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Gebiet der
Erfindung
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Herstellung
von mit Hydroxyphenol-funktionalisiertem Polysiloxan modifizierten
Phenol-Resol-Harzen und deren Verwendung in Verbundwerkstoffen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Das
an Lightbody ausgegebene US-Patent 5.864.000 betrifft Phenol/Polysiloxan-Hybridharze,
die aus (A) der Umsetzung einer Phenolverbindung mit (a) einem Siloxanpolymer
oder (b) einem Aldehyd und (B) der Umsetzung des Reaktionsprodukts
von (A)(a) mit einem Aldehyd oder von (A)(b) mit einem Siloxanpolymer, um
das Phenol/Polysiloxan-Hybridharz zu bilden, erhalten werden. Das
Siloxanpolymer ist als Verbindung definiert, deren Struktur -Si-O-Si-Gruppen
aufweist. Als geeignete Siloxanpolymere wurden Alkoxy- und/oder
Silanol-funktionelle Siloxanpolymere mit einem Molekulargewicht
von 1.000 bis 6.000 beschrieben.
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Das
an Hagiwara et al. ausgegebene US-Patent 5.319.005 betrifft Formteile
aus Epoxyharz, die zum Siegeln von elektronischen Komponenten, wie
z.B. Transistoren und integrierten Schaltungen, verwendet werden.
Die Zusammensetzung umfasst ein Epoxyharz mit zumindest zwei Epoxygruppen
pro Molekül,
wie z.B. Phenol-Formaldehyd-Harzkondensate. Zu der Epoxyharz enthaltenden
Phenolverbindung werden ein Vinylgruppen enthaltendes Organopolysiloxan
und ein ≡SiH-Gruppen
enthaltendes Organopolysiloxan sowie ein anorganischer Füllstoff
zugesetzt. Die zwei Typen von Organopolysiloxanen werden miteinander
umgesetzt, um die Härtung
des Epoxyharzes zu bewirken. Die Polysiloxane bilden ein Teilchenmaterial,
das im gesamten Harz dispergiert ist.
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Das
an Block ausgegebene US-Patent 4.853.434 lehrt ein modifiziertes
wärmehärtbares
Harz, das ein Reaktionsharz oder ein Reaktionsharzgemisch sowie
einen oder mehrere dreidimensional vernetzte Polyorganosiloxankautschuke
umfasst. Als geeignete Reaktionsharze kommen Epoxyharze und Kondensationsprodukte
von Aldehy den, einschließlich
Formaldehyd, mit Aminogruppen enthaltenden aliphatischen und aromatischen
Verbindungen, einschließlich
Harnstoff oder Melamin, sowie aromatischen Verbindungen, wie z.B. Phenol,
Resorcin, Xylol und dergleichen, in Frage. Die Zusammensetzungen
werden durch Dispergieren von Polyorganosiloxan-Kautschukteilchen
im wärmehärtbaren
Harz oder einem Gemisch aus wärmehärtbaren Harzen
in Gegenwart eines Vernetzungskatalysators bei Temperaturen von
18 bis 120 °C
hergestellt.
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Das
an Lohse et al. ausgegebene US-Patent 4.022.753 offenbart die Reaktionsprodukte
aus einem Polysiloxan und Polyphenolen wie etwa Resorcin, Bisphenol
A und dergleichen (Novolakharze). Das erhaltene Produkt wird als
Härter
oder Modifikator für
Epoxyharze verwendet.
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Das
an Nagai et al. ausgegebene US-Patent 5.530.063 beschreibt Organopolysiloxan-Zusammensetzungen,
die bei Raumtemperatur härtbar
sind und ein Organopolysiloxan, ein Polymer eines Monomers mit einer
ethylenisch ungesättigten
Doppelbindung und eine Epoxyverbindung umfassen. Geeignete Härter und Katalysatoren
liegen in der Formulation ebenfalls vor.
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Es
ist erwünscht,
die Härte
von Phenolharzen zu verbessern, ohne dabei die Feuerbeständigkeit
von Verbundwerkstoffen herabzusetzen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Phenol-Resolharze
werden mit Epoxy-funktionellen Polysiloxanen mittels eines der folgenden
Verfahren modifiziert: (1) Umsetzen von Phenol mit einem Epoxy-funktionellen
Polysiloxan als erster Schritt zur Herstellung des Phenol-Resols;
(2) Zusetzen des Epoxy-funktionellen Polysiloxans zum Phenol-Resol,
nachdem das Phenol-Resol hergestellt worden ist (d.h. ein Blendingverfahren);
oder (3) Umsetzen des Epoxy-funktionellen Polysiloxans mit Resorcin,
Bisphenol A, oder Bisphenol F und an schließendes Blending dieses Phenol-funktionalisierten
Silicons mit einem Resol oder Umsetzen desselben mit Formaldehyd
zur Bildung eines Resols.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Phenol-Resolharz-Zusammensetzungen
werden mit Epoxy-funktionellen Polysiloxanen modifiziert. Die Zusammensetzungen
können
mittels mehrerer Verfahren hergestellt werden, umfassend (1) die
Umsetzung von Phenol mit einem Epoxy-funktionellen Polysiloxan und
anschließendes
Umsetzen des Polysiloxan-gepfropften Phenols mit Formaldehyd zur
Bildung eines Phenol-Resolharzes; (2) das Blenden eines bereits
bestehenden Phenolharzes mit dem Epoxy-funktionellen Polysiloxan
und das Voranschreitenlassen der Pfropfreaktion gleichzeitig mit
dem Härten/Hartwerden
des Phenolharzes; und (3) das Umsetzen eines Epoxy-funktionellen
Polysiloxans mit einem Polyhydroxy-Phenolmonomer, wie etwa Resorcin
oder einem Bisphenol, und entweder das Kombinieren des umgesetzten
Materials mit einem bereits bestehenden Phenolharz zum Härten/Hartwerden
oder das weitere Behandeln des umgesetzten Materials mit Formaldehyd
oder mit Phenol und Formaldehyd, um ein Siliciummodifiziertes Phenolharz
herzustellen.
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Die
resultierenden Zusammensetzungen können zur Imprägnierung
einer Vielzahl von Substraten verwendet werden, wie beispielsweise,
jedoch nicht ausschließlich
für Papier,
Glasrovings oder Glasmatten, Kohlefasern, Aramidfasernn, Kevlar
und Nomex-Waben.
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Es
können
verschiedene Typen von Epoxy-funktionellen Polysiloxanen verwendet
werden. Das bevorzugte Epoxy-funktionelle Polysiloxan (Epoxysilicon)
ist durch nachstehende Formel rechts dargestellt. Die Formel links
stellt eine Kurzdefinition dar. Diese Formeln dienen jedoch nur
der Veranschaulichung. Das Epoxy-funktionelle Polysiloxan kann jedes
beliebige Epoxy-funktionelle Polysiloxan sein, das das gewünschte mit Epoxy-funktionellem
Polysiloxan modifizierte Phenolharz bereitstellt.
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Die
Bezeichnungen Epoxy-funktionelles Polysiloxan und Epoxy-funktionelles
Silicon können
austauschbar gebraucht werden. In der Definition des Epoxy-funktionellen
Polysiloxans ist x = 1 bis 100, y = 0 bis 10.000, und das Verhältnis von
x:y beträgt üblicherweise
1:0,5 bis 1:100, vorzugsweise 1:1 bis 1:10, noch bevorzugter 1:1
bis 1:5. Ein im Handel erhältliches
Epoxy-funktionelles Polysiloxan ist Silicon Y-12940 von OSI Witco.
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Wie
oben angeführt
kann jedes beliebige Epoxy-funktionelle Polysiloxan verwendet werden.
Das Polysiloxan kann Verzweigungsstellen aufweisen, und die Epoxy-funktionellen
Grundeinheiten brauchen nicht nebeneinander zu liegen. Somit kann
das Copolymer ein statistisches, alternierendes oder ein Block-Copolymer
sein. Andere Epoxy-funktionelle Polysiloxane umfassen, jedoch nicht
ausschließlich
das nachstehende Epoxy-funktionelle Polysiloxan, worin x = 0 bis
1.000, vorzugsweise 0 bis 100, insbesondere 5 bis 30, ist.
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Dieses
Polysiloxan ist im Handel als OSI Witco Silicon Y-14362 erhältlich.
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Das
mit Epoxy-funktionellem Polysiloxan modifizierte Phenolharz kann
mittels verschiedener unterschiedlicher Verfahren hergestellt werden,
die nachstehend als Verfahren Nr. 1, Nr. 2 und Nr. 3 bezeichnet
werden.
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Verfahren Nr. 1
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Zuerst
wird Phenol mit dem Epoxy-funktionellen Polysiloxan umgesetzt, um
den Epoxyring zu öffnen und
eine C-O-C-Etherbindung zwischen dem Phenol und dem Siliconmolekül zu bilden.
Anschließend
wird Formaldehyd zugesetzt, um mit überschüssigem Phenol und mit Epoxy-funktionellem
Polysiloxan modifiziertem Phenol ein Phenol-Resolharz zu bilden.
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Genauer
gesagt wird ein Epoxy-funktionelles Polysiloxan mit überschüssigem Phenol
und einem basischen Katalysator, wie z.B. Natriumhydroxid, vermischt
und zwischen 30 und 90 Minuten lang auf zwischen 120 und 180 °C, vorzugsweise
etwa 140 °C,
erhitzt. Danach wird das Reaktionsgemisch auf zwischen 45 und 75 °C, vorzugsweise
etwa 55 °C,
abgekühlt,
und Formaldehyd wird zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird sodann
auf zwischen 65 und 90 °C,
vorzugsweise etwa 75 °C,
erhitzt und bei dieser Temperatur gehalten, bis ein gewünschter
Wert an freiem Formaldehyd erreicht ist. Geeignete Werte an freiem
Formaldehyd umfassen im Allgemeinen zwischen 0,5 und 4 Gew.-%.
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Im
Allgemeinen beträgt
das Gewichtsverhältnis
zwischen Epoxy-funktionellem Polysiloxan und Phenol 100:0,1 bis
0,1:100, vorzugsweise 5:100 bis 15:100. Beide Bereiche werden jedoch
vom Epoxy-Äquivalenzgewicht
des Epoxy-funktionellen Polysiloxans beeinflusst.
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Das
Gewichtsverhältnis
zwischen Katalysator und Phenol beträgt im ersten Verfahrensschritt
0,01 bis 10 Gewichtsteile Katalysator pro 100 Gewichtsteile Phenol,
vorzugsweise 0,1 bis 2,5 Gewichtsteile Katalysator pro 100 Gewichtsteile
Phenol.
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Das
Molverhältnis
zwischen Formaldehyd und Phenol beträgt 0,8:1 bis 3:1, vorzugsweise
1,2:1 bis 1,9:1. Ein geeigneter Katalysator, wie etwa Natriumhydroxid,
kann während
der Zugabe des Formaldehyds zugesetzt werden, um die Reaktion zwischen
Phenol und Formaldehyd zu beschleunigen.
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Das
Reaktionsschema ist nachstehend dargestellt.
- 1.
Umsetzung von Phenol mit Epoxysilicon, um den Epoxyring zu öffnen und
eine C-O-C-Etherbindung zwischen dem Phenol und dem Silicon zu bilden
- 2. Zugabe von Formaldehyd zur Bildung eines Phenolharzes
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Verfahren Nr. 2
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Ein
Epoxy-funktionelles Polysiloxan wird in ein Phenol-Resol eingemischt.
Die Mischung kann verwendet werden, um Verbundwerkstoffe zu bilden,
und anschließend
mit einem geeigneten sauren Katalysator bei niedrigen Temperaturen
gehärtet
oder bei hohen Temperaturen ohne Einsatz eines Katalysators wärmegehärtet werden.
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Zuerst
wird ein Phenol-Resolharz durch Umsetzung von Phenol mit Formaldehyd, üblicherweise
in Gegenwart eines basischen Katalysators, wie z.B. Natriumhydroxid,
bei einer Temperatur von unter etwa 95 °C, vorzugsweise zwischen 45
und 85 °C,
hergestellt, woraufhin das Epoxy-funktionelle Polysiloxan in das Phenolharz
eingemischt wird.
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Das
resultierende Gemisch wird zur Bildung eines Verbundwerkstoffs zu
einem geeigneten Substrat zugesetzt und das Gemisch sodann mit einem
sauren Katalysator bei einer niedrigen Temperatur von 25 bis 100 °C gehärtet oder
bei hohen Temperaturen von 100 bis 175 °C ohne Einsatz eines Katalysators
wärmegehärtet. Während des
Härtens
wird das Epoxy-funktionelle Polysiloxan, wie nachstehend dargestellt,
mit dem Phenolharz umgesetzt.
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Im
Allgemeinen beträgt
das Molverhältnis
zwischen Formaldehyd und Phenol im Phenol-Resolharz 0,8 bis 3,0,
vorzugsweise 1,2 bis 1,9. Das Molverhältnis zwischen basischem Katalysator
und Phenol bei der Herstellung des Phenol-Resolharzes beträgt 0,001
bis 0,1, vorzugsweise 0,005 bis 0,05, mol des Katalysators pro mol
Phenol. Der Gewichtsbereich an zu 100 Gewichtsteilen des Phenol-Resols
zugesetztem Epoxy-funktionellem Polysiloxan beträgt 1 bis 100, vorzugsweise
3 bis 20.
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Das
Reaktionsschema ist nachstehend dargestellt:
- 1.
Umsetzung von Phenol mit Formaldehyd zur Bildung von Phenolharz
- 2. Einmischen eines Epoxy-funktionellen Polysiloxans in ein
Phenolharz und anschließendes
Härten
mit einem sauren Katalysator bei niedrigen Temperaturen oder ohne
Einsatz eines sauren Katalysators bei hohen Temperaturen
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Verfahren Nr. 3
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Zuerst
wird eine Polyhydroxyverbindung, wie etwa Resorcin, mit einem Epoxy-funktionellen
Polysiloxan bei einer Temperatur zwischen 180 und 250 °C 1 bis 7
Stunden lang umgesetzt. Sodann wird das Polyhydroxyphenol-funktionionalisierte
Polysiloxan in ein Phenol-Resol eingemischt. Alternativ dazu wird
zur Herstellung eines Siliconmodifzierten Phenol-Resols Polyhydrophenol-funktionalisiertes
Silicon mit Formaldehyd oder Phenol und Formaldehyd umgesetzt.
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Im
Allgemeinen beträgt
das Molverhältnis
zwischen dem Epoxy-funktionellen Polysiloxan und der Polyhydroxyverbindung
0 bis 10, vorzugsweise 2 bis 3, mol der Polyhydroxyverbindung pro
mol Epoxy im Silicon.
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Der
Gewichtsbereich an zu 100 Gewichtsteilen des Phenol-Resols zugesetztem
Silicon beträgt
1 bis 100, vorzugsweise 3 bis 20.
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Das
Molverhältnis
zwischen Formaldehyd und Polyhydroxyverbindung beträgt 0,5 bis
3,0, vorzugsweise 1,2 bis 1,9, mol Formaldehyd pro mol Resorcin.
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Der
Gewichtsbereich an zur Herstellung eines Silicon-modifizierten Phenol-Resols
zugesetztem Phenol und Formaldehyd beträgt 0 bis 100 Gewichtsteile
Phenol pro 1 Teil Silicon. Zudem wird Formaldehyd in einem Molverhältnis von
0,9 bis 3,0 mol Formaldehyd pro mol Phenol, vorzugsweise von 1,2
bis 1,9 mol Formaldehyd pro mol Phenol, zugesetzt.
- 1. Umsetzung von Resorcin mit einem Epoxy-funktionellen Polysiloxan
- 2. Einmischen eines zuvor hergestellten Resols und anschließendes Härten mit
einem sauren Katalysator
- 3. Alternativ dazu, das weitere Umsetzen des Resorcin-modifizierten,
Epoxyfunktionellen Polysiloxans mit Formaldehyd oder mit Formaldehyd
und Phenol
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Die
Verfahren Nr. 1, 2 und 3 umfassen sowohl die Vorreaktion oder das "Pfropfen" von Epoxy-funktionellen
Polysiloxanen mit Phenol, Alkylphenolen, Polyhydroxyphenolen, wie
z.B. Resorcin, Polyphenolverbindungen, wie z.B. Bisphenol A und
Bisphenol Fig., oder Phenol-Resolen, als auch das Einmischen der
Epoxy-funktionellen Polysiloxane in Phenol-Resole, sowohl im Reaktor,
in dem das Phenol-Resol hergestellt wird, als auch in den Behältern der
Hersteller vor Herstellung der Verbundwerkstoffe.
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Die
Bezeichnung Phenol wird generisch verwendet, um alle geeigneten
Phenol-Verbindungen einzuschließen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Gemisch aus den mittels
der Verfahren Nr. 1, 2 und 3 hergestellten Zusammensetzungen.
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Im
Allgemeinen weisen Phenolharze ein Molverhältnis F:P zwischen Formaldehyd
und Phenol von etwa 0,8 bis etwa 4,0, vorzugsweise von etwa 1,0
bis etwa 2,0, insbesondere von etwa 1,6, auf. Die Phenolharze werden
vorzugsweise unter Einsatz eines auf dem Gebiet der Erfindung bekannten
Katalysators hergestellt. Als geeignete Katalysatoren gelten Hydroxide,
wie z.B. Natriumhydroxid, oder Amine, wie z.B. Hexamin. Die Phenolharze
können
in situ oder bereits davor in einem gesonderten Reaktor zum Blending
mit dem Epoxy-funktionellen Polysiloxan hergestellt werden. Spezifische
Harze werden in den Beispielen beschrieben.
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Geeignete
Epoxy-funktionelle Polysiloxane umfassen OSI Witco Y-12940 und OSI
Witco Y-14362. Andere Epoxy-funktionelle Silicone umfassen, sind
jedoch nicht beschränkt
auf Dow Corning 2-8065, DC Toray Silicones BY 1-2940, Shin-Etsu
KF-105, Shin-Etsu
X-22-163A, Shin-Etsu X-22-163-B und Shin-Etsu X-22-163-C.
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Unabhängig davon,
welches Verfahren angewandt wird, kann das resultierende mit Epoxy-funktionellem
Polysiloxan modifizierte Phenolharz wärmegehärtet oder in Gegenwart einer
Säure gehärtet werden,
die entweder während
der Herstellung des Harzes als Neutralisierungsmittel oder vor Härtung des
Harzes extern zugesetzt wird.
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Mit
Epoxy-funktionellem Polysiloxan modifizierte Phenolharze können bei
einer Temperatur über
etwa 90 °C,
vorzugsweise bei 100 bis 175 °C,
wärmegehärtet werden.
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Der
saure Katalysator kann ein beliebiger, Fachleuten bekannter saurer
Katalysator sein, wie etwa Mineral- und organische Säuren und
deren Derivate, z.B. Ester und Amide oder die in der US-Patentanmeldung 08/681.681
beschriebenen sauren Katalysatoren. Spezifische saure Katalysatoren
umfassen p-Toluolsulfonsäure,
Ester von Phosphorsäure
sowie Salzsäure,
Schwefelsäure
und deren Derivate. Ein anderer geeigneter saurer Katalysator ist
in Tabelle 1 beschrieben.
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Der
saure Katalysator wird in einer zum Härten der mit Epoxy-funktionellem
Polysiloxan modifizierten Phenolharze wirksamen Menge zugesetzt,
wobei die Menge von der Stärke
des sauren Katalysators abhängt. Für den in
Tabelle 1 angeführten
Katalysator und vergleichbare saure Katalysatoren liegt der Anwendungsbereich
bei 1 bis 30 Gewichtsteilen Katalysator pro 100 Gewichtsteile Harz,
und der bevorzugte Bereich beträgt 5
bis 15 Gewichtsteile.
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Die
Phenolverbindung reagiert zur Bildung einer C-O-C-Bindung mit einer
Epoxyfunktionellen Gruppe des Silicons. Einige der Vorteile der
drei Verfahren umfassen:
- (1) die Bildung einer
stabilen chemischen Bindung zwischen dem Silicon und der Phenol-Komponente;
- (2) verbesserte Verträglichkeit
des Silicons mit dem Phenol-Netzwerk;
- (3) verbesserte Reaktivität
des Phenol-funktionalisierten Silicons mit dem Rest der Phenol-Matrix;
und
- (4) verbesserte Leistung bei heiß-feuchten Bedingungen.
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Eine
weitere Ausführungsform
betrifft nicht katalysierte oder sauer katalysierte Zusammensetzungen auf
einem Substrat wie Papier, Glas, Glasgewebe, Kohlefasern und Aramidsubstraten,
wie z.B. Kevlar oder Nomex, um ein Verbundmaterial, wie etwa ein
Laminat, einen Schlauch, ein Rohr, eine Wabe, oder verschiedene
Formteile, mittels Verfahren, wie z.B. Faserwickelverfahren, Imprägnieren
(Prepreg-Verfahren), Pultrusionsvertahren, Tauchverfahren, Aufspritzen,
Handlaminierung, Harzmattenverbindungs- (SMC-), SCRIMP- oder anderen
Verfahren, herzustellen, die Fachleuten der Verbundwerkstoffindustrie
bekannt sind. Vierschichtige Glasgewebelaminate wurden beispielsweise
unter Verwendung des mit Epoxy-funktionellem Polysiloxan modifizierten
Resols aus Verfahren Nr. 2 mit 11,5 Teilen des in Tabelle 1 beschriebenen
sauren Katalysators hergestellt.
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Die
Menge des dem Substrat zuzusetzenden Harzes hängt in der praktischen Umsetzung
der Erfindung von dem angewandten Verfahren ab. Im Allgemeinen liegt
der Gewichtsbereich in einem Bereich von 1 bis 100 Gewichtsteilen
des Harzes pro 100 Gewichtsteile Substrat. Der bevorzugte Gewichtsbereich
ist wiederum von Verfahren zu Verfahren unterschiedlich, ist aber üblicherweise
ein Bereich von 10 bis 50 Gewichtsteilen des Harzes pro 100 Teile
Substrat.
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Im
Allgemeinen wird das Umsetzen und Einmischen bei Atmosphärendruck
durchgeführt,
wobei in Druckgefäßen auch
reduzierter Druck eingesetzt werden kann.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Ein
mit Epoxy-funktionellem Polysiloxan modifiziertes Phenol-Resol wurde
mittels obigen Verfahrens Nr. 1 hergestellt. Es wurden 11 Teile
des Epoxy-funktionellen Polysiloxans OSI Witco Y-12940 mit 100 Teilen Phenol
in Gegenwart von 0,5 Teilen Natriumhydroxid bei einer Temperatur
von 140 °C
30 Minuten lang umgesetzt. Die Reaktion wurde sodann auf 55 °C abgekühlt und
das Phenol mit 102 Teilen an 50%igem Formaldehyd (bei einem Molverhältnis zwischen
Formaldehyd und Phenol von 1,6) bei 70 bis 80 °C 4 Stunden lang umgesetzt,
um ein Polysiloxan-modifiziertes Phenol-Resolharz herzustellen.
Das Harz wurde anschließend
destilliert, bis ein gewünschter
Wassergehalt erreicht wurde.
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Beispiel 2
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Aus
einem Gemisch aus phenolischem Resol und Epoxy-funktionellem Polysiloxan
(OSI Witco Y-12940) wurde, wie in Verfahren Nr. 2 beschrieben, Glasgewebelaminate
hergestellt. Ein Phenol-Resol wurde hergestellt, indem 100 Teile
Phenol mit 102 Teilen 50%igem Formaldehyd (bei einem Molverhältnis zwischen Formaldehyd
und Phenol von 1,6) und 0,013 mol Natriumhydroxid pro mol Phenol
als Katalysator vermischt wurden und das Phenol mit Formaldehyd
umgesetzt wurde, bis ein gewünschter
Wert an freiem Formaldehyd erreicht wurde. Das enthaltene Wasser
wurde zur Erzielung eines spezifischen Feststoff- oder Wassergehalts partiell
entfernt. Schließlich
wurden zu den 100 Teilen Resol 7 Teile Epoxy-funktionelles Polysiloxan
zugesetzt. Dieses Gemisch kann sodann zur Behandlung von Glasfasern
oder Glasgewebe eingesetzt werden, um einen Verbundwerkstoff herzustellen,
der unter Zufuhr von Wärme,
eines Katalysators oder von beidem gehärtet werden kann.
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Beispiel 3
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100
Teile Resorcin wurden auf 195 °C
erhitzt und diesen eine Mischung aus 2 Teilen Benzyldimethylamin
und 222 Teilen Epoxy-funktionellem Polysiloxan Y-14362 innerhalb
von 5 Stunden zugesetzt, während die
Temperatur auf 195 °C
gehalten wurde. Das Material wurde sodann zur Herstellung eines
hydrolysebeständigen
Phenolfunktionalisierten Silicons weitere 2 Stunden lang erhitzt.
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Beispiel 4
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Ein
Silicon-modifiziertes Phenol-Resol wurde hergestellt, indem das
Phenol-funktionalisierte Silicon aus Beispiel 3 mit einem in einem
gesonderten Reaktionsgefäß hergestellten
Phenol-Resol gemischt wurde. 100 Teile Phenol wurden mit 0,5 Teilen
Natriumhydroxid und 102 Teilen 50%igem Formaldehyd bei 55 °C vermischt.
Das Gemisch wurde sodann bei 65 bis 85 °C umgesetzt, bis ein gewünschter
Wert an frei em Formaldehyd erreicht wurde (1 %). Das Gemisch wurde
anschließend
destilliert, bis ein Feststoffgehalt von 65 % erzielt wurde, womit
die Herstellung des Phenol-Resols beendet war (Harz 3 aus Tabelle
II). 100 Teile Phenol-Resol wurden dann mit 10 Teilen Phenol-funktionalisiertem
Polysiloxan aus Beispiel 3 behandelt, um ein Silicon-modifiziertes
Phenol-Resol herzustellen. Aus den Harzen 1 und 2 aus Tabelle II
wurden ähnliche
Zusammensetzungen hergestellt.
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Tabelle
II Phenol-Resolharz
zur Herstellung von Blending-Gemischen mit Epoxy-funktionellem Polysiloxan
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Beispiel 5
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100
Teile des in Beispiel 3 beschriebenen Materials wurden weiters mit
10 Teilen HCHO und 2 Teilen Natriumhydroxid vermischt und zur Bildung
eines Silicon-modifizierten Phenolharzes 24 Stunden lang auf 45 °C erhitzt.
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Beispiel 6
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Ein
mit einem mit Epoxy-funktionellem Silicon modifiziertem Resol hergestellter
Verbundwerkstoff wies bei feucht-heißen Bedingungen verbesserte
Leistung auf, die als Beibehaltung der interlaminaren Scherfestigkeit
(ILSS) einer Probe, die in siedendes Wasser getaucht wurde, im Vergleich
zu einer nicht eingetauchten Probe gemessen wurde. Die Daten sind
nachstehend in Tabelle III angeführt.
Der Vergleich nach dem Stand der Technik aus Tabelle III ist ein
Methoxy-funktionelles Silicon.
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Tabelle
III Auswirkung
des Silicontyps auf die Beibehaltung der interlaminaren Scherfestigkeit
(ILSS) eines Glas-Verbundwerkstoffs auf Phenolharzbasis
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Die
Daten aus obiger Tabelle III zeigen, dass Laminate, die mit einem
mit Epoxyfunktionellem Polysiloxan modifizierten Resol hergestellt
waren, nach einem Monat in eingetauchtem Zustand 87 % ihrer interlaminaren
Scherfestigkeit beibehalten konnten, während die Vergleichslaminate
nach dem Stand der Technik lediglich 66 % ihrer Festigkeit beibehielten.
Eine ähnliche
Situation ergab sich bei drei Monate lang eingetauchten Laminaten,
wo das mit Epoxy-funktionellem Polysiloxan modifizierte Resol-Laminat,
gegenüber
54 % des Vergleichslaminats nach dem Stand der Technik, 64 % seiner
ILSS beibehalten konnte.