-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Gleitmittelzusammensetzung,
die zum Schmieren einer Grenzfläche
zwischen einem Luftreifen und einer Sicherheitsauflage, die auf
einer Radfelge im Inneren des Luftreifens montiert ist, verwendet
werden kann, und eine montierte Einheit für Kraftwagen, die mit dieser
Gleitmittelzusammensetzung versehen ist. Die Erfindung betrifft
die Schmierung zwischen der Sicherheitsauflage und dem Luftreifen,
wenn in Folge eines Abfalls des Luftdrucks im Inneren des Luftreifens
ohne Luft gefahren wird.
-
Um
beim Fahren eines Luftreifens mit Minderdruck oder ohne Druck (das
als Fahren ohne Luft bezeichnet wird) Beschädigungen durch die Erhitzung
von Reibungszonen zwischen verschiedenen Teilen der Innenseite des
Reifens entgegenzuwirken, wurde in der Vergangenheit versucht, auf
der Innenseite des Luftreifens eine Gleitmittelzusammensetzung aufzubringen,
mit der die Reibung zwischen den verschiedenen Teilen des Luftreifens
vermindert werden soll.
-
Diese
Zusammensetzungen enthalten im Wesentlichen ein wässeriges
Gleitmittel, ein Verdickungsmittel, mit dem die Viskosität des Gleitmittels
erhöht
werden soll, um weitestgehend zu verhindern, dass das Gleitmittel
auf Grund der Schwerkraft fließt,
wenn das Fahrzeug steht oder wenn es mit Reifen im aufgepumpten
Zustand fährt,
und einen grenzflächenaktiven
Stoff.
-
In
der französischen
Patentschrift FR-A-2 100 803 sind solche Gleitmittelzusammensetzungen
zur Luftreifen/Luftreifen-Schmierung aufgeführt. Sämtliche in dieser Druckschrift
beschriebenen Gleitmittel enthalten hauptsächlich Wasser und eine kleinere
Menge einer Verbindung zum Schmieren, wie ein Siliconöl, Ethylenglykol
oder Glycerin. In dem Ausführungsbeispiel,
bei dem Glycerin genannt wird, liegt das Glycerin in dem Gleitmittel
und in der Gleitmittelzusammenset zung in Volumenanteilen von etwa
30 % vor, während
das Wasser 70 Vol.-% ausmacht. Als Verdickungsmittel wird Hydroxyethylcellulose
angegeben.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass das große Wasservolumen dazu dient,
dass einerseits der Reifen beim Fahren im platten Zustand durch
Verdampfung wieder gefüllt
und auf diese Weise die Beanspruchung, die schwerpunktmäßig die
Reifenwände
betrifft, bis zu einem gewissen Grad vermindert wird und dass andererseits
beim Fahren ohne Luft die Schaumwirkung des verwendeten grenzflächenaktiven
Stoffs optimiert wird.
-
In
der französischen
Patentschrift FR-A-2 397 453 und der japanischen Patentschrift JP-B-83/30
000 ist ferner eine Gleitmittelzusammensetzung zur Luftreifen/Luftreifen-Schmierung
erwähnt,
die dafür
vorgesehen ist, die Reibung zwischen den oberen und unteren Partien
der Wände
im luftentleerten Zustand herabzusetzen. Das Gleitmittel der auf
die Reifenwände
aufgebrachten Zusammensetzung enthält wie in der Druckschrift
FR-A-2 100 803 zum überwiegenden
Teil Wasser und zu einem kleineren Teil Ethylenglykol. Die Gleitmittelzusammensetzung
enthält
als Verdickungsmittel ein Polyethylenoxid und ein Polysaccharid
und außerdem
einen faserigen Füllstoff
vom Cellulosetyp.
-
In
neuerer Zeit wurde versucht, die Lebensdauer der montierten Einheiten
unter Fahrbedingungen mit vermindertem oder ohne Fülldruck
zu verbessern, indem eine Sicherheitsauflage vorgesehen wird, die
auf der Radfelge montiert wird, damit sie die Lauffläche des
Luftreifens im Fall eines Abfalls des Fülldrucks stützen kann. Für die Beschreibung
einer solchen Unterlage kann die französische Patentschrift FR-A-2
746 347 angegeben werden.
-
In
diesem Zusammenhang wurden unter Bedingungen, bei denen ohne Luft,
unter höheren
Lasten und über
deutlich längere
Zeitspan nen gefahren wurde als bei den früheren Tests ohne Sicherheitsauflage,
Zusammensetzungen zur Auflage/Luftreifen-Schmierung getestet, die
speziell dafür
vorgesehen sind, die Reibung zwischen der Auflage und der Innenseite
des die Auflage umgebenden Luftreifens herabzusetzen, wobei die
Zusammensetzungen üblicherweise
auf die Innenseite des Luftreifens aufgebracht werden, bevor dieser auf
der Felge montiert wird.
-
Als
Gleitmittelzusammensetzung zur Auflage/Luftreifen-Schmierung kann
beispielsweise eine Zusammensetzung aus einem Gleitmittel auf der
Basis von Polyalkenglykolen und ethoxyliertem Nonylphenol und einem
Verdickungsmittel angegeben werden.
-
Eine
derartige Zusammensetzung verleiht den montierten Einheiten, in
denen sie vorliegt, eine zufriedenstellende Haltbarkeit beim Fahren
ohne Luft. Ein wesentlicher Nachteil der Zusammensetzung besteht
jedoch darin, dass sie ethoxyliertes Nonylphenol enthält, bei
dem es sich um ein Produkt handelt, das die Haut und die Augen reizt.
-
Die
Anmelderin hat überraschend
festgestellt, dass durch die Verwendung eines Gleitmittels, das
Glycerin in einem Massenanteil von größer oder gleich 60 % enthält, in einer
Gleitmittelzusammensetzung, die zum Schmieren einer Grenzfläche zwischen
einem Luftreifen und einer im Inneren des Reifens auf einer Radfelge
montierten Sicherheitsauflage verwendet werden kann, wobei die Zusammensetzung
im Wesentlichen einerseits das wässerige
oder nicht wässerige
Gleitmittel und andererseits ein Polysaccharid, das das Gleitmittel
verdicken soll, in einer solchen Menge enthält, dass das Gleitmittel in
der Zusammensetzung in einem Massenanteil im Bereich von 95 bis
99 % vorliegt, sowohl verhindert werden kann, dass die Gleitmittelzusammensetzung
vor dem Fahren ohne Luft fließt,
als auch beim Fahren ohne Luft eine im Vergleich zu den bekannten
Gleitmittelzusammensetzungen verbesserte Schmierung gewährleistet
werden kann, ohne dass die Zusammensetzung unangenehm zu handhaben
ist.
-
Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung liegt das Glycerin in dem Gleitmittel in einem Massenanteil
von größer oder
gleich 70 % vor, wobei das Gleitmittel ferner Wasser in einem Massenanteil
von kleiner oder gleich 30 % enthält.
-
Nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung liegt das Polysaccharid in
der Zusammensetzung in einem Massenanteil im Bereich von 1 bis 2
% vor.
-
Das
Polysaccharid liegt in der Zusammensetzung vorzugsweise in einem
Massenanteil im Bereich von 1,5 bis 1,7 % vor.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass mit dem Polysaccharid in diesem speziellen
Massenkonzentrationsbereich unerwartet und in vorteilhafter Weise
verhindert werden kann, dass die Zusammensetzung vor dem Fahren
ohne Luft fließt,
und dass die Schmierung beim Fahren ohne Luft erhalten bleibt.
-
Gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung weist die Gleitmittelzusammensetzung
bei 25 °C
und bei Atmosphärendruck
eine nach dem "Brookfield"-Verfahren mit einem
mobilen Teil mit der Bezeichnung "LV4" bestimmte
Viskosität
auf, die im Bereich von 100 000 bis 160 000 Centipoise liegt.
-
Mit
dem als Verdickungsmittel verwendeten Polysaccharid können der
erfindungsgemäßen Gleitmittelzusammensetzung
thixotrope Eigenschaften verliehen werden.
-
Nach
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung handelt es sich bei dem Polysaccharid um ein Xanthangummi.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung enthält
die Gleitmittelzusammensetzung mindestens einen grenzflächenaktiven
Stoff, der in der Zusammensetzung in einem Massenanteil von kleiner
oder gleich 0,2 % vorliegt.
-
Mit
diesem grenzflächenaktiven
Stoff kann der Gleitmittelzusammensetzung auf der Innenseite des Luftreifens
ein ausreichendes Netzvermögen
verliehen werden; es handelt sich beispielsweise um ein Alkalimetallsalz
einer Alkylarylsulfonsäure.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass eine erfindungsgemäße Gleitmittelzusammensetzung
ferner verschiedene Zusatzstoffe enthalten kann, wie Farbstoffe,
Bakterizide oder Konservierungsstoffe.
-
Eine
erfindungsgemäße montierte
Einheit für
Kraftfahrzeuge weist eine Felge, eine auf der Felge montierte Sicherheitsauflage,
wobei zumindest die in radialer Richtung außen liegende Seite dieser Sicherheitsauflage
aus einem elastomeren Material oder einem Kunststoff besteht, und
einen Luftreifen auf, der um die Sicherheitsauflage herum auf der
Felge montiert ist, wobei die Felge auf ihren beiden Außenrändern jeweils
einen Felgensitz aufweist, auf dem ein Wulstkern des Luftreifens
montiert ist, und wobei die Felge zwischen den beiden Sitzen ein
Bett besitzt, das die Auflage aufnimmt.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass die radial außen liegende Seite der Auflage
aus einer Kautschukzusammensetzung, wie beispielsweise einer Zusammensetzung
auf der Basis von Naturkautschuk, oder auch aus einem Kunststoff
bestehen kann, wie beispielsweise einem Stoff auf Polyurethanbasis,
vorteilhaft auf der Basis eines wärmehärtbaren Polyurethans.
-
Gemäß der Erfindung
ist diese montierte Einheit auf der Innenseite des Luftreifens mit
der Gleitmittelzusammensetzung versehen.
-
Die
oben genannten sowie weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung
werden anhand der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele
der Erfindung besser verständlich,
die der Erläuterung dienen
und nicht einschränkend
sind, wobei die Beschreibung auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug
nimmt, in denen:
-
1 eine
Seitenansicht einer Sicherheitsauflage ist, die zum Einbau in eine
erfindungsgemäße montierte
Einheit bestimmt ist,
-
2 ein
Axialschnitt einer erfindungsgemäßen montierten
Einheit ist, worin die Unterlage von 1 auf einer
Radfelge montiert ist und sich in Auflage an einem Luftreifen befindet,
-
3 eine
Grafik ist, die die Wärmeentwicklung
im Inneren von zwei montierten Einheiten, die mit einer bzw. einer
zweiten erfindungsgemäßen Gleitmittelzusammensetzung
versehen sind, beim Fahren ohne Luft im Vergleich zu einer montierten
Einheit, die mit einer nicht erfindungsgemäßen Gleitmittelzusammensetzung
versehen ist, zeigt,
-
4 eine
Grafik darstellt, die den Verdampfungsgrad erfindungsgemäßer Gleitmittel
in Abhängigkeit von
der Temperatur zeigt,
-
5 eine
Grafik ist, die den Verdampfungsgrad eines nicht erfindungsgemäßen Gleitmittels
in Abhängigkeit
von der Temperatur zeigt,
-
6 eine
Grafik darstellt, die die Wirkung einer thermischen Alterung auf
die Laufleistung von zwei Reifen beim Fahren ohne Luft zeigt, die
mit einer Gleitmittelzusammensetzung nach einem Beispiel der Erfindung
bzw. mit einer bekannten Gleitmittelzusammensetzung versehen sind,
-
7 eine
Grafik ist, die die Wärmeentwicklung
im Inneren von zwei montierten Einheiten beim Fahren ohne Luft zeigt,
die mit einer erfindungsgemäßen Gleitmittelzusammensetzung
bzw. mit der bekannten Gleitmittelzusammensetzung versehen sind,
und
-
8 eine
Grafik ist, die die Wärmeentwicklung
im Inneren von zwei montierten Einheiten beim Fahren ohne Luft zeigt,
die mit einem Gleitmittel, das in einer erfindungsgemäßen Gleitmittelzusammen setzung vorliegt,
bzw. mit einem nicht erfindungsgemäßen Gleitmittel versehen sind.
-
Vergleichsversuche mit
erfindungsgemäßen Gleitmittelzusammensetzungen:
-
Die
drei nachfolgend getesteten Gleitmittelzusammensetzungen werden
jeweils durch Mischen eines Gleitmittels mit einem Verdickungsmittel
und einem grenzflächenaktiven
Stoff bei Umgebungstemperatur hergestellt.
- – Eine Gleitmittelzusammensetzung
nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung weist folgende Formulierung auf (der Massenanteil
der einzelnen Bestandteile in der Zusammensetzung wird in % angegeben):
-
Das
verwendete Verdickungsmittel ist von der Firma RHODIA unter der
Bezeichnung "RHODOPOL 23" im Handel; es wird
in pulverförmigem
Zustand mit den anderen Bestandteilen der Gleitmittelzusammensetzung
vermischt. Es kann bei Umgebungstemperatur vermischt werden, da
das Verdickungsmittel in Wasser löslich ist. Wenn für die erfindungsgemäße Gleitmittelzusammensetzung
ein nicht wässeriges
Gleitmittel verwendet wird (d.h. ein Gleitmittel, das aus reinem
Glycerin besteht), muss nämlich
das Verdickungsmittel "in
der Wärme" mit den weiteren
nicht wässerigen
Bestandteilen vermischt werden, um es in dem Glycerin zu lösen. Genauer
muss das Gemisch etwa 15 Minuten bei einer Temperatur um 70 °C gerührt werden.
-
Der
verwendete grenzflächenaktive
Stoff ist von der Firma SIDOBRE SINNOVA unter der Bezeichnung "SINNOZAN NS 30" im Handel.
-
Die
Zusammensetzung weist ferner eine Viskosität von 140 000 Centipoise auf
(bestimmt nach dem "Brookfield"-Verfahren mit einem
mobilen Teil "LV4", das sich mit einer
Geschwindigkeit von 3 Umdrehungen/Minute dreht).
- – Eine Gleitmittelzusammensetzung
nach einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung enthält
die gleichen Bestandteile wie die vorstehende erste Zusammensetzung,
weist jedoch folgende Formulierung auf (der Massenanteil der einzelnen
Bestandteile in der Zusammensetzung ist in % angegeben):
-
Die
Zusammensetzung weist ferner eine Viskosität von 110 000 Centipoise auf
(bestimmt nach dem "Brookfield"-Verfahren mit dem
oben genannten Gerät).
- – Eine
nicht erfindungsgemäße Gleitmittelzusammensetzung
weist folgende Formulierung auf (der Massenanteil der einzelnen
Bestandteile in der Zusammensetzung ist in % angegeben):
-
Das
Verdickungsmittel und der grenzflächenaktive Stoff dieser Zusammensetzung
sind mit den oben genannten Verbindungen identisch.
-
Die
nicht erfindungsgemäße Zusammensetzung
weist eine (wie oben bestimmte) Viskosität von 110 000 Centipoise auf.
-
Es
wurden drei identische Luftreifen (mit den Dimensionen 205 – 650 R
440) mit 60 g der ersten erfindungsgemäßen Zusammensetzung, mit 60
g der zweiten erfindungsgemäßen Zusammensetzung
bzw. mit 60 g der nicht erfindungsgemäßen Zusammensetzung versehen.
Genauer wurden die drei Gleitmittelzusammensetzungen jeweils auf
einen Bereich in der Mitte der Innenseite des entsprechenden Luftreifens
aufgebracht, wobei der Bereich in etwa die Äquatorialebene des Reifens
als Symmetrieebene aufweisen kann.
-
Dann
wurden die mit den vorstehenden Gleitmittelzusammensetzungen versehenen
Reifen auf identische Felgen aufgezogen, nachdem zunächst jeweils
eine identische elastomere Sicherheitsauflage auf die Felgen montiert
worden war.
-
Die
kennzeichnenden Dimensionen der einzelnen so erhaltenen montierten
Einheiten, die als Ausstattung für
einen Kraftwagen vorgesehen sind, der unter der Bezeichnung "PEUGEOT 806" im Handel ist, betragen
in mm 205 – 650 – 440 (entsprechend
Reifenbreite – Reifendurchmesser – Felgendurchmesser).
-
Als
Felge wurde jeweils eine Felge verwendet, wie sie in 2 zu
sehen ist (diese Felge ist auch ausführlich in der französischen
Patentschrift FR-A-2 720 977 beschrieben).
-
Gemäß 1 und 2 bestehen
die einzelnen getesteten Unterlagen 1 im Wesentlichen aus
drei Teilen:
- – einer gewöhnlich ringförmigen Basis 2,
- – einem
im Wesentlichen ringförmigen
Scheitel 3, der auf der in radialer Richtung außen liegenden
Wand (wahlweise) Längsrinnen 5 aufweist,
und
- – einem
ringförmigen
Körper 4,
der die Basis 2 und den Scheitel 3 verbindet.
-
2 zeigt
insbesondere die Funktion einer Unterlage 1, die darin
besteht, die Lauffläche
des Luftreifens bei einem starken Aufpumpdruck-Verlust des Reifens
zu stützen.
-
Der
in 2 dargestellte Schnitt zeigt ein erstes massives
Teil 4a des ringförmigen
Körpers 4 sowie ein
zweites Teil 4b, das aus Ausnehmungen besteht (siehe auch 1),
die sich in axialer Richtung über
deutlich mehr als die Hälfte
des ringförmigen
Körpers 4 erstrecken,
wobei sie von der Außenseite
in im Wesentlichen axialer Richtung ausgerichtet sind. Die Ausnehmungen 4b sind
gleichmäßig über den
gesamten Umfang des ringförmigen
Körpers 4 verteilt
und begrenzen Trennwände 6,
die die direkte Verbindung zwischen dem Scheitel 2 und
der Basis 3 der Unterlage 1 in radialer Richtung
sicherstellen. Dieser Aufbau weist den Vorteil auf, dass die Trennwände 6 einer
Biegebelastung und nicht einer Druckbelastung unterworfen werden,
wenn sie zusammengedrückt
werden. Die Ausnehmungen 4b und damit die Trennwände 6 sind
zahlreich genug, um bei einer Fahrt auf der Unterlage eine gleichmäßige Abstützung sicherzustellen.
-
Die
kennzeichnenden Dimensionen der Unterlagen 1 (jeweils Breite – Innendurchmesser – Höhe) betragen
jeweils in mm: 135 – 440 – 50.
-
Genauer
weist jede Unterlage 1 über
ihren Umfang 38 Trennwände 6 auf,
die jeweils 18 mm dick sind, wobei der Abstand zwischen zwei Trennwänden jeweils
38 mm beträgt.
-
Die
Basis 2 bzw. der Scheitel 3 weisen ferner eine
Dicke von 6 bzw. 7 mm auf. Was den ringförmigen Körper der Unterlage 1 anbelangt,
so beträgt
seine Breite (in axialer Richtung) jeweils 35 mm. Das Gewicht jeder
Unterlage 1 beläuft
sich auf 5,7 kg.
-
Die
Unterlage 1 enthält
jeweils eine elastomere Matrix auf der Basis von Naturkautschuk
und einen verstärkenden
Füllstoff
auf der Basis von hochdispergierbarer Kieselsäure.
-
Anschließend wurden
drei aufeinander folgende Fahrversuche ohne Luft mit einem Fahrzeugs "PEUGEOT 806" durchgeführt, wobei
das rechte Vorderrad für
die Versuche jeweils mit einer wie vorstehenden Unterlage und einem
Luftreifen versehen wurde, der mit einer der drei zu testenden Gleitmittelzusammensetzungen
beschichtet war.
-
Die
Fahrversuche ohne Luft wurden jeweils unter folgenden Bedingungen
durchgeführt:
– Radlast: | 530
kg; |
– durchschnittliche
Fahrgeschwindigkeit: | 80
km/h; |
– maximale
Fahrstrecke: | 405
km; |
– Umgebungstemperatur
bei der Fahrt: | 12
bis 17 °C; |
– Fahrt
auf einer Strecke vom Autobahntyp. | |
-
In 3 ist
die Temperaturdifferenz zwischen der Innentemperatur im Inneren
des rechten vorderen Luftreifens, der von Anfang an (Kilometer 0)
ohne Innendruck fährt,
und der Umgebungstemperatur oder Außentemperatur in Abhängigkeit
von der zurückgelegten
Fahrstrecke in Kilometern dargestellt.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass das Fahrzeug bei allen drei durchgeführten Versuchen
bei Kilometer 150 und bei Kilometer 300 zwei Mal angehalten wurde,
was in einem Abfall der Differenz (Tinnen – TUm gebung) bei diesen
beiden Fahrdistanzen zum Ausdruck kommt.
-
Aus 3 geht
hervor, dass nach einer Fahrt von 10 km ohne Luft die montierten
Einheiten gemäß dem ersten
und zweiten Beispiel der Erfindung (in 3 "Erfindung Nr. 1" bzw. "Erfindung Nr. 2") jeweils einen Temperaturanstieg
im Inneren zeigen, der im Vergleich zu dem Temperaturanstieg in
der nicht erfindungsgemäßen montierten
Einheit, welche sehr schnell heiß wird und nach nur 30 km eine
Innentemperatur von etwa 110 °C
aufweist (oben angegebene Differenz von 96 °C), was zur Beendigung der Fahrt
zwingt, maßvoll
größer wird.
Mit Analysen dieser nicht erfindungsgemäßen montierten Einheit nach
einer Fahrt von 30 km konnte nämlich
gezeigt werden, dass es im Inneren des Luftreifens in unerwünschter
Weise zur Bildung von Kautschukstaub kommt, dass eine Zerstörung der
Unterlage einsetzt und dass die anfangs vorliegende Gleitmittelzusammensetzung
auf der Basis von Ethylenglykol fast vollständig verschwunden ist, was
zu der festgestellten starken Erwärmung führt.
-
Bei
den beiden erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bleibt der Wert dieser Differenz dagegen nach 30 km bis zum Ende
der Fahrt (etwa 405 km bzw. etwa 300 km bei den montierten Einheiten
gemäß dem ersten
bzw. dem zweiten Beispiel der Erfindung) mit etwa 62 °C im Wesentlichen
gleich.
-
Anders
ausgedrückt
kann mit den erfindungsgemäßen Gleitmittelzusammensetzungen
auf Glycerinbasis den entsprechenden montierten Einheiten eine Schmierung
und damit eine Haltbarkeit beim Fahren ohne Luft verliehen werden,
die gegenüber
der Schmierung und der Haltbarkeit, die bei Vorliegen eines anderen
Gleitmittels auf der Basis von Ethylenglykol erreicht wird, deutlich
besser ist.
-
Es
wird im übrigen
darauf hingewiesen, dass es mit dem Massenanteil des Verdickungsmittels
(Xanthangummi) in der Gleitmittelzusammensetzung, der sich im ersten
bzw. im zweiten Beispiel der Erfindung auf 1,5 % bzw. 1,8 % beläuft, nicht
nur möglich
ist, eine aus reichende Schmierung beim Fahren ohne Luft zu erzielen,
sondern dass auch vermieden werden kann, dass die Gleitmittelzusammensetzung
fließt,
bevor ohne Luft gefahren wird (unabhängig davon, ob sich das Fahrzeug
im Stillstand befindet oder ob die mit der Gleitmittelzusammensetzung
versehene montierte Einheit im luftgefüllten Zustand gefahren wird).
-
Anschließend sollte
der Grad der Verdampfung des Glycerins in Abhängigkeit von der Temperatur
mit dem Grad der Verdampfung des Ethylenglykols verglichen werden.
-
4 zeigt
den Verlauf des Verhältnisses
(Glycerinmasse bei der Erwärmungstemperatur
T des Glycerins/Glycerinmasse bei einer am Anfang vorliegenden Umgebungstemperatur
von etwa 25 °C)
in Abhängigkeit
von der Erwärmungstemperatur
T (die sich im Wesentlichen im Bereich von 25 bis 250 °C bewegt)
für:
- – sogenanntes "technisches" Glycerin (Kurve "G1" in 4),
d.h. Glycerin, das Glycerin in einem Massenanteil von 90 % und Wasser
in einem Massenanteil von 10 % enthält, wobei das "technische" Glycerin bei Umgebungstemperatur
eine anfängliche
Masse von 32,74 mg aufweist, und
- – reines
Glycerin (Kurve "G2" in 4),
das bei Umgebungstemperatur eine anfängliche Masse von 40,15 mg
aufweist.
-
5 zeigt
in gleicher Weise den Verlauf des Verhältnisses (Ethylenglykolmasse
bei der Temperatur T/Ethylenglykolmasse bei einer Umgebungstemperatur
von etwa 25 °C)
in Abhängigkeit
von der Temperatur T (die sich im Wesentlichen im Bereich von 25
bis 250 °C
bewegt), für
reines Ethylenglykol, das bei Umgebungstemperatur eine anfängliche
Masse von 13,79 mg aufweist.
-
Für die Messungen
wurden ein unbewegliches Schiffchen, das die zu erwärmenden
Produkte enthalten soll, und ein Gerät zur thermischen Analyse "METTLER TOLEDO" eingesetzt.
-
In 4 und 5 ist
zu sehen, dass erst bei einer sehr hohen Temperatur in der Größenordnung
von 250 °C
die Hälfte
der ursprünglich
vorliegenden Masse des ("technischen" oder reinen) Glycerins
verschwunden ist, während
die Hälfte
der ursprünglichen
Ethylenglykolmasse bereits bei einer Temperatur um nur 150 °C verschwunden
ist.
-
Im übrigen wurden
drei Vergleichsfahrversuche auf einem Trommelprüfstand durchgeführt, um
die Wirkung einer thermischen Alterung auf die Haltbarkeit von zwei
mit einer Gleitmittelzusammensetzung gemäß dem ersten Beispiel der Erfindung
bzw. mit einer bekannten Gleitmittelzusammensetzung versehenen Luftreifen
beim Fahren ohne Luft zu untersuchen.
-
Die
bekannte Gleitmittelzusammensetzung enthält ein in einem überwiegenden
Anteil vorliegendes Gleitmittel, das in Kohlenstofftetrachlorid
löslich
ist und auf Polyalkenglykolen und ethoxyliertem Nonylphenol basiert,
und sie enthält
ferner ein Verdickungsmittel, das einen kleineren Anteil stellt,
in Kohlenstofftetrachlorid unlöslich
ist und Calcium-Ionen und Stearat enthält.
-
In
einem auf 55 °C
aufgeheizten Wärmeschrank
wurde während
einer Zeitspanne von 2 Monaten eine thermische Alterung herbeigeführt, worauf
für verschiedene
Massen der einzelnen auf die Innenseite eines Luftreifens aufgebrachten
Gleitmittelzusammensetzungen die Reichweite beim Fahren ohne Luft
ermittelt wurde, wobei die Fahrt bei einem Anstieg der Einfederung
von 1,5 m eingestellt wurde.
-
Der
Durchmesser der Trommel betrug 1,59 m; es wurde unter folgenden
Bedingungen gefahren:
- Last: | 530
kg; |
- Geschwindigkeit: | 75
km/h; |
- Umgebungstemperatur: | 20 °C. |
-
6 zeigt
die Ergebnisse, die mit der Zusammensetzung gemäß des ersten Beispiels der
Erfindung ("Erfindung
Nr. 1", vor und
nach der Behandlung im Wärmeschrank)
und mit der bekannten Zusammensetzung ("Vergleich", vor und nach der Behandlung im Wärmeschrank)
erhalten wurden.
-
6 zeigt,
dass nach der thermischen Alterung die Lebensdauer eines Luftreifens,
der mit einer Gleitmittelzusammensetzung gemäß dem ersten Beispiel der Erfindung
(auf Glycerinbasis) versehen ist, bei der gleichen Masse der Gleitmittelzusammensetzung
von etwa 30 bis 100 g die Lebensdauer eines Luftreifens, der mit
einer bekannten Gleitmittelzusammensetzung auf der Basis von Polyalkenglykolen
versehen ist, immer übertrifft.
-
Es
wurden außerdem
weitere Fahrversuche ohne Luft unter analogen Bedingungen wie den
oben bei 3 angegebenen durchgeführt, jedoch
bei Temperaturen der umgebenden Luft, die sehr deutlich unter den die
Versuche von 3 kennzeichnenden Temperaturen
liegen. Die Ergebnisse der neuen Versuche bei niedriger Temperatur
sind in den 7 und 8 dargestellt.
-
Hierfür wurde
das gleiche Fahrzeug "PEUGEOT
806" eingesetzt,
dessen rechtes Vorderrad mit einer wie oben angegebenen Unterlage
und einem mit einer zu testenden Gleitmittelzusammensetzung beschichteten
Luftreifen versehen war, wobei die Temperaturdifferenz zwischen
der Temperatur im Inneren des rechten Vorderreifens, der von Beginn
an ohne Innendruck lief, und der Umgebungstemperatur in Abhängigkeit
von den gefahrenen Kilometern bestimmt wurde.
-
Bei
den einzelnen Versuchen wurde unter folgenden Bedingungen ohne Luft
gefahren:
– Radlast: | 530
kg; |
– durchschnittliche
Fahrgeschwindigkeit: | 80
km/h; |
– maximale
Fahrstrecke: | 405
km; |
– Umgebungstemperatur
bei der Fahrt: –2
bis 5 °C
bei den in Fig. 7 dargestellten Versuchen und 10 bis 11 °C bei den
in Fig. 8 dargestellten Versuchen; | |
– Fahrt
auf einer Strecke vom Autobahntyp. | |
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass das Fahrzeug bei allen durchgeführten Versuchen
bei Kilometer 100, 200 und 300 drei Mal (für 2 min, 2 min. bzw. 1 h 30
min) angehalten wurde, was bei diesen Fahrdistanzen jeweils in einem
Abfall der Differenz (Tinnen – TUmgebung) zum Ausdruck kommt.
-
Bei
einer ersten Versuchsreihe bei niedriger Temperatur (7)
wurden auf zwei Luftreifen 60 g der Zusammensetzung gemäß dem ersten
Beispiel der Erfindung (auf der Basis von Glycerin in einem Massenanteil
von 88,6 %) bzw. 60 g der bekannten Zusammensetzung auf der Basis
von Polyalkenglykolen aufgebracht.
-
Aus 7 wird
ersichtlich, dass die montierte Einheit gemäß dem ersten Beispiel der Erfindung
("Erfindung Nr.
1" in 7)
nach einer Fahrt von etwa 20 km ohne Luft einen Temperaturanstieg
im Inneren aufweist, der langsamer größer wird als der Temperaturanstieg
bei der bekannten montierten Einheit ("Vergleich" in 7), die
sich sehr schnell aufheizt und nach nur 30 km eine Innentemperatur
um 90°C
aufweist.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass die Innentemperatur der montierten
Einheit gemäß dem ersten
Beispiel der Erfindung während
einer Fahrt über
300 km ohne Luft immer unter der Innentemperatur der bekannten montierten
Einheit bleibt.
-
Anders
ausgedrückt
kann der entsprechenden montierten Einheit mit der erfindungsgemäßen Gleitmittelzusammensetzung
beim Fah ren ohne Luft eine Schmierung und damit eine Dauerfestigkeit
verliehen werden, die bezogen auf die Schmierung und die Dauerfestigkeit,
die beim Vorliegen eines bekannten Gleitmittels auf Polyalkenglykolbasis
erreicht wird, besser ist.
-
Bei
einer zweiten Versuchsreihe bei niedriger Temperatur (8)
wurden 40 g des Gleitmittels der Zusammensetzung gemäß dem ersten
Beispiel der Erfindung (das ausgedrückt in Massenanteilen zu 90
% aus Glycerin und zu 10 % aus Wasser besteht) bzw. 40 g eines nicht
erfindungsgemäßen Gleitmittels
auf Siliconölbasis
auf zwei Luftreifen aufgebracht, um die entsprechende Erwärmung beim
Fahren ohne Luft zu vergleichen.
-
Das
Gleitmittel auf Siliconölbasis
ist unter der Bezeichnung "SILICONE
FLUIDE 47V300" von
der Firma RHODIA im Handel; es weist bei 25 °C eine Viskosität von 350
Centistoke auf.
-
Aus 8 geht
hervor, dass die montierte Einheit gemäß dem ersten Beispiel der Erfindung
("Glycerin + Wasser" in 8)
nach einer Fahrt von 20 km ohne Luft einen Temperaturanstieg im
Inneren aufweist, der langsamer zunimmt als der Temperaturanstieg
bei der mit dem Siliconöl
versehenen montierten Einheit, die sehr schnell heiß wird und
nach nur 30 km eine Innentemperatur um 80°C aufweist. Wie zuvor wird darauf
hingewiesen, dass die Innentemperatur der montierten Einheit gemäß dem ersten
Beispiel der Erfindung während einer
Fahrt über
300 km ohne Luft immer unter der Innentemperatur der mit dem Siliconöl versehenen
montierten Einheit bleibt. Anders ausgedrückt kann der entsprechenden
montierten Einheit mit dem erfindungsgemäßen Gleitmittel beim Fahren
ohne Luft eine Schmierung und damit eine Dauerfestigkeit verliehen
werden, die bezogen auf die Schmierung und die Dauerfestigkeit,
die beim Vorliegen eines nicht erfindungsgemäßen Gleitmittels auf Siliconölbasis erreicht
wird, besser ist.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass das Polysaccharid vom Xanthangummi-Typ,
das in den erfindungsgemäßen Gleitmittelzusammensetzungen
vorteilhaft eingesetzt wird, dem speziellen erfindungsgemäßen Gleitmittel,
dessen Grundlage Glycerin ist, eine zufriedenstellende Dickflüssigkeit
verleiht.
-
Es
wird ferner darauf hingewiesen, dass bei Verwendung eines nicht
wässerigen
Gleitmittels (das aus reinem Glycerin besteht) in der erfindungsgemäßen Gleitmittelzusammensetzung
der Massenanteil des Verdickungsmittels in der Zusammensetzung in
einem Bereich variieren kann, der breiter ist als die oben genannte Spanne
von 1 bis 2 %, und dass dabei dennoch ein Fließen der Zusammensetzung beim
Fahren ohne Luft verhindert werden kann und die Schmierung beim
Fahren ohne Luft erhalten bleibt.
-
Im übrigen wird
darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäßen Gleitmittelzusammensetzungen wasserlöslich sind,
wodurch es möglich
ist, die Felge oder den Luftreifen einer mit einer solchen Zusammensetzung
versehenen montierten Einheit zu reinigen, wenn die Felge oder die
Außenseite
des Luftreifens verschmutzt ist oder auch, wenn eine Reparatur durchgeführt werden
soll.