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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Vorrichtungen zur Verwendung bei der Durchführung chemischer
(darunter biochemischer) Tests, insbesondere zur Bestimmung biologischer
Materialien wie Proteine und Peptide.
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Hintergrund der Erfindung
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Bestimmte
Arten chemischer, insbesondere biochemischer Tests umfassen das
Immobilisieren einer Probenspezies, die zu einer selektiven Bindung an
eine Zielspezies in der Lage ist, auf einem Testsubstrat. Eine Fluidprobe,
die die Zielspezies enthält oder
bei der angenommen wird, dass sie die Zielspezies enthält, wird
mit dem Testsubstrat in Kontakt gebracht; in der Probe vorhandene
Zielspezies wird dann an die immobilisierte Probe gebunden. Nach dem
Waschen des Substrats zum Entfernen ungebundener Spezies kann das
Vorhandensein des Ziel-Proben-Paars auf verschiedene bekannte Arten bestimmt
werden, darunter durch chemische „Markierungen" (beispielsweise
Markierungen, die chemilumineszenz- oder fluoreszenzfähig sind),
die an die Zielspezies gebunden sind.
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Dieses
Prinzip wird bei einer großen
Zahl biochemischer Tests genutzt, beispielsweise zur Bestimmung
des Vorhandenseins von Ziel-Nukleotidsequenzen oder Proteinen. Es
umfasst jedoch eine oft komplexe Abfolge von Prozeduren. Eine in
geeigneter Weise selektive Probe für die Zielspezies muss zunächst identifiziert
werden, üblicherweise
mittels einer Form des Screenings, und auf einem Testsubstrat immobilisiert
werden. Ein Probenfluid muss anschließend über einen ausreichenden Zeitraum
und unter geeigneten Bedingungen mit dem Substrat in Kontakt gehalten
werden, damit die Ziel-Proben-Bindung
stattfinden kann (und zwar in einem bestimmbaren Grad). Während dieses
Zeitraums muss die Temperatur der Probe oft Zyklen zwischen sehr
genauen Bereichen und über
bestimmte Zeiträume durchlaufen,
damit eine Bindung stattfinden kann. Das Testsubstrat muss anschließend gewaschen werden, üblicherweise
mit stei genden Stringenzniveaus, um nicht nur ungebundene Spezies
zu entfernen, sondern auch solche, die mit einem inakzeptabel niedrigen
Spezifizitätsgrad
gebunden sind. Schließlich
muss das gewaschene Substrat analysiert werden, um das Vorhandensein
und/oder die Menge an Ziel-Proben-Paaren zu bestimmen.
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Diese
Prozeduren können
zu einem gewissen Grad automatisiert werden, umfassen aber oft noch
ein wesentliches manuelles Eingreifen, beispielsweise zur Steuerung
der Einführung
von Proben und Reagenzien zu geeigneten Zeitpunkten und an geeigneten
Stellen. Außerdem
können
Vorrichtungen zum Durchführen
der Prozeduren sowohl komplex als auch teuer sein, da sie große Anzahlen
getrennter Fluidsteuerungsvorrichtungen (Ventile und Pumpen) aufweisen,
um die oft in großer
Anzahl nötigen
Proben- und/oder
Reagens-Fluide einzuführen.
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Da
es wünschenswert
sein kann, eine große Anzahl
von Proben gleichzeitig zu testen und/oder eine Probe bezüglich einer
großen
Anzahl von Probenspezies zu testen, besteht ein dauernder Bedarf, die
Effizienz solcher Tests zu erhöhen,
die Komplexität
der Vorrichtung, in der sie durchgeführt werden, zu reduzieren,
das notwendige manuelle Eingreifen zu minimieren, den Durchsatz
zu maximieren und/oder die Genauigkeit und Einheitlichkeit der Ergebnisse
zu erhöhen.
Da die getesteten Proben oft nur in kleinen Mengen vorhanden sind
(z.B. DNA enthaltende Proben) und typischerweise auf mehr als eine
Zielspezies untersucht werden müssen,
ist es außerdem
immer wünschenswert,
die Menge der für einen
Test benötigten
Probe zu minimieren, typischerweise durch Erhöhen der Bestimmungsempfindlichkeit.
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Es
ist bereits bekannt, einen chemischen Test durchzuführen, indem
eine dünne
Lage einer flüssigen
Probe auf einem flachen Testsubstrat verteilt wird, beispielsweise
einem gläsernen
Mikroskop-Objektträger,
auf dem ein „Feld" mehrerer, oft mehrerer
Hundert oder mehr Probenspezies immobilisiert wurden. Dies ermöglicht es,
die Probe simultan auf eine entsprechende Anzahl Zielspezies zu
untersuchen. Solche Felder wurden beispielsweise kürzlich für die Bestimmung
von Proteinen in einer biologischen Probe offenbart; das Testsubstrat
kann als „Proteinfeld" oder „Protein-Biochip" bezeichnet werden
[de Wildt, R.M.T. et al., Nat Biotechnol, 18 (9), 989-94 (September
2000); Mendoza, G., Rio Techniques, 27 (4), 781-788 (1999); Bussow,
K., et al., Genomic 65 1-8 (2000)]. Es wäre wünschenswert, solche Substrate
bei einem wenigstens teilweise automatisierten Testverfahren verwenden
zu können
und bevorzugt eine Vielzahl von Substraten gleichzeitig bearbeiten
zu können.
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Inhalt der Erfindung
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Die
Erfindung stellt eine Testvorrichtung zur Verwendung bei der Durchführung eines
chemischen Fluidphasen-Tests zur Verfügung, wobei die Vorrichtung
umfasst: (i) eine Fluidsteuerungseinheit mit wenigstens einer Fluidsteuerungsvorrichtung;
und (ii) Mittel, um ein Testsubstrat entfernbar außerhalb
der Fluidsteuerungseinheit, aber angrenzend an diese so zu tragen,
dass das so getragene Testsubstrat und die Einheit zusammen dazu
dienen, eine Probenkammer zu bilden, die in Fluidkommunikation mit
der Fluidsteuerungsvorrichtung steht und in der eine Fluidprobe
in Kontakt mit dem getragenen Testsubstrat gehalten werden kann,
wobei die Fluidsteuerungsvorrichtung eine Fluidauslasskammer in
Fluidkommunikation mit der Probenkammer und eine verschiebbare flexible
Membran aufweist, deren Verschiebung das Volumen der Auslasskammer ändert, um
die Fluidströmung
zwischen der Auslasskammer und der Probenkammer zu erzeugen und/oder
zu ermöglichen
und/oder einzuschränken.
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Der
Begriff „chemischer
Fluidphasen-Test" bedeutet
einen diagnostischen Test zum Bestimmen des Vorhandenseins und/oder
der Quantität
einer Zielspezies in einer Fluidprobe durch eine chemische Reaktion.
Er schließt
biochemische Tests wie z.B. zur Bestimmung einer Ziel-Nukleotidsequenz
(DNS, RNS usw.) oder Protein oder Peptid ein. Er umfasst typischerweise
die Verwendung einer Probenspezies, die auf einem Testsubstrat immobilisiert
ist, mit dem die Probe in Kontakt gebracht wird, wobei die Probenspezies
fähig ist,
mit der Zielspezies zu reagieren, wobei durch diese Reaktion das
Vorhandensein und/oder die Quantität der Zielspezies bestimmt
werden kann. Die Reaktion umfasst in geeigneter Weise eine selektive
Bindung der Probenspezies an die Zielspezies, wobei das gebundene
Paar unter Verwendung herkömmlicher
Techniken wie Fluoreszenz, Chemilumineszenz, Einfärbung und Ähnliches
bestimmbar ist.
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Die
Mittel zum Tragen eines Testsubstrats können Mittel wie Klemmen, Federklammern
und Ähnliches
umfassen, um das Substrat in der Testvorrichtung an seinem Platz
zu halten. Sie umfassen bevorzugt auch Dichtungsmittel wie eine
geeignet geformte Dichtung oder eine O-Ring-Dichtung zum Abdichten
von Kontaktflächen
zwischen dem Testsubstrat und dem Rest der Vorrichtung, insbesondere
als Hilfe beim Bilden der Probenkammer, und um ein Entweichen von
Fluid aus dieser zu verhindern.
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Die
Testvorrichtung kann in der Lage sein, zwei oder mehr Testsubstrate
zu tragen.
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Die
Probenkammer kann wenigstens teilweise von einem Testsubstrat gebildet
werden, das im Gebrauch in der Vorrichtung getragen wird. Die Probenkammer
sollte dann ein umschlossener Raum sein, abgesehen von Fluideinlassen
und/oder -auslassen wie diejenigen, die für eine Fluidkommunikation mit
der Fluidsteuerungsvorrichtung/den Fluidsteuerungsvorrichtungen
sorgen. Bevorzugt ist das Kammervolumen klein, typischerweise zwischen
50 und 120 μl,
beispielsweise zwischen 100 und 120 μl. Stärker bevorzugt kann sie eine
dünne Lage
des Probenfluids umschließen,
beispielsweise mit einer Tiefe zwischen 50 und 100 μl, angrenzend
an die aktive Oberfläche
eines Testsubstrats, das in der Vorrichtung gehalten wird. Die „aktive
Oberfläche" des Substrats ist
derjenige Teil seiner Oberfläche,
der eine oder mehrere Probenspezies trägt; die Probenkammer ermöglicht es
dem eingeschlossenen Fluid idealerweise, die gesamte aktive Oberfläche zu kontaktieren.
Die Abmessungen der aktiven Oberfläche betragen typischerweise
ungefähr
20 mm auf 30 bis 65 mm.
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Wiederum
kann die Testvorrichtung zwei oder mehr Probenkammern umfassen,
die im Gebrauch mit getrennten Testsubstraten oder mit verschiedenen
Bereichen eines einzelnen Substrats in Verbindung stehen können.
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Die
Fluidsteuerungsvorrichtung kann ein Fluidströmungs-Steuerungsventil umfassen,
beispielsweise zum Steuern der Einführung von Fluid in die Probenkammer
und/oder zur Evakuierung von Fluid aus dieser. Sie kann eine Fluidagitationsvorrichtung zur
Erzeugung einer Fluidbewegung in der Probenkammer umfassen, beispielsweise
indem Fluid in die Probenkammer hinein und/oder aus dieser hinaus gezwungen
wird. Sie kann eine Fluidspeicherungsvorrichtung umfassen, in der
eine Menge an Fluid gehalten werden kann, bevor sie in die Probenkammer oder
einen anderen Teil der Testvorrichtung eingeführt wird oder nachdem sie daraus
evakuiert wurde. (Der Begriff „umfassen" wird in dieser Beschreibung in
der Bedeutung von „sein" oder „aufweisen" verwendet.)
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Die
Fluidsteuerungsvorrichtung ist bevorzugt selbst durch Verwendung
eines Steuerungsfluids steuerbar, das in einen Bereich der flexiblen
Membran so zugeführt
werden kann, dass Abweichungen des Steuerungsfluiddrucks eine Verschiebung
(wobei dieser Begriff eine Verformung einschließt) der Membran verursachen.
Die Fluidsteuerungsvorrichtung umfasst daher bevorzugt eine Steuerungskammer und
eine Steuerungsdurchlassöffnung,
durch die Steuerungsfluid in die Steuerungskammer eingeführt werden
kann, wobei die Membran zwischen der Steuerungskammer und der Fluidauslasskammer
so angeordnet ist, dass eine Verschiebung der Membran, die durch
Druckänderungen
in dem Steuerungsfluid, das der Steuerungskammer zugeführt wird,
das Volumen der Auslasskammer ändert.
Ein geeignetes Steuerungsfluid ist komprimierte Luft, obwohl viele andere
mit Druck beaufschlagte Flüssigkeiten
oder Gase mit der gleichen Wirkung verwendbar sein können.
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Stattdessen
oder zusätzlich
kann die Fluidsteuerungsvorrichtung wenigstens teilweise gesteuert
werden, indem der Druck eines oder mehrerer der ihr zugeführten anderen
Fluide (z.B. Proben- oder Reagensfluide) geändert wird.
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Die
flexible Membran sollte wenigstens an ihrer Oberfläche aus
einem Material hergestellt sein, das bezüglich der Reagenzien, die im
Gebrauch die Testvorrichtung durchlaufen, inert ist. Es muss ausreichend
elastisch sein, um bei den Fluiddrücken, denen es wahrscheinlich
ausgesetzt ist, auf die erforderliche Art zu funktionieren, d.h.
um zwischen den erforderlichen Betriebsstellungen verschiebbar und/oder
verformbar zu sein. Geeignete Membranmaterialien umfassen Silikongummiarten
mit einer Shore-A-Härte von
40 bis 60 und einer Dicke zwischen 0,3 und 2 mm, typischerweise
1 mm. Diese können
fakultativ mit Polyethylen niedriger oder hoher Dichte (LDPE oder
HDPE) oder Polypropylen mit einer Schichtdicke zwischen 10 und 100 μm beschichtet
sein.
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Wenn
die Fluidsteuerungsvonrichtung ein Ventil umfasst, weist sie bevorzugt
zusätzlich
eine Fluideinlasskammer auf, wobei die flexible Membran zwischen
einer ersten Position, bei der sie eine Fluidkommunikation zwischen
der Fluideinlasskammer und der Fluidauslasskammer einschränkt oder
verhindert, und einer zweiten Position, in der eine Fluidkommunikation
zwischen der Einlasskammer und der Auslasskammer möglich ist,
verschiebbar ist.
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Die
Einlass- und die Auslass"kammer" können die
Form von Fluidleitungen haben. Die Kommunikation zwischen ihnen
kann direkt oder über
eine oder mehrere Zwischenkammern und/oder -leitungen erfolgen.
Allgemein bedeutet in dieser Beschreibung der Begriff „Fluidkommunikation" sowohl die direkte
als auch die indirekte Kommunikation, bevorzugt allerdings die direkte,
sofern nicht anders angegeben.
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Wenn
die Fluidsteuerungsvorrichtung eine Fluidagitationsvorrichtung umfasst,
ist die Membran wiederum bevorzugt zwischen einer Steuerungskammer
und der Fluidauslasskammer so angeordnet, dass eine Verschiebung
der Membran, die durch Druckänderungen
in dem Steuerungsfluid verursacht wird, das der Steuerungskammer
zugeführt
wird, das Volumen der Auslasskammer ändert. Auf diese Art kann eine
Verschiebung der Membran bewirken, dass Fluid entweder in die Probenkammer
oder aus dieser heraus gezwungen wird, wodurch eine Fluidbewegung
in der Probenkammer erzeugt wird. Eine solche Bewegung ist allgemein
wünschenswert,
um ein homogenes Probenfluid beizubehalten und daher die Genauigkeit
und Empfindlichkeit eines Tests zu erhöhen.
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Bevorzugt
weist die erfindungsgemäße Testvorrichtung
zwei solche Fluidagitationsvorrichtungen auf, die reziprok betätigt werden
können,
um Fluid durch die Probenkammer hin und her zu bewegen. Bei einer
solchen Anordnung kommunizieren die beiden Agitationsvorrichtungen
bevorzugt mit gegenüberliegenden
Enden der Probenkammer oder wenigstens mit zwei beabstandeten Bereichen
der Probenkammer.
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Wenn
die Fluidsteuerungsvorrichtung eine Fluidspeichervorrichtung aufweist,
umfasst diese bevorzugt eine Fluideinlassöffnung zur Aufnahme von Fluid
(typischerweise ein Probenfluid) und eine Fluidspeicherkammer in
Fluidkommunikation mit der Einlassöffnung, um Fluid zu halten,
das an der Einlassöffnung
aufgenommen wurde. Die Membran hat dann bevorzugt die Funktion,
eine Bewegung von Fluid in die Speicherkammer und aus dieser heraus zu
steuern, wobei sie zwischen einer ersten Position, in der Fluid
in der Speicherkammer gehalten wird, und einer zweiten Position,
in der Fluid aus der Speicherkammer und in die Auslasskammer gezwungen wird,
verschiebbar ist. Die Steuerung der Membran, um sie zwischen dieser
ersten und zweiten Position zu verschieben, kann mittels eines angeschlossenen Ventils
und/oder durch Erzeugen einer Druckänderung an einem anderen Teil
der Steuerungsvorrichtung bewirkt werden, beispielsweise direkt
an der Speicherkammer, insbesondere durch Zufuhr von Steuerungsfluid
zu der Membran, um sie innerhalb der Speicherkammer zu verschieben.
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Die
Kommunikation zwischen der Speicher- und der Auslasskammer kann über eine
Zwischenkammer erfolgen. Weiterhin kann ein einziger Durchlass sowohl
als Einlass als auch als Auslass wirken, wobei die relativen Fluiddrücke (i)
in der Speicherkammer und/oder der Zwischenkammer und (ii) an der
Einlass-/Auslassöffnung
die Richtung der Fluidströmung
bestimmen und die Membranposition die Strömung entweder zulässt oder
verhindert, wie gewünscht.
Diese Anordnung kann in wirksamer Weise eine Kombination einer Fluidspeichervorrichtung
und eines membranbetätigten
Ventils umfassen, um die Einführung
von Fluid in sie hinein zu steuern, beispielsweise über die
Zwischenkammer.
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Die
Speicherkammer hält
typischerweise ein geringes Volumen, beispielsweise zwischen 50
und 200 μl,
bevorzugt zwischen 100 und 150 μl
Fluid. Idealerweise hält
sie wenigstens genug Fluid, um die angeschlossene Probenkammer zu
füllen;
eine 90-μl-Probenkammer kann
beispielsweise mit einer 150-μl-Speicherkammer
in Verbindung stehen, die natürlich
teilweise gefüllt
werden kann, wenn dies angemessen ist. Die Speicherkammer ist besonders
für die
Speicherung kleiner Quantitäten
von in geringen Mengen vorhandenen Probenfluiden geeignet, die zuvor
in die Testvorrichtung geladen und in unmittelbarer Nähe der Probenkammer
gespeichert werden können,
um zu einem geeigneten Punkt während
eines Tests in die Probenkammer eingeführt zu werden.
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Wenn
die Fluidsteuerungsvorrichtung eine Fluideinlassöffnung oder -einlassleitung
aufweist, kann die Öffnung
oder Leitung eine beliebige Größe und Form
haben, die geeignet ist, die Einführung von Fluid beispielsweise
von einer Quelle an einem anderen Ort in der Testvorrichtung oder
im Fall eines Probenfluids zweckmäßigerweise über eine Nadel oder Pipette
zu ermöglichen.
Die Einlassöffnung
oder -leitung kann beispielsweise eine Öffnung zum Äußeren der Vorrichtung haben,
wobei die Öffnung
für die
Aufnahme einer Pipette oder eines anderen Fluideinführungsmittels
angepasst ist.
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Die
Fluidsteuerungsvorrichtung kann eine Fluidladevorrichtung umfassen,
in die Fluide geladen werden können
und/oder aus dieser evakuiert werden können und/oder entweder von
außerhalb
der Testvorrichtung oder von einer anderen Komponente/anderen Komponenten
innerhalb der Testvorrichtung transferiert werden können. Eine
solche Fluidladevorrichtung umfasst ein Aufnahmegefäß, z.B.
ein schalen- oder schüsselförmiges Aufnahmegefäß, um Fluid
aufzunehmen, das beispielsweise aus einer externen Quelle in dieses
eingeführt
wird. Bevorzugt ist das Aufnahmegefäß direkt von außerhalb
der Testvorrichtung zugänglich,
und am stärksten
bevorzugt ist es dafür
angepasst, ein Fluideinführungsmittel
wie eine Pipette aufzunehmen.
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Ein
schalen- oder schüsselförmiges Aufnahmegefäß kann zweckmäßigerweise
in der äußeren Oberfläche einer
Platte oder eines Blocks vorgesehen sein, der einen Teil der Testvorrichtung
bildet, wie oben beschrieben. Seine Kapazität kann geeigneterweise zwischen
10 und 500 μl
liegen, bevorzugt zwischen 50 und 100 μl, abhängig von der vorgesehenen Verwendung.
Es hat wenigstens einen ersten Auslass, der Fluidkommunikation mit
einem anderen Teil der Testvorrichtung ermöglicht, typischerweise einer
Fluidspeichervorrichtung oder der Probenkammer, wobei diese Kommunikation
zweckmäßigerweise über eine
andere Fluidsteuerungsvorrichtung, z.B. ein Ventil, stattfindet.
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Das
Aufnahmengefäß hat bevorzugt
auch einen zweiten Auslass, durch den Fluid evakuiert werden kann,
typischerweise als Abfall. Die Orte des ersten und des zweiten Auslasses
hängen
von ihren vorgesehenen Funktionen ab; zweckmäßigerweise ist der zweite im
Gebrauch auf einem höheren
Fluidniveau innerhalb des Aufnahmegefäßes angeordnet als der erste.
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Bevorzugt
steht wenigstens der erste Auslass in direkter Fluidkommunikation
mit einem Ventil, um die Fluidströmung in die Fluidladevorrichtung und/oder
aus dieser heraus zu steuern. Noch stärker bevorzugt steht der erste
Auslass in direkter Fluidkommunikation mit der Fluideinlasskammer
eines Ventils des oben beschriebenen Typs, das über eine verschiebbare flexible
Membran betätigt
wird, oder bildet selbst diese Fluideinlasskammer.
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Daher
ist bei einer Fluidsteuerungsvorrichtung (insbesondere bei einem
Ventil), die Teil einer erfindungsgemäßen Testvorrichtung bildet,
jede Fluideinlasskammer oder -öffnung
bevorzugt eine Fluidladevorrichtung des oben beschriebenen Typs
oder umfasst eine solche.
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Die
erfindungsgemäße Testvorrichtung
umfasst bevorzugt mehr als eine, typischerweise zwei oder mehr,
beispielsweise zwei solcher Fluidladevorrichtungen, die dann dazu
verwendet werden können,
um Fluide von außen
zu laden und/oder um Fluide zwischen anderen Komponenten der Vorrichtung zu
transferieren (z.B. Probenkammem, Fluidspeichervorrichtungen und
Reagens- oder andere Fluidquellen). Jede Ladevorrichtung kann mit
einer oder mehreren Speichervorrichtungen und/oder Probenkammern
und/oder mit einer oder mehreren Fluidladevorrichtungen so in Verbindung
(d.h. in direkter oder indirekter Fluidkommunikation) stehen, dass Fluid
zwischen den Ladevorrichtungen beispielsweise über eine auf übliche Art
angeschlossene Speichervorrichtung transferiert werden kann. Die
Kapazität
jeder Ladevorrichtung (d.h. ihres Fluidaufnahmegefäßes) ist
idealerweise größer als
die einer angeschlossenen Probenkammer und/oder Speichervorrichtung,
um einen Betrag, der ausreicht, um Verluste und „tote" Volumina aufzunehmen und trotzdem genug
Fluid zu liefern, um die entsprechende Kammer/Vorrichtung zu füllen. Ihre
Kapazität
kann beispielsweise zwischen 10 und 100 % größer als die der angeschlossenen
Kammer/Vorrichtung sein.
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Die
erfindungsgemäße Testvorrichtung
umfasst bevorzugt mehr als eine Fluidsteuerungsvorrichtung der oben
beschriebenen Typen. Sie kann beispielsweise sowohl ein Fluideinlass-
als auch ein Fluidauslassventil umfassen, das jeweils die Einführung von
Fluid in die Probenkammer und die Evakuierung von Fluid aus dieser
steuert. Sie kann mehr als ein Fluideinlassventil umfassen, was
die Einführung
von mehr als einem Fluid in die Probenkammer ermöglicht. Fluideinlassventile
können
auch vorgesehen sein, um die Einführung von Fluid(en) in eine oder
mehrere Fluidspeichervorrichtungen zu steuern. Die Testvorrichtung
kann eine oder mehrere Fluidaufnahmeöffnungen umfassen, die mit
einem oder mehreren der Einlassventile in Verbindung stehen. Bevorzugt
umfasst sie zusätzlich
eine oder mehrere Fluidagitationsvorrichtungen, bevorzugt wenigstens
zwei. Stärker
bevorzugt umfasst sie zusätzlich
eine oder mehrere Fluidspeichervorrichtungen, in denen Fluid in
unmittelbarer Nähe
zu der Probenkammer gehalten werden kann. Nicht alle Fluidsteuerungsvorrichtungen
müssen
in direkter Fluidkommunikation mit der Probenkammer stehen.
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Idealerweise
umfasst die Testvorrichtung wenigstens drei, stärker bevorzugt wenigstens vier oder
fünf oder
sechs Fluidsteuerungsvorrichtungen, deren Fluiddurchlassöffnungen
und -kammern innerhalb einer einzelnen Einheit ausgebildet sind,
die auch wenigstens teilweise dazu dienen kann, ein Testsubstrat
zu tragen. Die Testvorrichtung kann somit einteilige Fluidsteuerungsvorrichtungen
umfassen, die von außen
mit einer geeigneten Probe, einem geeigneten Reagens sowie geeigneten
Wasch- und Steuerungsfluiden zugeführt werden können. Dies
ermöglicht
es, die Vorrichtung relativ einfach und kompakt zu konstruieren.
Es vereinfacht auch eine unabhängige
Temperatursteuerung, Strömungsgeschwindigkeitsanalyse
und andere notwendige Prozesse für
ein Testsubstrat, das in der Vorrichtung gehalten wird.
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Die
Einheit, in der die Fluidsteuerungsvorrichtungen vorgesehen sind,
kann beispielsweise einen Block oder eine Platte umfassen, die aus
einem geeigneten Material hergestellt ist, wie z.B. Metall oder
Kunststoff, in der die nötigen
Fluidkammern, -leitungen und -durchlassöffnungen spanabhebend bearbeitet,
geformt oder auf ähnliche
Art bereitgestellt werden können.
Kammern, Leitungen und Durchlassöffnungen
können
an der Seite eines solchen Blocks oder einer solchen Platte vorgesehen sein
und können
wenigstens teilweise durch eine Versiegelungsschicht gebildet sein,
beispielsweise eine Dichtung, die an diese Seite angrenzend angeordnet
ist.
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Noch
stärker
bevorzugt umfasst die erfindungsgemäße Testvorrichtung eine einzelne
flexible Membran, die zu mehr als einer – idealerweise zu allen – ihrer
Fluidsteuerungsvorrichtungen gehört.
Mit anderen Worten, eine einzelne Membran ist dafür vorgesehen,
mehr als eine Funktion an verschiedenen Stellen in der Testvorrichtung
zu erfüllen,
wobei die Stellen den jeweiligen Fluidkammern in den Fluidsteuerungsvorrichtungen
entsprechen. Typischerweise ist ein getrenntes Mittel zur Steuerung
des Betriebs der Vorrichtung an jeder dieser Stellen nötig; dies
kann eine getrennte Steuerungskammer oder eine getrennte Steuerungsdurchlassöffnung umfassen,
um ein Steuerungsfluid an der entsprechenden Stelle mit der Membran
in Kontakt zu bringen, um eine lokale Verschiebung der Membran zu
bewirken. Alle Steuerungsdurchlassöffnungen können im Gebrauch mit Steuerungsfluid
aus einer einzigen Quelle gespeist werden, fakultativ mit einem
getrennten Ventil oder anderen Mitteln zur Steuerung der Zufuhr von
Fluid zu jeder Steuerungsdurchlassöffnung. Diese Merkmale können ebenfalls
die Konstruktion der Testvorrichtung vereinfachen.
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Die
Membran kann beispielsweise zwischen zwei angrenzenden Platten oder
Blöcken
angeordnet sein, von denen jeder bestimmte Fluidkammern und -kanäle bietet,
die einen Teil der Fluidsteuerungsvorrichtungen bilden. Bei einer
stärker
bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Testvorrichtung mehr als zwei (beispielsweise drei) übereinander
gestapelte Platten, wobei eine Membran zwischen jedem Paar angrenzender
Platten angeordnet ist, so dass verschiedene Fluidsteuerungsvorrichtungen
von verschiedenen Plattenpaaren gebildet werden können. Dies
erhöht
die Vielseitigkeit des Systems und ermöglicht, eine größere Vielfalt
von Vorrichtungen in einer einzelnen Einheit und in einer größeren Vielfalt von
Stellen innerhalb dieser Einheit vorzusehen.
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Eine
oder mehrere der Platten können
auch als Träger
für ein
Testsubstrat verwendet werden.
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In
Bereichen der Vorrichtung, in denen die Membran mit den Rändern einer
Fluidleitung oder -kammer, die in einer angrenzenden Platte oder
einem angrenzenden Block ausgebildet ist, in Kontakt steht und eine
Abdichtung um diese bildet, können angehobene
Oberflächenelemente
(z.B. Wulste) oder andere Formen der Oberflächenprofilierung angrenzend
oder nahe am Umfang der Leitung oder Kammer vorgesehen sein, um
im Bereich des Leitungs- oder Kammerumfangs die Kraft zu verstärken, die
aufgebracht wird, um die Membran angrenzend an die Platte oder den
Block an ihrer Stelle festzuklemmen. Eine solche Oberflächenprofilierung
kann an der Oberfläche
(den Oberflächen)
einer oder beider Platten vorgesehen sein, zwischen denen die Membran
festgeklemmt wird (bevorzugt derjenigen, in der die entsprechende
Leitung oder Kammer gebildet wird), und/oder an der Membran selbst.
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Idealerweise
weist die erfindungsgemäße Testvorrichtung
auch eine Fluidverteilungsanordnung auf, mittels derer das nötige Fluid/die
nötigen
Fluide aus externen Quellen in die Vorrichtung eingeführt werden
können
und anschließend
aus der Vorrichtung entfernt werden können. Diese Anordnung weist typischerweise
eine oder mehrere Fluideinlassöffnungen,
die direkt oder indirekt mit externen Quellen z.B. für Reagens
und Waschfluide verbunden werden können, sowie eine oder mehrere
Leitungen auf, durch die Fluid von der Einlassöffnung/den Einlassöffnungen
zu der Fluidsteuerungsvorrichtung/den Fluidsteuerungsvorrichtungen
der Testvorrichtung gelangen kann. Sie weist auch eine oder mehrere Fluidauslassöffnungen,
die direkt oder indirekt z.B. mit einem Abfallbehälter verbunden
werden können, sowie
eine oder mehrere Leitungen auf, durch die Fluid von der Testvorrichtung
zu der Auslassöffnung/den
Auslassöffnungen
gelangen kann.
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Wiederum
können
die nötigen
Fluidkanäle
in einer Einheit wie einer Platte oder einem Block, die bezüglich der
Fluidsteuerungsvorrichtung(en) der Testvorrichtung geeignet positioniert
ist, gebohrt, extrudiert, spanabhebend bearbeitet oder geformt werden.
Kammern, Leitungen und Durchlassöffnungen können an
der Seite einer solchen Platte oder eines solchen Blocks vorgesehen
sein und können
wenigstens teilweise von einer Abdichtungsschicht gebildet sein,
z.B. einer Dichtung, die angrenzend an diese Seite angeordnet ist.
Am stärksten
bevorzugt sind die Fluiddurchlassöffnungen und -leitungen der
Verteilungsbaugruppe in derselben Platte oder demselben Block vorgesehen,
in dem die Fluidsteuerungsvorrichtungen oder Teile davon angeordnet
sind, oder wenigstens in einer angrenzenden Platte oder einem angrenzenden
Block.
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Die
Einlassöffnungen
der Verteilungsbaugruppe können
in bestimmten Fällen
denen der Fluidsteuerungsvorrichtungen entsprechen und können beispielsweise
Fluidladevorrichtungen des oben beschriebenen Typs umfassen. Eine
oder mehrere der Einlassöffnungen
können
dem Einlass eines Steuerungsfluids wie z.B. komprimierter Luft dienen.
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Das
Vorsehen einer solchen Fluidverteilungsbaugruppe ermöglicht,
eine Vielzahl (oft eine sehr große Anzahl) von Testvorrichtungen
mit einem gemeinsamen Satz von Fluidzufuhr- und Abfuhrleitungen
und mit den Steuerungen für
diese Fluidleitungen zu verbinden und daher gleichzeitig in einer einzigen
Testvorrichtung zu bearbeiten.
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Eine
erfindungsgemäße Testvorrichtung kann
in Kombination mit einem Testsubstrat vorgesehen sein, auf dem eine
oder mehrere Probenspezies immobilisiert sind. Das Substrat kann
z.B. ein Glas-Objektträger
sein. Die Probenspezies kann auf beliebige bekannte Art auf dem
Substrat immobilisiert werden. Bevorzugt trägt das Substrat eine Vielzahl
(beispielsweise bis zu ungefähr
100.000, typischerweise zwischen ungefähr 5.000 und 20.000) immobilisierter
Probenspezies, in beliebiger geeigneter Anordnung, wie z.B. einem
Feld.
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Eine
erfindungsgemäße Testvorrichtung weist
bevorzugt Mittel zum Steuern der Temperatur in der Probenkammer
auf; dies kann besonders in dem Fall nützlich sein, wenn ein biochemischer
Test in der Vorrichtung durchgeführt
werden soll, der thermische Kreisläufe beinhaltet. Die Temperatursteuerungsmittel
können
herkömmliche
Vorrichtungen wie Heißluftgebläse, Öfen, Ventilatoren,
Fluiderwärmungs-
oder -abkühlungsbäder usw.
umfassen. Die Testvorrichtung kann beispielsweise einen Kühlkörper von
herkömmlichem
Aufbau umfassen, der beispielsweise durch einen Ventilator gekühlt werden
kann, der ein Kühlfluid
(wie z.B. Luft) durch darin vorgesehene Kanäle zwingt und der bevorzugt
auch z.B. elektrisch beheizt werden kann. Wärme kann dann durch Leitung
zwischen dem Kühlkörper und
dem Rest der Vorrichtung strömen,
wenigstens in dem Bereich der Probenkammer.
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Stattdessen
oder zusätzlich
können
die Temperatursteuerungsmittel Kanäle innerhalb der Vorrichtung
oder in der sie umgebenden Vorrichtung umfassen, durch die das Strömen eines
Erwärmungs-/Kühlfluids
bewirkt werden kann. Dieses Fluid kann durch beliebige zweckmäßige Mittel
extern erwärmt
und/oder gekühlt
werden, z.B. durch elektrische Widerstandsheizungen, erzwungene
(oder natürliche)
luftgekühlte
Wärmetauscher
oder Peltier-Vorrichtungen. Es kann durch Konvektion oder bevorzugt
mittels einer Pumpe zirkuliert werden. Eine solche Art der Temperatursteuerung
kann eine verbesserte Gleichmäßigkeit
der Temperatur bewirken, sowohl an dem Testsubstrat als auch zwischen
Testvorrichtungen, wenn mehrere zusammen bearbeitet werden sollen.
Sie kann schnellere Temperaturänderungen
ermöglichen,
insbesondere wenn mehrere externe Behälter mit Erwärmungs-/Kühlfluid
auf verschiedenen gewünschten
Temperaturen gehalten werden, um zu geeigneten Zeitpunkten der Testvorrichtung
zugeführt
zu werden. Im Gebrauch können mehrere
Testvorrichtungen durch eine gemeinsame Quelle oder gemeinsame Quellen
von Erwärmungs-/Kühlfluid(en)
gespeist werden.
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Für eine effizientere
Erwärmung
und/oder Kühlung
wird die Testvorrichtung oder – falls
zutreffend – Gruppen
von Testvorrichtungen bevorzugt in einer Kammer eingeschlossen,
um sie von angrenzenden Testvorrichtungen und von der Umgebung zu isolieren.
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Vorrichtungen
zur Durchführung
eines chemischen Fluidphasentests können eine erfindungsgemäße Testvorrichtung
umfassen. Eine solche Vorrichtung umfasst bevor zugt eine Vielzahl
von erfindungsgemäßen Testvorrichtungen.
Sie kann eine oder mehrere Test"stationen" umfassen, von denen jede
eine Vielzahl von Testvorrichtungen aufnehmen kann. Jede Station
weist idealerweise eine angeschlossene Fluidverteilungsbaugruppe
auf, die mit denen ihrer Testvorrichtungen kommuniziert, um zu ermöglichen,
dass geeignete Fluide den Testvorrichtungen zugeführt werden
und verbrauchte Fluide entfernt und entsorgt werden.
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Eine
solche typische Teststation kann in der Lage sein, z.B. wenigstens
vier oder sechs oder zehn oder zwölf oder sechzehn Testvorrichtungen
zu tragen. Die Vorrichtung kann beispielsweise wenigstens drei oder
vier oder fünf
oder zehn Teststationen aufweisen. Dies ermöglicht eine simultane Durchführung einer
großen
Anzahl von Tests, jeder in einer entsprechenden Testvorrichtung,
und ist besonders gut für
eine wenigstens teilweise Automatisierung geeignet, beispielsweise
unter der Steuerung eines Mikroprozessors. Idealerweise kann die
Fluidbewegung durch jede Testvorrichtung und/oder Teststation unabhängig gesteuert
werden. Ähnlich
kann die Betriebstemperatur für
wenigstens jede individuelle Teststation unabhängig gesteuert werden.
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Eine
Fluidsteuerungseinheit zur Verwendung als Teil einer erfindungsgemäßen Testvorrichtung umfasst
eine Fluidsteuerungsvorrichtung, die eine Fluidauslasskammer umfasst,
die mit einer im Gebrauch befindlichen Testvorrichtungs-Probenkammer
verbunden werden kann, sowie eine verschiebbare flexible Membran,
deren Verschiebung das Volumen der Fluidauslasskammer ändert, um
im Gebrauch eine Fluidströmung
zwischen der Fluidauslasskammer und der Probenkammer zu bewirken und/oder
ermöglichen
und/oder einzuschränken.
Die Einheit umfasst bevorzugt eine Vielzahl solcher Fluidsteuerungsvorrichtungen,
die (wie oben) jeweils ein oder mehrere Ventile, Fluidagitationsvorrichtungen, Fluidspeichervorrichtungen
und/oder Fluidladevorrichtungen aufweisen können.
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Die
Einheit ist bevorzugt aus zwei oder mehr angrenzenden Platten aufgebaut,
die eine flexible Membran aufweisen, die zwischen jedem Paar angrenzender
Platten angeordnet ist, wobei wenigstens einige der Fluidkammern
und Durchlassöffnungen der
Fluidsteuerungsvorrichtung(en) in den Seiten der Platten ausgebildet
sind, die an die Membran(en) angrenzen. Eine der Platten kann im
Gebrauch auch als Träger
für ein
Testsubstrat dienen. Die Einheit umfasst bevorzugt auch Mittel (wie
Fluideinlassöff nungen
und Fluidauslassöffnungen),
um sie mit externen Fluideinlass- und -auslassleitungen (die beispielsweise
zu Fluidquellen und/oder zum Abfall führen), mit einer oder mehreren
Zuleitungen eines Steuerungsfluids wie komprimierte Luft und/oder
mit einer Probenkammer zu verbinden, wenn die Einheit einen Teil
einer vollständigen
Testvorrichtung bildet.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann wenigstens teilweise automatisierte Steuerungsmittel aufweisen,
die z.B. einen Rechner umfassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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In
den beigefügten
darstellenden Zeichnungen zeigt:
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1 eine
Vorrichtung zur Durchführung
eines chemischen Fluidphasentests;
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2 eine
der Teststationen A bis D aus der Vorrichtung von 1;
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3 die
Fluidsteuerungsvorrichtungen für eine
der in 2 gezeigten Kassetten;
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4a und 4b eine
stilisierte „Draufsicht" bzw. eine teilweise
Explosions-Querschnittsansicht
eines der in 3 gezeigten Ventile;
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5a und 5b eine
stilisierte Draufsicht bzw. einen Querschnitt eines alternativen
Ventils, das in der Kassette von 3 verwendet
werden kann;
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6 einen
Querschnitt durch eine der in 3 gezeigten
Fluidagitationsvorrichtungen;
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7a und 7b eine
stilisierte Draufsicht bzw. einen Querschnitt einer Kombination
aus Fluidsteuerungsvorrichtungen wie den in 4 bis 6 gezeigten;
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8a und 8b eine
stilisierte Draufsicht bzw. einen Querschnitt einer alternativen
Kombination von Fluidsteuerungsvorrichtungen;
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9a und b eine stilisierte Draufsicht bzw. eine
perspektivische Ansicht einer Fluidsteuerungseinheit zur Verwendung
in der Vorrichtung von 1 und 2;
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10 einen
Schnitt durch eines der in 9a gezeigten
Ventile;
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11a und 11b eine
stilisierte Draufsicht bzw. einen Querschnitt einer Probenkammer
einer der in 2 gezeigten Kassetten;
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12 einen
Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Testvorrichtung zur Verwendung
in dem Gerät
von 1;
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13a und 13b eine
stilisierte Draufsicht bzw. einen Querschnitt eines Teils einer
Teststation zur Verwendung in dem Gerät von 1;
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14 einen
Querschnitt durch eine Strömungsgeschwindigkeits-Beobachtungsvorrichtung zur
Verwendung in dem Gerät
von 1;
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15 einen
Querschnitt durch einen Teil einer Teststation des in 13 gezeigten Typs in Kombination mit Temperatursteuerungsmitteln;
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16a eine Seitenansicht und
-
16b eine stilisierte Draufsicht einer „abgeschalteten" Kassette aus der
Teststation von 13,
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17a und 17b eine
stilisierte Draufsicht bzw. einen Querschnitt eines alternativen
Ventiltyps zur Verwendung in erfindungsgemäßen Testvorrichtungen;
-
18 einen
Querschnitt durch eine Ausführungsform
des Ventils von
-
17;
-
19 einen
Querschnitt durch eine alternative Ausführungsform des Ventils von 17;
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20 einen
Querschnitt durch eine Fluidladevorrichtung zur Verwendung in einer
erfindungsgemäßen Testvorrichtung;
-
21 einen
Schnitt durch einen Teil der Vorrichtung von 20 während eines
typischen Fluidladevorgangs;
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22 eine
Anordnung von Fluidladevorrichtungen und anderen Fluidsteuerungsvorrichtungen,
die in einer erfindungsgemäßen Testvorrichtung verwendet
werden können;
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23a, b und c Schnitte durch Teile von Fluidsteuerungsvorrichtungen,
die einen alternativen Aufbau darstellen;
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24a und b jeweils einen Schnitt durch einen Teil
einer Fluidsteuerungsvorrichtung und eine stilisierte Draufsicht
darauf;
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24c einen Schnitt entsprechend dem von 24b, der die Vorrichtung im Gebrauch zeigt;
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25 einen
Schnitt entsprechend dem von 24a,
jedoch durch einen Teil einer alternativen Fluidsteuerungsvorrichtung;
und
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26a und 26b eine
stilisierte Draufsicht bzw. einen Querschnitt eines alternativen
Ventiltyps zur Verwendung in erfindungsgemäßen Testvorrichtungen.
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Alle
Zeichnungen sind schematisch.
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Ausführliche Beschreibung
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Die
Vorrichtung zur Durchführung
chemischer Tests sowie erfindungsgemäße Testvorrichtungen werden
im Folgenden lediglich beispielartig unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben.
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1 zeigt
schematisch die Vorrichtung zur Verwendung bei der Durchführung mehrerer
simultaner chemischer Tests, insbesondere unter Verwendung von Proteinfeldern.
Die Vorrichtung umfasst Behälter 1 der
erforderlichen Reagensfluide (einschließlich Puffer, Detergenzien,
Katalysatoren, Waschlösungen
und Ähnliches,
und typischerweise auch destilliertes Wasser und/oder andere Lösungsmittel
für eine
insitu-Verdünnung
anderer Reagenzien). Eine geeignete Anzahl von Fluidzufuhrleitungen,
die hier schematisch als eine einzige Leitung 2 dargestellt sind,
trägt Fluide
von den Behältern 1 zu
Teststationen 3, von denen jede mehrere Objektträger"kassetten" umfasst, wie unten
im Zusammenhang mit 2 und 3 beschrieben.
Die Teststationen sind hier mit A bis D bezeichnet; es kann eine
beliebige gewünschte
Zahl solcher Stationen vorgesehen sein, die aus den gleichen Fluidbehältem gespeist
werden. Die Vorrichtung ermöglicht
es, alle Stationen simultan zu bearbeiten, aber auch unabhängig voneinander,
falls erforderlich.
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Die
Zufuhrleitung 4 transportiert ein Steuerungsfluid wie komprimierte
Luft über
eine Pumpe 5 zu jeder der Teststationen 3. Leitungen 6 transportieren
Fluide von den Teststationen zu einem Abfallbehälter 7.
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2 zeigt
ebenfalls schematisch eine der Teststationen A bis D aus der Vorrichtung
von 1. Die Station trägt eine geeignete Anzahl, in
diesem Fall zwölf,
Objektträger"kassetten" 8. Jede
Kassette hält
ein Testsubstrat, typischerweise einen Mikroskop-Objektträger mit einem Feld von Probenmaterialien
(beispielsweise Antigene und/oder Antikörper), die darauf immobilisiert
sind. Jede Kassette liefert auch in Verbindung mit der Teststation
die Fluidsteuerungsvorrichtungen, die notwendig sind, um Fluide zu
dem Testsubstrat, das sie hält,
und von diesem weg zu leiten; diese Vorrichtungen sind unten im
Zusammenhang mit 3 bis 10 und 17 bis 25 beschrieben.
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Die
Teststation weist auch Fluidleitungen, -ventile und pumpen auf,
um die Strömung
von Reagenzien und Steuerungsfluiden in die und aus den Objektträgerkassetten
zu steuern. Die Fluidzufuhrleitung 4 transportiert das
Steuerungsfluid (in diesem Fall komprimierte Luft) zu den Objektträgerkassetten über eine
entsprechende Anzahl Ventile 9. Reagensfluide werden den
Kassetten über
Fluidzufuhrleitungen 10 (entsprechend der Leitung 2 in 1),
Wahlventile 11, Pumpen 12 und einen weiteren Mischer 13 zugeführt. Eine
beliebige gewünschte
Zahl von Ventilen 11, Pumpen 12 und Mischern 13 kann
in der Praxis je nach Bedarf verwendet werden. Ein „Reinigungsventil" 14 ermöglicht es,
die Fluidleitungen in der Station mit einem ausgewählten Reagensfluid unter
Umgehung der Objektträgerkassetten 8 zu
reinigen (Behälter 7,
wie in 1 gezeigt), wobei eine Entsorgung zum Abfalls
stattfindet. Durch die Kassetten gepumpte Fluide werden zu einer
einzelnen Auslassleitung 15 (entsprechend 6 in 1)
und von dort in den Abfallbehälter
abgeführt.
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Die
Vorrichtung von 2 weist ein Fluidverteilungssystem
auf, das es ermöglicht,
die relativen Konzentrationen bestimmter Reagensfluide automatisch
und kontinuierlich zu variieren.
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Jedes
Ventil 11 kann in diesem Fall ausgewählt werden, ein Paar Fluide,
z.B. entweder die von der Leitung 10a transportierten oder
die von der Leitung 10b transportierten, in eine Pumpe 12 zu
speisen. Der Ausstoß von
zwei oder mehr (in diesem Fall allen drei) der Pumpen 12 wird
in der Mischvorrichtung 13 kombiniert, und die entstandene
Mischung kann anschließend
den Objektträgerkassetten
zugeführt
werden. Wenn nur eine der Pumpen 12 betätigt wird, wird nur ein einziges
Fluid an die Kassetten geschickt. Wenn mehr als eine der Pumpen
betätigt wird,
kann eine Mischung aus Fluiden zuge führt werden. Durch Variieren
der Pumpgeschwindigkeit für jede
Pumpe kann dann der gesamte Pumpenvolumenstrom ebenso gesetzt werden
wie das Mischverhältnis/die
Mischverhältnisse
zwischen den Fluiden, die den Pumpen zugeführt werden. Auf diese Art kann
entweder ein vorher gesetztes Mischverhältnis erzielt werden oder die
Zusammensetzung der Fluidmischung kann mit der Zeit variiert werden,
wenn die Pumpen mit gesteuerter, mit der Zeit variierender Geschwindigkeit
betätigt
werden. Beispielsweise können
zwei Pumpen mit konstanter kombinierter Pumpgeschwindigkeit betrieben
werden, wobei aber ihr Pumpgeschwindigkeitsverhältnis zwischen 1:0 und 0:1
variiert. Die Zusammensetzung der entstehenden Fluidmischung kann
dadurch von 100 % eines Fluids zu 100 % eines anderen variiert werden,
wobei die Variation einem beliebigen gewünschten Zeitmuster folgt, entweder
kontinuierlich oder schrittweise.
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Diese
Anordnung ist besonders nützlich
z.B. bei der Zufuhr von Waschlösungen
mit verschiedenen Konzentrationen zu den Testsubstraten. Eine konzentrierte
Waschlösung
kann einer der Pumpen 12 und ein Verdünnungsmittel wie destilliertes
Wasser einer anderen zugeführt
werden, was es ermöglicht,
die Waschlösung
auf einen beliebigen gewünschten
Grad zu verdünnen,
indem die beiden Pumpgeschwindigkeiten geändert werden.
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Wenn
drei Pumpen vorhanden sind, wie in 2 gezeigt,
können
zwei von ihnen verwendet werden, um konzentrierte aktive Ingredienzien
zu pumpen, mit variabler Mischung der beiden, während die dritte ein Verdünnungsmittel
(wiederum typischerweise Wasser) pumpt, um die Gesamtkonzentration der
aktiven Ingredienzienmischung zu setzen. Dadurch muss die Vorrichtung
von 1 nur aus kleineren Flaschen konzentrierter aktiver
Ingredienzien gespeist werden. Die Pumpen 12 sind bevorzugt
verdrängerartig,
z.B. Kolben-, Peristaltik-, Zahnrad- oder Membranpumpen. Um ihre
Pumpgeschwindigkeit zu variieren werden sie bevorzugt mit einer
elektronischen Drehzahlsteuerung angetrieben, die fakultativ einen
Mikroprozessor aufweist, um die Pumpgeschwindigkeit zu berechnen
und ihre zeitliche Variation zu steuern.
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Eine
Alternative zu den Pumpen 12 mit variabler Geschwindigkeit
ist das Vorsehen variabler Ventile in Zufuhrleitungen für mit Druck
beaufschlagtes Fluid. Die Fluidströmungsgeschwindigkeiten stromabwärts der
Ventile hängen
von den stromaufwärtigen
Drücken,
den Ventilöffnungen
und dem Staudruck von stromabwärtigen
Flu idsteuerungsvorrichtungen ab. Strömungsgeschwindigkeitsmonitore können eingebaut
werden, um eine Rückkopplungssteuerung
der Fluidströmungen
zu ermöglichen.
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Andere
Sensorvorrichtungen können
stromabwärts
der Mischvorrichtung 13 vorgesehen sein, um Angaben über die
Strömungsgeschwindigkeit, den
pH-Wert, die Leitfähigkeit
und/oder andere gewünschte
Parameter zu liefern. Messungen, die an solchen Sensoren genommen
werden, können
anschließend
verwendet werden, um Fluidströmungsgeschwindigkeiten
einzustellen, um eine gewünschte Mischung
zu erhalten. Eine solche Einstellung kann in Echtzeit erfolgen,
wobei Messungen verwendet werden, die während des Bearbeitens genommen wurden,
um die Fluidmischung dynamisch zu korrigieren. Alternativ können die
Messungen während
eines getrennt durchgeführten
Eichungs- oder Charakterisierungsvorgangs verwendet werden. In diesem letztgenannten
Fall wird die Leistung der Pumpen (oder anderer Fluidströmungs-Steuerungsvorrichtungen)
dadurch charakterisiert, dass die Fluidmischung analysiert wird,
die sich aus verschiedenen vorher bestimmten Betriebslasten ergibt.
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Die
Sensorvorrichtungen sollten ebenfalls geeicht sein; dies kann halbautomatisch
unter Verwendung von standardisierten Lösungen in den Reagensbehältern geschehen,
wobei die Standards einzeln (und unverändert) die Sensoren passieren.
Die Sensorausgaben können
verwendet werden, um nachfolgende Sensorausgaben während eines
Tests zu korrigieren, um eine größere Genauigkeit
zu erreichen. Alternativ kann die Eichung durchgeführt werden,
indem das System so eingestellt wird, dass eine Mischung aus bestimmten
(dynamisch gemessenen und in Echtzeit korrigierten) Kennlinien erzeugt
wird. Dieses Fluid kann manuell gesammelt und geprüft werden,
und der Vorgang kann für
eine Vielzahl verschiedener Mischungen wiederholt werden, und die Ergebnisse
können
verwendet werden, um Ungenauigkeiten in den Mischungs- und Beobachtungssystemen
zu korrigieren.
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Fluidverbindungen
zu den Objektträger-Kassetten 8 und
Fluidleitungen in den Kassetten sind dafür vorgesehen, für jede Kassette
einen ähnlichen Strömungswiderstand
zu liefern. Das bedeutet, dass die Fluidströmung gleichmäßig zwischen
den Kassetten aufgeteilt wird. Der Strömungswiderstand kann zwischen
den Kassetten angeglichen werden, indem die Länge und die Öffnung der
Leitungen zu den Kassetten, durch diese und von diesen weg angeglichen
wird. Wo ein Angleichen für
einen Teil einer Lei tung nicht praktisch ist (zum Beispiel im Fall
eines Verteilers), muss dessen Innenquerschnitt vergrößert und/oder
seine Länge
verkürzt
werden, um sicherzustellen, dass sein Strömungswiderstand die Aufteilung
der Fluidströmung
zwischen den Kassetten nicht beeinflusst. So können die Betriebsgeschwindigkeiten
von Pumpen wie 12 verwendet werden, um die Geschwindigkeit
der Fluidströmung
durch alle Kassetten zu steuern.
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Es
ist klar, dass die Vorrichtung mehr als eine Mischungsvorrichtung 13 und
eine entsprechende Zahl an „Sätzen" von Ventilen und
Pumpen aufweisen kann, um eine größere Vielseitigkeit in Anzahl und
Verhältnis
der Fluide zu ermöglichen,
die den Objektträgerkassetten
zugeführt
werden können.
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3 zeigt
genauer, jedoch immer noch schematisch, die Fluidsteuerungsvorrichtungen
in einer der Kassetten 8 von 2. Jede
Kassette ist eine erfindungsgemäß aufgebaute
Testvorrichtung; sie enthält
alle Fluidsteuerungsvorrichtungen, die notwendig sind, um einen
chemischen Test auf einem darin gehaltenen Testsubstrat durchzuführen, insbesondere
Vorrichtungen zum Speichern kleiner Mengen an Probenfluid, und um
diese in eine Probenkammer zu injizieren, die das Testsubstrat enthält, um Fluide
in der Probenkammer zu agitieren und um Fluide daraus zu entfernen.
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3 zeigt
ein Testsubstrat 16 (in diesem Fall ein Mikroskop-Objektträger, der
ein Proteinfeld wie oben beschrieben trägt), das in der Kassette gehalten
wird. Der Objektträger
ist aus der Kassette entfernbar und ersetzbar, so dass weitere Tests
unter Verwendung derselben Kassette durchgeführt werden können. Durch
eine Abdeckung 17 wird eine geschlossene Probenkammer über der
aktiven Oberfläche
des Substrats 16 gebildet.
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Die
Fluidsteuerungsvorrichtungen, die alle in der Kassette enthalten
sind, wie unten im Zusammenhang mit 9, 12 und 13 beschrieben, weisen ein Fluideinlassventil 18 und
ein -auslassventil 19 auf, die die Kassette mit den Fluidzufuhrleitungen 10 der
Vorrichtung von 2 bzw. mit der Auslassleitung 15 verbinden.
Sie umfassen auch Probenlademittel 20 und 21,
die jeweils eine Fluidladevorrichtung umfassen, wie unten im Zusammenhang mit 20 beschrieben,
und eine Fluidspeichervorrichtung, wie im Zusammenhang mit 7 beschrieben. Diese ermöglichen
die Speicherung von Probenfluiden und deren Einführung in die Probenkammer.
Die Kassette umfasst auch Agitationsvorrichtungen 22 und 23,
die als Tandem betrieben werden, um Fluide durch die Probenkammer
hin und her zu bewegen.
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Jede
der Fluidsteuerungsvorrichtungen 18 bis 23 wird
einzeln mit Steuerungsfluid (z.B. mit komprimierter Luft) aus der
Zufuhrleitung 4 (s. 2) versorgt.
Die Zufuhr von Steuerungsfluid kann für jede der Fluidsteuerungsvorrichtungen
unabhängig
gesteuert werden, wobei herkömmliche
Fluidströmungssteuerungen
(nicht gezeigt) verwendet werden.
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Die
Fluidsteuerungsvorrichtungen 18 bis 23 sind alle
unter Verwendung von zwei angrenzenden Platten mit einer flexiblen
Membran aufgebaut, die sandwichartig dazwischen angeordnet ist.
Der Aufbau des Einlassventils 18 ist beispielsweise schematisch
in 4a („Draufsicht") und 4b (Querschnitt)
gezeigt. Es ist in einer oberen und einer unteren Platte 24 bzw. 25 ausgebildet,
wobei eine flexible, undurchlässige
Membran 26 dazwischen festgeklemmt ist. Die obere Platte 24 trägt eine
Steuerungsdurchlassöffnung 27,
der ein Steuerungsfluid (typischerweise komprimierte Luft z.B. mit
300 kPa) selektiv zugeführt
werden kann, und eine Steuerungskammer 28. Die untere Platte 25 enthält eine Fluidauslassöffnung 29,
die zu der Probenkammer der Kassette führt, und eine Fluideinlassleitung 30. Fluid
aus den Zufuhrleitungen 10 wird der Leitung 30 bei
moderatem Differenzialdruck (typischerweise 20 kPa) in Bezug auf
den Druck an der Auslassöffnung 29 zugeführt. Wenn
kein Druck vorhanden ist, kann die Steuerungsdurchlassöffnung 27 belüftet oder
fakultativ mit einem negativen Druck (in Bezug auf den Druck an
der Auslassöffnung 29)
beaufschlagt werden.
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Der
Druck an der Steuerungsdurchlassöffnung 27 zwingt
die Membran 26 gegen die Oberseite der Platte 25 über dem
Bereich der Steuerungskammer 28. Die Membran dichtet so
das Ende der Leitung 30 ab, wodurch eine Fluidströmung durch
die Vorrichtung verhindert wird. Wenn die Durchlassöffnung 27 belüftet wird
(oder mit negativem Druck beaufschlagt wird), ist die Membran nicht
mehr an der Platte 25 festgeklemmt und kann sich wegbewegen, falls
nötig mit
Hilfe des Drucks des einströmenden Fluids
in der Leitung 30. Dieses einströmende Fluid kann anschließend zu
der Auslassöffnung 29 und von
dort in die Probenkammer der Kassette strömen. In dem Fall, wenn das
Ventil „offen" ist, wenn seine Steuerungsdurchlassöffnung 27 belüftet wird,
bildet das Ventil eine Einschränkung
der Fluidströmung,
die durch Fluiddruck in der Einlassleitung 30 überwunden
werden kann. Im Gegensatz dazu kann eine Anordnung, bei der ein
Vakuum auf die Steuerungsdurchlassöffnung aufgebracht wird, um
das Ventil zu öffnen,
eine weniger starke Einschränkung
der Fluidströmung
bilden.
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Die
Zufuhr aller notwendigen Fluide zu der Probenkammer kann unter Verwendung
eines Ventils/von Ventilen des Typs von 4 gesteuert
werden.
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Die
Membran 26 kann aus einem beliebigen Material von einer
Vielzahl von Materialien oder sogar einer Kombination hergestellt
sein. Wenn das Membranmaterial dünn
und/oder weich ist, ist wenig Druck erforderlich, um Fluid durch
das Ventil zu zwingen (vorausgesetzt, dass die Durchlassöffnung 27 belüftet wird).
Wenn es dicker, härter
und durch das Festklemmen der Platten komprimiert ist, ist im Gegensatz
dazu ein wesentliches Druckdifferenzial zwischen den Durchlassöffnungen 27 und 29 erforderlich,
um die natürliche
Abdichtkraft zu überwinden, die
von der Membran ausgeübt
wird. In diesem letztgenannten Fall kann eine Fluidströmung durch
das Ventil gesteuert werden, indem der Druck der Fluidspeisung durch
die Einlassleitung 30 variiert wird, wobei der Druck an
der Steuerungsdurchlassöffnung 27 konstant
bleibt (z.B. belüftet).
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Es
ist klar, dass die Membran bezüglich
der Fluide, die das Ventil passieren, inert sein sollte. Dies kann
erreicht werden, indem entweder die Membran aus einem geeigneten
inerten Material hergestellt ist, oder indem ein laminierter Aufbau
verwendet wird, bei dem ein Material, das seiner mechanischen Eigenschaften
wegen ausgewählt
wird, von einer bevorzugt dünnen
Schicht eines anderen, inerten Materials überzogen ist. Typische Membranmaterialien sind
Silikongummischichten (mit einer Shore-„A”-Härte von 45), überzogen
mit einer Polypropylenschicht. Es ist für das Funktionieren des Ventils
nicht notwendig, dass die Komponenten des Laminats mechanisch verbunden
sind, es kann jedoch die Montage erleichtern.
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Der
Betriebsdruck des Ventils ist auch von seinen Abmessungen abhängig. Ein
kleinerer Durchmesser der Steuerungskammer 28 und/oder
eine dickere Membran (mit einer entsprechend verstärkten Klemmkraft)
führen
zu einem höheren
Betriebsdruck. Typische Abmessungen für das Ventil von 4 sind ein Durchmesser der Steuerungs kammer
zwischen 3 und 6 mm, bevorzugt zwischen 4 und 5,5 mm, eine Tiefe
der Steuerungskammer zwischen 0,2 und 2 mm, bevorzugt zwischen 0,5
und 1,5 mm, z.B. 1 mm, und eine Membrandicke zwischen 0,2 und 1,5
mm, bevorzugt zwischen 0,7 und 1,3 mm, z.B. 1 mm, für eine Gummimembran
mit einer Shore-A-Härte
von 40-60 (bevorzugt ein Silikongummi mit einer Shore-A-Härte von
45). Steuerungsdurchlassöffnungsdrücke im Bereich
von 70-300 kPa, bevorzugt 100-200 kPa, z.B. 150 kPa, sind für die Betätigung eines
solchen Ventils erforderlich.
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Um
einen unerwünschten
Fluidaustritt an den Rändern
einer Fluid enthaltenden Leitung oder Kammer wie der Steuerungskammer 28,
der Auslassöffnung 29 oder
der Einlassleitung 30 zu verhindern, insbesondere wenn
das Fluid einen relativ hohen Druck hat, kann die in 23 gezeigte Abwandlung verwendet werden. 23a zeigt schematisch einen Teil einer Fluidsteuerungsvorrichtung ähnlich dem Ventil
von 4, bei dem eine flexible Membran 158 zwischen
einer oberen und einer unteren Platte 159 bzw. 160 festgeklemmt
ist, die im Wesentlichen flach sind, wobei sie das offene Ende einer
Fluidleitung oder -kammer 161 bedeckt. Die Gefahr eines
Fluidaustritts aus der Kammer 161 hängt von dem Druck ab, der auf
die Membran 158 unmittelbar angrenzend an die Kammerränder aufgebracht
wird.
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Um
diese Gefahr zu verringern, kann, wie in der Explosions-Schnittansicht
von 23b gezeigt, eine der inneren
Plattenoberflächen
vorstehende Abschnitte aufweisen, wie die Wulste 162 angrenzend oder
nahe an dem Kammerumfang; diese dienen dazu, die Klemmkraft zu konzentrieren,
die um die Kammerränder
auf die Membran 158 aufgebracht wird, wie in 23c gezeigt. Das führt dazu, dass eine wirksame
leckdichte Abdichtung erreicht werden kann, indem eine geringere
Klemmkraft aufgebracht wird.
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Obwohl 23b und c zeigen, dass vorstehende Oberflächenelemente
in der unteren Platte 160 vorgesehen sind, können solche
Elemente statt dessen oder zusätzlich
in der oberen Platte 159 und/oder in der Membran selbst
vorgesehen sein, in dem Bereich, der die Fluidleitung oder -kammer
unmittelbar umgibt. Andere Formen der Oberflächenprofilierung, die die gleiche
kraftkonzentrierende Wirkung wie die Wulste 162 erreichen,
können
verwendet werden.
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Die
Abwandlung nach 23 kann in jedem beliebigen
Teil einer Fluidsteuerungsvorrichtung verwendet werden, wo das Abdichten
einer flexiblen Membran um einen fluidführenden Kanal oder Hohlraum
erforderlich ist. Insbesondere kann die Abwandlung bei Vorrichtungen
wie den Ventilen, Fluidspeichervorrichtungen, Fluidagitationsvorrichtungen und
Fluidladevorrichtungen verwendet werden, die unten im Zusammenhang
mit 5 bis 8, 10, 12, 13, 17 bis 20, 24 und 25 beschrieben
sind, und/oder um die Abdichtung um die Probenkammern zu verstärken.
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Ein
alternatives Einlass-/Auslassventil, das als Ventil 18 oder 19 von 3 verwendbar
ist, ist schematisch in 5a („Draufsicht") und 5b (Querschnitt)
gezeigt. Teile, die dem Ventil von 4 entsprechen,
sind entsprechend nummeriert, und ähnliche Kommentare gelten für ihren
Aufbau und ihren Betrieb.
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Bei
dem Ventil von 5 sind die Fluideinlass-/auslassleitungen 31 und 32 als
blinde Kanäle
in der unteren Platte 25 ausgebildet; beide können im Gebrauch
sowohl als Einlass- als auch als Auslassleitungen fungieren, oder
das Ventil kann ein Zweirichtungsventil sein. Die Steuerung wird
wiederum durch die Steuerungsdurchlassöffnung 27 bewirkt, wie
im Zusammenhang mit 4 beschrieben.
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Bei
einem Ventil wie dem von 4 oder 5 ist es bevorzugt, dass die Fluideinlassund
-auslassöffnungen
(die Enden der Fluideinlass- und -auslassleitungen 30 und 29 in 4) so nah wie möglich an der Längsmittelachse
der Steuerungskammer (28 in 4)
angeordnet sind, da eine wirksame Ventilbetätigung und insbesondere eine
wirksame Abdichtung zwischen der Membran und den Fluiddurchlassöffnungen
in der Richtung der Peripherie der Steuerungskammer mit relativ
großem
Durchmesser weniger leicht erreicht wird. Beispielsweise kann eine
der Durchlassöffnungen
an oder nahe an der Mittelachse der Steuerungskammer angeordnet
sein. Die andere Durchlassöffnung
kann auch näher
an der Mittelachse als an dem Umfang der Steuerungskammer sein, oder
wenigstens gleich nah.
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Beispielsweise
kann die Ventilsteuerungskammer insgesamt zylindrisch geformt sein
und einen Querschnittsdurchmesser von ungefähr 5,5 mm haben. Der Fluideinlass-,
-auslass- und die -steuerungsdurchlassöffnungen können typischerweise jeweils
einen Durchmesser zwischen 0,5 und 2,0 mm haben, z.B. ungefähr 1,0 mm.
Allgemeiner gesagt betragen die Querschnittsdurchmesser der Fluiddurchlassöffnungen
oder – leitungen
typischerweise zwischen 1/20 und 1/5 von denen der Steuerungskammer,
und der kleinste Abstand zwischen den Umfängen der Einlass- und der Auslassöffnung (typischerweise
entlang einem Durchmesser der Steuerungskammer gemessen) beträgt dann
bevorzugt zwischen 1/10 und ½ des
Durchmessers der Steuerungsdurchlassöffnung.
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Bei
dem Ventil von 4 ist eine der Einlass-/Auslassöffnungen
koaxial zu der Steuerungskammer angeordnet. Die Längsmittelachse
der zweiten Durchlassöffnung
kann dann um 2 mm von derjenigen der Steuerungskammer beabstandet
sein (d.h. der kleinste Abstand zwischen den Umfängen der ersten und der zweiten
Durchlassöffnung
ist 1 mm).
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Eine
besonders bevorzugte Alternativform des Ventils von 4 oder 5 ist so aufgebaut, wie es in der stilisierten
Draufsicht in 26a und im Querschnitt in 26b gezeigt ist. Das Bezugszeichen 177 stellt
die Steuerungskammer dar, 178 die Steuerungsdurchlassöffnung und 179 und 180 die
Fluideinlass- und -auslassöffnung. 181 und 182 sind
die obere bzw. die untere Platte, zwischen denen eine flexible Membran 183 festgeklemmt
ist. Alle drei Fluiddurchlassöffnungen
nähern
sich der Steuerungskammer, wobei ihre Längsmittelachsen im Wesentlichen parallel
zu der der Steuerungskammer sind. Hier ist die Längsmittelachse jeder Einlass-
und jeder Auslassöffnung
in geeigneter Weise in einem Abstand von 1/8 bis ¼ x von
der Längsmittelachse
der Steuerungskammer entfernt, wobei x der Querschnittsdurchmesser
der Steuerungskammer ist.
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Weitere
alternative Ventilkonstruktionen sind in 17 bis 19 gezeigt.
Diese Ventile, deren Gesamtaufbau in 17 dargestellt
ist, werden so eingestellt, dass sie entweder geschlossen (das Ventil
von 18) oder geöffnet
sind (19), wenn kein Steuerungsfluiddruck
vorhanden ist.
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Wie
in der schematischen „Draufsicht" von 17a und dem Querschnitt von 17b gezeigt, ist ein Ventil zwischen einer oberen
Platte 120 und einer unteren Platte 121 aufgebaut,
wobei eine flexible Membran 122 zwischen ihnen festgeklemmt
ist. In der unteren Platte ist eine Steuerungsdurchlassöffnung 123 und
eine Steuerungskam mer 124 vorgesehen, die es ermöglichen,
dass mit Druck beaufschlagtes Steuerungsfluid die Membran lokal
gegen die Öffnung
einer Fluiddurchlassöffnung 125 verschiebt,
die in der oberen Platte vorgesehen ist. Fluid kann normalerweise
in beiden Richtungen zwischen der Fluiddurchlassöffnung 125 und einer
ringförmigen
Nut 126 und einem Kanal 127 strömen, wobei
es zwischen der oberen Platte 120 und der Membran 122 hindurchgeht.
Wenn jedoch die Steuerungsdurchlassöffnung 123 mit Druck
beaufschlagt wird, wird eine solche Fluidströmung verhindert.
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Zwei
alternative Formen eines solchen Ventils sind in schematischem Querschnitt
in 18 und 19 gezeigt;
ihre Betätigung
hängt von
der Tiefe der Oberfläche
der oberen Platte in dem Bereich 128 um die Öffnung der
Fluiddurchlassöffnung 125 angrenzend
an die Membran ab. Wenn der Oberflächenbereich 128 sich
voll in die ringförmige
Nut 126 erstreckt, wie in 18, streckt
er die Membran 122. In diesem Fall liefert die Elastizität der Membran
eine abdichtende Kraft, um die Fluiddurchlassöffnung 125 zu schließen, und
das Ventil ist „normal
geschlossen". Die
abdichtende Kraft kann entweder durch Fluidüberdruck (entweder in der Fluiddurchlassöffnung 125 oder
dem Kanal 127) oder durch Aufbringen eines relativ geringen
Drucks an der Steuerungsdurchlassöffnung 123 überwunden
werden.
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Ein „normal
geöffnetes" Ventil ist in 19 gezeigt.
Hier erstreckt sich der Oberflächenbereich 128 nur
teilweise in die Nut 126 und ist daher von der Membran
entfernt. Das Ventil ist daher geöffnet, wenn nicht ein relativ
hoher Druck an der Steuerungsdurchlassöffnung 123 aufgebracht
wird.
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Ein „normal
geschlossenes" Ventil
ist allgemein wünschenswert,
wenn bei Abwesenheit von Strom eine Abdichtung gegen eine Fluidströmung notwendig
ist. Ein typisches Beispiel kann ein Ventil sein, das mit einer
Fluidspeicher- und -ladevorrichtung in Verbindung steht, wenn es
wünschenswert ist,
die Vorrichtung entfernt von dem Rest der Testvorrichtung zu laden.
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Ein „normal
geöffnetes" Ventil hat bei jedem gegebenen
Steuerungsdurchlassöffnungdruck
einen geringeren Widerstand gegenüber Strömung und kann daher an Stellen
bevorzugt sein, wo ein Druckabfall ein potenzielles Problem darstellt,
beispielsweise wo Fluide zwischen mehreren Testvorrichtungen aufgeteilt
werden und ein un terschiedlicher Druckabfall an den Einlass- und
Auslassventilen eine variable Verteilung der Strömung zwischen den Vorrichtungen
verursachen könnte.
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6 zeigt,
wie die Fluidagitationsvorrichtungen 22 und 23 in 3 ähnlich wie
die Ventile 18 und 19 aufgebaut sein können. Die
Vorrichtung von 6 umfasst eine obere Platte 33,
eine untere Platte 34 und eine flexible Membran 35,
die dazwischen festgeklemmt ist. Eine Steuerungskammer 36,
typischerweise größer als
die des Ventils 18, ist in der unteren Oberfläche der
Platte 33 vorgesehen. Die Steuerungsdurchlassöffnung 37 wird
mit Steuerungsfluid aus der Zufuhrleitung 4 gespeist. Die
Fluideinlass/-auslassöffnung 38 kommuniziert
mit der Probenkammer der Kassette.
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Mit
Bezug auf den Druck an der Durchlassöffnung 38 als Referenzgröße zieht
die Beaufschlagung der Steuerungsdurchlassöffnung 37 mit negativem
Druck die Membran 35 von der unteren Platte 34 weg,
so dass Fluid von der Probenkammer durch die Durchlassöffnung 38 in
die Vorrichtung gezogen wird, um den Raum zwischen der Membran 35 und
der unteren Platte 34 zu füllen. Diese Situation ist in 6 dargestellt,
wobei die Pfeile die Richtungen der Fluidströmung anzeigen. Negativer Differenzialdruck
an der Steuerungsdurchlassöffnung 37 kann
erreicht werden, indem entweder die Steuerungsdurchlassöffnnung
mit negativem Manometerdruck beaufschlagt wird oder die Durchlassöffnung 38 mit
positivem Manometerdruck beaufschlagt wird. Umgekehrt bewirkt ein
positiver Druck an der Steuerungsdurchlassöffnung 37 das Einspritzen
von Fluid hinten durch den Durchlass 38 in die Vorrichtung.
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Auf
diese Weise können
Schwankungen beim aufgebrachten Druck verwendet werden, um kleine
Mengen Fluid in die Probenkammer und aus dieser heraus zu bewegen,
wodurch eine kontinuierliche Fluidbewegung im Bereich des Testsubstrats
sichergestellt wird. Durch Betätigung
eines Paars solcher Vorrichtungen im Tandem durch einen abgedichteten
Raum kann eine Vor- und Zurückbewegung des
Fluids einfach durch alternierendes Beaufschlagen der Steuerungsdurchlassöffnungen
der beiden Vorrichtungen mit einem positiven Manometerdruck erzeugt
werden.
-
Allgemein
gesagt ist eine sanfte und keine heftige Fluidbewegung in der gesamten
Testvorrichtung wünschenswert,
insbesondere in der Probenkammer. Um dies zu erreichen sollten moderate
Drücke
(z.B. bis zu 120 kPa, beispielsweise ungefähr 100 kPa) idealerweise auf
die Fluidvorrichtungs-Steuerungskammern aufgebracht werden (wie z.B.
Kammer 36 in der Vorrichtung von 6), und Änderungen
des Steuerungsfluiddrucks sollten schrittweise erzeugt werden, beispielsweise
durch Anbringen eines Drosselkörpers
in der Steuerungsfluidströmung.
Zweckmäßigerweise
sollte ein Zeitraum zwischen 0,5 und 2,5 Sekunden, bevorzugt zwischen
1 und 2 Sekunden, eingeplant werden, um eine Vorrichtung wie ein
Ventil zwischen Zuständen umzuschalten
(z.B. zwischen „geöffnet" und „geschlossen" oder zwischen „ein" und „aus").
-
Das
Probenvolumen, das von der Vorrichtung von 6 verdrängt wird,
hängt von
Volumen und Querschnittsfläche
der Steuerungskammer 36 und der Bewegung der Membran 35 ab.
Diese können
auf zwei Arten eingestellt werden. Wenn die Steuerungskammer relativ
tief und die Membran relativ steif ist, wird der Grad der Membranbewegung durch
den aufgebrachten Differenzialdruck bestimmt. Dies kann unter einigen
Umständen
ein Vorteil sein, wenn es gewünscht
ist, das verdrängte
Volumen durch Fernsteuerung zu ändern;
ein Variieren des aufgebrachten Drucks, entweder manuell oder automatisch,
kann verwendet werden, um das verdrängte Volumen einzustellen.
Wenn im Gegensatz dazu die Kammer 36 relativ flach und
die Membran flexibler ist, kann die Membran durch Druckbeaufschlagung verschoben
werden, bis sie im Wesentlichen die Oberseite der Kammer berührt. In
diesem Fall hängt das
verdrängte
Volumen mehr von den Abmessungen der Steuerungskammer und weniger
von dem aufgebrachten Differenzialdruck ab. Der Vorteil dieser letztgenannten
Anordnung besteht darin, dass ein vorher bestimmtes Volumen von
Probenfluid, das sich mit dem aufgebrachten Differenzialdruck nicht wesentlich ändert, verdrängt werden
kann. Dies kann nützlich
sein, z.B. wenn der Fluiddruck an der Durchlassöffnung 38 unklar ist.
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Eine
Vorrichtung, deren Aufbau dem von 6 ähnlich ist,
kann verwendet werden, um eine kleine Menge an Fluid (typischerweise
ein Probenfluid) vor dessen Einführung
in die Probenkammer der Kassette zu speichern. Eine andere Abdichteinrichtung
(typischerweise ein Ventil) ist erforderlich, um das Fluid in dem
Hohlraum zu halten, der zwischen der Membran 35 und der
unteren Platte 34 ausgebildet ist. Wenn diese Abdichteinrichtung
geöffnet
wird (es kann vorgesehen sein, dass dies automatisch unter der Einwirkung
von Fluidüberdruck
geschieht), dann zwingt die Druckbeaufschla gung an der Steuerungsdurchlassöffnung 37 gespeichertes
Fluid aus dem Hohlraum heraus und in die Probenkammer. Eine solche
Anordnung ist in 7 dargestellt.
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Zwei
oder mehr Fluidsteuerungsvorrichtungen wie die von 4 bis 6 und 17 bis 20 können zusammen
in einer einzigen Einheit aufgebaut sein. 7 stellt
schematisch sowohl in „Draufsicht" (7a)
als auch im Querschnitt (7b) dar, wie
dies erreicht werden kann. Die Steuerungsdurchlassöffnung 39,
die Einlassöffnung 40,
die Steuerungskammer 41 und der „Zwischen"-Kanal 42 bilden zusammen ein
Ventil. Die Steuerungsdurchlassöffnung 43 und
die Speicherkammer 44 wirken zusammen als Fluidspeichervorrichtung,
die über
den Zwischenkanal 42 mit dem Ventil kommuniziert. Fluid kann
durch die Betätigung
des Ventils in der Speicherkammer 44 festgehalten werden.
Die Ventilabdichtung kann entweder durch Druckbeaufschlagung an
der Durchlassöffnung 39 oder
durch die natürliche Elastizität der Membran 45 erfolgen.
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Um
die Vorrichtung von 7 z.B. mit einem Probenfluid
zu laden, wird das Fluid unter Druck durch die Durchlassöffnung 40 eingespritzt.
Bei ausreichendem Differenzialdruck zwischen den Durchlassöffnungen 39 und 40 wird
Fluid von der Öffnung 40 weg
zwischen der Membran 45 und der unteren Platte 46 in
den Zwischenkanal 42 bewegt. Aus dem Kanal 42 strömt es in
die Speicherkammer 44 und füllt den Raum zwischen der Membran
und der unteren Platte und streckt dabei die Membran.
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Nachdem
die Speicherkammer 44 gefüllt wurde, wird das Fluid von
dem Ventil zurückgehalten (entweder
durch Druckbeaufschlagung oder durch Elastizität), bis die Durchlassöffnung 43 in
der oberen Platte 47 mit Druck beaufschlagt wird. Dies
beaufschlagt das Fluid mit Druck, so dass es die Abdichtung des
Ventils überwindet
(Druck an der Durchlassöffnung 39 kann
verringert oder entfernt werden), und das Fluid tritt über die
Durchlassöffnung 40 in
die Probenkammer aus. Die Speicherkammer kann dadurch entweder vollständig oder
teilweise evakuiert werden.
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Eine
weitere nützliche
Kombination von Fluidsteuerungsvorrichtungen ist in den schematischen 8a („Draufsicht") und 8b (Querschnitt)
dargestellt. Hier ist ein Ventil (Steuerungsdurchlassöffnung 48,
Steuerungskammer 49 sowie Kanäle 50 und 51)
mit einer Fluidagitationsvorrichtung (Steuerungsdurchlassöffnung 52,
Steuerungs kammer 53 und Probenfluiddurchlassöffnung 54)
kombiniert. Eine Auslasskammer 55 ist in der unteren Platte 56 zwischen
der flexiblen Membran 57 und der Durchlassöffnung 54 vorgesehen.
Im Gebrauch geht der Fluidweg von dem Kanal 50 durch das
Ventil zu dem Kanal 51 und durch die Agitationsvorrichtungskammer 55 zu
der Durchlassöffnung 54.
Eine Rückwärtsströmung ist
ebenfalls möglich.
Wenn an der Ventilsteuerungsdurchlassöffnung 48 kein Druck
vorhanden ist, verschiebt Fluid, das unter Druck auf den Kanal 50 aufgebracht
wird, die Membran 57 in der Ventilsteuerungskammer 49,
um eine Strömung
durch den Kanal 51 zu ermöglichen. Wenn die Steuerungsdurchlassöffnung 48 mit
Druck beaufschlagt wird, wird diese Strömung verhindert. Eine Strömung durch
den Kanal 51 füllt
die Kammer 55, und das Fluid kann dann durch den Durchlass 54 in
die Probenkammer austreten. Die Fluidströmung durch die Kammer 55 beseitigt
im Wesentlichen Blasen daraus, vorausgesetzt, dass ihre Dimensionen
im Vergleich zu der typischen Fluidmeniskusdimension nicht zu groß sind.
Sobald die Kammer 55 im Wesentlichen mit Fluid gefüllt ist,
kann das Ventil durch Druckbeaufschlagung an der Ventilsteuerungsdurchlassöffnung 48 geschlossen
werden.
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Um
eine Fluidbewegung in der Probenkammer zu gewährleisten, können Druck
und fakultativ ein Vakuum zyklisch auf den Agitationsvorrichtungs-Steuerungsdurchlassöffnung 52 aufgebracht werden.
Dies bewirkt eine Verschiebung der Membran 57 zwischen
den Kammern 53 und 55, wodurch Fluid hin und her
durch die Durchlassöffnung 54 verschoben
wird.
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Ein
Vorteil hiervon gegenüber
der oben beschriebenen Agitationsanordnung (6) liegt
darin, dass die Kammer 55 vor der Agitation gründlich von Blasen
gereinigt werden kann. Eine ähnliche
Anordnung kann in einer Fluidspeichervorrichtung wie der in 7 gezeigten verwendet werden, indem eine zusätzliche
Fluiddurchlassöffnung
vorgesehen ist, um die Einführung
von Wasch- oder anderen Fluiden in die Speicherkammer zu ermöglichen.
Sobald die Speichervorrichtung mit solchen Fluid(en) gefüllt ist, kann
sie gereinigt werden, indem sie wie oben beschrieben betätigt wird,
und kann so saubergewaschen und von Blasen gereinigt werden, bevor
sie wieder mit frischen Fluiden benutzt wird.
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Eine
typische erfindungsgemäße Testvorrichtung
(Kassette) weist zwei der Vorrichtungskombinationen von 8 auf, die mit ihrer Probenkammer verbunden
sind, wie in 3 gezeigt. Bevorzugt kommunizieren
die Probenfluiddurchlassöffnungen 54 der
beiden Vorrichtungen mit gegenüberliegenden Enden
der Probenkammer, so dass eine Betätigung der gegenüberliegenden
Agitationsvorrichtungen eine Fluidverschiebung im Wesentlichen auf
der gesamten aktiven Fläche
des Testsubstrats verursacht.
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Bei
einer Anordnung wie der in 8 gezeigten
kann das Ventil benutzt werden, um Überdruck in der Probenkammer
zu mindern, der verursacht werden kann, indem die Temperatur in
der Kammer während
eines Bearbeitungsvorgangs erhöht
wird. Dies wird erreicht, indem die Ventilsteuerungskammer 49 mit
einem vorher bestimmten „Schwellen-Druck" beaufschlagt wird,
was eine Öffnung
des Ventils bewirkt, wenn der Fluiddruck in der Probenkammer diese
Schwelle überschreitet.
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Allgemein
verursachen bei allen oben beschriebenen Fluidsteuerungsvorrichtungen
sehr hohe oder sehr niedrige Steuerungsfluiddrücke wahrscheinlich einen unerwünschten
schnellen Wechsel zwischen Betriebsstellungen (z.B. zwischen geschlossenen
und offenen Ventilstellungen). Dies kann wiederum zu plötzlichen
Fluidbewegungen führen,
die wiederum unerwünscht
sind, besonders in der Probenkammer. Daher werden idealerweise moderate
Steuerungsfluiddrücke
verwendet, und Änderungen
bei den Fluiddrücken
werden so schrittweise und glatt wie möglich bewirkt.
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Aus
dem oben Stehenden wird deutlich, dass ein vollständiger Satz
Fluidsteuerungsvorrichtungen für
jede Kassette einfach aus zwei angrenzenden Platten und einer flexiblen
Membran dazwischen aufgebaut werden kann. Jeder Vorrichtungstyp
kann durch eine Anordnung von Kammern, Leitungen und Fluiddurchlassöffnungen
gekennzeichnet werden, die in den angrenzenden Plattenseiten vorgesehen sind.
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9 stellt eine Fluidsteuerungseinheit dar, die
einen Teil einer erfindungsgemäßen Testvorrichtung
bilden kann (z.B. die Kassette von 3). Die Einheit
kombiniert zwei Probenfluidspeichervorrichtungen 58 und 59,
zwei Fluidagitationsvorrichtungen 60 und 61 und
zwei Ventile 62 und 63 (eines für einen Fluideintritt
in die Kassette und eines für
einen Fluidaustritt daraus). Die Speichervorrichtungen 58 und 59 sind
mit ihren zugehörigen
Ventilen gezeigt, wie in 7 – es ist
zu beachten, dass die Ventile in diesem Fall von der „normal
geschlossenen" Art
sind, die in 18 dargestellt ist; sie weisen
keine Steuerungsdurchlassöffnung
auf und werden stattdessen durch Probenfluid-Überdruck geöffnet. 9a ist
eine stilisierte Draufsicht auf die Fluidsteuerungseinheit und 9b eine
perspektivische Ansicht.
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Alle
Fluidsteuerungsvorrichtungen sind in oberen und unteren Platten 64 bzw. 65 aufgebaut, zwischen
denen eine flexible Membran 66 festgeklemmt ist. Öffnungen
in der Oberseite der Platte 64 bilden Steuerungsdurchlassöffnungen 67 bis 72 sowie
Reagens-Fluiddurchlassöffnungen 73 und 74. Probenfluiddurchlassöffnungen,
die mit der Probenkammer im Gebrauch kommunizieren, sind als Öffnungen
(z.B. 58a und 59a) in der Unterseite der Platte 65 vorgesehen.
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10 ist
ein schematischer Schnitt durch das Ventil, das in 9a mit 63 bezeichnet
ist. Die Öffnung 74 ist
eine Fluideinlassöffnung, 75 eine
Probenfluiddurchlassöffnung,
die dafür
vorgesehen ist, mit einer Probenkammer zu kommunizieren, und 72 ist
die Steuerungsdurchlassöffnung.
Wenn das Ventil aktiviert wird, kann Fluid durch die Durchlassöffnung 75 zwischen
der Membran 66 und der unteren Platte 65 durch
den Zwischenkanal 76 und durch die Durchlassöffnung 74 (die
durch eine Öffnung
in der Membran hindurchgeht) strömen.
Fluid kann entweder von 74 nach 75 oder umgekehrt
strömen.
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Ein
wichtiges Merkmal der oben beschriebenen Objektträger-Kassette
(der Testvorrichtung) ist das Mittel, um eine kleine Menge Fluid
in Kontakt mit der aktiven Oberfläche eines Testsubstrats einzuschließen. Während eines
typischen chemischen Tests muss Flüssigkeit über die Substratoberfläche passieren,
um sie zu waschen und Reagenzien aufzubringen. Eine kritische Anforderung
ist jedoch, eine kleine Menge einer nur in geringen Mengen vorhandenen
oder wertvollen Flüssigkeit
(wie einer biologischen Probe) über
längere
Zeiträume
in Kontakt mit dem Substrat lassen zu können, typischerweise viele Stunden.
Idealerweise sollte die Flüssigkeit
in einer dünnen
Lage verteilt werden, wobei sie so viel der aktiven Oberfläche des
Substrats bedeckt wie möglich. Eine
größere Bedeckungsfläche ermöglicht es,
ein größeres Feld
von Probenspezies einzubeziehen. Während die Flüssigkeit
mit dem Substrat in Kontakt bleibt, ist es wesentlich, ihre Verringerung
durch Austreten, Verdampfung oder Absorption zu verhindern. Diese
Anforderungen können
erfindungsgemäß in einer
kompakten Testvorrichtung von relativ einfachem Aufbau erfüllt werden.
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Eine
bevorzugte Art, um eine effiziente Abdichtung der Probenkammer beispielsweise
in den Kassetten 8 von 2 zu erreichen,
ist schematisch in 11a, die eine stilisierte Draufsicht
auf ein Testsubstrat und seinen Träger ist, und 11b dargestellt, die ein Querschnitt davon ist.
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In
der Anordnung von 11 ist das Testsubstrat 77 an
einer Platte oder einem Block 78 festgeklemmt, wobei eine
Dichtung 79 dazwischen angeordnet ist. Typischerweise ist
das Testsubstrat eine dünne
Glasplatte wie ein Mikroskop-Objektträger. Eine Klemmplatte 80 drückt gegen
die Rückseite
des Objektträgers,
was durch Verwendung eines beliebigen geeigneten Klemmmittels erreicht
wird. Das Klemmmittel weist bevorzugt mechanische Mittel wie z.B.
eine Feder auf, um kleine Unterschiede oder Veränderungen der Gesamtdicke der
Baugruppe auszugleichen. Es ist notwendig, dass bei allen eingestellten
Kombinationen von Komponententoleranz und Wärmeexpansion/-kontraktion oder
Kompression (z.B. der Dichtungen und Membrane in der Vorrichtung)
eine ausreichende Klemmkraft aufgebracht wird.
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Die Öffnung 81 in
der Dichtung 79 bildet eine Probenkammer (82)
angrenzend an die aktive Oberfläche 83 des
Testsubstrats. In dieser aktiven Fläche des Substrats wurde zuvor
ein Feld von Probenspezies platziert. Die Dichtung 79 dichtet
nicht nur das Substrat gegenüber
der Platte 78 ab, sondern bestimmt auch die Tiefe der Probenkammer 82.
Das Material für
die Dichtung wird im Hinblick auf seine Undurchlässigkeit, seine Weichheit zur
Anpassung an die Oberflächenpaare
und seine Unkomprimierbarkeit, um eine verlässliche Dicke unter Klemmdruck
beizubehalten, gewählt.
Bei einer typischen Objektträgergröße von ungefähr 26 mm
mal 76 mm ist ein geeignetes Überstehen
des Objektträgers über die
Dichtung an jedem Rand ungefähr
2 mm.
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Obgleich
eine kleinstmögliche
Fluidtiefe wünschenswert
ist, um das zum Füllen
der Probenkammer 82 nötige
Volumen zu minimieren, machen Unregelmäßigkeiten in dem Objektträger und
in den Platten es teurer (wegen der erforderlichen engeren Endtoleranz),
eine konsistente Dicke von weniger als einige zehn Mikrometer beizubehalten.
Daher liegt eine typische Probenkammertiefe ungefähr bei 70 Mikrometer.
Bei diesen Dimensionen sind geeignete Materialien für die Dichtung
Polyethylen von niedriger Dichte (LDPE), Polyethylen von hoher Dichte (HDPE)
und Polypropylen (PP). Diese Materialien sind in extrudierten Folien
von geregelter Dicke leicht erhältlich;
Dichtungen können
aus solchen Folien durch bekannte Techniken ausgeschnitten werden, z.B.
durch Stanzen oder Laserschneiden oder unter Verwendung von Messerwerkzeugen.
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Für eine optimale
Abdichtung ist es bevorzugt, das weichstmögliche Material zu verwenden, das
mit dem Betriebstemperaturbereich vereinbar ist. Für einen
Betrieb zwischen ungefähr
5 und 40°C
ist LDPE geeignet, während
bei höheren
Temperaturen HDPE oder PP verwendet werden sollte. Dies liegt daran,
dass von den drei Polymeren LDPE die niedrigste Erweichungstemperatur
und PP die höchste hat.
Wenn die Dichtung aus einem Polymer hergestellt ist, das bei einer
niedrigen Temperatur im Vergleich zu der Betriebstemperatur der
Kassette aufweicht, dann kann der Klemmdruck ein Extrudieren der
Dichtung zwischen dem Testsubstrat 77 und der Trägerplatte 78 verursachen.
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Da
Polymere mit höheren
Erweichungstemperaturen normalerweise bei jeder gegebenen Temperatur
härter
sind, besteht ein potenzielles Abdichtproblem, wenn über einen
weiten Temperaturbereich gearbeitet wird. Ein Polymer, das geeignet
ist, der maximalen Betriebstemperatur zu widerstehen, kann bei der
Mindesttemperatur zu hart sein und sich nicht den Seitenpaaren anpassen,
was eine Leckage ermöglicht.
Eine Lösung
hierfür
liegt in der Verwendung eines Mehrlagen-Materials, das beispielsweise
einen Kern aus einem härteren
Polymer hat, das in der Lage ist, die höheren Temperaturen auszuhalten,
wobei ein dünneres,
weicheres Polymer auf die beiden Seiten laminiert ist. Das weichere
Material bewirkt die Abdichtung, wird jedoch keiner übermäßigen Extrudierung
unterworfen, da es aus einer so dünnen Lage besteht. Seine Viskosität ermöglicht selbst
bei maximaler Betriebstemperatur kein Extrudieren zwischen den Platten,
selbst bei ausgedehnten Bearbeitungszeiträumen.
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Im
Gebrauch können
Fluide durch Leitungen mit kleinem Durchmesser (nicht gezeigt),
die in der Platte 78 vorgesehen sind, zu der Probenkammer 82 gelangen
und aus dieser entnommen werden. Die inneren Oberflächen dieser
Leitungen und die obere Oberfläche
der Platte 78 stehen beide über längere Zeiträume in Kontakt mit dem Pro benfluid
und müssen
daher aus inerten Materialien hergestellt sein. Die Oberflächen müssen ebenfalls
flach und glatt sein und bleiben, für eine wirksame Abdichtung
und um unerwünschte
Bindungen zwischen den Oberflächen
und Spezies in dem Probenfluid zu verhindern. Geeignete Materialien
umfassen rostfreien Stahl (bevorzugt Grad 316) und Polymere
wie Polyetheretherketon (PEEK), Polyoxymethylen (POM – auch als Acetal
bekannt), Polytetrafluorethylen (PTFE) oder Polypropylen (PP).
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Ein
wesentliches Problem mit bestimmten Polymeren ist ihre Absorption
von flüssigen
Lösungsmitteln,
insbesondere Wasser. Testproben werden oft in wässriger Lösung formuliert, daher ist
es wesentlich, die Wasserabsorption in die Komponenten zu minimieren,
die während
potenziell ausgedehnter Bearbeitungszeiten eine Probe einschließen. Die
Absorption in die Dichtung 79 ist normalerweise kein signifikantes
Problem, da wenig Lösungsmittel
von der kleinen Menge an betreffendem Material absorbiert werden
kann und weil die Fläche,
die dem Probenfluid ausgesetzt ist, sehr klein ist. Eine Absorption
in die Platte 78 und in das Testsubstrat selbst kann sehr
viel kritischer sein. Das Testsubstrat stellt normalerweise kein
Problem dar, da Glas, das das typische Substratmaterial ist, eine
minimale Absorption zeigt. Eine Absorption in die Platte 78 kann
jedoch die Verwendung von Polymeren verhindern. Ein bevorzugtes Material
für die
Platte ist daher rostfreier Stahl, der eine sehr geringe Wasserabsorptionsfahigkeit
hat und bis zu einem hohen Grad an Flachheit und Glätte bearbeitet
werden kann (z.B. durch chemisches Polieren, Schleifpolieren oder
Diamantbearbeitung).
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Die
in 11 dargestellte Probenkammerkonstruktion
ist mit der Fluidsteuerungseinheit von 9 kompatibel,
um eine vollständige
erfindungsgemäße Testvorrichtung
herzustellen. Eine solche Vorrichtung ist in schematischem Querschnitt
in 12 gezeigt. Sie besteht aus drei parallelen Platten,
einer oberen Platte 84, einer Zwischenplatte 85 (entsprechend
der unteren Platte 78 in 11 und auch
der unteren Platte 65 in 9)
und einer unteren „Fluid"-Platte 86,
die der oberen Platte 64 in 9 entspricht.
Ein Testsubstrat 87 ist zwischen den Platten 84 und 85 festgeklemmt,
mit einer Dichtung 88 (analog zu der Dichtung 79 in 11), die dazu dient, eine eingeschlossene
Probenkammer 89 zu bilden. Eine flexible Membran 90 ist
zwischen den Platten 85 und 86 festgeklemmt.
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Die
Fluidsteuerungen für
die Vorrichtung von 12 bestehen aus Kammern und
Kanälen
(wie im Zusammenhang mit 4 bis 10 und 17 bis 20 beschrieben),
die in den angrenzenden Seiten der Zwischenplatte 85 und
der Fluidplatte 86 ausgebildet sind, zusammen mit Fluidleitungen
durch die beiden Platten und die Membran 90. Diese Kammern,
Kanäle
und Leitungen sind der Einfachheit halber in 12 weggelassen.
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In
diesem Fall kann die Testvorrichtung aufweisen:
- i)
zwei Probenspeicher- und -einspritzvorrichtungen, wie in 7 dargestellt, die mit der Probenkammer 89 kommunizieren;
- ii) zwei Einlass-/Auslassventile, wie in 4, 5, 10 oder 17 bis 19 dargestellt,
um die Fluidströmung
aus externen Behältern
zu der Probenkammer oder von der Probenkammer zum Abfall zu steuern;
und
- iii) zwei Fluidagitationsvorrichtungen wie in 6 oder 8 dargestellt, um Fluid, das in der Probenkammer
enthalten ist, über
die aktive Oberfläche
des Testsubstrats 87 hin und her zu bewegen.
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Eine
Probenvorrichtung wie die von 12 kann
auch eine oder mehrere Fluidladevorrichtungen des Typs umfassen,
der in schematischem Querschnitt in 20 gezeigt
ist. Diese umfasst eine offene schalenförmige Vertiefung 129 mit
einem ungefähren
Volumen von 50-100 μl,
die in der äußeren Oberfläche der
oberen Platte 130 vorgesehen ist. Die „Schale" 129 weist einen ersten und
einen zweiten Auslass 131 bzw. 132 auf.
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Der
Auslass 131 führt
zu einem Ventil, das von einer Steuerungskammer 133, einer
Steuerungsdurchlassöffnung 134,
einer Zwischenkammer 135 und einer Fluidauslassöffnung 136 gebildet
wird. Das Ventil wird durch Zufuhr von Steuerungsfluid zu der Steuerungskammer 133 betätigt, die
eine Verschiebung der Membran 137 bewirkt und dadurch die
Fluidströmung
entweder in die oder aus der Schale 129 steuert. In diesem
Fall führt
die Fluidauslassöffnung 136 zu
einer Probenkammer.
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Der
zweite Auslass 132 aus der Schale führt zum Abfall (Auslassöffnung 138).
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Die
Vorrichtung von 20 ist in einer Dreiplattenkonstruktion
vorgesehen, die nicht nur die obere Platte 130 umfasst,
sondern auch ein Paar untere Platten 139 und 140.
Eine zweite flexible Membran 141 ist zwischen den beiden
unteren Platten angeordnet. Eine solche Konstruktion hat die Vorteile, die
unten im Zusammenhang mit 25 beschrieben
sind.
-
Fluid
kann entweder direkt oder wie in 21 gezeigt
durch Einsetzen einer Pipettenspitze 142 in den ersten
Auslass 131 in die Schale 129 geladen werden.
Das Mundstück
des Auslasses 131 ist besonders dafür angepasst, eine Standard-Pipettenspitze
aufzunehmen.
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Das
Ventil, das zu der Ladevorrichtung von 20 gehört, wird
analog zu denen betrieben, die im Zusammenhang mit 4, 5, 10 und 17 bis 19 beschrieben
sind. Um das Ventil zu öffnen wird
seine Steuerungskammer 133 mit einem niedrigen Druck beaufschlagt.
Dies erzeugt eine lokale Verschiebung der Membran 137 nach
unten, was eine Fluidströmung
entweder zu der oder aus der Schale 129 ermöglicht.
Das Beaufschlagen der Steuerungskammer 133 mit einem höheren Druck
dichtet die Membran 137 gegen die obere Platte 130 ab
und verhindert eine Fluidströmung
in die oder aus der Schale.
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Die
Vorrichtung von 20 kann verwendet werden, um
Fluide in andere Teile der Testvorrichtung (insbesondere die Probenkammer
und/oder Fluidspeichervorrichtungen) zu laden und um Fluide aus anderen
Teilen wie der Probenkammer zu evakuieren. Sie kann auch beim Waschen
der Probenkammer und anderer Vorrichtungsteile verwendet werden.
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Ein
typischer Probenladevorgang umfasst das Auslassen von Probenflüssigkeit
entweder direkt in die Schale 129 oder über eine Pipette, wie in 21 gezeigt.
Wenn die Schale vorher gewaschen wurde (wie unten beschrieben),
dann bleibt eine kleine Menge Waschflüssigkeit darin zurück, und
dies gewährleistet,
dass die Probe dem Ventileinlass unter einer Flüssigkeitsoberfläche zugeführt werden kann,
so dass keine Blasen eingeschlossen werden können.
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Ein
Ansaugen der Probe kann anschließend erreicht werden, indem
das Steuerungsventil geöffnet
wird, um die Probenflüssigkeit
hindurch in die Probenkammer zu ziehen, indem stromabwärts des Ventils
ein Vakuum aufgebracht wird. Dies kann z.B. geschehen, indem eine
Fluidspeichervorrichtung (des im Zusammenhang mit 7 beschriebenen Typs)
so betätigt
wird, dass die Flüssigkeit
eingesaugt wird.
-
Ebenso
wie Flüssigkeit
von der Schale 129 durch Vakuum hineingezogen werden kann,
kann sie in ähnlicher
Weise durch geeignete Druckbeaufschlagung zu der Schale (oder zu
einer Pipettenspitze, die in den Schalenauslass 131 eingestezt
ist) ausgestoßen
werden.
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Ein
typischer Waschvorgang kann erreicht werden, indem die Vorrichtung
von 20 verwendet wird, indem eine Waschflüssigkeit
unter leichtem Druck in das Ventil eingeführt wird (z.B. durch die Durchlassöffnung 136).
Ein Vakuum wird anschließend
auf die Steuerungskammer 133 aufgebracht, was es ermöglicht,
dass die Waschflüssigkeit
in die Schale 129 eingeführt wird. Ein Vakuum, das auf
die Abfallauslassöffnung 138 aufgebracht
wird, entfernt überschüssige Flüssigkeit
aus der Schale und nimmt Verunreinigungen mit. In dem Ventil eingeschlossene Blasen,
besonders in der Einlassleitung, werden auch bei diesem Vorgang
entfernt. Sobald die Zufuhr von Waschflüssigkeit gestoppt wird, sinkt
das Fluid in der Schale auf ungefähr den Spiegel des Abfallauslasses 132.
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22 zeigt
schematisch, wie eine Gruppe von Fluidladevorrichtungen des in 20 gezeigten Typs
zusammen in einer erfindungsgemäßen Testvorrichtung
verwendet werden können.
Hier sind drei Ladevorrichtungen 143 bis 145 dargestellt.
Jede weist ein zugehöriges
Ventil (entsprechend 146 bis 148) auf. Bezugszeichen 149 und 150 bezeichnen Fluidspeichervorrichtungen,
die jeweils mit einer Probenkammer verbunden sind, in der der Test
durchgeführt
werden soll. Bezugszeichen 151 bis 155 bezeichnen
weitere Fluidströmungs-Steuerungsventile. Die
Leitung 156 ist mit einer Waschflüssigkeitsquelle verbunden,
und die Leitung 157 führt
zum Abfall.
-
Alle
drei Ladevorrichtungen stehen in Fluidkommunikation mit der Speichervorrichtung 149,
und die Ladevorrichtung 145 steht zusätzlich in Fluidkommunikation
mit der Speichervorrichtung 150. Alle drei Ladevorrichtungen
können
verwendet werden, um Fluide der Speichervorrichtung 149 zuzuführen und Fluide
daraus zu evakuieren (beispielsweise vorher gespeicherte oder getestete
Probenfluide oder Waschflüssigkeiten).
Alle drei Ladevorrichtungen können
mit Fluid gewaschen werden, das über
die Speichervorrichtung 149 zugeführt wird. Zusätzlich kann
die Vorrichtung 145 Fluide der Speichervorrichtung 150 zuführen oder
von dieser aufnehmen. Fluide können
auch zwischen allen drei Ladevorrichtungen über die Speichervorrichtung 149 übertragen werden.
-
Die
Kapazitäten
der Ladevorrichtungs"schalen" kann ausreichend
groß sein,
dass sie bei jeder gegebenen Fluid"transaktion" nur teilweise gefüllt oder geleert werden können. So
kann beispielsweise die Vorrichtung 145 verwendet werden,
um Fluidrestmengen zu beiden Speichervorrichtungen 149 und 150 abzugeben.
-
Ein
großer
Vorteil der Anordnung von 22 ist
die Flexibilität,
die sie bezüglich
der Fluidbewegungen bietet. Es ermöglicht nicht nur das Speichern kleiner
Mengen mehrerer verschiedener Fluidproben, sondern auch, mehr als
eine Fluidprobe aus jeder Ladevorrichtung abzuziehen und Fluid jeder
beliebigen Probenkammer oder Speichervorrichtung über mehr
als eine Ladevorrichtung zuzuführen.
Der Betrieb der Ladevorrichtungen kann darüber hinaus automatisiert werden,
zweckmäßigerweise über die Betätigung anderer
Fluidsteuerungseinrichtungen in der umgebenden Vorrichtung, mit
der die Fluidladevorrichtungen betriebskompatibel sind.
-
Die
Fluidladevorrichtungen ermöglichen auch,
in der Vorrichtung eingeschlossene Luftblasen zu entfernen, während ihre
Kompatibilität
mit herkömmlichen
Laborpipetten sie einfach im Gebrauch macht.
-
Idealerweise
ist/sind die Fluidladevorrichtung(en) in der erfindungsgemäßen Testvorrichtung in
sinnvoller Nähe
zu der Probenkammer angeordnet. Es kann jedoch auch Fälle geben,
in denen eine oder mehrere Fluidladevorrichtungen an einer unterschiedlichen
Stelle vorgesehen sind, beispielsweise als Teil einer Teststation,
an der eine oder mehrere Testvorrichtungen bearbeitet werden sollen.
-
Fluidverbindungen
mit der Testvorrichtung von 12 werden
durch Öffnungen
(nicht gezeigt) in der unteren Seite der Fluidplatte 86 hergestellt,
für den
Ein- und Austritt von Proben- und Reagensfluiden und auch von Steuerungsfluid
für die
Ventile und andere Vorrichtungen. Diese Verbindungen können durch
einzelne Röhren
hergestellt werden. Bei einem System, das mehrere solche Testvorrichtungen
oder „Kassetten" an einer Teststation
aufweist, gibt es jedoch viele solcher Verbindungen, was zu hohen
Kosten führen
kann. Ein alternatives Verbindungsverfahren besteht darin, die Fluidplatten 86 mehrerer
Kassetten zu einer einzigen Platte zu kombinieren. In der unteren
Seite dieser Platte sind Kanäle
ausgebildet, um die verschiedenen Fluide zu den Kassetten hin und
von ihnen weg zu verteilen und zu sammeln. Wenigstens einige der
Fluidsteuerungsvorrichtungen und Fluidverteilungsleitungen können daher
zu mehr als einer Testvorrichtung gehören.
-
Eine
solche Anordnung ist in stilisierter „Draufsicht" und im Querschnitt
in 13a bzw. 13b gezeigt. 13b ist ein Schnitt entlang der Linie B-B in 13a. Hier gehört
die Fluidplatte 91 zu sieben Testkassetten 92 (allgemein
kann eine beliebige Zahl von Kassettenpositionen in einer Teststation
wie der von 13 vorhanden sein). Jede
Kassette umfasst eine Membran 93, eine Zwischenplatte 94, eine
Dichtung 95 und eine obere Klemmplatte 96. Ein Testsubstrat 97 ist
in 13b in der Kassette festgeklemmt gezeigt, in einer
Anordnung ähnlich
der von 12.
-
Die
untere Seite der Fluidplatte 91 umfasst mehrere Kanäle 98,
die unter allen diesen Kassettenpositionen verlaufen. Die Kanäle 98 sind
an einem Ende geschlossen, abgesehen von Fluidverbindungsdurchlassöffnungen 99 durch
die obere Seite der Platte. Obgleich sie als geschlossene Röhren in dem
Körper
der Platte 91 hergestellt sein können (z.B. durch Bohren oder
Extrudieren), ist es wirtschaftlicher, sie in der Plattenfront herzustellen
und mit einer abdichtenden Dichtung 100 und einer Dichtungsplatte 101 zu
verschließen,
wie in 13b gezeigt. Die Dichtungsplatte 101 kann
an der Fluidplatte 91 durch ein beliebiges zweckmäßiges Verfahren festgeklemmt
sein.
-
Öffnungen
durch die Fluidplatte 91 in ausgewählten Positionen ermöglichen
eine Kommunikation zwischen den Kanälen 98 und den Fluidsteuerungsvorrichtungen
in der oberen Seite der Platte und/oder der Zwischenplatte 94 für jede Kassettenposition. Unter
Verwendung der Fluiddurchlassöffnungen 99 können so
Flüssigkeiten
und Gase über
die Kanäle 98 den
Kassetten 92 zugeführt
werden. Jeder der Kanäle 98 kann
entweder mit einer einzelnen Fluidsteuerungsvorrichtung einer Kassette
oder mit einem bestimmten Vorrichtungstyp über alle Kassetten verbunden
sein. Ein bevorzugter Satz Kanalfunktionen ist unten aufgelistet.
- (i) Flüssigkeitsquelle
(typischerweise Wasch- und/oder Reagensflüssigkeit) für alle Kassetten
- (ii) bis (viii) Steuerungsfluidquelle für Einlassventile in Kassetten 1 bis 7
- (ix) Steuerungsfluidquelle für
Agitationsvorrichtung A (alle Kassetten)
- (x) Steuerungsfluidquelle für
Speicher-/Einspritzvorrichtung für
Probe A (alle Kassetten)
- (xi) Steuerungsfluidquelle für
Speicher-/Einspritzvorrichtung für
Probe 13 (alle Kassetten)
- (xii) Steuerungsfluidquelle für Agitationsvorrichtung B (alle
Kassetten)
- (xiii)-(xix) Steuerungsfluidquelle für Auslassventile in Kassetten 1 bis 7
- (xx) Flüssigkeitsauslass
von allen Kassetten.
-
Mit
dieser Kombination von Fluidsteuerungsvorrichtungen ist es möglich, einzelne
Kassetten abzuschalten, so dass die Teststation mit weniger als sieben
positionierten Testsubstraten bearbeitet werden kann. Ansonsten
werden alle Kassetten gemeinsam gesteuert, so dass sie synchron
laufen.
-
Eine „Unterbaugruppe" wie die von 13 umfasst alle Fluidsteuerungsvorrichtungen,
die für jede
Kassette erforderlich sind. Die Unterbaugruppe kann einen Teil einer
Teststation bilden, wie sie in 1 gezeigt
ist, wobei die übrigen
Steuerungselemente die in 2 gezeigten
Pumpen und Ventile umfassen. Bevorzugt ist die Unterbaugruppe von 13 als ein Modul aufgebaut, das leicht
und schnell von einer Station entfernt werden kann, deren Teil es
bildet. Fluid- und elektrische Verbindungen zu der Unterbaugruppe
können über mechanisch
gekuppelte Verbinder hergestellt werden, um dies zu ermöglichen.
-
Bei
Fluidsteuerungsvorrichtungen der oben beschriebenen Typen und bei
Baugruppen oder Unterbaugruppen, die solche Vorrichtungen umfassen, kann
es nötig
sein, dass eine Fluidleitung oder -kammer, die in einer Platte vorgesehen
ist, wenigstens teilweise eine andere Leitung oder Kammer überlagert,
die in einer angrenzenden Platte vorgesehen ist. Eine solche Situation
ist in 24a dargestellt, die ein Schnitt
durch einen Teil einer Fluidsteuerungsvorrichtung ist, die zwischen
einer oberen und einer Teil einer Fluidsteuerungsvorrichtung ist,
die zwischen einer oberen und einer unteren Platte 163 bzw. 164 ausgebildet
ist, wobei die Fluiddurchlassöffnungen 165 und 166 und
ihre gemeinsame Fluidleitung 167 durch die flexible Membran 168 von
der Fluidleitung 169 in der unteren Platte getrennt sind.
Die Anordnung ist in stilisierter „Draufsicht" in 24b gezeigt, wobei die Leitungen innerhalb des
Aufbaus durch gestrichelte Linien dargestellt sind. 24c ist ein Schnitt entsprechend 24a, der jedoch darstellt, wie, wenn der Fluiddruck
in der Leitung 169 höher
ist als in der Leitung 167, eine Verschiebung der Membran 168 ausreichen
kann, um einen Austritt von Fluid aus der Leitung 169 entlang
der Schnittstelle zwischen der Membran 168 und der unteren
Platte 164 zu ermöglichen.
-
Dieses
Problem kann überwunden
oder wenigstens abgemildert werden, indem eine „innere" Platte zwischen den beiden Platten
vorgesehen ist, in der die relevanten überlappenden Leitungen/Kammern
ausgebildet sind. Eine solche Anordnung ist in 25 dargestellt,
in der die überlappenden
Fluidleitungen 170 und 171, die in der oberen
Platte 172 bzw. der unteren Platte 173 vorgesehen
sind, durch eine Platte 174 getrennt sind, die sandwichartig
zwischen zwei flexiblen Membranen 175 und 176 angeordnet
ist. Alle drei Platten sind aus einem geeigneten steifen Material
hergestellt, etwa aus rostfreiem Stahl, einem keramischen Material
oder einem steifen Kunststoff. Die innere Platte 174 überträgt Klemmkräfte über die
gesamte zusammenpassende Oberfläche
jeder oberen und unteren Platte, wobei ungestützte Bereiche an den flexiblen
Membranen vermieden werden, die andernfalls ein „Tunneln" des Fluids zwischen den Membranen und
den angrenzenden Platten ermöglichen
könnten.
-
Jede
der oben beschriebenen Fluidsteuerungsvorrichtungen und insbesondere
das Ventil von 26 kann unter Verwendung
einer Anordnung der in 25 gezeigten Form konstruiert
werden.
-
Ein
weiteres fakultatives Merkmal der Vorrichtung zum Durchführen chemischer
Tests ist eine Vorrichtung zum Beobachten der Fluid-Strömungsgeschwindigkeit
durch einen oder mehrere Vorrichtungsteile, insbesondere durch Testvorrichtungen. Dies
ist wünschenswert
erstens zur Entdeckung von Fehlfunktionen und zweitens, damit Pumpgeschwindigkeiten
eingestellt werden können,
um eine gewünschte
Strömungsgeschwindigkeit
zu erreichen.
-
Eine
Strömungsgeschwindigkeits-Beobachtungsvorrichtung
zur Verwendung z.B. in der Vorrichtung von 1 ist in
schematischem Querschnitt in 14 gezeigt.
Sie ist in einer Fluidplatte 102 vorgesehen, die einfach
eine Verlängerung
der Fluidplatte wie 91 von 13 einer
Test"kassette" sein kann. Zwei
Hohlräume, 103 und 104,
werden spanabhebend in der Fluidplatte hergestellt. Sie werden geschlossen,
indem eine bedruckte Leiterplatte (printed circuit board, PCB) 105 an
die obere Oberfläche
der Platte 102 mit einer Dichtung 106 dazwischen
geklemmt wird. Die Hohlräume
kommunizieren miteinander über
ein Labyrinth 107 von Fluidleitungen, die in dem Körper der
Platte 102 vorgesehen sind (dieses Labyrinth kann eine
beliebige gewünschte
Geometrie haben). Fluid aus einer Testkassette kann an der Durchlassöffnung 108 in
die Vorrichtung eintreten und an der Durchlassöffnung 109 austreten,
typischerweise zum Abfall. Der Durchlass 110 ermöglicht ein
Einspritzen eines Gases, dessen Zweck unten beschrieben ist. Die
Pfeile zeigen die Richtung der Fluidströmung im Gebrauch an.
-
Fluid
(typischerweise Flüssigkeit),
das die Hohlräume 103 und 104 füllt, tritt
in Kontakt mit der Fläche
der PCB 105. Sein Vorhandensein kann in beiden Hohlräumen erfasst
werden, indem eine Änderung
der Konduktanz oder Kapazitanz zwischen Leiterspuren erfasst wird,
die an der Unterseite der PCB vorgesehen sind; die Elektronik hierfür kann entweder
auf der PCB selbst oder entfernt vorgesehen sein. Dies liefert eine
digitale Anzeige des Vorhandenseins oder Nichtvorhandenseins von
Flüssigkeit
in den Hohlräumen.
-
Um
die Strömungsgeschwindigkeit
zu messen wird eine kleine Gasblase über der Durchlassöffnung 110 in
die Flüssigkeit
eingespritzt, die durch die Vorrichtung von 14 strömt. Die
Abmessungen der Fluidleitungen und Hohlräume in der Vorrichtung sind
so, dass die Blase den Querschnitt füllt und sich mit der Flüssigkeitsströmung bewegt.
Wenn sie die PCB-Sensoren passiert, die mit den Hohlräumen 103 und 104 in
Verbindung stehen, erfasst dies ein Steuerungsrechner und misst
die Zeit, die die Blase braucht, um das Labyrinth 107 zu
durchlaufen. Daraus kann eine ungefähre Flüssigkeits-Strömungsgeschwindigkeit
berechnet werden.
-
Ein
zusätzlicher
Vorteil der Vorrichtung von 14 ist,
dass sie auch das Vorhandensein von Blasen während einer „normalen" Flüssigkeitsströmung prüfen kann,
z.B. als Qualitätsprüfung während der
Reinigung.
-
Wenn
die Geschwindigkeit der Gaseinspritzung an der Durchlassöffnung 110 ausreichend gleichmäßig gehalten
werden kann, kann es möglich sein,
mit einem einzigen Hohlraum und einem PCB-Sensor eine ausreichende
Genauigkeit zu erzielen, wobei das Intervall zwischen der Gaseinspritzung
und der Erfassung der gemessene Parameter ist.
-
Es
ist klar, dass die PCB mit den vorhandenen Fluiden kompatibel sein
muss; dies kann z.B. erreicht werden, indem die PCB aus goldplattierten Spuren
auf einem Epoxysubstrat aufgebaut ist.
-
Optische
oder alternative Erfassungsmittel können anstelle der PCB verwendet
werden, um das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Flüssigkeit
in den Hohlräumen
zu erfassen.
-
Die
Vorrichtung von 14 kann in eine beliebige gewünschte Flüssigkeitsströmung eingesetzt werden.
Wenn beispielsweise die Strömungsgeschwindigkeit
durch jede der Kassetten individuell gemessen werden muss, dann
ist eine Vorrichtung pro Kassette erforderlich. Bevorzugt ist die
Vorrichtung stromabwärts
der Kassette angeordnet, um zu verhindern, dass die eingespritzten
Gasblasen die Tests beeinflussen, die in der Kassette durchgeführt werden.
-
Die
Gaseinspritzdurchlassöffnung
kann zweckmäßigerweise
zu mehreren Kassetten gehören.
Um zu verhindern, dass Flüssigkeit
entlang dieser gemeinsamen Verbindung fließt, was die Gaseinspritzung
beeinflussen würde,
kann ein Ventil des in 5 gezeigten
Typs in die Gaszufuhrleitung eingesetzt werden. Dieses Ventil kann
entweder durch seine Steuerungsdurchlassöffnung 27 oder einfach durch
den Druck der Gaszufuhr, die die natürliche Abdichtung der Membran 26 überwindet,
betätigt werden.
-
Es
ist offensichtlich, dass sowohl die Strömungsgeschwindigkeits-Messvorrichtung
als auch ein oder mehrere damit verbundene Ventile als Merkmale
in den Platten 91, 94 und 101 einer Kassette
(s. 13) hergestellt sein können, wobei
die dazwischen liegenden Membrane 93 und 100 genutzt
werden. Dies minimiert die Gesamtkosten der Kassette, da die Komponenten
aller Fluidsteuerungsvorrichtungen gleichzeitig hergestellt werden
können.
-
Während eines
chemischen oder biochemischen Tests ist es üblicherweise notwendig, die
Temperatur des Testsubstrats und der damit in Kontakt stehenden
Fluide zu regeln. Dies kann ein Erwärmen auf Temperaturen oberhalb
der Umgebungstemperatur und/oder ein Kühlen unter die Umgebungstemperatur
beinhalten, wobei oft ein „Zyklus" zwischen verschiedenen
Betriebstemperaturen zu verschiedenen Zeiten während der Bearbeitung stattfindet.
-
Bei
Verwendung der Vorrichtung zur Durchführung chemischer Tests wie
hierin beschrieben, kann die Temperaturregelung in einer Vielzahl
von bekannten Arten bewirkt werden, beispielsweise durch:
- i) Leiten von erwärmter oder gekühlter Luft über die
gesamte Baugruppe;
- ii) Ermöglichen
einer Strömung
von erwärmter oder
gekühlter
Flüssigkeit
gegen oder durch einen beliebigen geeigneten Teil der Baugruppe,
vorausgesetzt, es herrscht eine gute Wärmeleitfähigkeit zwischen dem Teil und
dem Rest;
- iii) elektrische Widerstandsheizung eins solchen Teils, und/oder
- iv) Peltier-Erwärmung
oder -kühlung
dieses Teils.
-
Ein
bevorzugtes Temperaturregelungsmittel ist in schematischem Querschnitt
in 15 gezeigt, in Kombination mit einer Kassette
des in 13 gezeigten Typs (entsprechende
Teile sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet). In diesem
Fall ist die unterste Platte 111 ein extrudierter (z.B.
Aluminium-)Kühlkörper des
Typs, der herkömmlicherweise in
elektronischen Systemen verwendet wird und der mehrere Kühlungs"rippen" 111a aufweist.
In diesem Fall kann der Kühlkörper mittels
elektrischer Heizeinrichtungen 112, die mit ihm verbunden
sind, auch selbst erwärmt
werden. Das Anlegen von Strom an diese Heizeinrichtungen erhöht die Temperatur
des Kühlkörpers 111 und,
durch Leitfähigkeit,
der angeschlossenen Kassette. Die Temperatur kann durch ein beliebiges
herkömmliches
Mittel beobachtet werden, z.B. Platinwiderstands- oder Thermoelementsensoren. Unter Verwendung
einer automatisierten Temperaturregelungseinrichtung kann die Temperatur
der Baugruppe auf einem beliebigen gewünschten Niveau oberhalb der
Umgebungstemperatur stabilisiert werden.
-
Eine
Umhüllung 113 passt
um die gesamte Baugruppe, um Konvektion und andere Luftströmungen und
dadurch Temperaturunterschiede in der Anordnung zu minimieren. Dann
ist jedoch die natürliche
Abkühlungsgeschwindigkeit
der Baugruppe, wenn kein Strom an der Heizeinrichtung vorhanden ist,
verringert, was wiederum ihre Gesamtbetriebsrate verlangsamt und
sogar für
den Testvorgang selbst schädlich
sein kann. Eine schnellere Kühlung
kann daher erreicht werden, indem eine Luftströmung verwendet wird, die durch
einen elektrisch angetriebenen Ventilator (nicht gezeigt) durch
den Kühlkörper 111 gezwungen
wird. Ein solcher Ventilator kann auch von dem automatischen Temperaturregelungssystem
gesteuert werden, so dass er automatisch aktiviert wird, wenn Kühlung erforderlich
ist. Wenn eine Kühlung
unter die Umgebungstemperatur erforderlich ist, muss Luft, die von
dem Ventilator angezogen wird, vorgekühlt werden, wobei eine beliebige
von einer Vielzahl bekannter Techniken verwendet werden kann.
-
Die
hierin beschriebene Vorrichtung zur Durchführung chemischer Tests kann
eine beliebige gewünschte
Zahl von Teststationen aufweisen, wie in 1 gezeigt,
wobei jede Station eine Vielzahl von Kassettenstellen aufweist.
Die oben im Zusammenhang mit 1 bis 15 und 17 bis 25 beschriebene
Vorrichtung ermöglicht
eine Bearbeitung mit einer beliebigen aktiven Kombination von Kassetten
und Teststationen.
-
Die
gemeinsamen Fluidverbindungen führen dazu,
dass aktive Kassettenpositionen in einer Station teilweise voneinander
abhängig
sein können. Jede
Station kann jedoch vollständig
unabhängig
arbeiten. Ein Steuerungsrechner oder anderer Sequenzer kann verwendet
werden, um die Ventile, Pumpen, Heizeinrichtungen und anderen Vorrichtungen
zu betätigen,
die nötig
sind, um eine vorprogrammierte Bearbeitungssequenz an einer oder
mehreren Stationen auszuführen.
-
Im
Folgenden wird beschrieben, wie die Vorrichtung typischerweise betrieben
werden kann, unter Bezugnahme auf eine Teststation. Andere Stationen
in der Vorrichtung können
auf ähnliche
Weise synchron oder asynchron betrieben werden.
-
Vorbereitung
-
Bevor
ein Bearbeitungsdurchlauf durchgeführt werden kann, müssen alle
Waschmittel, Reagenzien usw. in den entsprechenden Behältern sein. Es
ist typischerweise eine manuelle Aufgabe, die Behälter zu
prüfen
und zu füllen.
Abfallflaschen müssen ebenfalls
mit ausreichender Restkapazität
vorhanden sein. Die Vorrichtung kann mit „Hauptleitungs"-Versorgungen versehen
sein, wie gereinigtes Wasser, Gas und unter einigen Umständen Abfall. Eine
automatische Prüfung
der Behälterpegel
kann durch eine beliebige einer Vielzahl bekannter Techniken erfolgen
(z.B. ein Gewichtssensor oder Wägegleichgewicht).
-
Stationskonfiguration und Probenspeicherung
-
Wenn
weniger Testsubstrate bearbeitet werden sollen als die maximale
Stationskapazität,
müssen
nicht genutzte Kassettenpositionen deaktiviert werden. Abhängig von
der genauen Konfiguration der Fluidsteuerungsvorrichtungen und der
Stationsbaugruppe, erfordert dies eventuell keine weitere Aktion.
Bei der bevorzugten Anordnung ist es jedoch nötig, nicht genutzte Kassettenpositionen „abzuschalten", um ein Austreten
von Steuerungsgas oder anderen Fluiden von exponierten Durchlassöffnungen
zu verhindern. Dies wird so erreicht, wie schematisch in 16 gezeigt ist.
-
16a ist eine Seitenansicht und 16b eine stilisierte Draufsicht auf eine „abgeschaltete" Kassette von der
oben beschriebenen Vorrichtung. Wie in 15 bezeichnet 111 eine
Platte, die sowohl als Träger
als auch als Kühlkörper fungiert, 91 bezeichnet
eine Fluidplatte, die Fluidsteuerungsvorrichtungen und Fluidkanäle trägt, und 100 bezeichnet
die Membran zwischen diesen beiden Platten. Eine Verstärkungsplatte 114 und
eine einfache abdichtende Dichtung 115 sind oben auf der
Fluidplatte 91 mittels einer Federklemme 116 und
einer Knebelklemme 117 festgeklemmt.
-
Idealerweise
ist die Vorrichtung so angeordnet, dass sogar in den „abgeschalteten" Kassetten die Fluidsteuerungsvorrichtungen
periodisch (und bevorzugt automatisch) betätigt werden, d.h. Fluid wird
durch sie hindurchgeleitet, um eine Adhäsion zwi schen den flexiblen
Membranen und den angrenzenden Platten zu verhindern oder wenigstens
zu reduzieren.
-
Für jede „aktive" Kassette werden
eine Membran 93 und eine Zwischenplatte 94 (s. 13) an Stelle der Verstärkungsplatte 114 und
der Dichtung 115 verwendet, die unter Verwendung ähnlicher
Feder- und Knebelklemmen befestigt werden. Wenn diese an ihrem Platz
sind, können
eine oder mehrere kleine Mengen Probenfluid oder anderes Reagens zuvor
in eine oder mehrere der Speichervorrichtungen der Kassette geladen
werden, idealerweise über Fluidladevorrichtungen,
wobei z.B. eine Pipette oder Spritze benutzt wird. (Die Spritze
ist idealerweise mit einer hohlen Spitze versehen, die für ein abdichtendes
Einsetzen in die Einlassöffnung
der entsprechenden Fluidsteuerungsvorrichtung geeignet ist.)
-
Einsetzen der Testsubstrate
-
Nachdem
die Probe und andere nötige
Fluide zuvor geladen wurden, können
die Dichtung 95, das Testsubstrat 97 und die Klemmplatte 96 (13 und 15) in
jede aktive Kassette eingesetzt werden. Wiederum werden diese zweckmäßigerweise durch
Federklemmen an ihrem Platz gehalten, wie im Zusammenhang mit 16 beschrieben. Das Testsubstrat trägt wenigstens
eine „Proben"spezies, die (bevorzugt
selektiv) mit einer Zielspezies reagiert, die in der getesteten
Probe vorhanden ist oder deren Vorhandensein angenommen wird. Ein
typisches Testsubstrat für
einen biochemischen Test ist ein Glas-Mikroskopobjektträger, der
mit Streptavidin überzogen
ist, wobei eine oder mehrere (bevorzugt ein Feld von) biotinmarkierten
Proben wie Nukleotidsequenzen, Antigene oder Antikörper darauf
immobilisiert sind. Die Verwendung einer Avidin-Biotin-Bindung zur
Immobilisierung biologischer Reagenzien auf einem Substrat ist völlig herkömmlich.
-
Einsetzen der Stations-Unterbaugruppe
in die Teststation
-
Sobald
eine Stations-Unterbaugruppe des in 13 gezeigten
Typs (die eine Vielzahl von Kassetten enthält) mit allen erforderlichen
Testsubstraten, Probenfluiden und Ab dichtplatten für nicht
genutzte Positionen präpariert
wurde, wird sie in eine der Teststationen 3 der Vorrichtung
von 1 eingesetzt. Dabei entstehen Fluid- und elektrische
Verbindungen zwischen den Fluid- und Wärmesteuerungsvorrichtungen
der Station und denen der Unterbaugruppe.
-
Automatisierte Bearbeitung
-
Die
Vorrichtung kann anschließend
verwendet werden, um einen fast vollständig automatisierten chemischen
Test durchzuführen,
typischerweise unter der Steuerung eines vorprogrammierten Mikrocomputers
oder anderer Prozesssteuerungsmittel. Dieser wird installiert, um
die Pumpen, Ventile, Wärmesteuerungseinrichtungen
und andere notwendige Vorrichtungen in einer vorprogrammierten Abfolge
zu betätigen.
Eine typische Abfolge umfasst:
- i) Reinigen
des Systems: Abwechselndes Öffnen jedes
Ventils zwischen Behältern
und jeder Pumpe. Bei Betrieb der Pumpe ist das Verteiler-Bypassventil 14 (2)
offen. Flüssigkeit
gelangt in den Abfall, wobei sie alle Fluidleitungen und Verteiler
freigeben.
- ii) Waschen der Substrate: Ausgewählte Behälter, die z.B. konzentrierte
Waschflüssigkeit
und destilliertes Wasser enthalten, werden mit der Pumpe/den Pumpen
verbunden, indem das entsprechende Ventil/die entsprechenden Ventile
geöffnet
werden. Die Pumpe(n) werden mit einer Rate betrieben, die von dem
erforderlichen Fluidmischverhältnis
und der Strömungsgeschwindigkeit
abhängt,
wobei Letztere von der Zahl der aktiven Kassetten in der Teststation
abhängt.
Einlass- und Auslassventile für
ausgewählte
Kassetten werden geöffnet
(durch entsprechende Betätigung
des angeschlossenen Steuerungsventils, das Druck oder ein Vakuum
oder Belüftung
auf die Ventilsteuerungsdurchlassöffnungen aufbringt). Was aus
den Kassetten herausströmt,
gelangt in den Abfall. Aktive Kassetten können unabhängig oder zusammen durch entsprechende
Steuerung ihrer Einlass- und Auslassventile gewaschen werden.
- iii) Aufbringen von Reagens/Reagenzien: Wie in Schritt (ii),
aber unter Verwendung eines oder mehrerer Reagensfluidbehälter als
Quelle(n). Reagensfluide können
Puffer, Tenside, Elektrolyten, Katalysatoren, Reaktionsinitiatoren und/oder
-terminatoren, Blockierungsagenzien, markierte Reagenzien und Ähnliches
umfassen.
- iv) Einspritzen der Probe: Bei geschlossenen Einlassventilen,
aber bei offenen Auslassventilen der Kassetten werden die entsprechenden
Steuerungsdurchlassöffnungen
der Probenspeichervorrichtungen mit Druck beaufschlagt. In den Vorrichtungen
gespeicherte Flüssigkeit
wird in die Probenkammern der Kassetten eingespritzt.
-
Gleichzeitig
mit den anderen Schritten kann die Temperatur der Kassettenbaugruppen
von dem Wärmesteuerungssystem
auf einen vorher bestimmten Wert gesetzt werden. Dies kann ein Erwärmen oder
Kühlen
erfordern, wie oben beschrieben.
-
Während des
Tests wird Druck (und fakultativ ein Vakuum) alternierend auf die
Agitationsvorrichtungen jedes Paars Vorrichtungen in jeder aktiven Kassette
aufgebracht (wobei die Einlass- und Auslassventile geschlossen sind).
Dies bewegt die Flüssigkeit
in den Probenkammern hin und her.
-
Nachfolgende
Testschritte können
Waschen, Erwärmen
und/oder Kühlen,
Agitieren und/oder Zuführen
von weiteren Reagenzien oder Proben zu den Testsubstraten und Probenfluiden
umfassen, alles wie oben beschrieben.
-
Wenn
der Test abgeschlossen ist, kann Gas oder Luft durch die Kassetten
gepumpt werden, um die meiste Flüssigkeit
in den Probenkammern zu entfernen. Die Testsubstrate können anschließend aus den
Kassetten entfernt und in geeigneter Weise abgebildet werden, um
die gewünschten
Testergebnisse zu erhalten. Bei dem Waschschritt/den Waschschritten
ermöglicht
es die Vorrichtung, die Waschlösungskonzentration
wie gewünscht
zu ändern.
Dies ermöglicht
wiederum mehrere aufeinanderfolgende Waschschritte, typischerweise
mit steigendem Stringenzgrad.
-
Aus
dem Obigen wird deutlich, dass die hier beschriebene Vorrichtung
mehrere Schlüsselvorteile haben
kann, nämlich:
- i) Eine kleine Menge Reaktions- oder Waschfluid kann
an dem Testsubstrat eingeschlossen sein;
- ii) multiple Testsubstrate können
gleichzeitig und wirtschaftlich bearbeitet werden;
- iii) kleine Mengen Probenfluid können für jedes getestete Substrat
zuvor geladen und effizient gespeichert werden;
- iv) multiple Proben können
für jedes
Testsubstrat gespeichert werden, was eine multiple Probenbearbeitung
mit z.B. mehreren verschiedenen Antikörpern ermöglicht;
- v) der Betrieb kann wenigstens teilweise, bevorzugt vollständig, automatisiert
werden;
- vi) das Probenfluid kann an der aktiven Oberfläche des
Testsubstrats agitiert werden;
- vii) multiple Wasch- oder Reagensfluide können in die Probenkammer eingeführt werden;
- viii) Wasch- und/oder Reagensfluide können vermischt werden, um gewünschte Konzentrationen oder
Mischungen zu erhalten, die im Verlauf der Zeit kontinuierlich geändert werden
können;
- ix) große
Probemahlen können
gleichzeitig getestet werden, wobei für jede eine unabhängige Steuerung
der Bearbeitungsbedingungen (z.B. Temperatur und Fluidbewegung)
stattfindet;
- x) die Fluidsteuerungsvorrichtungen wie Ventile und Agitationseinrichtungen
sind relativ einfach und kompakt im Aufbau, da sie in die Kassetten integriert
sind. Dies ermöglicht
die Verwendung von großen
Zahlen von Reagens- und Probenfluiden, ohne dass Größe, Komplexität und Kosten der
Vorrichtung insgesamt über
Gebühr
steigen.