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Technisches
Umfeld
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vermeiden und Abschwächen von
Zusammenstößen zwischen
Fahrzeugen und anderen Objekten. Insbesondere konzentriert sich
das Verfahren auf die Vorhersage der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
für besagte
Fahrzeuge und Objekte.
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Technischer
Hintergrund
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Es
wurden mehrere Verfahren entwickelt, um Zusammenstöße zu vermeiden,
die Sensoren benutzen, um Werte wie Abstand, Geschwindigkeit und
Richtung von Objekten und Fahrzeugen zu erlangen.
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Die
US 4,623,966 offenbart eine
Vorrichtung zur Kollisionsvermeidung bei Seefahrzeugen. Diese Vorrichtung
beinhaltet Sensoren, die Werte zur Verfügung stellen, die ein Maß für die Position
und Geschwindigkeit von anderen Fahrzeugen bezüglich eines ersten Fahrzeugs
sind. Diese Signale werden benutzt, um auf eine festgelegte Art
und Weise Manöver
des ersten Fahrzeugs einzuleiten, die Kollisionen mit anderen Fahrzeugen
vermeiden. Das Risiko einer Kollision wird durch Messungen wie den
nächsten
Vorbeifahrpunkt, vorhergesagten Kollisionspunkt und vorhergesagte
Gefahrenzonen bewertet.
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Radar
und Laser werden in der Erfindung, die in
US 5,472,214 behandelt wird, benutzt,
um Objekte in einem gewissen Umfeld des Fahrzeugs, das mit der Einrichtung
zur Vermeidung von Zusammenstößen ausgestattet
ist, zu entdecken. Der Kalman-Filter wird benutzt, um relative zukünftige Positionen
des Fahrzeugs abzuschätzen.
Ein Gebiet der maximalen Gefahr wird definiert und die Anwesenheit
eines Objekts in dieser Region führt
zu einem Alarmsignal. Die Erfindung konzentriert sich ferner auf
den Aufbau der Sensoren.
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Ein ähnliches
System ist in der
US 5,596,332 offenbart.
Der Kalman-Filter wird benutzt, um zukünftige wahrscheinliche Positionen
von Flugzeugen vorherzusagen. Wenn die zukünftige wahrscheinliche Position (ein
Raumbereich) eines Flugzeugs zu einer gewissen Zeit mit der zukünftigen
wahrscheinlichen Position eines anderen Flugzeugs zur selben Zeit überlappt,
wird ein Alarmsignal ausgegeben. GPS wird benutzt, um die Koordinaten
der Flugzeuge bezüglich
der Erde zu bestimmen.
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US 6,026,347 offenbart ein
Verfahren für
den Gebrauch in Fahrzeugen, um Zusammenstöße mit Hindernissen zu vermeiden.
Das Verfahren bezieht sich auf das automatisierte Fahren von Fahrzeugen
in dieselbe Richtung auf zwei oder mehr Spuren. Jedes Fahrzeug besitzt
einen Prozessor, der mit dem Brems-, Lenk- und Motorenmanagementsystem
verbunden ist, das von anderen Fahrzeugen Befehle zum Bremsen, Beschleunigen
oder Spurwechseln annehmen kann. Die Erfindung handelt hauptsächlich davon,
wie die Koordination von Manövern
zwi schen mehreren Fahrzeugen während
Ausweichmanövern
bewerkstelligt werden soll.
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In
der
US 6,085,151 ist
ein System zum Erkennen von Kollisionen offenbart, bei dem die Wahrscheinlichkeit
der Bedrohung und die Art der Bedrohung berechnet werden und dieses
Resultat benutzt wird, um eine angemessene Handlung durchzuführen, wie
Gurtvorspannung, Vorbereiten und Aufblähen des Airbags und Bremsen.
Das Hauptaugenmerk des Patents ist also die Vorbereitung des Fahrzeugs
auf eine Kollision, um die Sicherheit zu steigern. Einzelne Ziele
werden durch Clusteranalyse identifiziert und in einem kartesischen Koordinatensystem
unter Benutzung eines Kalman-Filters aufgetragen.
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Nach
einem Zeitschriftenartikel von Jocoy et al, "Adapting radar and tracking technology
to an on-board automotive collision warning system", in: The AIAA/IEEE/SAE
Digital Avionics systems Conference, 1998, Vol. 2, pp I24-1 – I24-8, machen Zusammenstöße an Kreuzungen
ungefähr
26% aller Unfälle
in den Vereinigten Staaten aus. Es wird derzeit ein System entwickelt,
das aus einer einzigen Radaranordnung besteht und das den Fahrzeugverkehr
entlang sich nähernder
Fahrspuren überwachen
wird. Eine Metrik der Lückenzeit,
die auf der vorhergesagten Ankunftszeit an der Kreuzung beruht;
wird benutzt, um den Fahrer zu warnen. Das Maß, das benutzt wird um Gefahren
zu erkennen, wird vorhergesagt genauso wie die Zeit bis zur Kreuzung
und aus dieser heraus.
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In
einem Artikel von Attouche et al, "A prediction system based on vehicle
sensor data in automated highway",
In: 2000 IEEE Intelligent Transportation Systems, Conference Proceedings,
1–3 Oct.
2000, pp 494–499
wird ein Vorhersagesystem beschrieben, das die Einschätzung der
Risiken des Zusammenstoßes und
des Abkoppelns bei einer automatisierten Steuerung von LKW-Kolonnen
auf Autobahnen erlaubt. Das System wird verwendet um LKW s, die über lange
Strecken in die gleiche Richtung fahren, zu verdichten und beinhaltet
ein Abstandssignal zwischen den LKW s, das von einem Dreifachmessinstrument
stammt: Einem Laserentfernungsmesser, einer eingebauten Kamera und
einem "theoretischen
Beobachter", der
auf einem System von Bewegungsgleichungen basiert.
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Ein
Zeitschriftenartikel von Seki et al., "Collision avoidance system for vehicles
applying model predictive control theory", In: 1999 IEEE/IEEJ/JSAI International
Conference on Intelligent Transportation Systems, pp 453–458, beschreibt
ein ähnliches
System zur Vermeidung von Zusammenstößen bei Fahrzeugen oder Objekten,
die sich in dieselbe Richtung bewegen, wobei das Fahrzeug mit einem
System zur Vermeidung von Zusammenstößen ausgestattet ist. Es wird
hauptsächlich
behandelt, wie die Bremskraft zu steuern ist, wenn ein Zielhaltepunkt
gegeben ist, der aus einem Bremsweg mit einer sicheren Bremsrate
zuzüglich
einer extra Wegstrecke berechnet.
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Alle
oben beschriebenen Systeme zur Vermeidung von Zusammenstößen und
Verfahren, die dem Stand der Technik entsprechen, sind entweder
von einem externen Signalgeber abhängig, z.B. GPS-Satellitenkommunikation,
oder Kommunikation zwischen Fahrzeugen, die mit Systemen zur Vermeidung
von Zusammenstößen ausgestattet
sind, oder sie haben ein zu häufiges
Alarmsignal zur Folge, wenn sie in ein Automobil eingebaut werden.
Alle Systeme oder Methoden die Stand der Technik sind, haben Schwierigkeiten
damit, Situationen zu meistern, wie z.B. ein Fahrzeug begegnet einem
anderen Fahrzeug, das in die entgegengesetzte Richtung auf einer
zweispurigen Straße
fährt.
Wenn ein System zur Vermeidung von Zusammenstößen oder ein Verfahren jedes
Mal ein Alarmsignal geben würde,
wenn das Fahrzeug, das mit solch einem System ausgestattet ist,
einem anderen Fahrzeug begegnet, so wäre dies eine Belästigung
des Fahrers und könnte
dazu führen,
dass der Fahrer die Funktion zur Verhinderung von Zusammenstößen abschaltet
und sie überhaupt nicht
benutzt.
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Die
US 5,613,039 behandelt ein
Verfahren und ein Gerät
zur Vermeidung von Fahrzeugzusammenstößen und Abschwächung von
Zusammenstößen, das
die Schritte der Vorhersage der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
für die
Position eines Fahrzeugs und die Vorhersage der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
für die
Position mindestens eines weiteren Objektes umfasst.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Vermeiden von
Zusammenstößen zur Verfügung zu
stellen, das in der Lage ist, Situation wie oben beschrieben bei
einer geringen Rate von Fehlalarmen zu bewältigen. Eine weiterer Aufgabe
ist, ein Verfahren zur Verfügung
zu stellen, um Zusammenstöße abzuschwächen, falls
sie unvermeidbar sind. Eine weitere Aufgabe ist ein Verfahren zur
Vermeidung von Zusammenstößen zur
Verfügung
zu stellen, das unabhängig
von externen Signalgebern ist.
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Diese
Aufgaben werden in der Art und Weise erreicht, wie sie in den beigefügten Ansprüchen niederlegt
sind.
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Das
erfinderische Verfahren weist den Schritt der Vorhersage der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion für die Position
eines Fahrzeugs zu mehreren zukünftigen
Ereignissen auf. Die aktuelle Geschwindigkeit, die Geschwindigkeitsänderung,
die Position, die Größe, die
Richtung und die Geschwindigkeit der Richtungsänderungen werden berücksichtigt,
wenn die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion des Fahrzeugs vorher gesagt wird.
Diese Wahrscheinlichkeit kann mittels eines dreidimensionalen Graphen
der Wahrscheinlichkeitsverteilung, z.B. einer Gaußschen Normalverteilung
veranschaulicht werden, wobei die Spitze der wahrscheinlichsten
Position eines Fahrzeugs zu einer gewissen Zeit entspricht.
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Das
erfinderische Verfahren weist weiterhin einen Schritt der Vorhersage
der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion für mindestens ein zusätzliches
Objekt zu mehreren zukünftigen
Ereignissen auf. Das Objekt könnte
z.B. ein anderes Fahrzeug sein, dessen wahrscheinliche Position
zu einer Vielzahl von Zeitpunkten im Anschluss an die Erkennung
vorhergesagt und mit den vorhergesagten Positionen des Fahrzeugs
abgeglichen wird. Die Erkennung könnte z.B. durch Radar oder
Laser erfolgen. Die aktuelle Geschwindigkeit, die Änderung der
Geschwindigkeit, die Position, die Größe, die Richtung und die Geschwindigkeit
der Richtungsänderung werden
bei der Vorhersage der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion für ein anderes
Objekt oder andere Objekte berücksichtigt.
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Der
nächste
Schritt des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist es, die gemeinsame
Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion für die relativen Positionen
der Fahrzeuge und Objekte zu mehreren zukünftigen Ereignissen zu bilden.
Die zeitlichen Abstände
zwischen besagten Ereignissen sind vorzugsweise klein genug, um den
minimalen Abstand zwischen zwei Spitzen (die maximale Wahrscheinlichkeit
für jede
der zwei Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen) der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen
zu finden.
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Der
nächste
Schritt der erfinderischen Tätigkeit
besteht darin, die gemeinsame Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion über die
Fläche,
in der sich das Fahrzeug und das Objekt in physikalischem Konflikt
befinden, zu integrieren. Die Wahr scheinlichkeit einer Kollision
wird dadurch berechnet und kann als Maß für sich darauf gründende Entscheidungen
dienen. Das Ergebnis der Berechnung ist ein Wert zwischen 0 und
1, wobei 0 eine Wahrscheinlichkeit von 0% für einen Zusammenstoß und 1
100% Wahrscheinlichkeit für
einen Zusammenstoß bedeutet.
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Eine
Aktion um Zusammenstöße zu vermeiden
könnte
Bremsen sein, aber abhängig
von der Geschwindigkeit könnte
eine Ausweichaktion angebrachter sein. Der Bremsweg steigt mit zunehmender
Geschwindigkeit drastisch. Die Wegstrecke um ein Ausweichmanöver durchzuführen steigt
jedoch linear mit der Geschwindigkeit an und bei Geschwindigkeiten,
die höher
als etwa 40 km/h (ungefähr
25 mph) sind, ist die Wegstrecke, die benötigt wird, um ein Ausweichmanöver zu vollführen, kürzer als
die Wegstrecke, die benötigt wird,
um einen Zusammenstoß durch
Bremsen zu verhindern.
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Das
andere Objekt könnte
ein oder könnten
mehrere andere Fahrzeuge sein. Eine gewöhnliche Situation, wenn ein
Fahrzeug einem anderen Fahrzeug auf einer zweispurigen Straße begegnet,
sollte kein Alarmsignal oder keine automatisierte Aktion zur Folge
haben, so lange die Fahrzeuge nicht auf Kollisionskurs sind.
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Ruhende
Objekte, wie Straßenschilder
und Leitplanken, können
ebenfalls in die Berechnung mit einbezogen werden. Was Fehlalarme
betrifft, gilt das gleiche für
ruhende Objekte, wie für
Fahrzeuge. Die Berechnung kann vorzugsweise so gemacht werden, dass
mehrere Fahrzeuge, ruhende und sich bewegende Objekte berücksichtigt
werden, d.h. das Verfahren, das auf der vorliegenden Erfindung beruht
kann in realen Situation verwendet werden.
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Kurzbeschreibung
der Abbildungen
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Das
Verfahren das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, wird im
Folgenden ausführlicher
unter Bezugnahme der Abbildungen, die die verschiedenen Schritte
im Verfahren zeigen, erklärt.
Dabei zeigt bzw. zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf zwei Fahrzeuge, die sich auf einer geraden Straße begegnen;
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2 einen
dreidimensionalen Graphen der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
für die
Fahrzeuge in 1 zu vier verschiedenen Zeitpunkten;
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3a,b die
Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion in eine Richtung für jedes
der zwei Fahrzeuge entsprechend der in 2 markierten
Zeitpunkte;
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4a–d für jeden
der vier Zeitpunkte aus 2 die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
in einer Richtung für
jedes der zwei Fahrzeuge; und
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5a–d die
gemeinsame Wahrscheinlichkeitsfunktion in eine Richtung für die zwei
Fahrzeuge zu den vier Zeitpunkten, die in 2 dargestellt
sind.
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Beschreibung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird unter Bezug auf ein Beispiel erklärt, das in den beigefügten Figuren
dargestellt ist. Das Beispiel wurde ausgewählt, um das Lesen und Verständnis des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zu vereinfachen. Daher zeigen die meisten Diagramme in den Abbildungen
die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion in einer Richtung.
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1 zeigt
eine alltägliche
Situation, in der sich zwei Fahrzeuge auf einer geraden Straße begegnen. Das
Fahrzeug, das mit dem System zur Vermeidung von Zusammenstößen ausgerüstet ist,
wird mit 10 bezeichnet und das andere Fahrzeug wird mit 20 bezeichnet.
Im Rahmen des Beispiels wurde die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
für beide
Fahrzeuge zu vier zukünftigen
Ereignissen berechnet (dieselben für beide Fahrzeuge). Die vier
zukünftigen
Ereignisse werden für
das Fahrzeug, das mit dem System zur Vermeidung von Zusammenstößen ausgestattet
ist, mit 11, 12, 13 und 14 bezeichnet,
wobei dasselbe Zeitintervall zwischen zukünftigen Ereignissen liegt.
Für das
andere Fahrzeug werden die vier zukünftigen Ereignisse mit 21, 22, 23 und 24 bezeichnet.
Das Ereignis 11 für
das erstgenannte Fahrzeug entspricht dem Ereignis 21 für das andere
genannte Fahrzeug usw. für 12, 13 und 14.
Ein Zeitschritt von 0,05 s im Beispiel entspricht den Geschwindigkeiten
von etwa 70 km/h für
das Fahrzeug, das mit dem System zur Vermeidung von Zusammenstößen ausgestattet
ist und dementsprechend 100 km/h für das andere Fahrzeug.
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In 2 wurden
die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen für die Fahrzeuge zu den vier
genannten zukünftigen
Ereignissen berechnet und in einem dreidimensionalen Graphen aufgetragen.
Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen 11 und 21 sind
die zeitlich nächsten
zum gegenwärtigen
Ort und daher sind die Spitzen höher
als die der Funktionen 12, 13, 14, 22, 23 und 24,
d.h., dass die Wahrscheinlichkeiten für die Fahrzeuge, die in diesem
Gebiet sind, hoch sind. Umgekehrt sind die Spitzen der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen 14 und 24 niedriger,
aber andererseits sind die Funktionen breiter, d.h. je weiter in
der Zukunft um so mehr alternative Positionen gibt es. Die Wahrscheinlichkeit,
dass das Fahrzeug in einer bestimmten Position endet, ist geringer,
da der Zeitunterschied zwischen der jetzigen Position und der zukünftigen
Position lang ist, und daher große Änderungen auftreten können, z.B. Änderungen
in Richtung und Geschwindigkeit.
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In 3a sind
die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen des Fahrzeugs, das mit dem
System zur Vermeidung von Zusammenstößen ausgestattet ist, zu den
vier zukünftigen
Ereignissen aufgetragen. 3b zeigt
die entsprechende Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen für das andere
Fahrzeug.
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In 4a bis 4b wurden
die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen in vier separate Diagramme
unterteilt, die die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen für beide
Fahrzeuge zeigen, allerdings zeigt ein Diagramm jeweils nur einen
Zeitpunkt. 4a zeigt folglich die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen 11 und 21,
die zeitlich nächsten
zu den gegenwärtigen
Positionen der Fahrzeuge. Das Diagramm in 4b zeigt
daher die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen 12 und 22,
das Diagramm in 4c zeigt die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen 13 und 23 und
das Diagramm in 4d zeigt die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen 14 und 24. Vorzugsweise
werden die Zeitintervalle kurzgewählt. In 4c überlappen
sich die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen teilweise. Wenn z.B.
das Zeitintervall doppelt so lang gewählt worden wäre (4b und 4d), würden die
Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen aneinander vorübergehen,
was dazu führen
würde,
dass eine mögliche
Gefahr nicht entdeckt wird. Die Berechnungen werden jedoch kontinuierlich
mit einer Frequenz wiederholt, die hoch genug ist, um solche Risiken
zu vermeiden.
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Manche
Berechnungen, die Stand der Technik sind, werden in ähnlicher
Art und Weise durchgeführt, d.h.
die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen werden für die Fahrzeuge berech net.
Die Benutzung des Standes der Technik in diesem Beispiel würde jedoch
zu einem Alarm führen,
der von den überlappenden
Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen 13 und 23 in 2 ausgelöst wird,
falls der Vertrauensbereich groß ist.
Es ist für
den Fahrer eines Fahrzeugs, das mit einem System zur Vermeidung
von Zusammenstößen ausgestattet ist,
nicht wünschenswert,
jedes Mal ein Warnsignal zu bekommen, wenn das besagte Fahrzeug
in einer Situation, die der des gezeigten Beispiels gleicht, einem
anderen Fahrzeug begegnet. Der Vertrauensbereich könnte so
gewählt
werden, dass es keine Warnsignale gibt, aber das würde zu einem
relativ unempfindlichen System führen,
das in manchen Situationen, wenn es ein Warnsignal gegen sollte,
nicht warnen würde.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird deshalb eine gemeinsame Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
für jedes der
zukünftigen
Ereignisse berechnet. 5a bis 5d zeigen
in dem Beispiel mit vier zukünftigen
Ereignissen die gemeinsame Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen für eine Richtung
(Fahrtrichtung). Die gemeinsame Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
wird über
die Fläche,
in der sich das Fahrzeug und das Objekt in physikalischem Konflikt
befinden, integriert. Das Ergebnis der Berechnung zeigt die Wahrscheinlichkeit
einer Kollision. 5c ist jedoch die einzige Abbildung,
die überhaupt
ein Signal zeigt. Vorzugsweise wird ein vorgegebenes Alarmlimit
höher gewählt als
die im Beispiel berechnete Wahrscheinlichkeit, da die Situation
keine ist, in der ein Alarmsignal erwünscht ist. Ein Alarmsignal
in einer Situation wie dieser, in der die Wahrscheinlichkeit einer Kollision
sehr niedrig ist, wäre
für den
Fahrer äußerst lästig. Das
Beispiel zeigt jedoch nur die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
in nur einer Richtung. Die Wahrscheinlichkeit einer Kollision ist
im dargestellten Beispiel viel geringer, wenn zwei Dimensionen betrachtet
werden. Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen 13 und 23 überlappen
sich in Fahrtrichtung gesehen in 2 kaum.
Andererseits von der Richtung senkrecht zur Fahrtrichtung betrachtet, überlappen
sich die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen beträchtlich,
wie 4c zeigt.
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Die
Wahrscheinlichkeit einer Kollision für das Fahrzeug und jedes der
umgebenden Objekte sollte für eine
ausreichende Zahl zukünftiger
Ereignisse berechnet werden. Darauf beruhend werden Regeln für die Wahrscheinlichkeitswerte
festgelegt, wann ausgewichen oder gebremst werden soll. Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
kann z.B. dadurch berechnet werden, dass der erweiterte Kalman-Filter
benutzt wird, um die zukünftigen
Positionen der Fahrzeuge und umgebender Objekte ebenso vorherzusagen,
wie ihre zugehörige
Kovarianzmatrix. Das Folgende ist ein Beispiel solche einer Berechnung.
Es ist eine relativ einfache Methode die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
mit Hilfe des Kalman-Filters zu berechnen. Man kann stattdessen
sehr viel anspruchsvollere Methoden verwenden, aber die einfache
Methode wird verwendet, um es zu erleichtern, die Idee, die der
vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, zu verstehen. Der Algorithmus
benutzt folgende Beschreibung des diskreten Zustandsraums für das Fahrzeug
und andere Objekte:
wobei:
x
t =
x
t-Koordinate in einem auf der Erde fixierten
Koordinatensystem
y
t = y
t-Koordinate
in einem auf der Erde fixierten Koordinatensystem
v
x,t = Geschwindigkeit in x-Richtung
v
y,t = Geschwindigkeit in der y-Richtung
ω
t = Geschwindigkeit der Richtungsänderung
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Der
erweiterte Kalman-Filter wird benutzt, um die zukünftigen
Positionen der Fahrzeuge und Objekte vorherzusagen. Die Kalman-Filter-Vorhersage
wird n mal iteriert, um die Position des Fahrzeugs zu den Zeiten T,
2T,..., nT zu erhalten. n wird z.B. so gewählt, dass nT genauso oder etwas
länger
als die Zeit ist, die benötigt wird,
um vollkommen anzuhalten, wenn die Geschwindigkeit, das Bremsvermögen und
die Reibung zwischen dem Reifen des Fahrzeugs und der Straße gegeben
sind.
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Der
Hauptzweck dieses Entscheidungsalgorithmus ist es, ein Maß zu bekommen,
wann ein Ausweichmanöver
vollzogen oder ein Alarm ausgegeben werden soll. Die Wahrscheinlichkeit
der zukünftigen
Positionen des Fahrzeugs und des Objekts/der Objekte, die nahe beieinander
in der X- und Y-Richtung
sind, kann wie folgt berechnet werden (in diesem Beispiel ist das
Koordinatensystem in dem Fahrzeug, das Kollisionen vermeidet, fixiert):
wobei:
ΔX = Abstand
zwischen dem Fahrzeug und dem Objekt in der X-Richtung,
ΔY = Abstand zwischen dem Fahrzeug
und dem Objekt in der Y-Richtung,
a
= die Hälfte
der Breite des Fahrzeugs,
b = die Hälfte der Breite des Objektes,
c
= die Hälfte
der Länge
des Fahrzeugs,
d = die Hälfte
der Länge
des Objektes,
die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
von ΔX,
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Die
Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion von ΔY
σλ und σy sind
durch die (1, 1)- und (2, 2)-Elemente der Kovarianz-Matrix von Xt, Pt gegeben. Der
Grenzwert für
Manöver,
die Kollisionen vermeiden, kann so eingestellt werden, dass, wenn
die Wahrscheinlichkeiten Px und Py größer als
gewisse Werte Tx und Ty sind,
alarmiert wird. Tx und Ty sind
Entwurfsparameter, die von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs abhängen sollten.
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Das
Vorhergehende ist eine Ausführung
eines Beispiels, das die vorliegende Erfindung verwendet. Es ist
jedoch offensichtlich, dass Modifikationen des Verfahrens und Variationen
für einen
Fachmann naheliegende sind. Insofern ist die vorhergehende Ausführung dafür gedacht,
es einem Fachmann zu ermöglichen,
die vorliegende Erfindung auszunutzen. Sie sollte nicht dadurch
beschränkt
sein, sondern sollte dazu ausgelegt sein, solche Modifikationen
und Variationen zu beinhalten, wie sie in den Bereich der Ansprüche fallen.