-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Sprühbeschichten
von in Massenproduktion hergestellten Gütern mit häufigen Wechseln zwischen mindestens
einem wässrigen
und mindestens einem nicht wässrigen
Beschichtungsstoff innerhalb einer Sprühbeschichtungskammer.
-
Das
Beschichten von Fahrzeugen in einer Produktionslinie findet in voll
automatisierten Fahrzeugbeschichtungslinien statt, in denen das
Auftragen der die Farbe bestimmenden Beschichtungslage (als abschließende Deckbeschichtungslage
oder als Basislacklage mit einer transparenten Deckbeschichtungslage)
ausgeführt
wird mit einer gewissen Anzahl von verschiedenen Farbschattierungen
mit häufigen
Farbwechseln. Der Wechsel der Farbe oder der Farbschattierungen
resultiert aus dem Herstellungsplan und kann nach einem jeden Beschichtungsarbeitsgang
einer Kraftfahrzeug-Karosserie stattfinden oder die Karosserien
werden in kleinen Gruppen derselben Farbschattierung zusammengebaut.
Ein jeder Beschichtungsstoff mit einer verschiedenen Farbschattierung
wird den Vorrichtungen zum Sprühbeschichten
aus einem Versorgungsbehälter
für Beschichtungsmaterial über eine
speziell zugeordnete und daran angeschlossene Umlaufleitung zugeführt.
-
Um
einen automatischen Wechsel der Farbschattierungen zu erzielen,
ist es ausreichend, von einer Umlaufleitung zu einer anderen Umlaufleitung hin-
und herzuschalten, und zwar so lange, bis sowohl die Zuführungsleitungen,
die Mess- und Dosierungseinrichtungen als auch die Vorrichtungen
zum Sprühbeschichten
selbst zwischen dem Auftragen von verschiedenen Farbschattierungen
automatisch gespült
werden. Wenn die Farbe in den Sprühbeschichtungskammern geändert wird,
in denen mit nicht wässrigen
Beschichtungsstoffen verschiedener Farbschattierungen umgegangen
wird, dann wird dieses automatische Spülen ausgeführt mit Hilfe von Mischungen
aus nicht mit Wasser mischbaren, organischen Lösungsmitteln, welche auf herkömmliche Weise
in den Beschichtungsstoffen verwendet werden. Auf den Farbwechsel
in den Sprühbeschichtungskammern,
in denen mit wässrigen
Beschichtungsstoffen mit verschiedenen Farbschattierungen umgegangen
wird, folgt jedoch eine automatische Spülung mit den Spülmedien,
welche als die Hauptbestandteile Wasser und wassermischbare, organische
Lösungsmittel
enthalten, die auf herkömmliche Weise
in den wässrigen
Beschichtungsstoffen verwendet werden und welche wahlweise zusätzliche Hilfsstoffe
in kleinen Mengen enthalten. Das jeweilige Spülmedium wird auch von dem Versorgungsbehälter zu
dem Farbveränderer über eine
speziell angefertigte Umlaufleitung zugeführt und kann von dort aus den
Sprühbeschichtungsvorrichtungen über die Zuführungsleitungen
und die Dosierungseinrichtungen zugeführt werden.
-
Die
für den
tatsächlichen
Wechsel der Farbe und damit für
den Spülarbeitsgang
verfügbare
Zeit ist abhängig
von der Geschwindigkeit, mit welcher die Fahrzeuge durch die Sprühbeschichtungskammer transportiert
werden, und von der Entfernung zwischen den Kraftfahrzeug-Karosserien.
In der Praxis werden die Geschwindigkeit des Transportförderers und
die Entfernung an die Zeitdauer angepasst, welche erforderlich ist
für den
Wechsel der Farbe und für das
Spülverfahren
und welche insgesamt zum Beispiel 5 bis 20 Sekunden dauern. Es ist
ganz offensichtlich, dass die Produktivität unter irgendeiner Verzögerung leidet,
so dass ein Bedarf besteht, den benötigten Zeitaufwand zwischen
dem Auftragen verschiedener Beschichtungsfarben oder Farbschattierungen
zu vermindern.
-
In
den jüngsten
Jahren wurde insbesondere in den Fabriken der Fahrzeugherstellung/Fahrzeugmontage
ein Augenmerk darauf gelegt, nicht wässrige (d.h. auf Lösungsmitteln
basierende) Beschichtungssysteme auf Grund von Umweltüberlegungen durch
wässrige
Systeme zu ersetzen. Der tatsächliche
Wechsel von nicht wässrigen
Beschichtungen auf wässrige
Beschichtungen hat sich jedoch als problematisch erwiesen, insbesondere
hinsichtlich der Basislacke und der Deckbeschichtungen, welche jeweils
eine besondere Farbe oder eine gewünschte Eigenschaft oder Wirkung
bei dem zu beschichtenden Artikel (z.B. einem Automobil) liefern.
Die Notwendigkeit, sowohl auf Lösungsmitteln
basierende als auch auf Wasser basierende Beschichtungen aufzutragen,
erlegt dem Beschichtungsverfahren eine beträchtliche Komplexität auf, insbesondere
dann, wenn dieselbe Sprühbeschichtungskammer
verwendet werden muss, um beide Beschichtungstypen aufzutragen.
In solchen Situationen kann das Spülen der Zuführungsleitungen, der Mess-
und Dosierungseinrichtungen und der Sprühbeschichtungsvorrichtungen
selbst weder mit den herkömmlichen
Spülmitteln,
die für
auf Lösungsmitteln
basierende Beschichtungen verwendet werden, noch mit denjenigen
ausgeführt
werden, die auf herkömmliche
Weise für
auf Wasser basierende Beschichtungen alleine verwendet werden. Stattdessen
müssen
die zwei Typen von Spülmitteln
in aufeinander folgenden Spülschritten verwendet
werden und dabei in einer geeigneten Reihenfolge. Ein Wechsel der
Farbe von einem wässrigen
zu einem nicht wässrigen
Beschichtungsstoff zum Beispiel würde zu der folgenden Sequenz
führen:
- • Beendigung
der Auftragung eines wässrigen
Beschichtungsstoffes mit der Farbschattierung A;
- • ein
Spülen
der Zuführungsleitungen,
der Mess- und Dosierungseinrichtungen und der Sprühvorrichtungen
mit einem Spülmedium,
welches als wesentliche Stoffbestandteile Wasser und wassermischbare,
organische Lösungsmittel
enthält, welches
auf herkömmliche
Weise in wässrigen Beschichtungsstoffen
verwendet werden, wobei dasselbe wahlweise zusätzliche Hilfsstoffe in kleinen
Mengen enthält;
- • ein
Spülen
mit Mischungen aus nicht mit Wasser mischbaren, organischen Lösungsmitteln,
die auf herkömmliche
Weise in nicht wässrigen
Beschichtungsstoffen verwendet werden; und
- • ein
Auftragen eines nicht wässrigen
Beschichtungsstoffes mit der Farbschattierung B.
-
Dasselbe
gilt für
einen Wechsel der Farbe von einem nicht wässrigen auf einen wässrigen
Beschichtungsstoff. Das mehrstufige Verfahren mit einem zusätzlichen
Spülschritt
führt offensichtlich
zu einer geringeren Produktivität,
weil es unmöglich
ist, solch eine Sequenz für
einen jeden Wechsel der Farbe in der kurzen Zeit zu verwirklichen,
die für
den Arbeitsgang der Spülung
zur Verfügung
steht. Zusätzlich
zu der Minderung der Effizienz und Produktivität würde der Verbrauch an Spülmedien
sowohl die Menge als auch die Kosten für die Abfallbeseitigung erhöhen. Es
ist natürlich
möglich
zwei getrennte Sprühvorrichtungen
in einer einzelnen Sprühkammer zu
verwenden, die eine speziell angefertigt für wässrige Beschichtungen und die
andere speziell angefertigt für
nicht wässrige
Beschichtungen. Diese Alternative fügt dem Fahrzeugfertigungsprozess
jedoch Investitionskosten hinzu und ist somit keine zufrieden stellende
Lösung.
-
Nach
dem Stand der Technik sind Lösungsmittelmischungen
bekannt, von denen man sagt, sie seien geeignet für die Reinigung
von Oberflächen, die
mit Lösungsmittelbeschichtungen
oder mit auf Wasser basierenden Beschichtungen kontaminiert sind.
Zum Beispiel offenbart das US Patent 5700330 eine Lösungsmittelmischung,
die aus 15 bis 35 Gewichtsprozent von einem oder von mehreren Glycolethern
und aus 65 bis 85 Gewichtsprozent von einem oder von mehreren aliphatischen
Ketonen besteht, welche zum Reinigen von Instrumenten verwendet
werden können,
die kontaminiert worden sind entweder durch Beschichtungsstoffe,
die Lösungsmittel
enthalten, oder durch wasserverdünnbare
Beschichtungsstoffe. Eine verbesserte Lösungsmittelmischung wird gelehrt
von dem Patent DE A19823852, welches eine Lösungsmittelmischung offenbart,
die aus 20 bis 65 Gewichtsprozent von einem oder von mehreren Glykolethern,
von 9 bis 40 Gewichtsprozent von einem oder von mehreren aliphatischen
Ketonen, von 10 bis 35 Gewichtsprozent von einem oder von mehreren
aliphatischen, monohydrischen Alkoholen und von 5 bis 20 Gewichtsprozent
von einem oder von mehreren organischen Lösungsmitteln besteht, ausgewählt aus
der Gruppe von N-substituierten Pyrrolidonen und/oder Butyrolacton.
-
Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Sprühbeschichtung
von in Massenproduktion hergestellten Substraten, insbesondere von Kraftfahrzeug-Karosserien
und von deren Teilen, unter Verwendung sowohl von wässrigen
als auch von nicht wässrigen
Beschichtungsstoffen innerhalb einer Sprühbeschichtungskammer zu liefern.
Das Verfahren zielt darauf ab, die zuvor erwähnten Probleme zu überwinden
und insbesondere geeignet zu sein für Beschichtungsarbeitsgänge, welche
häufige
Wechsel in den aufzutragenden Beschichtungen erfordern. Eine Lösung des
Problems wird dadurch erzielt, dass man die in Massenproduktion
hergestellten Substrate mit wässrigen
und nicht wässrigen
Beschichtungsstoffen innerhalb ein und derselben Sprühkammer beschichtet
und indem man die zu spülenden
Installationen der besonderen Einheit der Beschichtungsauftragung
mit einem universellen, nicht wässrigen Spülmedium
einer gegebenen Zusammensetzung jedes Mal dann spült, wenn
der Beschichtungsstoff geändert
wird. Unter "Installationen,
die zu spülen
sind" sind insbesondere
die Zuführungsleitungen
von dem Farbwechsler zu den Sprühbeschichtungsvorrichtungen
gemeint, einschließlich
sowohl der Mess- und Dosierungseinrichtungen als auch der Sprühbeschichtungsvorrichtungen
selbst.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Dementsprechend
liefert die Erfindung ein nicht wässriges Spülmedium für den Einsatz beim Spülen einer
Beschichtungsvorrichtung zwischen den Wechseln der Beschichtungsstoffe,
wobei das besagte Spülmedium
besteht aus:
- (a) 20 bis 35 Gewichtsprozent
von mindestens einem N-Alkylpyrrolidon;
- (b) 20 bis 35 Gewichtsprozent eines Acetats, ausgewählt aus
Butylacetat, Isobutylacetat und aus Mischungen derselben;
- (c) 10 bis 20 Gewichtsprozent von mindestens einem vollständig wassermischbaren
Glykolether;
- (d) 5 bis 15 Gewichtsprozent eines Alkohols, ausgewählt aus
Ethanol, Propanol, Isopropanol und aus Mischungen derselben;
- (e) 10 bis 20 Gewichtsprozent von mindestens einem aliphatischen
Keton mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen;
- (f) 0 bis 5 Gewichtsprozent von mindestens einem organischen
Lösungsmittel,
welches auf herkömmliche
Weise bei Beschichtungsstoffen eingesetzt wird, und
- (g) 0 bis 5 Gewichtsprozent von mindestens einem Hilfszusatzstoff,
wobei
die Summe der Komponenten in dem Teil (a), Teil (c) und Teil (d)
zwischen 40 Gewichtsprozent und 60 Gewichtsprozent liegt, bezogen
auf das Gewicht des gesamten Spülmediums.
-
Bei
einer anderen Ausführung
liefert die Erfindung ein Verfahren zur Sprühbeschichtung von in Massenproduktion
hergestellten Substraten mit häufigen
Wechseln zwischen mindestens einem wässrigen und mindestens einem
nicht wässrigen
Beschichtungsstoff innerhalb einer Sprühbeschichtungskammer, dadurch
gekennzeichnet, dass zwischen den Wechseln der Beschichtungsstoffen
die Sprühvorrichtung
mit einem nicht wässrigen
Spülmedium
gespült
wird, welches besteht aus:
- (a) 20 bis 35 Gewichtsprozent
von mindestens einem N-Alkylpyrrolidon;
- (b) 20 bis 35 Gewichtsprozent eines Acetats, ausgewählt aus
Butylacetat, Isobutylacetat und aus Mischungen derselben;
- (c) 10 bis 20 Gewichtsprozent von mindestens einem vollständig wassermischbaren
Glykolether;
- (d) 5 bis 15 Gewichtsprozent eines Alkohols, ausgewählt aus
Ethanol, Propanol, Isopropanol und aus Mischungen derselben;
- (e) 10 bis 20 Gewichtsprozent von mindestens einem aliphatischen
Keton mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen;
- (f) 0 bis 5 Gewichtsprozent von mindestens einem organischen
Lösungsmittel,
welches auf herkömmliche
Weise bei Beschichtungsstoffen eingesetzt wird, und
- (g) 0 bis 5 Gewichtsprozent von mindestens einem Hilfszusatzstoff,
wobei
die Summe der Komponenten in dem Teil (a), Teil (c) und Teil (d)
zwischen 40 Gewichtsprozent und 60 Gewichtsprozent liegt, bezogen
auf das Gewicht des gesamten Spülmediums.
-
Der
Ausdruck "nicht
wässriger
Beschichtungsstoff" bedeutet
einen flüssigen
Beschichtungsstoff, welcher auf organischen Lösungsmitteln beruht.
-
Der
Ausdruck "nicht
wässriges
Spülmedium" bedeutet ein flüssiges,
wasserfreies Spülmedium, welches
Wasser lediglich als eine technische Verunreinigung enthalten kann,
aber zu dem kein Wasser hinzugefügt
wird, sei es entweder während
seines Produktionsablaufes oder später.
-
In
dem Verfahren gemäß der Erfindung
werden in Massenproduktion hergestellte Substrate, wie zum Beispiel
insbesondere Kraftfahrzeug-Karosserien und deren Teile, innerhalb
einer Sprühkammer
unter Verwendung von wässrigen
und nicht wässrigen Beschichtungsstoffen
durch Sprühen
beschichtet. Ein jeder Beschichtungsstoff wird einer Beschichtungsvorrichtung
zum Beispiel durch eine Kreislaufleitung zugeführt, welche mit einem Versorgungsbehälter des
Beschichtungsstoffes und mit einem Farbveränderer verbunden ist und welche
von dort aus verbunden ist in Richtung auf die Auftragungsvorrichtungen über gewöhnliche
Zuführungsleitungen
und Mess- und Dosierungseinrichtungen (Druckkontrolleinrichtungen,
Pumpen, Ventile). Beispiele von Auftragungsvorrichtungen sind herkömmliche
Sprühbeschichtungsvorrichtungen,
die dort, wo dies angebracht ist, mit Luft funktionieren, wie etwa rotierende Vernebelungsvorrichtungen,
ohne Luft arbeitende Vernebelungsvorrichtungen und pneumatische
Vernebelungsvorrichtungen. Die Sprühbeschichtung von in Massenproduktion
hergestellten Substraten ist automatisiert. Die Substrate durchlaufen
zum Beispiel die automatisch arbeitenden Auftragungsvorrichtungen
mit einer vorgeschriebenen Geschwindigkeit des Transportbandes und
sie werden durch Sprühen
mit dem jeweiligen Beschichtungsstoff beschichtet, welcher von dem
Produktionsplan bestimmt worden ist. Die aufeinander folgenden Substrate
können
dabei in aufeinander folgenden Gruppen zusammengestellt werden oder
sie brauchen nicht in aufeinander folgenden Gruppen zusammengestellt
zu werden, wobei eine jede Gruppe mit demselben Beschichtungsstoff
beschichtet wird, zum Beispiel Farbschattierungsgruppen.
-
Bei
dem Verfahren gemäß der Erfindung
wird mindestens mit einem wässrigen
und mindestens mit einem nicht wässrigen
Beschichtungsstoff mit häufigen
Farbwechseln innerhalb einer Sprühbeschichtungskammer
umgegangen. Vorzugsweise wird die Beschichtung nur durch eine Beschichtungsauftragungseinheit
aufgetragen, welche mit häufigen Wechseln
zwischen dem einen oder den mehreren wässrigen und dem einen oder
den mehreren nicht wässrigen
Beschichtungsstoffen arbeitet. Die Beschichtungsstoffe, mit denen
innerhalb einer Sprühbeschichtungskammer
umgegangen wird, können zum
Beispiel wässrige
oder nicht wässrige,
pigmentierte Beschichtungsstoffe sein, von denen ein jeder eine
identische Farbschattierung hat, oder sie können wässrige und nicht wässrige Klarbeschichtungen sein.
In dem Fall der bevorzugten Ausführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung
werden in Massenproduktion hergestellte Substrate, wie etwa zum
Beispiel Krafrfahrzeug-Karosserien und deren Teile, innerhalb einer
Sprühkammer
mit einem oder mit mehreren wässrigen
und mit einem oder mit mehreren nicht wässrigen, pigmentierten Beschichtungsstoffen durch
Sprühen
beschichtet, von denen ein jeder eine verschiedene Farbschattierung
aufweist. Mit 15 bis 20 Farbschattierungen wird zum Beispiel innerhalb einer
Sprühkammer
umgegangen. Die wässrigen und
nicht wässrigen
Beschichtungsstoffe, mit denen innerhalb einer Sprühbeschichtungskammer
umgegangen wird, können
zum Beispiel wässrige
und nicht wässrige
Füllbeschichtungen
sein, welche mit einer Anzahl verschiedener Farbschattierungen zu verarbeiten
sind, oder die Beschichtungsstoffe sind insbesondere solche Beschichtungsstoffe,
welche dazu dienen, diejenige Beschichtungsschicht aufzutragen,
welche die Farbe des Substrats bestimmt, insbesondere zum Beispiel
pigmentierte wässrige und
nicht wässrige
Deckbeschichtungen oder die eine Farbe und/oder einen Effekt gebenden
wässrigen
und nicht wässrigen
Klarbeschichtungen.
-
Bei
dem Verfahren gemäß der Erfindung werden
die Installationen, die zu spülen
sind, mindestens mit jedem Wechsel des Beschichtungsstoffes automatisch
mit einem nicht wässrigen
Spülmedium gemäß dieser
Erfindung gespült.
-
Die
bevorzugte Zusammensetzung des nicht wässrigen Spülmediums setzt sich zusammen
aus:
- (a) 20 bis 30 Gewichtsprozent von einem
oder von mehreren N-Alkylpyrrolidonen;
- (b) 20 bis 30 Gewichtsprozent eines Acetats, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Butylacetat, Isobutylacetat und aus Mischungen
derselben;
- (c) 10 bis 15 Gewichtsprozent von einem oder von mehreren Glykolethern,
die vollständig
wassermischbar sind;
- (d) 5 bis 15 Gewichtsprozent eines Alkohols, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Ethanol, Propanol, Isopropanol und aus
Mischungen derselben;
- (e) 10 bis 20 Gewichtsprozent von einem oder von mehreren aliphatischen
C4-C7-Ketonen,
- (f) 0 bis 5 Gewichtsprozent von einem oder von mehreren organischen
Lösungsmitteln,
welche auf herkömmliche
Weise bei Beschichtungsstoffen eingesetzt werden, und
- (g) 0 bis 5 Gewichtsprozent von einem oder von mehreren Hilfszusatzstoffen,
wobei
die Summe der auf das Gewicht bezogenen Prozentteile der Komponenten
in dem Teil (a), Teil (c) und Teil (d) bei 45 bis 55 Gewichtsprozent
liegt.
-
Die
Zusammensetzung des nicht wässrigen Spülmediums
enthält
ein oder mehrere N-Alkylpyrrolidone,
wobei das bevorzugte N-Alkylpyrrolidon ein N-Methylpyrrolidon ist.
-
Die
Glykolether werden vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe von Methylglykol,
Etylglykol, Isopropylglykol, Butylglykol, Methyldiglykol, Ethyldiglykol,
Butyldiglykol, Ethyltriglykol, Butyltriglykol, Methoxypropanol,
Ethoxypropanol, Propoxypropanol, Propylenglykoldimethylether, Dipropylenglykoldimethylether,
Diethylenglykoldimethylether, Dipropylenglykolmonomethylether und
Methoxybutanol. Bevorzugt sind Ethylenglykolether, insbesondere
Butylglykol und Butyldiglykol.
-
Die
Zusammensetzung des nicht wässrigen Spülmediums
enthält
5 bis 15 Gewichtsprozent Ethanol, Propanol und/oder Isopropanol.
Propanol und Isopropanol werden damit bevorzugt, insbesondere Propanol.
-
Die
aliphatischen C4-C7-Ketone sind bevorzugt Ketone ausgewählt aus
der Gruppe des Methylethylketons, des Methylisobutylketons, des
Methylisoamylketons und des Cyclohexanons. Bevorzugt werden das
Methylethylketon und das Methylisobutylketone.
-
Die
Zusammensetzung des nicht wässrigen Spülmediums
kann 0 bis 5 Gewichtsprozent von einem oder mehreren organischen
Lösungsmitteln
enthalten, welche auf herkömmliche
Weise bei Beschichtungsstoffen eingesetzt werden, zum Beispiel Glykole
wie etwa Ethylenglykol, Propylenglykol, Diethylenglykol, Dipropylenglykol,
Triethylenglykol, Tripropylenglykol; Alkohole wie etwa Butanol,
sekundäres
Butanol oder höherwertige
Alkohole; Glykolether (welche nicht wassermischbar oder nur teilweise wassermischbar
sein können)
wie etwa Hexylglykol, Butoxypropanol, Dipropylenglykolbutylether,
Tripropylenglykolbutylether; Glykoletherester wie etwa Ethylglykolacetat,
Butylglykolacetat, Butyldiglykolacetat, Methoxypropylacetat, Methylglykolacetat,
Ethoxpropylacetat; Glykolester wie etwa Propylenglykoldiacetat;
aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, zum Beispiel Toluol
oder Xylol oder lineare oder verzweigte aliphatische C6-C12-Kohlenwasserstoffe.
-
Die
Zusammensetzung des nicht wässrigen Spülmediums
kann 0 bis 5 Gewichtsprozent von einem oder mehreren Hilfsstoffen
enthalten, insbesondere solche Hilfsstoffe, welche auf herkömmliche Weise
bei Beschichtungsstoffen eingesetzt werden wie etwa Tenside, oberflächenaktive
Hilfsstoffe und Neutralisationsstoffe wie zum Beispiel Amine oder
Alkoholamine.
-
Besonders
bevorzugt ist ein nicht wässriges Spülmedium
mit einer Zusammensetzung aus:
- (a) 20 bis 30
Gewichtsprozent von N-Methylpyrrolidon,
- (b) 20 bis 30 Gewichtsprozent eines Butylacetats,
- (c) 10 bis 15 Gewichtsprozent eines Butylglykols,
- (d) 5 bis 15 Gewichtsprozent eines Propanols,
- (e) 10 bis 20 Gewichtsprozent einer Mischung aus einem Methylethylketon
und einem Methylisobutylketon in Gewichtsverhältnissen von 0,5:1 bis 1:0,5,
und
- (f) 0 bis 5 Gewichtsprozent von Detergentien, oberflächenaktiven
Hilfsstoffen und/oder Neutralisationsstoffen,
wobei das
N-Methylpyrrolidon, das Butylglykol und das Propanol zusammen 45
bis 55 Gewichtsprozent ausmachen.
-
Die
bevorzugten nicht wässrigen
Spülmedien
sind diejenigen mit einem Flammpunkt, der oberhalb von 40°C bleibt.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf den Einsatz von einem nicht wässrigen
Spülmedium
mit der Zusammensetzung wie sie oben beschrieben worden ist für das automatische
Spülen
der Installationen der Beschichtungsauftragungseinheiten, die mindestens
mit einem jeden Wechsel des Beschichtungsstoffes zu spülen sind,
welche Einheiten innerhalb einer Sprühbeschichtungskammer betrieben werden,
in welcher die in Massenproduktion hergestellten Substrate mit häufigen Wechseln
zwischen mindestens einem wässrigen
und mindestens einem nicht wässrigen
Beschichtungsstoff durch Sprühen beschichtet
werden.
-
Der
Einsatz des nicht wässrigen
Spülmediums
gemäß der Erfindung
mit der vorher beschriebenen Zusammensetzung macht es möglich, mit
den Erfordernissen des Zieles der Erfindung im Einklang zu stehen.
Ein Verfahren zur Sprühbeschichtung
von in Massenproduktion hergestellten Substraten wird geliefert,
wobei nicht nur wässrige,
sondern auch nicht wässrige
Beschichtungsstoffe innerhalb einer Beschichtungskammer verwendet
werden, in welcher die Installationen, die zu spülen sind, mit mindestens einem
jeden Wechsel des Beschichtungsstoffes automatisch mit einem universalen
Spülmedium
gespült
werden. Weiterhin garantiert der Einsatz des nicht wässrigen
Spülmediums,
dass das automatische Spülen
mit einem Spülergebnis
erreicht wird, welches adäquat
ist für
das Erzielen qualitativ hochwertiger Beschichtungsergebnisse innerhalb
einer kurzen Zeit, insbesondere innerhalb der kurzen Zeit, die durch
die Geschwindigkeit des Transportbandes und der Umlaufzeit definiert
ist. Eine Übertragung von
Komponenten des Beschichtungsstoffes aus dem vorhergegangenen Beschichtungsstoff
aus den gespülten
Installationen in den Beschichtungsstoff, welcher danach aufgetragen
wird, kann als ein Ergebnis der ausgezeichneten Spülwirkung
vermieden werden.
-
Bei
dem Verfahren gemäß der Erfindung werden
die Installationen, die zu spülen
sind, mit mindestens einem jeden Wechsel des Beschichtungsstoffes
automatisch mit dem nicht wässrigen
Spülmedium
gespült.
Die Installationen der Beschichtungsauftragungseinheit, die zu spülen sind,
sind insbesondere die Zuführungsleitungen
von dem Farbwechsler zu den Beschichtungsauftragungsvorrichtungen,
einschließlich
sowohl der Mess- und Dosierungseinrichtungen als auch der Auftragungsvorrichtungen
selbst. In der bevorzugten Ausführung
gemäß der Erfindung
bezieht ein jeder Wechsel des Beschichtungsstoffes auch einen Wechsel
der Farbschattierung mit ein, unabhängig davon, ob der Wechsel
hergestellt wird von einem wässrigen
zu einem nicht wässrigen
Beschichtungsstoff oder umgekehrt, oder ob der Wechsel hergestellt
wird zwischen verschiedenen wässrigen
oder verschiedenen nicht wässrigen
Beschichtungsstoffen. Es kann zweckmäßig sein, das automatische
Spülen
nicht nur mit einem jeden Wechsel des Beschichtungsstoffes, sondern
auch nach der Beschichtung eines jeden einzelnen Substrats auszuführen, zum
Beispiel, um ein Trocknen des Beschichtungsstoffes auf der Auftragungsvorrichtung
zu vermeiden.
-
Die
gesamte Zeitdauer, die für
den Wechsel des Beschichtungsstoffes und für die Spülung der zu spülenden Installationen
verfügbar
ist, so wie sie durch die Geschwindigkeit des Transportförderers und
durch die Entfernung (Zykluszeit) zwischen den einzelnen Substraten
oder zwischen den Substraten, die in den zuvor erwähnten Gruppen
zusammengestellt sind, definiert ist, beträgt zum Beispiel 5 bis 20 Sekunden.
Aus Gründen
der Produktivität
wird diese gesamte Zeitdauer als so kurz wie möglich berechnet. Der Wechsel
des Beschichtungsstoffes als solcher dauert zum Beispiel 2 bis 10
Sekunden, wobei der tatsächliche
Spülarbeitsgang
eine Zeitdauer von zum Beispiel 3 bis 15 Sekunden in Anspruch nimmt. Ein
Wechsel des Beschichtungsstoffes von dem Beschichtungsstoff A zu
dem Beschichtungsstoff B wird in einer herkömmlichen und bekannten Art
und Weise ausgeführt.
Er besteht zum Beispiel aus den folgenden automatisierten Arbeitsschritten
in aufeinander folgender Reihenfolge. Zuerst wird die Auftragung
des Beschichtungsstoffes A beendet, indem man die entsprechende
Beschichtungszuleitung an dem Beschichtungswechsler abstellt und
trennt. Der nachfolgende, automatische Arbeitsgang des Spülens findet
in einer Art und Weise statt, wie er als solcher bekannt ist. Zuerst
wird das nicht wässrige
Spülmedium,
welches an dem Beschichtungswechsler aus dem Versorgungsbehälter über eine
speziell angefertigte Kreislaufleitung bereitgestellt wird, zum Beispiel
unter Druck zu den Zuführungsleitungen
von dem Beschichtungswechsler zu Beschichtungsauftragungs-vorrichtungen
zugeführt,
welche sowohl die Mess- und
Dosierungseinrichtungen als auch die Vorrichtungen der Auftragung
selbst mit einschließen.
Dies geschieht durch ein Hinausdrücken (Verdrängen) des Beschichtungsstoffes
A. Die Zuführungsleitungen
von dem Beschichtungswechsler zu den Beschichtungsauftragungsvorrichtungen
einschließlich
der Mess- und Dosierungseinrichtungen und der Auftragungsvorrichtungen
selbst werden durch die mehrfachen (zum Beispiel zwei bis zehn) Wechsel
zwischen dem nicht wässrigen
Spülmedium und
der Druckluft gespült.
Dies findet zum Beispiel bei Raumtemperatur und unter einem Druck
von 5 bis 10 bar statt.
-
In
dem Fall von zum Beispiel einer Produktionslinie zur Beschichtung
von Kraftfahrzeugen werden, abhängig
von den Konstruktionseigenschaften der besonderen Installation der
Beschichtungsauftragung, zwischen 500 ml und 2000 ml des nicht wässrigen
Spülmediums
für einen
Arbeitsgang des Spülens
verwendet, einschließlich
des Spülens
von allen Auftragungsvorrichtungen. Schließlich wird eine Spülung mit
Druckluft bewerkstelligt. Die Zuführung des nicht wässrigen
Spülmediums
unter Druck von dem letzten Spülen
mit Druckluft nimmt eine Zeitdauer von zum Beispiel 3 bis 15 Sekunden
in Anspruch. Der nächste
Beschichtungsstoff B wird dann unter Druck zugeführt und dessen Auftragung beginnt.
-
Das
Verfahren gemäß der Erfindung
kann mit zwei oder mit mehreren Auftragungseinheiten ausgeführt werden,
zum Beispiel eine Einheit für
die Auftragung von wässrigen
Beschichtungsstoffen und eine Einheit für die Auftragung von nicht
wässrigen Beschichtungsstoffen,
wobei jedes Spülen
mit dem nicht wässrigen
Spülmedium
ausgeführt
wird. Man zieht es jedoch vor, das Verfahren gemäß der Erfindung mit nur einer
Auftragungseinheit einzusetzen, nämlich mit einer Auftragungseinheit,
welche mit häufigen Wechseln
zwischen dem einen oder den mehreren wässrigen und dem einen oder
den mehreren nicht wässrigen
Beschichtungsstoffen betrieben wird, wobei ein jeder Spülarbeitsgang
der Installationen, die zu spülen
sind, mit dem nicht wässerigen Spülmedium
ausgeführt
wird.
-
Das
Verfahren gemäß der Erfindung
macht es möglich,
eine Sprühbeschichtung
von in Massenproduktion hergestellten Substraten innerhalb einer Sprühkammer
durchzuführen,
indem man sowohl wässrige
als auch nicht wässrige
Beschichtungsstoffe einsetzt, wobei man dabei ein qualitativ hochwertiges
Beschichtungsergebnis erzielt. Der automatische Spülarbeitsgang,
welcher mit mindestens einem jeden Wechsel des Beschichtungsstoffes
stattfindet, welcher einen Wechsel der Farbschattierung mit einbeziehen
kann oder nicht, wird wirkungsvoll während einer kurzen Zeitdauer
erzielt, während man
nur ein Spülmedium
verwendet.