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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft aromatische Polyurethanpolyole, die
in Beschichtungszusammensetzungen brauchbar und in Grundierungen,
die auf Metallsubstrate aufgetragen werden, besonders brauchbar
sind. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung aromatische
Polyurethanpolyole, die das Produkt der Reaktion von Diisocyanaten,
Triisocyanaten und Diolen umfassen, wobei wenigstens eines der Isocyanate aromatisch
ist. Die resultierenden aromatischen Polyurethanpolyole sind Oligomere
mit einer niedrigen Molmasse (typischerweise mit einem Zahlenmittel
der Molmasse (Mn) <3000),
die dazu vorgesehen sind, ein Teil einer Beschichtungszusammensetzung
zu sein, die, wenn sie gehärtet
ist, eine Beschichtung mit guten mechanischen und chemischen Eigenschaften
ergibt.
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Diese
aromatischen Polyurethanpolyole werden aus einer speziellen Klasse
von Diolen (α,β und/oder α,γ) hergestellt,
um Selektivität
zu erhalten, und ergeben ein Polyurethanpolyol mit einer niedrigen
Molmasse und einer relativ niedrigen Viskosität.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass der hier verwendete Begriff "Polyurethanpolyol" sich auf ein Reaktionsprodukt
bezieht, bei dem die Reaktanden (die Diolkomponente und die Polyisocyanatkomponente(n))
im Wesentlichen nur über
eine Urethanbindung verbunden sind. Dies steht im Gegensatz zu Acrylpolyolen,
die mit Polyesterurethan und Urethan modifiziert sind, bei denen
die Reaktanden sowohl über
Urethan- als auch über
Esterbindungen verbunden sind.
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Gegenwärtig benutzt
die Kraftfahrzeug- und Kraftfahrzeugreparaturindustrie Beschichtungssysteme, die
Grundierungen, Basislacke und Klarlacke in ständig steigenden Mengen verwenden.
Bei solchen Systemen wird gewöhnlich
eine pigmentierte Beschichtung auf zweckmäßige Grundierungen aufgetragen,
und das Beschichtungssystem wird vervollständigt, indem eine unpigmentierte,
klare Deckschicht auf den pigmentierten Basislack aufgetragen wird.
In einigen Fällen
werden pigmentierte Einschichtlacke verwendet. Diese Beschichtungszusammensetzungen
werden im Allgemeinen als "Einkomponenten-" oder "Zweikomponenten-"Systeme geliefert.
Bei einem typischen Einkomponenten-System sind alle Beschichtungsbestandteile
zu einer lagerbeständigen
Mischung vereinigt. Beim Auftragen vernetzt die Polyolkomponente
gewöhnlich
mit einem Aminoplastharz (wie einem Melaminharz) oder einem geblockten
Isocyanat unter Wärmehärtungsbedingungen
von 120 °C
oder darüber.
Bei einem typischen Zweikomponenten-System wird die Polyolkomponente mit
einem Vernetzungsmittel, gewöhnlich
einem Isocyanat, kurz vor dem Auftragen vereinigt, wobei die Härtung bei
Raumtemperatur oder erhöhten
Temperaturen bis zu 80 °C
erfolgt.
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Um
annehmbare Lösungsviskositäten (20–30 s, #4
Ford Cup bei etwa 25 °C)
für typische
Beschichtungssysteme mit einem hohen Feststoffgehalt zu erreichen,
ist es erforderlich, dass das filmbildende Polymer ein Massenmittel
der Molmasse (Mw) von weniger als etwa 5000 hat. Um in solchen Systemen
nach dem Vernetzen gute Filmeigenschaften zu erreichen, ist es auch
notwendig, dass das Zahlenmittel der Molmasse (Mn) etwa 800 übersteigt
und dass jedes Polymer wenigstens zwei reaktive funktionelle Hydroxylgruppen
enthält. Diese
allgemeinen Prinzipien gelten für
Polyesterpolyole, Acrylpolyole und auch für Urethanpolyole. Bei Grundierungssystemen
sind die folgenden Eigenschaften, eine gute Haftung, Korrosionsbeständigkeit
und Härte, erforderlich.
Die Verwendung von (aliphatischen) Urethanpolyolen ist im Allgemeinen
aus Kostengründen
unerschwinglich, und sie werden in Grundierungssystemen selten verwendet.
Die Haltbarkeit des vollständigen Beschichtungssystems
wird größtenteils
durch die Decklacke erhalten. Aus diesem Grund werden oft Epoxy-Grundierungen
verwendet.
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Epoxide
haben aber typischerweise hohe Molmassen und somit hohe Viskositäten. Wie
aus der obigen Diskussion hervorgeht, führen die Anforderungen an annehmbare
Lösungsviskositäten und
gute Filmeigenschaften zu unvereinbaren Molmassen-Anforderungen,
weil die Molmasse bei niedrigen Lösungsviskositäten niedrig,
für gute
Filmeigenschaften aber hoch sein sollte.
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Viele
der Hochleistungs-Kraftfahrzeug- und Kraftfahrzeugreparaturbeschichtungen,
die gegenwärtig eingesetzt
werden, basieren auf polymeren Systemen, die entweder auf Epoxiden
(umfassend in Grundiersystemen eingesetzt) oder Polyolen auf der
Grundlage von Polyestern oder auf der Grundlage von Polyacryl bestehen.
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Arbeit
im beträchtlichem
Umfang ist im Zusammenhang mit Beschichtungen durchgeführt worden,
die Polyurethanpolyole enthalten. Eine Art zur Herstellung von Polyurethanpolyolen
besteht in der Reaktion eines Diisocyanats oder eines multifunktionellen
Isocyanats mit einem signifikanten stöchiometrischen Überschuss eines
Diols. Nachdem die Reaktion abgeschlossen ist, wird der Diolüberschuss
vorzugsweise durch Destillation entfernt. Der offensichtliche Nachteil
dieses Verfahrens zur Herstellung von Polyurethan-Polyolen mit einer niedrigen
Molmasse besteht darin, dass die Destillation der Diole unbequem,
unpraktisch und aus Kostengründen
unerschwinglich ist. U.S.-Patente,
die die Herstellung von Polyurethanpolyolen unter Verwendung eines stöchiometrischen Überschusses
von Diolen beschreiben, umfassen:
U.S.-Patent 4,543,405 ,
Ambrose et al., erteilt am 24. September 1985, und
U.S.-Patent
4,288,577 , McShane, Jr., erteilt am 8. September 1981.
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Das
U.S.-Patent Nr. 5,155,201 offenbart
Polyurethanpolyole, die Produkte der Reaktion von n-funktionellen
Polyisocyanaten (n = 2 – 5)
mit im Wesentlichen monomeren Diolen mit Hydroxylgruppen, die durch
3 Kohlenstoffatome oder weniger getrennt sind, umfassen.
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Das
U.S.-Patent Nr. 5,175,227 offenbart
gegenüber
einem Ätzen
durch Säure
beständige
Beschichtungszusammensetzungen, die Polyurethanpolyole und gegenüber Hydroxylgruppen
reaktive Vernetzungsmittel umfassen. Die Polyurethanpolyole umfassen
Produkte der Reaktion von im Wesentlichen monomeren asymmetrischen
Diolen mit Hydroxylgruppen, die durch 3 Kohlenstoffatome oder weniger
getrennt sind, mit n-funktionellen Polyisocyanaten (n = 2 – 5).
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Darüber hinaus
offenbart das
U.S.-Patent Nr.
5,130,405 gegenüber
einem Ätzen
durch Säure
beständige
Beschichtungen, umfassend (1) Polyurethanpolyole, die aus symmetrischen
1,3-Diolkomponenten und Polyisocyanaten hergestellt sind, und (2)
gegenüber
Hydroxylgruppen reaktive Vernetzungsmittel.
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WO 96/40813 offenbart eine
filmbildende Polyurethanpolyol-Zusammensetzung, die aus einem n-funktionellen
Isocyanat mit wenigstens einem Diol oder Triol oder Mischungen davon
und einer Verbindung, die gegenüber
Isocyanat reaktive funktionelle Gruppen, vorzugsweise einem monofunktionellen
Alkohol oder Thiol, hergestellt sind, und ein Verfahren zur Herstellung
solcher Polyurethanpolyole.
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In
einer Anzahl der oben beschriebenen Patente werden die Polyurethanpolyole
aus α,β- und/oder α,γ-Diolen und
Polyisocyanaten hergestellt. Es ist jedoch belegt, dass Polyurethanpolyole,
die aus α,β- und/oder α,γ-Diolen und
aromatischen Triisocyanaten allein hergestellt sind, extrem hohe
Viskositäten
haben und in Beschichtungszusammensetzungen mit einem niedrigen
Gehalt an flüchtigen
organischen Verbindungen nicht verwendet werden können, weil
eine hohe Viskosität
zu einem hohen Gehalt an flüchtigen
organischen Verbindungen führt.
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Daher
wäre es
vorteilhaft, ein ökonomisches
Polyol verfügbar
zu machen, das zur Verwendung in Beschichtungen mit einem hohen
Feststoffgehalt brauchbar ist, das nicht nur ein wünschenswertes
Spektrum von Eigenschaften besitzt, sondern auch ziemlich zweckmäßig herstellbar
ist. Es ist jetzt gefunden worden, dass Polyurethanpolyole, die
aus α,β- und/oder α,γ-Diolen und
Mischungen von Triisocyanaten mit Diisocyanaten hergestellt sind,
wobei wenigstens eines der Isocyanate aromatisch ist, die oben erwähnten Nachteile
nicht haben.
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Aus
diesen Polyurethanpolyolen hergestellte Grundierungen weisen verbesserte
Gebrauchseigenschaften auf. Sie haben im Vergleich zu herkömmlichen,
typischerweise in der Industrie verwendeten Grundierungen unerwartet
ein schnelles Härten
unter Umgebungstemperaturen, eine verbesserte Härte, eine hervorragende Lösungsmittelbeständigkeit
und eine hervorragende Haftung am Substrat, sogar an Metallsubstraten, demonstriert.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein besonders vorteilhaftes aromatisches Polyurethanpolyol verfügbar gemacht,
das zur Verwendung in Zusammensetzungen mit einem hohen Feststoffgehalt
geeignet ist und bei dem es sich in seinem Gesamtkonzept um ein
Polyurethanpolyol handelt, umfassend das Produkt der Reaktion von
- (a) wenigstens einer Diolkomponente, die aus
der Gruppe bestehend aus α,β-Diolen, α,γ-Diolen und
Mischungen davon ausgewählt
ist,
- (b) wenigstens einem Triisocyanat und
- (c) wenigstens einem Diisocyanat,
wobei wenigstens
eines der Isocyanate aromatisch ist und wobei das Polyurethanpolyol
eine Molmasse (Mn) von weniger als etwa 3000 hat.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
aromatische Polyurethanpolyol Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
kann unter Verwendung entweder aromatischer oder aliphatischer Diisocyanate
synthetisiert werden. Beispiele für solche Diisocyanate umfassen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Toluoldiisocyanat (TDI), das beispielsweise als MONDUR
TD oder MONDUR TDS von Bayer erhältlich
ist, 1,6-Hexamethylendiisocyanat (HDI), das beispielsweise als DESMODUR
H von Bayer erhältlich
ist, Isophorondiisocyanat (IPDI), das beispielsweise von Creanova
erhältlich
ist, Tetramethylxylylendiisocyanat (TMXDI), das beispielsweise von
Cytek erhältlich
ist, 2,2,4-Trimethyl-1,6-hexamethylendiisocyanat, das von Creanova
erhältlich
ist, Diphenylmethandiisocyanat, das beispielsweise als MONDUR M
oder MONDUR ML von Bayer erhältlich
ist, Methylen(bis-4-cyclohexylisocyanat), das beispielsweise als
Desmodur W von Bayer erhältlich
ist, und die Biurets und Uretdione dieser Diisocyanate.
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Die
Triisocyanate, die für
das aromatische Polyurethanpolyol der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
umfassen sowohl aromatische als auch aliphatische Triisocyanate.
Beispiele für
solche Triisocyanate umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
das Isocyanurat von TDI, das beispielsweise als Desmodur IL von
Bayer erhältlich
ist, das Addukt von Trimethylolpropan (TMP) und TDI, das beispielsweise
als Desmodur CB-72 von Bayer erhältlich
ist, das Isocyanurat von HDI, das beispielsweise als Desmodur N-3300 von
Bayer erhältlich
ist, das Isocyanurat von IPDI, das beispielsweise als Desmodur Z4470S
von Bayer erhältlich
ist.
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Beispiele
für α,β-Diole und/oder α,γ-Diole, die
im aromatischen Polyurethanpolyol der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können,
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, 2-Butyl-2-ethyl-1,3-propandiol (BEPD), das beispielsweise
von NESTS Chemicals erhältlich
ist, 2-Ethyl-1,3-hexandiol (EHDO), das beispielsweise von Dixie
Chemicals erhältlich
ist, 1,2-Propandiol, das beispielsweise von Eastman Chemicals erhältlich ist,
1,3-Butandiol, das beispielsweise von Aldrich erhältlich ist,
2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol, das beispielsweise von der Neste
Corporation erhältlich
ist, 1,2-Hexandiol, das beispielsweise von Aldrich erhältlich ist, 1,2-Octandiol,
das beispielsweise von Aldrich erhältlich ist, 1,2-Decandiol,
das beispielsweise von Aldrich erhältlich ist, und 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol,
das als NPG von Eastman Chemicals erhältlich ist.
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Bevorzugte
Diole umfassen diejenigen mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen und noch
mehr bevorzugt mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen.
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Wie
auch in den Beispielen unten veranschaulicht ist, ergibt die Verwendung
von α,β-Diolen und/oder α,β-Diolen eine
niedrigere Viskosität
bei einem höheren
Feststoffgehalt als andere Diole wie 1,4-Diol, 1,5-Diol oder 1,6-Diol.
Sie (die α,β-Diole und/oder α,γ-Diole) haben
niedrigere Werte der Molmasse, insbesondere in Bezug auf die Mw,
wodurch niedrigere Polydispersitätswerte
erhalten werden.
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Die
noch mehr bevorzugten aromatischen Polyurethanpolyole der vorliegenden
Erfindung haben ein Zahlenmittel der Molmasse (Mn), das von etwa
800 bis etwa 2000 reicht, wobei das Verhältnis des Massenmittels der
Molmasse (Mw) zum Zahlenmittel der Molmasse (d.h. der Dispersionsgrad)
von etwa 1,1 bis etwa 2 reicht, und die OH-Werte reichen von etwa
165 bis etwa 240 mg KOH/g.
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Die
Komponenten der vorliegenden Erfindung können gegebenenfalls in Gegenwart
eines Polyurethan-Katalysators umgesetzt werden. Geeignete Polyurethan-Katalysatoren
sind herkömmlich
und können
in herkömmlichen
Mengen verwendet werden. Die Wahl des speziellen Katalysators hängt von
einer Reihe von Faktoren wie den speziell verwendeten Komponenten
und den Reaktionsbedingungen ab. Diese und andere Faktoren sind
den Fachleuten wohlbekannt, die demgemäß die richtige Auswahl vornehmen
können.
Einige der bevorzugten Katalysatoren umfassen Zinn und ein tertiäres Amin
enthaltende Verbindungen wie organometallische Zinnverbindungen
und tertiäre
Alkylamine.
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Verschiedene
Typen von Vernetzungsmitteln, die verwendet werden können, umfassen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Isocyanate, geblockte Isocyanate und/oder Melamine und/oder
andere Vernetzungsmittel, die gegenüber den Hydroxylgruppen von
Polyurethanpolyolen reaktiv sind.
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Die
Beschichtungszusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann auch
von etwa 1 bis etwa 50 Gew.-% eines Harzes (Bindemittels) wie Acrylen,
Polyestern, Alkyden, Phenolen, Epoxiden, Polyether, Polyurethane
und Mischungen davon einschließen.
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Die
hier beschriebenen Beschichtungszusammensetzungen können für Grundierungen,
Basislacke, Decklacke und Klarlacke verwendet werden, sind aber
als Grundierungen bevorzugt.
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Gegebenenfalls
können
Pigmente in der Beschichtungszusammensetzung der vorliegenden Erfindung
vorhanden sein. Brauchbare Pigmente sind verschiedene Typen, die
im Fachgebiet üblich
sind, und sie umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Titandioxid, Graphit,
Ruß, Zinkoxid,
Calciumsulfid, Chromoxid, Zinksulfid, Zinkchromat, Strontiumchromat,
Bariumchromat, Bleichromat, Bleicyanamid, Bleisilicatchromat, gelbes
Nickeltitan, gelbes Chromtitan, rotes Eisenoxid, gelbes Eisenoxid,
schwarzes Eisenoxid, Naphtholrot und -brauntöne, Anthrachinone, Dioxazinkviolett,
Isoindolingelb, Arylidgelb und Orangetöne, Ultramarinblau, Phthalocyanin-Komplexe,
Amaranth, Chinacridone, halogenierte Thioindigo-Pigmente, Extenderpigmente
wie Magnesiumsilicat, Aluminiumsilicat, Calciumsilicat, Calciumcarbonat,
Quarzstaub, Bariumsulfat und Zinkphosphat.
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Die
Beschichtungszusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch
zusätzliche
Komponenten wie Lösungsmittel,
Katalysatoren, Stabilisatoren, Füllstoffe,
Mittel zur Steuerung der Rheologie, Fließzusätze, Verlaufadditive, Dispergiermittel
und andere Fachleuten bekannte Komponenten umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine Beschichtungszusammensetzung,
die das aromatische Polyurethanpolyol der vorliegenden Erfindung
und ein Vernetzungsmittel umfasst.
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Die
Beschichtungszusammensetzungen dieses aromatischen Polyurethanpolyols
der vorliegenden Erfindung können
auf eine beliebige Anzahl von wohlbekannten Substraten mittels eines
beliebigen einer Reihe von herkömmlichen
Auftragungsverfahren aufgetragen werden. Bei einem bevorzugten Substrat
handelt es sich um Metalle. Die Zusammensetzungen sind in der Reparaturindustrie,
insbesondere in der Werkstatt, zur Reparatur von Kraftfahrzeugen
und Transportfahrzeugen und zur Decklackierung von großen Transportfahrzeugen
wie Zügen,
LKW, Bussen und Flugzeugen besonders geeignet. Die Härtung der
Beschichtungen kann unter einer Vielzahl von Bedingungen durchgeführt werden,
die einem Fachmann bekannt sind, obwohl eine Härtung der oben beschriebenen
Zweikomponentensysteme vorzugsweise unter Raumtemperaturbedingungen,
typischerweise von Raumtemperatur bis zu etwa 60 °C, durchgeführt wird.
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Die
bevorzugt Anwendung der vorliegenden Erfindung ist als Kraftfahrzeug-Reparaturgrundierung. Die
obige allgemeine Diskussion der vorliegenden Erfindung wird durch
die folgenden speziellen, aber nicht einschränkenden Beispiele weiter veranschaulicht.
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VERFAHREN
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In
den unten aufgeführten
Beispielen wurde die Brookfield-Viskosität bei 25 °C, Spindel Nr. 4 und 20 U./min,
gemessen. Die Filmbildung wurde gemäß ASTM D 1640-95, Standard
Test Methods for Drying, Curing or Film Formation of Organic Coatings
at Room Temperature, getestet. Die Haftung und die Härte wurden
nach einem 24-ständigen
Eintauchen in Wasser unter Verwendung von ASTM D 870-92, Standard
Test Methods for Testing of Water resistance of Coatings Using Water
Immersion, getestet. Die Haftung wurde gemäß ASTM D 3359-95, Standard
Test Methods for Measuring Adhesion by Tape Test, getestet. Die
Härte wurde
gemäß ASTM D
4366-95, Standard Test Methods for Hardness of Organic Coatings
by Pendulum Damping Tests, test method B – Persoz Pendulum Hardness
Test, getestet.
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Beispiele
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Synthese eines aromatischen
Polyurethanpolyols
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Beispiel 1
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In
einen 5-1-Dreihalsrundkolben, der mit einem Rührer, einem Kühler, einem
Heizmantel, einem Thermoelement mit Temperaturüberwachung, Stickstoff- und Zugabeeinlässen ausgestattet
war, wurde Folgendes gegeben: 233,1 g 2-Heptanon, 1057,7 g 2-Butyl-2-ethyl-1,3-propandiol
und 2,2 g Dibutylzinndilaurat (10 %ige Lösung in Butylacetat). Die Mischung
wurde unter einer Stickstoffatmosphäre auf 70 °C erwärmt.
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Wenn
die Temperatur 70 °C
erreicht hatte und bei dieser Temperatur stabilisiert war, wurde
die folgende Mischung in 180 min von oben in den Kolben laufen gelassen:
600,0 g 2-Heptanon, 1082,4 g Desmodur CB-72 [das trifunktionelle
Isocyanataddukt von Toluoldiisocyanat (TDI) und Trimethylolpropan
(TMP) (Äquivalenzgewicht
bei 72 % NV = 328 g/Äquivalent)]
und 293,24 g 2,4-Toluoldiisocyanat (Äquivalenzgewicht bei 96 % NV
= 90,71 g/Äquivalent).
Während
der Zugabe dieser Mischung wurde die Reaktionstemperatur auf etwa 70 °C gehalten.
Nach Abschluss der Reaktion wurde die Reaktionstemperatur für weitere
2 h auf 70 °C
gehalten, wobei zu diesem Zeitpunkt mittels Fouriertransform-Infrarotspektroskopie,
FTIR, bestimmt wurde, dass kein restliches Isocyanat verblieben
war.
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Die
resultierende Lösung
des aromatischen Polyurethanpolyols hatte einen Gehalt an nicht
flüchtigen Stoffen
von 65,4 %, eine Brookfield-Viskosität von 3,680 cps (25 °C, Spindel
Nr. 4 und 20 U./min) und eine Hydroxylzahl von 174,0 (mg KOH/g).
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Die
Molmassen des Polymers wurden mittels Gelpermeationschromatographie
(GPC) von Waters Associates und Phenomenex-Polystyrolstandards gemes sen.
Das Polyurethanpolyol hatte eine Mn von 1109, eine Mw von 1594 und
einen Dispersionsgrad D von 1,43.
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Beispiel 2-9
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Die
Polyurethanpolyole der Beispiele 2-9 wurden auf eine ähnliche
Weise wie das Polyurethanpolyol in Beispiel 1 aus den in Tabelle
I aufgeführten
Komponenten hergestellt. Tabelle 1
Reaktanden | | Mengen
(g) in jedem Polyurethanpolyolharz Beispiel Nr. |
| 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
Methylamylketon | 150,0 | 150,0 | 150,0 | 150,0 | 150,0 | 150,0 | 150,0 | 150,0 |
Dibutylzinndilaurat
(10 %ige Lösung) | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
2-Butyl-2-ethyl-1,3-propandiol (BEPD, α,γ-Diol) | 406,8 | | | | | | | 406,8 |
1,6-Hexandiol
(HDO) | | 300 | | | | | 300,0 | |
1,4-Butandiol
(BuDO) | | | 231,1 | | | | | |
2-Ethyl-1,3-hexandiol
(EHDO, α,γ-Diol) | | | | 370,0 | | | | |
1,2-Propandiol
(PrDO, α,β-Diol) | | | | | 195,1 | | | |
1,5-Pentandiol
(PDO) | | | | | | 275,2 | | |
Isophorondiisocyanat
(IPDI) | 141,0 | 141,0 | 141,0 | | | | | |
Toluoldiisocyanat
(TDI) | | | | 114,8 | 115,1 | 115,1 | 115,1 | 115,1 |
Desmodur
CB-72N | 416,3 | 416,3 | 416,3 | 415,0 | 416,3 | 416,3 | 416,3 | |
Desmodur
N-3300 | | | | | | | | 246,2 |
Methylamylketon | 188,8 | 131,4 | 90,7 | 147,8 | 51,0 | 80,0 | 110,3 | 255,7 |
- * Desmodur N-3300: trifunktionelles Isocyanat
auf der Grundlage von Hexamethylendiisocyanat (HDI) (Äquivalenzgewicht
bei 100 % NV = 194 g/Äquivalent).
- * IPDI: Isophorondiisocyanat (Äquivalenzgewicht bei 100 NV
= 111,1 g/Äquivalent).
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Die
Beispiele 3, 4, 7 und 8 sind vergleichend.
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Die
Eigenschaften der resultierenden Polyurethanpolyole der Beispiele
2–9 sind
unten in Tabelle II aufgeführt.
In dieser Tabelle sind auch die Ergebnisse zur Charakterisierung
der aromatischen Polyurethanpolyole aufgeführt, die aus α,β-Diolen oder α,γ-Diolen im
Vergleich zu anderen Dioltypen hergestellt sind. Tabelle 2
Eigenschaft | Polyurethanpolyol
Beispiel Nr. |
| 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
Dioltyp | α,γ | 1,6 | 1,4 | α,γ | α,β | 1,5 | 1,6 | α,γ |
Nichtflüchtige Stoffe,
% | 64,42 | 61,65 | 63,73 | 65,12 | 65,0 | 62,5 | 62,7 | 65,5 |
Brookfield-Viskosität (cps) | 4750 | 8260 | FEST | 3920 | 4800 | 12 800 | 10 100 | 800 |
OH-Zahl
(mg KOH/g) | 168 | 192,5 | 212,7 | 182,1 | 236,0 | 211,3 | 200,5 | 186,5 |
Mn | 1440 | 2252 | 1950 | 1204 | 909 | 1850 | 2127 | 1112 |
Mw | 2672 | 6797 | 5476 | 1926 | 1360 | 5327 | 7016 | 1905 |
Dispersionsgrad
(Mn/Mw) | 1,9 | 3,0 | 2,8 | 1,6 | 1,5 | 2,9 | 3,3 | 1,7 |
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DURCHFÜHRUNGSBEISPIELE
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Die
unten beschriebenen Grundierungsformulierungen wurden gemäß den folgenden
Gewichtsprozent-Verhältnissen
formuliert: aromatisches Polyurethanpolyol 2,2 %, polyestermodifiziertes
Acrylharz 20,5 %, Dispergiermittel 0,7 %, absetzverhinderndes Mittel
1,1 %, herkömmliche
Lösungsmittel
15,5 %, Calciumcarbonat 21 %, Talk 8,5 %, Zinkphosphat 10 %, TiO2 20 und Thixotropiermittel 0,5 %.
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Beispiel 10
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Die
ursprüngliche
Grundierung basierte auf einem Bindemittelsystem, das aus einem
90/10-Blend aus einem kommerziell erhältlichen, polyestermodifizierten
Acryl (Setalux 2152, erhältlich
von Akzo Nobel Resins Inc.)/Polyester bestand. Diese Grundierzusammensetzung
enthielt auch zwei Katalysatoren. (Eine 10 %ige Lösung von
Triethylendiamin in Isopropylalkohol bzw. 18 % Zirkonium in Waschbenzinen
mit 0,9 bzw. 0,3 Gew.-%). Zur Auswertung des aromatischen Polyurethanpolyols
wurde der Polyester in diesem Elend durch das aromatische Polyurethanpolyol
von BEISPIEL 1 ersetzt. Zu diesem System wurden keine zusätzlichen
Katalysatoren gegeben (Dibutylzinndilaurat ist ein Katalysator,
der mit dem Härter
1 zugegeben wird). Der vollständig
formulierte Lack wurde mit zwei verschiedenen Härtungsmitteln getrennt aktiviert,
wobei Härtungsmittel
1 ein Polyurethan (ein Biuret) auf der Grundlage von Hexamethylendiisocyanat
(HDI) mit einem Feststoffgehalt von 40 Gew.-% in Butylacetat mit
0,005 Gew.-% einer 10 %igen Lösung
von Dibutylzinndilaurat in einem Lösungsmittelgemisch aus Ester/Aromaten
enthielt und Härter
2 ein 60/40-Blend aus einem Polyisocyanat auf der Grundlage von
HDI/IPDI (Isocyanurat) mit einem Feststoffgehalt von 69 Gew.-% mit
einem NCO:OH-Verhältnis von
1,05 enthielt. Jede Probe wurde mit einem Lösungsmittel auf der Grundlage
eines Ketons reduziert, wodurch ein Spritz-VOC mit 4,79 lbs/gal
(575 g/l) erhalten wurde. Tabelle 3 Trockenzeiten/Topfzeit
| Trockenzeiten | Topfzeit(#4
Ford) |
| Staubfrei | Nichtklebrig | Aufbau
eines Films | Anfänglich | 1
h |
BEISPIEL
1/Härter
1 | 19
min | 26
min | 1,21 | 15,4
s | 17,2
s |
BEISPIEL
2/Härter
1 | 24
min | 34
min | 1,41 | 15,6
s | 16,1
s |
Kontrolle/Härter 1 | 20
min | 27
min | 1,17 | 15,0
s | 17,7
s |
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Beispiel 11
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Die
aromatischen Polyurethanpolyole BEISPIEL 2 (1,0 Äquivalent BEPD/0,25 Äquivalente
Desmodur CB-72N/0,25 Äquivalente
IPDI) und BEISPIEL 1 (1,0 Äquivalent
BEPD/0,25 Äquivalente
Desmodur CB-72N/0,25 Äquivalente
TDI) wurden in der ursprünglichen
Grundierungsformel als Ersatz für
den Polyester auf der Grundlage von % Feststoffen (10 % wie oben)
verwendet. Nicht schleifbare (Non-sanding-)Grundierungsanwendungen
wurden bei 105 % mit Härter
1 vernetzt und mit einem Keton-Lösungsmittelgemisch
auf 4,65 lbs/gal (558 g/l) VOC reduziert. Schleifbare Grundierungsanwendungen
wurden mit Härter
3, einem Blend von zwei lösungsmittelfreien,
aliphatischen Polyisocyanaten auf der Grundlage von HDI, die mit
einem herkömmlichen
Lösungsmittelgemisch
auf ein Feststoffgehalt von 42 Gew.-% reduziert worden waren, bei
105 % vernetzt und mit einem Reduktionsmittel auf der Grundlage
eines Keton-Lösungsmittels
auf ein VOC von 4,2 lb/gal (504 g/l) reduziert. Platten wurden mit
der Basislack/Klarlack-Formulierung lackiert und dann 4 h lang bei 60 °C in der
Wärme gealtert.
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Jedes
System wurde auf kaltgewalztem Stahl (CRS), der mit einem kommerziell
erhältlichen
Marken-Waschprimer (Waschprimer EMCF von Akzo Nobel Coatings Inc.)
behandelt worden war, mittels eines einfachen Wassertauchtests bei
Raumtemperatur auf Haftung und Härte
untersucht.
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Beispiel 12
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Zwei
Formeln, die die aromatischen Polyurethanpolyole BEISPIEL 2 und
BEISPIEL 1 enthielten, wurden in der ursprünglichen Grundierungsformulierung
als Ersatz für
den Polyester ausgewertet (10 % wie oben). Darüber hinaus enthielt die erste
Formel Wollastocoat 10ES, und die zweite enthielt Wollastocoat 10AS.
Nicht schleifbare Anwendungen wurden mit 100 Teilen Lack/50 Teilen
Härter
1 und 30 Teilen Keton-Lösungsmittelgemisch,
bezogen auf das Volumen, aktiviert. Schleifbare Anwendungen wurden
mit 3 Teilen Lack/1 Teil Härter 3
+ 10 % Keton-Lösungsmittelgemisch,
bezogen auf das Volumen, aktiviert.
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Kaltgewalzte
Stahlbleche wurden mit einem kommerziell erhältlichen Waschprimer (Washprimer EMCF
von Akzo Nobel Coatings Inc.) behandelt und dann mit einem Basislack/Klarlack
lackiert. Bleche wurden 4 h lang bei 60 °C in der Wärme gealtert.
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- Wollastocoat ES: epoxysilanbehandeltes Calciummetasilicat
- Wollastocoat AS: aminosilanbehandeltes Calciummetasilicat