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Gebiet der Technik
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Lagervorrichtung, in welcher
ein Wälzlager
auf den äußeren Umfang
eines Wellenkörpers
wie eine Nabeneinheit für
Fahrzeuge aufgepasst ist, und ein Verfahren zu deren Herstellung.
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Stand der Technik
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Die
JP 2000 211302 A 02 beschreibt
eine Lagervorrichtung mit einem Wellenkörper, der aufweist einen durch
Maschinenbearbeitung an einer freien Seite desselben gebildeten
zylindrischen Verstemmbereich und ein Wälzlager, das auf den äußeren Umfang
des Wellenkörpers
aufgepasst ist, wobei der zylindrische Bereich derart radial nach
außen
verbogen ist, dass er auf eine äußere Stirnfläche eines
Innenrings des Wälzlagers
aufgestemmt ist, und wobei die Oberflächenrauheit der inneren Umfangsoberfläche des
zylindrischen Bereichs auf einen Wert festgelegt ist, der kleiner
ist als die Rauheit entsprechend einem Lebensdauerquotienten für eine Lagervorrichtung
mit Standard-Lebensdauer eingestellt ist.
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Eine
zum Einsatz in Fahrzeugen vorgesehene Nabeneinheit wie eine Lagervorrichtung
ist generell in der Weise aufgebaut, dass ein doppelreihiges Wälzlager
ablösungssicher
auf den äußeren Umfang eines
Wellenkörpers
eines Nabenrads aufgepasst ist.
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Der
Wellenkörper
des Nabenrads ist an einer freien Stirnfläche mit einem zylindrischen
Bereich versehen, der ein Ablösen
des Lagers verhindern soll. Der durch Drehbearbeitung ausgebildete
zylindrische Bereich ist mittels eines Verstemmwerkzeugs radial
nach außen
verbogen und verformt und damit unter Bildung eines Verstemmbereichs
auf eine äußere Stirnfläche eines
im Lager vorgesehenen Innenrings aufgestemmt. Durch den Verstemmbereich
wird ein Ablösen
des Lagers vom Nabenrad verhindert und gleichzeitig eine auf den
Lager-Innenring wirkende Vorspannung erzeugt.
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Beim
Aufstemmen des zylindrischen Bereichs auf die äußere Stirnfläche des
Lager-Innenrings, indem das Verstemmwerkzeug gegen eine innere Umfangsoberfläche gelegt
wird, wird ein Abrieb bewirkt. Als Folge dieses durch Reibung mit
dem Verstemmwerkzeug hervorgerufenen Abriebs der inneren Umfangsoberfläche des
Bereichs entsteht Abriebpulver. Das Eindringen dieses Abriebpulvers
in das Lager kann dessen Lebensdauer verkürzen.
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Unter
den vorbeschriebenen Umständen haftet
zur Minderung der Reibung eingesetztes Schmieröl dem Abriebpulver an, wodurch
es extrem schwierig ist, das Pulver zu entfernen, wenn es erst einmal
in das Innere des Lagers gelangt ist.
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Damit
besteht die Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung
einer Lagervorrichtung, bei der das Entstehen von Abriebpulver beim
Verstemmen des zylindrischen Bereichs verhindert werden kann, und
ein Verfahren zur Herstellung des Lagers.
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Weitere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
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Beschreibung der Erfindung
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Eine
erfindungsgemäße Lagervorrichtung
ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gekennzeichnet.
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Die
radiale Wanddicke des zylindrischen Bereichs lässt sich auf die vielfältigste
Weise gestalten, nämlich
gleichförmig,
allmählich
abnehmend oder stufenartig sich zur freien Stirnseite des Wellenkörpers hin
verändernd.
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Die
Maschinenbearbeitung beinhaltet das Drehen mit einem Drehwerkzeug,
das Bohren mittels eines Bohrers oder sonstige Bearbeitungsformen
unter Einsatz anderer Bearbeitungswerkzeuge.
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Bei
der erfindungsgemäßen Lagervorrichtung
ist die Oberflächenrauheit
der inneren Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs auf einen Wert eingestellt, welcher dem
Lebensdauerquotienten einer Lagervorrichtung. mit Standard-Lebensdauer entspricht.
Deshalb wird beim Anlegen des Verstemmwerkzeugs gegen die innere
Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs zum Aufstemmen desselben auf die äußere Stirnfläche des
Lager-Innenrings trotz starken Kontakts des Verstemmwerkzeugs mit
der inneren Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs eine Menge des darin erzeugten Abriebpulvers
zurückgehalten.
Somit wird die Lebensdauer des Lagers durch das Eindringen eines geringeren
Abriebpulvermenge in das Innere des Lagers in vorteilhafter Weise
verlängert.
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Auch
entfallen so aufwändige
Arbeiten wie das Entfernen von dem Öl anhaftenden Abriebpulver aus
dem Lagerinneren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Oberflächenrauheit der inneren Umfangsoberfläche des
zylindrischen Bereichs auf einen Wert von 14,0 μm oder weniger in einer Zehnpunkt-Mittelrauheit
(Rz) festgelegt.
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Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung beträgt
die Oberflächenrauheit
der inneren Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs 12,5 μm
oder weniger in einer Zehnpunkt-Mittelrauheit (Rz).
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Es
zeigen:
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1 eine
Längsschnittansicht
einer Nabeneinheit vor dem Verstemmen nach der besten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
Längsschnittansicht
einer verstemmten Nabeneinheit nach der besten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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3 eine
Längsschnittansicht
einer Nabeneinheit zum besseren Verständnis des Verfahrensablaufs
beim Verstemmen;
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4 ein
Diagramm eines Lebensdauervergleichs zwischen einer aktuell gemessenen
Nabeneinheit und einer Standard-Nabeneinheit;
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5 eine
teilweise im größeren Maßstab gezeichnete
Ansicht einer Oberflächenschicht
der inneren Umfangsoberfläche
des in 1 dargestellten zylindrischen Bereichs;
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6 ein
Diagramm des Feinriss-Entstehungsverhältnisses für eine Nabeneinheit beim Verstemmen
des zylindrischen Bereichs;
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7 eine
Längsschnittansicht
einer Nabeneinheit nach einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung;
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8 eine
Längsschnittansicht
einer Nabeneinheit nach einer noch weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung;
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9 eine
Längsschnittansicht
einer Nabeneinheit nach einer wieder anderen Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung;
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10 eine
Längsschnittansicht
einer Nabeneinheit nach einer noch weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung; und
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11 eine
Längsschnittansicht
einer Nabeneinheit nach einer noch weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
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Beste Ausführungsform der Erfindung
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1 bis 4 betreffen
eine Nabeneinheit in der besten Ausführungsform der Erfindung. 1 ist
eine Längsschnittansicht
der Nabeneinheit vor dem Verstemmen und 2 eine solche
nach dem Verstemmen. 3 ist eine Längsschnittansicht der Nabeneinheit
zum besseren Verständnis
des Verfahrensablaufs beim Verstemmen. 4 ist ein
Diagramm, welches einen Lebensdauervergleich (R) zwischen einer
aktuell gemesse nen Nabeneinheit und einer Standard-Nabeneinheit
auf Grundlage der Oberflächenrauheit
(Rz) darstellt.
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Wie
aus diesen Zeichnungen ersichtlich, umfasst eine Nabeneinheit 1 zum
Einsatz in Fahrzeugen ein Nabenrad 2 und ein doppelreihiges
Kugellager 3 mit außerhalb
des Lagers liegendem Kontaktwinkel-Scheitelpunkt als Beispiel für ein Wälzlager.
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Das
Nabenrad 2 umfasst einen Wellenkörper 4 und einen Flanschen 5.
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Der
Wellenkörper 4 weist
auf seiner freien Stirnseite einen zylindrischen Bereich 6 mit
einer axial verlaufenden inneren Umfangsoberfläche auf.
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Der
Flansch 5 des Nabenrads 2 ist auf dem äußeren Umfang
des Wellenkörpers
radial nach außen
ausgebildet und an einigen Stellen seines Umfangs mit Bolzenlöchern 7 versehen.
Eine Bremsscheibe eines Scheibenbremssystems und ein Rad (nicht
dargestellt) sind über
durch die Bolzenlöcher 7 geführte Bolzen
am anderen Ende des Wellenkörpers 4 entlang
einer Seite des Montageflanschen 5 montierbar.
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Auf
die äußere Umfangsoberfläche des
Wellenkörpers 4 herum
ist ein Lager 3 aufgepasst mit einem um die äußere Umfangsoberfläche des
Wellenkörpers
gelegten Innenring 8, einem einzelnen Außenring 9 mit
axial in zwei Reihen ausgebildeten Laufflächen, einer Anzahl von zweireihig
angeordneten Kugeln 10 als Wälzkörper und zwei balligen Käfigen 11.
Die äußere Umfangsoberfläche des
Wellenkörpers 4 bildet
den anderen Innenring des Lagers 3. Auf der äußeren Umfangsoberfläche des
Au ßenrings 9 ist
ein radial nach außen
gerichteter Flansch 12 angeordnet, durch den die Nabeneinheit 1 nicht
drehbar auf einer nicht dargestellten Achse montiert ist. Der zylindrische
Bereich 6 auf der freien Stirnseite des Wellenkörpers 4 des
Nabenrads 2 ist aus dem Zustand gemäß 1 in den
Zustand gemäß 2 radial
nach außen
verbogen und verformt und dadurch auf die äußeren Stirnfläche des
Innenrings 8 des Lagers 3 aufgestemmt. Das Verstemmen
erfolgt wie in 3 dargestellt.
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Die
Nabeneinheit 1 ist mittels einer Befestigungsvorrichtung 14 unbewegbar
auf einer Basis 13 montiert.
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Ein
Verstemmwerkzeug 15 wird in Pfeilrichtung unter dem jeweils
erforderlichen Wälzwinkel α abgewälzt, während es
an der inneren Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs anliegt. Hierdurch wird der zylindrische
Bereich 6 radial nach außen verbogen und verformt,
wodurch er auf die äußere Stirnfläche des
Innenrings 8 des Lagers 3 aufgestemmt wird und
so einen Verstemmbereich bildet. Auf diese Weise ist das Lager 3 ablösungssicher
auf dem Nabenrad 2 befestigt und wird der Innenring 8 des
Lagers 3 von dem Verstemmbereich vorgespannt.
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Möglicherweise
in das Innere des Lagers 3 eindringendes Metallpulver enthält pulverförmiges Abriebmaterial,
das durch Reibungskontakt des Verstemmwerkzeugs mit der inneren
Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs 6 beim Aufstemmen auf diese
anfällt.
Die Abriebpulvermenge hängt
vom Rauheitsgrad der inneren Umfangsoberfläche des zylindrischen Bereichs
ab. Die Oberflächenrauheit
ist von den Bedingungen der jeweiligen Drehbearbeitung wie der Arbeitsgeschwindigkeit
des Drehwerk zeugs in axialer Richtung und der Drehgeschwindigkeit
des zylindrischen Bereichs 6 bei der Drehbearbeitung abhängig.
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Die
Oberflächenrauheit
ist in drei verschiedenen Definitionen ausgewiesen, nämlich als
mittlere Rauheit in einer zentralen Linie (Ra), als maximale Rauheit
(Rmax) und als Zehnpunkt-Mittelrauheit (Rz) entsprechend den Festlegungen
der JIS B0601 (Japanische Industrienorm).
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Erfindungsgemäß ist die
Oberflächenrauheit der
inneren Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs 6 als Zehnpunkt-Mittelrauheit (Rz)
ausgewiesen. Nachfolgend ist aufgrund von Daten einer aktuellen
Messung gemäß 4 eine
Relation zwischen der Oberflächenrauheit
(Rz) der inneren Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs 6 und dem Lebensdauerquotienten
(R) dargestellt. In 4 bezeichnet die vertikale Achse
den Lebensdauerquotienten (R) und die horizontale Achse die Oberflächenrauheit
(Rz). Der Lebensdauerquotient (R) ist ausgewiesen durch das Verhältnis (R
= L1/L2) der Lebensdauer einer aktuell gemessenen Nabeneinheit (L1)
zur Lebensdauer einer Standard-Nabeneinheit (L2). Bei der Standard-Nabeneinheit
ist vorausgesetzt, dass das Lager 3 abgedichtet ist, um
das Eindringen von Abriebpulver komplett zu verhindern, und ist
die Oberflächenrauheit
(Rz) der inneren Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs 6 mit 25 μm festgelegt.
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Die
Standard-Nabeneinheit ist als Beispiel für eine Lagervorrichtung mit
Standard-Lebensdauer gewählt.
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Die
aktuelle Messung wurde zum Zwecke des Vergleichs zwischen vier aktuell
gemessenen Nabeneinheiten mit einer Oberflächenrauheit (Rz) von 25,0 μm, 14,0 μm, 12,5 μm bzw. 6,3 μm durchgeführt. Bezüglich der
Verhältniskurven
in 4 bezeichnen die Punktmarkierungen aktuell gemessene Werte,
während
die Werte zwischen diesen Punktmarkierungen jeweils Annahmen darstellen.
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Ein
Lebensdauertest wird in der Weise durchgeführt, dass die aktuell gemessenen
Nabeneinheiten und die Standard-Nabeneinheiten
mit einer einer Achse entsprechenden radialen Last beaufschlagt
und danach mit 2000 UpM rotiert werden. Weiter wird das Lager 3 während des
Tests einem natürlichen
Temperaturanstieg ausgesetzt und nicht zwangsgekühlt. Eine Lebensdauer-Versuchsmaschine
ist nicht dargestellt.
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Die
Lebensdauermessung ergab, dass der Lebensdauerquotient einer aktuell
gemessenen Nabeneinheit mit einer Oberflächenrauheit (Rz) der inneren
Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs 6 von 25 μm zur Standard-Nabeneinheit
0,5 beträgt,
was bedeutet, dass die Lebensdauer der aktuell gemessenen Nabeneinheit
halb so groß wie
die der Standard-Nabeneinheit ist.
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Der
Lebensdauerquotient einer aktuell gemessenen Nabeneinheit mit einer
Oberflächenrauheit
(Rz) der inneren Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs 6 von 14,5 μm zur Standard-Nabeneinheit
ist mit 0,9 ausgewiesen, was bedeutet, dass die Lebensdauer der
aktuell gemessenen Nabeneinheit 9/10 der Lebensdauer der Standard-Nabeneinheit
beträgt.
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Der
Lebensdauerquotient einer aktuell gemessenen Nabeneinheit mit einer
Oberflächenrauheit
(Rz) der inneren Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs 6 von 12,5 μm zur Standard-Nabeneinheit
ist 1,0, was bedeutet, dass die Lebensdauer der aktuell gemessenen
Nabeneinheit gleich der Lebensdauer der Standard-Nabeneinheit ist.
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Der
Lebensdauerquotient einer aktuell gemessenen Nabeneinheit mit einer
Oberflächenrauheit
(Rz) der inneren Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs 6 von 6,3 μm zur Standard-Nabeneinheit
beträgt
1,0, was bedeutet, dass die Lebensdauer der aktuell gemessenen Nabeneinheit
gleich der Lebensdauer der Standard-Nabeneinheit ist.
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Angesichts
dieser Messergebnisse sollte für eine
Verbesserung der Lebensdauer vorzugsweise die Oberflächerauheit
(Rz) der inneren Umfangsoberfläche 6 der
Nabeneinheit auf 12,5 μm
oder weniger festgelegt werden, wodurch die Menge des erzeugten
Abriebpulvers weitgehend auf das Niveau der Standard-Nabeneinheit reduziert
wird.
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Seitens
der Erfinder der vorliegenden Erfindung wurde die aktuelle Messung
der Oberflächenrauheit
(Rz) der vier Arten von Nabeneinheiten durchgeführt. 4 lässt den
Schluss zu, dass bei einer Oberflächenrauheit (Rz) von bis zu
14,0 μm
der Lebensdauerquotient bei 0,9 verbleibt, bei Überschreitung der Oberflächenrauheit
(Rz) von 14,0 μm jedoch
in einem hohen Maße
abnimmt.
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Weitere Ausführungsform
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- 1) Wird bei einer Nabeneinheit 1 der
zylindrische Bereich 6 wälzverstemmt, so lassen sich
feine Risse auf dem inneren Umfang desselben feststellen. Diese
feinen Risse, die einen nachteiligen Einfluss auf den Verstemmzustand
zwischen dem zylindrischen Bereich 6 und einem Innenring 8 ausüben können, lassen
sich jedoch über
die Steuerung der Oberflächenrauheit
(Rz) der inneren Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs 6 vermeiden.
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Der
zylindrische Bereich 6 wird durch Drehbearbeitung mittels
eines nicht dargestellten Drehstahls ausgebildet. Wie aus 5 ersichtlich,
wird das Gefüge
einer Oberflächenschicht 6a der
inneren Umfangsoberfläche 6 in
Richtung einer leichten Versteifung oder dergleichen durch Hitze
(Maschinenbearbeitungshitze), die infolge Reibungskontakts der Oberflächenschicht
mit dem Drehwerkzeug im Zuge der Bearbeitung entsteht, beeinträchtigt.
Die durch die Maschinenarbeit geschädigte Oberflächenschicht 6a sei
der einfachen Beschreibung wegen als beeinträchtigte Oberflächenschicht 6a bezeichnet.
Diese beeinträchtigte
Oberflächenschicht 6a mit
einer Dicke von etwa 3–5 μm ab Oberkante
entsteht in einer entsprechenden Tiefe in Form unebener Bereiche 6c.
Durch den Einsatz des Drehwerkzeugs wird die beeinträchtige Oberflächenschicht 6a durch
die Bearbeitungswärme
erhitzt und einer Druck- und Zugbeanspruchung in Drehbearbeitungsrichtung
ausgesetzt. Hierdurch verbleibt eine Spannung in der beeinträchtigten
Oberflächenschicht 6a des
zylindrischen Bereichs 6. Nach aktueller Messung besteht diese
Restspannung je nach Art der Drehbearbeitung aus einer Umfangsdruck-
oder einer Umfangszugspannung.
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Weiter
wird in der Oberfläche
der beeinträchtigten
Schicht 6a durch die Drehbearbeitung eine Drehbearbeitungsspur
gebildet. Das Muster dieser Drehbearbeitungsspur stellt sich dar
als auf der Umfangsoberfläche
der Oberflächenschicht 6a gebildete Streifen 6b.
Die Streifen 6b umfassen ungleichmäßige Bereiche 6c in
axialer Richtung mit von der Art und Weise der Drehbearbeitung abhängigen ungleichmäßigen Abständen P.
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Die
ungleichmäßigen Bereiche 6c weisen von
der Art der Drehbearbeitung wie der axialen Arbeitsgeschwindigkeit
des Drehwerkzeugs und der Drehgeschwindigkeit des zylindrischen
Abschnitts 6 abhängige
erforderliche Abstände
(ungleichmäßige Abstände) P in
axialer Richtung auf.
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Nach
aktueller Messung entspricht die Restspannung in der beeinträchtigten
Oberflächenschicht 6a völlig oder
in etwa dem ungleichmäßigen Abstand P.
Weiter zeigen die aktuellen Messungen, dass infolge unterschiedlicher
Verfahrensweisen bei der Drehbearbeitung sich das Verhältnis der
Bildung feiner Risse in der Oberfläche der beeinträchtigten
Schicht 6a je nach Größe der durch
die Drehbearbeitungen hinterlassenen Restspannung ändert.
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6 zeigt
Ergebnisse aktueller Messungen für
die verschiedenen Drehbearbeitungsbedingungen. In dieser 6 bezeichnen
die horizontale Achsen die ungleichmäßigen Abstände P (μm) und die vertikalen Achsen
die Oberflächenrauheiten
(Rz) der beeinträchtigten
Oberflächenschicht 6a der
inneren Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs 6.
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Es
folgt eine Beschreibung der Bereiche S1 bis S4 in 6. 6 zeigt
eine Anzahl von Abschnitten S1 bis S4, welche das durch eine Kombination
der ungleichmäßigen Bereiche 6c bestimmte Feinriss-Entstehungsverhältnis als
Muster der Drehbearbeitungsspur in der Oberflächenschicht 6a der inneren
Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs 6 und der Ober flächenrauheit
(Rz) der Oberflächenschicht 6a der
inneren Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs 6 wiedergeben.
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Der
Abschnitt S1 wird gebildet durch eine Kombination aus einer Oberflächenrauheit
(Rz) von 12,5 μm
oder darunter und einem ungleichmäßigen Abstand P von 150 μm oder weniger,
wobei die Restspannung Null bzw. eine Druckspannung ist. Das Feinriss-Entstehungsverhältnis in
diesem Abschnitt S1 ist gleich Null. Handelt es sich bei der Druckspannung
um eine negative Spannung, so ist demgegenüber die Zugspannung positiv,
so dass die Restspannung im Abschnitt S1 Null ist bzw. die negative
Spannung bildet.
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Der
Abschnitt S2 wird gebildet durch eine Kombination aus einer Oberflächenrauheit
(Rz) von 12,5 μm
oder darunter und einem ungleichmäßigen Abstand P von 150–190 μm. Die Restspannung
stellt eine positive Spannung dar, nämlich die Zugspannung. Die
Stärke
der Zugspannung beträgt
5 kgf/mm2 oder darunter. Bildet die Restspannung
die Zugspannung, d.h. die positive Spannung, und beträgt deren Stärke 5 kgf/mm2 oder weniger, so ist das Feinriss-Entstehungsverhältnis in
Abschnitt S2 nicht Null, aber auch nicht größer als der Wert 0,5
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Der
Abschnitt S3 umfasst einen Bereich S31 mit einer Oberflächenrauheit
(Rz) von 12,5–15 μm und einem
ungleichmäßigen Abstand
P von 190 μm oder
weniger sowie einen Bereich S32 mit einer Oberflächenrauheit (Rz) von 15 μm oder weniger
und einem ungleichmäßigen Abstand
P von 190–250 μm. Die Restspannung
in Abschnitt S3 bildet die positive Spannung, d.h. die Zugspannung.
Die Stärke
der Zugspannung beträgt
5–10 kgf/mm2. Das Feinriss-Entstehungsverhältnis in
Abschnitt S3 beträgt 0,5
% oder mehr und ist somit größer als
das in Abschnitt S2, bleibt aber unter 1,0 %.
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Der
Abschnitt S4 ist von den vorerwähnten Abschnitten
S1 bis S3 nicht erfasst. Die Restspannung in Abschnitt S4 bildet
die positive Spannung, d.h. die Zugspannung, deren Stärke bei
10 kgf/mm2 oder darüber liegt. Das Feinriss-Entstehungsverhältnis in
Abschnitt S4 ist mit 1,0 % oder darüber das größte aller Abschnitte.
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Wird
wie beschrieben vom Anwender der Nabeneinheit 1 eine solche
ohne Feinrissbildung gefordert, so ist der Abschnitt S1 zu wählen, nach
dem die Restspannung auf Null festgelegt bzw. die Druckspannung
gewählt
wird. Nach dieser Einstellung wird der zylindrische Bereich 6 durch
Drehbearbeitung gebildet.
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Ist
eine Nabeneinheit 1 mit einem Feinriss-Entstehungsverhältnis von
weniger als 0,5 % gefordert, so wird der Abschnitt S2 gewählt, nach
dem die Restspannung auf 5 kgf/mm2 oder weniger festgelegt wird.
Nach dieser Einstellung wird der zylindrische Bereich 6 durch
Drehbearbeitung hergestellt.
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Wird
eine Nabeneinheit 1 mit einem Feinriss-Entstehungsverhältnis von weniger als 1,0 %
gefordert, so ist der Abschnitt S3 zu wählen, nach dem die Restspannung
auf 10 kgf/mm2 oder weniger festgelegt wird.
Nach dieser Einstellung wird der zylindrische Bereich 6 durch
Drehbearbeitung gebildet.
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Den
vorgenannten Ergebnissen ist entnehmbar, dass die Restspannung beim
Drehen des zylindrischen Bereichs 6 mit ho her Drehgeschwindigkeit größer wird.
In dem Falle, da der Wellenkörper 4 einen
derartigen zylindrischen Bereich 6 aufweist, wird deshalb
das Feinriss-Entstehungsverhältnis
durch das Verstemmen auf die äußere Stirnfläche des
Innenrings 8 größer.
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Wird
andererseits der zylindrische Bereich 6 einer Drehbearbeitung
mit niedriger Drehgeschwindigkeit unterzogen, so wird die Restspannung
kleiner. In dem Falle, da der Wellenkörper 4 einen derartigen
zylindrischen Bereich 6 aufweist, wird somit das Feinriss-Entstehungsverhältnis durch
das Aufstemmen auf die äußere Stirnfläche des
Innenrings 8 kleiner.
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Somit
lässt sich
der Status der Feinrissbildung in der Phase der Herstellung des
zylindrischen Bereichs durch das Steuern und Einstellen der Restspannung
in diesem bestimmen.
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Damit
ist eine Nabeneinheit von hoher Zuverlässigkeit vorzugsweise nicht
nur durch Steuern der Restspannung zum Unterdrücken der Feinrissbildung in
der Oberflächenschicht
der inneren Umfangsoberfläche
aufgrund des Wälzverstemmens des
zylindrischen Bereichs 6 herstellbar, sondern auch durch
Steuern der Oberflächenrauheit
(Rz) dieser inneren Umfangsoberfläche zum Zwecke des Vermeidens
von Feinrissbildungen.
- 2) Die vorliegende Erfindung
ist nicht auf die Nabeneinheit in dieser Ausführungsform beschränkt, sondern
auf alle Lagervorrichtungen anwendbar, die einen Wellenkörper mit
einem axialen zylindrischen Verstemmbereich auf seiner freien Stirnseite
und ein auf den äußeren Umfang
des Wellenkörpers
aufgepasstes Wälzlager
aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung ist beispielsweise auf eine Nabeneinheit der
in 7 bis 11 dargestellten
Art in gleicher Weise anwendbar wie den anderen Lagervorrichtungen.
In all diesen Zeichnungen sind gleiche Bauteile durch jeweils gleiche
Bezugsziffern bezeichnet.
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Die
Nabeneinheit 1A in 7 ist für ein Antriebsrad
gedacht und mit einem hohlen Wellenkörper 4 ausgestattet.
Abgesehen von der konstruktiven Gestaltung des Wellenkörpers 4 weist
die Nabeneinheit 1A die gleiche Konstruktion wie die Nabeneinheit 1 gemäß 1 auf.
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Die
Nabeneinheit 1B gemäß 8 ist
für ein Nichtantriebsrad
vorgesehen, wobei ein Lager 3 mit zwei in axialer Richtung
nebeneinander angeordneten Innenringen 8 und 8a bestückt ist.
Die Nabeneinheit 1B ist mit dem Innenring 8a versehen
und weist mit Ausnahme der konstruktiven Gestaltung des entsprechenden
Wellenkörpers 4 im
Wesentlichen die gleiche Konstruktion wie die Nabeneinheit 1 gemäß 1 auf.
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Die
Nabeneinheit 1C gemäß in 9 ist
ein Nichtantriebsrad konzipiert, wobei ein Lager 3 mit zwei
in axialer Richtung nebeneinander angeordneten Innenringen 8 und 8a bestückt ist.
Die Nabeneinheit 1C ist mit dem Innenring 8a versehen
und weist mit Ausnahme der konstruktiven Gestaltung des entsprechenden
Wellenkörpers 4 im
Wesentlichen die gleiche Konstruktion wie die Nabeneinheit 1 gemäß 1 auf.
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Die
Nabeneinheit 1D in 10 ist
in Antriebsradausführung
vorgesehen, wobei ein Außenring 21 eines
Gleichlaufgelenks 20 in einem hohlen Wellenkörper 4 als
eine Einheit angeordnet ist.
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Die
Nabeneinheit 1E in 11 ist
für ein Nichtantriebsrad
vorgesehen, wobei ein Lager 3 in Form eines doppelreihigen
Kegelrollenlagers mit außerhalb
des Lagers liegendem Kontaktwinkel-Scheitelpunkt vorgesehen ist.
Das Lager 3 weist auf einen einzelnen Außenring 9 mit
doppelreihiger Lauffläche, eine
Anzahl von in der doppelreihigen Lauffläche angeordneten Kegelrollen 10a und
einen Innenring 8, der mit einer einzelnen Lauffläche versehen
und auf eine äußere Umfangsoberfläche eines
Wellenkörpers 4 eines
Nabenrads 2 aufgepasst ist. Bei der in 11 dargestellten
Nabeneinheit kann das Lager 3 zwei in axialer Richtung
nebeneinander angeordnete Innenringe umfassen bzw. in Nichtantriebsradausführung mit
einem hohlen Wellenkörper
eines Nabenrads konzipiert sein. Gemäß 8 bis 10 ist
die Nabeneinheit direkt auf einer Basis 13 angeordnet, jedoch
nicht auf diese Ausführung
beschränkt,
sondern über
eine Befestigungsvorrichtung 14 wie in 7 dargestellt
auf der Basis 13 montierbar.
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Im
Falle der entsprechenden Nabeneinheiten 1A–1E in 7 bis 11 ist
der zylindrische Bereich 6 auf einer freien Stirnseite
des Wellenkörpers
in der gleichen Weise wie bei der Nabeneinheit der früher beschriebenen
Ausführungsform
durch Wälzverstemmen
radial nach außen
verbogen und verformt und dadurch auf die äußeren Stirnseiten des Innenrings 8 des
Lagers 3 aufgestemmt.
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Die
innere Umfangsoberfläche
des zylindrischen Bereichs 6 der entsprechenden Nabeneinheiten
weist die gleiche Oberflächenrauheit
(Rz) wie diejenige gemäß 1 auf
und es lässt
sich die Feinrissbildung in gleicher Weise wie unter 1) beschrieben
vermeiden.
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Mögliche industrielle Verwendbarkeit
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Die
vorliegende Erfindung ist anwendbar auf eine Nabeneinheit zur Verwendung
in einem Fahrzeug, in welcher die Bremsscheibe eines Scheibenbremssystems
und ein Rad sowie weitere Lagervorrichtungen montiert werden können, und
ein Verfahren zur Herstellung derselben.