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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung kodierter
Partikel. Eine von vielen Verwendungsmöglichkeiten für solche
Partikel liegt in der Identifizierung der Sequenz von Oligomeren.
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In
vielen biochemischen und chemischen Verfahren muss die Sequenz eines
unbekannten Oligomers bekannter (relativ kurzer) Länge identifiziert werden.
Das Oligomer kann aus Nucleotiden (RNA oder DNA), Aminosäuren (Peptiden
und Proteinen), Zucker oder irgendeiner anderen oligomerisierbaren chemischen
Verbindung bestehen. Das Oligomer kann sogar ein Antikörper/Antigen-Komplex
sein, der zum Beispiel in Immunoassays verwendet wird.
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Im
Hinblick auf Oligonucleotide besteht ein Ansatz darin, den unbekannten
(Ziel-) Strang in die Gegenwart aller möglichen (Analyt-) Stränge einer kürzerer Länge zu platzieren.
Eine geringe Zahl komplementärer
Analytstränge
wird sich an den Zielstrang binden, wobei dieses Bindungsereignis
durch jedes geeignete Mittel identifiziert werden kann, wie zum
Beispiel durch Fluoreszenz, Elektrochemilumineszenz, Chemilumineszenz,
Biochemilumineszenz oder Phosphoreszenz. Gemäß einer bestehenden Technologie
sind die Analytstränge
räumlich
auf einer Oberfläche
verteilt. Die Sequenz des Analytstrangs ist in ihrem Ort auf der
Oberfläche
kodiert. Die Identität
des Zielstrangs kann daher vom physischen Ort des Bindungsereignisses
mit Bezug auf die Oberfläche
abgeleitet werden.
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Eine
alternative Technologie basiert auf kleinen, physikalisch differenzierbaren
Kügelchen.
Wenigstens ein Analytstrang bekannter Sequenz ist an ein Kügelchen
in einer solchen Weise angelagert, dass alle angelagerten Stränge eine
identische Sequenz haben. Auf diese Weise ist die Sequenz eines speziellen
Strangs von dem speziellen Kügelchen identifizierbar,
an das der Strang anlagert. Die Kügelchen werden dann mit dem
Zielstrang in Kontakt gebracht, und eine Bindung zwischen dem Zielstrang und
einem beliebigen Analytstrang kann mit jedem geeigneten Nachweismittel
nachgewiesen werden, wie zum Beispiel durch Fluoreszenz. Die Kügelchen, auf
denen ein Bindungsereignis stattfand, können dann von der Masse der
Kügelchen
getrennt und die Sequenz des Zielstrangs kann von der Sequenz des gebundenen
Analytstrangs abgeleitet werden, der durch eine Reihe von Mitteln
identifizierbar ist.
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Ein
Verfahren zur Herstellung maschinenlesbarer Kügelchen wird in der GB-A-2334347
und GB-A 2 306 484 beschrieben. Die Anmeldung beschreibt ein Verfahren
zur Herstellung kodierter Partikel, umfassend die folgenden Schritte:
- – Beschichten
einer Fläche
eines Wafers aus Silizium oder einem ähnlichen kristallinen Material oder
inertem Metall oder einer Metalllegierung mit einem Fotoresist-Polymer;
- – Aussetzen
der beschichteten Fläche
des Wafers einer UV-Strahlung durch eine fotolithographische Maske,
wobei die Maske die Partikelgröße und/oder
die Position von Kodestellen auf dem Partikel definiert;
- – Auflösen oder
anderweitig Entfernen der UV-belichteten
oder der nicht UV-belichteten Bereiche des Fotoresist-Polymers;
- – Ätzen der
belichteten Bereiche des Wafers, von denen das Fotoresist-Polymer
entfernt wurde, mit einem geeigneten Ätzmittel; und
- – Freisetzen
der Partikel.
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Eine
Schwierigkeit bei beiden diesen Systemen besteht darin, Analytstränge so herzustellen, dass
sie anschließend
identifiziert werden können.
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Die
Anwendung solcher maschinenlesbarer Kügelchen auf die Lebenswissenschaften
(kombinatorische Chemie, Proteomik, Genomik, Pharmakogenomik) setzt
die weitere Derivatisierung geeigneter Liganden (Antikörper, Antigene,
Oligonucleotide, usw.) voraus, oft zusammen mit der Zugabe von Markierungschemikalien
(z. B. Fluorophore, Rutheniumsalze). Polymere liefern ein erwünschtes
Substrat für viele
solche Anwendungen, und die Kügelchen
verbessern das Signal-Rausch-Verhältnis (ein größerer Oberflächenbereich
erbringt die Bindung von mehr Molekülen). Einer der Nachteile,
insbesondere für stark
multiplexierte Assays (zum Beispiel DNA-Sequenzierung), bei denen
eine Derivatisierung von 1 bis mehr als 60.000 verschiedenen Molekülen notwendig
ist, ist die Beschichtung der Kügelchen.
Um zum Beispiel jede einzelne mögliche
Kombination der 4 Nucleotidbasen zu erhalten, die in einer Oligonucleotidsequenz
mit einer Länge
von 8 Nucleotiden (8mer) repräsentiert
werden, wären
65.536 verschiedene Kügelchen
erforderlich, um jede Zahl zu repräsentieren (48 =
65.536). Hier gibt es zwei Kernpunkte:
- – die Handhabung
einer großen
Zahl kleiner Kügelchen
(Durchmesser kleiner als 100 Mikron) vor, während und nach dem Beschichtungsverfahren;
- – die
Fähigkeit,
zur DNA-Sequenzierung die erforderlichen Sequenzen aufzubauen.
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Zur
Lösung
dieses Problems wurde ein kombinatorisches Syntheseverfahren entwickelt.
Dieser Ansatz schließt
die selektive Maskierung/Demaskierung von Sequenzen und die Verwendung
fotolabiler Gruppen für
die Anlagerung von Basen ein. Dies ist ein komplexes und kostspieliges
Verfahren, das aufgrund hoher nicht ersetzbarer technischer Kosten (Masken,
Prozessoptimierung) nicht ohne weiteres sondergefertigt werden kann
und außerdem
unter einem geringen Signal-Rausch-Verhältnis und einer schlechten Diffusionsvermischung
infolge der planaren Topologie leidet, die einer analythaltigen
Probe präsentiert
wird.
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Die
WO97/15390 offenbart das Konzept der Herstellung von formkodierten
Mikropartikeln aus Polymer, liefert jedoch kein realisierbares Verfahren
dafür.
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Die
vorliegende Erfindung versucht, diese und andere Nachteile oder
Mängel
konventioneller Verfahren zu überwinden.
Demzufolge wird gemäß dem ersten
Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
kodierter Partikel bereitgestellt, umfassend die folgenden Schritte:
Bereitstellen
einer Polymermaterialschicht auf einem Substrat;
Unterteilen
der Schicht in eine Mehrzahl von Partikeln, ohne die Integrität des Substrats
zu zerstören;
maschinenlesbares
Kodieren der Partikel; und Entfernen der Partikel von dem Substrat.
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Die
Herstellung maschinenlesbarer Polymerkügelchen ist aus mehreren Gründen attraktiv.
Zunächst
einmal ist sie eine kostengünstigere
Herstellungsmethode als die für
Siliziumkügelchen.
Zum Zweiten sind Polymere (insbesondere Polystyrol, Polyimid und
Polycarbonat) bevorzugte Substrate für eine anschließende Derivatisierung
mit einer großen Auswahl
von Liganden.
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Im
zweiten Aspekt der zweiten Erfindung stellen wir ein Verfahren zur
Herstellung kodierter Partikel in einem modifizierten Mikrotiterplattenformat
bereit.
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Die
Partikel können
von dem Substrat durch verschiedene Verfahren entfernt werden, die
nachfolgend ausführlicher
beschrieben werden. In einigen dieser Verfahren ist das Substrat
ein Opfersubstrat, das zerstört
wird, um die Partikel davon zu entfernen.
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Werden
chemische Bibliothekenmitglieder auf die Kügelchen oder Partikel vor dem
Entfernen von einem Opfersubstrat platziert, dann darf das zum Freisetzen
der Kügelchen
und Zerstören
der Opferlage angewendete Verfahren die angelagerten Moleküle nicht
beschädigen.
Dies gilt insbesondere für
biologische Moleküle
und trifft auf beide Formate zu: Wafer und Mikrotiterplatte. In
beiden Fällen
können die
Kügelchen
durch Zerstören
der Integrität
des Opfersubstrats freigesetzt werden. Wenn eine Lage aus SPLOR30B
(wie unten beschrieben) vorliegt, dann kann hierzu die für SPLOR30B
entwickelte Marken-Entwicklerlösung
verwendet werden, die zufälligerweise
alkalisch ist.
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Dieses
alkalische Material ist möglicherweise
nicht für
alle biologischen Moleküle
geeignet, so dass andere Opferlagen verwendet werden können, damit
biologische Moleküle
am Substrat anlagern können,
bevor die individuelle Kügelchenstruktur
freigesetzt wird.
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Die
Opferlage kann ein Polyolefin (z. B. Polyethylen) oder in Lösungsmitteln
oder Wasser löslich sein.
Sie kann auch temperaturempfindlich, z. B. Gelatine, oder pH-empfindlich sein.
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Die
Kügelchen
können,
ob sie nun auf einem Wafer oder auf einem Mikrotitersubstrat vorliegen, mit
mechanischer Energie entfernt werden, z. B. mit einem gerichteten
Strahl Ultraschallenergie, um die Kügelchen vorsichtig vom Substrat
weg zu bewegen oder zu kavitieren. Das Kopplungsmedium für die Ultraschallenergie
kann ein biokompatibles Fluid wie Wasser oder ein Lösungsmittel
sein.
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Die
Opferlage kann ein thixotropes Material sein, d. h. es ist in Ruhelage
steif und hält
die Kügelchen
an ihrem Platz. Werden Ultraschallscherwellen auf diese Lage gerichtet,
dann verliert das Material seine Steifheit und beginnt zu fließen, so
dass die Kügelchen
freigesetzt werden können.
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Die
Opferlage kann solche Eigenschaften haben, dass sie bei Raumtemperatur
die Kügelchen an
ihrem Platz hält.
Wird der Wafer, z. B. mit einem Strahl Flüssigstickstoff eingefroren,
dann gefriert die Lage und wird so brüchig, dass die Kügelchen
freigesetzt werden.
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Die
Opferlage kann gegenüber
Strahlung, z. B. UV-Strahlung,
empfindlich sein, wobei dies zweifellos in Substraten funktioniert,
die UV-durchlässig sind.
Obwohl in einem folgenden Beispiel Silizium als Substrat verwendet
wurde, kann als Wafer-Format jedes beliebige ähnliche flache Substrat verwendet werden,
wie z. B. ein flacher Quarz-Wafer, der die UV-Energie zur Film/Kügelchen-Grenzfläche durchlässt.
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Eine
weitere Technik zum Anlagern und Freisetzen von Kügelchen
schließt
die Verwendung individuell adressierbarer Elektroden auf einem festen Wafer
oder einem flexiblen Schaltkreismaterial ein, z. B. auf einer flachen,
festen Struktur getragenes Polyimid. Die Kügelchen werden auf der Oberseite
der Elektroden hergestellt und bleiben über elektrostatische Anziehung
am Substrat angelagert.
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Anstelle
von einfachen, flachen Elektroden kann das obige Konzept so ausgeweitet
werden, das MEMS (mikroelektro-mechanische) Ausleger an den Elektrodenorten
aufgenommen werden, die die Kügelchen
von dem Substrat abheben und die Brücken zerbrechen.
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Zwischen
den Kügelchen
können
dünne Brücken (etwa
so, wie spritzgegossene Kunststoffteile an Angüssen befestigt werden) hergestellt
werden. Die Brücken
können
auf der Oberseite von Stützen aus
GMS-(Giant Magneto-Strictive)-Material
sitzen. Bei der Aktivierung durchbrechen die Säulen aus GMS-Material die Brücken und
setzen die Kügelchen frei.
Die dünnen
Brücken
können
auf vielfältige
Art und Weise zerstört
werden – die
Partikel könnten
alle in einer solchen Weise verknüpft werden, dass durch das Ziehen
an einem Ende des Angusses alle Kügelchen in eine Suspension „ausgepackt" werden. Die Brücken können auch
durch Lasertrennung, zum Beispiel mit einem Nd:YAG oder Kohlendioxid-Laser, zerstört werden.
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Ein
SU-8 oder anderes Polymerschutzmaterial kann auf einen Wafer geschleudert
werden, mit Löchern,
die der Größe der Kügelchen
entsprechen. Dadurch wird gewährleistet,
dass die Kügelchen, nachdem
sie hergestellt wurden, auf einem Loch sitzen. Wenn die Kügelchen
freigesetzt werden sollen, drückt
ein dünner
Stift die Kügelchen
vom Wafer herunter oder ein Luftstrahl bläst die Kügelchen vom Substrat in das
Suspensionsmedium. Die Oberflächenspannung
des flüssigen
Polymers wird so gewählt,
dass es nicht an den Löchern
herab läuft.
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Die
Kügelchen
könnten
entweder durch die Zugabe von Magnetpartikeln mit dem Schutzmaterial oder
eine geeignete Beschichtung magnetisch gestaltet werden. Nach dem
Freisetzen der Kügelchen können diese
isoliert und durch die Wirkung eines externen Magnetfeldes aufgefangen
werden. Dies kommt der Handhabung der Kügelchen zugute.
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Ein
Szintillationsmittel, z. B. Fluorid, kann während oder nach der Unterteilung
zu den Kügelchen
gegeben werden. Bindungsereignisse zwischen radioaktiv markierten
Liganden in Lösung
und dem Szintillationsmaterial werden durch die Erfassung von Lichtblitzen
nachgewiesen.
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Die
Partikel sind vorzugsweise Mikropartikel mit einer maximalen Abmessung
von 1 mm oder weniger, vorzugsweise 500 μm oder weniger, am bevorzugtesten
250 μm oder
weniger. Eine zweite und optional dritte Abmessung dieser Mikropartikel
liegt vorzugsweise bei 100 μm
oder weniger, bevorzugter bei 50 μm
oder weniger, z. B. 25 μm
oder weniger.
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Die
Partikel können
jede beliebige Gestalt haben und zum Beispiel platten- oder scheibenförmig sein,
wobei jedoch strich- oder stabartige Partikel bevorzugt werden.
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Um
Raum für
Markierungen bereitzustellen, die als Binärkode wenigstens 32.000 verschiedene Partikel
mit einem Abstand von etwa 20 μm
je Markierung unterschiedlich kodieren können, wird es bevorzugt, dass
die Partikel eine maximale Abmessung von wenigstens 50 μm, bevorzugter
wenigstens 100 μm
haben. Partikel innerhalb eines Größenbereichs von 100 μm bis 250 μm werden
daher bevorzugt. Eine Bibliothek von Partikeln braucht allerdings
keine 32.000 verschiedenen kodierten Partikel zu enthalten, so dass
Partikel, die weniger Markerkodierungselemente tragen können, noch
immer nützlich
sind. Eine Bibliothek von angenommen 4000 Partikeln könnte zum
Beispiel nur durch 12 Kodierungselemente kodiert werden.
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Markierungen
können
entlang wenigstens zwei Seiten jedes Partikels gebildet werden.
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Die
Partikel können
während
des Unterteilungsprozesses morphologisch kodiert werden, so dass
mit der Definition der Gesamtgestalt der Partikel auch die Muster
von dreidimensionalen Merkmalen definiert werden, die jedem Partikel
seinen maschinenlesbaren Kode liefern.
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Alternativ
können
die Partikel morphologisch oder anderweitig nach der Unterteilung
ihrer Gesamtgestalt, aber vor der Trennung vom Substrat, kodiert werden.
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Nichtmorphologische
Kodierungsverfahren schließen
selektive Flächenbleichung
oder die Anwendung von Tinten, Anstrichstoffen oder Farbstoffen
ein, die einfarbig oder mehrfarbig oder fluoreszierend oder phosphoreszierend
sein können.
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Das
Substrat, auf dem die Partikel durch den Unterteilungsprozess gebildet
werden, kann ein Wegwerfteil wie ein Wafer sein, der entsorgt wird, nachdem
die Partikel von ihm entfernt wurden, oder es kann ein Teil sein,
das einen strukturellen Bestandteil einer Vorrichtung darstellt,
in der die Partikel anschließend
verwendet werden, wie z. B. eine Basisplatte einer Mikrotiterplatte,
wie nachfolgend ausführlicher
beschrieben wird.
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In
einer bevorzugten Praxis der Erfindung umfasst das Substrat eine
Basislage und eine Opferlage, auf der die Polymermaterialschicht
zur Unterteilung in die Partikel getragen wird. Die Partikel werden dann
durch Zerstören
der Adhäsion
der Partikel an der Opferlage freigesetzt. Dies kann so erfolgen, dass
sie durch UV- oder andere Strahlung oder durch andere Mittel wie
Lösungsmittelauflösung veranlasst wird,
die Partikel freizusetzen.
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Die
Partikel werden vorzugsweise in einem Fotoresist-Polymer gebildet und darin durch Aufbringen
von Licht über
eine Maske unterteilt, die die Randkonturen der Partikel definiert.
Alternativ können
sie durch Laserbearbeitung unterteilt werden.
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Die
auf die Mikropartikel aufgebrachte Kodierung kann aus einer Sequenz
von Binärmerkmalen
bestehen, z. B. entlang der Ränder
der Partikel. Jeder Partikel kann mit einem oder mehreren Kodierungsmerkmal(en)
versehen werden, die als Lesesinn-Kennung dienen, d. h. die Richtung
anzeigen, in der die Sequenz von Binärmerkmalen zu lesen ist.
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Alternativ
kann die Sequenz von Binärmerkmalen
derart sein, dass kein Fehler in die Partikelidentifikation eingeführt wird,
in welcher Richtung die Sequenz auch immer gelesen wird. Dies kann
dadurch erreicht werden, dass nur Sequenzen verwendet werden, die,
wenn sie rückwärts gelesen
werden, nicht mit der Sequenz irgendeines anderen, vorwärts gelesenen
Partikels übereinstimmen.
Hat ein Kügelchen
zum Beispiel die Sequenz 11101, dann gibt es kein Kügelchen
mit der Sequenz 10111. Bei Bedarf können Kügelchen mit der Umkehrsequenz
(d. h. 10111 in diesem Beispiel) vorliegen, und der zum Lesen der
Sequenzen verwendete Leser kann so programmiert werden, dass er
sie als dasselbe ansieht.
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Optional
unterliegt die Kügelchenkodierung einer
Paritätsregel,
um dazu beizutragen, dass Fehlablesungen des Kodes ausgeschlossen
werden. Folglich kann die Kodierung derart sein, dass alle Kodes
eine gerade Zahl von 1en haben. In alternativen paritätskodierten
Schemata haben alle Kodes eine ungerade Zahl von 1en oder eine gerade
oder ungerade Zahl von 0en. Das bedeutet, dass, wenn ein Bit falsch
gelesen wird, das Ergebnis ein Nichtsinnkode ist und die Ablesung
verworfen werden kann.
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Die
kodierten Partikel können
für verschiedene
Zwecke Anwendung finden und sind nicht auf die Verwendung in mit
der kombinatorischen Chemie zusammenhängenden Anwendungen begrenzt.
Sie können
somit zum Beispiel dazu verwendet werden, einen zurückverfolgbaren
Markierungskode zu liefern, indem sie in vielerlei Arten von Waren
eingebaut werden. Einen speziellen Kode tragende Partikel können in
einen Anstrichstoff gegeben werden, der auf einen Artikel aufgetragen
wird, der zurückverfolgbar
sein soll, wie zum Beispiel ein Kraftfahrzeug oder ein anderer Gegenstand
von hohem Wert. Sie können
in Chargen von Materialien wie Öl,
Schmieröl, Automatikgetriebeschmiermittel,
Hydraulikflüssigkeiten
oder Chemikalien gegeben werden, um als Chargennummernnachweis zu
dienen. Die Kodes auf den Partikeln können Termininformationen kodieren,
wie ein Herstellungsdatum oder einen planmäßigen Austauschtermin.
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Sie
können
natürlich
auch als Substrate zur Bildung einer kombinatorischen chemischen
Bibliothek verwendet werden, wobei eine große Anzahl chemisch unterschiedlicher
Materialien auf jeweilige Partikel oder Abschnitte von Partikeln
gesetzt werden. Hierbei kann es sich um oligomere Verbindungen handeln,
die sich in den Sequenzen von Monomereinheiten voneinander unterscheiden,
wie Nucleinsäuren
oder deren Analoge (einschließlich
DNA, RNA, PNA und andere modifizierte Rückgratnucleinsäureanaloge
oder Hybriden davon), Proteine, Polypeptide oder Peptide und Oligosaccharide.
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Im
Allgemeinen können
die Verbindungen der Bibliothek entweder zuerst synthetisiert und
dann an ihre Partikel gebunden werden oder aber schrittweise auf
den Partikeln synthetisiert werden. Bei beiden Verfahren können die
Partikel während
der Anlagerung der Verbindungen weiterhin am Substrat befestigt
sein, auf dem sie unterteilt wurden, oder davon getrennt sein.
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Im
Allgemeinen ist es in einer chemischen Bibliothek beabsichtigt,
dass jeder Partikel, der einen speziellen Kode trägt, eine
bekannte Bibliothek von chemischen Verbindungen tragen sollte.
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Vor
allem dann, wenn die Anzahl chemischer Objekte in der Bibliothek
groß ist,
selbst wenn die Partikel klein sind, kann es vorkommen, dass das
von der gesamten Bibliothek von Partikeln eingenommene Volumen für eine problemlose
Handhabung unerwünscht
groß ist.
Im Prinzip könnte
das Volumen des verwendeten Partikelmaterials reduziert werden,
indem jeder Partikel verkleinert wird. Aus verschiedenen Gründen ist
es möglicherweise
jedoch nicht erwünscht,
die Größe der Partikel
weiter zu reduzieren, zum Beispiel aufgrund der Schwierigkeiten,
die sich bei der Identifizierung der Partikel ergeben können.
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Demzufolge
können
erfindungsgemäße Partikel
in einer chemischen Bibliothek verwendet werden, umfassend Partikel,
die jeweils wenigstens eine erste Zone und eine zweite Zone haben,
wobei auf jeder genannten Zone ein entsprechendes chemisches Mitglied
der genannten Bibliothek vorliegt, wobei jeder Partikel Markierungen
hat, die die Aufgabe haben, den Partikel zu kennzeichnen und die
genannten Zonen des Partikels zu kennzeichnen und somit das chemische Mitglied
der Bibliothek auf jeder beliebigen selektierten Zone zu kennzeichnen.
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Durch
die Verwendung der jeweiligen Partikel für mehr als ein chemisches Objekt
in der Bibliothek, wobei der Partikel jedoch so markiert wird, dass jedes
chemische Objekt separat gemäß seiner
lesbaren Position auf dem Partikel identifiziert werden kann, kann
die Anzahl von Partikeln, die für
eine Bibliothek mit einer speziellen Anzahl chemischer Objekte notwendig
sind, zumindest halbiert werden.
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Alternativ
kann für
eine bestimmte Zahl von Partikeln und eine bestimmte Zahl chemischer
Bibliothekenmitglieder, die darauf getragen werden, die Zahl physischer
Orte in der Partikelbibliothek, an denen jedes spezielle chemische
Element anzutreffen ist, erhöht
werden. Besteht eine Bibliothek gemäß der GB-A-2334347 zum Beispiel
aus n Partikeln, die n Verbindungen tragen (eine Verbindung je Partikel), dann
kann man die jeweiligen Verbindungen nur an einem Ort innerhalb
der Masse von Partikeln antreffen, die die Bibliothek darstellen.
Liegen jedoch gemäß der vorliegenden
Erfindung zwei Verbindungen auf jedem Partikel vor, ohne dass die
Menge an Partikelmaterial oder die Menge der jeweiligen chemischen
Verbindungen in der Bibliothek erhöht wird, dann kann man die
jeweiligen Verbindungen an zwei verschiedenen Orten antreffen. Folglich
kann die für eine
Reaktion mit der Bibliothek erforderliche Zeit verringert werden.
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Prinzipiell
kann jede Partikelgestalt verwendet werden. Der Partikel kann zum
Beispiel scheibenförmig
sein, wobei die von den jeweiligen chemischen Bibliothekenmitgliedern
eingenommenen Zonen sektorförmig
sind und Kerben oder andere ähnliche
Markierungen an einer oder mehreren Position(en) um die Peripherie
vorliegen, um die Identität jeder
Zone zu markieren. Eine solche periphere Markierung reicht aus,
unabhängig
davon, wie viele Sektoren verwendet werden, da jeder Sektor im Hinblick auf
eine einzelne Markierung gemäß der Winkelposition
in Bezug dazu positioniert sein kann.
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Vorzugsweise
hat jeder Partikel jedoch eine stabartige oder strichartige Gestalt
mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende, wobei die genannte erste
Zone so angeordnet ist, dass sie sich von einem Ort bei oder nahe
dem genannten ersten Ende erstreckt, und die genannte zweite Zone
so angeordnet ist, dass sie sich von einem Ort bei oder nahe dem
genannten zweiten Ende erstreckt.
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Jeder
Partikel kann dann Markierungen zur Kennzeichnung des Partikels
und einen Endmarker haben, der dazu dient, das erste Ende oder das
zweite Ende des Partikels zu kennzeichnen.
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Die
Markierungen können
die Gestalt von Grübchen,
Rillen, Kerben oder Wölbungen
haben. Sie können
außerdem
fluoreszierende oder farbige oder einfarbige Markierungen umfassen,
wie Striche oder Punkte, die zum Beispiel per Druck als Oberflächenmarkierungen
aufgetragen werden können.
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Die
Erfindung umfasst ein Verfahren zur Herstellung einer chemischen
Bibliothek, umfassend das Bereitstellen einer Substratmaterialschicht,
die unterteilte angelagerte Partikel wie oben beschrieben trägt, (a)
Bilden von Ablagerungen selektierter chemischer Bibliothekenmitglieder
in jeweiligen bekannten Raumzonen auf der Oberfläche der genannten Partikel
auf dem Substratmaterial, so dass jeder Partikel wenigstens zwei
der genannten Raumzonen beinhaltet, die jeweils ein anderes der
genannten chemischen Bibliothekenmitglieder tragen, wobei jeder Partikel
mit einem Kode markiert ist, der den Partikel kennzeichnet und die
Ausrichtung des genannten Partikels mit Bezug auf die genannten
Zonen darstellt, so dass jede genannte Zone separat identifiziert
werden kann.
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Der
Begriff „chemische
Bibliothek" schließt „biologische
Bibliotheken" ein.
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Je
nach dem Verfahren der Partikelunterteilung kann die Absetzung der
chemischen Mitglieder der Bibliothek der Bildung der partikelkennzeichnenden
Markierungen vorausgehen oder folgen.
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Die
chemischen Elemente der Bibliothek können oligomere Verbindungen
wie Oligonucleotide oder Peptide sein, in denen Monomereinheiten,
die von einer begrenzten Auswahl von chemisch verwandten Verbindungen
selektiert werden, in einer Sequenz angeordnet sind, die das Oligomer
charakterisiert. Sie können
nichtoligomere Verbindungen sein, die möglicherweise mit anderen Mitgliedern
der Bibliothek durch irgendeine gemeinsame Struktur oder konkrete
oder potentielle Eigenschaft verbunden sind. Die Verbindungen können eine
komplexe Struktur haben, sie können
z. B. Antikörper
oder andere Biomoleküle
sein.
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Die
Verbindungen der Bibliothek können
zuvor synthetisiert und dann auf die Partikel gesetzt oder sie können auf
der Partikeloberfläche
synthetisiert werden. Die Verbindungen können chemisch an die Oberfläche der
Partikel gebunden oder physikalisch darauf adsorbiert werden. Die
Partikel können porös sein und
die Verbindungen der Bibliothek können in den Poren einer solchen
Struktur vorliegen, obschon es bevorzugt wird, dass die Verbindungen auf
der Oberfläche
des Partikels vorliegen.
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Die
Kügelchen
können
jede beliebige geeignete Gestalt haben. Vorzugsweise sind die Kügelchen
dünn, typischerweise
25 μm, rechteckig
geformt, mit einer typischen Länge
von 250 μm
und einer Breite von 40 μm.
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Nach
dem Aufbringen der Oligomere oder anderen Verbindungen auf die Kügelchen
können
individuelle Gruppen von Kügelchen
freigesetzt und verarbeitet werden, z. B. durch Durchflusszytometrie. Bei
rechteckigen Kügelchen
ist das lange Seitenverhältnis
ohne weiteres für
eine gute Vermischung innerhalb der Durchflusszelle geeignet, wodurch
eine effektive Bindung der Basen eines Analytoligonucleotids an
einer komplementären
Zielsequenz unterstützt
wird.
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Jedes
Kügelchen
kann um seine Peripherie definierte Merkmale haben, um einen einzigartigen Kode
zu liefern. Die nachfolgend erörterte
strukturelle Ausgestaltung ist dafür vorgesehen, mit aktuellen Mikrotiterplatten
mit 96 Wells kompatibel zu sein, allerdings sind die erwähnten Techniken
ebenso für größere Well-Formate
geeignet. Bei solchen Maßen könnte jedes
quadratische Well von 3,5 mm ohne weiteres eine Anordnung von 100
mal 40 (oder 4000) Kügelchen
aufnehmen. Die Gesamtzahl an in einer handelsüblichen 96-Well-Struktur definierten Kügelchen
würde dann
etwa bei 384.000 liegen.
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Zur
Veranschaulichung kann die Oberfläche eines 250 μm Kügelchens
in zwei Zonen abgegrenzt werden, wobei die eine ein erstes chemisches
Bibliothekenmitglied ('Biomolekül 1') und die andere
ein zweites chemisches Bibliothekenmitglied ('Biomolekül 2') trägt.
Ein Ende des Partikels kann mit einem T-förmigen Kopf mit einem längeren Stiel
als ein ähnliches
Gebilde am anderen Ende versehen sein, so dass die Enden voneinander
unterscheidbar sind. Die Anwesenheit des Bibliothekenmitglieds kann
an sich als Marker dienen, der die Oberseite kennzeichnet, um Unklarheiten
darüber
auszuschließen,
welche lange Seite des Partikels welche ist. Alternativ kann ein
weiterer Kodemarker vorgesehen sein, der die Aufgabe hat, eine Seite
des Partikels zu kennzeichnen.
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Nach
dem Kontakt mit einer Testverbindung, die sich an eine kompatible
Verbindung auf einem speziellen Kügelchen in einer Bibliothek
solcher Kügelchen
binden oder mit dieser reagieren kann, können die Kügelchen gescreent werden, um
festzustellen, auf welchem Kügelchen
und an welchem Ende des Kügelchens
die Bindung oder sonstige Reaktion stattgefunden hat. Dazu werden
die Kügelchen
aus dem Well entfernt und durch ein geeignetes Durchflusssystem
zu einem Detektor geleitet, wo sie nacheinander untersucht werden.
Wenn die entsprechende Reaktion nachgewiesen wird, wird der Kügelchen-Kode
gelesen, um die reagierende Bibliothekenverbindung zu identifizieren.
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Optional
kann jeder Partikel in einer Bibliothek von Partikeln, ob zur Verwendung
oder anderweitig produziert durch ein Verfahren gemäß der Erfindung,
ein fluoreszierendes Material umfassen, das an ausgewählten Orten
selektiv gebleicht wurde, um Markierungen zu definieren, die den
genannten maschinenlesbaren Kode darstellen.
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Das
fluoreszierende Material kann ein Polymer sein, das die Partikel
bildet, oder es kann eine Materiallage sein, die auf ein solches
Polymer aufgebracht wird. Es kann lokal durch Aufbringen einer ausreichend
intensiven Lichtenergie, z. B. von einem Laser, gebleicht werden.
Es kann ein Muster gebleichter Punkte oder Striche gebildet werden,
das einen Binärkode
darstellt. Alternativ kann die gesamte Fläche des Partikels, mit Ausnahme
eines Musters aus Punkten oder Strichen gebleicht werden, das einen
Binärkode
darstellt.
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Der
Laserbleichvorgang kann anstelle des hierin beschriebenen Lasertrenn-
oder -bearbeitungsvorgangs durchgeführt werden, während die Partikel
auf einem Substrat durch eine fotoaktivierte oder lösungsmittelaktivierte
Freisetzungspolymerlage festgehalten werden. Die Teilungen zwischen
den Partikeln können
durch Lasertrennung oder durch Fotolithografie erfolgen. Eine Vielzahl
von Mikropartikeln definierende Maske kann zum Beispiel zum Belichten
einer fotolithografischen, Fotoresist-Polymerlage verwendet werden,
die auf einem Substrat durch ein fotoauslösbares Polymerfreisetzungsmaterial
getragen wird. Das Fotoresist kann dann mit einem Lösungsmittel
entwickelt werden, um Kanäle
dadurch zu erzeugen, die freisetzbare Partikel wie oben beschrieben
abgrenzen. Diese können
zur Bildung von Kodemarkierungen mit einem Laser oder einer anderen
Lichtquelle gebleicht werden; optional kann eine chemische Bibliothek
aufgebracht werden und die Partikel können dann freigesetzt werden.
Die freigesetzten Partikel können
mit einem beliebigen der hierin beschriebenen Verfahren weiter verarbeitet werden.
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Bei
Bedarf können
die Partikel jeweils wenigstens eine erste Zone und eine zweite
Zone haben, wobei auf jeder der genannten Zonen ein jeweiliges chemisches
Mitglied der genannten Bibliothek vorliegt, wobei jeder Partikel
Markierungen hat, die dazu dienen, den Partikel zu kennzeichnen
und die genannten Zonen des Partikels zu kennzeichnen und somit
das chemische Mitglied der Bibliothek auf jeder beliebigen ausgewählten Zone
zu kennzeichnen.
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Prinzipiell
kann jede Partikelgestalt verwendet werden. Der Partikel kann zum
Beispiel scheibenförmig
sein und gebleichte Markierungen haben, die an einer oder mehreren
Position(en) um die Peripherie kodiert sind.
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Vorzugsweise
hat jedoch jeder Partikel eine stabartige oder strichartige Gestalt,
wobei gebleichte Kodemarkierungen entlang jeder langen Seite ausgebildet
sind.
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Jeder
Partikel kann Markierungen zur Kennzeichnung des Partikels und (einen)
Endmarker zur Kennzeichnung eines ersten Endes oder des zweites Endes
des Partikels haben.
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Die
Partikel haben vorzugsweise die hierin beschriebene Größe.
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Markierungen
können
entlang wenigstens zwei Seiten jedes Partikels gebildet werden.
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Die
Absetzung der chemischen Mitglieder einer Bibliothek kann der Bildung
der partikelkennzeichnenden Markierungen und der Teilung einer endlosen
Schicht in trennbare Partikel vorausgehen oder folgen.
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Die
chemischen Mitglieder der Bibliothek können den oben beschriebenen
entsprechen.
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Die
Verbindungen der Bibliothek können
zuvor synthetisiert und dann auf die Partikel gesetzt werden oder
sie können
auf der Partikeloberfläche synthetisiert
werden. Die Verbindungen können
chemisch an die Oberfläche
der Partikel gebunden oder physikalisch darauf adsorbiert werden.
Die Partikel können
porös sein
und die Verbindungen der Bibliothek können in den Poren einer solchen
Struktur vorliegen, obschon bevorzugt wird, dass die Verbindungen
auf der Oberfläche
des Partikels anwesend sind.
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Erfindungsgemäß hergestellte
chemische Bibliotheken können
in einem beliebigen der verschiedenen Gebiete eingesetzt werden,
in denen chemische Bibliotheken in der Vergangenheit verwendet oder
zur Verwendung vorgeschlagen wurden, einschließlich Wirkstofferforschungsassays, DNA-Sequenzierung, Immunoassays
und kombinatorische Chemie.
-
Es
gibt drei Hauptmethoden, mit denen chemische Moleküle an die
Partikel oder Kügelchen
angelagert werden können.
Zu solchen Molekülen
gehören
DNA, RNA, PNA, Antikörper,
Antigene, Proteine, Peptide, Liganden, virale Partikel, Phagen,
Zellen, chemische Verbindungen usw. Die Moleküle können an die Kügelchen
angelagert werden, während
sie sich auf dem Substrat befinden, oder die Anlagerung kann stattfinden,
nachdem die Kügelchen freigesetzt
wurden. Bei beiden Möglichkeiten
sind die zur Herstellung der Kügelchen
verwendeten Materialien und Verfahren vorteilhafterweise mit wenigstens einer
oder mehreren, vorzugsweise mit allen drei Methoden vereinbar. Die
drei Methoden werden nun ausführlich
beschrieben.
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Gemäß einer
ersten Methode werden isolierte oder zuvor synthetisierte Biomoleküle direkt
an die diskreten Polymerkügelchen
angelagert. Während des
Anlagerungsprozesses befinden sich die Kügelchen noch immer auf dem
Wafer. Nach dem Anlagern werden die Kügelchen freigesetzt. Gemäß einer zweiten
Methode werden die Kügelchen
von dem Wafer freigesetzt und in separaten Gefäßen aufbewahrt, so dass die
Kodes aufeinander folgend sind. Jedes Gefäß enthält eine Mehrzahl von Kügelchen mit
dem gleichen Kode. Ein zuvor erzeugtes Oligomer nach Wahl wird dann
direkt an das Kügelchen gebunden.
Kügelchen
von verschiedenen Gefäßen mit
verschiedenen Oligomeren werden dann für eine Downstream-Analyse vermischt.
Gemäß einem
dritten Verfahren werden die Kügelchen
von dem Substrat in eine Trägerflüssigkeit
freigesetzt und mit den chemischen Bausteinen nacheinander vermischt.
Alternativ befinden sich die Kügelchen
noch immer auf dem Substrat und Oligomere werden auf den Kügelchen
nacheinander und schrittweise aufgebaut. Diese Methode hat die folgenden
Vorzüge:
geringerer Handhabungsaufwand, direkter Aufbau verschiedener Moleküle über ein
Substrat und Bereitstellung einer Vielzahl von Oligomeren in relativ
wenigen Schritten.
-
Die
folgenden vier Verfahren zum Lesen von Kodes auf Partikeln oder
Kügelchen
werden bevorzugt:
Die Ausgangsleistung eines Laserstrahls geeigneter Wellenlänge wird
durch optische Elemente geleitet, die den Strahl in einen dünnen fächerförmigen Strahl umwandeln.
Die Kerben des durch die Durchflusszelle fließenden Kügelchens blockieren den Strahl.
Zum Erfassen der vorwärtsgestreuten
Energie kann ein Sensor in-line mit der einfallenden Energie und
jenseits des Kügelchens
angeordnet werden. Der Ausgang dieses Sensors variiert je nach der
auf ihn fallenden Energiemenge. Im Falle der vorwärtsgestreuten
Energie hindern die Kerben die Energie daran, den Detektor zu erreichen,
wohingegen die Energie den Detektor über die Lücken zwischen den Kerben erreichen
kann. Zum Ableiten des Kodes auf dem Kügelchen können entweder die vorwärtsgestreuten oder
seitlich gestreuten Signale oder eine Kombination dieser Signale
verwendet werden.
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In
einer anderen Ausgestaltung können rechteckige
Polymerkügelchen
hergestellt werden, bei denen Metallstreifen den Kode bilden. Typische verwendbare
Metalle sind Nickelchrom, Titan und Gold. Werden die Kügelchen
in Verbindung mit dem obigen System verwendet, dann wird das Laserlicht in
nichtmetallischen Regionen stark absorbiert und in den metallischen
Regionen stark reflektiert. Der absorbierte oder reflektierte Ausgang
ist für
die Kodes charakteristisch.
-
In
einem zweiten Verfahren erfasst eine High-Speed Imaging Camera das
gesamte 2D-Bild des Kügelchens.
Der Kode auf dem Kügelchen
wird durch Bearbeiten des eingefangenen 2D-Bildes mit einer handelsüblichen
Bildanalysesoftware abgeleitet. In einem alternativen Verfahren
wird die Tatsache genutzt, dass das Kügelchen an der stationären Kamera
vorbeifließt,
und es werden 1D-Zeilenabtastungen mit hoher Geschwindigkeit erfasst.
Ein komplettes 2D-Muster wird somit durch Addieren einer Serie dieser
1D-Zeilenabtastungen
aufgebaut und wie zuvor analysiert.
-
In
einem dritten Verfahren wird eine Mehrfachbildanalyse verwendet.
Diese ist besonders für das
Mikrotiterplattenformat relevant. Während sich die Kügelchen
in den Wells befinden, müssen
mehrere Kügelchen
abgebildet werden, um einen Schnappschuss des Wells zu erhalten
und die Bilder off-line zu analysieren.
-
In
einem vierten Verfahren wird die natürliche Fluoreszenz des Kügelchens
genutzt. Es können
Polymerkügelchen
hergestellt werden, die fluoreszieren, wenn Licht einer bestimmten
Wellenlänge
auf sie einfällt,
und in dem oben in Verbindung mit dem ersten Ableseverfahren beschriebenen
System ist diese Wellenlänge
die des einfallenden Lasers. Diese Eigenschaft kann zum Lesen der
Kodes auf den Kügelchen
unter Verwendung von Fluoreszenzdetektoren genutzt werden. Wie nachfolgend
ausführlicher
beschrieben wird, könnte
man anstelle einer Kodierung durch die Bildung von Kerben um die
Peripherie eines Kügelchens
den gleichen Kode auf ein Kügelchen
mit einer einfachen rechteckigen Peripherie unter Ausnutzung der
Eigenfluoreszenz des Kügelchens
oder der Fluoreszenz eines anderen auf die Oberseite des Kügelchens
abgesetzten Materials ritzen. In jedem Fall wird das Material lokal
durch Einwirken einer ausreichend intensiven Lichtenergie, z. B.
von einem Laser, gebleicht. Unterschiedliche Belichtungsanordnungen
führen
zur Bildung unterschiedlicher Kodetypen, wie die folgende nicht
erschöpfende
Liste zeigt:
Die einfachste ist die Verwendung eines hochfokussierten
Laserenergiestrahls, um den Kode direkt auf das Kügelchen
zu schreiben.
-
Man
kann auch ein Interferometersystem als Belichtungssquelle verwenden.
Diese Systeme werden konventionell in der Herstellung von Hologrammen
eingesetzt.
-
Ein
anderes Verfahren zur Herstellung von Kodes umfasst das Leiten eines
Laserstrahls durch zwei Beugungsgitter, von denen eines feststehend
ist und das andere in kleinen Schritten rotiert. Dem resultierenden
Beugungsmuster wird ein Kode zugeordnet.
-
Es
folgt eine beispielhafte Beschreibung der zurzeit bevorzugten Ausgestaltungen
der Erfindung unter Bezugnahme auf die Begleitzeichnungen. Dabei
zeigt:
-
1 eine
Querschnittsdarstellung einer Sektion einer Polymermaterialschicht
auf einem UV-Freisetzungsfilm;
-
2 eine
Draufsicht auf ein Beispiel eines kodierten Partikels;
-
3 eine
Querschnittsdarstellung einer Sektion einer unterteilten Polymermaterialschicht
auf einem UV-Freisetzungsfilm;
-
4 eine
Querschnittsdarstellung einer Sektion einer unterteilten Polymermaterialschicht
auf einem UV-Freisetzungsfilm
auf der unteren Lage einer konventionellen Mikrotiterplatte;
-
5 eine
Draufsicht auf eine konventionelle Mikrotiterplatte, einschließlich der
unterteilten Polymermaterialschicht auf einem UV-Freisetzungsfilm;
-
6 eine
Seitenansicht eines Teils der konventionellen Mikrotiterplatte,
die in 5 dargestellt ist;
-
7 eine
schematische Darstellung der Seitenansicht der in den 5 und 6 dargestellten
konventionellen Mikrotiterplatte sowie ein Mittel zum Entfernen
der Kügelchen
von der Mikrotiterplatte; und
-
8 Ausgaben
eines Kodelesegeräts.
-
Mit
der nachfolgend beschriebenen Technik kann eine leicht zu handhabende
Anordnung diskreter Partikel (alternativ als Kügelchen bezeichnet) in einem
Polymermaterial erzeugt werden. Monomere wie Nucleotide können auf
die Oberfläche
der Kügelchen
mit einem Tintenstrahldrucksystem gedruckt werden. Die Kügelchen
können
jede beliebige geeignete Gestalt haben. Vorzugsweise sind die Kügelchen
so gestaltet, dass sie dünn
sind, typischerweise 25 μm,
und eine rechteckige Form mit einer typischen Länge von 250 μm und eine
Breite von 40 μm
haben.
-
Nach
dem Aufbringen der Monomere auf die Kügelchen können individuelle Gruppen von
Kügelchen
freigesetzt und verarbeitet werden, z. B. mit Durchflusszytometrie.
Bei rechteckigen Kügelchen eignet
sich das lange Seitenverhältnis
an sich ohne weiteres für
eine gute Vermischung innerhalb der Durchflusszelle, wodurch eine
effektive Bindung der Basen an die ursprüngliche Sequenz unterstützt wird.
-
Jedes
Kügelchen
kann um seine Peripherie definierte Merkmale haben, um einen einzigartigen Kode
zu erhalten. Die nachfolgend erörterte
strukturelle Ausgestaltung ist derart, dass sie mit aktuellen Mikrotiterplatten
mit 96 Wells vereinbar ist, obschon die erwähnten Techniken ebenso für größere oder kleinere
Well-Formate oder -Zahlen geeignet sind. Mit solchen Abmessungen
könnte
jedes quadratische 3,5 mm Well ohne weiteres eine Anordnung von 100
mal 40 (oder 4000) Kügelchen
aufnehmen. Die Gesamtzahl an innerhalb einer handelsüblichen 96-Well-Struktur
definierten Kügelchen
würde dann bei
etwa 384.000 liegen.
-
In
der in 1 dargestellten erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird eine
Kunststoffmaterialschicht 10, z. B. 20 oder 25 μm starkes
Polyester oder Polycarbonat, auf eine andere Kunststoffschicht 12 gelegt,
die die spezifische Eigenschaft hat, ein UV-Freisetzungsmaterial
(z. B. 130 Mikron starkes Furukawa UV-Band SP-Serie) zu sein. Die
beiden Schichten werden so übereinander
gelegt, dass alle Luftspalten ausgeschlossen werden.
-
Diese
Sandwichstruktur wird auf einen Vakuumsaugkopf mit ebener Fläche gelegt,
der auf dem Koordinatentisch eines Laser-Mikrobearbeitungssystems
positioniert ist. Vorzugsweise ist das Lasersystem ein Kohlendioxidlasersystem
mit einem Galvanometerabtastkopf.
-
Typische
Galvanometerabtastfelder liegen in der Größenordnung von 50 mm × 50 mm,
wobei normalerweise 500 Merkmale pro Sekunde erzeugt werden. Aktuelle
Systeme umfassen 4- bis 5-Bit-Kodiersysteme. Dieses Konzept gestattet
zum Beispiel die Verwendung eines 18-Bit-Kodiersystems durch die Erzeugung von
18 „Elementen" 14, die
nach Bedarf ein- oder ausgeschaltet werden können (2). Hier wird
eine Elementbreite von 10 μm
und ein Abstand zwischen den Elementen von 10 Mikron erwogen. Würden alle
Elemente auf derselben Seite definiert, dann würde die Gesamtlänge eines
Kügelchens knapp
unter 500 μm
liegen, und dies würde über der optimalen
Länge liegen.
Diese Länge
kann auf 250 μm
reduziert werden, wenn die Elemente auf beiden Seiten definiert
werden. Der Leser würde
dann Informationen bezüglich
der Leserichtung des Kügelchens
benötigen;
eine fehlerhafte Ablesung des Kodes könnte sich zum Beispiel ergeben,
wenn sich das Kügelchen
umdreht, usw. Hier wird jedoch eine Technik entwickelt, bei der
durch das Hinzufügen
von zwei weiteren Merkmalen 15, 17 auf das Kügelchen alle
Leserichtungskombinationen berücksichtigt
werden.
-
Bei
einem Abstand von 20 μm
und 9 Elementen auf jeder Seite liegt die Länge des Kügelchens nun bei etwa 250 μm, was akzeptabel
ist. Ein Beispiel für
ein 18-Bit-Kügelchen
ist in 2 dargestellt.
-
Die
Spitzenleistung des Lasers wird so eingestellt, dass das Kunststoffmaterial 10 bei
16 ganz durchgeschnitten wird, das UV-empfindliche Band 12 aber
nur um ein paar μm „eingeschnitten" wird und für alle Absichten
und Zwecke ganz intakt bleibt. 3 zeigt,
dass die Integrität
der UV-Freisetzungslage im Wesentlichen unbeeinflusst ist. Dies
wird für
alle Ausgestaltungen bevorzugt.
-
Das
bearbeitete Sandwich wird von dem Vakuumsaugkopf abgenommen und
auf die untere Platte 18 einer konventionellen 96-Well-Mikrotiterplatte 24 (4)
gelegt, um etwa 4000 Kügelchen
je Well bereitzustellen. Im Allgemeinen gibt es Platten, die durch
Spritzguss in einem Stück
hergestellt werden, und andere, die in zwei Teilen hergestellt werden,
wobei die flache Basisplatte an eine perforierte obere Platte 26 ultraschallgeschweißt wird.
In der vorliegenden Ausgestaltung werden Nucleotide oder Oligonucleotide 20 auf
die Oberfläche
der auf der Basisplatte festgehaltenen Partikel vor dem Anbringen
an der oberen Platte aufgebracht.
-
Die
obere Platte der Mikrotiterplatte wird nun auf die Oberseite der
Basisplatte gelegt, um die laserbearbeitete Kunststoffpartikellage
in den resultierenden Wells 22 einzuschließen. Die
resultierende Mikrotiterplatte ist in den 5 und 6 dargestellt.
-
Der
nächste
Schritt besteht darin, eine Gruppe von Kügelchen (genaue Anzahl ist
unwichtig) in einem Vorgang zu entfernen und sie in der Pufferlösung des
Durchflussystems zu bearbeiten.
-
Als
erster Schritt wird die Adhäsionseigenschaft
an der Grenzfläche
zwischen dem UV-Band und einer bestimmten Gruppe von Kügelchen
lokal zerstört.
Typische Werte der Adhäsionskraft
des UV-Bandes (derzeit erhältlich)
sind 2,5 N/25 mm vor UV und 0,05 N/25 mm nach UV. Typische UV-Dosierungen, die
hierfür
erforderlich sind, liegen in der Größenordnung von 1000 mJ/cm2. In dieser Ausgestaltung befindet sich
eine UV-Quelle 30, z. B. ein Impulslaserstrahl, die diesen
Energiewert je Impuls liefert, auf einem Präzisionskoordinatentisch und
liefert ihre Energie von unterhalb der Mikrotiterplatte. Nachdem
die erforderliche Energiemenge zu einer bestimmten Gruppe von Kügelchen
geführt
wurde, besteht die zweite Aufgabe darin, diese bestimmte Gruppe
von Kügelchen
zu entfernen.
-
Das
Verfahren zum Entfernen der Kügelchen darf
die Oberfläche,
die die DNA-Basen enthält,
nicht beschädigen.
Eine Möglichkeit
hierfür
ist die Verwendung einer flachen präzisionsgeschliffenen Hohlnadel
oder eines Saugabnehmers 32 mit einem Innendurchmesser
zwischen beispielsweise 200 und 500 Mikron. Die Öffnung könnte mit einer mikroporösen Membran
blockiert werden. Das Konzept besteht darin, diese Nadel auf einem
Präzisionskoordinatentisch
zu installieren, so dass sie in ein Well in Richtung der Anhäufung von
4000 Kügelchen
hinabzeigt. Der Entfernungsvorgang ist in 7 dargestellt.
-
Bei
Bedarf kann das Substrat porös
sein und während
der Verwendung der Partikel als Filter wirken. Folglich kann die
Kunststofflage zur Bildung der Partikel zum Beispiel über eine
Kunststoffopferlage auf der Oberfläche eines porösen Substrats
wie Celluloseacetatnylon oder Polyethersulfon gelegt werden. Nach
dem Unterteilen der Kügelchen
und dem Aufbringen chemischer Bibliothekenmitglieder auf die Partikel
kann eine perforierte Platte angebracht werden, um eine Mikrotiterplatte
zu bilden. Nach oder vor der Zugabe von Assayreagenzien zu den Partikeln
können
sie in den Plattenwells freigesetzt werden. Nach jeder Zugabe von
Flüssigkeit
in diesen Prozessen kann Abfallflüssigkeit durch das Filtermaterial
abgeführt
werden. Vor allem dann, wenn die Opferlage durch Lösungsmittelzugabe
zum Freisetzen der Partikel in den Wells zerstört wird, kann das Abfalllösungsmittel über den
Filter/das Substrat ausgesaugt werden, so dass die Partikel in ihren
Wells zurückgehalten
werden.
-
Die
vorliegende Erfindung resultiert in der Herstellung von Kügelchen
mit räumlich
definierten, maschinenlesbaren Kodes. Jeder einmalige Kode kann
von einem oder mehreren Kügelchen
getragen werden. Aktuelle Systeme auf der Basis von Silizium haben
große
Nachteile, wie ein niedriges Signal-Rausch-Verhältnis und eine schlechte Diffusion während des
Vermischens. Durch die Verwendung der vorliegenden Erfindung würden die
mit einer so großen
Anzahl von Kügelchen
in einem Well erhaltenen Ergebnisse zu einem höheren Grad an Vertrauen in
der Sequenzierung führen.
Bis zu insgesamt 4000 Kügelchen
in einem Well können
in das Durchflusssystem geführt
werden, um eine gute Vermischung zu gewährleisten.
-
Optional
könnte
die gewünschte
Oberflächenbeschaffenheit
durch Mikroätzungs-
oder Elektropolierverfahren erzeugt werden. Die funktionellen Lagen
können
elektrochemisch abgeschieden und/oder durch Passivierung aufgebracht
werden.
-
Biolagen
könnten
durch Tintenstrahldruck direkt auf Polymerschichten „strukturiert" werden. Oligomere
könnten
durch direkten Tintenstrahldruck der Monomere erzeugt werden, so
dass Reagensabfall und die Probleme im Zusammenhang mit der Kügelchenhandhabung
reduziert würden.
Dieser Prozess ist besonders für
die Herstellung von Oligonucleotiden geeignet.
-
Im
Folgenden wird ein alternatives Herstellungsverfahren für die Produktion
von Mikropartikeln auf Polymerbasis beschrieben.
-
In
diesem Verfahren wird bevorzugt ein Siliziumwafer als Substrat für die folgenden
Schritte verwendet, obschon es der fachkundigen Person verständlich sein
wird, dass jedes beliebige flache Substrat verwendet werden könnte, einschließlich der oben
beschriebenen porösen
Substrate. Der Siliziumwafer wird gereinigt und gebrannt und anschließend wird
ein Fotoresist mit einer Dicke von etwa 3 μm, das als eine Opferlage fungiert,
auf die Oberfläche
des Substrats geschleudert. Ein typisches Beispiel für ein in diesem
Schritt geeignetes Fotoresist ist SPOLR30B, das von MicroChem Corporation
of Massachusetts erhältlich
ist.
-
Diese
Unterbaugruppe wird dann vor dem Auftragen einer weiteren Fotoresistlage
durch Schleudern gebrannt. Die zweite Fotoresistlage hat eine Dicke
von etwa 20 μm
und ist ein chemisch amplifiziertes negatives Fotoresist wie SU8-25, das wie oben
ebenfalls von MicroChem Corporation erhältlich ist. Diese wird dann
vor der Bestrahlung gemäß Herstelleranweisungen
gebrannt. Anschließend
wird eine geätzte
Chrom-auf-Glas-Maske über
die SU8-Lage gelegt, die dann mit einem UV-Belichtungsinstrument
oder einem ähnlichen
Anregungsgerät
belichtet wird. Es folgt ein Nachbelichtungsbrand, wieder gemäß Herstelleranweisungen,
woraufhin das belichtete Material mit einem angemessenen Entwickler
entwickelt wird, so dass eine Anordnung von offensichtlichen oder
profilierten Mikropartikeln auf dem Substratwafer zurückbleibt.
-
Wie
zuvor können
die Mikropartikel vor oder nach der Freisetzung vom Wafer funktionalisiert
werden. Die Freisetzung wird mit verdünntem Entwickler erreicht,
der die SPLOR30B-Lage auflöst.
-
Mit
den oben beschriebenen Techniken können Mikropartikel mit einer
Länge von
etwa 50 bis 200 μm
erhalten werden. Typische Mikropartikelabmessungen sind wie folgt:
-
-
Zur
Verwendung in einer chemischen Bibliothek ist eine Funktionalisierung
der Mikropartikel notwendig, damit gewährleistet wird, dass sie für die chemischen
oder biochemischen Vorgänge
empfänglich
sind, die sie bei der Aufarbeitung durchlaufen müssen. Die Funktionalisierung
kann durch jedes beliebige geeignete chemische Mittel oder Gasmittel erfolgen,
wie Plasmaätzung,
wirksam überträgt eine gewünschte chemische
Gruppe auf die Mikropartikeloberfläche zur Anlagerung eines Analys
oder anderer Vorläuferspezies
[sic].
-
Die
oben beschriebenen Mikropartikel können zum Beispiel funktionalisiert
werden, um die Anlagerung von DNA, insbesondere ein mit einer DNA zusammenhängendes
Oligonucleotid, zu ermöglichen,
die nachgewiesen werden soll. Im ersten Schritt der Funktionalisierung
werden die Mikropartikel mit HMDS (Hexamethyldisilazan) silanbehandelt, gefolgt
von einem Organosilan wie N-2-Aminoethyl-3-aminopropyl-trimethoxysilan,
wodurch ein selbstassemblierter Film auf den hydroxylierten Oberflächen der
Mikropartikel gebildet wird. Da unmodifizierte Oligonucleotide nicht
direkt mit den Silanolgruppen gekoppelt werden können, kann die Oberfläche weiter
mit NHS-Biotin funktionalisiert werden, das ein N-Hydroxysuccinimidester-Biotinkomplex
ist. Dieses lagert sich an der Oberfläche der Aminogruppe an, die
durch den Silanfilm präsentiert
wird. Das Biotinmolekül
wird dann mit Streptavidin, einem Protein, reagiert. Das Streptavidin
wird dann zum Binden von biotinylierter DNA verwendet, wodurch eine
starke nichtkovalente Interaktion entsteht. Die Interaktion ist
ausreichend stark, um der stringenten Wäsche standzuhalten, die in
späteren
Schritten erforderlich ist, um unspezifische Hybridisierung zu minimieren.
-
Im
Spezielleren kann die Silanabsetzung durch Spülen der Kügelchen in HMDS und 30-minütiges Härten bei
50°C erfolgen.
2% TMS (N-2-Aminoethyl-3-aminopropyltrimethoxysilan)
in Trockenaceton bei Raumtemperatur wird etwa 2 Minuten lang zugegeben.
Die Kügelchen
werden in Trockenaceton gespült
und getrocknet.
-
Im
Funktionalisierungsschritt mit Biotin werden die Partikel in 1 mg
NHS-Biotin in 250 μl
Dimethylsulfoxid (DMSO) eingetaucht und vorsichtig gerührt. Nach
vier Stunden werden die Partikel zweimal in DMSO und dann in phosphatgepufferter
Salzlösung
gewaschen.
-
Im
Anschluss an das obige Verfahren wurde die Bindung der Chemikalien über die
Anlagerung eines FITC-Streptavidinkonjugats
beurteilt. Eine 100 μg/ml
Lösung
von Streptavidin wurde in phosphatgepufferter Salzlösung mit
0,5% Tween-20 resuspendiert. Tween-20 ist ein Tensid. Die Streptavidinlösung wurde
mit den Partikeln zwei Stunden lang inkubiert. Unspezifisch gebundenes
Streptavidin wurde dann durch Rühren
der Partikel über
einen Zeitraum von weiteren zwei Stunden in phosphatgepufferter
Salzlösung
mit 0,5% Tween-20 (PBST) entfernt.
-
Für den Hybridisierungsassay
wurde Streptavidin an die biotinylierte Oberfläche gebunden. Wie in dem oben
beschriebenen Fluoreszenzstreptavidinassay wurden 100 μg/ml Streptavidinlösung in 0,05%
PBST mit den Partikeln zwei Stunden lang bei Raumtemperatur unter
Rühren
inkubiert. Darauf folgte eine zweistündige Wäsche mit PBST, um unspezifisch
gebundenes Streptavidin zu entfernen.
-
Ein
alternatives Verfahren zum Anlagern eines aminomodifizierten Oligonucleotids
ist die Verwendung eines homobifunktionellen Vernetzers wie Cyanurchlorid.
Diese Verfahren dienen lediglich als Beispiele, und es gibt andere
Verfahren, mit denen die Anlagerung von Molekülen an den Partikeln erreicht
werden kann.
-
Nach
der Funktionalisierung der Partikel mit NHS-Biotin und Streptavidin wurde biotinylierte
DNA angelagert. Es wurden zwei Oligonucleotidsätze präpariert, wobei jeder Satz mit
dem jeweils anderen perfekt zusammenpasste. Die Oligonucleotidsätze hatten
eine Länge
von 12 Nucleotiden. Ein Satz enthielt ein biotinyliertes Oligonucleotid,
das an dem Partikel verankert war, wohingegen der andere Satz mit
den komplementären
Oligonucleotiden mit Fluorescein markiert war. Die beiden Sätze wurden
dann miteinander unter Lösungsbedingungen,
die zur Hybridisierung geeignet waren, vermischt, um die Brauchbarkeit
des Systems zu testen.
-
Im
Spezielleren wurden die biotinylierten Oligonucleotide eines Satzes
mit den Partikeln bei einer Konzentration von 100 pM in 10 mM Tris-HCl,
1 mM EDTA und 2 M NaCl 20 Minuten lang bei 30°C inkubiert. Darauf folgten
zwei Waschschritte, einer im Tris-Puffer, der zur Bindung verwendet
wurde, gefolgt von einer Wäsche
mit deionisiertem Wasser.
-
Der
andere Satz von Oligonucleotiden mit dem fluoreszierenden Marker
wurde mit den partikelgebundenen Oligonucleotiden in 50 mM Tris,
18 mM EDTA und 0,1% Triton bei einem pH-Wert von 8,5 30 Minuten
lang bei einer Temperatur von 29°C
inkubiert. Dies war zur Hybridisierung der Oligonucleotidsätze optimal.
-
Die
Partikel wurden zweimal gewaschen, um ungebundene DNA zu entfernen
und die Hintergrundfluoreszenz zu reduzieren. Die Partikel wurden unter
einem Fluoreszenzmikroskop visualisiert und Fluoreszenz wurde mit
der nachfolgend beschriebenen Anordnung nachgewiesen, damit die
Anwesenheit der gebundenen DNA bestimmt werden konnte. Die Anwesenheit
von Fluoreszenz auf der Oberfläche
der Partikel zeigt, dass eine Hybridisierung stattgefunden hat und
ist eine Bestätigung
für die
Brauchbarkeit dieses Ansatzes.
-
Fluoreszenzbilder
der Mikropartikel wurden mit einem Mikroskrop, einem 25 Mw 488 nm
Argonionenlaser und einer CCD-Kamera erhalten. Der Laserstrahl wurde
durch eine Linse mit einer Brennweite von 50 cm verteilt und in
das Auflichtsystem des Mikroskops mit justierbaren Spiegeln gekoppelt.
Die Okulare wurden aus Sicherheitsgründen entfernt und durch eine
integrierende CCD Kamera von Cohu ersetzt, mit einem 7-lagigen 550
nm Bandpassinterferenzfilter im Pfad, um den 488 nm Hauptstrahl
zu entfernen. Die Kamera wurde an eine Scion LG-3 Nubus Bildfangschaltung
in einem Macintosh Quadra 800 Computer angeschlossen, mit Einrichtungen
zur Steuerung der Integrationsmerkmale der Kamera. Das Partikelbehandlungs- und Nachweissystem setzt
ein Mikroskop zur Abbildung einer Durchflusszelle ein. Ein Durchflusszytometer
wurde zur Behandlung der Kügelchen
modifiziert, und die Kügelchen
wurden durch das System mit etwa 1 Meter je Sekunde fließen gelassen.
Obwohl jede beliebige Beleuchtungsquelle mit einer Lichtpunktgröße, die kleiner
ist als das kleinste Merkmal auf den Kügelchen, verwendet werden kann,
wurde in diesem Fall der Strahl eines Argonionenlasers (488 nm)
verwendet. Die vorwärtsgestreuten
und seitlich gestreuten Signale von den Kügelchen wurden mit einer Fotodioden/Fotovervielfacher-Anordnung
nachgewiesen.
-
Mit
Bezug auf 8 zeigen die Ansichten (a) und
(b) Ausgabespuren, die von zwei unterschiedlich kodierten Partikeln
erhalten wurden. Hierbei handelt es sich um Absorptionsspuren, so
dass Täler
in der Spur mit Ausstülpungen
auf der Oberfläche
des Mikropartikels übereinstimmen.
-
In
einer Modifikation der oben beschriebenen Mikropartikel werden die
Partikel mit einer NiCr oder anderen Reflektionsbeschichtung produziert. Würden Mikropartikel
mit der Reflektionsbeschichtung mit dem hierin beschriebenen Nachweissystem nachgewiesen,
dann könnte
ein Reflektionsmuster anstelle eines Absorptionsmusters verfolgt
werden. In dem Reflektionsmuster fallen Spitzen in der Spur mit
Ausstülpungen
auf der Mikropartikeloberfläche zusammen,
während
Täler in
der Spur mit Vertiefungen in der Mikropartikeloberfläche übereinstimmen.
-
Eine
zur Verwendung im obigen Verfahren geeignete fotolithographische
Maske wird in eine Vielzahl von Regionen unterteilt, die jeweils
eine Vielzahl von Kodes enthalten. Jedes Kügelchenmuster besteht aus 14
Bits und 7 μm
Merkmalen. Die Länge eines
typischen Kügelchens
beträgt
daher etwa 98 μm.
Zwar führen
14 Bits zu einem Koderaum von insgesamt 16384 Kodes, doch gibt es
eine Reihe von Verbesserungsmerkmalen, die diese Zahl auf eine reduziertere
Anzahl von Kodes herabsetzen. Obwohl das Resultat ein reduzierter
Koderaum ist, werden eindeutige Vorteile erhalten.
-
Die
folgenden drei Verbesserungen bringen eindeutige Vorteile bezüglich eines
verringerten Auftretens von Nachweisfehlern:
- – Als maximale
Zahl aufeinander folgender DC-Bits werden vier ausgewählt, so
dass der ursprüngliche
16384 Koderaum auf 11072 herabgesetzt wird.
- – Es
wird eine Paritätsbeschränkung angewendet. Das
heißt,
man kann ein beliebiges der Bits in sein Komplement ändern, und
das Ergebnis ist kein gültiger
Kode. Dadurch werden Beschränkungen auferlegt,
wie entweder eine gerade oder ungerade Zahl von 0en oder 1en in
jedem gültigen
Kode. Wir haben 1 Bit gerade Parität gewählt, so dass die Anzahl der
1en stets gerade ist. Dadurch wird der 11072 Koderaum auf 5536 herabgesetzt.
- – Entfernen
von Umkehrungen, um eine Leserichtung vorzuschreiben. Für jeden
bestimmten Kode in dem Satz wird der Umkehrkode weggelassen; wenn
ein Kode 321 lautet, dann kann er somit nur 321 sein, da 123 aus
dem Koderaum beseitigt wurde. Durch diese Beseitigungen wird der
5536 Koderaum auf 2724 herabgesetzt.
-
Mit
Folgendem werden eindeutige Vorteile im Hinblick auf Handhabung
und Fehlernachweis erhalten:
- – Redundanz – die Anzahl
von Duplikatkodes. Die Anordnung der Kügelchen kann derart sein, dass die
2724 separaten und sequentiellen Kodes innerhalb von Rechtecken
mit einer Größe von etwa 5
mm × 20
mm begrenzt sind. Dieses Maß wurde unter
Berücksichtigung
der Handhabung ausgewählt – nach der
Kügelchenherstellung
und Waferzerteilung kann das Rechteck in ein 1,5 ml Röhrchen (z.
B. Eppendorf oder ähnliches)
gegeben werden. Durch die Einführung
dieses Merkmals kann nun ein kompletter Satz von Kügelchen in
einem kleinen Volumen aufgenommen werden, das sich zentrifugieren
lässt.
13.620 Kügelchen passen
in dieses 5 mm × 20
mm große
Rechteck, so dass eine Redundanzzahl von 5 je Kode erhalten wird.
- – Der
Kode erzeugt außerdem
88 'Palindrome', d. h. der Kode
ergibt vorwärts
wie rückwärts gelesen das
Gleiche. Ein Beispiel hierfür
ist 00001000010000. Die 88 Palindrome werden von dem Koderaum getrennt
und für
Test- und Fehlerprüfzwecke
verwendet.
-
Die
Erfindung wurde zwar hierin mit Bezug auf spezielle Ausgestaltungen
beschrieben, doch wird es der fachkundigen Person verständlich sein, dass
Variationen und Modifikationen möglich
sind, ohne vom Umfang der folgenden Ansprüche abzuweichen.