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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft trocken formulierte, auf Magnetismus reagierende
Pulver, die nach einem längeren
Altern während
der Lagerung leicht, z.B. sofort, funktionelle magnetorheologische
Flüssigkeiten bilden,
wenn sie zum Zeitpunkt der Einarbeitung in eine Vorrichtung einer
Trägerflüssigkeit
zugegeben werden. Diese magnetorheologischen Flüssigkeiten weisen wesentliche
Erhöhungen
des Fließwiderstandes
auf, wenn magnetische Felder auf sie einwirken.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Herkömmliche
magnetorheologische Flüssigkeiten
sind Flüssigkeitszusammensetzungen,
die in Gegenwart eines Magnetfeldes eine Änderung der scheinbaren Viskosität erfahren.
Die Flüssigkeiten umfassen
normalerweise ferromagnetische oder paramagnetische Teilchen, die
in einer Trägerflüssigkeit dispergiert
sind. Die Teilchen werden in Gegenwart eines angelegten Magnetfeldes
polarisiert und innerhalb der Flüssigkeit
zu Teilchenketten organisiert. Die Teilchenketten erhöhen die
scheinbare Viskosität (Fließwiderstand)
der Flüssigkeit.
Die Teilchen kehren beim Entfernen des Magnetfeldes in einen unorganisierten
Zustand zurück,
wodurch sich die Viskosität
der Flüssigkeit
erniedrigt.
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Magnetorheologische
Flüssigkeiten
sind zur Regelung der Dämpfung
in verschiedenen Vorrichtungen wie Dämpfungsvorrichtungen, Stoßdämpfern und
elastomeren Aufhängungen
vorgeschlagen worden. Sie sind auch zur Verwendung bei der Regelung des
Drucks und/oder des Drehmoments in Bremsen, Kupplungen und Ventilen
vorgeschlagen worden. Magnetorheologische Flüssigkeiten werden gegenüber elektrorheologischen
Flüssigkeiten
in vielen Anwendungen als überlegen
betrachtet, weil sie höhere praktische
Fließgrenzen
aufweisen und höhere Dämpfungskräfte erzeugen
können.
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Einige
der ersten magnetorheologischen Flüssigkeiten, die zum Beispiel
in U.S.-A-2 575 360, 2 661 825 und 2 886 151 beschrieben sind, umfassten
reduzierte Eisenoxidpulver und niedrigviskose Öle. Diese Mischungen neigen
dazu, sich als Funktion der Zeit abzusetzen, wobei die Absetzgeschwindigkeit
gewöhnlich
mit steigender Temperatur ansteigt. Einer der Gründe dafür, warum die Teilchen sich
absetzen, liegt in der großen
Dichtedifferenz zwischen den Ölen
(etwa 0,7–0,95
g/cm3) und den Metallteilchen (etwa 7,86
g/cm3 für
Eisenteilchen). Das Absetzen stört
die magnetorheologische Aktivität
des Materials aufgrund einer ungleichmäßigen Teilchenverteilung. Oft
ist zum erneuten Suspendieren der Teilchen, wenn es überhaupt
möglich
ist, eine relativ hohe Scherkraft erforderlich, und in einigen Fällen kann
die ursprüngliche
Qualität
einer während
der Lagerung gealterten Flüssigkeit
nicht wieder erhalten werden.
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Eine
Einschränkung
dieser magnetorheologischen Flüssigkeiten
besteht darin, dass sie mit organischen Trägerflüssigkeiten wie Ölen hergestellt werden,
die polymerisieren, sich zersetzen, das Wachstum von Bakterien fördern und
entzündlich sein
können.
Darüber
hinaus können
organische Trägerflüssigkeiten
mit Komponenten der Vorrichtung, in denen sie eingesetzt werden,
unverträglich
sein. Herkömmliche
MR-Flüssigkeiten
enthalten normalerweise ein antioxidierendes Additiv. Im Verlauf
der Alterung während
der Lagerung kann das Antioxidans verbraucht werden oder zu einer
variablen Qualität
in Abhängigkeit
vom Alter des Materials seit seiner Herstellung führen.
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Um
die Nachteile von magnetorheologischen Flüssigkeiten auf der Grundlage
von Öl
zu vermeiden, sind einige Versuche zur Herstellung von magnetorheologischen
Flüssigkeiten
unternommen worden, die keine organischen Trägerflüssigkeiten einschließen oder
die nur mit Wasser mischbare organi sche Lösungsmittel einschließen. Magnetorheologische
Flüssigkeiten
auf der Grundlage von Wasser, bei denen verschiedene Verdickungsmittel
wie Xanthangummi und Carboxymethylcellulose verwendet werden, sind
in U.S.-A-5 670
077 beschrieben. Diese Formulierungen sind aber schwierig zu mischen,
neigen dazu, Klumpungsprobleme aufzuweisen und neigen dazu, sich
im Verlauf der Zeit abzusetzen. Darüber hinaus weisen magnetorheologische
Flüssigkeiten
auf der Grundlage sowohl von Öl
als auch von Wasser den Nachteil auf, beim Transport unhandlich zu
sein, wodurch hohe Transportkosten verursacht werden.
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Somit
wäre es
vorteilhaft, eine magnetorheologische Flüssigkeit zu haben, die eine
verbesserte Alterung während
der Lagerung aufweist und bei der die Probleme herkömmlicher
Flüssigkeiten
vermieden werden, die leicht zu transportieren und über ausgedehnte
Lagerzeiträume
stabil ist und zum Einsatzzeitpunkt eine verbesserte Gleichmäßigkeit
und Qualität
aufweist. Es wäre
weiterhin vorteilhaft, eine magnetorheologische Flüssigkeit
zu haben, die leicht gemischt werden kann und die sich im Laufe
der Zeit nicht absetzt. Es wäre
auch vorteilhaft, ein Produkt zu haben, das eine verbesserte Leichtigkeit
der Handhabung und des Versands zum Endnutzer hat. Die vorliegende
Erfindung macht ein solches Produkt verfügbar.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung macht eine Mischung aus trockenen Komponenten
zur Bildung eines auf Magnetismus reagierenden Trockenkonzentrats
verfügbar,
das nach einem Altern während
einer Lagerung in einer Trägerflüssigkeit
unter Bildung einer gebrauchsfähigen
magnetorheologischen Flüssigkeit
leicht dispergiert werden kann. Bei der Trägerflüssigkeit kann es sich um eine
wässrige
oder eine organische Flüssigkeit
handeln. Die verwendete Mischung von Komponenten ist im Wesentlichen
trocken und umfasst ein auf Magnetismus reagierendes Pulver und
ein Thixotropiermittel. Diese während
einer Lagerung gealterte Mischung ergibt ein magnetorheologisches
Fertig-Flüssigkeitsgemisch
oder -konzentrat, das in Pulverform verschickt und gelagert werden
kann, bis der Nutzer zur Bildung einer magnetorheologischen Flüssigkeit
bereit ist. Eine magnetorheologische Flüssigkeit der vorliegenden Erfindung
besteht aus dem magnetorheologischen Flüssigkeitskonzentrat und einer
wässrigen
Flüssigkeit
oder einer organischen Flüssigkeit.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das magnetorheologische Flüssigkeitskonzentrat 90 Gew.-%
bis 99,9 Gew.-% Eisenpulver, 0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-% eines Rostschutzmittels
und 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-% eines wasserlöslichen Thixotropiermittels.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine auf Magnetismus reagierende
(magnetorheologische) oder magnetisch regelbare Vormischung in Form
eines Trockenkonzentrats, das zur Fertig-Herstellung einer Flüssigkeit
zu verwenden ist. Die Vormischung ist als gleichmäßige, gebrauchsfertige
Vormischung über
Tage, Wochen und Monate lagerstabil. Die aus dem Konzentrat hergestellte
magnetorheologische Flüssigkeit
ist verbessert. Das während
der Lagerung gealterte Konzentrat ist eine Mischung aus im Wesentlichen
trockenen, auf Magnetismus reagierenden Teilchen und einer thixotropen
Komponente ohne Trägerflüssigkeit.
Die pulverisierte Mischung bildet nach der Zugabe einer Trägerflüssigkeit
wie Wasser oder Öl
zum Einsatzzeitpunkt sofort eine magnetorheologische Flüssigkeit.
Insbesondere umfasst das magnetorheologische Flüssigkeitskonzentrat der Erfindung
eine im Wesentlichen trockene Mischung aus einem auf Magnetismus
reagierenden Pulver, einem Thixotropiermittel und enthält vorzugsweise
einen pH-Regler, ein Antioxidans und ein Gleitmittel. Der Begriff "im Wesentlichen trocken" bedeutet, dass die Pulver
gewöhnlich
nicht über
zugegebene Flüssigkeit verfügen und
normalerweise weniger als 2 Gew.-% Wasser oder Feuchtigkeit enthalten,
das bzw. die aus den Rohstoffen in demjenigen Zustand, in dem sie
erhalten wurden, stammt. In einer bevorzugten Ausführungsform
weisen die Trockenkonzentrat-Pulver weniger als 0,5 Gew.-% Feuchtigkeit
auf. Somit enthält das
Konzentrat oder die Trockenmischung der Erfindung keine zugegebene
flüssige
Komponente und wird hergestellt, ohne dass eine Flüssigkeit
zugegeben wird. Das wesentliche Fehlen von Flüssigkeit im Konzentrat der
Erfindung ermöglicht
einen leichten Transport des Konzentrats zum Endnutzer.
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Die
magnetorheologische Sofort-Flüssigkeitsmischung
wird durch ein Einmischen oder Dispergieren des trockenen Thixotropiermittels
in das bzw. in dem auf Magnetismus reagierenden Pulver vor dem Transport
des magnetorheologischen Flüssigkeitskonzentrats
zum Ort des Endnutzers hergestellt. Die Kombination der trockenen
Bestandteile kann dann leicht einer Trägerflüssigkeit wie Wasser oder Öl zur Verwendung
als magnetorheologische Flüssigkeit
zugemischt werden. In einer alternativen Ausführungsform kann das magnetorheologische Flüssigkeitskonzentrat
nur die auf Magnetismus reagierenden Teilchen enthalten, wobei das
Thixotropiermittel später
vom Endnutzer unter Bildung der magnetorheologischen Flüssigkeit
zugegeben wird. In einer weiteren alternativen Ausführungsform
kann das Konzentrat alle Komponenten einer magnetorheologischen
Flüssigkeit
wie das Thixotropiermittel mit Ausnahme des auf Magnetismus reagierenden
Pulvers enthalten, wobei das Pulver zu demjenigen Zeitpunkt zugegeben
wird, an dem die magnetorheologische Flüssigkeit gebildet wird.
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Bei
dem in der vorliegenden Erfindung brauchbaren, auf Magnetismus reagierenden
Pulver kann es sich um jedes beliebige Pulver handeln, von dem bekannt
ist, dass es eine magnetorheologische Aktivität hat. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist
das auf Magnetismus reagierende Pulver Eisenpulver. Beim Eisenpulver
kann es sich um jede Form von pulverisiertem Eisen, insbesondere
Carbonyleisen, reduziertes Carbonyleisen, Eisenschrot, gemahlenes
Eisen, schmelzgesprühtes
Eisen, Eisenlegierungen und oder Mischungen von beliebigen der obigen
handeln. In der am meisten bevorzugten Ausführungsform ist das Eisen reduziertes
Carbonyleisen.
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Die
Teilchengröße des auf
Magnetismus reagierenden Pulvers sollte so ausgewählt sein,
dass es Mehrdomänen-Merkmale
aufweist, wenn ein Magnetfeld darauf einwirkt. Mittlere Teilchengrößen für das auf
Magnetismus reagierende Pulver sind gewöhnlich zwischen 0,1 μm und 100 μm, vorzugs weise
zwischen 0,5 μm
und 50 μm.
In der am meisten bevorzugten Ausführungsform beträgt die mittlere Größe des Teilchendurchmessers
des auf Magnetismus reagierenden Pulvers 1 μm bis 10 μm.
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Das
auf Magnetismus reagierende Pulver ist im magnetorheologischen Flüssigkeitskonzentrat
in einer Menge von 90 Gew.-% bis 99,9 Gew.-%, vorzugsweise in einer
Menge von 95 Gew.-% bis 99 Gew.-% vorhanden.
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Beim
Thixotropiermittel handelt es sich um jedes Mittel, das in einer
im Wesentlichen trockenen Form mit dem auf Magnetismus reagierenden
Pulver vermischt oder dispergiert werden kann und das bei einer
Hydratisierung eine thixotrope Rheologie ergibt. Das Thixotropiermittel
wird auf der Grundlage der gewünschten
Trägerflüssigkeit
ausgewählt.
Zum Beispiel sollte das Thixotropiermittel wasserlöslich sein,
wenn die magnetorheologische Flüssigkeit durch
die Zugabe einer wässrigen
Flüssigkeit
zu der im Wesentlichen trockenen Mischung gebildet wird. Magnetorheologische
Flüssigkeiten,
die aus den magnetorheologischen Flüssigkeitskonzentraten der Erfindung
gebildet werden, bei denen wasserlösliche Thixotropiermittel verwendet
werden, werden leicht gemischt und verhindern Klumpungsprobleme,
die bei wässrigen
magnetorheologischen Flüssigkeiten oft
auftreten.
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Das
wasserlösliche
Thixotropiermittel kann aus natürlichen
oder synthetischen wasserlöslichen Gummis
und Harzen, Stärken,
Polysacchariden, Cellulosederivaten, synthetischen oder natürlichen
Tonen, Natriumtetraboratdecahydrat, wasserlöslichen Metallseifen oder Mischungen
aus beliebigen der obigen ausgewählt
sein. Zusätzliche
Materialien, die als das wasserlösliche
Thixotropiermittel der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen
Tangextrakte wie Agar, Algin, Carrageen, Fucoidan, Furcellaran,
Laminarin, Hypnean, Porphyran, Funoran, Dulsan, Iridophycan oder
andere Tang-Hydrocolloide,
pflanzliche Ausscheidungsprodukte wie Gummi arabicum, Ghattigummi,
Karayagummi und Tragantgummi, Guargummi, Samengummis wie Guargummi,
Johannisbrotgummi, Quittensamengummi, Psylliumsamengummi, Leinsamengummi,
Okragummi und Tamarinde, Pflanzenextrakte wie Lärchen-Arabinogalactan und Pektin,
tierische Extrakte wie Chitin, Gelatine und hydrolysiertes Collagen
und Derivate des Obigen wie Natriumsalze des Obigen oder solche
Verbindungen wie Propylenglycolalginat. Andere Materialien, die
verwendet werden können, umfassen
biosynthetische Gummis wie Xanthangummi, deacetyliertes Xanathangummi,
ein Carboxymethylether von Xanathangummi, ein Propylenglycolester
von Xanthangummi, kationische Derivate von Xanthangummi, mit Formaldehyd
vernetzte Derivate von Xanthangummi, Hefepolysaccharide, Pilz-Polysaccharide,
Scleroglucan und Dextrane, Stärkefraktionen
und -derivate wie Stärkeamylose,
Stärkeamylopectin,
Stärkedextrine,
Stärkehydroxyethylether
und andere Stärkeether,
Cellulosederivate wie Methylcellulose und deren Derivate, Hydroxyalkylderivate
von Cellulose, Ethylhydroxyethylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose,
Hydroxymethylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxyethylcellulose und Cellulosegumminatriumcarboxymethylcellulose,
synthetische Harze wie Polyethylenimine, Polyacrylamid, Polyvinylalkohol,
in Wasser reduzierbare Acrylharze, Polymere auf der Grundlage von
Pyrrolidon, Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenoxid, Polyethyleniminpolymere,
in Wasser reduzierbare Epoxyester, Hexamethoxymethylmelamin, Isobutylen-Buten-Copolymere,
wasserlösliche Phenolharze
und andere wasserlösliche
synthetische Harze und Mischungen von beliebigen des Obigen wie
Xanthangummi und Johannisbrotgummi, Xanthangummi und Polyethylenoxid
und andere Mischungen.
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Bevorzugte
Materialien zur Verwendung als das wasserlösliche Thixotropiermittel umfassen
das Natriumsalz von Carboxymethylcellulose, synthetisches Hectorit,
Polyethylenoxid oder Xanthangummi.
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In
wässrigen
Systemen ist die Trägerflüssigkeit
Wasser oder eine Flüssigkeit
auf der Grundlage von Wasser. Das zum magnetorheologischen Flüssigkeitskonzentrat
gegebene Wasser kann in jeder beliebigen Form vorliegen und kann
von jeder Quelle stammen, wird aber vorzugsweise sowohl deionisiert als
auch destilliert, bevor es im magnetorheologischen Flüssigkeitsmaterial
verwendet wird. Das Wasser wird normalerweise in einer Menge verwendet, die
von 50 bis 95 Vol.-% des gesamten magnetorheologischen Flüssigkeitsmaterials
reicht. Vorzugsweise wird das Wasser in einer von 52 bis 70 Vol.-%
des gesamten magnetorheologischen Flüssigkeitsmaterials reichenden
Menge verwendet. Dies entspricht 11 bis 70 %, vorzugsweise 12 bis
24 Gew.-% des gesamten magnetorheologischen Flüssigkeitsmaterials. Wenn zu
viel Wasser vorhanden ist, ist die abgegebene Kraft der magnetorheologischen
Flüssigkeit
zur Verwendung in Vorrichtungen möglicherweise unzureichend.
Wenn die Wassermenge unzureichend ist, wandelt sich das magnetorheologische
Flüssigkeitsmaterial
möglicherweise
in ein pastenartiges Material um.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird ausschließlich
Wasser verwendet. In anderen Ausführungsformen können kleine
Mengen an polaren, mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln wie
Methanol, Ethanol, Propanol, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid,
Ethylencarbonat, Propylencarbonat, Aceton, Tetrahydrofuran oder
Diethylether zugegeben werden. Diese Lösungsmittel sind vorzugsweise
in einer Menge von weniger als 5 Gew.-% der gesamten Formulierung
vorhanden.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann der pH-Wert der wässrigen
Trägerflüssigkeit
durch die Zugabe von Säuren
oder Basen modifiziert werden. Ein geeigneter pH-Wert-Bereich ist
zwischen 5 und 13, und ein bevorzugter pH-Bereich beträgt zwischen 8 und 9.
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Wenn
das magnetorheologische Flüssigkeitskonzentrat
in einem wässrigen
System verwendet wird, kann es wünschenswert
sein, eine Frostschutzkomponente zuzugeben, um ein Gefrieren zu verhindern
und den Einsatztemperaturbereich der aus dem Konzentrat gebildeten
magnetorheologischen Flüssigkeit
zu erweitern. Vorzugsweise wird eine Glycolkomponente als Additiv
für das
Wasser verwendet, wodurch solche Frostschutzeigenschaften erhalten
werden. Zur Verhinderung eines Gefrierens sind brauchbare Glycolverbindungen
sind bekannt, und Beispiele für
Glycolverbindungen umfassen Ethylenglycol und Propylenglycol, wobei
Ethylenglycol bevorzugt ist. Die Glycolverbindung wird, wenn sie
eingesetzt wird, normalerweise in einer von 1 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise
von 10 bis 50 Gew.-% reichenden Menge, bezogen auf das Gesamtgewicht
des im magnetorheologischen Flüssigkeitsmaterial
verwendeten Wassers, verwendet.
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Wenn
das magnetorheologische Trockenkonzentrat dahingehend angepasst
wird, dass es zusammen mit einer organischen Trägerflüssigkeit verwendet wird, kann
ein mit einem solchen System verträgliches Thixotropiermittel
ausgewählt
werden. Öllösliche Metallseifen
sind bevorzugt, aber andere Thixotropiermittel, die für solche
organischen Flüssigkeitssysteme
brauchbar sind, können
verwendet werden. Einige brauchbare Thixotropiermittel sind in U.S.-A-5
645 752 beschrieben. Solche Thixotropiermittel umfassen polymermodifizierte
Metalloxide. Das polymermodifizierte Metalloxid kann hergestellt werden,
indem ein Metalloxidpulver mit einer polymeren Verbindung, die mit
der Trägerflüssigkeit
verträglich
ist und dazu fähig
ist, im Wesentlichen alle wasserstoffbindenden Stellen oder Gruppen
auf der Oberfläche
der Metalloxide vor einer Wechselwirkung mit anderen Molekülen abzuschirmen,
umgesetzt wird. Veranschaulichende Metalloxidpulver umfassen ausgefälltes Kieselgel,
Quarzstaub oder pyrogenes Siliciumdioxid, Kieselgel, Titandioxid
und Eisenoxide wie Ferrite oder Magnetite. Beispiele für polymere
Verbindungen, die zur Bildung der polymermodifizierten Metalloxide
brauchbar sind, umfassen Siloxanoligomere, Mineralöle und Paraffinöle, wobei Siloxanoligomere
bevorzugt sind. Das Metalloxidpulver kann mittels Techniken, die
den Fachleuten auf dem Gebiet der Oberflächenchemie wohlbekannt sind,
mit der polymeren Verbindung oberflächenbehandelt werden. Ein polymermodifiziertes
Metalloxid in Form von Quarzstaub, der mit einem Siloxan-Oligomer
behandelt ist, kann unter den Handelsbezeichnungen AERO-SIL® R-202
bzw. CABOSIL® TS-720
von der Degussa Corporation bzw. der Cabot Corporation kommerziell
erhalten werden.
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Die
Trägerflüssigkeit,
die zur Bildung der gebrauchsfertigen magnetorheologischen Flüssigkeit aus
dem Konzentrat der Erfindung verwendet wird, kann jede der zur Verwendung
mit magnetorheologischen Flüssigkeiten
bekannten Hilfsmittel- oder Trägerflüssigkeiten
sein. Die verwendbaren organischen Flüssigkeiten umfassen Silicon-Copolymere,
Weißöle, Hydrauliköle, chlorierte
Kohlenwasserstoffe, Transformatorenöle, halogenierte aromatische
Flüssigkeiten,
halogenierte Paraffine, Diester, Polyoxyalkylene, perfluorierte
Polyether, fluorierte Kohlenwasserstoffe, fluorierte Silicone, gehinderte
Esterverbindungen, synthetische Kohlenwasserstofföle wie Poly-Alpha-Olefine
und Mischungen oder Blends davon. Besonders bevorzugt sind synthetische
Kohlenwasserstofföle
wie Poly-Alpha-Olefine.
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Das
Thixotropiermittel ist im magnetorheologischen Flüssigkeitskonzentrat
in einer Menge von 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-% vorhanden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das Thixotropiermittel im magnetorheologischen Flüssigkeitskonzentrat
in einer Menge von 0,5 Gew.-% bis 2 Gew.-% vorhanden.
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Um
die Bildung von Rost auf der Oberfläche des auf Magnetismus reagierenden
Pulvers in einem wässrigen
System, insbesondere Pulver, das Eisen einschließt, zu hemmen, ist es bevorzugt,
einen Rostinhibitor als Additiv für das magnetorheologische Flüssigkeitskonzentrat
zu verwenden. Rostinhibitoren, die auch als Sauerstofffänger bekannt
sind, sind wohlbekannt und umfassen normalerweise verschiedene Nitrit-
oder Nitratverbindungen. Spezielle Beispiele für Rostschutzmittel umfassen
Natriumnitrit, Natriumnitrat, Natriumbenzoat, Borax, Ethanolaminphosphat
und Mischungen davon. Beschreibungen verschiedener Rostschutzmittel
können
in Uhlig et al., "Corrosion
and Corrosion Control",
3. Auflage, John Wiley (1985), Collie, Hrsg., "Corrosion Inhibitors", Noyes Data Corp. (1983), Ash et al., "Handbook of Industrial
Chemical Additives",
VCH Publications, New York (1991), S. 783–785, McCutcheon "Volume 2: Functional
Materials, North American Edition", Mfg. Confectioner Publ. Co. (1992),
S. 73–84, und
Diamant, "Rust and
Rot", Argus and
Robertson, London (1972), S. 59, gefunden werden.
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Das
Rostschutzmittel, falls verwendet, wird normalerweise in einer von
0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht des in der magnetorheologischen Flüssigkeit
verwendeten Wassers, eingesetzt. Das Rostschutzmittel wird gewöhnlich in
Pulverform verwendet und durch mechanische Mittel mit den anderen
Komponenten des Konzentrats vermischt.
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Andere
Komponenten können
gegebenenfalls in das magnetorheologische Flüssigkeitskonzentrat der Erfindung
eingeschlossen sein. Zum Beispiel können Alkalisierungsmittel wie
Natriumhydroxid zugegeben werden, damit gewährleistet ist, dass der pH-Wert
der aus dem magnetorheologischen Flüssigkeitskonzentrat gebildeten
magnetorheologischen Flüssigkeit über ihre
Lebensdauer alkalisch bleibt. Antifriktionsmittel oder Antiverschleißmittel
wie Graphit oder Molybdändisulfid
können
eingeschlossen werden, um den Verschleiß zu vermindern, wenn die resultierende
magnetorheologische Flüssigkeit sich
in einem bewegenden Kontakt mit der Oberfläche von verschiedenen Teilen
befindet. Andere optionale Komponenten umfassen farbgebende Mittel und
ein Trockenmittel, um das magnetorheologische Flüssigkeitskonzentrat im Wesentlichen
bis zu seiner Verwendung zur Bildung einer magnetorheologischen
Flüssigkeit
trocken zu halten. Schleifende Medien wie Ceroxid können gegebenenfalls
zugegeben werden, so dass die fertige magnetorheologische Flüssigkeit
als magnetisch gesteuertes Material zum Schleifen, Polieren oder
Läppen
verwendet werden kann.
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Die
magnetorheologischen Flüssigkeiten, die
aus den magnetorheologischen Flüssigkeitskonzentraten
der vorliegenden Erfindung hergestellt sind, können in einer Reihe von Vorrichtungen
einschließlich
Bremsen, Kolben, Kupplungen, Dämpfungsvorrichtungen, Übungsvorrichtungen,
regelbaren Verbundstrukturen und Konstruktionselementen verwendet
werden. Darüber
hinaus kann die Erfindung in Spielzeugen, Spielen oder Neuheiten
verwendet werden. In einigen Vorrichtungen wie bei einer magnetorheologischen
Bremse kann das magnetorheologische Flüssigkeitskonzentrat als auf
Magnetismus reagierendes Medium dienen, ohne dass eine Trägerflüssigkeit
zugegeben wird. Ein Fachmann hat das Verständnis dafür, für welche Anwendungen eine magnetorheologische
Flüssigkeit
erforderlich ist, z.B. eine Vorrichtung, bei der ein Flüssigkeitsstrom
erforderlich ist, wie bei einer magnetorheologischen, hydraulischen
Dämpfungsvorrichtung.
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Das
magnetorheologische Flüssigkeitskonzentrat
der vorliegenden Erfindung wird hergestellt, indem die trockenen
Komponenten mechanisch so vermischt werden, dass eine gleichmäßige Pulvermischung
erhalten wird. Sobald das auf Magnetismus reagierende Pulver und
das Thixotropiermittel miteinander vermischt sind, kann das gebildete
magnetorheologische Flüssigkeitskonzentrat
ohne nennenswerten Qualitätsverlust
einer Alterung während
der Lagerung unterzogen werden und später zur Herstellung der gebrauchsfähigen Flüssigkeit
zum Endnutzer verschickt werden. Dies ermöglicht große Einsparungen bei den Transportkosten,
weil das Konzentrat im Wesentlichen keine flüssige Komponente enthält und viel
weniger wiegt und viel weniger Raum einnimmt als bekannte magnetorheologische
Flüssigkeiten.
Sobald der Endnutzer eine magnetorheologische Flüssigkeit einsetzen möchte, wird
die Trockenmischung mit einer Trägerflüssigkeit
wie Wasser unter Bildung einer verbesserten gleichmäßigen und stabilen
magnetorheologischen Flüssigkeit
ohne Klumpen und ohne ein Absetzen vermischt. Auf diese Weise wird
die Trägerflüssigkeit
erst unmittelbar vor der Verwendung der erhaltenen magnetorheologischen
Flüssigkeit
zugegeben. Alternativ kann eine Wasser/Glycol-Mischung statt ausschließlich Wasser zugegeben
werden. Wenn ein organisches Flüssigkeitssystem
bevorzugt ist, können
mit der organischen Flüssigkeit
verträgliche
thixotrope Additive verwendet und eine zweckmäßige Trägerflüssigkeit zugegeben werden.
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Die
magnetorheologischen Flüssigkeiten, die
aus den Konzentraten der Erfindung hergestellt werden, können durch
jedes einer Vielzahl von Mischmethoden hergestellt werden. Zum Beispiel wird
für wässrige Systeme
zum magnetorheologischen Sofort-Flüssigkeitsgemisch oder -konzentrat Wasser
gegeben, das zuerst durch Rühren
mit einem Spatel und dann durch ein heftiges Schütteln des Behälters, in
dem die magnetorheologische Flüssigkeit bereitgestellt
wird, vermischt wird. Alternativ kann das Schütteln durch ein Rühren mittels
eines kleinen mechanischen Hochgeschwindigkeits mischers ersetzt
werden. Ohne zu wünschen,
an eine Theorie gebunden zu sein, wird angenommen, dass das Klumpen,
das bei wässrigen
magnetorheologischen Flüssigkeiten
des Standes der Technik gefunden wird, vermieden wird, weil das
Thixotropiermittel in einer im Wesentlichen trockenen Form mit den
auf Magnetismus reagierenden Pulvern vor der Hydratisierung in Wasser
dispergiert oder vermischt wird. Die Konzentrate der Erfindung können mit ähnlichen
Mitteln mit anderen Trägerflüssigkeiten
vermischt werden.
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Die
magnetorheologischen Flüssigkeiten, die
aus den magnetorheologischen Sofort-Flüssigkeitsgemischen der vorliegenden
Erfindung erhalten werden, weisen ein typisches Verhalten von magnetorheologischen
Flüssigkeiten
auf.
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Die
folgenden Beispiele sind zur Veranschaulichung der Erfindung angegeben
und dürfen nicht
dahingehend aufgefasst werden, dass sie den Rahmen der Erfindung
einschränken.
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KONTROLLBEISPIEL 1
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Ein
herkömmliches
magnetorheologisches Flüssigkeitskonzentrat
wurde hergestellt, indem 100 g Eisenpulver, das reduzierte Carbonyleisen
ISP R2430, 3 g Carboxymethylcellulose, Natriumsalz, und 3 g Natriumnitrit
unter Rühren
zu einer Trägerflüssigkeit
gegeben wurden. Eine Klumpenbildung wird beobachtet, und eine umfangreiche
Verfeinerung der Mischung ist erforderlich, um eine gleichmäßige Dispersion
zu erhalten. Das Verfahren wird unter Verwendung eines synthetischen
Hectorits als Thixotropiermittel mit demselben Ergebnis einer Klumpenbildung
wiederholt, was ein umfangreiches mechanisches Rühren und Verfeinern erforderte. Das
Verfahren wurde wiederholt, indem das Thixotropiermittel durch Xanthangummi
ersetzt wurde. Dieselbe Klumpenbildung wurde beobachtet. Bei der
Alterung während
der Lagerung erfolgte im Verlauf mehrerer Wochen in den Flüssigkeiten
ein Absetzen. Die Flüssigkeiten
wurden mit einem mechanischen Rührer
erneut dispergiert.
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BEISPIEL 1
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Ein
magnetorheologisches Flüssigkeitskonzentrat
wurde hergestellt, indem 100 g Eisenpulver, das reduzierte Carbonyleisen
ISP R2430, 3 g Carboxymethylcellulose, Natriumsalz, und 3 g Natriumnitrit miteinander
vermischt wurden. Die trockenen Bestandteile wurden mechanisch vermischt,
so dass eine gleichmäßige Pulvermischung
erhalten wurde. Um die Leichtigkeit der Herstellung einer gebrauchsfertigen
Flüssigkeit
zu testen, wurde die so gebildete Vormischung dann zu 25 ml Wasser
in einer kleinen Flasche gegeben. Die Flüssigkeit wurde dann zuerst durch
das Rühren
mit einem Spatel und dann durch heftiges Schütteln der Flasche gemischt.
Keine Klumpenbildung wurde beobachtet, und eine gleichmäßige Dispersion
wurde leicht von Hand ohne die Hilfe eines mechanischen Rührers erhalten.
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BEISPIEL 2
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Ein
magnetorheologisches Flüssigkeitsgemisch
wurde hergestellt, indem 100 g Eisenpulver, das reduzierte Carbonyleisen
ISP R2430, 0,5 g Polyethylenoxid ("Moon Blob®", Dynamic Development Co.)
und 1 g Natriumnitrit vermischt wurden. Die trockenen Bestandteile
wurden mechanisch so vermischt, dass eine gleichmäßige Pulvermischung
erhalten wurde. Das so gebildete magnetorheologische Sofort-Flüssigkeitsgemisch
wurde dann in eine funktionierende magnetorheologische Flüssigkeit überführt, in
dem es in einer kleinen Flasche mit 25 ml Wasser vereinigt wurde.
Die Flüssigkeit
wurde dann zuerst durch das Rühren
mit einem Spatel und dann durch heftiges Schütteln der Flasche gemischt.
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BEISPIEL 3
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Ein
magnetorheologisches Flüssigkeitsgemisch
wurde hergestellt, indem 100 g Eisenpulver, das reduzierte Carbonyleisen
ISP R2430, 0,75 g synthetischer Hectorit (Laponite® RD)
und 0,75 g Natriumnitrit vermischt wurden. Die trockenen Bestandteile
wurden mechanisch so vermischt, dass eine gleichmä ßige Pulvermischung
erhalten wurde. Das so gebildete magnetorheologische Sofort-Flüssigkeitsgemisch
wurde dann in eine funktionierende magnetorheologische Flüssigkeit überführt, in
dem es in einer kleinen Flasche mit 25 ml Wasser vereinigt wurde.
Die Flüssigkeit
wurde dann zuerst durch das Rühren
mit einem Spatel und dann durch heftiges Schütteln der Flasche gemischt.