8 kombiniert werden. Die in die Desorptionslösungen eingearbeiteten
Salze können
unter gleichen Salzen wie für
die Adsorptionslösung
ausgewählt
werden.
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Die Änderung
der Ionenstärke
und/oder des pH-Werts während
der Desorption kann als schrittweiser oder kontinuierlicher Gradient
erfolgen. Ein schrittweiser Gradient kann einen oder mehrere Schritte
enthalten. Die Änderung
des pH-Werts kann nach, vor oder gleichzeitig mit der Änderung
der Ionenstärke
erfolgen. Die Anfangsexperimente wurden bei einem konstanten pH-Wert
von 5,0 durchgeführt
(Beladung und Elution). Die Reinheit des Chymosins war ähnlich,
aber die Ausbeute etwa 10% niedriger und das Elutionsvolumen höher.
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Typische
Puffersubstanzen sind wasserlösliche
Acetate, Citrate, Phosphate, insbesondere Natriumphosphat, usw.,
und die richtige Wahl hängt
vom gewünschten
pH-Wert ab.
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Die
bevorzugte Vorschrift ist im experimentellen Teil angegeben.
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Die
Adsorptions- und/oder Desorptionsschritte können als diskontinuierlicher
Prozeß,
bei dem das Trennmedium beispielsweise durch Rühren oder eine durchfließende wäßrige Flüssigkeit
bewegt wird, durchgeführt
werden. Ganz besonders bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren
als chromatographischer Prozeß durchgeführt, d.
h. mit dem Trennmedium in Form von Teilchen/Perlen, die zu einem
Bett gepackt oder zu einem expandierten Bett fluidisiert sind. Für chromatographische
Prozesse kann das Trennmedium auch in monolithischer Form vorliegen,
beispielsweise in Form eines Stopfens oder eines Filters.
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Bei
bevorzugten Varianten ist der erfindungsgemäße Prozeß zyklisch, d. h. das Trennmedium
wird nach Schritt (iii) zurückgewonnen
und in Schritt (i) wiederverwendet, möglicherweise unter Einschub
eines Regenerationsschritts und/oder Reinigungsschritts zwischen
Schritt (iii) und Schritt (i) eines nachfolgenden Zyklus. Regenerations-/Reinigungslösungen enthalten
typischerweise NaOH (beispielsweise > 0,1 M, wie 0,5 M oder 1 M). Durch Mitverwendung
von Isopropanol ist es möglich,
die NaOH-Konzentration zu verringern.
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Die
beim Desorptionsschritt erhaltene Ausbeute an Chymosin ist typischerweise ≥ 60%, wie ≥ 85%, der
in der aufgebrachten Probe bereitgestellten Gesamtmenge an Chymosin.
Es ist nicht ausgeschlossen, daß die
Ausbeute in diesem Schritt größer gleich
90% sein kann. Die Reinheit von gereinigtem Chymosin leigt vorteilhafterweise über 90%,
bezogen auf Protein (basierend auf der Peakflächenbestimung bei 280 mm im
Chromatogramm), wie durch Analyse mit Hilfe von Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
auf Größenausschlußbasis (HPLC-SEC,
siehe ferner den experimentellen Teil) bestimmt. Vorzugsweise beträgt die Reinheit mehr
als 92% und besonders bevorzugt mehr als 95%.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann entweder vor oder nach den Schritten (i) bis (iii) gemäß obiger Beschreibung
auch zusätzliche
Schritte umfassen. Vorgeschaltete Schritte sind beispielsweise die
Umwandlung von Prochymosin, Pseudochymosin usw. in vollständig aktives
Chymosin, Fällung,
Filtration, andere Adsorptionsschritte usw., wie auf dem Gebiet
der Proteinreinigung gut bekannt ist. Potentielle nachgeschaltete Schritte
sind Entsalzung, Polierschritte, die typischerweise eine weitere
Reinigung bedeuten, beispielsweise durch Affinitätsadsorption, Trocknen, beispielsweise
durch Lyophilisation oder Sprühtrocknen,
usw.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich insbesondere für
rekombinante Formen von Chymosin aus Präparaten, die im wesentlichen
frei von Pepsin sind.
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EXPERIMENTELLER TEIL
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SYNTHESE VON PROTOTYP-TRENNMEDIEN
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100
ml Sepharose 4 Fast Flow (Amersham Pharmacia Biotech, Uppsala, Schweden)
werden auf einer Glasfilternutsche mit mindestens 10 Gelvolumina
destilliertem Wasser gewaschen. Die Basismatrix wird in den Reaktionsbehälter überführt. Das
Gesamtvolumen, siehe Tabelle 1, wird mit destilliertem Wasser eingestellt, und
der Rührer
wird eingeschaltet. Es werden 16,5 g Natriumsulfat, 50%iges Natriumhydroxid,
siehe Tabelle 1, und 0,2 g Natriumborhydrid zugegeben. Die Salze
werden mindestens 1 h auflösen
gelassen. Die Temperatur wird auf 50°C erhöht, wonach Butylglycidylether,
siehe Tabelle 1, zugegeben wird. Die Reaktion wird 17–24 Stunden
bei 50 ± 3°C ablaufen
gelassen. Dann wird die Temperatur auf 20–25°C verringert. Durch Zugabe von
Essigsäure
wird ein pH-Wert von 5–7
eingestellt. Das Adsorptionsmittel wird auf einer Glasfilternutsche
mit mindestens 2 Gelvolumina destilliertem Wasser, 6 Gelvolumina
Ethanol und schließlich
mit 10 Gelvolumina destilliertem Wasser gewaschen. Die Medien werden
in 20%igem Ethanol gelagert. Tabelle 1
Prototyp | Gesamtvolumen
(ml) | 50%iges
Natriumhydroxid (g) | Butylglycidylether
(g) |
A | 120 | 34 | 23,0 |
B | 133 | 29 | 16,7 |
C | 125 | 32 | 18,0 |
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TEST AUF HYDROPHIL/HYDROPHOB-BALANCE
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Adsorptionspuffer
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0,02
M Tris(hydroxymethyi)aminomethan + 1,70 M Ammoniumsulfat, mit Salzsäure auf
pH 7,5 ± 0,1 eingestellt.
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Elutionspuffer
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0,02
M Tris(hydroxymethyl)aminomethan, mit Salzsäure auf pH 7,5 ± 0,1 eingestellt.
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Probe
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Das
Protein wird in Adsorptionspuffer gelöst.
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Packen der Säule
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Ungefähr 25 ml
Gel werden auf einer Glasfilternutsche mit 250 ml destilliertem
Wasser und dann mit 100 ml Desorptionspuffer in kleinen Portionen
gewaschen. 10 ml Gel werden in jede Säule mit einer Durchflußrate von
2 ml/Minuten gepackt, wonach die Betthöhe auf 10,5–11,0 cm eingestellt wird.
Nach Anbringen des Kopfadapters wird noch 20 Minuten mit einer Durchflußrate von
4 ml/Minute gepackt. Die Betthöhe
wird während
des Durchflusses markiert, und der Kopfadapter wird knapp unter
der Bettoberfläche
eingestellt. Die Betthöhe
sollte nun 10 ± 0,2
cm betragen.
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Chromatographische Verfahrensweise
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- – Der
Test wird bei 23 ± 0,5°C durchgeführt.
- – Es
wird mit 39 ml Adsorptionspuffer mit einer Durchflußrate von
1 ml/Minute äquilibriert.
- – 1,0
ml Proteingemisch werden mit einer Durchflußrate von 0,5 ml/Minute injiziert.
- – Die
Proteine werden mit einem Gradienten, 0 bis 100%, des Desorptionspuffers
mit einer Durchflußrate von
1 ml/Minute über
einen Zeitraum von 60 Minuten eluiert.
- – Die
Retentionszeit ist die Zeit vom Beginn des Gradienten bis zur Elution
des Peakmaximums der Proteine.
-
Alle
drei Prototypen wurden gemäß den obigen
Vorschriften getestet. Die Testergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt. Tabelle 2
Prototyp | Retentionszeit
für α-Chymotrypsinogen
(min) |
A | 68 |
B | 58 |
C | 62 |
-
Durch
Variation der Komponenten in der Reaktionsmischung konnte für eine gegebene
Kombination von Alkylglycidylether und Basismatrix über verschiedene
Routen die gleiche Hydropob/Hydrophil-Balance erhalten werden.
-
Bei
diesem Verfahren wurde im Handel erhältliches Octyl Sepharose Fast
Flow getestet, wobei sich eine Retentionszeit von 45 ± 4 min
ergab. Bei der Prüfung
in der oben angegebenen chromatographischen Verfahrensweise zur
Bindung von Chymosin wurde gefunden, daß die Bindung schwächer war.
Diese Ergebnisse legen nahe, daß man
für eine
Octylvariante von Sepharose Fast Flow mit ähnlicher Bindung von Chymosin
wie die obigen Varianten B und C eine hydrophobere Variante synthetisieren
muß, beispielsweise
durch Variation der Bedingungen, unter denen die Octylgruppe eingeführt wird.
-
Charomatographische Experimente mit Chymosin
-
Beispiel 1:
-
Das
Beispiel beschreibt die chromatographische Reinigung von Chymosin
unter Verwendung der obigen Variante B von mit Butylglycidylether
derivatisiertem Sepharose 4 Fast Flow.
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Die
Chymosinprobe wurde aus einem Fermentationsprozeß eines genetisch modifizierten
Kluyveromyces-Wirtsstamms wie in
EP
301679 (Rietveld et al.) beschrieben erhalten.
-
Etwa
20.000 iMCU Chymosinaktivität
wurden mit einer linearen Durchflußrate von 200 cm/h auf eine 4,6 × 150 mm
große,
mit oben beschriebenem Trennmedium Variante B gepackte Säule geladen.
Die Säule wurde
mit 25 mM NaAc, pH 4,0, 0,35 M Na2SO4, äquilibriert.
Die Chymosinkapazität
für das
Trennmedium betrug 8000 iMCU feuchtes Medium (35 mg/ml feuchtes
Harz).
-
Nach
der Beladung wurde die Säule
mit Aquilibrierungspuffer (200 cm/h) gewaschen, bis die Basislinie erreicht
war. Die Elution von Chymosin erfolgte mit einem Schrittgradienten
bei 200 cm/h (50 mM Kaliumphosphatpuffer, pH 6,5). Typischerweise
wurde Chymosin als ein einziger Peak eluiert.
-
Das
eluierte Chymosin besaß eine
Reinheit von 98% gemäß HPLC-SEC-Analyse.
Die Prozeßausbeute
betrug etwa 85%. Die Chymosinkonzentration wurde gemäß International
Dairy Federation 157, Remcat-Methode, bestimmt.
-
Die
HPLC-SEC-Analyse wurde an TSK G 3000 SW, TosoHaas – 7,5 mm
ID – 30
mm, mobile Phase 0,1 M NaH2PO4,
pH 5,8, 1,0 ml/min, durchgeführt.
-
Beispiel 2:
-
Das
Beispiel beschreibt die chromatographische Reinigung von Chymosin
unter Verwendung der obigen Variante B von mit Butylglycidylether
derivatisiertem Sepharose 4 Fast Flow und 1,2-Propandiol als Additiv im
Elutionspuffer:
Ein Chymosin enthaltendes Prozeßfluid wurde
auf eine das Trennmedium enthaltende Säule geladen, wie in Beispiel
1 beschrieben. Nach der Beladung wurde die Säule mit Äquilibrierungspuffer (200 cm/h)
gewaschen, bis die Basislinie erreicht war. Die Elution von Chymosin
erfolgte mit einem Schrittgradienten bei 200 cm/h unter Verwendung
von 50 mM Kaliumphosphat, pH 6,5, mit 5% 1,2-Propandiol. Chymosin
wurde in einem einzigen Peak eluiert. Das Elutionsvolumen war im
Vergleich zu Beispiel 1 um 22% verringert.
-
Beispiel 3
-
Dieses
Beispiel beschreibt eine Kapazitätsstudie
unter Verwendung von Variante-B-Medien von Butyl-Sepharose 4 Fast
Flow für
eine aus einem Fermentationsprozeß erhaltene Chymosinprobe.
Die Beladungsbedingungen waren gemäß Beispiel 1. Die Durchflußfraktionen
wurden auf Chymosinaktivität
hin untersucht.
-
Aus
einem Auftragungsprozentsatz von „Beladung im Durchfluß" gegen „Beladung
von Chymosin (geklärtes
Prozeßfluid)/ml
Separationsmedium" wurde
bestimmt, daß die
Durchbruchskapazität
dieses Trennmediums für
Chymosin 8000 IMCU/ml Medium bei 10% Durchbruch im Durchfluß betrug.
-
Die
spezifische Aktivität
von Chymosin beträgt
230 IMCU/g, und daher beträgt
die Bindungskapazität dieses
Trennmediums 35 mg/ml. Die Bindungskapazität von 35 mg/ml ist im Vergleich
zum Stand der Technik hoch. Die
US
5,122,467 (Phenyl-Sepharose) zeigt eine Bindungskapazität von 7
bis 8 mg/ml.
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Beispiel 4
-
Beispiel
1 wurde wiederholt, wobei jedoch Sepharose 6 Fast Flow verwendet
wurde. Bei Verwendung von Sepharose 6 Fast Flow wurde während der
chromatographischen Reinigung von Chymosin weniger Kompressibilität gefunden.
Die Bindungskapazität
erwies sich als ähnlich
wie in Beispiel 3 beschrieben. Schließlich wurde gefunden, daß die Leerrohrgeschwindigkeiten
nun (bis zu 3 m/Stunde) auf alle Stufen des Reinigungsprozesses
(Beladung, Waschen, Elution) angewandt werden konnten, was für Pilotanlagenprozesse
und Prozesse im technischen Maßstab
von Vorteil ist.