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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Tintenstrahldrucker und ein Tintenstrahldruckverfahren
und insbesondere auf einen Tintenstrahldrucker und ein Verfahren
zum Herstellen einer Druckplatte und eines Prüfdrucks eines Druckauftrags,
etwa von mittels der Druckplatte zu druckendem Text und/oder Bildern.
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Beim
Drucken wird normalerweise zunächst eine
Druckplatte für
einen Druckauftrag hergestellt, und anschließend werden ein oder mehrere
Prüfdrucke
des Druckauftrages mittels der Druckplatte gedruckt, um das Druckbild
hinsichtlich Attraktivität
und Genauigkeit beurteilen zu können,
bevor Drucke in großer
Zahl hergestellt werden. Die Herstellung von Drucken kann in mehreren
Stufen erfolgen: Einer ersten kreativen Stufe, in der unter Umständen eine Computerdarstellung
für die
Prüfung
ausreicht, einer Zwischenstufe, in der ein Ausdruck eines Tintenstrahl-
oder Thermo-Tischdruckers ausreicht, und einer letzten, kritischeren
Stufe, in der ein genaues Bild des endgültigen Ergebnisses der Druckplatte,
einschließlich
der Mikrostruktur der auf der Platte auszubildenden Rasterpunkte,
erwünscht
ist. Auf diesen letztgenannten Bedarf für einen Rasterdrucker für genaue
Prüfdrucke,
der an eine entsprechende Vorrichtung zur Herstellung von Druckplatten
angepasst ist, richtet sich die vorliegende Erfindung.
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Die
Verwendung eines Tintenstrahldruckers zur Herstellung von Druckplatten
ist bekannt. Dazu wird auf US-A-5 750 314, erteilt am 12. Mai 1998
an Fromson et al., verwiesen, wo ein Verfahren zum selektiven Abbilden
einer Lithografie-Druckplatte mittels eines Tintenstrahldruckers
beschrieben ist. Bei dem Verfahren nach Fromson et al. wird ein
Substrat mit einem ersten, in einem ersten Lösungsmittel löslichen
Material beschichtet, wonach ein zweites, stark an dem ersten Material
haftendes und in dem ersten Lösungsmittel
unlösliches
Material selektiv mittels eines Tintenstrahldruckers aufgebracht
wird. Anschließend
wird das Substrat zur Ausbildung des Bildes in dem ersten Lösungsmittel
entwickelt. Allerdings beschreibt Fromson et al. kein Verfahren
und keine Vorrichtung zum Herstellen eines Prüfdrucks eines Druckauftrages,
bei dem nicht zunächst
die Druckplatte hergestellt werden muss.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen Tintenstrahldrucker und ein Verfahren
zum Drucken eines genauen Prüfdrucks
eines Druckauftrages ohne vorherige Herstellung der Druckplatte
und zum Herstellen der Druckplatte bereitzustellen.
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Im
Hinblick auf diese Aufgabe wird die Erfindung durch die hier beiliegenden
Ansprüche
definiert.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung weist der Tintenstrahldrucker einen ersten, in Flüssigkeitsverbindung
mit einer Tintenquelle stehenden Druckkopf zum Drucken des Prüfdrucks
des Druckauftrages sowie einen zweiten, mit einer Flüssigkeitsquelle
in Flüssigkeitsverbindung
stehenden Druckkopf zum Herstellen der Druckplatte auf, wobei die
Druckköpfe
derart ausgelegt sind, dass sie die Tropfen der Tinte und der Flüssigkeit
bildweise auf einen Prüfdruckempfänger bzw.
eine behandelte Platte ausstoßen,
die jeweils auf einer bezüglich
des Druckkopfs beweglichen Platte positioniert werden kann. Das
erste Element ist elektrisch mit einem ersten Druckkopf verbunden
und weist einen ersten Taktgeber auf, der mit einem Signalgenerator
verbunden ist, durch den ein Treibersignal erzeugt werden kann, das
den Druckkopf veranlasst, die Tintentropfen des ersten vorgegebenen
Volumens zum Drucken des Prüfdrucks
auf dem Prüfdruckempfänger zu
erzeugen. Das zweite Element weist einen zweiten Taktgeber auf,
der mit dem Signalgenerator verbunden und zusammen mit diesem betätigbar ist,
um den zweiten Druckkopf zu veranlassen, die für das Drucken des Bildes auf
die behandelte Platte zum Herstellen oder Vervollständigen der
Druckplatte erforderlichen Flüssigkeitstropfen
zu erzeugen. Mit dem Signalgenerator ist eine Maschinensteuerung
verbunden, mittels derer entweder der erste Druckkopf und der erste Taktgeber
ausgewählt
werden können,
um die Tintentropfen bildweise auf den Prüfdruckempfänger, der aus einem Blatt Prüfdruckpapier
oder dergleichen bestehen kann, zur Herstellung des Prüfdrucks auszustoßen, oder
der zweite Druckkopf und der zweite Taktgeber ausgewählt werden
können,
um die Flüssigkeit
zur Herstellung oder Vervollständigung der
Druckplatte bildweise auf die behandelte Platte auszustoßen.
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Die
behandelte Platte kann zum Beispiel aus einer körnigen anodisierten Aluminium-
oder Polyesterplatte mit hydrophiler Oberfläche und einer bekannten Oberflächenbehandlung
bestehen, die das Ausbreiten der Tintentropfen auf der Platte kontrolliert.
Bei der auf die behandelte Oberfläche aufgebrachten Flüssigkeit
kann es sich zum Beispiel um eine oleophile Flüssigkeit handeln, die ein Polymer, etwa
ein pyridinhaltiges Polymer, enthält. Flüssigkeiten dieser Art werden
bevorzugt, weil sie bekanntermaßen
Drucktinten aufnehmen und an eine Druckwalze einer Druckmaschine übertragen
können.
Außerdem
sind Flüssigkeiten
dieser Art für
die Beständigkeit
der darauf ausgebildeten getrockneten Punkte bekannt.
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Gemäß einem
Merkmal der Erfindung wird ein Tintenstrahldrucker zum Herstellen
oder bildweisen Vervollständigen
einer Druckplatte und eines mittels der Druckplatte zu druckenden
Prüfdrucks
eines Druckauftrages bereitgestellt, ohne dass zuvor die Druckplatte
hergestellt werden muss.
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Ein
weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines
Tintenstrahldruckers, mittels dessen Tropfen unterschiedlicher Eigenschaften zum
Drucken entsprechender Bilder eines Druckauftrages auf unterschiedlichen
Druckempfängern
erzeugt werden können.
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Ein
Vorteil der Erfindung liegt darin, dass eine Druckplatte und ein
Prüfdruck
eines mit der Druckplatte zu druckenden Druckauftrages mit derselben
Vorrichtung erzeugt werden können.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass ein genauer Prüfdruck eines
mit einer Druckplatte zu druckenden Druckauftrages erzeugt werden
kann, wodurch Kosten und Zeitverlust für die Herstellung einer unerwünschten
oder unrichtigen Druckplatte vermieden werden.
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Erfindungsgemäß können Volumenmerkmale
der von einem Tintenstrahldrucker erzeugten Tinten- oder sonstigen
Flüssigkeitstropfen
durch Veränderung
bestimmter Aspekte des für
die Erzeugung der Tropfen verwendeten Treibersignals, unter anderem
der Spannung, Frequenz und/oder Wellenform des Treibersignals, verändert werden.
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Diese
und weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden
für den
Fachmann beim Lesen der folgenden detaillierten Beschreibung in
Verbindung mit den Zeichnun gen, in denen Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt und beschrieben sind, ersichtlich.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
vereinfachte schematische Darstellung eines Tintenstrahldruckkopfs,
in der der Ausstoß eines
Flüssigkeitstropfens
auf eine behandelte Platte dargestellt ist;
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2 eine
grafische Darstellung der Beziehung zwischen Punktdurchmesser und
Tropfenvolumen für
Empfangsmedien allgemein;
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3 eine
weitere grafische Darstellung der Beziehung zwischen Punktdurchmesser
und Tropfenvolumen für
eine Anzahl unterschiedlicher Empfangsoberflächen;
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4 eine
grafische Darstellung der Beziehung zwischen der prozentualen gemessenen Punktabdeckung
und der prozentualen nominalen Punktabdeckung bei einer herkömmlichen
Druckplatte zur Darstellung der Punktvergrößerung;
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5 eine
grafische Darstellung der Beziehung zwischen Punktgröße und Tropfenvolumen
für verschiedene
Druckempfangsmedien und eine ausgewählte behandelte Platte;
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6a eine
grafische Darstellung der Beziehung zwischen Tropfenvolumen und
Treibersignalfrequenz allgemein;
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6b eine
grafische Darstellung der Beziehung zwischen Tropfenvolumen und
Treibersignalfrequenz für
einen repräsentativen
piezoelektrischen Tintenstrahldruckkopf;
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7a eine
grafische Darstellung einer erfindungsgemäßen Treibersignal-Wellenform;
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7b eine
grafische Darstellung der Treibersignal-Wellenform gemäß 7a und
einer zweiten erfindungsgemäßen Treibersignal-Wellenform;
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7c eine
grafische Darstellung weiterer erfindungsgemäßer Treibersignal-Wellenformen; und
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8 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Tintenstrahldruckers.
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Die
folgende Beschreibung richtet sich insbesondere auf Elemente, die
Bestandteil einer Vorrichtung und eines Verfahrens gemäß der Erfindung sind
oder direkter mit diesen zusammenwirken. Es versteht sich, dass
hier nicht besonders dargestellte oder beschriebene Elemente in
der dem Fachmann bekannten Weise ausgebildet sein können.
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1 zeigt
daher einen Tintenstrahldruckkopf 10, der zur Herstellung
oder Vervollständigung einer
Druckplatte einen Tintentropfen 12 bildweise auf eine Oberfläche 14 einer
behandelten Platte 16 ausstößt. Die Platte 16 weist
ein Substrat 18 aus einem herkömmlichen Material, etwa Aluminium
oder Polyester, und eine Schicht 20 einer bekannten Oberflächenbehandlung
auf, die die Ausbreitung von Tinte und anderen auf die Oberfläche 14 aufgebrachten Flüssigkeiten
kontrollieren soll. Die Schicht 20 kann unter anderem aus
oberflächenaktiven
Mitteln mit hydrophilem Vorlauf und hydrophobem Nachlauf und anderen
bekannten Substanzen bestehen. Die durch den Tropfen 12 repräsentierten
Flüssigkeitstropfen werden
bildweise auf die Oberfläche 14 aufgebracht und
bestehen aus einer Flüssigkeit,
die zum Beispiel ein Polymer, unter anderem ein pyridinhaltiges
Polymer, enthält,
das nach dem Trocknen die erwiesene Fähigkeit aufweist, Drucktinten
aufzunehmen und an eine Druckwalze einer Druckmaschine zu übertragen,
und die auch nach einer starker Benutzung eine ausgezeichnete Beständigkeit
aufweist.
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Als
weitere Alternative kann die Schicht 20 zum Beispiel jede
der im vorstehend erwähnten
Patent US-A-5 750 314 an Fromson et al. beschriebenen Substanzen
als erstes Material für
die Aufnahme von Tinte oder einen Primer enthalten, wobei die Tropfen
dann in geeigneter Weise aus einem kompatiblen Kleber oder einem
der im Fromson et al.-Patent beschriebenen zweiten Materialien zusammengesetzt
sind.
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Erfindungsgemäß kann der
Druckkopf 10 oder ein anderer Druckkopf dazu eingesetzt
werden, Tintentropfen in gleicher Art bildweise auf eine Oberfläche eines – nicht
dargestellten – Prüfdruckempfängers aufzubringen,
um einen Prüfdruck
eines mittels der Druckplatte 16 zu druckenden Druckauftrages
zu erzeugen, wobei die aufgebrachten Tintentropfen und Flüssig keitstropfen
unterschiedliche vorgegebene Volumina aufweisen, um auf der Platte
oder dem Prüfdruckempfänger entsprechende
Druckpunkte auszubilden, so dass das Bild des Prüfdrucks dem mittels der Platte
zu druckenden Bild genau entspricht oder das Bild genau wiedergibt,
wobei die unterschiedlichen Tropfenvolumina durch Treibersignale
der Treiberschaltung für
den Druckkopf oder die Druckköpfe
gesteuert werden.
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In 2 gibt
eine Kurve 22 eine bekannte Beziehung zwischen Tropfendurchmesser
in Mikrometern (μm)
und Tropfenvolumen in Picolitern (pL) typischer Druckpunkte wieder,
wobei zu beobachten ist, dass die Tropfengröße mit zunehmendem Tropfenvolumen
zunimmt.
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In 3 geben
die Kurven 24, 26, 28 und 32 die
Beziehung zwischen Tropfendurchmesser und ausgestoßenem Tropfenvolumen
für Tropfen
verschiedener Flüssigkeiten
wieder, die von einem typischen Tintenstrahldrucker auf Platten
mit darauf aufgebrachten Schichten verschiedener Behandlungsmaterialien
aufgebracht werden, wobei die Kurve 32 eine Platte ohne
Behandlung und die Platen 24, 26, 28 Platten
mit jeweils unterschiedlichen chemischen Behandlungen repräsentieren.
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In 4 gibt
eine Kurve 34 die Beziehung zwischen gemessener prozentualer
Punktabdeckung und prozentualer nominaler Punktabdeckung typischer
Punkte auf einer herkömmlichen
Druckplatte wieder, während
eine Kurve 36 die prozentuale gemessene Punktabdeckung
in Abhängigkeit
von der prozentualen nominalen Punktabdeckung für mittels der Druckplatte auf
ein Druckmedium, etwa ein Druckpressenpapier, gedruckte Punkte wiedergibt, wobei
der vertikale Abstand X zwischen den Kurven 34 und 36 an
jedem gegebenen Punkt die Punktvergrößerung, d.h. die Differenz
zwischen der prozentualen Punktabdeckung des auf der Druckplatte
ausgebildeten Punktes und der prozentualen Punktabdeckung des durch
den Punkt auf der Druckplatte auf das Papier gedruckten Punkts wiedergibt.
Es hat sich typischerweise gezeigt, dass die prozentuale Punktabdeckung
des Drucks um 15 bis 18 Prozent größer ist als die prozentuale
Punktabdeckung auf der Platte und dass der gedruckte Punkt 7 bis
10 Prozent größer ist
als der Punkt auf der Platte.
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Bezüglich des
Effekts dieser Punktgrößendifferenz
wird auf 5 verwiesen, in der die Kurve 38 die
Punktgröße in Abhängigkeit
vom Punktvolumen für
Punkte wiedergibt, die auf einer behandelten Platte, etwa der Platte 16,
in der vorstehend unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen
Weise erzeugt wurden. Die Kurve 40 gibt die Punktgröße in Abhängigkeit
vom Tropfenvolumen für
Tintentropfen wieder, die von den Punkten der Kurve 38 auf
Papier gedruckt wurden, wobei der vertikale Abstand zwischen den
Kurven 38 und 40 der Punktvergrößerung entspricht.
Die Kurve 42 gibt die Punktgröße in Abhängigkeit vom Tropfenvolumen
für Punkte
wieder, die von einem Tintenstrahldrucker auf behandeltem Papier
gedruckt wurden, während
die Kurve 44 die Punktgröße in Abhängigkeit vom Tropfenvolumen
für Punkte
wiedergibt, die von einem Tintenstrahldrucker auf ein herkömmliches
Prüfdruckpapier
gedruckt wurden.
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Wenn
zum Beispiel eine Druckplatte mit einer Punktgröße von 30 μm – siehe Punkt 46 auf
Kurve 38 – hergestellt
werden soll, würde
das erforderliche Tropfenvolumen der Flüssigkeit, die für die Erzeugung
der Tropfen auf der Druckplatte in der unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen
Weise verwendet wird, 12 pL betragen. Die durch die Punkte auf der
behandelten Platte gedruckten Tropfen hätten dann wegen der Punktvergrößerung eine
Größe von 33 μm – siehe
Punkt 48 auf Kurve 40. Würden mittels des Tintenstrahldruckers
Tintentropfen mit demselben Tropfenvolumen auf das Prüfdruckpapier gemäß Kurve 44 gedruckt,
wären die
erhaltenen Tropfen wesentlich größer als
33 μm – siehe
Punkt 50. Wenn jedoch das Tropfenvolumen auf 7 pL verringert
würde,
hätten
die auf dem Prüfdruckpapier
gedruckten erhaltenen Tropfen die gewünschte Größe von 33 μm – siehe Punkt 52 –, so dass
ein mit den 7 pL-Tropfen
gedruckter Prüfdruck
exakt einem mittels der Punkte auf der behandelten Platte mit den
12 pL-Tropfen gedruckten Druck entsprechen würde. Auch hätte ein mit 9 pL-Tropfen auf
behandeltem Papier gedruckter Prüfdruck
ebenfalls die gewünschten Tropfen
von 33 μm
Größe – siehe
Punkt 54 auf Kurve 42. Dies belegt, dass die Eigenschaften
oder Parameter des für
den Prüfdruck
verwendeten Papiers verändert
werden können,
um die Anpassung der Punktgröße an einen
mittels einer Druckplatte erzeugten Druck zu erleichtern, zum Beispiel
indem man die Differenz zwischen dem für die Herstellung der Druckplatte
erforderlichen Flüssigkeits-Tropfenvolumen
und dem für
die Erzeugung des entsprechenden Prüfdrucks erforderlichen Tinten-Tropfenvolumen
minimiert.
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Es
hat sich gezeigt, dass bei manchen Tintenstrahldruckköpfen Tropfen
unterschiedlicher Volumina durch Veränderung bestimmter Parameter
der für
die Erzeugung der Tropfen verwendeten Treibersignale erzeugt werden
können.
Zum Beispiel hat sich bei manchen Druckern generell gezeigt, dass das
Tropfenvolumen in Abhängigkeit
von der Signalfrequenz verändert
werden kann, wobei ein in 6a dargestelltes
Diagramm 56 des Tropfenvolumens in Abhängigkeit von der Treibersignalfrequenz
allgemein eine Abnahme des Tropfenvolumens bei zunehmender Treibersignalfrequenz
zeigt. In 6b, die ein Diagramm 58 des
Tropfenvolumens in Abhängigkeit
von der Treibersignalfrequenz für
einen typischen, im Schermodus arbeitenden piezoelektrischen Tintenstrahldruckkopf
zeigt, ist wiederum zu erkennen, dass das Tropfenvolumen mit steigernder Treibersignalfrequenz
generell abnimmt.
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7a zeigt
eine Kurve 58 einer Treibersignalwellenform für einen
im Schermodus arbeitenden piezoelektrischen Tintenstrahldruckkopf,
wobei die Spannung auf der vertikalen Achse und die Zeit auf der
horizontalen Achse aufgetragen und die Wellenformfrequenz sowie
die Spannungsamplitude der Kurve bezeichnet sind. 7b zeigt
die Kurve 58 und eine zweite Treibersignalwellenform-Kurve 60, wobei
die Kurve 58 ein Treibersignal mit einer Frequenz von etwa
120 kHz und die Kurve 60 ein Treibersignal von 60 kHz mit
derselben Amplitude für
einen im Schermodus arbeitenden piezoelektrischen Tintenstrahldrucker
zur Erzeugung eines 7 pL-Tropfens bzw. eines 12 pL-Tropfens repräsentieren.
Zurückkommend
auf 5, ergibt ein 12 pL-Tropfen einer Flüssigkeit
für die
Herstellung einer Druckplatte auf der Druckmaschine einen gedruckten
Tropfen von 33 μm,
und ein 7 pL-Tintentropfen ergibt einen auf einem Blatt Prüfdruckpapier
gedruckten Tropfen von 33 μm.
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In 7c sind
alternative Treibersignalkurven 62 und 64 für einen
im Schermodus arbeitenden piezoelektrischen Tintenstrahldrucker
dargestellt, wobei beide Kurven 62 und 64 eine
im Wesentlichen sinusförmige
Wellenform aufweisen und die Kurve 62 nur einen Treiberimpuls,
die Kurve 64 zwei Treiberimpulse für die Erzeugung kleinerer bzw.
größerer Tropfen
repräsentiert.
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In 8 ist
eine entsprechend der vorstehend erläuterten Lehre der Erfindung
aufgebaute und betätigbare
Vorrichtung zum Herstellen eines Tintenstrahl-Prüfdrucks und einer Druckplatte
dargestellt. Die Vorrichtung 66 weist ein erstes Element 68 mit
einem Schaltkreis 70 auf, das derart gesteuert werden kann,
dass es Tintentropfen eines ersten vorbestimmten Volumens zum Drucken
des Prüfdrucks
auf einem Prüfdruckempfänger erzeugen
kann. Der Schaltkreis 70 weist einen ersten Taktgeber 72 auf, der
mittels eines Schalters 74 elektrisch mit einem Signalgenerator 76 zur
Ansteuerung des Signalgenerators 76 mit einer ersten Frequenz
verbunden werden kann. Der Signalgenerator 76 ist elektrisch
mit einer Maschinensteuerung 78 und einem Verstärker 80 verbunden,
der seinerseits mittels eines Schalters 84 elektrisch mit
einem ersten Tintenstrahldruckkopf 82 verbunden werden
kann. Die Vorrichtung 66 weist ein zweites Element 86 mit
einem Schaltkreis 88 auf, der derart gesteuert werden kann,
dass er Flüssigkeitstropfen
eines zweiten vorbestimmten Volumens zur Herstellung der Druckplatte
erzeugen kann, wobei das zweite vorbestimmte Volumen sich vom ersten vorbestimmten
Volumen unterscheidet. Der Schaltkreis 88 weist einen zweiten
Taktgeber 90 auf, der zur Ansteuerung des Signalgenerators 76 mit
einer zweiten Frequenz selektiv über
einen Schalter 74 elektrisch mit dem Signalgenerator 76 verbunden
werden kann, wobei der Signalgenerator 76 wiederum mit
der Maschinensteuerung 78 und dem Verstärker 80 verbunden
ist, der seinerseits selektiv mittels eines Schalters 84 mit
einem zweiten Tintenstrahldruckkopf 92 verbunden werden
kann. Die Schalter 74 und 84 können nach Bedarf gemeinsam
geschaltet werden, beispielsweise mittels einer Maschinensteuerung 78,
um die Auswahl der ersten oder zweiten Frequenz und des zugehörigen Druckkopfs 82, 92 zu
ermöglichen.
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Die
Druckköpfe 82 und 92 sind
mittels eines Gewindes auf einer sich in Querrichtung erstreckenden
Spindel 94 im Abstand zu einer Platte 96 und dieser
gegenüberliegend
in Längsrichtung
bewegbar. Die Platte 96 ihrerseits ist mittels eines Gewindes
auf einer rechtwinklig zur quer ausgerichteten Spindel 96 ausgerichteten
Führungsspindel 98 in
Längsrichtung bewegbar.
Die quer ausgerichtete Spindel 94 kann von einem Antriebsmotor 100,
die Führungsspindel 98 mittels
eines (nicht dargestellten) ähnlichen
Antriebsmotors in Drehbewegung versetzt werden, während die
Druckköpfe 82, 92 sich
nicht drehen, so dass die Druckköpfe 82, 92 und
die Platte 96 in der bekannten üblichen Weise in Längsrichtung
relativ entlang der Spindeln bewegt werden, um die Druckköpfe 82, 92 in
der gewünschten
Weise relativ zu einer oberen Fläche 102 der
Platte zu positionieren. Die obere Fläche 102 kann in üblicher
Weise eine Druckplatte, etwa eine behandelte Platte 16 und/oder einen
Prüfdruckempfänger, etwa
ein Stück
Papier – durch
das Element 104 repräsentiert – aufnehmen und
die Platte oder das Empfangsmedium durch Unterdruck oder dergleichen
in Anlage halten, um während
der relativen Bewegung bildweise aufgebrachte Tinten- oder Flüssigkeitstropfen
aufzunehmen. Über flexible
Leitungen 110 bzw. 112, über die den Druckköpfen 82, 92 während der
relativen Bewegung Tinte oder Flüssigkeit
zugeführt
wird, steht der Druckkopf 82 in Flüssigkeitsverbindung mit einer
Tintenquelle 106, etwa einem Tinte enthaltenden Tank oder
Vorrat, der eine bis sechs oder mehr unterschiedliche Tintenfarben
enthalten kann, und der Druckkopf 92 in Flüssigkeitsverbindung
mit einer Flüssigkeitsquelle 108 für die Herstellung
einer Druckplatte, etwa der Platte 16.
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Mittels
des Signalgenerators 76 können Treibersignale mit einer
der in 7a, 7b und 7c dargestellten
Wellenformen mit einer durch den Taktgeber 72 oder 90,
mit denen der Generator wahlweise verbunden werden kann, bestimmten
Frequenz erzeugt werden. Zum Drucken von Prüfdrucken auf einem Druckempfänger kann
zum Beispiel die Frequenz des ersten Taktgebers 72 so eingestellt werden,
dass die vorstehend genannte Frequenz von 120 kHz für die Ansteuerung
des Druckkopfs 82 zur Erzeugung von Tintentropfen mit einem
Volumen von 7 pL erzeugt wird, und die Frequenz für den zweiten Taktgeber 90 kann
derart eingestellt werden, dass die vorstehend erwähnte Frequenz
von 60 kHz für
die Ansteuerung des Druckkopfs 92 zur Erzeugung von Flüssigkeitstropfen
von 12 pL zur Herstellung der Druckplatte erzeugt wird. Zurückkommend
auf 5 weist ein mittels der Tintentropfen mit einem
Volumen von 7 pL gedruckter Prüfdruck
bildweise Punkte einer Größe von 33 μm auf, und
auch die mittels der mit Flüssigkeitstropfen
von 12 pL hergestellten Druckplatte gedruckten Drucke weisen ebenfalls
Punkte von 33 μm
auf, so dass der Prüfdruck
das mittels der Druckplatte zu druckende Bild präzise wiedergibt oder darstellt.
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Aus
vorstehender Beschreibung ist ersichtlich, dass es erfindungsgemäß möglich ist,
mittels eines Tintenstrahldruckers einen Prüfdruck zu erzeugen, der einen
mittels einer Druckplatte zu druckenden Druckauftrag präzise wiedergibt
oder abbildet. Aus vorstehender Beschreibung geht hervor, das dies
durch die Verwendung eines Treibersignals für den Tintenstrahldrucker erreicht
wird, der dadurch so betätigt
wird, dass er Tintentropfen mit einem Volumen ausstößt, dass
auf einem ausgewählten
Prüfdruckempfänger gedruckte
Punkte einer Größe erzeugt,
die der Punktgröße des mit
der Druckplatte gedruckten Druckauftrages gleich oder im Wesentlichen
gleich ist. Das erforderliche Tropfenvolumen kann durch Einstellung
der Frequenz des Treibersignals, der Wellenform oder Amplitude desselben
oder eines anderen Merkmals erreicht werden, das sich in geeigneter
Weise auf das Tropfenvolumen auswirkt.
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Ferner
ist ersichtlich, dass der Tintenstrahldrucker mit den unterschiedlichsten
herkömmlichen Druckkopfkonstruktionen
arbeiten kann, unter anderem auch einem im Schermodus arbeitenden
piezoelektrischen Druckkopf. Die Platte des Druckers kann flach
sein oder die Form eines sich bewegenden Zylinders aufweisen. Die
Druckkopftreiber-Wellenformen können
durch Verändern
der Frequenz des Signalgenerators oder durch Abrufen einer von einer Reihe
in einem Speicher gespeicherter digitalen Wellenformen verändert werden.
Auch kann der Drucker nur einen Druckkopf für die Herstellung der Druckplatte
und das Drucken des Prüfdrucks
oder aber verschiedene Druckköpfe
für diese
Funktionen aufweisen. Die behandelte Platte kann zum Beispiel aus Aluminium
oder Polyester mit einer Oberflächenbehandlung
bestehen, die die Ausbreitung der Tintentropfen auf der Platte kontrolliert.
Die auf die behandelte Oberfläche
aufgebrachte Flüssigkeit
kann zum Beispiel aus einer Flüssigkeit
bestehen, die ein Polymer, zum Beispiel pyridinhaltige Polymere,
enthält.
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Ferner
ist ersichtlich, dass gemäß der Erfindung
in vorteilhafter Weise eine Druckplatte und ein mittels der Druckplatte
herzustellender Prüfdruck
eines Druckauftrages unter Verwendung derselben Vorrichtung erzeugt
werden können.
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Als
weiterer Vorteil kann von einem mittels einer Druckplatte zu druckenden
Druckauftrag ein präziser
Prüfdruck
hergestellt werden, wodurch Kosten und Zeitverluste für die Herstellung
einer unerwünschten
oder unrichtigen Druckplatte vermieden werden können.
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Die
Erfindung stellt daher einen Tintenstrahldrucker und ein Verfahren
zum Drucken eines präzisen
Prüfdrucks
eines mittels einer Druckplatte zu druckenden Druckauftrages ohne
vorherige Herstellung einer Druckplatte und für die Herstellung der Druckplatte
bereit.