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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung eines sehr langen
langgestreckten Verbundwerkstoff-Teils, das sehr lange Verstärkungsfasern enthält, die
in eine Matrix aus gehärtetem
Harz eingebettet sind.
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Zur
Herstellung von Strukturteilen, Werkstücken oder Verstärkungselementen
wird aufgrund des besseren Dauerverhaltens, das mit Verbundwerkstoffen
erzielt werden kann, immer häufiger
die Verwendung von Verbundwerkstoffen in Betracht gezogen. Die Verbundwerkstoffe
ermöglichen
bei gleichwertigen mechanischen Eigenschaften vielfach eine erhebliche
Gewichtsersparnis. Bei Anwendungen, bei denen der Verbundwerkstoff
stark beansprucht wird, ist es ferner von großer Bedeutung, vollen Nutzen
aus der Verstärkungswirkung
der Fasern ziehen zu können.
Dies setzt eine umfassende Kontrolle bei der Herstellung von Verbundwerkstoffen
voraus.
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Die
Aufgabe des Harzes besteht darin, die Fasern fest miteinander zu
verbinden und Beanspruchungen auf die Fasern zu übertragen. Es ist sehr wichtig,
dass die Fasern vollständig
durchtränkt
sind und dass sie gleichmäßig und
gemäß dem gewünschten
Verstärkungsgrad über den
gesamten Querschnitt des Verbundwerkstoff-Elements verteilt sind.
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Eines
der bekannten Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoff-Teilen
mit guten mechanischen Eigenschaften wird als "Pultrusion" bezeichnet. Dabei werden endlose Verstärkungsfasern
abgewickelt, durch Vakuumeinwirkung entgast und in ein Harzbad getaucht,
um die Imprägnierung
der Fasern mit dem Harz sicher zu stellen, wie es beispielsweise
in dem Patent
US3730678 beschrieben
ist. Bei einem weiteren Verfahren wird vorgeschlagen, die Einheit
aus Fasern und Imprägnier-Harz
durch eine beheizte Düse
zu ziehen, um zumindest eine teilweise Polymerisation des Harzes
zu erreichen. Auf diese Weise können
kontinuierlich Produkte mit einem Querschnitt gezogen werden, der
durch die Form der Düse
vorgegeben ist. Leider eignet sich die Pultrusion aufgrund der ziemlich
langsamen und schwierigen Imprägnierung
nur wenig für
hohe Arbeitstakte. Darüber
hinaus schränkt
auch die Kinetik der Wärmeübertragung
die Fertigungsgeschwindigkeiten deutlich ein.
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In
der Druckschrift GB-A-1080562 ist ein Verfahren zur Herstellung
von langgestreckten Verbundwerkstoff-Produkten beschrieben, worin
die Verstärkungsfasern
in einer ersten und einer zweiten Kammer, die unter Vakuum gehalten
werden, imprägniert werden.
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Eine
weitere bekannte Möglichkeit
besteht darin, die Verstärkungsfasern
wie gewünscht
in einer Form anzuordnen, ein Vakuum zu erzeugen und schließlich die
Fasern mit dem Harz zu tränken.
Das Vakuum ermöglicht
eine sehr wirksame Imprägnierung.
Dieses Verfahren eignet sich gut für die Herstellung von Stücken begrenzter
und geeigneter Größe, da eine
Form eingesetzt wird, die der Form und den Abmessungen des Werkstücks entspricht.
Wenn aber kontinuierlich sehr lange Stücke hergestellt werden sollen,
ist es nicht leicht, die Fasern richtig zu imprägnieren. Je stärker der
Produktionsrhythmus erhöht
werden soll, desto schwerer ist es, eine vollkommene Durchtränkung der
Fasern mit dem Harz zu garantieren.
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Der
Markterfolg von Verbundwerkstoffen ist außerdem auch von ihren Gestehungskosten
abhängig.
Es ist deshalb von sehr hoher Bedeutung, Verfahrenswege angeben
zu können,
die unter möglichst wettbewerbsfähigen wirtschaftlichen
Bedingungen für
hohe Fertigungstakte geeignet sind.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine möglichst vollständige Imprägnierung
der Fasern auf eine Art und Weise zu erreichen, die mit sehr hohen
Fertigungstakten kompatibel ist. Die Aufgabe besteht darin, dieses
Ergebnis auf eine Art und Weise zu erzielen, die mit einer kontinuierlichen
Fertigung kompatibel ist.
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Die
Erfindung schlägt
ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines sehr langen
langgestreckten Verbundwerkstoff-Teils vor, das Verstärkungsfasern
enthält,
die in eine Matrix auf Basis einer Zusammensetzung eingebettet sind,
die ein härtbares
Harz enthält,
wobei das Verfahren folgende Schritte beinhaltet, die Schritte umfassen,
die zum Ziel haben, eine Anordnung von Verstärkungsfasern herzustellen und
die Anordnung fortzubewegen, um sie nacheinander und in Vorwärtsrichtung
den folgenden Arbeitsgängen
zu unterziehen:
- – Entgasen der Anordnung von
Fasern durch Vakuumeinwirkung in einer ersten Behandlungskammer,
- – Imprägnieren
der Anordnung von Fasern mit der Zusammensetzung in einer zweiten
Behandlungskammer, die von der ersten Behandlungskammer getrennt
ist, zur Herstellung eines imprägnierten
Produkts, das die Fasern und die Zusammensetzung enthält, wobei
die Anordnung unter Luftabschluss gehalten wird,
- – Hindurchleiten
des imprägnierten
Produkts durch eine Düse
mit einem Querschnitt vorgegebener Fläche und Form, um das imprägnierte
Produkt in eine vorbestimmte Form zu bringen, und
- – stromabwärts der
Düse Stabilisieren
der Form des imprägnierten
Produkts durch eine zumindest teilweise Polymerisation des Harzes
des imprägnierten
Produkts.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass von "sehr langen Fasern" gesprochen wird, da die Länge nicht durch
Zwänge
beschränkt
ist, die aus dem Herstellungsverfahren resultieren, wobei das Verfahren
als kontinuierlich eingestuft werden kann. Gemäß einem interessanten Aspekt
der vorliegenden Erfindung und im Unterschied zu der herkömmlichen
Pultrusion spielt die Kalibrierdüse
bei der Polymerisation des Harzes keine Rolle.
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Der
Stabilisierungsschritt wird vorzugsweise so lange fortgeführt, bis
die Zusammensetzung ein festes Medium bildet (Stadium, das als Gelbildung bezeichnet
wird oder noch darüber
hinaus geht), damit das Produkt eine hinreichende Kohäsion für eine anschließende Handhabung
mit den damit unterstellten mechanischen Beanspruchungen besitzt,
beispielsweise um weiteren Behandlungen unterzogen werden zu können oder
als Zwischenprodukt zur Einarbeitung in ein Endprodukt verwendet
werden zu können,
ohne dass die Gefahr einer "Durchtrocknung" der Fasern besteht,
in deren Verlauf der Harzgehalt des Vorformlings in unkontrollierter
Weise abnimmt. Ziel der Stabilisierung ist es daher vorzugsweise,
einen minimalen Polymerisationsgrad zu erreichen, mit dem bei einer
späteren
Behandlung des Harzes (in Wirklichkeit bei einer Behandlung des
Verbundwerkstoffs oder des Produkts, in das er eingearbeitet ist)
ein Ausfließen
von Harz unter der Einwirkung der Temperatur oder sogar unter der
Einwirkung von Druck völlig
vermieden werden kann. Ein weiteres Ziel der Stabilisierung besteht
vorzugsweise darin, einen minimalen Polymerisationsgrad zu erreichen,
der es ermöglicht,
dem stabilisierten imprägnierten
Produkt eine Knickfestigkeit seiner Fasern bei einer späteren Biegebeanspruchung
zu verleihen.
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Die
Zusammensetzung enthält
vorteilhaft ein Harz, das durch eine ionisierende Strahlung härtbar ist,
und der Stabilisierungsschritt wird vorteilhaft mittels einer geeigneten
Behandlung durchgeführt, beispielsweise
durch eine ionisierende Strahlung. Als geeignete ionisierende Strahlung
wird die Verwendung einer Strahlung im Bereich ultraviolett – sichtbar im
Spektrum von 300 bis 450 nm oder eines Strahls beschleunigter Elektronen
vorgeschlagen. Mit der durch ionisierende Strahlung ausgelösten Polymerisation
kann nicht nur der stabilisierte imprägnierte Zustand erreicht werden,
sondern es kann auch der Polymerisationsprozess durch Beenden der
Strahlungsemission angehalten werden. Es ist nämlich auch das Ziel der Stabilisierung,
einen maximalen Polymerisationsgrad nicht zu überschreiten, damit das stabilisierte
imprägnierte
Produkt später
beispielsweise auf sich selbst oder auf Kautschuk geklebt werden
kann.
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Es
kann eine Zusammensetzung gewählt werden,
die ein Harz enthält,
das durch ein Peroxid härtbar
ist, und der Stabilisierungsschritt wird mittels Energiezufuhr (Kalorien),
beispielsweise durch Einwirkung von Mikrowellen, durchgeführt. Es
kann auch eine Zusammensetzung gewählt werden, die ein Harz enthält, das
durch eine ionisierende Strahlung härtbar ist, und die Polymerisation
des Stabilisierungsschritts wird mit Hilfe einer ionisierenden Behandlung
ausgelöst
und gesteuert. Diese letztgenannte Variante ist von besonderem Interesse,
da sie die Möglichkeit
für verschiedene
Verfahren zur Verflüssigung
des Harzes eröffnet,
wodurch die Imprägnierung
der Faseranordnung erleichtert wird.
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Nach
einem anderen Aspekt schlägt
die Erfindung deshalb ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung
eines sehr langen langgestreckten Verbundwerkstoff-Teils vor, das
Verstärkungsfasern
enthält,
die in eine Matrix auf Basis einer Zusammensetzung eingebettet sind,
die ein durch eine ionisierende Strahlung härtbares Harz enthält, wobei
das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- – Herstellen
einer Anordnung von Verstärkungsfasern
und Fortbewegen der Anordnung, um sie nacheinander und in Vorwärtsrich tung
den nachfolgenden Arbeitsgängen
zu unterziehen, wobei die Anordnung unter Luftabschluss gehalten
wird,
- – Imprägnieren
der Anordnung von Fasern mit der Zusammensetzung zur Herstellung
eines imprägnierten
Produkts, das die Fasern und die Zusammensetzung enthält,
- – Hindurchleiten
des imprägnierten
Produkts durch eine Düse
mit einem Querschnitt vorgegebener Fläche und Form, um das imprägnierte
Produkt in eine vorbestimmte Form zu bringen, und
- – stromabwärts der
Düse Stabilisieren
der Form des imprägnierten
Produkts durch eine zumindest teilweise Polymerisation des Harzes
des imprägnierten
Produkts, wobei die zumindest teilweise Polymerisation durch eine
ionisierende Strahlung ausgelöst
und gesteuert wird.
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Die
Wirksamkeit der Imprägnierung
kann selbstverständlich
noch verstärkt
werden, indem vor der Imprägnierung
die Faseranordnung durch Vakuumeinwirkung entgast wird.
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Es
wird vorgeschlagen, als geeignete ionisierende Strahlung eine Strahlung
im Bereich von 300 bis 450 nm zu verwenden, der nachfolgend wie üblich als
Spektralbereich ultraviolett – sichtbar
bezeichnet wird. Nebenbei kann darauf aufmerksam gemacht werden,
dass der gewünschte
Polymerisationsgrad erzielt wird, indem beispielsweise die Zeitspanne
für die
Behandlung mit Strahlung im Bereich ultraviolett – sichtbar
angepasst wird (Abspulgeschwindigkeit, Länge der Polymerisationsvorrichtung).
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
wird vorgeschlagen, den Polymerisationsgrad experimentell durch
Analyse der Shore D-Härte
der Zusammensetzung zu steuern. Die unten angegebenen Werte für die Shore-Härte werden
mit einem Shore D-Durometer bestimmt, wie es in der Norm NF T 46-052
beschrieben ist. Wenn der am Ende vorlie gende Verbundwerkstoff Shore
D-Härten
in der Größenordnung von
90 bis 95 aufweisen soll, wird die Bestrahlung mit einer ionisierenden
Strahlung beispielsweise bevorzugt beendet, nachdem die Shore D-Härte der
Zusammensetzung des stabilisierten imprägnierten Produkts einen Wert
von über
45 erreicht hat und bevor die Shore D-Härte
der Zusammensetzung des stabilisierten imprägnierten Produkts einen Wert
von über
65 erreicht hat. Allgemeiner wird vorgeschlagen, dass der Schritt
der Bestrahlung mit einer ionisierenden Strahlung beendet wird,
nachdem der Index D, der der Shore D-Härte
der Zusammensetzung des stabilisierten imprägnierten Produkts dividiert durch
die Shore D-Härte
der Zusammensetzung des am Ende vorliegenden Verbundwerkstoffs entspricht, einen
Wert in der Größenordnung
von 0,5 erreicht hat und bevor dieser Index D einen Wert in der
Größenordnung
von 0,7 erreicht hat.
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Der
Polymerisationsgrad kann ferner experimentell mittels Analyse der
Glasübergangstemperatur
Tg der Zusammensetzung gesteuert werden.
Es wird eine Anleitung für
die Praxis vorgeschlagen, nach der unter Betrachtung des Index T
= Tgf – Tgpr, worin Tgpr die
Glasübergangstemperatur
der Zusammensetzung des stabilisierten imprägnierten Produkts und Tgf die Glasübergangstemperatur der Zusammensetzung
des am Ende vorliegenden Verbundwerkstoffs ist, die Bestrahlung
mit einer ionisierenden Strahlung beendet wird, nachdem der Index
T einen Wert unter 120 °C
erreicht hat und bevor der Index T einen Wert unter 30 °C erreicht
hat. So wird beispielsweise in einem Fall, bei dem die Glasübergangstemperatur
Tg der Zusammensetzung des am Ende vorliegenden
Verbundwerkstoffs in der Größenordnung
von 160 °C
liegen soll, die Bestrahlung mit einer ionisierenden Strahlung beendet,
nachdem die Glasübergangstemperatur
der Zusammensetzung des stabilisierten imprägnierten Produkts einen Wert in
der Größenordnung
von 40 °C
erreicht hat und bevor die Glasübergangstemperatur
Tg der Zusammensetzung des stabilisier ten
imprägnierten
Produkts einen Wert in der Größenordnung
von 130 °C
erreicht hat.
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Der
Stabilisierungsschritt wird vorzugsweise in neutraler Atmosphäre durchgeführt. Im
Anschluss sind verschiedene Optionen möglich. Es kann in Betracht
gezogen werden, den Stabilisierungsschritt bis zur vollständigen Polymerisation
des Harzes fortzusetzen. Das stabilisierte imprägnierte Produkt kann auch nach
dem Stabilisierungsschritt einer thermischen Behandlung unterzogen
werden, in deren Verlauf seine Temperatur erhöht wird, vorzugsweise auf eine
Temperatur über
der am Ende vorliegenden Glasübergangstemperatur
Tg der Zusammensetzung. Eine geeignete Behandlungstemperatur liegt beispielsweise
in der Größenordnung
von mindestens 150 °C.
Die am Ende resultierenden Eigenschaften des Stoffs sind nicht ausschließlich und nicht
einmal hauptsächlich
auf die Stabilisierung zurückzuführen. Sie
sind zu einem großen
Teil auch das Ergebnis der ergänzenden
thermischen Behandlung.
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Aufgrund
der Tatsache, dass die Steuerung des Polymerisationsgrads bei dem
Schritt zum Starten der Polymerisation des Harzes nicht auf thermischen
Wege erfolgt, ist es möglich,
die Viskosität
der Zusammensetzung während
des Schrittes zum Imprägnieren
der Fasern durch eine gemäßigte Erhöhung der
Temperatur der Zusammensetzung einzustellen. Es kann beispielsweise
auf etwa 80 °C
erwärmt
werden, ohne dass daraus eine deutliche Auswirkung auf die Stabilität des Harzes
resultiert. Dies ermöglicht
eine bessere Durchtränkung
der Fasern. Auf diese Weise steht ein Parameter zur Steuerung der
Imprägnierphase
zur Verfügung,
der von den Parametern der späteren
Schritte des Verfahrens unabhängig
ist.
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In
Bezug auf die geeigneten Harze soll zur Erläuterung angegeben werden, dass
das Harz unter den Vinylester-Harzen und den Polyes ter-Harzen, die
ungesättigt
sind, ausgewählt
werden kann oder dass es sich auch um ein Epoxyharz handeln kann.
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Bezüglich der
Verstärkungsfasern
sei angegeben, dass sie unter den organischen Fasern, wie den Fasern
aus hochzähem
Polyacryl oder den Fasern aus oxidiertem Polyacrylnitril, den Fasern
aus hochzähem
Polyvinylalkohol, den aromatischen Polyamidfasern, den Polyamidimidfasern
oder den Polyimidfasern, den Polychloridfasern, den Fasern aus hochzähem Polyester
oder den Fasern aus aromatischem Polyester, den Fasern aus hochzähem Polyethylen,
den Fasern aus hochzähem
Polypropylen, den Cellulosefasern, den Rayonfasern oder den Fasern
aus hochzäher
Viskose, den Fasern aus Polyphenylenbenzobisoxazol und den Fasern
aus Polyethylennaphthenat ausgewählt
sein können;
sie können
auch unter den anorganischen Fasern ausgewählt sein, wie den Glasfasern,
den Kohlenstoff-Fasern, den Quarzfasern und den keramischen Fasern (Aluminiumoxid,
Aluminiumsilicat, Borosilicoaluminat) ausgewählt werden. Bei dem Verfahren
werden vorzugsweise unidirektionelle Fasern verwendet, die zu der
mindestens einen bevorzugten Verstärkungsrichtung parallel sind
und die während
der Imprägnierung
mit der Zusammensetzung im Wesentlichen parallel angeordnet werden.
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Die
Zusammensetzung enthält
vorzugsweise einen Photoinitiator für die Polymerisation und die Strahlung
liegt im Spektralbereich ultraviolett – sichtbar. In diesem Fall
wird vorzugsweise eine Glasfaser eingesetzt. Die teilweise Polymerisation
der Zusammensetzung wird durch Bestrahlung mit Strahlung im Bereich
ultraviolett – sichtbar
(UV-Röhre
Philips TLK 40W/03) während
einer geeigneten Zeitspanne durchgeführt. Das imprägnierte
Produkt erweist sich als hinreichend transparent für die Strahlung,
so dass eine homogene Polymerisation erzielt wird.
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Als
Variante oder Ergänzung
zu den oben angegebenen Erläuterungen
in Hinblick auf die Viskosität
der Zusammensetzung kann die Viskosität auch durch ein mit dem Harz
copolymerisierbares Monomer eingestellt werden, das zu der Zusammensetzung
gegeben wird und dessen Mengenanteil variiert wird. Bei dem Monomer,
dessen Mengenanteil variiert wird, handelt es sich beispielsweise
um Styrol. Ein geeigneter Photoinitiator ist Bis(2,4,6-Trimethylbenzoyl)-phenylphosphinoxid
(Photoinitiator Irgacure 819).
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Gemäß einem
weiteren besonderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur festen Verbindung eines Verbundwerkstoffs mit Kautschuk. Zu
diesem Zweck und vorzugsweise wird eine Schicht von Resorcin-Formaldehyd-Latex
(RFL)-Klebstoff auf der Oberfläche
des langgestreckten Verbundwerkstoff-Teils abgeschieden. Bei einer
speziellen Anwendung kann die RFL-Klebstoffschicht getrocknet werden,
ohne dass die Temperatur über
100 °C steigt, d.h.
ohne thermische Behandlung bei hoher Temperatur, bevor die Kautschukschicht
aufgebracht wird. Beim endgültigen
Abformen, beispielsweise nach dem Einbringen des langgestreckten
Verbundwerkstoff-Teils als Verstärkung
in eine Matrix aus Kautschuk, wird eine sehr feste Verbindung zwischen dem
langgestreckten Verbundwerkstoff-Teil und dem Kautschuk hergestellt.
Durch die Verwendung eines nicht polymerisierten RFL-Klebstoffs
muss nicht auf spezielle Elastomere zurückgegriffen werden, um den
Kautschuk auf den Verbundwerkstoff zu kleben.
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Die
Erfindung schlägt
ferner eine Anlage zur Fertigung eines langgestreckten Verbundwerkstoff-Teils
mit unbestimmter Länge
vor, das am Ende einen vorab definierten Querschnitt aufweist und
das Verstärkungsfasern
enthält,
die einen Gesamtfaserquerschnitt bilden, der vorab definiert ist
und der kleiner ist als der am Ende vorliegende Querschnitt, wobei
die Fasern in eine Matrix auf Basis einer Zusam mensetzung eingebettet
werden, die ein härtbares Harz
enthält,
wobei die Anlage umfasst:
- – eine Vakuumkammer,
- – ein
Eingangsrohr mit starren Wänden,
das eine Einlassöffnung
und eine Öffnung
stromabwärts aufweist,
die in die Vakuumkammer mündet,
wobei das Rohr einen minimalen Querschnitt hat, der größer ist
als der Gesamtfaserquerschnitt, und wobei die zwischen der Einlassöffnung und
der Öffnung
stromabwärts
bestimmte Länge
des Rohrs bezogen auf den minimalen Querschnitt sehr groß ist,
- – eine
Imprägnierkammer,
- – ein
Verbindungsrohr mit starren Wänden
zwischen der Vakuumkammer und der Imprägnierkammer, das eine Einlassöffnung aufweist,
die mit der Vakuumkammer in Verbindung steht, und eine Öffnung stromabwärts, die
in die Imprägnierkammer
mündet,
wobei das Verbindungsrohr einen minimalen Querschnitt hat, der größer ist
als der Gesamtfaserquerschnitt, und wobei die zwischen der Einlassöffnung und
der Öffnung
stromabwärts bestimmte
Länge des
Verbindungsrohrs bezogen auf den minimalen Querschnitt sehr groß ist,
- – eine
Düse zum
Kalibrieren des langgestreckten Verbundwerkstoff-Teils und
- – stromabwärts der
Kalibrierdüse
Mittel, um zumindest eine Vorpolymerisation des Harzes durchzuführen.
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Mit
der Erfindung kann die Faseranordnung insbesondere durch eine vorgeschaltete
Vakuumbehandlung wirksam und kontinuierlich imprägniert werden. Zuvor brachte
der Einsatz des Vakuums Probleme in Hinblick auf die Dichtigkeit
mit sich, so dass in der Praxis nur zur Fertigung von Teilen mit
Hilfe einer Form, d.h. zur Fertigung eines Teils nach dem anderen
und nicht kontinuierlich, davon Gebrauch gemacht wurde. Die Vakuumbehandlung
wurde üblicherweise
mit Hilfe einer geschlossenen Kammer durchgeführt, in die zuvor die Gruppe
von Fasern eingebracht worden war, die imprägniert werden sollte.
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Die
Verwendung von starrwandigen Rohren sowohl für die Einlassöffnung in
die Vakuumkammer als auch für
die Öffnung
am Ausgang der Vakuumkammer und die Weiterleitung von der Vakuumkammer
bis zur Imprägnierkammer
erweist sich als kompatibel mit hohen Durchlaufgeschwindigkeiten
der Fasern durch die Öffnungen,
ohne dass die Fasern reißen,
sie ermöglicht
es aber auch, dass eine Dichtigkeit gewährleistet ist, die sich als
ausreichend erweist. Es ist ausreichend, erforderlichenfalls auf
experimentellem Wege unter Berücksichtigung
des Gesamtquerschnitts der zu behandelnden Fasern den größten Durchlassquerschnitt
zu ermitteln, mit dem noch eine hinreichende Dichtigkeit geboten
ist, wobei die Geschwindigkeit der Vorwärtsbewegung der Fasern und
die Länge
der Rohre berücksichtigt
werden. Eine große
Länge befördert die
Dichtigkeit.
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Vorteilhaft
hat mindestens eines der Rohre einen Querschnitt, der im Verlauf
von der Einlassöffnung
in Richtung der Öffnung
stromabwärts
nicht zunimmt und sich vorzugsweise verengt. Dies bietet einen guten
Kompromiss zwischen den kleinstmöglichen
Reibungen der Fasern an den Wänden
und einer guten Dichtigkeit. Die Dichtigkeit der betreffenden Rohre
ist natürlich
nur relativ. In Hinblick auf einen dynamischen Betrieb bedeutet
dies, dass im Vergleich mit der Saugleistung der verwendeten Vakuumpumpe
nur wenig Luft in die Vakuumkammer strömt. In Anbetracht der Viskosität des Harzes,
des Druckunterschieds zwischen der Vakuumkammer und der Imprägnierkammer,
des Querschnitts und der Länge des
Durchlasses zwischen der Vakuumkammer und der Imprägnierkammer
sowie in Anbetracht der Geschwindigkeit der Vorwärtsbewegung der Fasern, wodurch
es zu einem Rücklaufeffekt
des Harzes in Richtung der Im prägnierkammer
kommt, entweicht in der Praxis praktisch kein Harz in die Vakuumkammer.
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Anhand
der beigefügten
Zeichnung werden nun zwei Beispiele zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
beschrieben, wobei die Zeichnung schematisch verschiedene Ausführungsformen einer
erfindungsgemäßen Behandlungsanlage
zeigt.
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1 zeigt
ein Schema einer ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Anlage,
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2 ist
eine Vergrößerung eines
Teils der Anlage gemäß der ersten
Ausführungsform
der Erfindung,
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3 zeigt
ein Schema eines weiteren Teils der Anlage gemäß der ersten Ausführungsform
der Erfindung,
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4 ist
eine Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anlage,
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5 ist
eine weitere Schnittansicht der zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anlage,
wobei die Schnittebene senkrecht zur Schnittebene von 4 verläuft,
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6 ist
eine Vergrößerung eines
Teils der Anlage gemäß der zweiten
Ausführungsform
der Erfindung und
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7 zeigt
ein Schema eines weiteren Teils der Anlage gemäß der zweiten Ausführungsform
der Erfindung.
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Die
Erfindung eignet sich für
eine Vielzahl verschiedener Querschnittsformen des hergestellten Verbundwerkstoffs,
der die geeigneten, in das gewählte
Harz eingebetteten Fasern enthält.
Die 1 bis 3 zeigen eine Anlage, die insbesondere
an die Fertigung eines langgestreckten Verbundwerkstoff-Teils mit
rundem Querschnitt angepasst ist. In 1 ist zu
sehen, dass die Fasern P1 kontinuierlich von einer Spule abgewickelt
werden. Die Verstärkungsfasern
werden im Allgemeinen in Rovings angeliefert, d.h. in Bündeln von
Fasern, die in paralleler Anordnung auf eine Spule aufgewickelt
sind (es werden beispielsweise – auch
als Filamente bezeichnete – Fasern
verwendet, die unter der Bezeichnung PPG 2001 – 300 TEX im Handel sind).
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Der
Verbundwerkstoff tritt beispielsweise in Form eines fadenförmigen Gebildes
P4 mit einem beliebig großen
runden Querschnitt aus, der durch eine Aufwickelvorrichtung mitgenommen
wird, die eine Rolle 140 und eine Aufnahmespule 141 umfasst. Durch
die Zugkraft der Rolle 140 können die Fasern in paralleler
Anordnung durch die gesamte Anlage vorwärts bewegt werden.
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Es
sind nacheinander eine Vakuumkammer 110, eine Imprägnierkammer 120 und
eine Stabilisierungskammer 130 dargestellt. Die Fasern
P1 werden durch ein starrwandiges Eingangsrohr 112 in die
Vakuumkammer 110 eingeführt.
Die Vakuumkammer ist durch die Öffnung 115 mit
einer (nicht dargestellten) Vakuumpumpe verbunden. Die Funktion
des Eingangsrohrs 112 besteht darin, die Dichtigkeit bei
kontinuierlichem Betrieb mit hoher Geschwindigkeit sicher zu stellen.
Wenngleich der theoretische Durchlassquerschnitt des Eingangsrohrs 112 deutlich über dem
kumulierten Gesamtquerschnitt der Gesamtheit der Fasern liegt, die
durch die Rolle 140 gezogen werden, wurde festgestellt,
dass für
Druckniveaus in der Größenordnung
von 0,1 bar (absoluter Druck) eine ausreichende Dichtigkeit erzielt
wurde, obwohl der Querschnitt des Eingangsrohrs 112 größenordnungsmäßig zwei
Mal größer war
als der kumulierte Querschnitt der zu imprägnierenden Fasern. Unter "kumuliertem Querschnitt" wird die Summe der
Einzelquerschnitte der einzelnen Fasern verstanden. Die Länge des
Eingangsrohrs l1 ist vorzugsweise 30 Mal
größer als
die minimale Abmessung d1 des kleinsten
Querschnitts des Eingangsrohrs.
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Eine
weitere mögliche
Funktion des Eingangsrohrs 112 besteht darin, die Anordnung
von Fasern in Abhängigkeit
von der Form des Verbundwerkstoffs, der hergestellt werden soll,
vorzubereiten. Es wird beispielsweise eine Hohlnadel 112A (mit
rundem Querschnitt, siehe 2) verwendet.
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Es
ist wünschenswert,
dass die Größe des Querschnitts
des Rohrs nicht unabhängig
von der Länge
des Rohrs bestimmt wird. Je größer die
Länge l1 des Einganggrohrs ist, desto leichter kann
eine dynamische Vakuumdichtigkeit gewährleistet werden. In der Praxis
wird die erzielte Dichtigkeit dann als hinreichend betrachtet, wenn
der Durchfluss der Luft, die trotz allem von der Atmosphäre in die
Vakuumkammer dringen kann, viel kleiner ist als der Durchsatz, den
die Vakuumpumpe liefern kann. Je größer die Länge des Eingangsrohrs ist,
desto eher kann ein Querschnitt des Eingangsrohrs toleriert werden,
der im Verhältnis
zum Querschnitt der Fasern, die durch die Anlage laufen, eine minimale
Größe aufweist.
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Analog
zu den Erläuterungen
in Hinblick auf das Eingangsrohr kann es sich auch bei dem Verbindungsrohr
um eine Hohlnadel mit rundem Querschnitt handeln (siehe 119A in 2).
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Danach
ist die Imprägnierkammer 120 dargestellt.
In dem hier beschriebenen Beispiel handelt es sich um einen dichten
geschlossenen Raum, der aus einem außen gelegenen Behälter 121 über eine Rohrleitung
mit Harz versorgt wird. In die Rohrleitung ist vorzugsweise eine
Dosierpumpe 123 eingefügt. Auf
diese Weise ist es möglich,
dass sehr genaue Kenntnisse über
die verwendete Menge des Imprägnierharzes
vorliegen. Die dichte Imprägnierkammer 120 ist
vollständig
mit Harz gefüllt.
Die Fasern laufen durch das Verbindungsrohr 119 mit der
Länge l2 von der Vakuumkammer in die Imprägnierkammer.
Die Anordnung von Fasern P2, die in das Verbindungsrohr 119 ge langt,
hat eine Vakuumbehandlung durchlaufen. Die Anordnung von Fasern
befindet sich daher in einem Zustand, in dem sie sehr aufnahmebereit
für das
Harz ist.
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Die
Funktion des Verbindungsrohrs 119 besteht auch darin, die
Dichtigkeit zwischen dem Vakuum und dem Harz, mit dem die Imprägnierkammer gefüllt ist,
sicher zu stellen. Bezüglich
des Verbindungsrohrs wurde festgestellt, dass es ausreicht, wenn
die Länge
l2 40 Mal größer ist als die minimale Abmessung
d2 des minimalen Querschnitts, wobei der
Querschnitt des Rohrs in der Größenordnung
des Zweifachen des kumulierten Querschnitts der Fasern, die imprägniert werden
sollen, liegt.
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Stromabwärts der
Imprägnierkammer
findet sich eine Kalibrierdüse 129.
Die Funktion der Kalibrierdüse
besteht darin, das imprägnierte
Produkt P3 in Form zu bringen, bevor die Polymerisation des Harzes
beginnt. Abgesehen von der Formgebung soll auch eine hohe Genauigkeit
bezüglich
der Größenabmessung
des Endprodukts sicher gestellt werden. Die Kalibrierdüse weist
beispielsweise einen runden Querschnitt auf (siehe 129A in 2),
wobei die Länge
l3 der Düse
50 Mal größer ist
als die kleinste Abmessung d3 des minimalen
Querschnitts.
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Die
Kalibrierdüse 129 oder 129B kann
bei der Bestimmung des Fasergehalts im Verhältnis zu dem Harz eine Rolle
spielen. Der Fasergehalt im Verhältnis
zu dem Harz ist von dem minimalen Durchlassquerschnitt in der Kalibrierdüse im Verhältnis zum Gesamtquerschnitt
der Fasern, die in paralleler Anordnung durch die Anlage laufen,
abhängig.
Es wird zu sehen sein, dass die Dosierung auch mit Hilfe einer volumetrischen
Pumpe gesteuert werden kann.
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Jenseits
der Kalibrierdüse 129 oder 129B für das imprägnierte
Produkt befindet sich eine Stabilisierungskammer 130. Das
Imprägnierharz
ist bei Umgebungstemperatur relativ flüssig. Es besitzt keinerlei
eigene mechanische Stabilität.
Es ist daher erforderlich, das Harz in die feste Phase zu überführen, um
das langgestreckte Verbundwerkstoff-Teil handhaben zu können, oder
auch, um es zu lagern. Es kann eines der bekannten Verfahren angewandt
werden, beispielsweise eine Initiierung der Polymerisation des Harzes
auf thermischem Wege, oder es kann wie in diesem Ausführungsbeispiel
eine Initiierung der Polymerisation des Harzes durch eine ionisierende
Strahlung, beispielsweise durch ultraviolette Strahlung, durchgeführt werden.
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Die
Stabilisierungskammer der Anlage umfasst ferner eine Vorrichtung,
mit der die Zusammensetzung, die die Fasern enthält, einer ionisierenden Strahlung
ausgesetzt werden kann, um die Polymerisation des Harzes zu starten
und ein stabilisiertes imprägniertes
Produkt zu erhalten, worin die Zusammensetzung im Wesentlichen in
fester Phase vorliegt.
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Die
Stabilisierungskammer enthält
vorteilhaft ein dichtes Rohr 132, das eine zumindest teilweise für die ionisierende
Strahlung transparente Wand umfasst. Der Schritt zur Stabilisierung
des imprägnierten
Produkts findet statt, während
das imprägnierte
Produkt P3 in keinerlei Kontakt zu einem Träger steht (siehe 3).
Eine Strahlungsquelle ist außerhalb
des dichten Rohrs 132 angeordnet, um die Zusammensetzung
des imprägnierten
Produkts P3 vor Sauerstoff geschützt
der UV-Strahlung aussetzen zu können.
Es sind um das dichte Rohr 132 angeordnete Bestrahlungsröhren 131 zu
sehen, beispielsweise UV-Röhren
Philips TLK 40W/03, die eine Strahlung im Spektralbereich ultraviolett – sichtbar
liefern.
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Die
Anlage eignet sich gut für
hohe Behandlungstakte. Je höher
der Takt ist, desto größer sollte die
Länge der
verschiedenen Behandlungszonen sein, nämlich die Länge LV der
Vakuumkammer 110, die Länge
LI der Imprägnierkammer 120 und
die Länge
LS der Stabilisierungskammer.
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Die 4 bis 7 zeigen
eine Anlage, mit der ein Band R4 hergestellt wird, das einen Querschnitt
von 0,2 mm auf 5 mm aufweist. Es sind ein Eingangsrohr 212,
eine Vakuumkammer 210, ein Verbindungsrohr 219,
eine Imprägnierkammer 220, ein
Behälter 221 für das Harz
und eine Dosierpumpe 223, eine Kalibrierdüse 229 und
eine Stabilisierungskammer 230 zu sehen. Die Kalibrierdüse weist
einen rechteckigen Querschnitt auf, wobei die Länge der Düse 100 Mal größer ist
als die minimale Abmessung des minimalen Querschnitts. In 6 ist
eine Kalibrierdüse 229B mit
rechteckigem Querschnitt dargestellt, der zwischen dem Eingang 229BI und
dem Ausgang 229BO veränderlich
ist. Die stromaufwärts gelegene Öffnung der
Düse weist
beispielsweise einen Querschnitt von 10 mm × 0, 5 mm auf. Die Zwischenabschnitte
können
verschiedene Proportionen aufweisen, wobei ihre Fläche jedoch
zumindest in einem Teil der Kalibrierdüse abnimmt. In dem gewählten Beispiel
entspricht der Querschnitt am Ausgang nicht genau dem Querschnitt
des gefertigten Bands, nämlich
zur Erinnerung 5 mm × 0,2
mm. Die Größe der stromabwärts gelegenen Öffnung der
Kalibrierdüse
kann etwas größer sein
(beispielsweise 5,3 mm × 0,25
mm).
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Es
sei daran erinnert, dass das Eingangsrohr auch die Funktion hat,
für eine
erste Formung des Verbundwerkstoffs, der hergestellt werden soll,
zu sorgen. Es geht ferner darum, die Gesamtheit der Fasern so homogen
wie möglich über den
gesamten Durchlassquerschnitt, den das Eingangsrohr bietet, zu verteilen.
Es wird vorgeschlagen, durch Vervielfachung der Führungseinrichtungen
im Eingangsrohr eine homogene Verteilung sicher zu stellen. Dieses wird
beispielsweise von einer Anordnung von Hohlnadeln 212B mit
rundem Querschnitt gebildet, die parallel zueinander angeordnet
sind (siehe 6).
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In
der zweiten Ausführungsform
findet der Schritt zur Stabilisierung des imprägnierten Produkts statt, während das
imprägnierte
Produkt in ständigem
Kontakt mit einem Träger
ist, ohne dass es im Verhältnis
zu dem Träger
gleiten gelassen wird. Die Fasern P1 werden durch das starrwandige
Eingangsrohr 212 in die Vakuumkammer 210 eingeführt. Die Vakuumkammer
ist mit einer (nicht dargestellten) Vakuumpumpe verbunden. Abgesehen
von der Stabilisierungskammer ist die Anlage sehr ähnlich und
es ist daher unnötig,
ausführlich
auf diese Aspekte zurück
zu kommen.
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Die
Stabilisierungskammer 230 umfasst einen beweglichen Radkranz 232,
in dessen Randbereich eine Stützfläche 233 eingerichtet
ist (siehe 7), die den vorgegebenen Endquerschnitt
des langgestreckten Verbundwerkstoff-Teils zum Teil bestimmt. Es
wird beispielsweise zur Herstellung eines Bandes mit rechteckigem
Querschnitt vorzugsweise eine Rille im Randbereich des Radkranzes 232 eingerichtet,
wobei die Seitenflächen
der Rille die Stützfläche bilden.
Die Stützfläche 233 ist
drehbar. Das imprägnierte
Produkt wird daher während
der Stabilisierungsbehandlung gestützt, ohne dass es gleiten gelassen
wird. Die Stabilisierungskammer 230 schließt die Vakuumkammer 210 und
die Imprägnierkammer 220 ein.
Durch diese Anordnung kann das imprägnierte Produkt beim Austritt
aus der Kalibrieröffnung 229 leicht
auf einen Träger
gebracht werden und ist dabei dennoch vor Oxidation geschützt. Es
kann beispielsweise eine neutrale Atmosphäre (Stickstoff) vorgesehen
werden. Es sind Bestrahlungsröhren 231 zu
sehen, beispielsweise UV-Röhren
Philips TLK 40W/03, die eine Strahlung im Spektralbereich ultraviolett – sichtbar liefern,
wobei die Bestrahlungsröhren
um den Radkranz 232 angeordnet sind. Die Stabilisierungskammer
der Anlage umfasst daher eine Vorrichtung, mit der die Zusammensetzung,
die die Fasern enthält,
in dünner
Schicht einer ionisierenden Strahlung ausgesetzt werden kann, um
die Polymerisation des Harzes zu starten und ein stabilisiertes
imprägniertes
Produkt zu erhalten, in dem die Zusammensetzung im Wesentlichen
in fester Phase vorliegt.
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Die
beschriebenen Anlagen eröffnen
die Möglichkeit
zur Herstellung von sehr langen Verstärkungselementen mit beliebigem
Querschnitt, entweder im Zustand eines fertigen Verbundwerkstoffs (vollständige Polymerisation
des Harzes) oder eines stabilisierten imprägnierten Produkts (in dem Sinne, dass
die Polymerisation des Harzes nicht vollständig ist, jedoch ein Stadium
erreicht hat, das ausreicht, damit zumindest die Außenflächen des
Produkts in fester Phase vorliegen und das Produkt vernünftig gehandhabt
werden kann, ohne dass es zerstört wird).
Wie oben erläutert
wurde, können
Bänder
mit rechteckigem Querschnitt gefertigt werden. Es können auch
Drähte,
beispielsweise mit rundem Querschnitt, hergestellt werden, die beispielsweise
als Verstärkungselement
vom Typ eines Monofilaments für
Luftreifen aus Kautschuk dienen können.
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Es
zeigt sich, dass mit den beschriebenen Anlagen sehr rasche Herstellungstakte
möglich
sind und dabei dennoch relativ hohe Vakuumniveaus in der Vakuumkammer
erzielt und aufrecht erhalten werden können, wodurch eine sehr gute
Imprägnierung
der Fasern mit dem Harz garantiert ist. Dies erfolgt mit einer vernachlässigbaren
Bruchrate der Fasern. Die Querschnitte des Eingangsrohrs und des Verbindungsrohrs
sind im Wesentlichen größer als der
Gesamtquerschnitt der Fasern. Es kommt nur zu sehr wenig Reibung
der Fasern an den Wänden. Trotzdem
wird eine hinreichende Dichtigkeit zwischen der Atmosphäre und den
verschiedenen Kammern sowie zwi schen den Kammern untereinander erzielt.
Die Abmessungen und/oder Querschnitte der hergestellten Produkte
können
sehr einfach verändert
werden, da es ausreicht, das Eingangsrohr, das Verbindungsrohr und
die Kalibrierdüse
auszutauschen. Diese Elemente sind daher so konzipiert, dass sie
leicht ausgewechselt werden können.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
von dem Eintritt der Fasern bis zur Realisierung des vorimprägnierten
Produkts Behandlungsbedingungen aufrecht erhalten werden, ohne dass
die Fasern oder die aus den Fasern und der Imprägnierzusammensetzung gebildete
Einheit der Umgebungsatmosphäre
ausgesetzt werden, bevor das vorimprägnierte Produkt ausreichend
stabil geworden ist. Die Anordnung kann beispielsweise durch einen
geschlossenen Raum oder mehrere geschlossene Räume dynamisch betrachtet unter
Abschluss von der Atmosphäre
gehalten werden. Dadurch ist es möglich, die Behandlungsparameter
unter Kontrolle zu halten. Der Rückgriff
auf getrennte Behandlungskammern zum Entgasen und zum Imprägnieren,
für den
Fall, dass die beiden Arbeitsgänge
vorgesehen sind, hat im übrigen
den Vorteil, dass die Arbeitsgänge
unabhängig
voneinander gesteuert werden können.
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Schließlich kann
in mehrfacher Weise sehr leicht auf die Menge von Fasern im Verhältnis zu
dem Harz Einfluss genommen werden. Dem Durchlassquerschnitt ist
vorzugsweise die Funktion vorbehalten, die am Ende vorliegende Form
des langgestreckten Verbundwerkstoff-Teils im Wesentlichen zu bestimmen.
Obwohl ein Zusammenhang zwischen dem Durchlassquerschnitt und der
Fasermenge besteht, wird auf den Fasergehalt im Verhältnis zu
dem Harz vorzugsweise durch den Einsatz einer volumetrischen Dosierpumpe
Einfluss genommen. Durch Variation der in die Imprägnierkammer
eingespritzten Harzmenge kann bei konstanter Abspulgeschwindigkeit
der ab gewickelten Fasern in paralleler Anordnung der Harzgehalt
im Verhältnis
zu den Fasern ein wenig verändert
werden, indem der Austritt des Harzes durch die Kalibrierdüse mehr
oder weniger erzwungen wird. Die Erfindung eröffnet die Möglichkeit, einen Verbundwerkstoff
oder ein stabilisiertes imprägniertes
Produkt mit sehr kleinen Querschnitten herzustellen, wobei nach
unten praktisch keine Grenze besteht.
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Die
Fläche
des kumulierten Querschnitts der Fasern der Anordnung beträgt vorzugsweise
weniger als 80 % der Querschnittsfläche der Düse, damit die Fasern nicht
zusammengepresst werden und die Einheit, die die Fasern und das
Imprägnierharz
umfasst, ordnungsgemäß behandelt
wird. Mit dem vorgeschlagenen Verfahren kann insbesondere ein vorimprägniertes
Produkt hergestellt werden, worin die Fläche des kumulierten Querschnitts
der Fasern der Anordnung und die Querschnittsfläche des Harzes im Wesentlichen
gleich sind. Die erfindungsgemäße Anlage
ist vorzugsweise so, dass die Fläche
des Querschnitts des Eingangsrohrs und die Fläche des Querschnitts der Kalibrierdüse vorteilhaft
weniger als 20 % voneinander abweichen.
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In
einer solchen Anlage können
sämtliche herkömmlichen
Verstärkungsfasern
und insbesondere Glasfasern oder Kohlenstoff-Fasern verwendet werden.
In dem gezeigten Beispiel werden Glasfasern verwendet. Das verwendete
Harz kann selbstverständlich
auch eine gewissen Zahl von Zusatzstoffen enthalten, die an den
Gelierungs- und Polymerisationsreaktionen beteiligt sind oder nicht,
wie beispielsweise thermoplastische Harze, Weichmacher, Mittel gegen
Schrumpfung, Entformungsmittel, Farbstoffe ... Mit dem Verfahren
zur Fertigung von langgestreckten Verbundwerkstoff-Teilen kann ein sehr
hoher Faservolumengehalt von bis zu 50 % erzielt werden.