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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im allgemeinen auf das Gebiet
der Gewebereparatur und -regeneration. Insbesondere bezieht sich
die vorliegende Erfindung auf poröse biokompatible bioabsorbierbare Schaumstoffe,
die einen Gradienten in der Zusammensetzung und/oder Mikrostruktur
aufweisen und die als eine Matrize für die Geweberegeneration, -reparatur
oder -vermehrung dienen.
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Hintergrund der Erfindung
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Von
offenen Zell-, porösen
biokompatiblen Schaumstoffen hat man erkannt, daß sie ein signifikantes Potential
zur Verwendung bei der Reparatur und Regeneration von Gewebe aufweisen.
Frühe Anstrengungen auf
dem Gebiet der Gewebereparatur konzentrierten sich auf die Verwendung
von amorphen biokompatiblen Schaumstoffen als poröse Stopfen,
um Lücken
im Knochen zu füllen.
Brekke, et al. (U.S. Patent Nr. 4,186,448) beschrieben die Verwendung
von porösen
Netz-Stopfen, die aus Polyhydroxysäurepolymeren, wie z.B. Polylactiden,
zusammengesetzt sind, für
die Heilung von Knochenlücken.
In der jüngeren
Vergangenheit wurden verschiedene Versuche unternommen, um TE-Gerüste unter
der Verwendung von verschiedenen Verfahren herzustellen. Zum Beispiel
U.S. Patente 5,522,895 (Mikos) und 5,514,378 (Mikos, et al.) unter
der Verwendung von Laugemitteln („leachables"); U.S. Patente 5,755,792
(Brekke) und 5,133,755 (Brekke) unter der Verwendung von Vakuumschaum-Techniken; U.S. Patente
5,716,413 (Walter, et al.) und 5,607,474 (Athanasiou, et al.) unter
der Verwendung von präzipitierten
Polymer-Gel-Massen; U.S. Patente 5,686,091 (Leong, et al.) und 5,677,355
(Shalaby, et al.) unter der Verwendung von Polymerschmelzen mit
flüchtigen
Verbindungen, die bei Temperaturen größer als Raumtemperatur sublimieren,
und U.S. Patente 5,770,193 (Vacanti, et al.), 5,769,899 (Schwartz,
et al.) und 5,711,960 (Shikinami) unter der Verwendung von Textil-basierenden
fibrösen
Gerüsten. Hinsch
et al. (
EP A 274 898 )
beschrieben einen porösen
offenen Zell-Schaum aus Polyhydroxysäuren mit Porengrößen von
ungefähr
10 bis ungefähr
200 μm für das Einwachsen
(„in-growth") von Blutgefäßen und
Zellen. Der Schaumstoff, der von Hinsch beschrieben wird, könnte auch
mit Fasern, Garnen, Schnuren, Maschenwaren, Baumwollstoffen und ähnlichem
verstärkt
werden. Hinschs Arbeit beschrieb auch die Verwendung einer Vielfalt
von Polyhydroxysäure-Polymeren
und Copolymeren, wie z.B. Poly-L-Lactid, Poly-DL-Lactid, Polyglycolid
und Polydioxanon. Die Hinsch-Schaumstoffe haben den Vorteil, daß sie reguläre Porengrößen und
-formen aufweisen, die durch die Verarbeitungsbedingungen, die ausgewählten Lösungsmittel
und die Additiva kontrolliert werden könnten.
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Jedoch
haben die oben genannten Techniken Limitationen bei der Herstellung
eines Gerüsts
mit einer Gradienten-Struktur. Die meisten der Gerüste sind
isotropisch in Form und Funktion und ermangeln die anisotropischen
Eigenschaften von natürlichen
Geweben. Weiterhin ist es eine Limitation des Standes der Technik, 3D-Gerüste herzustellen,
die die Fähigkeit
haben, die räumliche
Verteilung von verschiedenen Porenformen zu kontrollieren. Das Verfahren,
das beschrieben wird, um die Mikrostruktur-kontrollierten Schaumstoffe
herzustellen, ist ein Niedrig-Temperatur-Prozeß, der viele Vorteile gegenüber anderen
konventionellen Techniken bietet. Zum Beispiel erlaubt das Verfahren
das Einschließen
von thermisch sensitiven Verbindungen, wie z.B. Proteinen, Wirkstoffen
und anderen Additiva, mit den thermisch und hydrolytisch unstabilen
absorbierbaren Polymeren.
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Athanasiou
et al. (U.S. Patent Nr. 5,607,474) haben kürzlich die Verwendung einer Zwei-Schicht-Schaumstoff-Vorrichtung
für die
Reparatur von osteochondralen Defekten an einer Stelle, wo zwei
unähnliche
Typen von Gewebe anwesend sind, vorgeschlagen. Die Athanasiou-Vorrichtung
besteht aus einer ersten und einer zweiten Schicht, die teilweise
separat hergestellt werden und bei einem nachfolgenden Schritt zusammengefügt werden.
Jede der Gerüst-Schichten
ist so ausgeführt,
daß sie
Steifheit und Kompressibilität
aufweist, die zu dem entsprechenden Knorpel- und Knochen-Gewebe
korrespondiert. Weil Knorpel und Knochen oftmals benachbarte Schichten
im Körper
bilden, ist dieser Ansatz ein Versuch, die Struktur des menschlichen
Körpers
deutlicher nachzuahmen. Jedoch ist die Grenzfläche zwischen dem Knorpel und
Knochen im menschlichen Körper
keine diskrete Grenzzone von zwei unähnlichen Materialien mit einem
abrupten Wechsel in den anatomischen Merkmalen und/oder den mechanischen
Eigenschaften. Die Knorpelzellen haben eine deutlich verschiedene
Zellmorphologie und -Orientierung in Abhängigkeit von der Lage der Knorpelzelle
in Beziehung zu der unterliegenden Knochenstruktur. Der Unterschied
in der Knorpelzell-Morpohologie und
-Orientierung sorgt für
einen kontinuierlichen Übergang
von der äußeren Oberfläche des
Knorpels zu der unterliegenden Knochen-Knorpel-Grenzfläche. Obwohl
es eine schrittweise Verbesserung darstellt, ahmt das Zwei-Schicht-System
von Athanasiou daher nicht die Gewebe-Grenzflächen nach, die im menschlichen
Körper
vorhanden sind.
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Ein
weiterer Ansatz, dreidimensional laminierte Schaumstoffe herzustellen,
wird von Mikos et al. vorgestellt (U.S. Patent Nr. 5,514,78). In
dieser Technik, welche recht beschwerlich ist, wird zuerst poröse Membran
durch Trocknen einer Polymerlösung
hergestellt, welche Laugmittel („leachable")-Salzkristalle enthält. Eine dreidimensionale Struktur
wird dann durch Laminieren verschiedener Membranen zusammen erhalten, welche
dann gemäß einer
Konturzeichnung der gewünschten
Form geschnitten wird.
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Eine
der hauptsächlichen
Schwächen
des Standes der Technik in Bezug auf dreidimensionale poröse Gerüste, die
für die
Regeneration von biologischen Geweben, wie z.B. Knorpel, verwendet
werden, ist, daß deren
Mikrostruktur zufälliger
Natur ist. Diese Gerüste
variieren nicht in der Morphologie oder der Struktur, wie es die
natürlichen
Gewebe tun. Weiterhin stellen die derzeitigen Gerüste keinen
adäquaten
Nährstoff-
und Flüssigkeits-Transport
für viele
Applikationen zur Verfügung.
Letztendlich werden die laminierten Strukturen nicht vollständig integriert
und werden der Laminierung nicht unter in vivo Bedingungen unterzogen.
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Daher
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen biokompatiblen,
bioabsorbieren Schaumstoff zur Verfügung zu stellen, der einen
kontinuierlichen transitionalen Gradienten morphologischer Natur, struktureller
Natur und/oder aus Materialien zur Verfügung stellt. Weiterhin ist
bevorzugt, daß Schaumstoffe, die
in der Gewebetechnik verwendet werden, eine Struktur aufweisen,
die die Organisation auf der Mikrostruktur-Ebene zur Verfügung stellt,
was eine Matrize zur Verfügung
stellt, die zelluläre
Invasion, Proliferation und Differentiation fördert und die letztendlich
zu der Regeneration von funktionalem Gewebe führen wird.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Komposite zur Verfügung, die
eine erste Schicht, die eine biokompatible filamentöse Schicht
ist, und eine zweite Schicht aus biokompatiblem Schaumstoff umfaßt. Diese
Kompositen-Struktur erlaubt die Kreation von Strukturen mit einzigartigen
mechanischen Eigenschaften. Die fibröse Schicht erlaubt der Komposite,
variable mechanische Festigkeit in Abhängigkeit von der Ausgestaltung,
ein verschiedenes Bioabsorptions-Profil und eine verschiedene Mikroumgebung
für Zellinvasion
und -säen
aufzuweisen, welche vorteilhaft in einer Vielfalt von medizinischen
Applikationen sind. Die fibröse
Schicht kann aus einer Vielfalt von biokompatiblen Polymeren und
Mischungen von biokompatiblen Polymeren hergestellt werden, welche
bevorzugterweise bioabsorbierbar sind. Der biokompatible Schaumstoff
kann entweder ein Gradienten-Schaumstoff oder ein kanalisierter
Schaumstoff sein. Der Gradienten-Schaumstoff hat einen im wesentlichen
kontinuierlichen Übergang
in mindestens einer Eigenschaft, die ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus Zusammensetzung, Steifheit, Flexibilität, Bioabsorptions-Rate, Poren- Architektur und/oder
Mikrostruktur. Der Gradienten-Schaumstoff kann aus einer Mischung
von absorbieren Polymeren hergestellt werden, die Zusammensetzungs-Gradienten-Übergänge von einem polymeren Material
zu einem zweiten polymeren Material bilden. In Situationen, wo eine
einzelne chemische Zusammensetzung ausreichend für die Applikation ist, stellt
die Erfindung eine Komposite zur Verfügung, welche mikrostrukturelle
Variationen in der Struktur über
eine oder mehrere Dimensionen aufweisen kann, die die anatomischen
Merkmale des Gewebes nachahmen können
(z.B. Knorpel, Haut, Knochen etc.). Der kanalisierte Schaumstoff
stellt Kanäle
zur Verfügung, die
sich durch den Schaumstoff ausbreiten, um Zell-Migration und Nährstoff-Fluß durch
den kanalisierten Schaumstoff zu ermöglichen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren für die Reparatur
oder Regeneration von Gewebe zur Verfügung, wobei ein erstes Gewebe
mit der oben beschriebenen Komposite an einer Stelle auf der Komposite
in Kontakt gebracht wird, die geeignete Eigenschaften aufweist,
um das Wachstum des besagten Gewebes zu fördern. Diese Kompositen-Strukturen sind insbesondere
nützlich
für die
Regeneration von Gewebe zwischen zwei oder mehreren verschiedenen
Gewebetypen. Im einfachsten Falle könnte für ein multi-zelluläres System
ein Zelltyp an einer Seite des Gerüsts vorhanden sein und ein
zweiter Zelltyp an der anderen Seite des Gerüsts vorhanden sein. Beispiele
für solch
eine Regeneration können
sein: (a) vaskuläres
Gewebe: mit glatter Muskulatur an der Außenseite und endothelialen
Zellen an der Innenseite, um vaskuläre Strukturen zu regenerieren;
(b) Meniskus-Gewebe: durch Implantieren mit Chondrocyten in dem
Schaumstoff der Komposite und Orientieren der fibrösen Oberfläche zu der
Außenseite.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1 ist
eine Rasterelektronen-mikroskopische Aufnahme des Querschnitts eines
Zufalls-Mikrostruktur-Schaumstoffs, der aus einer 5%igen Lösung von
35/65 ε-Caprolactonco-Glycolid-Copolymer
hergestellt wurde.
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2 ist
eine Rasterelektronen-mikroskopische Aufnahme des Querschnitts eines
Schaumstoffes mit vertikalen offenen Kanälen, der aus einer 10%igen
Lösung
von 35/65 ε-Caprolacton-co-Glycolid-Copolymer hergestellt
wurde.
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3 ist
eine Rasterelektronen-mikroskopische Aufnahme des Querschnitts eines
Schaumstoffs mit architektonischem Gradienten, der aus einer 10%igen
Lösung
von 35/65 ε-Caprolacton-co-Glycolid-Copolymer
hergestellt wurde.
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4 ist
eine Rasterelektronen-mikroskopische Aufnahme des Querschnitts eines
Gradienten-Schaumstoffs, der aus einer 50:50-Mischung von 40/60 ε-Caprolacton-co-(L)-Lactid-Copolymer
und 35/65 ε-Caprolacton-co-Glycolid-Copolymer
hergestellt wurde.
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5 ist
eine Rasterelektronen-mikroskopische Aufnahme des Querschnitts des
oberen Teils eines Gradienten-Schaumstoffs, der aus einer 50:50-Mischung
von 40/60 ε-Caprolacton-co-(L)-Lactid-Copolymer und
35/65 ε-Caprolacton-co-Glycolid-Copolymer
hergestellt wurde.
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6 ist
eine Rasterelektronen-mikroskopische Aufnahme des Querschnitts des
unteren Teils eines Gradienten-Schaumstoffs, der aus einer 50:50-Mischung
von 40/60 ε-Caprolacton-co-(L)-Lactid-Copolymer und
35/65 ε-Caprolacton-co-Glycolid-Copolymer
hergestellt wurde.
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7 ist eine graphische Darstellung der
Zellkultur-Daten, 7A, 7B und 7C.
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8 ist
eine anatomische Skizze von Knorpelgewebe.
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9A, 9B und 9C sind
Rasterelektronen-mikroskopische Aufnahmen eines 0,5 mm Schaumstoffs,
der aus einer 50:50-Mischung eines 35/65 ε-Caprolacton-co-Glycolid-Copolymers und eines 40/60 ε-Caprolacton-Co-(L)-Lactid-Copolymers
hergestellt wurde und eine Architektur aufweist, die zur Verwendung
als ein Haut-Gerüst
geeignet ist. 9A zeigt die Porosität der Oberfläche des
Gerüsts,
das bevorzugterweise dem Wundbett gegenüber liegen würde. 9B zeigt
die Porosität
der Oberfläche
des Gerüsts, das
bevorzugterweise von dem Wundbett weg zeigen würde. 9C zeigt
einen Querschnitt des Gerüsts
mit Kanälen,
die durch die Dicke des Schaumstoffs laufen.
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10 ist
eine Dunkelfeld-40X-Mikroaufnahme einer Trichrom-gefärbten Probe,
die die zelluläre
Invasion des Schaumstoffs, der in 9 gezeigt
ist, illustriert, und zwar 8 Tage nach der Implantation in ein Schweine-Modell.
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11 ist
eine 100X-Komposite-Mikroaufnahme einer Trichrom-gefärbten Probe,
die die zelluläre
Invasion des Schaumstoffs, der in 9 gezeigt
ist und welcher auch PDGF enthielt, illustriert, und zwar 8 Tage nach
der Implantation in eine Schweine-Modell.
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12 ist
eine Mikroaufnahme eines Querschnitts einer elektrostatisch gesponnenen
fibrösen Schicht,
die an ein Schaumstoff-Substrat fusioniert ist (beide Materialien
sind 60/40 Copolymere von (L)-Lactid und ε-Caprolacton).
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13 ist
eine Mikroaufnahme der Oberflächen-Porosität der elektrostatisch
gesponnenen Schicht, die in 12 gezeigt
ist.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Diese
Erfindung beschreibt poröse
bioabsorbierbare Polymer-Schaumstoffe, welche neuartige Mikrostrukturen
aufweisen. Die Merkmale solcher Schaumstoffe können kontrolliert werden, damit
sie sich für
eine gewünschte
Anwendung eignen, und zwar durch Auswahl der geeigneten Bedingungen
für die
Bildung des Schaumstoffs während
der Lyophilisation. Diese Merkmale in absorbierbaren Polymeren haben
ausgeprägte Merkmale
gegenüber
dem Stand der Technik, wo die Gerüste typischerweise isotropische
oder zufällige
Strukturen sind. Jedoch wird bevorzugt, daß Schaumstoffe, die in der
Gewebetechnik (d.h. Reparatur oder Regeneration) verwendet werden,
eine Struktur aufweisen, die eine Organisation auf der mikrostrukturellen
Ebene zur Verfügung
stellt, was eine Matrize zur Verfügung stellt, die zelluläre Organisation
und Regeneration des Gewebes ermöglicht,
das die anatomischen, biomechanischen und biochemischen Merkmale
von normalen Geweben aufweist. Diese Schaumstoffe können zur
Reparatur oder Regeneration von Gewebe (einschließlich Organen)
in Tieren, wie z.B. Haustieren, Primaten und Menschen, verwendet
werden.
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Die
Merkmale solcher Schaumstoffe können
kontrolliert werden, damit sie sich für die gewünschte Applikation eignen,
durch Auswählen
der geeigneten Eigenschaften für
die Lyophilisation, um eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften
zu erhalten: (1) zusammenbindende Poren mit Größen im Bereich von 10 bis 200 μm (oder größer), die
Bahnen für
zelluläres
Einwachsen und Nährstoff-Diffusion
zur Verfügung
stellen; (2) eine Vielfalt von Porositäten im Bereich von 20% bis
98% und bevorzugterweise im Bereich von 80% bis 95%; (3) ein Gradient
in der Porengröße entlang
einer Richtung für
bevorzugtes Zell-Kultivieren; (4) Kanäle, die durch den Schaumstoff
für verbesserte
Zellinvasion, Vaskularisierung und Nährstoff-Diffusion laufen; (5)
Mikro-Musterbildung von Poren auf der Oberfläche für zellu läre Organisation; (6) Zuschneidbarkeit
der Porenform und/oder -orientierung (z.B. im wesentlichen sphärisch, ellipsoid,
säulenartig);
(7) anisotrope mechanische Eigenschaften; (8) Kompositen-Schaumstoffe
mit einem Polymer-Zusammensetzungs-Gradienten, um eine unterschiedliche
Zell-Antwort auf verschiedene Materialien auszulösen oder auszunutzen; (9) Mischungen
von verschiedenen Polymer-Zusammensetzungen, um Strukturen zu schaffen,
die Teile haben, die mit verschiedenen Raten zerfallen werden; (10)
Schaumstoffe, die mit pharmazeutisch aktiven Verbindungen, einschließlich, aber
nicht limitiert auf, biologische Faktoren, wie z.B. RGDs Wachstumsfaktoren
(PDGF, TGF-β,
VEGF, BMP, FGF etc.) und ähnlichem
co-lyophilisiert oder beschichtet sind; (11) die Fähigkeit,
dreidimensionale Formen und Vorrichtungen mit bevorzugten Mikrostrukturen
herzustellen, und (12) Lyophilisierung mit anderen Teilen oder medizinischen
Vorrichtungen, um eine Kompositen-Struktur zur Verfügung zu
stellen. Diese kontrollierten Merkmale in absorbierbaren Polymeren
haben deutliche Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik, wo die Gerüste typischerweise isotrope
oder zufällige
Strukturen ohne eine bevorzugte Morphologie auf der Porenebene aufweisen.
Jedoch wird bevorzugt, daß Schaumstoffe,
die in Gewebe-Gerüsten
verwendet werden, eine Struktur aufweisen, die eine Organisation
auf der Mikrostruktur-Ebene zur Verfügung stellt und eine Matrize
zur Verfügung
stellt, die zelluläre
Organisation ermöglicht,
was natürliches
Gewebe nachahmen kann. Die Zellen werden entlang und durch die Konturen
der Struktur anwachsen, proliferieren und differenzieren. Dies wird
letztendlich zu einem kultivierten Gewebe führen, das die anatomischen
Merkmale des wirklichen Gewebes in einem großen Ausmaß nachahmen kann.
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Wie
z.B. in 3 gezeigt, kann sich die Orientierung
der Hauptachsen der Poren sich dahingehend ändern, daß sie sich in derselben Ebene
wie der Schaumstoff befinden, bis dahingehend, daß sie senkrecht zu
der Ebene des Schaumstoffs orientiert sind. Wie in 3 gesehen
werden kann, kann die Porengröße von einer
kleinen Porengröße, im allgemeinen
zwischen 30 μm
und 50 μm,
bis zu einer größeren Größe von 100 μm bis 200 μm in porösen Gradienten-Schaumstoffen
variieren. Idealerweise könnte
die Schaumstoff-Struktur erschaffen werden, um die Reparatur oder
Regeneration von menschlichen Gewebe-Grenzzonen zu ermöglichen,
wie z.B. Grenzzone vom Knorpel zum Knochen, die in Gelenken vorhanden
ist. Dieser Schaumstoff würde
von kleinen (d.h. 30 μm
bis 150 μm
im Durchmesser) runden Poren zu größeren säulenartigen (d.h. 30 μm bis 400 μm im Durchmesser,
bevorzugterweise 100 μm
bis 400 μm
im Durchmesser, in den meisten Fällen
mit einem Verhältnis
von Länge
zu Durchmesser von mindestens 2) verlaufen. Schaumstoffe mit Kanälen werden in 2 und 3 illustriert.
Die Kanäle,
die durch dieses Verfahren gebildet werden, beginnen im all gemeinen
auf einer Oberfläche
des Schaumstoffs und können
die Dicke des Schaumstoffs durchqueren. Die Länge des Kanals ist im allgemeinen
mindestens zweimal der durchschnittliche Porendurchmesser und bevorzugterweise
mindestens viermal der durchschnittliche Porendurchmesser und am
meisten bevorzugt mindestens achtmal der durchschnittliche Porendurchmesser.
Die Kanäle
für die
meistern Applikationen werden mindestens 200 Mikrons lang sein und
können
durch die Dicke des Schaumstoffes verlaufen. Der Durchmesser des Kanals
wird mindestens einmal die Größe des durchschnittlichen
Porendurchmessers haben und bevorzugt mindestens zwei- bis dreimal
die Größe des durchschnittlichen
Porendurchmessern haben. Die Kanalgröße und der Kanaldurchmesser
wird natürlich
aufgrund der gewünschten
Funktionalität
des Kanals, wie z.B. zelluläre
Invasion, Nährstoff-Diffusion
oder als ein Zugang für
Vaskularisation, ausgewählt
werden.
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Es
gibt eine Reihe von biologischen Geweben, die Gradienten-Architekturen
aufweisen. Beispiele für Gewebe,
wo ein Gradienten-Gerüst
verwendet werden könnte,
schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf: Knochen, Bandscheibe, Gelenkknorpel,
Meniskus, Faserknorpel, Sehnen, Bänder, Hirnhaut, Haut, vaskuläre Transplantate,
Nerven, Leber und Pankreas. Die Beispiele unten heben einige Gewebe
hervor, wo Gradienten-Gerüste
verwendet werden könnten.
Die Ausgestaltung von Gewebe-Technik-Gerüsten, um die Entwicklung dieser
Organstrukturen zu ermöglichen,
würde im
starken Maße
von der Fähigkeit
profitieren, eine Gradienten-Architektur in der Struktur auszuführen oder
zu schaffen.
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Knorpel
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Gelenkknorpel
bedeckt die Enden aller Knochen, die Gelenk-bildende Gelenke in
Menschen und Tieren bilden. Der Knorpel agiert in dem Gelenk als
ein Mechanismus zur Kraftverteilung und als eine tragende Oberfläche zwischen
verschiedenen Knochen. Ohne Gelenkknorpel würde Streßkonzentration und Reibung in
einem Maß auftreten,
was dem Gelenk keine Leichtigkeit bei der Bewegung erlauben würde. Ein
Verlust des Gelenkknorpels führt
gewöhnlicherweise
zu schmerzvoller Arthritis und verringerter Gelenkbewegung. Eine schematische
Abbildung der morphologischen Merkmale eines gesunden Knorpels sind
in 8 gezeigt.
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Der
Gelenkknorpel ist ein exzellentes Beispiel für eine natürlich vorkommende Gradient-Struktur.
Gelenkknorpel setzt sich aus vier verschiedenen Zonen zusammen,
welche die oberflächliche
oder tangentiale Zone innerhalb der ersten 10 bis 20% der Struktur
(diese schließt
die Gelenkoberfläche
ein), die mittlere Zone, welche 40 bis 60% der mittleren Struktur
ist, und die tiefe Zone, die sich benachbart zu der Last-tragenden Knochenschicht
(„tide mark") befindet, und eine Übergangszone
zwischen dem Knochen und dem Knorpel, die aus kalzifiziertem Knorpel
zusammengesetzt ist, einschließen.
Subchondraler Knochen befindet sich benachbart zu der Last-tragenden
Knochenschicht („tide
mark") und diese
geht über
in die Spongiosa. In der oberflächlichen
oder tangentialen Zone verlaufen die Kollagen-Fibrillen parallel
zu der Oberfläche.
Die Fasern sind so orientiert, daß sie Scherkräften, die
durch die normale Gelenkverbindung generiert werden, widerstehen. Die
mittlere Zone hat eine zufällig
angeordnete Organisation von Kollagenfasern mit viel größerem Durchmesser.
Letztendlich befinden sich in der tiefen Zone große Kollagen-Faserbündel, welche
senkrecht zu der Oberfläche
verlaufen, und diese führen
in den kalzifizierten Knorpel. Die Zellen sind kugelig und tendieren
dazu, sich selbst in einer säulenartigen
Weise anzuordnen. Die kalzifizierte Knorpel-Zone hat kleinere Zellen
mit relativ wenig Cytoplasma.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
dieser Erfindung würde
dazu da sein, eine Gradienten-Schaumstoff-Struktur zu generieren,
die als eine Matrize für
multiple verschiedene Zonen dienen könnte. Diese Schaumstoff-Strukturen
könnten
in einer Vielfalt von Formen hergestellt werden, um osteochondriale
Defekte und Knorpel zu regenerieren oder zu reparieren. Eine potentielle
Schaumstoff-Struktur würde
eine zylindrische Form mit den ungefähren Dimensionen von 10 mm
Durchmesser und 10 mm Tiefe aufweisen. Die obere Oberfläche würde ungefähr 1 mm
dick sein und würde
eine niedrig poröse
Schicht sein, um die Flüssigkeits-Permeabilität zu kontrollieren.
Durch den Einsatz einer geeigneten Verarbeitungsmethode könnte die
Oberflächen-Porosität des Schaumstoffes
kontrolliert werden. Die Porosität
dieser Haut-ähnlichen
Oberfläche
kann von vollständig
undurchlässig
bis zu vollständig
porös variiert
werden. Die Flüssigkeits-Permeabilität würde durch
die Oberflächen-Porosität kontrolliert
werden. Unter solch einer Haut würde
die Struktur aus drei Zonen bestehen: einer oberen porösen Zone,
welche benachbart zum Knorpelgewebe liegt, einer unteren porösen Zone,
welche benachbart zum Knochengewebe liegt, und einer Übergangszone
zwischen der oberen und der unteren porösen Zone. Für Gelenkknorpel wird es derzeit
bevorzugt, daß die
Steifheit (Modul) der oberen und unteren porösen Schichten zum Zeitpunkt
der Implantation mindestens so steif ist wie das korrespondierende benachbarte
Gewebe. In solch einem Fall werden die porösen Schichten in der Lage sein,
die umgebende Belastung zu unterstützen und dadurch die eindringenden
Zellen zu schützen,
bis diese differenziert sind und in Gewebe verfestigt sind, das
zur kräftigenden
Belastbarkeit in der Lage ist. Zum Beispiel könnte die poröse Struktur,
die für
die oberflächliche
tangentiale Zone verwendet wird, verlängerte Poren aufweisen und
die Orientierung der Struktur könnte
parallel zu der Oberfläche
des Wirtsknorpels sein. Jedoch kann die tiefe Zone eine Porosität von 80
bis 95% mit Poren haben, die in der Größenordnung von 100 μm (80 μm bis 120 μm) sind.
Es wird erwartet, daß Chondrocyten
in diese Zone eindringen werden. Darunter würde eine Zone mit größeren Poren
(100 μm
bis 200 μm)
liegen, und zwar mit einer Porosität im Bereich von 50 bis 80%.
Ein solcher 100 μm
bis 200 μm
poröser
Schaumstoff würde
eine Struktur haben, so daß die
Streben („struts") oder Wände der
Poren größer sind
und vertikal zu der Belastung sind, ähnlich wie die natürlich vorkommende
Struktur, und die Belastung aushalten. Letztendlich gibt es einen
Bedarf für
größere Poren
(150 μm
bis 300 μm)
mit höherer Steifheit
am Grund dieser Struktur, um strukturell kompatibel mit der Spongiosa
zu sein. Der Schaumstoff in dieser Sektion könnte mit keramischen Partikeln
oder Fasern, die aus Kalciumphosphaten oder ähnlichem gemacht sind, verstärkt sein.
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Neuere
Daten, die in unseren Laboratorien generiert wurden, unterstützen die
Hypothese, daß Zellinvasion
durch die Porengröße kontrolliert
werden kann. In diesen Studien hatte ein Gerüst, das aus 95/5 mol-% Poly-(L)-Lactid-co-ε-Caprolacton
hergestellt wurde und eine durchschnittliche Porengröße von ungefähr 80 μm aufwies,
Chondrocyten-Einwanderung von ungefähr 30 Zellen/qm2 des
Gerüsts
(unter statischen Bedingungen). Gerüste, die aus 40/60 mol-% Poly(ε-Caprolacton-co-(L)-Lactid)
hergestellt wurden und eine größere durchschnittliche
Porengröße von ungefähr 100 μm aufwiesen,
hatten eine statistisch signifikant größere zelluläre Invasion von 50 Zellen/mm2 (unter statischen Bedingungen). In beiden
Fällen
waren die Zellen bovine Chondrocyten. Eine sehr einfache Gradienten-Struktur
mit einer Variation der Porengrößen von
80 μm bis
150 μm würde eine
Struktur zur Verfügung
stellen, wo Chondrocyten einfacher in das Gebiet mit größeren Poren einwandern
würden.
Das Gebiet mit kleineren Poren würde
keine Chondrocyten enthalten und würde mit einem zweiten Zelltyp
(Fibroblasten) gefüllt
sein.
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In
einem Zusammensetzungs-Gradienten-Schaumstoff kann eine Mischung
aus zwei oder mehreren elastomeren Copolymeren oder in Kombination
mit semi-kristallinen Polymeren mit hohem Modul, zusammen mit Additiva
wie z.B. Wachstumsfaktoren oder Partikeln ausgewählt werden, so daß zuerst
ein gewünschter Porengradient
mit einer bevorzugten räumlichen
Organisation der Additiva gebildet wird. Durch Verwenden einer Vielfalt
der Ansätze,
auf die sich in den bevorzugten Verfahren zur Herstellung von Gradienten-Schaumstoffen
bezogen wird, kann ein Zusammensetzungs-Gradient aufgebracht werden,
und zwar primär
aufgrund der Unterschiede im Polymer-Lösungsmittel-Phasenseparations-Verhalten
jedes Systems. Solch eine Gradienten-Schaumstoff-Struktur würde eine
günstige
Antwort auf Chondrocyten oder Osteoblasten in Abhängigkeit von
der räumlichen
Lokalisierung auslösen.
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Weiterhin
ist der Zweck eines funktionellen Gradienten, die Spannungen entlang
einer Region, in welchee mechanische und/oder physikalische Eigenschaften
variieren, einheitlich zu verteilen und dadurch die Streßkonzentrierungs-Effekte
einer plötzlichen
Grenzfläche
zu erleichtern. Dies ist den tatsächlichen biologischen Geweben
und Strukturen viel ähnlicher,
wo strukturelle Übergänge zwischen
sich unterscheidenden Geweben, wie z.B. Knorpel und Knochen, graduell
sind. Daher ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Implantat mit einem funktionellen Gradienten zwischen materiellen
Phasen zur Verfügung
zu stellen. Die vorliegende Erfindung stellt ein Multi-Phasen-,
funktionell abgestuftes bioabsrobierbares Implantat mit Anknüpfungsmitteln
zur Verwendung in der chirurgischen Reparatur von osteochondralen
Defekten oder Stellen von Osteoarthritits zur Verfügung. Verschiedene
Patente wurden für
Systeme zur Reparatur von Knorpel vorgeschlagen, welche mit den
vorliegenden erfinderischen porösen
Gerüsten
verwendet werden könnten.
Zum Beispiel beschreibt U.S. Patent 5,769,899 eine Vorrichtung zur
Reparatur von Knorpel-Defekten und U.S. Patent 5,713,374 beschreibt
sichernde Knorpel-Reparatur-Vorrichtungen mit Knochenankern.
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Knochen
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Gradienten-Strukturen
kommen natürlicherweise
an der Knochen/Knorpel-Grenzfläche vor.
In einer Studie in unseren Laboratorien haben wir demonstriert,
daß materielle
Differenzen die Zellfunktion signifikant beeinflussen. Die anfänglichen
und Langzeit-Antworten
von primären
Osteoblasten auf Polymerfilme (95/5 L-Lactid-co-Glycolid-Copolymer, 90/10
Glycolid-co-(L)-Lactid-Copolymer, 95/5 L-Lactid-co-ε-Caporlacton-Copolymer, 75/25
Glycolid-co-(L)-Lactid-Copolymer und 40/60 ε-Caprolacton-co-(L)-Lactid-Copolymer)
und auf gestrickte Netze (95/5 (L)-Lactid-co-Glycolid und 90/10
Glycolid-co-(L)-Lactid-Copolymere) wurden in vitro untersucht. Die
Ergebnisse demonstrieren, daß Osteoblasten
gut an alle der biodegradierbaren Polymerfilme und -netze nach sechstägiger Inkubation
anwuchsen und proliferierten. Keiner der getesteten Polymerfilme,
außer ein
40/60 ε-Caprolacton-co-(L)-Lactid-Copolymer-Film,
demonstrierte signifikante Verbesserung in der Differenzierung von
primären
Ratten-Osteoblasten im Vergleich zu Gewebe-Kultur-Polystyrol (Kontrolle).
Filme, die aus 40/60 Caprolacton-co-(L)-Lactid hergestellt waren,
verstärkten
die Differenzierung von kultivierten Osteoblasten, wie durch eine
erhöhte
alkalische Phosphatase-Aktivität
und Osteocalcin-mRNA-Expression im Vergleich zu den anderen Filmen
und TCPS demonstriert werden konnte. Demzufolge ist es klar, daß verschiedene
absorbierbare Materialien signifikant Zellfunktion und -differenzierung
modifizieren können.
Durch das Identifizieren der optimalen Materialien für Zellwachstum
und -differenzierung könnte
ein Kompositen-Material mit einer Gradienten-Zusammensetzung verwendet
werden, um Gewebe-Regeneration mit verschiedenen Zelltypen in dem
selben Gerüst
zu optimieren.
-
Daher
wird für
Knochenreparatur- oder -Regenerations-Vorrichtungen oder -Gerüste eine
Vorrichtung besonders bevorzugt, die aus einem Homopolymer, Copolymer
(Zufalls-, Block, segmentierter Block, kegelförmige Blöcke, Transplantat, Triblock
etc.), der eine lineare, verzweigte oder sternförmige Struktur aufweist und ε-Caprolacton
enthält,
hergestellt werden. Derzeit bevorzugt werden aliphatische Polyester-Copolymere,
die in einem Bereich von 30 Gew.-% bis 99 Gew.-% ε-Caprolacton
enthalten. Geeignete Wiederholungseinheiten, die mit ε-Caprolacton
copolymerisiert werden können,
sind im Stand der Technik bekannt. Geeignete Comonomere, die mit ε-Caprolacton
copolymerisiert werden können,
schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf, Milchsäure, Lactid (einschließlich L-,
D-, meso- und D,L-Mischungen),
Glycolsäure,
Glycolid, p-Dioxanon (1,4-Dioxan-2-on), Trimethylencarbonat (1,3-Dioxan-2-on), δ-Valerolacton, β-Butyrolacton, ε-Decalacton, 2,5-Diketomorpholin,
Pivalolacton, α,α-Diethylpropiolacton,
Ethylencarbonat, Ethylenoxalat, 3-Methyl-1,4-Dioxan-2,5-dion, 3,3-Diethyl-1,4-dioxan-2,5-dion, γ-Butyrolacton,
1,4-Dioxepan-2-on, 1,5-Dioxepan-2-on, 6,6-Dimethyl-dioxepan-2-on, 6,8-Dioxabicycloctan-7-on
und Kombinationen davon.
-
Bevorzugte
medizinische Vorrichtungen oder Gewebe-Gerüste für Knochengewebe-Reparatur und/oder
-Regeneration, die bioabsorbierbare Polymere enthalten und aus ε-Caprolacton hergestellt
sind, schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf, die porösen Schaumstoff-Gerüste (wie
in dieser Anmeldung beschrieben), fibröse dreidimensionale, gesponnene
Vliesstoff-, gewebte, gestrickte oder umsponnene Gewebe-Gerüste, Kompositen-enthaltende
verstärkende
Fasern, Matrizen und Kombinationen davon.
-
Haut
-
Ein
anderes Beispiel eines Gewebes, das eine Gradienten-Struktur aufweist,
ist die Haut. Die Grundstruktur der Haut hat zwei verschiedene,
aber gut integrierte Schichten, wobei die Dicke jeder Schicht an
den verschiedenen Stellen des Körpers
variiert. Die äußere Schicht
oder Epidermis ist avaskular und besteht hauptsächlich aus Keratinocyten mit
kleineren Zahlen von Immunzellen (Langerhans-Zellen) und pigmentierten
Zellen (Melanocyten). Die Keratinocyten produzieren Keratin-Fasern
und Corneozyten-Hüllen,
welche der Epidermis ihre Beständigkeit
und schützende
Fähigkeiten
verleihen. Die Entwicklung dieser Strukturen hängt vollständig von dem Differenzierungsstatus
der Epidermis ab. Die Epidermis bildet ein geschichtetes Epithelium
mit verschiedenen Protein-Expressions-Mustern sowie die Zellen sich
weiter von der Basalmembran weg bewegen. Diese geschichtete Schicht
aus un terschiedlich exprimierenden Zellen muß für die Aufrecherhaltung der
Epidermis-Funktion gebildet werden. Unter der Epidermis befindet
sich die Dermis, welche ein dichtes irreguläres verbindendes Gewebe ist,
das hoch vaskular ist. Diese Schicht ist stark mit Collagenen und
elastischen Fasern bevölkert,
welche ihre außergewöhnliche
Elastizität
und Stärke
verleihen. Fibroblasten sind die Hauptzell-Typen in dieser Schicht.
Zwischen diesen beiden Schichten befindet sich die Basalmembran,
welche als Stelle der Anknüpfung
von epidermalen Zellen dient und auch zur Regulation von deren Funktion
und Differenzierung dient. Die Schicht von Keratinocyten, welche
direkt an die Basalmembran anhaften; sind von kubischer Form und
stark ausgerichtet. Dieses Anhaften und die Architektur sind kritische
Vorraussetzungen, die die letztliche Produktion der höheren schuppenartigen
Strukturen in der Epidermis voran treiben. Die basale Schicht stellt
eine Quelle für
Vorläufer-Zellen
zur Reparatur und zum Ersatz der Epidermis zur Verfügung. Die schuppenartigen
Schichten stellen Stärke
und Resistenz gegenüber
Insult und Infektion zur Verfügung.
-
Jedes
Material, das zur Erneuerung von Haut verwendet wird, muß in der
Lage sein, die Einwanderung von Fibroblasten und anderen Zellen
anzulocken, die zur Produktion der dermalen Komponenten des geheilten
Gewebes notwendig sind. Zusätzlich
darf das Material die Rate der Re-Epithelialisierung in einer solchen Weise
nicht inhibieren und bevorzugterweise verstärken, so daß eine diskrete epidermale
basale Schicht gebildet wird. Materialien, die die Invasion in das
Gerüst
von migrierenden Keratinocyten. erlauben, können teilweise differenzierte
Zellen produzieren. Konsequenterweise kann die Kontrolle des Zutritts
von bestimmten Zelltypen und eine poröse Ausgestaltung, die die Regeneration
des natürlichen
Gewebes fördert,
funktionelle Vorteile haben. Jetzt wird sich auf die 9A, 9B und 9C bezogen,
welche die Mikrostruktur dieses Schaumstoff-Gerüsts illustrieren. 10 (100-fache Vergrößerung)
und 11 (40-fache Vergrößerung, Kompositen-Bild) stellen
photomikrographischen Beweis für
die Invasion von Fibroblasten, Marcrophagen, Macrophagen-Riesenzellen und
Endothel-ähnlichen
Zellen in einen 0,5 mm Schaumstoff zur Verfügung. Das Schaumstoff-Gewebe-Gerüst 101,
das in beiden Abbildungen gezeigt ist, war ein 50:50-Mischung von ε-Caprolacton-co-Glycolid-Copolymer
und ε-Caprolacton-co-Lactid-Copolymer (hergestellt
wie in Beispiel 7 beschrieben). Die Bilder wurden 8 Tage nach der
Implantation in ein 1,5 cm × 1,5
cm × 0,2
cm Entfernungs-Wundmodell in ein Yorkshire Schweinemodell aufgenommen.
Eine vollständige
Einfügung
der Matrix in das Granulations-Gewebebett
ist in beiden Bildern evident. Das dichte fibröse Gewebe oberhalb des Schaumstoff-Gewebe-Gerüsts scheint
ein geeignetes Substrat für
das Überwachsen
der Epidermis zur Verfügung
zu stellen. PDGF wurde in das Schaumstoff-Gewebe-Gerüst, das
in 11 ge zeigt ist, eingefügt. In Vergleichs-Wundheilungs-Modellen
kann die Addition eines Wachstumsfaktors, wie z.B. PDGF, tatsächlich notwendig
sein.
-
In
unseren anfänglichen
Studien zeigt sich, daß es
wünschenswert
ist, ein Schaumstoff-Gewebe-Gerüst,
das eine Dicke von 150 μm
bis 3 mm aufweist; bevorzugt kann die Dicke des Schaumstoffs in
dem Bereich von 300 μm
bis 1500 μm
und weiter bevorzugt 500 bis 1000 μm sein, als ein Haut-Gerüst zu verwenden.
Offensichtlich werden verschiedene Haut-Verletzungen (d.h. diabetische
Geschwüre,
Venostase-Geschwüre, Dekubitis,
Verbrennungen etc.) verschiedene Schaumstoff-Dicken benötigen. Zusätzlich kann
der Zustand des Patienten das Einfügen von Wachstumsfaktoren,
Antibiotika und anti-mykotischen Verbindungen erforderlich machen,
um die Wundheilung zu fördern.
-
Vaskuläre Transplantate
-
Die
Schaffung tubulärer
Strukturen mit Gradienten kann ebenso von Interesse sein. Vaskuläre Transplantaten,
die eine Röhre
mit Poren im äußeren Durchmesser
mit Übergängen zu
kleineren Poren an der inneren Oberfläche oder umgekehrt aufweisen,
können
in der Kultivierung von endothelialen Zellen und Zellen der glatten
Muskulatur für
die Gewebekultivierung von Blutgefäßen nützlich sein.
-
Röhrenförmige Multi-Schicht-Strukturen
erlauben die Regeneration von Gewebe, das die mechanischen und/oder
biologischen Eigenschaften von Blutgefäßen nachahmt, werden Nützlichkeit
als vaskuläre Transplantate
aufweisen. Konzentrische Schichten, die aus verschiedenen Zusammensetzungen
unter verschiedenen Verarbeitungsbedingungen hergestellt werden,
könnten
zugeschnittene mechanische Eigenschaften, Bioabsorptions-Eigenschaften
und Gewebeeinwuchs-Raten haben. Die innerste oder luminale Schicht würde für Endothelialisierung
durch Kontrolle der Porosität
der Oberfläche
und die mögliche
Addition einer Oberflächenbehandlung
optimiert werden. Die äußerste oder
Adventitia-Schicht des vaskulären
Transplantats würde
zugeschnitten sein, um Gewebe-Einwachsen zu induzieren, wiederum
durch Optimisieren der Porosität (%
Porosität,
Porengröße, Porenform
und Porengrößen-Verteilung) und durch
Einfügen
bioaktiver Faktoren, pharmazeutischer Mittel oder Zellen. Zwischen
diesen zwei porösen
Schichten kann sich eine oder kann sich keine Barriereschicht mit
geringer Porosität
befinden, um die Stärke
zu erhöhen
und Auslaufen zu verringern.
-
Zusammensetzung der Schaumstoffe
-
Eine
Vielfalt von absorbierbaren Polymeren kann verwendet werden, um
Schaumstoffe herzustellen. Beispiele für geeignete biokompatible,
bioabsorbierbare Polymere, die ver wendet werden könnten, schließen Polymere
ein, die aus der Gruppe ausgewählt
sind, bestehend aus: aliphatischen Polyestern, Poly(aminosäuren), Copoly(ether-estern),
Polyalkylene Oxalaten, Polyamiden, Poly(iminocarbonaten), Polyorthoestern,
Polyoxaestern, Polyamidoestern, Polyoxaestern, enthaltend Aminogruppen,
Poly(anhydriden), Polyphosphazenen, Biomolekülen (d.h. Biopolymere, wie
z.B. Collagen, Elastin, bioabsorbierbare Stärken, etc.) und Mischungen
davon. Für
den Zweck dieser Erfindung schließen aliphatische Polyester
ein, sind aber nicht beschränkt auf,
Homopolymere und Copolymere von Lactid (welches Milchsäure, D-,
L- und meso-Lactid einschließt),
Glycolid (einschließlich
Glycolsäure), ε-Caprolacton, p-Dioxanon
(1,4-Dioxan-2-on), Trimethylencarbonat (1,3-Dioxan-2-on), Alkylderivate
von Trimethylencarbonat, δ-Valerolacton, β-Butyrolacton, γ-Butyrolacton, ε-Decalacton, Hydroxybutyrat
(wiederholende Einheiten), Hydroxyvalerat (wiederholende Einheiten),
1,4-Dioxepan-2-on (einschließlich
seines Dimers 1,5,8,12-Tetraoxacyclotetradecan-7,14-dion), 1,5-Dioxepan-2-on, 6,6-Dimethyl-1,4-doxan-2-on
2,5-Diketomorpholin, Pivalolacton, alpha, alpha-Diethylpropiolacton,
Ethylencarbonat, Ethylenoxalat, 3-Methyl-1,4-Dioxan-2,5-dion, 3,3-Diethyl-1,4-dioxan-2,5-dion,
6,8-Dioxabicycloctan-7-on und Polymer-Mischungen davon. Poly(iminocarbonat)
schließt
für den
Zweck dieser Erfindung ein, wie beschrieben von Kemnitzer und Kohn
in „Handbook
of Biodegradable Polymers",
herausgegeben von Domb, Kost und Wisemen, Hardwood Academic Press,
1997, Seiten 251–272.
Copoly(ether-ester) für
den Zweck dieser Erfindung schließen diejenigen Copolyester-ether
ein, die in „Journal
of Biomaterials Research",
Vol. 22, Seiten 993–1009,
1988 von Cohn und Younes und Cohn, Polymer Preprints (ACS Division
of Polymer Chemistry) Vol. 30 (1), S. 498, 1989 (z.B. PEO/PLA) beschrieben
werden. Polyalkylenoxalate schließen für den Zweck dieser Erfindung
Patent Nrn. 4,208,511; 4,141,087; 4,130,639; 4,140,678; 4,105,034
und 4,205,399 ein. Polyphosphazene, co-, ter- und höhere Ordnung,
gemischte Monomerbasierende Polymere, die aus L-Lactid, D,L-Lactid,
Milchsäure,
Glycolid, Glycolsäure,
para-Dioxanon, Trimethylencarbonat
und ε-Caprolacton
hergestellt sind, sind z.B. diejenigen, die beschrieben werden von
Allcock in „The
Encyclopedia of Polymer Science",
Vol. 13, S. 31–41,
Wiley Intersciences, John Wiley & Sons,
1988 und von Vandorpe, Schacht, Dejardin und Lemmouchi in dem „Handbook
of Biodegradable Polymers",
herausgegeben von Domb, Kost und Wisemen, Hardwood Academic Press,
1997, S. 161–182.
Polyanhydride von Disäuren
der Form HOOC-C6H4-O-(CH2)m-O-C6H4-COOH, wobei m eine ganze Zahl im Bereich
von 2 bis 8 ist, und Copolymere davon mit aliphatischen alpha-omega-Disäuren von
bis zu 12 Kohlenstoffatomen.
-
Polyoxaester,
Polyoxaamide und Polyoxaester, die Amine und/oder Amidogruppen enthalten,
werden in einem oder mehreren der folgenden U.S. Patent Nrn. 5,464,929;
5,595,751; 5,597,579; 5,607,687; 5,618,552; 5,620,698; 5,645,850;
5,648,088; 5,698,213; 5,700,583 und 5,859,150 beschrieben. Polyorthoester,
wie diejenigen, die von Heller im „Handbook of Biodegradable
Polymers", herausgegeben
von Domb, Kost und Wisemen, Hardwood Academic Press, 1997, S. 99–118, beschrieben
werden.
-
Gegenwärtig sind
aliphatische Polyester die absorbierbaren Polymere, die zur Herstellung
von Gradienten-Schaumstoffen bevorzugt werden. Aliphatische Polyester
können
sein Homopolymere, Copolymere (Zufalls-, Block, segmentierte, kegelförmige Blöcke, Transplantat,
Triblock, etc.), die eine lineare, verzweigte oder Stern-Struktur
aufweisen. Bevorzugt werden lineare Copolymere. Geeignete Monomere
zur Herstellung aliphatischer Homopolymere und Copolymere können ausgewählt werden
aus der Gruppe, bestehend aus, sind aber nicht beschränkt auf,
Milchsäure,
Lactid (einschließlich
L-, D-, meso- und D,L-Mischungen); Glycolsäure, Glycolid, ε-Caprolacton,
p-Dioxanon (1,4-Dioxan-2-on), Trimethylencarbonat (1,3-Dioxan-2-on),
delta-Valerolacton, beta-Butyrolacton, epsilon-Decalacton, 2,5-Diketomorpholin,
Pivalolacton, alpha, alpha-Diethylpropiolacton, Ethylencarbonat,
Ethylenoxalat, 3-Methyl-1,4-dioxan-2,5-dion, 3,3-Diethyl-1,4-dioxan-2,5-dion,
gamma-Butyrolacton, 1,4-Dioxepan-2-on, 1,5-Dioxepan-2-on, 6,6-Dimethyl-dioxepan-2-on,
6,8-Dioxabicycloctan-7-on
und Kombinationen davon.
-
Elastomere
Copolymere sind auch insbesondere nützlich in der vorliegenden
Erfindung. Geeignete bioabsorbierbare biokompatible Elastomere schließen ein,
sind aber nicht limitiert auf diejenigen, die aus der Gruppe ausgewählt sind,
bestehend aus elastomeren Copolymeren von ε-Caprolacton und Glycolid (bevorzugterweise
mit einem Mol-Verhältnis
von ε-Caprolacton
zu Glycolid von 35:65 bis 65:35, weiter bevorzugt von 45:55 bis
35:65), elastomeren Copolymeren von ε-Caprolacton und Lactid, einschließlich L-Lactid,
D-Lactid, Mischungen davon oder Milchsäure-Copolymere (bevorzugt mit
einem Mol-Verhältnis
von ε-Caprolacton zu Lactid
von 35:65 bis 65:35 und weiter bevorzugt von 45:55 bis 30:70 oder
von 95:5 bis 85:15), elastomeren Copolymeren von p-Dioxanon (1,4-Dioxan-2-on)
und Lactid, einschließlich
L-Lactid, D-Lactid und Milchsäure (bevorzugt
mit einem Mol-Verhältnis
von p-Dioxanon zu Lactid von 40:60 bis 60:40), elastomeren Copolymeren
von ε-Caprolacton
und p-Dioxanon (bevorzugt mit einem Mol-Verhältnis von ε-Caprolacton zu p-Dioxanon von
ungefähr
30:70 bis 70:30), elastomeren Copolymeren von p-Dioxanon und Trimethylencarbonat
(bevorzugt mit einem Mol-Verhältnis
von p-Dioxanon zu Trimethylencarbonat von 30:70 bis 70:30), elastomeren
Copolymeren von Trimethylencarbonat und Glycolid (bevor zugt mit
einem Mol-Verhältnis
von Trimethylencarbonat zu Glycolid von 30:70 bis 70:30), elastomerem
Copolymer von Trimethylencarbonat und Lactid, einschließlich L-Lactid,
D-Lactid, Mischungen
davon oder Milchsäure-Copolymere
(bevorzugt mit einem Mol-Verhältnis von
Trimethylencarbonat zu Lactid von 30:70 bis 70:30) und Mischungen
davon. Beispiele für
geeignete bioabsorbierbare Elastomere sind beschrieben in U.S. Patent
Nrn. 4,045,418; 4,057,537 und 5,468,253. Diese elastomeren Polymere
werden eine inherente Viskosität
von 1,2 dl/g bis 4 dl/g, bevorzugt eine inherente Viskosität von 1,2
dl/g bis 2 dl/g und weiter bevorzugt eine inherente Viskosität von 1,4
dl/g bis 2 dl/g aufweisen, wie bei 25°C in einer 0,1 Gramm pro Deziliter
(g/dl)-Lösung
des Polymers in Hexafluoroisopropanol (HFIP) bestimmt.
-
Bevorzugterweise
werden die Elastomere eine hohe Prozent Elongation und ein niedriges
Modul zeigen, während
sie gute Zerreißfestigkeit
und gute Erholungs-(„recovery") Eigenschaften besitzen.
In den bevorzugten Ausführungsformen
dieser Erfindung wird das Elastomer, aus welchem die Schaumstoffe
gebildet werden, eine prozentuale Elongation von größer als
200% und bevorzugt größer als
500% zeigen. Diese Eigenschaften, welche den Grad der Elastizität des bioabsorbierbaren
Elastomers messen, werden erreicht, während eine Zugfestigkeit größer als
500 psi (3447 kPa), bevorzugt größer als
1000 psi (6894 kPa) und eine Reißfestigkeit von größer als
50 lbs/inch (892,9 kg/m), bevorzugt größer als 80 lbs/inch (1428,6
kg/m) aufrecht erhalten werden.
-
Der
Polymer oder Copolymer, der zur Bildung eines Gradienten-Schaumstoffs
für die
Gewebe-Regeneration geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren
ab. Die chemische Zusammensetzung, die räumliche Verteilung der Bestandteile,
das Molekulargewicht des Polymers und der Grad der Kristallinität diktieren
alle in einem gewissen Ausmaß das
in vitro und in vivo Verhalten des Polymers. Jedoch hängt die
Auswahl des Polymers, um die Gradienten-Schaumstoffe zur Gewebe-Regeneration
herzustellen, in großem
Maße von
(ist aber nicht limitiert auf) den folgenden Faktoren ab: (a) Bioabsorptions-(oder
Bio-Degradations-) Kinetiken; (b) in vivo mechanische Leistung und
(c) Zellantwort auf das Material in Bezug auf Zell-Anhaftung, Proliferation, Migration
und Differenzierung und (d) Biokompatibilität.
-
Die
Fähigkeit
des Material-Substrates, auf eine zeitliche Weise in der Körper-Umgebung zu resorbieren,
ist kritisch. Aber die Differenzen in der Absorbtionszeit unter
in vivo Bedingungen kann auch die Basis für die Kombination von zwei
verschiedenen Copolymeren sein. Zum Beispiel wird ein Copolymer
von 35:65 ε-Caprolacton
und Glycolid (ein relativ schnell absorbierender Polymer) mit 40:60 ε-Caprolacton
und (L)-Lactid-Copolymer (einem relativ langsam absorbierenden Polymer)
gemischt, um einen Schaumstoff zu bilden.
-
Solch
ein Schaumstoff könnte
mehrere verschiedene physikalische Strukturen in Abhängigkeit
von der verwendeten Verarbeitungstechnik aufweisen. Die zwei Bestandteile
können
entweder zufällig
untereinander verbundene bikontinuierliche Phasen sein oder die
Bestandteile können
einen Gradienten durch die Dicke aufweisen oder eine Laminat-Typ-Komposite
mit einer gut integrierten Grenzfläche zwischen den zwei Bestandteil-Schichten
sein. Die Mikrostruktur dieser Schaumstoffe kann optimiert werden,
um die gewünschten
anatomischen Merkmale des Gewebes, das konstruiert wird, zu regenerieren
oder zu reparieren.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist es, Polymer-Mischungen zu verwenden, um Strukturen
zu bilden, welche von einer Zusammensetzung in eine andere Zusammensetzung
in einer Gradienten-ähnlichen
Architektur übergehen.
Schaumstoffe, die diese Gradienten-Architektur aufweisen, sind insbesondere
vorteilhaft in Gewebe-Technik-Applikationen, um die Struktur von
natürlich
vorkommendem Gewebe, wie z.B. Knorpel (Gelenk-, Meniskus-, Septal-,
Tracheal- etc.), Ösophagus,
Haut, Knochen und vaskuläres
Gewebe, zu reparieren oder zu regenerieren. Zum Beispiel kann durch
Mischen eines Elastomers aus ε-Caprolacton-co-Glycolid
mit ε-Caprolacton-co-Lactid
(d.h. mit einem Mol-Verhältnis
von 5:95) ein Schaumstoff gebildet werden, der von einem weicheren
schwammartigen Schaumstoff in einen steiferen festeren Schaumstoff übergeht, ähnlich des Überganges
von Knorpel zu Knochen. Selbstverständlich können andere Polymer-Mischungen für ähnliche
Gradienten-Effekte verwendet werden oder um verschiedene Gradienten zur
Verfügung
zu stellen, wie z.B. verschiedene Absorptions-Profile, Streßantwort-Profile oder verschiedene Grade
an Elastizität.
Zusätzlich
können
diese Schaumstoffe verwendet werden für Organreparatur-Ersatz oder Regenerations-Strategien,
die von diesen einzigartigen Gerüsten
profitieren können,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, Bandscheibe, Dura, Nervengewebe, Leber, Pankreas, Niere, Blase,
Sehnen, Bänder
und Brustgewebe.
-
Diese
elastomeren Polymere können
durch Lyophilisation, superkritisches Lösungsmittel-Schäumen (d.h.
wie beschrieben in
EP
464 163 B1 ), Gasinjektions-Extrusion, Gasinjektions-Formen
oder Gießen
mit einem ausziehbaren Material (d.h. Salze, Zucker oder irgendein
anderes Mittel, das dem Fachmann bekannt ist) geschäumt werden.
Derzeit wird bevorzugt, bioabsorbierbare, biokompatible elastomere
Schaumstoffe durch Lyophilisation herzustellen. Geeignete Verfahren
zur Lyophilisierung von elastomeren Polymeren, um Schaumstoffe zu
bilden, sind in den Beispielen und der korrespondierenden Patentanmeldung,
mit dem Namen „Process
for Manufacturing Biomedical Foams", zugeordnet zu Ethicon, Inc., Aktenzeichen
ETH-1352, angemeldet am 39. Juni 1999, beschrieben.
-
Die
Schaumstoffe, die in dieser Erfindung hergestellt werden, werden
mittels einer Polymer-Lösungsmittel-Phasenseparations-Technik
mit Modifikationen zum Stand der Technik, die unerwartet Gradienten
in der Schaumstoff-Struktur schaffen, hergestellt. Im allgemeinen
kann eine Polymer-Lösung
in zwei Phasen durch irgendeine der vier Techniken separiert werden:
(a) thermisch induzierte Gelierung/Kristallisation; (b) nicht-Lösungsmittel-induzierte
Separation von Lösungsmittel
und Polymer-Phasen; (c) chemisch induzierte Phasenseparation und
(d) thermisch induzierte spinodale Entmischung. Die Polymerlösung wird
auf eine kontrollierte Weise in entweder zwei verschiedene Phasen
oder zwei bikontinuierliche Phasen separiert. Die nachfolgende Entfernung
der Lösungsmittelphase
hinterläßt normalerweise
eine poröse
Struktur mit einer Dichte, die geringer ist als die des Massen-Polymers
(„bulk
polymer"), und Poren
im Mikrometer-Bereich (Referenz „Microcellular foams via phase
separation" von
A. T. Young, J. Vac. Sci. Technolol. A 4 (3), Mai/Juni 1986). Die
Schritte, die in die Herstellung dieser Schaumstoffe involviert
sind, bestehen aus der Auswahl der richtigen Lösungsmittel für die Polymere,
die lyophilisiert werden müssen,
und dem Herstellen einer homogenen Lösung. Als nächstes wird die Polymerlösung einem
Zyklus aus Einfrieren und Vakuum-Trocknen ausgesetzt. Der Einfrierungs-Schritt
separiert die Phasen der Polymerlösung und der Vakuum-Trocknungs-Schritt
entfernt das Lösungsmittel
durch Sublimation und/oder Trocknen und hinterläßt eine poröse Polymer-Struktur oder einen
untereinander verbundenen offenen Zell-, porösen Schaumstoff.
-
Geeignete
Lösungsmittel,
die im allgemeinen geeignet sein sollten als ein Ausgangspunkt für die Auswahl
eines Lösungsmittels
für die
bevorzugten absorbierbaren aliphatischen Polyester, schließen ein,
sind aber nicht limitiert auf, die Lösungsmittel, die ausgewählt sind
aus der Gruppe, bestehend aus Ameisensäure, Ethylformat, Essigsäure, Hexafluoroisopropanol
(HFIP), zyklische Ether (d.h. THF, DMF und PDO), Aceton, Acetate
von C2- bis C5-Alkohol
(wie z.B. Ethylacetat und t-Butylacetat), Glyme (d.h. Monoglyme,
Ethylglyme, Diglyme, Ethyldiglyme, Triglyme, Butyldiglyme und Tetraglyme),
Methylethylketone, Dipropylenglycolmethylether, Lactone (z.B. γ-Valerolacton, δ-Valerolacton, β-Butyrolacton, γ-Butyrolacton), 1,4-Dioxan,
1,3-Dioxolan, 1,3-Dioxolan-2-on (Ethylencarbonat), Dimethylcarbonat,
Benzol, Toluol, Benzylalkohol, p-Xylol, Naphthalen, Tetrahydrofuran,
N-Methylpyrrolidon,
Dimethylformamid, Chloroform, 1,2-Dichlormethan, Morpholin, Dimethylsulfoxid,
Hexafluoracetonsesquihydrat (HFAS), Anisol und Mischungen davon.
Unter diesen Lösungsmitteln
ist das bevorzugte Lösungsmittel
1,4-Dioxan. Eine homogene Lösung
des Polymers in dem Lösungsmittel
wird unter der Verwendung von Standard-Techniken hergestellt.
-
Demgemäß wird,
wie es auch anerkannt ist, die geeignete Polymer-Konzentration oder
die Menge des Lösungsmittels,
welches verwendet werden kann, mit jedem System variieren. Geeignete
Phasen-Diagramm-Kurven für
verschiedene Systeme wurden bereits entwickelt. Wenn jedoch eine
geeignete Kurve nicht erhältlich
ist, kann diese leicht durch bekannte Techniken entwickelt werden.
Zum Beispiel wird eine geeignete Technik in Smolders, van Aartsen
und Steenbergen, Kolloid-Z. u. Z. Polymere, 243, 14 (1971) ausgeführt. Als ein
allgemeiner Leitsatz kann die Menge des Polymers in der Lösung von
0,5 Gew.-% bis 90 Gew.-% und bevorzugt von 0,5 Gew.-% bis 30 Gew.-%
variieren, was in starkem Ausmaß von
der Solubilität
des Polymers in einem gegebenen Lösungsmittel und den Endeigenschaften
des erwünschten
Schaumstoffes abhängt.
-
Zusätzlich können Feststoffe
zu dem Polymer-Lösungsmittel-System
addiert werden. Die Feststoffe, die zu dem Polymer-Lösungsmittel-System
addiert werden, reagieren bevorzugterweise nicht mit dem Polymer oder
dem Lösungsmittel.
Geeignete Feststoffe schließen
Materialien ein, die Gewebe-Regeneration oder -Wiederwachsen befördern, Puffer,
verstärkende
Materialien oder Porositäts-Modifikatoren.
Geeignete Feststoffe schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf, Partikel von demineralisiertem
Knochen, Kalziumphosphat-Partikel oder Kalziumcarbonat-Partikel
für Knochenreparatur,
Laugmittel-(„leachable") Feststoffe zur
Porenschaffung und Partikel bioabsorbierbarer Polymere, die nicht
in dem Lösungsmittel-System löslich sind,
um zu verstärken
oder um Poren zu schaffen, wenn sie absorbiert werden. Geeignete
Laugmittel-Feststoffe schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf, nichttoxische Laugmittel-Materialien,
die ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus Salzen (d.h. Natriumchlorid,
Kaliumchlorid, Kalziumchlorid, Natriumtartrat, Natriumcitrat und ähnliches),
biokompatiblen Mono- und Disacchariden (d.h. Glucose, Fructose,
Dextrose, Maltose, Lactose und Sucrose), Polysaccariden (d.h. Stärke, Alginat),
wasserlöslichen
Proteinen (d.h. Gelatine und Agarose). Im allgemeinen werden alle
diese Materialien einen durchschnittlichen Durchmesser von geringer
als ungefähr
1 mm und bevorzugt einen durchschnittlichen Durchmesser von 50 bis
500 μm aufweisen.
Die Partikel werden im allgemeinen aus 1 bis 50 Volumenprozent des
Gesamtvolumens des Partikels und der Polymer-Lösungsmittel-Mischung bestehen (wobei Gesamtvolumenprozent
ist gleich 100 Volumenprozent). Die Laugmittel-Materialien können durch
Eintauchen des Schaumstoffs mit dem Laugmittel-Material in ein Lösungsmittel entfernt werden,
in welchem der Partikel löslich
ist, und zwar für
eine Zeit, die ausreicht, um Auslaugen („leaching") von im wesentlichen allen Partikeln
zu erlauben, die aber nicht den Schaumstoff auflöst oder nachteilig verändert. Das
bevorzugte Extraktions-Lösungsmittel
ist Wasser, am meisten bevorzugt destilliertes deionisiertes Was ser.
Dieser Prozeß wird
in U.S. Patent Nr. 5,514,378 (siehe Säule 6) beschrieben. Bevorzugterweise
wird der Schaumstoff getrocknet nachdem der Auslaug-Prozeß beendet
ist, und zwar bei niedriger Temperatur und/oder Vakuum, um Hydrolyse
des Schaumstoffes zu minimieren, wenn nicht beschleunigte Absorption
des Schaumstoffs gewünscht
wird.
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Nachdem
die Polymer-Lösungsmittel-Mischung
gebildet ist, wird die Mischung dann erstarrt. Für ein spezifisches Polymer-Lösungsmittel-System
können
der Erstarrungspunkt, die Schmelztemperatur und der apparente Glasübergang
des Polymer-Lösungsmittel-Systems
unter der Verwendung von Standard-Differential-Scanning-kalorimetrischen
(DSC) Techniken bestimmt werden. Theoretisch nimmt man an, was aber
in keiner Weise den Umfang der vorliegenden Erfindung einschränken soll,
daß, wenn
ein Polymer-Lösungsmittel-System
abgekühlt
wird, eine anfängliche
Erstarrung ungefähr
bei oder unter dem Gefrierpunkt des Lösungsmittels erfolgt. Dies
korrespondiert mit dem Gefrieren einer wesentlichen Menge des Lösungsmittels
in dem System. Das anfängliche
Einfrieren erscheint als ein erster exothermer Peak. Ein zweiter
Einfrierpunkt passiert, wenn das verbleibende Lösungsmittel, das mit dem Polymer
assoziiert ist, erstarrt. Der zweite Gefrierpunkt wird durch einen
zweiten exothermen Peak markiert. Die apparente Tg ist die Temperatur,
bei der das vollständig
gefrorene System die erste endotherme Verschiebung beim Rückerhitzen
zeigt.
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Ein
wichtiger zu kontrollierender Parameter ist die Rate des Einfrierens
des Polymer-Lösungsmittel-Systems.
Der Typ der Poren-Morphologie, der während des Einfrier-Schrittes
eingeschlossen wird, ist eine Funktion der Lösungsmittel-Thermodynamik,
Einfrierungsrate, Temperatur, auf welche es gekühlt wird, Konzentration der
Lösung,
homogene oder heterogene Keimbildung etc. Eine detaillierte Beschreibung
dieser Phasen-Separations-Phänomene
kann in den hierin zur Verfügung
gestellten Referenzen gefunden werden („Microcellular foams via phase
separation" von
A. T. Young, J. Vac. Sci. Technol. A 4 (3), Mai/Juni 1986; und „Thermodynamics
of Formation of Porous Poymeric Membrane from Solutions" von S. Matsuda,
Polymer J. Vol. 23, Nr. 5, S. 435–444, 1991).
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Die
zuvor beschriebene Polymer-Lösung
kann auf eine Vielfalt von Weisen erstarrt werden, wie z.B. Plazieren
oder Injizieren der Lösung
in eine Form und Kühlen
der Form in einem geeigneten Bad oder auf einem gekühlten Gestell.
Alternativ dazu kann die Polymer-Lösung durch
einen Zerstäuber
atomisiert werden und auf eine kalte Oberfläche gesprüht werden, was die Erstarrung
des Sprays Schicht für
Schicht verursacht. Die kalte Oberfläche kann eine medizinische
Vorrichtung oder ein Teil davon oder ein Film sein. Die Form des erstarrten
Sprays wird der Form der Oberfläche,
auf die es gesprüht
wird, ähnlich
sein. Alternativ dazu kann die Mischung nach der Erstarrung geschnitten
oder in Form gebracht werden, während
sie gefroren ist. Unter der Verwendung dieser und anderer Prozesse
können
die Schaumstoffe in einer Vielfalt von Formen und Größen hergestellt
oder geformt werden (z.B. röhrenförmige Formen,
verzweigte röhrenförmige Formen,
sphärische
Formen, hemisphärische
Formen, dreidimensionale polygonale Formen, ellipsoide Formen (d.h.
nieren-förmig),
toroidische Formen, konische Formen, abgestumpft konische Formen,
pyramidale Formen, jeweils als feste und hohle Konstrukte und Kombinationen
davon).
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Alternativ
dazu ist eine andere Methode, um geformte geschäumte Teile herzustellen, die
Verwendung eines kalten Fingers (eines Metallteils, dessen Oberfläche das
Innere des Teiles darstellt, das wir herstellen wollen). Der kalte
Finger wird in eine Mischung des Polymers in einem geeigneten Lösungsmittel
eingetaucht und entfernt. Das ist so etwas wie das Eintauchen eines
Eis am Stiel in warme Schokolade, die zu einer harten kalten Haut
gefriert, oder das Eintauchen einer Form in ein Latex aus Gummi,
um Handschuhe oder Kondome zu bilden. Die Dicke und Morphologie
des hergestellten Schaumstoffs sind eine Funktion der Temperatur,
der Verweilzeit und der Entnahmerate des kalten Fingers in bzw.
aus der Mischung. Ein längeres
Verweilen, ein kälterer
Finger und eine langsamere Entnahme werden eine dickere Beschichtung
produzieren. Nach der Entnahme wird der kalte Finger auf eine Spannvorrichtung
einer großen
thermischen Masse gegeben, die in Kontakt mit der gekühlten Ablage
des Lyophilisators ist. Ab diesem Punkt erfolgen die primären und
sekundären Trocknungsprozesse
so, wie oben beschrieben. Dieses Verfahren ist insbesondere gut
geeignet zur Herstellung von Röhren,
verzweigten röhrenförmigen Strukturen
oder Hülsen,
die so geformt werden, daß sie
an Vorrichtungen oder Teile einer Tier-Anatomie passen (zur Reparatur,
Regeneration oder Vermehrung des Gewebes).
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Zusätzlich kann
die Polymer-Lösung
mit verschiedenen Einsätzen
erstarrt werden, die in der Lösung enthalten
sind, wie z.B. Filme, Baumwollstoffe, gewebte, nicht-gewebte, gestrickte
oder umsponnene textile Strukturen. Zusätzlich kann die Lösung in
Assoziation mit einer anderen Struktur präpariert werden, wie z.B. einem
orthopädischen
Implantat (z.B. Schrauben, Nägel,
Stifte und Platten) oder vaskulären
oder verzweigten röhrenförmigen Konstrukten
(wie z.B. ein Gerüst
für ein
vaskularisiertes oder Gänge-enthaltendes
(„ducted") Organ). Diese Einsätze werden
aus mindestens einem biokompatiblem Material hergestellt werden
und können
nicht-absorbierbar, absorbierbar oder eine Kombination davon sein.
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Die
Polymer-Lösung
in einer Form durchläuft
direktionales Abkühlen
durch die Wand der Form, die in Kontakt mit dem Gefriertrockner-Gestell
steht, welches einem thermalen Zyklus ausgesetzt wird. Die Form
und ihre Oberfläche
können
aus eigentlich jedem Material hergestellt sein, das nicht mit dem
Polymer-Lösungsmittel-System
interferiert, obwohl es be vorzugt ist, daß es ein sehr leitfähiges Material
ist. Die Hitze-Transfer-Front bewegt sich aufwärts von dem Lyophilisator-Gestell
durch die Wand der Form in die Polymer-Lösung. In dem Moment, in dem
die Temperatur der Mischung unter den Gelierungs- und/oder Gefrierpunkt
der Mischung fällt, werden
die Phasen der Mischung auch separiert.
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Die
Morphologie dieses Phasen-separierten Systems wird während des
Gefrierungs-Schrittes
in dem Lyophilisierungsprozeß eingerastet
und die Schaffung der offenen Poren wird durch den Beginn des Vakuum-Trocknens,
das zur Sublimation des Lösungsmittels
führt,
initiiert. Jedoch wird die Mischung in einem Behälter oder einer Form, welche
von einer Wärmesenke
gekühlt
wird, vor dem vollständigen
Gefrieren erstarren. Auch wenn die Mischung fest erscheint, tritt
anfänglich
einiges verbleibendes Lösungsmittel,
das mit dem Polymer, der nicht kristallisiert hat, assoziiert ist,
auf. Es wird theoretisch angenommen, was in keiner Weise die vorliegende
Erfindung limitieren soll, daß sich
eine Gefrier-Front durch die Mischung von der Wärmesenke aus bewegt, um die
Erstarrung zu vervollständigen,
nachdem die Mischung augenscheinlich erstarrt ist. Das Material
vor der Gefrier-Front zu einer bestimmten Zeit wird nicht so kalt
sein wie das Material hinter der Front und wird nicht in einem vollständig gefrorenem
Zustand sein.
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Wir
haben herausgefunden, daß,
wenn ein Vakuum zu der augenscheinlich festen Polymer-Lösungsmittel-Mischung
unmittelbar nach dem sie zu erstarren erscheint, angewendet wird,
ein Schaumstoff mit einer Gradienten-Struktur geschaffen werden
kann, der eine variable Porengröße und -struktur
sowie Kanäle
aufweist. Daher ist die Zeitsteuerung des Beginns des Sublimationsprozesses
(durch Druck-Reduktion, d.h. Vakuum-Trocknen) ein kritischer Schritt
in dem Prozeß,
um Übergänge in der
Struktur zu schaffen. Die Zeitsteuerung des Beginns der Sublimation
wird durch die Dicke des herzustellenden Schaumstoffs, die Konzentration der
Lösung,
die Rate der Hitzeübertragung
und die Bündelungen
des Hitzetransfers beeinflußt.
Die Fachleute werden abschätzen,
daß dieser
Prozeß für spezifische
Polymer-Lösungsmittel-Systeme
unter der Verwendung von Thermoelementen und Überwachen der Hitzeübertragungs-Raten
des Schaumstoffs bei verschiedenen Tiefen und Stellen in der Vorrichtung,
die geschäumt
wird, überwacht
und charakterisiert werden kann. Durch Kontrolle des Sublimations-Prozesses,
werden Strukturen mit einem Gradienten in der Porenmorphologie und Anisotropie
geschaffen. Dieser Prozeß kann
zur Schaffung von Mikrostrukturen führen, die Gewebe nachahmen,
wie z.B. Knorpel, Knochen und Haut. Zum Beispiel werden im allgemeinen
Kanäle
geformt, wenn ein Vakuum unmittelbar nachdem die Lösung augenscheinlich
erstarrt angelegt wird („vacuum
is pulled"). Wenn
jedoch der selben Lösung
erlaubt wird, weiter zu erstarren, wird der Schaumstoff größere Poren
näher an
der Oberfläche haben,
wo das Vakuum gesaugt wird (gegenüber der Wärmesenke) und näher an der
Wärmesenke kleinere
Poren aufweisen.
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Dieser
Prozeß ist
die Antithese zu dem Verfahren aus dem Stand der Technik, welches
sich auf die Schaffung von Schaumstoffen mit einer einheitlichen
Mikrostruktur (zufällig
untereinander verbundene Poren) richtete, wobei die gesamte Lösung vollständig gefroren
wird. Eine Vakuum-Trocknung wird nur angewendet, nachdem der Beendigung
einer gewünschten
Phasen-Separation eine erhebliche Menge an Zeit gegeben wird (U.S.
Patente 5,755,792 (Brekke); 5,133,755 (Brekke); 5,716,413 (Walter
et al.); 5,607,474 (Athanasiou, et al.); 5,686,091 (Leong, et al.);
5,677,355 (Shalaby, et al.) und europäische Offenbarungen
E 0 274 898 (Hinsch) und
EP A 594 148 (Totakura)).
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Schaumstoffe
mit verschiedenen Strukturen werden in den 2, 3 und 4 gezeigt.
Wie z.B. in 3 gezeigt wird, kann die Orientierung
der Hauptachse der Poren verändert
werden, und zwar von einer Orientierung in der selben Ebene wie
der Schaumstoff zu einer Orientierung, die senkrecht zu der Ebene
des Schaumstoffs verläuft.
Theoretisch wird angenommen, was aber in keiner Weise den Umfang
dieser Umfang beschränken
soll, daß,
wenn in einer konventiellen Schaumstoff-Bearbeitung das Lösungsmittel
kristallisiert, sich eine Gefrier-Front durch die Lösung bewegt
und die Lösung
in kristallinen Schichten parallel zu der Gefrier-Front erstarrt.
Wenn jedoch ein Vakuum angelegt wird, ehe die Lösung vollständig gefriert, resultiert die Morphologie
des Schaumstoffes in Poren, die im allgemeinen parallel zu der Vakuumquelle
ausgerichtet sind, wie in 3 illustriert.
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Wie
aus 3 gesehen werden kann, kann die Porengröße von einer
kleinen Porengröße, im allgemeinen
zwischen 10 μm
und 60 μm,
zu einer größeren Größe von 60 μm bis 200 μm in einem
porösen
Gradienten-Schaumstoff variiert werden. Um es noch einmal zu sagen,
dies resultiert von dem Anlegen eines Vakuums an der augenscheinlich
erstarrten Lösung,
ehe diese vollständig
erstarrt. Die Polymer-Konzentration in der Lösung und die Abkühlungsraten
sind ebenso bedeutsame Parameter in der Kontrolle der Zellengröße. Idealerweise
könnte
die Schaumstoff-Struktur geschaffen werden, um als eine Matrize
zu dienen, um humane Gewebe-Grenzzonen, wie die Grenzzone von Knorpel
zu Knochen, die in Gelenken vorhanden ist, wieder herzustellen.
Dieser Schaumstoff würde
von kleineren runden Poren zu größeren säulenartigen
(d.h. mit einem Verhältnis
von Durchmesser zu Länge
von mindestens 2 bis 1) Poren fortschreiten. Zusätzlich kann die Steifheit des
Schaumstoffs durch die Struktur des Schaumstoffs oder das Mischen
von zwei verschiedenen Polymeren mit verschiedenen Young's Moduli kontrolliert
werden.
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Schaumstoffe
können
auch Kanäle
aufweisen, wie es in 2 illustriert wird. Die Kanäle, die
durch diesen Prozeß gebildet
werden, können
die Dicke des Schaumstoffs durchlaufen und haben im allgemeinen einen
Durchmesser im Bereich von 30 bis 200 μm. Die Kanäle haben im allgemeinen mindestens
zweimal des Kanals durchschnittlichen Durchmesser und bevorzugt
mindestens viermal des Kanals durchschnittlichen Durchmesser und
am meisten bevorzugt mindestens achtmal des Kanals durchschnittlichen
Durchmesser. Die Kanalgröße und der
Durchmesser werden natürlich
auf der Basis der gewünschten
Funktionalität
des Kanals ausgewählt,
wie z.B. Zellinvasion, Nährstoff-Diffusion
oder als ein Zugang für
die Vaskularisation.
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Der
Fachmann kann sich leicht vorstellen, daß solch eine Direktionalität in jede
der drei Dimensionen durch Ausgestaltung einer geeigneten Form und
Aussetzen der Wände
einer solchen Form gegenüber
verschiedenen Temperaturen, wenn benötigt, geschaffen werden kann.
Die folgenden Typen von Gradienten-Strukturen können durch die Variation in
der Porengröße und/oder
-form durch die Dicke aus einer einheitlichen Zusammensetzung hergestellt
werden: Poren eines Typs und einer Größe für eine bestimmte Dicke gefolgt
durch einen anderen Typ und eine andere Größe von Poren, etc.; Zusammensetzungs-Gradient
mit vorwiegend einer Zusammensetzung auf einer Seite und einer anderen
auf einer anderen Seite mit einem Übergang von einer Einheit zu
einer anderen; eine dicke Haut, umfassend niedrige Porosität einer
Schicht mit geringer Porengröße gefolgt
von einer Region mit großer
Porengröße; Schaumstoffe
mit vertikalen Poren mit einer räumlichen
Organisation, wobei diese vertikalen Poren als Kanäle für Nährstoff-Diffusion
fungieren können,
die Herstellung dieser 3D-Formen, um 3D-Schaumstoffe mit den gewünschten
Mikrostruktur-Kombinationen von Zusammensetzungs- und architektonischem
Gradienten zu schaffen. Im allgemeinen werden die Schaumstoffe,
die in Behältnissen
oder Formen gebildet werden, eine Dicke im Bereich von 0,25 mm bis
100 mm aufweisen und werden bevorzugt eine Dicke von 0,5 mm bis
50 mm aufweisen. Dickere Schaumstoffe können hergestellt werden, aber
die Lyophilisierungs-Zyklus-Zeiten
können
sehr lang sein, die endgültigen Schaumstoff-Strukturen
können
schwieriger zu kontrollieren sein und der restliche Lösungsmittel-Gehalt
kann größer sein.
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Wie
zuvor beschrieben, wird der erfinderische Prozeßzyklus zur Herstellung von
biokompatiblem Schaumstoff signifikant reduziert durch die Durchführung des
Sublimations-Schrittes
oberhalb der apparenten Glasübergangs-Temperatur
und unterhalb der Erstarrungstemperatur der Mischung (bevorzugt
gerade unterhalb der Erstarrungstemperatur). Der kombinierte Zyklus
aus (Einfrieren + primärem
Trocknen + sekundärem Trocknen)
ist wesentlich schneller im Vergleich zu der im Stand der Technik
beschriebenen Zeit. Zum Beispiel dauert der kombinierte Zyklus für aliphatische
Polyester unter der Verwendung von flüchtigen Lösungsmitteln im allgemeinen
weniger als 72 Stunden, bevorzugt weniger als 48 Stunden, weiter
bevorzugt weniger als 24 Stunden und am meisten weniger als 10 Stunden.
Tatsächlich
kann der kombinierte Zyklus mit einigen aliphatischen Polyestern
in weniger als 3 Stunden für
Schaumstoffe mit einer Dicke von 1 mm oder weniger; in weniger als
6 Stunden für
Schaumstoffe mit einer Dicke von ungefähr 2 mm, und in weniger als
9 Stunden für Schaumstoffe
mit einer Dicke von ungefähr
3 mm durchgeführt
werden. Im Vergleich dazu beträgt
die Zeit im Stand der Technik typischerweise 72 Stunden oder mehr.
Die restlichen Lösungsmittel-Konzentrationen
in diesen Schaumstoffen, die durch diesen Prozeß hergestellt werden, werden
sehr gering sein. Wie es für
aliphatische Polyester-Schaumstoffe beschrieben wurde, die unter
der Verwendung von 1,4-Dioxan als ein Lösungsmittel hergestellt wurden,
beträgt
die restliche Konzentration von 1,4-Dioxan weniger als 10 ppm (Teile
pro Million), weiter bevorzugt weniger als 1 ppm und am meisten
bevorzugt weniger als 100 ppb (Teile pro Milliarde).
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Der
Fachmann kann sich leicht vorstellen, daß solche eine Direktionalität in allen
drei Dimensionen durch die Ausgestaltung einer geeigneten Form und
dem Aussetzen der Wände
einer solchen Form gegenüber
verschiedenen Temperaturen, wenn benötigt, geschaffen werden kann.
Die folgenden Typen von Gradienten-Strukturen können mittels dieser Erfindung
hergestellt werden:
- 1. Variation in der Porengröße und/oder
-form durch die Dicke mit einer einheitlichen Zusammensetzung,
- 2. Poren eines Typs und einer Größe für eine bestimmte Dicke, gefolgt
durch einen anderen Typ und eine andere Größe an Poren, etc.
- 3. Zusammensetzungs-Gradient mit vorwiegend einer Zusammensetzung
auf einer Seite und einer anderen Zusammensetzung auf der anderen
Seite mit einem Übergang
von einer Einheit zu der anderen,
- 4. eine dicke Haut, umfassend geringe Porosität einer
Schicht mit geringer Porengröße, gefolgt
von einer Region mit großer
Porengröße,
- 5. Schaumstoffe mit vertikalen Poren mit einer räumlichen
Organisation, diese vertikalen Poren können als Kanäle für Nährstoff-Diffusion
fungieren,
- 6. das Herstellen dieser in dreidimensionalen Formen, um dreidimensionale
Schaumstoffe mit der gewünschten
Mikrostruktur zu schaffen,
- 7. Kombinationen von Zusammensetzungs- und architektonischem
Gradienten.
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Zusätzlich können verschiedene
Proteine (einschließlich
kurzkettige Peptide), Wachstumsmittel, chemotaktische und therapeutische
Mittel (Antibiotika, Analgetika, antiinflammatorische Mittel, Anti-Abstoßungs- (z.B.
Immunosuppressiva) und Antikrebs-Wirkstoffe)
oder keramische Partikel zu den Schaumstoffen während der Bearbeitung addiert
werden, und zwar adsorbiert an die Oberfläche oder verfüllt in die
Schaumstoffe, nachdem die Schaumstoffe hergestellt sind. Zum Beispiel
können
die Poren des Schaumstoffs teilweise oder vollständig mit biokompatiblen resorbierbaren
synthetischen Polymeren oder Biopolymeren (wie z.B. Collagen oder
Elastin) oder biokompatiblen keramischen Materialien (wie z.B. Hydroxyapatit)
und Kombinationen davon (welche Materialien enthalten oder nicht
enthalten können,
die Gewebewachstum durch die Vorrichtung fördern) gefüllt sein. Geeignete Materialien
schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf, Autoplastik, Allotransplantat oder
Xenotransplantat-Knochen, Knochenmark, morphogene Proteine (BMPs),
epidermaler Wachstumsfaktor (EGF), Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(FgF), Plättchen-abgeleiteter
Wachstumsfaktor (PDGF), Insulin-abgeleiteter Wachstumsfaktor (IGF-I
und IGF-II), transformierende Wachstumsfaktoren (TGF-β) oder andere
osteoinduktive oder osteokonduktive Materialien, die im Stand der
Technik bekannt sind. Biopolymere könnten auch als konduktive oder
chemotaktische Materialien oder als Zuführungs-Vehikel für Wachstumsfaktoren
verwendet werden. Beispiele könnten
rekombinantes oder Tier-abgeleitetes Collagen oder Elastin oder
Hyaluronsäure
sein. Bioaktive Beschichtungen oder Oberflächenbehandlungen könnten auch
an die Oberfläche
der Materialien angehaftet sein. Zum Beispiel könnten bioaktive Peptidsequenzen
(RGDs) angehaftet sein, um Proteinabsorption und nachfolgend Zellgewebe-Anhaftung zu fördern. Therapeutische
Mittel könnten
auch mittels dieser Schaumstoffe zugeführt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die Polymere und Mischungen, die zur Bildung des Schaumstoffs verwendet
werden, therapeutische Mittel enthalten. Um diese Schaumstoffe zu
bilden, würde
der zuvor beschriebene Polymer mit einem therapeutischen Mittel
vor der Bildung des Schaumstoffs gemischt werden oder das therapeutische
Mittel würde
in den Schaumstoff geladen werden, nachdem dieser gebildet ist.
Die Vielfalt der verschiedenen therapeutischen Mitteln, die in Zusammenhang
mit den Schaumstoffen der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
ist enorm. Im allgemeinen schließen therapeutische Mittel,
welche über
die pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung verabreicht werden
können,
ohne Limitation ein: Antiinfektiva, wie z.B. Antibiotika und antivirale
Mittel; chemotherapeutische Mittel (z.B. Antikrebs-Mittel); Anti-Abstoßungs-Mittel;
Analgetika und analgetische Kombinationen; anti-inflammatorische
Mit tel; Hormone, wie z.B. Steroide; Wachstumsfaktoren (Knochen-morphogenetische
Proteine (d.h. BMPs 1–7),
Knochen-morphogenetische-ähnliche
Proteine (d.h. GFD-5, GFD-7 und GFD-8), epidermaler Wachstumsfaktor
(EGF), Fibroblasten-Wachstumsfaktor (d.h. FGF 1–9), Plättchen-abgeleiteter Wachstumsfaktor
(PDGF), Insulin-ähnlicher
Wachstumsfaktor (IGF-I und IGF-II), transformierende Wachstumfaktoren
(d.h. TGF-β I–III), vaskulärer endothelialer
Wachstumsfaktor (VEGF)) und andere natürlich abgeleitete oder genetisch
manipulierte Proteine, Polysaccaride, Glycoproteine oder Lipoproteine.
Diese Wachstumsfaktoren werden in „The Cellular and Molecular
Basis of Bone Formation and Repair" von Vicki Rosen und R. Scott Thies,
veröffentlicht
von R. G. Landes Company, beschrieben.
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Schaumstoffe,
die bioaktive Materialien enthalten, können durch Mischen von einem
oder mehreren therapeutischen Mitteln mit dem Polymer, das zur Herstellung
des Schaumstoffs verwendet wird, oder mit dem Lösungsmittel oder mit der Polymer-Lösungsmittel-Mischung formuliert
werden und geschäumt
werden. Alternativ dazu könnte
ein therapeutisches Mittel auf den Schaumstoff beschichtet werden,
bevorzugt mit einem pharmazeutisch akzeptablen Träger.
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Jeder
pharmazeutische Träger
kann verwendet werden, der den Schaumstoff nicht auflöst. Die
therapeutischen Mittel können
als eine Flüssigkeit,
ein fein geteilter Feststoff oder als jede andere geeignete physikalische
Form anwesend sein. Typischerweise, aber optional, wird die Matrix
eine oder mehrere Additiva einschließen, wie z.B. Verdünnungsmittel,
Träger,
Hilfsstoffe, Stabilisatoren oder ähnliches.
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Die
Menge des therapeutischen Mittels wird von dem bestimmten verwendeten
Wirkstoff und der medizinischen Bedingung, die behandelt wird, abhängen. Typischerweise
stellt die Menge des Wirkstoffs 0,001 Gew.-% bis 70 Gew.-%, weiter
typisch 0,001 Gew.-% bis 50 Gew.-%, am typischsten 0,001 Gew.-%
bis 70% Gew.-% der Matrix dar. Die Quantität und der Typ des Polymers,
der in die Wirkstoff-Zulieferungsmatrix eingeschlossen wird, wird
in Abhängigkeit
von dem gewünschten
Freisetzungsprofil und der Menge des verwendeten Wirkstoffs variieren.
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Nach
Kontakt mit den Körperflüssigkeiten
wird der Wirkstoff freigesetzt. Wenn der Wirkstoff in den Schaumstoff
eingeschlossen ist, dann wird der Wirkstoff freigesetzt werden,
wenn der Schaumstoff graduelle Degradation (hauptsächlich durch
Hydrolyse) durchläuft.
Dies kann zur verlängerten
Freisetzung (über
z.B. 1 bis 5000 Stunden, bevorzugt 2 bis 800 Stunden) der effektiven
Mengen (z.B. 0,0001 mg/kg/Std. bis 10 mg/kg/Std.) des Wirkstoffs
führen.
Diese Dosierungsform kann verabreicht werden, so wie es notwendig
ist in Abhängigkeit
von dem Subjekt, das behandelt wird, der Schwere der Krankheit,
der Beurteilung des verschreibenden Arztes und ähnlichem. Wenn der Fachmann
diesen oder ähnlichen
Prozeduren folgt, wird er in der Lage sein, eine Vielfalt von Formulierungen
zu präparieren.
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Der
Schaumstoff kann auch als ein Gerüst für die Konstruktion von Gewebe
dienen. Die poröse
Gradienten-Struktur würde
für das
Wachstum von Zellen förderlich
sein. Wie in vorhergehenden Patenten (Vacanti,
US 5,770,417 ) ausgeführt ist,
können
Zellen von einem Patienten geerntet werden (vor oder während der Operation,
um das Gewebe zu reparieren) und die Zellen können unter sterilen Bedingungen
behandelt werden, um einen spezifischen Zelltyp (d.h. pluripotente
Zellen, Stammzellen oder Vorläuferzellen,
wie z.B. die Mesenchym-Stammzellen, beschrieben in Caplan,
US 5,486,359 ) zur Verfügung zu
stellen. Geeignete Zellen, die mit den Schaumstoff-Gerüsten in
Kontakt gebracht werden oder in die Schaumstoff-Gerüste gesät werden, schließen ein,
sind aber nicht limitiert auf, Myocyten, Adipocyten, Fibromyoblasten,
ectodermale Zellen, Muskelzellen, Osteoblasten (d.h. Knochenzellen),
Chondrocyten (d.h. Knorpelzellen), endotheliale Zellen, Fibroblast,
pankreatische Zellen, Hepatocyten, Gallengang-Zellen, Knochenmark-Zellen,
neurale Zellen, Genitourinäre
Zellen (einschließlich
nephritische Zellen) und Kombinationen davon. Verschiedene zelluläre Strategien könnten mit
diesen Gerüsten
verwendet werden (d.h. autogene, allogene, xenogene Zellen etc.).
Die Zellen könnten
auch eingeführte
Gene enthalten, die für
ein Protein kodieren, das die Anhaftung, Proliferation oder Differentiation
des Gewebes stimuliert. Der Schaumstoff würde in die Zellkultur gebracht
werden und die Zellen würden
auf oder in die Struktur gesät
werden. Der Schaumstoff würde
in einer sterilen Umgebung aufrecht erhalten werden und dann in
den Donorpatienten implantiert werden, wenn die Zellen in die Mikrostruktur
der Vorrichtung eingewandert sind. Das in vitro Säen von Zellen
könnte
eine schnellere Entwicklung und Differenzierungsprozeß für das Gewebe
zur Verfügung
stellen. Es ist klar, daß die
zelluläre
Differenzierung und die Schaffung von Gewebe-spezifischer extrazellulärer Matrix
für die
Gewebetechnik eines funktionsfähigen
Implantats kritisch ist.
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Die
Möglichkeit,
verschiedene Zelltypen in die verschiedenen Porenstrukturen säen zu können, würde für Forscher
verfügbar
sein. Schaufer et al. haben demonstriert, daß verschiedene Zelltypen (d.h.
stromale Zellen und Chondrocyten) auf verschiedenen Strukturen kultiviert
werden können.
Die Strukturen können
nach einer kurzen Zeitspanne kombiniert werden und die gesamte Struktur
kann zurück
in Zellkultur gegeben werden, so daß eine biphasische Gewebestruktur
für die
Implantation generiert werden kann. Eine Gradientenstruktur würde ebenso
erlauben, co-kultivierte Gewebe-Gerüste zu generieren. (Schaefer,
D. et al.). Zusätzlich können Röntgenstrahlen-undurchlässige Marker
zu den Schaumstoffen addiert werden, um „Imaging" nach der Implantation zu erlauben.
Nach einer definierten Zeitspanne der in vitro Entwicklung (z.B.
3 Wochen) würde das
Gewebe-konstruierte Implantat geerntet werden und in den Patienten
implantiert werden. Wenn eine azelluläre Strategie verfolgt wird,
dann würden
die sterilen azellulären
Gerüste
verwendet werden, um geschädigtes
oder traumatisiertes Gewebe zu ersetzen.
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Die
Schaumstoff-Gerüste
der vorliegenden Erfindung können
unter der Verwendung eines konventiellen Sterilisations-Prozesses,
wie z.B. Strahlungs-basierender Sterilisation (d.h. Gamma-Strahlen),
chemisch-basierender Sterilisation (Ethylenoxid) oder anderen geeigneten
Prozeduren sterilisiert werden. Bevorzugterweise wird der Sterilisations-Prozeß mit Ethylenoxid
bei einer Temperatur zwischen 52 bis 55°C über eine Zeit von 8 Stunden
oder weniger durchgeführt.
Nach der Sterilisation können
die Schaumstoff-Gerüste
in eine geeignete sterilisierte Feuchtigkeits-resistente Verpackung
zum Transport und zur Verwendung in Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen
verpackt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann der Schaumstoff ein fibröses Gewebe
aufweisen, das an die obere oder untere Oberfläche fusioniert ist. Auf diese
Weise können
die Oberflächeneigenschaften
der Struktur kontrolliert werden, wie z.B. Porosität, Permeabilität, Degradationsrate
und mechanische Eigenschaften. Das fibröse Gewebe kann über einen
elektrostatischen Spinn-Prozeß hergestellt werden,
in welchem eine fibröse
Schicht auf einer lyophilisierten Schaumstoff-Oberfläche aufgebaut
werden kann. Der elektrostatische Spinn-Prozeß ist ein Verfahren, das verwendet
wurde, um Fasern herzustellen. Elektrostatisches Spinnen von vielen
polymeren Materialien wurde in den folgenden Patenten und Artikeln
beschrieben: U.S. Patent Nr. 4,522,709; U.S. Patent Nr. 5,024,789;
U.S. Patent Nr. 5,311,884; U.S. Patent Nr. 5,522,879; „Nanometre
diameter fibers of polymer, produced by electrospinning", Nanotechnology
1 (1996) 216–233; „Structure
and morphology of small diameter electrospun aramid fibres", Polymer Inter.,
36 (1995) 195–201, „Carbon
nanofiber from polyacrylonitrile and mesophase pitch", Journal of Advanced
Materials, Vol. 3, Nr. 1, (1999) 36–41. Dieses Verfahren kann
auch mit den aliphatischen Polyestern, die zuvor in dieser Anmeldung
beschrieben wurden, unter der Verwendung geeigneter Lösungsmittel
angewendet werden. Die Lösungsmittel,
die in dem Schäumungsprozeß verwendet
werden, können
auch für
das elektrostatische Spinnen verwendet werden.
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In
diesem Prozeß wird
eine elektrische Kraft auf die polymerische Lösung ausgeübt, was die Oberflächen-Spannung
der Lösung überwindet,
wobei ein geladener Strahl gebildet wird. Dieser Strahl der Lösung wird
ausgestoßen,
getrocknet und auf einem grundierten Substrat erstarrt. Durch Kontrolle
der Spinn-Bedingungen können
die resultierenden Fasern von 0,1 μm bis 20 μm und bevorzugt von 0,3 μm bis 5,0 μm reichen. Die
Substrat-Oberfläche
in diesem Fall würde
ein lyophilisierter Schaumstoff sein. Zwei Beispiele für ein solches
Konstrukt mit einer fibrösen
Schicht auf einer Schaumstoff-Schicht sind in 12 und 13 gezeigt. Diese
geschichteten Strukturen können
aus mindestens einem biokompatiblen Material hergestellt sein und können nicht
absorbierbar, absorbierbar oder eine Kombination davon sein.
-
Die
Zusammensetzung, Dicke und Porosität der fibrösen Schicht kann kontrolliert
werden, um die gewünschten
mechanischen und biologischen Eigenschaften zur Verfügung zu
stellen. Zum Beispiel kann die Bioabsorptions-Rate der fibrösen Schicht
ausgewählt
werden, um ein längeres
oder kürzeres
Bioabsorptions-Profil im Vergleich zu der unterliegenden Schaumstoff-Schicht
zur Verfügung
zu stellen. Zusätzlich
kann die fibröse
Schicht der Komposite größere strukturelle
Integrität
zur Verfügung
stellen, so daß mechanische Kraft
auf die fibröse
Seite der Struktur ausgeübt
werden kann. Zum Beispiel könnte
die fibröse
Schicht die Verwendung von Wundnähten, Ösen oder
verschiedenen Fixierungsvorrichtungen erlauben, um die Komposite an
Ort und Stelle zu halten. Als eine allgemeine Richtschnur, was aber
in keiner Weise den Umfang der Erfindung einschränken soll, wird derzeit bevorzugt,
daß die
fibröse
Schicht von 1 Mikron bis 1000 Mikron Dicke umfaßt.
-
Eine
mögliche
Anwendung einer Schaumstoff-Struktur mit einer fibrösen Oberflächen-Schicht
ist ein vaskuläres
Transplantat. Die Schichten in einer solchen Struktur würden konzentrische
Zylinder bilden und die fibröse
Schicht würde
eine verringerte Permeabilität
zur Verfügung
stellen. Die lyophilisierte Schaumstoff-Struktur könnte für Zellinfiltration
optimisiert werden, entweder auf der adventitiellen Oberfläche durch glatte
Muskulaturzellen oder Fibroblasten oder auf der luminalen Oberfläche durch
endotheliale Zellen. Die fibröse
Gewebe-Schicht würde
als eine Barriere gegenüber
Blut-Auslaufen dienen und würde
die mechanischen Eigenschaften der Struktur verstärken. Zusätzlich würde die
fibröse
Schicht als eine Barriere gegenüber vervielfältigenden
platten Muskelzellen dienen und würde in der Verhinderung von
intimaler Hyperplasie assistieren.
-
Eine
andere mögliche
Applikation einer solchen hybriden Schaumstoff/Gewebe-Struktur ist als
ein Gerüst
für die
Brustregeneration. Die fibröse
Schicht würde
verstärkte
mechanische Integrität
zur Verfügung
stellen und würde
die originale Form des Gerüsts
aufrecht erhalten. Wenn eine Biopsie entnommen wird oder wenn ein
Tumor entfernt wird, könnte
der Hohlraum mit solch einem fibrösen beschichteten Schaumstoff-Gerüst gefüllt werden,
welches mit Zellen oder bioaktiven Mitteln injiziert sein kann oder
nicht.
-
Eine
andere mögliche
Anwendung einer solchen Schaumstoff-Gewebe-Struktur ist ein Gerüst für Meniskus-Gewebetechnik.
In diesem Fall könnte
ein Keil-förmiges
Implantat her gestellt werden, bestehend aus einer fibrösen Beschichtung,
die ein lyophilisiertes Schaumstoff-Zentrum einkapselt. Die Zellen
könnten
in das Zentrum des Implantats durch die fibröse Schicht injiziert werden.
Diese Gewebe-Oberflächen-Schicht
würde die
Diffusion von Nährstoffen
und Abfallprodukten erlauben, während
die Migration der Zellen aus dem Gerüst limitiert würde.
-
Die
folgenden Beispiele dienen zur Illustration der Prinzipien und des
Gebrauchs dieser Erfindung.
-
Beispiele
-
In
den folgenden Beispielen wurden die Polymere und Monomere charakterisiert
hinsichtlich der chemischen Zusammensetzung und Reinheit (NMR, FT-IR),
thermischen Analyse (DSC), Molekulargewicht (inhärente Viskosität) und Grundlinien-
und in vitro mechanischen Eigenschaften (Instron Streß/Belastung).
1H NMR wurde an einem 300 MHz NMR unter der
Verwendung von CDCl3 oder HFAD (Hexafluoroaceton-sesquadeuteriumoxid)
als ein Lösungsmittel
durchgeführt.
Thermische Analyse von segmentierten Polymeren und Monomeren wurde
an einem Dupont 912 Differential-Scanning-Kalorimeter (DSC) durchgeführt. Inhärente Viskositäten (I.
V., dl/g) der Polymere und Copolymere wurden unter der Verwendung
eines 50 Bohrung („bore")-Cannon-Ubbelhode-Verdünnungs-Viskometers,
das in ein thermostatisch kontrolliertes Wasserbad bei 25°C eingetaucht
ist, unter der Verwendung von Chloroform oder Hexafluoroisopropanol
(HFIP) als das Lösungsmittel
bei einer Konzentration von 0,1 g/dl gemessen.
-
In
diesen Beispielen werden bestimmte Abkürzungen verwendet, wie z.B.
PCL, um polymerisiertes ε-Caprolacton
anzuzeigen, PGA, um polymerisiertes Glycolid anzuzeigen, PLA, um
polymerisiertes (L)-Lactid anzuzeigen. Zusätzlich zeigen die Prozente
vor dem Copolymer die entsprechenden Mol-Prozente jedes Bestandteiles
an.
-
Beispiel 1
-
Herstellung eines Schaumstoffes
mit zufälliger
Mikrostruktur (ohne bevorzugte Architektur)
-
Schritt A. Herstellung
von 5% (wt/wt) homogener Lösung
von 35/65 PCL/PGA in 1,4-Dioxan
-
Eine
5% (wt/wt) Polymer-Lösung
wird hergestellt durch Lösen
von einem Teil von 35/65 PCL/PGA mit 19 Teilen des Lösungsmittels
1,4-Dioxan. Der 35/65 PCL/PGA- Copolymer
wurde im wesentlichen, wie in Beispiel 8 beschrieben, hergestellt.
Die Lösung
wird in einem Kolben mit einem Rührfisch
hergestellt. Um den Copolymer vollständig zu lösen, wird empfohlen, daß die Mischung
vorsichtig auf 65 ± 5°C erhitzt
wird und für
ein Minimum von 4 Stunden, aber nicht über 8 Stunden kontinuierlich
gerührt
wird. Eine klare homogene Lösung wird
dann durch Filtrieren der Lösung
durch einen besonders groben Porositäts-Filter (Extraktions-Kausche mit
Fritten-Scheibe der Firma Pyrex) unter der Verwendung von trockenem
Stickstoff, um bei der Filtration dieser viskosen Lösung zu
helfen, erhalten.
-
Schritt B. Lyophilisation
-
Ein
Lyophilisator im Labor-Maßstab,
und zwar Freezemobile 6 von VIRTIS, wurde in diesem Experiment verwendet.
Der Gefriertrockner wird eingeschaltet und die Gestellkammer wird
bei 20°C
unter trockenem Stickstoff für
ungefähr
30 Minuten gehalten. Thermoelemente werden zur Überwachung angebracht, um die Gestelltemperatur
zu überwachen.
Vorsichtig wird die Polymer-Lösung,
die in Schritt A. hergestellt wurde, in die Formen gerade vor dem
tatsächlichen
Beginn des Zyklus eingefüllt.
Eine Glasform wurde in diesem Beispiel verwendet, aber eine Form,
die aus irgendeinem Material hergestellt wird, das gegenüber 1,4-Dioxan
inert ist, gute Hitze-Transfer-Eigenschaften aufweist und eine Oberfläche aufweist,
die ein leichtes Entfernen des Schaumstoffs ermöglicht, kann verwendet werden.
Die Glasform oder -gefäß, das in
diesem Beispiel verwendet wurde, wog 620 g, war optisch gläsern 5,5
mm dick und zylindrisch mit einem äußeren Durchmesser von 21 cm
und einem inneren Durchmesser von 19,5 cm. Die Randhöhe betrug
2,5 cm. Als nächstes
wurden die folgenden Schritte in einer Sequenz befolgt, um einen
2 mm dicken Schaumstoff herzustellen:
- (i).
Das Glasgefäß mit der
Lösung
wird vorsichtig (ohne zu kippen) auf das Gestell des Lyophilisators
gegeben, welches bei 20°C
gehalten wird. Der Zyklus wird gestartet und die Gestell-Temperatur
wird bei 20°C für 30 Minuten
zum thermischen Konditionieren gehalten.
- (ii). Die Lösung
wird dann auf –5°C durch Kühlen des
Gestells auf –5°C gekühlt.
- (iii). Nach 60 Minuten des Gefrierens bei –5°C wird ein Vakuum angelegt,
um primäres
Trocknen des Dioxans durch Sublimation zu initiieren. Eine Stunde
primäres
Trock nen unter Vakuum bei –5°C wird benötigt, um
das meiste des Lösungsmittels
zu entfernen. Am Ende dieser Trocknungs-Stufe erreicht der Vakuumspiegel
typischerweise ungefähr
50 mTorr (6,65 Pa) oder weniger.
- (iv). Als nächstes
wurde ein sekundäres
Trocknen unter einem Vakuum von 50 mTorr (6,65 Pa) oder weniger
in zwei Stufen durchgeführt,
um das adsorbierte Dioxan zu entfernen. In der ersten Stufe wurde
die Gestell-Temperatur auf 5°C
erhöht
und bei dieser Temperatur für
1 Stunde gehalten. Am Ende der ersten Stufe wurde die zweite Stufe
des Trocknens begonnen. In der zweiten Stufe des Trocknens wurde
die Gestell-Temperatur
auf 20°C
erhöht
und bei dieser Temperatur für
1 Stunde gehalten.
- (v). Am Ende der zweiten Stufe wurde der Lyophilisator auf Raumtemperatur
gebracht und das Vakuum mittels Stickstoff unterbrochen. Die Kammer
wurde mit trockenen Stickstoff für
ungefähr
30 Minuten vor dem Öffnen
der Tür
gespült.
-
Die
oben beschriebenen Schritte sind geeignet zur Herstellung von Schaumstoffen,
die ungefähr
2 mm oder weniger dick sind. Wie der Fachmann wissen wird, sind
die hierin beschriebenen Bedingungen typisch, und die Betriebsbereiche
hängen
von verschiedenen Faktoren ab, z.B.: Konzentration der Lösung; Polymer-Molekulargewichte
und -Zusammensetzungen; Volumen der Lösung; Form-Parameter; Maschinen-Variablen,
z.B. Kühlungsraten,
Erhitzungsraten und ähnliches.
Die 1 zeigt ein SEM (Rasterelektronenmikroskopische
Aufnahme) eines Querschnitts des Schaumstoffs, der unter Befolgung
des Verfahrens, das in diesem Beispiel ausgeführt ist, hergestellt wurde.
Man beachte die zufällige
Mikrostruktur, nicht eine bevorzugte Architektur, dieses Schaumstoffs.
-
Beispiel 2
-
Herstellung
eines Schaumstoffs mit vertikalen Kanälen
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung eines 35/65 PCL/PGA-Schaumstoffs
mit vertikalen Kanälen,
die Bahnen für
Nährstoff-Transport
und geführte
Gewebe-Regeneration zur Verfügung
stellen würden.
-
Wir
verwendeten einen FTS Dura Dry Gefrier-Trockner mit Computer-Kontrolle
und Daten-Überwachungs-System,
um diesen Schaumstoff herzustellen. Der erste Schritt in der Präparation
dieses Schaumstoffes diente der Generation einer homogenen Lösung. Eine
10% (wt/wt) homogene Lösung
von 35/65 PCL/PGA wurde auf die gleiche Weise, die in Beispiel 1
beschrieben wird, hergestellt. Schritt A. Die Polymer-Lösung wurde
vorsichtig in ein Gefäß gerade
vor dem tatsächlichen
Start des Zyklus gefüllt.
Das Gefäß wog 620
g, war optisch gläsern
5,5 mm dick und zylindrisch mit einem äußeren Durchmesser von 21 cm
und einem inneren Durchmesser von 19,5 cm. Die Randhöhe des Gefäßes betrug
2,5 cm. Als nächstes
werden die folgenden Schritte in Sequenz befolgt, um einen 2 mm
dicken Schaumstoff mit der gewünschten
Architektur herzustellen:
- (i). Das mit der
Lösung
gefüllte
Gefäß wurde
auf das Gefrier-Trockner-Gestell gegeben, das auf –17°C vorgekühlt war.
Der Zyklus wurde begonnen und die Gestell-Temperatur bei –17°C für 15 Minuten gehalten, um die
Polymer-Lösung
abzuschrecken („quenching").
- (ii). Nach 15 Minuten Abschrecken bei –17°C wurde ein Vakuum angelegt,
um das primäre
Trocknen des Dioxans durch Sublimation zu initiieren und bei 100
mTorr (13,3 Pa) für
1 Stunde gehalten.
- (iii). Als nächstes
wurde das sekundäre
Trocknen bei 5°C
für 1 Stunde
und bei 20°C
für 1 Stunde
durchgeführt.
Bei jeder Temperatur wurde der Vakuumspiegel bei 20 mTorr (2,67
Pa) gehalten.
- (iv). Am Ende der zweiten Stufe wurde der Lyophilisator auf
Raumtemperatur gebracht und das Vakuum mit Stickstoff unterbrochen.
Die Kammer wurde mit trockenem Stickstoff für ungefähr 30 Minuten vor dem Öffnen der
Tür gespült.
-
2 ist
ein SEM-(Rasterelektronen-mikroskopisches) Bild, das einen Querschnitt
des Schaumstoffs mit vertikalen Kanälen zeigt. Diese Kanäle laufen
durch die Dicke des Schaumstoffs.
-
Beispiel 4
-
Schaumstoff
mit architektonischem Gradienten
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung eines Schaumstoffs, welcher
einen Gradienten in der Schaumstoff-Morphologie, wie in 3 gezeigt,
aufweist, unter der Verwendung einer 10% Lösung von 35/65 ε-Caprolacton-co-Glycolid.
Das Verfahren, das zur Herstellung eines solchen Schaumstoffs verwendet
wurde, ist zu der in Beispiel 2 gegebenen Beschreibung ähnlich,
mit einem Unterschied. In Schritt (ii) des Lyophilisations-Prozesses
beträgt
die Zeit, für
welche die Lösung
im Gefrier-Schritt gehalten wird, 30 Minuten.
-
3 ist
eine Rasterelektronen-mikroskopische Aufnahme eines Querschnittes
dieses Schaumstoffes. Man beachte die Variation in der Porengröße und der
Porenform durch die Dicke des Schaumstoffes.
-
Beispiel 4
-
Übergangs-Zusammensetzungs-(„transcompositional")Schaumstoff
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung eines Schaumstoffes, welcher
einen Zusammensetzungs-Gradienten und nicht notwendigerweise einen
morphologischen Gradienten aufweist. Solch ein Schaumstoff wird
aus Polymer-Lösungen
hergestellt, welche aus physikalischen Mischungen von 2 oder mehreren
Polymeren hergestellt wurden. Dieses Beispiel beschreibt einen Übergangs-Zusammensetzungs-Schaumstoff,
der aus 35/65 PCL/PGA und 40/60 PCL/PLA hergestellt wurde.
-
Schritt A. Herstellung
einer Lösungs-Mischung
aus 35/65 PCL/PGA und 40/60 PCL/PLA in 1,4-Dioxan
-
In
dem bevorzugten Verfahren werden die zwei separaten Lösungen zuerst
hergestellt: (a) eine 10% (wt/wt) Polymer-Lösung von 35165 PCL/PGA und
(b) eine 10% (wt/wt) 40/60 PCL/PLA. Nachdem diese Lösungen,
wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt wurden, werden gleiche
Teile jeder Lösung
in einen Misch-Kolben gegossen. Die Polymere, die verwendet wurden,
um diese Lösungen
herzustellen, werden in den Beispielen 8 und 9 beschrieben. Eine
homogene Lösung
dieser physikalischen Mischung wird durch vorsichtiges Erhitzen
auf 60 ± 5°C und kontinuierliches
Rühren
unter der Verwendung eines Rührfisches
für ungefähr 2 Stunden
erhalten.
-
Schritt B. Lyophilisationszyklus
-
Wir
verwendeten einen FTS Dura Dry Gefrier-Trockner mit Computer-Kontrolle
und Daten-Überwachungs-System,
um diesen Schaumstoff herzustellen. Der erste Schritt in der Präparation
eines solchen Schaumstoffes dient dazu, eine homogene Lösung, wie
in Schritt A. beschrieben, herzustellen. Die Lösung wurde vorsichtig in ein
Gefäß gerade
vor dem tatsächlichen
Beginn des Zyklus gefüllt.
Das zylindrische Glasgefäß wog 117
g, war optisch gläsern
2,5 mm dick und zylindrisch mit einem äußeren Durchmesser von 100 mm
und einem inneren Durchmesser von 95 mm. Die Randhöhe des Gefäßes betrug
50 mm. Als nächstes wurden
die folgenden Schritte in Sequenz befolgt, um einen 25 mm dicken
Schaumstoff mit dem Übergangs-Zusammensetzungs-Gradienten
herzustellen:
- (i). Das mit der Lösung gefüllte Gefäß wurde
auf das Gefrier-Trockner-Gestell gegeben und die Lösung bei 20°C für 30 Minuten
konditioniert. Der Zyklus wurde gestartet und die Gestell-Temperatur
wurde auf –5°C mit einer
programmierten Kühlungsrate
von 0,5°C/Min.
gesetzt.
- (ii). Die Lösung
wurde bei der Gefrier-Bedingung (–5°C) für 5 Stunden gehalten.
- (iii). Vakuum wurde angelegt, um das primäre Trocknen von Dioxan durch
Sublimation zu initiieren, und bei 100 mTorr (13,3 Pa) für 5 Stunden
gehalten.
- (iv). Als nächstes
wurde sekundäres
Trocknen bei 5°C
für 5 Stunden
und bei 20°C
für 10
Stunden durchgeführt.
Bei jeder Temperatur wurde der Vakuumspiegel auf 20 mTorr (2,67
Pa) gehalten.
- (v). Am Ende der zweiten Stufe wurde der Lyophilisator auf Raumtemperatur
gebracht und das Vakuum mit Stickstoff unterbrochen. Die Kammer
wurde mit trockenem Stickstoff für
ungefähr
30 Minuten vor dem Öffnen
der Tür
gespült.
-
Der
Schaumstoff wies einen Gradienten in der chemischen Zusammensetzung
auf, was aus einer genauen Untersuchung der Schaumstoff-Wand-Morphologie
offenkundig wird, wie dies in den 4, 5 und 6 gezeigt
ist. Der Gradient in der chemischen Zusammensetzung wurde weiterhin
durch NMR-Daten unterstützt,
wie unten detailliert dargestellt: Eine Schaumstoff-Probe, die durch
die obere Methode hergestellt wurde und welche ungefähr 25 mm
dick war, wurde auf ihre Mol-Prozent-Zusammensetzung charakterisiert. Die
Schaumstoff-Probe setzt sich aus einer physikalischen Mischung von
PCL/PLA und PCL/PGA zusammen. Schnitte der Schaumstoff-Probe wurden
präpariere
und analysiert, um zu bestätigen,
daß das
Material einen Zusammensetzungs-Gradienten aufwies. Die Proben-Schnitte wurden identifiziert
als 1) Schaumstoff IA (oberster Schnitt), 2) Schaumstoff IB (oberer
mittlerer Schnitt), 3) Schaumstoff IC (unterer mittlerer Schnitt),
4) Schaumstoff ID (unterer Schnitt). Die NMR-Proben-Präparation
bestand aus Lösen
von 5 mg des Materials in 300 μl
Hexafluoroaceton-sesquadeuteriumoxid (HFAD) und danach Verdünnen mit
300 μl C6D6.
-
1H
NMR-Ergebnisse: mol%-Zusammensetzung
-
Die
NMR-Ergebnisse zeigen an, daß die
Schaumstoff-Proben einen Gradienten in Bezug auf die Zusammensetzung
aufweisen. Die oberste Schicht des Schaumstoffs ist hoch in der
PLA-Konzentration (47 mol-%), wohingegen die untere Schicht des
Schaumstoffs hoch in der PGA-Konzentration ist (56 mol-%). Diese
Ergebnisse schlagen vor, daß der
PCL/PGA-Copolymer und der PCL/PLA-Copolymer Unterschiede in ihrem
Phasen-Separations-Verhalten
während
des Gefrier-Schrittes aufweisen und einen einzigartigen Zusammensetzungs-Gradienten-Schaumstoff
bildeten.
-
Beispiel 5
-
Übergangs-struktureller („transstructural") Schaumstoff
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung eines Schaumstoffes, welcher
einen Zusammensetzungs- und strukturellen Gradienten und nicht notwendigerweise
einen morphologischen Gradienten aufweist. Solch ein Schaumstoff
wird aus Polymer-Lösungen
hergestellt, die aus physikalischen Mischungen von zwei oder mehreren
Polymeren hergestellt wurden. Dieses Beispiel beschreibt einen Übergangs-Zusammensetzungs-Schaumstoff,
der aus 35/65 PCL/PLA (wie in Beispiel 9 beschrieben) und 95/5 PLA/PCL
(einem zufälligen
Copolymer mit einer IV von 1,8 in HFIP, wie hierin beschrieben gemessen)
hergestellt wurde. Man beachte, daß 35/65 PCL/PLA ein weicher
elastomerer Copolymer ist, während
95/5 PLA/PCL ein relativer steifer Copolymer ist. Die Kombination
dieser zwei stellt einen Zusammenset zungs- sowie strukturellen Gradienten zur
Verfügung.
Dieser Schaumstoff wird unter Verwendung der Schritte, die in Beispiel
4 aufgeführt
werden, hergestellt, beginnend von einer homogenen 50/50 physikalischen
Mischung einer 10% (wt/wt) Lösung
von 35/65 PCL/PLA und 10% (wt/wt) Lösung von 95/5 PLA/PCL in 1,4-Dioxan.
Solch ein Übergangs-Zusammensetzungs-Schaumstoff
wird eine gute Matrize für
Gewebe-Grenzzonen, wie z.B. Knochen-Knorpel-Grenzflächen, zur
Verfügung
stellen.
-
Beispiel 6
-
Zellkultur
und Differentiations-Daten
-
Filme,
die aus 95/5 PLA/PGA, 90/10 PGA/PLA, 95/5 PLA/PCL, 75/25 PGA/PCL
und 40/60 PCL/PLA hergestellt wurden, wurden getestet. Gewebekultur-Polystyrol
(TCPS) wurde als eine positive Kontrolle für alle Assays verwendet. Vor
der Testung wurden Polymer-Scheiben
auf den Boden eines 24-Well ultraniedrigen Kluster-Gefäßes positioniert
und wurden mit Wachstums-Medium für 20 Minuten vorgefeuchtet.
-
Der
95/5 PLA/PGA-Copolymer, der in diesem Beispiel verwendet wurde,
war ein Zufalls-Copolymer mit einer IV von 1,76, wie in HFIP bei
25°C bestimmt
wurde, welcher derzeit in PanacrylTM-Wundnaht
(Ethicon, Inc., Somerville, New Jersey) verwendet wird. Der 90/10
PGA/PLA-Copolymer war ein Zufalls-Copolymer mit einer IV von 1,74,
wie in HFIP bei 25°C
bestimmt wurde, welcher derzeit in VicylTM-Wundnaht
(Ethicon, Inc., Somerville, New Jersey) verwendet wird. Der 95/5
PLA/PCL-Polymer wurde hergestellt, wie in Beispiel 10 beschrieben,
mit einer IV von 2,1, wie in HFIP bei 25°C bestimmt wurde. Der 75/25
PG/PCL-Copolymer ist ein segmentierter Block-Copolymer mit einer
IV von 1,85 und wird in U.S. Patent 5,133,739 beschrieben. Dieser Copolymer
wird derzeit in MonocrylTM-Wundnähten (Ethicon,
Inc., Somerville, New Jersey) verwendet. Der 40/60 PCL/PLA-Copolymer, der in
diesem Beispiel verwendet wird, wurde, wie in Beispiel 9 beschrieben,
hergestellt und hatte eine IV von 1,44.
-
Zell-Anhaftung und Proliferation:
-
Zellen
wurden bei 40.000/Well in 24-Well ultraniedrigen Kluster-Gefäßen (Corning),
die die Polymere enthielten, ausgesät. Die ultraniedrigen Kluster-Gefäße werden
mit einer Schicht von Hydrogel-Polymer beschichtet, was Protein-
und Zell-Adhesion an die Wells hemmt. Zell-Anhaftung an die Biopolymere
wurde nachfolgend 24-stündiger
Inkubation bestimmt (N = 3 für
jeden Polymer). Die angehafteten Zellen wurden durch Trypsinisierung
freigesetzt und die Zahl der Zellen wurde unter der Verwen dung eines
Heamacytometers bestimmt. Die Zell-Proliferation wurde durch Bestimmung
der Zellzahlen an den Tagen 3 und 6 nachfolgend des Aussäens bestimmt.
-
Differentiations-Assays:
-
Alkalische Phosphatase-Aktivität:
-
Alkalische
Phosphatase-Aktivität
wurde durch einen kolorimetrischen Assay unter der Verwendung von
p-Nitrophenolphosphat-Substrat (Sigma 104) unter Befolgung der Anweisungen
des Herstellers bestimmt. Kurz gesagt, wurden Zellen auf die Filme
oder Netze in einer Dichte von 40.000 Zellen/Well ausgesät und für 1, 6,
14 und 21 Tage inkubiert. Nachdem die Zellen am Tag 6 Konfluenz
erreichten, wurden sie mit Mineralisations-Medium (Wachstums-Medium,
supplementiert mit 10 mM β-Glycerophosphat,
50 μg pro
ml Ascorbinsäure)
gefüttert.
Alkalische Phosphatase-Aktivität
wurde in Zell-Homongenaten (0,05% Triton X-100) an den oben angegeben
Zeitpunkten bestimmt. Die Quantität von Protein in Zellextrakten
wurde unter der Verwendung von Mikro-BCA-Reagenz von Pierce bestimmt. Primäre Ratten-Osteoblasten,
die auf Filmen und Netzen kultiviert wurden, wurden ebenso mit Membran-gebundener
alkalischer Phosphatase unter der Verwendung eines histochemischen
Färbe-Kits
(Sigma) gefärbt.
Für alle
Filme und Netze wurden drei Proben pro Gruppe getestet.
-
Osteotcalcin-ELISA:
-
Osteocalcin,
das in das Medium von Osteoblasten sekretiert wird, die auf verschiedenen
Filmen kultiviert werden, wurde durch ELISA quantifiziert (Osteocalcin-ELISA-Kit,
Biomedical Technologies Inc., Boston). Aliquote der Medien aus den
Wells, die Polymerfilme enthalten, wurden vor der Messung dieses
Proteins durch ELISA lyophilisiert. Drei Proben für jeden
Polymer wurden getestet und der ELISA wurde zweimal wiederholt.
-
Von Kossa-Färbung
-
Drei
Proben für
jeden Polymer wurden auf mineralisiertes Gewebe gefärbt, unter
der Verwendung von Von Kossa-Silbernitrat-Färbung.
-
Expression von mRNAs von
alkalischer Phosphatase und Osteocalcin
-
Die
Expression von mRNAs von alkalischer Phosphatase und Osteocalcin
in Zellen wurde durch semi-quantitative reverse Transkriptase-Polymerse-Kettenreaktion
(RT-PCR) unter der Verwendung von RNA untersucht, die aus Zellen
extrahiert wurde, die für
21 Tage auf den Filmen kultiviert wurden. Sieben Tage nach dem Aussäen wurde
das Kulturmedium mit Mineralisationsmedium ersetzt (3 mM β-Glycerophosphat
und 50 μg/ml
Ascorbinsäure
wurden addiert). Die Zellen wurden für zusätzliche 2 Wochen kultiviert,
d.h. für
eine Gesamtzeitspanne von 3 Wochen. Gesamt-RNA wurde aus vier Proben
pro Gruppe unter der Verwendung eines RNeasy Mini Kit, zur Verfügung gestellt
von Qiagen, extrahiert. Die Qualität 5 und Menge der Gesamt-RNA wurde
für jede
Polymergruppe gemessen. Gesamt-RNA wurde revers transkribiert, um
cDNA zu erhalten, unter der Verwendung einer reversen Transkriptase-Reaktion
(Superscript II, Gibco). Die cDNAs für Osteocalcin, alkalische Phosphatase
und Glyceraldehyd-3-phosphat-dehydrogenase (GAPDH) wurden unter
der Verwendung eines PCR-Protokolls amplifiziert, wie zuvor beschrieben
(Anweisungen des Herstellers Gibco 10 BRL). Die Primer-Sequenzen
(Tabelle 1) für
Osteocalcin, alkalische Phosphatase und GAPDH wurden unter der Verwendung
des FASTA-Programmes (Genetic Computer Group, Madison, WI) erhalten.
Vorbereitende Studien wurden auch unternommen, um die Zahl der PCR-Zyklen
für jeden
Primer zu optimieren (Tabelle 2) und um den Bereich von RNA zu bestimmen,
welcher Proportionalität
zur cDNA zeigt. Die PCR-Produkte wurden auf 1% 15 (Gewicht) Agarose-Gelen,
die Ethidiumbromid enthalten, elektrophoretisch getrennt. Die Gele
wurden unter UV-Licht photographiert und durch Densitometrie auf
die Expression von mRNAs von Osteocalcin und alkalischer Phosphatase
relativ zu GAPDH-mRNA evaluiert.
-
Statistische Analyse
-
Analyse
der Varianz (ANOVA) mit Tukey post hoc-Vergleichen wurde verwendet,
um die Signifikanz-Spiegel aller Assays zu beurteilen.
-
Tabelle
I. Primer, die in der RT-PCR verwendet werden
-
Tabelle
II. PCR-Optimisierungs-Zyklen
-
Ergebnisse
-
Zell-Anhaftung und Proliferation
an bioresorbierbare Polymere:
-
Zwischen
den verschiedenen Polymer-Filmen und im Vergleich zu TCPS waren
keinen beobachtbaren Unterschiede in der Zell-Morphologie offensichtlich.
Zell-Anhaftung an die verschiedenen Biopolymer-Filme war gleich
gegenüber
TCPS, nachfolgend 24 Stunden an Inkubation. Am Tag 3 proliferierten
die Zellen gut auf allen Filmen, mit der Ausnahme von 40/60 PCL/PLA,
wo die Proliferation 60% in Bezug auf TCPS betrug. Weiterhin unterstützten 95/5
PLA/PGA und 90/10 PGA/PLA-Filme Zell-Proliferation in einem signifikant
(p < 0,05) höherem Maß im Vergleich
zu TCPS und 40/60 PCL/PLA (7A).
-
Differentiations-Assay:
-
Enzymaktivität von alkalischer
Phosphatase:
-
Das
Profil für
die alkalische Phosphatase-Aktivität, die von Osteoblasten exprimiert
wird, welche auf 95/5 PLA/PGA, 90/10 PGA/PLA und 95/5 PLA/PCL-Filmen
kultiviert wurden, war gleich dem Profil, das auf TCPS beobachtet
wurde. Spezifische Aktivitäten
von alkalischer Phosphatase waren signifikant (p < 0,05) erhöht für Osteoblasten,
die auf 40/60 PCL/PLA und 75/25 PGA/PCL-Filmen kultiviert wurden,
an den Tagen 14 bzw. 21 im Vergleich mit den anderen Filmen und
TCPS (7B).
-
Expression von mRNA von
alkalischer Phosphatase und Ostoecalcin:
-
Die
Expression der mRNAs von alkalischer Phosphatase, Osteocalcin und
GAPDH für
Osteoblasten, die auf den 95/5 PLA/PGA, 40/60 PLA/PCL, 95/5 PLA/PCL-Filmen
kultiviert wurden, und TCPS wurden durch Densitometrie evaluiert.
Die Ergebnisse sind in 7C dargestellt. Es sollte bemerkt
werden, daß die
Daten in 7B bestenfalls semi-quantitativ
sind. Trotzdem schlagen die Daten vor, daß 40/60 PCL/PLA-Film signifikant
(p < 0,05) höhere Spiegel
von Osteocalcin-Expression im Vergleich zu TCPS unterstützt. Der
Rest der Polymer-Oberflächen
war für
sowohl die mRNA-Expression von Osteocalcin und AP äquivalent
zu TCPS.
-
Schlußfolgerungen
-
Es
wurden keine Unterschiede in Bezug auf Zell-Anhaftung und Proliferation
zwischen den verschiedenen bioabsorbierbaren Filmen oder Netzen,
die nach 6 Tagen Inkubation getestet wurden, beobachtet. Weiterhin
indizieren die Ergebnisse, daß Unterschiede
zwischen diesen Materialien offensichtlicher sind, in Bezug auf
deren Differentiations-Eigenschaften. Zellen, die auf 40/60 PCL/PLA-Film
kultiviert wurden, zeigten erhöhte
Aktivität
an alkalischer Phosphatase und Osteocalcin-mRNA-Expression im Vergleich
zu anderen Filmen und TCPS nachfolgend 14-tätiger bzw. 21-tägiger Inkubation.
-
Referenzen,
auf die sich für
ein vollständigeres
Verstehen dieser Technik bezogen werden kann, schließen ein:
M. A. Aronow, L. C. Gerstenfeld, T. A. Owen, M. S. Tassinari, G.
S. Stein und J. B. Lian: „Factors that
promote progressive development of the osteoblast phenotype in cultured
fetal rat calvaria cells: Journal of Cellular Physiology, 143: 213–221 (1990)
und Stein, G. S., Lian, J. B., und Owen, T. A. „Relationship of cell growth
to the regulation of tissue-specific gene expression during osteoblast
differentiation" FASEB,
4, 3111–3123
(1990).
-
Beispiel 7
-
In vivo Studie von Schaumstoff-Mischung
in einem dermalen Schwein-Wundheilungs-Modell
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Ergebnisse der Implantation eines 1 mm,
0,5 mm dicken Schaumstoff-Gewebe-Gerüstes in ein Schwein-Gesamtdicke-Entfernungs-Wundmodell
(„swine
null thickness excisional wound model"). Das Schaumstoff-Gewebe-Gerüst wurde
aus einer Mischung von 40/60 ε-Caprolacton-co-Lactid,
welches wie in Beispiel 8 beschrieben hergestellt wurde, und 35/65 ε-Caprolacton-co-Glycolid, wie
in Beispiel 9 beschrieben, hergestellt. Diese Polymere wurden zusammen
gemischt und in 1 mm und 0,5 mm Schaumstoffe gebildet, und zwar
im wesentlichen wie in Beispiel 3 beschrieben (außer daß die Abkühlungsrate
2,5°C pro
Minute betrug und nur auf –5°C gekühlt wurde).
Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen eines 0,5 mm Schaumstoffes
werden in 9A, 9B und 9C gezeigt.
Die zwei Dicken (0,5 mm und 1 mm) der Schaumstoffe wurden dann in
dem Wund-Entfernungs-Modell
mit und ohne zur Verfügung
gestelltem PDGF getestet. Die resultierenden vier verschiedenen
Proben wurden dann evaluiert.
-
Eine
histologische Blind-Evaluierung wurde an 48 Gesamtdicke-Entfernungs-Wunden
von vier Schweinen (12 Stellen pro Tier) durchgeführt, explantiert
8 Tage nachfolgend der Verwundung. Die Untersuchung wurde an H&E-gefärbten Objektträgern durchgeführt. Während der
histologischen Untersuchung wurden die folgenden Parameter in der
Specimen-Reihe engeschätzt/evaluiert:
1) zelluläre
Einwanderung der Matrix, qualitative und quantitative Untersuchungen,
2) Infiltrierung polymorphonuklearer Leukocyten (PMNs) in die Kontaktzone
(ventrale Oberfläche)
der Matrix, 3) Inflammation im Granulations-Gewebebett unter (ventral zu)
der Matrix, 4) Reaktion der Epidermis auf die Matrix und 5) Grad
der Fragmentierung der Matrix.
-
Tierhaltung:
-
Die
Schweine wurden individuell in Käfigen
(mit einem minimalen Bodengebiet von 10 sq. ft. (0,93 m2)) untergebracht
und identifiziert. Allen Schweinen wurde eine individuelle Tiernummer
zugeordnet. Eine Marke wurde an jedem individuellen Tierkäfig angebracht,
welche die Tiernummer, Spezies/Stamm, Operationsdatum, Operationstechnik
und Dauer des Experiments und Datum der Euthanasie auflistet. Jedes
Tier wurde deutlich mit einer Tiernummer am Halsansatz unter der
Verwendung eines permanenten Markers markiert.
-
Die
Tierräume
wurden in einem Bereich von 40 bis 70% R. H. und 15 bis 24°C (59,0 bis
75,2°F)
gehalten. Die Tiere wurden mit Standard-Schweine-Futter einmal pro
Tag gefüttert,
aber wurden über
Nacht vor jeder experimentellen Prozedur, die Anästhesie benötigte, gefastet. Wasser war
nach Belieben erhältlich.
Ein täglicher
Hell-Dunkel-Zyklus von 12–12
Stunden wurde angewendet.
-
Anästhesie:
-
Am
Anfangstag der Studie, an den Tagen der Evaluierung und am Tag der
Leichenschau wurden die Tiere festgehalten und entweder mit einer
intramuskularen Injektion von Tiletamin HCl plus Zolazepam HCl (Telazol®,
Fort Dodge Animal Health, Fort Dodge, Iowa, 4 mg/ml) und Xylazin
(Rompun®,
Bayer Corporation, Agriculture Division, Animal Health, Shawnee
Mission, Kansas, 4 mg/ml) oder Isofluran (AErrane® Fort
Dodge Animal Health, Fort Dodge, Iowa) inhalatorischer Anästhesie
(5% Vol.), die über
einen Nasen-Konus verabreicht wurde, anästhesiert. Wenn sich das Tier
im Operationsraum befand, wurde es auf Isofluran (AErrane®) inhalatorischer
Anästhestie
(2% Vol.), verabreicht über
einen Nasen-Konus,
gehalten. Nahrung war nach der Erholung von jeder Prozedur erhältlich.
-
Präparation der Operationsstelle
-
Einen
Tag vor der Operationsprozedur wurden Körpergewichte gemessen und die
dorsale Region der vier Schweine wurde mit einem elektrischen Klipper,
ausgestattet mit einem #40 Operations-Rasiermesser, geschoren („clipped"). Die rasierte Haut
wurde dann genau mit Rasierschaum und einem Rasierer rasiert und dann
gewaschen. Die rasierte Haut und das gesamte Haut (ausschließlich des
Kopfes) wurden dann mit einem Operations-Scheuer-Bürsten-Schwamm mit PCMX
Reinigungslösung
(Pharmaseal® Scrub
Care® Baxter Healthcare
Corporation, Pharmaseal Division, Valencia, California) und danach
mit HIBICLENS® Chlorhexidingluconat
(erhältlich
von COE Laboratories, Incorporated, Chicago, Illinois) gescheuert.
Das Tier wurde mit einem sterilen Tuch trocken gerieben. Steriler
NU-GAUZE*-Verbandmull
(von Johnson & Johnson
Medical Incorporated, Arlington, Texas) wurde über die dorsale Oberfläche von
jedem Tier gegeben und mit WATERPROOF*-Band (erhältlich von Johnson & Johnson Medical
Incorporated, Arlington, Texas) gesichert. Die gesamte Torsoregion
des Tieres wurde dann mit SpandageTM elastischen
Stretch-Bandagen (erhältlich
von Medi-Tech International Corporation, Brooklyn, New York) abgedeckt,
um eine saubere Oberfläche über Nacht aufrechtzuerhalten.
-
Am
Tag der Operation, unmittelbar vor der Ablieferung des Tieres an
der Operationsstelle, wurde die dorsale Haut erneut unter der Verwendung
eines Operations-Scheuer-Bürsten-Schwammes
mit PCMX Reinigungslösung
(Pharmaseal® Scrub
Care®)
gescheuert, gespült
und unter der Verwendung eines sterilen Tuches trocken gerieben,
wie es am vorhergehenden Tag durchgeführt wurde. Die Tiere wurden
hingestreckt auf den Operationstisch plaziert und mit 70% Alkohol
abgerieben und mit sterilem Verbandsmull getrocknet. Unter der Verwendung
eines sterilen Operations-Markers, erhältlich von Codman®, einer
Abteilung von Johnson & Johnson
Professional Incorporated, Raynham, Massachusetts) und einer Acetat-Matrize
wurden Markierungen auf der dorsalen Haut gemäß der gewünschten Plazierung jeder Ganzdicke-Wunde
gemacht.
-
Operationsprozedur:
-
Nach
der Anästhesie
wurden unter sterilen Bedingungen zwölf (12) Ganzdicke-Ausschneidungen (1,5 × 1,5 cm)
pro Tier durchgeführt,
und zwar in zwei Reihen parallel zur Wirbelsäule an den rechten und linken dorsalen
Regionen, unter der Verwendung einer Skalpell-Klinge. Ein Paar von
Scheren und/oder Skalpell-Klingen wurde verwendet, um bei der Entfernung
der Haut und subkutanem Gewebe zu helfen. Bluten wurde unter der
Verwendung einer Schwamm-Tamponade kontrolliert. Zwischen den Wunden
wurde ausreichend Platz gelassen, um Wund-zu-Wund-Interferenz zu
vermeiden. Das ausgeschnittene Gewebe wurde auf Dicke unter der Verwendung
eines digitalen Meßtasters
gemessen.
-
Applikation der Behandlung
und des Verbandstoffes:
-
Jede
Wunde wurde einem vorbereiteten, kodierten Behandlungsschema unterworfen
(die Studien-Teilnehmer waren gegenüber allen Behandlungen blind),
der primäre
Verbandsstoff bestehend aus dem sterilen individuellen Testartikel
(1,5 × 1,5
cm, eingeweicht in steriler Saline für 24 Stunden), wurde in das
Wundendefizit („wound
deficit") in einem
vorbestimmten Schema gegeben. Der sekundäre Verbandsstoff, ein nicht-adhärenter,
Salinegetränkter
rechteckiger Teil von RELEASE*-Verbandsstoff (hergestellt von Johnson & Johnson Medical
Incorporated, Arlington, Texas) wurde oben auf den Testartikel gegeben.
Die Wunde wurde mit einer Schicht von BIOCLUSIVE*-Verbandsstoff
(erhältlich
von Johnson & Johnson
Medical Incorporated, Arlington, Texas) versiegelt, um die Wunde
feucht zu halten und den Verbandsstoff an Ort und Stelle zu halten. Streifen
von RestonTM (3M Medical-Surgical Division, St. Paul, Minnesota)
Polyurethan, selbst-anhaftender Schaumstoff wurden zwischen die
Wunden gegeben, um Kreuz-Kontamination aufgrund von Ausbruch von Wundflüssigkeit
zu vermeiden und um die Wunden vor Beschädigung und den Verbandsstoff
vor Ablösung
zu schützen.
Eine Schicht von NU-GAUZE*-Verbandmull wurde auf den BIOCLUSIVE*-Verbandsstoff
und RestonTM-Schaumstoff gegeben und wurde
mit WATERPROOF*-Band gesichert, um die Verbandsstoffe zu schützen. Die
Tiere wurden dann mit SpandageTM elastischem
Netz bekleidet, um zu helfen, die Verbandsstoffe an Ort und Stelle
zu halten.
-
Die
sekundären
Verbandsstoffe wurden entfernt und täglich mit einem frischen Stück an Saline-getränktem Release*
sekundärem
Verbandsstoff ausgetauscht. Die primären Verbandsstoffe (Testartikel)
wurden nicht gestört,
es sein denn die Einheit wurde abgelöst oder aus dem Wund-Defizit
ausgestoßen.
-
Post-operative Sorge und
klinische Beobachtung:
-
Nach
der Durchführung
der Prozeduren unter Anästhesie
wurden die Tiere in ihre Käfige
zurückgebracht
und es wurde ihnen erlaubt, sich zu erholen. Den Tieren wurden Analgetika
(Buprenorphinhydrochlorid [Buprenex Injectable, 0,01 mg/kg, im)
verkauft von Reckitt & Colman
Products, Hull, England) unmittelbar nach der Operation und am folgenden
Tag gegeben. Nach der Erholung von der Anästhesie wurden die Schweine auf
Verhaltensanzeichen von Beschwerden oder Schmerz beobachtet. Keine
Anzeichen von Schmerz wurden beobachtet.
-
Jedes
Schwein wurde zweimal täglich
nach dem Tag der Operation beobachtet, um seinen Gesundheitsstatus
auf der Basis von allgemeinem Auftreten und Erscheinen, Nah rungsaufnahme,
fäkaler
und Harnstoff-Exkretion und Anwesenheit von unnormalen Ausflüssen zu
bestimmen.
-
Gewebe-Ernte:
-
Unmittelbar
nach der Euthanasie jedes Tieres wurde jede Wunde zusammen mit dem
unterliegenden Fett und einem kleinen Teil der umgebenden Haut ausgeschnitten.
Das Gewebe wurde in 10% neutral-gepuffertes Formalin gegeben.
-
Evaluierungen:
-
Visuelle Wund-Beurteilung:
-
Allgemeine
Beobachtungen wurden für
die Tage 1 bis 3 aufgenommen, einschließlich Ablösung, Wundreaktion und physikalische
Eigenschaften des Gerüstes.
Detaillierte klinische Evaluierungen wurden an den Tagen 4 bis 8
nach der Verwundung durchgeführt.
Die Bewertungen wurden bezüglich
der Anwesenheit/Abwesenheit (ja = 1/nein = 0) und/oder dem Maß (eine
Punktzahl wird vergeben) der folgenden Parameter aufgenommen:
-
Verbandsstoff-Bedingungen:
-
- Luft-ausgesetzt, Ablösung
des Testartikels, Furche („channeling"), Kommunikation
und Feuchtigkeitsgehalt des Release* sekundären Verbandsstoffes (bepunktet
als: 4 = feucht, 3 = feucht/trocken, 2 = trockenfeucht, 1 = trocken).
-
Wundbett-Bedingunen:
-
- Feuchtigkeitsgehalt des Testartikels (bepunktet als: 4 =
feucht, 3 = feucht/trocken, 2 = trocken/feucht, 1 = trocken), Inflammation
(bepunktet als: 3 = ernsthaft, 2 = moderat, 1 = leicht, 0 = nicht),
Wieder-Verletzung (bepunktet als: 3 = ernsthaft, 2 = moderat, 1
= leicht, 0 = nicht), Gerinnsel, Folliculitis, Infektion, Niveau
des Testartikels (bepunktet als: 4 = super erhöht, 3 = erhöht, 2 = eben, 1 = vertieft),
Fibrin (bepunktet als: 3 = ernsthaft, 2 = moderat, 1 = leicht, 0
= nicht) und Erythem. Die Farbe der Testartikel wurde auch beobachtet.
-
Gewebeverarbeitung:
-
Ausgeschnittene
Gewebeproben wurden am Tag 8 entnommen. Die gesamte Wunde wurde
geerntet und in 10% neutral-gepuffertes Formalin gegeben. Das Gewebe
wurde für
gefrorene Ausschnitte vorbereitet. Das Gewebe wurde auf dem Objektträger mit
Tissue-Tek® OCT-Verbindung
(verkauft von Sakura Finetechnical Company, Limited, Tokio, Japan)
eingepaßt
und befestigt und schnell gefroren. Die Specimen wurden auf dem Cryostat
bei 10 μm
sektioniert und mit einem gefrorenem H&E-Färbemittel gefärbt.
-
Histologische Bewertung
(Tag 8 nach der Verwundung):
-
Histologische
Evaluierungen für
Granulations-Gewebe (Gebiet und Länge) und Epithelialisierung
wurden unter der Verwendung der H&E-gefärbten Specimen
unter der Verwendung einer Vergrößerung von
20 bis 40 × bewertet.
Die Granulations-Gewebe-Höhe
wurde durch Teilen des Gebietes durch die Länge bestimmt.
-
Histopathologische
Evaluierung der Gewebeproben wurde unter der Verwendung der H&E-gefärbten Specimen
bewertet, sie wurden zuerst unter 100 × bis 400 × Vergrößerung bewertet.
-
Ergebnisse
-
Es
gab zelluläre
Invasion in die Zwischenräume
der Matrix bei der Mehrheit aller Teststellen. Bei der Mehrheit
der Stellen war diese Invasion wahres Gewebe-Einwachsen, umfassend
variierende Populationen von Fibroblasten, Makrophagen, Makrophagen-Riesenzellen und
Endothelial-ähnlichen
Zellen, es gab anscheinend auch Kapillar-Bildung. Eine signifikante
Bildung von dichter fibröser
konnektiver Gewebe-Schicht dorsal zu den Matrizen, was im wesentlichen
die Matrizen in das Gewebe einbettet, wurde bei mehreren Stellen
für die
0,5 mm Schaumstoffe mit und ohne PDGF gesehen. Die 1 mm Matrizen
waren entweder an der Oberfläche
des Gewebebettes oder abgelöst.
Makrophagen-Riesenzell-Bildung
schien in den 0,5 mm gegenüber
den 1 mm Schaumstoff-Gerüsten
größer zu sein.
An Stellen, wo der 1 mm Schaumstoff abgelöst oder teilweise von dem unterliegenden
Granulations-Gewebe abgelöst
war, trat Tod der einwandernden Zellen auf, was Massen von pyknotischem
Zellabfall bildete.
-
Vollständiges Einfügen der
Matrix in das Granulations-Gewebebett wurde an mehreren Stellen
für die 0,5
mm Schaumstoff-Gerüste
gesehen. 10 und 11 illustrieren
die Einfügung
dieser Matrizen in das Granulations-Gewebebett. 10 ist
eien Dunkelfeld-40X-Mikroaufnahme
einer Trichrom-gefärbten
Gewebeprobe. 11 ist eine 100X Komposite-Mikroaufnahme
einer Trichrom-gefärbten
Probe, welche die zelluläre Invasion
eines Schaumstoffs, der PDGF enthält, illustriert. Vollständige Einfügung der
Matrizen in das Granulations-Gewebebett wird in beiden Bildern offensichtlich.
Das dichte fibröse
Gewebe über
dem Schaumstoff-Gerüst
ist in beiden Bildern offensichtlich. Diese Ergebnisse zeigen an,
daß die
0,5 mm Schaumstoffe ein geeignetes Substrat für das Wachstum von epidermalem
Gewebe zur Verfügung
stellen werden.
-
Beispiel 8
-
Synthese eines zufälligen Poly(ε-Caprolacton-co-Glycolid)
-
Ein
Zufalls-Copolymer von ε-Caprolacton-Glycolid
mit einer 35/65 molaren Zusammensetzung wurde mittels Ring-Öffnungs-Polymerisation-Reaktion
synthetisiert. Das Verfahren der Synthese war im wesentlichen das
Verfahren, das in U.S. Patent 5,468,253 in Beispiel 6 beschrieben
ist. Die Menge an zugegebenem Diethylenglycol-Initiator wurde auf
1,15 mmol/mol Monomer eingestellt, um die folgenden Eigenschaften
des getrockneten Polymers zu erhalten: die inherente Viskosität (I.V.)
des Copolymers war 1,59 dl/g in Hexafluoroisopropanol bei 25°C. Das molare
Verhältnis
von PCL/PGA wurde mittels Protonen-NMR als 35,5/64,5 gefunden mit
ungefähr
0,5% restlichem Monomer. Der Glasübergang (Tg) und die Schmelzpunkte
(Tm) des Copolymers wurden als –1°C, 60°C bzw. 126°C mittels
DSC gefunden.
-
Beispiel 9
-
Synthese von 40:60 Poly(ε-Caprolacton-co-L-Lactid)
durch sequentielle Addition
-
In
der Handschuhbox werden 100 μl
(33 μmol)
einer 0,33 M Zinnoctoat-Lösung
in Toluol, 115 μl
(1,2 mmol) Diethylenglycol, 24,6 g (170 mmol) L-Lactid und 45,7
g (400 mmol) ε-Caprolacton
in einen silanisierten, flamm-getrockneten, 250 ml Zweihals-Rundkolben, ausgestattet
mit einem mechanischen Edelstahl-Rührer und einem Stickstoff-Schutzgas, transferiert.
Der Reaktionskolben wird in ein Ölbad
gegeben, welches schon auf 190°C
gesetzt wurde, und wird dort gehalten. In der Zwischenzeit werden
in der Handschuhbox 62,0 g (430 mmol) L-Lactid in einen flamm-getrockneten,
Druck-ausgleichenden Additions-Trichter transferiert. Der Trichter
wurde mit Hitzeband eingewickelt und an den zweiten Hals des Reaktionskolbens
angebracht. Nach 6 Stunden bei 190°C wurde geschmolzenes L-Lactid über 5 Minuten
zu dem Reaktionskolben addiert. Die Reaktion wurde über Nacht
für eine
Gesamtreaktionszeit von 24 Stunden bei 190°C fortgesetzt. Der Reaktion
wurde erlaubt, über
Nacht auf Raumtemperatur abzukühlen.
Der Copolymer wurde aus dem Reaktionskolben durch Gefrieren in flüssigem Stickstoff
und Brechen des Glases isoliert. Jegliche verbleibenden Glasfragmente
wurden aus dem Copolymer unter der Verwendung eines Tisch-Schleifers entfernt.
Der Copolymer wurde erneut mit flüssigem Stickstoff gefroren
und von dem mechanischen Rühr-Paddel
abgebrochen. Der Copolymer wurde unter der Verwendung einer Wiley-Mühle in ein
ausgewogenes Glas-Gefäß gemahlen
und es wurde ihm erlaubt, sich im Vakuumofen über Nacht auf Raumtemperatur
zu erwärmen.
103,13 g 40:60 Poly(ε-Caprolacton-co-L-Lactid)
wurden zu einer ausgewogenen Aluminium-Pfanne addiert und dann unter
Vakuum bei 110°C für 54 Stunden
devolatilisiert. 98,7 g (95,7 Gew.-%) Copoly mer wurden nach der
Devolatilisierung gewonnen. Die inhärente Viskosität wurde
gemessen und in CHCl3 bei 25°C (c = 0,1
g/dl) als 1,1 dl/g gefunden. FTIR (Gußfilm von CHCl3 auf
KBr-Fenster, cm–1): 2993, 2944, 2868,
1759, 1456, 1383, 1362, 1184, 1132, 1094, 870 und 756. 1H
NMR (400 MHz, HFAD/Benzol, ppm): δ 1,25,
2 breite Linien (e); 1,35, 2 Linien (f); 1,42 3 Linien; 1,55, 2
Linien; 2,22, 3 Linien; 2,35, 4 breite Linien; 4,01, 3 Linien; 4,05,
3 Linien; 4,2, Quartett; 5,05, 3 breite Linien; 5,15, 4 Linien.
Polymer-Zusammensetzung mittels 1H NMR:
41,8% PCL, 57,5% PLA, 0,8% L-Lactid, < 0,1% ε-Caprolacton. DSC (20°C/Minute,
zuerst Hitze): Tm = 154,8°C, ΔHm = 18,3 J/g. GPC (Molekulargewichte bestimmt
in THF unter der Verwendung von Poly(methylmethacrylat)-Standards,
Daltons): Mw = 160.000, Mn = 101.000,
PDI = 1,6.
-
Beispiel 10
-
Synthese von 95/5 PLA/PCL-Copolymer
-
In
der Handschuhbox wurden 170 μl
(1,8 mmol) Diethylenglycol, 350 μl
(115 μmol)
einer 0,33 M Zinnoctoat-Lösung
in Toluol, 17,1 g (150 mmol) ε-Caprolacton
und 410,4 g (2,85 mol) L-Lactid in einen silanisierten, flamm-getrockneten,
1000 ml Rundkolben, ausgestattet mit einem mechanischen Rührer und
einem Vakuum-Abzug-Anschluß,
um ein trockenes Stickstoff-Schutzgas aufrechtzuerhalten, gegeben.
Der Reaktionskolben wurde in ein Ölbad gegeben, das schon auf
185°C erhitzt
war, und dort für
3 Stunden gehalten. Der Kolben wurde aus dem Ölbad entfernt und es wurde
ihm erlaubt, auf Raumtemperatur abzukühlen. Der Polymer wurde isoliert
durch Einwickeln des Kolbens mit Aluminiumfolie, Gefrieren des Kolbens
in flüssigem
Stickstoff und dann Abschleifen von jedem anhaftenden Glas von dem
Polymer. Der Copolymer wurde dann in einer Wiley-Mühle gemahlen.
Der gemahlene Polymer wurde bei 80°C für 24 Stunden Vakuum-getrocknet.
302 g Copolymer wurden gesammelt. Die inhärente Viskosität betrug
2,1 dl/g in Chloroform (25°C,
c = 0,1 g/dl). Die Copolymer-Zusammensetzung wurde durch Protonen-NMR-Spektroskopie
gemessen und als 97,2 mol-% PLA und 2,8 mol% PCL gefunden. Es wurde
kein restlicher Monomer detektiert.
-
Beispiel 11
-
Synthese von 60/40 PLA/PCL
Hybrid-Schaumstoff/mikrofibröse
Gewebe-Struktur
-
Schritt A. Herstellung
einer 14% (wt/wt) homogenen Lösung
von 60/40 PLA/PCL in Trichlorethan
-
Eine
14% (wt/wt) Polymer-Lösung
wird durch Lösen
von 14 Teilen 60/40 PLA/PCL (I.V. = 1,34 dl/g) mit 86 Teilen des
Lösungsmittels
Trichlorethan (TCE) präpariert.
Die Lösung
wird in einem Kolben mit einem Rührfisch
präpariert.
Um den Copolymer vollständig
zu lösen,
wird empfohlen, daß die
Mischung über
Nacht bei 60°C
gerührt
wird.
-
Schritt B. Elektrostatisches
Spinnen
-
Der
elektrostatische Spinner wurde für
dieses Experiment verwendet. Spellman High Voltage DC Supply (Modell
Nr. RHR30PN30, Spellman High Voltage Electronics Corporation, Hauppauge,
NJ, USA) wurde als Hochspannungs-Welle verwendet. Die angelegte
Spannung und die Geschwindigkeit der Spindel wurden durch die Labview-Computer-Software
kontrolliert. Die Entfernung zwischen der Spinndüse wurde mechanisch kontrolliert.
-
Ein
flaches Tuch von lyophilisiertem 60/40 PLA/PCL-Schaumstoff, der
wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt wurde, wurde auf einen
Zylinder gerollt. Die Enden wurden durch mehrere Tropfen Trichlorethan (TCE),
das zum Spinnen verwendete Lösungsmittel,
zusammen gesichert. Die Schaumstoff-Röhre wurde auf einer rotierenden
leitfähigen
Spindel, die geerdet war, befestigt. Die Enden der Spindel, die
nicht durch das Schaumstoff-Substrat bedeckt waren, wurden mit einem
isolierenden Band maskiert, um die Anziehung der Mikrophasern an
die Enden zu verhindern. Die Lösung
wurde in eine Spinndüse
gegeben und hohe Spannung wurde an die Polymer-Lösung angelegt. Dieses Experiment
wurde bei Raumtemperatur und – feuchtigkeit durchgeführt.
-
Die
Betriebsbedingungen während
des Spinnens waren wie folgt:
Spindel-Spannung | 16.000
V |
Spindel-Geschwindigkeit | 100
U/Min |
Entfernung
zwischen Spinndüse
und Spindel | 10
cm |
Temperatur | Raumtemperatur |
Feuchtigkeit | Umgebungsfeuchtigkeit |
-
Eine
Schicht von ungefähr
200 μm Dicke
wurde auf die äußere Oberfläche der
Röhre aufgebracht.
-
Beispiel 12
-
Chondrocyten, die in einer
eingekapselten hybriden Schaumstoff/Gewebe-Struktur kultiviert werden,
demonstrieren die Limitation der Zellmigration
-
Schritt A. Präparation
von hybriden 60/40 PLA/PCL Schaumstoff/mikrofibrösen Gewebe-Gerüsten
-
Lyophilisierte
Schaumstoffe, die aus 60/40 PLA/PCL, wie in Beispiel 1 beschrieben,
hergestellt wurden, wurden als Substrate während des elektrostatischen
Spinnens von 60/40 PLA/PCL in Trichlorethan, wie im Detail in Beispiel
11 beschrieben, verwendet.
-
Schritt B. Chondrocyten-Aussäen in das
hybride 60/40 PLA/PCL Schaumstoff-mikrofibröse Gewebe-Gerüst
-
Chondrocyten,
die von bovinen Schultern isoliert wurden, wurden in Dulbeccos modifiziertem
Eagle-Medium (hohe Glucose), supplementiert mit 10% fötalem Kalbserum,
10 mM HEPES, 0,1 mM nicht-essentiellen Aminosäuren, 20 μg/ml Streptomycin und 0,25 μg/ml Amphotericin
B kultiviert.
-
3D Transmigrations-Assay:
-
Dieser
Assay basiert auf einem Zell-populierten, kontrahierten Collagen-Gitter
mit einem bioabbaubaren Polymer-Gerüst, das in das Zentrum des
Collagen-Gels implantiert ist. Die dermalen Äquivalente (Collagen-Gitter)
wurden aus einer Mischung aus folgendem hergestellt: 8 ml Chondrocyten-Medien,
2 ml neutralisierendes Medium (DMEM/10% FBS, enthaltend 0,1 NaOH,
vor der Verwendung hergestellt), 4 ml Rattenschwanz Typ I-Collagen
(3,99 mg/ml), das von Collaborative Biomedical Products erhalten
wurde, und 2 ml Chondrocyten-Suspension im Chondrocyten-Medium.
Die obige Zell-/Collagen-Mischung wurde in jedes Well einer 24 Well
Hydrogel-beschichteten Platte (Costar, Kat. -Nr. 3473) verteilt.
Die End-Zell-Konzentration betrug 6 × 106 Zellen/ml
und die Collagen-Konzentration betrug 1 mg/ml. Den Collagen-Gelen
wurde erlaubt, bei 37°C für 1 Stunde
zu polymerisieren. Nach der Gel-Polymerisation wurde 1,5 ml Chondrocyten-Wachstumsmedium in
jedes Well gegeben. Das Medium wurde jeden zweiten Tag gewechselt.
Nach 7 Tagen Kontraktion wurden Wunden mit einem Durchmesser von
5 mm durch die Dicke des Collagen-Gitters unter der Verwendung eines wegwerfbaren
5 mm Biopsie-Ausstanzers gemacht. Getestete Gerüste, ungefähr 5 mm im Durchmesser und 2
mm dick, geliefert in einer feuchten Form, wurden in ein Zentrum
des verwundeten Collagen-Gitters implantiert. Um sicherzustellen,
daß das
Gerüst
nicht aus dem Wundbett während
der Kontraktion des Collagen-Gitters herausgedrückt würde, wurden 50 μl azelluläres Collagen
auf jedes Konstrukt gegeben. Die Konstrukte wurden in Chondrocyten-Medium
kultiviert, wobei das Medium in einem 2-Tages-Intervall gewechselt
wurde. Die kontrahierten Gele, die das Gerüst enthielten, wurden entweder
statisch in ultraniedrigen Kluster-Gefäßen oder in dem Bioreaktor
kultiviert und nach 3 Wochen gesammelt.
-
Schritt C. Zell-Charakterisierung
innerhalb der Gerüste
-
Histologie
wurde an den Gerüsten,
in die Zellen eingewandert waren, durchgeführt. Die Gerüste wurden
in 10% gepuffertem Formalin fixiert und entweder in Paraffin eingebettet
und sektioniert (Hybrid-Schaumstoff/mikrofibröse Gewebe-Gerüste) oder
cryosektioniert (Kontroll-Schaumstoff-Gerüste). Die Sektionen wurden
mit Hematoxylin/Eosin (H/E, Zellnummer und Morphologie), Safranin
O (SO, sulfatierte GAGs) und Trichrom (Collagen) gefärbt. Die
Quantifizierung der Zell-Einwanderung in diese Gerüste wurde
durch Bildanalyse durchgeführt.
Die Analyse der Varianz mit dem Tukey-post-hoc-Test wurde an den
Daten durchgeführt.
-
Experimentelle Ergebnisse
-
Die
quantitative Evaluierung der H/E-Sektionen der Konstrukte, die für 3 Wochen
kultiviert wurden, machte deutlich, daß Chondrocyten in beide Gerüste eingewandert
waren. Die Zell-Einwanderung in die hybriden Schaumstoff/mikrofibrösen Gewebe-Gerüste, die
in dem Bioreaktor kultiviert wurden, war signifikant höher (P < 0,05) im Vergleich
zu den 40/60 PCL/PLA-Schaumstoff-Gerüsten. Auch in den statisch
gehaltenen Kulturen war die Zell-Einwanderung
in die hybriden Schaumstoff/mikrofibrösen Gewebe-Gerüste signifikant höher (P < 0,05) als in die
40/60 PCL/PLA-Schaumstoff-Gerüste.
-
-
Hybride
Schaumstoff/mikrofibröse
Gewebe-Gerüste
zeigten die größte Zelldichte.
Wir stellen die Hypothese auf, daß Zell-Zell-Interaktionen,
die vermutlich höher
sind im Falle von hybriden Schaumstoff/mikrofibrösen Gewebe-Gerüsten im
Vergleich zu dem anderen Gerüst,
zu der bevorzugten Chondrocyten-Proliferation und differenzierten
Funktionen von hybriden Schaumstoff/mikrofibrösen Gewebe-Gerüsten beigetragen haben
können.
Es wird postuliert, daß die
Zell-Zell-Interaktionen eine kritische Rolle bei der Aufrechterhaltung des
Chondrocyten-Phenotyps spielen.
-
Von
Chondrocyten ist bekannt, daß sie
dedifferenzieren, wenn sie in einer Zell-Monoschicht expandieren. Wenn sie in
Monoschicht bei hoher Zelldichte kultiviert werden, erhalten Chondrocyten
ihren Phänotyp aufrecht,
wie durch Expression von Typ II-Collagen und Aggrecan indiziert.
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Nach
6 Wochen zeigten 40/60 PCL/PLA-Schaumstoff-Gerüste Knorpel-ähnliche
Morphologie-Eigenschaften, lokalisiert hauptsächlich innerhalb der Kapsel
um das Konstrukt. Im Gegensatz dazu war die Kapsel in den hybriden
Schaumstoff/mikrofibrösen
Gewebe-Gerüsten sehr
dünn und
die Zell-Morphologie in den Konstrukten war Knorpel-ähnlich und
eine einheitlichere Verteilung der Zellen wurde beobachtet.