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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung gibt Materialien zur Verwendung in Verfahren an, die sich
auf die Identifizierung und Optimierung selektiver Inhibitoren der
Glycogensynthasekinase-3 (GSK3) beziehen, und betrifft ferner Verfahren zur
Behandlung einer durch GSK3-Aktivität vermittelten Erkrankung.
Zu solchen Erkrankungen gehören
z. B. die Alzheimer-Krankheit,
Diabetes Typ II und Entzündungen.
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Beschreibung des einschlägigen Standes
der Technik
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Glycogensynthasekinase-3
(GSK3) ist eine auf Prolin gerichtete Serin/Threonin-Kinase, die
ursprünglich
als Aktivität
identifiziert wurde, die Glycogensynthase phosphoryliert, wie in
Woodgett, Trends Biochem. Sci. 16: 177–181 (1991), beschrieben ist.
Die Rolle im Glucosemetabolismus wurde vor kurzem aufgeklärt in Summers
et al., J. Biol. Chem. 274: 17934–17940 (1999). GSK3 besteht
aus zwei Isoformen, der α-
und der β-Form,
und ist grundlegend aktiv in ruhenden Zellen und inhibiert die Glycogensynthase
durch direkte Phosphorylierung. Nach Insulinaktivierung wird GSK3
inaktiviert, wodurch die Aktivierung der Glycogensynthase ermöglicht wird
und möglicherweise
andere insulinabhängige
Ereignisse stattfinden können.
GSK3 wird durch andere Wachstumsfaktoren oder Hormone inaktiviert,
die, wie Insulin, durch Rezeptor-Tyrosinkinasen signalgebend wirken.
Zu den Beispielen für
solche Signalmoleküle
gehören
IGF-1 und EGF, wie beschrieben ist in Saito et al., Biochem. J.
303: 27–31
(1994), Welsh et al., Biochem. J. 294: 625–629 (1993), und Cross et al., Biochem.
J. 303: 21–26
(1994). Es wurde nachgewiesen, dass GSK3 β-Catenin phosphoryliert, wie
in Peifer et al., Develop. Biol. 166: 543–56 (1994), beschrieben ist.
Zu den weiteren Wirkungen von GSK3 in einem biologischen Kontext
gehören
die Fähigkeit
zur Phosphorylierung des Tau-Proteins in vitro, wie beschrieben
ist in Mandelkow und Mandelkow, Trends in Biochem. Sci. 18: 480–83 (1993),
Mulot et al., Febs Lett 349: 359–64 (1994), und Lovestone et
al., Curr. Biol. 4: 1077–86
(1995), und in Gewebekulturzellen, wie in Latimer et al., Febs Lett
365: 42–6
(1995), beschrieben ist. Die selektive Inhibierung von GSK3 kann
zur Behandlung oder Verhinderung von durch GSK3-Aktivität vermittelten
Erkrankungen nützlich
sein.
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Es
besteht daher gemäß dem Stand
der Technik ein Bedürfnis
nach Zusammensetzungen und Molekülen,
die GSK3 binden oder mit GSK3 Wechselwirken, wodurch GSK3-Aktivität vermittelt
wird. Die Erfindung erfüllt
diese Forderung und stellt kristallisierbare GSK3-Polypeptide zur Verfügung, die
sich zur Konstruktion und zur Optimierung von GSK3-Inhibitoren eignen.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung gibt GSK3β-Moleküle mit N-terminalen
und C-terminalen
Trunkierungen an, wobei die Moleküle zur Kristallisation befähigt sind.
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Die
Erfindung gibt insbesondere eine isolierte Nucleinsäure an,
die ein Polynucleotid enthält,
das ein aus der Sequenz von SEQ ID NO: 3 bestehendes Polypeptid
codiert, wobei das Polypeptid kristallisiert und mindestens eine
biologische Wirksamkeit besitzt, die aus der Gruppe ausgewählt ist,
die besteht aus
- (a) Bindung eines GSK3-Inhibitors
und
- (b) Kinaseaktivität.
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Die
Erfindung gibt ferner einen Vektor an, der ein Polynucleotid enthält, das
ein aus der Sequenz von SEQ ID NO: 3 bestehendes Polypeptid codiert,
wobei das Polypeptid kristallisiert und mindestens eine biologische
Wirksamkeit besitzt, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die besteht aus
- (a) Bindung eines GSK3-Inhibitors
und
- (b) Kinaseaktivität.
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Die
Erfindung gibt ferner ein Polypeptid an, das aus der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 3 besteht.
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Bei
einigen Ausführungsformen
sind die GSK3-Polypeptide der Erfindung befähigt, mit GSK3-Inhibitoren
zu Wechselwirken.
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Die
GSK3-Polypeptide der Erfindung können
in einem Verfahren zur Identifizierung eines enzymatisch aktiven
GSK3-Polypeptids verwendet werden, das umfasst:
- (a)
Bereitstellen eines trunkierten GSK3-Polypeptids,
- (b) Inkontaktbringen des Polypeptids mit einem Substrat von
GSK3 und
- (c) Messen der Kinaseaktivität
des Polypeptids nach dem Kontakt des Polypeptids mit dem Substrat,
wobei das Polypeptid aktiv ist, wenn es mehr als das 0,01-Fache
der Aktivität
des Volllängenenzyms
und vorzugsweise mehr als das 0,1-Fache der Aktivität des Volllängenenzyms
zeigt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN UND
DER SEQUENZPROTOKOLLE
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Figuren,
die sich nicht speziell auf die beanspruchte Erfindung beziehen,
dienen lediglich zur Erläuterung.
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1 zeigt die Polypeptidsequenz von humaner
GSK3β (SEQ
ID NO: 1).
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2 zeigt die Polypeptidsequenz des trunkierten
GSK3β-Polypeptids 557 (SEQ
ID NO: 2). Die ersten zehn Aminosäuren stellen ein Glu-Tag dar,
dem ein Gly-Linker vor Met in Position 1 folgt.
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3 zeigt die Polypeptidsequenz des trunkierten
GSK3β-Polypeptids 580 (SEQ
ID NO: 3). Die ersten zehn Aminosäuren stellen einen Glu-Tag
dar, dem ein Gly-Linker vor Gly in Position 34 folgt.
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4 zeigt
die Polypeptidsequenz von humaner GSK3α (SEQ ID NO: 4).
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5 zeigt
die Polypeptidsequenz von humaner GSK3α, die in Position 447 trunkiert
ist (SEQ ID NO: 5).
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6 zeigt
die Polypeptidsequenz von humaner GSK3α, die in Position 97 trunkiert
ist (SEQ ID NO: 6).
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7 zeigt
die Polypeptidsequenz von humaner GSK3α von Position 97 bis Position
447 (SEQ ID NO: 7).
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Aspekte
der detaillierten Beschreibung, die sich nicht speziell auf die
beanspruchte Erfindung beziehen, dienen lediglich der Information.
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Die
Erfindung gibt Materialien zur Verwendung in Verfahren zur Identifizierung
und Optimierung von Inhibitoren von GSK3 an, insbesondere von GSK3β. Die angegebenen
Materialien umfassen C-terminal und N-terminal trunkierte GSK3β-Moleküle, die
zur Kristallisation befähigt
sind und GSK3-Kinaseaktivität
beibehalten können,
bevorzugt mehr als das 0,01-Fache der Aktivität des Volllängenenzyms und noch bevorzugter mehr
als das 0,1-Fache der Aktivität
des Volllängenenzyms,
was allerdings nicht zwingend ist. Es besteht ein Bedürfnis auf
dem vorliegenden Gebiet für
solche Inhibitoren im Hinblick auf die Rolle von GSK3 bei einer
Vielzahl von Erkrankungen und Krankheitszuständen, wozu die Alzheimer-Krankheit, Diabetes
Typ II und Entzündungen
gehören.
Solche Inhibitoren können
identifiziert werden, und identifizierte Inhibitoren können unter
Verwendung der kristallisierbaren GSK3-Polypeptide der Erfindung
optimiert werden.
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In
der vorliegenden Beschreibung werden eine Vielzahl GSK3β-Polypeptide offenbart,
die sich von dem nativen Polypeptid am C-Terminus und/oder am N-Terminus
unterscheiden. Die Aminosäuresequenz
von GSK3β ist
in
1 dargestellt (SEQ ID NO: 1). Im
Offenbarungsumfang eingeschlossen sind beliebige und sämtliche
Trunkierungen des GSK3β,
bei denen das trunkierte Polypeptid zur Kristallisation befähigt ist
und gegebenenfalls, jedoch nicht zwingend, Kinaseaktivität beibehält, wie
unter Anwendung der hier beschriebenen Kinase-Assays gemessen wird.
Fachleute des vorliegenden Gebiets erkennen, dass die begrenzte
Mutation des Proteins oder bestimmte posttranslationelle Modifizierungen
ausreichend sein können,
um die Kinase zu inaktivieren, die wesentliche dreidimensionale
Struktur jedoch aufrechtzuerhalten. Derartige inaktive, jedoch strukturverwandte
Moleküle
können
auch für
die Konstruktion und die Optimierung von Inhibitoren von Nutzen
sein. Kinase-Assays sind in den Patenten
US 6 057 117 und
US 6 057 286 offenbart. Die prozentuale Aktivität, die beibehalten
wird, ist, falls sie vorliegt, nicht von entscheidender Bedeutung.
Verfahren zur Bestimmung der Aktivität in Gegenwart und in Abwesenheit
eines Inhibitors werden hier beschrieben.
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In
der vorliegenden Beschreibung werden zahlreiche trunkierte GSK3β-Polypeptide
offenbart, die diese Kriterien erfüllen. Ein bevorzugtes Polypeptid
wird als BV557 bezeichnet, bei dem die C-terminale Aminosäure R384 ist. Dieses Molekül wurde erfolgreich kristallisiert.
Zusätzliche
aktive Polypeptide umfassen solche mit Trunkierungen bei Aminosäure R344, R354, A374 und I384.
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Trunkierte
GSK3α-Polypeptide,
zu denen ein GSK3α-Polypeptid
gehört,
das bei S97 beginnt und bei S447 endet,
sind ebenfalls hier offenbart.
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Weitere
trunkierte GSK3-Polypeptide umfassen Polypeptide, die mit einer
N-terminalen Aminosäure beginnen,
die sich von der des nativen Proteins dahingehend unterscheidet,
dass eine oder mehrere Aminosäuren
vom N-Terminus deletiert sind. Bevorzugte N-terminale Trunkierungen
umfassen GSK3β-Moleküle, bei denen
die Translation des Moleküls
bei G34, T39, P44, D49 oder V54 beginnt. Ein Beispiel ist BV580 (Aminosäuren 34
bis 384), das kristallisiert wurde.
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Die
Offenbarung ist nicht auf diese offenbarten trunkierten Moleküle beschränkt. Unter
Anwendung der hier beschriebenen Verfahren und Assays können Fachleute
weitere trunkierte Moleküle
konstruieren, wie etwa solche, bei denen 36–76 Aminosäuren vom C-Terminus und/oder
35–54
Aminosäuren
vom N-Terminus deletiert sind. Solche Deletionen können individuell
auftreten, oder ein Polypeptid kann sowohl eine N-terminale Deletion
als auch eine C-terminale Deletion aufweisen. Es ist bevorzugt,
jedoch nicht zwingend, wenn die Kinasedomäne relativ intakt bleibt, was
sich durch die Erfassung der enzymatischen Aktivität zeigt,
beispielsweise durch Anwendung der hier beschriebenen Assays. Es
ist ferner auch wünschenswert,
aber nicht wesentlich, wenn die enzymatische Aktivität durch
einen bekannten GSK3-Inhibitor, wie Lithium, noch inhibiert werden kann.
Ein trunkiertes Molekül,
das diese Kriterien erfüllt,
eignet sich zum Testen von GSK3-Inhibitoren als potentielle therapeutische
Mittel sowie zur Optimierung von GSK3-Inhibitoren.
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Ein
trunkiertes GSK3β-Polypeptid
kann aus etwa 250 bis 419 zusammenhängenden Aminosäuren der SEQ
ID NO: 1 bestehen, bevorzugt aus etwa 278 bis 419 zusammenhängenden
Aminosäuren
von SEQ ID NO: 1, noch bevorzugter aus etwa 285 bis 384 zusammenhängenden
Aminosäuren
von SEQ ID NO: 1 und am meisten bevorzugt aus etwa 351 bis 384 zusammenhängenden
Aminosäuren
von SEQ ID NO: 1. Zu den bevorzugten trunkierten GSK3β-Polypeptiden
gehören
die Polypeptide, die beginnen bei Aminosäure 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8,
9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25,
26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41,
42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57,
58, 59, 60, 61 oder 62 von SEQ ID NO: 1 und enden an den Aminosäuren 340,
341, 342, 343, 344, 345, 346, 347, 348, 349, 350, 351, 352, 353,
354, 355, 356, 357, 358, 359, 360, 361, 362, 363, 364, 365, 366,
367, 368, 369, 370, 371, 372, 373, 374, 375, 376, 377, 378, 379,
380, 381, 382, 383, 384, 385, 386, 387, 388, 389, 390, 391, 392,
393, 394, 395, 396, 397, 398, 399, 400, 401, 402, 403, 404, 405,
406, 407, 408, 409, 410, 411, 412, 413, 414, 415, 416, 417, 418
oder 419 von SEQ ID NO: 1. Das Polypeptid kann mit einer beliebigen
der aufgelisteten Anfangs-Aminosäuren
beginnen und mit einer beliebigen der End-Aminosäuren enden. Exemplarische und
nicht einschränkende
Beispiele beginnen bei Aminosäure
34, 39, 44 oder 54 und enden bei Aminosäure 420. Weitere, besonders
bevorzugte Beispiele beginnen etwa bei Aminosäure 1 und enden bei Aminosäure 340,
344, 354, 374, 384, 385, 386, 387, 388, 389, 390, 391, 392, 393,
394, 395, 396, 397, 398, 399, 400, 401, 402, 403, 404, 405, 406,
407, 408, 409, 410, 411, 412, 413, 414, 415, 416, 417, 418, 419
oder 420.
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Ein
trunkiertes GSK3α-Polypeptid
kann aus etwa 182 bis 482 zusammenhängenden Aminosäuren von SEQ
ID NO: 4 bestehen, bevorzugt aus etwa 182 bis 386 zusammenhängenden
Aminosäuren
von SEQ ID NO: 4, noch bevorzugter aus etwa 182 bis 351 zusammenhängenden
Aminosäuren
von SEQ ID NO: 4 und am meisten bevorzugt aus den Aminosäuren von
etwa S97 bis S447 von
SEQ ID NO: 4.
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Die
trunkierten GSK3-Polypeptide können
nach einem beliebigen im Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt
werden. Ein Verfahren umfasst die Expression eines geeignet hergestellten
Polynucleotids, das ein Polypeptid mit der angestrebten Trunkierung
codiert. So wurde zum Beispiel ein hier offenbartes Polypeptid,
das Polypeptid BV557, hergestellt durch Erzeugung eines Konstrukts,
das GSK3β codiert,
das bei M
1 beginnt und bei I
384 endet,
wie in den Beispielen beschrieben ist. Kurz zusammengefasst wurden
Insektenzellen einer Transfektion mit Baculovirus-Vektor (als pBlueBac4,5.Glu.GSK3B.DC.I384
# 28 bezeichnet), der BU557 codiert, unterzogen, und das Protein
wurde aus den lysierten Zellen extrahiert. Das Protein wurde durch
Affinitätschromatographie
unter Verwendung eines monoklonalen Anti-Glu-Tag-Antikörpers, der
auf einer Sepharosesäule
immobilisiert war, gereinigt. Die Aktivität des gereinigten Proteins
wurde unter Verwendung des in dem Patent
US 6 057 286 beschriebenen Kinase-Assays
in vitro bestimmt.
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Die
hier vorliegenden Beispiele beschreiben die Herstellung von BV557,
BV580 und anderen trunkierten GSK3-Polypeptiden durch Expression
von Vektoren, welche die Polypeptide codieren, und die anschließende Isolierung
und Reinigung der Polypeptide. Die Polypeptide können auch durch enzymatische
Spaltung eines nativen GSK3-Proteins nach auf diesem Gebiet bekannten
Verfahren hergestellt werden. Weitere geeignete Verfahren umfassen
die Expression eines Polynucleotids, das ein trunkiertes Polypeptid
codiert, in einer Vielzahl von Zelltypen, einschließlich Säugerzellen,
Bakterienzellen oder Hefezellen. Die bevorzugte Zelle zur Expression
des Polypeptids ist allerdings eine Insektenzelle, bevorzugt eine
mit einem Baculovirus infizierbare Insektenzelle, wie etwa eine
Sf-9-Zelle.
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Die
Erfindung kann ferner zur Herstellung nichtphosphorylierter Formen
von GSK3 angewandt werden, bei denen die ATP-Bindungsstelle mit der des Wildtypproteins
identisch ist. Zu solchen Formen gehören nichtphosphoryliertes GSK3β Y216 und
nichtphophoryliertes GSK3α Y279.
Andere Formen umfassen Konstrukte mit mindestens einer geänderten
Aminosäure,
welche die Phosphorylierung verhindert, wie zum Beispiel GSK3β, bei der
Y216 in F216 geändert
ist, und GSK3α,
bei der Y279 in F279 geändert
ist. Diese Formen eignen sich für
Inhibitor-Bindungsassays zur Identifizierung von Inhibitoren für GSK3.
Die Erfindung kann zur Herstellung eines GSK3β-Moleküls angewandt werden, bei dem
Position 216 nicht phosphoryliert ist. Es wurde von uns nachgewiesen,
dass ein GSK3β-Peptid
mit einer Mutation von Y216 zu F216 kristallisiert und eine Struktur
zeigt, bei der sich die ATP-Bindungsstelle
von der eines nichtmutierten Peptids nicht wesentlich unterscheidet.
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Weitere
nur einmal vorkommende sowie mehrfache Aminosäureänderungen umfassen S9 zu A9 in GSK3β und S21 zu A21 in GSK3α.
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Diese Änderungen
in der Phosphorylierung oder der Fähigkeit zur Phosphorylierung
werden wahlweise in die hier offenbarten trunkierten Formen von
GSK3α und
GSK3β eingeführt.
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Die
Erfindung gibt entsprechend GSK3-Moleküle an, die sich zur Konstruktion
und zur Optimierung von Inhibitoren von GSK3 als pharmazeutische
Mittel eignen.
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Die
GSK3-Konstrukte der Erfindung sind zur Kristallisation befähigt. In
gereinigter Form binden die Konstrukte in einer Weise an Inhibitoren,
die mit der Inhibitorbindung am nativen GSK3- Polypeptid vergleichbar ist, da eine
Retention der korrekten Faltungskonformation an der Inhibitor-Bindungsstelle
vorliegt. Das Potential zur Kristallisation wird durch Anwendung
einer Vielzahl von Assays gemessen, zu denen die spezifische Aktivität, die Aggregation
und die Mikroheterogenität
gehören
(siehe zum Beispiel Tabelle 1). Diese Parameter sind Hinweise auf
die Reinheit der Präparation
und die Löslichkeit
des Konstrukts. Die spezifische Aktivität ist ebenfalls bevorzugt für ein Assay
zur Erfassung der Bindung eines Inhibitors an der korrekten Bindungsstelle des
GSK3-Konstrukts geeignet. Ein weiteres geeignetes Verfahren beruht
auf der Fluoreszenzpolarisation. Kurz zusammengefasst bewegt sich
ein mutmaßlicher
Inhibitor mit einem daran angebrachten Fluorophor frei in Lösung. Wenn
der Fluorophor durch polarisiertes Licht angeregt wird, besitzt
somit das emittierte Licht, das nach einer begrenzten Verzögerung erzeugt
wird, nunmehr eine zufällige
Polarisation, und das emittierte Licht ist nicht mehr polarisiert.
In Gegenwart eines GSK3-Konstrukts mit einer intakten Inhibitor-Bindungsstelle wird die
Rate der freien Bewegung ausreichend verlangsamt, um sicherzustellen,
dass, obwohl die Lichtemission in Bezug auf die Anregung verzögert ist,
der Fluorophor sich lediglich geringfügig bewegt hat. Somit behält das angeregte
Licht die Polarisation bei. Eine Messung der Fluoreszenzpolarisation
zeigt daher, ob sich das GSK3-Konstrukt zur Identifizierung und
Optimierung eines Inhibitors eignet oder nicht. Der Fluorophor kann
an einer Verbindung wie etwa Staurosporin (ICN Pharmaceuticals,
Inc., Costa Mesa, CA) angebracht werden. Auch wenn GSK3-Konstrukte keine
Kinaseaktivität
beibehalten, kann ihre Inhibitor-Bindung
unter Anwendung von Fluoreszenzpolarisations-Assays noch bestimmt
werden.
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Der
Ausdruck "trunkierte
Glycogensynthasekinase-3" oder "trunkierte GSK3", wie er hier verwendet ist,
bezieht sich auf GSK3α oder
GSK3β. GSK3
ist ein Protein, das ursprünglich
aufgrund seiner Phosphorylierung von Glycogensynthase identifiziert
wurde, wie in Woodgett et al., Trends Biochem Sci. 16: 177–181 (1991),
beschrieben ist. Synonyme für
GSK3 sind Tau-Protein-Kinase-I (TPK I), FA-Kinase und Kinase FA.
Formen von GSK3 von Säugern
wurden kloniert, wie in Woodgett, EMBO J. 9(8): 2431–2439 (1990),
beschrieben ist. Inhibitoren von trunkierten GSK3-Polypeptiden können Inhibitoren
von beliebigen der bekannten Formen von GSK3 sein, einschließlich GSK3α und/oder
GSK3β. Die
hier offenbarten trunkierten Polypeptide besitzen eine oder mehrere
der biologischen Aktivitäten
des GSK3-Proteins, zu denen zum Beispiel Kinaseaktivitäten wie
etwa die Polymerisation des Tau-Proteins oder die Phosphorylierung
der Glycogensynthase gehören.
Daher können
trunkierte GSK3-Polypeptide, die sich zum Design und zur Optimierung
von Inhibitoren von GSK3 eignen, eine Sequenzidentität von mindestens
40%, bevorzugt von 50%, vorzugsweise von 60%, bevorzugt von 70%
und noch bevorzugter von 80% und am meisten bevorzugt von 90% mit
der Aminosäuresequenz
des nativen Proteins aufweisen, unabhängig davon, ob es von einer
humanen oder einer nichthumanen Quelle stammt. Die Polynucleotide,
die ein GSK3-Polypeptid
codieren, können
eine Sequenzidentität
von 60%, bevorzugt von 70%, noch bevorzugter von 80%, noch bevorzugter
von 90% und am meisten bevorzugt von 95% mit der nativen Polynucleotidsequenz
von GSK3 aufweisen. Daher eignen sich auch derartige Allele und
Varianten der nativen Polynucleotidsequenz, bei denen das Polynucleotid
eine Aminosäuresequenz
mit Substitutionen, Deletionen oder Insertionen im Vergleich mit
der nativen Sequenz codiert.
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Der
Ausdruck "Peptidsubstrat" bezieht sich auf
ein Peptid oder ein Polypeptid oder ein synthetisches Peptidderivat,
das durch die GSK3-Aktivität in Gegenwart
einer geeigneten Menge an ATP oder eines Phosphat-Donors phosphoryliert
werden kann. Die Erfassung des phosphorylierten Substrats geschieht
allgemein durch Zugabe eines markierten Phosphats, das durch auf
dem Gebiet der Markierung bekannte Mittel erfasst werden kann, wie
etwa ein radioaktiv markiertes Phosphat. Das Peptidsubstrat kann
ein Peptid sein, das als Teil eines längeren Polypeptids in einem
Molekül
verbleibt, oder kann ein isoliertes Peptid sein, das zur Phosphorylierung
durch GSK3 ausgelegt ist.
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Wie
in den Patenten
US 6 057 117 und
6 057 286 offenbart ist,
umfassen die Verfahren zur Bestimmung der GSK3-Aktivität in vitro
die Konstruktion von Peptidsubstraten. Das Peptidsubstrat kann ein
beliebiges, durch GSK3 phosphorylierbares Peptidsubstrat sein; dabei
kann es sich um ein Peptidsubstrat mit der Formel Ankerligand-(X)nSXXXS(X)m
(SEQ ID NO: 8) (worin X eine beliebige Aminosäure, n eine beliebige ganze
Zahl und m eine beliebige ganze Zahl bedeuten und vorzugsweise n
+ m + 5 < 20, d.
h., n + m < 15
ist) handeln, das am C-terminalen Serin vorphosphoryliert ist. Das
Assay wird durchgeführt
durch Inkontaktbringen des vorphosphorylierten Substrats mit dem
trunkierten GSK3-Polypeptid in Gegenwart von radioaktiv markiertem γ-Phosphat-ATP,
eines Substratankers und wahlweise eines Inhibitorkandidaten. Das
in vitro durchgeführte
Verfahren zur Identifizierung eines Inhibitors der GSK3-Kinaseaktivität umfasst
das Inkontaktbringen eines Peptidsubstrats, das an einen Ankerliganden
gekoppelt ist, mit dem trunkierten GSK3-Polypeptid in Gegenwart eines
radioaktiv markierten γ-Phosphat-ATP,
eines Substratankers und eines Inhibitorkandidaten, Messen eines
Einbaus der radioaktiven Markierung in das Peptidsubstrat und anschließend, in
einem separaten Testgefäß, Inkontaktbringen
eines an einen Ankerliganden gekoppelten Peptidsubstrats mit der
trunkierten GSK3 in Gegenwart eines radioaktiv markierten γ-Phosphat-ATP
und eines Substratankers und Messen des Einbaus der radioaktiven
Markierung in das Peptidsubstrat; schließlich wird ein Inhibitor der
Kinaseaktivität
des trunkierten GSK3 durch eine Verringerung des Einbaus der Markierung
im Assay mit dem Inhibitorkandidaten im Vergleich zum Assay ohne
den Inhibitorkandidaten identifiziert.
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Zur
Durchführung
des hier offenbarten Kinase-Assays unter Anwendung von Mikrovertiefungen
in vitro kann ein Szintillationsmittel durch Vorbeschichtung der
Vertiefungen mit einem Szintillationsmaterial oder durch spätere Zugabe
anschließend
an einen Waschschritt vorliegen, wie in Beispiel 4 beschrieben ist.
Das Szintillationsmittel kann von Packard, Meridian, Conn., bezogen
werden. Die mit dem Szintillationsmittel beschichteten Vertiefungen
werden dann zusätzlich
mit Streptavidin als Substratanker beschichtet, wobei Biotin der
Ankerligand am Peptid ist. Alternativ kann das Streptavidin auf
Agarosekügelchen
vorliegen, die das Szintillationsmittel enthalten, oder es kann
auf einer ansonsten unbehandelten Platte durch Beschichtung aufgebracht
werden, zu der dann anschließend
das Szintillationsmittel zugegeben wird. In jedem Fall bindet das Streptavidin
in den Vertiefungen das Biotin, das damit in Kontakt kommt. Nach
einem Assay unter Verwendung von radioaktiv markiertem ATP verursacht
die in das phosphorylierte Substrat, das mit dem Biotin konjugiert wurde,
eingebrachte radioaktive Markierung eine Lichtemission des Szintillationsmittels.
Wenn das Streptavidin an Agarosekügelchen gebunden wird, die
das Szintillationsmittel enthalten, verursacht die Bindung eines mit
Biotin konjugierten radioaktiv markierten Peptidsubstrats die Szintillation
der Kügelchen.
In beiden Fällen, bei
mit Szintillationsmittel ausgekleideten Vertiefungen wie auch bei
das Szintillationsmittel enthaltenden Agarosekügelchen, zeigt eine Verringerung
der Szintillation im Vergleich mit einer Kontrollmenge an Szintillationsmittel,
die unter nicht-inhibierenden Bedingungen gemessen wurde, das Vorliegen
eines funktionellen Inhibitors der GSK3-Aktivität an. Wenn das Peptid durch
GSK3 mit 32P-markiertem oder 33P-markiertem
Phosphat phosphoryliert wurde, führt
der radioaktive Zerfall dazu, dass das in einer Mikrovertiefung vorliegende
Szintillationsmittel oder in Agarosekügelchen eingemischte Szintillationsmittel,
die im Reaktionsgemisch vorliegen, Licht emittiert, wobei die Messung
der Menge des emittierten Lichts ein Maß für die Aktivität des GSK3
im Assay ist. Eine in Gegenwart eines Inhibitorkandidaten beobachtete
niedrige Aktivität
des GSK3 im Vergleich mit der Aktivität von GSK3 bei Abwesenheit
des Inhibitors kann anzeigen, dass der Inhibitor funktionell ist
und die GSK3-Kinaseaktivität zu inhibieren
vermag. In jedem Fall sollte ein Überschuss an Streptavidin gegenüber dem
Peptid in jede Vertiefung eingebracht werden oder an den Agarosekügelchen
gebunden werden.
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Die
GSK3-Inhibitoraktivität
kann unter Anwendung eines zellfreien Assays gemessen werden, wie
es in der Veröffentlichung
WO 99/65897 offenbart und
im vorliegenden Beispiel 4 beschrieben ist. Die Aktivität kann auch
unter Verwendung eines zellenbasierten Assays gemessen werden. Kurz
zusammengefasst wird eine Zelllinie, wie zum Beispiel eine COS-Zelllinie,
mit Tau und mit einem GSK3-Polypeptid
transfektiert. Die Phosphorylierung von Tau an einer bestimmten
Stelle wird unter Verwendung eines monoklonalen Antikörpers überwacht,
da die Phosphorylierung an dieser Stelle von der GSK3-Aktivität abhängig ist.
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Zu
den Beispielen für
hier offenbarte Polypeptide gehören
die nachstehenden trunkierten Polypeptide unter Bezugnahme auf SEQ
ID NO: 1:
GSK3β trunkiert
bei R344
GSK3β trunkiert bei R354
GSK3β trunkiert
bei T364
GSK3β trunkiert bei A374
GSK3β trunkiert
bei I384
GSK3β beginnend bei G34
GSK3β beginnend
bei T39
GSK3β beginnend bei P44
GSK3β beginnend
bei D49
GSK3β beginnend bei V54
-
Die
obigen Trunkierungen können
kombiniert werden und ergeben ein GSK3βP-Polypeptid, das bei einer
der Positionen G34, T39,
P44, D49 oder V54 beginnt und bei einer der Positionen R344, R354, T364, A374 oder I384 endet.
-
Zu
weiteren Beispielen für
hier offenbarte Polypeptide gehören
die nachstehenden trunkierten Polypeptide unter Bezug auf SEQ ID
NO: 4:
GSK3α trunkiert
bei S447
GSK3α beginnend bei S97
GSK3α beginnend
bei S97 und trunkiert bei S447.
-
Ein
trunkiertes GSK3-Polypeptid, wie es hier offenbart ist, kann auf
der Basis eines oder mehrerer Parameter ausgewählt werden. Ein Polypeptid
kristallisiert vorzugsweise in einer Form, die der des nativen GSK3 ähnlich ist,
bei korrekter Faltung und um die Inhibitorbindungsstelle herum.
Die Kristallisation kann unter Verwendung eines Crystal Screen Kits
(Hampton Research, Laguna Niguel, CA) oder unter Anwendung von Verfahren
vorgenommen werden, die von Jancarik, J., et al. in J. Appl. Cryst.
24: 409–411,
1991, beschrieben wurden. Das Potential eines Polypeptids zur Bildung
von Kristallen kann auf der Basis der spezifischen Aktivität, der Reinheit,
der Homogenität,
durch Massenspektrometrie, Aggregation und dynamische Lichtstreuung
ermittelt werden. Ein bevorzugtes trunkiertes Polypeptid entspricht
folgenden Parametern: Reinheit von mindestens 90%; weniger als 100%
Aggregation bei 4°C
nach zwei Wochen, sowie weniger als 50% Heterogenität (50% oder
mehr an der angestrebten Form). Ein am meisten bevorzugtes trunkiertes
Polypeptid besitzt eine Reinheit von mindestens 98%, weist keine
Aggregation bei 4°C
nach zwei Wochen auf und besitzt eine Heterogenität von weniger
als 5% (unphosphorylierte Form). Solche Parameter zeigen an, dass
die Polypeptid-Präparation kristallisationsfähig ist,
was sie zur Auffindung und Optimierung und GSK3-Inhibitoren geeignet
macht.
-
Eine
Voraussetzung für
die Kristallisation besteht darin, eine ausreichend konzentrierte
Lösung
des Proteins zu erzielen. Nicht alle GSK3-Konstrukte bleiben bei
der erforderlichen Konzentration löslich. Eine bevorzugte Konzentration
beträgt > 1 mg/ml, noch bevorzugter > 5 mg/ml und am meisten
bevorzugt > 10 mg/ml.
-
Die
hier als 557 (SEQ ID NO: 2), 580 (SEQ ID NO: 3), 458 und 524 offenbarten
Polypeptide erfüllen die
oben beschriebenen Kriterien (siehe Beispiel 3). Das Polypeptid
458 besteht aus den Aminosäuren
1–420 von
SEQ ID NO: 1 plus dem folgenden Anhang am N-Terminus: EFMPTEAMAAPKRVI
(SEQ ID NO: 8). Das Polypeptid 524 besteht aus den Aminosäuren 1–420 von
SEQ ID NO: 1 plus der folgenden Anfügung am N-Terminus: EYMPMEGGG
(SEQ ID NO: 9). Weitere modifizierte oder trunkierte GSK3-Polypeptide
können nach
der hier vorliegenden Beschreibung hergestellt und getestet werden.
-
BEISPIELE
-
Die
nachfolgenden Beispiele sind lediglich beispielhaft und sollen die
Erfindung nicht einschränken.
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BEISPIEL 1
-
HERSTELLUNG UND REINIGUNG DES GSK3β-KONSTRUKTS
557
-
Beispiele,
die sich nicht auf die beanspruchte Erfindung beziehen, dienen lediglich
der Information.
-
Lyse
und Extraktion. Ein Insektenzellen-Aufschlämmung aus Sf-9-Zellen (etwa 10 g)
aus einer Kultur in einer 1-l-Kulturflasche wurde mit 30 ml Lysatpuffer
zusammengebracht: 20 mM Tris, pH 8,0/80 mM NaCl/1 mM MgCl2/1 mM Arsenat/1 mM Wolframat/1 mM PMSF/0,5
mg Leupeptin/0,2 mg Aprotinin. Die Zellen wurden mit einem Dounce-Homogenisator
lysiert. Eine verbesserte Extraktion des Proteins wurde durch Zusatz
von 5% Glycerin und 0,2% Octylglucosid erzielt. Das Gemisch wurde
30 Minuten auf Eis gerührt.
Das gesamte Lysat wurde 25 Minuten bei 4°C und 39000 x g zentrifugiert.
Der resultierende Überstand
enthielt das extrahierte GSK3-β Nr.
557.
-
Ionenaustauschchromatographie.
Es wurden folgende Materialien und Bedingungen angewandt: Das Harz
war Fractogel EMD SO3 – (M);
der Säulendurchmesser
betrug 1,6 cm, das Säulenvolumen
war 10 ml. Die Säule
wurde bei einer Fließgeschwindigkeit
von 90 cm/h unter Verwendung eines Äquilibrierungspuffers von 20
mM Na-Phosphat/5%
Glycerin, pH 7,5, betrieben Die Chromatographie wurde bei 4°C durchgeführt.
-
Der
Lysat-Überstand
wurde mit S-Fractogel-Äquilibrierungspuffer
1:1 verdünnt
und auf die äquilibrierte Säule geladen.
Die Säule
wurde mit einer Gesamtmenge von 14 Säulenvolumina Äquilibrierungspuffer
gewaschen. Das GSK3-β wurde
mit einem linearen Salzgradienten, über 20 Säulenvolumina, gegen Äquilibrierungspuffer
plus 1 M NaCl eluiert. Während
der Gradienten-Elution
wurden 3 ml/Fraktion gesammelt. Der Pool wurde auf der Basis von
SDS-PAGE- und Western-Blot-Ergebnissen für die gesammelten Fraktionen
hergestellt. Die Fraktionen 13–24
wurden gepoolt.
-
Die
Affinitätschromatographie
wurde unter Verwendung folgender Materialien und Anwendung folgender
Prozeduren durchgeführt:
Das Harz bestand aus Protein-G-Sepharose, auf der monoklonaler Anti-Glu-Tag-Antikörper immobilisiert
war; der Äquilibrierungspuffer
war PBS/0,3 M NaCl/0,2% Octylglucosid/10% Glycerin. Der Säulendurchmesser
betrug 1,6 cm, das Säulenvolumen
war 13 ml. Die Fließgeschwindigkeit
betrug 30 cm/h während
der Beladung und während
des Waschens und 15 cm/h während
der Elution.
-
Der
S-Fractogel-Pool wurde bei einer Fließgeschwindigkeit 30 cm/h auf
die äquilibrierte
Säule aufgebracht.
Die Säule
wurde mit etwa 6 Säulenvolumina Äquilibrierungspuffer
bis zur Absorptionsgrundlinie heruntergewaschen, und GSK3β wurde mit
50 ml Äquilibrierungspuffer,
der 2 mg Elutionspeptid (EYMPTD) enthielt, eluiert. Die Fließgeschwindigkeit
während
der Elution wurde auf 15 cm/h verringert. Während der Elution wurden 2
ml-Fraktionen gesammelt. Auf der Grundlage der SDS-PAGE-Ergebnisse
wurden die Elutionsfraktionen 6–17
mit einem Gesamtvolumen von 24 ml gepoolt.
-
Endausbeute.
Der Pool der Affinitätssäule enthielt
bei einer Konzentration von 0,17 mg/ml eine Menge von 4,1 mg GSK3β Nr. 557.
Dies entspricht einer Endausbeute von 4,1 mg gereinigtem Produkt
557/l Wachstumsmedium. Die Reinheit nach den 2 Säulen-Reinigungen wurde durch visuelle Inaugenscheinnahme
der SDS-PAGE-Ergebnisse
zu > 95% geschätzt.
-
BEISPIEL 2
-
HERSTELLUNG UND REINIGUNG DES GSK3B-KONSTRUKTS
580
-
Extraktion.
Eine Paste von Sf-9-Zellen von einer 10-l-Fermentation wurde mit
100 ml PBS (10 mM NaPi, pH 7,5, 150 mM NaCl) gewaschen und dann
mit 300 ml Puffer H resuspendiert (20 mM Tris, pH 7,5, 1 mM Wolframat,
1 mM Arsenat, 5 mM DTT, 10 μg/ml
Leupeptin, 1 μg/ml
Pepstatin A, 10% Glycerin, 0,35% Octylglucosid, 1 mM Mg2+). Die Zellen wurden in einem 100-ml-Dounce-Homogenisator homogenisiert
(20 Stöße Pistill
B). Die vereinigten Homogenisate wurden in einem Ti45-Rotor bei
40.000 U/min 35 min zentrifugiert, um die Zelltrümmer und die Zellkerne abzutrennen.
Der Überstand
von der Zentrifugierung wurde sorgfältig abdekantiert und durch
ein Filter von 0,45 μm
filtriert.
-
S-Fractogel.
100 ml S-Fractogel (EM Science, Katalog-Nr. 18882) wurde in eine
Säule von
3,2 cm × 12,5
cm gepackt und mit > 1
l Puffer A (20 mM Tris, pH 7,5, 10% Glycerin) äquilibriert. Das Filtrat vom
vorhergehenden Schritt wurde bei einem Durchsatz von 15 ml/min auf
die Säule
aufgebracht. Die Säule
wurde mit 1 l Puffer A gewaschen und dann mit einem linearen Gradienten
von 0 bis 1 M NaCl in Puffer A über
20 Säulenvolumina
eluiert. Das Eluat wurde in Fraktionen von jeweils 20 ml fraktioniert.
Fraktionen, die GSK3 enthielten, wurden durch Western-Blot unter
Verwendung eines Anti-GSK-Antikörpers
(Santa Cruz Biotech, Katalog-Nr. SC-7291) erfasst. Die im Western-Blot
positiven Fraktionen wurden gepoolt und mit dem gleichen Volumen Puffer
M (20 mM Tris, pH 7,5, 10% Glycerin, 3,1 M NaCl) gemischt und durch
ein Filter von 0,45 μm
filtriert. Das Filtrat wurde für
die Chromatographie mit Phenyl-650 M aufgehoben.
-
Phenyl-650
M. 37,5 ml Phenyl-650 M (Tosohass, Katalog Nr. 014943) wurden in
eine Säule
von 2,2 cm × 10
cm gepackt und mit 500 ml Puffer C äquilibriert (20 mM Tris, pH
7,5, 10% Glycerin, 1,6 M NaCl). Das Filtrat vom S-Fractogel-Schritt
wurde mit 7,5 ml/min auf die Säule
aufgegeben. Nach Vervollständigung
der Beladung wurde die Säule
mit 6,5 Säulenvolumina
Puffer C gewaschen und mit einem linearen Gradienten von 0 bis 100%
Puffer D (20 mM Tris, pH 7,5, 10% Glycerin) über 20 Säulenvolumina eluiert. Die Fraktionen
wurden zu jeweils 15 ml gesammelt, und die GSK enthaltenden Fraktionen
wurden durch Western Blot unter Verwendung eines Anti-GSK-Antikörpers ermittelt.
Die Western-Blot-positiven Fraktionen wurden gepoolt und auf eine Affinitätssäule mit
Glu-Tag-Antikörper aufgegeben.
-
Affinitätschromatographie
mit Glu-Tag-Antikörper.
Die Verwendung eines Glu-Tags ist in Rubinfeld et al., Cell 65:
1033–1042,
1991, beschrieben, und ein Hybridom, das den Anti-Glu-Tag-Antikörper exprimiert
ist, in Grussenmyer et al., PNAS 82: 7952–7954 (1985), beschrieben.
50 mg des Glu-Tag-Antikörpers
wurden auf 25 ml Affi-Gel 10 (BioRAD, Katalog Nr. 153-6046) immobilisiert
und in eine Säule
von 2,2 cm × 6,5
cm gepackt. Die Säule
wurde mit 200 ml Puffer E (20 mM Tris, pH 7,5, 10% Glycerin, 0,3
M NaCl, 0,2% Octylglucosid) äquilibriert,
und der Fraktionenpool aus dem Phenyl-650 M-Schritt wurde mit 1,0
ml/min aufgebracht. Nach Vervollständigung der Beladung wurde
die Säule
mit 100 ml Puffer E gewaschen und dann mit 60 ml Glu-Tag-Peptid (100 μg/ml) in
Puffer E eluiert und in Fraktionen von jeweils 5 ml fraktioniert.
Die GSK enthaltenden Fraktionen wurden mit SDS-PAGE und durch Färbung mit
Coomassie-Blau ermittelt. Diese Fraktionen wurden gepoolt und in
einem Amicon-Konzentrator mit einer Membran 10 k MWCO YM10 auf etwa
6 mg/ml aufkonzentriert. Das konzentrierte Material war dann für die Kristallisation
bereit.
-
BEISPIEL 3
-
AKTIVITÄT VON TRUNKIERTEN GSK3β-POLYPEPTIDEN
-
Es
wurde ein Reaktionsgemisch hergestellt, das 5,9 μM vorphosphoryliertes SGSG-verknüpftes CREB-Peptid
(Wang et al., Anal. Biochem. 220: 397–402 (1994)) in Reaktionspuffer
(5 mM Tris, pH 7,5, 5 mM DTT; 1 mM MgCl2,
0,01% BSA) enthielt, in dem die gewünschte Menge an trunkiertem
GSK3-Polypeptid enthalten war. ATP (spezifische Aktivität 5,3 Ci/mmol)
wurde bis zu einer Endkonzentration von 25 μM zugegeben, und das Gemisch
wurde 20 min bei Raumtemperatur inkubiert. Die Reaktion wurde durch Übertragung
von 30 μl
auf eine P81-Filterscheibe (Whatman) gestoppt. Die Scheibe wurde
viermal in 150 ml 75 mM H3PO4 jeweils 5
Minuten gewaschen. Das Filter wurde an Luft getrocknet; die Zählung wurde
unter 5 ml Szintillationsflüssigkeit
vorgenommen. Die Zählung
der spezifischen Aktivität
erfolgte durch Ermittlung der Zählrate
(in cpm) bezogen auf die Masse an GSK3 in der Reaktion (in μg).
-
Die
spezifische Aktivität
für das
Konstrukt 557 betrug 4,3·10
7 cpm/μg,
für das
Konstrukt 458 2,8·10
7 cpm/μg
und für
das Konstrukt 524 2,2 × 10
7 cpm/μg. Tabelle 1
Konstrukt | Reinheit | mittlere
spezifische Aktivität | N | Konzentration | Aggregation bei
4°C | Aggregation bei
Raumtemperatur | Heterogenität |
| | cpm/μg | | mg/ml | | | % |
458 | > 98% | 2,8·107 | 35 | 11,5 | 11%
bei > 2 Wochen | über Nacht | 10–20% unphosphoryliert |
557 | > 98% | 4,3·107 | 7 | 12,7 | keine
bei > 2 Wochen | über Nacht | 5%
unphosporyliert |
524 | > 98% | 2,2·107 | 24 | 10 | nicht
bestimmt | | < 5% unphosphoryliert |
- N = Anzahl der zur Ermittlung der "mittleren spezifischen
Aktivität" verwendeten Tests.
-
BEISPIEL 4
-
SCREENING AUF GSK3-INHIBITIONSAKTIVITÄT UNTER
VERWENDUNG EINES ZELLFREIEN ASSAYS
-
Die
als GSK3-Inhibitoren zu testenden Verbindungen werden in DMSO gelöst und dann
auf ihre Inhibition von humanem GSK3β getestet. Die Expression von
GSK3β ist
zum Beispiel in Hughes et al., Eur. J. Biochem., 203: 305–11 (1992),
beschrieben; diese Druckschrift wird hier in Bezug genommen. Ein
Aliquot von 300 ml Substratpuffer (30 mM Tris-HCl, 10 mM MgCl2, 2 mM DTT, 3 μg/ml GSK3β) und 0,5 mM biotinyliertem vorphosphoryliertem
SGSG-verknüpftem CREB-Peptid
(Chiron Technologies PTY Ltd., Clayton, Australien) wird in die
Vertiefungen einer Mikrotiterplatte aus Polypropylen mit 96 Vertiefungen
verteilt. Dann wird DMSO in einer Menge von 3,5 μl/Vertiefung, das variierende
Konzentrationen von jeder zu testenden Verbindung oder von Staurosporin
enthält
(ein bekannter Kinase-Inhibitor, der als positive Kontrolle oder
als negative Kontrolle benützt
wird) (d. h., DMSO allein), zugegeben, worauf gründlich gemischt wird. Die Reaktionen
werden dann durch Zugabe von 1 μM
nicht-markiertem ATP und 1–2·107 cmp γ33P-markiertem
ATP in einer Menge von 50 μl/Vertiefung
initiiert, und die Reaktion wird etwa 3 Stunden bei Raumtemperatur
ablaufen gelassen.
-
Während die
Reaktion fortschreitet, werden mit Streptavidin beschichtete Labsystems "Combiplate 8"-Capture-Platten
(Labsystems, Helsinki, Finnland) durch Inkubieren mit PBS mit einem
Gehalt von 1% Rinderserumalbumin in einer Menge von 300 ml/Vertiefung
während
mindestens einer Stunde bei Raumtemperatur geblockt. Die Blocklösung wird
dann durch Absaugen entfernt, und die Capture-Platten werden mit
Stoppreagens (50 μM
ATP/20 mM EDTA) in einer Menge von 100 μl/Vertiefung gefüllt.
-
Nach
Beendigung der dreistündigen
Enzymreaktion werden dreifache 100 μl-Aliquote von jedem Reaktionsgemisch
in drei Vertiefungen übertragen,
die Stopplösung
enthalten, eine Vertiefung auf jeder der drei Capture-Platten, und
die Inhalte der Vertiefungen werden gut gemischt. Nach einer Stunde
bei Raumtemperatur werden die Vertiefungen der Capture-Platten durch
Absaugen geleert, wonach fünfmal
mit PBS und mit einem 12-kanaligen Corning 430474-ELISA-Plattenwaschgerät gewaschen
wird. Abschließend
werden 200 μl Microscint-20-Szintillationsflüssigkeit
in jede Vertiefung der Platte gegeben. Die Platten werden mit Plattenabdichtern
bedeckt und dann 30 Minuten auf einem Schüttler belassen. Jede Capture-Platte wird in einem
Packard TopCount-Szintillationszähler
(Meridian, Connecticut) gezählt,
und die Ergebnisse werden als Funktion der Konzentration der Verbindungen
aufgetragen.
-
Die
nach diesem Verfahren identifizierten Verbindungen können dadurch
weiter optimiert werden, dass ihre Fähigkeit getestet wird, sich
an die trunkierten GSK3-Polypeptide der Erfindung zu binden, wobei
das Fluoreszenzpolarisations-Assay beispielsweise für trunkierte
Polypeptide verwendet wird, die keine GSK3-Kinaseaktivität zeigen. Alternativ kann ein
trunkiertes GSK3-Polypeptid
der Erfindung anstelle des nativen GSK3-Proteins verwendet werden.
-
BEISPIEL 5
-
SCREENING AUF INHIBIERUNG DER TAU-PROTEIN-PHOSPHORYLIERUNG
-
A. Transiente Transfektion von COS-Zellen
mit einem Expressionsplasmid, das trunkierte GSK3 exprimiert, und
Konstruktion eines Plasmids mit Tau-Expression
-
COS-Zellen
werden in T25-Gewebekulturflaschen in einem MEM-Medium mit hohen Glucosegehalt/5% Rinderfötalserum
gehalten. Zellen von einer konfluenten T25-Kulturflasche werden
geerntet, und 80.000 Zellen/Vertiefung werden in Corning-Gewebekulturplatten mit
6 Vertiefungen zu einem Endvolumen an Medium von 2 ml/Vertiefung
eingesät.
Die Zellen werden 48 Stunden bei 37°C wachsen gelassen. Die Zellen werden
dann zweimal in Opti-MEM-Medium,
das kein Rinderfötalserum
enthält,
gewaschen und schließlich
in 1 ml Opti-MEM-Medium belassen.
-
Ein
Polynucleotid, das Tau-Protein codiert, wird unter einem frühen SV40-Promotor
in ein Plasmid pSG5 subkloniert, um ein Tau-exprimierendes Plasmid zu erzeugen.
Die Klonierung von cDNA, die Tau-Protein codiert, ist allgemein
in Goedert et al., EMBO Journal 8(2): 393–399 (1989), beschrieben, wobei
diese Druckschrift hier in Bezug genommen wird. Ein GSK3-Expressionsplasmid
wird durch Subklonieren des trunkierte GSK3 codierenden Polynucleotids
in pCG hergestellt, das ein ApEVRF-Derivat ist, das beschrieben
ist in Giese et al., Genes & Development,
9: 995–1008
(1995) und in Matthias et al., Nucleic Acid Research, 17: 6418 (1989),
wobei diese beiden Druckschriften hier in Bezug genommen werden.
Das Polynucleotid kann eines der trunkierten GSK3-Polypeptide der
Erfindung codieren.
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Es
wurden folgende Lösungen
in Eppendorf-Röhrchen
von 1,5 ml hergestellt:
Lösung
A: für
jede Transfektion werden 2 μg
DNA (Tau-Expressions-Plasmid)
und 0,7 μg
DNA (GSK3-Expressionsplasmid) in 100 μl Opti-MEM-Medium (Gibco BRL)
verdünnt;
Lösung
B: für
jede Transfektion werden 8 μl Lipofectamin-Reagens
in 100 μl
Opti-MEM-Medium
verdünnt.
Die beiden Lösungen
werden vereinigt, vorsichtig gemischt und 45 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert, damit sich die DNA-Lipsom-Komplexe bilden können. Für jede Transfektion
wird 0,8 ml Opti-MEM-Medium zu dem Röhrchen zugegeben, das die Komplexe enthält. Die
verdünnte
Lösung
wird vorsichtig gemischt und auf die gespülten Zellen überschichtet.
Die Zellen werden mit der komplexierten DNA/Lipofectamin 6 Stunden
bei 37°C
in einem CO2-Inkubator inkubiert. Nach der
Inkubation wird 1 ml Wachstumsmedium (MEM-Medium mit hohem Glucosegehalt)
mit 20% Rinderfötalserum
(FBS) in jede Vertiefung gegeben, worauf über Nacht bei 37°C inkubiert
wird. 18 Stunden nach dem Beginn der Transfektion wird das Medium
durch frisches, vollständiges
Medium ersetzt, und die Zellen werden weitere 48 Stunden bei 37°C wachsen
gelassen.
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B. Assay zur Inhibierung der Tau-Phosphorylierung
-
Zwei
Stunden vor dem Ernten werden 2 μl
GSK3-Inhibitor, der in DMSO gelöst
ist, in jede Vertiefung gegeben, wonach bei 37°C inkubiert wird. Nach 2 Stunden
wird das Medium entfernt, und die Zellen werden auf Trockeneis rasch
auf den Platten eingefroren und bei –70°C gelagert. Die Zellen werden
dann auf Eis in Gegenwart von 200 μl Lysepuffer aufgetaut (1% Triton® X-100,
20 mM Tris pH 7,5, 137 mM NaCl, 15% Glycerin, 25 μg/ml Leupeptin,
1 μg/ml
Pepstatin-A, 1 μM
PMSF, 21 μg/ml
Aprotinin, 50 mM NaF, 50 mM β-Glycerophosphat,
15 mM Natriumpyrophosphat, 1 mM Natriumorthovanadat). Die Inhalte
aller Vertiefungen werden 5 min bei 4°C und 14.000 g zentrifugiert,
und die Überstände werden
in saubere Röhrchen übertragen.
An diesem Punkt können
die Lysate bei –20°C gelagert
werden.
-
C. ELISA zur Erfassung von phosphoryliertem
Tau-Protein in Zelllysaten
-
Streifen
aus Immulon 4 (Dynatech) werden mit monoklonalem Antikörper gegen
phosphoryliertes Tau-Protein (AT8, Polymedco, Inc.) in einer Menge
von 5 μg/ml
in PBS mit Gehalt an Ca++ und Mg++ in einer Menge von 100 μl/Vertiefung
beschichtet. Nach Inkubation bei 4°C über Nacht werden die Streifen
zweimal mit Waschpuffer (PBS mit einem Gehalt von 0,05% Tween® 20)
gewaschen und mit PBS, die 1% BSA, 5% normales Mausserum und 0,05%
Tween® 20
enthält,
bei Raumtemperatur 1 Stunde geblockt. Die Streifen werden 5 Mal
mit Waschpuffer gewaschen. Lysat (100 μl), das 1:10 in PBS verdünnt ist,
die 1% BSA, 0,1% NaN3 enthält, wird
in jede Vertiefung gegeben, wonach 1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert
wird. Nach dem Waschen werden 100 μl biotinylierter monoklonaler
Antikörper
gegen nichtphosphoryliertes Tau-Protein (HT7, Polymedco, Inc.) in
PBS-BSA einer Konzentration von 0,5 μg/ml in jede Vertiefung gegeben.
Die Streifen werden 5 Mal gewaschen, wonach HRP-konjugiertes Streptavidin
zugegeben, 30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert und dann ausgiebig
mit Waschpuffer gewaschen wird. Zur Farbentwicklung wird TMB-Substrat
(Pierce) verwendet, und die Reaktion wird durch Zusatz eines gleichen
Volumens 0,8 M Schwefelsäure
gestoppt. Die Streifen werden mit einem ELISA-Plattenauswertegerät unter
Verwendung eines 450 nm-Filters
ausgewertet. Die Konzentration der Verbindung, welche die Tau-Phosphorylierung
zu 50% des Maximalniveaus inhibiert (d. h., der Wert IC50),
wird durch Anpassung einer sigmoiden Kurve an die aufgetragenen
Daten ermittelt.
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Fachleute
erkennen zahlreiche Äquivalente
der speziellen Ausführungsformen
der hier beschriebenen Erfindung oder sind dazu in der Lage, ohne
mehr als Routineversuche durchführen
zu müssen.
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