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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum
Zustellen von Datenpaketen von einem Netzwerkknoten eines Paketdatennetzwerks,
beispielsweise eines IP-Netzwerks, an einen mobilen Knoten, zum
Beispiel eine mobile Endgerätvorrichtung.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Mobilitätsunterstützung für Internetvorrichtungen
ist ziemlich wichtig, da mobiles Rechnen (Mobile Computing) sich
immer weiter verbreitet. Es wird erwartet, dass die Anzahl mobiler
Rechner dramatisch ansteigt. Des Weiteren gibt es bereits erste
Produkte mobiler Telefone, die IP-(Internet Protocol)-Dienste basierend
auf WAP (Wireless Application Protocol) oder GPRS (General Packet
Radio Services) ermöglichen,
und ihre Anzahl wird rapide steigen. Mobile Vorrichtungen der dritten
Generation werden statt leitungsvermittelter Vorrichtungen paketvermittelte
Vorrichtungen sein. Daher werden zukünftig IP-Dienste auf mobilen
Vorrichtungen der dritten Generation ein wesentlicher Bestandteil
sein.
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Heutzutage
muss verschiedenen Problemen begegnet werden, die Roaming mit mobilen
Internetvorrichtungen erschweren. Die Probleme fangen an, wenn man
seine mobile Vorrichtung vom Internet trennt, um diese mit etwas
anderem zu verbinden. Normalerweise wäre man nicht in der Lage, die
Kommunikation fortzusetzen, bis das System mit einer neuen IP-Adresse,
der richtigen Netzmaske und einem neuen vorgegebenen Router konfiguriert
ist.
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Dieses
Problem basiert auf den Routingmechanismen, die im Internet verwendet
werden. IP-Adressen definieren eine Art topologische Beziehung zwischen
den verbundenen Rechnern. Die heutigen Versionen der Internetprotokolle
gehen implizit davon aus, dass ein Knoten immer den gleichen Anschlusspunkt
zum Internet hat. Zusätzlich
identifiziert die IP-Adresse des Knotens die Verbindung, auf der sich
der Knoten befindet. Wenn ein Knoten sich bewegt, ohne seine IP-Adresse zu ändern, gibt
es in seiner Netzadresse keine Information über den neuen Anschlusspunkt
zum Internet.
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Um
mobile Vorrichtungen, die dynamisch ihre Zugriffspunkte zum Internet ändernd,
zu unterstützen,
standardisiert die Internet Engineering Task Force (IETF) zur Zeit
ein mobile Internetvorrichtungen unterstützendes Protokoll, das Mobiles
IP (mobile IP) genannt wird. Es gibt zwei Varianten von mobilem
IP, nämlich
mobiles IPv4, das auf IPv4 (Internet Protocol Version 4) basiert,
und mobiles IPv6, das auf IPv6 (Internet Protocol Version 6) basiert.
Das Letztere ist in David W. Johnson und Charles Perkins, „Mobility
Support in IPv6",
Internet Draft, 2000 beschrieben. Weitere Informationen über IPv6
sind aus der IETF-Spezifikation
RFC 2460, 1998 erhältlich.
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Mobiles
IPv6 erlaubt einem IPv6-Host, sein Heimatunternetz zu verlassen,
während
alle seine vorliegenden Verbindungen transparent aufrechterhalten
bleiben und er für
das übrige
Internet erreichbar bleibt. Beim mobilen IPv6 wird dies durch Identifizieren
eines jeden Knotens mittels seiner statischen Heimatadresse durchgeführt, unabhängig von
seinem aktuellen Anschlusspunkt an das Internet. Während ein
mobiler Knoten von Zuhause (Home) weg ist, sendet er über seine
Heimatverbindung Informationen über
seinen aktuellen Standort an einen Heimatagenten. Der Heimatagent
fängt an
den mobilen Knoten adressierte Pakete ab und tunnelt diese an den
aktuellen Standort des mobilen Knotens. Dieser Mechanismus ist für alle Schichten
oberhalb des IP, zum Beispiel für
TCP (Transmit Control Protocol), UDP (User Datagram Protocol) und
natürlich
für alle Anwendungen,
vollständig
transparent. Daher beziehen sich Domainnamenserver-(DNS)-Einträge für einen
mobilen Knoten auf seine Heimatadresse und ändern sich nicht, wenn der
mobile Knoten seinen Internetzugriffspunkt ändert. Tatsächlich beeinflusst mobiles
IPv6 das Weiterleiten bzw. Routing von Paketen, ist aber vom Routingprotokoll
selbst unabhängig.
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Die
durch mobiles IPv6 zur Verfügung
gestellte Lösung
besteht aus dem Erstellen einer sogenannten Care-Off-Adresse, wann
immer ein Knoten seinen Anschlusspunkt an das Web ändert. Die
Care-Off-Adresse ist eine IP-Adresse, die mit einem mobilen Knoten
während
des Besuchs einer fremden Verbindung ver knüpft wird. Das Unternetzpräfix dieser
IP-Adresse ist ein fremdes Unternetzpräfix. Unter den mehreren Care-Off-Adressen,
die ein mobiler Knoten zu einem Zeitpunkt haben kann (zum Beispiel mit
verschiedenen Unternetzpräfixen),
wird diejenige, die beim Heimatagenten des mobilen Knotens registriert
ist, als seine „primäre" Care-Off-Adresse
bezeichnet. Eine Care-Off-Adresse kann aus dem Empfang von Routerbekanntmachungen
in einer sogenannten „zustandslosen
Adress-Auto-Konfiguration" („stateless
address auto-configuration")
abgeleitet werden, wie in S. Thomson und T. Narten, „IPv6 Stateless
Address Auto-Configuration", IETF specification
RFC 2462, 1998 beschrieben, oder durch einen DHCP-(Dynamic Host
Configuration Protocol)-Server in einer sogenannten „zustandsbehafteten Adress-Auto-Konfiguration" (stateful address
autoconfiguration")
zugewiesen werden. Mobile Knoten werden immer durch ihre (statische)
Heimatadresse identifiziert, ungeachtet deren aktuellen Anschlusspunkts
zum Internet. Jeder mobile Knoten hat eine zusätzliche (temporäre) Adresse,
die seinen aktuellen Standort identifiziert, während er von der Heimat abwesend
ist. Somit werden grundlegende Nachrichten, die an der ursprünglichen
Heimatadresse ankommen, umgeleitet oder an die Care-Off-Adresse getunnelt.
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Mobiles
IPv6 erfordert den Austausch zusätzlicher
Informationen. Allen neuen, im mobilen IPv6 verwendeten Nachrichten
werden als IPv6-Ziel-Optionen definiert. Diese Optionen werden in
IPv6 verwendet, um zusätzliche
Information zu befördern,
die nur durch einen Zielknoten eines Pakets geprüft werden muss. Insbesondere
wird eine Bindungsaktualisierungsoption durch einen mobilen Knoten
verwendet, um seinen Heimatagenten oder irgend einen anderen korrespondierenden
Knoten über
seine aktuelle Care-Off-Adresse zu informieren. Eine Bindungsbestätigungsoption
wird verwendet, um den Erhalt einer Bindungsaktualisierung zu bestätigen, wenn
eine Bestätigung
angefordert war. Des Weiteren wird eine Bindungsanforderungsoption von
jedem Knoten verwendet, um einen mobilen Knoten aufzufordern, eine
Bindungsaktualisierung mit der aktuellen Care-Off-Adresse zu senden. Schließlich wird
eine Heimatadressoption in einem durch einen mobilen Knoten gesendeten
Paket verwendet, um den Empfänger
dieses Pakets über
die Heimatadresse des mobilen Knotens zu informieren. Wenn ein Paket
mit der Heimatadressoption authentifiziert ist, so muss dann die
Heimatadressoption ebenfalls durch diese Authentifikation gedeckt
sein.
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Aufgrund
der asymmetrischen Art der Kommunikationen in den IP-Netzen stellt
das Verwenden von unidirektionalen Verbindungen einen Weg bereit, um
Netzleistung und -Kapazität
zu verbessern. Unidirektionale Verbindungen können verwendet werden, um Abwärtsverbindungsdaten
zuzustellen, das Problem ist aber, dass diese Option nicht nativ
in IP-Netzen unterstützt
wird.
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WO
01/76286 zeigt ein Verfahren zum Auswählen einer Schnittstelle zum
Zustellen von Datenpaketen von einem Netzknoten eines Datennetzes an
einen mobilen Knoten über
eine von verschiedenen uni- und bidirektionalen Schnittstellen.
Der mobile Knoten erfasst alle verfügbaren bidirektionalen Träger und
alle verfügbaren
unidirektionalen Schnittstellen zum mobilen Knoten. Die erfassten
Träger und
Schnittstellen werden einer Verkehrsregelungssteuerung (traffic
policy controller, TCP) berichtet, und eine die IP-Adresse der TCP
als die Care-Off-Adresse anzeigende Bindungsaktualisierungsnachricht
wird an den Heimatagenten (HA) des mobilen Knotens übertragen.
Zum Zustellen von Datenpaketen über
eine der Schnittstellen an den mobilen Knoten wählt die TCP ihre Care-Off-Adresse
basierend auf dem garantierten Dienst und einer Liste verfügbarer Care-Off-Adressen
(Available Care-of-Address List, ACAL) aus, die durch Kombinieren
der Teilnehmerpräferenzen,
der Betreiberverkehrsregelungen und der von den berichteten Kanälenl/Schnittstellen
verfügbaren
Kanälen/Schnittstellen
bestimmt wurde, und tunnelt Pakete, die über den HA empfangen wurden,
von dem korrespondierenden Knoten (Correspondent Node, CN) an die
ausgewählte
Care-Off-Adresse. Wenn der mobile Knoten das erste Nutzerpaket empfängt, überträgt er an
den CN eine Bindungsaktualisierung, die die Care-Off-Adresse der
ausgewählten
Schnittstelle anzeigt, um den HA und die TPC zu umgehen und die nächsten Datenpakete
direkt an die Schnittstelle zum Zustellen weiterzuleiten.
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US-A1-2002/0007414
zeigt ein Verfahren zum Auswählen
einer unidirektionalen Schnittstelle zum Zustellen von Abwärtsverbindungsdaten,
wobei die mobile Station immer, wenn der Bereich eines Rundrufnetzes
betreten wird, dieses Netz statt des bidirektionalen Netzes zum
Zustellen von Datenpaketen an die mobile Station verwendet. Durch
Empfangen einer Rundrufagentenbekanntmachungsnachricht ist die mobile
Station in der Lage, die Existenz des Rundrufnetzes zu erfassen,
und kann eine DHCP-Anfrage über
das bidirektionale Netz an eine Paketweiterleitungsvorrichtung übertragen,
die über das
bidirektionale Netz mit der erworbenen, dem Endgerät des Rundrufnetzes
zugeordneten IP-Adresse antwortet.
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Dokument
EP-A2-1 193 951, das keinen vorveröffentlichten Stand der Technik
darstellt, offenbart ein Verfahren zum Auswählen des bedienenden Netzelements
in einem Telekommunikationsnetz. Mobile Agenten oder Router übertragen
Attributinformation über
einen oder mehrere Netzelemente in Bekanntmachungsnachrichten an
zumindest einen mobilen Knoten. Diese Information wird im mobilen
Knoten zum Auswählen
des bedienenden Netzelements verwendet.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Daher
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und
ein System zum Zustellen von Datenpaketen an einen mobilen Knoten durch
Verwendung unidirektionaler Verbindungen bereitzustellen, anhand
derer die Ressourcennutzung und/oder die Leistung der Kommunikation
erhöht
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 erreicht. Des
Weiteren wird die obige Aufgabe durch ein System gemäß Anspruch
21 erreicht. Zusätzlich
wird die obige Aufgabe durch einen mobilen Knoten dem Anspruch 17
erreicht.
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Entsprechend
können
unidirektionale Kanäle verwendet
werden, um die Leistung von Punkt-zu-Punkt-Verbindungs-Kommunikationen
zu erhöhen,
solchen wie Zustellen von Abwärtsverbindungsdaten
in IP-Netzen. Dadurch kann die Leistung von Kommunikationen und
die Ressourcennutzung durch Verwendung einer unidirektionalen Verbindung mit
hoher Bandbreite beträchtlich
erhöht
werden, um die Abwärtsverbindungsdaten
zuzustellen.
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Eine
andere Care-Off-Adresse, die dem mobilen Knoten während Besuchens
einer Fremdverbindung zugeordnet ist, kann registriert werden, wobei
die andere Care-Off-Adresse eine Adresse einer bidirektionalen Schnittstelle
zum mobilen Knoten ist. Vorzugsweise wird die andere Care-Off-Adresse
als eine primäre
Care-Off-Adresse konfiguriert, die beim Heimatagenten des mobilen
Knotens registriert ist. Somit kann das bereits im mobilen IPv6-Protokoll
unterstützte
Multihoming zum Ausführen
des vorliegenden dualen Care-Off-Adress-Schemas verwendet werden.
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Der
Erfassungsschritt kann auf einer Routerbekanntmachung basieren,
die eine vorherbestimmte Information enthalten kann, um über die
Unidirektionalität
der Verbindung zu informieren.
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Eine
Nachricht, die anzeigt, dass der mobile Knoten unerreichbar ist,
kann gesendet werden, wenn Probleme während des Zustellungsschritts
auftreten, wobei die Bindung durch die Care-Off-Adresse als Antwort
auf die Nachricht gelöscht
werden kann, und die Datenpakete über den Heimatagenten des mobilen
Knotens zugestellt werden können.
Dadurch kann die bidirektionale Verbindung über die andere Care-Off-Adresse
verwendet werden, wenn irgendwelche Probleme in dem unidirektionalen
Kanal vorhanden sind.
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Des
Weiteren kann eine neue Bindungsaktualisierungsanfrage übertragen
werden, um die andere Care-Off-Adresse zu ändern. Der mobile Knoten kann
somit die in der Verbindung verwendete Care-Off-Adresse ändern, wann
immer dieser durch Senden einer neuen Bindungsaktualisierungsanfrage
mit der Heimatadresse oder einer anderen Care-Off-Adresse so entscheidet.
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Eine
Zugriffsliste, die zugelassene Nutzer der unidirektionalen Schnittstelle
anzeigt, kann im Paketdatennetz, zum Beispiel an einem unidirektionalen
Zugriffsrouter, geführt
werden. Dann kann eine authentisierte Bindungsaktualisierungsprozedur
verwendet werden, um einen Kommunikationskanal zwischen dem mobilen
Knoten und dem unidirektionalen, die unidirektionale Schnittstelle
bereitstellenden Zugriffsrouter zu öffnen. Dadurch kann der mobile Knoten
sich selbst durch Senden einer Bindungsaktualisierung an den unidirektionalen
Zugriffs router autorisieren, dessen Adresse aus den Routerbekanntmachungen
geklärt
werden kann.
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Vorzugsweise
kann eine Information über Netzparameter
der unidirektionalen Schnittstelle aus einer niedrigeren Protokollschicht
erhalten werden. Die Information kann eine Information über freie Bandbreite,
Kosten und/oder Zuverlässigkeit
der Verbindung über
die unidirektionale Schnittstelle umfassen.
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Des
Weiteren kann aus den durch den mobilen Knoten empfangenen Paketen
eine Information über
eine Bindungslöschung
im Netzknoten erhalten werden.
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Eine
vorherbestimmte Information kann einer Routerbekanntmachung hinzugefügt werden,
um den mobilen Knoten über
die Unidirektionalität und/oder
bestimmte Parameter der unidirektionalen Schnittstelle zu informieren.
In diesem Fall kann der bestimmte Parameter eine Überlastungssituation umfassen,
wobei ein Überlastungsflag
zu der Routerbekanntmachung hinzugefügt werden kann. Dieser Überlastungsflag
kann gesetzt werden, wenn die freie Bandbreite unter einen vorherbestimmten Schwellenwert
gefallen ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung im Detail basierend auf
bevorzugten Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben werden, in denen:
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1 eine
Netzarchitektur zeigt, in der die vorliegende Erfindung angewandt
werden kann;
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2 ein
Signalisierungsdiagramm zeigt, das das Zustellen von Abwärtsverbindungsdaten
gemäß dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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3 einen
mobilen Knoten zeigt, der als ein Multihome-Knoten mit zwei Netzschnittstellen
konfiguriert ist; und
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4A u. 4B Datenflüsse zeigen,
die eine primäre
Paketstrecke zwischen einem mobilen Knoten und einem korrespondierenden
Knoten verwenden, beziehungsweise eine primäre Paketstrecke mit einer sekundären Care-Off-Adresse verwenden.
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BESCHREIBUNG
DES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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Das
bevorzugte Ausführungsbeispiel
wird jetzt basierend auf einer Architektur, wie in 1 gezeigt,
mit mobilem IPv6 beschrieben.
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Gemäß 1 enthält die Architektur
mit mobilem IPv6 drei spezifische Netzelemente, einen mobilen Knoten 10,
der seinen Anschlusspunkt von einer Verbindung zur anderen ändern kann,
wobei er dennoch über
seine Heimatadresse erreichbar bleibt, einen Heimatagenten 30,
der ein Router auf der Heimatverbindung des mobilen Knotens ist,
mit dem der mobile Knoten 10 seine aktuelle Care-Off-Adresse registriert
hat, und einen korrespondierenden Knoten 20, der ein Netzknoten
ist, mit dem der mobile Knoten 10 kommuniziert. Der korrespondierende
Knoten 20 kann entweder ein mobiler Knoten oder ein stationärer Knoten
sein. Während
der mobile Knoten 10 weg von seinem Heimatstandort ist,
fängt der
Heimatagent 30 Pakete, die für die Heimatadresse des mobilen
Knotens bestimmt sind, auf der Heimatverbindung ab, kapselt diese
und tunnelt diese an die registrierte Care-Off-Adresse des mobilen
Knotens. Unter den mehreren Care-Off-Adressen, die der mobile Knoten 10 zu
einem Zeitpunkt haben kann (zum Beispiel mit unterschiedlichen Unternetzpräfixen),
wird die eine bei dem Heimatagenten 30 des mobilen Knotens
registrierte seine „primäre" Care-Off-Adresse
genannt. Die Heimatverbindung entspricht der Verbindung, auf der
der Heimatunternetzpräfix
des mobilen Knotens definiert ist. Standard-IP-Routingmechanismen
werden Pakete, die für
die Heimatadresse des mobilen Knotens bestimmt sind, an seine Heimatverbindung
zustellen. Eine Fremdverbindung ist jede von der Heimatverbindung
des mobilen Knotens verschiedene Verbindung. Der Heimatunternetzpräfix entspricht
dem IP-Unternetzpräfix, der
der Heimatadresse des mobilen Knotens entspricht.
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Der
mobile Knoten 10, der Heimatagent 30 und der korrespondierende
Knoten 20 sind mit einem Paketdatennetz, zum Beispiel einem
IP-Netz 40, wie zum Beispiel dem Internet, verbunden. Eine
Bewegung des mobilen Knotens 10 entspricht jeder Änderung
im Anschlusspunkt des mobilen Knotens an das IP-Netz 40,
sodass dieser nicht mehr länger
mit der gleichen Verbindung wie vorher ver bunden ist. Wenn der mobile
Knoten 10 nicht aktuell an seine Heimatverbindung angeschlossen
ist, gilt der mobile Knoten 10 als „weg von Zuhause (Home)".
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Wenn
der mobile Knoten 10 sich von seinem Heimatnetz fortbewegt,
sendet dieser eine Bindungsaktualisierung (Binding Update, BU) an
seinen Heimatagenten 30. Die BU wird verwendet, um die
Identität
(Heimatadresse) des mobilen Knotens mit seinem aktuellen Standort
(Care-Off-Adresse) zu verknüpfen,
d. h. um eine Care-Off-Adresse beim Heimatagenten 30 zu
konfigurieren. Nach dem Empfangen der BU sendet der Heimatagent 30 eine
Bindungsbestätigung
(Binding Acknowledgement, BA) an den mobilen Knoten (10).
Dann wird eine Bindung für
den mobilen Knoten 10 im Heimatagenten 30 erstellt.
Wenn der Heimatagent 30 mit dem mobilen Knoten 30 kommunizieren
will, sendet dieser ein IP-Paket mit der Care-Off-Adresse als Zieladresse und
platziert die Heimatadresse, d. h. die Adresse, zu der die Verbindung
initiiert ist, am Routingheader. Nach dem Empfangen des Pakets verschiebt
der mobile Knoten 10 die Heimatadresse vom Routingheader
zur IP-Paketzieladresse. Wenn der korrespondierende Knoten 20 ein
IP-Paket an den mobilen Knoten 10 sendet, fängt der
Heimatagent 30 das Paket ab und tunnelt (IP-Tunnel) dieses
dann an den mobilen Knoten 10. Nach dem Empfangen des getunnelten Pakets
sendet der mobile Knoten 10 eine BU an den korrespondierenden
Knoten 20, und danach werden die IP-Pakete direkt vom korrespondierenden
Knoten 20 an den mobilen Knoten 10 weitergeleitet,
wie oben mit dem Heimatagenten 30.
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Im
mobile IPv6-Protokoll wird ein Multihome-Knoten als ein Host mit
verschiedenen physischen und/oder logischen Schnittstellen zum IP-Netz betrachtet,
von denen er jeweils eine oder mehrere zum Kommunizieren verwenden
kann. Verwendete Schnittstellen können zum Beispiel entsprechend
der freien Bandbreite, Zuverlässigkeit
und/oder Kosten gewählt
werden. Multihoming wird durch Unterstützen von mehreren Care-Off-Adressen
ausgeführt, wobei
eine der Care-Off-Adressen als eine primäre Care-Off-Adresse ausgewählt sein
sollte, die der Heimatadresse des Heimatagenten 30 zugewiesen
ist.
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Unidirektionale
Kanäle,
zum Beispiel unidirektionale Rundrufkanäle, können verwendet werden, um die
Leistung einer Punkt-zu-Punkt-Verbindungskommunikation
zu erhöhen,
solche wie die Zustellung von Abwärts verbindungsdaten. Gemäß dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
ist der mobile Knoten 10 ausgestaltet, eine operative unidirektionale Schnittstelle
zu erfassen, um eine neue Care-Off-Adresse für diese unidirektionale Schnittstelle zu
konfigurieren, zum Beispiel durch Senden einer BU an den Heimatagenten 30 und/oder
den korrespondierenden Knoten 20. Die neue Care-Off-Adresse
kann nun zur Kommunikation verwendet werden, aber natürlich nur
in die Abwärtsverbindungsrichtung,
d. h. der mobile Knoten 10 kann nur Pakete mit der neuen
Care-Off-Adresse der unidirektionalen Schnittstelle empfangen.
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In
einem Fall, in dem der mobile Knoten sowohl uni- als auch bidirektionale
Schnittstellen hat, kann eine Signalisierungsprozedur, wie in 2 gezeigt,
verwendet werden, um eine erhöhte
Leistung für
das Zustellen von Abwärtsverbindungsdaten
bereitzustellen. Gemäß 2 sendet
der mobile Knoten 10 seine Heimatregistrierung dem Heimatagenten 30 mit
seiner primären
Care-Off-Adresse
CoA1, die die Care-Off-Adresse einer bidirektionalen, in 3 gezeigten
Schnittstelle IF1 ist. Gemäß 3 kann
der mobile Knoten 10 auch Daten vom IP-Netz 40 über eine
unidirektionale Schnittstelle IF2 empfangen.
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4A zeigt
die Anfangssituation, in der ein mobiler Knoten 10 bei
seinem Heimatagenten 30 mit seiner primären Care-Off-Adresse CoA1 registriert ist.
An den mobilen Knoten 10 durch den korrespondierenden Knoten 20 gesendete
Pakete werden durch den Heimatagenten 30 an den mobilen
Knoten 10 über
die bidirektionale Schnittstelle IF1 getunnelt, wie durch den Pfeil
in 4A angedeutet.
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Wenn
der mobile Knoten 10 die operative unidirektionale Schnittstelle
IF2 erfasst, kann er eine zweite Care-Off-Adresse CoA2 für diese
Schnittstelle konfigurieren. Das Erfassen kann auf einer Routerbekanntmachung
(Router Advertisment, RA) basieren, die von einem unidirektionalen
Zugriffsrouter (Unidirectional Access Router, UAR) 50 über die
unidirektionale Schnittstelle IF2 (vgl. gestrichelter Pfeil in 2)
empfangen wird. Es wird vorausgesetzt, dass das Erfassen zum Ergebnis
geführt
hat, dass die empfangene Routerbekanntmachung eine operative unidirektionale
Schnittstelle kennzeichnet. Daher kann der mobile Knoten 10 nun
Datenpakete mit einer neuen Care-Off-Adresse CoA2 der unidirektionalen
Schnittstelle IF2 empfangen. Im Falle einer nachfolgenden Abwärtsverbindungszustellung
von Paketdaten werden anfänglich
durch den korrespondierenden Knoten 20 an den mobilen Knoten 10 gesendete Pakete
durch den Heimatagenten 30 an den mobilen Knoten 10 über die
bidirektionale Schnittstelle IF1 getunnelt, wie in 2 durch
die mit Doppellinien gezeichneten Pfeile kenntlich gemacht. Wenn
der mobile Knoten 10 getunnelte Pakete empfängt, kann
dieser eine BU mit seiner primären
Care-Off-Adresse CoA1 an den korrespondierenden Knoten 20 senden,
und danach werden die Pakete direkt vom korrespondierenden Knoten 20 an
den mobilen Knoten 10 über
die bidirektionale Schnittstelle IF1 weitergeleitet. Wenn der mobile
Knoten 10 jedoch die neue Care-Off-Adresse CoA2 durch Senden
einer BU mit seiner sekundären
Care-Off-Adresse CoA2 der unidirektionalen Schnittstelle an den
korrespondierenden Knoten 20 konfiguriert, werden vom korrespondierenden
Knoten 20 kommende Pakete direkt an den mobilen Knoten 10 über die
unidirektionale Schnittstelle IF2 weitergeleitet, wie durch die
strichpunktierten Pfeile in 2 kenntlich
angedeutet, während
die Pakete, die vom mobilen Knoten 10 an den korrespondierenden
Knoten 20 gehen, durch die bidirektionale Schnittstelle
IF1 weitergeleitet werden.
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4B zeigt
die obige Situation, in der der mobile Knoten 10 als ein
Multihome-Knoten
konfiguriert ist, der Aufwärtsverbindungsdaten über die
bidirektionale Schnittstelle IF1 sendet und der Abwärtsverbindungsdaten über die
unidirektionale Schnittstelle IF2 basierend auf seiner sekundären Care-Off-Adresse CoA2 empfängt. Somit
kann eine verbesserte Leistung der Abwärtsverbindungsdatenzustellung
erreicht werden.
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Wenn
Probleme in dem unidirektionalen Kanal auftreten, kann das IP-Netz 40 eine „Ziel unerreichbar"-Nachricht an den
korrespondierenden Knoten 20 senden, und die entsprechende
Bindung des mobilen Knotens 10 wird gelöscht. Dann sendet der korrespondierende
Knoten 20 Pakete über
den Heimatagenten 30 unter Verwendung der primären Care-Off-Adresse
CoA1. In diesem Fall empfängt
der mobile Knoten 10 erneut Pakete, die durch das bidirektionale
Kanal getunnelt sind, und kann eine neue BU mit einer seiner Care-Off-Adressen
an den korrespondierenden Knoten 20 senden. Der mobile
Knoten 10 kann auch die in der Verbindung verwendete Care-Off-Adresse ändern, wann
immer er dieses so durch Senden einer neuen BU mit einer anderen
Care-Off-Adresse entscheidet.
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Außerdem kann
der mobile Knoten 10 selbst Störungen ermitteln, zum Beispiel
einen Ausfall der unidirektionalen Verbindung, und kann auf eine
geeignete Weise arbeiten, zum Beispiel wie oben erläutert.
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Soweit
es das obige bevorzugte Ausführungsbeispiel
betrifft, muss angemerkt werden, dass das Erfassen der unidirektionalen
Schnittstelle IF2 und das Konfigurieren der entsprechenden sekundären Care-Off-Adresse
CoA2 auch durchgeführt
werden kann, wenn der mobile Knoten 10 sich in seiner Heimatverbindung
befindet. In diesem Fall wird die auf die unidirektionale Schnittstelle
IF2 bezogene Care-Off-Adresse CoA2 an dem korrespondierenden Knoten 20 ohne
Verwenden der primären
Care-Off-Adresse CoA1 konfiguriert. Somit wird in diesem Fall die
anfängliche
Bindungsaktualisierungssignalisierung in 2 nicht
benötigt,
und die Abwärtsverbindungsdaten
werden nicht über
den Heimatagenten 30 übertragen.
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Das
Verwenden der unidirektionalen Schnittstelle IF2 kann durch den
UAR 50 beschränkt
werden. Um dieses zu erreichen, kann der UAR 50 eine Zugriffsliste
an dem Rand des unidirektionalen Netzes führen. Da der UAR 50 bereits
durch seine Routerbekanntmachungen bekannt ist, kann der mobile Knoten 10 sich
selbst durch Senden einer BU an den UAR 50 autorisieren.
Wenn der mobile Knoten 10 eine akzeptierte Bindungsbestätigung (BA)
vom UAR 50 über
die unidirektionale Schnittstelle IF2 empfängt, kann die unidirektionale
Verbindung als funktionell betrachtet und zur Versendung autorisiert
werden. Diese autorisierte BU kann auch verwendet werden, um einen
Kommunikationskanal von dem UAR 50 zum mobilen Knoten 10 zu öffnen, d.
h. um die AAA-(Authorization, Authentication and Accounting)-Aufgaben
des unidirektionalen Netzes einfacher zu handhaben.
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Die
Heimatregistrierung durch den mobilen Knoten 10 muss immer
mit der primären
Care-Off-Adresse CoA1 der bidirektionalen Schnittstelle oder des
bidirektionalen Netzes durchgeführt
werden. Der Grund dafür
ist das Sicherstellen der Erreichbarkeit des mobilen Knotens 10 und
die Tatsache, dass es normaler Weise nicht viel Verkehr zwischen
dem Heimatagenten 30 und dem mobilen Knoten 10 gibt.
Nur die ersten Pakete werden durch den Heimatagenten 30 in
jeder Verbindung mit dem korrespondierenden Knoten 20 getunnelt,
und jeder weitere Verkehr zwischen dem Heimatagenten 30 und dem
mobilen Knoten 10 wird als ziemlich bedeutungslos betrachtet.
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Der
Auswahlalgorithmus der Care-Off-Adresse kann Ausführung spezifisch
sein. Zum Beispiel kann er Information über die freie Bandbreite, die
Kosten und/oder die Zuverlässigkeit
der Verbindung von den unteren Protokollschichten ableiten. In der
IP-Schicht kann der Algorithmus die Information über die Bindungslöschung im
korrespondierenden Knoten 20 verwenden, bevor die Lebensdauer
abgelaufen ist, die aus den empfangenen, getunnelten Paketen geschlussfolgert
werden kann, bevor die Lebensdauer des Eintrags in der Bindungsaktualisierungsliste
abgelaufen ist. Das IP-Netz 40 kann eine Überlastungsinformation
verwenden, zum Beispiel ein bestimmtes Überlastungsflag C als ein neues
Flag in der Bekanntmachung, um mobile Knoten über eine Überlastung in dem unidirektionalen Netz
zu informieren. Dieses Überlastungsflag
C kann zum Beispiel gesetzt werden, wenn die freie Bandbreite unterhalb
eines vorherbestimmten Schwellwerts liegt, zum Beispiel 64 kb. Zusätzlich kann
Information über
die Funktionalität
des IP-Netzes 40 und jede andere anwendbare Information
in den Routerbekanntmachungen verwendet werden.
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Es
wird angemerkt, dass die vorliegende Erfindung nicht auf das bestimmte
bevorzugte, oben beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern
in jedem Paketdatennetz verwendet werden kann, das bidirektionale
und unidirektionale Schnittstellen oder Netze hat. Das bevorzugte
Ausführungsbeispiel
kann somit innerhalb des Bereichs der beigefügten Ansprüche variieren.