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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Enzym, das in der Kabefjauleber
vorliegt, eine DNA-Sequenz, die das Enzym oder operative oder biologisch
aktive Teile davon kodiert, eine neue rekombinante DNA, die das
Gen oder die operativen Teile davon umfasst, ein Verfahren zur Herstellung
des Enzyms aus der Kabefjauleber und aus Bakterien, die das Gen
tragen, wobei die Bakterien das Gen an sich tragen, und die Verwendung
des Proteins zur Überwachung
und/oder Kontrolle der PCR oder verwandter Reaktionssysteme.
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Beschreibung des Stands
der Technik
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Uracil
in der DNA kann das Ergebnis des Einbaus von dUTP anstelle von dTTP
während
der Replikation oder der Desaminierung von Cytosin in der DNA sein.
Letzteres hat im Ergebnis eine Mutation im nächsten Durchlauf der Replikation.
Das Enzym Urazil-DNA-Glykosilase (UDG, EC 3.2.2.3) arbeitet als
Reparaturenzym für
solche Schäden
der DNA, indem die Urazilbase aus dem DNA-Grundgerüst herausgeschnitten
wird (Lindahl 1994), wobei eine apyrimidinische Stelle erzeugt wird,
welche durch andere DNA-Reparaturenzyme erkannt wird. Dieses Enzym
ist entscheidend für
die Aufrechterhaltung der Integrität der DNA, und ist deshalb
in einer Vielzahl von Organismen gefunden worden; Virus, Prokaryoten
und Eukaryoten.
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Die
Urazil-DNA-Glykosilase (UNG oder UDG) katalysiert die Hydrolyse
der N-glykosidischen Bindung zwischen dem Desoxyribosezucker und
der Base in der Urazil enthaltenden DNA und wurde zuerst aus Escherichia
Coli (1) isoliert und charakterisiert. Dieses ist der erste Schritt
im Basenexcisionsreparatur- (BER-) Weg des Entfernens des Urazils
aus der DNA (2), und die erzeugte apyrimidinische Stelle wird danach
durch eine AP-Endonuclease, Phosphodiesterase, DNA-Polymerase und
DNA-Ligase (andere Enzyme) im BER-Weg (3–5) repariert.
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Mehrere
Arten von Urazil-DNA-Glykosilasen (UDG) sind beschrieben worden.
Die hauptsächliche
zelluläre
Form von UNG ist UNG, die durch das UNG-Gen (6) kodiert wird. Andere
Arten umfassen cyclin-ähnliche menschliche
UDG2 (7, 8), Einzelstrang selektive monofunktionelle UDG SMUG1 des
Menschen und Xenopus (9), G/T:U-spezifische DNA-Fehlpaarungs-Glykosilase (MUG), isoliert
aus E. Coli (10, 11) und Thermotoga maritima UDG (TMUDG) (12).
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UNG
ist ein monomeres Protein, das etwa 25–35 kDa groß ist. Es ist von keinen Cofaktoren
oder zweiwertigen Kationen abhängig
und ist unter verschiedener Spezies (13) hochkonserviert. UNG wird
jedoch durch die Ionenstärke
beeinflusst. Es ist gezeigt worden, dass das UNG-Enzym in einem
prozessiven „Gleitmechanismus", wo es vor der Dissoziation
von der DNA (14, 15) aufeinanderfolgende Urazil-Reste lokalisiert,
und einem distributiven „Zufallsschlag"-Mechanismus (16)
wirkt. UNG ist zuvor aus Rattenleber (17–19), menschlichen Zellen und
Geweben (20–28),
Kalbsthymus (29, 30), Schleimpilz (Dictyostelium discoideum) (31),
Hefe (32), Pflanzen (33, 34), Salzwasserkrebs (Artemia Salina) (35),
Prokaryoten (1,36–45)
und Viren (46, 47) isoliert und charakterisiert worden.
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Aus
Mensch und Ratte sind sowohl Mitochondrien- als auch Kern-UNG isoliert
worden (18, 25). In Menschen- (und Maus) Zellen sind diese beiden
durch dasselbe Gen (UNG) kodiert (48, 49). Durch zwei verschiedene
Transskriptionsstartstellen und alternatives Spleißen werden
zwei Formen erzeugt, welche sich nur in der N-terminalen Signalsequenz
unterscheiden, welches das Enzym auf den Kern (UNG2) beziehungsweise die
Mitochondrien (UNG1) zielrichtet (49). Vor kurzem sind mehrere Studien
durchgeführt
worden, um die N-terminale Signalsequenz und das Zielrichten von
UNG auf den Kern und die Mitochondrien (50–52) weiter zu studieren, wobei
sich zeigen ließ,
dass die Kern-UNG2 phosphoryliert ist (26). Die Kristallstrukturen
von UNG vom Menschen, Herpes-simplex-Virus und von E. Coli sind
gelöst
worden (53–55).
Die Reste der aktiven Stelle sind konserviert und die Wirkungsweise
in diesen Enzymen scheint dieselbe zu sein wie der Nukleotidflippingmechanismus
zum Entfernen von Urazil aus der DNA (56, 57).
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Enzyme
von Kälte
angepassten Organismen, wie dem atlantischen Kabeljau (Gadus morhua),
müssen
die Verringerung der chemischen Reaktionsgeschwindigkeiten bei niedrigen
Temperaturen kompensieren, um ausreichende metabolische Aktivitäten aufrechtzuerhalten.
Dieses kann durch höhere
Transkriptions/Translationsspiegel oder verbesserte katalytische
Wirksamkeit (kcat/KM)
getan werden. Höhere
katalytische Wirksamkeiten können
durch eine flexiblere Struktur als bei ihren mesophilen Gegenstücken erreicht
werden, welche eine gesteigerte Fähigkeit bereitstellt, Konformationsänderungen
während
der Katalyse durchzumachen. Die verringerte Stabilität gegenüber pH-Wert,
Temperatur und Denaturierungsmitteln wird als Folge der Konformationsflexibilität betrachtet
(58).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Reinigung und Charakterisierung
einer hitzelabilen Urazil-DNA-Glykosilase aus einem Kälte-angepassten
Organismus, und welche Verwendung als Enzym aufweist, das bei der
Verhinderung von Verschleppungen (Carry-over-Verhinderung) in DNA-kopierenden Reaktionen wirksam
ist (PCR, LCR usw.). Das isolierte Enzym gemäß der vorliegenden Erfindung
weist ähnliche
Eigenschaften auf wie die vorher beschriebenen UNGs hinsichtlich
Molekulargewicht, isoelektrischem Punkt, pH-Wert und NaCl-Optimum.
Es ist jedoch gezeigt worden, dass das Enzym gemäß der vorliegenden Erfindung
pH-labiler und hitzelabiler ist und eine höhere relative Aktivität bei niedrigen
Temperaturen aufweist als eine rekombinante mesophile menschliche
UNG, was es zu einem besseren Kandidaten bei Tests auf Carry-over-Verhinderung
macht, wie vorstehend angezeigt.
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UNG
(oder UDG) von Escherichia Coli ist zur Verwendung in der Carry-over-Verhinderung
im Handel erhältlich,
wenn DNA-Material amplifiziert wird.
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Verschiedene
Verfahren können
verwendet werden, um spezifische DNA-Sequenzen auf Grundlage einer
DNA-Matrize zu amplifizieren. Gewöhnliche Verfahren sind das
System der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) (US-Patente Nr. 4.683.195;
4.683.202; und 4.965.188), das Ligase-Amplifikationssystem (PCT-Offenlegungsschrift
Nr. 89/09835), das sich selbsterhaltende Sequenzreplikationssystem
(EP-Nr. 329.822 und PCT-Offenlegungsschrift Nr. 90/06995), das transkriptionsbasierte
Amplifikationssystem (PCT-Offenlegungsschrift Nr. 89/01050 und EP-Nr.
310.229) und das Qâ-RNA-Replikasesystem
(US-Patent Nr. 4.957.858). Diese Verfahren sind dadurch sehr empfindlich,
dass sie nachweisbare DNA-Mengen
aus sehr wenigen Kopien einer Ziel-DNA-Sequenz erzeugen können. Demgemäß sind die
Verfahren sehr empfindlich gegenüber
Kontamination durch DNA aus der Umgebung. Die Hauptquelle von Kontamination
sind Produkte aus vorher durchgeführten Up-scaling-Reaktionen,
z.B. PCR-Reaktionen (59).
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Um
dieses Problem zu überwinden,
ist ein Verfahren entwickelt worden, das zwischen Ziel DNA und kontaminierender
DNA aus vorherigen Reaktionen, z.B. PCR Produkt DNA, unterscheidet
(60). Im Wesentlichen werden alle Amplifikationsreaktionen unter
Verwendung von dUTP durchgeführt,
um dTTP zu ersetzen, wobei folglich Urazil an Stelle von Thymidin
in die DNA eingebaut wird. Alle nachfolgenden Redaktionsgemische
werden dann mit UDG (oder UNG) behandelt. Folgende Wärmebehandlung
baut die kontaminierende DNA durch Hydrolyse der Phosphodiesterbindung
an abasischen Stellen ab. Folglich soll die Wärmebehandlung das UDG-Enzym
inaktivieren.
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Jedoch
wird das UDG- (oder UNG-) Enzym von E. Coli nicht vollständig durch
Wärmebehandlung
inaktiviert, und die Inaktivierung ist nicht vollständig irreversibel
(60). Dieses beeinflusst die Integrität des Produkts der Up-scaling-Reaktion,
z.B. PCR-Reaktion, weil die Produkte durch UDG-Enzymrestaktivität abgebaut werden.
Um dieses zu vermeiden, ist die nachfolgende Zugabe eines Enzyminhibitors
für UDG
verwendet worden (US-Patent Nr. 5.536.649).
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Es
wäre jedoch
zu bevorzugen, die Verwendung des nachfolgenden Inhibitors zu vermeiden,
weil dies einen zusätzlichen
Schritt im Reaktionsverfahren darstellt, Restkontamination durch
den Inhibitor in nachfolgenden Reaktionen vorliegen kann und der
Erwerb des Inhibitors Extrakosten darstellt, wenn eine PCR Redaktion
durchgeführt
wird, wie vorstehend offenbart.
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Folglich
wäre es
bevorzugt, ein UNG-(oder UDG-) Enzym zu verwenden, welches durch
die Wärmebehandlung
im Anschluss an die PCR Reaktion mit Sicherheit zerstört inaktiviert
wird, wobei folglich die Zugabe von spezifischen chemischen Inhibitoren
für das
UDG Enzym vermieden wird.
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Genauere Beschreibung
der Figuren
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1 zeigt
die pI-Bestimmung des UNG des atlantischen Kabeljaus (cUNG). Im
Anschluss an die isoelektrische Fokussierung unter Verwendung von
Phast Gel IEF 3–9
wurde das Gel in Stücke
von 2 mm geschnitten. Jedes Stück
wurde in ein Eppendorf-Röhrchen überführt und über Nacht
bei 4°C
inkubiert. Die Aktivität
wurde dann, wie in Material und Methoden beschrieben, gemessen.
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2 zeigt
Produkthemmung von cUNG mit freiem Urazil. Verschiedene Urazil-Konzentrationen wurden
zum Assaygemisch zugegeben und der Assay, wie i Material und Methoden
beschrieben, durchgeführt.
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3 zeigt
Hemmung von cUNG mit einem Urazil-DNA-Glykosilaseinhibitor (Ugi)
aus dem Bacillus subtilis-Bakteriophagen. 6,65·10–4 U
von cUNG wurden mit 1,25·103 U bis 2,00·102 U
von Ugi unter Verwendung von Standardassaybedingungen inkubiert,
wie in Material und Methoden beschrieben. Eine Unit von Ugi hemmt
eine Unit der UNG-Aktivität,
wobei die UNG-Aktivität
als Freisetzung von 60 pmol Urazil pro min bei 37°C definiert
ist.
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4 zeigt
den pH-Wert und das NaCl-Optimum von cUNG. Die Aktivität von cUNG
wurde mit unterschiedlichen Natriumchlorid-Konzentrationen in verschiedenen
pH-Reihen gemessen, wie in Material und Methoden beschrieben. Die
UNG-Aktivität
in Prozent wird ins Verhältnis
zu dem höchsten
gemessenen Wert, pH-Wert 7,5 mit 50 mM NaCl, gesetzt.
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5 zeigt
das Temperaturoptimum von cUNG. Wegen verlängerter Inkubation der Enzymprobe
auf Eis während
des Experimentes wird die Aktivität hinsichtlich der Stabilität des Enzyms
korrigiert, wie in Material und Methoden beschrieben.
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6 zeigt
das Temperaturprofil von cUNG (Ä)
und rhUNG (?). Die Enzymaktivität
wurde, wie in Material und Methoden beschrieben, gemessen. Die UNG-Aktivität in Prozent
wird ins Verhältnis
zu dem höchsten Wert
für cUNG
(45°C) beziehungsweise
rhUNG (50°C)
gesetzt. Wegen verlängerter
Inkubation der Enzymprobe auf Eis während des Experimentes wird
die Aktivität
hinsichtlich der Stabilität
der Enzyme korrigiert, wie in Material und Methoden beschrieben.
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7 zeigt
die pH-Stabilität
der UNG des atlantischen Kabeljaus (cUNG) und der rekombinanten menschlichen
UNG (rhUNG). In verschiedenen pH-Puffern wurden 1 U cUNG (Ä) oder rhUNG
(?) 10 Minuten lang bei 37°C
inkubiert. Dann wurden 5 μl-Aliquots
in das Assaygemisch überführt, und
die Restaktivität
wurde unter Verwendung von Standardassaybedingungen gemessen, wie
in Materialien und Methoden beschrieben. Eine Aktivität von 100%
wurde direkt von einer Probe gemessen, die bei pH 8,0 ohne irgendeinen
Inkubationschritt verdünnt
wurde.
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8 zeigt
die Temperaturstabilität
der UNG des atlantischen Kabeljaus (cUNG) (Ä) und der rekombinanten menschlichen
UNG (rhUNG) (?).
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Das
Enzym (1 U) wurde bei 50°C,
37°C, 25°C und 4°C inkubiert,
und 5 μl-Aliquots
wurden nach verschiedenen Zeitabständen in das Assaygemisch überführt, und
Standardassays wurden durchgeführt,
wie in Material und Methoden beschrieben. Halbwertszeiten wurden bei
0,5 min (50°C),
20 min (37°C),
60 min (25°C) und
2 h (4°C)
für cUNG
und bei 8 min (50°C)
30 min (37°C),
150 min (25°C)
und 2,6 h (4°C)
für rhUNG
bestimmt.
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9 zeigt
ein Agarosegel, das PCR-Produkte vom Test auf Carry-over-Verhinderung
unter Verwendung von rekombinanter Kabeljau-UNG (rcUNG) zeigt. Spurbeschreibungen:
die Spuren 1 und 8: DNA-Kontrolle; Spur 2: T-enthaltende Matrize,
kein UNG; Spur 3: T-enthaltende
Matrize, 1,7 × 10–3 U
rcUNG; Spur 4: U-enthaltende Matrize, 4 × 10–4 U
rcUNG; Spur 5: U-enthaltende Matrize, 1,7 × 10–3 U
rcUNG; Spur 6: U-enthaltende Matrize, 4 × 10–4 U
E. Coli-UNG; Spur 7: U-enthaltende Matrize, kein UNG.
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Aufgaben der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues UNG-(oder
UDG-) Enzym bereitzustellen, welches bei Verfahren zur Carry-over-Verhinderung
für DNA
Amplifikationsreaktionen, z.B. PCR, vorstehend angezeigt, funktionell
ist, und welches durch die Wärmebehandlung,
die normalerweise bei PCR Reaktionszyklen durchgeführt wird,
vollständig
und irreversibel inaktiviert wird.
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Außerdem ist
es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine DNA Sequenz, die
solch ein Enzym oder einen aktiven Teil davon kodiert, einen Vektor
oder Vektorsystem (z.B. ein Virus, ein Plasmid, ein Cosmid usw.),
das solch eine DNA Sequenz trägt,
und einen Mikroorganismus bereitzustellen, der solch einen Vektor einschließt.
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Es
ist auch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur wirksamen Herstellung des Enzyms oder eines aktiven Teils davon
unter Verwendung von gentechnischen Verfahren bereitzustellen.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Enzyme
von Kälte
angepassten Organismen, die in kalten Lebensräumen leben, wie dem atlantischen Kabeljau
(Gadus morhua), müssen
die Verringerung der chemischen Reaktionsgeschwindigkeiten bei niedrigen
Temperaturen kompensieren, um ausreichende metabolische Aktivitäten aufrechtzuerhalten.
Dieses kann durch höhere
Transkriptions/Translationsspiegel oder verbesserte katalytische
Wirksamkeit (kcat/KM)
getan werden. Diese höhere
Wirksamkeit wird durch eine flexiblere Struktur als bei ihren mesophilen
Gegenstücken erreicht,
welche eine gesteigerte Fähigkeit
bereitstellt, Konformationsänderungen
während
der Katalyse durchzumachen. Die verringerte Stabilität gegenüber pH-Wert,
Temperatur und Denaturierungsmitteln wird als Folge der Konformationsflexibilität betrachtet
(58).
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Angesichts
der Nachteile mit Kontaminationen von UDG gemäß dem Stand der Technik in
den Verfahren zur Verhinderung von Verschleppungen, wenn DNA-Sequenzen
amplifiziert werden (PCR, LCR), wäre es sehr günstig, ein
UDG- (oder UNG-) Enzym bereitzustellen, welches durch einfache Wärmebehandlung
zu 100% abgebaut wird. Es ist nun festgestellt worden, dass ein
UNG- (oder UDG-) Enzym, das aus Kabeljau isoliert wurde, diese wertvolle
Eigenschaft aufweist. Das isolierte Kabeljau-UNG-Enzym gemäß der vorliegenden
Erfindung weist ein ähnliches
Molekulargewicht, isoelektrischen Punkt, pH- und NaCl-Optimum wie
vorher beschriebene UNGs auf, aber die vorliegende Kabeljau-UNG
ist pH-labiler und hitzelabiler und weist eine höhere relative Aktivität bei niedrigen
Temperaturen auf als eine rekombinante mesophile menschliche UNG.
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Das
Enzym gemäß der vorliegenden
Erfindung weist Urazil-DNA-Glykosilase-Aktivität auf und wird vollständig inaktiviert,
wenn es über
etwa 60°C
erwärmt
wird. Es muss selbstverständlich
sein, dass diese Temperaturschwelle innerhalb eines Bereichs einiger
Grad variieren kann. Das Enzym gemäß der Erfindung weist eine
Aminosäuresequenz,
wie in den SEQ ID NR. 1 oder 2 gezeigt, oder einen biologisch funktionellen
Teil davon auf.
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Das
Enzym gemäß der vorliegenden
Erfindung stammt vorzugsweise aus einem Organismus, der an eine
kalte Umgebung angepasst ist, stärker
bevorzugt ist der Organismus eukaryotisch, und am meisten bevorzugt
ist der Organismus atlantischer Kabeljau.
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Eine
DNA-Sequenz, die das neue Enzym kodiert, weiste eine Nukleotidsequenz
auf, wie in den SEQ ID NR. 1 oder 2 angegeben. Die DNA-Sequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung schließt
vorzugsweise einen Promotor ein und ist in einem Expressionsvektor,
wie einem Plasmid, Cosmid oder Virus, enthalten.
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Weitere
Ausführungsformen
der Erfindung sind ein Mikroorganismus, der die DNA-Sequenz der
Erfindung umfasst, wie in den Ansprüchen dargelegt, und die Verwendung
des Enzyms bei der Überwachung und/oder
Kontrolle eines Reaktionssystems, das DNA-Sequenzen multipliziert,
wie PCR oder LCR. Insbesondere wird das Enzym der Erfindung in einem
Verfahren zur Verhinderung von Verschleppungen verwendet.
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Nachstehend
ist ein Isolierungsverfahren für
das relevante Kabeljau-UNG-Protein gemäß der Erfindung offenbart,
ebenso ist die Isolierung von DNA, die dieses Protein kodiert, auch
seine Verwendung in Mikroorganismen zur rekombinanten Herstellung
des relevanten UNG-Enzyms
gemäß der Erfindung
offenbart.
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Beispiel 1
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Extraktion, Reinigung
und Charakterisierung von Kabeljau-UNG (cUNG)
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Reinigung von cUNG
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Die
Herstellung des Rohextraktes und alle Reinigungschritte wurden bei
4°C durchgeführt. Die
folgenden Materialien wurden verwendet; Q-Sepharose FF, S-Sepharose
FF, Heparinsepharose HP (Hi-trap 5 ml), Poly-U-Sepharose 4B, Superdex
75 HR10/30, Phast system und Phast IEF Gele (3–9) und LMW-Gelfiltrations-Kalibrierungskit
wurden von Amersham Pharmacia Biotech (Uppsala, Schweden) erhalten.
Desoxy[5-3H]uridin-5'-triphosphat
(19,3 Ci/mmol) wurde von Amersham (Vereinigtes Königreich) erworben. Urazil-DNA-Glykosilase-Inhibitor
(Ugi) wurde von New England Biolabs (Beverly, MA) erworben, Enzyme
wurden von Promega (Madison, WI) erworben. Protease-Inhibitoren,
Kalbsthymus-DNA
(D-1501), Urazil, Desoxyuridin und Desoxyuridinmonophosphat wurden
von Sigma (St. Louis, MO) erworben. Alle anderen Reagenzien und
Puffer wurden von Sigma und Merck (Darmstadt, Deutschland) erworben.
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Herstellung des Rohextraktes
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Zu
600 ml-Extraktionspuffer (25 mM Tris/HCl, 100 mM NaCl, 1 mM EDTA,
1 mM DTT, 10% Glycerin, pH 8,0 (25°C) wurden 200 g frische Kabeljauleber
zugegeben und in einem Atomix Homogenisierer (MSE, England) homogenisiert.
Vor der Homogenisierung wurde das folgende Protease-Inhibitor-Gemisch
zum Extraktionspuffer zugegeben: 1 mM PMSF, 1 μM Pepstatin, 1 μM Leupeptin,
10 μM TPCK
und 10 μM
TLCK (Endkonzentrationen). Das Homogenat wurde 15 min lang bei 28.000 × g zentrifugiert,
und der Überstand
wurde durch Glaswolle filtriert. Schließlich wurde Glycerin zu 30%
(v/v) zugegeben, und der Kabeljauleber-Rohextrakt wurde bei –70°C eingefroren.
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Q-Sepharose Fast Flow
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1
Liter Rohextrakt wurde mit 1 Liter Puffer A (25 mM Tris/HCl, 10
mM NaCl, 1 mM EDTA, 1% Glycerin, pH 8,0) verdünnt (Fraktion 1). Die Probe
wurde in zwei Teilen (je 1 Liter) auf eine Q-Sepharose FF-Säule (5,0/15)
aufgetragen, mit Puffer A equilibriert und dann mit 250 ml Puffer
A gewaschen, unter Verwendung einer Flussrate von 10 ml/min. Die
Proteine, die an der Säule
gebunden waren, wurden mit 200 ml Puffer A + 1,0 M NaCl eluiert,
und die Säule
wurde mit Puffer A reequilibriert, bevor der nächste Teil der Probe aufgetragen
wurde, wie vorstehend erwähnt.
Der UNG-enthaltende Durchfluss und die Waschfraktionen von den beiden
Durchläufen
wurden vereinigt (Fraktion 2, 2340 ml).
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S-Sepharose Fast Flow
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Fraktion
2 wurde auf eine S-Sepharose FF-Säule (1,6/10), equilibriert
mit Puffer A, Flussrate 10 ml/min, aufgetragen. Die Säule wurde
mit 300 ml Puffer A + 60 mM NaCl gewaschen und unter Verwendung von
200 ml eines linearen Gradienten von 0,06–0,4 M NaCl in Puffer A, Flussrate
5 ml/min eluiert. UNG-enthaltende Fraktionen wurden vereinigt (55
ml) und über
Nacht in Puffer A (Fraktion 3) dialysiert.
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Hochleistungsheparinsepharose
(Heparinsepharose High Performance)
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Fraktion
3 wurde auf eine Heparinsepharose HP Hi-Trap-Säule (1,6/2,5), equilibriert
mit Puffer A, aufgetragen. Die Säule
wurde mit 50 ml Puffer A + 60 mM NaCl gewaschen und wurde mit 50
ml eines linearen Gradienten von 0,06–0,4 M NaCl in Puffer A, Flussrate
1 ml/min, eluiert. UNG-enthaltende Fraktionen wurden vereinigt (Fraktion
4, 20 ml).
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Poly-U-Sepharose (4B)
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Fraktion
4 wurde dann 5mal mit Puffer A verdünnt, und auf eine Poly-U-Sepharose-Säule (1,6/10), equilibriert
mit Puffer A, aufgetragen. Die Säule
wurde mit 60 ml Puffer A + 60 mM NaCl gewaschen und wurde mit 200
ml eines linearen Gradienten von 0,06–0,4 M NaCl in Puffer A, Flussrate
1 ml/min, eluiert. UNG-enthaltende Fraktionen wurden vereinigt (Fraktion
5, 70 ml).
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Superdex 75
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Fraktion
5 wurde unter Verwendung von Ultrafree 15 und Ultrafree-MC-Ultrazentrifugationsfiltern
(Millipore), Ausschluss 5 K, auf 200 μl konzentriert und mit einer
Flussrate von 0,5 ml/min auf die Gelfiltrationsäule (HR 1,0/30), equilibriert
mit Puffer A, aufgetragen. Fraktionen (350 μl) wurden gesammelt und solche,
die UNG-Aktivität
enthalten, wurden vereinigt (Fraktion 6, 3 ml).
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Herstellung des Substrats
durch Nick-Translation
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3H-dUMP-DNA durch Nick-Translation und Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) erzeugt. Das nick-translatierte Substrat wurde in einem Gesamtvolumen
von 1 ml hergestellt und enthielt 50 mM Tris/HCl, pH 7,2, 10 mM
MgSO4, 1 mM DTT, 250 μg Kalbsthymus-DNA (vor der Verwendung
durch Phenol/Chloroform-Extraktion gereinigt und mit Ethanol gefällt), 0,1
mM dATP, dCTP, dGTP und dUTP, wobei 3 μM des dUTP [3H]-dUTP
(19,3 Ci/mmol) waren. Dann wurden 0,1 ng (5,35 × 104 U)
DNase I (Rinderpankreas, Promega) und 30 Sekunden später 25 U
E. Coli-DNA-Polymerase zugegeben, und das Nick-Translationsgemisch wurde 24 Stunden
lang bei 21°C
inkubiert. Die nick-translatierte DNA wurde durch Phenol/Chloroform-Extraktion
und Ethanolfällung gereinigt.
Die DNA wurde in 50 μl
TE-Puffer resuspendiert und mit einer NAP-5-Säule (AP Biotech), equilibriert mit
TE-Puffer (10 mM
Tris/HCl, 1 mM EDTA, pH 8,0) gereinigt, um nichteingebaute Nukleotide
zu entfernen. Die Spezifische Aktivität des Nick-Substrats betrug
1,8 × 105 dpm/μg
(425 cpm/pmol).
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Herstellung des Substrats
durch PCR
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Das
PCR-erzeugte Substrat wurde für
alle Charakterisierungsexperimente verwendet und bestand aus einem
761 bp-Fragment, das von kationischem Trypsinogen (sstrpIV) aus
atlantischem Lachs (Salmo salar) erzeugt wurde (61). Die PCR wurde
in einem Volumen von 50 μl
in einem Perkin Elmer Cetus-Thermocycler durchgeführt. Das
PCR-Gemisch enthielt 10 mM Tris/HCl, pH 8,3, 50 mM KCl, 6 mM MgCl2, 0,37 mM dATP, dCTP, dGTP und dUTP, wobei
10,4 μM
des dUTP [3H]-dUTP (17,0 Ci/mmol, Amersham)
waren, 700 pg Matrizen-DNA
(sstrpIV in einem pgem7zt-Vektor), 2,5 μM Stromaufwärts- und Stromabwärts-Primern
und 2 U Taq-Polymerase (Roche, Schweiz). Die PCR-Reaktion wurde
mit 30 Zyklen bei 94°C
1 min lang, 45°C
1 min lang und 72°C
1 min lang durchgeführt.
Dann wurden zusätzliche
2 U Taq-Polymerase zugegeben, und die PCR-Reaktion wurde mit 30
neuen Zyklen, wie beschrieben, fortgesetzt. Das PCR-Substrat wurde
mit QIAquick PCR-Reinigungskit
(Qiagen), wie vom Hersteller beschrieben, gereinigt, und in 50X
verdünntem
TE-Puffer, pH 8,0 eluiert. Die spezifische Aktivität des PCR-Substrats
betrug 5.9 × 105 dpm/μg
(451 cpm/pmol). Alle Charakterisierungsexperimente wurden unter
Verwendung des PCR-Substrats durchgeführt.
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Detektion der Urazil-DNA-Glykosilase-Aktivität (Standardassay)
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Die
Urazil-DNA-Glykosilase-Aktivität
wurde in einem Endvolumen von 20 μl
gemessen, das 70 mM Tris/HCl, 10 mM NaCl, 1 mM EDTA, 100 μg/ml BSA
und 230 ng Nick-Substrat oder 71 ng PCR-Substrat enthielt. Das Reaktionsgemisch
wurde 10 min lang bei 37°C
inkubiert und durch die Zugabe von 20 μl eiskalter Einzelstrang-Kalbsthymus-DNA
(1 mg/ml) und 500 μl
10% (w/v) TCA terminiert. Proben wurden 15 min lang auf Eis inkubiert
und bei 16.000 g 10 min lang zentrifugiert. Überstände mit säurelöslichem 3H-Urazil
wurden unter Verwendung eines Flüssigszintillationszähler analysiert.
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Eine
Unit Aktivität
ist definiert als die Menge Enzym, die erforderlich ist, um 1 nmol
säurelösliches
Urazil pro Minute bei 37°C
freizusetzen.
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Analyse der Assayprodukte
mit Dünnschicht-Chromatographie
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Die
Reaktionsprodukte nach den Assays wurden mit 20 nmol Urazil, Desoxyuridin
und Desoxyuridinmonophosphat gemischt. Die Dünnschicht-Chromatographie wurde
gemäß dem Verfahren
von Wang und Wang mit Polyamidschichtplatten (BDH) und Tetrachlormethan,
Essigsäure
und Aceton (4:1:4, Volumen) als Lösungsmittel (62) durchgeführt. Stellen,
die unter UV-Licht detektiert wurden, wurden aus der Platte geschnitten,
und die Radioaktivität
wurde in einem Flüssigszintillationszähler gemessen.
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Molekulargewichtsbestimmung
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Das
Molekulargewicht wurde durch Gel-Filtration bestimmt und wurde mit
einer Superdex 75-Säule (1,0/30)
equilibriert mit einem Puffer, der 25 mM Tris/HCl, 1,0 M NaCl, 1
mM EDTA, 1% Glycerin, pH 8,0 enthält, durchgeführt. Die
Flussrate betrug 0,5 ml/min, und die Aktivität wurde in den gesammelten
Fraktionen (250 μl) gemessen.
Rinderserumalbumin (BSA 67 kDa), Ovalbumin (43 kDa), Chymotrypsinogen
A (25 kDa) und Ribonuclease A (13,7 kDa) wurden als Standards verwendet.
Blue Dextran und Natriumchlorid wurden verwendet, um das Hohlraum-
(V0) beziehungsweise Eigenvolumen (Vi) zu bestimmen.
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Proteinbestimmung
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Proteinkonzentrationen
wurden mit Coomassie®-Proteinassayreagens G-250
(Pierce, New York, NY) mit dem Verfahren von Bradford (63) mit dem
Mikrotiterplattenprotokoll, wie vom Hersteller beschrieben, unter Verwendung
von Rinderserumalbumin (BSA) als Standard bestimmt.
-
Bestimmung des Isoelektrischen
Punktes
-
Die
Bestimmung des Isoelektrischen Punktes wurde mit dem Phast-System,
dem isoelektrischen Fokussiergel 3–9 und silbergefärbt gemäß den Verfahren,
die vom Hersteller beschrieben wurden, durchgeführt. Die verwendeten Standards
waren Phycocyanin (4,45, 4,65, 4,75), â-Laktoglobulin B (5,10), Rindercarboanhydrase
(6,00), menschliche Carboanhydrase (6,50), Pferdemyoglobin (7,00),
menschliches Hämoglobin
A (7,10), menschliches Hämoglobin
C (7,50), Linsenlektin (7,8, 8,0. 8,2), Cytochrom c (9,6), (pI-Bereich der IEF-Standards
4,45–9,6,
BIO-RAD). Nach der Fokussierung wurde das Gel in 2 mm große Stücke geschnitten und
jedes in 250 μl
Extraktionspuffer (50 mM Tris/HCl, 0,2 M NaCl, 1 mM DTT, 1 mM EDTA,
1% Glycerin (v/v), pH 8,0) über
Nacht inkubiert. Aliquots von 5 μl
wurden in die Assaygemische überführt und
die Aktivität
unter Verwendung von Standardassaybedingungen gemessenen.
-
Bestimmung des pH/NaCl-Optimums
-
Assays
wurden in einem Volumen von 20 μl,
wie im Standardassay beschrieben, unter Verwendung des PCR-erzeugten
Substrats und einer NaCl-Konzentration von 0–200 mM mit 25 mM Abständen, und
einem pH, der im Bereich von 9,5–6,5 mit Abständen von
0,5 pH-Einheiten
liegt, durchgeführt.
Alle Puffer wurden mit 100 μg/ml
BSA und 1 mM EDTA ergänzt.
Die verwendeten Puffer waren Diethanolamin/HCl (9,5–8,5), Tris/HCl (8,5–7,5) und
MOPS/NaOH (7,5–6,5).
Alle Puffer wurden bei 37° pH-eingestellt
und im Assay in einer Konzentration von 25 mM verwendet.
-
Bestimmung des Temperaturoptimums
-
Die
Assays wurden in einem Volumen von 20 μl, wie im Standardassay beschrieben,
unter Verwendung des PCR-erzeugten Substrats durchgeführt. Die
Assaygemische waren, wie in den Standardassaybedingungen beschrieben,
und wurden für
alle Temperaturen auf pH 8,0 eingestellt. Der verwendete Temperaturbereich
betrug 5°C
bis 60°C.
Die Aktivität
wurde auf eine sequentielle Art und Weise mit 15 min-Abständen zwischen
jeder Temperatur gemessen. Die verwendeten Enzyme wurden in Standardverdünnungspuffer
(5 mM Tris/HCl, 10 mM NaCl, 1% Glycerin (v/v), pH 8,0) verdünnt und
auf Eis gestellt. Wegen der Instabilität der Enzymprobe auf Eis über einen
längeren
Zeitraum, wurden die Ergebnisse hinsichtlich der Stabilität der Enzyme, die
in Verdünnungspuffer
auf Eis inkubiert wurden, mit der Formel N(t) =
cpm/e–0693(t/ë) korrigiert,
wobei die Halbwertzeit (ë)
von cUNG und rhUNG 2,0 Stunden beziehungsweise 2,6 Stunden beträgt.
-
Effekt von pH-Wert und
Temperatur auf die Stabilität
-
pH:
UNG (0,01 U) wurde (in einem Gesamtvolumen von 75 μl) 10 min
lang bei 37°C
in Puffern, die 10 mM Puffer, 10 mM NaCl, 1 mM EDTA, 1% Glycerin
enthalten, mit einem pH, der im Bereich von 9,5–6,5 mit Abständen von
0,5 pH-Einheiten liegt, unter Verwendung von Diethanolamin/HCl (9,5–8,5), Tris/HCl
(8,5–7,5), MOPS/NaOH
(7,5–6,5)
und MES/NaOH (6,5–5,5)
als Pufferkomponenten vorinkubiert. Aliquots von 5 μl wurden
in die Assaygemische überführt, und
die Restaktivität
wurde unter Verwendung von Standardassaybedingungen gemessen.
-
Temperatur:
UNG (0,01 U) wurde (in einem Gesamtvolumen von 75 μl) in 10
mM Tris/HCl, 50 mM NaCl, 1 mM EDTA, 1% Glycerin, pH 8,0 (eingestellt
bei jeder Temperatur) vorinkubiert. Nach verschiedenen Zeitabständen, wie
in den Figurlegenden angezeigt, wurden 5 μl-Aliquots in die Assaygemisch überführt, und die
Restaktivität
wurde unter Verwendung von Standardassaybedingungen gemessen.
-
Substratspezifität gegenüber ss/dsDNA
-
PCR-
und nick-translatiertes Substrat wurden 3 min lang bei 100°C inkubiert
und danach schnell auf Eis abgekühlt,
um ssDNA zu erzeugen. Im Anschluss an die Denaturierung wurden die
ssDNA-Substrate unter Standardassaybedingung mit 6,65·10–4 U
gereinigtem cUNG verwendet. Die Enzymaktivität wurde auch unter Verwendung
von dsDNA-Substraten sowohl für
Nick- als auch PCR-Substraten gemessen und als Referenzen verwendet.
-
Ugi-Inhibitor- und Urazil-Produkthemmung
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Die
Aktivitätsmessungen
unter Verwendung von PCR-Substrat wurden mit 6,65·10–4 U
gereinigtem cUNG durchgeführt.
Verschiedene Urazil-Konzentrationen (0, 1, 2 und 5 mM) oder Ugi-Inhibitor
(1,25·103 U bis 2,00·102 U)
wurden zu den Assaygemischen (auf Eis) zugegeben. Die Aktivität wurde
dann, wie unter Standardassaybedingungen beschrieben, gemessen.
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ERGEBNISSE
-
Reinigung von cUNG
-
Die
UNG von atlantischem Kabeljau wurde 17.000-fach mit einer Wiedergewinnung
von 2% gereinigt, wie in Tabelle 1 gezeigt. Trotz des hohen Reinigungsfaktors
wurde das Enzym nur teilweise gereinigt, wie durch SDS-PAGE bestimmt.
Auch die Ausbeute war wegen vieler Reinigungsschritte und der Konzentrierung der
verdünnten
Proteinprobe vor dem Gel-Filtrationsschritt
gering.
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Molekulargewicht und pI-Bestimmung
-
Das
Molekulargewicht wurde durch Gelfiltration aus drei getrennten Experimenten
zu 25 kDa ±2
bestimmt. Die Bestimmung des isoelektrischen Punkts wurde mit einem
IEF-Phast Gel mit IEF-Standards, die im Bereich von 4,42–9,6 lagen,
durchgeführt.
Im Anschluss an die IEF wurde die cUNG-Aktivität aus den Gelfragmenten eluiert
und die Aktivität
gemessen, wie in Material und Methoden beschrieben. Die cUNG-Aktivität eluierte
zusammen mit Cytochrom c, einem Standard mit einem isoelektrischen
Punkt von 9,6, wie in 1 gezeigt. Die Cytochrom c-
und cUNG-Aktivität
wurden gefunden, wo die Elektrode mit dem Gel in Kontakt kommt, deshalb
können
wir nur schließen,
dass der pI größer als
9,0 ist, welches der höchste
messbare Wert unter Verwendung dieses Systems ist.
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Substratspezifität
-
Die
cUNG-Aktivität
wurde unter Verwendung sowohl von ssDNA als auch dsDNA gemessen.
Eine 1,8- und 1,9-fach höhere
Aktivität
für ssDNA
als dsDNA wurde unter Verwendung von Nick- beziehungsweise PCR-Substraten
gefunden, wie in Tabelle 2 gezeigt. Assayprodukte wurden durch Dünnschicht-Chromatographie
analysiert, und der Hauptteil der Radioaktivität wurde als Urazil identifiziert.
Jedoch wurde etwas Radioaktivität
auch zusammen mit dem Desoxyuridinmarker lokalisiert, aber dieses
könnte
an der teilweisen Überlappung
der beiden Marker liegen. Außerdem
zeigte die gereinigte cUNG keine wesentliche Hydrolyse von 3H-Adenin-markierter DNA, weshalb Nukleasen
als verantwortlich für
das Hydrolysieren der DNA ausgeschlossen wurden.
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Studien zur Hemmung
-
Produkthemmung
durch freies Urazil wurde untersucht und ergab mehr als 50% Hemmung
mit 1 mM Urazil im Assaygemisch, wie in 2 gezeigt.
Beim Zugeben von 5 mM freiem Urazil zum Assaygemisch wurde eine
78%ige Hemmung der Aktivität
beobachtet. Die Wirkung von Ugi auf cUNG wurde durch Zugabe von Ugi
zum Assaygemisch gemessen. cUNG wurde klar von Ugi gehemmt, wie
in 3 gezeigt.
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pH-Wert und NaCl-Optimum
-
Das
pH- und Natriumchlorid-Optimum wurde durch Messen der Enzym-Aktivität bei verschiedenen pH-Werten
unter Verwendung einer NaCl-Konzentration von 0–200 mM untersucht, wie in 4 gezeigt.
Das Enzym zeigte ein breites pH-Optimum mit maximaler Aktivität zwischen
pH 7,0–9,0
und 25–50
mM NaCl. Eine Verschiebung des NaCl-Optimums wurde beobachtet, wenn
sich die optimale NaCl-Konzentration von niedrigen Konzentrationen
bei hohem pH zu höheren
Konzentrationen bei niedrigem pH ändert. Bei pH 9,5 wurde die
cUNG durch NaCl gehemmt.
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Temperaturoptimum
-
Das
Temperaturoptimum von cUNG wurde zu 41°C bestimmt (5).
Um die Aktivität
von cUNG mit der mesophilen rhUNG bei niedrigen Temperaturen zu
vergleichen, wurde die Enzymaktivität von 5–60°C gemessen und die Aktivität bei niedrigen
Temperaturen mit ihrer jeweiligen optimalen Temperatur verglichen (6).
Das Aktivitätsprofil
dieser beiden Enzyme zeigte bei 5–15°C wenig Unterschied. Jedoch
wurde bei Temperaturen von 20–40°C, eine höhere relative
Aktivität
mit cUNG als mit rhUNG beobachtet, wohingegen bei hohen Temperaturen
(50–60°C) das Entgegengesetzte
beobachtet wurde.
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Stabilität
-
Die
Stabilität
der beiden UNG-Enzyme wurde durch Vorinkubieren der Enzyme bei verschiedenen pH-Werten
verglichen. Es wurde gezeigt, dass die UNG von atlantischem Kabeljau
zwischen pH 7,0–8,5
am stabilsten war. Bei pH 5,5 und pH 10,0 wies sie weniger als 1%
Restaktivität
auf. rhUNG war zwischen pH 7,0–9,5
am stabilsten. Bei pH 5,5 verblieben 3% Restaktivität, aber
bei pH 10,0 verblieben mindestens 66% der Aktivität, wie in 7 gezeigt.
Die Temperaturstabilität
der beiden UNG-Enzyme wurde bei 4°C,
25°C, 37°C und 50°C verglichen.
Bei 50°C
wurde die Halbwertzeit zu 0,5 min und 8 min für cUNG beziehungsweise rhUNG
bestimmt. Bei allen untersuchten Temperaturen war rhUNG stabiler
als cUNG. Die bestimmten Halbwertzeiten waren 20 min (37°C), 60 min
(25°C) und
2 h (4°C)
für cUNG
und 30 min (37°C),
150 min (25°C)
und 2,6 h (4°C)
für rhUNG,
aber der größte Unterschied
bezüglich
der Halbwertzeit wurde bei der höchsten
Temperatur bestimmt, wie in 8 gezeigt.
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DISKUSSION
-
Reinigung und Molekulargewicht
-
Die
Urazil-DNA-Glykosilase aus der Leber des atlantischen Kabeljaus
(Gadus morhua) wurde unter Verwendung verschiedener Chromatographieverfahren
17.679-fach gereinigt. Noch immer war das Enzym nur teilweise gereinigt,
weil mehrere andere Banden auf dem SDS-PAGE-Gel gesehen wurden.
Es ist gezeigt worden, dass menschliche Kern- und mitochondriale
Urazil-DNA-Glykosilasen durch alternatives Spleißen erzeugt werden und ein
ORF von 313 beziehungsweise 304 Aminosäuren aufweisen (49). Das Molekulargewicht
von cUNG wurde zu 25 kDa bestimmt. Dieses ist ungefähr dasselbe
Molekulargewicht wie für
die UNG aus der menschlichen Plazenta (29 kDa) und die rhUNG (UNGÄ84) (27
kDa) bestimmt, welchen 77 beziehungsweise 84 der ersten N-terminalen
Aminosäuren
fehlen, wie vom mitochondrialen ORF (21, 64) vorausgesagt. Dieses legt
nahe, dass die N-terminale Signalsequenz im gereinigten cUNG verarbeitet
wird oder während
der Reinigung künstlich
geschnitten wird, oder dass die UNG des atlantischen Kabeljaus keine
N-terminale Signalsequenz hat. Während
der Reinigung sahen wir kein Zeichen für zwei verschiedene UNGs, wie
vorher während der
Reinigung von UNG aus der Ratte oder aus menschlichen Quellen (18,
23) beschrieben. Aber man sollte erwarten, dass der atlantische
Kabeljau als Wirbeltier sowohl eine Kern- als auch eine mitochondriale
Form von UNG besitzt, aber bis jetzt ist keine Anstrengung unternommen
worden, diese Angelegenheit in Übereinstimmung
zu bringen.
-
Die
Urazil-DNA-Glykosilase aus atlantischem Kabeljau war hinsichtlich
des hohen pI (19) und der zweifachen Präferenz für ssDNA gegenüber dsDNA
(19) anderen, vorher gereinigten und charakterisierten Urazil-DNA-Glykosilasen ähnlich.
-
Hemmung durch Ugi und
Urazil
-
UDG-Inhibitor
(Ugi) aus dem Bacillus subtilis-Bakteriophagen PBS2 hemmt UNG durch
Bildung eines stabilen Komplexes mit UNG bei physiologischen Bedingungen).
Ugi bindet an menschliche UNG durch Einschieben eines â-Strangs
in die konservierte DNA-Bindungsfurche
(67), und wirkt durch das Nachahmen von DNA (68). Dieses zeigt an,
dass die Struktur der Substratbindungsstelle von cUNG anderen UNGs ähnlich ist, die
durch den Ugi-Inhibitor gehemmt werden. Hemmung mit freiem Urazil
war in Übereinstimmung
mit den vorher berichteten Werten (19).
-
Optimale Bedingungen
-
Es
wurde gezeigt, dass cUNG ein breites pH-Optimum von 7,0–9,0 aufweist,
und die Aktivität
wurde durch die NaCl-Konzentration stark beeinflusst. Von der breiten
optimalen Aktivität
wird vorher für
mehrere andere charakterisierte UNGs (23, 31, 40, 47) berichtet.
Interessanterweise nimmt das NaCl-Optimum für cUNG zu, wenn der pH-Wert
abnimmt. Es ist vorher dargelegt worden, dass UNG in einer prozessiven
Art und Weise bei niedriger Ionenstärke arbeitet, welches einschließt, dass,
wenn die NaCl-Konzentration zunimmt, das Enzym zu einem distributiven
Mechanismus (14, 15) wechselt. Jedoch berichteten Purmal et al.
vom Entgegengesetzten, dass UNG bei niedriger Ionenstärke in einem
distributiven Mechanismus arbeitet. Der prozessive Mechanismus ist
ein allgemeines Merkmal unter mehreren DNA-wechselwirkenden Proteinen
(Polymerasen, Repressoren, Restriktions-/Modifikationsenzymen, DNA-Reparaturenzymen),
und die Wechselwirkungen sind allgemein von elektrostatischer Natur
(67–71).
Es ist gezeigt worden, dass auch in einer UV-Endonuclease aus Micrococcus luteus
der prozessive Mechanismus pH-abhängig ist (72). Deshalb legen
wir nahe, dass die Verschiebung des NaCl-Optimums bei Zunahme des
pH-Werts die prozessive-/distributive
Natur von cUNG reflektiert. Und es könnte sein, dass die Kontroverse
in den vorhergehenden Berichten auch wegen verschiedener Pufferkomponenten
und -pH-Wert, zusätzlich
zu den bereits besprochenen Unterschieden liegen.
-
Es
wurde festgestellt, dass das Temperaturoptimum (41°C) etwas
niedriger ist als das der mesophilen rhUNG (45°C) (64). Die relative Aktivität bei einer
Temperatur von 5–45°C war für cUNG höher als
für rhUNG. Bei
Temperaturen größer als
45°C zeigt
rhUNG eine höhere relative
Aktivität
als cUNG, vermutlich als Folge der geringen Temperaturstabilität von cUNG.
-
Temperatur- und pH-Stabilität
-
Es
ist festgestellt worden, dass Enzyme, die aus Kälte-angepassten Spezies charakterisiert
wurden, Temperatur und pH-labiler sind, vermutlich wegen ihrer flexiblen
Struktur, um die enzymatische Aktivität bei niedrigen Temperaturen
aufrechtzuerhalten (73). Es wurde festgestellt, dass cUNG sowohl
pH- als auch Temperatur-labiler ist als die rhUNG, welches bekannte
Merkmale für
andere Kälte-angepasste
Enzyme (73, 74) sind.
-
Eine
psychrophile UNG aus einem marinen Bakterium ist vor kurzen isoliert
worden und wurde mit E. Coli-UNG hinsichtlich der Temperaturstabilität verglichen
(45). Diese prokaryotische UNG wies eine Halbwertzeit von 2 min
bei 40°C
und 0,5 min bei 45°C
auf, verglichen mit 27 und 8 min für die E. Coli-UNG. cUNG wurde mit
der rhUNG hinsichtlich sowohl der Temperatur- als auch der pH-Stabilität verglichen.
Bei 50°C
wies rhUNG eine Halbwertzeit von 8 min auf, verglichen mit 0,5 min
für cUNG.
Bei niedrigerer Temperatur war der Unterschied bezüglich der
Halbwertzeit kleiner, obwohl rhUNG bei allen untersuchten Temperaturen
stabiler war als cUNG. Es wurde gezeigt, dass beide Enzyme bei niedrigem
pH-Wert labil sind, wohingegen bei hohem pH-Wert rhUNG stabiler
war als cUNG.
-
Schließlich wurde
gezeigt, dass die Urazil-DNA-Glykosilase aus atlantischem Kabeljau
hinsichtlich des Molekulargewichts, hohen pI, eines breiten pH-Optimums
und der zweifachen Präferenz
für ssDNA
gegenüber
dsDNA anderen, vorher gereinigten und charakterisierten Urazil-DNA-Glykosilasen ähnlich ist.
Jedoch wurde gezeigt, dass die cUNG Temperatur- und pH-labiler ist
und eine höhere
relative Aktivität
bei niedrigen Temperaturen als die mesophile rhUNG aufweist.
-
Beispiel 2
-
Isolierung des Urazil-DNA-Glykosilase-Gens
aus Gadus Morhua
-
Die
folgenden Materialien wurden verwendet; SuperScriptTM II
RNase H–-Reverse
Transkriptase (Gibco BRL), Packagene® Lambda-DNA
Verpackungssystem wurde von Promega (Madison, WI) erworben, Desoxy[5-3H]uridin-5'-triphosphat (17,0 Ci/mmol) wurde von
Amersham (England) erworben, der Expressionsvektor pTrc99A wurde
von Amersham Pharmacia Biotech (Uppsala, Schweden) erworben, Restriktionenzyme wurden
von New England Biolabs (Beverly, MA) erworben, SMARTTM-PCR-cDNA-Library
Construction Kit und MarathonTM cDNA-Amplifikationskit
wurden von Clontech (Palo Alto, CA) erworben.
-
Escherichia
Coli NR8052 [Ä(pro-lac),
thi-, ara, trpE9777, ung1] (75, 76) und gereinigte rekombinante menschliche
UNG (UNGÄ84)
(64) wurden von Dr. Hans E. Krokan, Institute for Cancer Research
and Molecular Biology, Norwegian University of Science and Technology,
bereitgestellt.
-
Isolierung von mRNA
-
mRNA
wurde aus 250 mg Kabeljauleber unter Verwendung von Oligotex direct
mRNA Midi Kit (Qiagen) isoliert, wobei die Anweisungen im Herstellerprotokoll
befolgt wurden.
-
Herstellung von DNA
-
cDNA
wurde aus 250 ng isolierter Poly-A+-RNA
unter Verwendung des SMARTTM PCR cDNA Library Construction
Kit (Clontech) gemäß dem vom
Hersteller empfohlenen Protokoll hergestellt. In Kürze, der
erste Strang cDNA wurde durch Kombinieren von 250 ng Poly-A+-RNA
mit 10 pmol SMART Oligonucleotide (5'-TACGGCTGCGAGAAGACGACAGAAGGG-3') und 10 pmol PCR-Primer
CDS/3' (Oligo(dT)30
N – 1
N (N = A, G, C oder T; N – 1
= A, G oder C)) in einem Endvolumen von 5 μl hergestellt und bei 72°C 2 min lang inkubiert
und dann 2 min lang direkt auf Eis gelegt, um die RNA zu denaturieren.
Dann wurden Enzym und Puffer zum Reaktionsgemisch zu einem Endvolumen
von 10 μl
zugegeben, das aus 50 mM Tris/HCl, pH 8,3, 6 mM MgCl2,
75 mM KCl, 2 mM DTT, jeweils 1 mM dATP, dCTP, dGTP und dTTP und
200 U SuperScriptTM II Reverse Transkriptase
(Gibco BRL) bestand, und dann bei 42°C 1 h lang inkubiert. Die Synthese
des zweiten Strangs wurde durch PCR in einem Endvolumen von 100 μl durchgeführt, das
2 μl aus
der Reaktion des ersten Strangs als Matrize, 40 mM Tricin/KOH pH
9,2 (25°C),
15 mM KOAc, 3,5 mM Mg(OAc)2, 3,75 μg/ml BSA,
jeweils 0,2 mM dATP, dCTP, dGTP und dTTP, 1 U Advantage cDNA Polymerase
Mix (Clontech), jeweils 0,2 μM 5'-PCR-Primer (5'-TACGGCTCCGAGAAGACGACAGAA-3') und CDS/3'-PCR-Primer enthielt.
-
Die
PCR-Amplifikation wurde in einem GeneAmp 9700-Thermocycler (Perkin
Elmer) bei 95°C
1 min lang, gefolgt von 16 Zyklen bei 95°C 15 sek lang und 68°C 5 min lang,
durchgeführt.
-
ds-cDNA-Reinigung:
Zu 50 μl
der amplifizierten ds-cDNA wurden 40 μg Proteinase K zugegeben und bei
45°C 1 h
lang inkubiert. Proteinase K wurde durch 8 min langes Inkubieren
des Gemisches bei 90°C
inaktiviert. Um die ds-cDNA mit glatten Enden zu versehen, wurden
15 U T4 DNA-Polymerase zugegeben und bei 16°C 30 min lang und bei 72°C 10 min
lang inkubiert. Schließlich
wurde die ds-cDNA mit Ethanol gefällt und in 10 μl H2O resuspendiert. Alle Röhrchen wurden auf Eis gehalten,
wenn nichts anderes angegeben ist.
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Erzeugung eines 300 bp-Fragments
des cUNG-Gens
-
Degenerierte
Oligonukleotidprimer wurden von zwei konservierten Regionen (GQDPYH
und VFLLWG) von bekannten UNG-Aminosäuresequenzen entworfen. Die
Codonverwendung für
atlantischen Kabeljau wurde auch berücksichtigt, als die Primer
entworfen wurden. Das UNG-Fragment wurde durch PCR mit Kabeljauleber-cDNA
als Matrize in einem Endvolumen von 50 μl erzeugt, das 10 mM Tris/HCl
pH 9,0 (25°C),
50 mM KCl, 0,1% Triton X-100, 10 ng cDNA, jeweils 0,2 mM dATP, dCTP,
dGTP und dTTP, jeweils 2,0 μM
Stromaufwärts-Primer
(5'-GGH-CAR-GAY-CCC-TAY-CA-3') und Stromabwärts-Primer (5'-DCC-CCA-SAG-SAG-RAA-VAC-3')1 und
2,5 U Taq-Polymerase (Promega) enthielt. Die PCR wurde bei 94°C 4 min lang,
30 Zyklen bei 94°C
1 min lang, 60°C
1 min lang und 72°C
1 min lang und einem abschließenden
Verlängerungsschritt
bei 72°C
5 min lang durchgeführt.
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Die
verwendeten Nukleotidsymbole sind wie folgt; A = Adenin; C = Cytosin;
G = Guanin; T = Thymin; D = A + G + T; R = A + G; S = C + G; V =
A + C + G; Y = C + T
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DNA-Sequenzierung
-
Die
DNA-Sequenzierung wurde mit dem Amersham Pharmacia Biotech Thermo
Sequenaee Cy5 Dye Terminator Kit, ALFexpressTM DNA-Sequenzer
und ALFwin-Sequenzanalysator Version 2.10 durchgeführt. Gele
wurden mit dem ReprogelTM Long Read and
Reproset UV-Polymerisierer
hergestellt. Alle Gegenstände wurden
von Amersham Pharmacia Biotech (Uppsala, Schweden) erworben.
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RACE-Verfahren
-
Ligierung
von Adaptern an die cDNA wurde durchgeführt, wie im Protokoll des Hersteller
beschrieben. In Kürze,
die RACE-Adapter wurden in einem Gesamtvolumen von 10 μl an die
cDNA ligiert, das 50 mM Tris-HCl (pH 7,8) enthält, 10 mM MgCl2,
10 mM DTT, 1 mM ATP, 0,75 μg
cDNA, 2 μM
Marathon cDNA-Adapter (Clontech), 400 U T4-DNA-Ligase enthielt.
Die Reaktion wurde bei 16°C
16 h lang und 5 min lang bei 70°C inkubiert,
um die Ligase zu inaktivieren. Vor RACE wurde die Adapter-ligierte
cDNA 50-fach in TE-Puffer verdünnt
und bei 100°C
2 min lang denaturiert und direkt auf Eis gestellt.
-
Die
Sequenz, die von dem 300 bp-Fragment des UNG-Gens abgeleitet wurde,
wurde verwendet, um zwei Primer sowohl für die 3'- als auch 5'-Rapid-Amplifikation von cDNA- Enden zu entwerfen
(RACE), wobei eine kleine Überlappungsregion
zwischen den beiden Fragmenten erzeugt wurden. Sowohl 3'- als auch 5'-RACE-Reaktionen
wurden in einem Volumen von 50 μl
mit 1 μl
verdünnter
cDNA mit RACE-Adaptern als Matrize, jeweils 0,2 μM internen 3'-(5'-TGTACCGACATTGATGGCTTCAAGCAT-3') oder 5'-(5'-CCCATCCGCTTAGATCTCCATGTCCAG-3')-RACE-Primern 0,2 μM AP1-Primer
(geliefert vom Hersteller) (5'-CCATCCTAATACGACTCACTATAGGGC-3'), 40 mM Tricin/KOH
pH 9,2 (25°C),
15 mM KOAc, 3,5 mM Mg(OAc)2, 3,75 μg/ml BSA,
jeweils 0,2 mM dATP, dCTP, dGTP und dTTP und 1 U Advantage cDNA
Polymerase Mix (Clontech) durchgeführt. Die Amplifikation wurde
in einem GeneAmp 9700-Thermocycler (Perkin Elmer), bei 94°C 30 sek lang,
gefolgt von 5 Zyklen bei 94°C
5 sek lang und 72°C
3 min lang, 5 Zyklen bei 94°C
5 sek lang und 70°C
3 min lang und 20 Zyklen bei 94°C
5 sek lang und 68°C
3 min lang durchgeführt.
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(Einzelne
Banden wurden aus einem Agarosegel gereinigt und als Matrize in
einer neuen PCR-Reaktion mit denselben Bedingungen wie vorstehend
verwendet, um mehr DNA zu erzeugen.)
-
Isolierung von zwei verschiedenen
UNG-Genen
-
Beide
erzeugten RACE-Fragmente wurden mit ihren jeweiligen internen RACE-Primern
sequenziert.
-
Das
Untersuchen der Sequenz des 5'-RACE-Fragments
zeigte eine schwierig zu lesende Doppelsequenz nahe den 5'-Enden des Fragments
an. Jedoch erschien am Ende des Fragments wegen einem langen UTR
in einer der UNG-Sequenzen nur eine Sequenz aber nicht die andere.
Ein neues Primer-Komplementär zu
diesem 5'-Ende wurde
entworfen (5'-ATGGAATTCGATTGAGATTGGCGCCTTTGG-3') und eine neue PCR-Reaktion
wurde mit diesem und dem internen 5'-RACE-Primer, mit dem 5'-RACE-Fragment als
Matrize durchgeführt.
Die PCR wurde in einem Endvolumen von 50 μl mit 40 mM Tricin/KOH pH 9,2
(25°C),
15 mM KOAc, 3,5 mM Mg(OAc)2, 3,75 μg/ml BSA,
jeweils 0,2 mM dATP, dCTP, dGTP und dTTP, 1 U Advantage cDNA Polymerase
Mix (Clontech), 10 ng cDNA als Matrize und jeweils 0,2 μM Stromaufwärts- und
Stromabwärts-Primern
durchgeführt.
Die Amplifikation wurde in einem GeneAmp 9700-Thermocycler (Perkin
Elmer) bei 94°C
1 min lang, gefolgt von 30 Zyklen bei 94°C 30 sek lang, 60°C 1 min lang
und 72°C
1 min lang, durchgeführt.
-
Das
Fragment wurde unter Verwendung des internen RACE-Primers sequenziert,
und die Sequenz wurde von der vorstehend beschriebenen Doppelsequenzregion
subtrahiert. Ein Primer-Komplementär zum 5p-Ende der zugrundeliegenden
Sequenz wurde entworfen (bestehend sowohl aus Nukleotiden von der SMART-Sequenz
als auch der restlichen UNG-Sequenz),
und eine PCR-Reaktion mit diesem und dem internen 5'-RACE-Primer wurde
durchgeführt.
Das neue Fragment wurde, wie vorstehend beschrieben, sequenziert.
Von den beiden verschiedenen UNG-Sequenzen in dem 5'-RACE-Fragment wurden
zwei Endprimer (UNG1 und UNG2) hergestellt, um die volle Länge UNG1
beziehungsweise UNG2 unter Verwendung von cDNA als Matrize und denselben
PCR-Bedingungen, wie vorstehend beschrieben, zu isolieren.
-
Konstruktion der Expressionsvektoren
-
Die
katalytische Domäne
des UNG-Gens wurde in den Expressionsvektor pTrc99A kloniert, der
einen starken trc-Promotor, stromaufwärts von einer Mehrfachklonierungsstelle,
enthielt. Mehrere verschiedene Konstrukte wurde durch PCR-Amplifikation
des Gens unter Verwendung von cDNA als Matrize mit Stromaufwärts- und
Stromabwärts-Primern,
die EcoRI- beziehungsweise Sall-Restriktionsstellen enthielten,
hergestellt. Die DNA-Fragmente wurden gereinigt, mit EcoRI und Sall
verdaut und in den pTrc99A-Expressionsvektor ligiert. In Kürze, die
PCR-Fragmente mit Restriktionsstellen wurden in einer PCR-Reaktion
(50 μl)
erzeugt, die 40 mM Tricin/KOH pH 9,2 (25°C), 15 mM KOAc, 3,5 mM Mg(OAc)2, 3,75 μg/ml
BSA, jeweils 0,2 mM dATP, dCTP, dGTP und dTTP, 1 U Advantage cDNA
Polymerase Mix (Clontech), 10 ng cDNA als Matrize und jeweils 0,2 μM Stromaufwärts- und
Stromabwärts-Primer enthielt.
Die Amplifikation wurde in einem GeneAmp 9700-Thermocycler (Perkin
Elmer) bei 94°C
1 min lang, gefolgt von 30 Zyklen bei 94°C 30 sek lang, 60°C 1 min lang
und 72°C
2 min lang und einem abschließenden
Verlängerungsschritt
von 72°C
5 min lang durchgeführt.
Einzelne Banden wurden vom Agarosegel gereinigt und als Matrize
in einer neuen PCR-Reaktion mit denselben Bedingungen, wie vorstehend
beschrieben, verwendet, um mehr DNA zu erzeugen. Die DNA wurde unter
Verwendung eines Quiaquick PCR-Reinigungskit
(Millipore), wie vom Hersteller beschrieben, gereinigt und in TE-Puffer,
pH 8,0, eluiert. Der Restriktionsenzymverdau wurde in einem Endvolumen
von 30 μl
durchgeführt,
das 1 μg
Insertions-DNA oder 0,25 μg
pTrc99A-Vektor, 6 mM Tris/HCl, pH 7,9, 6 mM MgCl2,
150 mM NaCl, 1 mM DTT (Puffer D, Promega) und 3U EcoRI und Sall
enthielt. Die Gemische wurden 3 h lang bei 37°C inkubiert, gefolgt von zweimaliger
Phenol/Chloroform-Extraktion,
Ethanolfällung,
und in 5 μl
H2O resuspendiert. Ligierungen wurden in
einem Gesamtvolumen von 10 μl
durchgeführt,
das 50 mM Tris-HCl (pH 7,8), 10 mM MgCl2,
10 mM DTT, 1 mM ATP, 100 U T4-DNA-Ligase, 250 ng Vektor-DNA und
1 μl Insertions-DNA
enthielt und bei 16°C
16 h lang inkubiert.
-
Kompetente
E. Coli JM105 (200 μl)
wurden mit Ligierungsgemischen transformiert und auf LB + -Platten,
die 100 μg/ml
Ampicillin enthielten, bei 37°C
wachsen gelassen. Die Plasmid-DNA
wurde aus den positiven Klonen erneut isoliert und in E. Coli NR8052
transformiert, die für
die Expression von rekombinanter UNG verwendet wurden.
-
Vier
verschiedenes Konstrukte wurden hergestellt, rcUNGÄ74 und rcUNGÄ74o und
rcUNGÄ81
und rcUNGÄ81o,
wobei 74 beziehungsweise 81 der N-terminalen Aminosäuren entfernt
wurden. Diese weisen dieselbe Länge
wie die menschliche Ä77
beziehungsweise Ä84
auf (64). Die Ä74o
und Ä81o-Konstrukte
weisen die Codons auf, die Arginin 87 und 88 kodieren, die für Expression
in E. Coli optimiert sind, durch Änderung davon von AGA zu CGT.
Alle Konstrukte wurden durch PCR, wie vorstehend beschrieben, unter
Verwendung der folgenden Primer und Matrize hergestellt: rcUNGÄ74: UDGL77
(5'-ACCATGGAATTCGCAAAAGCAACGCCTGCA-3') und UDGEND2 (5'-GAGCTCGTCGACTTAGAGTGCCTCTCCAGTTTATAGG-3') und 10 ng cDNA
als Matrize.
-
rcUNGÄ81: UDGL84
(5'-ACCATGGAATTCTTCGGAGAGACTTGGAGAAGA-3') und UDGEND2 und 10
ng cDNA als Matrize.
-
rcUNGÄ74o:
(5'-ATGGAATTCGCAAAAGCAACGCCTGCAGGTTTCGGAGAGACTTGGCGTCGTGAG-3') und UDGEND2 und
1 ng rcUNGÄ81o
als Matrize.
-
rcUNGÄ81o:
(5'-ATGGAATTCTTCGGAGAGACTTGGCGTCGTGAGCTGGCTGC-3') und UDGEND2 und
10 ng cDNA als Matrize.
-
Expression von Urazil-DNA-Glykosilase
im kleinen Maßstab
-
Die
Optimierung der Expression wurde in 1 l-Baffle-Erlenmeyerkolben
mit 100 ml LB + -Medium mit 100 μg/ml
Ampicillin, geimpft mit 5 ml Vorkultur, durchgeführt. Zellen wurden mit 1 mM
IPTG bei OD600 = 2.0 induziert, und bei verschiedenen Längen induziert.
Die Expression wurde unter Verwendung verschiedener Temperaturen
(20°C, 25°C, 30°C und 37°C) untersucht.
-
Die
vorstehenden Bedingungen wurden auch verwendet, um die Expression
bei verschiedenen IPTG-Konzentrationen (1 mM, 0,5 mM, 0,1 mM und
0,01 mM) zu induzieren.
-
Fermentationsbedingungen
-
Die
Fermentation wurde in einem 10 l-Chemap CF 3000-Fermenter (Schweiz)
durchgeführt.
Eine 200 ml Vorkultur von E. Coli NR8052 mit dem pTrc99A oÄ84-Konstrukt
wurde zu 7 l LB-Medium, ergänzt
mit 20 mM Glukose und 100 μg/ml
Ampicillin, geimpft. Die Zellen wurden zu einer OD600 von 2,0 wachsen
gelassen und 8 h lang mit 1 mM IPTG induziert. Zusätzliche
Glukose (3·50
ml 20% (w/v) Glukose) wurde während
der Fermentation ergänzt,
um Glukosemangel zu vermeiden. Die Zellen wurden geerntet und bei
10.000 × g
10 Minuten lang zentrifugiert. Die Zellpaste wurde bei –70°C eingefroren.
-
Reinigung der rekombinanten
Kabeljau-UNG
-
Rohextrakt
-
Von
der Fermentation wurden 4 l E. Coli NR8052-Zellen (68 g Nassgewicht)
in 400 ml Extraktionspuffer (25 mM Tris/HCl, 10 mM NaCl, 1 mM EDTA,
1% Glycerin, 1 mM DTT, 1 mM PMSF pH 8,0) resuspendiert. Die Zellen
wurden durch fünfmaliges
Unterziehen durch den Zerstäuber
unter Verwendung von 100 psi Stickstoff aufgebrochen. Der Extrakt
wurde bei 25.000 × g
10 min lang zentrifugiert und der Überstand entfernt. Das Pellet
wurde in 100 ml Puffer A resuspendiert, und erneut zentrifugiert,
wie vorstehend beschrieben. Die Überstände wurden
vereinigt und durch Glaswolle filtriert (460 ml).
-
Protaminsulfat
-
Zum
Rohextrakt (460 ml) wurden 60 ml 2% Protaminsulfat in Puffer A (25
mM Tris/HCl, 10 mM NaCl, 1 mM EDTA, 1% Glycerin, pH 8,0) zugegeben
und bei 4°C
5 min lang unter Rühren
inkubiert. Die Lösung
wurde bei 25.000 × g
10 min lang zentrifugiert, und der Überstand wurde entfernt, 510
ml (Fraktion 1).
-
Q/S-Sepharose
-
Die
Protaminsulfat-Fraktion wurde auf eine Q-Sepharose-Säule (5,0/10),
die mit einer S-Sepharose-Säule (2,6/10)
verbunden war, wobei beide mit Puffer A equilibriert wurden, unter
Verwendung einer Flussrate von 10 ml/min aufgetragen. Dann wurden
die Säulen
mit 750 ml Puffer A gewaschen, und die Q-Sepharose-Säule wurde
dann entfernt. Die S-Sepharose-Säule wurde
mit zusätzlichen
550 ml Puffer A + 60 mM NaCl gewaschen, und ein Gradienten von 60
bis 400 mM NaCl in Puffer A wurde, um die Säule zu eluieren, unter Verwendung
einer Flussrate von 5 ml/min aufgetragen. Fraktionen von 10 ml wurden
gesammelt, und die Fraktionen, die UNG-Aktivität enthielten, wurden vereinigt
(Fraktion 2, 115 ml).
-
Blaue Sepharose FF
-
Fraktion
2 wurde zweimal in Puffer A verdünnt
und direkt auf eine Blaue Sepharose-Säule (1,6/5,0) mit einer Flussrate
von 4 ml/min aufgetragen. Die Säule
wurde dann mit 30 ml Puffer A und 60 ml Puffer A + 110 mM NaCl gewaschen
und mit 60 ml Puffer A + 0,7 M NaCl eluiert. UNG-enthaltende Fraktionen
wurden vereinigt (Fraktion 3, 24 ml).
-
Superdex 75
-
Fraktion
3 wurde unter Verwendung einer Ultrafree 15-Einheit (Millipore)
auf 3 ml konzentriert und auf eine Superdex 75-Säule (2,6/60) aufgetragen, die
mit Puffer A + 0,15 M NaCl equilibriert wurde. Eine Flussrate von
2 ml/min wurde verwendet, und Fraktionen von 5 ml wurden gesammelt.
Die Fraktionen, die UNG-Aktivität enthielten,
wurden vereinigt (Fraktion 4, 30 ml).
-
Source 15Q
-
Die
Superdex 75-Fraktion wurde in einer Ultrafree 15-Einheit (Millipore)
diafiltriert, und ungefähr
2/3 der Superdex 75-Fraktion wurde auf die Source 15Q-Säule (2,6/3,0)
aufgetragen, die mit Puffer A bei Raumtemperatur equilibriert wurde.
Die Säule
wurde mit 60 ml Puffer A + 60 mM NaCl gewaschen, und dann wurde ein
Gradient von 60 bis 210 mM NaCl in Puffer A aufgetragen, um die
Säule zu
eluieren. Die Fraktionen wurden auf Eis gesammelt, und UNG-enthaltende
Fraktionen wurden vereinigt (UNG-Aktivität eluierte zwischen 105 bis
145 mM NaCl).
-
Ergebnisse
-
Die
Nukleotid- sowie Einbuchstabencode-Aminosäuresequenzen für cUNG1
beziehungsweise cUNG2 sind in den beiliegenden Sequenzauflistungen,
SEQ. ID. NR. 1 und 2 angegeben.
-
Expression
-
Die
Expression von rcUNG durch das pTrc99A-Ä81o-Konstrukt in der 7 Liter-Maßstab-Fermentation erbrachte
eine Gesamtmenge von 413.480 Units rcUNG, das im Rohextrakt enthalten
ist.
-
Reinigung der rekombinanten
Kabeljau-UNG
-
Die
Reinigung der rekombinanten cUNG (Ä81o) (rcUNG) wurde durchgeführt. Aus
einer 4 l-Fermentationscharge
wurden 4,8 mg rekombinanter UNG zu einer offensichtlichen Homogenität gereinigt,
und das Molekulargewicht wurde durch SDS-PAGE zu 28 kDa bestimmt.
Die spezifische Aktivität
des Enzyms wurde unter Verwendung des nick-erzeugten Substrats mit
Standardassaybedingungen zu 30.092 U/mg bestimmt. Es wurde festgestellt,
dass diese Herstellung keine nachweisbaren Mengen von DNA-Endodesoxyribonukleasen
oder -exodesoxyribonukleasen gemäß den Standardverfahren
enthielten.
-
Beispiel 3
-
Messung von Restaktivität/Reaktivierung
nach thermischer Inaktivierung
-
11,5
Units rcUNG (ungefähr
0,38 μg)
in 50 μl „Taq-Puffer" (10 mM Tris-HCl
(pH = 9,0 bei 25°C),
50 mM KCl, 0,1% Triton X-100) wurden 10 min lang bei 94°C inaktiviert
und in zwei gleiche Teile geteilt. Ein Teil wurde bei 4°C gehalten,
und der andere Teil wurde bei 25°C
gehalten, bevor die Restaktivität
bei 1 und 16 Stunden nach der Inaktivierung unter Verwendung von
15 μl eines
unverdünnten
inaktivierten Gemisches in einem Standardassay gemessen wurde. Vor
der Inaktivierung wurden 2 μl
herausgenommen und 1:2000 verdünnte, bevor
die Aktivität
(100%-Kontrolle) gemessen wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass das
inaktivierte Enzym keine Freisetzung von radioaktiv-markiertem Urazil
vom Substrat verursachte, das oberhalb der Detektionsgrenze lag
(Leerwert + 2 × Standardabweichung).
Bei diesen Bedingungen würde
die 100%-Kontrolle 7.000.000 Cpm Ausbeute betragen, während die
2 × Hintergrund-Standardabweichung
46 Cpm betrug. Folglich betrug die Restaktivität von rcUNG weniger als 0,0006%
der Anfangsaktivität
nach thermischer Inaktivierung bei diesen Bedingungen. Es gab keine
wesentliche Reaktivierung des Enzyms nach 16 Stunden, weder bei
4°C noch
bei 25°C.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass rcUNG nach der thermischen Inaktivierung
keine praktische Restaktivität aufweist
und dass es nicht reaktiviert. Das Enzym rcUNG unterscheidet sich
deshalb von vorher isolierter UNG aus dem marinen Bakterium, BMTU
(45), von der gezeigt wurde, dass sie einen kleinen Grad an Reaktivierung oder
Restaktivität
nach thermischer Inaktivierung aufweist.
-
Beispiel 4
-
Carry-over-Verhinderung
-
Es
wird getestet, ob cUNG wirksam ist, kontaminierende Urazil-enthaltende
DNA in einer Reaktion zur Carry-over-Verhinderung abzubauen.
-
Verfahren
-
Als
Kontaminierungsmittel wurden 0,5 ng Urazil-enthaltende Matrize-DNA
(761 bp-Fragment,
das aus kationischem Trypsinogen aus atlantischem Lachs (Salmo salar)
(61) erzeugt wurde, zum PCR-Gemisch in einem Endvolumen von 50 μl zugegeben,
das 10 mM Tris/HCl pH 9,0 (25°C),
50 mM KCl, 0,1% Triton X-100, 10 ng cDNA, jeweils 0,2 mM dATP, dCTP,
dGTP und dTTP, jeweils 2,0 μM
Stromaufwärts-
(OP5) und Stromabwärts-Primer
(NP2) und 1,0 U Taq-Polymerase (Promega) enthielt. UNG (4 × 10–3 oder
1,7 × 10–2 U)
wurde zum PCR-Gemisch zugegeben und bei Umgebungstemperatur (RT)
10 Minuten lang inkubiert.
-
Als
Negativkontrollen enthielt ein PCR-Reaktionsgemisch Matrize mit
Thymidin, das Urazil ersetzte, und in einem Gemisch ersetzte Wasser
die UNG. Ebenfalls wurden als Positivkontrolle 1,7 × 10–3 U
UNG von E. Coli anstelle von rcUNG verwendet.
-
Dann
wurde die PCR bei 94°C
4 min lang, 30 Zyklen bei 94°C
1 min lang, 60°C
1 min lang und 72°C 1
min lang durchgeführt.
Nach der PCR wurden die Produkte durch Agarosegel-Elektrophorese analysiert.
-
PCR-Primer-Sequenzen: OP5:
-
-
Ergebnis
-
Das
Ergebnis des Experimentes gemäß dem Beispiel
ist in
9 gezeigt. Die Urazil-enthaltenden Matrizen wurden durch UNG
in allen PCR-Reaktionen abgebaut, während die Reaktionen entweder
ohne UNG oder mit Thymin-enthaltenden Matrizen das erwartete PCR-Produkt
erbrachten. Die Ergebnisse in
9 sind als
Figur eines Agarosegels gezeigt. Die Ergebnisse zeigen, dass rcUNG
wirksam ist, die kontaminierende Urazil-enthaltende DNA in einer
PCR-Reaktion abzubauen. Tabelle
1: Reinigung von Urazil-DNA-Glykosilase aus der Leber des atlantischen
Kabeljaus (rcUNG).
- a) Enzym-Aktivität wurde,
wie unter Standardassay in Material und Methoden beschrieben, unter
Verwendung von Nick-Substrat, in Beispiel 2, gemessen.
- b) die Protein-Konzentration wurde, wie in Material und Methoden
beschrieben, bestimmt.
- c) die Protein-Konzentration war zu gering, um bestimmt zu werden.
Tabelle
2: Substrat-Spezifität
von ssDNA gegen dsDNA.
-
Die
vorliegenden Ergebnisse zeigen zum ersten Mal Isolierung und Verwendung
bei der Carry-over-Verhinderung in DNA-Kopierreaktionen einer UNG
aus einem Kälte-angepassten
eukaryotischen Organismus. Die vorher bekannten UNG-Enzyme, die
aus E. Coli (60) oder BMTU (45) isoliert wurden, zur Verwendung
in PCR-Reaktionen sind prokaryotischen Ursprungs.
-
Die
cUNG wird vollständig
inaktiviert, wenn über
60°C erwärmt wird,
und die Deaktivierung ist vollständig
irreversibel (weil es nach Wärmebehandlung
kein nachweisbares Restenzym gibt). Diese Qualität macht cUNG zu einem besseren
Kandidaten als Enzym zur Verwendung bei der Carry-over-Verhinderung
in DNA-Kopierreaktionen (PCR, LCR usw.) als Enzyme, die vorher auf
diesem Gebiet bekannt waren, wie E. Coli-UNG oder UNG von BMTU,
welche nach Wärmebehandlung
nicht vollständig
und irreversibel inaktiviert wurden. Wegen der vollständigen und
irreversiblen Deaktivierung von cUNG durch Wärmebehandlung, die normalerweise
in PCR-Reaktionszyklen durchgeführt
wird, gibt es kein nachweisbares Restenzym nach Wärmebehandlung.
Dann gibt es keinen unerwünschten
Abbau des DNA-Produktes in der Upscaling-Reaktion durch UDG-Enzymrestaktivität und selbstverständlich gibt
es keine Notwendigkeit, Enzym-Inhibitor zuzufügen, um den Abbau von DNA durch
derartige UDG-Enzymrestaktivität
zu vermeiden.
-
Es
ist gezeigt worden, dass die rekombinante cUNG (rcUNG) dieselben
Qualitäten/Funktionen
aufweist wie die aus der Kabeljauleber isolierte cUNG. Kabeljauleber
enthält
nur kleine Mengen cUNG. Wenn cUNG rekombinant erzeugt wird, können größere Mengen
cUNG hergestellt werden als die Menge von cUNG, die durch Extraktion
aus Kabeljauleber erzeugt wird.
-
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