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Die
vorliegende Erfindung gemäß einem
ersten Aspekt derselben bezieht sich auf ein Bohrloch-Radargerät gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Ein
Bohrloch-Radargerät
dieser Bauart ist beschrieben in WO-A-89/03053. Diese Veröffentlichung
beschreibt ein Radargerät
zur Verwendung in einem Bohrloch, um Brüche in einer geologischen Formation
zu lokalisieren, das richtungsempfindliche Sende- und Empfangsantennen
umfasst. Eine Sendeeinrichtung erzeugt ein gepulstes Radarsignal
mit einer Ausgangsleistung im Frequenzbereich zwischen 30 und 300
MHz. Dieses Signal wird über
einen Reflektor abgestrahlt, insbesondere über einen Reflektor, der aus
zwei elektrisch leitfähigen
Platten besteht, die in Form eines V angeordnet sind. Eine Empfangsantenne,
die mit einem ähnlichen
Reflektor versehen ist, wird dazu verwendet, das von der Formation
reflektierte Radarsignal aufzufangen. Der Raum, durch welchen sich
die Strahlung im Gehäuse fortsetzt,
ist mit einem Bariumtitanatpulver/Luft-Gemisch gefüllt, dessen
Dielektrizitätskonstante
mit derjenigen der Umgebung zusammenpasst und insbesondere einen
Wert von etwa 80 hat.
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Die
Verwendung eines Bohrloch-Radargerätes dieser Bauart macht es
möglich,
eine bestimmte Richtungsempfindlichkeit zu erhalten. Für viele
Anwendungen gibt es zweierlei Bedürfnisse, nämlich die höchst mögliche Richtungsempfindlichkeit
und eine größtmögliche Strahlung,
die in den Untergrund eindringt. Aufgrund der Beschränkungen,
denen Bohrloch-Radargeräte
ausgesetzt sind, einschließlich
einem bevorzugten Durchmesser von höchstens 20 cm und den elektromagnetischen
Eigenschaften des aufzunehmenden Untergrundes, hat es sich bisher
nicht als möglich
erwiesen, die Richtungsempfindlichkeit zu erhöhen.
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Die
GB-A-2100544 offenbart ein Bohrleitsystem mit kurzem Radarpuls,
mit einem Radargerät, das
ein Gehäuse
aufweist, in dem eine Quelle für elektromagnetische
Pulse, eine Übertragungseinrichtung,
die mit der Quelle verbunden ist, eine Empfangseinrichtung, eine
Richtungsantenneneinrichtung für
die Übertragungs-
und Empfangseinrichtung und eine Steuerschaltung aufgenommen sind.
Die Konfiguration dieser Komponenten in dem Gerätegehäuse ist so ausgelegt, dass
die Effekte einer elektromagnetischen Kopplung zwischen der Sende-
und Empfangsantenne und somit irreführende Ablesungen als Folge
davon minimiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung liefert ein Bohrloch-Radargerät gemäß Anspruch
1.
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Das
Verwenden eines Bohrloch-Radargerätes dieser Bauart macht es
möglich,
eine höhere Richtungsempfindlichkeit
in Verbindung mit einer in den Untergrund eindringenden hohen Strahlungsleistung
zu erreichen. Zwei Variablen müssen
in diesem Zusammenhang berücksichtigt
werden. Die erste Variable ist das Verhältnis zwischen der Sendeleistung in
Zielrichtung und der Sendeleistung in der/den anderen Richtung(en).
Dieses Verhältnis
sollte so groß wie
möglich
sein. Die zweite Variable ist die in der Zielrichtung gesendete
Gesamtleistung. Offensichtlich sollte diese so groß wie möglich sein.
Dies ist wünschenswert,
um die höchstmögliche Eindringleistung
zu erhalten. Auf diese Weise kann ein gutes Bild des Untergrundes
mit einer kleinstmöglichen
Anzahl von teuren Bohrlöchern
erhalten werden.
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Eine
Konfiguration gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung hat sich als zufriedenstellend funktionierend
herausgestellt. In einer solchen Anordnung sollte der Reflektor
einen bestimmten Oberflächenbereich
haben. In der Praxis gibt es optimale Abmessungen für den Reflektor,
welche vornehmlich von den begrenzten Abmessungen des Gehäuses abhängen.
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Der
erste Aspekt der Erfindung liefert zudem den größtmöglichen Abstand von der Sende- und/oder
Empfangsantenne zu der Reflektionsfläche. Dies wird mit Hilfe eines
Bohrloch-Radargerätes gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung erreicht. Der Ausdruck "Abstand" in diesem Kontext bezieht sich auf
den mittleren Abstand zwischen der Reflektionsfläche und der Sende- oder Empfangsantenne.
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Der
Ausdruck "nahe der
Wand des Gehäuses" in diesem Kontext
bedeutet, dass der relevante Abschnitt des Reflektors bzw. das Zentrum
der Sende- und/oder der Empfangsantenne in einem Abstand von der
Innenwand des Gehäuses
liegt, welcher höchstens
ein Viertel des Innendurchmessers des Gehäuses beträgt. Insbesondere beträgt der Abstand
zwischen der Innenwand der Gehäuses
und dem relevanten Abschnitt des Reflektors bzw. der Sende- und/oder
der Empfangsantenne höchsten
2 cm, vorteilhafterweise weniger als 1 cm. Auf diese Weise kann
ein größtmöglicher
Abstand zwischen der Antenne und der Reflektionsfläche in einer
einfachen Weise erhalten werden. Unter speziellen Bedingungen, zum
Beispiel bei sehr hohen Frequenzen und wenn die Vorrichtung mit
einem Nichtleiter mit einer sehr hohen Dielektrizitätskonstanten
gefüllt
ist, kann der Abstand alternativ größer als 2 cm sein.
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In
der Erfindung bildet wenigstens einer der Reflektoren einen Teil
der Wand des Gehäuses.
Auf diese Weise ist es möglich,
die Abmessungen des Gehäuses,
das heißt,
des Bohrlochs, optimal zum Vorteil des Reflektors zu nutzen. Wenn
zum Beispiel das Gehäuse
als Zylinder aus einem nicht leitenden Material, zum Beispiel Kunststoff,
gestaltet ist, kann beispielsweise ein Teil des Zylinders durch
den Reflektorabschnitt gebildet sein, der aus Metall hergestellt
ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst wenigstens einer der Reflektoren eine dünne Platte. In dieser Ausführungsform
besteht ein schmaler Raum zwischen dem Reflektor und dem Gehäuse, wobei
der Raum zum Beispiel die Verkabelung zu der Sende- und/oder Empfangsantenne
aufnimmt. Es ist wichtig, dass diese Verkabelung gegenüber elektromagnetischer
Strahlung abgeschirmt ist, die sich in dem Raum zwischen der Reflektionsfläche und
dem Abschnitt der Wand des Gehäuses,
welche dieser gegenüber
liegt, vorhanden ist. Der Reflektor kann als eine solche Abschirmung
dienen.
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Die
Form des Reflektors und insbesondere die Reflektionsfläche ist
nicht Gegenstand spezieller Einschränkungen. Geeignet sind zum
Beispiel zwei gerade Platten, die einander an einem Ende berühren, wobei
jedes Ende der beiden Platten nahe der Wand des Gehäuses liegt.
Dies bietet ein V-förmiger Reflektor.
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In
vorteilhafter Weise ist wenigstens eine Reflektionsfläche eine
im Wesentlichen glatt gekrümmte Oberfläche, welche
aus Sicht in axialer Richtung des Gehäuses wenigstens im Wesentlichen
einen Teil eines Kegelschnitts bildet. In dem der Reflektionsfläche eine
solche Form verliehen wird, wird ermöglicht, sicherzustellen, dass
die Reflektionsfläche
wenigstens größtenteils
der Form der Wand des Gehäuses folgt,
so dass der mittlere Abstand vom Reflektor zur Sende- und/oder Empfangsantenne
so groß wie möglich wird.
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Der
Ausdruck "im Wesentlichen
glatt gekrümmt" in diesem Kontext
bedeutet, dass es für
die Reflektionsfläche
akzeptabel ist, Abweichungen in ihrer Form aufzuweisen, deren Dimensionen
sehr viel kleiner als die verwendete Wellenlänge sind, insbesondere höchstens
1/10 der Wellenlänge
der elektromagnetischen Strahlung. Wegen der Welleneigenschaften
der elektromagnetischen Strahlung wird die Reflektionsfläche dann
noch als sanft gekrümmt
erscheinen. Beispiele solcher Formabweichungen sind Löcher für die Verdrahtung
oder Biegekanten in einem mit Facetten versehenen Reflektor.
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Der
Kegelschnitt wird vorzugsweise so gewählt, dass er so günstig wie
möglich
ist. In vorteilhafter Weise ist der Kegelschnitt ein Kreis mit einem
Radius, welcher im Wesentlichen gleich der Hälfte des Innendurchmessers
des Gehäuses
beträgt.
Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der mittlere Abstand zwischen
der Reflektionsfläche
und der Sende- und/oder Empfangsantenne sein Maximum hat. Falls die
Reflektionsfläche
durch die Innenwand des Gehäuses
gebildet wird, ist der Radius des Kreises gleich der Hälfte des
Innendurchmessers des Gehäuses.
Falls der Reflektor eine dünnen
Platte nahe der Innenwand des Gehäuses ist, ist der Radius des Kreises
gleich der Hälfte
des Innendurchmessers des Gehäuses
minus der Dicke der Platte, möglicherweise
reduziert durch den Abstand zwischen der Platte und der Innenwand
des Gehäuses.
Insbesondere beträgt
der letztgenannte Abstand weniger als 2 cm, in vorteilhafter Weise
weniger als 1 cm.
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Es
ist von Vorteil, dass der durch wenigstens einen der Reflektoren
gebildete Winkel zwischen 45° und
180° beträgt. Falls
der Winkel zwischen diesen Grenzen liegt, wird eine zufriedenstellende
Sendecharakteristik erhalten, und zwar aufgrund dessen, dass die
Reflektionsfläche
groß genug
ist, so dass nicht zu viel Strahlung über die Reflektion der gesendeten
oder empfangenen Strahlung in einer anderen Richtung als der gewünschten
verloren geht.
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Noch
günstiger
ist es, wenn der durch wenigstens einen der Reflektoren gebildete
Winkel zwischen 145° und
155° beträgt. Bei
diesen Winkeln wird eine noch bessere Sendecharakteristik und folglich
eine bessere Richtungsempfindlichkeit erhalten.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Kegelschnitt eine Parabel. Insbesondere beträgt die Brennweite
der Parabel zwischen dem 0,5 und 0,75-fachen des Innendurchmessers
des Gehäuses.
In vielen Fällen
liegt das Zentrum der Sende- und/oder
Empfangsantenne im Brennpunkt der Parabel, es hat sich aber heraus
gestellt, dass es für
den Abstand zwischen der Reflektionsfläche und der Sende- und/oder Empfangsantenne
wichtiger ist, so groß wie
möglich
zu sein.
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In
dem Bohrloch-Radargerät
gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung liegt der Raum zwischen den Reflektionsflächen und
dem Abschnitt der Wand des Gehäuses,
welcher in jedem Falle diesen gegenüber liegt, mit einem Nichtleiter
gefüllt.
Die Funktion des Nichtleiters besteht einerseits darin, die Wellenlänge der
elektromagnetischen Strahlung in dem Bereich zwischen den Antennen
und der Reflektionsfläche
zu verkürzen.
Dies führt
zu einer Verbesserung der Kollimationseigenschaften der Reflektionsfläche. Zu
diesem Zweck wird die Dielektrizitätskontante des Nichtleiters
grundsätzlich
so groß wie
möglich
gewählt.
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Andererseits
muss der Wert der Dielektrizitätskonstanten
des Nichtleiters am Übergang
zu umgebenden Untergrund mit dem Wert der Dielektrizitätskonstanten
des Untergrundes zusammenpassen. Die Dielektrizitätskonstante
zum Beispiel des Untergrundes der Niederlande variiert zwischen ± 5 (trockener
Sand) und ± 40
(nasser Sand, Ton) und ± 80 für Wasser
(z.B. Grundwasser). Je kleiner die Differenz in der Dielektrizitätskonstanten
zwischen dem Untergrund und dem Nichtleiter ist, desto größer ist der
Anteil der erzeugten elektromagnetischen Strahlung, welche tatsächlich in
den Untergrund eindringt. Dies ist erwünscht, um in der Lage zu sein,
einen so großen
Anteil dieses Untergrundes wie möglich
mit Hilfe einer Messung zu untersuchen. Mit einer hohen Eindringleistung
können
sich Messungen über
große Entfernungen
erstrecken, wodurch relativ wenige teure Bohrlöcher benötigt werden. Bei einer solchen Anordnung
kann der Teil des Raumes, welcher an die Wand des Gehäuses angrenzt,
mit einem geeigneten Nichtleiter gefüllt sein. In der Praxis kann
der Raum zwischen den Reflektionsflächen und dem Teil der Wand
des Gehäuses,
welcher in jedem Falle diesem gegenüber liegt, vollständig mit
einem Nichtleiter gefüllt
sein.
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Vorzugsweise
hat der Nichtleiter in dem Raum zwischen den Reflektionsflächen und
dem Abschnitt der Wand des Gehäuses,
welcher in jedem Falle diesen gegenüber liegt, eine Dielektrizitätskonstante
zwischen 20 und 100 und insbesondere zwischen 60 und 100 und äußerst bevorzugt
etwa 80. Bei diesen Werten der Dielektrizitätskonstanten wird ein zufriedenstellender
Kompromiss zwischen einer passenden Wellenlängenkürzung zum Zwecke guter Kollimationseigenschaften
und einem großen
Anteil einer in den Untergrund eindringenden Strahlung erreicht.
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In
einer speziellen Ausführungsform
des Bohrloch-Radargerätes
gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung umfasst der Nichtleiter im Wesentlichen Wasser.
Von allen nicht leitenden Materialien mit einer Dielektrizitätskonstante
von etwa 80 ist Wasser besonders geeignet, aber zum Beispiel Bariumtitanat/Luft-Gemische,
wie sie in der WO-A-89/03053 offenbart sind, werden ebenso sehr zufriedenstellend
sein.
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Die
verschiedenen Aspekte der Erfindung werden unten in größeren Einzelheiten
mit Bezug auf die folgende Beschreibung der Figuren mit Bezug auf die
Zeichnung erläutert,
in welcher:
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1 einen
schematischen Schnitt durch ein Bohrloch-Radargerät gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung zeigt;
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2 einen
schematischen Querschnitt eines Bohrloch-Radargerätes gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung zeigt;
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3 einen
Schnitt in der Axialrichtung eines Übertragungsabschnitts eines
Bohrloch-Radargerätes
gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung zeigt.
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In
den verschiedenen Figuren beziehen sich identische Bezugszeichen
auf identische Bauteile oder Bauteile mit identischen Funktionen.
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In 1 bezeichnet 1 ein
Bohrloch-Radargerät
gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung. Dieses umfasst ein Gehäuse 2, welches an
seiner Oberseite und seiner Unterseite mit Hilfe von dichten Verschlusselementen 3 dicht
verschlossen ist. Die Verschlusselemente 3 sind zum Beispiel
mit Rädern 13 versehen,
um die Bohrloch-Radareinrichtung
in ein Bohrloch zu führen.
Die oberseitige Verschlusskomponente 3 ist mit einer Huböse 14 versehen,
mit welcher die Bohrloch-Radareinrichtung 1 auf- und abwärts bewegt
werden kann.
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Die
Zahl 4 gibt einen nicht im Detail ausgearbeiteten Bereich
an, welcher zum Beispiel Steuerelektroniken sowie Einrichtungen
enthalten kann, mit welchem Antennenkomponenten in dem Gehäuse gedreht
werden, und Gyroskope zum Bestimmen der Ausrichtung der Antennenkomponenten.
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Die
Zahl 5 gibt eine Welle an, um welche eine Sendeantennen-Einheit 6 und
eine Empfangsantennen-Einheit 7 jeweils gedreht werden
können.
Mit Hilfe einer solchen Drehung kann das Bohrloch-Radarwerkzeug
eine Messung in der gewünschten
Richtung durchführen.
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Wenn
das Bohrloch-Radarwerkzeug 1 gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
verwendet wird, können
Messungen beispielsweise wie folgt ausgeführt werden. Das Bohrloch-Radarwerkzeug 1 wird
in ein Bohrloch eingeführt,
wobei es mit einer Steuereinrichtung verbunden ist, welche ermöglicht, dass
dieses von der Bodenoberfläche
aus gesteuert werden kann. In einer speziellen Tiefe wird die Ausrichtung
des Bohrloch-Radargerätes 1 in
Bezug zur Erde bestimmt. Ein Messzyklus beginnt dann, indem eine
elektromagnetische Strahlung gesendet und die reflektierte Strahlung
empfangen und diese in Form eines Signals aufgezeichnet wird. Daraufhin
werden die Sendeantennen-Einheit 6 und die Empfangsantennen-Einheit 7 um
einen kleinen Winkel, zum Beispiel 2° oder 3° gedreht, und dann wird eine
nächste Messung
durchgeführt.
Diese Schritte werden wiederholt, bis eine Messung in allen gewünschten
Richtungen durchgeführt
worden ist. Dann wird die Bohrloch-Radareinrichtung 1 in eine
andere Tiefe bewegt, woraufhin alle die vorgenannten Schritte wiederholt werden.
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Alternativ
kann das Bohrloch-Radargerät
jedoch so ausgestattet sein, dass es zu einer selbstständigen Messung
und Bewegung in der Lage ist. Dies wird dann zum Beispiel eine Energiequelle,
wie eine Batterie, eine Antriebseinrichtung, wie eine elektrisch
betätigbare
Kabelrolle und eine eingebaute Steuereinrichtung, wie beispielsweise
ein Steuer- und Messprogramm erforderlich machen.
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Dies
ermöglicht,
dass ein elektromagnetisches Profil eines speziellen Bereich um
ein Bohrloch herum bestimmt werden kann. Das Profil besteht aus einer
Anzahl von Übergängen im
Untergrund, an welchen sich die elektromagnetischen Eigenschaften ändern. Dies
kann einen Bruch im Untergrund, eine Veränderung in der Zusammensetzung
(z.B. Fettkohle, Öl)
aber auch das Vorhandensein eines Objekts, wie beispielsweise einer
nicht explodierten Bombe anzeigen. Die Auswertung und Interpretation
der Daten kann danach durchgeführt
werden.
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Das
Bohrloch-Radargerät 1 gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung kann auf einer Vielzahl von Gebieten verwendet
werden: Die Exploration der Umgebung von Bohrlöchern zum Zwecke zum Beispiel
von Grabaktivitäten
oder der Gewinnung von Mineralien, dem Aufspüren von Objekten, die im Untergrund
vorhanden sind, wie nicht explodierte Bomben oder Granaten etc.
Die Bohrloch-Radareinrichtung kann entsprechend der gewünschten
Anwendung und des Untergrundes, in welchem die Messungen durchgeführt werden
sollen, ausgebildet sein.
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Ein
Beispiel dafür
ist die Möglichkeit,
einen unterschiedlichen Frequenzbereich für die gesendete elektromagnetische
Strahlung auszuwählen.
Zum Beispiel liefert eine niedrige Frequenz im Allgemeinen eine
größere Eindringleistung
aber niedrigere Auflösung.
Die Eindringleistung hängt
auch von den Untergrundeigenschaften ab. Falls der Untergrund sehr
permeabel ist, zum Beispiel Sand oberhalb des Grundwasserspiegels,
ist es möglich,
sich für
eine Frequenzerhöhung
zu entscheiden, um so die Auflösung
zu steigern. Wiederum gilt jedoch die Tatsache, dass aufgrund der
Kosten für
Bohrlöcher
die Betonung in erster Linie auf der Eindringleistung liegt. Nur in
speziellen Fällen
wird deshalb die Frequenz erhöht.
Folglich beträgt
die verwendete Frequenz vorzugsweise zwischen 20 und 200 MHz.
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Zudem
können
andere Nichtleiter als Wasser gewählt werden, falls dies geeignet
ist. Zum Beispiel ist die Dielektrizitätskonstante eines Sandbodens oberhalb
des Grundwasserspiegels (trockner Sand) beträchtlich niedriger als diejenige
von mit Wasser gesättigtem
Sand. Ein geringer Wert muss deshalb für die Dielektrizitätskonstante
des füllenden
Nichtleiters gewählt
werden, um eine ausreichende Sendeleistung zu behalten. Dies führt zu einer
Zunahme der Wellenlänge
der elektromagnetischen Strahlung innerhalb des Gehäuses, was
die Kollimationseigenschaften des Reflektors nachteilig beeinflusst.
Dies kann zum Beispiel dadurch gelöst werden, dass eine höhere Frequenz
verwendet wird. Während
die Eindringleistung der elektromagnetischen Strahlung im Allgemeinen
mit zunehmender Frequenz zurück geht,
wird dieser Effekt durch die besseren Eindringeigenschaften in sandigen
Böden kompensiert.
Eine weitere Option besteht darin, die Form und/oder die Abmessungen
des Reflektors einzustellen.
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2 zeigt
einen schematischen Querschnitt einer Antennenkomponente. An dem
Gehäuse 2 liegend
befindet sich eine Dipolantenne 8. Dazu diametral gegenüber liegt
ein Reflektor 10 in Form einer fast halbkreisförmigen elektrisch
leitfähigen
Platte. Der Raum zwischen dem Reflektor 10 und der Antenne 8 ist
mit Wasser gefüllt.
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Die
Antenne 8 ist hier nicht im Brennpunkt des Reflektors 10 angeordnet.
Dies bedeutet, dass keine im Wesentlichen parallele Strahlung erhalten werden
kann. Es sei in diesem Kontext angemerkt, dass im Falle von zylinderförmigen Reflektoren
das Zentrum als Brennpunkt angesehen wird, obwohl streng genommen
dies nur für
einen kleinen Bereich des Reflektors gilt, und selbst dann nur als
Annäherung.
In den meisten Bohrloch-Radareinrichtungen hat jedoch die verwendete
Wellenlänge
die gleiche Größenordnung
wie der Durchmesser der Bohrloch-Radareinrichtung oder wie die Abmessung
des Reflektors. Aufgrund dessen, dass der Abstand zwischen der Antenne 8 und
dem Reflektor 10 größer als der
Abstand für
den Fall ist, in welchem der Sender im Brennpunkt des Reflektors 10 liegt,
werden die nachteiligen Effekte der außerhalb des Brennpunkts befindlichen
Position durch den größeren Abstand mehr
als kompensiert.
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Vorzugsweise
sind die Reflektoren des Sende- und Empfangsabschnitts nicht geerdet.
Dies minimiert jegliches Problem, insbesondere mit dem Empfangsabschnitt,
die sich aus der minimalen Kopplung mit dem Sendeabschnitt ergeben.
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3 zeigt
einen schematischen Querschnitt der Sendeantennen-Komponente eines
Bohrloch-Radargerätes 1.
Hier liegt die Dipolantenne 8 (meistens) an der Wand des
Gehäuses 2.
Die Antenne 8 wird durch zwei Aufhängungsklammern 15 in der
korrekten Position gehalten. Die Antenne 8 kann über ein
Kabel 9 gesteuert werden. Das Kabel 9 ist in dem
Raum zwischen dem Reflektor 10, der diametral gegenüber der
Sendeantenne 8 liegt, und der Wand des Gehäuses 2 angeordnet.
Die Zahl 11 gibt Isoliermaterial an, welches dazu dient,
elektromagnetische Strahlung zu absorbieren, die direkt von der
Sendeantenne in Richtung der Empfangsantenne abge strahlt wird. Gleichzeitig
dient das Material 11 dazu, die Aufhängungsklammern 15 festzulegen.
Der Raum 12 zwischen dem Reflektor 10 und der
Sendeantenne 8 ist mit einem Nichtleitermaterial gefüllt, in diesem
Falle Wasser.
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In
dieser Ausführungsform
ist der Reflektor 10 nicht vollständig an der Wand des Gehäuses 2 angeordnet.
Dies liefert jedoch den Vorteil, dass der Raum für das Kabel 9 und
andere Komponenten, die empfindlich gegenüber einer durch die gesendete elektromagnetische
Strahlung verursachte Interferenz sind, vorgesehen. Dennoch bleibt
es für
den Abstand zwischen der Sendeantenne 8 und dem Reflektor 10 wichtig,
so groß wie
möglich
zu bleiben. Das gleiche Erfordernis gilbt ebenso für die Empfangsantenne.