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Die
vorliegende Erfindung betrifft mutiertes Cyclin G1 mit einem dominant-negativen
Phänotyp,
das zur Behandlung von pathologischen Zuständen und Erkrankungen nützlich ist,
die abnormale Zellvermehrungen, wie beispielsweise Tumoren, Krebs,
Restenose, Hyperplasien, Hornhauttrübung und Katarakte, umfassen,
wodurch die Funktion des natürlichen
Cyclin G1-Proteins gehemmt wird. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung ein Expressionsvehikel, wie beispielsweise einen retroviralen
Vektor oder einen adenoviralen Vektor, der ein Polynukleotid umfasst,
das für
mutiertes Cyclin G1-Protein kodiert.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gene,
die für
eine neue Klasse von Proteinen kodieren, die als Cycline bekannt
sind, sind als neue Klasse von Protoonkogenen ermittelt worden,
und von Cyclin abhängige
Kinase (oder Cdk) Inhibitoren sind als Tumorsuppressoren identifiziert
worden, wodurch die molekularen Mechanismen der Zelltransformation
und Tumorgenese mit der die Enzymologie regelnden Zellzykluskontrolle
verbunden wurden. (Hall u.a., Curr. Opin. Cell Biol., Bd. 3, Seiten
176-184 (1991); Hunter u.a., Cell, Bd. 79; Seiten 573-582 (1994);
Elledge u.a., Curr. Opin. Cell Biol., Bd. 6, Seiten 874-878 (1994);
Peter u.a., Cell, Bd. 79, Seiten 181-184 (1994)). Die sequenzielle Expression
von speziellen Cyclinen und die wesentlichen Funktionen von speziellen
Cdk Komplexen sind bestimmt worden (Wu u.a., Int. J. Oncol., Bd.
3, Seiten 859-867 (1993); Pines u.a., New Biologist, Bd. 2, Seiten 389-401
(1990); Pines, Cell Growth and Differentiation, Bd. 2, Seiten 305-310
(1991); Reed, Ann. Rev. Cell Biol., Bd. 8, Seiten 529-561 (1992);
Sherr, Cell, Bd. 79, Seiten 551-555 (1994), wodurch direkte Verbindungen zu
den grundlegenden Mechanismen der DNA Replikation, Transkription,
Reparatur, genetischen Instabilität und Apoptose zur Verfügung gestellt
werden. (D'Urso
u.a., Science, Bd. 250, Seiten 786-791 (1990); Wu u.a., Oncogene,
Bd. 9, Seiten 2089-2096 (1994); Roy, Cell, Bd. 79, Seiten 1093-1101
(1994); Meikrantz u.a., Proc. Nat. Acad. Sci, Bd. 91, Seiten 3754-3758 (1994)).
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Ein
metastatisches Karzinom ist ein wichtiges Ziel für die Gentherapie, da die Krankheit
schlechte Resultate erzielt. Kolorektalkrebs beispielsweise ist
in den Vereinigten Staaten die zweihäufigste Todesursache bei Krebs
nach Lungenkrebs und ihm folgen Brustkrebs und Bauchspeichseldrüsenkrebs
(Silberberg u.a., Cancer Clin., Bd. 40, Seiten 9-26 (1990)). Von
diesen Karzinomen hat der Bauchspeicheldrüsenkrebs die schlechteste Prognose.
Die mittlere Überlebenszeit
von Patienten mit metastatischem Bauchspeicheldrüsenkrebs beträgt drei
bis sechs Monate und innerhalb eines Jahrs sind praktisch alle Patienten
tot (Merrick u.a., Gastroenterol. Clin. N. Amer., Bd. 19, Seiten
935-962 (1990)). Etwa 40 % der Patienten leiden zur Zeit der Diagnose
entweder an einer metastatischen Erkrankung der Leber oder der Peritonealhöhle oder
von beidem. Die Chemotherapie für
eine metastatische Erkrankung ist trotz einer multimodalen Therapie
unwirksam. Daher sind alternative Ansätze für das metastatische Karzinom
wünschenswert.
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Wu
u.a. (Oncol. Reports, Bd. 1, Seiten 705-711 (1994)) offenbart die
abgeleitete Aminosäuresequenz und
cDNA Sequenz für
humanes Cyclin G1-Protein. Wu u.a. offenbart auch, dass höhere Niveaus
an Cyclin G1-Expression in Osteosarkomzellen und in Ewing-Sarkomzellen
gefunden wurden als in normalen diploiden humanen Fibroblasten.
Obwohl Wu u.a. der Meinung sind, dass die Überexpression von Cyclin G1-Protein
in humanen Osteosarkomzellen eine potentielle Verbindung zu Krebs
liefert, offenbaren Wu u.a. nicht die Krebsbehandlung durch Störung oder
Hemmung der Funktion von Cyclin G1-Protein in Krebszellen.
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Atherosklerose,
eine Hauptursache sowohl für
den Myokard- als auch den Hirninfarkt, ist für ~50 % der gesamten Mortalität in den
Vereinigten Staaten und Europa verantwortlich (Ross, Nature, Bd.
362, Seiten 801-809 (1993); Murray und Lopez, The Global Burden
of Disease, Harvard University Press, Cambridge, MA (1996)). Zusätzlich zur
Bypasseinpflanzung und Endarterektomie ist die perkutane transluminale
Koronarangioplastie (PTCA) zur Standardbehandlung für eine vaskuläre Stenose
geworden (Fitz Gibbon u.a., Can. J. Cardiol., Bd. 12, Seiten 893-900
(1996)). Obwohl die Erfolgsrate der ersten PTCA auf gut über 90 %
angestiegen ist, wird die langfristige Wirksamkeit des Verfahrens
durch die letztendliche Entwicklung einer neointimalen Hyperplasie
und Restenose bei ~30 bis 50 % der Patienten eingeschränkt (Glagov,
Circulation, Bd. 89, Seiten 2888-2891 (1994); Schwartz u.a., Am.
Coll. Cardiol., Bd. 17, Seiten 1284-1293 (1992); Myers u.a., Wound
Healing Responses in Cardiovascular Disease, Weber, Hrsg., Futura
Publishing Co., Mt. Kisco, NY, Seiten 137-150 (1995); Chef u.a.,
J. Clin. Invest., Bd. 99, Seiten 2334-2341 (1997)), und zwar oft
in einem solchen Umfang, das eine zweite PTCA notwendig wird (Kirchengast
u.a., Cardiovasc. Res., Bd. 39, Seiten 550-555 (1998)). Bis jetzt
gibt es keine ausreichend wirksame pharmakologische Strategie, um
ihre breite Anwendung zu rechtfertigen (Herrman u.a., Drugs, Bd.
46, Seiten 18-52 (1993); De Meyer und Bult, Vascul. Med., Bd. 2, Seiten
179-189 (1997)). Daher stellt die Kontrolle der Neointimabildung
ein Hauptziel der heutigen Forschung in der Vaskularbiologie (Schwartz
u.a., The Intima. Circulation Res., Bd. 77, Seiten 445-465 (1995))
und ein Modellsystem für
die Entwicklung von neuen molekularen Arzneimitteln dar (Gibbons
u.a., Science, Bd. 272, Seiten 689-693 (1996)).
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Die
starke Komplexität
und Redundanz bei den Wachstumsfaktorsignalwegen hat die Prüfung von konservierten
Zellzykluskontrolle-Pathways
bei der Ausgestaltung von neuen cytostatischen Therapien veranlasst
(Barr und Leiden, Trends Cardiovasc. Med., Bd. 4, Seite 57 (1994);
Andres, Int. J. Molecular Med., Bd. 2, Seiten 81-84 (1998); Braun-Dullaeus
u.a., Circulation, Bd. 98, Seiten 82-89 (1998)). Demgemäß konzentrieren sich
eine Anzahl von neuen Gentherapieansätzen zum Hemmen der SMC Proliferation
und Neointimabildung auf spezifische Zellzykluskontrollelemente,
einschließlich
Oligodesoxynukleotide, die Antisense-Konstrukte von Cyclin abhängigen Proteinkinase
(CDK) Untereinheiten darstellen (Morishita u.a., Proc. Nat. Acad.
Sci, Bd. 90, Seiten 8474-8478 (1993), Morishita u.a., J. Clin. Invest.,
Bd. 93, Seiten 1458-1464 (1994); Abe, 1994), adenovirale Vektoren,
die Cdk Inhibitoren tragen (Chang u.a., Science, Bd. 267, Seiten
518-522 (1995); Chef u.a., 1997) oder Vektoren, die grundlegend
aktive Formen des Rb Proteins tragen (Chang u.a., J. Clin. Invest.,
Bd. 96, Seiten 2260-2268 (1995); Smith u.a., Exp. Cell Res., Bd.
230, Seiten 61-68
(1997)). Andere Studien verwenden die molekularen „Köder"-Oligodesoxynukleotid-Strategien,
die gegen den Transkriptionsfaktor E2F gerichtet sind (Morishita
u.a., Proc. Nat. Acad. Sci., Bd. 92, Seiten 5855-5859 (1995), der
die Induktion von multiplen Zellzykluskontrollgenen reguliert. Die
berichtete Wirksamkeit dieser Versuchsansätze stützt das Konzept, dass Zellzykluskontrollelemente,
die in Neointimaläsionen
selektiv hochreguliert werden, strategische therapeutische Ziele
darstellen.
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Neuere
Studien haben die Hochregulation von Cyclin G1, einem induzierbaren
Zellzykluskontrollelement (Tamura u.a., Oncogene, Bd. 8, Seiten
2113-2118 (1993); Wu u.a., 1994; Horne u.a., J. Biol. Chem., Bd. 271,
Seiten 6050-6061 (1996); Morishita u.a., 1995), im Anschluss an
eine Ballonkatheterverletzung bei Nagetieren (Zhu u.a., 2000; eingereicht)
und nicht humanen Primaten (Kaijin Wu u.a., 1999; eingereicht) beschrieben.
Die erzwungene Expression von Cyclin G1 in transfizierten Zellen
in vitro beschleunigt den Zellzyklus und fördert die klonale Expansion
(Smith u.a., Exp. Cell Res., Bd. 230, Seiten 61-68 (1997), während die Blockade
der Cyclin G1-Expression durch Antisense-Strategien eine Zytostase
und Zytolyse hervorruft (Skotzko u.a., Cancer Res., Bd. 55, Seiten
61-68 (1995); Chef u.a., Hum. Gene Ther., Bd. 8, Seiten 1667-1674 (1997);
Hung u.a., Int. J. Pediatr. Hematol. Oncol., Bd. 4, Seiten 317-325
(1997).) Im Rahmen der SMC Proliferation ist gezeigt worden, (i)
dass ein Antisense-Cyclin G1-retroviraler
Vektor, der auf einen ausreichend hohen Titer (108 cfu/ml)
konzentriert wurde, das Überleben
und die Proliferation von vaskulären
SMCs in transduzierten Ratten (Zhu u.a., Circulation, Bd. 46, Seiten
628-635 (1997)) und Primaten (nicht veröffentlichte Beobachtungen)
hemmte und (ii) dass die intraluminale Abgabe dieses konzentrierten
Antisense-Cyclin G1-Vektors in durch einen Ballon verletzte Halsschlagadern
von Ratten eine signifikante Verringerung der Neointimabildung in
vivo erzeugte (Zhu u.a., 1997). Skotzko u.a., Cancer Research, American
Association for Cancer Research, Baltimore, Bd. 55, Nr. 23, 1995,
Seiten 5493-5498 offenbart, dass die Proliferation von Sarkomzellen
durch die Antisense-Hemmung von Cyclin G1 gehemmt werden kann. Diehl
und Sherr, Molecular and Cellular Biology, Bd. 17, Nr. 12, 1997,
Seiten 7362-7374 beschreiben eine dominant-negative Cyclin D1-Mutante, die den
nukleären
Import von cyclinabhängiger
Kinase 4 (CDK4) und deren Phosphorylierung durch CDK aktivierende
Kinase verhindert. Daher scheint Cyclin G1 sowohl ein passender
als auch vorteilhafter Bereich für die
therapeutische Intervention zur Handhabung einer vaskulären Restenose
zu sein.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Anmelder haben festgestellt, dass es durch das Stören und/oder
Hemmen der Funktion von Cyclin G1-Protein in Krebszellen möglich ist,
das Wachstum und/oder das Überleben
solcher Krebszellen zu hemmen, zu verhindern oder zu unterbinden.
Daher betrifft die vorliegende Erfindung pathologische Zustände und Krankheiten,
die abnormale zelluläre
Proliferationen beinhalten, indem die Funktion von Cyclin G1-Protein durch
das Verabreichen von mutiertem Cyclin G1-Proteinen an solche proliferierenden
Zellen in einem Tier gehemmt wird. Zu solchen pathologischen Zuständen und
Krankheiten gehören,
aber sind nicht darauf beschränkt,
Krebs, Tumore, Hyperplasien, Restenose, Hornhauttrübung und
Katarakte. In bevorzugten Ausführungsformen
wird das mutante oder abweichende Cyclin G1-Protein an das betroffene
Tier durch die Gabe von Expressionsvehikeln, die mutierte Cyclin
G1-Proteine kodierende Polynukleotide umfassen, verabreicht. Solche
Expressionsvehikel umfassen Virusvektoren, wie beispielsweise retrovirale
Vektoren und adenovirale Vektoren und synthetische Vektoren, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Tiere, die durch den Gegenstand der Erfindung vorteilhaft behandelt
werden können,
umfassen Säugetiere,
einschließlich
Menschen und nicht humane Primaten, Hunde, Katzen, Pferde, Rinder
und Schafe, sind aber nicht darauf beschränkt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird nun mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben, worin
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1(A) Transduktionseffizienz von auf die
Matrix ausgerichteten retroviralen Vektoren in MiaPaca2 Zellen. β-Galactosidase
exprimierende Zellen sind mit blau gefärbten Kernen gezeigt. (B) Zytostatische
Wirkungen von auf die Matrix ausgerichteten retroviralen Vektoren
mit einem mutanten Cyclin G1-Konstrukt in MiaPaca Krebszellen. Die
Anzahl der Zellen pro Vertiefung, aufgetragen auf der vertikalen
Achse, wird als Funktion der Zeit (Tage nach der Transduktion),
aufgetragen auf der Horizontalachse, ausgedrückt. D10 Medium-Kontrolle;
Nullvektor, der nur das neo' Gen
trägt:
AS 587 und AS 693 Vektoren, die Antisense-Cyclin G1-Konstrukte tragen;
DNT 41 bis 249 oder dnG1 Vektor, der eine Deletion im N-Terminus
von humanem Cyclin G1 trägt,
(C) Western Analyse einer humanen Cyclin G1-Proteinexpression in
mit dnG1-Vektor transduzierten Krebszellen im Vergleich zu mit Nullvektor
transduzierten Krebszellen ohne G418 Selektion. Immunreaktives dnG1
(Cyclin G1 DN41) wird als leicht gefärbte Bande im Bereich von 20
kDa (Spur 2) festgestellt, während
das endogene Cyclin G1-Protein als intensiv gefärbte Bande im Bereich von ~30
kDa zu sehen ist (Spuren 1 bis 3).
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2 Expression von humanem Cyclin G1-Protein
in metastatischen Tumorherden. Hochgradige Expression von humanem
Cyclin G1-Protein in Tumorherden (A; t) von mit PBS behandelten
Tieren und in Rest-Tumorherden von Tieren, die mit niedrig dosiertem
dnG1 Vektor behandelt wurden (B; Pfeil), wie durch intensives Färben von
immunreaktivem Cyclin G1 mit einem anti-human Cyclin G1-Antikörper nachgewiesen (braun
färbendes
Material).
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3 Hämatoxylin-Eosin-Färbung von
Gewebeschnitten der Leber zeigt die Tumorherde der PBS Kontrollgruppe
(A & C; 40X und
100X) und der mit dnG1 Vektor behandelten Tiere (B & D; 40X und 100X). Apoptose
in Tumorherden der PBS Kontrollgruppe (E; 100X) und der mit dnG1
Vektor behandelten Tiere (F & H:
100X und 200X; Pfeile) wird als rötlichbraunes immungefärbtes Material
in einem ApopTagPlus Peroxidase in situ Apoptoseassay gezeigt. (G)
Die negative Färbekontrolle
ohne das terminale Desoxynukleotidyltransferase TdT Enzym; t = Tumorherde;
h = Hepatozyten im Leberparenchym.
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4 Die
humane Cyclin G1-Sequenz ist im Vergleich zu denen von humanem Cyclin
I, humanem Cyclin A und S. Pom Cig1 gezeigt. Konservierte Regionen
sind durch graue Kästchen
angegeben.
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5 Klonieren von humaner Cyclin G1 cDNA
in den retroviralen pREX Expressionsvektor. Die Darstellung zeigt
die schrittweise Klonierung von punktmutantem Cyclin G1(PM 61) in
pG1PM61A/REX.
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6 Schematische
Darstellungen von pREX, Antisense und mutanten Cyclin G1-Konstrukten.
(A) Karten- und Restriktionsklonierungsstellen des retroviralen
pREX Expressionsvektors (B) schematische Darstellung von Antisense
Cyclin G1 Fragmenten (C) schematische Darstellung von mutanten Cyclin
G1 Fragmenten.
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7 In vitro Studien bezüglich der Plasmid DNA Transfektion,
Transduktionseffizienz und Transduktion von Ratten A10 und Affen
SMCs mit auf die Matrix gerichteten retroviralen Vektoren, die Markergene
und mutante Cyclin G1-Konstrukte tragen. (A) Proliferation von Ratten
A10 SMCs, transfiziert mit mutanten Cyclin G1-Plasmid DNA Konstrukten.
Die Zellzahlen, aufgetragen auf die Vertikalachse, sind als Funktion
der Zeit, Tage nach der Transduktion, aufgetragen auf die Horizontalachse,
ausgedrückt;
(B) Transduktionseffizienz in Ratten A10 Zellkulturen im Anschluss
an eine einzelne zweistündige
Transduktion mittels auf die Matrix gerichteter VSVG pseudotypisierter
retroviraler Vektoren, die ein auf den Kern gerichtetes β-Galactosidase-Gen tragen.
Die Transduktionseffizienz % ist ausgedrückt als Funktion der Multiplizität einer
Infektion (log MOI); (C) Proliferation von
humanen MiaPaca Zellen, die mit mutanten Cyclin G1 Retrovirusvektoren
transduziert sind; (D) Proliferation von Affen SMCs, die mit mutanten
Cyclin G1 Retrovirusvektoren transduziert sind.
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8 Transientes Transfektionsschema und
Virioneinbau von Antisense und mutanten Cyclin G1-Vektoren, die
ein auf die Matrix ausgerichtetes Motiv und ein VSVG Protein in
dualer Hüllkonfiguration
zeigen. (A) Retrovirale Stammkulturen („stock") wurden mittels eines transienten vier
Plasmid-Kotransfektionssystems erzeugt (Soneoka u.a., 1995), bei
dem die Verpackungskomponenten gag-pol, das auf die Matrix gerichtete
(CBD) env, das fusogene VSVG env und ein retroviraler Vektor, der
ein Cyclin G1 Konstrukt trägt,
die jeweils vom CMV Promotor exprimiert wurden, auf separaten Plasmiden
angeordnet wurden, die jeweils den SV40 Replikationsursprung enthielten.
(B) Die Western Analyse zeigt das MLV-basierende gp70 env Protein als
immunreaktive Bande, die zur Region von ~70 kDa wandert, das VSVG
Protein bei ~64 kDa und die virale gag (CA) Proteinkontrolle zwischen
36 und 50 kDa. Pseudo („mock)
= keine Hüllkontrolle;
CAE 109 Kontrolle = nicht gerichteter Nullvektor mit WT MLV env;
Hs2 + VSVG 109 Kontrolle = auf die Matrix gerichteter Nullvektor
mit einem MLV env, das ein Kollagenbindungsmotiv und VSVG Protein
in dualer env Konfiguration zeigt; CAE 587 = nicht gerichteter Antisense
Cyclin G1-587 Vektor mit WT env; Hs2 + VSVG 587 = auf die Matrix gerichtetes
VSVG pseudotypisiertes Antisense Cyclin G1-587; CAE 693 = nicht
gerichteter Antisense Cyclin GI-693 Vektor mit WT env; Hs2 + VSVG
693 = auf die Matrix gerichtetes VSVG pseudotypisiertes Antisense Cyclin
G1-693; CAE D/N (41-249) = nicht gerichteter mutanter D/N (41-249)
Vektor mit WT env; Hs2 + VSVG D/N (41-249) = auf die Matrix gerichteter VSVG
pseudotpyisierter mutanter D/N (41-249) Vektor.
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9 Synzytienbildung
in Ratten A10 Zellkulturen nach der Transduktion mit Antisense und
mutanten Cyclin G1 Retrovirusvektoren. Die Mikroaufnahmen zeigen
das morphologische Auftreten von Ratten A10 Zellen transduziert
mit Nullvektor (A & B);
(C&D) Antisense
Cyclin G1-693 Vektor, (D&E)
mutantem Cyclin G1 (dnG1) Vektor. Die Synzytien sind durch Pfeile
gekennzeichnet.
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10 Western Blot Analyse der Cyclin G1
Expression in Affen und Ratten A10 Zellen, transduziert mit mutanten
Cyclin G1 Vektoren. Zellproteine von transduzierten Zellen wurden
12, 24 und 48 Stunden nach der Transduktion mit den Zellen verglichen,
die mit dem Nullkontrollvektor transduziert waren. (A) Verringerte Expression
von immunreaktivem humanem Cyclin G1 Protein in Affen SMC Kulturen,
transduziert mit einem Antisense Cyclin G1-693 retroviralen Vektor
im Vergleich zum Nullvektor (Vektor) (B) Auftreten von immunreaktivem
mutantem humanem Cyclin G1 (p20 Mutante) bei 20 kDa in Ratten A10
Zellkulturen 24 und 48 Stunden nach der Transduktion mit dem dnG1
retroviralen Vektor, der in Zellen fehlte, die mit dem Kontrollvektor (Vektor)
transduziert waren.
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11 Immunhistochemisches Färben von
Ratten Cyclin G1 Protein in mit einem Ballon verletzten Rattenarterien.
Eine erhöhte
Cyclin G1 nukleäre
Immunreaktivität
(angegeben durch rötlichbraune
Kernfärbung)
in neointimalen Zellen der (A) mit Nullvektor (B) PBS und (D) dnG1
Vektor behandelten arteriellen Segmenten. Verminderte Intensität der Cyclin
G1 Immunreaktivität
in den (C) mit Antisense Cyclin G1-693 behandelten arteriellen Segmenten.
Verminderte Intensität
der Cyclin G1 Immunreaktivität
in den (C) Antisense Cyclin G1-693 behandelten arteriellen Segmenten.
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12 Einmonatige
in vivo Wirksamkeitsstudien mittels auf die Matrix ausgerichteter
VSVG pseudotypisierter dnG1 Vektoren. Mit Elastin gefärbte Gewebeschnitte
von Rattenkarotisarterien, die einen Monat nach der Ballonverletzung
und intraluminaler Instillation einer (A) PBS Kontrolle (B) Kochsalzlösung, (C)
einem Nullvektor und (D) dnG1 Vektor geerntet wurden.
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13 Anhalten des Tumorwachstums mit einem
(7-tägigen)
Behandlungszyklus des Mx- dnG1 Vektors. Der zellzerstörende („cytocidal") Vektor wurde täglich für insgesamt
7 Tage direkt in die Schwanzvene injiziert. Die Tiere wurden am
8. Tag nach den Messungen der mit einer Schieblehre erhaltenen Tumorvolumina getötet. Es
ist zu beachten, dass die Tumorvolumina am Anfang der Behandlung
der Tiere in der 13A beträchtlich größer als die in der 13B waren. Allerdings wurden bei beiden Experimenten
mit dem Mx-dnG1 Vektor deutliche Verringerungen der Tumorgröße am 4.
Behandlungstag beobachtet (n = 6), während ein fortschreitender
Anstieg der Tumorgröße bei Tieren
festgestellt wurde, die mit dem Kontroll Mx-nBg Vektor behandelt
wurden (n = 4). Das Tumorvolumen (mm3; aufgetragen
auf der Vertikalachse) wurde als Funktion der Zeit (Tage; aufgetragen
auf der Horizontalachse) ausgedrückt.
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14(A) Langfristige Wirksamkeitsstudien
mit dem Mx-dnG1 Vektor. Mäuse,
die angewachsene Tumor-Xenotransplantate tragen (Tumorvolumen ~50
mm3), wurden randomisiert, um entweder Placebo
(PBS; n = 3), einen nicht gerichteten CAE-dnG1 Vektor (n = 4) oder
einen auf die Matrix gerichteten Mx-dnG1 Vektor (n = 4) aufzunehmen.
200 μl Vektor
(Vektordosis: 8 × 106 cfu) oder ein äquivalentes Volumen an Placebo
wurde direkt in eine periphere Vene (dorsale Schwanzvene) täglich oder
jeden zweiten Tag für
10 Dosen (ein Behandlungszyklus) (Placebogruppe) oder für zwei Behandlungszyklen
(CAE-dnG1 oder Mx-dnG2 Gruppen) mit einem zwischenzeitlichen Ruhezeitraum
von 2 Wochen injiziert. Das Tumorvolumen (mm3;
aufgetragen auf der Vertikalachse) wird als Funktion der Zeit (Tage;
aufgetragen auf der Horizontalachse) ausgedrückt. (B) Kaplan-Meier Überlebenszeitstudien
bei mit Mx-dnG1 Vektor behandelten Mäusen. Es wird die Kaplan-Meier Überlebenszeitkurve
(die die Zeit bis zur Tumorvervierfachung als Endpunkt darstellt)
der Tiere in (A) gezeigt. Die Placebogruppe wird durch eine kontinuierliche
Linie dargestellt; die CAE-dnG1 Gruppe durch eine kurze gestrichelte
Linie; die MxdnG1 Gruppe durch eine lange gestrichelte Linie. Der überlebende
Anteil (der Tiere mit Tumoren darstellt, die sich nicht vervierfacht
haben; aufgetragen auf der Vertikalachse) ist als Funktion der Zeit
(Tage; aufgetragen auf der Horizontalachse) ausgedrückt.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Behandlung eines
Tiers, das unter einem pathologischen Zustand oder einer Krankheit
leidet, die eine abnormale Zellproliferation beinhaltet. Solche
Zustände und
Krankheiten umfassen Tumore, Krebs, Hyperplasien, Restenose, Hornhauttrübung und
Katarakte. Die Behandlung umfasst die Verabreichung eines mutierten
Cyclin G1-Proteins an das Tier oder die erkrankte Zelle, das erkrankte
Gewebe oder Organ im Tier. Das mutierte Cyclin G1-Protein wird in
einer Menge verabreicht, die dahingehend wirksam ist, dass sie die
abnormale zelluläre
Proliferation reduziert oder hemmt oder den Zustand oder die Krankheit
verbessert, heilt oder verhindert. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung auf die Behandlung
von Tumoren und Krebs gerichtet.
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Der
Begriff „Behandlung
eines Tumors oder Krebs",
wie er hier verwendet wird, bedeutet, dass die Hemmung, Verhinderung
oder Zerstörung
des Wachstums der Tumor- oder Krebszellen vorgesehen wird. Tumoren
und Krebs, die mit den Verfahren der Erfindung vorteilhaft behandelt
werden können,
umfassen Lymphome, Leukämien,
Sarkome und Karzinome, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Der
Begriff „Hyperplasie", wie er hier verwendet
wird, bedeutet einen nicht tumorhaften pathologischen Zustand oder
eine solche Krankheit, die eine abnormale Zellproliferation in einem
Gewebe oder Organ beinhaltet. Hyperplasien, die vorteilhaft durch
die Verfahren der Erfindung behandelt werden können, umfassen die angiofollikuläre mediastinale
Lymphknotenhyperplasie, Kimura-Krankheit, angiolymphoide Hyperplasie,
atypische melanozytische Hyperplasie, Basalzellenhyperplasie, Castleman-Krankheit,
Hyperzementose, kongenitale adrenale Hyperplasie, kongenitale Talgdrüsenhyperplasie,
kongenitale virilisierende adrenale Hyperplasie, zystische Hyperplasie,
fibromuskuläre
Hyperplasie, Heck-Krankheit, intravaskuläre papilläre endotheliale Hyperplasie,
neuronale Hyperplasie, squamöse
Hyperplasie und warzige Hyperplasie.
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Der
Begriff „mutiertes
Cyclin G1-Protein",
wie er hier verwendet wird, bedeutet das native Cyclin G1-Protein
aus einem eukaryontischen Organismus, aber mit einer oder mehreren
Aminosäure-Deletionen, Substitutionen,
Additionen und/oder Kombinationen davon. Bei bestimmten Ausführungsformen
stammt das mutierte Cyclin G1-Protein von einem Tier. In bevorzugten
Ausführungsformen
stammt das Cyclin G1-Protein von
einer Tierart, die mit dem behandelten Tier eng verwandt ist (z.B.
ein mutiertes Schimpansen Cyclin G1-Protein, das zur Behandlung
eines Menschen verwendet wird). In einer ganz besonders bevorzugten
Ausführungsform
stammt das mutierte Cyclin G1-Protein von derselben Tierart wie
das behandelte Tier.
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Die
Aminosäuresequenz
von humanem Cyclin G1-Protein ist in der 4 gezeigt.
In einer Ausführungsform
umfasst das mutierte Cyclin G1-Protein ein am Aminoterminus verkürztes Cyclin
G1-Protein. In einer Ausführungsform
können
die ersten bis zu 117 Aminosäureresten
am N-Terminus des Cyclin G1-Proteins deletiert werden. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist das mutierte Cyclin G1-Protein ein Cyclin G1-Protein, das eine
N-terminale Deletion bis zu und einschließlich Aminosäurerest
40 umfasst. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das mutierte Cyclin G1-Protein ein humanes Cyclin G1-Protein,
das eine N-terminale Deletion der Aminosäurereste 1 bis 40 umfasst.
In einer speziellen Ausführungsform
besteht das mutierte Cyclin G1-Protein aus den Aminosäureresten
41 bis 249 von humanem Cyclin G1-Protein.
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In
anderen Ausführungsformen
ist das mutierte Cyclin G1-Protein ein verkürztes Cyclin G1-Protein oder
eins voller Länge,
umfassend eine Aminosäuresubstitution
am Aminosäurerest,
der dem Rest 61 des humanen Cyclin G1-Proteins entspricht. In bevorzugten
Ausführungsformen
hat das mutierte Cyclin G1-Protein eine Alaninsubstitution an diesem
Rest. In speziellen Ausführungsformen
ist das mutierte Cyclin G1-Protein ein
humanes Cyclin G1-Protein voller Länge oder ein verkürztes mit
einer Lysin- oder Alaninsubstitution am Rest 61.
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Das
mutierte Cyclin G1-Protein kann durch Verfahren hergestellt werden,
die dem Fachmann bekannt sind. Zum Beispiel kann das mutierte Cyclin
G1-Protein mit einem automatisierten Peptid- oder Proteinsynthesizer
hergestellt werden. Alternativ kann das mutierte Cyclin G1-Protein durch gentechnische
Verfahren hergestellt werden.
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In
einer Ausführungsform
wird das mutierte Cyclin G1-Protein dem Tier oder direkt den Zellen,
dem Gewebe oder Organ verabreicht, die bzw. das den pathologischen
Zustand oder die Krankheit zeigt, und zwar durch Gabe eines Polynukleotids,
das ein Genkonstrukt umfasst, das das mutierte Cyclin G1-Protein
kodiert. Vorzugsweise umfasst das Polynukleotid ein geeignetes Expressionsvehikel.
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Der
Begriff „Polynukleotid", wie er hier verwendet
wird, bedeutet eine polymere Nukleotidform jeder Länge, einschließlich Ribonukleotide
und Desoxyribonukleotide. Ein solcher Begriff umfasst auch einzelsträngige und
doppelsträngige
DNA sowie einzelsträngige
und doppelsträngige RNA.
Der Begriff umfasst auch modifizierte Polynukleotide, wie beispielsweise
methylierte oder „capped" Polynukleotide.
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Das
Genkonstrukt, das das mutierte Cyclin G1-Protein kodiert, umfasst
eine Sequenz, die das mutierte Cyclin G1-Protein kodiert, das funktionsfähig mit
einem geeigneten Promotor verbunden ist. Gemäß der Erfindung kann ein geeigneter
Promotor jeder sein, der beim behandelten Tier aktiv ist. In bevorzugten
Ausführungsformen
ist der Promoter einer, der hochaktiv in den abnormal proliferierenden
Zellen und/oder spezifisch dafür
ist. Es ist allerdings davon auszugehen, dass der Umfang der vorliegenden
Erfindung nicht auf bestimmte Promotoren zu beschränken ist.
In einer speziellen Ausführungsform
ist der Promotor ein Cyclin G1-Promotor. Die Sequenz, die das mutierte
Cyclin G1-Protein kodiert, kann eine native Cyclin G1-Gensequenz
mit der/den gewünschten
Mutation(en) oder eine synthetische Sequenz, die das mutierte Cyclin
G1-Protein kodiert, umfassen.
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Das
Polynukleotid, das das mutierte Cyclin G1-Genkonstrukt umfasst,
ist in einer bevorzugten Ausführungsform
in einem geeigneten Expressionsvehikel enthalten, das in die abnormal
proliferierende Zelle transduziert wird. Solche Expressionsvehikel
umfassen Plasmide, eukaryontische Vektoren, prokaryontische Vektoren
(wie beispielsweise bakterielle Vektoren) und virale Vektoren, sind
aber nicht darauf beschränkt.
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In
einer Ausführungsform
ist der Vektor ein Virusvektor bzw. viraler Vektor. Virusvektoren,
die verwendet werden können,
umfassen RNA Virusvektoren (wie beispielsweise retrovirale Vektoren)
und DNA Virusvektoren (wie beispielsweise adenovirale Vektoren,
adenoassoziierte Virusvektoren, Herpes-Virusvektoren und Vaccinia-Virusvektoren).
Wenn ein RNA Virusvektor verwendet wird, liegt bei der Konstruktion
des Vektors das Polynukleotid, das das mutierte Cyclin G1-Genkonstrukt umfasst,
in der Form einer RNA vor. Wenn ein DNA Vi rusvektor verwendet wird,
liegt bei der Konstruktion des Vektors das Polynukleotid, das das
mutierte Cyclin G1 Genkonstrukt umfasst, in Form der DNA vor.
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In
einer Ausführungsform
ist der Virusvektor ein retroviraler Vektor. Beispiele für retrovirale
Vektoren, die verwendet werden können,
umfassen Moloney Maus Leukämievirus,
Milznekrosevirus und Vektoren, die von Retroviren, wie beispielsweise
Rous Sarkomvirus, Harvey Sarkomvirus, Vogelleukosevirus, myeloproliferatives
Sarkomvirus und Brusttumorvirus, stammen, sind aber nicht darauf
beschränkt.
Der Vektor ist generell ein nicht zur Replikation fähiges Retroviruspartikel.
Ein retroviraler Vektor im Sinn der Erfindung umfasst einen lentiviralen
Vektor, wie beispielsweise einen Vektor auf der Grundlage des HIV
Virus, oder Tier-Lentiviren, wie beispielsweise BIV-bezogenen Vektoren.
Die Konstruktion der lentiviralen Vektoren ist unter anderem in
den
US-Patenten 5,665,5777 ;
5,994,136 und
6,013,516 offenbart.
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In
einer Ausführungsform
kann der retrovirale Vektor von einem retroviralen Plasmidvektor
erzeugt werden, der vom Moloney Mausleukämievirus stammt, und kommt
von der IN Vektorenreihe, die weiter in Bender u.a., J. Virol.,
Bd. 61, Seiten 1639-1649 (1987) und Miller u.a., Biotechniques,
Bd. 7, Seiten 980-990 (1989) beschrieben sind. Solche Vektoren haben
einen Abschnitt des Verpackungssignals von einem Maussarkomvirus
und ein mutiertes gag Initiationskodon. Der Begriff „mutiert", wie er hier verwendet
wird, bedeutet, dass das gag Initiationskodon deletiert oder so
geändert
wurde, dass das gag Protein oder Fragmente oder Verkürzungen
davon nicht exprimiert sind.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann der retrovirale Plasmidvektor mindestens vier Klonierungs- oder
Restriktionsenzymerkennungsstellen umfassen, wobei mindestens zwei
der Stellen eine durchschnittliche Auftrittshäufigkeit in eukaryontischen
Genen von unter einmal in 10.000 Basenpaaren hat; d.h. das Restriktionsprodukt
hat eine durchschnittliche DNA Größe von mindestens 10.000 Basenpaaren.
Bevorzugte Klonierungsstellen werden aus der Gruppe bestehend aus
NotI, SnaBI, SalI und XhoI ausgewählt. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der retrovirale Plasmidvektor jede dieser Klonierungsstellen.
Solche Vektoren sind weiter im
US-Patent
5,672,510 beschrieben.
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Wenn
ein retroviraler Plasmidvektor, der solche Klonierungsstellen aufweist,
verwendet wird, kann auch ein Shuttle-Klonierungsvektor vorgesehen
werden, der mindestens zwei Klonierungsstellen hat, die mit mindestens
zwei Klonierungsstellen kompatibel sind, die aus der Gruppe bestehend
aus NotI, SnaBI, SalI und XhoI, die sich auf dem retroviralen Plasmidvektor
befinden, ausgewählt
sind. Der Shuttle-Klonierungsvektor weist
auch ein Polynukleotid auf, das das mutante Cyclin G1-Protein kodiert,
das vom Shuttle-Klonierungsvektor auf den retroviralen Plasmidvektor übertragen
werden kann.
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Der
Shuttle-Klonierungsvektor kann aus einem Basis-„Backbone" Vektor oder Fragment, an das ein oder
mehr Linker ligiert sind, die Klonierungs- oder Restriktionsenzymerkennungsstellen
aufweisen, konstruiert sein. Die Klonierungsstellen umfassen die
kompatiblen oder komplementären,
oben beschriebenen Klonierungsstellen. Ein Polynukleotid, das ein
mutiertes Cyclin G1-Protein und/oder einen Promotor kodiert, die Enden
aufweisen, die den Restriktionsstellen des Shuttle-Vektors entsprechen,
können über auf
dem Fachgebiet bekannte Verfahren in den Shuttle-Vektor ligiert
werden.
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Der
Shuttle-Klonierungsvektor kann verwendet werden, um DNA Sequenzen
in prokaryontischen Systemen zu amplifizieren. Der Shuttle-Klonierungsvektor
kann aus Plasmiden hergestellt werden, die allgemein in prokaryontischen
Systemen und insbesondere in Bakterien verwendet werden. Daher kann
zum Beispiel der Shuttle-Klonierungsvektor
von Plasmiden, wie beispielsweise pBR322; pUC18; usw. stammen.
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Der
retrovirale Plasmidvektor kann einen Promotor zur Expression einer
mutierten Cyclin G1-Protein Kodierungssequenz umfassen. Geeignete
Promotoren, die verwendet werden können, umfassen retrovirales LTR;
den SV40 Promotor; und den humanen Cytomegalovirus (CMV) Promotor,
beschrieben in Miller u.a., Biotechniques, Bd. 7, Nr. 9, 980-990
(1989), oder jeden anderen Promotor (z.B. zelluläre Promotoren, wie beispielsweise
eukaryontische zelluläre
Promotoren, einschließlich-aber
nicht ausschließlich-Histon-,
pol III-, Cyclin G1- und β-Actinpromotoren),
sind aber nicht darauf beschränkt.
Andere virale Promotoren, die verwendet werden können, umfassen Adenoviruspromotoren,
TK Promotoren und B19 Parvoviruspromotoren, sind aber nicht darauf
beschränkt.
Die Auswahl eines geeigneten Promotors ist dem Fachmann aus den
hier enthaltenen Informationen bekannt.
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Der
retrovirale Plasmidvektor mit dem Polynukleotid, das das mutierte
Cyclin G1-Genkonstrukt umfasst, wird in eine Verpackungszelllinie
mit Nukleinsäuresequenzen
transduziert, die die gag, pol und env retroviralen Proteine kodieren.
Beispiele für
solche Verpackungszelllinien umfassen die PE501, PA317 (ATCC Nr.
CRL 9078), Ψ-2, Ψ-AM, PA12,
T19-14X, VT-19-17-H2, ΨCRE, ΨCRIP, GP+E-86,
GP-engvAm12 und DAN Zelllinien, wie in Miller, Human Gene Therapy,
Bd. 1, Seiten 5-14 (1990) beschrieben, oder die 293T Zelllinie (
US-Patent Nr. 5,952,225 ),
sind aber nicht darauf beschränkt.
Der Vektor kann die Verpackungszellen durch jedes auf dem Fachgebiet
bekannte Mittel transduzieren. Solche Mittel umfassen die Elektroporation,
die Verwendung von Liposomen und die CaPO
4 Präzipitation,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Solche Erzeugerzellen erzeugen infektiöse retrovirale Vektorpartikel, die
das Polynukleotid aufweisen, das das mutierte Cyclin G1-Genkonstrukt umfasst.
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Alternativ
kann ein retrovirales Vektorpartikel erzeugt werden, das aufweist:
das Polynukleotid, das das mutierte Cyclin G1-Genkonstrukt umfasst,
ein erstes retrovirales Hüllprotein,
das frei von nicht retroviralen Peptiden ist (das in einer Ausführungsform
ein retrovirales Hüllprotein
vom Wildtyp sein kann) und ein modifiziertes retrovirales HÜllprotein
oder „Eskort" Protein, bei dem
Aminosäurereste
des retroviralen Hüllproteins vom
Wildtyp entfernt und durch auf ein Ziel gerichtetes Protein oder
-Peptid ersetzt wurden, das an ein gewünschtes Molekül bindet,
wie beispielsweise einen zellulären
Rezeptor oder eine extrazelluläre
Komponente, wie beispielsweise eine extrazelluläre Matrixkomponente. Beispiele
für extrazelluläre Matrixkomponenten,
an die das auf das Ziel gerichtete Protein oder Polypeptid binden
kann, umfassen Kollagen, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Ein
solches retrovirales Vektorpartikel kann erzeugt werden durch Transduktion
einer Verpackungszelle, wie beispielsweise der oben beschriebenen,
mit dem retroviralen Plasmidvektor, der das Polynukleotid umfasst,
das das mutierte Cyclin G1-Protein kodiert, und mit einem geeigneten
Expressionsvehikel, wie beispielsweise ein Plasmid, das ein Polynukleotid
aufweist, das das modifizierte retrovirale Hüllpeptid kodiert. Die sich
ergebende Erzeugerzelle erzeugt dann infektiöse retrovirale Vektorpartikel,
die das erste retrovirale Hüllprotein
frei von nicht retroviralen Peptiden, das modifizierte retrovirale
Hüllprotein
und das das Polypeptid kodierend für mutiertes Cyclin G1-Protein
enthält.
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In
einer weiteren Alternative wird der retrovirale Plasmidvektor mit
dem Polynukleotid, umfassend das mutierte Cyclin G1-Genkonstrukt,
in eine Verpackungszelle transduziert, die Polynukleotide, die die
gag und pol retroviralen Proteine kodieren, ein Polynukleotid, das
ein ers tes retrovirales Hüllprotein
frei von nicht retroviralen Peptiden kodiert, und ein Polynukleotid,
das das modifizierte retrovirale Hüllprotein kodiert, aufweist. Die
sich ergebende Erzeugerzelle erzeugt retrovirale Vektorpartikel,
die das Polynukleotid aufweisen, das das mutierte Cyclin G1-Genkonstrukt,
ein erstes retrovirales Hüllprotein
frei von nicht retroviralen Peptiden und das modifizierte retrovirale
Hüllprotein
umfassen.
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Die
retroviralen Vektorpartikel werden an ein befallenes Tier in einer
Menge verabreicht, die dahingehend wirksam ist, dass sie die abnormal
proliferierenden Zellen hemmt, verhindert oder zerstört. Obwohl
der Umfang der vorliegenden Erfindung nicht auf theoretische Schlussfolgerungen
beschränkt
sein soll, wird davon ausgegangen, dass das mutierte Cyclin G1-Protein
mit nativem Cyclin G1-Protein um seinen cyclinabhängigen Kinasebindungspartner
konkurriert, wodurch die Funktion von nativem Cyclin G1-Protein
bei der Förderung
der Zellteilung unterdrückt
wird. Die Verabreichung der retroviralen Vektorpartikel kann durch
systemische Verabreichung erfolgen, wie beispielsweise durch intravenöse, intraarterielle
oder intraperitoneale Verabreichung, oder durch direkte Injektion
der retroviralen Vektoren in den Tumor. Im Allgemeinen werden die
retroviralen Vektoren in einer Menge von mindestens 106 cfu/ml
verabreicht und im Allgemeinen übersteigt
eine solche Menge nicht 1011 cfu/ml. Vorzugsweise
werden die retroviralen Vektoren in einer Menge von etwa 108 cfu/ml bis etwa 109 cfu/ml
verabreicht. Die genaue zu verabreichende Dosis hängt von
einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich dem Alter, Gewicht und
Geschlecht des zu behandelnden Tiers oder Patienten und der Größe und Schwere
des behandelten, erkrankten Gewebes (Tumor oder Organ).
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Die
retroviralen Vektoren können
auch zusammen mit einem verträglichen
pharmazeutischen Träger, wie
beispielsweise Kochsalzlösung,
Protaminsulfat (Elkins-Sinn, Inc., Cherry Hill, N.J.), Wasser, wässrigen Puffern,
wie beispielsweise Phosphatpuffern und Tris Puffern, oder Polybren
(Sigma Chemical, St. Louis, MO) verabreicht werden. Die Auswahl
eines geeigneten pharmazeutischen Trägers soll für den Fachmann mit den hier
erhaltenen Informationen als offensichtlich angesehen werden.
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Demgemäß sieht
die vorliegende Erfindung auch die Verwendung eines mutierten Cyclin
G1-Proteins in der Medizin, die Verwendung eines Genkonstrukts,
das ein mutiertes Cyclin G1-Protein kodiert, und die Verwendung
eines Expressionsvehikels, umfassend ein solches Genkonstrukt der
Erfindung und insbesondere die Behandlung von Tumoren und Krebs
vor.
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Weiterhin
wird die Verwendung eines mutierten Cyclin G1-Proteins, die Verwendung
eines Genkonstrukts, das ein mutiertes Cyclin G1-Protein kodiert,
und die Verwendung eines Expressionsvehikels, das ein solches Genkonstrukt
der Erfindung zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer
Krankheit, wie beispielsweise Tumoren und Krebs, umfasst, durch
die vorliegende Erfindung zur Verfügung gestellt.
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In
einer anderen Alternative können
die oben beschriebenen retroviralen Vektoren oder ein Polynukleotid,
das ein mutiertes G1-Protein kodiert, in Liposomen verkapselt werden.
Die Liposomen, die die retroviralen Vektoren oder ein Polynukleotid,
das ein mutiertes Cyclin G1-Protein
kodiert, einkapseln, können
einem Wirt zusammen mit einem pharmazeutischen Träger, wie
oben beschrieben, verabreicht werden.
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In
einer anderen Alternative können
retrovirale Erzeugerzellen, wie beispielsweise die von den oben beschriebenen
Verpackungszelllinien stammenden, die ein Polynukleotid aufweisen,
das das mutierte Cyclin G1-Genkonstrukt umfasst, einem Tier verabreicht
werden. Solche Er zeugerzellen können
in einer Ausführungsform
systemisch (z.B. intravenös
oder intraarteriell) an einer Stelle in nächster Nähe zum erkrankten Gewebe oder
Organ verabreicht werden, oder die Erzeugerzellen können direkt
dem erkrankten Gewebe oder Organ verabreicht werden. Die Erzeugerzelllinie
erzeugt dann in-vivo retrovirale Vektoren, aufweisend ein Polynukleotid,
das das mutierte Cyclin G1-Genkonstrukt
umfasst, wodurch solche retroviralen Vektoren dann die abnormal
proliferierenden Zellen des erkrankten Gewebes oder Organs transduzieren.
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Pathologische
Zustände
und Krankheiten, die gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt werden können,
umfassen nicht maligne sowie maligne oder kanzeröse Tumoren. Kanzeröse Tumoren,
die behandelt werden können,
umfassen osteogenes Sarkom und Ewing-Sarkom und andere neoplastische
Störungen,
bei denen Cyclin G1 exprimiert wird, wie beispielsweise Glioblastom,
Neuroblastom, Brustkrebs, Prostatakrebs, Leukämien, Lymphome (einschließlich Hodgkin-
und Non-Hodgkin-Lymphom),
Fibrosarkom, Rhabdomyosarkom, Kolonkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs,
Leberkrebs, wie beispielsweise hepatozelluläres Karzinom und Adenokarzinome,
sind aber nicht darauf beschränkt.
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Die
obigen Tumorbehandlungen können
auch in Kombination mit anderen Tumorbehandlungen verwendet werden,
wie beispielsweise (i) Bestrahlung; (ii) Chemotherapie; oder (iii)
der Transduktion von Tumorzellen mit einem Polynukleotid, das einen
negativen selektiven Marker, wie beispielsweise ein virales Thimidinkinasegen,
kodiert und anschließend
durch die Verabreichung eines Interaktionsmittels, wie beispielsweise Ganciclovir,
das die Zellen tötet,
die mit dem den negativen selektiven Marker kodierenden Polynukleotid
transduziert sind.
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In
einer Ausführungsform
wird ein mutiertes Cyclin G1-Protein einem Wirt gemäß einem
der oben beschriebenen Verfahren verabreicht. Das Wachstum von allen
Tumorzellen, die das Agens enthalten, wird gehemmt, verhindert oder
zerstört.
Darüber
hinaus werden die Tumorzellen mit einem Polynukleotid transduziert, das
einen negativen selektiven Marker oder „Suizid"-Gen kodiert. Das den negativen selektiven
Marker kodierende Polynukleotid kann in einem Expressionsvehikel,
wie beispielsweise den oben beschriebenen, enthalten sein. Sobald
Tumorzellen mit dem Polynukleotid transduziert sind, das den negativen
selektiven Marker kodiert, wird dem Wirt ein Interaktionsmittel
verabreicht, wodurch das Interaktionsmittel mit dem negativen selektiven
Marker in Wechselwirkung steht, um das Wachstum der Tumorzellen
zu hemmen, zu verhindern und zu zerstören.
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Negative
selektive Marker, die verwendet werden können, umfassen Thymidinkinase,
wie beispielsweise Herpes Simplex Virus Thymidinkinase, Cytomegalovirus
Thymidinkinase und Varicella Zoster Virus Thymidinkinase; und Cytosindeaminase,
sind aber nicht darauf beschränkt.
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In
einer Ausführungsform
ist der negative selektive Marker eine virale Thymidinkinase, die
aus der Gruppe bestehend aus Herpes Simplex Virus Thymidinkinase,
Cytomegalovirus Thymidinkinase und Varicella Zoster Virus Thymidinkinase
ausgewählt
ist. Wenn solche viralen Thymidinkinasen verwendet werden, ist das Interaktionsmittel
oder das chemotherapeutische Agens vorzugsweise ein Nukleosidanalog,
zum Beispiel eines, das aus der Gruppe bestehend aus Ganciclovir,
Acyclovir und 1-2-Desoxy-2-fluor-β-D-arabinofuranosil-5-ioduracil
(FIAU) ausgewählt
ist. Solche Interaktionsmittel werden wirksam durch die viralen
Thymidinkinasen als Substrate verwendet, und solche Interaktionsmittel
werden daher letal in die DNA der Tumorzellen, die die vi ralen Thymidinkinasen
exprimieren, eingebaut, was zum Tod der Tumorzellen führt.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist der negative selektive Marker Cytosindeaminase. Wenn Cytosindeaminase
der negative selektive Marker ist, ist ein bevorzugtes Interaktionsmittel
5-Fluorcytosin. Cytosindeaminase wandelt 5-Fluorcytosin in 5-Fluoruracil
um, das stark zytotoxisch ist. Daher wandeln die Tumorzellen, die
das Cytosindeaminase-Gen exprimieren, das 5-Fluorocytosin in 5-Fluoruracil
um und werden getötet.
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Das
Interaktionsmittel wird in einer Menge verabreicht, die dahingehend
wirksam ist, dass sie das Wachstum der transduzierten Tumorzellen
behindert, hemmt oder zerstört.
Zum Beispiel kann das Interaktionsmittel einem Patienten in einer
Menge von 5 mg bis 10 mg/kg Körpergewicht,
abhängig
von der Gesamttoxizität,
verabreicht werden. Das Interaktionsmittel wird vorzugsweise systemisch
verabreicht, wie beispielsweise durch intravenöse Verabreichung, durch parenterale
Verabreichung, durch intraperitoneale Verabreichung oder durch intramuskuläre Verabreichung.
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Wenn
ein Expressionsvehikel, wie beispielsweise die oben beschriebenen,
das einen negativen selektiven Marker aufweist, Tumorzellen verabreicht
wird, kann es zu einem „bystander"-Effekt kommen, d.h.
Tumorzellen, die nicht ursprünglich
mit der Nukleinsäuresequenz
transduziert wurden, die den negativen selektiven Marker kodieren,
können
nach Verabreichen des Interaktionsmittels getötet werden. Obwohl die Anmelder
nicht auf theoretische Schlussfolgerungen beschränkt werden wollen, können die
transduzierten Tumorzellen eine diffundierbare Form des negativen
selektiven Markers erzeugen, der entweder extrazellulär auf das Interaktionsmittel
wirkt oder von benachbarten, nicht transduzierten Tumorzellen aufgenommen
wird, die dann für
die Wirkung des Interaktionsmittel empfänglich werden. Es ist auch
möglich,
dass sowohl negativer selektiver Marker als auch das Interaktionsmittel
zwischen Tumorzellen miteinander korrespondieren.
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Das
mutierte Cyclin G1-Protein kann auch verwendet werden, um nach invasiven
vaskulären
Verfahren, wie beispielsweise Angioplastie, vaskulärer Transplantation,
wie beispielsweise arterieller Transplantation, oder koronarer Bypass-Chirurgie,
eine vaskuläre
Restenose zu verhindern. Daher wird ein Verfahren zum Hemmen einer
Restenose zur Verfügung
gestellt, das das Verabreichen von mutiertem Cyclin G1-Protein an ein
Tier oder an die Stelle eines invasiven vaskulären Eingriffs oder einer vaskulären Läsion umfasst.
Das mutierte Cyclin G1-Protein wird in einer Menge verabreicht,
die dahingehend wirksam ist, dass eine Restenose beim Tier verhindert
wird. Das mutierte Cyclin G1-Protein kann während oder nach dem invasiven
vaskulären Verfahren
verabreicht werden. Der Begriff „invasives vaskuläres Verfahren
bzw. invasiver vaskulärer
Eingriff", wie er
hier verwendet wird, bedeutet jedes Verfahren, das die Reparatur,
Entfernung, den Ersatz und/oder die Neuausrichtung (z.B. Bypass
oder Abzweig) eines Abschnitts des vaskulären Systems beinhaltet, einschließlich – aber nicht
ausschließlich – Arterien
und Venen. Solche Verfahren umfassen Angioplastie, vaskuläre Implantate,
wie beispielsweise arterielle Implantate, das Entfernen von Blutgerinnseln,
das Entfernen von Arterien- oder Venenabschnitten und die koronare
Bypass-Chirurgie, sind aber nicht darauf beschränkt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das mutierte Cyclin G1-Protein
einem Tier durch Transduktion von vaskulären Zellen an der Stelle eines
invasiven vaskulären
Eingriffs oder einer vaskulären
Läsion mit
einem Polynukleotid, das ein mutiertes Cyclin G1-Genkonstrukt umfasst,
verabreicht. Ein solches Polynukleotid kann in einem geeigneten
Expressionsvehikel, wie oben beschrieben, enthalten sein, das an
der Stelle eines invasiven vaskulären Eingriffs oder einer vaskulären Läsion in
die Zellen transduziert wird. In einer Ausführungsform ist das Expressionsvehikel
ein Virusvektor, wie beispielsweise die oben beschriebenen. In einer Ausführungsform
ist der Virusvektor ein retroviraler Vektor, der wie oben beschrieben
sein kann.
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Wenn
ein retroviraler Vektor verwendet wird, wird ein solcher retroviraler
Vektor in einer oben beschriebenen Menge verabreicht und wird intravaskulär verabreicht.
In einer Ausführungsform
wird der retrovirale Vektor an der Stelle des invasiven vaskulären Eingriffs
oder der vaskulären
Läsion
verabreicht. Die Vektoren transduzieren die vaskulären Zellen
an der Stelle des invasiven vaskulären Eingriffs oder der vaskulären Läsion, wodurch
das mutierte Cyclin G1-Protein in solchen Zellen erzeugt wird, um
so die Funktion des nativen Cyclin G1-Proteins zu hemmen und somit
die Restenose durch Hemmung der Proliferation von solchen Zellen zu
verhindern.
-
Dieses
Verfahren wird auf die Verhinderung und Behandlung einer Restenose
und die Hemmung oder Behandlung von vaskulären Läsionen im Anschluss an eine
Vielzahl von invasiven vaskulären
Verfahren anwendbar, einschließlich – aber nicht
ausschließlich – kardiovaskuläre Angioplastie,
arterielle Implantate und koronare Bypass-Chirurgie. Dieses Verfahren
wird auch auf die Hemmung und Behandlung von vaskulären Läsionen angewendet,
einschließlich-aber
nicht ausschließlich-
Läsionen
der femoralen Arterien, Karotis oder Nierenarterien, insbesondere
der Nierenarterien in Verbindung mit Nierendialysefisteln.
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Mutiertes
Cyclin G1-Protein kann auch bei der Hemmung und/oder Behandlung
von Hornhauttrübung oder
Hornhautopazität
verwendet werden, die in vielen Fällen durch Keratozytenproliferation
bewirkt wird, sowie bei der Behandlung und/oder Hemmung von Katarakten.
Daher wird ein Verfahren zum Hemmen oder Behandeln von Horn hauttrübung und/oder
Katarakten zur Verfügung
gestellt, das das Verabreichen eines mutierten Cyclin G1-Proteins
an das betroffene Tier oder direkt an das betroffenen Auge umfasst.
Das mutierte Cyclin G1 Protein wird in einer Menge verabreicht,
die dahingehend wirksam ist, dass eine Hornhauttrübung oder
Katarakte in einem Tier gehemmt oder behandelt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das mutierte Cyclin G1-Protein
dem Tier durch Transduktion von Augenzellen („ocular cells) mit einem Polynukleotid,
das das mutierte Cyclin G1-Genkonstrukt umfasst, verabreicht. Ein
solches Polynukleotid kann in einem geeigneten Expressionsvehikel,
wie oben beschrieben, enthalten sein. Das Expressionsvehikel wird
in Augenzellen transduziert. In einer Ausführungsform ist das Expressionsvehikel
ein Virusvektor, wie oben beschrieben. In einer Ausführungsform
ist der Virusvektor ein retroviraler Vektor, der wie hier beschrieben
sein kann.
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Wenn
ein retroviraler Vektor verwendet wird, kann ein solcher retroviraler
Vektor systemisch (intravenös
oder intraarteriell) in einer Menge von etwa 10 % des Blutvolumens
oder von etwa 500 ml bis etwa 1.000 ml pro Dosis für Erwachsene
mit einem Gewicht von 70 kg oder mehr verabreicht werden. Der retrovirale
Vektor kann dem Auge auch topisch, wie beispielsweise in Form von
Augentropfen, verabreicht werden. Der retrovirale Vektor kann auch
intraokular verabreicht werden. Die Vektoren transduzieren Augenzellen,
wie beispielsweise Keratozyten und/oder Linsenepithelzellen, wodurch
die Funktion von nativem Cyclin G1-Protein gehemmt wird und so eine
Hornhauttrübung
oder Katarakte durch Hemmung der Proliferation von Keratozyten oder
Linsenepithelzellen verhindert oder behandelt wird.
-
BEISPIELE
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Die
Erfindung wird nun im Hinblick auf die Beispiele beschrieben; allerdings
soll der Umfang der vorliegenden Erfindung nicht dadurch eingeschränkt sein.
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Beispiel 1:
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Zellzerstörende und
zytostatische Wirkungen eines mutierten Cyclin G1-Proteins in Krebszellen.
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Materialien und Verfahren
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Zellen, Zellkulturbedingungen, Plasmide
und Vektoren, die Marker und Zellzykluskontrollgene tragen.
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NIH3T3,
293T und MiaPaca2 humane Bauchspeicheldrüsenkrebs-Zellen wurden von
ATCC bereitgestellt. NIH 3T3 und 293T Zellen wurden in Dulbecco
Modifiziertes Eagle Medium gehalten, das mit 10 % fötalem Rinderserum
ergänzt
war (D10; Biowhittaker). Die Plasmide pcgp, die die viralen gag
pol Gene enthielten, und ein retroviraler Vektor, pcnBg, der ein
nukleär
ausgerichtetes β-Galactosidasekonstrukt
exprimierte, wurden freundlicherweise von Dr. Paula Cannon bzw.
Dr. Ling Li zur Verfügung
gestellt (USC Gene Therapy Laborstories, Los Angeles, CA). Das Plasmid
mit dem vesikulären
Stomatitisvirus G (VSVG) env Protein wurde freundlicherweise von
Dr. Theodore Friedmann (University of California, San Diego, CA)
zur Verfügung
gestellt. Ein verkürztes
(Aminosäuren
41-249) Cyclin G1 (dnG1) Konstrukt wurde in den retroviralen Expressionsvektor
pREX kloniert.
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Herstellung von auf die Matrix gerichteten
retroviralen Vektoren, die mutante Cyclin G1 Konstrukte tragen.
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Vektoren
mit hohen Titern wurden mittels eines transienten, drei oder vier
Plasmid-Kotransfektionssystems
erzeugt (Soneoka u.a., Nucl. Acids Res., Seiten 628-633 (1995)),
bei dem die Verpackungskomponenten gag-pol und ein chimäres, auf
MLV basierendes env, das ein von einem von Willebrand- Faktor stammendes kollagenbindendes
(auf die Matrix ge richtetes) Motiv trägt, das vom CMV Promotor exprimiert
wurde, auf getrennten Plasmiden angeordnet wurden, die jeweils den
SV40 Replikationsursprung enthielten. Die Vektoren, die ohne WT
env exprimiert wurden, wurden mit Bv1 oder Hs2 bezeichnet (Bv =
von Rinder vWF stammend; Hs = von humanem vWF stammend; LF oder
1 = Linker, die von natürlichen
vWF Sequenzen stammten; LS oder 2 = Standard-Linker). Um den Virustiter weiter zu
erhöhen,
wurde ein fusogenes VSVG env Protein (Yee u.a., Methods Cell Biol.,
Bd. 43, Seiten 99-112 (1994)) mit Bv1 oder Hs2 env Proteinen in
einem 4 Plasmid-Kotransfektionsprotokoll
co-exprimiert.
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Virustiter
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Virustiter
in NIH3T3 Mauszellen wurden wie zuvor beschrieben bestimmt, und
zwar bezogen auf die Expression des β-Galactosidase- oder Neomycinphosphotransferaseresistenz-,
neor, Gens (Skotzko u.a., Cancer Res., Bd.
55, Seite 5493-5498 (1995)). Der Virustiter wurde als Zahl der G418-resistenten
Koloniebildungseinheiten (cfu)/ml exprimiert und lag im Bereich
von 106 bis 108 cfu/ml,
je nach der Beschaffenheit und Menge der Plasmid DNA, die im Transfektionsprotokoll
verwendet wurde.
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In vitro Wirksamkeitsstudien bzw. Effizienzstudien.
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Um
die zellzerstörenden/zytostatischen
Wirkungen des dnG1 Vektors zu bewerten, wurden die transduzierten
Zellen auf ihr proliferatives Potential hin durch Zählen der
Anzahl an lebensfähigen
Zellen in jeder Kultur in fortlaufenden Intervallen (bis zu 4 Tage)
nach der Transduktion ohne G418 Selektion bestimmt. Eine Western
Analyse einer endogenen und mutanten Cyclin G1-Proteinexpression
wurde wie zuvor beschrieben durchgeführt (Skotzko u.a., 1995).
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In vivo Wirksamkeitsstudien bzw. Effizienzstudien
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In
vivo Wirksamkeitsstudien bzw. Effizienzstudien wurden in Übereinstimmung
mit einem Protokoll durchgeführt,
das durch das University of Southern California Institution Animal
Care and Use Com mittee freigegeben war. Um die Wirksamkeit bzw.
Effizienz einer gezielten Genabgabe auf der Grundlage der Antitumorwirkungen
einer dnG1 Vektorbehandlung in vivo zu bewerten, wurde ein Lebermetastasemodell,
das den Verbreitungsweg von humanem Kolonkrebs simulierte, in Nacktmäusen eingerichtet.
Kurz gesagt, wurden 7 × 105 Tumorzellen langsam in die Pfortader über einen
Dauerkatheter infundiert, der 14 Tage an Ort und Stelle verblieb.
Intrakatheterinfusionen von dnG1 Vektor entweder mit niedriger Dosis
oder mit hoher Dosis (Titer: 3 × 106 oder 9 × 108 cfu/ml
bei 200 μl/Tag)
oder ein äquivalentes
Volumen an phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS, pH 7,4) wurden drei
Tage später
begonnen und über
insgesamt 9 Tage fortgeführt.
Die Mäuse
wurden durch zervikale Dislokation einen Tag nach dem Abschluss
der Behandlung getötet.
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Histologische und morphometrische Analyse.
-
Die
Leberlappen wurden operativ entfernt, in 10 % Formalin fixiert,
mit „A" für den rechten
Lappen und den Lobus caudatus, mit „B" für
den linken Lappen und „C" für den Lobus
medianus markiert, getrennt aufbereitet und in Paraffinblöcke eingebettet.
Die Antitumorwirksamkeit der dnG1 Vektorbehandlung wurde wie folgt bewertet:
H & E gefärbte Gewebeschnitte
wurden mit Lichtmikroskopie geprüft,
und die Oberflächenbereiche von
repräsentativen
Leberschnitten und Tumorherden der Lappen A, B und C wurden durch
morphometrische Analyse mit einem Optimas Bildanalysesystem gemessen.
Die Bewertung der retroviralen Sicherheit beinhaltete die Bewertung
der Unversehrtheit des Leberaufbaus, die Prüfung auf das Vorhandensein
einer hepatozellulären
Schwellung oder Nekrose, entzündliche
Infiltrate, Cholestase und/oder Thrombose. Die Gewebeschnitte wurden
auch auf Cytokeratin, humanes Cyclin G1, Apoptose, PAS, Vimentin
und CD68 hin immungefärbt.
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Statistische Analyse.
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Für die in
vivo Wirksamkeitsstudie wurden drei Behandlungsgruppen verglichen:
Bv1/dnG1 niedriger Dosis (Titer: 3 × 106 cfu/ml),
Hs2/VSVG/dnG1 hoher Dosis (Titer: 9,5 × 108 cfu/ml)
und PBS Kontrolle. Aufgrund des Fehlens einer zellzerstörenden Aktivität in vitro
und da ein Nullvektor abschließend
in klinischen Versuchen nicht benutzt werden würde, wurde der Nullvektor nicht
für in
vivo Studien verwendet. Anfänglich
wurden acht Mäuse
untersucht; vier wurden mit einem dnG1 Vektor hoher Dosis behandelt
und vier mit PBS. Anschließend wurden
vier weitere Mäuse
mit einem dnG1 Vektor niedriger Dosis behandelt. Die Reaktionsvariablen,
die Gesamtfläche
(S.A.) der Leber, die Gesamtfläche
des Tumors, das Verhältnis
der Gesamtfläche
des Tumor zur Gesamtfläche
der Leber und die mittleren Flächen
der Tumorherde wurden vor der formalen Analyse log-transformiert.
Eine wiederholte Messanalyse mit Lappen als wiederholtem Messfaktor
wurde verwendet, um festzulegen, ob die Behandlung eine Wirkung
auf jede der Reaktionsvariablen hatte oder nicht. Es wurde auch
ein paarweiser Vergleich im Hinblick auf die sich ergebenden Variablen
mit den gesamten p-Werten < 0,05
zwischen den Gruppen durchgeführt.
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Ergebnisse
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Ein
mutantes humanes Cyclin G1 (dnG1) wurde mit einer Deletion in der
Cyclin-Box erzeugt, einer konservierten Region unter den Cyclinen,
die teilweise die Cyclin-Cdk Verbindung, die die Cdk Aktivierung
hervorruft, bestimmt. In vorläufigen
Studien wurde festgestellt, dass dnG1 anti-proliferative Eigenschaften
in vaskulären
glatten Muskelzellen zeigt. Diese Befunde legen nahe, dass dnG1
dahingehend wirken kann, dass es die Funktion von Wildtyp Cyclin
G1 hemmt oder mit Cdk Zielmolekülen
inaktive Komplexe bildet. Daher wurde die Leistung einer Reihe von
zellzerstörenden
mutanten Cyclin G1-Konstrukten in vitro getestet, um das optimale
Konstrukt für
weitere in vivo Studien zu bestimmen.
-
Eine
humane undifferenzierte Krebszelllinie mit Bauchspeicheldrüsenursprung
wurde als Prototyp eines metastatischen gastrointestinalen Krebs
ausgewählt.
Die retrovirale Transduktionseffizienz in diesen Krebszellen war
ausgezeichnet und lag im Bereich von 26 % bis 85 %, je nach der
Multiplizität
der Infektion (4 bzw. 250; 1A). Für die Auswahl
eines optimalen therapeutischen Gens wurden Zellproliferationsstudien
in transduzierten Zellen mittels Vektoren durchgeführt, die
verschiedene Cyclin G1-Konstrukte trugen. Die 1B zeigt
die zellzerstörenden/zytostatischen
Wirkungen von mutanten und Antisense Cyclin G1-Retrovirusvektoren
in transduzierten Krebszellen. Unter Standardbedingungen zeigte
der dnG1 Vektor durchweg die größte antiproliferative
Wirkung zusammen mit dem Auftreten von immunreaktivem Cyclin G1
im Bereich von 20 kDa, was das dnG1 Protein darstellt (1C).
Bezogen auf diese Ergebnisse wurde der dnG1 Vektor für anschließende in
vivo Wirksamkeitsstudien ausgewählt.
-
Die
histologische und immunzytochemische Bewertung von metastatischen
Tumorherden von Mäusen,
die entweder mit PBS oder dem dnG1 Vektor niedriger Dosis behandelt
wurden, wurde durchgeführt
und mit einem Optimas Bildsystem bewertet. Die 2 zeigt,
dass das humane Cyclin G1-Protein in metastatischen Tumorherden
stark exprimiert ist, wie durch die erhöhte Cyclin G1 nukleäre Immunreaktivität (braun
färbendes
Material) in den mit BPS behandelten Tieren (2A) nachgewiesen,
und in den restlichen Tumorherden (2B) von
Tieren, die mit dnG1 Vektor behandelt wurden. Die histologische
Untersuchung von Leberschnitten von Kontrolltieren zeigte beträchtliche
Tumorherde mit dazugehörigen
Bereichen einer Angiogenese und Stromabildung (3A & C); die Epithelkomponenten
färbten
positiv auf Cytokeratin und damit verbundene tumorstromale/endotheliale
Zellen färbten
positiv auf Vimentin und den FLK Rezeptor (Daten nicht gezeigt).
Im Gegensatz dazu wurde die mittlere Größe von Tumorherden in den Tieren,
die mit dnG1 niedriger Dosis behandelt wurden, im Vergleich zu den
PBS Kontrollen signifikant verringert (3B & D, angegeben durch
Pfeile; p = 0,001), was gleichzeitig eine fokale Erhöhung der
Dichte von apoptotischen Kernen (3F & H; angegeben
durch Pfeile) im Vergleich zur PBS Kontrollgruppe ( 3E)
zeigt. Weiter wurde die Infiltration durch PAS +, CD68+ und mit
Hämosiderin
beladene Makrophagen (3D, angegeben
durch Pfeil) in den restlichen Tumorherden von mit dnG1 Vektor behandelten
Tieren beobachtet, was die aktive Beseitigung von degenerierenden
Tumorzellen und Tumortrümmern
durch das hepatische retikuloendotheliale System nahelegt.
-
Die
morphometrische Analyse von Tumorherden bestätigte, dass die Zielstrategie
für die
therapeutische Genabgabe insofern effektiv war, als Pfortaderinfusionen
(über Dauerkatheter)
von auf die Matrix gerichteten dnG1 Vektoren hoher Dosis tiefgreifende
Verringerungen der Tumorherdgröße im Vergleich
zu den Kontrolltieren in Bezug auf alle Reaktionsvariablen (p < 0,005; Tabelle
I) hervorrief. Beim paarweisen Vergleich für die drei sich ergebenden
Variablen war eine dosisabhängige
Tumorreaktion auf die Behandlung mit dnG1 Vektor offensichtlich,
und es werden gegenwärtig
zusätzliche
Studien durchgeführt,
um eine bessere Tumorreaktion auf verschiedene Vektordosen in Form
von Tumorschrumpfung gegenüber
dem vollständigen
Verschwinden von Tumorherden zu bestimmen und um die minimal wirksame
Vektordosis vorherzusagen, mit der die gewünschte Tumorreaktion in Gentherapieversuchen
der Phase I/II erzielt werden kann. Es ist wichtig, dass kein Nachweis
eines hepatozellulären
Schadens, einer Nekrose, Thrombose oder Cholestase in Gewebeschnitten
von mit dnG1 Vektor behandelten Tieren festgestellt wurde, was zeigt,
dass der auf die Matrix gerichtete dnG1 Vektor (kumulative Dosis:
106 bis 109 cfu)
eine große
Sicherheitsmarge aufweisen kann.
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Diskussion
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Die
in vivo Wirksamkeits- und Sicherheitsstudien wurden in einem einmaligen
Nacktmäusemodell
von Lebermetastasen durchgeführt
und lieferten den prinzipiellen Beweis, dass (i) die therapeutische
Genabgabe durch wiederholte Pfortaderinfusionen (über einen
Dauerkatheter) von auf die Matrix gerichteten retroviralen Vektoren,
die ein zellzerstörendes
mutantes Cyclin G1-Konstrukt tragen, erzielt werden kann, wie durch
statistisch signifikante Verringerungen der Tumorherdgrößen in mit
dnG1 Vektor behandelten Mäusen
im Vergleich zu denen von Kontrolltieren nachgewiesen, und (ii)
auf die Matrix gerichtete dnG1 Vektoren systemisch mit einer großen Sicherheitsmarge
verabreicht werden können,
wie durch das Fehlen einer zugehörigen
Hepatozytennekrose, Thrombose oder Cholestase angegeben. Zusammen
genommen stellen diese Befunde einen entschiedenen Fortschritt in
Richtung auf die Entwicklung von gezielten injizierbaren Gentherapievektoren
für metastatischen
Krebs dar.
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Beispiel 2
-
Langfristige
Hemmung der Neointimabildung in mit einem Ballon verletzten Rattenarterien
durch intraluminale Instillation von auf die Matrix gerichteten
retroviralen Vektoren, die ein zellzerstörendes Cyclin G1-Konstrukt
tragen.
-
Dieses
Beispiel zeigt die Hemmung einer Neointimabildung durch ein mutiertes
Cyclin G1-Protein in einem vaskulären Restenosemodell der Ratte.
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Materialien und Verfahren
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Zellen und Zellkulturbedingungen.
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A10
Zellen der glatten Muskulatur von Rattenaorta (ATCC CRL1476) wurden
als subkonfluente Monoschichten in Dulbecco Modifiziertes Eagle
Medium (DMEM) (Gibco BRL) gehalten, das mit 20 % fötalem Rinderserum
(FBS) ergänzt
war.
-
Embryonale
NIH 3T3 Mauszellen (ATC CRL 1658), humane 293T Zellen embryonale
293 Nierenzellen (freundlicherweise von Dr. Michele Galos, Stanford
University, Palo Alto, CA zur Verfügung gestellt), transformiert
mit SV40 großem
T-Antigen, und humane Bauchspeicheldrüsentumorzellen MiaPaca2 (ATCC
CRL 1420) wurden auf ähnliche
Weise in DMEM, das mit 10 % FBS, Penicillin und Streptomycin ergänzt war,
gehalten. Primäre
Affenzellen der glatten Muskeln wurden aus geernteten gewöhnlichen
Halsschlagadern (Karotisarterien) 7 Tage nach einer Verletzung durch
einen Ballon durch Kultivieren von 2 mm arteriellen Segmenten in
Williams E Medium (Gibco BRL), das mit 30 % FBS ergänzt war,
hergestellt. Die arteriellen Segmente wurden nach der Wanderung
der Zellen und deren Wachsen als anhaftende Monoschichtzellen an
der Gewebekulturschale entfernt und die Zellen wurden weiter in
Williams E Medium –20
% FBS gehalten. Nach dem Immunfärben
mit einem monoklonalen Maus antihumanen glattmuskulären alpha-Aktin
(DAKO) waren 95 % der von der Primärkultur geernteten Zellen positiv
auf glattmuskuläres
alpha-Aktin, was deren Ursprung anzeigt.
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Plasmidkonstruktion.
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Mutante
Cyclin G1-Konstrukte (siehe 5), umfassend
das 630 bp C-terminale Fragment (Nukleotide 121 bis 750) von Cyclin
G1 cDNA, die die Aminosäuren
41 bis 249 kodiert (Wu u.a., 1994), wurden mittels PCR erzeugt,
in den TA Vektor kloniert (Invitrogen), durch Sequenzierung bestätigt und
in den retroviralen pG1XSvNa Vektor re-kloniert (Skotzko u.a., 1995).
Das KpnI Fragment wurde durch Verdau des sich ergebenden Konstrukts
erhalten, das die retrovirale Verpackungskomponentensequenz von
pG1XSvNa plus die insertierte Cyclin G1 cDNA enthielt, und wurde
in pRV109 kloniert (Soneoka u.a., 1995), um das retrovirale Expressionsplasmid,
pG1DNT41bis249/REX, zu ergeben, das einen SV40 Replikationsursprung
(ori) und den CMV Promotor enthält.
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Expressionsplasmide von gag, pol, env
und b-Galactosidaseproteinen
-
Expressionsplasmide
von gag, pol, env und b-Galactosidaseproteinen – pcgp ist
ein CMV gesteuertes Plasmid, das MLV gag und pol exprimiert. pcnBg
ist ein Expressionskonstrukt von β-gal im retroviralen
pREX Vektor, erzeugt durch schrittweisen Aufbau in pG1XSvNa und
anschließend
pRV109, wie beschrieben (Han u.a., J. Virol., Bd. 71, Seiten 8103-8108
(1997)). Sowohl pcgp als auch pcnBg wurden freundlicherweise von Dr.
Paula Cannon (USC Gene Therapy Laborstories, Los Angeles, CA) zur
Verfügung
gestellt. Das Plasmid pCVG ist ein CMV gesteuertes Plasmid, das
ein vesikuläres
Stomatitisvirus G-Glycoprotein (VSV-G) exprimiert, das durch den
Austausch des EcoRI Fragments von pCEE+ (MacKrell u.a., J.Virol.,
Bd. 70, Seiten 1768-1779 (1996)) durch das EcoRI Fragment von pHCMV-G
(ein Geschenk von Theodore Friedman, U.C. San Diego), enthaltend
die cDNA kodierend für
VSV-G (Yee u.a., 1994), erzeugt wurde. CAEP ist ein CMV gesteuertes
Plasmid, welches das amphotropische 4070A (CAE) MLV gp70 exprimiert,
das ein auf die Matrix gerichtetes (d.h. Kollagenbindungsdomäne, CBD)
Motiv enthält.
CAEP wurde durch Einführen
einer minimalen Kollagenbindungsdomäne (WREPGR[M]ELN), die vom
humanen von Willebrand Faktor stammt (Takagi u.a., J. Biol. Chem.,
Bd. 266, Seiten 5575-5579 (1991)), in das retrovirale Hüllprotein
an einer einzelnen PstI Kionierungsstelle, die in die n-terminale
Domäne
des reifen Proteins eingeführt
wurde, erzeugt. Ein Methioninrest (M) wurde konservativ anstelle
des Wildtyp Cysteinrests (C) in das minimale CBD eingeführt, was
ansonsten die geeignete Bildung von intramolekularen Disulfidbindungen
im chimären
Hüllprotein
stören
würde (nicht
veröffentlichte
Daten).
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Retrovirale Vektorherstellung.
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Humane
293T Zellen wurden auf 10 cm Zellkulturschalen mit einer Dichte
von 3 × 106 Zellen pro Schale einen Tag vor der Transfektion
ausplattiert. Transiente Kotransfektionen, die 15 mg pcgp, 10 mg
pCVG, 5 mg CAEP und 15 mg entweder pcnBg oder pG1DNT41bis249/REX
verwendeten, wurden mit dem Calciumphosphat/DNA Kopräzipitationsverfahren
durchgeführt
(Soneoka u.a., 1995). Die transfizierten Zellen wurden bei 37°C 16 Stunden
lang inkubiert und durch 6 ml Medium, enthaltend 10 mM Natriumbutyrat,
ersetzt, um die Herstellung von viralen Partikeln zu fördern. Ungefähr 10 bis
12 Stunden später
wurde das Erzeugerzellkulturmedium durch 8,5 ml frisches Medium
ersetzt und für
weitere 24 Stunden Vektorproduktion inkubiert. Die sich ergebenden
retroviralen Überstände wurden
geerntet, durch 0,45 mM Filter filtriert, aliquotiert und vor der
Verwendung bei 70°C
gelagert.
-
Bestimmung von retroviralen Vektortitern.
-
NIH
3T3 Zellen wurden einen Tag vor der Transduktion auf 6-er Kulturplatten
mit einer Dichte von 2,5 × 104 Zellen pro Loch ausplattiert. Für die Zelltransduktion
wurden seriell verdünnte
retrovirale Überstände, enthaltend
8 μg/ml
Polybren, den Zellkulturen zugesetzt und danach 2 Stunden bei 37°C inkubiert
und anschließend
wurde 2 ml frisches Medium zugegeben. 24 Stunden später wurden
die Zellen durch frisches Medium, enthaltend 800 μg/ml G418,
ersetzt und das Medium wurde alle 3 Tage ausgetauscht. Die G418
resistenten Kolonien wurden 10 Tage nach der Transduktion durch
Fixieren in 10 % Formalin und Färben
mit 1 % Methylenblau in 100 % Methanol gezählt. Die retroviralen Vektortiter
wurden durch Multiplikation der Gesamtzahl von lebensfähigen Kolonien
mit den Verdünnungsstufen
der retroviralen Überstände, die
auf die jeweiligen Zellkulturen angewendet wurden, bestimmt.
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Bestimmung der Transduktionseffizienz
in A10 Rattenzellen.
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A10
SMCs wurden auf 6-er Kulturplatten mit einer Dichte von 3 × 104 Zellen pro Loch
einen Tag vor der Transduktion ausplattiert. Seriell verdünnte retrovirale Überstände, enthaltend
das β-gal
Expressionskonstrukt, und 8 mg/ml Polybren wurden den Zellen zugesetzt.
72 Stunden später
wurden die Zellen in 2 % Formaldehyd, 0,2 % Gluta raldehyd fixiert
und mit 4 mM Kaliumferricyanid, 4 mM Ferrocyanid, 2 mM MgCl2 und 400 mg/ml X-gal gefärbt. Die Transduktionseffizienzen
wurden durch die prozentualen Anteile von Zellen bestimmt, die blau
färbende
Kerne zeigen.
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Zellproliferationsassays in Vektor transduzierten
Zellkulturen.
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A10
Zellen wurden auf 12-er Kulturplatten mit einer Dichte von 1,4 × 104 Zellen pro Loch ausplattiert. Nach der
Anlagerung und Inkubation über
Nacht wurden die Zellen in 0,5 ml der jeweiligen retroviralen Überstände, enthaltend
8 μg/ml
Polybren, bei 37°C
2 Stunden lang inkubiert und anschließend 1 ml frisches Medium zugegeben.
Die Zahl der lebensfähigen
Zellen in jeder Behandlungsgruppe (dreifach hergestellt) wurde an aufeinander
folgenden Tagen nach der Zelltransduktion bestimmt. Affen SMCs und
MiaPaca2 Zellen wurden in ähnlicher
Weise auf 24-Loch Zellkulturplatten mit einer Dichte con 3 × 103 Zellen pro Loch ausplattiert. Wie oben
beschrieben, wurden die Zellen mit 0,2 ml des retroviralen Überstands,
enthaltend 8 μg/ml
Polybren inkubiert, 0,5 ml frisches Medium wurde nach 2 Stunden
zugesetzt und die Zahlen der lebensfähigen Zellen wurde durch Ernten
der Zellkulturen an aufeinander folgenden Tagen bestimmt.
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Antikörperproduktion
und Reinigung
-
Um
spezifische anti-Cyclin G1 Antikörper
zu erzeugen, wurde ein synthetisches Peptid ([C]KHSYYRITHLPTIPEMVP),
das 18 Reste am äußersten
C-Terminus von humanem Cyclin G1 darstellt, synthetisiert, an Keyhole
Limpet Hämocyanin
(KLH) konjugiert und als Immunogen verwendet, um die polyklonalen
Antikörper
in Kaninchen zu erzeugen. Ein Cysteinrest [C] wurde dem N-Terminus
des Peptids zugegeben, um die Einzelstellenkonjugation an KLH zu
erleichtern. Die weitere Reinigung von polyklonalen anti-Cyclin
G1-Antikörpern
von Kaninchenimmunserum wurde durch Affinitätschromatographie wie folgt
durchgeführt:
Filtriertes Kaninchenserum wurde auf eine Affi-Gel 10 Säule geladen
(Bio-Rad), die mit dem Cyclin G1 immunisierenden Peptid kovalent
gekoppelt war. Nach ausgiebigem Waschen wurden gebundene Antikörper in
Elutionspuffer (0,1 mM Glycin, pH 2,7) gesammelt und durch 1:10
Verdünnung
mit 1 M TrisHCL (pH 8,0) in PBS neutralisiert. Spitzenfraktionen,
enthaltend affinitätsgereinigte
anti-Cyclin G1-Antikörper
wurden gepoolt und vor der Verwendung bei –70°C gelagert.
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Western Blot Analyse.
-
Ungefähr 15 mg
lösliches
Protein, erhalten als Detergenslysate von transduzierten Zellen
wurde durch SDS-PAGE aufgetrennt. Das Gel wurde dann bei Raumtemperatur
auf eine Membran aus Polyvinylidenfluorid (PVDF) (Millipore) bei
120 mA für
1,5 Stunden mittels eines Tris-Glycinpuffersystems (25 mM TrisHCl,
pH 8,3, 192 mM Glycin, 15 % Methanol) übertragen. Die Membran wurde
in 3 % Rinderalbumin in PBS für
1 Stunde vor der Inkubation mit dem primären Antikörper, verdünnt in Western Blotting Puffer
(1 % BSA, 0,05 % Tween-20 in PBS, pH 7,4) für 30 Minuten blockiert. Die
Membranen wurden mit PBS dreimal gewaschen und dann mit Alkaliphosphatase
konjugierten sekundären
Antikörpern
für 30
Minuten inkubiert. Nach drei zusätzlichen
Waschschritten mit PBS, wurde ein unlösliches Reaktionsprodukt in
Gegenwart von 0,25 mg/ml 5-Brom-4-chlor-3-indolylphosphat (BCIP) und 0,5
mg/ml Nitroblautetrazolium (NBT) in Substratpuffer (100 mM TrisHCl,
pH 9,5, 100 mM NaCl, und 5 mM MgCl2) entwickelt.
-
Durch Retrovirus vermittelter Transfer
des mutanten Cyclin G1 Konstrukts in einem vaskulären Restenosemodell
bei Karotidverletzung der Ratte.
-
Gemäß einem
Gentherapieprotokoll, das vom USC Institutional Animal Care and
Use Committee (IACUC) unter allgemeiner Anästhesie (Ketamin 100 mg/kg,
Rompun 10 mg/kg) freigegeben wurde, wurde ein 2F Intimax arterieller
Embolektomiekatheter (Applied Medical Resources Corp) verwendet,
um das Halsschlagaderendothel von 350 bis 450 g schweren Wistar
Ratten freizulegen. Der Katheter wurde in die Halsschlagader eingeführt, die
distal ligiert wurde, und in die große Halsschlagader eingeschoben.
Der Ballon wurde auf einen Durchmesser von ~7 Einheiten aufgeblasen
(französische
Katheterskala) aufgeblasen und dreimal entlang der Halsschlagader
geschoben. Nach einer Verletzung durch den Ballon wurde der Embolektomiekatheter
entfernt und die Halsschlagader wurde transient abgeklemmt und 30
Minuten lang den retroviralen Vektoren ausgesetzt. Die Rattengruppen
erhielten entweder eine Infusion von ~30 ml Kochsalzlösung (n
= 6), retrovirale Vektoren mit mutantem Cyclin G1-Konstrukt (n = 9)
oder Kontrollvektor (n = 8), wobei eine zusätzliche Gruppe von nicht behandelten
Ratten als experimentelle Kontrollen (n = 7) dienten. Die Ratten
wurden genau 4 Wochen später
durch eine Überdosis
Natriumpentobarbital (120 mg/kg IM) getötet. In Formalin fixierte Schnitte
sowohl von nicht behandelten als auch mit Vektor behandelten Halsschlagadern
wurden mit Verhoeff Elastinfärbung gefärbt, histologische
Schnitte wurden mittels Lichtmikroskopie untersucht und die morphometrische
Bewertung der Neointima- gegenüber
der Medienoberflächengebiete
wurde mittels eines Optimas Bildanalysesystems vorgenommen. Das
Ausmaß der
intimalen Hyperplasie wird als I:M Verhältnis ausgedrückt. Die
Bedeutung der Unterschiede zwischen den I:M Verhältnisse von nicht behandelten,
mit PBS behandelten und mit Vektor behandelten Arterien wurde durch
einen paarweisen t-Test bestimmt.
-
Ergebnisse
-
Aufbau und Konstruktion von Cyclin G1-Konstrukten.
-
Es
wurden mehrere Antisense Fragmente, die von humanen Cyclin G1-Sequenzen
stammen (4), die hinsichtlich der Gesamtlänge und/oder
Einarbeitung der stromaufwärtigen
(„upstream") Sequenzen variieren,
konstruiert (5). Darüber hinaus
wurde eine Reihe von mutierten Cyclin G1 Expressionskonstrukten konstruiert
und auf ihr Potential für das
Funktionieren in einer dominant-negativen Weise bewertet. Wie schematisch
in der 5C gezeigt, wurden diese Expressionskonstrukte
entweder mutiert oder verkürzt
in Regionen, die die konservierte „Cyclin-Bo" Domäne
umfassen, die bei der Bindung der Cycline an CDKs beteiligt ist (Lees
und Harlow, Mol. Cell Biol., Bd. 13, Seiten 1194-1201 (1993)). Die
zwei Punktmutanten, die als PM 61K/A bzw. PM 92E/A bezeichnet werden,
stellen Modifikationen von Resten dar, die kritisch für den Kontakt
mit Cyclin A-CDK2 sein sollen (Brown u.a., J. Biol. Chef., Bd. 267,
Seiten 4625-4630 (1992); Jeffrey u.a., Nature, Bd. 376, Seiten 313-320
(1995)) und in humanem Cyclin G1 konserviert werden (Wu u.a., 1994).
-
Mittels
einer komplexen (acht Stufen) Klonierungsstrategie (siehe 6)
wurden verschiedene Antisense und mutante Cyclin G1-Konstrukte, die als
(NotI/SalI flankierte) PCR Produkte hergestellt wurden, in die NotI/SalI
Stellen von pBSKII (Stratagene) kloniert, um pG1/BSKII Konstrukte
zu erzeugen, die anschließend herausgeschnitten
und an diesen Klonierungsstellen in einen linearisierten retroviralen
pG1XSvNa Vektor (Genetic Therapy, Inc.) ligiert wurden, um pG1G1SvNa
Konstrukte zu erzeugen. Diese pG1G1SvNa Expressionsplasmide wurden
(an zwei Stellen) mit KpnI verdaut und das sich ergebende Segment
von pG1G1SvNa, einschließlich
des experimentellen Cyclin G1 Konstrukts, flankiert durch LTR Promotor
und Psi Verkapselungssequenzen, wurde in den retroviralen pRV109
Vektor (Soneoka u.a., 1995) ligiert, um die zusammengesetzten retroviralen
Expressionsvektoren pG1/REX zu erzeugen. Die sich ergebenden pG1/REX
Vektoren enthalten einen leistungsfährigen Hybrid 5' CMV/LTR Promotor,
der das therapeutische Gen steuert, zusätzlich zu den SV40 ori Sequenzen
und antibiotischen Resistenzgenen, die die Vektorproduktion erleichtern.
Die Klonierung einer repräsentativen
Cyclin G1-Punktmutante, PM61 K/A, in pREX ist in der 6 gezeigt.
-
Vergleichende zytostatische Wirksamkeit
der Cyclin G1 Konstrukte.
-
Um
die vergleichenden Wirkungen der verschiedenen Antisense und mutanten
Cyclin G1-Konstrukte auf das Zellwachstum der glatten Muskeln zu
untersuchen, wurde jedes der jeweiligen DNA Fragmente in geeigneter
Ausrichtung in den retroviralen pREX Expressionsvektor kloniert
(siehe oben), der anfänglich
als transfizierbares Plasmid für
die Screening Studien verwendet wurde. Calciumphosphattransfektionsexperimente
wurden dreifach in A10 Zellkulturen von glatten Muskeln der Ratte
durchgeführt,
um die optimalen Cyclin G1 Knock-out Konstrukte für die anschließende Verwendung
in Tierstudien zu bestimmen. Bei diesen Experimenten zeigten die
Antisensekonstrukte mäßiger Länge, die
als AS587 und AS693 bezeichnet wurden (siehe 7A), eine
größere zellzerstörende Aktivität als das
kürzere
AS423 Konstrukt. Frühere
Studien (mit pG1aG1SvNa Plasmiden) zeigten, dass die volle Kodiersequenz
von humanem Cyclin G1 in Antisenserichtung relativ unwirksam war
(Daten nicht gezeigt). Bezogen auf die Vergleichsbewertungen, wurde
AS693, ein Konstrukt, das dieselben Kodierregionen wie AS587 (das
zuvor in Tierstudien verwendet wurden: Skotzko u.a., 1995, Zhu u.a.,
Circulation, Bd. 96, Seiten 628-635 (1997)) umspannte und doch zusätzliche
5' Sequenzen aufweist,
als wirksamster Antisense Aufbau angesehen. Unter den getesteten
mutanten Cyclin G1-Konstrukten wurde festgestellt, dass ein bestimmtes
mutantes Konstrukt DNT41bis249 und ein Punktmutantenkonstrukt, PM
61K/A, zumindest genauso wirksam wie die Antisense Konstrukte bei
der Hemmung des Zellwachstums der glatten Muskulatur war. Die Wirksamkeit
der Punktmutante PM 61K/A ist insofern interessant, als sie nahelegt,
dass diese Aminosäure,
Lys-61, kritisch für
die physikalische Verbindung mit einer mutmaßlichen Cyclin G1-verbundenen Kinase
(Smith u.a., Exp. Cell Res., Bd. 230, Seiten 61-68 (1997)) sein
kann. Bezogen auf diese vergleichenden Screeningstudien, wurden
DNT41-249 und PM 61K/A auch für
die weitere Studie ausgewählt.
-
Charakterisierung von auf die Matrix gerichteten
retroviralen Vektoren, die ausgewählte Cyclin G1 Konstrukte tragen.
-
Retrovirale
Stammkulturen wurden von humanen 293T Zellüberständen mittels eines transienten
vier Plasmid-Kotransfektionssystems erzeugt (angepasst von Soneoka
u.a., 1995), wobei die Verpackungskomponenten gag-pol, das auf die
Matrix gerichtete (CBD) env, das fusogene VSVG env und ein retroviraler,
das gewünschte
Cyclin G1 Konstrukt tragender Vektor, jeweils durch den CMV Promotor
gesteuert, auf getrennten Plasmiden angeordnet wurden (8A).
Die Western Analyse zeigte die gleichförmige Expression der zwei Hüllproteine
in den retroviralen Erzeugerzellen und den stabilen Einbau in virale
Partikel (8B), wie durch das Auftreten
von MLV gp70 env und VSV-G Proteinimmunreaktivität angegeben, standardisiert
im Hinblick auf das retrovirale gag Protein in gereinigten Vektorpräparaten.
-
Unter
Verwendung dieser Hüllkonfiguration
wurden infektiöse
Titer von 107 routinemäßig erzielt, wie durch die
Expression der Neomycinresistenz (Cyclin G1-Konstrukte) oder ein β-Galactosidasemarkergen
bestimmt. Um die Transduktionseffizienz der auf die Matrix gerichteten,
VSVG pseudotypisierten retroviralen Vektoren in A10 SMCs von Ratten
zu bestimmen, wurden die Zellen bei verschiedenen MOIs (im Bereich
von 0,005 bis 500) transduziert, was eine tiefgreifende Konzentrationsabhängigkeit
zeigt (siehe 8B) und was zeigt, dass 75 %
bis 96 % der SMCs durch MOIs von 50 (Titer = 3 × 106 cfu/ml)
bis 500 (Titer = 3 × 10
cfu/ml) mit diesen auf die Matrix gerichteten Vektoren transduziert
wurden.
-
Zytotoxizität und Wirkmechanismen der Cyclin
G1 Konstrukte.
-
Frühere Studien
der retroviral vermittelten Antisense Cyclin G1 Zytotoxizität (d.h.
AS587) haben die Synzytienbildung in transduzierten Zellen (Zhu
u.a., 1997) zusätzlich
zum Zellzyklusarrest (Chef u.a., Hum. Gene Ther., Bd. 8, Seiten
1667-1674 (1997)) und zur offenkundigen Apoptose (Zhu u.a., 1997)
beschrieben. Bemerkenswerterweise wurden die zytostatischen Wirkungen
des mutanten Cyclin G1-Konstrukts
auch von der Synzytienbildung bei A10 Zellkulturen von Ratten begleitet,
die bei t = 48 Stunden nach der Transduktion mit dem pG1DNT41-249/REX
Vektor (9) beobachtet wurde, was große multinukleierte
Zellen zeigt, die morphologisch den mit den Antisense (AS587 und
AS693) Konstrukten beobachteten ähnlich
waren. Im Gegensatz dazu induzierten weder die Kontrolltransduktionsverfahren
noch der Nullvektor (pREX) die Synzytienbildung in A10 Rattenzellen
(9A-B), was nahe legt, dass die mutanten
und Antisense Konstrukte die Lebensfähigkeit der Zellen auf ähnliche
Weise beeinflussen. Die antiproliferativen Wirkungen der Cyclin
G1 Knock-out-Konstrukte
wurden in menschlichen Bauchspeicheldrüsenkrebszellen (8C) und in Affen SMCs (8D)
bestätigt,
in denen die vergleichende Wirksamkeit der DNT41-249 Expressionsmutante,
wie festgestellt wurde, wieder größer als die potentesten Antisense-Konstrukte
waren.
-
Um
die Wirkmechanismen der jeweiligen Cyclin G1 Konstrukte zu begründen, wurde
die Runterregulation der Cyclin G1-Proteinexpression durch Western
Analyse von Zellen der glatten Muskulatur gezeigt, die mit dem AS693/REX
Antisense Vektor transduziert waren. Wie in der 10A gezeigt, wird die Runterregulation der Cyclin
G1 Expression in Affen SMC Kulturen beobachtet, die mit dem Antisense
Vektor im Vergleich zu einem Kontrollvektor transduziert wurden,
wobei eine maximale Hemmung bei t = 48 Stunden nach der Transduktion
beobachtet wurde. Umgekehrt wurde die erzwungene Expression des
Cyclin G1 Mutantenkonstrukts in A10 Zellen verifiziert, die mit
dem Vektor transduziert wurden (10B),
wie durch das Auftreten einer immunreaktiven Bande geeigneterweise
bei ~20 kDa in transduzierten Zellkulturen gezeigt, die 24 und 48 Stunden
nach der Transduktion mit dem mutanten Expressionsvektor beobachtet
wurde. Obwohl die Demonstration der Vektorleistung bezogen auf das
Ausrichten der Proteinexpression aussagekräftig ist, kann das Verhältnis von
Zellen, die den vorhergesagten (zytotoxischen) Phänotyp zu
einer bestimmten Zeit (vor dem Zelltod) transient exprimieren, klein
sein. In Akut-Untersuchungen
von durch einen Ballon verletzten Arterien in vivo wird eine Hochregulation
der Cyclin G1 Proteinexpression in neointimalen SMCs beobachtet.
Diese charakteristische Hochregulation der Cyclin G1-Expression
wurde in den durch einen Ballon verletzten Arterien, die entweder
mit dem Nullvektor (11A), der PBS Kontrolle (11B) oder dem mutanten Expressionsvektor (8D) behandelt wurden, nicht verringert.
Im Gegensatz dazu war die deutliche Runterregulation der Cyclin
G1-Expression in den mit Antisense Cyclin G1 (AS693/REX) Vektor
behandelten Arterien offensichtlich. Zusammen genommen zeigen diese
Daten, dass die zellzerstörenden
Wirkungen der Cyclin G1 Konstrukte von der direkten Modulation der
Cyclin G1- Expression in transduzierten Zellen herrühren.
-
Bewertung von pDNTG1/REX in einem Rattenmodell
von vaskulärer
Restenose.
-
Schließlich hemmte
in zwei kontrollierten einmonatigen in vivo Wirksamkeitsstudien
die intraluminale Instillation eines auf die Matrix gerichteten
VSVG pseudotypisierten Vektors, der die N-terminale Deletionsmutante
von Cyclin G1 (DNT41-249/REX) trug, in durch einen Ballon verletzten
Rattenarterien die Neointimaläsionsbildung
im Vergleich zum Nullvektor, zur Kochsalzlösungskontrolle und zur verletzten/unbehandelten
Gruppe (
12). Anders als die zytotoxische
HStk Vektor (plus Ganciclovir) Strategie, die eine massive Narbenbildung
und Deformierung des Gefäßes (nicht
veröffentliche
Beobachtungen) erzeugte, gab es keinen Beweis für eine Nekrose, Fibrose oder
Deformation der Arterienwand in den mit DNT41-249/REX Vektor behandelten Arterien,
wodurch die relative Sicherheit dieses Ansatzes bestätigt wird.
Darüber
hinaus zeigen die langfristigen (30 Tage) Wirksamkeitsdaten (Tabellen
1 und 2), dass sich wenig bis kein „Nachholert" des SMC Wachstums
in den neointimalen Läsionen
in den mit DNT41-249/REX Vektor behandelten Tieren entwickelte,
was nahe legt, dass die gezielte Transduktion und Expression eines
zellzerstörenden
Cyclin G1 Mutantenproteins in aktivierten SMC einen erheblichen
Einfluss auf die zelluläre
Dynamik haben kann, die für
die krankhaften Spätschäden der
vaskulären
Restenose verantwortlich ist. Tabelle 1 Hemmung der Neointimaläsionsbildung mittels eines
auf die Matrix gerichteten retroviralen Vektors, der ein zellzerstörendes mutantes
Cyclin G1-Konstrukt trägt,
in einer einmonatigen Wirksamkeitsstudie
Behandlungsgruppe | Mittleres
Intima:Medien-Verhältnis | KonfidenzIntervall | %
Hemmung |
Nur
Verletzung | 1,41 | 1,10-1,71 | |
Kochsalzlösung | 1,24 | 0,92-1,56 | |
Nullvektor | 1,25 | 0,92-1,57 | |
dnG1
Vektor | 0,62
p = 0,002 gegenüber
nur Verletzung p = 0,012 gegenüber
Kochsalzlösungskontrolle
p = 0,011 gegenüber Null-vektor | 0,28-0,96 | 56 % gegenüber Verletzung
50 % gegenüber Kochsalzlösung 50
% gegenüber
Null |
- 1 Die Intima:Medien-Verhältnisse
der Kontrollgruppen (nur Verletzung, Kochsalzlösung und Nullvektor) waren nicht
deutlich anders.
- 2 Die mit dnG1 Vektor behandelte Gruppe
wurde mit drei Kontrollgruppen verglichen. Paarweise Vergleiche wurden
für die
sich ergebenden Variablen durchgeführt (Initma:Medien-Verhältnis).
Tabelle 2 Hemmung der Neointimaläsionsbildung mit einem auf
die Matrix gerichteten retroviralen Vektor, der ein zellzerstörendes Cyclin
G1 Konstrukt trägt,
in einer einmonatigen Wirksamkeitsstudie Behandlungsgruppe | Mittleres
Intima:Medien-Verhältnis | Standardabweichung | %
Hemmung |
Nur
Verletzung | 1,44 | 0,07 | |
Kochsalzlösung | 1,39 | 0,15 | |
Nullvektor | 1,50 | 0,17 | |
dnG1
Vektor | 0,96
p = 0,001 gegenüber
nur Ver-letzung
p = 0,020 gegenüber
Kochsalz-lösungskontrolle
p = 0,010 gegenüber
Nullvektor | 0,11 | 33 % gegenüber Verletzung
31 % gegenüber Kochsalzlösung 36
% gegenüber
Null |
- 1 Die
Intima:Medien-Verhältnisse
der Kontrollgruppen (nur Verletzung, Kochsalzlösung und Nullvektor) waren nicht
deutlich anders.
- 2 Die mit dem dnG1 Vektor behandelte
Gruppe wurde mit drei Kontrollgruppen verglichen. Paarweise Vergleiche
wurden für
die sich ergebende Variable durchgeführt (Initma:Medien-Verhältnis).
-
Diskussion
-
Die
vorliegende Offenbarung zeigt die Nützlichkeit für die Verwendung
eines mutanten Cyclin G1-Proteins, um die Funktion des normalen „Ebenbilds" dominant zu hemmen.
Eine solche Anwendung eines mutierten Proteins hat den doppelten
Vorteil, dass die Funktion der nahe ver wandten (redundanten) Elemente
blockiert und ein feststellbares Genprodukt erzeugt wird (siehe 10). Hier zeigten eine Deletionsmutante
und eine Punktmutante von Cyclin G1 demonstrierbare antiproliferative
Eigenschaften, die mindestens so wirksam wie die meisten potenten
Antisense Cyclin G1 Konstrukte waren. Die auf die Matrix ausgerichteten
retroviralen Vektoren, die ein ausgewähltes mutantes Cyclin G1 Konstrukt
trugen (DNT 41-249), wurden anfänglich
in vitro getestet, wo eine tief greifende Hemmung des Zellwachstums
beobachtet wurde. In vergleichbarer Weise zu den Antisense Cyclin
G1 Konstrukten (Zhu u.a., 1997) erzeugte das dominant-negative Cyclin
G1 Konstrukt eine Synzytienbildung und ungeplante Apoptose in transduzierten
SMCs, was eine mechanistische Ähnlichkeit nahe
legt.
-
Zusätzlich zu
den therapeutischen Genkonstrukten wurden wesentliche Verbesserungen
der Effizienz der retroviral vermittelten Genabgabe an verletzte
Arterien durch die Einarbeitung von Matrixzieltechnologie in die
viralen Partikel ermöglicht
(siehe unten), die zur Erhöhung
der Vektor-Bioverfügbarkeit
diente. Neuere Fortschritte bei der retroviralen Vektorzieltechnologie
haben gezeigt, dass die physiologische Überwachungsfunktion, die der
primären
Struktur des von Willebrand Faktors inhärent ist (Montgomery u.a.,
Hemophilia and von Willebrand Disease, Kapitel 44, Seiten 1631-1675,
W.B. Saunders Co., Philadelphia (1998); Ginsburg, D., u.a., Proc.
Nat. Asal. Sci., Bd. 86, Seiten 3723-3727 (1989); Ruggeri & Zimmerman, Blood,
Bd. 70, Seiten 895-904 (1987))
an die Entwicklung der auf die Matrix gerichteten retroviralen Vektoren
angepasst werden kann (Hall u.a., Human Gene Therapy, Bd. 8, Seiten
2183-2192 (1997); Anderson, Nature, Bd. 392 (Ergänz.), Seiten 25-30 (1998)).
Die Konstruktion und Einführung
eines von vWF stammenden Matrixziel- (d.h. Kollagenbindungs-) Motivs
in die retrovirale Hülle
erhöht
die Genabgabe in vivo durch Ausstatten des auf MLV basierenden Vektors
mit einem günstigen
Funktionszuwachs-Phänotyp,
d.h. Hochaffinitätsbindung
an die extrazellulären Matrixkomponenten,
die durch die Ballonkatheterverletzung freigelegt sind. Die auf
die Matrix gerichteten amphotropischen Hüllen, die in diesen Studien
verwendet wurden (siehe Hall u.a., 2000) ersetzen die ursprünglichen
ekotropischen (nagetierspezifischen) Vektoren, die, wie zuvor gezeigt
wurde, sich an Stellen der vaskulären Verletzung (Hall u.a.,
1997) ansammeln und die wirksame Transduktion der residenten SMCs
in zweiwöchigen
Wirksamkeitsstudien von Antisense Cyclin G1 ermöglichen (Zhu u.a., 2000; eingereicht).
Insofern als die Aktivierung und Proliferation von medialen SMCs
innerhalb von Stunden nach der Verletzung beginnt, tritt die Wanderung
in das Neointima am Tag 4 auf (Clowes u.a., Lab. Invest., Bd. 49,
Seiten 327-373 (1983), Clowes u.a., Circ. Res., Bd. 56, Seiten 139-145
(1985)) und wird die Replikation über die nächsten 2 Wochen deutlich erhöht (Schwartz
u.a., 1995; DeMeyer und Blut, 1997). Die Vektorpenetration und zelluläre Transduktion wurde
weiter durch intraluminale Instillation der auf die Matrix gerichteten
amphotropischen Vektoren (i) zur Zeit der Ballonverletzung (Zhu
u.a., 1997) und (ii) sieben Tage nach der Angioplastie (Hall u.a.,
2000) optimiert, wenn die SMC Wanderung und Proliferation in der
Neointima maximal ist.
-
In
der vorliegenden Offenbarung wurde ein transientes Transfektionssystem,
das von Soneoka u.a., 1995 angepasst wurde, verwendet, um retrovirale
Vektoren mit hohem Titer zu erzeugen, wobei die Expression der Verpackungskomponenten
sowie das therapeutische Gen durch den starken CMV Promotor gesteuert werden;
und jedes der Konstrukte enthält
einen SV40 Replikationsursprung (ori), der zur Erleichterung der Plasmidexpression
in humanen 293T Erzeugerzellen dient. Virale Titer im Bereich von
3 × 106 - 3 × 108 cfu/ml wurden routinemäßig mit diesen Reagenzien erzielt.
Darüber
hinaus verbesserte die Koexpression des fusogenen VSVG env Proteins
(Iida u.a., J. Virol., Bd. 70, Seiten 6054-6059 (1996); Laitinen
u.a., Hum. Gene Ther., Bd. 8, Seiten 1645-1659 (1997), Yu u.a.,
Gene Therapy, Bd. 6, Seiten 1876-1883 (1999)) weiter die viralen Titer
(bis 9 × 108 cfu/ml) ohne zusätzliche Vektorkonzentration,
um so die Vektorproduktion und Charakterisierung der potenziellen
therapeutischen Konstrukte zu erleichtern.
-
Zusammen
ermöglichten
diese Verbesserungen des Aufbaus, der Konstruktion und des Einsatzes
des retroviralen Vektors die Entwicklung eines optimierten Gentherapieprotokolls
und die Leistung der langfristigen Wirksamkeit bei der Verhinderung
der Neointimabildung im Rattenmodell der Ballonangioplastie (siehe
Tabelle 1). In zwei kontrollierten einmonatigen Wirksamkeitsstudien,
führte
die intraluminale Abgabe eines auf die Matrix gerichteten dnG1 retroviralen
Vektors an die durch einen Ballon verletzte Rattenhalsschlagader
zu einer ~50 % Hemmung der Neointimaläsionsbildung, ohne irritierendes „Aufholen" des SMC Wachstums,
einer Reaktionsgröße, die
nur durch ein anderes Medikament, einen Proteinkinase C Inhibitor
(Prescott u.a., Ann. N.Y. Acad. Sci., Bd. 878, Seiten 179-190 (1999))
und einen adenoviralen Vektor, der ein salpetersaures Oxidsynthasekonstrukt
trug (Shears u.a., J. Am. Coll. Surg., Bd. 187, Seiten 295-306 (1999)),
hervorgerufen wurde. Anders als die HStk Vektoren (gefolgt von einer
Ganciclovir-Verabreichung), die eine unpassende Verzerrung der arteriellen
Histologie erzeugen (Nabel, Nature, Bd. 362, Seiten 844-846 (1993)),
bestätigt
das offensichtliche Fehlen einer Nekrose, Fibrose und Deformation
der Arterienwand in mit dnG1 Vektor behandelten Arterien (siehe 12)
die Sicherheit dieses Ansatzes für
die klinische in vivo Anwendung. Zusammenfassend kombiniert diese
Studie die signifikanten Verbesserungen der therapeutischen Cyclin
G1 Konstrukte mit den Fortschritten in der Matrixzieltechnologie,
der Vektorproduktionsmethodik und den Instillationsprotokollen,
um die Nützlichkeit
der zellzerstörenden
Gentherapie auf die Behandlung einer vaskulären Restenose auszudehnen.
-
Beispiel 3 Systemische Verabreichung eines
auf die Matrix gerichteten retroviralen Vektors ist für die Krebsgentherapie
in Mäusen
wirksam
-
Materialien und Verfahren
-
Zellen, Zellkulturbedingungen, Plasmide
und Vektoren, die Marker und Zellzykluskontrollgene tragen.
-
NIH3T3,
293T und humane MiaPaca2 Bauchspeicheldrüsenkrebszellen wurden von der
ATCC geliefert. NIH 3T3 und 293T Zellen wurden in Dulbecco Modifiziertes
Eagle Medium gehalten, das mit 10 % fötalem Rinderserum ergänzt war
(D10; Biowhittaker, Walkersville, MD, USA). Die Plasmide pcgp mit
den viralen gag pol Genen und ein retroviraler Vektor, pcnGb, die
ein auf den Kern gerichtetes b-Galactosidasekonstrukt exprimieren,
wurden freundlicherweise von Dr. Paula Cannon bzw. Dr. Ling Li zur
Verfügung
gestellt (USC Gene Therapy Laborstories, Los Angeles, CA). Ein verkürztes (Aminosäuren 41-249)
Cyclin G1 (dnG1) Konstrukt wurde in den retroviralen Expressionsvektor
pREX kloniert, der aus pHIT109 (Soneoka u.a., Nucl. Acid Res. 23,
628-633, 1995) modifiziert wurde, um die retrovirale Verpackungskomponentensequenz
von G1XSvNa zu enthalten (ein Geschenk von Genetic Therapy, Inc.,
Gaithersburg, MD, USA).
-
Herstellung von auf die Matrix gerichteten
retroviralen Vektoren, die mutante Cyclin G1 Konstrukte tragen.
-
Vektoren
mit hohem Titer wurden unter Verwendung eines transienten drei oder
vier Plasmid-Kotransfektionssystems erzeugt (Soneoka u.a., Nucl.
Acid Res. 23, 628-633, 1995), in dem die Verpackungskomponenten
gag-pol und ein
chimäres
amphotropisches Moloney Mausleukämievirus
(MuLV) basiertes env mit einem von einem von Willebrand Faktor stammenden
Kollagenbindungs- (auf die Matrix gerichtetes) Motiv, das vom CMV
Promotor exprimiert wurde, und ein retroviraler Vektor auf getrennten
Plasmiden angeordnet wurden, die jeweils den SV40 Repli kationsursprung
enthielten. Die Vektoren werden als Mx-nBg, Mx-dnG1 und CAE-dnG1 bezeichnet, um die
spezifische verwendete Hülle
und das in jedem Vektor eingearbeitete Genexpressionskonstrukt anzugeben.
Mx-nBg stellt einen modifizierten MuLV bezogenen Vektor dar, der
ein Matrixzielmotiv in der Hülle
trägt,
und ein auf den Kern gerichtetes b-Galactosidasegen. Mx-dnG1 ist
ein auf die Matrix gerichteter zellzerstörender Vektor, der das N-terminale
Deletionsmutanten Cyclin G1 Konstrukt trägt (Gordon u.a., Cancer Res.
60, 3343-3347, 2000). CAE-dnG1 ist ein nicht gerichteter Vektor,
der eine auf amphotropischem Wildtyp-MuLV beruhende Hülle trägt (Morgan
u.a., J. Virol. 67, 4712-4721, 1993) sowie dasselbe zellzerstörende Cyclin
G1 Konstrukt wie in MxdnG1.
-
Virale Titer
-
Virale
Titer in NIH3T3 Mauszellen wurden wie zuvor beschrieben bestimmt,
und zwar basierend auf der Expression des β-Galactosidase oder Neomycinphosphotransferase
Resistenz-, neor, Gens (Skotzko u.a., Cancer
Res. 55, 5493-5498, 1995). Der virale Titer wurde als Zahl der G418-resistenten
Koloniebildungseinheiten (cfu)/ml exprimiert und lag im Bereich
von 107 bis 108 cfu/ml.
-
In vivo Wirksamkeitsstudien.
-
Diese
Studien wurden gemäß einem
Protokoll durchgeführt,
das vom University of Southern California Institution Animal Care
and Use Committee genehmigt war. Um die Wirksamkeit der gezielten
Genabgabe bezogen auf die Antitumorwirkungen der Mx-dnG1 Vektorbehandlung
in vivo zu bewerten, wurden subkutane Tumorxenotransplantate in
athymischen nu/nu Mäusen
durch subkutane Implantation von 1-9 × 107 humanen MiaPaca2
Krebszellen vorgenommen. Wenn die Tumore eine Größe von ~50 mm3 erreichten,
wurde 200 μl entweder
des Mx-dnG1 Vektors (Titer: 8 × 106 cfu/25 gm Maus), des Mx-nBg Kontrollvektors
mit ähnlichem Titer,
eines nicht-gerichteten CAE-dnG1-Vektors oder einer phosphatgepufferten
Kochsalzlösung
(PBS, pH 7,4) Placebokontrolle täglich ü ber 7-10
Tage (ein Behandlungszyklus) direkt in die Schwanzvene injiziert.
Die Tumorgröße wurde
alle 2-4 Tage mit einer Schieblehre mittels der Formel zur Berechnung
des Volumens von ellipsoiden Gegenständen gemessen: Tumorvolumen,
mm3 = 4/3 p r1 r2 r3. Die Mäuse wurden
durch zervikale Dislokation einen Tag oder eine Woche nach der Vollendung
von einem bzw. zwei Behandlungszyklen getötet.
-
Apoptoseassay.
-
Gewebeschnitte
von Tumorknoten wurden hinsichtlich der Induktion der Apoptose mittels
des Apoptag Kits (Intergen, Purchase, NY, USA) bewertet. Schnell
gefrorene Tumorknoten wurden mit Paraformaldehyd fixiert und ihre
Membranen mit Ethanol und Essigsäure
permeabilisiert. Das TdT Enzym wurde zugesetzt und anschließend ein
Anti-Didoxygeninperoxidasekonjugat zugegeben. Die Gewebeschnitte
wurden dann mit Peroxidasesubstrat gefärbt und mit Methylgrün gegengefärbt.
-
Statistische Analyse.
-
(i)
Um die Änderung
des Tumorgewebes im Verlauf der Zeit zusammenzufassen (Tumorwachstumsrate),
wurde eine gerade Linie der kleinsten Quadrate an die log-transformierten
Werte angepasst; d.h. für
jede Maus wurde die Steigung mittels der ersten 5 Messungen im Verlauf
der Zeit beurteilt. Diese berechneten Steigungen wurden zurück in die
ursprüngliche
Skala mit dem Antilogarithmus transformiert und stellen die Durchschnittsrate
des Tumorwachstums (%) pro Tag dar. Um die unterschiedlichen Vektoren
in jedem der drei Experimente zu vergleichen, wurde eine gewichtete
Varianzanalyse mit den beurteilten Steigungen als abhängige Variable
verwendet. Für
jede Maus war das Gewicht reziprok zur Summe des Standardfehlers
der beurteilten Steigung (wie in der ersten Analyse der geraden
Linie der kleinsten Quadrate) plus einer Beurteilung der Steigung-Steigung-Varianz
bezogen auf alle drei Experimente. Für die Experimente I und II
wurde der F-Test basierend auf der Varianzanalyse verwendet, um
die Mx-nBg und Mx-dnG1 Vektoren zu verglei chen, und für das Experiment
III wurde der F-Test und danach die geringste signifikante Differenzmethode
der mehrfachen Vergleiche verwendet, um den Mx-dnG1 mit dem CAE-dnG1
Vektor und Placebobehandlungen zu vergleichen. Die kombinierten
Ergebnisse der analysierten Daten sind in der Tabelle 3 gezeigt.
(ii) Das Kaplan Meier Produktbegrenzungsverfahren (Kaplan & Meier J. Amer.
Statist. Assoc. 53, 457, 1958) wurde verwendet, um die Wahrscheinlichkeit
der Tumorvervierfachung als Funktion der Zeit (Tage) zu beurteilen.
(iii) Der Tarone Trendtest (bezogen auf den logrank-Test; Tarone,
Biometrika 62, 679, 1975) wurde verwendet, um die Vervierfachungszeiten
der mit Placebo (PBS) behandelten Gruppe, der Gruppe, die mit nicht-gerichtetem CAE-dnG1 Vektor
behandelt wurde, und der Gruppe, die mit auf die Matrix gerichteten
Mx-dnG1 Vektor behandelt wurde, zu vergleichen.
-
Ergebnisse
-
In
kurzfristigen Wirksamkeitsstudien fingen intravenöse Infusionen
entweder von dem Mx-nBg Vektor, dem nicht-gerichteten CAE-dnG1 Vektor
oder dem zellzerstörenden
Mx-dnG1 Vektor (jeder Vektor = ~8 × 106 cfu/Dosis)
oder einem äquivalenten
Volumen an PBS Placebo sechs Tage nach der Implantation von 1-9 × 107 humanen MiaPaca2 Bauchspeicheldrüsenkrebszellen
an und wurden täglich
bei einem Teil der Mäuse
für insgesamt
7 Vektorinfusionen fortgeführt.
Das progressive Wachstum der Tumorgröße wurde in Mäusen beobachtet,
die mit dem Mx-nBg Vektor (13), dem
nicht-gerichteten CAE-dnG1 Vektor und Placebo PBS (Tabelle 3) behandelt
wurden. Im Gegensatz dazu wurde die Tumorregression in Tieren beobachtet,
die mit dem Mx-dnG1
Vektor behandelt wurden (13; Tabelle
3). Das immunhistochemische Färben
zeigte eine intensive nukleäre
Immunreaktivität
für das
humane Cyclin G1 Protein, das in den großen Tumoren der mit Kontrollvektor
behandelten Mäuse
exprimiert wurde, während
eine Schwächung
der Cyclin G1 Expression in den Rest-Tumoren von mit Mx-dnG1 Vektor
behandelten Tiere beobachtet wurde.
-
Um
die Wirksamkeit der Genabgabe in solide Tumore durch auf die Matrix
gerichtete retrovirale Vektoren zu bewerten, wurden zwei Untergruppen
der Tiere getötet,
nachdem sieben Vektordosen verabreicht worden waren (13). Die histopathologische Untersuchung
von mit Hämatoxylin & Eosin gefärbten Tumorgewebeschnitten
von Tieren, die mit dem Mx-nBg Kontrollvektor behandelt wurden,
zeigte Tumorknoten, die aus einer heterogenen Population von Tumor
und tumorassoziierten Zellen bestanden, d.h. einem Hauptanteil an
malignen epitheloiden Zellen mit einer relativ hohen mitotischen
Rate mit intervenierenden Bereichen von aktiver Angiogenese, die
von einer dünnen
Bindegewebekapsel umgeben waren. Im Gegensatz dazu bewiesen die
Tumorknoten von den mit Mx-dnG1 Vektor behandelten Tieren eine massive
Tumorzerstörung,
ein hohes Auftreten an Apoptose in den verbleibenden Tumorzellen
und eine reaktive stromale Hyperplasie. Eine Zahl von Tumorknoten
zeigte große
zentrale Nekrosebereiche, eine Zwischenzone an aktivem Tumor und
eine Randzone, die eine Fülle
von apoptotischen Zellen enthielt. Andere sich auflösende Tumorknoten
wurden fast vollständig
von dichtem Bindegewebe umgeben, was einen beträchtlichen Anteil der Rest-Tumoren
erklärte, die
kleine Regionen der offenkundig apoptotischen Zellen und verschiedene
Grade an akuter und chronischer Entzündung zeigten.
-
Die
Transduktionseffizienz wurde durch immunhistochemische Anfärbung der
Tumorknoten mittels eines monoklonalen Mausantikörpers bestimmt, der gegen das
b-Galactosidaseantigen gerichtet war (GAL-40, Sigma, St. Louis MO, USA), gefolgt
von der Analyse mittels eines Optimas Bildsystems (Optimas Corporation, Bothell,
Washington, USA). Die Transduktionseffizienz (ausgedrückt als
%) wurde durch Zählen
der Anzahl von b-Galactosidase positiven Zellen in drei hohen Kraftfeldern
pro Tumorknoten geteilt durch die Gesamtzahl der Zellen × 100 bestimmt.
Ein hohes Transduktionsniveau der Zellen (35,7 ± 1,4 %; Tabelle 4) wurde über die ganzen
Tumorknoten in mit Mx-nBg Vektor behandelten Tieren beobachtet.
-
Um
weiter die hohe Transduktionseffizienz zu untersuchen, die in den
Tumorknoten beobachtet wurden, wurde eine Vektorverteilungsstudie
durch intravenöse
Injektion des Mx-nBg Vektors eine Stunde und 24 Stunden vor Tötung der
Tiere durchgeführt.
Immunhistochemische Anfärbung
für das
retrovirale Hüllprotein mittels
des monoklonalen 83A24 Rattenantikörpers zeigte, dass die Ansammlung
der Vektorpartikel bei 1 Stunde in angiogenen Bereichen ausgeprägt war,
die über
den Tumorknoten verflochten sind, während für die Vektorpartikel keine
Immunreaktivität
bei 24 Stunden beobachtet wurde, was zeigt, dass der virale Eintritt
in den Tumor und die tumorassoziierten Zellen aufgetreten waren.
Die Mason Trichromfärbung
der Tumorknoten zeigte, dass die angiogenen vaskulären Betten
unvollständig
mit Endothelzellen ausgekleidet waren, wodurch extrazelluläre Matrixkomponenten
den zirkulierenden Blutelementen ausgesetzt waren. Es ist denkbar,
dass die Präsentation
von Kollagen innerhalb des permeablen Tumorgefäßsystems die lokale Konzentration
der auf die Matrix gerichteten retroviralen Partikel erhöhte, die,
kombiniert mit dem hohen mitotischen, im Tumorknoten beobachteten
Index, die wirksame Transduktion von Tumorzellen und zugehörigem Gefäßsystem
erleichterten. Die Trichromfärbung
nach Mason bestätigte,
dass eine aktive Fibrose mit reichlicher Kollagenablagerung einen
wichtigen Anteil des restlichen Knotens im Hinblick auf die eigentliche
Tumormasse bildete.
-
Apoptose
ist eine bekannte Folge der Cyclin G1 Blockade sowohl in neoplastischen
Zellen (Skotzko u.a., Cancer Res. 55, 5493-5498, 1995) als auch
hyperplastischen vaskulären
Zellen (Zhu u.a., Circulation 96, 628-635, 1997). Demgemäß zeigte
die immunhistochemische Färbung
der mit dem Mx-dnG1 Vektor behandelten Tumoren eine deutlich erhöhte Häufigkeit
der TUNEL-positiven apoptotischen Zellen im Vergleich zu denen der
mit Kontrollvektor behandelten Tiere. Die Apoptose wurde in angiogenen
Gefäßen der
mit Kontrollvektor behandelten Mäuse
nicht festgestellt. Im Gegensatz dazu wurde eine umfangreiche Apoptose
von Endothelzellen (36 ± 5
%) in Angiogenesebereichen in den mit Mx-dnG1 Vektor behandelten
Tieren sowie im stromalen Kompartment beobachtet. Vor allem wurde
die erhöhte
Apoptosehäufigkeit
nicht nur auf die Randoberflächen
der Tumorknoten beschränkt,
sondern erstreckte sich auf viele Zellschichten tief in den Tumorknoten. Die
Fähigkeit
des Mx-dnG1 Vektors zum Durchdringen der Tumorknoten wurde offensichtlich
durch Kollagenablagerung und/oder Freilegung sowie vaskuläre Permeabilität im Kern
der soliden Tumoren erleichtert. In Übereinstimmung mit diesem Konzept
sind die Ergebnisse der immunhistochemischen Studien, die zeigten, dass
die Ansammlung von Vektorpartikeln in angiogenen Bereichen am ausgeprägtesten
war. Weiter konnte die beobachtete Zerstörung der proliferativen Endothelzellen
und Stromazellen selbst eine überproportionale Menge
an Tumorzelltod durch Erschöpfen
der vaskulären
Versorgung (Folkman, Nature Med. 1, 27-3, 1995; Hanahan & Folkman, Cell
86, 353-364, 1996; Fidler, J. Natl. Cancer Inst: 87, 1588-1592,
1995) oder Wachstumsfaktorreize induzieren (Fukumura u.a., Cell
94, 715-725, 1998).
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Die
langfristigen Wirksamkeitsstudien, die aus den zwei (10 Tage) Behandlungszyklen
mit dem Mx-dnG1 Vektor (Vektordosis: 1 × 107 cfu),
einer äquivalente
Dosis eines nicht-gerichteten CAE-dnG1 Vektors oder einem gleichen
Volumen an PBS Placebo mit einer dazwischen liegenden Ruhezeit bestanden,
bestätigten,
dass die therapeutische Wirksamkeit von dem Kolllagenzielpeptidmotiv
abhängig
war, das in die Primärstruktur
des amphotropischen MLV Hüllproteins
eingebaut war (14A & 14B).
Ein schneller Anstieg der Tumorgröße wurde in den mit Placebo
behandelten Mäusen
festgestellt, während
eine marginale Hemmung der Tumorgröße in den mit nicht-gerichtetem
CAE-dnF1 Vektor
behandelten Tieren im Vergleich zur PBS-Kontrolle beobachtet wurde
(p = 0,10; Tabelle 3). Im Gegensatz dazu wurde das Tumorwachstum
in den mit Mx-dnG1 Vektor behandelten Mäusen im Vergleich zu den mit
nicht-gerichtetem CAE-dnG1 Vektor behandelten Mäusen (p = 0,014), den mit Mx-nBg
Vektor behandelten Kontrollmäusen
(p 0 0,004) und den mit PBS behandelten Mäusen (p = 0,001; Tabelle 3)
deutlich gehemmt. Weiter blieb die Tumorwachstumsrate in den mit
Mx-dnG1 Vektor behandelten Mäusen
durchweg langsamer als die der mit nicht-gerichtetem CAE-dnG1 Vektor
behandelten Tiere ( 14A) über den gesamten ~7 wöchigen Nachuntersuchungszeitraum.
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Die
Kaplan-Meier Überlebensstudien
wurden bei Mäusen
durchgeführt,
die mit PBS Placebo, dem nicht-gerichteten CAE-dnG1 Vektor oder
dem auf die Matrix gerichteten Mx-dnG1 Vektor behandelt worden waren
(14B). Aus ethischen Gründen wurde anstelle der eigentlichen
Tiermortalität
die Zeit zur Tumorvervierfachung anstelle der eigentlichen Mortalität des Lebewesens
als Überlebensendpunkt
angenommen (aufgezeichnet als erste Zeit, in der die Tumorlast wie
beobachtet viermal höher
als die anfängliche
Grundlinie war). Wenn das Tumorvolumen sich nicht innerhalb von
47 Tagen vervierfacht hatte, wurden das Tier getötet und die Vervierfachungszeit
wurde an 47 Tagen kritisch geprüft.
Das Kaplan-Meier Produktgrenzenverfahren (Kaplan & Meier J. Amer.
Statist. Assoc. 53, 457, 1958) wurde verwendet, um die Möglichkeit
der Tumorvervierfachung abhängig
von der Zeit (Tage) zu bestimmen. Der Tarone Trendtest (bezogen
auf den Logrank-Test; Tarone, Biometrika 62, 679, 1975) wurde verwendet,
um die Vervierfachungszeiten der mit Placebo (PBS) behandelten Gruppe,
der mit nicht-gerichtetem CAE-dnG1 Vektor behandelten Gruppe und
der mit auf die Matrix gerichteten Mx-dnG1 Vektor behan delten Gruppe
zu vergleichen. Mittels der logrank-Tests war der gesamte p-Wert
zum Vergleich aller drei Gruppen gleichzeitig 0,003, mit einem wichtigen
Trend zu einem Niveau von 0,004. Diese Daten zeigen, dass die Möglichkeit
der langfristigen Kontrolle des Tumorwachstums mit dem auf die Matrix
gerichteten Mx-dnG2 Vektor signifikant größer war als mit dem nicht-gerichteten
CAE-dnG1 Vektor oder dem PBS Placebo.
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Um
die potentielle Toxizität
des auf die Matrix gerichteten Vektors zu bewerten, wurden die Nichtzielorgane
am Ende von einem oder zwei Behandlungszyklen entnommen (kumulative
Vektordosis: 8 × 10
7 bzw. 1,6 × 10
8 cfu).
Die Serumchemieprofile waren normal und die histologische Untersuchung
des Knochenmarks, der Lunge, des Herzens, des Gehirns, der Leber,
der Niere, der Hoden, des Kolons und der Haut zeigte keinen Beweis
für einen
Organschaden. Diese Ergebnisse stellen weiter eine Unterstützung für das Konzept
zur Verfügung
(Gordon u.a., Cancer Res. 60, 3343-3347, 2000), dass die intravenöse Injektion
des retroviralen Mx-dnG1 Vektors eine breite Sicherheitsmarge zu
haben scheint. Tabelle 3 Hemmung des Tumorwachstums in vivo durch
Injektion des auf die Matrix gerichteten retroviralen Vektors mit einem
zellzerstörenden
Cyclin G1 Konstrukt in periphere Venen
Vektorname
Anzahl der Tiere | Durchschnittsrate
des Tumorwachstums pro Tag (95 Konfidenzintervall) | p-Wert |
Mx-dnG1
N = 10 | –6,1 % (–9,5 %, –2,5 %) | |
Mx-nBg
N = 4 | 6,3
% (–0,3
%, 13,4 %) | 0,004 |
CAE-dnG1
N = 4 | 4,1
% (–3,3
%, 12,1 %) | 0,014 |
PBS
(Placebo) N = 3 | 12,0
% (2,8 %, 21,9 %) | 0,001 |
- PBS gegenüber Mx-nBg: p = 0,37; PBS gegenüber CAE-dnG1:
p = 0,10
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Anmerkung:
Die Ergebnisse von drei getrennten Experimenten wurden kombiniert.
Um die unterschiedlichen Vektoren in jedem der drei Experimente
zu vergleichen, wurde eine gewichtete Varianzanalyse mit den bestimmten
Steigungen als abhängige
Variable verwendet. Für
die Experimente I und II wurde der F-Test basierend auf der Varianzanalyse
verwendet, um die Mx-nBg und Mx-dnG1 Vektoren zu vergleichen, und
für das
Experiment III wurde der F-Test und danach die geringste signifikante
Differenzmethode der mehrfachen Vergleiche verwendet, um den Mx-dnG1
Vektor mit dem CAE-dnG1 Vektor und den Placebo Behandlungen zu vergleichen.
Die kombinierten Ergebnisse der analysierten Daten sind oben gezeigt. Tabelle 4 Wirksamkeit der Genabgabe in vivo durch
Injektion eines retroviralen Matrixzielvektors in eine periphere
Vene
Tier
Nr. | Gesamtzahl
der gezählten
Zellen | Zahl
der transduzierten Tumorzellen | Transduktionseffizienz, %
Vektordosis: ~3 × 106 cfu/gm |
1 | 2901 | 993 | 34,4 |
2 | 3002 | 1129 | 37,6 |
3 | 2359 | 811 | 34,3 |
4 | 3230 | 1175 | 36,3 |
Mittelwert ± Standardabweichung | 2873 ± 319 | 1027 ± 142 | 34,7 ± 1,4 |
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Anmerkung:
Die Wirksamkeit der Genabgabe in die soliden Tumoren durch den retroviralen
Mx-nBg Vektor wurde in zwei Tiergruppen nach dem Verabreichen von
sieben Vektordosen bewertet (siehe auch 13).
Die Transduktionseffizienz wurde durch immunhistochemische Anfärbung der
Tumorknoten mittels eines monoklonalen Mausantikörpers, der gegen das b-Galactosidaseantigen
gerichtet war, und dann durch Analyse mittels eines Optimas Bildsystems
bestimmt. Die Transduktionseffizienz (ausgedrückt als %) wurde durch Zählen der
Anzahl von b-Galactosidase positiven Zellen in drei hohen Kraftfeldern
pro Tumorknoten geteilt durch die Gesamtzahl der Zellen × 100 bestimmt.
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Diskussion
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Die
Ergebnisse des Beispiels 3 zeigen, dass der auf die Matrix gerichtete
retrovirale Vektor, eingeführt durch
Injektion in das periphere Venen, (i) sich im angiogenen Tumorgefäßsystem
in einer Stunde ansammelte, (ii) Tumorzellen mit hohem Wirkungsgrad
transduzierte, und (iii) die Abgabe des therapeutischen Gens und langfristige
Wirksamkeit erhöhte,
ohne eine merkliche Toxizität
auszulösen.
Insgesamt stellen diese Ergebnisse den ersten definitiven prinzipiellen
Nachweis zur Verfügung,
dass ein auf die Matrix gerichteter retroviraler Vektor, der direkt
in ein peripheres Blutgefäß injiziert
wird, die Abgabe eines therapeutischen Gens in die soliden Tumore
verbessert.
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