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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft das Gebiet der Radioimaging-Proben und insbesondere
Radioimaging-Proben, die Analoga von Ester und Ethern von polyiodiertem
Diacylglyceryl (IDG) sind, und deren Verwendung als radiomarkierte
Diagnoseproben für
das klinische Radioimaging.
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HINTERGRUND
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Radioimaging-Proben
sind nützliche
Hilfsmittel bei der Diagnose einer Reihe von klinisch relevanten Erkrankungen.
Kernmedizinische Verfahren, wie z.B. Computertomographie (CT) und
Radionukleotidszintigraphie, verwenden diese Proben als nichtinvasive
Mittel, um wichtige funktionelle und biochemische Informationen über ein
spezielles Organ oder einen zu untersuchenden Bereich zu erhalten.
Der Erfolg von Nuclear-Imaging-Verfahren
hängt größtenteils
von der selektiven Aufnahme des Probenmoleküls vom Zielgewebe ab, was wiederum
von der Entwicklung von Proben mit einem hohen Grad an Spezifität für das Zielgewebe
abhängt.
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Für das Radioimaging
sind Probenmoleküle
entwickelt worden, die bestimmte inhärente physikalische Eigenschaften
besitzen, welche es ihnen ermöglichen,
spezifische Zelltypen als Zielgruppe zu nehmen. Um zum Beispiel
die hohen Konzentration von Phospholipidethern in den Zellmembranen
von Tumorzellen, verglichen mit normalen Zellen, auszunutzen, sind
radioiodierte mittel- und langkettige Phospholipidether entwickelt worden.
Die Verabreichung dieser in Tween-20 löslich gemachten Ether an Ratten,
die anschließend
mit einer Carcinosarcoma-Zelllinie beimpft wurden, führte zur
selektiven Anreicherung der Radiomarkierung in den Tumorzellen (Kanadische
Patentanmeldung Nr. 2 276 284).
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Ein
alternatives Verfahren zur Ausrichtung von Radioimaging-Proben auf
spezielle Zielbereiche oder -gewebe besteht darin, sie in ein zielgerichtetes
Trägervehikel
einzubauen. Beispiele für
solche Vehikel sind u.a. Liposome, chemisch modifizierte Low-Density-Lipoproteine
(LDL) und synthetische Emulsionen. Der Nutzen solcher Trägervehikel
auf Lipidbasis beruht darauf, daß sie natürliche, im Körper vorkommende
Verbindungen nachahmen. Insbesondere hat chemisch modifiziertes
LDL aufgrund der Anwesenheit spezifischer Rezeptoren sowohl für natives
LDL als auch für
modifiziertes LDL in einer Reihe von menschlichen Geweben, einschließlich Hepatozyten,
peripheren Blutlymphozyten, Glattmuskelzellen, Makrophagen und Neuronen
des Zentralnervensystems (ZNS), eine bedeutende Wirkung als zielgerichtetes
Trägervehikel.
Rezeptoren für
modifiziertes LDL, die AcLDL- oder "Scavenger"-Rezeptoren, sind für die Bindung, die Internalisierung
und die nachfolgende Beseitigung von durch Oxidation, Glycosylierung,
Alkylierung oder Nitrierung modifizierten Lipoproteinen verantwortlich.
Als solche sind Scavenger-Rezeptoren hauptsächlich an aktivierten Makrophagen, dendritischen
Zellen und den Kupffer-Zellen der Leber zu finden. Die Scavenger-Rezeptor-Expression
findet jedoch auch in anderen Zellen statt, einschließlich Endothelzellen,
Aorta-Glattmuskelzellen, Nervenzellen und Keratinozyten. Erkrankungen,
die von einer Lipoproteinoxidation begleitet werden, wie z.B. Atherosklerose, Alzheimer-Krankheit, Glomerulosklerose
und Ataxie mit Vitamin-E-Mangel, können daher das gemeinsame Merkmal
einer ungeregelten Expression von Scavenger-Rezeptoren besitzen [Zingg et al., IUBMB
Life, 49:397–443
(2000)]. Es wurde auch gezeigt, daß die Deregulierung der LDL-Rezeptorexpression
und/oder eine erhöhte
LDL-Rezeptoraktivität
ein Merkmal einer Reihe von Krebszelllinien ist [Ho et al., Blood 52:1099–1104 (1978);
Rudling et al., Cancer Res., 50:483–487 (1990); Chen und Hughes-Fulford,
Int. J. Cancer, 91:41–45
(2001)], und die Wirksamkeit von LDL als Träger für Arzneistoffe gegen Krebs
wurde untersucht [Gal et al., Am. J. Obstet. Gynecol., 139:877–885 (1981);
Masquelier et al., Cancer Res., 46:3842-3847 (1986); Lundberg, Cancer Res.,
47:4105–4108
(1987); Firestone, Bioconjug. Chem., 5:105–113 (1994)].
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Mit
der Verwendung von LDL als Trägervehikel
gehen jedoch zwei größere Einschränkungen
einher. Erstens muß modifiziertes
LDL in dem Zielgewebe mit einer großen Population an nativem LDL
konkurrieren. Diese Konkurrenz erfordert hohe Konzentrationen von
in den Träger
eingebauten Proben, um sicherzustellen, daß ausreichende Mengen den Zielzellen
zugeführt
werden. Zweitens bestehen Radioimaging-Proben, die entwickelt wurden,
um mittels LDL-Teilchen zugeführt
zu werden, üblicherweise
entweder aus Oberflächenkomponenten
(d.h. Apolipoprotein B-100 (apo B) oder kurzen, auf der apo-B-Sequenz basierenden
Peptiden) oder aus Kernkomponenten (d.h. Cholesterinether (CE)),
markiert mit einem geeigneten Radioisotop. Sowohl apo-B als auch
CE reagieren extrem empfindlich auf die Hydrolyse durch Lysosomalenzyme
in vivo. Der nachfolgende Transport der hydrolysierten Fragmen te
aus den Zielzellen heraus führt
zum Verlust des Radiosignals und zu einer schwachen Bildqualität. Da apo
B für die
Wechselwirkung von LDL mit seinem Zellrezeptor entscheidend ist,
kann darüber
hinaus die Radiomarkierung dieses Oberflächenelements die Wechselwirkung zwischen
nativem LDL und Rezeptor stören.
Auf apo-B-Protein basierende Proben erzielten jedoch einen gewissen
Erfolg. Zum Beispiel liefert ein auf der Sequenz von apo B basierendes
radiomarkiertes kurzes Peptid derzeit vielversprechende Ergebnisse
in einer klinischen Multi-Center-US-Studie [Lees und Lees, Atherosclerosis
X, S. 999–1000,
Elsevier Scientific (1995)].
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Um
die Störung
der LDL-Rezeptor-Bindung zu verhindern, wurden Kernkomponenten des
LDL markiert. Ein weiterer möglicher
Vorteil der Markierung von Kernkomponenten ist, daß bestimmte
Zellen, insbesondere die der Leber, der Nebennieren und des Ovariums,
in der Lage sind, eine unverhältnismäßig größere Menge
an Kernlipid aufzunehmen als das Oberflächenprotein [Glass et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 80:5435–5439 (1983); Glass et al.,
J. Biol. Chem., 260:744–750
(1985); Leitersdorf et al., Biochim. Biophys. Acta, 878:320–329 (1986)],
was bei der Erhöhung
der Spezifität
von auf CE basierenden Proben hilfreich sein kann. Angesichts der
leichten Hydrolyse von nativem CE richteten sich die Versuche zur
Entwicklung von auf Kern-LDL-Komponenten basierenden Proben jedoch
auf Analoga, die eine höhere
Hydrolysebeständigkeit aufweisen.
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Ein
nichthydrolysierbares Analogon von CE, das entwickelt wurde, ist
Cholesteriniopanoat (CI) [Seevers et al., J. Med. Chem., 25:1500–1503 (1982)].
Die Untersuchung von radiomarkiertem CI als Mittel zur Ausrichtung
von Imaging-Proben auf spezifische Zielgewebe hat die Wirksamkeit
von Lipoproteinen als Trägervehikel
bestätigt.
Voruntersuchungen zeigten, daß 125I-markiertes CI sich vorzugsweise im Atherom
anstatt in normalem Arteriengewebe anreichert [DeGalen et al., Pharmaceut.
Res., 3:52–55
(1986)], und jüngere
Studien berichteten über
den erfolgreichen Nachweis atherosklerotischer Läsionen durch Verwendung eines
radiomarkierten Konjugats aus CI und acetyliertem LDL (AcLDL) [Xiao
et al., Pharm. Res., 16:420–426
(1999)]. Es wurde gezeigt, daß das
radiomarkierte CI-Konjugat sich selektiv in den Bereichen der atherosklerotischen
Läsion der
Arterien anreichert, was die Eignung von sowohl CI als Probenmolekül als auch
von chemisch modifizierten Lipoproteinen, wie z.B. AcLDL, als zielgerichtete
Trägervehikel
beweist.
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LDL-Teilchen
enthalten sowohl CE als auch Triglyceride im inneren Kern.
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In
einer weiteren Studie wurde eine hydrolysebeständige Probe entwickelt, die
auf der Triglyceridstruktur basiert. Diese Verbindung, 1,3-Dihydroxypropan-2-on-1,3-diiopanoat
(DPIP), wurde mit 125I radiomarkiert und
in das AcLDL eingebaut. Es wurde gezeigt, daß das 125I-DPIP/AcLDL-Konjugat selektiv
von Zervix-Krebszelllinien aufgenommen wird [Xiao et al., Radiat.
Res., 152:250–256
(1999)].
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In
Mikroemulsionen dispergierte Radioimaging-Proben wurden für eine zielgerichtete
Zufuhr an die Leber entwickelt. Es wird vermutet, daß die speziellen
Zielausrichtungseigenschaften von Mikroemulsionen auf ihre große Ähnlichkeit
mit Chylomikron-Resten zurückzuführen sind.
Chylomikronen sind natürlich
vorkommende Lipoproteine, die Triglyceride und Cholesterin vom Intestinaltrakt
abtransportieren. Endogene Lipasen hydrolysieren die Triglyceridkomponente
der Chylomikronen, und die resultierenden cholesterinreichen Reste sind
als Chylomikron-Reste bekannt. Wie andere Lipoproteine, sind Chylomikron-Reste
mit bestimmten Apoproteinen assoziiert; in diesem Fall apo B und
apo E. Chylomikron-Reste
werden durch die Leber mittels eines rezeptorvermittelten Verfahrens,
das apo B und apo E erkennt, rasch aus dem Kreislauf entfernt.
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Eine
der vielversprechenderen Radioproben auf Emulsionsbasis, eine Emulsion
von iodiertem Mohnsamenöl
in Salzlösung,
als EOE-13 bekannt, wurde in den USA ausgiebig an Tieren und Menschen
untersucht. Obwohl diese Probe eine gute zielgerichtete Zufuhr an
die Leberzellen und eine annehmbare diagnostische Effizienz ergab,
wurde über
ein starkes Auftreten von schädlichen
Nebenwirkungen berichtet [Miller et al., Am. J. Radiol., 143:235–243 (1984)].
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Andere
auf Mikroemulsion basierende Radioimaging-Proben sind u.a. iodierte
Triglyceride in synthetischen Lipidemulsionen, die auf Leberzellen
als Ziel ausgerichtet sind. Diese Triglyceride, deren Struktur auf 2-Oleoylglycerin-1,3-bis[ω-(3-amino-2,4,6-triiodphenyl)alkanoaten]
basiert, zeigten hohe Einbaumengen in die Emulsionen und eine gute
Hepatozytenselektivität
[US-Patent Nr. 5 654 452; Weichert et al., J. Med. Chem., 17:636–646 (1995);
Weichert et al., J. Pharm. Sci., 85:908-914 (1996)].
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Kürzlich ist
ein neues Verfahren zur Verwendung von Mikroemulsionen zur Verbesserung
des Einbaus eines Radiopharmazeutikums in LDL entwickelt worden.
Dieses Verfahren verwendet eine Mikroemulsion als Donorteilchen, um
die Radioimaging-Probe DPIP an AcLDL-Teilchen mit hoher Effizienz
zu übertragen
[Xiao et al., Lipids, 34:503–509
(1999)]. Mehrere Kernlipide wurden in den Donor-Mikroemulsionen
getestet, einschließlich
Triolein, Canolaöl,
Squalen und Robbenöl,
wobei sich Robbenöl
als am wirksamsten erwies.
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LDL
und Mikroemulsionen bewiesen somit einen guten praktischen Nutzen
zur zielgerichteten Zufuhr diagnostischer und therapeutischer Verbindungen.
Um jedoch die Wirksamkeit dieser Trägervehikel auf dem Gebiet des
klinischen Radioimagings zu erhöhen,
müssen
die Einbaumengen der radiomarkierten Probe in das Trägervehikel
maximiert werden. Verbesserte Probenmoleküle, die hohe Einbaumengen in
LDL-Teilchen und Mikroemulsionen zur zielgerichteten Zufuhr aufweisen,
würden
auf dem Gebiet der Radioimaging-Diagnostik einen bedeutenden Fortschritt
darstellen.
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Diese
Hintergrundinformation wird zum Zwecke der Bekanntgabe von Information,
von der die Anmelder glauben, daß sie für die vorliegende Erfindung
möglicherweise
von Interesse ist, zur Verfügung
gestellt. Es ist notwendigerweise kein Zugeständnis beabsichtigt, noch sollte
es als solches ausgelegt werden, daß irgendeine der vorherigen
Informationen Stand der Technik gegenüber der vorliegenden Erfindung
darstellt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
Ziel dieser Erfindung ist es, neue Radioimaging-Proben zur Verfügung zu
stellen. Gemäß einem Aspekt
der vorliegenden Erfindung wird eine Verbindung der Formel (I) zur
Verfügung
gestellt:
wobei:
n eine Zahl zwischen
1 und 16 ist,
jede R-Gruppe unabhängig H oder I ist, wobei zwischen
2 und 6 R-Gruppen I sein müssen,
R' und R" unabhängig H,
(C
1-C
4)-Alkyl oder
eine Aminschutzgruppe sind,
R1 H oder (C
1-C
6)-Alkyl ist, wobei das genannte Alkyl gegebenenfalls
substituiert ist mit Alkyl, Aryl oder Cycloalkyl,
R2 H ist,
R3
H ist, oder R2 und R3 zusammengefaßt =O bedeuten, und
R4
ist:
wobei:
die Bindung ---
eine Einfach- oder Doppelbindung bedeutet,
R5 H, OR''' oder
R''' ist, wobei R''' (C
1-C
6)-Alkyl ist,
R6 H ist oder fehlt,
R7
H ist oder fehlt,
R8 H, (C
1-C
6)-Alkyl oder (C
2-C
6)-Alkenyl ist,
R9 H ist oder fehlt,
R10
H ist oder fehlt,
R11 und R12 unabhängig H, R''' oder OR''' sind,
oder R11 und R12 zusammengefaßt
=O sind,
mit der Maßgabe,
daß, wenn
R9 und R10 fehlen und die Bindung --- zwischen den R9 und R10 tragenden
Kohlenstoffatomen eine Doppelbindung ist, R8 dann H oder (C
1-C
6)-Alkyl ist,
und daß zwei
benachbarte Bindungen, die als --- bezeichnet sind, nicht gleichzeitig
Doppelbindungen sind.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Zusammensetzung
zur Verfügung
gestellt, die ein oder mehrere Verbindungen der Formel (I) und ein
geeignetes Trägervehikel
umfaßt.
Beispiele für
geeignete Trägervehikel
sind u.a., ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, Liposome, Low-Density-Lipoprotein
(LDL), modifiziertes LDL und synthetische Mikroemulsionen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch die Verwendung von Verbindungen
der Formel (I) und Zusammensetzungen, die diese Verbindungen umfassen,
für das
diagnostische Radioimaging zur Verfügung. Die Verbindungen und
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können verwendet werden, um Gewebe und
Organe in einem Säugetier,
die hohe Konzentrationen an LDL-Rezeptoren
enthalten, wie z.B. atherosklerotische Läsionen, Leberzellen, Nervenzellen
und Tumorzellen, sichtbar zu machen. Es ist vorgesehen, daß die Verbindungen
und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung für diagnostische
Zwecke eingesetzt werden können,
um das Auftreten und/oder das Ausmaß einer Erkrankung zu ermitteln,
welche den/die Zielbereich (e) betrifft, sowie das Fortschreiten
der Erkrankung und/oder die Wirksamkeit einer Behandlung, die man
dem betroffenen Säugetier
zukommen läßt, zu überwachen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Diagnosekit
zur Verfügung
gestellt, umfassend die Verbindung der Formel (I), ein geeignetes
Trägervehikel,
Reagenzien, die für
die Radiomarkierung der Verbindung mit einem geeigneten Radioisotop
von Iod notwendig sind, und eine Bedienungsanleitung. Die vorliegende
Erfindung stellt ferner Kits zur Herstellung einer radiomarkierten
Diagnoseverbindung zur Verwendung beim Radioimaging zur Verfügung, umfassend
die Verbindung der Formel (I) und zur Radiomarkierung der Verbindung
mit einem geeigneten Radioisotop von Iod geeignete Reagenzien. Die
Kits können
ferner Emulgatoren und Kernlipide enthalten, die zur Herstellung
einer Mikroemulsion notwendig sind.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 zeigt
die Lipidfärbung
(linkes Feld) und das Autoradiogramm (rechtes Feld) einer Probenaorta aus
einer Gruppe von Kaninchen, die cholesterinreiches Futter erhielt.
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2 zeigt
die Lipidfärbung
(linkes Feld) und das Autoradiogramm (rechtes Feld) einer Probenaorta aus
einer Gruppe von Kaninchen, die cholesterinreiches Futter mit einer
Behandlung mit antiatherogenem Arzneistoff erhielt.
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3 zeigt
die Lipidfärbung
(oberes Feld) und Autoradiogramme (unteres Feld) von Aorten von ApoE/LDL-Rezeptor-Doppel-Knockout-Mäusen, die
ein normales Futter erhielten.
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4 liefert
eine graphische Darstellung der relativen biologischen Verteilung
von 125I-C2I in ApoE/LDL-Rezeptor-Doppel-Knockout-Mäusen und
Kontrollmäusen
nach der intravenösen
Injektion von 125I-C2I/AcLDL.
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5 liefert
eine graphische Darstellung der relativen biologischen Verteilung
von 125I-C2I in ApoE/LDL-Rezeptor-Doppel-Knockout-Mäusen und
Kontrollmäusen
nach der intravenösen
Injektion von 125I-C2I/Mikroemulsion.
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Die 6 und 7 zeigen
die Lipidfärbung
(linkes Feld) und Phosphorbilder (rechtes Feld) von Aorten von ApoE/LDL-Rezeptor-Doppel-Knockout-Mäusen, denen 125I-C2I/AcLDL
injiziert wurde.
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Die 8 und 9 zeigen
die Lipidfärbung
(linkes Feld) und Phosphorbilder (rechtes Feld) von Aorten von ApoE/LDL-Rezeptor-Doppel-Knockout-Mäusen, denen 125I-C2I/Mikroemulsion
injiziert wurde.
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Die 10 und 11 zeigen
die Lipidfärbung
(linkes Feld) und Phosphorbilder (rechtes Feld) von Aorten von Kontrollmäusen.
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12 zeigt
die rezeptorvermittelte Aufnahme von 125I-DPIP/LDL
durch die Zervix-Krebszelllinie HeLa.
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13 zeigt
die rezeptorvermittelte Aufnahme von 125I-DPIP/LDL
durch die Zervix-Krebszelllinie SiHa.
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14 zeigt
die rezeptorvermittelte Aufnahme von 125I-DPIP/LDL
durch die Zervix-Krebszelllinie C-33A.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das
hochqualitative Radioimaging hängt
von der maximalen Anreicherung einer radiomarkierten Probe mit einer
hochspezifischen Radioaktivität
in dem darzustellenden Gewebe ab. Diese Erfindung stellt hydrolysebeständige Analoga
von Estern von polyiodiertem Diacylglyceryl(IDG) zur Verwendung
als radiomarkierte Proben für
das diagnostische Radioimaging zur Verfügung. Ähnlich wie Cholesteriniopanoat
(CI), basieren diese IDG-Analoga auf der Struktur von nativem Cholesterinester
(CE), der in LDL-Teilchen vorkommt, sie sind jedoch entweder vollkommen
resistent gegen die Lysosomalenzymhydrolyse oder werden nur langsam
hydrolysiert. Als solche werden diese Verbindungen im Inneren der
Zielzellen eingeschlossen, und die Strahlung, die sie aussenden,
wird daher im Zielgewebe lokalisiert. Ein weiterer Vorteil der IDG-Analoga
der vorliegenden Erfindung ist der Einbau von zwei bis sechs Iodatomen
in jedes Molekül,
wobei die spezifische Radioaktivität erhöht wird und Bilder mit besserer
Qualität
erzeugt werden können,
wenn diese Probenmoleküle
verwendet werden. Zusätzlich
wird die hochspezifische Aktivität
der Verbindungen dabei behilflich sein, die Auswirkung der unvermeidlichen
Verdünnung
des Radioisotops im Kreislauf zu minimieren.
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Definitionen
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Der
Ausdruck "LDL-Rezeptor" (LDLR), so wie er
hier verwendet wird, bedeutet einen Rezeptor, der in der Lage ist,
LDL oder modifiziertes LDL zu binden und zu internalisieren, und
er umfaßt
sowohl native LDL-Rezeptoren
als auch die Familie von Scavenger-Rezeptoren, die bei Säugetieren
vorkommt.
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Der
Ausdruck "Trägervehikel", so wie er hier
verwendet wird, bedeutet einen biologisch verträglichen Träger, der in der Lage ist, eine
synthetische Verbindung, wie z.B. die radiomarkierten Proben der
vorliegenden Erfindung, im Blutstrom eines Säugetiers zu transportieren.
Beispiele sind u.a., ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, Liposome, antikörpergebundene
Konjugate, Kohlenwasserstoffderivate der zielgerichteten Mikroemulsionen
der Verbindung, LDL oder chemisch modifiziertes LDL (wie z.B. acetyliertes
LDL oder oxidiertes LDL).
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Sofern
nichts anderes angegeben ist, haben alle hier verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Ausdrücke
die gleiche Bedeutung, wie sie vom Fachmann, für den diese Erfindung bestimmt
ist, üblicherweise
verstanden werden.
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Die
Probenmoleküle
der vorliegenden Erfindung sind Analoga von IDG-Estern und haben
die folgende Formel (I):
wobei:
n eine Zahl zwischen
1 und 16 ist,
jede R-Gruppe unabhängig H oder I ist, wobei zwischen
2 und 6 R-Gruppen I sein müssen,
R' und R" unabhängig H,
(C
1-C
4)-Alkyl oder
eine Aminschutzgruppe sind,
R1 H oder (C
1-C
6)-Alkyl ist, wobei das genannte Alkyl gegebenenfalls
substituiert ist mit Alkyl, Aryl oder Cycloalkyl,
R2 H ist,
R3
H ist, oder R2 und R3 zusammengefaßt =O bedeuten, und
R4
ist:
wobei:
die Bindung ---
eine Einfach- oder Doppelbindung bedeutet,
R5 H, OR''' oder
R''' ist, wobei R''' (C
1-C
6)-Alkyl ist,
R6 H ist oder fehlt,
R7
H ist oder fehlt,
R8 H, (C
1-C
6)-Alkyl oder (C
2-C
6)-Alkenyl ist,
R9 H ist oder fehlt,
R10
H ist oder fehlt,
R11 und R12 unabhängig H, R''' oder OR''' sind,
oder R11 und R12 zusammengefaßt
=O sind,
mit der Maßgabe,
daß, wenn
R9 und R10 fehlen und die Bindung --- zwischen den R9 und R10 tragenden
Kohlenstoffatomen eine Doppelbindung ist, R8 dann H oder (C
1-C
6)-Alkyl ist,
und daß zwei
benachbarte Bindungen, die als --- bezeichnet sind, nicht gleichzeitig
Doppelbindungen sind.
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Herstellung und Radiomarkierung
der Probenmoleküle
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I. Herstellung von Verbindungen
der Formel (I)
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
wie in Schema I gezeigt durch Verwendung einer Kombination aus herkömmlichen
präparativen
Schritten und Gewinnungsverfahren, die den Fachleuten auf dem Gebiet der
organischen Synthese bekannt sind, hergestellt werden. Die Ausgangsverbindung
(1) wird mit Dihydroxyaceton oder dessen Alkalimetallsalz in Gegenwart
eines geeigneten Lösungsmittels
gekuppelt, um Verbindung (2) zu erhalten. Verbindung (2) wird anschließend durch
Verwendung eines Alkalimetallborhydrids, wie z.B. Natriumborhydrid,
reduziert, um eine Verbindung der Strukturformel (3) zu erhalten.
Verbindung (3) wird weiter mit einem Halogensterylderivat (5) in
Gegenwart einer geeigneten Base, wie z.B. Natriumhydrid, und einem geeigneten
Lösungsmittel
gekuppelt, um die Verbindung (I) zu ergeben. Halogensterylderivate
der Strukturformel (5) können
leicht aus im Handel erhältlichen
Cholesterin- und Sterolderivaten der Strukturformel (4) durch Anwendung
von Standardreaktionen, die einem Fachmann bekannt sind, hergestellt
werden, wobei eine Hydroxygruppe in eine Halogengruppe umgewandelt
wird, zum Beispiel durch Reaktion entweder mit Thionylchlorid oder
mit Thionylbromid.
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Ein
Sterolderivat kann eines der im Handel erhältlichen Sterole sein, oder
es kann ein Derivat von einem jener Sterole sein, die leicht durch
Standardsyntheseverfahren, die dem Fachmann gut bekannt sind, hergestellt
werden können.
Im Handel erhältliche
Sterole sind u.a., ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, β-Sitosterol,
Dihydrocholesterin, 7-Dehydrocholesterin, 22-Hydroxycholesterin,
25-Hydroxycholesterin, 3-Cholesten-3β-ol-7-on,
5α-Cholestan-3β-ol, 5α-Cholest-7-en-3β-ol, 7β-Hydroxycholesterin,
Campesterol, Desmosterol, Ergosterol, Fucosterol, Lanosterol und
Stigmasterol.
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Die
zur Herstellung von Probenmolekülen
der Strukturformel (I) verwendeten Ausgangsverbindungen der Formel
(1) sind entweder im Handel erhältlich
oder können
aus anderen im Handel erhältlichen
Ausgangsmaterialien unter Verwendung von Standardreaktionen, die
einem Fachmann bekannt sind, hergestellt werden. Beispiele für einige
der allgemeinen Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel
(1) sind in den nachstehenden Schemata II-V (Verfahren A-D) angegeben.
Diese Verfahren dienen lediglich der Veranschaulichung und können von
den Fachleuten modifiziert werden, um Verbindungen der Formel (I)
gemäß der Erfindung
herzustellen [Weichert et al., J. Med. Chem., 29:1675–1682 (1986);
Weichert et al., J. Med. Chem., 38:636–646 (1995)].
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II. Herstellung von Verbindungen
der Formel (1)
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Verfahren A
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Ein
Beispiel für
ein Verfahren zur Synthese von Verbindungen der Formel (1), bei
denen R2 und R3 zusammengefaßt
=O sind, ist in Schema I skizziert. Bromethylester (6) wird mit
Triphenylphosphin umgesetzt, um ein Triphenylphosphoniumsalz (7)
zu bilden, das bei der Kondensation mit m-Nitrobenzaldehyd in Gegenwart einer
geeigneten Base zur Bildung von Verbindung (8) führt. Verbindung (8) wird unter
katalytischen Hydrierungsbedingungen reduziert, um Verbindung (9)
zu ergeben, die anschließend
mit Iodmonochlorid in Gegenwart von Säure behandelt wird, um Verbindung
(10) zu erhalten. Verbindung (10) wird anschließend hydrolysiert, um Verbindung
(1) zu ergeben, worin R1 H ist und Z OH ist. Alternativ kann Verbindung
(8) zunächst mit
Hydroxylaminsulfat in Gegenwart von Hydroxylamin-O-sulfonsäure behandelt
werden, um Verbindung (11) zu erhalten, welche dann Standard-α-Alkylierungsbedingungen
unterworfen wird, gefolgt von der Reduktion unter katalytischen
Bedingungen, um Verbindung (12) zu ergeben. Verbindung (12) wird
mit ICl in Gegenwart von Säure
behandelt, gefolgt von der Hydrolyse der Estergruppe, um Verbindung
(1) zu ergeben, wobei R1 anders als H ist und Z OH ist. Die Bromethylester
der Strukturformel (6) sind entweder im Handel erhältlich oder
können
durch Standardreaktionen, die einem Fachmann bekannt sind, hergestellt
werden.
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Verbindung
(9) oder Verbindung (12) kann alternativ Teiliodierungsbedingungen
unterworfen werden, um Verbindungen der Formel (1) zu erhalten,
die mono- oder diiodsubstituiert sind.
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Ein
weiteres alternatives Verfahren, um monoiodierte Verbindungen der
Formel (1) zu erhalten, wäre, Verbindung
(11) der α-Alkylierung
zu unterwerfen, gefolgt von der Iodierung, Hydrierung und Hydrolyse.
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Verfahren B
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Ein
weiteres Verfahren zur Synthese von Verbindungen der Formel (1),
bei denen R2 und R3 zusammengefaßt =O sind, ist in Schema III
skizziert und umfaßt
die Reaktion eines Kupferreagenzes (das leicht aus Iodethylester
(13) durch Umsetzung mit Zink und dem Dilithiosalz von CuCN hergestellt
werden kann) mit m-Nitrobenzylbromid, um die Verbindung der Formel
(14) zu ergeben. Verbindung (14) kann, wie in Schema II gezeigt,
durch Verwendung von Standardreaktionsbedingungen in Verbindung
(1) umgewandelt werden, bei der R1 H ist und Z OH ist. Alternativ
kann Verbindung (14) katalytischen Hydrierungsbedingungen unterworfen werden,
um Verbindung (15) zu ergeben, die dann in Verbindung (1) umgewandelt
werden kann, wobei R1 anders als H ist und Z OH ist, wie es in Schema
II beschrieben ist. Iodethylester der Strukturformel (13) sind entweder
im Handel erhältlich
oder können
aus anderen im Handel erhältlichen
Ausgangsmaterialien durch Standardverfahren, die dem Fachmann bekannt
sind, hergestellt werden.
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Verfahren
C
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Schema
IV skizziert ein weiteres mögliches
Verfahren zur Synthese von Verbindungen der Formel (1), bei denen
R2 und R3 zusammengefaßt
=O sind. m-Nitrobenzylbromid wird mit Triphenylphosphin umgesetzt, um
das Triphenylphosphoniumsalz (16) zu ergeben, das bei der Kondensation
mit Aldehyd (17) in Gegenwart einer geeigneten Base und eines geeigneten
Lösungsmittels
zur Bildung von Verbindung (18) führt. Verbindung (18) kann dann
der katalytischen Hydrierung, Iodierung und Hydrolyse unterworfen
werden, wie es in Schema II skizziert ist, um Verbindung (1) zu
ergeben, bei der R1 H ist, Z OH ist und n 2–16 ist. Alternativ kann Verbindung
(18) zunächst
mit Hydroxylaminsulfat in Gegenwart von Hydroxylamin-O-sulfonsäure umgesetzt werden,
um Verbindung (21) zu ergeben, die dann Standard-α-Alkylierungsbedingungen,
der katalytischen Hydrierung, der Iodierung und der Hydrolyse unterworfen
werden kann, wie es in Schema II skizziert ist, um Verbindung (1)
zu ergeben, bei der R1 anders als H ist, Z OH ist und n 2–16 ist.
Aldehyd (17) ist entweder im Handel erhältlich oder kann durch Standardreaktionen,
die einem Fachmann bekannt sind, hergestellt werden.
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Verfahren D
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Verbindungen
der Formel (1), bei denen n = 1 ist und R1 anders als H ist, können auch
durch das in US-Patent Nr. 2 705 726 beschriebene und in Schema
V skizzierte Verfahren hergestellt werden. Gemäß diesem Verfahren wird m-Nitrobenzaldehyd
mit Säureanhydrid
(23) in Gegenwart einer geeigneten Base umgesetzt, um Verbindung
(24) zu ergeben. Verbindung (24) wird unter katalytischen Hydrierungsbedingungen
reduziert, um Verbindung (25) zu ergeben, die mit Iodmonochlorid
in Gegenwart von Säure
behandelt wird, um Verbindung (1) zu ergeben, bei der n = 1 ist,
R1 anders als x ist und Z OH ist. Säureanhydride der Formel (23) sind
entweder im Handel erhältlich
oder können
durch Standardreaktionen, die einem Fachmann bekannt sind, hergestellt
werden.
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Falls
notwendig, können
Verbindungen der Formel (1), bei denen R2 und R3 zusammengefaßt =O sind
und Z OH ist, mit einem Alkalimetallhydrid, wie z.B. Lithiumaluminiumhydrid,
wie in Schema VI gezeigt reduziert werden, um Verbindungen der Formel
(1) zu ergeben, bei denen R2 und R3 H sind und Z OH ist.
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Alle
Verbindungen der Formel (1), bei denen Z OH ist, können durch
Standardreaktionen, wie z.B. durch Umsetzung mit Thionylhalogenid
oder Phosphorhalogenid, welche den Fachleuten bekannt sind, in eine Verbindung
der Formel (1), bei der Z Halogen ist, umgewandelt werden. Ein Fachmann
wird auch erkennen, daß Verbindungen
der Formel (1), bei denen R' und
R" anders als H
sind, aus Verbindungen der Formel (1), bei denen R' und R" H sind, durch Umsetzung
mit einer Aminschutzgruppe oder einem Alkylhalogenid unter Verwendung
von Standardverfahren hergestellt werden können.
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Es
ist zu verstehen, daß die
vorliegende Erfindung Stereoisomere sowie optische Isomere, z.B.
Mischungen aus Enantiomeren sowie einzelne Enantiomere und Diastereoisomere,
die als Folge der strukturellen Asymmetrie bei ausgewählten Verbindungen
der vorliegenden Erfindung entstehen, umfaßt.
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Ohne
die vorliegende Erfindung auf einen speziellen Wirkmechanismus einzuschränken, nehmen
die Erfinder an, daß die
Wirksamkeit der Probenmoleküle
der vorliegenden Erfindung die Folge der erhöhten Hydrophobizität ist, die
sich durch die Sterylethersubstituenten an der 2-Stellung am Glycerylrest
(R4 in Formel (I)) ergibt. Die Fachleute werden erkennen, daß viele
chemische Modifizierungen an diesem Sterylrest durchgeführt werden
können.
Es ist daher beabsichtigt, daß der
Umfang der vorliegenden Erfindung Analoga des Sterylrestes umfaßt, welche
die Gesamthydrophobizität
des Moleküls
erhalten.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Probenmolekül Cholesterin-1,3-diiopanoatglycerylether
(C2I, Verbindung II), bei dem der Sterolrest von Cholesterin stammt.
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III. Radiomarkierung der
Probenmoleküle
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Die
IDG-Analoga der vorliegenden Erfindung können leicht mit einem der klinisch
verwendeten Radioisotope von Iod, 122I, 123I, 125I oder 131I radiomarkiert werden. Die lange Halbwertszeit
von 125I (60 Tage) macht es zu einem außergewöhnlich nützlichen
Isotop sowohl für
die In-vivo-Untersuchung
als auch für
chemische oder biologische Voruntersuchungen bei Tieren. Beim klinischen
Radioimaging wird das 125I üblicherweise durch 123I oder 131I ersetzt,
die beide eine sehr gute Bilderzeugungsenergie und kürzere Halbwertszeiten
besitzen. 131I ist leicht erhältlich und
wirtschaftlich, und es ist das am häufigsten für die Organdarstellung bei
Menschen eingesetzte Radioisotop von Iod.
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Die
IDG-Analoga der vorliegenden Erfindung können durch Isotopenaustauschverfahren,
welche den Fachleuten gut bekannt sind, radiomarkiert werden. Im
allgemeinen umfaßt
ein Isotopenaustausch die Umsetzung des Substrats in einer "Schmelze" mit Radioiod unter
Verwendung eines geeigneten Reaktionsmediums und erhöhten Temperaturen.
Die Dielektrizitätskonstante
des geschmolzenen Reaktionsmediums ist ausreichend hoch, um beide
Reaktanden löslich
zu machen. Für
diesen Zweck kann das Reaktionsmedium zum Beispiel Benzoesäure, Acetamid
oder Pivalinsäure
(Trimethylessigsäure)
sein [siehe zum Beispiel Weichert et al., Appl. Radiat. Isot., 37:907–913 (1986)].
Sobald die Austauschreaktion beendet ist, kann die radiomarkierte Verbindung
durch ein geeignetes Verfahren, welches leicht von den Fachleuten
ermittelt werden kann, gereinigt werden.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird C2I durch Radioiodaustausch in Pivalinsäure mit 125I radiomarkiert. Bei diesem Verfahren
wird C2I in ein verschlossenes Röhrchen
gegeben, zu dem frisch destilliertes Tetrahydrofuran (THF) und wäßriges Na125I der Reihe nach zugegeben werden. Anschließend wird
ein leichter Stickstoffstrom angelegt, um die Lösungsmittel abzudampfen, und
die feste Pivalinsäure wird
zu dem trockenen Rückstand
hinzugegeben. Das Röhrchen
wird zum Teil in ein Ölbad
eingetaucht, welches auf 155–160°C vorgeheizt
wurde. Die Isotopenaustauschreaktion ist bei dieser Temperatur nach
1–2 Stunden
im wesentlichen beendet, worauf man das Reaktionsröhrchen abkühlen läßt und die
Inhalte in trockenem THF löst.
Die Reaktion kann durch Dünnschichtchromatographie
unter Verwendung einer kleinen Probe, die an diesem Punkt entnommen
und unter Ultraviolettlicht und durch Autoradiographie sichtbar
gemacht wird, überwacht
werden. Das radiomarkierte C2I wird anschließend auf einer Kieselgel-60-Säule gereinigt,
und die Reinheit wird durch HPLC-Analyse
ermittelt. Durch dieses Verfahren liegt die radiochemische Reinheit
des Endprodukts üblicherweise über 95%.
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Verfahren
zur Zufuhr radiomarkierter Proben
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Die
zielgerichtete Zufuhr der radiomarkierten Proben der vorliegenden
Erfindung kann durch eine Reihe von Verfahren erfolgen. Solche Verfahren
umfassen im allgemeinen den Einbau in ein geeignetes Trägervehikel
und umfassen, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, den Einbau in
Liposome, Mikroemulsionen, LDL oder chemisch modifiziertes LDL (wie
z.B. acetyliertes LDL oder oxidiertes LDL).
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Wenn
sie radiomarkiert sind, sind die IDG-Analoga der vorliegenden Erfindung
so konstruiert, daß sie als
Radioimaging-Proben fungieren, die auf Bereiche des Körpers abzielen,
bei denen hohe Konzentrationen an LDL-Rezeptoren auftreten. Diese Bereiche
sind u.a., ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, atherosklerotische
Läsionen,
Hepatozyten, Tumorzellen, Nervenzellen und Bereiche mit Makrophagenanreicherung.
Die Fachleute werden wissen, daß die
Rolle von LDL-Rezeptoren nicht vollständig verstanden wird und daß sich das
Wissen über
diese Rolle noch entwickelt. Die weitere Forschung entdeckt möglicherweise
neue Gewebe, gesund oder erkrankt, bei denen hohen Konzentrationen
an LDL-Rezeptoren auftreten und die daher neue Bereiche darstellen
können,
bei denen die Proben der vorliegenden Erfindung für diagnostische
Zwecke angewandt werden können.
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Es
ist vorgesehen, daß andere
verträgliche
bioaktive Mittel für
therapeutische und/oder diagnostische Zwecke mit den radiomarkierten
Proben der vorliegenden Erfindung in die Trägervehikel zur zielgerichteten Zufuhr
an Bereiche des Körpers,
an denen hohe Konzentrationen an LDL-Rezeptoren auftreten, eingebaut werden.
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Trägersysteme auf Mikroemulsionsbasis
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Die
radiomarkierten Proben der vorliegenden Erfindung können in
synthetische Mikroemulsionen zur zielgerichteten Zufuhr eingebaut
werden.
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Um
synthetische Mikroemulsionen herzustellen, werden ein oder mehrere
Emulgatoren mit ein oder mehreren Kernlipidkomponenten, in denen
die radiomarkierte Probe dispergiert ist, vermischt. Die Emulgatoren
für diesen
Zweck sind im allgemeinen Phospholipide natürlichen, synthetischen oder
halbsynthetischen Ursprungs. Beispiele für Emulgatoren, die zur Herstellung
geeigneter Mikroemulsionen verwendet werden können, sind u.a., ohne jedoch
darauf beschränkt
zu sein, L-α-Dipalmitoylphosphatidylcholin
(DPPC), DL-α-Dipalmitoylphosphatidylethanolamin
(DPPE), Dioleoylphosphatidylcholin (DOPC), Cholesterin, Sojalecithin,
Eiphosphatidylcholin und Eilecithin. Bei einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden DPPC und DPPE als Emulgatoren
bei der Bildung der Mikroemulsion verwendet.
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Die
radiomarkierten Proben der vorliegenden Erfindung werden typischerweise
in einer Kernlipidkomponente zum Einbau in die Mikroemulsionen dispergiert.
Im allgemeinen sind die Kernkomponenten Öle tierischen oder pflanzlichen
Ursprungs oder synthetische oder halbsynthetische Öle. Beispiele
für diese Öle sind u.a.,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, Triolein, Squalen, Fischöle, Robbenöl, Sojabohnenöl, Canolaöl, Baumwollsamenöl, Sonnenblumenöl und Maisöl. Faktoren,
die berücksichtigt
werden müssen,
wenn die Eignung eines Kernlipids zur Verwendung bei der Mikroemulsionsbildung
ermittelt wird, sind u.a. die Einbaumenge der hydrophoben radiomarkierten
Probe in die Mikroemulsion und die biologische Verträglichkeit
des Öls.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird Sattelrobbenöl als Kernlipid verwendet, was
zu hohen Einbaumengen der radiomarkierten Probe in synthetische
Mikroemulsionen führt.
Robbenöl
hat stark fluide Eigenschaften, und es wurde entdeckt, daß es bedeutende
Mengen an stark ungesättigten
Triglyceriden enthält,
die eine höhere
Solvatisierung der hydrophoben Verbindungen der vorliegenden Erfindung
ermöglichen
können
als es bei anderen Ölen
der Fall ist.
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Es
wurde gezeigt, daß Emulsionen
synthetischer Lipide mit einer mittleren Teilchengröße im Bereich von
50 – 200
nm ähnlichen
metabolischen Wegen folgen wie menschliche Chylomikron-Reste, vermutlich
aufgrund ihrer ähnlichen
Teilchengröße [Weichert
et al., J. Med. Chem., 38:636–646
(1995)]. Da Chylomikron-Reste von LDL-Rezeptoren erkannt werden,
stellt die Verwendung von Mikroemulsionen als Trägervehikel ein Mittel zur selektiven
Zielausrichtung radiomarkierter Proben auf Bereiche, die hohe Konzentrationen
an LDL-Rezeptoren besitzen, zur Verfügung. Mikroemulsionen mit einer
geeigneten mittleren Teilchengröße (d.h. 50–200 nm
im Durchmesser) können
durch eine Reihe von im Stand der Technik gut bekannten Verfahren
hergestellt werden, zum Beispiel durch Homogenisie rung, Ultraschallbehandlung
oder Mikrofluidisation. Eine Reihe von geeigneten mechanischen Vorrichtungen
zur Herstellung von Mikroemulsionen sind im Handel erhältlich.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die radiomarkierte Probe 125I-C2I in Mikroemulsionen mit einer mittleren
Teilchengröße von 50–70 nm im
Durchmesser eingebaut. Die Mikroemulsionen werden durch Auflösen von
DPPC, DPPE, Robbenöl
und 125I-C2I in Chloroform, Trocknen der
Mischung unter Stickstoff und anschließendes erneutes Suspendieren
des Rückstandes
in Kochsalzlösung
hergestellt. Die resuspendierte Mischung wird 2 Stunden lang unter
Kühlung
unter einem Stickstoffstrom mit Ultraschall behandelt, dann zwanzig
Stunden lang der Ultrazentrifugation mit 40000 Umdrehungen pro Minute
(U/Minute) unterworfen. Die obere Schicht des Zentrifugats, welche
die Mikroemulsion enthält,
wird entfernt und durch einen Miniextruder geleitet, um den richtigen
mittleren Teilchendurchmesser auszuwählen.
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Synthetische
Mikroemulsionen können
auch durch Mikrofluidisationsverfahren hergestellt werden [siehe
zum Beispiel Weichert et al., J. Med. Chem., 38:636–646 (1995)].
In diesem Fall wird die Mikroemulsion als zwei Wirbelströme (die
Kernlipide, Emulgatoren und Probenmoleküle enthalten) gebildet, welche
bei hohen Geschwindigkeiten in einer Wechselwirkungskammer miteinander
wechselwirken und/oder kollidieren. Im Handel erhältlich sind
Mikrofluidisationsanlagen, die durch Luft oder Stickstoff angetrieben
werden und bei Innendrücken
von 20000 psi mit einem Durchsatz von 300–500 μl pro Minute arbeiten. Innerhalb
des Mikrofluidisators kann die Mikroemulsion kontinuierlich durch
ein Endlosschleifensystem recycelt werden, wobei einheitliche Teilchengrößen erzeugt
werden.
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Zur
Herstellung roher Mikroemulsionen können auch Homogenisierungsverfahren
angewandt werden, wobei ein zusätzlicher
Hochenergie-Mikrofluidisations-
oder Ultraschallbehandlungsschritt durchgeführt wird, um die fertige Mikroemulsion
herzustellen [siehe zum Beispiel das US-Patent Nr. 6 126 946].
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Zufuhrsysteme auf LDL-Basis.
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Zur
Verwendung als Trägervehikel
geeignetes LDL kann aus menschlichem Plasma hergestellt werden.
Die Abtrennung von LDL von den anderen im Plasma vorliegenden Lipoproteinen
kann durch im Stand der Technik gut bekannte Verfahren erfolgen,
zum Beispiel durch Sequenzdichteultrazen trifugation [siehe Methods
in Enzymology, 128:150–209].
Zur Verwendung als Trägervehikel
kann das LDL weiter modifiziert werden, zum Beispiel durch Acetylierung
oder Oxidation. Standardverfahren zur Modifizierung von Lipoproteinen sind
den Fachleuten gut bekannt, siehe zum Beispiel Basu und Goldstein,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 73:3178–3182 (1976).
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Die
LDL-Teilchen können
durch eines von mehreren im Stand der Technik bekannten Verfahren
mit den radiomarkierten Proben der vorliegenden Erfindung beladen
werden. Beispiele für
Beladungsverfahren sind u.a., ohne jedoch darauf beschränkt zu sein,
die direkte Diffusion, die Wiederauflösung, die Detergentienlöslichmachung,
die Verwendung organischer Lösungsmittel,
die Verwendung von Donorteilchen, wie z.B. Mikroemulsionen, und
die Verwendung von Transferproteinen, wie z.B. Insektenlipidtransferprotein
(iLTP).
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Mikroemulsion als Donorteilchen
verwendet, um LDL mit den radiomarkierten Proben zu beladen. Synthetische
Mikroemulsionen, wie z.B. diejenigen, die oben beschrieben sind,
können
verwendet werden, um große
Mengen der radiomarkierten Proben der vorliegenden Erfindung in
LDL einzubauen. Diese Verwendung von Mikroemulsionen kann helfen,
einige der mit der direkten Diffusion und der Detergentienlöslichmachung
verbundenen Nachteile, wie z.B. niedrige Einbaumengen oder Denaturierung
der Apo-B-Komponente des LDL, zu umgehen. Die radiomarkierten Proben
werden durch Inkubation bei physiologischer Temperatur leicht von
der Mikroemulsion in das LDL überführt, wobei
anschließend
das beladene LDL durch Ultrazentrifugation von nichtbeladenem LDL
getrennt wird.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird LDL durch Katalyse unter Verwendung
eines Lipidtransferproteins mit den radiomarkierten Proben beladen.
Die für
diese Verwendung geeigneten Transferproteine sind, ohne jedoch darauf
beschränkt
zu sein, menschliches CI-Transferprotein (CETP) und Tabakschwärmer(Manduca
sexta)-Lipidtransferprotein
(iLTP). Transferproteine vermitteln üblicherweise die Bewegung hydrophober
Materialien, die mit Lipoproteinen assoziiert sind, im Kreislaufsystem. Andere
Substrate können
ebenfalls durch diese Proteine übertragen
werden, zum Beispiel wurde gezeigt, daß iLTP Diacylglycerin (DG),
Triacylglycerin, Phospholipide, Cholesterin, CE und Kohlenwasserstoffwachs überträgt [Ryan
et al., J. Biol. Chem., 265:10551-10555 (1990); Liu und Ryan, Biochim.
Biophys. Acta, 1085:112–118
(1991)].
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Verfahren
zur Isolierung und Reinigung von iLTP sind veröffentlicht worden [Ryan, J.
Lipid Res., 31:1725–1739
(1990); Liu und Ryan, Biochim. Biophys. Acta, 1085:112–118 (1991)].
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird LDL durch iLTP-Katalyse mit der radiomarkierten Probe
beladen. LDL kann durch Verwendung von iLTP beladen werden, indem
die radiomarkierte Probe in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst, das
Lösungsmittel
unter Stickstoff entfernt und der Rückstand in einer kleinen Menge
Benetzungsmittel erneut suspendiert wird. Anschließend wird
LDL zugegeben und die Mischung eine geeignete Zeit lang, typischerweise
etwa 4 Stunden lang, bei 37°C
inkubiert. Nach der Inkubation wird die Mischung bei einer geeigneten
Dichte zentrifugiert, damit der LDL/Proben-Komplex oben auf dem Zentrifugenröhrchen schwimmt
und somit von dem nichtgebundenen Arzneistoff und dem iLTP abgetrennt werden
kann. Die LDL/Proben-Komplexfraktionen werden anschließend gesammelt
und dialysiert, um sämtliche
verbliebenen nichtgebundenen Probenmoleküle zu entfernen. Die mit dem
LDL verbundenen Mengen an radiomarkierter Probe können durch
Standardverfahren, wie z.B. durch Verwendung eines Gammazählers, ermittelt
werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Kombination aus der Verwendung
von Mikroemulsionen als Donorteilchen und der Verwendung von iLTP
als Katalysator verwendet, um das LDL oder das modifizierte LDL
mit der radiomarkierten Probe zu beladen.
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In-Vitro-Test der radiomarkierten
Proben
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Wenn
die radiomarkierten Proben der vorliegenden Erfindung in ein geeignetes
Trägervehikel
eingebaut worden sind, kann die Einbaumenge ermittelt werden, indem
die mit dem beladenen Trägervehikel
verbundene Radioaktivitätsmenge
durch Standardverfahren, zum Beispiel durch einen Gammazähler oder
einen Szintillationszähler,
gemessen wird.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird AcLDL mit 125I-C2I beladen und die
Radioaktivität
und der Proteingehalt des Komplexes durch Standardverfahren ermittelt.
Die Integrität
des apo-B-100-Proteins wird dann durch Analyse von Proben durch
Natriumdodecylpolyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE) und Elektronenmikroskopie
wie früher
beschrieben [Deforge et al., Nucl. Med. Biol., 19:775–782 (1992)]
ermittelt.
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Die
Zellaufnahme der radiomarkierten Proben kann in vitro in einer geeigneten
Zelllinie getestet werden. Zum Beispiel können Leberzelllinien oder an
Scavenger-Rezeptor reiche Zelllinien, wie z.B. J774A1, verwendet
werden. Alternativ kann eine Krebszelllinie verwendet werden, da
gezeigt wurde, daß Tumorzellen
eine erhöhte
Expression von LDL-Rezeptoren besitzen [siehe zum Beispiel Ho et
al., Blood, 52:1099–1104
(1978), Chen und Hughes-Fulford, Int. J. Cancer, 91:41–45 (2001),
Xiao et al., Radiat. Res., 152:250–256 (1999)]. Die gewählte Zelllinie
wird durch Standardverfahren kultiviert, und die radiomarkierte
Probe wird in dem gewählten Trägervehikel
zu dem Kulturmedium zugegeben. Die Zellen werden eine geeignete
Zeit lang inkubiert, typischerweise etwa 4 Stunden lang, dann wird
das Medium entfernt und die Zellen ausgiebig gewaschen, um die externe
Radioprobe zu entfernen. Die Zellen werden lysiert, und die von
den Zellen aufgenommene Menge an radiomarkierter Probe kann durch
Messung der mit den lysierten Zellen verbundenen Radioaktivität ermittelt werden.
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In-vivo-Test der radiomarkierten
Proben
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Die
radiomarkierten Proben der vorliegenden Erfindung können zur
Sichtbarmachung der Zielgewebe in vivo mit einem geeigneten Tiermodel
getestet werden. Die radiomarkierte Probe kann durch Injektion in
das Tier eingebracht und die Bioverteilung der Probe durch Standardverfahren
ermittelt werden [siehe zum Beispiel Xiao et al., Pharm. Res., 16:420–426 (1999)].
Die radiomarkierten Proben können
in die Testtiere in einem der oben beschriebenen Trägervehikel
injiziert werden. Die Tiere können
zu geeigneten Zeiten nach der Injektion getötet und die zu untersuchenden
Gewebe und/oder Organe entnommen werden. Die Analyse der mit dem Gewebe/Organ
verbundenen Radioaktivitätsmenge
kann anschließend
durch Standardverfahren, zum Beispiel durch einen Gammazähler oder
durch Autoradiographie, durchgeführt
und verwendet werde, um den Anreicherungsgrad der radiomarkierten
Probe zu ermitteln. Kinetische Untersuchungen können durchgeführt werden,
um den optimalen Zeitpunkt zur Aufnahme von Radiobildern nach der
Injektion zu ermitteln.
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Zum
Beispiel können
die radiomarkierten Proben der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, um atherosklerotische Läsionen
bei Tiermodellen sichtbar zu machen. Geeignete Atherosklerose-Tiermodelle
sind u.a., ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, B6, 129 ApoEtm1UncLdlrtm1Her (ApoE/LDLR)
transgene Mäuse,
cholesteringefütterte
Kaninchen oder Miniaturschweine. Falls notwendig, können atherosklerotische
Plaques durch das Futter, durch chemische und/oder durch operative
Behandlung eingeführt
werden.
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Alternativ
können
die radiomarkierten Proben der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, um Tumore in Tiermodellen sichtbar zu machen. Tumore können durch
im Stand der Technik gut bekannte Verfahren hervorgerufen werden,
zum Beispiel indem die Tiere karzinogenen Chemikalien ausgesetzt
werden oder gezüchtete
Tumorzellen in die geeigneten Stellen/Organe eingepflanzt werden.
Die relative Verteilung der injizierten radiomarkierten Proben in
dem Tumorgewebe und dem umgebenden gesunden Gewebe wird ein Indiz für die Spezifität der Probe
liefern.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Wirksamkeit der radiomarkierten
Probe zur Sichtbarmachung atherosklerotischer Läsionen in einem Mäusemodell
getestet. Die radiomarkierte Probe wird in die Schwanzvene von B6,
129 ApoEtm1UncLdlrtm1Her (ApoE/LDLR)
transgenen Mäusen
injiziert, die ein anerkanntes Atherosklerosemodell darstellen.
Die Mäuse
werden 24 Stunden nach der Injektion getötet und ein Fixierungsmittel
in das Herz infundiert. Die Bioverteilung der Probe wird durch Testen
verschiedener Organe mit einem Gammazähler ermittelt. Die Probenanreicherung
in den Blutgefäßen wird
anschließend
durch Entfernung der Aorta, Färben
mit einem entsprechenden Farbstoff, wie z.B. Sudan IV, um die lädierten
Bereich sichtbar zu machen, und anschließendes Einwirkenlassen auf
einen Phosphorschirm sichtbar gemacht.
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Anwendungen
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Die
vorliegende Erfindung stellt hydrophobe radiomarkierte Proben zur
Verfügung,
die zur Sichtbarmachung durch Radioimaging-Verfahren von Geweben
oder Bereichen in einem Säugetier
verwendet werden können,
in denen hohe Konzentrationen an LDL-Rezeptoren vorliegen. Es ist
beabsichtigt, daß die
Probe für diagnostische
Zwecke verwendet werden kann, um die Gegenwart und/oder das Ausmaß einer
Erkrankung zu ermittelt, welche den/die Zielbereich(e) beeinflußt, sowie
zur Beobachtung des Fortschreitens der Erkrankung und/oder der Wirksamkeit
einer dem betroffenen Säugetier
verabreichten Behandlung. Bei einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist das Säugetier
ein Mensch.
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Die
radiomarkierten Proben der vorliegenden Erfindung können einem
Säugetier
in ein oder mehreren der oben beschriebenen zielgerichteten Trägervehikel
verabreicht werden. Bei einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird die radiomarkierte Probe, die entweder in AcLDL oder
in einer Mikroemulsion eingebaut ist, in einer einzigen injizierbaren
Einheitsdosis verabreicht. Die zu verabreichende Einheitsdosis wird von der
Anwendung und dem einzelnen Säugetier,
welches die Verabreichung erhält,
abhängen.
Dosisbereiche für das
klinische Radioimaging können
leicht von den Fachleuten ermittelt werden. Im allgemeinen hat die
zu verabreichende Einheitsdosis eine Radioaktivität von etwa
0,01 mCi bis etwa 100 mCi, vorzugsweise 1 mCi bis 20 mCi. Die in
einer Einheitsdosis zu injizierende Lösung umfaßt etwa 0,01 ml bis etwa 10
ml.
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Nach
der intravenösen
Verabreichung der radiomarkierten Probe an einen Patienten kann
das Radioimaging in vivo zu einem Zeitpunkt innerhalb des Bereichs
von wenigen Minuten bis wenigen Stunden nach der Injektion stattfinden.
Die Lokalisierung der radiomarkierten Probe erfolgt durch herkömmliche
klinische Radioimaging-Verfahren.
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Die
radiomarkierten Proben der vorliegenden Erfindung sind so konstruiert,
daß sie
auf LDL-Rezeptor enthaltende Körperbereiche
abzielen und ein Mittel zur Sichtbarmachung der Körperbereiche
zur Verfügung stellen,
wie z.B. von Leberzellen, Nervenzellen und Tumorzellen. Bei einer
Ausführungsform
sind die Proben so konstruiert, daß sie Körperbereiche sichtbar machen,
die erhöhte
Mengen an LDL-Rezeptoren enthalten, wie z.B. atherosklerotische
Läsionen.
Es ist daher beabsichtigt, daß die
Proben als Diagnosemittel verwendet werden können. Bei einer Ausführungsform
werden die Proben als Diagnosemittel für Erkrankungen und Zustände wie
Atherosklerose, Apoplexie, Zirrhose, Hepatitis, Alzheimer-Krankheit,
Glomerulosklerose, Ataxie mit Vitamin-E-Mangel, Lebertumore und
Krebs verwendet. Es ist ferner beabsichtigt, daß die Proben der vorliegenden
Erfindung für Überwachungszwecke
eingesetzt werden können,
zum Beispiel um das Fortschreiten eines Erkrankungszustandes bei
einem Patienten, die Remission eines Erkrankungszustandes nach einer Operation
und/oder Arzneistofftherapie oder die Leberfunktion nach einer Lebertransplantation
zu überwachen.
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Diagnosekits
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner Diagnosekits zur Verfügung, welche
die radiomarkierten Proben der vorliegenden Erfindung enthalten.
Einzelne Komponenten des Kits würden
in separaten Behältern
verpackt, und zusammen mit solchen Behältern könnte eine Mitteilung in der
von einer Regierungsbehörde,
welche die Herstellung, die Verwendung oder den Verkauf von Pharmazeutika
oder biologischen Produkten reguliert, vorgeschriebenen Form vorliegen,
wobei die Mitteilung die Zulassung durch die Herstellungs-, Verwendungs-
oder Verkaufsbehörde
für die
Anwendung am Menschen wiedergibt. Der Kit würde ferner Instruktionen enthalten,
welche das geeignete Anwendungsverfahren der Komponenten beschreiben.
Um die Lagerzeit der Kits zu maximieren, können die Proben unmarkiert
bereitgestellt werden, und der Kit kann ferner die notwendigen Reagenzien
und Vorschriften zur Radiomarkierung der Probenmoleküle mit dem
geeigneten Radioisotop enthalten.
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Folgende
Beispiele sind zum besseren Verständnis der hierin beschriebenen
Erfindung angegeben. Es sollte verstanden werden, daß diese
Beispiele lediglich Veranschaulichungszwecken dienen. Daher sollen sie
in keiner Weise den Umfang dieser Erfindung einschränken. Insbesondere
sind die Synthese- und Radiomarkierungsverfahren lediglich veranschaulichend
und können
von den Fachleuten modifiziert werden, um funktionelle Analoga der
nachstehend beschriebenen radiomarkierten Proben herzustellen.
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BEISPIELE
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Allgemein
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Die
Dünnschichtchromatographie
(DC) wurde auf Kieselgel-60-Platten mit F-254-Polyethylen-Rücken (Fischer Scientific) durchgeführt und
unter UV-Licht sichtbar
gemacht. Die Säulenchromatographie
wurde auf Kieselgel 60 (230–400
Mesh) (Aldrich) durchgeführt.
Die Radioaktivität
wurde mit einem automatischen CKB-C-Wallac-1277-Gammamaster-Gammazähler gemessen.
Die Natriumdodecylsulfatpolyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE)
wurde an einer Mini-PROTEIN®-II-Elektrophoresezelle
durchgeführt.
Die Bildanalyse wurde an einem BIOQUANTM-System
IV durchgeführt.
Trägerfreies
wäßriges Na125I wurde von NEN Life Science (Boston,
MA) erworben. Pivalinsäure
wurde von Aldrich erworben. Bio-Rad-Protein-Assaystandards wurden
von Bio-Rad Laboratories (Hercules, CA) erworben. L-α-Dipalmitoylphosphatidylcholin
(1,2-Dihexadecanoyl-sn-glycero-3-phosphocholin, DPPC) und DL-α-Dipalmitoylphosphatidylethanolamin
(1,2-Dihexadecanoyl-rac-glycero-3-phosphoethanolamin, DPPE) wurden von
Sigma Chemical Co. (Oakville, ON, Kanada) erworben. Robbenöl wurde
von Terra Nova Fishery, Neufundland, Kanada, erhalten.
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BEISPIEL 1: Herstellung
von 1,3-Dihydroxypropan-2-on-1,3-diiopanoat (DPIP), Glycerin-1,3-diiopanoat(GIP) und
Cholesterin-1,3-diiopanoatglycerinether (C2I) [Schema VII]
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1,3-Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC, 9,8 g, 47,5 mmol) wurde zu einer kräftig gerührten Suspension von Dihydroxyaceton-Dimer
(1,97 g, 21,9 mmol), Iopansäure
(25,0 g, 43,2 mmol) und einer katalytischen Menge 4-Dimethylaminopyridin
(DMAP, 500 mg) in trockenem CH2Cl2 (200 ml) zugegeben. Die Reaktionsmischung ließ man unter
N2 66 Stunden lang rühren, wonach sie mit CH2Cl2 verdünnt und
anschließend
filtriert wurde, um ausgefallenen 1,3-Dicyclohexylharnstoff (DCU)
zu entfernen. Das Filtrat wurde mit 0,5N HCl (2mal), gesättigtem
wäßrigem NaHCO3 (2mal), H2O und
Salzlösung
gewaschen, dann mit wasserfreiem MgSO4 getrocknet. Das
Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der Rückstand mit wasserfreiem Ether
verrieben, um sämtliche
verbliebenen Spuren von DCU auszufällen. Der resultierende Rückstand
wurde aus Aceton umkristallisiert, um DPIP als ein nicht ganz weißes Pulver
zu ergeben. Ausbeute 85%.
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Eine
gerührte
Suspension von DPIP (4,3 g, 3,6 mmol) in einer Mischung aus Tetrahydrofuran
(THF, 30 ml), Benzol (8 ml) und Wasser (2 ml) wurde in einem Eisbad
auf 5°C
abgekühlt
und mit neutralem NaBH4 (204 mg, 5,4 mmol)
behandelt. Die Reaktionsmischung wurde weitere 30 Minuten bei 5°C gerührt, dann
mit Eisessig (0,3 ml) behandelt, um überschüssiges Borhydrid zu zerstören. Die
resultierende Lösung
wurde mit CH2Cl2 (250
ml) verdünnt
und mit gesättigtem
wäßrigem NH4Cl (2mal), H2O und
Salzlösung
extrahiert und mit wasserfreiem MgSO4 getrocknet.
Die Entfernung des Lösungsmittels
im Vakuum ergab halbreines Produkt, das auf einer Kieselgelsäule, die
mit CHCl3/Hexan/Ethylacetat (5:3:2) eluiert
wurde, weiter gereinigt wurde. Durch Kombination der entsprechenden
Fraktionen und Entfernen der Lösungsmittel
wurde GIP als ein gelber Feststoff erhalten. Ausbeute 75%.
-
Natriumhydrid
(10 mg, 0,4 mmol) in 5 ml wasserfreiem THF wurde zu einer gerührten Suspension
von GIP (299 mg, 0,25 mmol) und Cholesterinbromid (116,6 mg, 0,26
mmol) in 3 ml wasserfreiem THF zugegeben. Die Mischung ließ man über Nacht
bei Raumtemperatur ruhen. Anschließend wurden 8 ml Wasser zugegeben und
die Lösung
mit Ether extrahiert. Die Etherextrakte wurden vereint und das restliche
Wasser durch Zugabe von MgSO4 entfernt.
Das nachfolgende Entfernen des Ethers im Vakuum ergab einen halbreinen
Feststoff, der durch Säulenchromatographie
auf Kieselgel mit CHCl3 als Elutionsmittel
gereinigt wurde. Durch Kombination der entsprechenden Fraktionen
und Entfernen des Lösungsmittels
im Vakuum wurde C2I als weiße
Kristalle erhalten. Ausbeute 75 mg (20%).
-
C2I-Daten:
IR
(cm–1):
3500, 3380 (-NH2), 2950, 2840 (-CH3), 1480 (C=C), 1740 (-C=O), 1380 ((CH3)2-CH-), 1600, 920
(Ar).
1H-NMR (ppm): 8,1 (s, 2H, Ar-H), 5,4 (s, 1H, C=C-H),
4,8 (s, 4H, NH2), 4,1 (m, 4H, CH2), 3,7 (m, 2H, -O-CH), 3,4–3,2 (m,
4H, CH2), 2,8 (m, 2H, CHCO2),
2,2–1,6
(m, 22H, CH2, CH), 1,1–1,3 (m, 10H, CH2),
0,9 (d, 15H, CH3), 0,7 (s, 6H, CH3).
-
BEISPIEL 2: Radiomarkierung
von C2I mit 125I durch Radioiod-Austausch
in Pivalinsäure
-
Allgemeines Verfahren
-
Die
zu radioiodierende Verbindung (1–5 mg) wurde in ein 2-ml-Serumröhrchen gegeben,
welches dann mit einem teflonbeschichteten Gummiseptum und einer
Aluminiumkappe verschlossen wurde. Frisch destilliertes Tetrahydrofuran
(THF, 100–200 μl) und wäßriges Na125I (10–50 μl) wurden
der Reihe nach mittels einer Mikroliterspritze zugegeben und das
Röhrchen
leicht geschwenkt, um die Inhalte zu lösen und die Homogenität sicherzustellen.
Einlaß-
und Auslaßkanülen wurden
durch das Septum in das Röhrchen
eingeführt,
und es wurde ein leichter Stickstoffstrom angelegt, um das Lösungsmittel
zu verdampfen. Als der Rückstand
trocken aussah, wurde der Verschluß entfernt und feste Pivalinsäure (5–20 mg,
durch azeotrope Destillation mit Toluol getrocknet und unter Stickstoff
destilliert), zugegeben.
-
Schema
VII. Herstellung von Cholesterin-1,3-diiopanoatglycerinether (C2I)
-
Das
Röhrchen
wurde wieder verschlossen und zum Teil in ein auf 155–160°C vorgeheiztes Ölbad getaucht.
Als die Isotopenaustauschreaktion im wesentlichen beendet war (üblicherweise
nach 1–2
Stunden), ließ man
das Reaktionsröhrchen
abkühlen,
dann wurde trockenes THF (200 μl)
mit einer Glasspritze zugegeben und das Röhrchen leicht geschwenkt. Zu
diesem Zeitpunkt wurde eine Probe (1–2 μl) mit einer 10 μl-Spritze
zur Analyse durch Dünnschichtchromatographie
(DC) entfernt. Die verbliebenen Inhalte wurden auf das Obere einer
Kieselgel-60-Säule
(1 × 10
cm) gegeben und anschließend
mit dem passenden Lösungsmittelsystem
eluiert. Falls notwendig, insbesondere bei der Markierung polarer
Verbindungen, kann überschüssige Pivalinsäure vor
der Chromatographie entfernt werden, indem eine Einwegspritze, die
granulatförmige
Kohle enthält,
als Falle in das Reaktionsröhrchen
während
des Erwärmens
eingeführt
wird und man die Pivalinsäure in
die Falle destillieren läßt. Bei
der Elution der Säule
wurde eine Meßsonde
am Säulenauslaß angebracht,
die als Radiodetektor diente. Die Fraktionen wurden gesammelt und
die radiochemische Reinheit einer jeden Fraktion durch DC mit Ultraviolett(UV)-
und Radioaktivitätsdetektion überwacht.
Die geeigneten Fraktionen wurden vereint und das Lösungsmittel
durch einen leichten Stickstoffstrom entfernt. Die HPLC-Analyse der fertigen
Verbindung bestätigte
sowohl die chemische (UV) als auch die radiochemische (Radioaktivität) Reinheit. Die
UV- und die Radioaktivitätswerte
wurden gleichzeitig durch Verwendung eines Zwei-Stifte-Streifenschreibers aufgetragen,
was die Berechnung der zu ermittelnden spezifischen Wirkung der
radiomarkierten Verbindung durch Vergleich der UV- und der Radioaktivitätspeakbereiche
mit Standardkalibrierkurven ermöglicht. Eine
weitere Radioreinigung kann auf Wunsch durchgeführt werden. In allen Fällen überstieg
die radiochemische Reinheit der fertigen Verbindungen 95%.
-
BEISPIEL 3: Herstellung
von C2I/Lipid-Mikroemulsionen
-
Durch Ultraschallbehandlung
-
I.
L-α-Dipalmitoylphosphatidylcholin
(DPPC, 8 mg), DL-α-Dipalmitoylphosphatidylethanolamin
(DPPE, 8 mg), Robbenöl
(20 mg), C2I (10 mg) und 125I–C2I (0,05
mg) wurden in Chloroform gelöst,
in einem leichten Stickstoffstrom getrocknet und dann in 10 ml Salzlösung bei
25°C erneut
suspendiert. Die Suspension wurde 2 Stunden lang mit einem Virosonic
Cell Disrupter (Modell 16-850) bei 40–50 Watt unter einem konstanten Stickstoffstrom
mit Ultraschall behandelt, während
sie in einem Salz-Eiswasser-Bad
auf –10°C gekühlt wurde. Anschließend wurde
die Mischung 8 Stunden lang bei 45000 U/Minute bei 4°C zentrifugiert.
Der obere cremige Teil der zentrifugierten Mischung wurde gesammelt
und durch einen Miniextruder geleitet, der mit einer Polycarbonatmembran
mit einer Porengröße von 0,05 µm ausgestattet
war.
-
II.
C2I-Mikroemulsionen wurden durch Verwendung von Triolein, Canolaöl, Squalen
bzw. Robbenöl
als Kernlipidkomponente hergestellt. DPPC (12 mg), DPPE (8 mg),
Triolein, Robbenöl
(20 mg) und 125I-C2I (10 mg) wurden in Chloroform
gelöst,
mit einem leichten Stickstoffstrom getrocknet und in 10 ml Salzlösung bei 25°C erneut
suspendiert. Die Suspension wurde 2 Stunden lang mit einem Virosonic
Cell Disrupter Model 16-850 bei 40–50 Watt unter Kühlung in
einem Salz-Eiswasser-Bad auf –10°C unter einem
Stickstoffstrom mit Ultraschall behandelt. Die Mischung wurde anschließend bei
40000 U/Minute 20 Stunden lang bei 4°C mit einem Beckmann-SW41-Rotor
und einer Beckman-L5-65-Ultrazentrifuge zentrifugiert. Die Mikroemulsion,
die oben auf den Zentrifugenröhrchen
schwamm, wurde gesammelt und der EM und der Bildanalyse unterworfen. Die
C2I-Menge in der Mikroemulsion wurde mit einem automatischen CKB-WALLAC-1277-GAMMAMASTER-Gammazähler ermittelt.
-
BEISPIEL 4: Herstellung
von AcLDL
-
Frisches
menschliches Plasma wurde vom Canadian Red Cross (St. John's, Canada) erhalten
und mit speziellen Konservierungsmitteln versetzt [Edelstein und
Scanu, Methods in Enzymology, 128: 151–155 (1986)]. LDL wurde durch
sequentielle Ultrazentrifugation von frischem menschlichem Plasma
bei 40000 U/Minute 24–40
Stunden lang bei 8°C
unter Verwendung einer Beckmann-L8-M-Ultrazentrifuge und eines 60Ti-Rotors
wie früher
beschrieben [Methods in Enzymology, 128:150–209 (1986)] isoliert. Alle
LDL-Präparate
wurden bei 4°C über Nacht
gegen einen Puffer, der 0,3 mM EDTA, 150 mM NaCl und 50 mM Tris
(pH 7,4) enthielt, dialysiert. Die Proteinkonzentrationen wurden
durch das Bradford-Assay mit Rinderserumalbumin (BSA) als Standard
ermittelt und mit einem BIO-RAD Model 550 Microplate Reader gelesen.
Das LDL wurde bei 2–8°C maximal
zwei Wochen bis zu seiner Verwendung aufbewahrt.
-
Die
Acetylierung des isolierten LDL wurde gemäß Basu und Goldstein [Proc.
Natl. Acad. Sci. USA. 73:3178–3182
(1976)] durchgeführt.
Grundsätzlich
wurde eine Mischung hergestellt, die 5 ml dialysiertes LDL, 5 ml
0,85%-iges NaCl
und 10 ml gesättigte
Natriumacetatlösung
enthielt, und auf Eis gestellt. Essigsäureanhydrid (70 µl) wurde
in 10-µl-Aliquoten
unter Rühren
alle 5 Minuten zugegeben. Das resultierende AcLDL wurde bei 4°C über Nacht
gegen einen Puffer, der 0,3 mM EDTA, 150 mM NaCl und 50 mM Tris
(pH 7,4) enthielt, dialysiert. Die Proteinkonzentrationen wurden
wie oben beschrieben ermittelt.
-
BEISPIEL 5: Beladung von
AcLDL mit C2I aus Mikroemulsionen
-
Die 125I-C2I-Mikroemulsionen wurden mit AcLDL
bei 37°C
24 Stunden lang bei einem C2I:AcLDL-Molverhältnis von 1000:1 inkubiert.
Mit 125I-C2I beladenes AcLDL (125I-C2I/AcLDL)
wurde anschließend
durch Ultrazentrifugation von der Mikroemulsion abgetrennt. Der
C2I-Gehalt in den 125I-C2I/AcLDL-Teilchen wurde mittels
eines Gammazählers
ermittelt.
-
Um
die Integrität
des apo-B-100-Proteins der 125I-C2I/AcLDL-Teilchen
zu untersuchen, wurden Proben durch SDS-PAGE und EM wie zuvor beschrieben
[Deforge, et al., Nucl. Med. Biol., 19:775–782 (1992)] analysiert.
-
C2I
kann auch durch Direktdiffusions- oder Detergentienlöslichmachungsverfahren
in AcLDL eingebaut werden. Veröffentlichte
Vorschriften für
die direkte Diffusion [Shaw et al., Ann. N. Y. Acad. Sci., 507:252–271 (1987)]
und die Detergentienlöslichmachung
[Deforge et al. Nucl. Med. Biol., 19:775–782 (1992)] wurden mit geringen
Modifizierungen angewandt. Kurz gesagt wurde für die direkte Diffusion C2I
in Chloroform in einem Glasröhrchen
gelöst,
dann unter einem Stickstoffstrom getrocknet, um auf der Röhrchenwand
einen dünnen
Film zu erzeugen. AcLDL wurde zugegeben und das Röhrchen 24
Stunden lang bei 37°C
inkubiert. Für
die Detergenzienlöslichmachung
wurde C2I in Gegenwart von Tween-20 (<3%) in Kochsalzlösung gelöst, dann mit AcLDL bei 37°C 24 Stunden
lang inkubiert. Das verwendete Molverhältnis von C2I zu AcLDL war
das gleiche wie das oben für
die Mikroemulsionen angegebene Molverhältnis.
-
BEISPIEL 6: Detektion
atherosklerotischer Läsionen
bei Kaninchen- und Maus-Atherosklerose-Modellen unter Verwendung
von 1252-C2I/AcLDL
-
Zwölf männliche
New-Zealand-White-Kaninchen (2,5–4,7 kg) wurden von Charles
River Ltd. (Montreal, PQ, Kanada) erworben und zufällig in
drei Gruppen aufgeteilt. Zwölf
Wochen lang wurden die Gruppen bei folgenden Futterarten gehalten:
eine Gruppe bei normalem Kaninchenfutter (n=4, Kontrollgruppe),
eine Gruppe bei mit 1% Cholesterin angereichertem Kaninchenfutter
(n=4, Cholesteringruppe), um die Entwicklung atherosklerotischer
Läsionen
im Frühstadium
hervorzurufen, und die dritte Gruppe bei mit 1% Cholesterin plus
einem antiatherogenen Mittel (10 mg/kg/Tag) angereichertem Kaninchenfutter.
Nach 12 Wochen wurde das 125I-C2I/AcLDL-Präparat in
die am Rand liegende Ohrvene der Kaninchen aller drei Gruppen mit
einer Dosis von 15 µCi/kg
injiziert. Vierundzwanzig Stunden nach der Injektion wurden die
Kaninchen getötet
und die Gewebe, einschließlich
der Leber, der Milz, der Lunge, der Niere, der Adrenaldrüse, des
Blutes und der Aorten, gesammelt, um die Verteilung der Radioaktivität mit einem
Gammazähler
zu ermitteln. Die Aorten der Kaninchen wurden gewaschen, fixiert
und mit Sudan-IV-Farbstoff gefärbt,
um die atherosklerotischen Läsionen
zu identifizieren. Die rote Sudan-IV-Lipidfärbung ist ein Indiz für die lipidbeladenen
Schaumzellen, ein Kennzeichen für
beginnende Atherosklerose. Die histologische Untersuchung der Aorten
wurde durchgeführt,
gefolgt von der Autoradiographie, wobei entweder Röntgenfilme
oder ein Phosphor-Imager verwendet wurden.
-
Ähnliche
Versuche wurden in B6, 129 ApoEtm1UncLdlrtm1Her (ApoE/LDLR) transgenen Mäusen durchgeführt, welche
ein anerkanntes Atherosklerosemodell sind. Diese Mäuse tragen
eine doppelte Mutation (in dem apoE-Apolipoproteingen und dem LDL-Rezeptorgen)
und können
spontan atherosklerotische Läsionen
ausbilden. Der Stamm hat ein ähnliches
Lipoproteinprofil wie das von Hyperlipidämiepatienten. Die B6, 129 ApoEtm1UncLdlrtm1Her transgenen
Mäuse wurden
vom Jackson Laboratory (Bar Harbor, Main) erworben.
-
Das
linke Feld in 1 zeigt die mit Sudan IV gefärbten Aorten
aus der Cholesteringruppe der Kaninchen. Der Läsionsbereich in diesen Aorten
entspricht etwa 5% des gesamten Gefäßes. Der schwerste Läsionsbereich
war die aufsteigende Aorta am Aortenbogen. Der Blutfluß durch
diesen Abschnitt der Aorta ist aufgrund der Krümmung des Aortenbogens und
der drei großen
Abzweigungen turbulent. Das stärkste
Auftreten von menschlicher Atherosklerose findet ebenfalls in diesem
Bereich der Aorta statt.
-
Autoradiographien
der aus den cholesteringefütterten
Kaninchen entfernten Aorten sind im rechten Feld von 1 gezeigt.
Die Bilder zeigen die Bereiche der 125I-C2I/AcLDL-Anreicherung.
Das Überlagern
der Autoradiographien mit der gefärbten Aorta zeigt, daß 125I-C2I/AcLDL von den Läsionen aufgenommen wurde. Sowohl
die Sudan-IV-Färbung
als auch die Autoradiographie ergaben negative Ergebnisse, wenn
die Aorten von Kontrollkaninchen verwendet wurden (die Daten sind
nicht gezeigt). 2 zeigt die Ergebnisse, die
mit Kaninchen erhalten wurden, die mit Cholesterin plus antiatherogenem
Mittel gefüttert
wurden. Die Läsionen
in dieser Gruppe waren merklich schwächer als die in der nichtbehandelten
Gruppe.
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In
beiden Fällen
zeigten die durch Verwendung von C2I/AcLDL erhaltenen Radiobilder
eine hervorragende Übereinstimmung
sowohl mit den Lipidfär beergebnissen
als auch mit der histologischen Untersuchung. Besonders anzumerken
ist die Tatsache, daß die
gezeigten Radiobilder nicht nur die stark lädierten Aortenbögen zeigten,
sondern auch andere schwach lädierte
Bereiche. Daher könnten
C2I und ähnliche
Radioimaging-Proben verwendet werden, um sehr frühe atherosklerotische Läsionen zu
detektieren, die in einem frühen Stadium
auftreten, wenn die Erkrankung im wesentlichen reversibel ist.
-
Ähnliche
Ergebnisse wie die in den 1 und 2 dargestellten
Ergebnisse wurden erhalten, wenn die doppelt transgenen Mäuse verwendet
wurden (3), was zeigt, daß die Verwendung
von C2I/AcLDL zur selektiven Darstellung atherosklerotischer Läsionen angewandt
werden kann. Ein Fachmann würde
leicht erkennen, daß diese
Ergebnisse voraussagenden Charakter für die Verwendung von C2I/AcLDL
zur selektiven Darstellung atherosklerotischer Läsionen bei Menschen besitzen.
-
BEISPIEL 7: Detektion
atherosklerotischer Läsionen
in einem Mäuse-Atherosklerosemodell
durch Verwendung von 125I-C2I/Lipid-Mikroemulsionen
-
ApoE/LDLR-Knockout-Mäuse (Alter
7–8 Wochen,
mittleres Gewicht 22 g) wurden bei normalem Nagerfutter gehalten.
Die Mäuse
wurden zufällig
in zwei Gruppen aufgeteilt: 125I-C2I/AcLDL-Gruppe
(n=6) und 125I-C2I/Mikroemulsion-Gruppe
(n=6). C57-Mäuse
(Alter 6–7
Wochen, n=7) wurden als Kontrollgruppe verwendet. Nach 12 Wochen
wurden Blutproben aus dem Orbitalsinus entnommen, und die Plasmacholesterin-
und -triglyceridwerte wurden unter Verwendung von Standard-Diagnosekits
(Sigma Chemical Company) gemessen. Das 125I-C2I/AcLDL-Präparat (50
Ci/kg) und die 125I-C2I/Mikroemulsion (80
Ci/kg) wurden in die Schwanzvene der entsprechenden Mäusegruppe
injiziert. Die Mäuse
wurden 24 Stunden nach der Injektion getötet, und 2%iges Paraformaldehyd-Fixiermittel
wurde in das Herz infundiert. Von verschiedenen Organe wurden Proben genommen,
um die Bioverteilung eines jeden 125I-C2I-Präparats unter
Verwendung eines Gammazählers
zu ermitteln. Die Bioverteilung von 125I-C2I/AcLDL
ist in 4 gezeigt, und die der 125I-C2I/Mikroemulsion
ist in 5 gezeigt. In beiden Fällen war die Anreicherung von 125I-C2I im Blut bei den ApoE/LDLR-Mäusen größer als
bei der Kontrollgruppe.
-
Aufgrund
früherer
Erfahrung nahm man an, daß frühe atherosklerotische
Läsionen
sich in den Aorten der ApoE/LDLR-Knockout-Mäuse bilden. Daher wurden Aortaproben
dieser Mäuse
entnommen und gewaschen, dann fixiert und mit Sudan-IV-Farbstoff
gefärbt.
Die Aortaproben ließ man
anschließend
6–8 Stunden lang
auf einen Phosphorschirm einwirken.
-
Die
Phosphorbilder der Aorten der ApoE/LDLR-Mäuse zeigten eine Anreicherung
von 125I-C2I/AcLDL (6 und 7,
rechte Felder) oder 125I-C2I/Mikroemulsion
(8 und 9, rechte Felder). Das Überlagern
der Phosphorbilder mit den Sudan-IV-gefärbten Aorten (6, 7, 8 und 9,
linke Felder) zeigte, daß eine 125I-C2I-Anreicherung an den Läsionsstellen
stattfand. Sowohl die Lipidfärbung
(10 und 11, linke
Felder) als auch die Phosphorbilder (10 und 11,
rechte Felder) zeigten negative Ergebnisse mit den Aorten der Kontrollgruppe
aus C57-Mäusen.
Somit führten
sowohl die 125I-C2I/AcLDL- als auch die 125I-C2I/Mikroemulsionspräparate wirksam das radiomarkierte
C2I den Läsionsbereichen
zu.
-
BEISPIEL 8: Verwendung
von Insektenlipidtransferprotein (iLTP) zur Beladung von LDL-Teilchen
-
Menschliches
LDL wurde unter Verwendung von iLTP mit den folgenden Mitteln beladen,
um Beispiele für
die Nutzen dieses Verfahrens zu liefern:
Doxorubicin (Dox),
3'-Palmitoyl-[methyl-3H]-2'-desoxythymidin
(mpTdR), Cholesteriniopanoat (CI) und 3',5'-Dipalmitoyl-5-ioddesoxyuridin
(dp-IUdR). Dox wurde
von Adria Laboratories, Missisauga, ON erworben. CI ist ein diagnostisches
Imaging-Mittel zur frühen
Detektion von Atherosklerose und war ein Geschenk von Dr. Ray E. Counsell
von der University of Michigan. Sowohl mp-TdR als auch dp-IudR wurden
durch die Umsetzung von entweder [Methyl-3H]-2'-desoxythymidin oder
5-Iod-2'-desoxyuridin
mit Palmitinsäurechlorid
in Dimethylacetamid synthetisiert.
-
iLTP
wurde durch Nacharbeiten der früher
veröffentlichten
Vorschrift [Ryan, J. Lipid Res., 31:1725–1739 (1990); Liu und Ryan,
Biochim. Biophys. Acta, 1085:112–118 (1991)] isoliert und gereinigt.
-
Ein
typischer Versuch umfaßte
das Auflösen
des Arzneistoffes in einem geeigneten Lösungsmittel. Nach dem Entfernen
des Lösungsmittels
unter Stickstoff wurde eine kleine Menge Benetzungsmittel zugegeben.
Anschließend
wurde eine geeignete Menge LDL zugegeben, basierend auf dem optimalen
Arzneistoff:LDL-Verhältnis
(zum Beispiel 1:1 für
Dox), um den Einschluß von
Arzneistoff in LDL zu erhöhen.
Die Mischungen wurden anschließend
4 Stunden lang bei 37°C
in Abwesenheit oder Gegenwart von gereinigtem iLTP (typischerweise
20–30
mg iLTP-Protein/mg LDL) inkubiert. Nach der Inkubation wurden die
Mischungen bei einer Dichte zentrifugiert, bei der der LDL/Arzneistoff-Komplex
im Zentrifugenröhrchen
oben schwamm, während
der nichtgebundene Arzneistoff und das iLTP am Boden des Röhrchens
verblieben. Die LDL/Arzneistoff-Fraktionen wurden gesammelt und
dialysiert, um sämtliche
verbleibenden Spuren freier Arzneistoffe zu entfernen. Das Cholesterin
wurde enzymatisch unter Verwendung eines im Handel erhältlichen
Kits (Sigma Chemical Company) analysiert. Die mit LDL assoziierte
Arzneistoffmenge wurde für
Dox, CI, mp-TdR, dp-IUdR durch HPLC, für das radiomarkierte 125I-CI durch einen Gammazähler oder
für 3H-mp-TdR
durch Flüssigszintillationszählung ermittelt.
Die Tabellen 1 und 2 fassen die HPLC-Bedingungen und die Ergebnisse
der Arzneistoffbeladung von LDL zusammen.
-
Tabelle
1. HPLC-Bedingungen bei Verwendung einer C-18-Umkehrphasensäule
-
Tabelle
2. Wirkung von LTP auf die Beladung von menschlichem LDL mit Arzneistoff
-
Tabelle
2 zeigt, daß iLTP
den Transfer von Arzneistoffmolekülen in das LDL um das 3-5fache
erhöhte. Darüber hinaus
wurden Voruntersuchungen möglicher
Struktur- und Konformationsänderungen
nach der Arzneistoffbeladung mittels verschiedener verfügbarer Verfahren
durchgeführt,
und sie zeigten, daß es
keine bedeutenden Unterschiede zwischen nativem LDL und mit Arzneistoff
beladenem LDL gab (die Daten sind nicht gezeigt).
-
BEISPIEL 9: Test der rezeptorvermittelten
Aufnahme von 125I-DPIP/LDL durch Zervix-Krebszelllinien
-
Die
Zervix-Krebszelllinien HeLa, SiHa und C-33A wurden von ATCC erworben.
-
Bestimmung
von LDL-Rezeptorzahlen auf HeLa, SiHa und C-33A.
-
Die
LDL-Rezeptorbindung wurde durch das von Goldstein und Brown (J.
Biol. Chem., 249:5153–5162 (1974)]
beschriebene Verfahren mit geringen Modifizierungen getestet. Die
HeLa-, SiHa- und C-33A-Zelllinien wurden in Dulbecco's Modified Eagle's Medium (DEME),
das mit 10% wärmeinaktiviertem
fötalem
Kälberserum
(FCS), 2 mM essentiellen Aminosäuren,
50 IU Penicillin/ml und 50 µg/ml
Streptomycin angereichert war, bei 37°C in einer befeuchteten 4% Kohlendioxid/Luft-Atmosphäre in 125-cm2-Kolben (Costar) kultiviert.
-
Vor
der Untersuchung wurden die Zellen in Kulturplatten mit 8 Vertiefungen
mit einem Durchmesser von 34 mm bei Dichten von etwa 3,3×105 (HeLa), 1×106 (SiHa)
und 5×105 (C-33A) pro Vertiefung ausplattiert und
mit LPDS-Medium
(wobei LPDS als Ersatz für
FCS in dem wie oben angegeben hergestellten Medium verwendet wurde)
1 Tag (HeLa, C-33A) oder 2 Tage (SiHa) lang inkubiert. Für den LDL-Rezeptorbindungsversuch
wurden die Zellen mit verschiedenen Konzentrationen von 125I-LDL in Abwesenheit oder in Gegenwart eines
20fachen Überschusses
an unmarkiertem LDL bei 4°C
inkubiert. Nach 4stündiger
Inkubation (8 Stunden für
SiHa) wurde das Medium entfernt, und die Zellen in jeder Vertiefung
wurden dreimal mit 1 ml eiskaltem Tris-Puffer (150 mM NaCl, 50 mM
Tris, 2 mg/ml BSA; pH 7,4), dann dreimal mit 1 ml eiskaltem PBS-Puffer
gewaschen. Nach dem Waschen wurde 1 ml 0,1N NaOH zu jeder Vertiefung
zugegeben, um die Zellen zu lösen. Eine
500-μl-Probe
wurde aus jeder Vertiefung entnommen und die Menge an gebundenem 125I-LDL durch Messung der Radioaktivität mittels
eines Gammazählers
und durch Bestimmung der Proteinkonzentration mittels des Bradford-Verfahrens
ermittelt.
-
Die
in Gegenwart einer Überschußmenge an
unmarkiertem LDL durchgeführten
Versuche ermöglichten
die Messung der nichtspezifischen Bindung von 125I-LDL
an die Zellen. Die spezifische rezeptorvermittelte Bindung von 125I-LDL konnte dann durch Subtraktion der
nichtspezifischen Bindung von der Gesamtbindung ermittelt werden.
Die LDL-Rezeptorzahl (Bmax) und die Dissoziationskonstante
(Kd) für
jede Zelllinie wurden durch GraphPad-PrismTM-Software
ermittelt. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 3 gezeigt.
-
Tabelle
3. LDL-Rezeptorzahl (B
max)
a und
Dissoziationskonstante (K
d)
b der
spezifischen Bindung von LDL an HeLa-, SiHa- und C-33A-Zellen
-
HeLa
ist die am häufigsten
verwendete Zervix-Tumorzelllinie für zytotoxische Untersuchungen
von Antikrebs-Arnzeistoff/LDL-Komplexen. Diese Ergebnisse zeigten,
daß diese
Zelllinie eine hohe LDL-Rezeptorexpression (38314±9873 pro
Zelle) besitzt, die mit der in früheren Untersuchungen [Lestavel-Delattre
et al., Cancer Res., 52:3629–3635
(1992)] erhaltenen Zahl von 40000 Rezeptoren pro Zelle übereinstimmt.
Diese Ergebnisse zeigen ferner, daß die LDL-Rezeptorzahlen von
zwei anderen Zervix-Krebszelllinien,
SiHa und C-33A, doppelt (etwa 70000 Rezeptoren pro Zelle) bzw. dreimal
(etwa 120000 Rezeptoren pro Zelle) so hoch waren wie die für die HeLa-Zelllinie
gefundene Zahl. Es wird somit gezeigt, daß die hohen Zahlen von LDL-Rezeptoren
ein übliches
Merkmal von Zervix-Krebszellen sind.
-
Test
der rezeptorvermittelten Aufnahme von 125I-DPIP/LDL
durch Zellen Vor der Untersuchung wurden die Zellen wie oben für den LDL-Bindungsversuch
beschrieben kultiviert. Während
des Versuchs zur rezeptorvermittelten Aufnahme wurden die Zellen
4 Stunden lang bei 37°C
mit verschiedenen Konzentrationen entweder von 125I-DPIP/LDL, 125I-DPIP/LDL plus 20fachem Überschuß an natürlichem
LDL oder 125I-DPIP/LDL plus 20fachem Überschuß an AcLDL
inkubiert. Nach der Inkubation wurde das Medium entfernt und die
Zellen in jeder Vertiefung dreimal mit 1 ml eiskaltem Trispuffer
(150 mM NaCl, 50 mM Tris, 2 mg/ml BSA; pH 7,4), dann dreimal mit
1 ml eiskaltem PBS-Puffer gewaschen. Nach dem Waschen wurde 1 ml
0,1N NaOH zu jeder Vertiefung zugegeben, um die Zellen zu lösen. Eine
500-μl-Probe wurde aus jeder
Vertiefung entnommen und die Menge an gebundenem 125I-LDL
durch Messung der Radioaktivität
mittels eines Gammazählers
und durch Bestimmung der Proteinkonzentration mittels des Bradford-Verfahrens
ermittelt.
-
Bei
diesen kompetitiven Wiederaufnahmeuntersuchungen wird deutlich,
daß die
Aufnahme von 125I-DPIP/LDL bei allen drei
Zelllinien deutlich verringert wurde, wenn die Zellen gemeinsam
mit einem 20fachen Überschuß an nativem
LDL (p<0,05 bei
allen drei Zelluntersuchungen, siehe die 12, 13 und 14)
inkubiert wurden. Dieses Ergebnis zeigt, daß der Arzneistoff/LDL-Komplex
mit nativem LDL um die LDL-Rezeptoren an jeder Zelle konkurriert,
was mit diesen Ergebnissen übereinstimmt
(p<0,05 bei allen
drei Zelluntersuchungen). Diese Ergebnisse zeigten auch, daß AcLDL
nicht in bedeutendem Maße
mit dem 125I-DPIP/LDL-Komplex um die LDL-Rezeptoren konkurriert
(p>0,05 bei allen
drei Zelluntersuchungen, siehe die 12, 13 und 14),
was mit früheren
Berichten übereinstimmt,
daß AcLDL
nicht durch LDL-Rezeptoren identifiziert oder gebunden wird [Goldstein
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 76:333–337 (1979)]. Diese Versuche
zeigen, daß der 125I-DPIP/LDL-Komplex durch Tumorzellen durch
einen LDL-rezeptorvermittelten Weg spezifisch internalisiert wird,
was den Nutzen von 125I-DPIP/LDL und verwandten
Verbindungen als Tumor-Imaging-Mittel
veranschaulicht.
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BEISPIEL 10: Detektion
atherosklerotischer Läsionen
bei einem Miniaturschwein-Atherosklerosemodell durch Verwendung
von 125I-C2I/AcLDL oder 125I-C2I/Mikroemulsion
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Miniaturschweine
werden 4–6
Monate lang mit einem mit Eidotter (11%)/Cholesterin (1%) angereicherten
atherogenen Futter gehalten [Rolland et al., Am. J. Cardiol., 71:E22–E27 (1993);
Prescott et al., Atherosclerosis X, 101–104 (1994)]. Das Futter wird
mit Iod ergänzt.
Unter diesen Bedingungen bilden die Tiere Läsionen aus, die menschlichen
atherosklerotischen Plaques gleichen. 125I-C2I/AcLDL
oder 125I-C2I/Mikroemulsion wird den Schweinen
intravenös
injiziert. In unterschiedlichen Zeit- Intervallen werden Blutproben entnommen.
Die Tiere werden zu geeigneten Zeiten getötet und alle größeren Organe
gesammelt und gewogen. Das Radioimaging wird wie oben für das Kaninchenmodell
und das Modell der transgenen Maus durchgeführt, wobei der Größenunterschied
der Tiere Änderungen
erforderlich machte.
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Es
wird offensichtlich sein, daß die
hier beschriebene Erfindung mannigfaltig variiert werden kann. Solche
Variationen sollen nicht als Abweichung vom Sinn und Umfang der
Erfindung aufgefaßt
werden, und alle solchen Modifizierungen, die dem Fachmann in den
Sinn kommen, sollen vom Umfang der folgenden Ansprüche umfaßt sein.