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Die
Erfindung betrifft eine Baugruppe bestehend aus einem Wälzlager
und einer mechanischen Schnittstelle, einem Bremssystem bestehend
aus einer solchen Baugruppe sowie einer Anwendung dieser Bremssysteme
auf die Messung des Moments und der Kräfte, die auf ein oder jedes
Rad eines Fahrzeuges und auf die Regelung von mindestens einer Fahrzeugsteuerung
ausgeübt
werden.
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Es
sind bereits Wälzlager
bekannt, die aus einem stationären
Ring zum Verbinden mit einer stationären Struktur, einem drehbaren
Ring zum Verbinden mit einem drehbaren Organ, und dazwischen angeordneten
Wälzkörpern bestehen.
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Möchte man
wissen, welche Kräfte über die stationäre Struktur
auf das drehbare Organ einwirken, setzt man bekanntermaßen in Höhe der Verbindung
zwischen dem stationären
Ring und der stationären
Struktur Teile an, die Messsysteme bilden.
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In
Dokument EP-A-0 432 122 wird diese Technologie veranschaulicht,
indem ein auf dem stationären
Ring steif befestigtes Messsystem vorgesehen ist. Dieses Messsystem
umfasst einen ringförmigen
Träger
und eine Vielzahl an Sensoren, die mit dem Träger gemäß den im Verhältnis zur
Rotationsachse vorab festgelegten Ausrichtungen verbunden sind.
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Diese
Art von Technologie hat bestimmte Nachteile.
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Das
Vorhandensein und die Anzahl der angesetzten Messsysteme führen dazu,
dass die Montage des Wälzlagers
schwierig und kompliziert wird.
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Der
stationäre
Ring, der die Messsysteme bei der Montage des Wälzlagers einschließt, setzt
sie einer Vorspannung aus, die für
spätere
Kräftemessungen
nachteilig sein könnte.
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Möchte man
das auf ein Rad über
einen Bremssattel ausgeübte
Bremsmoment ermitteln, ist diese Technologie nicht in Betracht zu
ziehen.
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Die
Erfindung möchte
diese Nachteile beseitigen, indem sie eine aus einem Wälzlager
und einer Schnittstelle bestehende Baugruppe vorschlägt, die zwischen
dem stationären
Ring des Wälzlagers
und der stationären
Struktur angeordnet werden soll. Besagte Schnittstelle umfasst integrierte
Verformungsbereiche, die durch Sensoren instrumentiert werden und
zum einen das Messen der Kräfte
des statischen und dynamischen Verhaltens des Fahrzeugs und zum
anderen des auf das Rad des Fahrzeugs ausgeübten Bremsmoments ermöglichen.
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Zu
diesem Zweck schlägt
die Erfindung von einem ersten Aspekt aus gesehen eine Baugruppe vor,
die besteht aus:
- – einem Wälzlager mit einem stationären Ring
zur Verbindung an einer stationären
Struktur, einem drehbaren Ring zur Verbindung mit einem drehbaren
Organ und dazwischen angeordneten Wälzkörpern;
- – eine
mechanische Schnittstelle, die mit besagtem Ring über Verbindungsmittel
verbunden ist, wobei diese Schnittstelle zwischen dem stationären Ring
des Wälzlagers
und der stationären Struktur
angeordnet werden soll und folgendes aufweist:
- – erste
Befestigungsmittel an der stationären Struktur,
- – zweite
Befestigungsmittel einer Vorrichtung, die eine Kraft auf das drehbare
Organ ausüben
soll; und
- – mindestens
einen elastischen Verformungsbereich, der unter Einwirken der auf
besagte Baugruppe ausgeübten
Kräfte
verformt werden kann, mindestens einen Sensor, der die besagten
Kräfte messen
kann und funktionsfähig
mit besagtem Verformungsbereich verbunden ist.
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Nach
einer Ausführung
weist die Schnittstelle zwei sich radial erstreckende Planflächen auf,
die über
eine Umfangsfläche
miteinander verbunden sind, wobei in der Schnittstelle eine Bohrung
mit einem etwas größeren Durchmesser
als der Außendurchmesser
des stationären
Ring vorgesehen ist.
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Die
Schnittstelle kann erste radiale Vorsprünge aufweisen, in denen axiale
Löcher
vorgesehen sind, um die Baugruppe durch Verschrauben an der stationären Struktur
zu befestigen, wobei zwei angrenzende Vorsprünge durch einen Bereich von kleinerer
axialer und/oder radialer Abmessung getrennt sind, der den elastischen
Verformungsbereich bildet, in dem der oder die Sensoren angeordnet sind.
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Nach
einer Ausführung
weist die Schnittstelle vier erste etwa um 90° zueinander angeordnete Vorsprünge auf,
die zwischen sich vier elastische Verformungsbereiche bilden, in
denen jeweils mindestens ein Sensor angeordnet ist.
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Die
Schnittstelle kann zweite radiale Vorsprünge aufweisen, die zweite Befestigungsmittel
an dem Wälzlager
der Vorrichtung bilden, die auf das mit dem drehbaren Ring verbundene
drehbare Organ eine Kraft ausüben
soll, wobei die Vorsprünge
jeweils einen Basisbereich und einen Endbereich umfassen.
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Nach
einer Ausführung
umfassen die zweiten Vorsprünge
im Endbereich angeordnete axiale Löcher für die Befestigung durch Verschrauben
der Vorrichtung, wobei mindestens ein Sensor in oder in der Nähe des Basisbereichs
angeordnet ist, wobei dieser den elastischen Verformungsbereich
bildet.
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Auf
der Umfangsfläche
können
auf jeder Seite jedes zweiten Vorsprungs zwei Sensoren und/oder an
einer der ebenen Flächen
mindestens ein Sensor angeordnet werden.
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Eine
radiale Abmessung der zweiten Vorsprünge kann größer sein als eine radiale Abmessung
der ersten Vorsprünge.
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Nach
einer Ausführung
weist die Schnittstelle auf:
- – vier erste,
etwa um 90° zueinander
angeordnete Vorsprünge,
die zwischen sich drei elastische Verformungsbereiche bilden, in
denen jeweils mindestens ein Sensor angeordnet ist.
- – zwei
zwischen den ersten beiden angrenzenden Vorsprüngen angeordnete zweite Vorsprünge, wobei
jeder zweite Vorsprung mindestens einen Sensor umfasst.
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Als
Variante können
in den ersten und/oder zweiten Vorsprüngen Durchbrüche vorgesehen
werden, wobei an den Innenflächen
der Durchbrüche Sensoren
angeordnet sind.
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Nach
einer ersten Ausführungsweise
bilden die ersten Befestigungsmittel ebenfalls die Verbindungsmittel
der Schnittstelle mit dem stationären Ring des Wälzlagers.
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Als
Variante weist der stationäre
Ring einen Flansch mit radialen Vorsprüngen auf, in denen axiale Löcher vorgesehen
sind, die denjenigen der ersten Befestigungsmittel gegenüberliegen,
um so die Befestigung der Schnittstelle durch Verschrauben an dem
Wälzlager
zu gewährleisten.
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Nach
einer zweiten Ausführungsweise
sind die Verbindungsmittel der Schnittstellen an dem Wälzlager
von den ersten und zweiten Befestigungsmitteln getrennt.
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Als
Variante umfasst der stationäre
Ring einen radialen Flansch, wobei in dem Flansch und der Schnittstelle
gegenüberliegende
axiale Löcher
vorgesehen sind, um ihre Verbindung durch Verschrauben zu gewährleisten.
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Nach
einer Ausführung
sind die elastischen Verformungsbereiche in der Nähe der ersten und/oder
zweiten Befestigungsmittel und/oder in der Nähe der Verbindungsmittel angeordnet.
Der oder die in der Nähe
der ersten Befestigungsmittel und/oder in der Nähe der Verbindungsmittel angeordneten
Sensoren sind vorgesehen, um die auf die ersten Befestigungsmittel
ausgeübten
und/oder auf den stationären
Ring übertragenen
Kräfte
sowie ihre jeweiligen Momente nach drei orthogonalen, gemeinsam
einen Trieder bildenden Richtungen zu messen.
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Als
Variante sind der oder die in der Nähe der zweiten Befestigungsmittel
angeordneten Sensoren vorgesehen, um die auf die zweiten Befestigungsmittel
sowie ihre jeweiligen Momente ausgeübten Kräfte nach drei orthogonalen,
gemeinsam ein Trieder bildenden Richtungen zu messen.
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Die
Sensoren sind oder enthalten:
- – Dehnungsmesser
auf Basis von piezoresistiven Elementen,
- – akustische
Oberflächenweitensensoren,
- – Magnetfeldsensoren
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Nach
einer Ausführung
ist mindestens ein Sensor auf einem Zwischenstück angeordnet, das in dem elastischen
Verformungsbereich durch Einbettung, Schweißen, Kieben oder dergleichen
befestigt ist.
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Nach
einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Bremssystem mit
einer Baugruppe gemäß obiger
Beschreibung und einer Bremsbügel,
die über die
zweiten Befestigungsmittel mit der mechanischen Schnittstelle verbunden
sind, wobei der Bremsbügel von
der stationären
Struktur getrennt ist.
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Das
Bremssystem kann ferner eine mit dem drehbaren Ring verbundene Bremsscheibe
umfassen, die zwischen den Backen des Bremsbügels eingefügt ist, damit dieser sie durch
Annähern
der Backen mit einer Bremskraft beaufschlagt.
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Nach
einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung von Systemen
zur Messung einerseits des Bremsmoments eines Fahrzeugs und andererseits
der auf eines oder jedes seiner Räder ausgeübten Längs-, Quer- und Vertikalkräfte, bei
der ein System mit einem oder jedem Rad verbunden ist, wobei der
Moment anhand der Sensoren gemessen wird, die in der Nähe der zweiten
Befestigungsmittel und/oder in der Nähe der Verbindungsmittel angeordnet
sind, und die Kräfte
anhand der Sensoren gemessen werden, die in der Nähe der ersten
Befestigungsmittel angeordnet sind.
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Nach
einer Ausführung
erfasst eine Steuervorrichtung die Messungen des Bremsmoments und/oder
der auf die Räder
ausgeübten
Kräfte,
wobei diese Vorrichtung vorgesehen ist, um mindestens eine hydraulische
Steuerung des Fahrzeugs, insbesondere die Bremsung, die Beschleunigung,
die Lenkung, die Aufhängung,
entsprechend den Messungen zu regeln.
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In
nachstehender Beschreibung, in der auf die im Anhang befindlichen
Zeichnungen Bezug genommen wird, werden weitere Gegebenheiten und Vorteile
der Erfindung deutlich:
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1 ist
die perspektivische Zeichnung einer Baugruppe, die ein Wälzlager
und eine Schnittstelle gemäß der Erfindung
umfasst, wobei der drehbare Innenring auf eine Radnabe geschoben
ist; nach der abgebildeten Herstellungsmöglichkeit umfasst die Schnittstelle
mehrere elastische Verformungsbereiche, die dazu geeignet sind,
sich unter Einwirkung der auf das Wälzlager ausgeübten Kräfte zu verformen
und mit den Sensoren, die diese Kräfte messen können, verbunden
sind; die Nabe umfasst einen Flansch, mit dem die Bremsscheibe eines Kraftfahrzeugs
verbunden werden soll.
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2 stellt
eine perspektivische Zeichnung des Wälzlagers von 1 unter
einem anderen Blickwinkel dar.
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3 ist
eine perspektivische Zeichnung der Schnittstelle der vorhergehenden
Abbildungen, die die ersten und die zweiten Befestigungsmittel zeigt,
wobei die ersten Befestigungsmittel ferner ein Verbindungsmittel
mit dem stationären
Ring bilden. Die Schnittstelle weist elastische Verformungsbereiche
auf, an denen Sensoren angeordnet sind, um die durch die auf das
Wälzlager
einwirkenden Kräfte
herbeigeführten
Verformungen zu messen.
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4 ist
die perspektivische Zeichnung einer Baugruppe analog zu den 1 und 2,
in der in der Nähe
der zweiten Befestigungsmittel Durchbrüche vorgesehen sind, so dass
die Amplitude der durch die Kräfte
hervorgerufenen elastischen Verformungen erhöht wird.
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5 ist
die perspektivische Zeichnung einer Baugruppe nach einer zweiten
Herstellungsmöglichkeit,
in der sich die ersten Befestigungsmittel von den Verbindungsmitteln
unterscheiden. Nach der veranschaulichten Ausführung sind in der Nähe der zweiten
Befestigungsmittel Löcher
vorgesehen, um die Amplitude der durch diese Kräfte hervorgerufenen elastischen
Verformungen zu erhöhen.
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6 ist
die perspektivische Zeichnung einer Baugruppe analog zur Baugruppe
aus 5, in der die Löcher ebenfalls in der Nähe der ersten
Befestigungsmittel vorgesehen wurden, um die Amplitude der durch
diese Kräfte
hervorgerufenen elastischen Verformungen zu erhöhen.
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7 ist
die perspektivische Zeichnung einer Baugruppe analog zur Baugruppe
von 6, in der die Form der in der Nähe der ersten
Befestigungsmittel vorgesehnen Löcher
eine andere ist.
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8 ist
die perspektivische Zeichnung einer Baugruppe analog zur Baugruppe
von 5, in der in der Nähe der ersten Befestigungsmittel
zwei Durchbrüche
vorgesehen sind.
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9 ist
die perspektivische Zeichnung eines Bremssystems, das aus einer
in 8 dargestellten Baugruppe besteht, einem mit dieser
Schnittstelle verbundenen Bremsbügel
und einer mit dem drehbaren Ring verbundenen Bremsscheibe.
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10 ist
eine auseinandergezogene Darstellung des Bremssystems von 9,
in dem die Nabe und der Innenring jeweils einen Lagerlaufring für die Wälzkörper aufweisen;
auf dieser Abbildung sind die Wälzkörper, Käfige, Dichtungen
und Sensoren nicht abgebildet.
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11 ist
eine Draufsicht auf einen Sensor, mit dem die Schnittstelle der
vorhergehenden Abbildungen ausgestattet ist, nach einer Ausführung, bei der
er auf der Oberseite vier als Brücke
montierte Dehnungsmessstreifen umfasst, die auf ein Substrat geklebt
wurden, dass die Messung der Biegungs- oder Torsionsverformungen
des Substrats ermöglicht.
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12 ist
die Seitenansicht des Sensors von 10, der
an der Seitenfläche
zwei Dehnungssensoren zur Messung weiterer Biegungsverformungen
des Substrats aufweist.
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13 ist
die Darstellung einer Verwendungsart der in 9 dargestellten
Baugruppe für die
Messung des Bremsmoments des Fahrzeugs. Auf dieser Abbildung erfasst
eine Steuervorrichtung die Messungen des Bremsmoments und/oder der
auf die Räder
ausgeübten
Kräfte;
diese Vorrichtung ist mit vier Fahrzeugsteuerungen verbunden, die
die Bremsung, Beschleunigung, Lenkung und Aufhängung unter Berücksichtigung
der erfassten Messungen regelt.
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Auf
den 1 bis 10 ist ein Wälzlager 1 mit einem
stationären
Außenring 2 und
einem drehbaren Innenring 3 sowie den dazwischen angeordneten
Wälzkörpern dargestellt
(auf den Abbildungen nicht zu sehen).
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Der
stationäre
Ring 2 soll mit der stationären Struktur, z.B. dem Fahrgestell
eines Fahrzeugs 4, über
eine Schnittstelle 5 verbunden werden, während der
drehbare Ring 3 mit einem drehbaren Organ 6 verbunden
werden soll.
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Dazu
umfasst Schnittstelle 5 zum einen die Verbindungsmittel 7 von
Schnittstelle 5 am stationären Ring 2 und zum
anderen die ersten Befestigungsmittel 6 von Schnittstelle 5 an
der stationären
Struktur.
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Schnittstelle 5 umfasst
ferner die zweiten Befestigungsmittel 9 und eine Vorrichtung 10,
die eine Kraft auf das drehbare Organ 6 ausüben soll.
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Wälzlager 1 und
Schnittstelle 5 bilden, nachdem sie verbunden worden sind,
eine Baugruppe, die zum einen eine stationäre Struktur über die
ersten Befestigungsmittel 8 und zum andern die Vorrichtung 10 über die
zweiten Befestigungsmittel 9 verbinden soll.
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In
der auf den 9 und 10 dargestellten
Verwendung ist Baugruppe 1 in ein Bremssystem 11 eingebaut,
das eine auf einen Flansch 13 von Nabe 14 montierte
Bremsscheibe 12 umfasst und einen Bremsbügel 15,
der aus zwei Bremsbacken 16 und 17 besteht, welche
zu beiden Seiten von Scheibe 12 angeordnet sind, um beim
Annähern
der Backen 16 und 17 durch Quetschung von Scheibe 12 eine
Bremskraft F auf die Scheibe auszuüben.
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In
einer ersten, auf den 1 bis 8 dargestellten
Variante wurde der drehbare Ring 3 auf Nabe 14 geschoben,
die sich koaxial auf Scheibe 12 legt, wobei Scheibe 12 und
Nabe 14 Bestandteil des oben genannten drehbaren Organs 6 sind.
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In
einer zweiten, auf den 9 und 10 dargestellten
Variante umfasst Nabe 14 mindestens einen der Lagerlaufringe
der Wälzkörper, so
dass sie Bestandteil des drehbaren Rings 3 ist. In dieser
Variante ist Nabe 14 beispielsweise auf dem stationären Ring 2 eingesetzt
und das drehbare Organ 6 umfasst die auf Flansch 13 montierte
Scheibe 12.
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Zum
besseren Verständnis
der vorliegenden Beschreibung werden in Verbindung mit dem Bremssystem 11 drei
willkürliche
Richtungen festgelegt, die auf den 1 bis 9 dargestellt
sind: eine axiale Richtung X bzw. Längsrichtung, die mit der Achse von
Wälzlager 1,
der Achse von Bremsscheibe 12 und der Achse von Nabe 14 verbunden
ist; und zwei radiale Richtungen, die senkrecht zur axialen Richtung
und senkrecht zueinander stehen: eine sogenannte Querrichtung Y
und eine sogenannte Elevationsrichtung Z, so dass die drei Richtungen
X, Y und Z im Raum ein direktes Trieder bilden.
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Man
setzte zur Erhöhung
des Komforts voraus, dass im Falle eines Bremssystems 11 die
Elevationsrichtung Z senkecht zum Boden steht, wohingegen die Längsrichtung
X und die Querrichtung Y parallel zum Boden verlaufen.
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Ein
Standport in der Nähe
der Achse von Wälzlager 1 gilt
als innen liegend, wohingegen eine Lage in Entfernung der Achse
als außen
liegend angesehen wird.
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Die
Kräfte
werden von der stationären
Struktur auf die ersten Befestigungsmittel 8 oder umgekehrt
ausgeübt,
insbesondere bei Bewegungen (Längsschwingung,
Querschwingung, Schlingern) des Fahrzeuggestells 4 im Verhältnis zu
seinen Achsaggregaten, durch die Beschleunigung, in Kurven, bei
Bewegungen der Aufhängung
oder beim Bremsen.
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Diese
Kräfte äußern sich
durch Krafteinwirkungen entlang der drei Richtungen X, Y und Z und der
Momente um Achsen, die parallel zu diesen drei Richtungen verlaufen.
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Man
möchte
zumindest einen Teil dieser Kräfte
messen.
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In
den vorgestellten Ausführungsweisen
umfasst der stationäre
Ring einen Flansch 18 gleichen Materials, der sich zumindest über einen
Teil des Umfangs von Wälzlager 1 radial
erstreckt.
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Dieser
Flansch 18 hat die beiden Flächen 19 und 20,
die sich auf einer querverlaufenden Elevationsebene radial erstrecken
und durch eine Umfangsfläche 21 miteinander
verbunden sind, und weist Durchlochungen 22 zum Verbinden
des stationären Rings 2 mit
der Schnittstelle 5 durch Verschraubung auf.
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Wie
insbesondere auf 3 zu sehen ist, weist Schnittstelle 5 die
beiden Flächen 23 und 24 auf,
die sich in einer quer verlaufenden Elevationsebene radial erstrecken
und durch eine Umfangsfläche 25 miteinander
verbunden sind.
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Die
Durchlochungen 26 werden in Schnittstelle 5 so
vorgesehen, dass sie gegenüber
den Löchern 22 von
Flansch 18 liegen, um die Verbindung von Schnittstelle 5 mit
dem stationären
Ring 2 durch Verschraubung gewährleisten zu können.
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Schnittstelle 5 weist
ebenfalls eine Bohrung 27 mit einem Durchmesser auf, der
ein wenig größer ist
als der Außendurchmesser
des stationären
Rings 2, so dass dieser in ihn eingeschoben werden kann.
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Bei
der Verbindung wird Schnittstelle 5 zunächst in den stationären Ring 2 mit
den einander gegenüberstehenden
Löchern 22, 26 und
den aneinandergrenzenden Flächen 24 und 20 eingeschoben. Die
Verbindung erfolgt durch Verschraubung, so dass man eine Baugruppe
gemäß Erfindung
erhält.
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Nach
einer ersten Ausführungsweise,
die auf den 1 bis 4 dargestellt
ist, dienen die Löcher 26 auch
als erste Befestigungsmittel 8 der Baugruppe an der stationären Struktur.
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Die
Verbindung der Baugruppe erfolgt zu diesem Zweck gleichzeitig mit
ihrer Befestigung an der stationären
Struktur mittels Verschraubung zum einen mithilfe der Löcher 22 und 26 und
zum andern mithilfe einem in der stationären Struktur vorgesehenen Loch.
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Nach
einer zweiten, auf den 5 bis 10 dargestellten
Ausführungsweise,
sind an der Schnittstelle 5 zusätzliche Löcher 28 vorgesehen,
um die zuvor zusammengesetzte Baugruppe durch Verschraubung an der
stationären
Struktur zu verbinden.
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Die
Baugruppe, die zum einen über
Schnittstelle 5 mit der stationären Struktur und zum andern über, den
drehbaren Ring 3 mit dem drehbaren Organ 6 verbunden
ist, leitet die ausgeübten
Kräfte
zumindest zum Teil weiter und ist deshalb ein bevorzugter Ort der
Messung.
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Gemäß der Erfindung
erfolgt die Messung dieser Kräfte
an der Schnittstelle.
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Dazu
hat die Schnittstelle mindestens einen elastischen Verformungsbereich 29–33,
der sich unter Einwirken der Kräfte
auf die Baugruppe verformt.
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Das
Material von Schnittstelle 1 und die Form der Verformungsbereiche 29–33 werden
so ausgewählt,
dass die Verformungen die Elastizitätsgrenze des Materials nicht überschreiten.
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Da
Schnittstelle 5 bei den Messungen außerdem mit dem stationären Ring 2 verbunden
ist, werden Material und Form von Flansch 18 so ausgewählt, dass
die Verformungen in den Bereichen 29–33 innerhalb der
Elastizitätsgrenze
bleiben.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
ist das Material, aus dem Schnittstelle 5 hergestellt ist,
und Wälzlager 1 ein
im Bereich der Wälzlager üblicher Stahl.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel kann
Schnittstelle 5 als Schutz vor galvanischer Korrosion zwischen
der stationären
Struktur und dem stationären
Ring 2 von Wälzlager 1 dienen.
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Hierfür ermöglicht entweder
die Beschaffenheit des Materials von Schnittstelle 5 diesen
Schutz oder Schnittstelle 5 wird zumindest an den Berührungsflächen mit
einer geeigneten Beschichtung versehen.
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Nach
einem dritten Ausführungsbeispiel kann
Schnittstelle 5 aus Leichtmetalllegierung hergestellt werden,
so dass die mobile Masse reduziert wird.
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Nach
der ersten, auf den 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsweise
umfasst Schnittstelle 5 vier erste radiale Vorsprünge 34–37,
in denen die Löcher 26 vorgesehen
sind, und welche die oben genannten ersten Befestigungsmittel 8 und
die Verbindungsmittel 7 bilden.
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Nach
der zweiten, auf den 5 bis 10 dargestellten
Ausführungsweise
umfasst Schnittstelle 5 vier erste radiale Vorsprünge 34–37,
in denen die Löcher 26 vorgesehen
sind, welche die ersten Befestigungsmittel 8 bilden, und
vier Löcher 28,
welche die Verbindungsmittel 7 bilden.
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Schnittstelle 5 hat
eine Stärke
(d.h. der Abstand, der ihre beiden Flächen 23 und 24 voneinander
trennt, oder die Querabmessung der Umfangfläche), die ausreichend groß ist, um
eine starre Befestigung des Wälzlagers 1 an
der stationären
Struktur zu gewährleisten
und eine Verformung der Bereiche 29–33 unter Einwirkung
der ausgeübten
Kräfte
zu ermöglichen.
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Nach
einer Ausführungsweise,
die in den 1 bis 10 veranschaulicht
wird, umfasst der Flansch hohle Bereiche 29–33,
deren radiale und/axiale Abmessungen kleiner sind als die radialen bzw.
axialen Abmessungen der ersten Vorsprünge 34–37.
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Nach
einer Ausführungsweise
(1 bis 4) sind die ersten radialen
Vorsprünge 34–37 in einem
Winkel von 90° zueinander
angeordnet, wobei die hohlen Bereiche 29–33 zwischen
den ersten Vorsprünge 34–37 liegen.
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Diese
hohlen Bereiche, die der leichteren lokalen Verformung von Schnittstelle 5 dienen,
bilden die oben genannten Verformungsbereiche 29–33.
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Um
die Messung dieser Verformungen und folglich der auf Wälzlager 1 ausgeübten Kräfte zu ermöglichen,
wird mindestens ein Sensor funktionsfähig mit mindestens einem oder
auch allen elastischen Verformungsbereichen 29–33 verbunden.
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Jeder
Sensor 38 kann beispielsweise aus Elementen gefertigt werden,
die gewählt
werden aus:
- – Dehnungsmessern auf Basis
von piezoresistiven Elementen,
- – Akustischen
Oberflächenweitensensoren,
- – Magnetfeldsensoren,
die beispielsweise auf empfindlichen Elementen vom Typ Magnetowiderstand,
Riesenmagnetowiderstand, Halleffekt, Effekt in Tunnelkontakten basieren.
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Nach
einer in den 11 und 12 veranschaulichten
Ausführung,
die einen groß dargestellten
Sensor 38 zeigen, wird dieser aus Dehnungsmessstreifen 39–41 hergestellt,
deren Ohmwert sich je nach Auslenkung linear verändert.
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Sensor 38 umfasst
zum Beispiel ein dielektrisches Substrat, das ein Plättchen 42 bildet,
auf dem die Messstreifen 39–41 geklebt oder durch
Serigraphie oder ein ähnliches
Verfahren geformt wurden.
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So
sind zum Beispiel zwei Biegungsmesser 39 und zwei Torsionsmesser 40 an
der gleichen oberen Fläche
des Plättchens
angeordnet, wohingegen zwei Biegungsmesser 41 an ein und
derselben Seitenfläche
von Plättchen 42 angeordnet
sind.
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Durch
diese Dehnungsmessstreifen läuft Strom.
Sie werden beispielsweise in eine Wheatstone-Brückenschaltung mit Niederspannung
eingefügt und
ermöglichen
das Messen des Ohmwerts jedes Dehnungsmessstreifens.
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Man
kann daraus die Torsionsverformungen von Plättchen 42 und zum
anderen die Biegungsverformungen in zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen
ableiten.
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Da
Plättchen 42 mit
dem Flansch – beispielsweise
durch Kleben oder Schweißen – starr
an einem Verformungsbereich 29–33 befestigt ist,
können
daraus die Verformungen des Verformungsbereichs 29–33 und
folglich dessen Beanspruchungen abgeleitet werden.
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Die
Sensoren 38 können
an den Querflächen 23, 24 von
Schnittstelle 5 und/oder an der Umfangsfläche 25 in
der Nähe
oder an einem Verformungsbereich 29–33 angeordnet sein,
wobei die ersten Vorsprünge 34–37 starr
an der stationären
Struktur befestigt sind.
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Schnittstelle 5 umfasst
ferner nach einer Ausführung,
die auf den 1 bis 10 dargestellt
ist, die zweiten Befestigungsmittel 9 des Bremsbügels 15 an
der Schnittstelle 5.
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Nach
Ausführungsvarianten,
die nicht abgebildet sind, dienen diese beiden Befestigungsmittel 9 der
Verbindung einer weiteren Art von Vorrichtung, die dazu bestimmt
ist, Kraft auf das drehbare Organ 6 auszuüben.
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Nach
einer Ausführung
umfasst Schnittstelle 5 mindestens eine, beispielsweise
aber auch zwei zweite radiale Vorsprünge 43 und 44,
die Durchlochungen 45 zur Befestigung des Bügels 15 durch Verschraubung
aufweisen, und die zweiten Befestigungsmittel 9 bilden.
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Die
zweiten Vorsprünge 43 und 44 umfassen von
innen nach außen
betrachtet einen Basisbereich 46 und einen Randbereich 47,
in den die Löcher 45 eingearbeitet
werden.
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Nach
einer in den 1 bis 10 veranschaulichten
Ausführung
sind die beiden zweiten Vorsprünge 43, 44 zwischen
zwei aufeinanderfolgenden ersten Vorsprüngen 34 und 35 angeordnet,
so dass Schnittstelle 5 eine Symmetrieebene mit Seitenansicht
aufweist und die Radialabmessung der beiden Vorsprünge 43 und 44 größer ist
als die Radialabmessung der ersten Vorsprünge 34–37.
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Nach
den dargestellten Ausführungen
sind die ersten Vorsprünge 34–37 und
die zweiten Vorsprünge 43, 44 auf
einer Ebene angeordnet, doch sie können auch auf zwei koplanaren
Ebenen liegen oder nicht.
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Da
die zweiten Vorsprünge 43 und 44 den einzigen
Träger
von Bremsbügel 15 bilden,
da dieser vom Gestell des Fahrzeugs getrennt ist, werden die gesamten
Kräfte
und Bremsmomente, die durch letzteren auf Scheibe 12 ausgeübt werden, über die zweiten
Vorsprünge 43 und 44 auf
Schnittstelle 5 übertragen.
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Man
möchte
diese Kräfte,
deren Momente in allen drei Richtungen X, Y, Z so messen, dass insbesondere
das Bremsmoment abgeleitet werden kann.
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Zu
diesem Zweck weisen die zweiten Vorsprünge 43 und 44 jeweils
mindestens einen elastischen Verformungsbereich auf, auf dem – oder in dessen
Nähe – ein Sensor 38 gemäß obiger
Beschreibung angeordnet ist, der dessen Verformung beim Bremsen
in drei Richtungen X, Y und Z messen kann.
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Dieser
elastische Verformungsbereich kann beispielsweise mit dem Basisbereich 46 der
zweiten Vorsprünge 43 und 44 verbunden
sein.
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Nach
einer Ausführungsweise
sind zwei Sensoren 38 an der Umfangsfläche 25 von Schnittstelle 5 zu
beiden Seiten und an der Basis jeden zweiten Vorsprungs 43 und 44 angeordnet.
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Ein
Sensor 38 kann jeweils an der Basis der Vorsprünge 43 und 44 an
einer der Querflächen 23 und 24 von
Schnittstelle 5 oder an allen ihren Flächen vorgesehen werden.
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Zur
Verbesserung der Messgenauigkeit können die Sensoren 38 auf
der Umfangsfläche 25 und an
den Querflächen 23 und 24 von
Schnittstelle 5 angeordnet werden.
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Als
Variante, die in 4 dargestellt ist, ist in jeden
Basisbereich 48 der zweiten Vorsprünge 43 und 44 ein
Durchbruch 48 vorgesehen. Diese Durchbrüche 48 werden durch
längliche
Durchlochungen gebildet und sollen die Amplitude der durch die Kräfte hervorgerufenen
elastischen Verformungen erhöhen, so
dass die Messungen verbessert werden.
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Ergänzend kann
mindestens ein Sensor 38 an einer Innenfläche 54 des
Durchbruchs 48 angeordnet werden, so dass ein instrumentierter
Verformungsbereich entsteht.
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In
einer in 6 dargestellten Variante sind in
der Nähe
der Löcher 28 ebenfalls
Durchbrüche 48 vorgesehen.
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Die
Anpassung der Menge und der Form der Durchbrüche 48 kann von einen
Fachmann unter Berücksichtigung
der Amplitude der von den Sensoren 38 erkennbaren elastischen
Verformungen vorgenommen werden.
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Als
Beispiel werden in den 7 und 8 zwei einander
ergänzende
Herstellungsmöglichkeiten
gezeigt.
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Nach
einer in 13 dargestellten Ausführungsweise
werden die zum einen in der Nähe
der ersten Befestigungsmittel 8 und zum andern in der Nähe der zweiten
Befestigungsmittel 9 durch die Messung der Sensoren 38 erhaltenen
Informationen zu den Verformungen von Schnittstelle 5 von
einer Steuervorrichtung 49 erfasst.
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Diese
Steuervorrichtung 49 umfasst zum Beispiel einen Rechner 50,
der mit den Sensoren 38 verbunden ist, und der die auf
Schnittstelle 5 in Höhe der
Sensoren einwirkenden Beanspruchungen berechnet, davon die Resultanten
Fx, Fy, Fz der auf Schnittstelle 5 einwirkenden Kräfte in den
Richtungen X, Y und Z ableitet sowie deren Momente Mx, My, Mz gemäß diesen
Richtungen.
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Der
Rechner berechnet insbesondere das von Bügel 14 auf Scheibe 12 ausgeübte Bremsmoment.
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Als
Variante wird eine Baugruppe 1 mit jedem Rad des Fahrzeugs
verbunden, so dass der Rechner 50 die Messung des Bremsmomentes und/oder
der auf jedes Rad einwirkenden Kräfte ermöglicht.
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Nach
einer in 13 dargestellten Ausführung umfasst
die Steuervorrichtung 49 ferner vier Servomotoren 51–53 und 55,
die zum einen mit Rechner 50 und zum andern jeweils mit
dem Bremssystem, dem Lenksystem und dem Beschleunigungssystem des
Fahrzeugs verbunden ist, um jeweils die Bremsung, Lenkung, Beschleunigung
und Aufhängung
desselben unter Berücksichtigung
der vom Rechner berechneten Kraft Fx, Fy, Fz der Momente Mx, My,
Mz zu regeln.
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Als
Variante kann Wälzlager 1 durch
einen Magnetkodierer instrumentiert werden, der mit dem drehbaren
Ring 3 verbunden ist oder eine Dichtung bildet, und durch
einen mit dem stationären
Ring 2 verbundenen Sensor, so dass die Drehgeschwindigkeit
des drehbaren Organs gemessen werden kann.
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In
dieser Variante kann die Drehgeschwindigkeit in der Steuervorrichtung 49 implementiert sein,
so dass sie bei der Regelung der Steuerung des Fahrzeugs benutzt
werden kann.