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Verwandte Anmeldungen
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Diese
Anmeldung beansprucht die Priorität der vorläufigen US-Patentanmeldung Nr.
60/251,448, eingereicht am 5. Dezember 2000, und der vorläufigen US-Patentanmeldung
Nr. 60/288,889, eingereicht am 4. Mai 2001, und der vorläufigen US-Patentanmeldung
Nr. 60/294,068, eingereicht am 29. Mai 2001.
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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Antikörpermoleküle und biologisch aktive Peptide
als diagnostische und therapeutische Reagenzien.
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HINTERGRUND DES BETREFFENDEN
GEBIETES
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Antikörper werden
von B-Lymphozyten produziert und führen eine Verteidigung gegen
Infektion durch. Antikörper
werden in Millionen von Formen produziert, jede mit einer unterschiedlichen
Aminosäuresequenz. Antikörpermoleküle sind
aus zwei identischen leichten Ketten und zwei identischen schweren
Ketten zusammengesetzt. Wenn sie von dem Enzym Papain verdaut werden,
werden zwei identische Fab-Fragmente zusammen mit einem Fc-Fragment
produziert. Wenn sie mit dem Enzym Pepsin verdaut werden, wird ein F(ab')2-Fragment
produziert. Leichte und schwere Ketten bestehen aus konstanten und
variablen Regionen. Innerhalb der variablen Regionen gibt es hypervariable
Regionen (aka-Komplementarität
bestimmende Regionen (CDR)), welche die Antigen-Bindungsstelle bilden. Die übrigen Teile
der variablen Regionen werden als Gerüstregionen bezeichnet.
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Wichtige
biologische Funktionen, wie beispielsweise Rezeptorbindung, Aktivierung
und enzymatische Aktivität,
können
häufig
diskreten Bereichen größerer Proteinmoleküle zugeordnet
werden, die eine begrenzte Anzahl von Aminosäureresten umfassen. Es wurden
auch Peptide entdeckt, die Bindung, Aktivierung oder enzymatische
Aktivität
zeigen, indem Bibliotheken von Peptiden, die durch die zufällige Verknüpfung von
Aminosäureresten
erzeugt waren, durchmustert wurden. Diese Peptide können nicht
einer linearen Anordnung von Aminosäuren in einem größeren Proteinmolekül, das ähnliche
biologische Aktivität
zeigt, entsprechen und werden als diskontinuierliche Peptidepitope
oder Mimotope bezeichnet. Verschiedene Peptidmimetika wurden beschrieben
und kloniert. Siehe z. B. US-Patent Nr. 6,083,913 (Thrombopoietin
(TPO)-Mimetikum), US-Patent Nr. 5,835,382 (Erythropoietin (EPO)-Mimetikum),
US-Patent Nr. 5,830,851 (EPO-Mimetikum) und Wrighton et al., Science,
(1996) 273:458-63. Peptidepitope und Mimotope sind aufgrund ihrer
geringen Größe für eine Verwendung
als therapeutische Reagenzien potentiell vorteilhaft gegenüber großen Proteinmolekülen. Jedoch können die
Ergebnisse mit diesen Peptiden als Therapeutika häufig unbefriedigend
sein. Ein Nachteil der Verwendung von Peptiden als therapeutische
Reagenzien ist, daß sie
in vivo im allgemeinen instabil sind, d.h., ihre Klärungsgeschwindigkeiten
aus Serum können
ziemlich schnell sein.
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Darüber hinaus
ist es schwierig, die therapeutische oder anderweitige Aktivität eines
Peptids vorherzusagen, wenn es in ein größeres Molekül aufgenommen ist, da Konformationsveränderungen
und andere molekulare Kräfte
die Aktivität
des Peptids stören
oder vollständig
ausräumen
können.
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Die
WO 96/40189 und die WO 00/24782 beschreiben TPO-Peptidmimetikasequenzen.
Die WO 99/10494 beschreibt Antikörper,
die selbst TPO-Mimetika sind und die durch Phagen-Display selektiert
wurden. Monfardini Christina et al., Band 270, Nr. 12, 1995, Seiten
6626-6638 beschreiben einen Antikörper, welcher GM-CSF nachahmt.
Cook et al., Vaccine, Butterworth Scientific, Guildford, Band 13,
Nr. 18, 1995, Seiten 1770-1778 beschreiben rekombinante Antikörper mit
CDR-Einschüben und
beschreiben auch deren Eignung für
die Präsentation
von Epitopen.
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Es
wurden Versuche unternommen, verschiedene Polypeptide in die CDR-Regionen
von Antikörpern einzuführen. Siehe
z. B. PCT-Anmeldung WO 94/18221. Wie es zuvor erwähnt wurde,
kann jedoch die biologische Aktivität von aktiven Polypeptiden
aufgrund von Konformationsveränderungen,
welche durch umgebende Aminosäuren
verursacht werden kann, vermindert oder ausgeräumt werden. Daher ist es hierin
eine Aufgabe, rational entworfene Antikörper oder Fragmente davon bereitzustellen,
die biologisch aktive Peptide umfassen, für die Verwendung als diagnostische
und therapeutische Reagenzien.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Hierin
werden biologisch aktive rekombinante Antikörper bereitgestellt, welche
die Aktivität
von biologisch aktiven Peptiden nachahmen, Verfahren zur Herstellung
solcher Antikörper
und Verfahren für
deren Verwendung in der Therapie und Diagnose. Diese Antikörper leiden
nicht unter einigen der Nachteile von isolierten Peptiden, da Antikörper natürlicherweise
lange Serumhalbwertszeiten haben und hinsichtlich der Bindung ihres
Ziels hochgradig spezifisch sind. Es wurde überraschenderweise herausgefunden,
daß die
Aufnahme von bestimmten Aminosäuren,
die ein Zielpeptid umgeben, das in ein Antikörpermolekül aufgenommen wurde, die biologische
Aktivität
des Peptids tatsächlich
erhöht.
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Immunglobuline
weisen ein interessierendes Peptid in eine Komplementarität bestimmende
Region (CDR) eines Antikörpermoleküls eingesetzt
auf. Das Antikörpermolekül dient
als ein Gerüst
für die
Präsentation
des Peptides und verleiht dem Peptid erhöhte Stabilität. Das Peptids
ersetzt wahlweise sämtliche
der Aminosäuren
einer CDR-Region oder kann zu einer vorhandenen CDR hinzugefügt sein,
wobei die ursprüngliche Antigenspezifität zerstört wird,
wobei die CDR-Region durch eines der zwei anerkannten Schemen definiert
ist (siehe Kabat et al., Sequences of Proteins of Immunologics Interest,
5. Auflage (1991), NIH-Veröffentlichung und
Chothia et al. J. Mol. Bio (1992) (227) 776-98). Des weiteren können zusätzliche
Aminosäuren,
welche das Peptid flankieren und die Durchmusterung hinsichtlich
optimaler Peptidpräsentation
in dem Antikörpergerüst erlauben,
in zufälliger
Weise eingeführt
werden. Es wurde überraschenderweise
herausgefunden, daß in bestimmten
Fällen
ein Prolin, welches das Peptid flankiert, eine Erhöhung der
biologischen Aktivität
liefert.
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In
bestimmten Ausführungsformen
sind in einem Immunglobulinmolekül
Aminosäurereste,
die einer die Komplementarität
bestimmenden Region (CDR) entsprechen, durch Aminosäurereste,
die ein biologisch aktives thrombopoietisches Peptid umfassen, ersetzt.
In einer weiteren bestimmten Ausführungsform sind Aminosäurereste,
die wenigstens zwei Komplementarität bestimmenden Regionen (CDR)
entsprechen, jeweils durch Aminosäurereste, die solch ein biologisch
aktives Peptid umfassen, ersetzt. In einem einzelnen Immunglobulinmolekül kann eine
oder können
mehrere Komplementarität
bestimmende Regionen durch ein Peptid ersetzt sein; z. B. CDR3 einer
schweren Kette, CDR3 einer leichten Kette, CDR3 von sowohl einer schweren
als auch einer leichten Kette, CDR2 und CDR3 einer schweren Kette
oder CDR2 und CDR3 einer leichten Kette. Andere Kombinationen von
ersetzten CDR-Regionen sind möglich,
einschließlich
dem Austausch von CDR1. Darüber
hinaus könnte
man anstelle des Austauschs einer CDR das Peptid zu einer nativen CDR
ohne einen tatsächlichen
Austausch von Aminosäureresten
hinzufügen,
während
nach wie vor die ursprüngliche
Antigenspezifität
zerstört
wird.
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Daher
wird in einem Aspekt ein biologisch aktives Peptid mit verbesserter
Aktivität
bereitgestellt, indem man ein Prolin an dessen Carboxyterminus anfügt unter
Bildung eines durch Prolin verlängerten
biologisch aktiven Peptides, welches dazu verwendet wird, wenigstens
einen Teil von wenigstens einer CDR-Region in einem Immunglobulinmolekül zu ersetzen
oder an dieses anzufügen.
In einem weiteren Aspekt wird ein Immunglobulinmolekül bereitgestellt,
das im Austausch gegen wenigstens eine native CDR-Region ein TPO-Mimetikum-Peptid
aufweist. In diesem Aspekt kann das TPO-Mimetikum-Peptid wahlweise
durch Prolin verlängert sein,
wie es hierin beschrieben ist.
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In
weiteren speziellen Ausführungsformen
ist das Immunglobulinmolekül
ein Fab, ein ScFv, eine variable Region einer schweren Kette, eine
leichte Kette oder ein vollständiges
IgG-Molekül.
Das Immunglobulinmolekül
kann auch eine Dimerisierungsdomäne
aufweisen, um die Immunglobulinmoleküle, die nur eine CDR durch
ein Peptid ersetzt haben, zur Dimerisierung zu befähigen und
somit Rezeptoren, die zur Aktivierung eine Dimerisierung erfordern,
zu aktivieren.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann das biologisch aktive Peptid ein lineares Peptidepitop oder ein
diskontinuierliches Peptidepitop sein. Darüber hinaus kann das biologisch
aktive Peptid, wenn es hinsichtlich einer CDR-Region substituiert
ist, zusätzlich
zu Prolin einen, zwei oder mehrere zusätzliche flankierende Aminosäurereste
unmittelbar an den Amino- und/oder den Carboxytermini des Peptids
aufweisen, welche zwischen den Resten des Peptids und des Immunglobulingerüstbereiches
positioniert sind (d.h. dort wo der Übergang zwischen einer CDR
und dem angrenzenden Gerüst
liegt). Die flankierenden Aminosäurereste
sind in dem aktiven Peptid nicht typischerweise vorhanden. Wenn
bevorzugte flankierende Aminosäurereste
bereits bekannt sind, werden die flankierenden Aminosäurereste
von Kodons codiert, welche diese speziellen Aminosäurereste
bestimmen. Jedoch wird durch anfängliche
Verwendung von Kodons, wie beispielsweise NNK, NNY, NNR, NNS und ähnliche,
welche vielfältige
Aminosäurereste
bezeichnen, eine Ansammlung von Peptiden erzeugt, die sich untereinander
bloß durch
die flankierenden Reste unterscheiden. Die flankierenden Aminosäurereste
können
die Präsentation
des Peptides in dem Immunglobulinmolekül bestimmen und können somit
die Bindung und/oder biologische Aktivität, die das Peptid aufweist,
beeinflussen.
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Diese
zufällige
Ansammlung von flankierenden Aminosäuren erlaubt die Selektion
der besten Umgebung für
eine Präsentation
der Peptidsequenz innerhalb des Antikörpergerüsts, das zu spezifischer Bindung an
das Zielmolekül
und das Ausüben
optimaler biologischer Aktivität
führt.
Eine Durchmusterung von Bibliotheken von Immunglobulinen mit einem
gemeinsamen Peptid, aber verschiedenen flankierenden Aminosäureresten
kann unter Verwendung von Bindungs-, Wachstums- und Aktivierungstests durchgeführt werden,
die dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt sind und die hierin beschrieben
werden.
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Daher
liefert die vorliegende Offenbarung in einem Aspekt einen Agonisten-Antikörper, der
ein Antikörpergerüst umfaßt, das
so gebaut ist, daß es
wenigstens ein biologisch aktives Peptid, welches ein Thrombopoietin
(TPO)-Mimetikum ist, bei oder anstelle von wenigstens einem Teil
von einem oder mehreren CDR enthält.
Das biologisch aktive Peptid weist vor dem Einfügen in das Antikörpergerüst Agonistenaktivität auf. In bestimmten
Ausführungsformen
ist das Antikörpergerüst so aufgebaut,
daß es
zwei Peptide enthält,
die in der Lage sind, miteinander zu dimerisieren.
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In
noch einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Offenbarung ein
Immunglobulinmolekül
bereit, das eine Region umfaßt,
in der Aminosäurereste,
die wenigstens einem Teil einer Komplementarität bestimmenden Region (CDR)
entsprechen, durch ein biologisch aktives Peptid, welches ein TPO-Mimetikum
ist, ersetzt sind, wobei das Immunglobulinmolekül Agonistenaktivität aufweist.
Das biologisch aktive Peptid weist vor dem Einfügen in das Antikörpergerüst Agonistenaktivität auf. In
besonders nützlichen
Ausführungsformen weist
das Immunglobulinmolekül
c-mpl-Agonistenaktivität auf.
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Das
Peptid, welches die Aminosäuren
einer CDR ersetzt, ist ein agonistisches TPO-Mimetikum-Peptid. Ein solches agonistisches
Peptid besitzt wenigstens die Sequenz IEGPTLRQW-LAARA (SEQ ID NO: 1). Für TPO-Agonisten-Mimetikum-Peptide
sind andere Sequenzen möglich,
die man unter Verwendung von Bindungs-, Wachstums- und Aktivierungstests
auffinden kann, die dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt sind und
wie sie hierin beschrieben werden. Agonistische TPO-Mimetikum-Peptide
können,
wenn sie in CDR-Regionen positioniert sind, einen oder mehrere zusätzliche
Aminosäurereste
an den Amino- und/oder Carboxytermini des Peptides aufweisen, die
an Reste des Immunglobulingerüsts
kovalent gebunden werden. Ein solches TPO-Mimetikum-Peptid hat einen
zusätzlichen
Prolinrest an den Carboxyterminus angefügt; IEGPTLRQWLAARAP (SEQ ID
NO: 2). Bei anderen Immunglobulinmolekülen oder Fragmenten davon ist
eine CDR-Region
durch die TPO-Mimetikum-Peptide ersetzt, welche die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 25, 27, 29, 31, 33, 35, 37, 39, 41, 43, 45, 47 und
49 umfassen (siehe 5).
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Daher
gibt es unter bestimmten Ausführungsformen,
die hierin bereitgestellt werden, Immunglobulinmoleküle (IgG)
oder Fragmente (z. B. Fab, scFv, schwere oder leichte Ketten), bei
denen eine CDR-Region durch ein TPO-Mimetikum-Peptid ersetzt ist.
Z. B. kann das TPO-Peptid wenigstens die Sequenz IEGPTLRQWLAARA
(SEQ ID NO: 1) umfassen und kann weiterhin wahlweise ein zusätzliches
Prolin an der unmittelbar abstromig gelegenen Position aufweisen.
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Jedes
Immunglobulinmolekül
(Antikörper)
oder Fragment davon könnte
potentiell ein Gerüst
bereitstellen und eine gegen ein Peptid gemäß der vorliegenden Offenbarung
ersetzte CDR aufwei sen. Für
eine therapeutische Anwendung oder eine diagnostische Anwendung
in vivo ist es bevorzugt, daß der
Antikörper menschlichen
Ursprungs oder humanisiert ist, wie beispielsweise ein Anti-Tetanustoxoid-Immunglobulin.
Weiterhin können
unabhängig
von oder in Verbindung mit dem Vorhandensein von zusätzlichen
flankierenden Aminosäuren,
die an das Peptid gebunden sind, eine oder mehrere Aminosäurereste
in anderen Regionen des Immunglobulins, einer anderen oder anderen
CDR-Regionen) und/oder den Gerüstregionen
verändert
sein, um die Bindung, Aktivität
und/oder Expression, die das Peptid in dem Umfeld des Immunglobulinmoleküls aufweist,
zu modifizieren.
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Es
wird in Erwägung
gezogen, daß nach
dem Aufbau von biologisch aktiven rekombinanten Antikörpern diese
Rekombinanten Randomisierungsverfahren unterzogen werden, die auf
dem Gebiet bekannt sind, um zur Veränderung der biologischen Aktivität der Antikörper an
einem oder mehreren Punkten in der Sequenz Mutationen einzuführen. Nach
der Erzeugung von solchen Mutanten unter Verwendung von Randomisierungsverfahren,
wie solchen, die hierin beschrieben werden, können die resultierenden Rekombinanten
unter Verwendung von Bindungs-, Wachstums-, Expressions- und Aktivierungstests
hinsichtlicht Aktivität
untersucht werden.
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Es
werden weiterhin Nukleinsäuremoleküle bereitgestellt,
die Immunglobulinmoleküle
codieren, bei denen die Aminosäuren
von einer oder mehreren CDR-Regionen durch ein biologisch aktives
Peptid ersetzt sind. Diese Nukleinsäuremoleküle können in einem Expressionsvektor
vorhanden sein, der für
eine Expression dieser Moleküle
in eine rekombinante Wirtszelle eingeführt (transfiziert) werden kann.
Es werden auch Verfahren zur Herstellung eines Immunglobulinmoleküls oder
eines Fragmentes davon, das ein biologisch aktives Peptid enthält, bereitgestellt,
welche das Kultivieren einer rekombinanten Wirtszelle unter Bedingungen,
so daß die
in der Zelle enthaltene Nukleinsäure
exprimiert wird, umfassen.
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Es
werden auch Zusammensetzungen bereitgestellt, die ein Immunglobulinmolekül oder ein
Fragment davon, bei dem einer CDR entsprechende Aminosäurereste
durch Aminosäurereste,
die einem TPO-Mimetikum-Peptid entsprechen, ersetzt sind, und einen
pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfassen.
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Weiterhin
werden Verfahren zum Aufbauen von Immunglobulinmolekülen bereitgestellt,
so daß diese eine
Agonistenaktivität
aufweisen, in denen ein biologisch aktives Peptid, welches ein TPO-Mimetikum
ist, wenigstens einen Teil von einer oder mehreren CDR-Regionen
von leichten und/oder schweren Ketten ersetzt. Die Verfahren umfassen
das Einfügen
eines Nukleinsäuremoleküls, das
ein biologisch aktives Peptid codiert, welches ein TPO-Mimetikum
ist, anstelle von wenigstens einer CDR-Region eines Nukleinsäuremoleküls, das eine
schwere oder leichte Kette eines Immunglobulins codiert, oder das
Hinzufügen
des Moleküls
zu der nativen CDR-Sequenz und anschließendes Exprimieren des Nukleinsäuremoleküls, welches
die variable Domäne der
schweren oder leichten Kette von Immunglobulin codiert, zusammen
mit der Domäne
Ihrer komplementären
variablen Region, so daß die
zwei Domänen
miteinander assoziieren.
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Des
weiteren werden Verfahren zum Aufbau von Immunglobulinmolekülen bereitgestellt,
so daß diese eine
Aktivität
(Eigenschaft) eines biologisch aktiven TPO-Peptides aufweisen, in
denen ein biologisch aktives Peptid eine oder mehrere CDR-Regionen
von leichten und/oder schweren Ketten ersetzt. Die Verfahren umfassen
das Einfügen
eines Nukleinsäuremoleküls, das
ein biologisch aktives Peptid codiert, anstelle von wenigstens einem
Bereich einer CDR-Region eines Nukleinsäuremoleküls, das eine schwere oder leichte
Kette von Immunglobulin codiert, oder das Hinzufügen des Moleküls zu der
nativen CDR-Sequenz, und das Exprimieren des Nukleinsäuremoleküls, das
die variable Domäne
der schweren oder leichten Kette von Immunglobulin codiert, zusammen
mit der Domäne
Ihrer komplementären
variablen Region, so daß die
zwei Ketten miteinander assoziieren.
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In
einem weiteren Aspekt liefert diese Offenbarung ein Verfahren zur
Erzeugung einer Bindungsstelle in einem Polypeptid, die in der Lage
ist, einen zuvor ausgewählten
Stoff zu binden, wobei das Verfahren die Stufen umfaßt, bei
denen man eine Nukleotidsequenz, welche eine diese Bindungsstelle
definierende Aminosäurerestesequenz
codiert, in eine CDR-Region einer Nukleinsäure, die ein Gen für die schwere
oder leichte Kette von Immunglobulin umfaßt, einbringt, indem man die
CDR-Region des Immunglobulingens vervielfältigt, wobei die eingeführte Nukleotidsequenz
die Formel Xa-Y-Xb aufweist,
worin X bei jedem Auftreten das gleiche oder verschieden ist und
ein randomisiertes Trinukleotid repräsentiert, die Summe von a und
b 4 oder weniger ist und Y eine Nukleotidsequenz ist, die eine minimale
Erkennungsdomäne
von dieser Bindungsstelle ist. In besonders nützlichen Ausführungsformen
wird die Vervielfältigung
unter Verwendung von überlappender
PCR erzielt, jedoch könnte
jede bekannte Vervielfältigungstechnik
verwendet werde, wie beispielsweise die Verfahren, die in der WO
94/18221 beschrieben sind, deren Offenbarung durch Bezugnahme darauf
hierin aufgenommen sind.
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In
noch einem weiteren Aspekt liefert diese Offenbarung Verfahren zur
Erzeugung einer Bibliothek von monoklonalen Antikörpern, die
hinsichtlich einer gewünschten
Aktivität
durchmustert werden können.
Diese Verfahren zur Herstellung einer Bibliothek umfassen die Stufen,
in denen man ein Nukleinsäuremolekül, das ein
biologisch aktives Peptid codiert, in eine oder mehrere CDR-Regionen oder anstelle
von wenigstens einem Teil von einer oder mehreren CDR-Regionen eines
Nukleinsäuremoleküls, das
eine schwere oder leichte Kette von Immunglobulin codiert, einfügt, an jeder
Seite des eingefügten
Nukleinsäuremoleküls bis zu
einem Paar von randomisierenden Trinukleotiden bereitstellt und
eine Bibliothek von monoklonalen Antikörpern exprimiert. In besonders
nützlichen
Ausführungsformen
wird auf beiden Seiten des eingefügten Nukleinsäuremoleküls ein Paar
von randomisierenden Trinukleotiden bereitgestellt. Die so hergestellte
Bibliothek von monoklonalen Antikörpern kann dann hinsichtlich
einer gewünschten
Aktivität
durchmustert werden.
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In
einer speziellen Ausführungsform
besitzen Antikörper
verschiedene Aminosäuren,
die das Peptid an den Amino- und Caboxyltermini flankieren, wo das
Peptid an das Antikörpergerüst gebunden
wird. Dies führt
zu einer Population von Antikörpermolekülen, die
sich in der Präsentation
des Peptids unterscheiden können.
Die Population wird hinsichtlich solcher Antikörper durchmustert, die die
biologische Aktivität
des Peptids aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die unmittelbar
an das Peptid angrenzende Aminosäure ein
Prolin.
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Wenn
die Aktivität
des biologisch aktiven Peptides darin besteht, ein Zielmolekül zu aktivieren,
kann dies eine Dimerisierung von zwei Zielmolekülen erfordern (z. B. Rezeptoren
in den hämatopoietischen
Superfamilien). Damit eine Dimerisierung stattfindet, müssen zwei
Peptide so positioniert werden, daß jedes ein Zielmolekül so bindet,
daß sich
die zwei gebundenen Zielmoleküle
anschließend
in geeigneter Weise zusammenlagern können. Dies kann dadurch erreicht
werden, daß zwei
Peptide auf dem gleichen Antikörper
vorhanden sind oder daß man
erwirkt, daß zwei
Antikörpermoleküle, von
denen jedes ein Peptid enthält,
aneinander binden. Daher kann z. B. ein einzelnes Molekül in wenigstens
einen Teil einer CDR eingefügt
oder gegen diese ersetzt werden und anschließend als ein Immunglobulin
oder ein F(ab')2-Fragment exprimiert werden. Als ein weiteres
Beispiel können
zwei Peptide in wenigstens einen Teil von einer oder mehreren CDR
eingefügt
oder gegen diese ersetzt und als irgendein Antikörper oder Antikörper-Fragment
exprimiert werden.
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Die
Durchmusterung von Antikörpern
kann durch Schwenken mit Zellen, die Oberflächenmoleküle aufweisen, an welche das
Peptid spezifisch bindet, durchgeführt werden. Es kann auch Festphasenbindung
unter Verwendung gereinigter Zielmoleküle verwendet werden. Eine Bindung
kann auch in Lösung
unter Verwendung markierter Zielmoleküle durchgeführt werden. Darüber hinaus
können
Antikörper
unter Verwendung biologischer Tests hinsichtlich Agonisten- oder
Antagonistenaktivität
des Peptides durchmustert werden.
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Es
werden auch Bibliotheken von verschiedenen Immunglobulinmolekülen bereitgestellt,
in denen Aminosäurereste,
die einer Komplementarität
bestimmenden Region (CDR) entsprechen, durch Aminosäurereste
ersetzt sind, die ein biologisch aktives Peptid umfassen, welches
wenigstens einen zusätzlichen
Aminosäurerest
an dem Amino- oder dem Carboxyterminus aufweist, und die Immunglobulinmoleküle unterscheiden sich
durch den zusätzlichen
Aminosäurerest
des Peptids.
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In
speziellen Ausführungsformen
ist das biologisch aktive Peptid ein TPO-Mimetikum. Die Antikörper der
Bibliothek werden auf einem Phagen präsentiert.
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Des
weiteren werden Verwendungen von Medikamenten, welche Immunglobulinmoleküle der vorliegenden
Erfindung enthalten, zur Stimulierung von Proliferation, Differenzierung
oder Wachstum von Zellen bereitgestellt, welche ein Inkontaktbringen
der Zellen mit einer wirksamen Menge eines Immunglobulinmoleküls, bei
dem eine oder mehrere CDR durch ein biologisch aktives Peptid, welches
ein TPO-Mimetikum ist, ersetzt sind, umfaßt.
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In
anderen speziellen Ausführungsformen
wird die Verwendung eines Medikaments gemäß der vorliegenden Erfindung
bei der Stimulierung von Proliferation, Differenzierung oder Wachstum
von Megakaryozyten durch Inkontaktbringen von Megakaryozyten mit
einer wirksamen Menge eines Immunglobulinmoleküls, bei dem eine oder mehrere
CDR durch ein TPO-Mimetikum-Peptid ersetzt sind, bereitgestellt.
Es werden auch die Verwendungen eines Medikamentes der Erfindung
zur Erhöhung
der Blutplättchenproduktion
bereitgestellt, welche das Inkontaktbringen von Megakaryozyten mit
einer wirksamen Menge eines Immunglobulinmoleküls, bei dem eine oder mehrere
CDR-Regionen durch
ein TPO-Mimetikum-Peptid ersetzt sind, umfassen. Es werden auch
Medikamente der Erfindung zur Stimulierung von Megakaryozyten und/oder
zur Erhöhung
der Blutplättchenproduktion
in einem Patienten bereitgestellt, in welchen eine wirksame Menge
eines Immunglobulinmo leküls,
bei dem eine oder mehrere CDR durch ein TPO-Mimetikum-Peptid ersetzt
sind, einem Patienten verabreicht wird, der dieses benötigt. Das
Immunglobulinmolekül
und die Megakaryozyten können
auch in vitro in Kontakt gebracht werden, und die resultierenden
Zellen können
in den Patienten eingebracht werden. Darüber hinaus kann ein Antikörper, der
wenigstens ein TPO-Mimetikum-Peptid
darin enthalten aufweist, einem Subjekt verabreicht werden, welches
beabsichtigt, Blutplättchen
zu spenden, wodurch die Kapazität
eines Donors zur Erzeugung von Blutplättchen zur Bereitstellung einer
robusteren Quelle für
solche Blutplättchen
erhöht wird.
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Eine
Ausführungsform
hierin ist auch ein Verfahren zur Aktivierung eines homodimeren
Rezeptorproteins durch Inkontaktbringen des Rezeptors mit einem
Immunglobulinmolekül,
bei dem eine CDR-Region durch ein biologisch aktives Peptid ersetzt
ist, welches den Rezeptor spezifisch bindet und welches dimerisiert wurde.
In einer weiteren Ausführungsform
ist der Rezeptor ein Thrombopoietin-Rezeptor.
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BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung des Vektors pRL4.
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2A und 2B zeigen
die Sequenz der leichten bzw. schweren Ketten des Gerüsts von
humanem Tetanustoxoid-Antikörper.
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3 ist
ein Diagramm, welches das Einbringen des TPO-Mimetikum-Peptids AF12505
in die CDR3-Region der schweren Kette des Tetanustoxoid-Gerüstantikörpers zeigt.
XX repräsentiert
die flankierenden zufälligen
Aminosäuren.
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4 ist
ein Diagramm der Konstruktion eines Peptides, das in die CDR3-Region
der schweren Kette kloniert ist.
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5 gibt
die Aminosäure-
und Nukleotidsequenzen von Klonen wieder, die das TPO-Mimetikum-Peptid
AF12505 mit verschiedenen zufälligen
flankierenden Resten codieren.
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6A-C zeigen die Nukleinsäuresequenz des Plasmides pRL8
(SEQ ID NO: 60). pRL8 ist eine modifizierte Version von pRL4 (pRL4
ist auch bekannt als pComb 3X). Das pRL4 wurde zwischen der Spe
I- und der benachbarten Sfi I-Restriktionsschnittstelle modifiziert
(gezeigt durch Unterstreichung), so daß ein flexibler Linker (Kappa-Gelenkregion
der Maus), gefolgt von einer Jun-Leucin-Zipper-Dimerisierungsdomäne, enthalten
ist.
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7 ist
eine schematische Darstellung eines Abschnitts des Plasmides pRL8.
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8 zeigt
die Nukleinsäuresequenz
eines Abschnitts des Plasmides pRL8 (SEQ ID NO: 52) zusammen mit
Aminosäuresequenzen,
die verschiedenen beschriebenen Nukleinsäuresequenzen entsprechen (SEQ
ID NO: 53).
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9 ist
eine Tabelle, die Sequenzen von verschiedenen TPO-positiven Klonen
hierin zeigt.
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10 ist ein Balkendiagramm, das die Aktivität von verschiedenen
Fab-Klonen, die zwei TPO-Mimetikum-Peptide enthalten, zeigt.
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11 ist ein Balkendiagramm, das die Aktivität von verschiedenen
Fab-Klonen, die zwei oder drei TPO-Mimetikum-Peptide enthalten,
zeigt.
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12 stellt graphisch die Aktivität von Klon
59 dar, wiedergegeben durch die Induzierung von Luciferaseaktivität.
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13A zeigt die Aminosäuresequenz und die Nukleinsäuresequenz
der schweren Kette von 5G1.1-TPO (SEQ ID NO: 67 bzw. 68).
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13B zeigt die Aminosäuresequenz und die Nukleinsäuresequenz
der leichten Kette von 5G1.1 (SEQ ID NO: 69 bzw. 70).
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14 ist ein Balkendiagramm, das eine FACS-Analyse
der cMpl-Rezeptorbindung des gereinigten TPO-Mimetikum-Peptides
5G1.1+ im Vergleich mit dem elterlichen 5G1.1-Antikörper zeigt.
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15 ist ein Balkendiagramm, das im Vergleich die
Aktivität
von 5G1.1-Antikörper,
der das TPO-Mimetikum-Peptid enthält, in Verbindung mit Zellen,
die mit einem Kontrollvektor transfiziert sind, der kein cMpl-R enthält, und
Zellen, die mit einem Vektor transfiziert sind, der cMpl-R enthält, zeigt.
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16 zeigt die Sequenz des Klons 429/Xb4 (SEQ ID
NO: 116).
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17 ist ein Flußdiagramm, das die anfänglichen
Stufen der Herstellung des Vektors pRL5-Kappa zeigt.
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18 ist ein Flußdiagramm, das die weiteren
Stufen der Herstellung des Vektors pRLS-Kappa zeigt.
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19 ist eine Karte des Vektors pRL5.
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20 ist eine schematische Darstellung des Vektors
pRL5-Kappa.
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21A-I zeigen die Nukleinsäuresequenz des Vektors pRL5-Kappa.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Immunglobulin" auf ein ganzes Immunglobulinmolekül oder auf Moleküle, die
immunologisch aktive Anteile von ganzen Immunglobulinmolekülen enthalten,
und umfaßt
Fab, F(ab')2, scFv, Fv, variable Regionen der schweren
Kette und variable Regionen der leichten Kette. Die Begriffe Immunglobulin
und Antikörper
werden hierin austauschbar verwendet.
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Jedes
Peptid, das eine nützliche
Eigenschaft aufweist, ist für
das Einbringen in ein Antikörpergerüst geeignet.
Peptidaktivitäten
und -verwendungen umfassen Bindung eines Rezeptors, Bindung eines
membrangebundenen Oberflächenmoleküls, Bindung
eines Liganden, Bindung eines Enzyms oder eines Strukturproteins,
Aktivierung oder Hemmung eines Rezeptors, zielgerichtete Arzneimittelauslieferung
oder jede enzymatische Aktivität,
sind aber darauf nicht beschränkt.
Es werden üblicherweise
diejenigen Peptide ausgewählt,
deren Brauchbarkeit aufgrund der erhöhten Stabilität, die ihnen
verliehen wird, wenn sie in dem Umfeld eines Immunglobulinmoleküls präsentiert
werden, verbessert werden kann. Es sollte klar sein, daß „biologische
Aktivität", wie sie hierin
verwendet wird, jede Aktivität
umfaßt,
die mit einem Molekül
assoziiert ist, das Aktivität
in einem biologischen System besitzt, einschließlich der stimulierenden oder
hemmenden Aktivität,
die durch Protein-Protein-Wechselwirkungen sowie den Kinetiken,
die diese Wechselwirkungen umgeben, einschließlich der Stabilität eines
Protein-Protein-Komplexes, ausgelöst werden. Ein Verbessern oder Erhöhen der „biologischen
Aktivität" soll hierin eine
Erhöhung
der Gesamtaktivität
oder eine Erhöhung
in irgendeinem Anteil der Gesamtaktivität bedeuten. Es sollte klar
sein, daß ein
Peptid vor dem Einbringen in das Antikörpergerüst eine biologische Aktivität aufweisen
kann (wie beispielsweise einfach das Binden an ein Ziel) und eine
andere oder verbesserte biologische Aktivität (wie beispielsweise Agonistenaktivität) nach
dem Einbringen in das Antikörpergerüst.
-
Viele
Peptide, die von einer Darbietung in dem Umfeld eines Immunglobulins
profitieren könnten,
wurden identifiziert und sie sind denjenigen, die auf dem Gebiet
tätig sind,
bekannt, z. B. TPO-Mimetikum-Peptide. Andere Beispiele umfassen
Peptide die an Rezeptoren binden, welche durch Liganden-induzierte
Homodimerisierung aktiviert werden, einschließlich aktive Fragmente, die
G-CSF-Aktivität,
GHR-Aktivität
und Prolactin-Aktivität
zeigen, wie es in Whitty und Borysenko, Chem Biol, (1999) 6. April:
R 107-18 beschrieben ist; andere Beispiele für geeignete Peptide umfassen
ein Nervenwachstumsfaktor-Mimetikum von der CD-Schleife, wie es
in Zaccaro et al., Med. Chem. (2000) 43(19), 3530-40 beschrieben
ist, ein IL-2-Mimetikum, wie es in Eckenberg et al., J. Immunol.
(2000) 165(8):4312-8 beschrieben ist, Glucagon-artiges Peptid-1,
wie es in Evans et al., Drugs R.D. (1999) 2(2):75-94 beschrieben
ist, Tetrapeptid I (D-Lysin-L-Asparaginyl-L-Prolyl-L-Tyrosin), welches
Mitogen-aktivierte B-Zell-Proliferation stimuliert, wie es bei Gagnon
et al., Vaccine (2000) 18(18):1886:92 beschrieben ist. Peptide,
die Rezeptorantagonistenaktivität
aufweisen, werden ebenfalls in Erwägung gezogen. Z. B. N-terminales
Peptid von vMIP-II als ein Antangonist von CXCR4 für die HIV-Therapie, wie
es bei Luo et al., Biochemistry (2000) 39(44):13545-50 beschrieben
ist, Antagonistenpeptid-Ligand (AFLARAA) des Thrombin-Rezeptors
für antithrombotische
Therapie, wie er bei Pakala et al., Thromb. Res. (2000) 100(1):89-96
beschrieben ist, Peptid-CGRP-Rezeptor-Antagonist CGRP (8-37) zur Dämpfung der
Toleranz gegenüber
Narkotika, wie er bei Powell et al., Br. J. Pharmacol. (2000) 131(5):875-84
beschrieben ist, Parathyroid-Hormon (PTH)-1-Rezeptor-Antagonist, bekannt
als Tuberoinfundibularpeptid (7-39), wie er bei Hoare et al., J.
Pharmacol. Exp. Ther. (2000) 295(2):761-70 beschrieben ist, Opioid-Wachstumsfaktor,
wie er bei Zagon et al., Int. J. Oncol. (2000) 17(5):1053-61 beschrieben
ist, Rezeptorantagonisten von hochaffinem Typ I-Interleukin 1, wie sie bei Yanofsky
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Band 93, Seiten 7381-7386, Juli
1996 und Vigers et al., J. Biol. Chem, Band 275, Nr. 47, Seiten
36927-36933, 2000 beschrieben sind, und saures Fibroblastenwachstumsfaktor-Bindungspeptid,
wie es bei Fan et al., IUBMB Life (2000) 49 (6) 545-48 beschrieben ist.
Peptide können
auch unter Verwendung von Verfahren, die den Fachleuten auf dem
Gebiet geläufig
sind, entdeckt werden. Um eine Region eines Proteins zu identifizieren,
die an einer speziellen biologischen Funktion beteiligt ist, kann
eine Prüfung
der kürzeren
Peptidfragmente, aus denen das Protein aufgebaut ist, das verantwortliche
lineare Peptidepitop aufdecken. Alternativ kann durch Überprüfung von
Bibliotheken von zufälligen
Peptiden ein Peptid, das ein optimales lineares Epitop oder ein
diskontinuierliches Epitop repräsentiert, entdeckt
werden, welches die Aktivität
des natürlichen
Proteins nachahmt. Ein Verfahren für Selektion wird als Peptid-Phagen-Display bezeichnet.
Bei diesem Ansatz wird eine zufällige
Peptid-Epitop-Bibliothek erzeugt, so daß Peptide auf der Oberfläche eines
Bakteriophagenpartikels präsentiert
werden. Diese Sammlungen oder Bibliotheken von Peptiden können dann
hinsichtlich solcher, die in der Lage sind, an ein spezifisches
immobilisiertes Zielprotein zu binden, überprüft werden (Pasqualini, R. et
al., j. Cell Biol., 130, 1995, 1189-1196, Wrighton, N.C. et al.,
Science, 273, 1996, Seiten 458-463, Cwirla, S.E. et al, Science,
276, 1997, Seiten 1696-1699, Koivunen et al., J. Biol. Chem., 268,
1993, Seiten 20205-20210, Koivunen et al., Bio/Technol., 13, 1995,
Seiten 265-270, Healy et al., Biochem., 34, 1995, Seiten 3948-3955,
Pasqualini et al., J. Cell Biol., 130, 1995, Seiten 1189-1196).
Alternative Peptid-Selektionssysteme sind ebenfalls möglich und
umfassen Zelloberflächendarbietung
und ribosomale Darbietung.
-
Peptidmimetika,
die gemäß dieser
Beschreibung verwendet werden, haben im allgemeinen eine kleinere
oder gleiche Anzahl von Aminosäureresten,
die eine CDR-Region bilden, obwohl sie auch länger sein können.
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Jeder
Antikörper
kann als eine Gerüstsequenz
dienen, jedoch werden typischerweise humane Antikörper ausgewählt, da
humane Therapeutika eines der ultimativen Ziele sind. Bei humanen
oder humanisierten Antikörpern
ist es weniger wahrscheinlich, daß sie eine ungünstige Immunantwort
in einem menschlichen Patienten verursachen. Ein Hauptkriterium
bei der Auswahl eines Antikörpers,
der als ein Gerüst
für das
Einbringen eines Peptids dienen soll, ist, daß der Ersatz von einer oder
mehreren CDR des Antikörpers
gegen das Peptid die Antikörperspezifität verändern muß. Der Antikörper kann
ein vollständiger
Antikörper
oder ein Fab-, scFv- oder F(ab')2-Fragment oder ein Teil davon sein.
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Alternativ
kann in einer Bibliothek von Antikörpern eine oder mehrere der
CDR der schweren und/oder leichten Kette durch ein gewünschtes
Peptid ersetzt sein. Die resultierende Bibliothek kann dann zur
Identifizierung von Antikörper
mit einer gewünschten
Aktivität
durchmustert werden. Es sollte klar sein, daß auch eine Randomisierung
in dem substituierten Peptid bereitgestellt werden kann, um eine
Antikörperbibliothek
zu erzeugen.
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Ein
geeigneter Antikörper
ist das Anti-Tetanustoxoid (TT)-Fab, da es human ist und weil eine
Modifikation der HCDR3 ausreicht, um die Antigenspezifität des Antikörpers zu
verändern
(Barbas et al., J. Am. Chem. Soc., 116, 1994, Seiten 2161-2162 und
Barbas et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 92, 1995, Seiten 2529-2533).
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Das
Einfügen
der DNA-Sequenz des Peptides der Wahl in einen Antikörper, so
daß die
CDR eines Antikörpers
durch die Peptidsequenz ersetzt wird/werden, wird unter Verwendung
von rekombinanten DNA-Techniken durchgeführt, die den Fachleuten auf
dem Gebiet bekannt sind.
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Beispiele
für Verfahren,
die zum Einfügen
eines gewünschten
Peptides mit biologischer Aktivität anstelle einer CDR-Region
verwendet werden können,
umfassen PCR-Überlappung,
Restriktionsenzymstellenklonierung, ortsspezifische Mutagenese und
vollständig
synthetische Wege, sind darauf aber nicht beschränkt. Für eine Beschreibung von Techniken,
die überlappende
PCR umfassen, siehe z. B. Beispiel 1 hierin. Ortsspezifische Mutagenese
kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden. Einer beruht auf dut/ung-Kunkel-Mutagenese
(Kunkel, T. A., Proc. Natl. Acad. Sci. (1985) Band 82, Seiten 488-92).
Das Muta-Gene in vitro-Mutagenese-Kit ist von BioRad erhältlich und
basiert auf diesem Verfahren (Katalog Nr. 170-3581 oder 170-3580).
Es sind auch mehrere auf PCR-Vervielfältigung beruhende Mutagenese-Ansätze kommerziell
erhältlich,
wie beispielsweise der QuickChange Site-Directed Mutagenesis-Kit
und der ExSite PCR-based Site-Directed Mutagenesis-Kit von Stratagene.
Ein weiteres nicht-PCR-Verfahren ist von Promega als das GeneEditor
in vitro Site-Directed Mutagenesis System erhältlich. Vollständig synthetische
Mittel sind ebenfalls gut bekannt und beschrieben, z. B. in Deng
et al., Methods Mol. Biol., (1995) 51:329-42, Kutemeler et al.,
Biotechniques, (1994) 17(2):242-246, Shi et al., PCR Methods Appl.,
(1993) 3(1):46-53 und Knuppik et al., J. Mol. Biol., (2000) 11:296(1):571-86,
die alle durch Bezugnahme hierin aufgenommen sind. Darüber hinaus
können
die oben genannten Verfahren, die zum Ersatz der gesamten oder eines
Teils von wenigstens einer CDR-Sequenz eingesetzt werden, dazu verwendet
werden, ein gewünschtes
Peptid in wenigstens eine native CDR-Sequenz oder angrenzend dazu
einzufügen,
ohne die ursprüngliche
CDR-Sequenz zu ersetzen. Auf diese Weise wird ein Fusionskonstrukt
aus CDR und biologisch aktivem Peptidmimetikum gebildet.
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Es
wird in Erwägung
gezogen, daß flankierende
Sequenzen an die carboxyl- und/oder aminoterminalen Enden des biologisch
aktiven Peptids hinzugefügt
werden können.
Flankierende Sequenzen können
zur Reduzierung struktureller Einschränkungen an dem angefügten Peptid
nützlich
sein, um ihm zu ermöglichen, daß es leichter
eine Konformation annehmen kann, die für biologische Aktivität notwendig
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine flankierende Region, die ein Prolin umfaßt, kovalent
an den Carboxyterminus des biologisch aktiven Peptides angebunden,
um ein mit Prolin verlängertes
biologisch aktives Peptid zu erzeugen.
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In
einer Ausführungsform
kann eine flankierende Region durch Randomisieren von zwei Aminosäurepositionen
an jeder Seite der Peptidanfügung
erzeugt werden, um die beste Sequenz zu bestimmen. Auf diese Art
und Weise kann eine Bibliothek erzeugt werden, die Mitglieder mit
vielen variierten Sequenzen aufweist. Die resultierenden Konstrukte
werden dann hinsichtlich biologischer Aktivität getestet, wie es unten beschrieben
wird, z. B. Schwenktechniken. Es können rekombinante Proteine
erzeugt werden, die an speziellen Positionen zufällige Aminosäuren aufweisen.
Dies kann durch Modifizieren der codierenden DNA erreicht werden. Wenn
man an einer spezifischen Kodonposition für eine Aminosäure eine
Randomisierung einführt,
ist eine bevorzugte Desoxyribonukleotid-„Dotierungsstrategie" (NNK)x,
um alle 20 Aminosäuren
abzudecken und um die Anzahl codierter Stop-Kodons zu minimieren.
N kann dementsprechend A, C, G oder T (nominell equimolar) sein,
K ist G oder T (nominell equimolar), und x ist typischerweise bis
zu etwa 5, 6, 7 oder 8 oder mehr, wobei Bibliotheken von Mono-,
Di-, Tri-, Quadra-, Penta-, Hexa-, Hepta- und Octapeptiden oder
höheren
erzeugt werden. Die dritte Position kann auch G oder C sein, was
als „S" bezeichnet wird.
Somit codieren NNK oder NNS (i) sämtliche der Aminosäuren, (ii)
nur ein Stop-Kodon und (iii) reduzieren den Bereich der Kodon-Ausrichtung
von 6:1 auf 3:1. Es gibt 32 mögliche
Kodons, die aus dem NNK-Motiv
resultieren: 1 für
jede von 12 Aminosäuren,
2 für jede
von 5 Aminosäuren,
3 für jede
von 3 Aminosäuren
und nur eines der drei Stop-Kodons. Andere Alternativen umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf:
(NNN)x, was alle möglichen
Aminosäuren
und alle Stops liefern würde;
(NNY)x, was alle Stops eliminiert und nach wie
vor 14 von 20 Aminosäuren
abdeckt;
(NNR)x, was 14 von 20 Aminosäuren abdeckt;
und
(NNS)x, was alle 20 Aminosäuren und
nur einen Stop abdeckt.
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Die
dritte Nukleotidposition in dem Kodon kann unter Verwendung jedes
der bekannten degenerierten Gemische maßgeschneidert ausgeführt werden.
Jedoch deckt die Gruppe NNK, NNN, NNY, NNR, NNS die meisten der
allgemein verwendeten Dotierungsstrategien und die hierin verwendeten
ab.
-
Die
Sammlung von hergestellten Antikörpern,
die bei diesem Verfahren erzeugt werden, kann hinsichtlich solcher
untersucht werden, die Eigenschaften des Peptids aufweisen, z. B.
durch von Phagen präsentierte Antikörper, wie
es im wesentlichen beschrieben wurde in Barbas, C. F., III, Kang,
A. S., Lerner R. A., und Benkovic, S. J., Assembly of combinatorial
antibody libraries on phage surfacese: the gene III site, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 88, 1991, Seiten 7978-1982, welche hierin
durch Bezugnahem aufgenommen sind. Diese Technologie erlaubt es,
daß rekombinante
Antikörper
(wie beispielsweise vollständige
Antikörper,
Fab, F(ab')2 oder ScFv) auf der Oberfläche eines
filamentösen
Bakteriophagen exprimiert werden. Dieser gleiche Phage wird die
Gene, die den spezifischen Antikörper
codieren, in sich tragen.
-
Es
wird in Erwägung
gezogen, daß hierin
jedes andere bekannte Verfahren zum Einführen einer Randomisierung in
eine Sequenz verwendet werden kann. Z. B. kann fehleranfällige PCR
zufällige
Mutationen in Nukleinsäuresequenzen
einführen
(siehe z. B. Hawkins et al., J. Mol. Biol, (1992) 226(3):889-96).
Zusammengefaßt
wird PCR unter Bedingungen ablaufen gelassen, welche die Genauigkeit
der Replikation beeinträchtigen,
wodurch zufällige
Mutationen in Sequenzen eingeführt
werden, wie es der Fachmann auf dem Gebiet durchführen würde. Nach
der Erzeugung solcher zufälliger
Mutanten können
diese in Phagen-Display-Formate gebracht, geschwenkt und somit hinsichtlich
Aktivität
bewertet werden. In gleicher Weise können bestimmte Bakterien, die
dafür bekannt
sind, daß sie
zufällige
Mutationen von Genen liefern, wie beispielsweise Epicurian Coli® XL1-Red kompetente Zellen
(kommerziell erhältlich
von Strategene, La Jolla, CA.), welche dieses während der Plasmidreplikation
durchführen,
zur Bereitstellung zufälliger
Mutanten verwendet werden, die dann hinsichtlich biologischer Aktivität gemäß der vorliegenden
Offenbarung durchmustert werden.
-
Es
wird auch in Erwägung
gezogen, daß eine
Randomisierung an irgendeinem Punkt in der Nukleotidsequenz nach
Aufnahme eines aktiven Peptids in den Antikörper eingeführt werden kann, um die gesamte biologische
Aktivität
des Antikörpers
zu verändern.
Auf diese Art und Weise können
nicht nur Veränderungen in
der biologischen Aktivität
eines Peptidmimetikums durch Verursachung von Mutationen innerhalb
der Sequenz des Peptids erzeugt werden, sondern es können auch
Mutationen in das umgebende Gerüst
eingebracht werden, wobei die resultierenden Konstrukte hinsichtlich
Veränderungen
der biologischen Aktivität
oder der Expression untersucht werden. Es wird tatsächlich in
Erwägung
gezogen, daß Bibliotheken
mit Repertoires von vielen Konstrukten, die aus einer solchen Randomisierung
resultieren, erzeugt und getestet werden können.
-
Gemäß der vorliegenden
Offenbarung können
Einzelketten-Bibliotheken verwendet werden, weil auf einem Polypeptid
eine gesamte Bindungsdomäne
enthalten ist. Die variable Region der leichten Kette ist von der
variablen Region der schweren Kette durch eine Linker-Region getrennt. Die
Verwendung von kurzen Linkern (< 11
Aminosäuren)
favorisiert einen dimeren Komplex, bei dem VH von
einem ScFv-Molekül
mit VL von einem anderen ScFv-Molekül assoziiert
und umgekehrt, und diese Moleküle
werden als Diabodies bzw. Diakörper
bezeichnet (Kortt, A. A., Malky, R. L., Caldwell, J. B., Gruen,
L. C., Ivanci, N., Lawrence, M. G. et al. Eur. J. Biochem. 221:151-157,
1994). Dies liegt daran, daß eine
Faltung von monomerem ScFv mit Linkern < 11 Aminosäuren beeinträchtigt wird
(Alfthan, K., Takkinen, K., Sizman, D., Soderlund, H. und Teeri,
T. T. Protein-Eng. 8:725-731,
1995). Längere
Linker (> 11 Aminosäuren) favorisieren
eine Faltung von monomerem ScFv zu einer einzelnen Antigen-Bindungsdomäne, wodurch
eine Dimerbildung ausgeschlossen wird.
-
Ein
nützlicher
Phagen-Display-Vektor ist pRL4, der auch als pComb 3X bekannt ist
(siehe 1). Dieser Vektor erlaubt eine
Präsentation
von chimeren Expressionsprodukten auf der Oberfläche von gepackten Phagemidpartikeln.
pRL4 ist eine modifizierte Version von pComb3H (Barbas, C. F. III
und Burton, D. R. 1994. Monoclonal Antibodies from Combinatorial
Libraries. Cold Spring Harbor Laboratory Course Manual, Cold Spring
Harbor, N. Y., Burton, D. R., Barbas, C. F. III. Advances in Immunology
57:191-280, 1994, Lang, I. M., Chuang, T. L., Barbas, C. F. III,
Schleef, R. R. J. Biol. Chem. 271:30126-30135, 1996, Rader und Barbas,
Phage Display, A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, N. Y. (2000). Die Ausgestaltung von pRL4
erlaubt eine Dimerisierung von scFv-Antigen-Bindungsdomänen auf
der Phagenoberfläche
und in löslicher
Form, wie es nachfolgend ausführlich
beschrieben wird. Wenn das Plasmid in einen supE-Bakterienwirt transformiert
wird, wie beispielsweise ER2537 (F' Sup E, New England Biolabs, Beverly, MA),
wird die Amber-Mutation für
etwa 50 % der Zeit unterdrückt.
Auf diese Weise wird die Hälfte
der exprimierten scFv mit dem Gen III-Protein von filamentösem Phagen
(Aminosäuren
230-406) fusioniert,
und die andere Hälfte
wird unmittelbar bevor das Gen III lösliches scFv produziert, beendet.
Sowohl die scFv-pIII-Fusion als auch lösliche scFv-Produkte haben
die Omp A-Signalsequenz
und werden in das Periplasma transportiert, wo sie in der Lage sein
werden, dimere scFv-Komplexe zu bilden, die als Diabodies bzw. Diakörper bezeichnet werden
(Kortt, A. A., Malby, R. L., Caldwell, J. B., Gruen, L. C., Ivanci,
N., Lawrence, M. C. et al. Eur. J. Biochem. 221:151-157, 1994).
Von Diabodies wird erwartet, daß sie
sich so falten, daß sich
die VH von einem scFv mit der VL eines
zweiten scFv-pIII paaren wird, was zu divalenten Antikörperfragmenten
führt.
In einem nicht-sup E-Wirt, wie beispielsweise TOP1OF' (In Vitrogen, Carlsbad,
CA), wird das Amber-Stop-Kodon
erkannt, was lösliche
scFv-Diabodies liefert.
-
In
dem fertigen Einzelketttenexpressionskonstrukt in pRL4 sind die
Einzelketten-Antikörperfragmente abstromig
zu dem E. coli-lacZ-Promotor, der Ribosomenbindungsstelle und der
omp A-Führungssequenz
kloniert. Diese Elemente erlauben eine Induzierung der Expression
durch IPTG und die Ausscheidung aus der Zelle über die omp A-Führungssequenz,
wenn sie in dem Suppressor-Stamm ER2537 exprimiert werden. Die Einzelkettenfragmente
sind im Raster mit Gen III (gIII)-Sequenzen (Aminosäuren 230
bis 406) von filamentösem
Phagen fusioniert. Das gIII-Proteinprodukt
pIII ist ein kleineres Hüllenprotein,
das für
die Infektiösität notwendig
ist. Nach der Promtorinduzierung durch IPTG wird die Einzelkettenantikörper-pIII-Fusion
synthetisiert und in den bakteriellen periplasmatischen Raum transportiert.
In dem periplasmatischen Raum werden die scFv-Gen III-Fusionsproteine
in die Membran eingeführt.
Bei Überinfektion
mit Helferphage werden diese Fragmente aus der Zelle auf die Oberfläche von
Phagen als pIII-Antikörper-Fragmente
exportiert. Andere mögliche
Proteine, die für
eine Fusion auf der Oberfläche
von Phagemiden verwendet werden können, umfassen filamentöses Hüllenprotein
pVIII und andere Hüllenproteine.
-
Fab-Fragment-Bibliotheken,
welche die native Antigenerkennungsstelle behalten, sind nützlich,
um sicher zu stellen, daß die
Affinität
beibehalten wird.
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In
dem fertigen Hybrid-Fab-Expressionskonstrukt in pRL4 sind die leichten
und schweren Ketten als ein einzelnes Sfi I-Fragment kloniert. Auf
diese Weise sind die Fragmente der leichten Kette abstromig zu dem E.
coli lacZ-Promotor, der Ribosomenbindungsstelle und der omp A-Führungssequenz kloniert. Diese
Element erlauben eine Induzierung der Expression durch IPTG und
eine Ausscheidung aus der Zelle über
die omp A-Führungssequenz.
Den Fragmenten der leichten Kette folgt ein Stop-Kodon, eine zweite
Ribosomenbindungsstelle, die E. coli pel B-Führungssequenz
und die schwere Kette. Hybridgene der schweren Kette sind im Raster
mit Gen III (gIII)-Sequenzen (Aminosäuren 230 bis 406) von filamentösem Phagen
fusioniert. An dem Fusionsübergang
ist ein Amber-Stop-Kodon vorhanden. In einem sup E-Bakterienwirt,
wie beispielsweise ER2357 (New England Biolabs, Beverly, MA) ist
die Amber-Mutation unterdrückt.
Bei Promotorinduzierung wird eine einzelne polycistronische Botschaft
als zwei Polypeptide, ein Leichte Kette- und ein Schwere Kette-Gen
III-Fusionsprotein, transkribiert und translatiert. Nach der Synthese
werden die Polypeptide, gesteuert durch die Führungssequenzen, in den bakteriellen
periplasmatischen Raum transportiert. In dem periplasmatischen Raum
werden die Schwere Kette-p III-Fusionsproteine
in die Membran eingeführt,
und die leichten und schweren Ketten werden durch Disulfidbindungen
kovalent miteinander verbunden, wobei die Antigenbindungsstellen
ausgebildet werden. Die humane konstante Region CH1 und CL-Sequenzen umfassen die Cysteine, welche
die Disulfidbindungen zwischen schweren und leichten Ketten bilden.
Nach Überinfektion
mit Helferphagen werden diese Fragmente aus der Zelle auf die Oberfläche von
Phagen als Fab-cpIII-Fusion exportiert. In einem nicht-sup E-Wirt,
wie beispielsweise TOP1OF' (Invitrogen,
Carlsbad, CA), wird das Amber-Stop-Kodon erkannt, was zu löslichen
Fab-Fragmenten führt.
Wichtige Merkmale des verwendeten pRL4-Phagen-Display-Systems umfassen
eine Reinigungs-His 6-Markierung, eine HA-Epitop-Markierung nach der schweren
Kette sowie ein unterdrückbares
Amber-Stop-Kodon, welches zwischen der schweren Kette und dem Phagen-Gen
III angeordnet ist. Die HA-Markierung wird von dem HA.11-Antikörper (Babco,
Berkeley, CA) und dem 12CA5-Antikörper (Roche Molecular Biochemical,
Indianapolis, Ind.) erkannt. Die His 6-Markierung erlaubt eine Affinitätsreinigung
von Antikörperfragmenten
durch Nickel-Chelat-Chromatographie (Qiagen, Valencia, CA). Der
Amber-Stop erlaubt eine schnelle Umwandlung von einem Fab-cpIII-Fusionsprodukt
(für eine
Aufnahme an der Phagenhülle),
wenn der Stop unterdrückt
ist, in das lösliche
Fab, welches in einem Bakterienwirt ohne Suppressor hergestellt
wird.
-
Selektion
umfaßt
die Isolierung der besten Kandidaten, die spezifisch an das Zielmolekül des Peptides binden
und biologische Aktivität
zeigen, aus der Bibliothek.
-
Der
Phage, der auf seiner Oberfläche
Antikörperfragmente
exprimiert, kann produziert und konzentriert werden, so daß es allen
Mitgliedern einer Bibliothek ermöglicht
werden kann, an das Zielmolekül
zu binden. Das Zielmolekül
kann auf einer Mikrotiterschale, auf ganzen Zellen oder den Membranen
von ganzen Zellen immobilisiert sein oder in Lösung vorliegen. Unspezifische
Ab-Phagen werden
weggewaschen, und gebundene Phagenpartikel werden von dem Antigen
freigegeben, häufig
durch die Anwendung von niedrigem pH-Wert. Die gewonnenen Ab-Phagen
sind infektiös
und können
in einem Bakterienwirt vervielfältigt
werden. Typischerweise werden mehrere Runden dieser Art von Selektion
durchgeführt.
Einzelne Antikörperfragmentklone
können
dann als lösliche
Fab oder scFv für
eine Identifizierung von solchen, die das Zielmolekül spezifisch
erkennen, analysiert werden.
-
Vor
jeder Selektionsstrategie werden Ausgangsbibliotheken durch Elektroporation
in Wirtszellen, wie beispielsweise ER2537, eingebracht. Bibliothekenkulturen
werden bis zur log-Phase gezüchtet
und mit Helferphagen, wie beispielsweise VCSM13, einem kommerziell
erhältlichen
Helferphagen (Stratagene, La Jolla, CA), überinfiziert. Überinfektion
liefert die verbleibenden Phagenbestandteile, die für eine Verpackung
von Plasmiden in Phagemidpartikel erforderlich sind. Alternativ
kann Phagen-Display ohne die Verwendung von Helferphagen angewendet
werden. Nach Züchtung über Nacht
werden Phagemide in dem Kulturüberstand
mit Polyethylenglycol (PEG) präzipitiert.
PEG-präzipitierte
Phagen werden beim Schwenken (Festphasenzelloberfläche, Internalisierung
und Membran), FACS-Sortierung oder magnetischer Sortierung zur Reinigung
von spezifisch bindenden Antikörpern
von nicht-spezifisch bindenden verwendet.
-
Bei
zellgestützten
Schwenken werden Antikörper-Phagen-Bibliotheken
mit Zielzellen inkubiert, und die nicht anhaftenden Phagen werden
mit mehreren Waschschritten entfernt: Ein typisches Schwenkprotokoll ist
das folgende:
- 1. Blockierung von Phagenpartikeln
mit PBS + 1 % BSA oder 10 % FBS + 4 % Milchpulver + NaN3 (ausgenommen,
wenn internalisierte Antikörper
untersucht werden).
- 2. Zugabe von Zielzellen zu blockierten Phagen (etwa 5 × 106 Zellen).
- 3. Mischen und langsames Rotieren bei 4 °C oder 37 °C.
- 4. Zweimaliges Waschen der Zellen mit 1 ml eiskaltem PBS/1 %
BSA/NaN3 oder PBS/1 BSA/NaN3 bei Raumtemperatur.
- 5. Spezifischer Antikörper-Phage,
der an Zellen gebunden ist, kann durch niedrigen pH-Wert eluiert
werden, z. B. mit 76 mM Zitronensäure, pH 2,5, in PBS für 5 bis
10 Minuten bei Raumtemperatur.
- 6. Neutralisieren von eluiertem Phagen mit 1 M Tris-HCl, pH
7,4.
- 7. Nach der Neutralisation kann Antikörper-Phage dazu verwendet werden,
ER2537-Bakterien
zu infizieren und für
die nächste
Runde des Schwenkens bei Wachstum über Nacht zu vervielfältigen.
-
Im
allgemeinen werden 3 bis 4 Runden des Schwenkens mit jeder Bibliothek
durchgeführt.
Phagen-ELISAs unter Verwendung kommerziell erhältlicher sekundärer Antikörper (Schaf-Anti-M13-Antikörper-HRP)
oder ELISAs mit löslichem
Antikörper
unter Verwendung von kommerziell erhältli chem HA.11-Antikörper (Babco,
Berkeley, CA), der die in jeden Antikörper von pRL4-Sequenzen eingeführte HA-Markierung erkennt,
können
nach jeder Runde des Schwenkens durchgeführt werden, um eine Bestimmung
der Anreicherung von bindenden Antikörpern gegenüber nicht-bindenden zu erlauben.
Nach der letzten Runde des Schwenkens kann der Antikörper-Phage
als Einzelkolonien von Agarplatten abgenommen, als monoklonaler Antikörper-Phage
gezüchtet
und mittels ELISA zur Identifizierung von spezifisch bindenden durchmustert
werden. FACS-Analyse kann ebenfalls eingesetzt werden. Speziell
werden die Antikörper-Phagen
in TOP1OF'-Bakterien
infiziert und für
Einzelkolonien ausplattiert. Einzelkolonien werden von Agarplatten
abgenommen, gezüchtet
und mit IPTG induziert. Löslicher
Antikörper
wird mittels ELISA zur Identifizierung von spezifischen Bindemolekülen durchmustert.
Die Durchmusterung kann gegen lebende Zellen, gegen intakte, schwach
fixierte Zielzellen oder rekombinante(s) Protein(e) durchgeführt werden.
-
Verfahren
für das
Gesamtzellschwenken wurden zuvor beschrieben (Siegel, D. L., Chang,
T. Y., Russell, S. L. und Bunya, V. Y. 1997, J. Immunol. Methods
206:73-85, was hierin durch Bezugnahme aufgenommen ist). Andere
Techniken für
die Selektion, welche angewendet werden können, umfassen Durchflußzytometrie
(FACS). Alternative Methoden für
die Selektion unter Verwendung von Bibliotheken umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf Ribosomen-Display und Plaque-Hybridisierung
an ein markiertes Antigen.
-
Nach
dem Schwenken zur Isolierung von hochaffinen Antikörper-Bindemolekülen, können biologische Tests
hinsichtlich funktionaler Raster von Agonisten-Antikörpern durchgeführt werden.
Dimerisierung ist häufig eine
Voraussetzung für
eine Aktivierung von vielen Rezeptoren und daher richten sich biologische
Tests auf Agonisten-Antikörper,
die Rezeptoren über
eine Förderung
von Dimerisierung stimulieren. Wie zuvor beschrieben wird bei der
Linker-Ausgestaltung eine Einzelketten-Multivalenz angestrebt. Einer
Fab-Fragment-Multivalenz kann man sich auf viele Weisen annähern. Eine
Anzahl jüngerer
Berichte in der Literatur hat Erfolge bei der Bildung von dimerem
Antikörperfragment
gezeigt, was beim Phagen-Display anwendbar ist (DeKruif, J. und
Logtenberg T. 1996, J. Biol. Chem. 271:7630-7634, Pack, P. und Pluckthun,
A. 1992, Biochemistry 31:1579-1584, und Holliger, P. und Winter,
G. 1993. Current Opin. Biotech. 4:446-449). Divalente Fab können auf
wenigstens zwei Wegen erzeugt werden. In einem Ansatz wird eine
Dimerisierung durch Hinzufügung
einer Dimerisierungsdomäne
zu pRL4 unter Bildung von pRL8 erreicht (siehe 6A–C, 7 und 8).
Es gibt eine Anzahl von Dimerisierungsdomänen (IexA, Zn-Finger, fos,
jun etc.), die in diesen Vektoren zum Erhalt von Multivalenz von
Fab-Fragmenten verwendet werden können. Dimerisierungsdomänen werden
unter den folgenden ausgewählt,
sind aber darauf nicht beschränkt:
jun (DeKruif, J. und Logtenberg, T. J. Biol. Chem. 271:7630-7634,
1996, Kostelny, S. A., Cole, M. S. und Tso, J. Y. J. Immunol. 148:1547-1553,
1992), die LexA-Dimerisierungsregion (Kim, B. und Little, J. W.
Science 255:203-206, 1992), die Hefe-GCN4-Dimerisierungsdomäne (van
Heeckeren, W. J., Sellers, J. W., Struhl, K. Nucleic Acids Res.
20:3721-3724, 1992), Gin-Invertase von dem Bakteriophagen Mu (Spaeny-Dekking,
L., Schlicher, E., Franken, K., van de Putte, P., Goosen, N. J.
Bacteriol. 34:1779-1786, 1995), E. coli NTRC-Protein-Dimerisierungsdomäne (Klose,
K. E., North, A. K., Stedman, K. M., Kustu, S. J. Mol. Biol. 241:233-245,
1994) und HSV-1-ICP4-Dimersierungsdomäne (Gallinari, P., Wiebauer,
K., Nardi, M. C., Jiricny, J. J. Virol. 68:3809-3820, 1994), die
alle durch Bezugnahme aufgenommen sind. Es kann auch eine Hochtemperaturdimerdomäne von Thermus-Organismen verwendet werden
(MacBeath, G., Kast, P., Hilvert, D., Biochemistry 37:100062-73,
1998 und MacBeath, G., Kast, P., Hilvert, D., Science 279:1958-61,
1998). Dies sind funktionale Domänen,
die, wenn sie in ein Molekül
aufgenommen werden, erlauben, daß eine Dimerisierung stattfindet.
Darüber
hinaus kann eine Dimerisierung in Zellen durch die Verwendung von
Vektoren mit vollständigem
IgG oder Dimerisierungsdomänen,
wie beispielsweise CH3-Dimerisierungsdomänen, erreicht
werden. Die Fachleute auf dem Gebiet sind mit diesen und anderen
Dimerisierungsdomänen
und deren Verwendung zur Dimerisierung vom Proteinen vertraut.
-
Zusätzliche
Verfahren, die zur Erzeugung von Antikörperkonstrukten, welche wenigstens
zwei Bindungsstellen enthalten, verwendet werden können, sind
bekannt. Der durch jeden dieser Ansätze erzeugte Antikörper könnte zum
Testen agonistischer Antikörperaktivität verwendet
werden, wie es unten in Beispiel 1 für Gesamt-IgG, das in Säugerzellen
hergestellt wird, beschrieben ist. Diese Methoden umfassen chemische
Dimerisierung von Fab, PEGylierung von Fab, Herstellung von Fab'2, Erzeugung von
Gesamt-IgG in Bakterienzellen und Verwendung von Diabodies (scFvs).
Es ist wichtig, daß jede
der für
die Analyse von agonistischer Aktivität erzeugten Antikörperformen
als das fertige therapeutische Produkt verwendet werden könnte.
-
Chemische
Dimerisierung kann auch unter Verwendung einer Vielzahl chemischer
Vernetzungsreagenzien erreicht werden. Z. B. SMCC (Succinimidyl-trans-4-(maleimidylmethyl)cyclohexan-1-carboxylat)
von Molecular Probes (Eugene, Oregon), Katalog Nr. S-5134. Dieses
Reagenz wird primäre
Aminogruppen in dem Antikörper
modifizieren. Nach Inkubieren des Antikörpers mit dem SMCC beim Raumtemperatur
wird die Reaktion über
eine PD-10-Säule
laufen gelassen. Dieses Maleimid-derivatisierte Fab kann entweder
zu einem zweiten Fab oder einem separaten Ansatz des gleichen Fab,
das zur Reduzierung der Thiolgruppen zu SH mit TCEP [(Tris-(2-carboxyethyl)-phosphin-hydrochlorid):
Molecular Probes, Katalog Nr. T-2556] behandelt wurde, hinzugefügt werden.
Die Reduktionsreaktion wird in der Dunkelheit für 15 Minuten durchgeführt. Die
Konjugation des Maleimid-Fab und des bezüglich Thiol reduzierten Fab
findet in einem Verhältnis
von 1:1 statt. Dimere werden isoliert, indem man die Reaktion über eine
Sephadex 200-Gelfiltrationssäule leitet.
Für die
Dimerisierung können
auch andere chemische Linker verwendet werden, die den Fachleuten
auf dem Gebiet bekannt sind. Die Herstellung eines Fab', das einen zusätzlichen
Cysteinrest in die Gelenkregion eingebaut hat, wurde beschrieben
z. B. in dem US-Patent
5,677,425 und bei Carter et al., BioTechnology, Band 10, Februar
1992, Seiten 163-167, deren Offenbarungen hiermit durch Bezugnahme
darauf aufgenommen sind. Diese Thiolstelle kann für eine Konjugation
an Reste, wie beispielsweise Polyethylenglycol (PEG), verwendet
werden. PE-Gylierungstechnologie
ist bekannt, siehe z. B. Koumenis et al., Int. J. Pharm. (2000),
198(1):83-95, welche hierin durch Bezugnahme aufgenommen ist, was
es ermöglicht,
zwei Fab'-Moleküle unter
Verwendung von PEG-Kopplung zu verbinden.
-
Eine
Technologie für
die bakterielle Herstellung von Fab'2 umfaßt die Klonierung der humanen IgG-Gelenkregion
und optional einen Teil des CH2 als Teil des Fd, welcher zusätzliche
Cysteine umfaßt,
und ist z. B. bei Better et al., PNAS USA (1993) 90(2):457-61 beschrieben,
was durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist. Die zusätzlichen
Thiolgruppen an dem Fd-Gelenk können
Wechselwirken und verursachen, daß zwei Fab'-Moleküle unter Erzeugung eines Fab'2 dimerisieren. Fab'2 kann direkt aus
den Bakterienzellen gereinigt werden. Zusätzlich kann nicht-dimerisiertes
Fab' aus den Bakterien
isoliert und chemisch in Fab'2
umgewandelt werden.
-
Wie
es früher
beschrieben wurde, können
die variablen Regionen des Antikörpers
als eine einzelne Kette kloniert werden, in der die variable leichte
(VL) mit der variablen schweren (VH) durch eine Linker-Region verbunden
ist. Wenn diese Linker-Region kurz ist (z. B. 5 bis 7 Aminosäuren), wird
die Faltung des scFv eine Zusammenlagerung von zwei scFv favorisieren,
wobei sich die VL von einem scFv mit der VH des zweiten scFv paaren
wird. Auf diese Art und Weise werden auf dem Diabody zwei Antigenbindungsstellen
präsentiert.
-
Antikörperkonstrukte,
die zwei Bindungsstellen enthalten, können unter Anwendung jeder
dieser Methoden erzeugt werden, um Agonistenaktivität zu testen
und/oder als das fertige therapeutische Produkt verwendet zu werden.
-
Nach
den Schwenk- oder Sortierstufen der Fab-Bibliotheken, wir die Bibliothek
von geschwenkten Molekülen
mit Sac I und Spe I verdaut und in pRL8 kloniert. Subklonierung
in dem pRL8-Vektor einzeln oder in der Masse nach FACS-Sortierung
oder Schwenken erlaubt eine Expression von dimeren löslichen,
bindenden Fab für
die Analyse in biologischen Tests. In pRL8 werden die Antikörperfragmente
in den periplasmatischen Raum transportiert und bilden dort Dimere.
Der Vorteil dieses Ansatzes ist, daß er ein Schwenken von monomeren
Fab-Fragmenten erlaubt, wobei Fab mit hoher Affinität favorisiert
werden.
-
Ein
weiterer Ansatz verwendet einen sekundären Antikörper. pRL4 weist die Hämagglutinin-Decapeptid-Markierung
auf, die von dem kommerziell erhältlichen
Antikörper
HA. 11 (Babco, Berkeley, CA) erkannt wird. In einem biologischen
Test zu testende Fab, die in der FACS-Sortierung oder beim Schwenken
identifiziert wurden, werden mit HA. 11 vorinkubiert, der eine Dimerisierung
fördert,
bevor sie biologischen Tests zugeführt werden.
-
Sobald
bindende scFv oder Fab durch Schwenken oder ein anderes Selektionsverfahren
identifiziert sind, werden die einzelnen Klone, von denen jeder
ein einzigartiges dimerisiertes Antikörperfragment auf der Phagenoberfläche exprimiert,
hinsichtlich Proliferation, Differenzierung, Aktivierung oder Überlebenseffekte
an Zielzellen getestet. Darüber
hinaus wird löslicher,
dimerisierter Antikörper
in biologischen Tests untersucht.
-
Biologische Tests zur
Durchmusterung hinsichtlich TPO-artiger Aktivität
-
- 1. Koloniebildungstests – Megakaryozytenkolonien von
Knochenmark (Megacult C Kit von Stem Cell Technologies Inc., Vancouver
BC, Kanada).
- 2. Proliferationstests – Proliferation
von Ba/F3-Zellen (Cwirla et al. 1997, Science, Band 276 Seiten 1696-1699).
Die Ba/F3-mpl-Zellinie wurde etabliert (F. de Sauvage et al., Nature,
369:533 (1994)) durch Einbringen der cDNA, die den gesamten cMpl-Rezeptor
codiert, in die IL-3-abhängige
Lymphoblastenzellinie Ba/F3 der Maus. Eine Stimulation von Proliferation
von Ba/F3-mpl-Zellen als Reaktion auf verschiedene Konzentrationen
von Antikörpern
oder TPO wurde anhand der Menge der Aufnahme von 3H-Thymidin
gemessen, wie es zuvor beschrieben wurde (F. de Sauvage et al.,
supra).
- 3. Phosphorylierungstests – Phosphorylierung
von JAK2 (Drachmann et al., J. Biol. Chem., (1999), Band 274, Seiten
13480-13484).
- 4-Transient co-transfi. Auf Transkription beruhende Testszierter
cMpl-Rezeptor der vollen Länge
mit c-Fos-Promotor-Luciferasereporter-Konstrukt. 24 Stunden nach
der Transfektion werden die Zellen in 0,5 % FCS für 24 Stunden
hungern gelassen. Die Zellen werden stimuliert, nach 6 Stunden geerntet
und Luciferase gemessen (siehe auch Beispiel 1, Abschnitt Biologische
Tests).
-
Biologische Tests zur
Durchmusterung hinsichtlich EPO-artiger Aktivität
-
- 1. Knochenmarkerythroid-Koloniebildung in Methylcellulose
(Wrighton et al., Science, 1996, Band 273 Seiten 458-463).
- 2. Proliferation von TF-1-Zellen (humane Erythroleukämie-Zellinie).
TF-1-Zellen exprimieren Epo-R der vollen Länge als auch eine verkürzte Form
(J. Cell Physiol., 1989, Band 140, Seiten 323-334).
- 3. Der EPO-Rezeptor koppelt direkt an JAK2-Kinase zur Induzierung
von Tyrosinphosphorylierung. Epo induziert cFos in TF-1-Zellen.
c-Fos-Transkriptionsaktivierung (Witthuhn et al., Cell, (1993),
Band 74, Seiten 227-236).
-
Es
kann eine Anzahl von biologischen Tests in einer Durchmusterung
mit hohem Durchsatz eingesetzt werden. Die Fachleute auf dem Gebiet
sind mit diesen und anderen geeigneten biologischen Tests vertraut. Es
wurden mehrere nicht-radioaktive Tests entwickelt, in denen entweder
DNA-Synthese oder Enzymaktivität analysiert
werden kann. Z. B. kann ein MTT-Zellproliferationstest (Promega
Corporation, Madison, WI), der auf einem von Mosmann beschriebenen
Test beruht (Mosman, T., 1983, J. Immunol. Methods 65:55-57, was
durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist), verwendet werden. Dieses
Protokoll ist schnell und einfach. In dem Test wird MTT (3-[4,5-Dimethylthiazol-2-yl]-2,5-diphenyl-tetrazoliumbromid),
ein Tetrazoliumsalz, in ein blaues Formazanprodukt durch Mitochondrien-Dehydrogenaseaktivität in lebenden
Zellen umgewandelt. Der Dehydrogenaseanteil und daher die Menge
an produziertem gefärbtem
Produkt ist proportional zu der Zellzahl. Das gefärbte Produkt
ist in einem ELISA-Plattenlesegerät bei 570 nm detektierbar.
Tests werden in 3-facher Ausführung
massenweise in 96-Well-Mikrotiterplatten durchgeführt. Kurz
gefaßt
werden Zielzellen in aliquoten Teilen von 100 μl in Kulturmedium in 96-Well-Platten
ausgesät.
Nach der Zugabe verschiedener Konzentrationen von Antikörpern werden
die Zellen für
48 bis 72 Stunden bei 37 °C
und 5 % CO2 in einer vollständig befeuchteten
Atmosphäre
inkubiert. Zu jedem Well wird MTT hinzugefügt und Proliferation über ein
ELISA-Plattenlesegerät überwacht.
-
Z.
B. werden in Proliferationstests, die TF-1-Zellen verwenden, Bakterienzellen,
die Antikörper
exprimierende Phagemide enthalten, in 96-Well-Platten mit tiefen
Wells in 1 ml Medium, das ein Gemisch aus Säugerzellmedium und Bakterienmedium
ist (im Falle von TF-1-Zellen: RPMI 2,7/SB 0,3/Carb 100 μg/ml), gezüchtet. TF-1-Zellen
sind eine humane Knochenmarkserythroleukämie- Zellinie, die auf mehrere Cytokine anspricht
(Kitamura, T., Tange, TI, Terasawa, T., Chiba, S., Kuwaki, T., Miyagawa,
K., Piao, Y. F., Miyazono, K., Urabe, A., Takaku, F., Cell Physiol.
140:323-334, 1989, Kitamura, T., Tojo, A., Kuwaki., Chiba, S., Miyazono, K.,
Urabe, A., Takaku, F., Blood 73:375-380, 1989, Kitamura, T., Takaku, F.,
Miyajima, A., Int. Immunol. 3:571-577, 1991). Am folgenden Tag werden
die Übernachtkulturen
1/10 auf frische Träger
subkultiviert und für
2 Stunden auf 37 °C
gestellt. Nach der Induzierung mit IPTG bei 37 °C für 4 Stunden werden die Platten bei
2000 U.p.M. für
15' bei Raumtemperatur
zentrifugiert. 50 μl
jedes Kulturüberstands
werden in 96-Well-Filterträgern (Millipore)
auf sterile 96-Well-Testplatten filtriert. Säugerzellen werden vorgewaschen,
um Wachstumsfaktor zu entfernen, und bei einer Konzentration von
1 × 105 Zellen/ml resuspendiert. 50 μl Zellen
werden zu jedem Well hinzugefügt.
Die Testplatten werden in einen Inkubator bei 37 °C und 5 %
CO2 für
72 Stunden inkubiert. Nach 72 Stunden werden die Träger durch
Hinzufügung
von 40 μl
Medium/MTS/PMS pro Well entwickelt. MTS ist eine verbesserte, löslichere
Version von MTT. Beide Tests beruhen auf der zellulären Umwandlung
von Tetrazoliumsalz. Ein MTS-Proliferationstest-Kit
(Katalog Nr. G5421) kann von Promega, Inc. (Madison, WI) bezogen
werden. Die Platten werden im Inkubator bei 37 °C und CO2 gehalten
und nach 1 Stunde, 4 Stunden, 8 Stunden mit einem Mikroplattenlesegerät bei einer
OD490 gelesen.
-
Die
Aktivitäten
von Cytokinen sind häufig
synergistisch. Synergie könnte
durch die Bindung von Liganden an zwei verschiedene Rezeptoren,
was dann das korrekte Signal sendet, bestätigt werden oder über einen Initiierungseffekt,
wobei eine Wechselwirkung von Ligand/Rezeptor die Zelle initiiert,
auf ein zweites Cytokin zu reagieren. Darüber hinaus sind Cytokine, die
früh in
der Fortpflanzungsentwicklung wirken, häufiger synergistisch als Cytokine,
die in späteren
Stadien in einem Entwicklungsweg wirken. Daher können zur Untersuchung von Synergismus
suboptimale Konzentrationen von Wachstumsfaktoren in diesen biologischen
Tests eingesetzt werden. Bedingungen für suboptimale Konzentrationen
werden für
jeden Test bestimmt. Dies wird durchgeführt, indem man Reihenverdünnungen
von Wachstumsfaktoren einzeln und als ein Gemisch zu den Tests hinzufügt und die
Niveaus bestimmt, unterhalb der ein einzelner Faktor im Vergleich
zu dem Gemisch eine Reaktion nicht fördert, und das Niveau, unterhalb
dessen das Gemisch eine Reaktion in dem biologischen Test nicht
fördert.
Knochenmarkstromazellen können
ebenfalls in biologische Tests zugegeben werden, um andere notwendige
Faktoren bereitzustellen, die eine Rolle in einer synergistischen
Reaktion spielen könnten.
-
Darüber hinaus
kann Zellproliferation durch Überwachung
von DNA-Synthese untersucht werden. Ein nicht-radioaktiver, colorimetrischer
Test, der 5-Brom-2'-desoxyuridin-(BrdU-)-Einbau
(Roche Molecular Biochemicals, Indianapolis, IN) untersucht, kann
in Mikrotiterplattenformat durchgeführt werden. Darin werden Zellen
in 96-Well-Platten kultiviert und mit BrdU und suboptimalen Konzentrationen
von Cytokinen inkubiert. Die Menge an BrdU wird nach Markierung
mit einem mit Peroxidase markierten Anti-BrdU-Antikörper bestimmt.
Endergebnisse werden mit einem ELISA-Plattenlesegerät bei 405 nm analysiert.
-
Es
kann auch ein radioaktiver Mitogenesetest verwendet werden, der
die Rate der DNA-Synthese
als eine Anzeige für
Proliferation mißt
(Raines und Ross, Methods of Enzymol. 109:749- 773, 1985). In diesen Tests werden Veränderungen
der Einbaurate von [3H]-Thymidin in Zielzellen
untersucht. Wiederum erlauben diese Tests eine gleichzeitige und
schnelle Durchmusterung vieler Antikörperfragmente. Sie wurden in
breitem Maße
als ein bequemes Verfahren zur Untersuchung der stimulierenden und
hemmenden Wirkungen auf das Wachstum vieler verschiedener Zellen
verwendet. Zellen werden in Suspension kultiviert, bis sie exponentielle Wachstumsgeschwindigkeit
erreichen. Die Zellen werden dann von dem Medium, in dem sie kultiviert
wurden, freigewaschen und in frischem Medium erneut ausgesät. Die Zellen
werden in aliquoten Teilen in 96-Well-Platten in einem Gesamtvolumen
von 100 μl
mit einer Konzentration von etwa 1-2 × 105 Zellen/ml
verteilt. Verdünnungen
von Phagenüberstand,
löslichen
dimerisierten Fab- oder ScFv-Antikörpern werden hinzugefügt, und die
Zellen werden für
18 bis 48 Stunden in einem begasten CO2-Inkubator
bei einer Temperatur von 37 °C
inkubiert. Nach der Inkubation wird [3H]-Thymidin
(937 kBq) zu jedem Well hinzugefügt
und für
weitere vier Stunden inkubiert. Die Zellen werden dann aus dem Inkubator
entfernt und direkt in einem Labor-Mikroplatten-Scintillationszähler, wie
beispielsweise dem Packard Top Count NXT Instrument (Packard, Meriden,
CT) ausgezählt.
Alternativ können
die Zellen nacheinander auf GF/C-Filter auf einem Millipore-Zellernter
(Millipore, Bedford, MA) oder einem ähnlichen Apparat überführt werden.
Radioaktivität,
die mit säureunlöslichem
Material verbunden ist, das auf dem Filter zurückgehalten wird, wird dann
bestimmt. Verdünnungen
von kommerziell erhältlichen
Wachstumsfaktoren werden auf Wells von Positivkontrollen angewendet.
Negativkontrollen würden Überstände von
Zellen umfassen, die Plasmide tragen, die kein Insert enthalten,
oder ähnlich
behandelte irrelevante Antikörper.
Die relativen wachstumsfördernden
Aktivitäten
des Standards und der Verdünnungen der
Phagenüberstände in dem
Test werden verglichen, um die wachstumsfördernde Aktivität in der
Probe zu quantifizieren.
-
Eine
Aktivierung kann durch Untersuchung der Zweitboten bzw. Second Messenger
oder durch Transkriptionsauslesetests getestet werden.
-
Überleben
kann z. B. durch Überwachung
von Apoptose unter Verwendung von Tests, wie beispielsweise Tunneltests,
oder durch andere Verfahren, die den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt
sind, getestet werden.
-
Andere
geeignete Tests zur Analyse von zellulärer Signalübertragung, der Aktivität von Kinasen
und Phospatasen und schließlich
von zellulären
Aktivitäten
als eine Folge von Agonistenaktivität umfassen eine Messung der
Erzeugung von Zweitboten bzw. Second Messenger, z. B. cAMP, Ca++, Diacylglycerol (DAG) und Inositol-1,4,5-triphosphat
(IP3). Eine Messung von Spitzen der intrazellulären Calciumkonzentration, des
intrazellulären
pH-Wertes und des Membranpotentials in Durchmusterungstests mit
hohem Durchsatz kann unter Verwendung von Instrumenten, wie beispielsweise
dem FLIPR Fluormetric Imaging Plate Reader System (Molecular Devices,
Sunnyvale, CA) durchgeführt
werden. Es ist eine Anzahl von Fluoreszenzsonden zur Untersuchung
von Zweitbotenkonzentrationen verfügbar (Molecular Probes, Eugene,
OR). Die Messung der Konzentrationen von Zweitboten kann auch auf
dem Einzelzellniveau durchgeführt
werden (DeBernard, M. A. und Brooker, G. Proc. Natl. Acad. Sci USA
93:4577-4582, 1996). Darüber
hinaus wären
Tests, die andere Signalereignisse untersuchen, wie beispielsweise
Phosphorylierung, Apoptose oder die Mengen von RNA oder Protein
von spezifischen Genen nützlich.
Z. B. wurde von den meisten Cytokinen gezeigt, daß sie das
Enzym PI 3-K aktivieren (beschrieben in Silvennoinen, O., Ihle,
J. N. Signaling by the Hematopoietic Cytokine Receptors, R. G. Landes
company, Austin, TX 1996). Darüber
hinaus wurde von der Jak-Familie von Tyrosinkinasen gezeigt, daß sie zentrale
Vermittler für
die Cytokin-Rezeptor-Signalisierung sind (Ihle, J. N., Witthuhn,
B. A., Quelle, F. W. Annu. Rev. Immunol. 13:369-398, 1995). Darüber hinaus
werden mehrere andere Tyrosinkinasen, z. B. Mitglieder der Src-Familie
als Reaktion auf bestimmte Cytokinstimulationen aktiviert. Im Falle
von RNA oder Proteinen werden z. B. c-Jun und c-Fos bei Cytokinstimulation
schnell und transient heraufreguliert, während die c-Myc-Induzierung
langsamer ist. Diese Proteine sind für den G1-Übergang und Proliferation erforderlich (beschrieben
in Silvennoinen, O., Ihle, J. N., Signaling by Hematopoietic Cytokine
Receptors, R. G. Landes Company, Austin, TX 1996). Es könnten Durchmusterungen
mit hohem Durchsatz, die Anstiege in diesen Transkripten feststellen,
verwendet werden.
-
In
Transikriptionsauslesetests werden Veränderungen in der Transkription
spezieller Gene nach dem Aussetzen von Zellen an einen Wachstumsfaktor
oder ein Wachstumsfaktor-Mimetikum (Agonist oder hemmender Antikörper) beobachtet.
Z. B. werden in einem myc-Auslesetest Zellen, wie beispielsweise
die IL-3-abhängige
FDCP-Mischzellinie, für
8 Stunden von IL-3-Wachstumsfaktor hungern gelassen, gefolgt von
Aussetzen an Wachstumsfaktor-Mimetika oder nativen Wachstumsfaktoren
für 2 Stunden
bei 37 °C.
Nach dieser Zeit werden die Zellen geerntet, RNA wird isoliert,
und Reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktionen (RT-PCR) werden
mit Primern, die für
das myc-Gen spezifisch sind, durchgeführt. Die RT-PCR-Reaktionen werden
zur Quantifizierung von PCR-Produkten Elektrophorese in horizontalen
Agarosegelen untergezogen. In diesem Fall wird die Expression eines
einzelnen Gens überwacht.
-
Alternativ
können
in einem Test auch Veränderungen
in der Expression von Genen unter Verwendung von CHIP-Technologie
Agonisten-Antikörper
unter Bedingungen hoher Sondenempfindlichkeit und eines dynamischen
Bereiches identifiziert werden. Auf diese Weise könnten 10.000
oder mehr hinsichtlich Veränderungen
in der Expression analysiert werden. Gewünschte Gene, die überwacht
werden könnten,
könnten
u.a. c-myc, c-jun, NF-κB
umfassen. Diese Gene liegen abstromig zu verschiedenen Signalübertragungswegen
und ihre Expression sollte sich bei einer mitogenen Reaktion verändern. Bei
einem Typ von kommerziell erhältlichem
CHIP (Affymetrix, Santa Clara, CA) können Oligonukleotide von gewünschten
Testgenen auf eine Glasoberfläche
aufgedruckt werden. Zielzellen werden Test-Agonisten-Antikörpern ausgesetzt.
RNA wird aus den Zellen, die Test-Agonisten-Antikörpern ausgesetzt sind, isoliert,
in cDNA kopiert und in vitro transkribiert in der Gegenwart von
Biotin. Hybridisierung von in vitro transkribierter, biotinylierter
mRNA wird in den Anordnungen als Sonde verwendet. Die Chips werden
dann durchmustert, um Gene zu bestimmen, die beim Aussetzen an Test-Agonisten-Antikörper eine
Erhöhung
in der Transkription zeigen. In einer weiteren Version der CHIP-Technologie
(Incyte, Palo Alto, CA) wird die Menge an DNA auf dem Glas nicht
normalisiert, statt dessen würde man
eine kompetitive Hybridisierung ansetzen. RNA wird vor und nach
dem Aussetzen an den Agonisten aus den Zellen isoliert. Aus jeder
Probe wird cDNA hergestellt, wobei bei einer cDNA-Reaktion eine
Markierung, z. B. Cy-3, aufgenommen wird, und die andere cDNA-Population
hat eine andere Markierung, z. B. Cy-5, aufgenommen. Signale werden
mit einer Doppellaserabtastung detektiert und verglichen, um Bilder
zu sammeln.
-
Visuelle
Tests, wie beispielsweise traditionelle Methylcellulose-Koloniebildungstests
(Stern Cell Technologies, Vancouver, BC, Canada) können auch
verwendet werden. In diesen Tests werden Koloniewachstum und morphologische
Veränderungen
durch ein Lichtmikroskop bewertet. Visuelle Untersuchung hinsichtlich Proliferations-
oder Differenzierungseffekten in Kulturen in halbfestem Agar oder
Methylcellulose können
unter Verwendung der geeigneten Zellinie durchgeführt werden.
Williams Hermatology 5 (Herausgeber E. Beutler, M. A. Lichtman,
B. S. Coller L T. J. Kipps), McGraw-Hill, Inc., Seiten L22-L26,
1995). Die Zugabe von Methylcellulose ermöglicht es, daß die Nachkommenklone
einer einzelnen Vorläuferzelle
zusammenbleiben, und erleichtert die Erkennung und Zählung von
unterschiedlichen Kolonien. Alle notwendigen Komponenten werden zu
einem basischen Methylcellulose-Medium (wie beispielsweise Iscove's MDM, BSA, Mercaptoethanol, L-Glutamin)
hinzugefügt,
ausgenommen Ergänzungen
von koloniestimulierendem Faktor, und Testantikörper (Phagenüberstände, lösliche Antikörper) werden
hinzugefügt,
um zu sehen, ob sie Wachstumsfaktoren ersetzen können. Zellen in Methylcellulose-Kultur
werden für
10 bis 12 Tage nach der Zugabe von Antikörpern in einer feuchten Atmosphäre von 5
% CO2 in Luft bei 37 °C inkubiert. Nach 10 bis 12
Tagen der Inkubation werden Kolonien unter Verwendung eines umgekehrten
Mikroskops gezählt.
Nach weiteren 8 bis 10 Tagen werden die Kolonien erneut gezählt. Es
werden Vergleiche zwischen Medien, die Antikörper und Kontrollen mit und ohne
Wachstumsfaktoren enthalten, durchgeführt. Darüber hinaus können Kolonien
von Methylcellulose abgenommen und einzelne Zellen zytologisch durch
Färbung
mit Wrights Färbemittel
untersucht werden (siehe Atlas der Hämatologischen Zytologie, F.
G. J. Hayhoe und R. J. Flemans, Wiley-InterScience 1970).
-
Die
Rezeptorbindungsaffinitäten
von Antikörperfragmenten
können
anhand von Assoziations- und Dissoziationsratenkonstanten, gemessen
unter Verwendung eines BIACORE-Oberflächenplasmonresonanzsystems
(Pharmacia Biosensor), berechnet werden. Ein Biosensorchip wird
für eine
kovalente Kopplung von gD-mpl-Rezeptor unter Verwendung von N-Ethyl-N'''-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid-hydrochlorid
(ECD) und N-Hydroxysuccinimid (NHS) gemäß den Anleitungen des Herstellers
(Pharmacia Biosensor) aktiviert. gD-mpl wird einem Pufferaustausch
in 10 mM Natriumacetat-Puffer (pH 4,5) unterzogen und auf etwa 30 μg/ml verdünnt. Ein
aliquoter Teil (5 μl)
wird mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 1 μl/min
injiziert, um etwa 400 Reaktionseinheiten (RU) von gekoppeltem Protein
zu erzielen. Schließlich
wird 1 M Ethanolamin als ein Blockierungsmittel injiziert. Für Kinetikmessungen
werden 1,5-fache Reihenverdünnungen
von Antikörper
in PBS/Tween-Puffer (0,05 % Tween-20 in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung) bei
25 °C unter
Anwendung einer Strömungsgeschwindigkeit
von 20 μl/min
injiziert. Gleichgewichtsdissoziationskonstanten, Kd s,
von SPR-Messungen werden als koff/kan berechnet. Standardabweichungen, son für
kon und soff für koff, erhält
man typischerweise aus Messungen mit > 4 Proteinkonzentrationen (kon)
oder mit > 7 Proteinkonzentrationen
(koff). Dissoziationsdaten werden an ein
einfaches AB -> A
+ B-Modell angepaßt,
um koff +/– s.d. (Standardabweichung
der Messungen) zu erhalten. Ratenkonstanten pseudoerster Ordnung
(ks) werden für
jede Assoziationskurve berechnet und als eine Funktion der Proteinkonzentration
aufgetragen, um kon +/– s.e. (Standardfehler der
Anpassung) zu erhalten.
-
Für eine Umwandlung
von Antikörperklonen
zu vollständigen
IgG können
die codierenden Regionen für
sowohl die leichten als auch die schweren Ketten oder Fragmente
davon separat aus einem bakteriellen Vektor in einen Säugervektor(en)
kloniert werden. Ein einzelnes Vektorsystem, wie beispielsweise
pDR1 oder dessen Derivate, kann zum Klonieren von Kassetten von
sowohl leichten als auch schweren Ketten in das gleiche Plasmid
verwendet werden. Alternativ können
duale Expressionsvektoren verwendet werden, bei denen schweren und
leichte Kette durch separate Plasmide produziert werden. Säugersignalsequenzen
müssen
entweder bereits in dem/den Endvektoren) vorhanden sein oder an
das 5'-Ende der
DNA-Inserts der leichten und schweren Ketten angehängt werden.
Dies kann durch anfängliche Übertragung
der Ketten in einen Shuttle-Vektor oder Shuttle-Vektoren, der/die
die geeigneten Säugerführungssequenzen
enthält/enthalten,
erreicht werden. Nach Restriktionsenzymverdau werden die Regionen
der leichten Kette und der schweren Kette oder Fragmente davon in
Endvektoren) eingeführt,
wo die verbleibenden konstanten Regionen für IgG1 entweder mit oder ohne
Introns bereitgestellt werden. In einigen Fällen, bei denen Introns verwendet
werden, kann die Primerausgestaltung für eine PCR-Vervielfältigung
der variablen Regionen der leichten und schweren Ketten aus pRL4
erfordern, daß Exon-Spleiß-Donorstellen
enthalten sind, um ein geeignetes Spleißen und eine Produktion der
Antikörper
in Säugerzellen
zu bekommen.
-
Mit
jedem Vektorexpressionssystem (Einzel- oder Dualplasmid) kann die
Produktion von schweren und leichten Antikörperketten durch Promotoren
gesteuert werden, die in Säugerzellen
arbeiten, wie beispielsweise, jedoch nicht beschränkt auf
CMV-, SV40- oder IgG-Promotoren. Zusätzlich wird der Vektor oder
werden die Vektoren einen selektierbaren Marker für ein Wachstum
in Bakterien enthalten (wie beispielsweise, jedoch nicht beschränkt auf
Ampicillin-, Chloramphenicol-, Kanamycin- oder Zeocin-Resistenz).
Selektierbare Macker für
Säugerzellen
(wie beispielsweise, jedoch nicht beschränkt auf DHFR-, GS-, gpt-, Neomycin-
oder Hygromycin-Resistenz) können
ebenfalls in dem/den IgG-Vektoren) vorhanden sein oder auf einem
separaten Plasmid durch Co-Transfektion
bereitgestellt werden.
-
Die
Fachleute auf dem Gebiet wären
in der Lage, Antikörper
in anderen Organismen zu synthetisieren, wie beispielsweise in Hefe,
Säugern,
Insekten und Pflanzen (Carlson, J. R. und Weissman, I. L., Mol.
Cell. Biol., 8:2647-2650, 1988, Trill, J. J., Shatzman, A. R., Ganguly,
S. Curr. Opin. Biotechnol. 6:553-560, 1995, Hiatt, A., Cafferkey,
R. Bowdish, K. Nature 342:76-78, 1989).
-
Wie
es zuvor erwähnt
wurde, stellen Antikörper,
die gemäß der Offenbarung
hierin hergestellt sind, eine erhöhte Halbwertszeit (Wirkungsdauer)
für die
Aktivität
von kleinen Peptiden oder Peptidmimetika, wie beispielsweise dem
hierin beschriebenen TPO-Mimetikum, bereit. In einem weiteren Aspekt
kann die Serumhalbwertszeit eines Antikörpers selbst verlängert werden,
indem man Derivate herstellt, die PEGyliert sind. Siehe z. B. Lee
et al., Bioconjug. Chem (1999) 10(6):973-81, was durch Bezugnahme hierin aufgenommen
ist. Ein weiterer Vorteil von beispielsweise dem hierin beschriebenen
TPO-Mimetikum-Antikörper
ist, daß eine
Behandlung mit normalen TPO zur Erzeugung von TPO-neutralisierenden
Antikörpern
führen
kann, welche die Aktivität
von natürlich
vorkommendem TPO eines Patienten stören. Der vorliegende TPO-Mimetikum-Antikörper reduziert
erheblich die Wahrscheinlichkeit, daß eine verheerende Immunantwort
gegen natives TPO hervorgerufen wird, da dieses eine andere Aminosäuresequenz
hat.
-
Die
von den Patentansprüchen
umfaßten
Moleküle
können
in der Diagnostik verwendet werden, bei der die Antikörper oder
Fragmente davon mit detektierbaren Markern konjugiert sind, oder
sie können
als primäre
Antikörper
mit sekundären
Antikörpern,
die mit detektierbaren Marken konjugiert sind, verwendet werden.
Detektierbare Marker umfassen radioaktive und nicht-radioaktive
Markierungen und sind den Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt. Übliche nicht-radioaktive
Markierungen umfassen detektierbare Enzyme, wie beispielsweise Meerrettichperoxidase,
alkalische Phosphatase und fluoreszierende Moleküle. Fluoreszierende Moleküle absorbieren
Licht bei einer Wellenlänge
und emittieren es bei einer anderen, wodurch sie eine Visualisierung
mit beispielsweise einem Fluoreszenzmikroskop ermöglichen.
Spektrophotometer, Fluoreszenzmikroskope, Fluoreszenzplattenlesegeräte und Flußsortierer
sind gut bekannt und werden häufig
zur Detektion spezifischer Moleküle
verwendet, die fluoreszent gemacht wurden, indem sie an einen Fluoreszenzfarbstoff gekoppelt
wurden. Fluorochrome, wie beispielsweise grün fluoreszierendes Protein,
ins Rote verschobene Mutanten von grün fluoreszierendem Protein,
Aminocoumarin-Essigsäure
(AMCA), Fluoresceinisothiocyanat (FITC), Tetramethylchodaminisothiocyanat
(TRITC), Texas Red, Cy3.0 und Cy5.0 sind Beispiele für geeignete Markierungen.
-
Die
Moleküle
können
in Zellisolierungsstrategien eingesetzt werden, wie beispielsweise
Durchflußzytometrie
(FACS), wenn Fluoreszenzmarker verwendet werden. In der Durchflußzytometrie
werden Zellen, die mit fluoreszierenden Molekülen markiert sind, elektronisch
auf einem Flußcytometer
sortiert, wie beispielsweise einem Becton-Dickinson (San Jose, Kalifornien)
FACS IV-Cytometer
oder einem äquivalenten
Instrument. Die fluoreszierenden Moleküle sind Antikörper, die
spezifische Zelloberflächenantigene
erkennen. Die Antikörper
sind an Fluoreszenzmarker, wie beispielsweise Fluoresceinisothiocyanat
(FITC) oder Phycoerythrin (PE), konjugiert.
-
Magnetische
Sortierung ist ebenfalls möglich.
In magnetischen Sortierungsverfahren ist der Antikörper direkt
oder indirekt an magnetische Mikroperlen gebunden. Zellen werden
mit Antikörpern
vorbeschichtet, welche Zelloberflächenmoleküle, z. B. Rezeptoren, die an
Proliferation, Differenzierung, Aktivierung oder Überleben
beteiligt sind, erkennen. Die Antikörper werden an magnetische
Perlen angebunden, die mit einem sekundären Immunglobulin konjugiert
sind, das an den primären
Antikörper
bindet, der das Peptid präsentiert,
wie beispielsweise an die HA-Molekülmarkierung, die in jeden Antikörper eingebaut
ist. Die Zellen werden dann mit einem Magneten entfernt. Magnetische
Sortierung kann eine positive Selektion sein, bei der interessierende
Zellen von dem Antikörper
und damit dem Magneten gebunden werden, oder negative Selektion,
bei der unerwünschte
Zellen an dem Magneten isoliert werden.
-
Alternativ
können
radioaktiv markierte Antikörper
für diagnostische
Zwecke verwendet werden.
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Hierin
offenbarte Antikörper
sind für
die Vervielfältigung
einer Vielzahl klinisch relevanter Zelltypen geeignet. Eine Behandlung
kann in vivo oder in ex vivo stattfinden. Z. B. sind Agonistenantikörper geeignet
zur Behandlung von Patienten, die unter einem Mangel bezüglich einer
Zellpopulation leiden, der durch eine Krankheit, eine Störung oder
eine Behandlung, die z. B. mit einer Unterdrückung von Hämatopoiese in Verbindung steht,
bei der weniger als die normale Anzahl von Zellen einer gegebenen
Linie oder Linien in einem Patienten vorhanden ist, verursacht wird.
Die folgenden repräsentieren
nur einige Beispiele der Zustände,
die mit den Antikörpern,
die hierin offenbarte biologisch aktive Peptide enthalten, behandelt
werden können,
und diejenigen, die auf dem Gebiet praktizieren, wären in der
Lage, andere Krankheiten und Zustände zu identifizieren, die
von solch einer Behandlung profitieren würden. Z. B. zeigen HIV-infizierte
Patienten, Patienten, die einer Chemotherapie unterzogen werden,
Knochenmarkstransplantationspatienten, Stammzellentransplantationspatienten
und Patienten, die unter myeloproliferativen Störungen leiden, unternormale
Niveaus an spezifischen hämatopoietischen
Linien.
-
Thrombocytopenie
kann eine Folge von Chemotherapie, Knochenmarkstransplantation oder
chronischer Krankheit, wie beispielsweise idiopathischer Thrombocytopenie
(ITP), sein, welche alle zu niedrige Blutplättchenmengen führen. Die
vorliegenden TPO-Mimetikum-Antikörper
können
zur Behandlung solcher Patienten verwendet werden.
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Patienten,
die Nierendialyse unterzogen werden, leiden häufig unter mit der Behandlung
einhergehender Anämie
mit unternormalen Mengen an roten Blutzellen. Bei aplastischer Anämie kann
eine Knochenmarksunterdrückung
Pancytopenie verursachen oder kann nur die roten Blutzellen, die
weißen
Zellen oder die Blutplättchen
betreffen. Die offenbarten Antikörper
werden das Rüstzeug
therapeutischer Mittel für
diese und andere Krankheiten und Störungen, die durch Mängel an
speziellen Zellpopulationen, wie beispielsweise hämatopoietischen
Zellen, gekennzeichnet sind, vergrößern.
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Die
von der beanspruchten Erfindung umfaßten Moleküle können auch für die Proliferation und Differenzierung
ex vivo verwendet werden. Dies ist geeignet für Gentherapiezwecke, z. B.
für traditionelle
Ansätze mit
viralen Vektoren, und für
autologe Knochenmarkstransplantationen.
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Darüber hinaus
können
bestimmte Antikörper
gemäß der vorliegenden
Offenbarung für
eine Radioimmuntherapie radioaktiv markiert werden und mit Toxinen
konjugiert werden, um solche Toxine an spezielle Zelltypen auszuliefern
und zum Abtöten
dieser Zellen zu führen.
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Ein
biologisch aktiver c-mpl-Agonisten-Antikörper, der in der Lage ist,
Proliferation, Differenzierung und Reifung von hämatopoietischen Zellen zu stimulieren,
kann in einer sterilen pharmazeutischen Präparation oder Formulierung
verwendet werden, um megakaryocytopoietische oder thrombopoietische
Aktivität
in Patienten zu stimulieren, die aufgrund von beeinträchtigter
Produktion, Sequestrierung oder erhöhter Zerstörung von Blutplättchen unter
Thrombocytopenie leiden. Mit Thrombocytopenie einhergehende Knochenmarkshypoplasie
(z. B. aplastische Anämie
nach Chemotherapie oder Knochenmarkstransplantation) kann mit den
offenbarten Antikörpern
effektiv behandelt werden, wie auch Störungen, wie beispielsweise
disseminierte intravaskuläre
Gerinnung (DIC), Immunthrombocytopenie (einschließlich HIV-induzierte
ITP und nicht-HIV-induzierte ITP), chronische idiopathische Thrombocytopenie,
kongenitale Thrombocytopenie, Myelodysplasie und thrombotische Thrombocytopenie.
-
Die
hierin offenbarten biologisch aktiven c-mpl-Agonisten-Antikörper, die
das TPO-Mimetikum-Peptid enthalten,
können
auf die gleiche Art und Weise und für die gleichen Indikationen
verwendet werden wie Thrombopoietin (TPO). Thrombopoietin (TPO)
stimuliert Megakaryocytopoiese und Blutplättchenproduktion. Von diesen
Antikörpern
wird erwartet, daß sie
eine längere
Halbwertszeit haben als natives oder PEGyliertes TPO und werden
daher bei Indikationen eingesetzt, bei denen eine längere Halbwertszeit
indiziert ist.
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Ein
Beispiel für
einen Test, der für
eine Bestimmung der Aktivität
von TPO-Mimetika ist, ist der Rebound-Thrombocytose-Test, der die
Verabreichung einer einzelnen Injektion von Ziege-Anti-Maus-Blutplättchen-Serum
an Mäuse
zur Induzierung von akuter Thrombocytopenie umfaßt (Tag 0). An den Tagen 5
und 6 werden den Mäusen
Testproben injiziert. Am Tag 8 werden die Blutplättchenwerte bestimmt (35S-Aufnahme in Blutplättchen).
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Der
Weg der Antikörperverabreichung
erfolgt nach bekannten Verfahren, z. B. Injektion oder Infusion über intravenöse, intraperitoneale,
intracerebrale, intramuskuläre,
subkutane, intraoculare, intraarterielle, intrathecale, Inhalations-
oder intraläsionale
Wege, topisch oder durch Systeme mit verzögerter Freisetzung, wie es
unten ausgeführt
wird. Der Antikörper
wird vorzugsweise kontinuierlich durch Infusion oder durch Bolusinjektion
verabreicht. Man kann die Antikörper
auf lokale oder systemische Art und Weise verabreichen.
-
Die
Antikörper
der Erfindung können
in einem Gemisch mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger präpariert werden. Techniken für die Formulierung
und Verabreichung der Komponenten der vorliegenden Anmeldung kann
man in „Remington's Pharmaceutical
Sciences", Mack
Publishing Co., Easton, PA, letzte Auflage, finden. Diese therapeutische
Zusammensetzung kann intravenös
oder durch die Nase oder durch die Lunge, vorzugsweise als eine
Flüssigkeit
oder als Pulveraerosol (lyophilisiert), verabreicht werden. Die
Zusammensetzung kann auch parenteral oder subkutan verabreicht werden,
wenn es erwünscht
ist. Wenn sie systemisch verabreicht wird, sollte die therapeutische
Zusammensetzung steril, Pyrogen-frei und in einer parenteral verträglichen
Lösung
unter Berücksichtigung
von pH-Wert, Isotonizität
und Stabilität
vorliegen. Diese Bedingungen sind den Fachleuten auf dem Gebiet
bekannt.
-
Zusammengefaßt werden
Dosierungsformulierungen der Komponenten der vorliegenden Erfindung für eine Lagerung
oder Verabreichung hergestellt, indem man die Komponente mit dem
gewünschten
Reinheitsgrad mit physiologisch verträglichen Trägern, Bindemitteln oder Stabilisatoren
mischt. Solche Materialien sind für die Empfänger bei den verwendeten Dosierungen
und Konzentrationen nicht toxisch und können Puffer umfassen, wie beispielsweise
Tris-HCl, Phosphat-, Citrat-, Acetat- und andere organische Salze,
Antioxidantien, wie beispielsweise Ascorbinsäure, Peptide mit niedrigem
Molekulargewicht (weniger als etwa 10 Reste), wie beispielsweise
Polyarginin, Proteine, wie beispielsweise Serumalbumin, Gelatine
oder Immunglobuline, hydrophile Polymere, wie beispielsweise Polyvinylpyrrolidon,
Aminosäuren,
wie beispielsweise Glycin, Glutaminsäure, Asparaginsäure oder
Arginin, Monosaccharide, Disaccharide und andere Kohlenhydrate,
einschließ lich
Cellulose oder deren Derivate, Glucose, Mannose oder Dextrine, Chelierungsmittel,
wie beispielsweise EDTA, Zuckeralkohole, wie beispielsweise Mannitol
oder Sorbitol, Gegenionen, wie beispielsweise Natrium, und/oder
nicht-ionische Detergenzien, wie beispielsweise TWEEN, PLURONICS
oder Polyethylenglycol.
-
Wenn
sie für
eine Verabreichung in vivo verwendet wird, muß die Antikörperformulierung steril sein und
kann gemäß herkömmlicher
pharmazeutischer Praxis formuliert werden. Dies wird auf einfache
Weise mittels Filtration durch sterile Filtrationsmembrane vor oder
nach Lyophilisierung und Rekonstitution erreicht. Der Antikörper wird üblicherweise
in lyophilisierter Form oder in Lösung gelagert. Andere Träger, wie
beispielsweise natürlich
vorkommendes Gemüseöl, wie Sesam-,
Erdnuß- oder Baumwollsamenöl, oder
ein synthetischer Fettträger,
wie Ethyloleat oder ähnliches,
können
erwünscht
sein. Puffer, Konservierungsmittel, Antioxidantien und ähnliches
können
gemäß anerkannter
pharmazeutischer Praxis einbezogen werden.
-
Für die Anwendung
geeignete pharmazeutische Zusammensetzungen umfassen Zusammensetzungen,
in denen ein oder mehrere vernünftig
entworfene Antikörper
in einer Menge enthalten sind, die zum Erzielen ihres beabsichtigten
Zwecks wirksam ist. Spezieller bedeutet eine therapeutisch wirksame
Menge eine Menge von Antikörper,
die zur Verhinderung, Linderung oder Verbesserung von Symptomen
einer Krankheit oder Verlängerung
des Überlebens
des behandelten Subjekts wirksam ist. Die Bestimmung einer therapeutisch
wirksamen Menge liegt innerhalb der Fähigkeit der Fachleute auf dem
Gebiet, insbesondere im Hinblick auf die hierin angegebene ausführliche
Offenbarung. Therapeutisch wirksame Dosierungen können unter
Anwendung von in vitro- und
in vivo-Methoden bestimmt werden.
-
Eine
wirksame Menge an therapeutisch zu verwendendem Antikörper wird
z. B. von den therapeutischen Zielen, dem Verabreichungsweg und
dem Zustand des Patienten abhängen.
Darüber
hinaus berücksichtigt
der beteiligte Arzt verschiedene Faktoren, die dafür bekannt
sind, daß sie
die Wirkung von Arzneimitteln modifizieren, einschließlich Schwere
und Art der Krankheit, Körpergewicht,
Geschlecht, Ernähung,
Zeit und Weg der Verabreichung, andere Medikationen und andere relevante
klinische Faktoren. Dementsprechend wird es für den Therapeuten notwendig
sein, die Dosierung zu titrieren und den Verabreichungsweg zu modifizieren,
je nachdem wie es zum Erreichen der optimalen therapeutischen Wirkung
erforderlicht ist. Typischerweise wird der Klinker Antikörper verabreichen,
bis eine Dosierung erreicht ist, die die gewünschte Wirkung erzielt. Der
Verlauf dieser Therapie wird einfach durch herkömmliche Tests überwacht.
-
Für jeden
Antikörper,
der ein Peptid enthält,
kann die therapeutisch wirksame Dosis anfänglich anhand von Zellkulturtests
abgeschätzt
werden. Z. B. kann eine Dosierung in Tiermodellen formuliert werden,
um einen zirkulierenden Konzentrationsbereich zu erzielen, der den
EC50 umfaßt, wie er in Zellkultur bestimmt
wurde (z. B. die Konzentration des Testmoleküls, welches zelluläre Proliferation
oder Differenzierung fördert
oder hemmt). Diese Information kann dazu verwendet werden, geeignete
Dosierungen im Menschen genauer zu bestimmen.
-
Toxizität und therapeutische
Wirksamkeit der hierin beschriebenen Antikörpermoleküle kann durch pharmazeutische
Standardverfahren in Zellkulturen oder Versuchstieren bestimmt werden
(z. B. zur Bestimmung der LD50 (der Dosis,
die für
50 % der Population letal ist) und der ED50 (der
Dosis, die in 50 % der Population therapeutisch wirksam ist). Das
Dosisverhältnis
zwischen toxischen und therapeutischen Wirkungen ist der therapeutische
Index und dieser kann als das Verhältnis zwischen LD50 und
ED50 ausgedrückt werden. Moleküle, die
hohe therapeutische Indizes aufweisen, sind bevorzugt. Die aus diesen
Zellkulturtests und Tierstudien erhaltenen Daten können bei
der Formulierung eines Dosierungsbereichs für eine Anwendung im Menschen
verwendet werden. Die Dosierung dieser Moleküle liegt vorzugsweise in einem
Bereich zirkulierender Konzentrationen, welche die ED50 mit
wenig oder ohne Toxizität
umfassen. Die Dosierung kann innerhalb dieses Bereichs in Abhängigkeit
von der verwendeten Dosierungsform und dem verwendeten Verabreichungsweg
variieren. Die genaue Formulierung, der Verabreichungsweg und die
Dosierung können
von dem jeweiligen Arzt unter Berücksichtigung des Zustands des
Patienten gewählt
werden (siehe z. B. Fingl et al., 1975, in „The Pharmacological Basis
of Therapeutics",
Kapitel 1, Seite 1).
-
Dosierungsmenge
und -intervall können
individuell eingestellt werden, um Plasmamengen des Antikörpers bereitzustellen,
die ausreichend sind, um zelluläre
Proliferation oder Differenzierung oder eine minimal wirksame Konzentration
(MEC) zu fördern
oder zu hemmen. Die MEC wird für
jeden Antikörper
variieren, kann aber anhand von in vitro-Daten unter Verwendung
beschriebener Tests abgeschätzt
werden. Dosierungen, die zum Erreichen der MEC erforderlich sind,
werden von individuellen Eigenschaften und dem Verabreichungsweg
abhängen.
Es können
jedoch HPLC-Tests oder biologische Tests verwendet werden, um Plasmakonzentrationen
zu bestimmen.
-
Dosierungsintervalle
können
ebenfalls unter Verwendung des MEC-Wertes bestimmt werden. Antikörpermoleküle sollten
unter Verwendung einer Vorschrift verabreicht werden, welche die
Plasmamengen für
10 bis 90 % der Zeit, vorzugsweise zwischen 30 bis 90 % und besonders
bevorzugt zwischen 50 bis 90 % über der
MEC hält.
-
In
Fällen örtlicher
Verabreichung oder selektiver Aufnahme kann die effektive örtliche
Konzentration des Antikörpers
nicht mit der Plasmakonzentration in einem Verhältnis stehen.
-
Eine
typische tägliche
Dosis kann von etwa 1 μg/kg
bis zu 1.000 mg/kg oder mehr reichen, abhängig von den oben erwähnten Faktoren.
Typischerweise wird der Kliniker das Molekül verabreichen, bis eine Dosis erreicht
ist, welche die gewünschte
Wirkung erzielt. Der Verlauf dieser Therapie wird auf einfache Weise
durch herkömmliche
Tests überwacht.
-
Abhängig von
der Art und Schwere der Krankheit könnten von etwa 0,001 mg/kg
bis etwa 1.000 mg/kg, bevorzugter etwa 0,01 mg/kg bis 100 mg/kg,
besonders bevorzugt etwa 0,010 bis 20 mg/kg des Agonisten-Antikörpers eine
voraussichtliche Dosierung für
die Verabreichung an den Patienten darstellen, beispielsweise durch
eine oder mehrere separate Verabreichungen oder durch kontinuierliche
Infusion. Für
wiederholte Verabreichungen über
mehrere Tage oder länger,
abhängig
von dem Zustand, wird die Behandlung wiederholt, bis eine gewünschte Unterdrückung von
Krankheitssymptomen eintritt oder die gewünschte Verbesserung des Zustands
des Patienten erreicht ist. Jedoch können auch andere Dosierungsvorschriften
geeignet sein.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele sind nur zu Erläuterungszwecken aufgenommen
und sollen den Schutzumfang der Erfindung nicht beschränken.
-
BEISPIEL 1
-
Erstellung von Bibliotheken
von TPO-Mimetikum-Sequenzen, eingebracht in ein Gerüst von humanem
Antikörper
-
Ein
Agonisten-TPO-Mimetikum-Peptid IEGPTLRQWLAARA (SEQ ID NO: 1) wurde
in die schwere Kette von Anti-Tetanustoxoid (TT)-Fab CDR3 (HCDR3)
eingebracht, wobei die gesamte HCDR3-Sequenz GDTIFGVTMGYYAMDV (SEQ
ID NO: 4) ersetzt wurde. 2A zeigt
die Sequenz des verwendeten humanen Tetanustoxoid-Antikörpers. Es
wurden zwei Ansätze
der Einfügung
verwendet. In dem ersten Ansatz wurde das Agonistenpeptid in die
HCDR3-Region mit zwei jede Seite flankierenden Glycinresten eingeführt. Dies
wurde vorgenommen, um die strukturellen Einschränkungen an dem eingeführten Peptid
zu reduzieren, so daß dieses
einfacher die notwendige Konformation einnehmen konnte. In dem zweiten
Ansatz wurden zwei Aminosäurepositionen
an jeder Seite der Peptideinfügung
randomisiert, damit die beste Präsentation
des Peptides erreicht werden konnte (3). Diese
zwei Ansätze
wurden vorgenommen, um zu bestimmen, ob das Peptid alleine ausreichend
war oder ob spezifische Reste für
eine günstige
Präsentation
des Agonistenpeptides auf dem Antikörpergerüst erforderlich waren, um dabei
dem Antikörper
seine Aktivität
zu verleihen.
-
4 erläutert das
Verfahren der Konstruktion der Bibliothek. Kurz gefaßt wurde
das Anti-Tetanustoxoid-Fab
als zwei Fragmente vervielfältigt.
Fragment A wurde unter Verwendung eines Vorwärts-Primers vervielfältigt (N-Omp:5'-TAT CGC GAT TGC
AGT GGC ACT GGC-3')
(SEQ ID NO: 5), der an die Omp A-Führungssequenz für die leichte
Kette annealt, in Kombination mit einem Rückwärts-Primer (TPOCDR3-B:5'-GC CAG CCA TTG CCG
CAG CGT CGG CCC TTC AAT YNN YNN TCT OGC ACA ATA ATA TAT GGC-3') (SEQ ID NO: 6),
der an das Ende der Gerüstregion
3 der schweren Kette (FR) annealte. Der Rückwärts-Primer enthielt einen Schwanz,
der das neue CDR3 codierte. Fragment B wurde unter Verwendung eines
Vorwärts-Primers
erzeugt (TPOCDR3-F:5'-CCG ACG CTG CGG
CAA TGG CTG GCG GCG CGC GCG NNY NNY TGG GGC CAA GGG ACC ACC GT-3') (SEQ ID NO: 7),
der an das FR4 annealte, und des Rückwärts-Primers Seq-G3Rev (5'-TCA AAA TCA CCG
GAA CCA GAG C-3')
(SEQ ID NO: 8), welcher in der Gen III-Region des Plasmides abstromig
zu dem Stop-Signal der schweren Kette annealte. Der TPOCDR3-F-Primer hatte ebenfalls
einen Schwanz von Basen, welche die neue CDR3-Region codierten.
TAQ-DNA-Polymerase
(Perkin Elmer) wurde in dem folgenden PCR-Programm verwendet: 95 °C für 30 Sekunden,
anschließend
30 Zyklen bei 94 °C
für 15
Sekunden, 55 °C
für 15
Sekunden und 72 °C
für 90
Sekunden, gefolgt von einem Verlängerungszeitraum
bei 72 °C
für 10
Minuten und Halten bei 4 °C.
Nachdem die Fragmente mit PCR erzeugt und mittels einem Gel gereinigt
worden waren, wurden sie für
eine Überlappungs-Verlängerungs-PCR
vereinigt. Die neuen durch den CDR3-Primer codierten Regionen waren
komplementär
und lieferten eine Überlappung
von 23 Basen. Die Primer N-Omp und SegG3Rev wurden in dem Überlappungs-PCR-Protokoll
zur Erzeugung des vollständigen
Fab-DNA-Produkts verwendet. Taq-DNA-Polyermase (Perkin Elmer) wurde
in dem folgenden PCR-Programm verwendet: 94 °C für 30 Sekunden, dann 20 Zyklen
bei 94 °C
für 30
Sekunden, 56 °C
für 30 Sekunden
und 72 °C
für 3 Minuten
und 15 Sekunden, dann ein Verlängerungszeitraum
bei 72 °C
für 15
Minuten, gefolgt von Halten bei 4 °C. Nach Gelaufreinigung des
Fab-Produktes wurde ein Sfi 1-Verdau bei 50 °C für 5 Stunden durchgeführt. Inserts
wurden über
Nacht in mit Sfi 1 verdauten pRL4-Vektor ligiert. Die Ligationsprodukte
wurden mit Ethanol präzipitiert,
in H2O resuspendiert und anschließend in
kompetente ER2537-Bakterien (Suppressor-Stamm, New England Biolabs)
durch Elektroporation eingebracht. Nach einer Stunde Schütteln in
5 ml SOC wurde ein gleiches Volumen SB hinzugefügt. Carbenicillin wurde mit
20 μg/ml hinzugefügt und die
Kultur für
eine Stunde bei 37 °C
geschüttelt,
gefolgt von einer Stunde bei 37 °C
in 50 μg/ml Carbenicillin.
Die Bibliothekskultur wurde in einen Kolben überführt, der 100 ml frisches SB,
50 μg/ml
Carbenicillin und 1012 VCS M13-Helferphagen
enthielt. Nach 2 Stunden bei 37 °C
wurde Kanamycin hinzugefügt,
um hinsichtlich solcher Bakterien zu selektieren, die mit Helferphage
infiziert waren. Am folgenden Tag wurden die Übernachtkulturen abzentrifugiert,
und die Phagen in dem Überstand
wurden auf Eis unter Verwendung von 4 % PEG/0,5 M NaCl präzipitiert.
Nach Abzentrifugieren der Phagen wurde das Pellet in 1 % BSA/PBS
resuspendiert, filtriert und gegen PBS dialysiert. Die Phagen der
Bibliothek wurden bei 4 °C
gelagert.
-
Die
Konstruktion von Fab, die das nicht zufällig verknüpfte Peptid enthielten, wurde
durchgeführt,
wie es oben beschrieben ist, indem die Primer TPOCDR3-B und TPOCDR3-F
durch alternative spezifische Primer ersetzt wurden. Für den mit
der Einfügung
PP-(IEGPTLRQWLAARA)-GG
(SEQ ID NO: 25) versehenen Antikörper
waren die verwendeten Primer TPOCDR3g-B (5'-GC CAG CCA TTG CCG CAG CGT CGG CCC
TTC AAT NGG NGG TCT CGC ACA ATA ATA TAT GGC-3') (SEQ ID NO: 9) und TPOCDR3g-F (5'-CCG ACG CTG CGG
CAA TGG CTG GCG GCG CGC GCG GGN GGN TGG GGC CAA GGG ACC ACC GT-3') (SEQ ID NO: 10).
Für den
mit GG-(IEGPTLRQWLAARA)-GG
(SEQ ID NO: 29) versehenen Antikörper
waren die verwendeten Primer TPO-CDR3-ggB (5'-GC CAG CCA TTG CCG CAG CGT CGG CCC
TTC AAT NCC NCC TCT CGC ACA ATA ATA TAT GGC-3') (SEQ ID NO: 11) und TPOCDR3g-F (5'-CCG ACG CTG CGG
CAA TGG CTG GCG GCG CGC GCG GGN GGN TGG GGC CAA GGG ACC ACC GT-3') (SEQ ID NO: 12).
-
Selektion der Bibliothek
von CDR3 der schweren Kette von TPO-Mimetikum-Peptid
-
Um
hinsichtlich einer optimalen Peptidpräsentation zu selektieren, wurde
Schwenken an humanen Blutplättchen
durchgeführt.
Weil Blutplättchen
etwa 1.800 TPO-Rezeptoren pro Zelle auf ihrer Oberfläche exprimieren
(cMpl-Rezeptoren), repräsentierten
sie ein gutes Zellziel. Darüber
hinaus sind Blutplättchen
von einer örtlichen
Blutbank einfach erhältlich.
Zu 1 ml der konzentrierten angegebenen menschlichen Blutplättchen von
der Blutbank wurden 50 μl
frisch hergestellte Fab-Phagen
in einem konischen Röhrchen
von 15 ml mit 0,1 % NaN3 hinzugefügt. Das
Röhrchen
wurde bei Raumtemperatur für
1 bis 2 Stunden gemischt. Typischerweise wurden 10 ml 50 %-iges
huma nes Serum (entnommen von den verbleibenden Blutplättchen)
+ 50 % {IMDM/10 % FBS/0,1 % Azid/2 mM EDTA} zu den Phagen/Zellen
hinzugefügt.
Die Blutplättchen
wurden bei 5.500 × g
für 5 Minuten
bei Raumtemperatur pelletiert. Der Überstand wurde abgegossen,
und das Pellet wurde unter ~ 500 μl
der Waschlösung
für 20
Minuten ruhen gelassen. Die Blutplättchen wurden sehr sanft resuspendiert,
und anschließend
wurden 10 ml aus 25% humanem Serum (entnommen von den verbleibenden
Blutplättchen)
+ 75 % {IMDM/10 % FBS/0,1 % Azid/2 mM EDTA} zu den Phagen/Zellen
hinzugefügt.
Die Zentrifugation, das Ruhen des Pellets und die Resuspendierung
der Blutplättchen
wurden wiederholt. In den Schwenkrunden 3 und 4 wurde eine dritte
Waschstufe durchgeführt.
Die gewaschenen Phagen/Zellen wurden in ein Eppendorf-Röhrchen überführt und
bei 5.200 × g
zentrifugiert. Die Phagen wurden von den Blutplättchen für 10 Minuten bei Raumtemperatur
unter Verwendung von saurem Elutionspuffer (0,1 M HCl, 1 mg/ml BSA
und Glycin bei einem pH-Wert
von 2,2) eluiert. Die Blutplättchen
wurden bei maximaler Geschwindigkeit pelletiert und die eluierten
Phagen in ein konisches Röhrchen
von 50 ml überführt und
mit 2 M Tris-Base neutralisiert. Man ließ dann die Phagen frische ER2537-Bakterien
für 15
Minuten bei Raumtemperatur infizieren und über Nacht vervielfältigen,
wie es oben beschrieben ist. Es wurden 4 Runden des Blutplättchenschwenkens
durchgeführt.
-
Nach
der vierten Runde des Schwenkens wurden Pools von 3 Fab-Klonen,
die als lösliche
Proteine in dem Nicht-Suppressor-Bakterienstamm TOP10F' (Invitrogen, Carlsbad,
CA) exprimiert wurden, durch FACS hinsichtlich Bindung an Blutplättchen durch
Verwendung der Fab'-HA-Epitopmarkierung
mit hochaffinem Anti-HA der Ratte, gefolgt von Anti-Ratte-FITC (Sigma,
St. Louis, Missouri) getestet. 25 μl konzentrierte menschliche
Blutplättchen
(einmal mit PBS/5 mM EDTA/2 % FBS gewaschen) wurden mit 100 μl Bakterienüberstand (60 μl Bakterienüberstand
von 3 gepoolten Fab-Klonen wurden mit 40 μl 5 % Milch/PSS bei 4 °C für 15 Minuten vorinkubiert)
bei Raumtemperatur für
20 bis 30 Minuten inkubiert, 100 ml FACS-Puffer (PBS/2 % FBS/5 mM EDTA)
wurde hinzugefügt
und die Zellen bei 5.200 × g
für 5 Minuten
abzentrifugiert. Pelletierte Zellen wurden in 50 μl von 1:10
verdünntem
(in PBS/1 % BSA/0,1 % NaN3) resuspendiert.
2 % Anti-HA-Antikörper [Ratte-IgG-Anti-HA-Hochaffinitätsklon 3F10
(Roche Molecular Biochemicals)] wurde hinzugefügt. Nach 30 Minuten bei Raumtemperatur
wurden die Zellen mit 1 ml FACS-Puffer wie oben gewaschen. Nach
Zentrifugation wurden die Zellen in 100 μl 1:160 verdünntem (in PBS/1 % BSA/0,1 %
NaN3) 3 % Anit-Ratte-IgG-FITC-Antikörper (Sigma)
verdünnt
und 20 Minuten bei Raumtemperatur in der Dunkelheit inkubiert. Die
Zellen wurde mit 1 ml FACS-Puffer gewaschen und anschließend in
200 μl FACS-Puffer
für die
Analyse resuspendiert. Als eine Positivkontrolle wurde ein kommerziell
erhältlicher
Schaf-Anti-IIb/IIIa-Ab, gefolgt von Anti-Schaf-FITC verwendet. Viele
Pools von Fab waren klar positiv hinsichtlich Bindung an Blutplättchen mittels
FACS. Eine nachfolgende FACS-Analyse wurde dann durchgeführt, um
einzelne Klone zu identifizieren, welche die Blutplättchen banden.
-
Untersuchung
von einzelnen Kandidaten anhand der Bindungsaktivität
-
Mehrere
Fab als Bakterienüberstände wurden
hinsichtlich Reaktivität
mit dem ursprünglichen
Antigen Tetanustoxoid getestet, um zu bestimmen, ob diese Bindungsspezifität beibehalten
wurde.
-
Das
Antikörpergerüst Anti-TT-Fab
bindet an sein Antigen TT, aber nicht an BSA. Jedoch zeigten vier mit
TPO-Mimetikum-Peptid versehene Fab-Klone keine signifikante Bindung
an TT oder BSA. Wie man es in vorausgegangenen Experimenten gesehen
hatte, war der Austausch von Anti-TT-Fab-HCDR3 ausreichend, um die Spezifität des Antikörpers zu
verändern.
-
Um
die Bindungsfähigkeiten
von Fab weiter zu untersuchen, wurde eine FACS-Analyse an CMK-Zellen,
einer Megakaryozytenzellinie (von der deutschen Sammlung für Mikroorganismen
und Zellkulturen), welche auch den cMpl-Rezeptor exprimiert, durchgeführt. Fab-Klone,
die CMK-Zellen banden, wurden dann analysiert, um zu verifizieren,
daß die
Blutplättchen-
und CMK-Zellbindung über
den cMpl-Rezeptor stattfand. Für dieses
Experiment wurden 293 EBNA-Zellen mit oder ohne cMpl-R transfiziert,
welches aus Tf-1-Zellen mittels RT-PCR kloniert worden war. 1 × 106 transfizierte Zellen wurden mit Bakterienüberstand
von jedem Fab-Klon (vorblockiert, wie es oben beschrieben ist) für 20 bis
30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die Zellen wurden bei 2.000
U. p. M. für
5 Minuten abzentrifugiert. Die pelletierten Zellen wurden in 90 μl FACS-Puffer
(PBS/2 % FBS/1 mM EDTA) resuspendiert und anschließend wurden
10 μl 2
% Anti-HA-Antikörper
[Ratte-IgG-Anti-HA-Hochaffinitätsklon 3F10
(Boehringer Mannheim Biochemicals)] bis zu einer Endverdünnung von
1:10 hinzugefügt.
Nach 20 Minuten bei Raumtemperatur wurden die Zellen mit 1 ml FACS-Puffer
gewaschen. Nach Zentrifugation wurden die Zellen in 100 μl 1:50 verdünntem (in
PBS/1 % BSA/0,1 NaN3) 3 %-igem Anti-Ratte-IgG-PE-Antikörper (Research
Diagnostics Incorporated, RDI) resuspendiert und 20 Minuten bei
Raumtemperatur in der Dunkelheit inkubiert. Die Zellen wurden mit
1 ml FACS-Puffer gewaschen und anschließend in 200 μl FACS-Puffer
für die
Analyse resuspendiert. Während
des Schwenkens selektierte Fab zeigten eine starke Bindung an Zellen,
die mit dem cMpl-R
transfiziert waren, aber nicht an mit Kontrollvektor transfizierte
Zellen, denen das cMpl-R fehlte. Dies zeigt, daß Zelloberflächenbindung
spezifisch durch den cMpl-Rezeptor stattfand. Anti-TT-Fab bindet
nicht an mit Kontrollvektor oder mit cMpl-R transfizierte 293-Zellen.
Jedoch zeigt der Fab-Klon X1c eine Verschiebung von 3 % der Bindung
von mit Kontrolle (Nicht-cMpl-Rezeptor) transfizierten Zellen zu
95 % Bindung von Zellen, die den cMpl-R exprimieren.
-
Untersuchung von einzelnen
Kandidaten anhand der Sequenz
-
Sequenzanalyse
von Fab-Klonen, welche spezifisch an den cMpl-Rezeptor banden (siehe 5),
offenbarte die Selektion von bevorzugten Aminosäuren an der abstromig gelegenen
Verknüpfungsstelle.
Die DNA-Sequenzdaten wurden analysiert, und die Aminosäure- und
DNA-Sequenzen sind
folgende:
-
-
-
Bei
sämtlichen
Klonen, die eine starke Bindung zeigten, wurde gefunden, daß sie ein
Prolin unmittelbar abstromig zu dem 14 Aminosäuren langen TPO-Mimetikum-Peptid
enthielten. Selektion durch Schwenken eines Prolins an der abstromig
gelegenen Linker-Position repräsentiert
eine Bestimmung einer überraschenden
Aminosäureauswahl,
welche dem eingefügten
TPO-Mimetikum-Peptid
verbesserte Bindungseigenschaften verleiht. Schwache Bindemoleküle enthielten
dieses Prolin nicht, obwohl sie nach wie vor das TPO-Mimetikum-Peptid
enthielten. Es sollte festgehalten werden, daß der Klon X7a eine stille
Mutation in diesem Peptid enthielt (GCG zu GCA, wobei Ala an Position
11 in dem Peptid beibehalten wurde) und daß X2c eine Mutation in diesem
Peptid hatte, die ein Thr in ein Ala an Position 11 des Peptides
umänderte.
-
Biologische Tests
-
Klone
wurden hinsichtlich Agonistenaktivität unter Verwendung eines auf
Transkription beruhenden Tests, der die von dem c-Fos-Promotor gesteuerte
Luciferaseaktivität
mißt,
getestet. Dimerisierung des cMpl-Rezeptors aktiviert Jak, welches
den MAP-Kinase-Stoffwechselweg stimuliert. Somit kann eine Aktivierung durch
Testen der Luciferaseproduktion und -aktivität, die durch MAP-Kinase über den
cFos-Promotor stimuliert wird, gemessen werden. Da Dimerisierung
des cMpl-Rezeptors
für die
Aktivierung erforderlich ist, könnten
entweder vollständige
IgG oder dimerisierte Fab-Fragmente, die zur Dimerisierung des Rezeptors
in der Lage sind, zur Stimulierung von cMpl-Rezeptoraktivität verwendet werden. In Bakterien
produzierte Fab wurden über
die HA-Markierung, die den 12CA5-Anti-HA-Antikörper verwendet, dimerisiert.
Steigende Mengen von 12CA5 wurden zum Dimerisieren der Fab-Klone
zu den bakteriellen Fab hinzugefügt,
damit diese wiederum dimensieren und den cMpl-Rezeptor aktivieren.
Für die
Messung von Agonistenaktivitäten
wurden Fab enthaltende Bakterienüberstände (2 ml)
im Gemisch mit 12CA5 auf NIH 3T3-Zellen angewendet, die mit entweder einem
Kontrollvektor oder dem cMpl-Rezeptor und dem Fos-Promotor/Luciferase-Reporter-Konstrukt co-transfiziert
waren. Co-Transfektionen von 3T3-Zellen wurden durch Ausplattieren
von NIH 3T3-Zellen mit 3 × 105 Zellen pro 6 cm-Schale und anschließendes Transfizieren
am folgenden Tag durchgeführt.
NIH 3T3-Zellen wurden unter Verwendung des Effectine Lipofection- Reagenz (Qiagen)
transfiziert, wobei jede Platte mit 0,1 μg pEGFP (einem Tracer zur Messung
der Transfektionseffizienz), 0,2 μg
des Fos-Promotor/Luciferase-Konstruktes und 0,7 μg von entweder dem leeren Kontrollvektor
oder dem den cMpl-Rezeptor exprimierenden Plasmid transfiziert wurde.
3T3-Zellen wurden 24 Stunden nach der Transfektion in 0,5 % Serum
gegeben und für
weitere 24 Stunden in diesem Medium mit geringem Serumgehalt inkubiert,
um die Hintergrundaktivierung des Fos-Promotors zu reduzieren. Antiköperüberstände wurden
dann auf diese Zellen für
6 Stunden angewendet. Die Zellen wurden geerntet und Luciferase-Tests
unter Verwendung von 50 μg
Zellysat durchgeführt.
Von den Antikörpern
wurde in Abwesenheit von cMpl-Rezeptor-Expression keine Aktivierung
stimuliert. Jedoch wurde Agonistenaktivität in 3T3-Zellen, die mit cMpl-Rezeptor
co-transfiziert
waren, beobachtet. Dies ermöglichte
uns zu zeigen, daß die
beobachtete Agonistenaktivität
durch den cMpl-Rezeptor und dessen Wechselwirkung mit dem Antikörper erfolgte.
Die Daten sind folgende:
-
-
Die
Aktivierung von cMpl-Rezeptor kann in einer ähnlichen Art und Weise unter
Verwendung von vollständigen
IgG (umgewandelt aus Fab, wie hierin beschrieben) getestet werden,
die durch transiente oder stabile Transfektion von Säugerzellen
produziert wurden und nicht durch bakteriell produzierte Fab, die
durch Anti-HA-12CA5 dimerisiert wurden. Experimentelle transiente
Transfektion kann im wesentlichen wie es hier beschrieben ist durchgeführt werden.
Für Transfektionen
würde man
2 × 106-Zellen (wie beispielsweise 293 EBNA) in
6 cm-Schalen für
jede Testprobe aussähen.
An dem folgenden Tag würde
man jede Platte mit 2,5 μg Gesamt-DNA
(2 μg insgesamt
des/der Plasmides/Plasmide der leichten Kette und der schweren Kette,
0,25 μg
pAdVAntage (Promega, Madison, Wisconsin) und 0,25 μg pEGFP)
unter Verwendung des Effectine-Reagenz (Qiagen) transfizieren. Die
293-Zellen würden
24 Stunden nach der Transfektion in 0,5 % Serum gegeben und für weitere
24 Stunden in diesem Medium mit wenig Serum inkubiert werden, um
vollständiges
IgG zu erhalten. Restliche Wachstumsfaktoren in diesem Medium sind
für die
Stimulierung von Rezeptoren vernachlässigbar, wie man es in Kontrollexperimenten
sieht. Nach 24 Stunden würden
die Überstände gesammelt und
für 5 Minuten
bei 3.000 U. p. M. zentrifugiert werden, um alle restlichen Zellen
zu entfernen. Für
die Messung von Agonistenaktivitäten
der vollständigen
IgG würden
3 ml der konditionierten Überstände von
293-Zellen auf NIH 3T3-Zellen angewendet werden, wie es oben beschrieben
ist.
-
BEISPIEL 2
-
Zusätzliche Bibliotheken, die TPO-Mimetikum-Sequenzen
in ein humanes Antikörpergerüst eingebracht
enthalten
-
Ein
weiterer Ansatz zur Verbindung von 2 agonistischen Peptiden in einem
Antikörpergerüst besteht dann,
das Agonistenpeptid in mehr als einer Position innerhalb eines einzelnen
Fab-Fragmentes einzusetzen. Um
dies durchzuführen,
wurden zusätzliche
Bibliotheken konstruiert, die TPO-Mimetikum-Sequenzen in ein humanes
Antikörpergerüst eingebracht
enthalten. Nach der Selektion von Peptiden, die in dem Umfeld von CDR1,
CDR2 oder CDR3 der leichten Kette oder CDR2 der schweren Kette in
geeigneter Weise präsentiert wurden,
wurden die Bindungssequenzen in einem einzelnen Fab-Molekül vereinigt,
z. B. wie es in Tabelle 1 unten aufgeführt ist, und hinsichtlich verbesserter
Aktivität
analysiert.
-
-
Es
wurden vier weitere Bibliotheken konstruiert, die separat die CDR2
der schweren Kette sowie die CDR1, CDR2 und CDR3 der leichten Kette
durch das TPO-Mimetikum-Peptid, flankiert durch zwei zufällige Aminosäuren, ersetzten,
wobei eine NNK-Dotierungsstrategie angewendet wurde. Die Erzeugung
der Bibliotheken erfolgte in ähnlicher
Weise, wie es für
die CDR3-TPO-Peptidbibliothek
beschrieben ist, mit der Ausnahme, daß nur die Kette (schwer oder
leicht), die zur Bildung einer Bibliothek modifiziert wurde, durch
PCR vervielfältigt
und als das Insert verwendet wurde. PCR wurde unter Verwendung des
Expand High Fidelity PCR-Systems (Roche) durchgeführt, welches
ein Gemisch aus Taq- und Pwo-Polymerasen enthält. Die erste Runde der PCR
wur de unter Anwendung des folgenden Programms durchgeführt: 94 °C für 30 Sekunden, dann
30 Zyklen bei 94 °C
für 15
Sekunden, 56 °C
für 30
Sekunden und 72 °C
für 2 Minuten,
gefolgt von einer Verlängerung
für 10
Minuten bei 72 °C
und Halten bei 4 °C. Überlappungs-PCR
wurde für
10 Zyklen ohne Primer unter Anwendung des oben angegebenen Programms
durchgeführt,
um zu ermöglichen,
daß die
vollständige
DNA-Matrize von den Polymerasen erzeugt wird. Primer wurden anschließend zu
den PCR-Reaktionsröhrchen
für 20
Zyklen des gleichen Programms für
die Vervielfältigung
hinzugefügt.
-
Für die HCDR2-Bibliothek
wurde das Fragment A unter Verwendung des Vorwärts-Primers Lead VH (5'-GCT GCC CAA CCA
GCC ATG GCC-3')
(SEQ ID NO: 13), welcher an das pel B-Führungssignal
annealte, das vor der schweren Kette angeordnet war, und des Rückwärts-Primers
HR2 CMPL ANTI (5'-AGC
CAG CCA CTG GCG CAG GGT TGG GCC TTC GAT MNN MNN TCC CAT CCA CTC
AAG CCC TTG-3')
(SEQ ID NO: 51), der an dem Ende des FR2 der schweren Kette annealte,
erzeugt. Der Rückwärts-Primer
enthielt einen Schwanz, der die neue CDR2 codierte. Fragment B wurde
unter Verwendung des Vorwärts-Primers
HR2 cMpl CODE (5'-CCA
ACC CTG CGC CAG TGG CTG GCT GCT CGC GCT NNK NNK AGA GTC ACC ATT
ACC GCG GAC-3')
(SEQ ID NO: 14), welcher an FR3 der schweren Kette annealte, und
des Rückwärts-Primers N-dp
(5'-AGC GTA GTC
CGG AAC GTC GTA CGG-3')
(SEQ ID NO: 15), welcher in der Region der HA-Epitop-Markierung des Plamides abstromig
zu der konstanten Region der schweren Kette annealte, erzeugt. Der HR2
cMpl CODE-Primer hatte auch einen Schwanz von Basen, der die neue
CDR2-Region codierte.
Nachdem die Fragmente durch PCR erzeugt und mittels eines Gels gereinigt
waren, wurden sie für
eine Überlappungsverlängerungs-PCR
vereinigt. Die von dem neuen CDR2-Primer codierten Regionen waren komplementär und lieferten
eine Überlappung
von 24 Basen. Die Primer Lead VH und N-dp wurden in dem Überlappungs-PCR-Protokoll
zur Erzeugung des vollständigen
DNA-Produkts der schweren Kette verwendet. Nach Gelaufreinigung
des Produkts der schweren Kette wurde ein Xho I/Spe I-Verdau bei
37 °C für 3 Stunden
durchgeführt.
Die Inserts wurden mittels eines Gels gereinigt und anschließend in
mit Xho I/Spe I verdautem pRL4-Vektor, der die leichte Kette von
Anti-TT enthielt, ligiert. Die Ligationsprodukte wurden präzipitiert
und für die
Erzeugung der Fab-Phagenbibliothek durch Elektroporation in ER2537-Bakterien
eingebracht, wie es oben beschrieben ist.
-
Die
Bibliothek der leichten Kette von CDR3 wurde auf ähnliche
Weise hergestellt unter Verwendung von Primern für das Fragment A aus dem Vorwärts-Primer
N-omp und dem Rückwärts-Primer LR3 cMpl ANTI (5'-AGC CAG CCA CTG
GCG CAG GGT TGG GCC TTC GAT MNN MNN ACA GTA GTA CAC TGC AAA ATC-3') (SEQ ID NO: 16)
und für
Fragment B aus dem Vorwärts-Primer LR3 cMpl CODE
(5'-CCA ACC CTG CGC
CAG TGG CTG GCT GCT CGC GCT NNK NNK TTC GGC CAA GGG ACC AAG GTG-3') (SEQ ID NO: 17)
und dem Rückwärts-Primer
leadB (5'-GGC CAT GGC TGG TTG
GGC AGC-3') (SEQ
ID NO: 18). Der Primer leadB annealte an die pelB-Führungssequenz, die vor der
VH angeordnet ist. Die Rückwärts-Primer
LR3 cMpl ANTI und Vorwärts-Primer
LR3 cMpl CODE annealten an FR3 bzw. FR4 der leichten Kette von Anti-TT. Beide
LR3 cMpl-Primer enthalten den die neue CDR3-Peptidbibliothek codierenden
Schwanz von Nukleo tiden, welche die Überlappungsregion von 24 Basenpaaren
für die
Fusions-PCR von Fragment A und Fragment B liefern. Nach Reinigung
der PCR-Produkte der leichten Kette wurde ein Sac I/Xba I-Verdau bei 37 °C für 3 Stunden
durchgeführt.
Die Fragmente der leichten Kette wurden dann in mit Sac I/Xba I
verdauten pRL4, der die schwere Kette von Anti-TT enthielt, über Nacht
bei Raumtemperatur ligiert. Die Ligationsprodukte wurden präzipitiert
und für
die Erzeugung der Fab-Phagenbibliothek
durch Elektroporation in ER2537-Bakterien eingebracht, wie es oben
beschrieben ist.
-
Die
Erstellung der Bibliothek der leichten Kette von CDR2 wurde durchgeführt, wie
es oben für
die Bibliothek der leichten Kette von CDR3 beschrieben ist, mit
der Ausnahme, daß die
spezifischen Primer LR2 cMpl ANTI (5'-AGC CAG CCA CTG GCG CAG GGT TGG GCC
TTC GAT MNN MNN ATA GAT GAG GAG CCT GGG AGC-3') (SEQ ID NO: 19), welcher am Ende von
FR2 der leichten Kette annealte, und der Primer LR2 cMpl CODE (5'-CCA ACC CTG CGC
CAG TGG CTG GCT GCT CGC GCT NNK NNK GGC ATC CCA GAC AGG TTC AGT-3') (SEQ ID NO: 20),
welcher am Anfang von FR3 der leichten Kette annealte, anstelle der
LR3 cMpl-Primer verwendet wurden.
-
Die
Erstellung der Bibliothek der leichten Kette von CDR1 wurde ebenfalls
durchgeführt,
wie es zuvor für
die Bibliothek der leichten Kette von CDR3 beschrieben wurde mit
der Ausnahme, daß die
spezifischen Primer TPOLR1CODE (5'-CCAACCCTGCGCCAGTGGCTGGCTGCTCGCGCTNNKNNKTGGTACCAGCAGAAACCTGGC-3') (SEQ ID NO: 58),
welcher am Anfang von FR2 der leichten Kette annealte, und der Primer TPOLR1ANTI
(5'-AGCCAGCCACTGGCGCAGGGTTGGCCTTCGATMNNMNNGCAGGAGAGGGTGGCTCTTTC-3') (SEQ ID NO: 59),
welcher am Ende von FR1 der leichten Kette annealte, anstelle der
LR3 cMpl-Primer
verwendet wurden.
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Die
drei zusätzlichen
Bibliotheken, welche separat die CDR2 der schweren Kette und die
CDR2 und CDR3 der leichten Kette unter Anwendung der NNK-Dotierungsstrategie
das von zwei zufälligen
Aminosäuren flankierte
TPO-Mimetikum-Peptid ersetzen, wurden separat mit Blutplättchen geschwenkt,
wie es zuvor in Beispiel 1 für
die Bibliothek, bei der CDR3 der schweren Kette ersetzt war, beschrieben
wurde. Es wurden vier Runden des Schwenkens durchgeführt, und
Klone wurden mittels FACS auf Blutplättchen und mit cMpl-Rezeptor
transfizierten 293-Zellen durchmustert, wie zuvor beschrieben. Zwei
positive Klone wurden von diesen Durchmusterungen erhalten. Diese
Klone hatten das TPO-Mimetikum-Peptid in der CDR2 der schweren Kette. Anders
als bei den CDR3-Klonen der schweren Kette hatte keiner der CDR2-Klone
der schweren Kette ein Prolin an der abstromig gelegenen Position.
Statt dessen wurde für
beide gefunden, daß sie
ein Tyrosin an der stromaufwärts
gelegenen Position enthalten (siehe Figur 9-Klone HC-CDR2 Nr. 24
und Nr. 39).
-
Die
Bibliotheken, einschließlich
LCDR1, wurden separat einem weiteren Schwenkexperiment unter Verwendung
von mit cMpl-Rezeptor transfizierten 293-Zellen anstelle von Blutplättchen während des
Schwenkens unterzogen. Es wurde beobachtet, daß die 293-Zellen reproduzierbar
mit einer hohen Effizienz transfiziert wurden und sehr hohe Mengen
des funktionalen cMpl-Rezeptors auf ihrer Oberfläche exprimierten. Somit repräsentierten
diese Zellen ein gutes Zellziel für die Ver wendung beim Schwenken.
Für diese
Experimente wurden verschiedene Gruppen von Platten mit 293-Zellen
separat und nacheinander in vier Tagen in Folge transfiziert. Jede
Gruppe von Platten wurde dann nacheinander für die vier separaten Runden
des Schwenkens verwendet. Jede Runde des Erntens der Zellen und
des Schwenkens fand zwei Tage nach der Transfektion statt. Für das Ernten
wurden die Zellen unter Verwendung von Zellablösepuffer von den Platten entfernt,
bei 1.500 U. p. M. für
5 Minuten abzentrifugiert und in IMDM, versetzt mit 10 % FCS, 0,1
% Natriumazid und 5 mM EDTA bei einer Konzentration von 1 × 106 Zellen pro ml (3 × 106 für LC-CDR1),
resuspendiert. In der ersten Runde des Schwenkens wurden 3 × 1011 Phagen von jeder Bibliothek separat auf
2 ml Zellen (6 × 106 für
LD-CDR1 und 2 × 106 für
alle anderen) angewendet und in einem konischen Röhrchen von
15 ml für
2 Stunden bei Raumtemperatur rotiert. Die Zellen wurden zweimal
unter Verwendung von 10 ml des Puffers mit IMDM/10 % FCS/0,1 % Natriumazid/5
mM EDTA gewaschen. Phagen wurden mit Säure eluiert und vervielfältigt, wie
es zuvor in Beispiel 1 beschrieben wurde. In Runde 2 wurden 4 × 106 Zellen (6 × 106 für LC-CDR1)
in 2 ml Puffer verwendet, und 3 × 106 Phagen
von den eluierten Phagen der vervielfältigten Runde 1 wurden mit
3 × 1011 Phagen von der nicht geschwenkten Bibliothek
vereinigt und zu den Zellen hinzugefügt. Waschen, Elution und Vervielfältigung
erfolgten in gleicher Weise wie bei Runde 1. In Runde 3 wurden 4 × 106 Zellen (6 × 106 für LC-CDR1)
in 2 ml Puffer verwendet und es wurden 3 × 1011 Phagen
von den vervielfältigten
eluierten Phagen der Runde 2 verwendet. Die Zellen wurden vor der
Elution dreimal gewaschen. In Runde 4 wurden 4 × 106 Zellen
(6 × 106 für
LC-CDR1) erneut in 2 ml Puffer verwendet, und es wurden 3 × 1011 Phagen von den eluierten und vervielfältigten
Phagen aus Runde 3 verwendet. Die Zellen wurden vor der Elution
wiederum dreimal gewaschen. Es wurden wenigstens dreißig einzelne
Klone mittels FACS auf mit cMpl-Rezeptor transfizierten 293-Zellen
durchmustert, wie es zuvor beschrieben wurde. 12 positive Klone
wurden von der Bibliothek der CDR2 der schweren Kette erhalten,
und 25 positive Klone wurden von der Bibliothek der CDR2 der leichten Kette
erhalten, und 14 positive Klone wurden von der Bibliothek der CDR1
der leichten Kette erhalten. Die Klone wurden weiterhin hinsichtlich
der DNA-Sequenz analysiert. Die selektierten flankierenden Aminosäurereste der
positiven Klone sind in der anhängenden 9 gezeigt.
Es ist von Interesse festzuhalten, daß die mit CDR2 der leichten
Kette versehenden Fab eine starke Selektion hinsichtlich eines Prolins
(Pro) aufstromig zu dem TPO-Mimetikum-Peptid aufweisen.
-
BEISPIEL 3
-
Es
wurden Kombinationen der mit TPO-Mimetikum-Peptid versehenen Fab-Klone
aus 9 erzeugt. Somit könnte ein einzelner Antikörper mehrere
Kopien des TPO-Mimetikum-Peptides innerhalb einer einzelnen leichten
oder schweren Kette enthalten. Alternativ könnten sowohl die leichte als
auch die schwere Kette Peptideinfügungen enthalten, die mehrere
Kopien innerhalb eines einzelnen Fab liefern. Positive Klone, die von
der gleichen CDR-Bibliothek selektiert wurden, wurden vereinigt.
Durch Vereinigen des Pools von einer das TPO-Mimetikum-Peptid enthaltenden
CDR mit dem Pool einer weiteren wurden neue Bibliotheken konstruiert.
Kombinationen, bei denen sich eines der TPO-Mimetikum-Peptide in
der leichten Kette und das andere in der schweren Kette befindet, werden
unter Anwendung einfacher Klonierungstechniken unter Verwendung
der gepoolten Plasmid-DNAs und der einzigartigen Restriktionsschnittstellen,
welche die schwere (Xho I-Spe I) und die leichte (Sac I-Xba I) Kette
flankieren. Z. B. wurde die Plasmid-DNA für die mit H-CDR3-Peptid versehenen
schweren Ketten vereinigt und mit Xho I und Spe I verdaut. Die gereinigten
Inserts der schweren Kette wurden in das mit Xho I/Spe I verdaute
Plasmid, das die L-CDR2-Einfügungen
enthielt, ligiert. Die resultierende Bibliothek enthielt schwere
Ketten mit CDR3-Peptideinfügungen
und leichte Ketten mit CDR2-Peptideinfügungen. Es sollte klar sein,
daß für die Paarbildung
von zwei Peptiden, die CDRs enthalten, anstelle von der Verwendung
von Pools von Klonen auch individuelle Klone kombiniert werden könnten. Z.
B. wurde ein einzelner Klon der schweren Kette mit einer CDR3-Peptideinfügung mit
mehreren individuellen CDR1-Klonen der leichten Kette unter Erzeugung
von Fab mit mehreren Kopien von TPO-Mimetikum-Peptiden gepaart.
-
Kombinationen,
bei denen zwei TPO-Mimetikum-Peptide innerhalb einer vorgegebenen
schweren Kette vereinigt wurden, wurden unter Verwendung von Überlappungs-PCR
zur Erzeugung des Fragmentes für die
Klonierung durchgeführt.
Es wurden zwei überlappende
Primer verwendet, die zwischen CDR2 und CDR3 binden, und flankierende
Primer, wie beispielsweise die Primer „N omp" und „lead B" von der leichten Kette und die Primer „Lead VH" und „Ndp" für die schwere
Kette. Z. B. wurde zum Kombinieren von H-CDR2 und H-CDR3 die erste
PCR unter Verwendung von Lead VH (einem Primer, der in dem Vektor
an dem pelB-Führungssignal
der schweren Kette annealt) und eines Rückwärts-Primers, der bei FR3 annealt,
unter Verwendung der gepoolten H-CDR2-Plasmid-DNA als die Matrize durchgeführt. Die
Sequenz von diesem Primer war 5'-CCA
TGT AGG CTG TGC CCG TGG ATT-3' (SEQ
ID NO: 63). In einer separaten Reaktion wurden die gepoolten Plasmide,
welche die H-CDR3-Einfügungen
enthielten, PCR unterzogen mit einem Vorwärts-Primer, der in FR3 annealt,
(welcher zu dem oben genannten FR3-Rückwärts-Primer komplementär ist) und
einem N-dp (welcher in dem Vektor an einer Epitopmarkierungssequenz
annealt). Die Sequenz von diesem Primer war 5'- CCA CGG GCA CAG CCT ACA TGG AGC-3' (SEQ ID NO: 64).
Die ersten PCR-Produkte wurden gereinigt und anschließend in
einer Überlappungs-PCR-Reaktion
vereinigt, wo eine Fusion der zwei Fragmente durch die komplementären FR2-Sequenzen
stattfand. Das vollständige
Produkt der schweren Kette wurde durch Xho I/Spe I in einen Plasmid
kloniert, das die leichte Kette von Anti-Tetanustoxoid enthielt.
Insgesamt wurden fünf
Klassen von Fab, die mehrere Kopien von TPO-Mimetikum-Peptiden enthielten,
erzeugt, wie es in Tabelle 2 unten ausführlich angegeben ist.
-
-
20
Klone von jeder Kombinationsbibliothek und vier einzelne Klone von
N-CDR3 plus L-CDR1
wurden hinsichtlich biologischer Aktivität in einem Luciferase-Reporter-Test,
wie zuvor beschrieben, getestet; siehe 10 und 11.
In beiden Experimenten können
die Negativkontrollen nicht-induzierte Zellen, Zellen, die mit einem
irrelevanten Fab behandelt sind (Anti-Tetanustoxoid), Zellen, die
mit einem Fab-Klon behandelt wurden, der den cMpl-Rezeptor nur schwach
bindet, und X4b- und/oder X1c-Fab, die den cMpl-Rezeptor binden, aber
nur eine einzelne Bindungsdomäne
haben und somit den Rezeptor nicht aktivieren können, umfassen. Die Positivkontrolle
war die Zugabe von TPO. Alle übrigen
Proben stammten von den neu hergestellten Kombinationsbibliotheken.
Wie man beobachten kann, hatten mehrere Klone signifikante Aktivität als Fab.
Dies zeigt, daß die
Aufnahme mehrerer TPO-Mimetikum-Peptide in ein einzelnes Fab-Molekül in der
Lage ist, zwei Rezeptoren zu binden und Rezeptoraktivierung zu bewirken.
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Tatsächlich kann
bei Verwendung von Fab 59 die erhaltene Agonistenaktivität so hoch
sein wie native TPO-Aktivität.
Klon 59, der zwei TPO-Mimetikum-Peptide (HC CDR3, Probe x4c, und
LC CDR2, Probe 19, wie in 9 identifiziert)
und eine His6-Markierung enthält,
wurde teilweise aus einer bakteriellen Periplasmapräparation
durch FPLC unter Verwendung von Nickel-Säulenchromatographie
gereinigt. Die Aktivität
dieses Fab wurde gemessen, und es wurde herausgefunden, daß sie etwa
zu derjenigen von TPO äquivalent
war (siehe 12), was durch cMpl-R-spezifische Induktion
von Luciferaseaktivität
in direktem Vergleich mit bekannten Konzentrationen von TPO bestimmt
wurde. Ein quantitativer Western-Blot wurde durchgeführt, um
die Fab 59-Antikörperkonzentrationen
zu bestimmen.
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Diese
Fab oder verschiedene andere Kombinationen aus zwei CDR könnten als
ein therapeutisches Produkt verwendet werden. Alternativ könnten diese
Klone in Gerüstkeimbahnsequenzen
(entweder mit oder ohne Kodonoptimierung) für eine Verwendung als ein therapeutisches
Mittel, solange Aktivität
beibehalten wird, umgewandelt werden.
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BEISPIEL 4
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Die
TPO-Mimetikum-Peptideinfügung
in den Fab-Klon X4b wurde in die CDR3 der schweren Kette eines weiteren
Antikörpergerüsts, 5G1.1,
transplantiert. Der Aufbau von 5G1.1 ist in der US-Anmeldung Seriennr.
08/487,283 beschrieben, welche durch Bezugnahme hierin aufgenommen
ist. Die Sequenz wurde in solch einer Weise in 5G1.1 kloniert, daß die native
CDR3 durch 5'-ttg
cca ATT GAA GGG CCG ACG CTG CGG CAA TGG CTG GCG GCG CGC GCG cct
gtt-3) (SEQ ID NO: 65) ersetzt wurde. Die in Aminosäuren translatierte
Peptideinfügung
ist Leu Pro Ile Glu Gly Pro Thr Leu Arg Gln Trp Leu Ala Ala Arg
Ala Pro Val (SEQ ID NO: 66). Das 5G1 + Peptid wurde als ganzer IgG-Antikörper produziert
(siehe 13A und 13B).
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Gereinigter
5G1.1 + –Peptid-Antikörper sowie
der Vorgänger
5G1.1 wurden hinsichtlich ihrer Fähigkeit, an den cMpl-Rezeptor
zu binden, durch FACS-Analyse analysiert. Die Bindung von Rezeptor-exprimierenden
und nicht-Rezeptor-exprmierenden 293-Zellen wurde verglichen; siehe 14. Die FACS-Färbung wurde
im wesentlichen so durchgeführt,
wie es hierin zuvor beschrieben wurde, mit der Ausnahme, daß die Detektion
unter Verwendung von mit PE konjugiertem F(ab')2-Fragment
von Ziege-Anti-Mensch-IgG (H + L) durchgeführt wurde. Die Negativkontrollen
von 3 % nur irrelevantem Anti-Tetanustoxoid-Fab und Fab X1a, welches
schwach an cMpl-Rezeptor bindet, zeigten alle sehr geringe Färbung. Jedoch
zeigten die bindenden Fab X1c und X4b starke Färbung wie auch das 5G1.1 + –Peptid.
Keiner dieser Klone zeigte eine Bindung an Zellen, die keinen Rezeptor
exprimierten, was darauf hindeutet, daß die Zellfärbung durch spezifische Erkennung
des cMpl-Rezeptors
auftritt. Der Vorläufer
5G1.1 ohne das TPO-Mimetikum-Peptid zeigte keine Färbung bei
irgendeiner der getesteten Zellen.
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Die
Fähigkeit
des 5G1.1 + –Peptid-Gesamt-IgG,
den cMpl-Rezeptor unter Verwendung des Luciferase-Reportertests
zu aktivieren, wurde bestimmt (siehe 15).
Die Ergebnisse hierin zeigen, daß die Konfiguration eines gesamten
IgG sterische Beschränkungen
bezüglich
dessen Fähigkeit,
die zwei cMpl-Rezeptoren für
eine Aktivierung produktiv zusammenzubringen, verursacht. Die Aktivität des 5G1.1-Gesamt-IgG-Konstruktes,
welches das TPO-Mimetikum-Peptid in den CDR3-Positionen der schweren Kette enthält, war
nur schwach aktivierend und erforderte etwa 100- bis 200-fach höhere molare
Konzentrationen im Vergleich zu TPO, um eine äquivalente Aktivität zu stimulieren.
Wie es zuvor bei den Bindungsexperimenten beobachtet wurde, wurde
eine Aktivierung durch 5G1.1, welches das Peptid enthielt, nur dann
beobachtet, wenn cMpl-R auf der Zelloberfläche exprimiert wurde.
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Es
wurde keine rezeptorspezifische Bindung oder Aktivität mit dem
Vorläufer
5G1.1, der das Peptid nicht enthielt, beobachtet. Diese Ergebnisse
zeigen, daß Bindung
und Aktivität
des TPO-Mimetikum-Peptides und
flankierender Sequenzen von ausgewählten Aminosäuren nicht
beschränkt
ist auf oder spezifisch ist für das
Tetanustoxoid-Antikörpergerüst, sondern
auf andere Antikörpergerüste angewendet
werden kann. Somit sind die flankierenden Aminosäuresequenzen, die während des
Schwenkes selektiert wurden, für
die Präsentation
des TPO-Mimetikum-Peptides innerhalb einer vorgegebenen CDR-Position
spezifisch, aber nicht für Aminosäuresequenzen
des Antikörpergerüstes.
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BEISPIEL 6
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Eine
Bibliothek wurde erzeugt durch das Einfügen eines TPO-Mimetikum-Peptides
und zuvor selektierter flankierender Aminosäuren (NP-IEGPTLRQWLAARA-RG)
(SEQ ID NO: 61) in eine Sammlung von humanen Kappa-Genfragmenten,
in diesem Falle der CDR der leichten Kette. Be stände humaner leichter Kappa-Ketten
von mehreren Spendern von humanen peripheren Blutlymphozyten (PBL)
wurden zuvor erzeugt und in pBluescript II SK+ kloniert. Diese Konstrukte
dienten als Quelle für
Antikörper-Genfragmente.
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Antikörper-Genbanken
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Gesamt-RNA
von humanen PBL wurden unter Verwendung von TRI-Reagenz (Molecular
Research Center, Cincinnati, OH) isoliert, gefolgt von mRNA-Reinigung
mit Oligotex mRNA-Reinigungssystem
(Qiagen, Valencia, CA) gemäß den Anleitungen
in dem Kit. Erststrang-cDNA wurde unter Verwendung des SuperScript RTase
11-cDNA-Synthesekit (Life Technologies, Rockville, Maryland) mit
einem modifizierten Oligo-dT-Primer hergestellt. Die Sequenz des
Primers war 5'-TAGGATGCGGCCGCACAGGTC(T20)-3' (SEQ
ID NO: 62). Die Proben wurden über
eine PCR-Reinigungskit-Zentrifugationssäule (Qiagen,
Valencia, CA) gemäß den Anleitungen
in dem Kit aufgereinigt. Produkte der leichten Kette wurden unter
Verwendung des Rückwärts-Primers „Not I" und von Vorwärts-Primern,
welche an der Gerüst
1(FR1)-Position von Kappa-Ketten der Erststrang-cDNA annealten, vervielfältigt. Der „Not I"-Primer hatte eine
Sequenz, die zu dem 5'-Ende
des modifizierten Oligo-dT-Primers identisch war (5'-TAGGATGCGGCCGCACAGGTC-3') (SEQ ID NO: 72).
Der Satz von verwendeten Kappa-FR1-Primern war folgender:
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Eine
typische Vervielfältigungsreaktion
enthielt 2 μl
cDNA-Reaktion, dNTPs, Rückwärts-Primer „Not I", einen der XVB-Vorwärts-Primer,
Opti-prime-Puffer #5 (Stratagene, La Jolla, CA) und Expand High
Fidelity-Polymerasegemisch (Roche Molecular Biochemicals, Indianapolis,
IN). Die Proben wurden auf 94 °C
für 2 Minuten
erhitzt, anschließend
durch 10 Zyklen bei 94 °C
für 15
Sekunden, 56 °C
für 30
Sekunden und 72 °C
für 1 Minute
gebracht, gefolgt von 20 Zyklen bei 94 °C für 15 Sekunden, 56 °C für 30 Sekunden
und 72 °C
für (1 Minute
+ 5 Sekunden/Zyklus). Den Zyklen folgte eine verlängerte Inkubation
bei 72 °C
(7 Minuten) vor dem Halten bei 4 °C.
Die Produkte wurden mit Ethanol präzipitiert und anschließend über ein
Gel gereinigt. Fragmente von etwa 850 bp wurden isoliert und anschließend mit
Xba I und Sac I verdaut. Die resultierenden Kappa-Produkte wurden
in pBluescript II SK+, der in gleicher Weise mit Xba I und Sac I
verdaut war, ligiert. Die Ligationsprodukte wurden durch Elektroporation
in Top10F' (Invitrogen,
Carlsbad, CA) eingebracht und über Nacht
gezüchtet.
Das Bakterienpellet wurde zur Isolierung der Kappa-Bibliotheks-DNA
mit dem MAXIprep-DNA-Isolierungskit von Qiagen verwendet.
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Erstellung einer Gerüstbibliothek
mit TPO-Mimetikum-Pegtid
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Für den Aufbau
der TPO-leichte-Kette-Gerüstbibliothek
wurden gleiche Mengen von 4 verschiedenen Bibliotheken der leichten
Kappa-Kette von vier verschiedenen Patienten als die Ausgangsmatrize
für die PCR-Reaktionen
verwendet (25 ng insgesamt pro Reaktion). Das TPO-Mimetikum-Peptid
und selektierte flankierende Aminosäuren wurden in die leichten
Ketten durch Überlappungs-PCR
aufgenommen. In der ersten Runde der PCR wurde ein Satz von Rückwärts-Primern (VK ANTI-Primer),
welche an die leichte Kappa-Kette FR2 banden, separat mit dem Vorwärts-Primer
T7 seq-F (5'-ATTAATACGACTCACTATAGGG-3') (SEQ ID NO: 86)
kombiniert, um das N-terminale Stück der leichten Kette mit einem
Teil des TPO-Mimetikum-Peptides innerhalb der LC CDR2-Position zu
synthetisieren. Ein zweiter Satz von Vorwärts-Primern (VK CODE-Primer), welche
an FR3 banden, wurde separat mit dem T3-Rückwärts-Primer (5'-AATTAACCCTCACTAAAGGG-3') (SEQ ID NO: 87)
kombiniert, um den Rest des TPO-Mimetikum-Peptides innerhalb der LC CDR2-Position
und die C-terminale Hälfte
der leichten Kette durch PCR zu synthetisieren. Für jedes
Paar von Primerkombinationen wurden separate Reaktionen zweifach
durchgeführt.
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Fragmente
aus den ersten Runden der PCR wurden über ein Gel gereinigt. Diese
gereinigten Fragmente wurden dann in einer hinsichtlich Antikörperfamilien
spezifischen Weise in Überlappungs-PCR-Reaktionen
zur Erzeugung der vollständigen
leichten Kette vereinigt. Reaktionen für jede Familie wurden 3-fach durchgeführt unter
Verwendung von 40 ng von sowohl dem N-terminalen als auch dem C-terminalen
Stück der leichten
Kette in jeder Reaktion. Die Reaktionen wurden vor der Zugabe der
T3- und T7 Seq-F-Primer durch 10 Zyklen laufen gelassen, gefolgt
von weiteren 25 Zyklen nach Primerzugabe. Die LC-Fusions-PCR-Produkte der
vollen Länge
wurden über
Gel gereinigt, mit Sac I und Xba I verdaut und anschließend über ein
Gel gereinigt. Die Inserts der leichte Kette wurden dann in einen
geeigneten Phagen-Display-Vektor, der auf gleiche Weise mit Xba
I und Sac I verdaut und über
ein Gel gereinigt war, ligiert. Der verwendete pRL5-Kappa-Vektor hatte
Restriktionsschnittstellen, die mit den LC-Fragmenten kompatibel
waren und enthielt die restliche konstante Kappa-Region von der
nativen Sac I-Stelle bis zu dem C-terminalen Cys. Darüber hinaus
wurde die schwere Kette von Anti-Tetanustoxoid für die Fab-Produktion über Xho
I und Spe I in den Vektor eingefügt.
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Das
Ligationsgemisch wurde durch Elektroporation in XL-1-Blue-Bakterien
(Stratagene, La Jolla, CA) transformiert und vervielfältigt. Die
Bibliothek wurde für
4 Runden auf 293-EBNA-Zellen, die in einer zu der zuvor beschriebenen ähnlichen
Art und Weise mit dem cMpl-R transfiziert waren, geschwenkt. Während des Schwenkens
erhaltene Klone wurden hinsichtlich Bindung durch FACS-Analyse auf 293-EBNA-Zellen,
die wie zuvor beschrieben mit oder ohne cMpl-R transfiziert waren,
durchmustert. Es wurde eine Anzahl von Klonen erhalten, die cMpl-R
spezifisch banden. DNA-Fingerprint
der resultierenden leichten Ketten durch Verdau mit Bst N1 zeigte,
daß die
Klone in fünf
verschiedene Gruppen aufgeteilt werden konnten. Partielle Sequenzierung von
acht dieser Klone zeigte, daß während des
Schwenkens wenigstens zwei verschiedene Familien von leichten Kappa-Ketten selektiert
worden waren (VK1 und VK3). In einem anfänglichen Test wurden 3 der
Gerüstklone
der leichten Ketten mit der schweren Kette von X4b unter Erzeugung
eines Fab mit zwei TPO-Mimetikum-Peptiden
vereinigt. Diese Klone induzierten eine Aktivierung des cMpl-R in
Luciferasetests, wie es zuvor beschrieben wurde. Die Höhe der Aktivierung
unter Verwendung von Bakterienüberständen von
einem solchen Klon 429/X4b (siehe 16)
war etwa 10- bis 20-fach geringer als diejenige, die mit TPO beobachtet wurde,
was durch Vergleich der Aktivität
mit bekannten Konzentrationen von TPO und unter Anwendung von quantitativen
Western-Blots zur Bestimmung der Konzentration des Antikörpers in
dem Überstand
bewertet wurde. Es können
zusätzliche
Klone in ähnlicher
Art und Weise durchmustert werden, um Klone mit größerer Aktivität zu identifizieren.
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Diese
Fab oder verschiedene andere LC-, HC- oder Intra-Ketten-CDR-Kombinationen
könnten
als ein therapeutisches Produkt verwendet werden. Alternativ könnten diese
Klone in Gerüstkeimbahnensequenzen (entweder
mit oder ohne Kodonoptimierung) für eine Verwendung als ein therapeutisches
Mittel, solange wie Aktivität
beibehalten wird, umgewandelt werden.
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Modifizierung der Phagen-Display-Vektoren
pAX131 und pRL5
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Die
Not I-Schnittstelle in pAX131 wurde durch Verdau des Vektors mit
Not I, Verwenden von Klenow-Polymerase zum Auffüllen der Not I-Überhänge und
anschließendes
erneutes Ligieren des Vektors entfernt; siehe 17. Eine weitere Modifikation wurde durch Verdau
von pAX131 mit EcoR I und Xba I durchgeführt. Ein Insert, das die durch
Verdau entfernten Elemente ersetzte, wur de unter Verwendung überlappender Oligonukleotide
mit den folgenden Veränderungen
erzeugt: Umwandlung der Sac I-Schnittstelle in eine neue Xba I-Schnittstelle
(einfache Unterstreichung in den Primersequenzen unten), Umwandlung
der ursprünglichen
Xba I-Schnittstelle in eins Not I-Schnittstelle (doppelte Unterstreichung
in den Primersequenzen unten) und Abschließen des Inserts mit einem Spe
I-Überhang,
der mit dem durch Xba I-Verdau erzeugten Überhang des Vektors kompatibel
ist. Ligation des EcoR I/Spe I-Inserts in den mit EcoR I/Xba I geschnittenen
Vektor führte
zu einem Spe I/Xba I-Hybrid, welches nicht mehr mit Spe I oder Xba
I an dieser Stelle geschnitten wird. Die Sequenzen der verwendeten
Oligonukleotide waren folgende: „EcoSpe" 5'-AA
TTC AAG GAG TTA ATT ATG AAA AAA ACC GCG ATT GCG ATT GCG GTG GCG
CTG GCG GGC TTT GCG ACC GTG GCC CAG GCG GCC TCT AGA ATC TGC
GGC CGC a-3' (SEQ
ID NO: 107) und „SpeE-co" 5'-ct agt GCG GCC GCA GAT TCT AGA GGC CGC CTG GGC CAC GGT CGC AAA
GCC CGC CAG CGC CAC CGC AAT CGC AAT CGC GGT TTT TTT CAT AAT TAA
CTC CTT G-3' (SEQ
ID NO: 108).
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Der
als Zwischenprodukt erzeugte Vektor war pAX131Xba/Not. Die humane
konstante Kappa-Region wurde zwischen die Xba I- und Not I-Schnittstellen
unter Erzeugung von pAX131-Kappa eingefügt (siehe 18). Die humane konstante Kappa-Region wurde mittels
PCR von humaner cDNA vervielfältigt,
wobei Primer verwendet wurden, welche die aufstromig gelegene Xba-I-Schnittstelle und
in der abstromig gelegenen Position ein TAA-Stopkodon, gefolgt von
einer Not I-Schnittstelle,
einführten.
Die verwendeten Primer waren CKXba I (5'-GGA GTC TAG ATA ACT GTG GCT GCA CCA
TCT GTC TTC-3')
(SEQ ID NO: 109) und CKNot I (5'-AGG
AGC GGC CGC TTA ACA CTC TCC CCT GTT GAA GCT C-3') (SEQ ID NO: 110).
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Die
Klonierungsmodifikationen der leichten Kette, die in pAX131-Kappa
aufgenommen waren, wurden in den pRL5-Vektor (der so modifiziert
war, daß seine
Not-I-Schnittstelle entfernt war, wie es oben beschrieben ist) eingeführt, indem
das EcoR I bis Xho I-Fragment bewegt wurde; siehe 19 und 20.
Dieser Vektor wurde als pRL5-Kappa bezeichnet (siehe 21A bis I).
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BEISPIEL 7
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(core-H-CDR2-Bibliothek)
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Es
wurde eine weitere HC-CDR2-Bibliothek erstellt, bei der eine Kernsequenz
des TPO-Mimetikum-Peptids
(GPTLRQWL) (SEQ ID NO: 112), die auf jeder Seite von einer einzelnen
zufälligen
Aminosäure flankiert
war, in die schwere Kette eingefügt
wurde und teilweise die CDR2 (GXGPTLRQWLXYAQKFQG) (SEQ ID NO: 113)
ersetzte. Der Aufbau der Bibliothek unter teilweisem CDR2-Ersatz
der schweren Kette wurde ebenfalls durchgeführt, wie es zuvor für die CDR2-Bibliothek der schweren
Ketten beschrieben wurde mit der Ausnahme, daß der spezifische Primer 8HCR2anti0
(5'-CAGCCACTGGCGCAGGGTTGGGCCMNNCCCTCCCATCCACTCAAGCCC-3') (SEQ ID NO: 114),
welcher an das Ende von FR2 der schweren Kette annealte, und der
Primer 8HCR2code (5'-GGCCCAACCCTGCGCCAGTGGCTGNNKTACGCACAGAAATTCCAGGGCAGAGTCACCATT-3' ) (SEQ ID NO: 115),
welcher an den Anfang von FR3 der schweren Kette annealte, anstelle
der zuvor beschriebenen HR2 cMpl-Primer verwendet wurden. Die Bibliothek
unter teilweisem CDR2-Ersatz der schweren Kette wurde vier Runden
auf 293-EBNA-Zellen, die mit dem cMpl-R transfiziert waren, geschwenkt,
wie es zuvor beschrieben wurde. Diese Klone können nun hinsichtlich positiv
bindender Klone durch FACS-Analyse durchmustert werden, wie es zuvor
beschrieben wurde.
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