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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf die Modemübertragung über Paketnetze und insbesondere
auf Verfahren zum Demodulieren, Weiterschalten und Wiedermodulieren
von Modemübertragungen über Paketnetze.
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KURZBESCHREIBUNG
DES STANDES DER TECHNIK
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Derzeit
nutzt die übliche
Methode für
die Modemübertragung über ein
Paketnetz G.711-Daten, die in Paketen angeordnet sind.
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Wenn
Modemvorrichtungen über
ein Paketnetz verbunden sind, sind sie nicht direkt miteinander verbunden.
Das gesamte Modemsignal wird an einem sendenden Ende in Paketen
angeordnet, durch das Paketnetz gesendet und am empfangenden Ende
wieder in einem bestimmten Format zusammengesetzt, bevor es der
empfangenden Modemvorrichtung präsentiert
wird.
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Die
Anordnung in Paketen und das Übertragen
von Modemanrufen über
Gateway-Plattformen, die G.711-(PCM-)Codec nutzen, erfordern beispielsweise
das Digitalisieren der erzeugenden Modem-Telephonverbindung mit
64 kbps, das Anordnen in Paketen und das Übertragen des gesamten 64-kbps-Datenstroms
zur anderen Seite und anschließend
das Aussenden des gleichen 64-kbps-Datenstroms an das entfernte Modem.
Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass sie bei jedem Modem
funktioniert, das auf einer Standard-POTS-Telephonleitung empfangen kann, und dass
sie einfach durchzuführen
ist.
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Die
Nachteile dieser Methode sind:
- (1) Sie erfordert
eine hohe Netzbandbreite, um den Anruf durchzuführen, und eine Verbindung kann
infolge Paketverlusts unterbrochen werden. Werden G.711-Pakete alle
10 ms gesendet, beträgt
die zum Senden jeder Richtung des Anrufs erforderliche Netzbandbreite über 110
kbps (wenn die Header-Größen (RTP
+ UDP + IP + TCP + Ethernet) inbegriffen sind).
- (2) Die Verbindung über
ein Paketnetz ist keine ständige
Verbindung und erfährt
häufig
Leitungsverzögerungen,
Fehler, Schwankungen und/oder Paketverluste, was zu Modemfehlern
führen kann.
Insbesondere führt
ein Paketverlust beim empfangenden Modem zu Unterbrechungen im Modemsignal
(zu intermit tierendem Trägerverlust).
Die Unterbrechungen führen
aufgrund des Modem-Retrainings
und vermehrter Modemverbindungsfehler zu einem verschlechterten
Datendurchsatz.
- (3) Aufgrund der Taktdifferenzen an den beiden Endpunkten zeigen
Standard-G.711-Playout-Verfahren periodisch eine Modemsignal-Unterbrechung,
die von Playout-Überläufen und/oder
-Unterläufen
herrührt.
Diese Unterbrechungen im Modemsignal führen ihrerseits zu periodischen
Modem-Retrainings,
die sich auf die Datendurchsatzraten auswirken.
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Zusammenfassend
ist festzustellen, dass die beiden Modems, wenn für die Modemübertragungen von
Daten die G.711-Codierung mit Anordnung in Paketen genutzt wird,
im Wesentlichen mithilfe eines für ihre Übertragung
potentiell unzulänglichen
Mediums miteinander kommunizieren. Diese Methode ist für einen
Netzpaketverlust besonders anfällig.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Das
Modemrelais der vorliegenden Erfindung ermöglicht die Fähigkeit
zum Demodulieren, Weiterschalten und Wiedermodulieren von Modemübertragungen über Paketnetze.
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Das
Modemrelais stellt eine lokale Schnittstelle für die Modems an beiden Enden
des Anrufs bereit, demoduliert den Vollduplex-Datenstrom, ordnet
die Bits für
den Transport über
ein IP-Netz in Paketen an und moduliert den Datenstrom am entfernten
Ende wieder. Das Modemrelais ergibt in einer Umgebung mit Paketverlust
Bandbreiteneinsparungen und eine erhöhte Leistungsfähigkeit
(Datendurchsatz und Verbindungszuverlässigkeit).
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Das
Modemrelais mildert die Probleme, die mit der Verwendung von G.711
zum Senden von Modemverkehr zusammenhängen. Im Modemrelais ist die
Bitübertragungsschicht
oder Verbindungsschicht des Modemsignals für beide Enden des Anrufs lokal abgeschlossen.
Nur der demodulierte Datenstrom wird über das Netz gesendet. Dies
führt zu
drastischen Bandbreiteneinsparungen. Bei einem V.34-Modem in einer
beispielhaften Ausführungsform wird
die 64-kbps-Telephonverbindung
zu einem Datenstrom mit maximal 33.600 bps demoduliert. Dieser Datenstrom
ist in Paketen angeordnet und wird (bei 30-ms-Paketen) mit einer
Netzbandbreite von weniger als 20 kbps transportiert.
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Da
die Bitübertragungsschicht
lokal abgeschlossen ist, führt
ein Netzpaketverlust am empfangenden Modem zu keiner Unterbrechung
im Modemsignal. Daher schließt
diese Methode Verbindungsausfälle
durch den Netzpaketverlust aus. Stattdessen führt ein Paketverlust zu einem
Fehler im Informationsdatenstrom.
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Bandbreiteneinsparungen
werden auch mithilfe des Modemrelais erzielt, da über das
IP-Netz Daten nur übertragen
werden, wenn das Modem Daten überträgt. Wenn
das Modem keine Daten überträgt, werden
keine Pakete in das IP-Netz gesendet. Im Gegensatz dazu findet eine
kontinuierliche 64-kbps-Anordnung
in Paketen statt, wenn ein G.711-Modem verwendet wird, um Modemverkehr
zu übertragen.
Anhängig
vom Netztransport werden die Modemdaten über das Paketnetz gesendet,
wobei ein garantierter Zufuhrmechanismus (Verbindungsschicht-Abschluss)
verwendet wird, oder sie werden unter Verwendung eines nicht garantierten
Zufuhrmechanismus (Bitübertragungsschicht-Abschlusses) gesendet.
Im Falle eines nicht garantierten Zufuhrmechanismus können Datenredundanz-Verfahren verwendet
werden, um den Paketverlust zu bekämpfen und den Datendurchsatz
zu verbessern.
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Die
vorliegende Erfindung lehrt auch ein Verfahren mit gestaffelter
Redundanz zum Verbessern der Leistungsfähigkeit der Paketübertragung
in einer Umgebung mit Paketverlust, um die Integrität der Modemübertragung
sicherzustellen, die Komplexität
der Durchführung
zu minimieren und eine hohe Kanaldichte beizubehalten sowie bei
minimaler Zunahme der Bandbreitenanforderungen den Verlust zu minimieren,
der mit diskontinuierlichem Paketverlust verknüpft ist.
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In
einer Umgebung mit gleichmäßig verteiltem
Paketverlust ist diskutierbar, dass eine Einzelredundanz (N = 1)
eine wirksame und akzeptable Methode zum Sicherstellen einer guten
Modemintegrität ist.
Diese Methode bietet eine gewisse Einfachheit, während sie gegenüber anderen
komplizierteren Vorwärts-Fehlerkorrekturmethoden
vergleichbare Zunahmen der Netzbandbreite aufweist. Der Grund für die Schlussfolgerung
liegt in der Tatsache, dass in einer Umgebung mit gleichmäßig verteiltem
Paketverlust bei der Mehrheit der Paketverlustereignisse der Verlust
die Länge
eines Pakets hat. Eine einfache Einzelredundanz korrigiert daher
eine Mehrheit der Paketverlustereignisse, was zu einem verbesserten Datendurchsatz
führt.
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Jedoch
ist das Modell des gleichmäßig verteilten
Paketverlusts nicht das beste Modell für den Paketverlust. Vielmehr
tendiert der Paketverlust in einem Paketnetz dazu, diskontinuierlich
zu sein. In diesem Fall bietet die einfache Einzelredundanzmethode
immer noch eine Verbesserung gegenüber der Situation ohne Schutz,
ist aber nicht so wirksam wie bei einem Modell mit gleichmäßig verteiltem
Paketverlust. Das Ausmaß der
Redundanz zu steigern, d. h. den Wert von N zu erhöhen, um
den Schutz gegen diskontinuierlichen Verlust zu verbessern, ist
wegen des damit verknüpften
Nachteils bei der Netzbandbreite nicht wünschenswert.
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Die
vorliegende Erfindung lehrt eine Alternative zur einfachen Einzelredundanz.
Die Redundanz wird bei einer Einzelredundanz beibehalten, verbessert
jedoch die Leistungsfähigkeit
bei einem verlorenem Paket, während
sie die Netzbandbreiten-Anforderungen durch Staffeln der Redundanz
minimiert. Statt dass Daten-Nutzinformationen aus dem vorausgehenden
Netzpaket am momentanen Paket angebracht werden, werden die Daten-Nutzinformationen aus
dem L-ten vorausgehenden Netzpaket am momentanen Paket angebracht.
Im Wesentlichen werden zwei zeitlich (L) getrennte Datenwege über das Paketnetz
erzeugt, um diskontinuierliche Paketverluste im Kanal zu bekämpfen. L
gleich eins entspricht dem bestehenden einfachen Einzelredundanz-Verfahren.
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Die
Methode der gestaffelten Redundanz bietet die Vorteile des einfachen
Einzelredundanz-Verfahrens. Die gestaffelte Redundanz erfordert
keine Zunahme an Bandbreite. Die gestaffelte Redundanz erfordert
keine gesteigerte Komplexität der
Durchführung
und bietet in einer Umgebung mit gleichmäßig verteiltem Paketverlust
einen ebenso leistungsfähigen
Schutz. Jedoch bietet die vorliegende Erfindung in Fällen diskontinuierlichen
Paketverlusts, bei denen eine Reihe von Paketen verloren geht, einen
zusätzlichen
Schutz. Die einfache Einzelredundanz erzielt bei diskontinuierlichem
Verlust von Paketen keine Wiedergewinnung. Die Staffelungsnummer
L wird so gewählt,
dass sie größer als
die Anzahl von Paketen in der Reihe ist, die im Datenblock verloren
gehen, sodass die verlorenen Pakete nach dem Datenblock wiedergewonnen
werden können.
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Das
hier gelehrte Staffelungsverfahren verzögert die Wiederherstellung über eine
Einzelredundanz, da eine Wiederherstellung erst nach der Verzögerungsstaffelzeit
L beginnen kann.
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Die
unter Nr. WO 98/58492 veröffentlichte
internationale Patentanmeldung beschreibt ein System für eine Echtzeitübertragung
von Faxbildern zwischen einem erzeugenden Faxgerät und einem Ziel-Faxgerät über ein
Internet-Protokoll(IP-)Netz, wobei ein lokaler Kommunikations-Gateway
und wenigstens ein Abschluss-Gateway aufgebaut werden und wobei über einen
Faxprotokoll-Erweiterer
eine Kommunikationsverbindung zwischen dem erzeugenden Faxgerät und dem
Ziel-Faxgerät
aufgebaut wird.
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KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Für ein vollständigeres
Verständnis
der vorliegenden Erfindung wird nun auf die nachfolgende ausführliche
Beschreibung bestimmter besonderer und veranschaulichender Ausführungsformen
sowie von deren Merkmalen und Aspekten lediglich beispielhaft Bezug
genommen, die in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung gegeben wird,
in der:
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1 ein
Schaltbild ist, das die Bestandteile einer Modemrelais-Konfiguration
veranschaulicht;
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2 ein Schaltbild ist, das die funktionalen Teile
einer Modemrelais-Betriebs veranschaulicht;
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3 ein
logisches Diagramm ist, das die logische Struktur eines Modemrelais
veranschaulicht;
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4 ein
Schema ist, das eine Reihe von Paketen in einer Paketnetzübertragung
veranschaulicht;
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5 ein
Schema ist, das eine Reihe von Paketen in einer Paketnetzübertragung
mit einer einfachen Einzelredundanz veranschaulicht;
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6 ein
Schema ist, das eine Reihe von Paketen in einer Paketnetzübertragung
mit einer gestaffelten Redundanz veranschaulicht; und
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7 ein
zweites Schema ist, das eine Reihe von Paketen in einer Paketnetzübertragung
mit einer gestaffelten Redundanz veranschaulicht.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Modemweiterschaltung für
V.22bis- und niedere Modems erfolgt in der Bitübertragungsschicht. Die Bitübertragungsschicht
des Modems wird in einen Bitstrom demoduliert, und dieser Bitstrom
wird über
das Netz durchgehend weitergegeben. Etwa vorliegende Protokolle
höherer
Schichten (Fehlerkorrektur, Kompensation) werden über das Netz
durchgehend weitergegeben. Diese Methode funktioniert gut bei Modems
mit niedriger Geschwindigkeit. Dagegen beruhen V.32-Modems und andere Hochgeschwindigkeits-Modems
auf der Anwendung von Protokollen höheren Schichten auf eine Streamline
und erhöhen
die Genauigkeit von Datenübertragungen.
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Die
Fehlerkorrektur ist das erste Protokoll, das dem Roh-Bitstrom des
Modems oben hinzuzufügen
ist. Beispielsweise ist V.42 der ITU-Standard für die Fehlerkorrektur. Die
Fehlerkorrektur liefert einen Mechanismus für zwei Modems, um:
- 1) Fehler durch Senden von Daten-Frames zu entdecken und CRCs
zu nutzen, um Framing-Fehler zu entdecken;
- 2) Fehler durch automatisches Wieder-Senden von Daten zu korrigieren;
und
- 3) den Fluss von Datenübertragungen
durch die Verwendung von Start/Stop-Daten zu steuern.
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Da
nahezu alle Hochgeschwindigkeits-Modems die V.42-LAPM-Verarbeitung
unterstützen,
realisiert die vorliegende Erfindung ein Modemrelais für schnellere
Modems in der Verbindungsschicht und nicht in der Bitübertragungsschicht.
Das bedeutet, dass der Gateway auf jeder Seite der Modemrelais-Verbindung
das LAPM-Protokoll für
seine lokale Modemverbindung abschließt.
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Ein
Gateway-zu-Gateway-LAPM-Protokoll wird über das Netz ausgeführt, um
zwischen den beiden Gateways eine Fehlerkorrektur und eine Flusssteuerung
zu erzielen. Eine Komprimierung und irgendwelche Anwendungsschicht-Protokolle
werden über
die Übertragungsstrecke
durchgehend fortgesetzt, es sei denn, beide Modems sind gezwungen, die
gleiche Art des Komprimierungsformats zu nutzen.
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Es
liegen mehrere Vorteile darin, das Modemrelais in der Verbindungsschicht
zu realisieren:
- 1) die Modems auf beiden Seiten
können
auf die bestmögliche
lokale Datenrate trainiert werden;
- 2) die Modemverbindung muss nicht über das Netz verhandelt werden;
- 3) Fehler können
vielmehr durch Wieder-Übertragung
als durch Datenredundanz korrigiert werden;
- 4) Netzverzögerungen
und Paketverlust beeinträchtigen
nicht die Datenweitergabe.
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Eine
typische Konfiguration für
ein Modemrelais-System einer veranschaulichenden Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist in 1 veranschaulicht.
Das Senden eines Modemrelais-Anrufs umfasst die folgenden Schritte:
- 1) Ein erster Benutzer leitet einen Modemanruf mithilfe
eines Wählmodems
ein, wie etwa eines Modems 2, das am ersten Ende der Verbindung mit
einem Personalcomputer 1 verbunden ist.
- 2) Das Modem 2 gelangt in einen nicht aufgelegten Zustand,
wählt und
wartet auf die Antwort des Modems 14 am fernen Ende.
- 3) Der erste Gateway 3 erfasst die Leitungsbelegung, öffnet einen
DSP-Sprachkanal
und nimmt DTMF-Ziffern auf.
- 4) Der erste Gateway 3 übersetzt die Wählnummer
und versucht, einen Verbindungsaufbau zum Gateway 9 am
fernen Ende aufzubauen, der sich an einem entfernten Punkt im Netz
befindet.
- 5) Gateway 9 erfasst über das Paketnetz 8 den vom
Gateway 3 ankommenden Verbindungsaufbau. Der Gateway 9 nimmt
den ankommenden Anruf an und öffnet
einen DSP-Sprachkanal, um den ankommenden Anruf abzuwickeln. Danach belegt
Gateway 9 die abgehende Leitung.
- 6) Für
das Modemrelais verbindet die abgehende Leitung mit dem Modem 14 am
fernen Ende, das mit einem Personalcomputer 15 verbunden
sein oder ein Modem in einem Modem-Pool darstellen kann. Modem 14 geht
in die Betriebsart nicht aufgelegt und spielt eine Modem-Antwortsequenz
(z. B. einen V.25-ANS-Ton)
ab.
- 7) Gateway 3 erfasst die Modem-Antwortsequenz (wie
unten erläutert)
und schaltet den DSP von einem Sprachkanal auf einen Modemrelais-Kanal um.
Hierauf sendet Gateway 9 die Umschaltungsnachricht in Form
eines Modemrelais-Nachrichtenpakets an Gateway 3. Gateway 9 setzt
außerdem
die Verhandlung mit dem Modem 14 am fernen Ende fort, um
eine Datenverbindung zum PC 15 aufzubauen.
- 8) Gateway 3 schaltet seinen Kanal auf Modemrelais
um und beginnt, mit Modem 2 den Kanalaufbau zu verhandeln.
- 9) Während
der Verhandlungen werden zwischen Gateway 3 und Gateway 9 Steuernachrichten ausgetauscht,
um das an beiden Seiten der Übertragunsstrecke
verwendete Komprimierungsformat zu koordinieren und die Gateway-zu-Gateway-LAPM-Übertragunsstrecke
aufzubauen. Am Ende der Verhandlung sind beide Modems mit ihrem
jeweiligen lokalen Gateway mit der bestmöglichen Verbindungsrate verbunden,
wobei V.42-LAPM und die gleiche Art der Komprimierung verwendet
werden. Außerdem
sind die Modems auf beiden Seiten in die Daten-Betriebsart übergegangen
und bereit, mit dem Senden oder Empfangen von Daten zu beginnen.
- 10) Nun beginnen Modem 2 und Modem 14, über das
Paketnetz 8 Daten zurück
und hin zu senden. Jede Gateway-Einheit demoduliert die Modemübertragungen,
ordnet die Daten in Paketen an und sendet sie zur anderen Seite.
Der Gateway an der anderen Seite moduliert die Modemdaten wieder und
sendet sie an das Modem am anderen Ende. Während der gesamten Verbindung
wird an jedem Abschnitt der Übertragungsstrecke
eine Flusssteuerung durchgeführt,
um die fehlerfreie Datenübertragung
zu regulieren.
- 11) Die Verbindung dauert an, bis eines der Modems auflegt.
In diesem Moment wird der Anruf auf beiden Seiten beendet, und die
Kanäle
kehren in den Frei-Zustand zurück.
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Die
Verbindungsarchitektur für
die beispielhafte Ausführungsform
eines Verbindungsschicht-Modemrelais der vorliegenden Erfindung
ist in 2 veranschaulicht. Die physikalischen
Verbindungen zwischen den Modems, den Gateways und dem Netz sind
die gleichen wie bei (oben beschriebenen) Datenschicht-Modemrelais.
Der Unterschied tritt in der Verarbeitung auf, die durch den Mikroprozessor
in den LAPM-Schichten der Kommunikation durchgeführt wird.
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Bei
V.32- und höheren
Modems wird gewöhnlich
die V.42-LAPM-Fehlerkorrektur verwendet, um eine Verbindungsschicht-Verbindungsfähigkeit und
eine Fehlerkorrektur zwischen den beiden Modems und Punkten zu schaffen.
Beim Verbindungsschicht-Modemrelais ist die LAPM-Schicht für jedes Modem
lokal abgeschlossen.
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Wenn
LAPM lokal abgeschlossen ist, nutzt die Modemrelais-Steuereinheit
der vorliegenden Erfindung Elemente im LAPM-Protokoll, um den Datenfluss
zwischen den beiden Endpunkten zu steuern. Das erlaubt es beiden
Seiten, unabhängig
von der anderen verbunden zu werden (Datenraten und Modulationsarten
müssen
auf beiden Seiten nicht die gleichen sein). Das Verwenden von LAPM
vereinfacht die Sachverhalte und mildert die Timing-Probleme, die mit
der Modemverhandlung und dem Anrufaufbau zusammenhängen.
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Alle
Arten der Modemkomprimierung werden durchgehend übergeben. Da die Verbindungsschicht lokal
abgeschlossen ist, muss das Komprimierungsformat jedoch lokal verhandelt
und dann durchgehend übergeben
werden. Daher müssen
die Gateways beide Seiten zwingen, die gleiche Art von Komprimierungsprotokoll
zu verwenden, wobei die Voreinstellungen in den Gateways genutzt
werden.
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Im
Schaltbild von 2 werden der Benutzerverkehr 19 und
die Komprimierungsprotokolle 20 über das Netz 8 durchgehend
betrieben. Der MRU-DSP 4 schließt im Modem die Schicht 1 (Bitübertragungsschicht)
an beiden Seiten ab und gibt die Daten an die Mikroprozessor-Software
weiter. Der MRU-Mikroprozessor 5 schließt die Verbindungsschicht ab,
wobei eine neue LAPM-Übertragunsstrecke
initiiert wird, um mit dem Gateway 9 am anderen Ende zu
verbinden, ordnet die Modemübertragung
in RTP-Paketen an und sendet die Pakete zum entfernten Gateway 9.
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Das
Gateway-LAPM-Protokoll unterstützt: redundante
Daten und ARQ; konfigurierbare redundante Einzelpaketdaten; zyklische
Redundanzüberprüfungen zur
Fehlerentdeckung; automatische Wieder-Übertragung, wenn die redundanten
Daten nicht ausreichen, um verlorene Pakete wiederzugewinnen und
den Fluss über
die Übertragungsstrecke
zu steuern.
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Es
gibt derzeit keinen Netzprotokoll-Standard, der das Anrufsteuerungs-
oder Datenübertragungsprotokoll
für ein
Modemrelais über
Paketnetze definiert. Daher wird von der vorliegenden Erfindung eine
spezifische Methode verwendet, um das Modemrelais zu realisieren.
Jedoch kann die vorliegende Erfindung mit einem Standardprotokoll
durchgeführt
werden, ohne vom Umfang der hier gelehrten Erfindungsgedanken abzuweichen.
Das Protokoll ähnelt
dem spezifischen Faxrelais-Protokoll, das in der anhängigen europäischen Patentanmeldung
Nr. 98907559.3 offenbart ist, die am 3. September 1999 eingereicht
wurde und den Titel "REAL-TIME
FACSIMILE TRANSMISSION OVER DIGITAL NETWORKS" trägt.
Das verwendete Modemrelais-Protokoll beinhaltet für die Übertragung über das
Netz die Verkapselung mithilfe des RTP-Formats.
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Das
Modemrelais-Protokoll hat die folgenden Merkmale:
Wieder-Übertragung
verlorener Paketen. Die Gateway-zu-Gateway-LAPM-Verbindung überwacht die Pakete, die über das
Netz gesendet und empfangen werden. Jedes Paket hat eine Folgenummer
und eine CRC. Alle Pakete, bei denen festgestellt wird, dass sie
Frame-Fehler enthalten, werden automatisch wieder übertragen.
Redundante
Daten. 5. Datenredundanz wird erzielt, indem Daten von
vorausgehenden Paketen im Nutzinformationsabschnitt des momentanen
Datenpakets angebracht werden. Dann verwendet der empfangende Gateway
die Paketfolgenummer, um zu bestimmen, ob ein Paketverlust vorlag.
Wenn kein Paketverlust auftrat, verwendet er das neueste Datenfeld
im Paket. Wenn der empfangende Gateway erfasst, dass ein Paketverlust
auftrat, werden die Datenfelder für verlorene Pakete wiedergewonnen,
indem weiter unten im momentanen Paket gelesen wird.
Gestaffelte
Redundanz. 6. Bei gestaffelter Redundanz
werden redundante Daten nicht am unmittelbar folgenden Paket angebracht,
sondern die Redundanz wird gestaffelt, indem die redundanten Daten
an einem späteren
Paket angebracht werden, wobei eines oder mehrere Pakete dazwischen
liegen. Die gestaffelte Redundanz ermöglicht die Datenwiederherstellung
mehrerer aufeinanderfolgender verlorener Pakete; jedoch nimmt bei
der Wiederherstellung die Verzögerung
zu.
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Auch
das Retraining wird von der vorliegenden Erfindung durchgeführt. Wenn
eines der Modems in der Verbindung einen Entzerrungsverlust auf der
Leitung erfährt,
kann es ein Retrain-Signal initiieren. Da die Modemverbindung vom
DSP-Modul des Gateway-Port-Modemabschlusses
abgewickelt wird, wird das Retraining-Ereignis vollständig innerhalb des
DSP abgewickelt. Jegliche resultierenden Daten-Backups oder Flusssteuerungsprobleme
werden mithilfe des Gateway-zu-Gateway-LAPM gelöst. Da die Modems auf beiden
Seiten unabhängig
verbunden sind, stellt es kein Problem dar, wenn das ein Retraining
benötigende
Modem eine Verringerung auf eine niedrigere Geschwindigkeit erfährt (einschließlich Geschwindigkeiten,
die vom Datenschicht-Modemrelais allgemein unterstützt werden).
Wenn das Komprimierungsformat oder die V.42-LAPM-Fehlerkorrektur infolge des Retrainings
verloren gehen, wird der Anruf beendet; andernfalls wird der Datenaustausch
fortgesetzt, als sei er nicht unterbrochen worden.
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Eine
Anrufunterscheidung wird durch Verarbeitung im DSP erzielt. Wenn
ein Anruf verbunden wird, muss der Gateway bestimmen, welche Art
von Anrufverarbeitung erforderlich ist, um den Anruf, Sprach-, Fax-,
Modem-Übermittlung
oder PCM zu realisieren. Für
eine bestimmte Art von Verarbeitung können individuelle Kanäle vorab
konfiguriert werden, aber im Allgemeinen ist dem Gateway nicht im Voraus
bekannt, welche Arten von Geräten
am Anruf beteiligt sein werden. Je früher er die Art des beim Anruf
erforderlichen Verkehrs erkennen kann, desto schneller kann er umschalten,
um den richtigen Satz von Verarbeitungsressourcen zu verwenden. 3 veranschaulicht
einen beispielhaften Entscheidungsbaum zum Bestimmen der Verarbeitungsabfolge
für neue
Anrufe.
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Die
veranschaulichende Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung, die in 3 veranschaulicht
ist, umfasst eine Verarbeitung zum Unterscheiden von CNG, CI, ANSam,
ANS und Sprach-Codecs.
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CNG
ist ein optionaler Ton, der von anrufenden Faxgeräten abgegeben
wird. Nicht alle Faxgeräte
verwenden ihn, aber wenn er an der anrufenden Seite vorliegt, zeigt
dies an, dass der Anruf eindeutig ein Fax-Anruf ist. Wenn der erzeugende
Gateway diesen Ton erfasst, schaltet er beide Seiten auf Fax-Relais
um.
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CI
ist ein optionales Ereignis, das von V.90-, V.34- und faxfähigen V.34-Modems
hervorgerufen wird. Es tritt nicht immer auf, aber wenn es an der
erzeugenden Seite auftritt, erfasst der empfangende Gateway das
Vorhandensein des CI und schaltet auf die Verarbeitung des Verbindungsschicht-Modemrelais
um.
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ANSam
ist der V.8-Antwortton und wird von V.90-, V.34- und faxfähigen V.34-Modems verwendet. Liegt
er auf der antwortenden Seite vor, schaltet der Gateway auf Verbindungsschicht-Modemrelais
um.
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ANS
ist der V.25-Antwortton und wird von V.32-, V.22- und V.21-Modems
sowie Faxgeräten verwendet.
Wird er auf der antwortenden Seite erfasst, schaltet der Gateway
auf Modemrelais-Verarbeitung um. Wenn das Modemrelais später feststellt, dass
der Anruf ein Faxanruf ist, schaltet der Gateway auf Faxrelais um.
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Wenn
keines der anderen Ereignisse erfasst wird, setzt der Gateway die
Verarbeitung des Anrufs unter Verwendung des zuvor konfigurierten Sprach-Codecs fort.
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4 veranschaulicht
eine Reihe von Paketen n1 bis ni in
einem Paketnetz. Die Pakete werden ohne Redundanz der Reihe nach übertragen.
Bei einem Verlust sogar eines einzelnen Pakets kann das verlorene
Paket nicht wiedergewonnen werden.
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5 veranschaulicht
die gleiche Paketreihe wie 4, jedoch
wird jedes der Pakete in einem einfachen Einzelredundanz-Verfahren
im nächsten Frame
wiederholt. Geht ein einzelnes Paket verloren, beispielsweise Paket
n3, dann kann mit diesem Verfahren das verlorene
Paket n3 während der Übertragung des nächsten Pakets
n4 wiedergewonnen werden.
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6 veranschaulicht
die gleiche Paketreihe wie 4 und 5.
Ebenso wie in 5 wird jedes Paket später ein
einziges Mal in der Übertragungsreihe
wiederholt. Im Unterschied zu 5 ist die
Wiederholung aber nicht mit dem unmittelbar folgenden Frame verknüpft, sondern
in mehrere Frames gestaffelt, wie es in der vorliegenden Erfindung gelehrt
wird. In der beispielhaften Ausführungsform von 6 beträgt die Staffelung
L fünf
Pakete. Das bedeutet, dass Paket n1 bei
Paket n6 und Paket n2 bei Paket
n7 wiederholt wird. Diese Staffelung wird
für die Paketreihe
fortgesetzt.
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Wenn
bei der Staffelung von 6 ein einzelnes Paket, zum Beispiel
n3, verloren geht, kann das verlorene Paket
während
der Übertragung
von Paket n8 wiedergewonnen werden. Die
Staffelung fügt
der Wiederherstellung eine Verzögerung
hinzu, was eine Pufferung dazwischen liegender Pakete und eine Verzögerung der
Bilddaten erfordert, bis das verlorene Paket wiedergewonnen ist.
Die Pufferung und die Verzögerung
können
ohne erhebliche Ausweitung der Signalverarbeitung durchgeführt werden und
treten nur während
eines kurzen Zeitintervalls zum Ersetzen des Paketverlusts auf.
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Wenn
eine Anzahl von Paketen nacheinander verloren geht, wie etwa beim
Verlust eines Paketbündels,
kann mit dem in 5 veranschaulichten einfachen
Einzelredundanz-Verfahren nur das letzte Paket in der Reihe wiedergewonnen
werden. Gehen beispielsweise die Pakete n3,
n4 und n5 verloren, dann
gehen auch die redundanten Pakete n2R, n3R und n4R verloren.
Daher können
die Pakete n3 und n4 nicht
wiedergewonnen werden. Nur das Paket n5 wird während der Übertragung
von Paket n6 wiedergewonnen.
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Mit
dem in der vorliegenden Erfindung gelehrten Verfahren können beim
Verlust von aufeinanderfolgenden Paketen, wie etwa beim Verlust
eines Paketbündels,
sämtliche
Pakete in der Reihe wiedergewonnen werden, wenn die Staffelung L
größer als die
Länge des
verlorenen Bündels
ist. Ist die Länge des
verlorenen Bündels
größer als
die Staffelung L, so ist die Anzahl der wiederzugewinnenden Pakete gleich
der Staffelung L.
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Wenn
beispielsweise in 6 die Pakete n3, n4 und n5 verloren
gehen, wird jedes dieser Pakete nach der Verzögerung D während der Übertragung der Pakete n8, n9 bzw. n10 wiedergewonnen. Da der Bündelverlust
B nur drei Pakete ausmacht und die Staffelung L fünf Pakete
beträgt,
können
sämtliche verlorenen
Pakete wiedergewonnen werden.
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Wenn,
wie in 7 veranschaulicht, der Bündelverlust B größer als
die Staffelung L ist, können
nach der Verzögerung
D nicht alle verlorenen Pakete wiedergewonnen werden. Da der Bündelverlust
die Staffelung überlastet,
gehen auch die Pakete n1R und n2R verloren;
sodass n1 und n2 nicht
wiedergewonnen werden können.
Da eine zunehmende Staffelung eine größere Verzögerung verursacht und eine
abnehmende Staffelung einen geringeren Schutz gegen den Verlust
längerer
Bündel
bietet, erfordert die Ausführung
der vorliegenden Erfindung, um optimal zu sein, einen Ausgleich
zwischen den Gesichtspunkten Staffelung und Paketverlust.
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Da
innerhalb des Umfangs des hier gelehrten Erfindungsgedankens zahlreiche
veränderbare und
unterschiedliche Ausführungsformen
realisierbar sind und da an den gemäß den gesetzlichen Anforderungen
für die
Beschreibung hier ausführlich
beschriebenen Ausführungsformen
zahlreiche Modifikationen durchführbar
sind, ist es selbstverständlich, dass
die hier beschriebenen Einzelheiten als veranschaulichend und nicht
als einschränkend
auszulegen sind.
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Eine
alternative Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise ein Verfahren zur
Wiederherstellung verlorener Pakete in einem Paketnetz beinhalten,
wobei das Verfahren Folgendes umfasst: Erzeugen einer Reihe von
Paketen, die erste Daten für
ein Paketnetz enthalten; Erzeugen von zweiten Daten innerhalb der
Pakete, die ersten Daten aus einem vorausgehenden Paket in der Reihe
entsprechen; und wobei die zweiten Daten Daten in einem Paket entsprechen,
das um eine vorherbestimmte Anzahl von Paketen von dem Paket aus
versetzt ist, das die zweiten Daten enthält. Die Datenpakete sind vorzugsweise
in Paketen angeordnete Modemdaten.