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Die
folgende Erfindung hat ein Verfahren und einen Apparat zum Messen
der optischen oder geometrischen Struktur eines optischen Bauteils
bzw. einer optischen Komponente zum Gegenstand.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt es in absoluter Art eine oder mehrere polierte Flächen oder
die Aufteilung des Index eines optischen Bauteils zu messen. Man
versteht unter absoluter Messung eine Messung, welche keinerlei
Vorwissen über das
Bauteil bzw. die Komponente erfordert. Das Messen von polierten
Flächen
und/oder Aufteilungen bzw. Verteilungen des Index ist für verschiedene
industrielle Anwendungen geeignet. Sie ist insbesondere auf ophthalmischen
Gebiet nützlich
für die
Kontrolle oder das Messen ophthalmischer Linsen; in diesem Fall
erfordert die Herstellung komplexer Flächen die gleichzeitige Bestimmung
von Hunderten von Koeffizienten.
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Die
FR-A-2 710 162 oder
EP-A-0 644 411 im Namen
der Anmelderin beschreiben ein Deflektometriegerät in Reflexion oder in Transmission.
Dieser Apparat bzw. dieses Gerät
erlaubt die Messung der geometrischen Struktur eines optischen Bauteils
mittels Reflexion oder Transmission. Das Prinzip eines solchen Messgeräts ist es,
das zu messende optische Bauteil durch Bestrahlung mit einer bekannten Wellenfläche – im einfachsten
Fall eine ebene Welle – zu
messen und die Wellenfront nach Reflexion oder Transmission an dem
zu messenden optischen Bauteil zu messen. Die Messung der Wellenfläche nach Reflexion
oder Transmission erlaubt es auf die geometrischen Merkmale bzw.
Charakteristika des zu messenden Bauteils zu schließen.
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Die
WO-A-9705467 beschreibt
einen Apparat bzw. ein Gerät
derselben Art. Dieses Dokument schlägt vor das Gerät durch
Messen der transversalen Aberration eines Referenzstrahls nach Reflexion oder
Transmission durch das zu messende Bauteil zu eichen.
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Die
in diesen Dokumenten beschriebenen Apparate bzw. Geräte funktionieren
tatsächlich
nur für
eine einzige Fläche
eines optischen Bauteils. Für ein
Funktionieren in Reflexion erlauben es die Apparate die geometrische
Struktur der Fläche
zu bestimmen, an welcher das Licht der bekannten Wellenfläche reflektiert
wird. Für
ein Funktionieren in Transmission erlauben es die Apparate die geometrische Struktur
einer der Flächen
des optischen Bauteils zu bestimmen, wenn die andere Fläche und
der Index des Bauteils bekannt sind. Alternativ kann in Transmission
die Aufteilung des Index des Bauteils bestimmt werden, wenn die
beiden Flächen
des Bauteils bekannt sind. Darüber
hinaus ist es von einem praktischen Punkt aus gesehen selten, dass
alle Merkmale bzw. Charakteristika eines optischen Bauteils gemessen
werden können
ohne den Messstand zu verändern.
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Es
ist mit Hilfe dieser Apparate möglich,
sukzessive in Reflexion die beiden Flächen eines optischen Bauteils
zu messen um daraus das optische Bauteil abzuleiten; dieses Verfahren
weist die folgenden Nachteile auf. Einerseits behindert, wenn eine Fläche mit
einer Antireflexbeschichtung versehen ist, diese Beschichtung die
Messung; solche Beschichtungen sind häufig an ophthalmischen Linsen
vorgesehen. Andererseits kann die Messung in Reflexion es erforderlich
machen, die hintere Seite des Bauteils zu mattieren bzw. aufzurauhen
um Spiegelungen oder Störbilder
zu vermeiden; schließlich
muss, selbst wenn es gelingt die zwei Flächen separat zu messen, die
Relativposition der Flächen
bekannt sein um das Bauteil wieder zu finden, anders gesagt muss
die Dicke des Bauteils oder das Prisma an zumindest einem Punkt
bekannt sein; dieses relative Positionieren fügt eine Fehlerquelle hinzu.
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Die
US-A-5 825 476 schlägt einen
Kartografierungsapparat eines optischen Bauteils vor. Dieses Dokument
schlägt
vor ein optisches Bauteil mittels eines Lichtes zu beleuchten, welches
eine bekannte Wellenfront aufweist, danach in einem Netz von Mikrolinsen
das durch das Bauteil transmittierte oder durch dieses reflektierte
Licht aufzunehmen; die Mikrolinsen projizieren das reflektierte
oder transmittierte Licht auf eine Mattscheibe; das Bild auf der
Mattscheibe wird mittels einer Kamera gespeichert und analysiert
um die Struktur der optischen Bauteils zu bestimmen, mittels Vergleichen
mit einem Referenzbild. Das in Transmission erhaltene Ergebnis ist
eine Stärkekarte
des Bauteils und in Reflexion eine Höhenkarte des Bauteils.
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In
einer der Ausführungsformen
schlägt
dieses Dokument vor mit zwei Messungen zu verfahren, in zwei Positionen
der Mattscheibe, aber ohne weitere Veränderungen in dem System als
die Position der Mattscheibe. Diese zwei Messungen erlauben es für jede Mikrolinse
den Strahl nach Transmission zu bestimmen, mittels der Kenntnis
von zwei Punkten für zwei
Positionen der Mattscheibe. Der Eintrittspunkt ist vor der Messung
bekannt, da er einer Mikrolinse der am Eintritt platzierten Matrix
entspricht. Mit Kenntnis einer der Flächen des Bauteils ist es somit möglich die
zweite Fläche
des Bauteils zu bestimmen.
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Dieses
Dokument erlaubt es daher lediglich, wie die drei vorhergehenden
Dokumente, die Geometrie einer der Flächen des Bauteils zu bestimmen. Die
Geometrie der anderen Fläche
des Bauteils wird für
die Berechnungen als bekannt angenommen.
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Es
besteht daher ein Bedarf an einem Messgerät bzw. -apparat für Gläser, welches
es erlaubt die verschiedenen Merkmale bzw. Charakteristika eines optischen
Bauteils bzw. einer optischen Komponente zu bestimmen und insbesondere
zwei Flächen
dieser optischen Komponente bzw. Bauteils. Ein solches Gerät erlaubt
es insbesondere effektiv progressive Gläser zu messen, indem in exakter
Weise die Form von jeder ihrer beiden Seiten bestimmt wird ohne dass
eine Hypothese für
eine dieser Flächen
formuliert werden muss.
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Die
Erfindung schlägt
folglich ein Verfahren zum Messen der geometrischen Struktur eines
optischen Bauteils bzw. einer optischen Komponente in Transmission
vor, welches die Schritte umfasst:
- – Beleuchten
des optischen Bauteils bzw. der optischen Komponente durch ein erstes
einfallendes Licht, dessen Wellenfront bekannt ist,
- – Messen
der Wellenfront des ersten Lichtes nach Transmission bzw. Übertragen
durch das optische Bauteil,
- – Beleuchten
des optischen Bauteils bzw. der optischen Komponente durch ein zweites
einfallendes Licht, dessen Wellenfront bekannt ist,
- – Messen
der Wellenfront des zweiten Lichtes nach Transmission bzw. Übertragen
durch das optische Bauteil bzw. die optische Komponente, und
- – Berechnen
der geometrischen Struktur des optischen Bauteils bzw. der optischen
Komponente ausgehend von den bei den Messschritten gemessenen Wellenfronten.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung sind die Wellenfronten an der Seite derselben Fläche des Bauteils
bzw. der Komponente bei den verschiedenen Messschritten unterschiedlich.
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Vorteilhafterweise
kann für
den Schritt des Messens eine Hartmann oder Shack-Hartmann-Deflektometrie oder
eine Rand-Deflektometrie oder auch eine Messung durch Interferometrie
verwendet werden.
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Vorzugsweise
umfassen die Beleuchtungsschritte die Beleuchtung des Bauteils bzw.
der Komponente an einer ihrer Flächen,
und die Beleuchtung des Bauteils bzw. der Komponente an der anderen ihrer
Flächen.
In diesem Fall können
die ersten und zweiten Lichter identische Wellenfronten aufweisen. Es
kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Beleuchtungsschritte
das Beleuchten des optischen Bauteils bzw. der Komponente durch
ein gleiches bzw. selbes einfallendes Licht umfasst, wobei das Verfahren
dann einen Schritt des Umdrehens des optischen Bauteils bzw. der
Komponente umfasst.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfassen die Beleuchtungsschritte das Beleuchten des Bauteils bzw.
der Komponente an einer einzigen ihrer Flächen. In diesem Fall können das
erste und das zweite Licht unterschiedliche Wellenfronten aufweisen.
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Es
ist möglich,
dass der Berechnungsschritt durch Optimierung einer Leistungs- bzw.
Gütefunktion
erfolgt, welche ausgehend von mindestens zwei Messschritten berechnet
wird. Es kann auch ein Schritt des Messens der Dicke bzw. der Stärke der Komponente
bzw. des Bauteils an zumindest einem Punkt vorgesehen sein.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren zudem die folgenden Schritte:
- – Beleuchten
des optischen Bauteils bzw. der Komponente mittels eines drittens
einfallenden Lichtes, dessen Wellenfront bekannt ist, und
- – Messen
der Wellenfront des dritten Lichtes nach Transmission bzw. Übertragung
durch das optische Bauteil bzw. die Komponente.
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Die
Erfindung schlägt
auch einen Apparat bzw. ein Gerät
zum Messen der geometrischen Struktur eines optischen Bauteils bzw.
einer optischen Komponente in Transmission vor, umfassend:
- – Mittel
zum Beleuchten des optischen Bauteils bzw. der Komponente mittels
eines ersten einfallenden Lichtes, dessen Wellenfront bekannt ist,
- – Mittel
zum Messen der Wellenfront des ersten Lichtes nach Transmission
durch das optische Bauteil bzw. die Komponente,
- – Mittel
zum Beleuchten des optischen Bauteils bzw. der optischen Komponente
mittels eines zweiten einfallenden Lichtes, dessen Wellenfron bekannt
und unterschiedlich ist;
- – Mittel
zum Messen der Wellenfront des zweiten Lichtes nach Transmission
bzw. Übertragung durch
das optische Bauteil bzw. die optische Komponente,
- – Mittel
zum Berechnen der geometrischen Struktur des optischen Bauteils
bzw. der optischen Komponente ausgehend von den Wellenfronten, welche
bei den Messschritten gemessen wurden.
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In
einer Ausführungsform
umfassen die Mittel zum Messen eine Matrix bzw. Anordnung von Mikrolinsen.
Sie können
ebenfalls ein Netz bzw. Gitter umfassen.
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Vorteilhafterweise
beleuchten die Mittel zum Beleuchten des optischen Bauteils bzw.
der Komponente durch ein erstes einfallendes Licht und die Mittel
zum Beleuchten des optischen Bauteils bzw. der Komponente durch
ein zweites einfallendes Licht das Bauteil bzw. die Komponente an
jeder ihrer Seiten beleuchten. In diesem Fall können das erste und zweite Licht
identische Wellenfronten aufweisen.
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In
einer anderen Ausführungsform
beleuchten die Mittel zum Beleuchten des optischen Bauteils durch
ein erstes einfallendes Licht und die Mittel zum Beleuchten des
optischen Bauteils durch ein zweites einfallendes Licht die gleiche
bzw. selbe Fläche
des Bauteils. In diesem Fall können
das erste und zweite Licht unterschiedliche Wellenfronten aufweisen.
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Der
Apparat bzw. das Gerät
kann auch Mittel zum Messen der Stärke bzw. Dicke des Bauteils
umfassen.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Gerät bzw.
der Apparat:
- – Mittel zum Beleuchten des
optischen Bauteils mittels eines dritten einfallenden Lichtes, dessen Wellenfront
bekannt ist,
- – Mittel
zum Messen der Wellenfront des dritten Lichtes nach Transmission
durch das optische Bauteil.
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Es
können
noch Mittel zum Anzeigen bzw. Visualisieren von Mikrogravuren an
dem Bauteil bzw. der Komponente vorgesehen sein.
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Anderer
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden deutlich beim Lesen der
folgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsformen der Erfindung,
die lediglich beispielhaft und mit Bezug auf die Zeichnungen gegeben
werden, welche zeigen:
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1 bis 5 schematische
Darstellungen von verschiedenen Ausführungsformen eines Apparats
für die
Umsetzung der Erfindung;
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6 eine
schematische Darstellung der Berechnung einer Gütefunktion;
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7 eine
Darstellung ähnlich
zu derjenigen der 6 für den Fall einer eben einfallenden
Wellenfront;
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8 bis 13 Merkmale
einer Linse, erhalten durch mechanische Messung der Linse;
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14 bis 16 die
Merkmale der Linse der 8 bis 13, erhalten
durch Rekonstruktion gemäß dem Stand
der Technik;
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17 bis 22 die
Merkmale der Linse der 8 bis 13, erhalten
durch das Verfahren der Erfindung.
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Die
Erfindung beruht, wie bei den in der
FR-A-2 710 162 oder
WO-A-9 705 467 beschriebenen
Geräten
der Anmelderin, auf der Analyse von Wellenfronten – oder von
Strahlen die dazu senkrecht sind – nach und vor Transmission
durch das zu messende Bauteil bzw. die Komponente. Es kann für das Messen
der Wellenfront des Lichtes nach Transmission durch das Bauteil
wie in diesen Dokumenten ein Verfahren der Randdeflektometrie oder
auch ein sogenanntes Hartmann oder Shack-Hartmann-Deflektometrieverfahren
verwendet werden. Es kann auch die Wellenfront des transmittierten
Lichts durch interferometrische Verfahren und beispielsweise durch
Mach-Zender-Interferometrie oder durch die Interferometrie gemäß dem „lateral
shearing interferomtry" genannten
Verfahren gemessen werden.
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Die
Erfindung schlägt
vor mit zwei Transmissionsmessungen in zwei unterschiedlichen optischen Konfigurationen
zu verfahren und daraus ohne vorherige Hypothesen bzw. Annahmen
die zwei Flächen des
Bauteils bzw. der Komponente sowie auch ihre relative Position abzuleiten.
Eine mögliche
Lösung besteht
darin eine Güte-
bzw. Leistungsfunktion zu minimieren oder zu maximieren, indem als
Variablen das Ensemble bzw. die Gesamtheit der für die Geometrie des Glases
repräsentativen
Koeffizienten genommen wird, so dass, wenn die Gütefunktion minimal – oder maximal – ist, die
durch die Variablen angenommenen Werte den Werte von jedem der Koeffizienten
entsprechen, welche die geometrischen Merkmale des Bauteils definieren.
Die optischen Konfigurationen sind unterschiedlich bei der Messung,
bei der das Durchqueren der Komponente bzw. des Bauteils über verschiedene
optische Pfade erfolgt.
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Die
Erfindung kann insbesondere für
die Messung von fertigen Linsen angewendet werden. Bezüglich des
Standes der Technik vermeidet sie eine der Flächen der Linsen als bekannt
anzunehmen. Sie ist genauer und einfacher umzusetzen, als zwei Messungen
in Reflexion an den zwei Seiten des Bauteils:
- – die Erfindung
kann umgesetzt werden, selbst wenn die Flächen des Bauteils mit einer
Antireflexbehandlung beschichtet sind;
- – die
Erfindung wird umgesetzt ohne die hintere Fläche des zu messenden Bauteils
zu mattieren bzw. aufzurauhen, um Störbilder zu vermeiden;
- – die
Erfindung vermeidet Probleme der relativen Positionierung der zwei
durch Reflexion separat gemessenen Flächen.
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Im
Folgenden wird eine Ausführungsform der
Erfindung beschrieben, in welcher die Wellenflächen mittels sogenannter Hartmann
oder Shack-Hartmann-Deflektometrie bestimmt werden; das Prinzip
dieser Deflektometrie ist in der
US-A-5 825 476 beschrieben. Wie in diesem
Dokument erklärt,
wird das zu messende optische Bauteil mittels eines Lichtes beleuchtet,
welches eine bekannte Wellenfront aufweist. Das durch das optische
Bauteil transmittierte Licht wird an ein Netz bzw. Gitter von Mikrolinsen
appliziert, welche Bilder in einer auf einer Mattscheibe materialisierten
Ebene oder mittels einer Matrix von charged coupled devices (CCD)
formen. Die Position des Bildpunktes von jeder Mikrolinse hängt von
der auf die Mikrolinse applizierten Wellenfront ab. Das Einbringen
eines optischen Bauteils in das System induziert eine Veränderung
der einfallenden Wellenfront an den Mikrolinsen, und somit eine Variation
der Position des Bildpunktes von jeder Mikrolinse; die Analyse des
Versatzes des Bildpunktes von jeder Mikrolinse erlaubt es die durch
das Einbringen des optischen Bauteils in das System hervorgerufene
Veränderungen
der Wellenfront zu messen.
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Die 1 zeigt
eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Geräts bzw. Apparates
für die
Umsetzung der Erfindung; in der Ausführungsform der 1 werden
für die
zwei Messungen in Transmission gemäß zweier unterschiedlicher
Konfigurationen zwei verschiedene einfallende Lichter verwendet,
und genauer gesagt ein Licht, welches eine ebene Wellenfront hat,
und ein Licht, welches eines sphärische
Wellenfront hat.
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Das
Gerät der 1 weist
dabei einen Träger
(nicht dargestellt) auf um ein optisches Bauteil bzw. eine optische
Komponente 2 aufzunehmen, welche eine hintere Fläche 4 und
eine vordere Fläche 6 aufweist;
die Begriffe „vordere" und „hintere" sind hier lediglich
verwendet um die Flächen
zu identifizieren und entsprechen nicht notwendigerweise der weiteren
Verwendung des Bauteils; anders gesagt, das Bauteil kann „umgedreht
bzw. anders herum" in dem
Gerät angeordnet
werden.
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Das
Gerät weist
zudem eine Lichtquelle auf, welche eine ebene Wellenfront aufweist.
Es kann wie in der
WO-A-9705467 eine
punktuelle Quelle
8 und eine Linse
10 verwendet
werden, welche ein einfallendes Licht an der hinteren Fläche
4 des
zu messenden Bauteils mit einer ebenen Wellenfront erzeugen. Das
Gerät weist
auch eine Lichtquelle auf, welche eine sphärische Wellenfront aufweist.
Es kann eine zweite punktuelle Quelle
12 verwendet werden,
welche ein einfallendes Licht an der hinteren Fläche des Bauteils mit einer
sphärischen
Wellenfront generiert. Es wird eine semireflektierende bzw. halbreflektierende
Einrichtung bzw. Schicht
14 verwendet um die hintere Fläche
4 des
Bauteils mit den Lichtern, welche von den Quellen
8 und
12 kommen,
zu beleuchten: das Licht, welches von der Quelle
8 und
der Linse
10 kommt, quert die semireflektierende Einrichtung
14 während das
Licht, welches von der Quelle
12 kommt, durch die Einrichtung
14 reflektiert
wird. Es könnte
auch eine gemeinsame Quelle für
die beiden Lichter verwendet werden, beispielsweise indem vorgesehen
wird, dass die Kollimationslinse
10 klappbar ist. Es ist
dann in einem Gerät
der Erfindung möglich
die hintere Bauteil-Fläche
4 sukzessive
mit zwei Lichtern zu beleuchten, wobei jedes eine bekannte Wellenfront
aufweist.
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Das
Gerät kann
auch Mittel aufweisen um an einem Punkt die Stärke bzw. Dicke des Bauteils
zu messen. Es ist möglich
beispielsweise eine Messung in Reflexion des Bauteils an der Achse
der Vorrichtung vorzusehen, an einer und der anderen Seite des Bauteils.
Eine solche Messung erlaubt es die Normale der Flächen des
Bauteils am Schnittpunkt mit der Achse des Geräts zu bestimmen, sowie die
Stärke bzw.
Dicke des Bauteils an dieser Achse. Für diese Messungen können auf
der Seite der hinteren Fläche wie
auf der Seite der vorderen Fläche
die in der
FR-A-2 710
162 oder
WO-A-9705467 beschriebenen Mittel
verwendet werden, welche hier nicht von neuem beschrieben werden.
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Eine
solche Messung der Dicke ist bei der Umsetzung der Erfindung nicht
unumgänglich;
die Messung der Dicke erlaubt es die Bestimmung der Merkmale des
Bauteils zu beschleunigen. Es bleibt möglich die Dicke des Bauteils
nicht zu messen, und diese zu bestimmen, während der Optimierungssuche,
welche weiter unten beschrieben ist.
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Das
Gerät weist
weiter Mittel zum Bestimmen der Wellenfront des von dem Bauteil
transmittiertenten Lichts auf. In der Ausführungsform der Figur kann,
wie oben angedeutet, eine Hartmann-Deflektometrie oder eine Shack-Hartmann-Deflektometrie
angewendet werden, wenn Mikrolinsen verwendet werden; das Gerät weist
dann ein Netz bzw. eine Anordnung von Mikrolinsen 16 und
eine Analyseebene 18 auf, an welcher die Mikrolinsen ein
Bild formen. Diese Analyseebene könnte entweder aus einer Mattscheibe
bzw. einem Mattglas oder direkt aus einer CCD bestehen. Wie weiter
oben erklärt
erlaubt es die Analyse des an der Analyseebene geformten Bildes
die Wellenfront des durch das Bauteil transmittierten Lichtes zu
bestimmen.
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Typische
Dimensionen des Geräts
bzw. Apparats der 1 sind die Folgenden: die Linse 10 ist an
der Hauptachse angeordnet, welche durch das zu messende Bauteil 2 und
die Matrix 16 der Mikrolinsen verläuft; sie weist einen Durchmesser
von 100 mm und einen Fokus bzw. eine Brennweite im Bereich von 110
bis 250 mm auf. Die separierende Einrichtung bzw. Schicht 14 weist
einen Durchmesser von 150 mm auf. Der Abstand zwischen der zweiten Quelle 12 (angeordnet
an einer Achse senkrecht zu der Hauptachse) und dem Schnittpunkt
zwischen der 14 und der Hauptachse ist in der Größenordnung
von 70 mm. Der Abstand zwischen diesem selben Punkt und der Fläche des
optischen Bauteils 2 ist auch in der Größenordnung von 70 mm. Der Abstand
zwischen dem Bauteil 2 und dem Shack-Hartmann kann auch
im Bereich zwischen 0 und 30 mm sein. Die Quellen 8 und 12 können Laserdioden
oder LEDs sein.
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Das
Gerät bzw.
der Apparat der 1 erlaubt somit eine Messung
der Wellenfront von zwei durch das Bauteil transmittierten Lichtern.
In anderen Worten erlaubt es der Apparat bzw. das Gerät in zwei unterschiedlichen
Konfigurationen die Transmission eines einfallenden Lichtes bekannter
Wellenfront durch das zu messende Bauteil zu messen. Das Gerät kann gegebenenfalls
auch eine Messung der Dicke bzw. Stärke des Bauteils an einem Punkt
ermöglichen.
In der 1 ist das Bauteil an der optischen Achse des Geräts zentriert;
wie weiter unten erklärt ist
es in dem Verfahren der Erfindung nicht notwendig, dass das Bauteil
exakt auf der optischen Achse des Geräts zentriert ist, und ein gröberes Positionieren
ausreicht.
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Die 2 zeigt
eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Apparats bzw.
Gerätes
für die
Umsetzung der Erfindung. In der Ausführungsform der 2 wird
für die
zwei Messungen in Transmission gemäß zweier unterschiedlicher
Konfigurationen eine einzige Lichtquelle verwendet, aber das Bauteil
gedreht um es an seinen zwei Seiten zu beleuchten. Der Apparat weist
dann eine Lichtquelle 20 auf, welche ein Licht bekannter Wellenfront
generiert – in
dem Beispiel der Figur ein Licht mit sphärischer Wellenfront. Das Licht
fällt auf ein
an einem nicht dargestellten Träger
montiertes Bauteil 22; das Bauteil weist eine hintere Fläche 24 und
eine vordere Fläche 26 auf.
Der Apparat weist weiter Mittel zum Bestimmen der Wellenfront des durch
das Bauteil transmittierten Lichts auf; wie in der Ausführungsform
der 1 wird ein Netz bzw. eine Anordnung von Mirkolinsen 28 und
eine Analyseebene 30 verwendet.
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Das
Gerät der 2 erlaubt
Messungen der Wellenfront des gemäß unterschiedlicher Konfigurationen
durch das Bauteil transmittierten Lichtes, wie jetzt erklärt wird.
Es wird mit dem Montieren des optischen Bauteils in dem Träger begonnen
wie in der Figur dargestellt; das Licht, welches von der Quelle 20 kommt
beleuchtet das Bauteil an der hinteren Seite 24 und die
Wellenfront des transmittierten Lichtes wird mittels der Anordnung 28 und
der Ebene 30 bestimmt. Das optische Bauteil 22 wird
dann umgedreht, mittels Drehung des Trägers, wie mittels des Pfeils 32 in
der 2 symbolisiert. Das von der Quelle 20 kommende
Licht beleuchtet also das Bauteil an der vorderen Fläche 26 und
die Wellenfront des transmittierten Lichtes wird mittels der Anordnung 28 der
Ebene 30 bestimmt.
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Anders
gesagt entspricht die erste Konfiguration einer Beleuchtung des
Bauteils an seiner hinteren Fläche 24 durch
das von der Quelle 20 emittierte bekannte Licht. Die zweite
Konfiguration entspricht einer Beleuchtung des Bauteils an seiner
vorderen Fläche 26 durch
das von der Quelle 20 emittierte bekannte Licht. Das Wichtige
bei dem Gerät
der 2 ist es die zwei Konfigurationen in einem selben
bzw. einzigen mit dem Bauteil verbundenen Koordinatensystem versetzen
zu können;
eine Lösung
dafür besteht
darin, präzise
die Natur des Umdrehens zu kennen; man kann dazu einfach einen Träger verwenden,
welcher ein bekanntes Drehen des optischen Bauteils gewährleistet.
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Die 3 zeigt
eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines Apparats bzw.
Gerätes
für die
Umsetzung der Erfindung. In der Ausführungsform der 3 werden
für die
zwei Messungen in Transmission gemäß zweier unterschiedlicher
Konfigurationen zwei unterschiedliche Lichtquellen verwendet, welche
das Bauteil an seinen zwei Flächen
beleuchten.
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Das
Gerät der 3 weist
einen Träger (nicht
dargestellt) auf um ein optisches Bauteil 34 aufzunehmen,
welches eine hintere Fläche 36 und eine
vordere Fläche 38 aufweist.
Das Gerät
weist zudem eine Lichtquelle auf, welche eine ebene Wellenfront
aufweist; diese Lichtquelle besteht aus einer punktuellen Quelle 40 und
einer Linse 42, welche durch eine semireflektierende Einrichtung
bzw. Schicht 44 ein auf die hintere Fläche 36 des zu messenden
Bauteils einfallendes Licht mit einer ebenen Wellenfront generieren.
Das durch das Bauteil transmittierte Licht wird von einer zweiten
semireflektierenden Einrichtung bzw. Schicht 46 zu einem
Netz bzw. einer Anordnung von Mikrolinsen 48 und einer CCD-Ebene 50 reflektiert.
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Das
Gerät weist
auch eine Lichtquelle auf, welche eine sphärische Wellenfront aufweist,
welche das Bauteil an der vorderen Seite beleuchtet. Es wird eine
zweite punktuelle Quelle 52 verwendet, welche durch die
semireflektierende Einrichtung bzw. Schicht 46 auf der
vorderen Fläche 38 des
Bauteils 34 ein mit einer sphärischen Wellenfront einfallendes Licht
generiert. Das von der Quelle 52 kommende und von dem optischen
Bauteil transmittierte Licht wird von der semireflektierenden Einrichtung
bzw. Schicht 44 zu einer zweiten Anordnung von Mikrolinsen 54 und
einer zweiten CCD-Ebene 56 reflektiert.
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Das
Gerät erlaubt
offensichtlich eine Messung des von dem Bauteil gemäß zwei Konfigurationen
transmittierten Lichtes. In der ersten Konfiguration wird das Bauteil
in seiner als hintere qualifizierte Fläche 36 von einem Licht
beleuchtet, welches eine ebene Wellenfront aufweist; in der zweiten
Konfiguration wird das Licht an seiner als vordere qualifizierten Fläche 38 durch
ein Licht beleuchtet, welches eine sphärische Wellenfront aufweist.
Man kann selbstverständlich
die Vorrichtung modifizieren um nur einen einzigen Satz von Messmitteln
der transmittierten Wellenfront zu verwenden, beispielsweise mit
Hilfe von Spiegeln oder zusätzlichen
halbreflektierenden Schichten bzw. Einrichtungen.
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Die 4 zeigt
eine schematische Darstellung einer vierten Ausführungsform eines Geräts zur Umsetzung
der Erfindung. Das Gerät
bzw. der Apparat der 4 unterscheidet sich von demjenigen
der 3 lediglich dadurch, dass in der zweiten Konfiguration
ein Licht verwendet wird, welches eine ebene Wellenfront aufweist;
die punktuelle Quelle 52 der 3 ist dann
in der 4 durch eine punktuelle Quelle 58 und
eine Linse 60 ersetzt, welche die vordere Fläche 38 des
Bauteils mit einem Licht beleuchtet, welches eine ebene Wellenfront
aufweist.
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Die 5 zeigt
eine schematische Darstellung einer fünften Ausführungsform eines Apparats bzw.
Gerätes
für die
Umsetzung der Erfindung. Das Gerät
bzw. der Apparat der 5 weist den Vorteil auf nicht
nur auf die Struktur des zu messenden optischen Bauteils bezogenen
Daten anzuzeigen, sondern auch die Gravuren an diesem Bauteil. In
dem Fall einer ophthalmischen Linse sind diese Gravuren für den Optiker
wichtig: in der Tat werden sie als Referenz beim Ausführen des
Schneidens bzw. Abränderns
verwendet, was es erlaubt die Linse an die Form des von dem Träger gewählten Gestells
anzupassen. Das Gerät
der 5 weist weiter Beleuchtungs- und Messmittel gemäß zweier
unterschiedlicher Konfigurationen auf. Eine CCD-Kamera, die an der
Fläche
der Linse ausgerichtet worden ist, erlaubt es die Gravuren zu Visualisieren.
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Das
gerät weist
dabei einen Träger
(nicht dargestellt) auf, um ein optisches Bauteil bzw. eine optische
Komponente 62 aufzunehmen, welche eine hintere Fläche 64 und
eine vordere Fläche 66 aufweist.
Eine CCD-Kamera 68 wird mit Hilfe einer Linse 70 auf
die Fläche
des Bauteils fokussiert. Die Achse 72 der Kamera und der
Linse sind im Wesentlichen mit der optischen Achse des Bauteils überlagert.
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Das
Gerät weist
zudem eine Lichtquelle auf, welche eine ebene Wellenfront aufweist;
diese Lichtquelle besteht aus einer punktuellen Quelle 74 und einer
Linse 76, welche ein auf der vorderen Fläche 66 des
zu messenden Bauteils mit einer ebenen Wellenfront einfallendes
Licht generiert. Das Licht mit ebener Wellenfront wird von dem Bauteil
auf eine Anordnung von Mikrolinsen 78 und eine CCD-Ebene 80 transmittiert.
Das Licht mit ebener Wellenfront weist einen schiefen Einfallswinkel
an dem zu messenden Bauteil auf um es zu erlauben die Gravuren des
Bauteils zu visualisieren; Genauer ist der Winkel α zwischen
der Achse 82 des Messpfades und der Achse 72 des
Visualisierungspfades der Mikrogravuren größer als 10°.
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Das
Gerät weist
auch eine Lichtquelle auf, welche eine sphärische Wellenfront aufweist,
welche das Bauteil an der hinteren Fläche beleuchtet. Es wird eine
zweite punktuelle Quelle 84 verwendet, welche ein auf der
hinteren Fläche 64 des
Bauteils mit einer sphärischen
Wellenfront einfallendes Licht generiert. Das von der Quelle 84 kommende
Licht wird von dem optischen Bauteil zu einer zweiten Anordnung
von Mikrolinsen 86 und einer zweiten CCD-Ebene 88 transmittiert.
Das Licht der sphärischen
Wellenfront weist auch einen schrägen Einfallswinkel an dem zu
messenden Bauteil auf, um es zu erlauben die Gravuren des Bauteils
zu visualisieren; genauer ist der Winkel β zwischen der Achse 90 des
Messpfades und der Achse 72 des Visualisierungspfades der
Mikrogravuren größer als
10°.
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Das
Gerät bzw.
der Apparat der 5 erlaubt eine Messung des durch
das Bauteil bzw. die Komponente gemäß zweier zu denjenigen der 3 ähnlichen
Konfigurationen transmittierten Lichtes, bei nahem bzw. ähnlichem
Einfallswinkel. Es erlaubt zudem die Mikrogravuren der Linse zu
visualisieren bzw. sichtbar zu machen und damit eine Messung des
Bauteils bzw. der Komponente in einem mit den Mikrogravuren verbundenen
Koordinatensystem bereitzustellen.
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Es
wird auch verstanden, dass man in dem Gerät der 5 Quellen
verwenden könnte,
welche eine Beleuchtung mit identischen Wellenfronten gewährleisten,
oder auch Quellen, welche eine Beleuchtung einer selben Fläche des
optischen Bauteils gewährleisten.
In allen Fällen
können,
wie mit Bezug auf die 1 beschrieben, Mittel zum Messen
der Dicke bzw. Stärke
des Bauteils an einem Punkt vorgesehen sein.
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Für alle beschriebenen
Apparate können aufgrund
der im Folgenden beschriebenen Optimierung die Flächen und
die Dicke unabhängig
von der Position des optischen Bauteils in dem Bezugssystem der
Montage gefunden werden. Um dann die Flächen mit dem optischen Bauteils
bzw. der optischen Komponente verknüpfen zu können, kann es wichtig bzw.
interessant sein, wie bei der 5 erklärt, die Position
eines Punkts des optischen Bauteils in dem Bezugssystem zu bestimmen.
Neben der bei der 5 vorgeschlagenen Lösung können dazu
in dem Gerät
Mittel zum Messen der Position eines Punktes an einer der Flächen des
optischen Bauteils vorgesehen sein. Beispielsweise kann die Autokollimatioin
eines Lasers oder andere an sich bekannte Mittel verwendet werden,
um die Position eines Punktes des optischen Bauteils in dem Bezugssystem
des Apparats zu messen; es könnte
auch der Winkel gemessen werden, den die Fläche des optischen Bauteils mit
der optischen Achse des Apparats bildet. Diese Lösung erlaubt es auf die eine
oder andere Art die aufgrund der Erfindung bestimmte Fläche des
Bauteils und das optische Bauteil selbst zu assoziieren bzw. zu
verknüpfen.
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Ausgehend
von diesen Messungen der Wellenfront in Transmission in zwei Konfigurationen schlägt die Erfindung
vor die Struktur des Bauteils bzw. der Komponente zu bestimmen.
Sie schlägt dazu
vor ein Optimierungsverfahren bzw. eine Optimierungssuche der zwei
Flächen
des Bauteils zu verwenden, mit Hilfe einer Gütefunktion bzw. Leistungsfunktion,
welche repräsentativ
für die
zwei in den zwei verschiedenen Konfigurationen transmittierten Wellenfronten
ist. Die Definition der Gütefunktion
ist unabhängig
von den zwei Flächen
und erlaubt in jedem Fall diese zwei Flächen zu finden. Im Gegensatz zu
den Lösungen
des Standes der Technik beruht die Erfindung auf der Feststellung,
dass die gleichzeitige Auswertung der zwei Messungen es erlaubt
die zwei Flächen
des Bauteils zu bestimmen.
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Wenn
die Dicke des Bauteils nicht gemessen wurde, kann sie auch während dem
Optimierungsverfahren bzw. bei der Optimierungssuche bestimmt werden.
In diesem Fall zeigt es sich, dass die Gütefunktion lokale Minima für bestimmte
Dickewerte aufweisen kann, aber immer ein absolutes Minimum für die reelle
Dicke des Bauteils aufweist. Wenn die Dicke bekannt ist, kann man
sich damit zufrieden geben das Minimum für diesen Dickewert zu suchen.
In bestimmten Fällen
erlaubt eine lokale Optimierung nicht die Dicke des Bauteils zu
finden; dann erlaubt eine globale Optimierung es, das Extremum zu
finden und somit die Dicke des Bauteils.
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Das
Prinzip eines Optimierungsverfahrens bzw. einer Optimierungssuche
ist an sich bekannt. Man definiert Ausgangswerte für die vordere
und hintere Seite des optischen Bauteils bzw. der optischen Komponente.
Man definiert eine Gütefunktion,
die dazu geeignet ist für
die gängigen
Werte der vorderen und hinteren Fläche des Bauteils berechnet
zu werden; diese Gütefunktion
ist dazu gedacht bzw. konzipiert einen minimalen oder maximalen
wert aufzuweisen, wenn die gängigen
bzw. gebräuchlichen Werte
der vorderen und hinteren Fläche
gleich zu den zu messenden Werten sind. Das Optimieren besteht darin
mittels aufeinander folgenden Iterationen die gängigen Werte der vorderen und
hinteren Fläche variieren
zu lassen, ausgehend von den Ausgangswerten, bis ein Extremum der
Gütefunktion
gefunden wird.
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Die 6 zeigt
ein Beispiel einer Definition der Gütefunktion für die Berechnung
der Flächen;
die Erklärung
in dem Fall der 6 ist eine Erklärung in Begriffen
der Wellenfront für
die Beleuchtung des Bauteils an seiner hinteren Fläche.
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In
der Figur ist der Verlauf bzw. der Gang des zu rekonstruierenden
optischen Bauteils dargestellt, anders gesagt die laufenden bzw.
gängigen
Werte der hinteren Fläche 92 und
der vorderen Fläche 94. In
der Figur ist die bekannte Wellenfront 96 des an der hinteren
Fläche 92 einfallenden
Lichtes angetragen, sowie die gemessene Wellenfront 98 des
durch das Bauteil transmittierten Lichts. Die Figur zeigt weiter
einen Strahl 100, welcher nach der Transmission durch das
Bauteil aufgenommen worden ist, in einer der Messkonfigurationen.
Es ist möglich
wenn die laufenden bzw. geläufigen
Werte der hinteren Fläche 92 und
der vorderen Fläche 94 bekannt
sind, in dem Raum der einfallenden Wellenfront den einfallenden Strahl 102 mittels
inverser Ausbreitung durch das optische Bauteil zu berechnen. Man
kann somit den Schnittpunkt des einfallenden Strahls 102 mit
der einfallenden Wellenfront 96, welche bekannt ist, bestimmen.
Am so bestimmten Schnittpunkt werden die Differenzen des Richtungskosinus
(x, y, z) des Strahls 102 und des Richtungskosinus (x ^, ŷ, ẑ)
der Normalen 104 der Wellenfront berechnet. Man nennt hier
Richtungskosinus bzw. leitender Kosinus die Koordinaten in einem
Koordinatensystem mit einem Einheitsvektor, kollinear zu dem Strahl
oder der Normalen.
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Die
Gütefunktion
kann somit als Summe der Differenzen zum Quadrat der Richtungskosinusse
für verschiedene
Strahlen und für
die zwei Messkonfigurationen ausgedrückt werden, d. h.:
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Es
ist klar, dass diese Definition einer Gütefunktion entspricht:
- – sie
ordnet eine reelle Zahl den laufenden bzw. gängigen Werten der Flächen zu;
- – die
Funktion ist positiv oder Null;
- – sie
wird Null, wenn in den zwei Messkonfigurationen die durch inverse
Ausbreitung berechneten Strahlen identisch zu den einfallenden Lichtstrahlen
sind, anders gesagt, wenn die laufenden Werte für die vordere und hintere Fläche identisch
zu der realen vorderen und hinteren Fläche sind.
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Anders
gesagt, weist die Funktion ein Extremum auf, wenn die Werte der
Flächen
gleich zu den realen Flächen
des Bauteils sind. Die Gütefunktion könnte aus
jeder Funktion bestehen, welche den Abstand zwischen der augenblicklichen
bzw. laufenden bzw. gängigen
Wellenfronten der Referenzwellenfront quantifiziert.
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Die 7 ist ähnlich zu
der 6, zeigt aber den Fall einer einfallenden Referenzwellenfront,
welche eben ist. In diesem Fall ist die Normale zu der einfallenden
Wellenfront konstant über
die gesamte Fläche
des optischen Bauteils bzw. der optischen Komponente; sie ist somit
identisch für
alle Strahlen 102, was die Berechnungen vereinfacht; in
der Tat ist es nur einmal notwendig den Führungs- bzw. Richtungskosinus
der Normalen zur Wellenfront zu berechnen. In einer solchen Konfiguration
reicht es aus den Richtungskosinus des Strahls 102 und
die von der ebenen Wellenfront beleuchtete Fläche des Bauteils zu kennen
ohne die inverse Ausbreitung des Strahls 102 nachzuverfolgen.
In der Figur wurde ein zweiter Strahl 106 angetragen und
der Strahl mittels inverser Ausbreitung 108 konstruiert.
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Andere
Gütefunktionen
können
verwendet werden. In allen Fällen
wird die Gütefunktion
ausgehend von der Transmission des Lichtes in den zwei oben genannten
unterschiedlichen optischen Konfigurationen berechnet. Die Tatsache,
eine ausgehend von zwei unterschiedlichen Konfigurationen berechnete
Gütefunktion
zu verwenden, erlaubt es gleichzeitig die zwei Flächen des
optischen Bauteils bzw. der optischen Komponente zu bestimmen.
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Die
Erfindung erlaubt es mit Präzision
die zwei Flächen
eines optischen Bauteils nach zwei Transmissionsmessungen zu bestimmen.
Es wird nun ein Beispiel der Umsetzung der Erfin dung für die Messung
eines progressiven Glases gegeben. Das gemessene progressive Glas
war ein von der Anmelderin unter der Marke Varilux Comfort vertriebenes Glas;
die hintere Seite ist sphärisch;
die vordere Seite ist progressiv. Die Linse weist eine Basis von
7,25 Dioptrien, eine Stärke
von 5,00 Dioptrien, einen Verschreibungszylinder von Null, eine
Addition von 2,00 Dioptrien auf. In dem Beispiel wurden zwei Messungen
in Transmission mit zwei eben einfallenden Wellenfronten, welche
das Bauteil in entgegen gesetzte Richtungen queren, verwendet. Die
Matrix von Mikrolinsen weist eine Schrittweite von 2 mm auf und
das einfallende Licht beleuchtet die Linse in einem Durchmesser
von 50 mm; der Abstand zwischen der hinteren Seite des Glases und
der Matrix der Sensoren war in jeder Richtung des einfallenden Lichtes
12 mm.
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Für die Optimierung
wurde eine Gütefunktion vom
oben beschriebenen Typ verwendet, mit 845 Strahlen. Die für die hintere
und vordere Fläche
und die Dicke verwendeten Ausgangswerte waren die Folgenden:
- – hintere
Fläche:
sphärische
Fläche
mit Radius 160 mm;
- – vordere
Seite: mittlere parabolische Fläche
mit 1xr2 vom Durchmesser 56 mm;
- – Dicke
des Bauteils 2 mm.
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Die
Optimierung erfolgt mittels eines Verfahrens geringer Quadrate bzw.
kleinerer Quadrate, auf 461 Variablen, d. h. eine Modellierung mittels
eines Zernike-Polynoms mit 230 Variablen für jede Fläche und einer Variablen für die Dicke.
In zehn Iterationen erreicht die Gütefunktion einen Wert von 0,1
10–14.
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Die
erhaltenen Ergebnisse wurden mit den Resultaten einer mechanischen
Messung von jeder Fläche
des Bauteils mit Hilfe einer dreidimensionalen Messmaschine mit
einer Präzision
größer als
1 μm und
einem Messschritt von 2 mm verglichen. In jedem Messpunkt und für jede Fläche ist
der Unterschied zwischen der gemäß der Erfindung
berechneten Höhe
und der gemessenen Höhe
geringer als 1 μm.
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Die 8 bis 22 zeigen
die Merkmale bzw. Charakteristika der Linse in diesem Umsetzungsbeispiel
der Erfindung. Die 8 bis 13 zeigen
die Merkmale der Linse, welche ausgehend von einer mechanischen
Messung der Erfindung erhalten wurden, und im Detail:
- – 8 die
mittlere Sphäre
und die maximale und minimale Krümmung
des Meridians der vorderen Seite des Glases;
- – die 9 die
Karte der mittleren Sphäre
er vorderen Seite;
- – die 10 die
Karte des Zylinders der vorderen Seite;
- – die 11 die
mittlere Sphäre
und die maximale und minimale Krümmung
des Meridians der hinteren Seite des Glases;
- – die 12 die
Karte der mittleren Sphäre
der hinteren Seite;
- – die 13 die
Karte des Zylinders der hinteren Seite.
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Für die
8 und
11 ist
der Meridian durch drei Abschnitte definiert, wie in den Patenten
FR-A-2 683 642 und
FR-A-2 683 643 der
Anmelderin erklärt.
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Die
14 bis
16 zeigen
die Ergebnisse einer Rekonstruktion gemäß dem Stand der Technik, was
in der Praxis den mit dem in den Anmeldungen
FR-A-2 710 162 oder
EP-A-0 644 411 der
Anmelderin beschriebenen Verfahren enthaltenen Resultaten entspricht,
wobei angenommen wird, dass die hintere Seite perfekt sphärisch ist
und einen Radius von 164,38 mm aufweist. Die Figuren zeigen:
- – 14 die
mittlere Sphäre
und die maximale und minimale Krümmung
des Meridians der vorderen Seite des Glases;
- – die 15 die
Karte der mittleren Sphäre
der vorderen Seite;
- – die 16 die
Karte des Zylinders der vorderen Seite.
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Die 17 bis 22 sind ähnlich zu
den 8 bis 13, zeigen aber die mit dem
Verfahren der Erfindung erhaltenen Ergebnisse. Man stellt eine große Ähnlichkeit
zwischen den entsprechenden Figuren fest. Insbesondere findet man
dank der Erfindung die Fehler der hinteren Seite des Bauteils, die, wie
angemerkt wird, perfekt sphärisch
ist.
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Zum
Vergleich sind die 10 und 19 ziemlich
unterschiedlich zu der 16, insbesondere was den oberen
Abschnitt der Linse betrifft, welcher dem Fernsichtbereich entspricht.
In anderen Worten erhält
man dank der Erfindung dieselben Ergebnisse wie mit einer mechanischen
Messung; aber diese Resultate sind unterschiedlich zu denjenigen, die
erhaltenen werden, wenn angenommen wird, dass die hintere Seite
der Linse perfekt sphärisch
ist. Die Erfindung erlaubt es gegenüber dem Stand der Technik zu
vermeiden, die Fehler der hinteren Seite auf die vordere Seite der
Linse zu übertragen,
wenn diese nicht exakt identisch zu ihrem Sollwert ist.
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Genauso
entspricht der in der 20 dargestellte Meridian gut
dem in der 11 dargestellten gemessenen
Meridian. In diesem Fall sind die Abstände bzw. Unterschiede bezüglich der
hinteren als sphärisch
angenommenen Fläche
gering.
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Es
versteht sich, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die lediglich
beispielhaften beschriebenen Ausführungsformen begrenzt ist;
daher können
zum Bestimmen der Wellenfront des transmittierten Lichts andere
Verfahren als die Hartmann-Deflektometrie verwendet werden, und
beispielsweise ein Randdeflektometrieverfahren, wie in der
FR-A-2 710 162 oder
WO-A-9705467 , welche
ein Ronchi-Netz verwenden. Es können
auch interferometrische Verfahren verwendet werden. Das Verfahren
ist nicht auf das Hervorbringen geringer Abstände beschränkt; die Erfindung erlaubt
es von jeder der zwei Flächen beigebrachte
Korrekturen zu bestimmen, ohne vorhergehende Hypothesen an diesen
zwei Flächen.
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In
der Montage der 1, wie in derjenigen der 2,
können
andere Mittel zum Erzeugen der Lichter bzw. Beleuchtungen mit unterschiedlichen Wellenfronten
verwendet werden; in der Ausführungsform
der 1 könnte
die Kollimationslinse 10 ausgetauscht werden oder eine
zusätzliche
Linse zugefügt
werden. In der Ausführungsform
der 2 könnte
eine einzelne Quelle verwendet werden und das Bauteil gedreht werden.
Man könnte
auch die Ausführungsformen
mischen und eine Lichtquelle mit ebener Wellenfront und eine Lichtquelle
mit sphärischer
Wellenfront in der Ausführungsform
der 2 verwenden. Dies findet auch auf die 3 bis 5 Anwendung.
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Wenn
die Dicke des Bauteils im Zentrum oder an einen Punkt bekannt ist,
können
die Mittel zum Messen dieser Dicke weggelassen werden; alternativ
können
jegliche bekannten Mittel zum Bestimmen des Prismas oder der Dicke
des Bauteils verwendet werden.
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In
den oben angegebenen Beispielen wurde vorgeschlagen zwei Messserien
zu verwenden um die Merkmale der zwei Flächen der zwei Linsen zu bestimmen.
Es ist auch möglich
mit mehr als zwei Messserien zu verfahren, immer in Transmissionskonfigurationen.
Wie weiter oben erklärt,
werden unterschiedliche Konfigurationen verwendet, d. h. verschiedene
transmittierte und einfallende Wellenfronten.
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Mit
mehr als zwei Messungen zu verfahren kann insbesondere nützlich sein
um mittels Optimieren andere Merkmale des optischen Bauteils zu
bestimmen. Beispielsweise könnten
für ein
optisches Bauteil mit variablem Index mit Hilfe von drei Messserien
die Flächen
des optischen Bauteils und die Verteilung des Index bestimmt werden.
Es ist auch bekannt zwei optische Bauteile ausgehend von zwei Scheiben,
welche eine ebene Seite und eine nicht ebene Seite aufweisen aufzubauen,
welche an ihren ebenen Seite zusammen gesetzt werden. Für ein solches
Bauteil erlaubt es die Erfindung nicht nur die Flächen und
die Dicke des Bauteils zu bestimmen, sondern auch die Position der
Schnittstelle bzw. Verbindung zwischen den zwei Scheiben.
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In
jedem der Fälle
ist es vorteilhaft, dass das einfallende Licht die Gesamtheit der
verwendeten Fläche
des optischen Bauteils beleuchtet, d. h. den Abschnitt des Bauteils
für den
die Merkmale gesucht werden.