-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet von Medikamenten für die Behandlung
einer Verengung der Lungengefäße oder
einer Verengung der Atemwege bei einem Säugetier, insbesondere beim Menschen.
Die Erfindung betrifft die Behandlung von Individuen, bei denen
es bei Absetzen einer Stickoxidinhalation zu einem Rezidiv kommt.
-
Stand der Technik
-
Stickoxid
entspannt Lungengefäße, insbesondere,
wenn sie aufgrund verschiedener Störungen verengt sind, wie unten
beispielhaft erläutert
ist. Stickoxid entspannt außerdem
die glatten Atemwegsmuskeln (Belvisi MG, Stretton CD, Barnes PJ.
Eur. J. Pharmacol. 1992; 210: 221–222), und die Inhalation von
exogenem Stickoxid mildert eine Verengung der Atemwege als Reaktion
auf verschiedene Substanzen bei Labortieren und Menschen (Dupuy
PM, Shore SA, Drazen JM, Frostell C, Hill WA, Zapol WM. J. Clin.
Invest. 1992; 90: 421–428;
Högman
M, Frostell C, Arnberg H, Hedenstierna G. Eur. Respir. J. 1993;
6: 177–180;
Högman
M, Frostell CG, Hedenström
H, Hedenstierna G. Am. Rev. Respir. Dis. 1993; 148: 1474–1478).
So beschreiben beispielsweise
EP 560
928 ,
US 5,485,827 ,
5,873,359 und WO 92/10228 die Verwendung von Stickoxid zum Behandeln
eines Bronchospasmus und einer Verengung der Lungengefäße. Allerdings
wurde festgestellt, dass der Behandlungseffekt große Variabilität zwischen
und beim einzelnen Individuum aufweist. Obwohl die NO-Inhalation
(INO) bei Patienten mit pulmonaler Hypertonie eine effiziente Therapie
sein kann, spricht darüber
hinaus etwa 1/3 der Patienten zu wenig oder gar nicht auf eine INO
an. Außerdem
wurde beim Versuch des Absetzens der INO eine Verschlimmerung der
pulmonalen Hypertonie und der Oxygenierung beobachtet, was als Rezidiv
bezeichnet wird. Auch wurden eine lebensbedrohliche hämodynamische
Instabilität und
Todesfälle
durch Absetzen der Inhalation von Stickoxid berichtet. Eine schrittweise Senkung
der NO-Dosis verlängert
die NO-Therapie, dürfte
aber das Rezidiv dennoch nicht beseitigen.
-
Die
für die
Hyporesponsivität
und das Rezidiv verantwortlichen Mechanismen sind nicht vollständig geklärt. Eine
der Hypothesen besagt, dass die endogene NO-Produktion durch NO-Inhalation als
negativer Rückmeldemechanismus
mit Herunterregulierung der endogenen Synthese gehemmt werden kann.
In einer Studie als Basis für
die vorliegende Erfindung wurde ein Tiermodell entwickelt, welches
bei Absetzen der NO-Inhalation
durch Endotoxininfusion über
mindestens 3 Stunden ein Rezidiv entwickelt. Darüber hinaus wiesen die Befunde
darauf hin, dass das Rezidiv nicht nur durch eine Herunterregulierung
der endogenen NO-Produktion,
sondern auch durch eine erhöhte
Aktivität
des Vasokonstriktors Endothelin-1 (ET-1) verursacht wird, was wahrscheinlich
wichtiger ist. Eine andere Beobachtung war, dass es eine umgekehrte
Korrelation zwischen der Reaktion auf INO und dem Grad des Rezidivs
gab. Je geringer daher der Effekt von INO war, desto stärker war
das Rezidiv. Eine ähnliche
Verknüpfung
zwischen einer Unterreaktion und einer nicht vorhandenen Reaktion
wurde von Davidson und Mitarbeitern bei Fällen eines Atemnotsyndroms des
Neugeborenen festgestellt (D. Davidson, MD; Pediatries. 104 (2):
231–236,
1999).
-
In
unserem Modell bewirkte die Infusion von Endotoxin einen zweiphasigen
Anstieg des Lungenarteriendrucks und einen Abfall des PaO2. Ein anfänglicher starker Anstieg der
pulmonalen Hypertonie ergab sich 15–30 Minuten nach Beginn der
Endotoxininfusion parallel zu einem Anstieg der Konzentrationen
des Vasokonstriktors Thromboxan A2 (TXA2) oder anderer Cyclooxygenase(COX)-Produkten. Eine
zweite stabile Phase einer pulmonalen Hypertension und Hypoxie trat
2,5 Stunden nach Beginn der Endotoxininfusion parallel mit einem
erhöhten ET-1-Spiegel auf.
-
Mehrere
Studien haben gezeigt, dass INO nicht in der Lage war, die von einem
Thromboxananalog hervorgerufene Verengung der Lungengefäße umzukehren
(Welte M et al., Acta Physiol Scand 1995, Juli, 154 (3): 395–405). Ikeda
S et al. (Ikeda S., Shirai M., Shimouchi A., Min KY., Ohsawa N.,
Ninomiya I., J. Physiology 1999 Feb; 49(1): 89–98) meldeten, dass INO in
Kombination mit intravenös
verabreichtem Prostacyclin einen stärkeren gefäßerweiternden Effekt hervorrufen
kann.
-
Darüber hinaus
sind spezifische substituierte Phenylalkensäuren und -ester, die einen
von Leukotrienen oder Arachidonsäure
induzierten Bronchospasmus hemmen, an sich aus
US 4,536,515 und
US 4,537,906 bekannt.
-
Schließlich beschreiben
Lippton H.L. et al; „Influence
of cyclooxygenase blockade on a response to isoproterenol, bradykinin
and nitroglycerin in the feline pulmonary vascular bed"; Prostaglandins;
1984, Band 28. Nr. 2, S. 253–270,
dass Cyclooxygenaseprodukte wie PGI2 im
pulmonalen vaskulären
Bett keine gefäßerweiternde
Reaktion auf Isoproterenol, Bradykinin und Nitroglycerin vermitteln.
-
Ausgehend
von dem oben Genannten ist es sehr überraschend, dass eine Kombinationstherapie für eine effektive
Behandlung einer Verengung der Lungengefäße oder einer Verengung der
Atemwege, d. h. bei der die Nebenwirkungen von INO wie oben beschrieben
beseitigt oder wenigstens weit reichend reduziert werden können, in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung erreicht werden kann.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Entsprechend
ist es eine Aufgabe der Erfindung, geeignete Verbindungen bereit
zu stellen, um sie zu verwenden, um einem Rezidiv entgegen zu wirken
oder ein Rezidiv zu beseitigen, wenn die Inhalation von Stickoxid
abgesetzt wird.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, die Verwendung eines reinen
inhalierbaren Medikaments zu erreichen.
-
Die
oben erwähnte
Aufgabe wird durch die Anwendung, das Verfahren und die pharmazeutische Zubereitung
erreicht, die in den beiliegenden Ansprüchen definiert sind.
-
In Übereinstimmung
mit der Erfindung ist eine Anwendung von inhalierbarem Stickoxid
(NO) in Kombination mit einem Cyclogenase(COX)-Inhibitor für die Herstellung
eines Medikamentes bereit gestellt, um einem Rezidiv im Falle des
Absetzens der alleinigen Behandlung mit gasförmigem Stickoxid oder einem
Stickoxiddonor entgegen zu wirken, wobei die Kombination in einer
therapeutisch wirksamen Menge verwendet wird, um ein solches Entgegenwirken
zu erzielen.
-
In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung wurde somit überraschenderweise festgestellt,
dass die reduzierte entspannende Wirkung von exogenem Stickoxid
oder sogar die lebensbedrohliche Wirkung bei Absetzen der Inhalation
von Stickoxid zumindest teilweise auf Cyclooxygenaseprodukte zurückgeführt werden
kann.
-
Insbesondere
wurde festgestellt, dass bei Anwendung eines Cyclooxygenase(COX)-Inhibitors in
Kombination mit Stickoxid das bei Absetzen der Stickoxidinhalation
auftretende Rezidiv abgeschwächt
oder sogar eliminiert wird.
-
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
-
Die
Kombination von gasförmigem
Stickoxid und COX-Inhibitor
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung lässt
sich für
die Herstellung eines Medikamentes zum Behandeln eines Rezidivs
verwendet, das nach Absetzen der NO-Inhalation auftritt.
-
In Übereinstimmung
mit der Erfindung wird Stickoxid vorzugsweise in gasförmiger inhalierbarer Form
verwendet. Die Inhalation von gasförmigem Stickoxid stellt einen
großen
Vorteil bei der Therapie dar, z. B. im Vergleich mit einem nicht
gasförmigen Stickoxiddonor,
da das Gas keine Teilchen oder Tröpfchen aufweist, die verteilt
und in die Atemwege transportiert werden müssen. Gase haben lange Wege
der freien Diffusion, umgehen Blockaden leichter (beispielsweise
verengte Atemwege) als Teilchen oder Tröpfchen und lösen sich
im Gewebe direkt, ohne aufgrund der Einwirkung einen Bronchospasmus
hervorzurufen. Die günstige
Wirkung von NO-Gas auf die Spannung der Gefäßmuskeln in der Lunge und der
glatten Muskeln in den Atemwegen wird sofort nach der Inhalation
beobachtet, was NO zu einer nützlichen
Erstverteidigung gegen einen Bronchospasmus und eine Verengung der
Lungengefäße macht,
der, falls gewünscht,
die Inhalation länger
wirkender Substanzen folgen kann.
-
Nach
einer anderen Ausführungsform
wird das Stickoxid aber in Form eines Stickoxiddonors verabreicht,
d. h. einer Verbindung, die durch Freisetzen von Stickoxid wirkt.
Bekannte Stickoxid freisetzende Verbindungen, die zur Ausübung der
Erfindung geeignet sind, sind Nitroso- oder Nitrosylverbindungen
wie beispielsweise S-Nitroso-N-acetylpenicillamin,
S-Nitroso-L-cystein und Nitrosoguanidin, die durch eine -NO-Einheit
gekennzeichnet sind, welche unter physiologischen Bedingungen, wie
sie beispielsweise in der Lunge vorliegen, spontan abgegeben oder
auf andere Weise von der Verbindung übertragen werden. Weitere Verbindungen
sind Verbindungen, bei denen NO ein Ligand an einem Übergangsmetallkomplex
ist und als solcher unter physiologischen Bedingungen leicht von
der Verbindung abgegeben oder von übertragen wird, beispielsweise Nitroprussid,
NO-Ferredoxin oder ein NO-Häm-Komplex.
Weitere geeignete stickstoffhaltige Verbindungen sind Verbindungen,
die von endogenen Enzymen in den Atemwegen und/oder im Gefäßsystem metabolisiert
werden, um das NO-Radikal zu produzieren, z. B. Arginin, Glyceroltrinitrat,
Isoamylnitrit, anorganisches Nitrit, Azid und Hydroxylamin. Solche Arten
von Stickoxid freisetzenden Verbindungen und Verfahren zu deren
Synthese sind aus dem Stand der Technik gut bekannt.
-
Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Stickoxiddonor um eine Verbindung, die Stickoxid
derart freisetzt, dass nur die Atemwege und die Lungengefäße beeinflusst
werden.
-
Der
in der Erfindung verwendete Stickoxiddonor kann als Pulver (d. h.
als fein verteilter Feststoff, entweder rein oder als Gemisch mit
einem biologisch verträglichen
Trägerpulver
oder mit einer oder mehreren zusätzlichen
therapeutischen Verbindungen bereit gestellt) oder als eine Flüssigkeit
(d. h. in einem biologisch verträglichen
flüssigen
Trägerstoff
gelöst
oder suspendiert, wahlweise gemischt mit einer oder mehreren zusätzlichen
therapeutischen Verbindungen) verabreicht werden und kann praktischerweise
in vernebelter Form inhaliert werden (vorzugsweise Teilchen oder
Tröpfchen
enthaltend, die einen Durchmesser von unter 10 μm haben). Trägerflüssigkeiten und -pulver, die
für eine
Inhalation geeignet sind, werden bei klassischen Asthmainhalationstherapeutika
häufig
verwendet und sind daher aus dem Stand der Technik gut bekannt.
Der optimale Dosisbereich kann durch Routinepraktiken, wie sie einem
Fachmann bekannt sind, bestimmt werden.
-
Der
in der Erfindung zu verwendende Cyclooxygenaseinhibitor kann jede
Verbindung sein, die als für
Säugetiere
geeignet anerkannt ist, vor allem für den Gebrauch beim Menschen,
und die bequem verabreicht werden kann. Die in Verbindung mit der vorliegenden
Erfindung durchgeführten
Experimente sind Experimente mit einem nicht selektiven COX-Inhibitor.
Die Blockierung des COX-2-Enzyms scheint jedoch den Effekt einer
INO zu unterstützen
und zu verlängern.
Das Rezidiv könnte
sowohl durch Blockierung des Enzyms COX-1 als auch des Enzyms COX-2 gemildert
werden. Die Verwendung eines nicht selektiven COX-Blockers sollte
daher nützlich sein,
aber auch mit einem selektiveren COX-Blocker dürften vorteilhafte Effekte
erzielt werden.
-
Einige
Beispiele von COX-Inhibitoren, die in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung arbeiten sollten, sind: Diclofenac, Aceclofenac, Nabumeton,
Meloxicam, Meclofenamic, Nimesulid, Paracetamol, Rofecoxib, Celecoxib,
DuP 697 (5-Brom-2-(4-fluorphenyl)-3-[4(methylsulfonyl)-phenyl]thiophen),
GR 32191 (((IR-α(Z),2β,3(3,5α))-(+)-7-5(((1,1'-biphenyl)-4-yl)-methoxy)-3-hydroxy-2-(1-piperidinyl)-cyclopentyl)-4-heptensäure), Flosulid
(oder cGP 28238), NS 398 (N-(2-(Cyclohexyloxy)-4-nitrophenyl)-methansulfonamid),
L-745,337 (N-[6-[(2,4-Difluorphenyl)thio]-2,3-dihydro-1-oxo-1H-inden-5-yl]methansulfonamid),
DFU ((5,5-Dimethyl-3-(3-fluorphenyl)-4-(4-methylsulfonyl)phenyl-2(5H)-furanon), HN-56249
((3-2,4-Dichlorthiophenoxy)-4-methylsulfonylaminobenzolsulfonamid),
JTE-522 ((4-(4-Cyclohexyl-2-methyloxazol-5-yl)-2-fluorbenzolsulfonamid, Aspirin,
Indometacin und Ibuprofen.
-
Von
diesen spezifischen Verbindungen scheinen Aspirin, Indometacin und
Ibuprofen in Bezug auf die COX-1-Hemmung selektiver zu sein, während die
anderen Verbindungen (zumindest die meisten davon) in Bezug auf
die COX-1- und COX-2-Hemmung selektiver oder im Wesentlichen in Bezug
auf die COX-2-Hemmung ähnlich
selektiv zu sein scheinen. Auch deren Säureadditionssalze, z. B. Hydrochlorite,
könnten
geeignet sein.
-
Die
nach der Erfindung verwendeten Bestandteile können durch im Handel erhältliche
Inhalationsvorrichtungen verabreicht werden. Komprimiertes NO-Gas
kann von einem kommerziellen Anbieter erhalten werden, typischerweise
als ein Gemisch von 200–2000
ppm NO in reinem N
2-Gas. Dieses NO-N
2-Gasgemisch
kann in einer Menge von 1–100.000
nmol/Min. in das Inhalationsgas abgegeben werden oder kann mit Luft,
Sauerstoff oder einem anderen geeigneten Trägergas oder einem Gasgemisch
gemischt werden, im Allgemeinen in einer Konzentration von 1 ppm
bis 180 ppm des Gemisches. Für
Inhalationen über
längere
Zeiträume
wird im Allgemeinen ein Bereich von 1–40 ppm verwendet, während für kürzere Zeiträume 1–80 ppm
oder 1–180
ppm verwendet werden können,
wenn ein unmittelbarer starker Effekt erwünscht ist. Besonders bevorzugte
Bereiche in letzteren Fällen
sind 20–80 ppm
(z. B. 40–80
ppm) bzw. 40–180
ppm. Was weitere Einzelheiten zur Inhalation von NO anbelangt, wird diesbezüglich auf
den Stand der Technik verwiesen, z. B.
EP 560 928 B1 .
-
Das
Stickoxid und der Cyclooxygenaseinhibitor können nacheinander in beliebiger
Reihenfolge verabreicht werden oder sie können gleichzeitig verabreicht
werden, wobei im letzteren Fall die beiden Bestandteile entweder
gleichzeitig aus separaten Quellen oder zusammen oder in Form einer
Zusammensetzung, die sowohl das Stickoxid als auch den Cyclooxygenaseinhibitor
aufweist, verabreicht werden.
-
Der
Cyclooxygenaseinhibitor kann auf die gleiche Weise wie NO verabreicht
werden, d. h. durch Inhalation, aber auch durch andere gängige Verabreichungswege
für Pharmazeutika.
Unter solchen Wegen kann auf sublinguale, orale und rektale Verabreichungen,
Auftragung auf Epithelflächen
und Injektion verwiesen werden, welche subkutan, intramuskulär, intravenös oder intraperitoneal
sein kann. Vorzugsweise wird der Cyclooxygenaseinhibitor aber durch
Inhalation verabreicht. Er kann damit als ein Pulver (d. h. als
ein fein verteilter Feststoff, entweder rein oder als ein Gemisch
mit einem biologisch verträglichen
Trägerpulver
oder mit einer oder mehreren zusätzlichen
therapeutischen Verbindungen bereit gestellt) oder als eine Flüssigkeit
(d. h. in einem biologisch verträglichen
flüssigen
Trägerstoff
gelöst oder
suspendiert, wahlweise gemischt mit einer oder mehreren zusätzlichen
therapeutischen Verbindungen) verabreicht werden, kann aber praktischerweise in
vernebelter Form inhaliert werden (vorzugsweise Teilchen oder Tröpfchen enthaltend,
die einen Durchmesser von unter 10 μm haben). Trägerflüssigkeiten und -pulver, die
für eine
Inhalation geeignet sind, werden bei klassischen Asthmainhalationstherapeutika häufig verwendet
und sind daher aus dem Stand der Technik gut bekannt.
-
Der
Cyclooxygenaseinhibitor wird, unter anderem in Abhängigkeit
von der Art der verwendeten Verbindung und dem Verabreichungsweg,
in einer therapeutisch wirksamen Menge verwendet, beispielsweise
in einer Menge, die von einem Fachmann leicht bestimmt werden kann.
Wie einem Fachmann klar sein sollte, umfasst der Begriff „therapeutisch" in dieser Beziehung
sowie auch im Allgemeinen in der Beschreibung und in den Ansprüchen eine prophylaktische
Behandlung sowie eine Behandlung eines etablierten Zustandes. Darüber hinaus
wird „therapeutisch
wirksam" in einem
Sinn verwendet, der auf diesem technischen Gebiet üblich ist,
wie beispielsweise definiert in
EP 560 928 B1 , auf das oben Bezug genommen
wird, obgleich in diesem spezifischen Fall der Cyclooxygenaseinhibitor
im Allgemeinen therapeutisch wirksam ist, sobald er einen negativen
Effekt umkehrt, der erhalten wird, wenn nur gasförmiges Stickoxid verwendet
wird. Als Richtlinie in dieser Beziehung könnte auch hinzugefügt werden, dass
die Verbindung Diclofenac im Allgemeinen wirksam ist, wenn sie in
einer Gesamtmenge von 50–150 mg/Tag
bei einem Erwachsenen verwendet wird und als orale Tablette, Zäpfchen,
intramuskuläre
Injektion oder intravenöse
Infusion verwendet wird. Dies sollte einer Dosis von etwa 0,1 bis
5 mg/kg Körpergewicht entsprechen,
wie beispielsweise 0,15 bis 3 mg/kg Körpergewicht, wenn in Form eines
Aerosols verwendet. Effekte können
jedoch bisweilen auch bei einer niedrigeren Dosis erreicht werden,
und bisweilen können
auch noch höhere
Dosen erforderlich sein. Für
andere Verbindungen könnte
dies als Basis für die
Bestimmung geeigneter Dosen davon verwendet werden.
-
Es
ist ein Verfahren für
die Behandlung einer Verengung der Lungengefäße oder eine Verengung der
Atemwege bei einem Säugetier
beschrieben, insbesondere beim Menschen, um einer Unterreaktion oder
nicht vorhandenen Reaktion auf eine alleinige Behandlung mit gasförmigem Stickoxid
oder einem Stickoxiddonor entgegen zu wirken und/oder einem Rezidiv
im Fall des Absetzens der alleinigen Behandlung mit gasförmigem Stickoxid
oder einem Stickoxiddonor entgegen zu wirken. Das Verfahren umfasst die
Verabreichung von Stickoxid (NO) in der Form als gasförmiges Stickoxid
oder Stickoxiddonor in Kombination mit einem Cyclooxygenaseinhibitor
durch Inhalation an ein Säugetier,
das eine solche Behandlung braucht, wobei die Kombination in einer
therapeutisch wirksamen Menge verwendet wird, um das Entgegenwirken
zu erreichen.
-
Was
spezifische und bevorzugte Ausführungsform
des Verfahrens anbelangt, wird auf solche spezifischen und bevorzugten
Ausführungsformen verwiesen,
die in Verbindung mit der Anwendung in Übereinstimmung mit der Erfindung
beschrieben worden sind.
-
Schließlich ist
eine pharmazeutische Zubereitung für die Behandlung einer Verengung
der Lungengefäße oder
einer Verengung der Atemwege bei einem Säugetier, insbesondere beim
Menschen, beschrieben, um einer Unterreaktion oder nicht vorhandenen
Reaktion auf eine alleinige Behandlung mit gasförmigem Stickoxid oder einem
Stickoxiddonor entgegen zu wirken und/oder einem Rezidiv im Fall des
Absetzens der alleinigen Behandlung mit gasförmigem Stickoxid oder einem
Stickoxiddonor entgegen zu wirken, welche Stickoxid (NO) in Form
von gasförmigen
Stickoxid oder eines Stickoxiddonors in Kombination mit einem Cyclooxygenaseinhibitor
umfasst, wobei das gasförmige
Stickoxid und der in einer therapeutisch wirksamen Menge vorhanden
sind, um das Entgegenwirken zu erreichen.
-
Unter
Bezugnahme auf spezifische und bevorzugte Ausführungsformen der Zubereitung
wird auch auf die spezifischen und bevorzugten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Anwendung verwiesen.
-
Die
Erfindung wird nun durch folgende nicht einschränkende Beispiele veranschaulicht:
-
Beispiel
-
Es
wurden Experimente durchgeführt,
um den Effekt eines COX-Inhibitors, Diclofenac, in Verbindung mit
Inhalation von NO insbesondere auf das Rezidiv bei Absetzen der
Inhalation zu untersuchen.
-
Materialien und Verfahren
-
Präparation der Tiere
-
Die
Studie wurde vom Ethikausschuss für Tierversuche der Universität Uppsala
genehmigt. In der Studie wurden sechsundzwanzig Schweine einer schwedischen
Landrasse mit einem Gewicht von 24–29 kg verwendet. Vor dem Transport
vom Bauernhof wurden die Schweine mit einem Neuroleptikum Azaperonum
(STRESNIL, Janssen, Belgien), 40 mg intramuskulär (i.m.) sediert. Die Narkose
wurde eingeleitet mit Atropin i.m. (0,04 mg/kg), Tiletamin/Zolazepam
(ZOLETIL, Virbac Laboratories) (6 mg/kg) und Xylzry (ROMPUN, Bayer
AG, Deutschland) (2,2 mg/kg). Nach der Einleitung wurde eine Kanüle in eine
Ohrvene eingeführt
und ein Opioid (FENTANYL, Antigen Pharmaceuticals Ltd, Roscrea, Irland)
(5 μg/kg)
injiziert. Muskelentspannung erfolgte durch Gabe von Pancuronium
(PAVULON, Organon Technika AB, Göteborg,
Schweden) (0,2 μg/kg).
Die Aufrechterhaltung der Narkose erfolgte durch kontinuierliche
Infusion eines Hypnotikums (Chlomethiazol, HEMINEVRIN, Astra, Södertälje, Schweden) (400
mg/Stunde), Pancuronium (2 mg/Stunde) und Fentanyl (150 μg/Stunde).
Bei Bedarf wurden wiederholte Dosen Fentanyl 0,2–0,5 mg i.v. gegeben. Die Tiefe
der Narkose wurde als adäquat
betrachtet, wenn Hauteinschnitte keine Veränderungen der Herzfrequenz
oder des Blutdrucks hervorriefen. Zur Hydratation wurde 500 ml vorgewärmte (38°C) isotope
Salzlösung
je Stunde gegeben. Die Tiere wurden für den Rest der Studie in Rückenlage
(dorsales Liegen) platziert.
-
Nach
Einleitung der Anästhesie
wurde eine Tracheotomie durchgeführt,
und es wurde ein Trachealtubus mit Cuff (Innendurchmesser 6 mm) eingeführt. Ein
volumenkontrollierter Ventilator (Siemens 900c) lieferte die mechanische
Beatmung. In den Ventilator eingebaute Messfühler zeichneten den Atemwegsdruck
und das Atemminutenvolumen auf. Die Atemfrequenz wurde bei 20 Atemzügen je Minute aufrechterhalten,
wobei das Tidalvolumen angepasst wurde, um ein endtidales CO2 (PetCO2) zwischen 36 und 41 mmHg (4,8–5,4 kPa)
aufrecht zu erhalten. Die Inspirationszeit war 25%; es wurde eine
endinspiratorische Pause von 5% des respiratorischen Zyklus angewandt
sowie ein endexspiratorischer Druck (PEEP) von 5 cmH2O.
Der Inspirationsanteil von Sauerstoff (FIO2) war 0,5.
-
Legen der Katheter und
Blutmessungen
-
Zur
Entnahme von Blutproben und für
Druckaufzeichnungen wurde über
die rechte äußere Halsvene
(Vena jugularis externa) ein Katheter mit Dreifachlumen und Ballonspitze
(Swan Ganz Nr. 7F) in die Lungenarterie eingeführt. Zu Infusionszwecken wurde
in die kontralaterale Vena jugularis ein Katheter mit großem Durchmesser
eingeführt,
dessen Spitze sich in der oberen Hohlvene befand. Zur Entnahme von
Blutproben und zur Aufzeichnung des arteriellen Blutdrucks wurde
die rechte Arteria carotis kanüliert.
-
Die
arteriellen, zentralvenösen
und Lungenarterienkatheter wurden an geeignete Druckwandler (Sorenson
Transpac Transducers, Abbott Critical Care Systems, IL, USA) angeschlossen
und Drücke wurde
auf einem Marquette 7010 Monitor (Marquette Electronics Inc., WI,
USA) aufgezeichnet. Es wurden der mittlere arterielle Druck (MAP),
der mittlere Lungenarteriendruck (MPAP), die Herzfrequenz (HF), der
zentralvenöse
Druck (ZVD), der Wedge-Druck (PCWP) und das Herzminutenvolumen (Qt)
aufgezeichnet. Die Atemwegsdrücke
wurden vom Ventilator registriert. Die Gefäßdrücke wurden über den gesamten Atemzyklus
gemittelt und die Mitte des Thorax wurde als Nullreferenzhöhe verwendet.
-
Qt
wurde mittels Thermoverdünnung
gemessen: 10 ml eiskalte isotope Salzlösung wurden als Bolus injiziert
und das Qt wurde aufgezeichnet (Herzminutenvolumenrechner Marquette
7010, Marquette Electronics Inc., WI, USA). Für jede Messung wurden mindestens
drei Injektionen gegeben und der Mittelwert wurde berechnet. Die
Injektionen wurden gleichmäßig über den
Atemzyklus verteilt. Bei jeder Messung wurde das ausgeatmete Atemminutenvolumen aufgezeichnet.
Für die
Analyse von Blutgas (ABL 3, Radiometer, Kopenhagen, Dänemark),
der Sauerstoffsättigung
und der Hämoglobinkonzentration (OSM
3, Radiometer, Kopenhagen, Dänemark)
wurden gemischte venöse
und arterielle Blutproben entnommen. Gleichzeitig wurden fünf ml arterielles
Blut entnommen, wobei das Plasma für biochemische Analysen getrennt
wurde (siehe unten).
-
Lungenschädigung
-
Eine
akute Schädigung
der Lunge wurde durch intravenöse
Infusion von 25 μg
Endotoxin/kg/Stunde für
3 Stunden induziert und anschließend während des verbleibenden experimentellen Zeitraums
bei 10 μg/kg/Stunde
aufrechterhalten.
-
Protokoll
-
Dreißig Minuten
nach der Operation wurden Basislinienmessungen der Hämodynamik
durchgeführt,
Blutproben entnommen und Blut für
die anschließende
biochemische Analyse entnommen. Eine akute Lungenschädigung wurde
durch intravenöse
Infusion von 25 μg
Endotoxin (LPS, E. coli 0111:B4, Sigma Chemicals, St. Louis, MO,
USA) je kg je Stunde für
3 Stunden ausgelöst.
Die Reaktion wurde 30, 60, 120 und 150 Minuten nach Einsetzen der
Endotoxininfusion gemessen. Die Tiere wurden dann in drei Gruppen
aufgeteilt, um den potenziellen INO-verstärkenden Effekt eines COX-Inhibitors zu analysieren.
Dies wurde erreicht, indem die Schweine in eine „Cyclooxygenase(COX)-Blockadegruppe", eine Gruppe „Ohne Blockade" und eine „Kontrollgruppe" eingeteilt wurden.
- 1. In der COX-Blockadegruppe dauerte die Endotoxininfusion
drei Stunden, bevor die Inhalation von 30 ppm INO begonnen wurde.
Es wurde 30 Minuten vor der NO-Inhalation ein nicht selektiver COX-Inhibitor
Diclofenac (Sigma D6899) in Salzlösung (300 mg/kg) als i.v.-Bolus
gegeben. Vor dem Absetzen der INO 30 Minuten später erfolgten Messungen der
Hämodynamik
und des Gasaustauschs, und es wurde Blut für biochemische Analysen entnommen.
Es wurden außerdem Messungen
durchgeführt,
wenn das NO 5, 10, 15, 30 Minuten lang ausgesetzt wurde, um auf
Hinweise auf ein Rezidiv zu prüfen.
Die NO-Inhalation wurde für
eine weitere halbe Stunde fortgesetzt (d. h vier Stunden nach Beginn
der Endotoxininfusion) und erneut abgesetzt. Die Ergebnisse wurden
zu den gleichen Zeitpunkten wie zuvor untersucht. Dies erfolgte
um zu sehen, ob die Reaktion auf INO gleich geblieben war oder sich
verändert
hatte und ob ein etwaiges Rezidiv stärker war als beim ersten Auftreten
oder nach dem ersten Auftreten eingetreten war.
- 2. In der Gruppe ohne Blockierung wurde kein COX-Inhibitor gegeben.
Ansonsten war das Protokoll gleich wie das in der Gruppe mit COX-Blockierung
Verwendete. Bei 5 Schweinen wurden zu 4 Gelegenheiten (vor, während und
nach NO-Inhalation) während
der Studie durch Sternotomie Lungengewebeproben entnommen.
- 3. Die Kontrollgruppe erhielt die gleiche Infusion von Endotoxin,
aber keine INO oder einen COX-Inhibitor. Die Kontrollschweine wurden
an der Basislinie und zu Zeitpunkten untersucht, die dem Beginn
und dem Ende der beiden INO-Behandlungen entsprachen, sowie am Ende
des Experiments, fünf
Stunden nach Beginn der Endotoxinverabreichung.
-
Der
Prüfzeitraum
nach Beginn der Endotoxininfusion war deshalb 300 Minuten (fünf Stunden) und
die gesamte Prüfzeit,
einschließlich
Narkose, Präparation
und Basislinienmessung vor Endotoxingabe betrug etwa 7 Stunden.
-
NO-Verabreichung und Aufzeichnung
von NO in der Atemluft
-
NO,
1000 ppm in N2, wurde mit einem Gemisch
von O2/N2 gemischt
und mit dem Niedrigfluss(Low-Flow)-Eingang des Ventilators verbunden. Das
eingeatmete Gas wurde durch einen Kanister geleitet, der Natronkalk
enthielt, um etwaiges NO2 zu absorbieren.
Die Konzentration des eingeatmeten NO und NO2 wurde
durch Chemilumineszenz (9841 NOx, Lear Siegler Measurement Controls
Corporation, Englewood CO, USA) im Inspirationsschenkel des Beatmungsschlauchs
gemessen. Das eingeatmete NO wurde auf 30 ppm gesetzt, und das eingeatmete
NO2 war stets weniger als 0,5 ppm.
-
COX-1- und COX-2-Expression
durch Westernblotting
-
Die
Lungengewebeblöcke
wurden mit PBS bei 4°C
gespült.
Das Gesamtprotein des Lungengewebes wurde durch Homogenisation (Ultra-Turrax, Jenke
und Kunkel, IKA Labortechnik, Staufen, Deutschland) in 5 Volumen
eiskaltem 0,05 M Tris-Puffer (pH 7,4) extrahiert, der zur Hemmung
der Proteolyse 0,5 mM Phenylmethylsulfonylfluorid enthielt. Der Überstand
wurde gesammelt und bis zur Analyse bei –80°C aufbewahrt. Die Konzentration von
Gesamtprotein im Überstand
wurde mit dem Verfahren nach Lowry bestimmt. Anschließend wurde das
Protein durch Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
aufgetrennt und elektrophoretisch auf eine Nitrocellulosemembran überführt. Der
Blot wurde mit 5% BSA in TBS über
Nacht bei 4°C
geblockt und anschließend
mit Anti-COX-1 (1:2500, Cayman Chemical, MI, USA, Bestellnr. 160108),
COX-2 (1:1500, Cayman Chemical, MI, USA, Bestellnr. 160108) in TBS,
enthaltend 1% BSA, über
Nacht bei 4°C
inkubiert. Nach fünfmaligem
Waschen mit TBS wurden die Blots zur Erkennung von ET-1 1 Stunde
mit Meerrettichperoxidase-konjugiertem Ziege-Anti-Kaninchenimmunglobulin
G (IgG) (1:2500 Verdünnung,
Vector Laboratories, Burlingame, USA) inkubiert. Der Blot wurde
fünfmal
in TBS gewaschen und der Antigen-Antikörper-Komplex wurde
auf photographischen Filmen festgestellt, wobei ein Reagens für verstärkte Chemilumineszenz (Amersham,
Arlington Heights, IL, USA) verwendet wurde. Alle Experimente wurden
dreimal durchgeführt
und die Banden jedes Experiments wurden mithilfe des Programms des
National Institutes of Health (NIH) Image 1.6 C für statistische
Analyse analysiert.
-
Plasma-TXB2
-
Blut
wurde in vorgekühlte
Röhrchen
abgenommen, die EDTA (10 mM, Endkonzentration) enthielten, und zentrifugiert
(10 Min. bei 40°C).
Messungen der TXB2-Konzentration
wurden mithilfe eines im Handel erhältlichen Enzymimmunassays (Thromboxane
B2 EIA-Kit, Cayman Chemical, MI, USA, Bestellnr. 519031) durchgeführt. Aus
jedem Teströhrchen
wurde Serum entnommen und bei –70°C gelagert,
bis die TXB2-Messungen
durchgeführt
wurden. Zur Sicherstellung, dass alle Proben frei von organischen
Lösungsmitteln
waren, wurde das Serum vor seiner Zugabe in die Testvertiefung gereinigt.
Die Reinigung von TXB2 erfolgte in Übereinstimmung mit der Einführung von
Cayman Chemical, indem zuerst jeder Probe 10.000 cpm Tritium-markiertes
TXB2 (3H-TXB2) und anschließend
2 ml Ethanol zugegeben wurden, gefolgt von Vortexmischen bei 4°C für 5 Minuten
und Zentrifugation bei 1500 g für
10 Minuten zur Entfernung ausgefällter
Proteine. Der Überstand wurde
abgenommen und mit ultrareinem Wasser gemischt. Die Probe wurde
durch eine C-18-Umkehrphasenkartusche geleitet. Zehn Prozent des
Eluats wurden zur Szintillationszählung entfernt.
-
Enzymimmunassays
wurden in doppelter Ausführung
durchgeführt,
indem 50 μl
gereinigte Probe mit 50 μl
Spurensubstanz (Tracer) und 50 μl
Antiserum auf Mikrotiterplatten gemischt wurde. Nach 18-stündiger Inkubation
wurden 200 μl
Ellmans-Reagenzien zugegeben, um die enzymatische Reaktion zu starten,
und 30 Minuten später
wurde die Absorption einzelner Gefäße bei 405 nm mit einem photometrischen
Mikrotiterplattenlesegerät
(Thermo Max, Molecular Devices) gemessen. Die Konzentration von
TXB2 in den Proben wurde aus Standardkurven geschätzt, die
durch nichtlineare Regression der Absorption von acht bekannten
TXB2-Konzentrationen im
Bereich von 7,5 bis 1000 pg/ml erhalten wurden. Die Intraassay-
und Interassay-Variationskoeffizienten
waren < 10%. Weitere
Einzelheiten sind im Handbuch des TXB2-Enzymimmunassay-Kits 519031 von Cayman
Chemical beschrieben.
-
Statistische Analyse
-
Für alle Variablen
wurden unter allen Prüfbedingungen
der Mittelwert und die Standardabweichung des Mittelwerts berechnet.
Vergleiche erfolgten unter Verwendung von Varianzanalyse (ANOVA) für Wiederholungsmessungen;
es wurden Korrekturen für
Mehrfachvergleiche vorgenommen. Unterschiede wurde bei einem Niveau
von p < 0,05 als
signifikant betrachtet.
-
Ergebnisse
-
Endotoxin-induzierte Lungenschädigung
-
Die
Hämodynamik
und arterielle Oxygenierung an der Basislinie waren ähnlich wie
die in vorherigen Experimenten bei gesunden Schweinen gemessenen
(Freden F. et al., Br J Anaesth, 77(3): 413–8, 1996). Es gab keine Unterschiede
zwischen den drei Gruppen.
-
Die
Endotoxininfusion erhöhte
den MPAP in allen Gruppen nach 150-minütiger Infusion um mehr als
das Doppelte. PaO2 war signifikant reduziert auf die Hälfte des
Basislinienwerts. Darüber
hinaus erhöhte
sich die Herzfrequenz, wohingegen sich das Herzminutenvolumen verringerte.
Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen Messungen, die
in der UN-COX-Gruppe 3 und 4 Stunden nach Beginn der Endotoxininfusion
vorgenommen wurden, und in der Kontrollgruppe nach 3, 4 und 5 Stunden
vorgenommen wurden.
-
NO-Inhalation und Absetzen
-
In
der Gruppe „Ohne
Blockade" führte die
Inhalation von 30 ppm NO 3 Stunden nach der Endotoxininfusion zu
einem 28%igen Abfall des MPAP und einer 54%igen Erhöhung des
PaO2. Wenn die NO-Inhalation nach 30 Minuten
abgesetzt wurde, erhöhte sich
der MPAP schnell (innerhalb von 5 Minuten) auf ein Niveau, das 23%
(9 mmHg) höher
war als vor der NO-Inhalation; also hatte sich ein Rezidiv entwickelt. Der
PaO2 verringerte sich schnell auf den Wert vor der NO-Inhalation,
zeigte aber kein klares Rezidiv-Phänomen.
-
Wenn
die NO-Inhalation nach 4-stündiger Endotoxininfusion
wiederholt wurde, waren der Abfall des MPAP und der Anstieg des
PaO2 schwächer
und für
PaO2 nicht mehr signifikant im Vergleich zu einer Stunde früher während des
Tests. Fünf
Minuten nach Absetzen der NO-Inhalation war der MPAP erneut signifikant
auf einen Wert über
dem Niveau vor der NO-Inhalation angestiegen (+26%) und der PaO2 war auf unter den Wert vor der NO-Inhalation
abgefallen. Also wurde ein eindeutiges Hypoxämie-Rezidiv beobachtet.
-
Es
lag eine umgekehrte Beziehung zwischen der Verbesserung des PaO2 bei NO-Inhalation und der Größenordnung
des Rezidivs bei Absetzen von NO vor. Je schwächer daher die Reaktion auf
inhaliertes NO, desto größer der
Abfall des PaO2 bei Absetzen von NO. Für MPAP wurde
ein solcher Zusammenhang nicht beobachtet.
-
In
der COX-Blockade-Gruppe senkte die Vorbehandlung mit Diclofenac
den MPAP. INO bewirkte einen signifikanten Abfall des MPAP und einen Anstieg
des PaO2. Bei Absetzen der INO wurde weder
hinsichtlich des MPAP noch des PaO2 ein
Rezidiv beobachtet. Die Größenordnung
der PAP-Senkung war durch Kombination von INO und Diclofenac nicht größer. Es
verlängerte
sich aber die Dauer der Wirkung von inhaliertem NO im Vergleich
zur Gruppe „Ohne
Blockade". Darüber hinaus
produzierte die INO die gleiche Verbesserung von MPAP und PaO2 in der zweiten Studie der NO-Inhalation
wie in der ersten Studie eine Stunde zuvor, im Gegensatz zu der
abgeschwächten
Reaktion auf NO in der Gruppe „Ohne
Blockade". Wiederum
wurde bei Absetzen der INO kein Rezidiv beobachtet. Der Atemwegswiderstand
erhöhte
sich während
der Endotoxininfusion. INO alleine bewirkte keine Prävention
oder Abschwächung
des Anstiegs. In der COX-Blockade-Gruppe war aber der Anstieg des
Widerstands signifikant geringer (p < 0,01), und es gab keinen Anstieg während der
INO-Zeiträume.
-
In
der Kontrollgruppe blieben MPAP und PaO2 die
beiden Stunden, die den INO-Behandlungen in den Prüfgruppen
entsprachen, über
stabil. Ein Vergleich zwischen der INO und den Kontrollgruppen legte
also die Verbesserung des MPAP und des PaO2 durch
die beiden INO-Behandlungen,
das Rezidiv bei Absetzen der INO und die Auswirkungen des COX-Inhibitors
offen.
-
Die
Inhalation bzw. das Absetzen von NO hatte weder in der 3-stündigen noch
in der 5-stündigen
INO-Studie einen
Einfluss auf die Expression von COX-1. Die Expression von COX-2
war in der Gruppe „Ohne
Blockade" nach 3-stündiger Endotoxininfusion
deutlich erhöht
und erhöhte
sich nach 5 Stunden weiter bis auf fast das 10-Fache über den normalen Basislinienwerten
(p < 0,01). Eine
dreißigminütige INO
hatte weder im 3-stündigen
noch im 5-stündigen
Inhalationstest einen Einfluss auf die Expression. Außerdem blieb
die Expression von COX-2 nach den INO-Zeiträumen erhöht.
-
TXB-2-Plasmakonzentration:
-
Es
gab keinen signifikanten Unterschied der Basislinienwerte zwischen
den drei Gruppen. Das Plasma-TXA2
war eine halbe Stunde nach Beginn der Endotoxininfusion drastisch
erhöht
(6000–80000 pg/ml)
und verringerte sich dann nach 3 Stunden auf das Doppelte der Basislinie,
wobei sich kein Unterschied zwischen den Gruppen ergab. In der Gruppe „Ohne Blockade" ergab sich keine
Veränderung
des TXB2-Plasmaspiegels
während
der NO-Inhalation, dieser war aber fünf Minuten nach Absetzen von
INO erhöht
und erreichte 15 Minuten nach INO einen Spitzenwert (p < 0,05). Er blieb
erhöht,
als die zweite INO-Studie 30 Minuten später begann (20000–40000 pg/ml),
mit einem weiteren Anstieg, als das INO das zweite Mal abgesetzt
wurde. In der COX-Blockade-Gruppe wurde der TXA2-Plasmawert durch die erste INO-Behandlung
und das erste Absetzen der INO nicht erhöht. Es ergab sich ein Abfall
des TXB2-Plasmawerts während
der zweiten INO-Studie, und es fand nach Absetzen der INO kein Anstieg statt.