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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft natürlich vorkommende und rekombinante
Varianten der 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktase. Spezifischer
betrifft die Erfindung die Isolation, Identifizierung und Verwendung von
2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Umwandlung von Glucose in Vitamin C (Ascorbinsäure) ist ein komplizierter
Prozeß,
da er die selektive Epimerisierung, Oxidierung und Lactonbildung
einschließt.
Die natürlichen
Biosynthesewege sind lang und enthalten viele energiekonsumierende
Reaktionen (Davey et al., Plant Physiol. 121(2): 535–43 (1999);
M. Nishikimi und K. Yagi, Subcell Biochem. 25: 17–39 (1996);
Wheeler et al., Nature 393(6683): 365–9 (1998)). Das gegenwärtige kommerzielle
Verfahren zur Ascorbinsäureproduktion
(das Reichstein-Verfahren)
verbindet einen einzigen, biologischen Anfangsschritt – die mikrobielle
Reduktion von Glucose zu Sorbitol – mit der darauffolgenden mehrstufigen
chemischen Umwandlung von blockierten Sorbitolderivaten zu Ascorbinsäure (T. C.
Crawford, American Chemical Society, Washington, DC (1982); T. Reichstein
und A. Grussner, Helv. Chim. Acta 16: 311 (1934)). Ein alternatives
kommerzielles Verfahren, welches die biologische Umwandlung von
Glucose in 2-Keto-L-gulonsäure,
welche chemisch zu Ascorbinsäure
laktonisiert wird, umfaßt,
ist vorgeschlagen worden (Anderson et al., Science 230: 144–149 (1985);
Grindley et al., Appl. Environ. Microbiol. 54: 1770–1775 (1988);
Sonoyama et al., US-Patent 3,922,194 (1975)). Der beteiligte biologische
Metabolismus ist einfacher als jener der natürlichen Biosynthesewege und
benötigt
weniger metabolische Energie (weniger ATP und NADPH). In diesem
Verfahren wird Glucose zunächst
durch endogene Oxidasen eines geeigneten Bakterienstammes, unter
Verwendung von molekularem Sauerstoff als den letzten Elektronenakzeptor,
in 2,5-Diketo-D-gluconsäure
umgewandelt. 2,5-Diketo-D-gluconsäure wird dann durch eine heterologe
2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktase
(DKGR), welche in dem Produktionsstamm exprimiert wird, enzymatisch
zu 2-Keto-L-gulonsäure
reduziert. Das für
die Reaktion benötigte
NADPH wird durch den Metabolismus des Wirtsstammes generiert. Schließlich erzeugt
chemische Laktonisierung von 2-Keto-L-gulonsäure Ascorbinsäure.
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Bis
heute wurden nur zwei 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen umfassend charakterisiert,
beide wurden von einer Corynebacterium-Art isoliert (Miller et al.,
J. Biol. Chem. 262(19): 9016–20;
D. B. Powers und S. Anderson, US-Patent 5,795,761 (1998); T. Sonoyama
und K. Kobayashi, J. Ferment. Technol. 65: 311–317 (1987)). Diese Enzyme
können
2,5-Diketo-D-gluconsäure
reduzieren, jedoch könnten
alternative oder veränderte
Reduktasen die Ascorbinsäureproduktion
durch das oben beschriebene Verfahren oder Varianten davon verbessern.
Beide Corynebacterium-Enzyme sind relativ ineffiziente Katalysatoren,
mit Km-Werten für 2,5-Diketo-D-gluconsäure von
mehr als 1 mM und katalytischen Effizienzen (kcat/Km) von weniger als 20 mM–1sec–1.
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2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen
sind Mitglieder der Aldo-Keto-Reduktase-Superfamilie
(Jez et al., Biochem J. 326(Pt3): 625–36 (1997); Seery et al., J.
Mol. Evol. 46(2): 139–46
(1998)). Wie beinahe alle anderen Aldo-Keto-Reduktasen sind die
bekannten 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen
ausschließlich
für NADPH
spezifisch (Jez et al., Biochem J. 326(Pt3): 625–36 (1997); Seery, J. Mol.
Evol. 46(2): 139–46
(1998)). Kürzlich
wurden basierend auf einer Suche der Genomsequenzen aus E. coli
zusätzliche
Aldo-Keto-Reduktasen
isoliert, welche 2,5-Diketo-D-gluconsäure zu 2-Keto-L-gulonsäure umwandeln
können
(Yum et al., Bacteriol. 180(229): 5984–8 (1998); Yum et al., Appl.
Environ. Microbiol. 65(8): 3341–6
(1999)). Jedoch katalysieren auch diese Enzyme die Reaktion relativ
ineffizient. Den bekannten 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen mangelt es auch
an Stabilität;
beide Corynebacterium-Enzyme sind thermisch labil (D. B. Powers
und S. Anderson, US-Patent 5,795,761 (1998); T. Sonoyama und K.
Kobayashi, J. Ferment. Technol. 65: 311–317 (1987)).
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Daher
wäre es
wünschenswert,
das Problem der ineffizienten Reduktasen durch Bereitstellung von 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen
zu lösen,
welche effizienter als bekannte Reduktasen sind. Insbesondere wäre es wünschenswert,
neue Enzyme mit einer größeren katalytischen
Effizienz als bisher bekannte 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen
zur Verfügung
zu stellen, welche NADH-abhängige
Aktivität
haben. Es wäre
darüber
hinaus wünschenswert,
daß die
Reduktase thermisch stabiler als bekannte 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen ist. Es wäre darüber hinaus
wünschenswert,
Varianten dieser Reduktasen, Verfahren zur Herstellung, dem Screening
und der Verwendung neuer Reduktasen zur Verfügung zu stellen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Nukleinsäuren, Proteine, Mikroorganismen
und Verfahren zur Herstellung und Verwendung derselben zur Verfügung, welche
jeweils Reduktasen der Aldo-Keto-Reduktasen-Superfamilie umfassen.
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In
einer Ausführungsform
wird ein Expressionsvektor, der eine Nukleinsäuresequenz enthält, zur
Verfügung
gestellt, welche ein Peptid mit einer Aminosäuresequenz, welche zumindest
60% Sequenzidentität
zu einer in 2A (SEQ ID NO: 8) oder 2B (SEQ
ID NO: 10) gezeigten Aminosäuresequenz
hat, kodiert. Das Peptid hat 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktaseaktivität. In einer
weiteren Ausführungsform
hat diese Aminosäuresequenz
zumindest etwa 70%, 80% oder soviel wie 90% Sequenzidentität zu einer
in 2A (SEQ ID NO: 8) oder 2B (SEQ
ID NO: 10) gezeigten Aminosäuresequenz.
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In
einer weiteren Ausführungsform
enthält
der Expressionsvektor eine Nukleotidsequenz wie in 2A (SEQ
ID NO: 7) oder 2B (SEQ ID NO: 9) gezeigt.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung enthält der Expressionsvektor eine
Sequenz, die aus der in 1 (SEQ ID
NO: 1–6)
gezeigten Gruppe von Sequenzen ausgewählt ist.
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Es
wird auch ein Mikroorganismus zur Verfügung gestellt, der einen oder
mehrere besagter Vektoren enthält.
Vorzugsweise ist jener Mikroorganismus aus Pantoea.
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Darüber hinaus
wird hierin ein Polypeptid zur Verfügung gestellt, welches eine
Aminosäuresequenz enthält, die
zumindest 60% Identität
mit einer in 2A (SEQ ID NO: 8) oder 2B (SEQ
ID NO: 10) gezeigten Aminosäuresequenz
hat. Jedes Polypeptid enthält
2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktaseaktivität. In einer weiteren
Ausführungsform
hat jenes Polypeptid zumindest 70% Sequenzidentität mit jener
Aminosäuresequenz
aus 2A (SEQ ID NO: 8) oder 2B (SEQ
ID NO: 10). In einer weiteren Ausführungsform wird hierin ein
Polypeptid zur Verfügung
gestellt, welches die in 2A (SEQ
ID NO: 8) oder 2B (SEQ ID NO: 10) gezeigte
Aminosäuresequenz
hat.
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In
einer Ausführungsform
hat jenes Polypeptid an einer zur Position 232 und/oder Position
238 der in 2A (SEQ ID NO: 7) gezeigten
Aminosäuresequenz
korrespondierenden Position ein Q.
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In
einer weiteren Ausführungsform
hat jene Reduktase NADH-abhängige
Aktivität.
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Es
wird hiermit ebenfalls ein Verfahren zur Umwandlung von Glucose
in Ascorbinsäure
zur Verfügung gestellt,
welches die Kultivierung von hiermit zur Verfügung gestellten Wirtszellen,
unter für
die Expression von 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktase
geeigneten Bedingungen, umfaßt.
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Andere
Aspekte der Erfindung werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung
der Anmeldung klar werden.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 zeigt die Ausrichtung der Nukleotidsequenzen
(SEQ ID NO: 1–6)
der sechs Umwelt-DNA-PCR-Produkte. Die gesamte Sequenz des Klons
pI-14 ist gezeigt. Identische Basen in den verbleibenden Sequenzen
werden durch Punkte (.) gezeigt. In die Ausrichtung eingeführte Lücken werden
als Striche (–)
bezeichnet. Die durchgezogenen Striche zeigen die Positionen der
zwei degenerierten PCR-Primer.
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2 zeigt die Nukleotidsequenzen der Gesamtlängenklone
für pI-14
(2A (SEQ ID NO: 7)) und pI-28 (2B (SEQ
ID NO: 9)). Die kodierende Region der vermutlichen Reduktasegene
werden durch Großbuchstaben
bezeichnet, mit der abgeleiteten Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 8 bzw.
10) direkt darunter im Einbuchstabenkode gezeigt. Positionen der
degenerierten und klonspezifischen Primer sind durch Pfeile gezeigt.
Die vermutlichen partiellen offenen Leseraster upstream und downstream
des Reduktasegens werden durch durchgezogene Striche gekennzeichnet.
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3 zeigt
die Ausrichtung der abgeleiteten Aminosäuresequenzen der Klone pI-14
(SEQ ID NO: 8) und pI-28 (SEQ ID NO: 10). Die gesamte Sequenz von
pI-14 wird gezeigt. Identische Basen im Klon pI-28 werden durch
Punkte (.) gekennzeichnet.
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4 zeigt
ein rekombinantes Verfahren für
die Umwandlung von Glucose in Ascorbinsäure.
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5 zeigt Massenspektren von 2-Keto-L-gulonsäure-Reaktionsprodukt
und 2-Keto-L-gulonsäure-Standard. 5A zeigt
das Massenspektrum von 2-Keto-L-gulonsäure-Reaktionsprodukt. 5B zeigt das
Massenspektrum von 2-Keto-L-gulonsäure-Standard.
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6 zeigt
die pH-Abhängigkeit
der Reaktionsrate.
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7 zeigt die NADH-abhängige 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Aktivität von aus
der Umwelt isolierten 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen. 7A zeigt
die NADH-abhängige
Aktivität
und 7B zeigt die Steigerung der NADH-abhängigen Aktivität durch
Einschließen
von anorganischem Phosphat.
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8 zeigt
die thermische Stabilität
von Umweltform d (DKGRd) von 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktase.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Hierin
werden neue Proteine und die Nukleinsäuren zur Verfügung gestellt.
Ebenso wird hierin die Verwendung jener Proteine und Nukleinsäuren zur
Verfügung
gestellt. Darüber
hinaus werden hierin Verfahren zur Isolierung und Herstellung jener
Proteine und Nukleinsäuren
zur Verfügung
gestellt. Des weiteren wurden in einem Aspekt der Erfindung die
hierin zur Verfügung
gestellten Proteine als zur Familie der Aldo-Keto-Reduktasen gehörend identifiziert
und sind 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen.
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Ein
Protein mit 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktase
(DKGR)-Aktivität
wird hierin als ein Protein, welches die Umwandlung von 2,5-Diketo-D-gluconsäure in 2-Keto-L-gulonsäure katalysieren
kann, definiert. In bevorzugten Ausführungsformen dürfen die
hierin zur Verfügung
gestellten 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen
entweder NADPH oder NADH als Cosubstrate akzeptieren. In einer Ausführungsform
sind beide Substrate. In einer anderen Ausführungsform kann DKGR als Kohlenstoff-
oder Zuckerquelle dienen. In noch einer weiteren Ausführungsform
hat DKGR andere Aktivitäten
von Reduktasen, im speziellen Aldo-Keto-Reduktasen.
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Es
wird festgelegt, daß DKGR-Protein
und Nukleinsäure
hierin als "DKGR-Sequenzen" bezeichnet werden
können,
wobei aus dem Kontext hervorgeht, ob die Sequenz eine Aminosäuresequenz,
eine Nukleinsäuresequenz
oder beides ist.
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In
einem Aspekt der Erfindung haben die hierin zur Verfügung gestellten
DKGR-Proteine veränderte Eigenschaften
gegenüber
zuvor beschriebenen DKGRs. Eigenschaften welche geändert sein
können
umfassen eine oder mehrere der folgenden: katalytische Effizienz,
NADH-abhängige
Aktivität,
thermische Stabilität, Lösungsmitteltoleranz,
Spezifität
und pH-Optimum, sind jedoch nicht darauf begrenzt. Verändert bedeutet,
daß eine
nachweisbare Veränderung
stattgefunden hat, üblicherweise
eine Zu- oder Abnahme von zumindest 10%, bevorzugter 30%, noch bevorzugter
75%, noch bevorzugter 100%, und noch bevorzugter mindestens 2- oder 3-mal
mehr. Vorzugsweise ist die Eigenschaft katalytische Effizienz, thermische
Stabilität
oder Lösungsmitteltoleranz
verbessert. Zusätzlich,
wie weiter unten beschrieben, kann die hierin zur Verfügung gestellte
Sequenz verändert
oder verwendet werden, um DKGR-Proteine mit einer veränderten
Eigenschaft im Vergleich zu den DKGR-Proteinen aus 2 oder
kodiert durch die in 1 gezeigten Sequenzen
zu erzeugen.
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In
einer Ausführungsform
kann eine DKGR-Sequenz anfänglich
unter Verwendung von degenerierten PCR-Primern, abgeleitet von zuvor
publizierter oder hierin beschriebener Sequenzinformation über DKGRs, identifiziert
werden. Vermutliche Gesamtlängengene
werden zunächst
unter Verwendung sukzessiver PCR-Schritte erhalten, in welchen die
Spezifität
der Reaktion mit jedem Schritt des Nestingverfahrens zunimmt. Um
zu überprüfen, daß das durch
dieses Verfahren erhaltene Gesamtlängengen eine natürliche vorkommende
Gensequenz darstellt, wird das gesamte Gen direkt aus der Anfangsprobe
von Umwelt-DNA unter Verwendung von PCR-Primern, welche auf die
flankierenden Regionen der vorhergesagten Sequenzen zielen, amplifiziert.
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In
weiteren Ausführungsformen
kann eine DKGR-Sequenz durch substantielle Nukleinsäure- und/oder
Aminosäuresequenz-Homologie
zu den hierin beschriebenen DKGR-Sequenzen identifiziert werden. Solche
Homologie kann auf der gesamten Nukleinsäure- oder Aminosäuresequenz
basieren und wird generell, wie nachfolgend beschrieben, unter Verwendung
von entweder Homologieprogrammen oder Hybridisierungsbedingungen
bestimmt.
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Somit
ist in einer Ausführungsform
eine Nukleinsäure
eine "DKGR-Nukleinsäure", wenn die Gesamthomologie
zu den Nukleotidsequenzen der Figuren (den Nukleinsäurefiguren)
größer als
60 oder 70%, bevorzugter größer als
etwa 80% oder bevorzugter größer als
etwa 85% und am meisten bevorzugt größer als 90% ist. In manchen
Ausführungsformen
wird die Homologie so hoch wie etwa 93 bis 95 oder 98% sein. Homologie
wie hierin verwendet bezieht sich auf Sequenzähnlichkeit oder -identität, wobei
Identität
bevorzugt ist. Diese Homologie wird unter Verwendung von dem Fachmann
bekannten Standardtechniken bestimmt werden, welche die folgenden
einschließen,
jedoch nicht darauf beschränkt
sind: den lokalen Homologie-Algorithmus von
Smith & Waterman,
Adv. Appl. Math. 2: 482 (1981), den Homologieausrichtungs-Algorithmus
von Needleman & Wunsch,
J. Mol. Biol. 48: 443 (1970), die Similaritätssuchmethode von Pearson & Lipman, PNAS
USA 85: 2444 (1988), computerisierte Implementierungen dieser Algorithmen
(GAP; BESTFIT; FASTA und TFASTA in der Wisconsin Genetics Software
Package, Genetics Computer Group, 575 Science Drive, Madison, WI), das
Best Fit Sequenzprogramm beschrieben durch Devereux et al., Nucl.
Acid Res. 12: 387–395
(1984), bevorzugterweise unter Verwendung der Starndardeinstellungen
oder durch Überprüfung.
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Ein
Beispiel für
einen nützlichen
Algorithmus ist PILEUP. PILEUP erzeugt eine Mehrsequenzenausrichtung
von einer Gruppe verwandter Sequenzen unter Verwendung progressiver,
paarweiser Ausrichtungen. Es kann auch einen Baum darstellen, welcher
die zur Erzeugung der Ausrichtung verwendeten Clusteringbeziehungen
zeigt. PILEUP verwendet eine Vereinfachung der progressiven Ausrichtungsmethode
von Feng & Doolittle,
J. Mol. Evol. 35: 351–360
(1987); das Verfahren ist ähnlich
zu dem von Higgins & Sharp
beschriebenen CABIOS 5: 151–153
(1989). Nützliche
PILEUP-Parameter beinhalten ein Standardlückengewicht ("default gap weight") von 3,00, ein Standardlückenlängengewicht
("default gap length
weight") von 0,10
und gewichtete Endlücken
("weighted end gaps").
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Mehrfachsequenzanalyse unter Verwendung der Lasergen-Programmsuite
von DNASTAR durchgeführt.
DNASTAR verwenden den Clustal-Algorithmus der Megalign-Programmversion
3.12. Standardmehrfach-Ausrichtungsparameter umfassen eine Lückenstrafe
("gap penalty") von 10 und eine
Lückenlängenstrafe
("gap length penalty") von 10. Paarweise
Ausrichtungsstandardparameter umfassen ein Ktuple ("ktuple") von 1, eine Lückenstrafe
("gap penalty") von 3, ein Fenster
("window") von 5 und gespeicherte
Diagonalen ("diagonals
saved") von 5.
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Ein
anderes Beispiel eines nützlichen
Algorithmus ist der in Altschul et al., J. Mol. Biol. 215: 403–410 (1990)
und Karlin et al., PNAS USA 90: 5873–5878 (1993) beschriebene BLAST-Algorithmus.
Ein besonders nützliches
BLAST-Programm ist das WU-BLAST-2-Programm, welches von Altschul
et al., Methods in Enzymology 266: 460–480 (1996);
http://blast.wust1/edu/blast/README.html]
erhalten wurde. WU-BLAST-2 verwendet mehrere Suchparameter, wovon
die meisten auf die Standardwerte gesetzt sind. Die einstellbaren
Parameter sind auf die folgenden Werte gesetzt: Überlappungsspanne ("overlap span") = 1, Überlappungsfraktion
("overlap fraction") = 0,125, Wortschwellenwert
(T)("word threshold
(T)") = 11. Die
HSP S und HSP S2 Parameter sind dynamische Werte und werden von
dem Programm selbst etabliert, abhängig von der Zusammensetzung
der speziellen Sequenz und Zusammensetzung der speziellen Datenbank,
gegen welche die Sequenz von Interesse abgeglichen wird; jedoch
können
diese Werte angepaßt
werden, um die Sensitivität
zu erhöhen.
Ein %-Wert der Aminosäuresequenzidentität wird bestimmt
durch die Anzahl von passenden identischen Resten geteilt durch
die Gesamtanzahl der Reste der "längeren" Sequenz in der ausgerichteten
Region. Die "längere" Sequenz ist jene
mit den meisten tatsächlichen
Resten in der ausgerichteten Region (durch WU-BLAST-2 zur Maximierung
des Ausrichtungsscores eingeführte
Lücken
werden ignoriert).
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Ein
aktualisierter BLAST-Algorithmus wird in Altschul et al., Nucleic
Acid Res. 25: 3389–3402
(1997); http://www.ncbi.nlm.nih.gov/BLAST/ beschrieben. Ein besonders
nützliches
BLAST-Programm ist Basic BLAST. Bevorzugte Parameter sind Lambda
K H 0,318, 0,135, 0,401 und Lücken
Lambda ("gapped
lambda") K H 0,27,
0,0470, 0,23, Matrix: BLOSUM62, Lückenstrafen ("gap penalties"): Existenz 11, Extension
1. Bevorzugte Parameter für
die multiple Ausrichtung, die hierin gezeigt wird, welche auf der
Lasergen-Programmsuite von
DNASTAR durchgeführt
wurde, sind die Standardeinstellungen des Clustal-Algorithmus in
dem Megalign-Programm. Die Parameterinformation ist: (Mehrfachausrichtungen)
Lückenstrafe
("gap penalty") 10, Lückenlängenstrafe
("gap length penalty") 10, (paarweise
Ausrichtungen) ktuple 1, Lückenstrafe
("gap penalty") 3, Fenster ("window") 5 und Diagonalen
("diagonals") 5.
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Somit
ist "Prozent (%)
Nukleotidsequenzidentität" definiert als der
Prozentsatz von Nukleotidresten in einer Kandidatensequenz, welche
mit den Nukleotidresten der in den Nukleinsäureabbildungen gezeigten Sequenzen
identisch sind. Eine bevorzugte Methode verwendet das BLASTN-Modul
von WU-BLAST-2, welches auf die Standardeinstellungen eingestellt
ist, mit Überlappungsspanne
("overlap span") und Überlappungsfraktion
("overlap fraction") auf 1 bzw. 0,125
gesetzt.
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Die
Ausrichtung kann die Einführung
von Lücken
in die auszurichtende Sequenz umfassen. Eine besonders bevorzugte
Methode verwendet die BLASTX- und
BLASTP-Module von Basic BLAST eingestellt auf Matrix BLOSUM62 und
eine Lückenstrafe
("gap penalty") von 11 für Existenz
und eine Lückenstrafe
von 1 für Extension.
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Zusätzlich gilt
für Sequenzen,
welche entweder mehr oder weniger Nukleoside als jene der Nukleinsäureabbildungen
enthalten, daß der
Prozentsatz der Homologie basierend auf der Anzahl von homologen
Nukleosiden in Relation zur Gesamtzahl von Nukleosiden bestimmt
werden wird. Somit wird zum Beispiel die Homologie von Sequenzen,
welche kürzer
als jene hierin identifizierten Sequenzen sind und wie im folgenden diskutiert
wird, unter Verwendung der Nukleosidanzahl der kürzeren Sequenz bestimmt werden.
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In
einer Ausführungsform
wird die DKGR-Nukleinsäure
durch Hybridisierungsstudien bestimmt. Somit werden zum Beispiel
Nukleinsäuren,
welche unter hochstringenten Bedingungen an in den Figuren dargestellten
Nukleotidsequenzen hybridisieren, oder eine komplementäre Sequenz,
in einer Ausführungsform
hierin als DKGR-Sequenz angesehen. Hochstringente Bedingungen sind
dem Fachmann bekannt; siehe z. B. Maniatis et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, 2. Auflage (1989) und Short Protocols in Molecular
Biology, Hrsg. Ausubel et al., welche hiermit beide durch Bezugnahme
inkorporiert werden. Stringente Bedingungen sind sequenzabhängig und werden
unter verschiedenen Umständen
verschieden sein. Längere
Sequenzen hybridisieren bei höheren
Temperaturen spezifisch. Eine umfassende Anleitung zur Hybridisierung
von Nukleinsäuren
kann in Tijssen, Techniques in Biochemistry and Molecular Biology-Hybridization
with Nucleic Acid Probes, "Overview
of principles of hybridization and the strategy of nucleic acid
assays" (1993) gefunden
werden. Im allgemeinen werden stringente Bedingungen so ausgewählt, daß sie etwa
5–10°C niedriger
als der thermische Schmelzpunkt (Tm) für die spezifische Sequenz bei
einer definierten Ionenstärke
und pH sind. Der Tm ist die Temperatur (unter definierter Ionenstärke, pH
und Nukleinsäurekonzentration),
bei welcher 50% der zum Ziel komplementären Sonde im Gleichgewicht
an die Zielsequenz hybridisieren (da die Zielsequenzen im Überschuß vorhanden
sind, sind im Gleichgewicht bei Tm 50% der Sonden belegt). Stringente
Bedingungen sind solche, in denen die Salzkonzentration weniger
als etwa 1,0 M Natriumionen, typischerweise etwa 0,01 bis 1,0 M
Natriumionenkonzentration (oder andere Salze) ist, bei einem pH
7,0 bis 8,3 und die Temperatur zumindest etwa 30°C für kurze Sonden (z. B. 10 bis
50 Nukleotide) und zumindest etwa 60°C für lange Sonden (z. B. größer als
50 Nukleotide) beträgt.
Stringente Bedingungen können
auch durch Zusatz von destabilisierenden Substanzen wie Formamid
erreicht werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
werden weniger stringente Hybridisierungsbedingungen verwendet;
zum Beispiel moderate oder niedrige Stringenzbedingungen können verwendet
werden, die dem Fachmann bekannt sind; siehe Maniatis und Ausubel
wie oben und Tijssen wie oben.
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Die
DKGR-Nukleinsäuresequenzen
können
Fragmente größer Gene
sein, d. h. sie sind Nukleinsäuresegmente.
In diesem Zusammenhang umfaßt "Gene" kodierende Regionen,
nicht kodierende Regionen und Mischungen von kodierenden und nicht
kodierenden Regionen. Dementsprechend können, wie für den Fachmann nachzuvollziehen,
unter Verwendung der hierin zur Verfügung gestellten Sequenzen zusätzliche
Sequenzen von 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasegenen erhalten
werden, unter Verwendung von dem Fachmann wohlbekannten Techniken
zur Klonierung von entweder längeren
Sequenzen oder den Gesamtlängensequenzen;
siehe Maniatis et al. und Ausubel et al. wie oben, auf welche hiermit
ausdrücklich
Bezug genommen wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden DKGR-Sequenzen aus der Umwelt isoliert. Hierin wird mit "Isolierung von Umwelt-DNA" Extrahieren von
genomischer DNA aus Erd- und/oder Wasserproben gemeint. Das heißt, Umwelt-DNA
ist DNA erhalten von nicht kultivierten Organismen, welche noch
nicht unter Laborbedingungen vermehrt wurden.
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Während es
bevorzugt ist, daß DKGR-Sequenzen
von nicht kultivierten Organismen isoliert werden, können Sequenzen
von kultivierten Organismen nützlich
sein. Unter "kultiviert" werden hierin Organismen
verstanden, welche in der Lage sind auf Nährstoffmedien in einem Labor
zu wachsen. Somit werden in alternativen Ausführungsformen andere Sequenzen
von Mikroorganismen zur Verfügung
gestellt, welche in der Lage sind 2,5-Diketo-D-gluconsäure in 2-Keto-L-gluconsäure umzuwandeln,
umfassend die Gruppe von coryneformen Bakterien (Corynebacterium,
Brevibacterium und Arthobacter) sowie Arten von Micrococcus, Staphylococcus,
Pseudomonas, Bacillus und Citrobacter. Andere Mikroorganismen, die
Homologe aufweisen, umfassen N. Crassa, Y. pestis, Zymomonas mobilis,
Saccharomyces cerevisiae.
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In
einer anderen Ausführungsform
sind die Sequenzen Sequenzvarianten wie hierin weiter beschrieben.
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Sobald
eine DKGR-Nukleinsäuresequenz
identifiziert wurde, kann sie kloniert werden und ihre Bestandteile
kombiniert werden, um die Gesamt-DKGR-Nukleinsäure zu bilden,
oder vice versa kann ein Fragment gebildet werden. Einmal aus ihrer
natürlichen
Quelle isoliert, z. B. in einem Plasmid oder anderen Vektor enthalten,
oder daraus als lineares Nukleinsäuresegment ausgeschnitten,
kann die rekombinante DKGR-Nukleinsäure als Sonde weiter verwendet
werden, um andere DKGR-Nukleinsäuren
zu identifizieren und isolieren. Sie kann auch als "Vorläufer"-Nukleinsäure verwendet
werden, um modifizierte oder variante DKGR-Nukleinsäuren und
Proteine herzustellen. "Rekombinant" wie hierin verwendet
bezieht sich auf eine Nukleinsäure oder
ein Protein, welche nicht in ihrem nativen Zustand sind. Zum Beispiel
kann die Nukleinsäure
gentechnisch hergestellt, isoliert, in einen menschengemachten Vektor
eingesetzt sein oder in einer Zelle sein, worin sie nicht natürlicherweise
exprimiert wird, um als rekombinant zu gelten.
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Der
Ausdruck "Nukleinsäure" bezieht sich auf
Desoxyribonukleotide oder Ribonukleotide sowie Polymere daraus in
einzel- oder doppelsträngiger
Form. Wenn nicht spezifisch ausgeschlossen, umfaßt der Begriff Nukleinsäuren, welche
bekannte Analoga von natürlichen
Nukleotiden mit ähnlichen
Bindungseigenschaften wie die Referenznukleinsäure und die auf eine ähnliche
Art wie natürlich
vorkommende Nukleotide metabolisiert werden, enthalten. Soweit nicht
anders festgelegt, umfaßt
eine bestimmte Nukleinsäuresequenz
auch implizit konservativ veränderte
Varianten davon (z. B. degenerierte Kodonsubstitutionen) und komplementäre Sequenzen
sowie die explizit bezeichnete Sequenz. Spezifisch können degenerierte
Kodonsubstitutionen dadurch erreicht werden, daß Sequenzen generiert werden,
in denen die dritte Position eines oder mehrerer (oder aller) ausgewählter Kodons
mit gemischten Basen und/oder Deoxyinosinresten substituiert werden
(Batzer et al., Nucleic Acid Res. 19: 5081 (1991); Ohtsuka et al.,
J. Biol. Chem. 260: 2605–2608
(1985); Cassol et al., 1992; Rossolini et al., Mol. Cell. Probes
8: 91–98
(1994)). Der Begriff Nukleinsäure
wird austauschbar mit Gen, cDNA und mRNA, welche von einem Gen kodiert
wird, verwendet.
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Nukleinsäuren, die
DKGR-Proteine kodieren, werden dazu verwendet, verschiedene Expressionsvektoren,
welche DKGR-Proteine exprimieren, herzustellen, welche dann verwendet
werden können
um 2,5-Diketo-D-gluconsäure
in 2-Keto-L-gulonsäure
umzuwandeln, wie nachfolgend beschrieben. Die Expressionsvektoren
können
entweder selbstreplizierende extrachromosomale Vektoren oder Vektoren
sein, welche in ein Wirtsgenom integrieren.
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Im
allgemeinen enthalten diese Expressionsvektoren Transkriptions-
und Translations-regulierende Nukleinsäuren, welche operativ an die
Nukleinsäure,
welche das DKGR-Protein kodiert, gekoppelt sind. Der Begriff "Kontrollsequenzen" bezieht sich auf
DNA-Sequenzen, welche zur Expression einer operativ gekoppelten
kodierenden Sequenz in einem bestimmten Wirtsorganismus notwendig
sind. Die Kontrollsequenzen, die zum Beispiel für Prokaryonten geeignet sind,
umfassen einen Promotor, optional eine Operatorsequenz und eine
Ribosomen-Bindungsstelle. Eukaryontische Zellen verwenden Bekannterweise
Promotoren, Polyadenylierungssignale und Verstärker.
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Eine
Nukleinsäure
ist "operativ gekoppelt" wenn sie in eine
funktionelle Beziehung mit einer anderen Nukleinsäuresequenz
gesetzt ist. Zum Beispiel ist eine DNA für eine Vorsequenz oder einen
Sekretionsleader operativ an eine DNA für ein Polypeptid gekoppelt,
wenn sie als Präprotein
exprimiert wird, welches an der Sekretion des Polypeptids teilnimmt;
ein Promotor oder Verstärker
ist operativ an eine kodierende Sequenz gekoppelt, wenn er die Transkription
der Sequenz beeinflußt;
oder eine Ribosomen-Bindungsstelle
ist operativ an eine kodierende Sequenz gekoppelt, wenn sie so positioniert
ist, daß sie
die Translation erleichtert. Im allgemeinen bedeutet "operativ gekoppelt", daß die gekoppelten
DNA-Sequenzen fortlaufend sind, und im Fall eines Sekretionsleaders
fortlaufend und in Lesephase. Verstärker jedoch müssen nicht
fortlaufend sein. Koppelung wird durch Ligierung an geeignete Restriktionsstellen
erreicht. Falls solche Stellen nicht vorhanden sind, werden die
synthetischen Oligonukleotidadaptoren oder Linker nach gängiger Praxis
verwendet. Die transkriptionell und translationell regulatorische
Nukleinsäure
wird im allgemeinen geeignet sein für die Wirtszelle, die verwendet
wird, um DKGR- Protein
zu exprimieren; zum Beispiel werden transkriptionelle und translationelle
regulatorische Nukleinsäuresequenzen
von Pantoea bevorzugt verwendet, um DKGR-Protein in Pantoea zu exprimieren.
Dem Fachmann sind zahlreiche Arten von geeigneten Expressionsvektoren
und geeigneten regulatorischen Sequenzen für eine Vielzahl von Wirtszellen
bekannt.
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Im
allgemeinen können
die transkriptionellen und translationellen regulatorischen Sequenzen
Promotorsequenzen, ribosomale Bindungsstellen, transkriptionelle
Start- und Stopsequenzen, translationelle Start- und Stopsequenzen
und Verstärker-
oder Aktivatorsequenzen umfassen, sind jedoch nicht darauf beschränkt. In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die regulatorischen Sequenzen einen Promotor und transkriptionelle
Start- und Stopsequenzen.
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Promotorsequenzen
kodieren entweder konstitutive oder induzierbare Promotoren. Die
Promotoren können
entweder natürlich
vorkommende Promotoren oder hybride Promotoren sein. Hybride Promotoren, welche
Elemente aus mehr als einem Promotor kombinieren, sind dem Fachmann
auch bekannt und sind für die
vorliegende Erfindung nützlich.
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Zusätzlich können die
Expressionsvektoren weitere Elemente umfassen. Zum Beispiel kann
der Expressionsvektor zwei Replikationssysteme haben, dadurch kann
er in zwei Organismen gehalten werden, zum Beispiel in Säuger- oder Insektenzellen
zur Expression, und in einem Prokaryontenwirt zum Klonieren und
zur Amplifikation. Für
integrierende Expressionsvektoren enthält der Expressionsvektor des
weiteren zumindest eine Sequenz, die zum Wirtszellengenom homolog
ist, und bevorzugt zwei homologe Sequenzen, welche das Expressionskonstrukt
flankieren. Der integrierende Vektor kann auf einen spezifischen
Locus in der Wirtszelle durch Auswahl der geeigneten homologen Sequenz
zum Einschluß in
den Vektor gerichtet sein. Dem Fachmann sind Konstrukte für integrierende
Vektoren wohlbekannt.
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Zusätzlich enthält der Expressionsvektor
in einer bevorzugten Ausführungsform
ein selektierbares Markergen, um die Selektion von transformierten
Wirtszellen zu ermöglichen.
Selektionsgene sind dem Fachmann wohlbekannt und unterscheiden sich
je nach verwendeter Wirtszelle.
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Die
DKGR-Proteine der vorliegenden Erfindung können durch Kultivierung einer
Wirtszelle produziert werden, welche mit einem Expressionsvektor,
der die Nukleinsäure
enthält,
welche ein DKGR-Protein kodiert, transformiert wurde, und die unter
geeigneten Bedingungen kultiviert wird, um die Expression von DKGR-Protein
zu induzieren oder zu bewirken. Die zur Expression von DKGR-Protein
geeigneten Bedingungen werden in Abhängigkeit von der Wahl des Expressionsvektors
und der Wirtszelle variieren und werden vom Fachmann durch Routineversuche
leicht festgestellt werden können.
Zum Beispiel wird die Verwendung konstitutiver Promotoren im Expressionsvektor
die Optimierung von Wachstum und Vermehrung der Wirtszelle vonnöten machen,
während
die Verwendung eines induzierbaren Promotors geeignete Wachstumsbedingungen
für Induktion
benötigt.
Zusätzlich
ist in manchen Ausführungsformen
die Zeit des Erntens wichtig. Zum Beispiel sind die in Insektenzellenexpression
verwendeten baculoviralen Systeme lytische Viren, und somit kann
die Wahl des Erntezeitpunkts entscheidend für die Produktausbeute sein.
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Geeignete
Wirtszellen umfassen Hefe, Bakterien, Archaebakterien, Pilze, Insekten-
und Tierzellen, einschließlich
Säugerzellen.
Von besonderem Interesse sind Drosophila melanogaster Zellen, Saccharomyces cerevisiae
und andere Hefen, E. coli, Bacillus subtilis, Pantoea sp., Sf9 Zellen,
C129 Zellen, 293 Zellen, Neurospora, BHK, CHO, COS, HeLA Zellen,
Adenovirus und Pflanzenzellen. Pantoae agglomerans, z. B. Stamm ATCC
27155; Pantoea ananatis, z. B. ATCC 33244, Pantoea citrea, z. B.
ATCC 31623, Pantoea dispersa, z. B. ATCC 14589, Pantoea punctata,
z. B. ATCC 31626, Pantoea stewartii, z. B. ATCC 8199. Die Auswahl
der Wirtszelle ist nach der vorliegenden Lehre dem Fachmann möglich.
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In
einer Ausführungsform
werden die DKGR-Proteine in Säugerzellen
exprimiert. Säugerexpressionssysteme
sind dem Fachmann ebenfalls bekannt und schließen retrovirale Systeme ein.
Verfahren um exogene Nukleinsäuren
in Säugerwirte
sowie andere Wirte einzuführen,
sind dem Fachmann wohlbekannt und unterscheiden sich je nach verwendeter
Wirtszelle.
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In
einer anderen Ausführungsform
werden DKGR-Proteine in bakteriellen Systemen exprimiert. Dem Fachmann
sind bakterielle Expressionssysteme wohlbekannt. Promotoren von
Bakteriophagen können
auch verwendet werden und sind dem Fachmann bekannt. Zusätzlich sind
synthetische Promotoren und hybride Promotoren auch nützlich;
zum Beispiel ist der tac-Promotor ein Hybrid aus den trp- und lac-Promotorsequenzen.
Darüber
hinaus kann ein bakterieller Promotor natürlich vorkommende Promotoren
nicht-bakteriellen Ursprungs umfassen, welche die Fähigkeit
haben, bakterielle RNA-Polymerase zu binden und Transkription zu initiieren.
Zusätzlich
zu einer funktionierenden Promotorsequenz ist eine effiziente Ribosomen-Bindungsstelle wünschenswert.
Der Expressionsvektor kann auch eine Signalpeptidsequenz enthalten,
welche die Sekretion des DKGR-Proteins in Bakterien bewirkt. Das
Protein wird entweder in das Wachstumsmedium (gram-positive Bakterien)
oder in den periplasmatischen Raum, welcher zwischen der inneren
und äußeren Membran
der Zellen (gram-negative Bakterien) gelegen ist, sekretiert. Der
Expressionsvektor kann auch einen Epitopanhang umfassen, welcher
die Affinitätsreinigung
des DKGR-Proteins ermöglicht.
Der bakterielle Expressionsvektor kann auch ein selektierbares Markergen
umfassen, welches die Selektion von transformierten Bakterienstämmen ermöglicht.
Geeignete Selektionsgene umfassen Gene, die die Bakterien resistent
gegenüber
Wirkstoffen wie Ampicillin, Chloramphenicol, Erythromycin, Kanamycin,
Neomycin und Tetracyclin machen. Selektierbare Marker umfassen auch
Biosynthesegene, wie jene in den Histidin-, Tryptophan- und Leucin-Biosynthesewegen.
Diese Komponenten werden in Expressionsvektoren zusammengefügt. Expressionsvektoren
für Bakterien
sind dem Fachmann wohlbekannt und umfassen Vektoren für Bacillus
subtilis, E. coli, Streptococcus cremoris und Streptococcus lividans,
unter anderen. Die bakteriellen Expressionsvektoren werden in bakterielle Wirtszellen
transformiert unter Verwendung von Techniken, die dem Fachmann wohlbekannt
sind, wie Calciumchloridbehandlung, Elektroporation und anderen.
Vorzugsweise werden Expressionsvektoren für Pantoea sp., wie z. B. nachstehend
in den Beispielen gezeigt, verwendet.
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In
einer Ausführungsform
werden die DKGR-Proteine in Insektenzellen produziert. Dem Fachmann sind
Expressionsvektoren für
die Transformation von Insektenzellen und insbesondere Baculovirus-basierte Expressionsvektoren
wohlbekannt.
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In
einer anderen Ausführungsform
werden DKGR-Proteine in Hefezellen produziert. Dem Fachmann sind
Hefeexpressionssysteme wohlbekannt und umfassen Expressionsvektoren
für Saccharomyces
cerevisiae, Candida albicans und C. maltosa, Hansenula polymorpha,
Klyveromyces fragilis und K. lactis, Pichia guillerimondii und P.
pastoris, Schizosaccharomyces pombe und Yarrowia lipolytica.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung auch DKGR-Proteinsequenzen zur
Verfügung.
Ein DKGR-Protein der vorliegenden Erfindung kann auf verschiedene
Weise identifiziert werden. "Protein" in diesem Sinne
umfaßt
Proteine, Polypeptide, Enzyme und Peptide. Wie der Fachmann verstehen
wird, können
die Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung verwendet werden, um Proteinsequenzen zu generieren.
Insbesondere können
Gesamtlängensequenzen
und Homologe durch die Sequenzen oder Fragmente, welche hierin zur
Verfügung
gestellt werden, identifiziert werden. Ebenso werden natürlich vorkommende
allelische Varianten der hierin zur Verfügung gestellten Sequenzen zur
Verfügung
gestellt.
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Eine
Ausführungsform
von DKGR-Proteinen umfaßt
auch Aminosäurevarianten
der hierin bestimmten natürlich
vorkommenden Sequenzen. Vorzugsweise sind die Varianten mehr als
60 oder 70% homolog zu der Wildtypsequenz, noch bevorzugter mehr
als 70 oder 80%, darüber
hinaus noch bevorzugter mehr als etwa 85% und am meisten bevorzugt
mehr als 90%. In manchen Ausführungsformen
wird die Homologie bis zu etwa 93 bis 95 oder 98% betragen. Wie
für Nukleinsäuren bedeutet
in diesem Zusammenhang Homologie Sequenzähnlichkeit oder Sequenzidentität, wobei
Identität
bevorzugt ist. Diese Homologie wird unter Verwendung von dem Fachmann
bekannten Standardtechniken bestimmt, wie vorstehend für die Nukleinsäure-Homologien
beschrieben. Die Proteine der vorliegenden Erfindung können länger oder
kürzer
als die Wildtyp-Aminosäuresequenzen
sein.
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Zusätzlich können, wie
vorstehend beschrieben, die DKGR-Nukleinsäuren der Erfindung verwendet werden,
um zusätzliche
kodierende oder nicht kodierende Regionen zu erhalten und somit
im Fall von kodierenden Regionen zusätzliche Proteinsequenzen zu
erhalten, unter Verwendung von dem Fachmann bekannten Techniken.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das DKGR-Protein das DKGRc (pI-14) oder DKGRd (pI-28), wie in
den 2 und 3 gezeigt.
Einfachheitshalber wird hierin manchmal DKGR beispielhaft diskutiert,
jedoch können
in manchen Ausführungsformen,
insbesondere in den hierin beschriebenen Verfahren, die hierin beschriebenen
verschiedenen Ausführungsformen
der DKGR-Proteine verwendet werden.
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In
einer Ausführungsform
sind die DKGR-Proteine im Vergleich zu der Wildtypsequenz derivate
oder variante DKGR-Proteine. Das heißt wie nachstehend ausführlicher
beschrieben, das derivate DKGR-Peptid wird zumindest eine Aminosäuresubstitution,
-deletion, -insertion oder Kombinationen davon enthalten, wobei Aminosäuresubstitutionen
besonders bevorzugt sind. Die Aminosäuresubstitution, -insertion
oder -deletion oder Kombinationen daraus können an jedem Rest innerhalb
des DKGR-Peptids und/oder einem terminalen Ende des DKGR-Peptids
auftreten. Üblicherweise
werden diese Varianten erhalten durch ortsspezifische Mutagenese
von Nukleotiden der DNA, welche das DKGR-Protein kodiert, unter
Verwendung von Kassetten oder PCR-Mutagenese oder anderen dem Fachmann
wohlbekannten Techniken, um DNA herzustellen, welche die Variante
kodiert, und anschließend
die DNA in rekombinanter Zellkultur, wie oben beschrieben, zu exprimieren. Variante
DKGR-Proteinfragmente mit bis zu 100–150 Resten können jedoch
durch in vitro Synthese unter Verwendung bekannter Techniken hergestellt
werden.
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Aminosäuresequenzvarianten
werden durch die vorherbestimmte Art der Variation gekennzeichnet, ein
Merkmal, welches sie von natürlich
vorkommenden allelischen- oder Interspeziesvarianten der DKGR-Protein-Aminosäuresequenz
unterscheidet. Typischerweise zeigen die Varianten dieselbe qualitative
biologische Aktivität
wie das natürlich
vorkommende Analog, jedoch können
Varianten auch ausgewählt
werden, die veränderte
Charakteristika haben, wie nachstehend näher beschrieben.
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Während die
Stelle oder Region zur Einführung
einer Aminosäuresequenzvariation
vorherbestimmt ist, muß die
Mutation selbst nicht vorherbestimmt sein. Zum Beispiel kann zufällige Mutagenese
an dem Zielkodon oder der Zielregion durchgeführt werden, um das Verhalten
einer Mutation an einer bestimmten Stelle zu optimieren, und die
exprimierten DKGR-Varianten können
nach der optimalen Kombination der gewünschten Aktivität gescreent
werden. Techniken zur Durchführung
von Substitutionsmutationen an vorbestimmten Stellen in DNA mit
einer bekannten Sequenz sind wohlbekannt, zum Beispiel M13-Primer-Mutagenese
und PCR-Mutagenese. Das Screening der Mutanten wird unter Verwendung
von DKGR-Proteinaktivitäts-Assays durchgeführt.
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Aminosäuresubstitutionen
umfassen üblicherweise
einzelne Reste; Insertionen umfassen üblicherweise in der Größenordnung
von etwa 1 bis 20 Aminosäuren,
obwohl erheblich größere Insertionen
toleriert werden können.
Deletionen umfassen etwa 1 bis 20 Reste, obwohl in manchen Fällen Deletionen
viel größer sind.
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Substitutionen,
Deletionen, Insertionen oder eine beliebige Kombination davon können verwendet werden,
um zu einem endgültigen
Derivat zu gelangen. Im allgemeinen werden diese Veränderungen
an wenigen Aminosäuren
durchgeführt,
um die Veränderungen
des Moleküls
zu minimieren. Jedoch können
größere Veränderungen
unter bestimmten Umständen
toleriert werden. Wenn kleine Veränderungen der Eigenschaften des
DKGR-Proteins gewünscht
werden, werden Substitutionen im allgemeinen nach dem folgenden
Schema durchgeführt:
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Erhebliche
Veränderungen
der Funktion oder der immunologischen Identität werden durch Auswahl von
Substitutionen, welche weniger konservativ als die in Schema I gezeigten
sind, durchgeführt.
Zum Beispiel können
Substitutionen durchgeführt
werden, welche eine bedeutendere Auswirkung auf folgendes haben:
die Struktur des Polypeptidrückgrads
in dem Bereich der Veränderung,
zum Beispiel die alpha-helikale oder beta-Faltblattstruktur; die
Ladung oder Hydrophobizität
des Moleküls
an der Zielstelle; oder die Ausdehnung der Seitenkette. Die Substitutionen,
von den im allgemeinen erwartet wird, daß sie die größten Veränderungen
in den Eigenschaften des Polypeptids hervorrufen, sind jene, in
welchen (a) ein hydrophiler Rest, z. B. Seryl oder Threonyl, für (oder
durch) einen hydrophoben Rest ersetzt wird, z. B. Leucyl, Isoleucyl,
Phenylalanyl, Valyl oder Alanyl; (b) ein Cystein oder Prolin für (oder
durch) irgendeinen anderen Rest ersetzt wird; (c) ein Rest mit einer elektropositiven
Seitenkette, z. B. Lysyl, Arginyl oder Histidyl, für (oder
durch) einen elektronegativen Rest, z. B. Glutamyl oder Aspartyl,
ersetzt wird; oder (d) ein Rest mit einer ausgedehnten Seitenkette,
z. B. Phenylalanin, für
(oder durch) einen ohne Seitenkette, z. B. Glycin, ersetzt wird.
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Die
Varianten werden typischerweise dieselbe qualitative biologische
Aktivität
wie das natürlich
vorkommende Analog zeigen und werden dieselbe Immunantwort hervorrufen,
obwohl auch Varianten ausgewählt
werden, um die Eigenschaften des DKGR-Proteins wie benötigt zu
modifizieren. Alternativ kann die Variante so gestaltet werden,
dass die biologische Aktivität
des DKGR-Proteins verändert
ist.
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Kovalente
Veränderungen
des DKGR-Polypeptids werden von dieser Erfindung umfaßt. Eine
Art von kovalenter Modifikation umfaßt das Reagieren von Zielaminosäureresten
eines DKGR-Polypeptids mit einem organischen Derivatisierungsmittel,
welches mit ausgewählten
Seitenketten oder dem N- oder C-terminalen Rest eines DKGR-Polypeptids
reagieren kann. Derivatisierung mit bifunktionalen Mitteln ist zum
Beispiel zum Quervernetzen von DKGR-Protein an eine wasserunlösliche Trägermatrix
oder Oberfläche
nützlich,
zur Verwendung in einem Verfahren zur Reinigung von anti-DKGR-Antikörpern oder
Screeningassays, wie unten näher
beschrieben. Häufig
verwendete Quervernetzungsmittel umfassen z. B. 1,1-Bis(diazoacetyl)-2-phenylethan,
Glutaraldehyd, N-Hydroxysuccinimidester, z. B. Ester mit 4-Azidosalicylsäure, homobifunktionale
Imidoester, umfassend Dissucinimidylester wie 3,3'-Dithiobis-(succinimidylpropionat),
bifunktionale Maleimide wie Bis-N-maleimido-1,8-octan und Mittel wie Methyl-3-[(p-azidophenyl)dithio]propioimidat.
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Andere
Veränderungen
umfassen Deamidierung von Glutaminyl- und Asparaginylresten zu den
korrespondierenden Glutamyl- bzw. Aspartylresten, Hydroxylierung
von Prolin und Lysin, Phosphorylierung von Hydroxylgruppen von Seryl-,
Threonyl- oder Tyrosylresten, Methylierung der α-Aminogruppe von Lysin-, Arginin-
und Histidinseitenketten (T. E. Creighton, Proteins: Structure and
Molecular Properties, W. H. Freeman & Co., San Francisco, S. 79–86 (1983)),
Acetylierung von N-terminalem Amin und Amidierung von einer C-terminalen
Carboxylgruppe.
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Eine
andere Art kovalenter Modifikation des DKGR-Polypeptids, die von
dieser Erfindung umfaßt
wird, umfaßt
Veränderung
des natürlichen
Glycosylierungsmusters des Polypeptids. "Veränderung
des natürlichen Glycosylierungsmusters" wird hierin definiert
als Deletion einer oder mehrerer Kohlenwasserstoffeinheiten, die in
DKGR-Polypeptiden mit nativer Sequenz gefunden werden, und/oder
Hinzufügung
von einer oder mehreren Glycosylierungsstellen, welche in der nativen
Sequenz des DKGR-Polypeptids nicht vorhanden sind.
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Hinzufügung von
Glycosylierungsstellen an DKGR-Polypeptide kann durch Veränderung
von deren Aminosäuresequenz
erreicht werden. Diese Veränderung
kann zum Beispiel durch das Hinzufügen von, oder das Ersetzen
durch, ein oder mehrere Serin- oder Threoninreste zu der nativen
DKGR-Polypeptidse quenz (für O-gekoppelte
Glycosylierungsstellen) durchgeführt
werden. Optional kann die DKGR-Aminosäuresequenz durch Veränderungen
auf Ebene der DNA, insbesondere durch Mutation der das DKGR-Polypeptid
kodierenden DNA an ausgewählten
Basen, verändert
werden, so daß Kodons
generiert werden, welche in die gewünschten Aminosäuren übersetzt
werden.
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Eine
andere Möglichkeit,
die Anzahl von Kohlenwasserstoffeinheiten am DKGR-Polypeptid zu
erhöhen,
ist die chemische oder enzymatische Kopplung von Glycosiden an das
Polypeptid. Solche Verfahren werden im Stand der Technik, z. B.
in WO 87/05330, veröffentlicht
am 11. September 1987, und in Aplin und Wriston, Crit. Rev. Biochem.
S. 259–306
(1981), beschrieben.
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Die
Entfernung von Kohlenhydrateinheiten, welche auf dem DKGR-Polypeptid
vorhanden sind, kann chemisch oder enzymatisch, oder durch die Mutationssubstitution
von Kodons, welche für
Aminosäurereste kodieren,
die als Glycosylierungsziele dienen, bewirkt werden. Chemische Deglycosylierungsverfahren
sind dem Fachmann bekannt und werden z. B. von Hakimuddin et al.,
Arch. Biochem. Biophys. 259: 52 (1987) und von Edge et al., Anal.
Biochem. 118: 131 (1981) beschrieben. Enzymatische Spaltung von
Kohlenhydrateinheiten auf Polypeptiden kann unter Verwendung einer
Vielzahl von endo- und exo-Glycosidasen,
wie von Thotakura et al., Meth. Enzymol. 138: 350 (1987) beschrieben,
erreicht werden. Vorzugsweise ist das DKGR-Protein nicht glycosyliert.
Zum Beispiel ist in einer Ausführungsform
das Protein z. B. human, exprimiert in Bakterien, z. B. E. coli.
Darüber
hinaus kann Phosphorylierung und/oder Methylierung von hierin verwendetem DKGR
sich von der in Zellen gefundenen nativen Form von DKGR unterscheiden.
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Eine
andere Art kovalenter Modifikation von DKGR umfaßt Koppelung des DKGR-Polypeptids
an eines verschiedener Nicht-Proteinpolymere, z. B. Polyethylenglycol,
Polypropylenglycol oder Polyoxyalkylenen, wie in den US-Patenten
4,640,835, 4,496,689, 4,301,144, 4,670,417, 4,791,192 und 4,179,337
gezeigt.
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Die
DKGR-Polypeptide der vorliegenden Erfindung können in einer Ausführungsform
auch so modifiziert werden, daß sie
chimäre
Moleküle
bilden, umfassend ein DKGR-Polypeptid gekoppelt an ein anderes, heterologes
Polypeptid oder Aminosäuresequenz.
In einer Ausführungsform
umfaßt
solch ein chimäres
Molekül
die Koppelung eines DKGR-Polypeptids mit einem Anhangspolypeptid,
welches eine Epitop zur Verfügung stellt,
an welches ein anti-Anhangs-Antikörper selektiv
binden kann. Bevorzugte Anhänge
umfassen das myc-Epitop und 6-Histidin. Der Epitopanhang wird generell
an den Amino- oder
Carboxyl-Terminus des DKGR-Polypeptids plaziert. Die Anwesenheit solcher
epitopmarkierter Formen des DKGR-Polypeptids können unter Verwendung eines
Antikörpers
gegen das Anhangspolypeptid, wie weiter unten beschrieben, detektiert werden.
Zurverfügungstellen
eines Epitopanhangs ermöglicht
auch, daß das
DKGR-Polypeptid einfach durch Affinitätsreinigung unter Verwendung
eines anti-Anhangs-Antikörpers
oder einer anderen Art von Affinitätsmatrix, welche an den Epitopanhang
bindet, gereinigt werden kann. In einer alternativen Ausführungsform
kann das chimäre
Molekül
eine Koppelung eines DKGR-Polypeptids mit einem Immunglobulin oder
einer bestimmten Region eines Immunglobulins umfassen. Für eine bivalente
Form des chimären
Moleküls
könnte
solch eine Koppelung an den Fc-Bereich eines IgG-Moleküls erfolgen.
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Unterschiedliche
Anhangspolypeptide und deren jeweilige Antikörper sind dem Fachmann wohlbekannt.
Beispiele umfassen Poly-histidin-(poly-his) oder Poly-histidin-glycin-(poly-his-gly)-anhänge; das
Grippe-HA-Anhangspolypeptid und seinen Antikörper 12CA5 (Field et al., Mol.
Cell. Biol. 8: 2159–2165
(1988)); den c-myc-Anhang und die 8F9, 3C7, 6E10, G4, B7 und 9E10
Antikörper
dagegen (Evan et al., Molecular and Cellular Biology 5: 3610–3616 (1985));
und den Herpes Simplex Virus Glycoprotein D-(gD)-anhang und seinen Antikörper (Paborsky
et al., Protein Engineering 3(6): 547–553 (1990)). Andere Anhangspolypeptide
umfassen das Flagpeptid (Hopp et al., BioTechnology 6: 1204–1210 (1988));
das KT3 Epitoppeptid (Martin et al., Science 255: 192–194 (1992));
Tubulin-Epitoppeptid (Skinner et al., J. Biol. Chem. 266: 15163–15166 (1991));
und den T7-Gen 10 Proteinpeptidanhang (Lutz-Freyermuth et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 87: 6393–6397
(1990)).
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Von
der Definition eines DKGR-Protein in einer Ausführungsform auch umfaßt sind
andere Reduktaseproteine der Aldo-Keto-Reduktase-Superfamilie und
DKGR-Proteine anderer Organismen, welche wie unten beschrieben kloniert
und exprimiert werden. Somit können
Sonden oder degenerierte Polymerasekettenreaktion (PCR)-Primersequenzen
verwendet werden, um andere verwandte DKGR-Proteine des Menschen oder
anderer Organismen zu finden. Wie der Fachmann erkennen wird, umfassen
besonders nützliche
Sonden und/oder PCR-Primersequenzen
die einzigartigen Bereiche der DKGR-Nukleinsäuresequenz. Wie dem Fachmann
generell bekannt, sind bevorzugte PCR-Primer etwa von 15 bis 35
Nukleotide lang, bevorzugt etwa von 20 bis 30, und können nach
Bedarf Inosin enthalten. Die Bedingungen für die PCR-Reaktion sind dem Fachmann
bekannt.
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Zusätzlich können DKGR-Proteine,
wie hierin beschrieben, hergestellt werden, welche länger sind
als jene in den Figuren gezeigten, zum Beispiel durch die Aufklärung zusätzlicher
Sequenzen, das Hinzufügen
von Epitop oder Reinigungsanhängen,
die Hinzufügung
weiterer Fusionssequenzen etc.
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DKGR-Proteine
können
auch dadurch identifiziert werden, daß sie durch DKGR-Nukleinsäuren kodiert werden.
Somit werden in einer Ausführungsform
DKGR-Proteine durch Nukleinsäuren
kodiert, welche an die in den Nukleinsäureabbildungen gezeigten Sequenzen
oder deren Komplemente hybridisieren, oder solche mit Homologie
zu oder der Aktivität
von anderen DKGR-Proteinen wie hierin beschrieben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das DKGR-Protein nach Expression gereinigt oder isoliert. Die
DKGR-Proteine können
auf verschiedene dem Fachmann bekannte Arten gereinigt oder isoliert
werden, abhängig
davon, welche anderen Komponenten in der Probe vorhanden sind. Standardreinigungsmethoden umfassen
elektrophoretische, molekulare, immunologische und chromatographische
Techniken, umfassend Ionenaustausch-, hydrophobe-, Affinitäts- und
HPLC-Chromatographie und Chromatofokussierung. Zum Beispiel kann
das DKGR-Protein unter Verwendung einer Standard-Affinitätschromatographie
gereinigt werden, gefolgt von Ionenaustauschchromatographie.
-
Ultrafiltrations-
und Diafiltrationstechniken in Verbindung mit Proteinkonzentration
sind auch nützlich. Für allgemeine
Anweisungen zu geeigneten Reinigungstechniken siehe R. Scopes, Protein
Purification, Springer-Verlag, NY (1982). Der nötige Reinigungsgrad wird von
der Verwendung des DKGR-Proteins abhängig variieren. Unter bestimmten
Umständen
wird keine Reinigung nötig
sein.
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Die
Ausdrücke "isoliert", "gereinigt" oder "biologisch rein" beziehen sich auf
Material, welches im Wesentlichen oder weitestgehend frei von Komponenten
ist, welche es normalerweise im nativen Zustand begleiten. Reinheit
und Homogenität
werden typischerweise unter Verwendung von Verfahren der analytischen
Chemie bestimmt, wie Polyacrylamid-Gelelektrophorese oder Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie.
Ein Protein, welches in einer Präparation
die prädominante
Spezies ist, ist im wesentlichen gereinigt. Der Begriff "gereinigt" bezeichnet, daß eine Nukleinsäure oder
ein Protein im wesentlichen eine Bande auf einem Elektrophoresegel
hervorbringen. Insbesondere bedeutet es, daß die Nukleinsäure oder
das Protein zumindest 85% rein, bevorzugter zumindest 95% rein und
am meisten bevorzugt zumindest 99% rein ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
gilt ein Protein als rein, wenn bestimmt wurde, daß keine
kontaminierende Aktivität
vorliegt.
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Einmal
exprimiert und wenn nötig
gereinigt, sind die DKGR-Proteine und Nukleinsäuren in einer Anzahl von Anwendungen
nützlich.
Zum Beispiel können
DKGR-Nukleinsäuren
sequenziert werden und positionsspezifischer Mutagenese unterworfen
werden, um modifizierte DKG-Reduktasen zu entwickeln mit gewünschten
Eigenschaften, welche in den Wildtyp-Proteinen fehlen oder weniger
ausgeprägt
sind, wie Hitzestabilität,
Lösungsmitteltolerenz,
NADH-abhängige Aktivität und ein
unterschiedliches pH-Optimum.
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Die
DKGR-Nukleinsäuren
und Proteine dieser Erfindung können
zu jedem Zweck eingesetzt werden, in dem DKGR-Enzymaktivität notwendig
oder gewünscht
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden DKGR-Nukleinsäuren
und Proteine verwendet, um Enzyme herzustellen, die in industriellen
Prozessen nützlich
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden DKGR-Nukleinsäuren
und Proteine verwendet, um Enzyme herzustellen, welche kommerziell
verwendet werden können,
um Glucose in Vitamin C in einem einzigen Organismus umzuwandeln.
In diesem Verfahren wird ein Stamm, der in der Lage ist, Glucose
zu 2,5-Diketo-D-gluconsäure
durch eine endogene Oxidase umzuwandeln, gentechnisch verändert, um
eine DKG-Reduktase zu exprimieren, welche unter Verwendung einer
der Methoden der vorliegenden Erfindung erhalten wurde. Der Stamm
hat eine Quelle für
Glucose oder zur Herstellung von Glucose oder es wird eine solche
zur Verfügung
gestellt. Der erhaltene rekombinante Stamm wandelt dann Glucose
zu 2-Keto-L-gulonsäure
in einem einzigen Fermentationsschritt um.
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In
einer Ausführungsform
wird ein Mikroorganismus zur Verfügung gestellt, welcher imstande
ist, direkt 2-Keto-L-gulonat aus D-Glucose herzustellen. In einer
Ausführungsform
wird das Gulonat anschließend
in Vitamin C umgewandelt.
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Die
DKGR-Proteine, ihre Fragmente oder andere Derivate oder Analoga
davon können
als ein Immunogen verwendet werden, um Antikörper zu produzieren. Diese
Antikörper
können
polyklonal oder monoklonal sein.
-
In
einer Ausführungsform
umfaßt
der Begriff "Antikörper" Antikörperfragmente,
die dem Fachmann bekannt sind, umfassend Fab, Fab2,
Einzelketten-Antikörper
(z. B. Fv), chimäre
Antikörper
etc., hergestellt entweder durch die Modifikation der gesamten Antikörper oder
jener, die de novo unter Verwendung rekombinanter DNA-Technologie
synthetisiert wurden.
-
Verfahren
zur Herstellung von polyklonalen Antikörpern sind dem Fachmann bekannt.
Polyklonale Antikörper
können
in einem Säuger
erzeugt werden, z. B. durch eine oder mehrere Injektionen eines
immunisierenden Agens und, falls gewünscht, einem Adjuvans. Typischerweise
wird das immunisierende Agens und/oder Adjuvans in den Säuger durch
mehrfache subkutane oder intraperitoneale Injektionen injiziert
werden. Das immunisierende Agens kann das DKGR-Protein, Fragmente
davon oder ein Fusionsprotein davon enthalten. Es kann nützlich sein,
das immunisierende Agens an ein Protein zu koppeln, das bekannterweise in
dem zu immunisierenden Säuger
immunogen ist. Beispiele solcher immunogenen Proteine umfassen Keyhole
Limpet Hämocyanin,
Serumalbumin, bovines Thyroglobulin und Sojabohnentrypsininhibitor,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Beispiele für
Adjuvanzien, die verwendet werden können, umfassen Freund's komplettes Adjuvans
und MPL-TDM-Adjuvans (Monophosphoryllipid a, synthetisches Trehalosedicorynomycolat). Das
Immunisierungprotokoll kann vom Fachmann ohne unzumutbaren experimentellen
Aufwand ausgewählt werden.
-
Alternativ
können
die Antikörper
monoklonale Antikörper
sein. Monoklonale Antikörper
können
unter Verwendung von Hybridomverfahren hergestellt werden, wie jene
beschrieben von Kohler und Milstein, Nature, 256: 495 (1975). In
einem Hybridomverfahren wird eine Maus, ein Hamster oder ein anderes
geeignetes Wirtstier typischerweise mit einem immunisierenden Agens
immunisiert, um Lymphozyten zu erzeugen, welche Antikörper herstellen,
die spezifisch an das immunisierende Agens binden, oder in der Lage
sind jene herzustellen. Alternativ können die Lymphozyten in vitro
immunisiert werden. Das immunisierende Agens wird typischerweise
das DKGR-Polypeptid oder ein Fragment davon oder ein Fusionsprotein
davon umfassen. Im allgemeinen werden entweder periphere Blutlymphozyten
("PBLs") verwendet, wenn
Zellen menschlichen Ursprungs gewünscht werden, oder Milz- oder
Lymphknotenzellen, wenn nicht-menschliche Säugerquellen gewünscht werden.
Die Lymphozyten werden dann mit einer immortalisierten Zellinie
fusioniert unter Verwendung eines geeigneten Fusionsmittels, wie
Polyethylenglycol, um eine Hybridomzelle zu bilden (Godin, Monoclonal
Antibodies: Principles and Practice, Academic Press, S. 59–103). Immortalisierte
Zellinien sind typischerweise transformierte Säugerzellen, insbesondere Myelomzellen
von Nagern, Rind und Menschen. Üblicherweise
werden Ratten- oder Mäuse-Myelomzellinien
verwendet. Die Hybridomzellen können
in einem geeigneten Kulturmedium kultiviert werden, welches vorzugsweise
eine oder mehrere Substanzen enthält, welche das Wachstum oder
das Überleben
der nicht fusionierten, immortalisierten Zellen inhibieren. Zum
Beispiel wird das Kulturmedium für
die Hybridomas typischerweise Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin
("HAT-Medium") enthalten, wenn
den Ausgangszellen das Enzym Hypoxanthinguaninphosphoribosyltransferase
(HGPRT oder HPRT) fehlt, Substanzen, welche das Wachstum von HGPRT-defizienten
Zellen verhindern.
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Gegen
DKGR-Proteine der vorliegenden Erfindung generierte Antikörper können im
Screening nach ähnlichern
Enzymen aus anderen Organismen und Proben verwendet werden. Antikörper können auch
als Proben verwendet werden, um Genbibliotheken zu screenen, um
DKG-Reduktasen oder kreuzreaktive Aktivitäten zu identifizieren.
-
Die
folgenden Beispiele dienen dazu, die Verwendung der oben beschriebenen
Erfindung genauer zu beschrieben, sowie dazu, die als am besten
betrachteten Arten zur Durchführung
verschiedener Aspekte der Erfindung darzustellen. Diese Beispiele
limitieren in keiner weise den wahren Umfang dieser Erfindung, sondern
werden stattdessen zu Illustrationszwecken präsentiert.
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Beispiele
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Beispiel 1
-
Isolierung von Umwelt-2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen,
DKGRc und DKGRd
-
Materialien und Methoden
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Extraktion
und Reinigung von DNA aus Boden- und Wassersedimentproben wurde
wie vorbeschrieben durchgeführt
(Eschenfeldt et al., Isolation of a full-length hsp60 gene from
environmental DNA by polymerase chain reaction (2000)). Wasser-
und Bodenproben wurden im Sommer 1996 aus einem Teich, einem Laubwald
und nahe der Basis eines kultivierten Berberitzenstrauchs in der
Nähe des
Argonne National Laboratory, Argonne, Illinois, gesammelt.
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Teichwasser
wurde in Plastikflaschen gesammelt, und das suspendierte Material
wurde entweder durch Durchflußzentrifugation
(Sharples, Modell A5-16) oder bei kleinen Volumina durch Filtration
durch 0,22 μm
Nitrocellulosefilter konzentriert. Die DNA wurde aus den Konzentraten
unter Verwendung kommerzieller genomischer DNA-Extraktionskits (Puregene)
nach der vom Hersteller beschriebenen Methode extrahiert.
-
Bodenproben
wurden nach Entfernung von Oberflächendebris und dem Wegkratzen
von etwa 3 cm Oberboden gesammelt. Proben von 3 bis 6 cm unter der
Oberfläche
wurden in sterile verschließbare
Plastikbeutel gegeben, ins Labor gebracht und bei 4°C bis zur
DNA-Extraktion gelagert. Das Extraktionsverfahren war im wesentlichen
wie beschrieben von S. Selenska und W. Klingmüller, Lett. Appl. Microbiol.
13(1): 21–24 (1991).
2 g (Naßgewicht)
Boden wurden in 4 ml Extraktionspuffer (120 mM Na2HPO4 (pH 8,0) und 1% Natriumdodecylsulfat) suspendiert.
Die Suspension wurde bei 200 Upm für 1 h bei 70°C in einem
New-Brunswick-Schüttelinkubator
geschüttelt
und dann bei 3.000 × g
für 5 min.
bei Raumtemperatur in einer Tischzentrifuge zentrifugiert. Der DNA
enthaltende Überstand
wurde gesammelt und das Bodenpellet wurde zwei weitere Male extrahiert
durch Resuspension in 2 ml Extraktionspuffer, Schütteln für 20 min.
bei 70°C
und Zentrifugation wie zuvor. Die kombinierten Überstände wurden bei 20.000 × g für 10 min.
bei Raumtemperatur zentrifugiert, um verbliebene Partikel zu entfernen.
Diese Proben wurden bei 4°C
bis zur Weiterverarbeitung gelagert.
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Die
humösen
Substanzen wurden aus den Bodenextrakten durch Größenexklusions-Chromatographie
(Sepharose CL-4B), gefolgt von Ionenaustausch-Chromatographie (Tip 500G; Qiagen) entfernt.
Für die Sepharosetrennung
wurden 150 μl
Glycerol zu 1,4 ml des Boden-DNA-Extrakts zugesetzt, und die Probe
wurde auf die Oberfläche
einer 1,0 × 20
cm CL-4B-Säule,
in 10 mM Tris (7,5), 1 mM EDTA, 100 mM NaCl (TEN) äquilibriert,
aufgetragen. Die Totvolumenfraktionen, welche die DNA enthalten,
wurden gepoolt und mit Ethanol präzipitiert. (Die Säule konnte
durch gründliches
Waschen mit TEN-Puffer wiederverwendet werden.) Präzipitierte
DNA wurde in 10 mM Tris (pH 8,4) aufgelöst und NaCl wurde zu einer
Endkonzentration von 0,75 M beigefügt. Die DNA wurde unter Verwendung
einer Qiagen-Tip-500G-Säule
nach den Anweisungen des Herstellers weiter gereinigt. Die Isopropanol-präzipitierte
DNA, welche von der Tip-500G-Säule
gewonnen wurde, wurde in 500 μl
10 mM Tris (pH 8,0) aufgelöst,
die Konzentration durch Absorption bei 260 nm bestimmt und bei –20°C gelagert.
-
Interne
Genfragmente wurden unter Verwendung von degenerierten Primern amplifiziert.
Degenerierte Primer wurden basierend auf dem Sequenzvergleich der
zwei bekannten 2,5 DKG-Reduktasegene aus Corynebacterium [Genbank
Accession M12799 (Anderson et al., Science 230: 144–149 (1985))
und M21193 (Grindley et al., Appl. Environ. Microbiol. 54(7): 1770–1775 (1988))]
und dem nahe verwandt erscheinenden Morphindehydrogenasegen aus
Pseudomonas putida [GB: M94775 (Willey et al., Biochem. J. 290(Pt2): 539–544 (1993)]
entworfen. Die Aminosäuresequenzen
dieser drei Gene wurden unter Verwendung des Clustal-Verfahrens
(Megalign-Programm, DNA Star) ausgerichtet. Zwei Primer mit 20 Nukleotiden
wurden basierend auf Regionen mit Identität oder starker Ähnlichkeit über zumindest
sieben Aminosäuren
entworfen. Die Primer wurden auf Haarnadel- oder Duplexbildung,
vorhergesagte Schmelztemperatur und freie Assoziationsenergie mit
dem Oligo-5-Programm (National Biosciences, Inc.) analysiert. Die
zwei Oligonukleotide, als DU1 und DL1 bezeichnet, wurden von der
HHMI/Keck Oligonukleotid-Syntheseeinrichtung, Yale University, synthetisiert.
-
Optimale
Bedingungen für
PCR mit den degenerierten Primern wurden unter Verwendung des Plasmids
ptrp1-35a (Anderson et al., Science 230: 144–149 (1985)), welches das Corynebacterium
2,5 DKGa-Reduktasegen enthält,
bestimmt. Falls nicht anders angeführt, enthielten alle PCR-Reaktionen (50 μl Reaktionsvolumen)
1 × Mg-freien
Puffer, 200 μM
von jedem der vier dNTPS, 2,5 mM MgCl2,
2 μM von
jedem der degenerierten Primer, 1,5 Einheiten Taq-Polymerase (Promega)
und 25–100
ng Umwelt-DNA, hergestellt wie zuvor beschrieben. PCR-Bedingungen
begannen mit 94°C
(1 min.), gefolgt von 40 Zyklen von 94°C (30 sek.), 58°C (45 sek.)
und 72°C
(1 min.), und endeten mit einer Inkubation bei 72°C für 60 min.
PCR-Produkte wurden durch Elektrophorese in einem 1%igen Agrarosegel
wie anderweitig beschrieben analysiert (Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, N. Y. (1989)).
-
Das
PCR-Produkt wurde durch Elektrophorese in 1,0%igen Agarosegelen
in TBE-Puffer gereinigt. Die Bande von Interesse wurde aus dem Gel
ausgeschnitten, und die DNA wurde mit dem QiaQuick-Gel-Reinigungskit
(Qiagen) nach den Anweisungen des Herstellers extrahiert. Die gereinigte
DNA wurde in den Vektor pBluescript SK+ (Stratagene) ligiert, welcher
mit EcoRV (Promega) verdaut wurde und ein einzelner T-Rest an den
3'-Enden durch Tailing
mit dTTP und Taq-Polymerase wurde hinzugefügt (Ausubel et al., Current
Protocols in Molecular Biology, John Wiley and Sons, Inc., New York
(1988)). T4-DNA-Ligase und 10× Puffer
von Promega wurden nach den Anweisungen des Herstellers verwendet.
Ligierte DNA wurde in Escherichia coli DH5α (MaxEfficiency, GIBCO/BRL)
nach den Anweisungen des Herstellers transformiert. E. coli wurde
auf LB-Agarplatten kultiviert, welche Ampicillin, IPTG und Xgal
enthielten (Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, N. Y. (1989)).
Unter Verwendung von PCR wurden weiße Kolonien auf Vektoren, welche
DNA-Inserts mit den erwarteten Größen enthielten, analysiert.
Die T3- und T7-Promotorregionen des Vektors wurden für Primer
verwendet, und die PCR wurde unter Verwendung der oben beschriebenen
Bedingungen durchgeführt.
-
Plasmidklone
wurden unter Verwendung des ABI Prism Dye Terminator Cycle Sequencing
Ready Reaction Kit (Perkin-Elmer Applied Biosystems) in einem Perkin-Elmer
GeneAmp PCR System 9600 Thermocycler unter Verwendung von T3- und
T7-Promotorprimern sequenziert. Alle Konzentrationen von Komponenten, Inkubations-
und Zyklenbedingungen folgten den Anweisungen des Herstellers. Proben
wurden auf einem 6% Acrylamidgel, welches 8 M Harnstoff enthielt,
in einem Applied Biosystems 373A DNA-Sequenzer (Perkin-Elmer Applied Biosystems)
nach den Anleitungen des Herstellers aufgetrennt. Sequenzen wurden
unter Verwendung des Seqman-Programms (DNA Star) analysiert.
-
Die
flankierenden Regionen der Gene wurden wie folgt amplifiziert. Die
Nukleotidsequenzen der klonierten Umwelt-PCR-Fragmente wurden unter
Verwendung des Megalign-Programms von DNA Star ausgerichtet. Potentielle
klonspezifische Primer wurden aus Bereichen mit der geringsten Sequenzhomologie
ausgewählt.
Primerschmelztemperatur, freie Assoziationsenergie, Duplexbildung
und vorhergesagtes Verhalten in einer PCR-Reaktion wurden unter
Verwendung des Oligo-5-Programms (National Biosciences, Inc.) untersucht.
Unter Verwendung des spezifischen Klons als Vorlage wurden optimale
Bedingungen für
jedes Primerset experimentell bestimmt. Spezifität der Primer wurde durch Testen
jedes Primersets mit jedem der Umweltklone als Vorlage bestimmt.
Ein Primerpaar galt als spezifisch, wenn es die erwartete Bande
nur mit seiner spezifischen Vorlage bildete. Die Sequenzen der klonspezifischen
Primer für
die beiden 2,5 DKG-Reduktase verwandten Klone, welche für weitere
Studien ausgewählt
wurden (pI-14 und pI-28) werden in Tabelle 1 gezeigt. Fortlaufende
DNA aus den 5'-
und 3'-flankierenden
Regionen wurde durch Restriktionsstellen-PCR erhalten.
-
Tabelle
1
PCR-Primersequenzen
-
-
Primer
für Restriktionsstellen-PCR
(RS-PCR) (Sarkar et al., PCR Methods Appl. 2(4): 318–322 (1993)) wurden
von der HHMI/Keck-Oligonukleotid-Syntheseeinrichtung,
Yale University, synthetisiert. Primer hatten die generelle Struktur
N10GAATTC, wobei die ersten 10 Positionen
komplett degeneriert sind und die letzten sechs eine Restriktionsstelle,
in dem Beispiel EcoRI, festlegen. Nco I, Pvu II, Xho I, Bgl I und
Hind III Primer wurden auch verwendet. Eine Serie von drei halbgenesteten
PCR-Reaktionen wurde durchgeführt.
Für die 3'-flankierende Region
verwendete die erste Reaktion einen der RS-PCR-Primer und den geeigneten
spezifischen Primer U1 mit 20 μM,
100 ng von Umwelt-DNA und 1,25 Einheiten Taq-Polymerase (Promega).
Proben wurden bei 94°C
für 1 min.
denaturiert, gefolgt von 30 Zyklen bei 94°C (30 sek.), 50°C (1 min.)
und 72°C
(2 min.), mit einer letzten Inkubation bei 72°C für 15 min. Runden zwei und drei
waren identisch, außer
daß 1 μl der PCR-Reaktion
der Runde davor als Vorlage verwendet wurde, und die spezifischen
Primer U2 und U3 in Runden 2 bzw. 3 verwendet wurden. Aliquots jeder
Reaktion wurden durch Elektrophorese in einem 1%igen Agarosegel
analysiert. Kandidatenbanden wurden aus dem Gel ausgeschnitten,
aufgereinigt und direkt unter Verwendung von klonspezifischen Primern
sequenziert. Um die 5'-flankierenden
Regionen zu erhalten, wurden die geeigneten klonspezifischen Primer
L1–L3
verwendet.
-
Gesamtlängenkopien
der pI-14 und pI-28 Gene wurden aus Teichwassersediment-DNA durch
PCR mit Primern, welche für
die 5'- und 3'-nichtkodie renden
Regionen jedes Gens spezifisch waren (14U6, 14L6; 28U5, 28L7; siehe
Tabelle 1) hergestellt. Bedingungen waren ähnlich wie jene, die für die degenerierten
Primer verwendeten. Reaktionsbedingungen wichen von den Standardbedingungen
nur in der Verwendung von 1,5 mM MgCl2 ab.
Proben wurden bei 94°C
für 1 min.
denaturiert, gefolgt von 30 Zyklen bei 94°C (30 sek.), 58°C (45 sek.)
und 72°C
(2 min.), mit einer letzten Inkubation bei 72°C für 15 min.
-
Adaptorprimer,
welche eine Mun I Schnittstelle direkt upstream des Anfangskodons
und eine Hind III Schnittstelle direkt downstream des Endkodons
jedes Gens generieren würden,
wurden entworfen (14expU, 14expL; 28expU, 28expL; siehe Tabelle
1). Die Gesamtlängen-PCR-Produkte
aus der direkten Amplifikation wurden als Vorlage verwendet, und
die Reaktionsbedingungen waren identisch zu den oben beschriebenen. Die
Produkte dieser Reaktionen wurden durch Agarosegelelektrophorese
gereinigt, mit Mun I und Hind III verdaut und in den Expressionsvektor
pJF118EH ligiert (Fürste
et al., Gene 48(1): 119–131
(1986)), welcher mit EcoR I und Hind III verdaut worden war. Die
ligierte DNA wurde in E. coli DH5α oder
JM109 transformiert und wie oben beschrieben gescreent.
-
Ergebnisse
-
Die
degenerierten Primer DU1 und DL1 zielen auf hochkonservierte interne
Regionen der Aminosäuresequenz
von bakteriellen DKGRs. Unter Verwendung eines Plasmids, welches
als Vorlage das Corynebacterium DKGRa-Gen enthält, wurde in einer Kontrollreaktion
eine gut definierte Bande des erwarteten 380 bp Produkts erhalten.
Wenn verschiedene Umwelt-DNA-Extrakte als Vorlage verwendet wurden,
zeigte Agarosegelelektrophorese breite Banden zwischen 350 und 400
bp Größe. Die
Banden wurden aus dem Gel ausgeschnitten, in den Vektor pBluescript
SK+ (Promega) ligiert und in E. coli DH5α transformiert. Insgesamt sechs Klone,
welche Inserts von etwa 350–400
bp enthielten, wurden für
weitere Studien isoliert (Tabelle 2). Sequenzierung zeigte, daß alle sechs
Klone voneinander unterschiedlich waren. Eine BLASTX-Suche (Altschul
et al., Nucleic Acids Res. 25(17): 3389–3402 (1997)) der Genbank-Datenbank
zeigte, daß alle
sechs Mitglieder der Aldo-Keto-Reduktase-Genfamilie
waren, und keiner zu einer Sequenz in den öffentlichen Datenbanken identisch
war. Ausrichtung der Nukleotidsequenzen der Klone (1)
zeigte, daß zwei,
pI-14 und pI-28, 79% Nukleotidsequenzidentität (ohne die Primersequenzen)
aufwiesen. Diese Klone besitzen 46–48% Aminosäuresequenzidentität mit dem
Corynebacterium DKGRa-Gen [GB accession M12799 (Anderson et al.,
Science 230: 144–149
(1985))). Diese beiden Klone wurden für weitere Studien ausgewählt.
-
Tabelle
2
Klonierte PCR-Fragmente
-
Die
5'- und 3'-flankierenden Sequenzen
der Klone pI-14 und pI-28 wurden durch Restriktionsstellen-PCR (RSPCR)
erhalten (Sarkar et al., PCR Methods Appl. 2(4): 318–322 (1993)).
Genestete, klonspezifische Primer (Tabelle 1) wurden für sowohl
pI-14 als auch pI-28 entworfen und mit mehreren unterschiedlichen RSPCR-Primern
verwendet. Unter Verwendung von Umwelt-DNA als Vorlage generierte
die anfängliche
Amplifikation eine diffuse Schliere von Produkten mit wenigen, schwach
unterscheidbaren Banden. Nachfolgende PCR-Runden verwendeten das
Produkt der vorhergehenden Reaktion als Vorlage, dieselben RSPCR-Primer und
ein downstream nested Primer. Mit jeder Runde wurden zunehmend diskrete
Produkte generiert. Nach drei oder vier Runden wurden diskrete Produkte
in guter Ausbeute gebildet. Für
die 3'-flankierende
Region wurde ein etwa 800 bp Fragment mit dem Xho I RSPCR-Primer
für sowohl
den pI-14 als auch pI-28 Klon generiert. Ein etwa 500 by Fragment
der 5'-flankierenden
Sequenz wurde für
jeden Klon unter Verwendung des Bgl I RSPCR-Primers generiert. Sequenzierung
des Endprodukts bestätigte,
daß die
flankierenden Regionen mit der Sequenz der Originalklone überlappte.
Vermutlich komplette Nukleotidsequenzen der I-14 und I-28 Gene wurden
aus den überlappenden
Fragmenten konstruiert (2). Es wird vorausgesagt,
daß das
vermutliche DKG-Reduktasegen in Klon pI-14 an dem GTG-Kodon bei
Position 312 beginnt. In Klon pI-28 beginnt das vermutliche Gen
an dem ATG-Kodon bei Position 94. Die abgeleiteten Aminosäuresequenzen
der vorhergesagten Reduktasen waren zu jener des Corynebacterium
sps.DKGRa homolog.
-
Partielle
offene Leseraster wurde upstream und downstream der Reduktasegene
gefunden. Ein upstream vermutlicher offener Leseraster (orf1) beginnt
jenseits der Spanne des amplifizierten Fragments und überspannt
104 Aminosäuren
im pI-14 Klon. Das Endkodon des orf1 überlappt das vermutliche GTG-Startkodon
des DKGR-Gens. Die pI-28 Sequenz enthält die letzten 29 Aminosäuren von
orf1, wovon 27 identisch zu der pI-14 Sequenz sind. Eine BLASTP-Suche
der Genbank-Datenbank mit der pI-14 orf1 Aminosäuresequenz ergab nur wenige
Treffer. Die beste Übereinstimmung
war ein hypothetischer E. coli offener Leseraster [ACC74333 (Blattner
et al., Science 277(5331): 1453–1474
(1997))] mit einer Identität
von 32% über
103 Aminosäuren.
Ein zweiter potentieller offener Leseraster (orf2) beginnt in beiden
Klonen an einem Methioninrest direkt hinter dem Reduktaseendkodon
und reicht bis jenseits der Spanne des Klons. Die orf2 Sequenzen
sind über
86 Aminosäurereste
88% identisch zueinander. Eine BLASTP-Suche der Sequenzen ergab
eine beste Übereinstimmung
mit einem hypothetischen Protein aus Streptomyces coelicolor [CAB51274
(Redenbach et al., Mol. Microbiol. 21(1): 77–96 (1996))] mit einer Identität von 45% über eine
Spanne von 85 Aminosäuren.
-
Um
zu etablieren, daß die
zusammengefügten
pI-14 und pI-28 Gene wahrhaftig in der Umwelt vorhanden sind und
nicht ein Chimär
aus mehreren homologen Genen sind, wurden spezifische Primer für die 5'- und 3'-nichtkodierenden
Regionen jedes Klons entworfen (Tabelle 1). Direkte Amplifikation
mit diesen Primern unter Verwendung der originalen Umwelt-DNA als
Vorlage generierte Produkte der vorhergesagten Größe in einer
einzigen PCR-Reaktion. Sequenzierung dieser Banden bestätigte ihre
Identität
als pI-14 und pI-28.
-
Um
die Expression der amplifizierten Gene zu ermöglichen, wurden die kodierenden
Sequenzen in den Expressionsvektor pJH118EH kloniert (Fürste et
al., Gene 48(1): 119–131
(1986)). Adaptorenprimer wurden für die Klone pI-14 und pI-28
synthetisiert (Tabelle 1). Da die Sequenzen darauf hindeuteten,
daß beide Gene
eine interne EcoR2-Schnittstelle hatten, fügten die Vorwärtsprimer
(14expU und 28expU) eine Mun I Schnittstelle direkt upstream des
Anfangskodons hinzu. Für
pI-14 änderte
der Vorwärtsprimer
auch das 'GTG'-Anfangskodon zu
ATG. Die Rückwärtsprimer
für beide
Klone (14expL, 28expL) fügten
ein zweites Stopkodon im Leseraster direkt benachbart zu dem bestehenden
Stopkodon hinzu, zusammen mit einer Hind III Schnittstelle. Die
Gesamtlängen-PCR-Produkte,
die aus Umwelt-DNA generiert wurden, wurden als Vorlagen verwendet.
Die Produkte dieser zwei Reaktionen wurden in den Expressionsvektor
pJF118EH kloniert und in E. coli transformiert. Klone mit der erwarteten
Insertgröße wurden
identifiziert, und ein Klon für
jedes Gen (als pI-14 bzw. pI-28 bezeichnet) wurde für weitere
Studien ausgewählt.
-
Die
Sequenzen beider Klone wurden bestimmt und die abgeleiteten Aminosäuresequenzen
(SEQ ID NO: 8 bzw. 10) wurden verglichen (3). Die
zwei Klone hatten eine Gesamt-Aminosäuresequenzidentität von 82,5%.
Es sollte erwähnt
werden, daß keine
der exprimierten Klonsequenzen identisch zu den originalen Klonen,
erhalten als RSPCR-Produkte, war. Die Aminosäuresequenz von Klon pI-14 unterschied
sich um 4% und von Klon pI-28 um 1% von ihren vorhergesagten Sequenzen.
Derartige Unterschiede können
möglicherweise
auf die große
Anzahl von PCR-Zyklen, die verwendet wurden um die originalen Klone
herzustellen, zurückgeführt werden.
-
Eine
Suche (BLASTP) der Genbank-Datenbank nach Homologen der pI-14 und
pI-28 Aminosäuresequenzen
deutete an, daß beide
Sequenzen am nächsten
verwandt zu einem vermutlichen Oxidoreduktasegen aus Streptomyces
coelicolor [CAA22355 (Redenbach et al., Mol. Microbiol. 21(1): 77–96 (1996))]
sind. Die Homologie beträgt
47% Identität
für PI-14
und 48% Identität
für PI-28.
Beide Sequenzen sind auch zu dem DKGR von Corynebacterium spp mit
41% bzw. 42% Identität
homolog.
-
Beispiel 2
-
Reinigung von Umwelt-2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen,
DKGRc und DKGRd
-
Materialien und Methoden
-
Gesamtlängen-Umwelt-2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen,
DKGRc und DKGRd wurden durch Induktion von E. coli-Kulturen, welche
die Expressionsplamide pI-14 oder pI-28 enthielten, produziert.
Kulturen von E. coli DH5α,
welche pI-14 enthielten, wurden aerobisch bei 37°C in 500 ml Luria-Medium in
einem gekerbten 1 l Erlenmeyer-Kolben kultiviert (Sambrook et al.,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Aufl., Bd. 2. Aufl.,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, N. Y. (1989)).
Kulturen von E. coli JM109, welche das Plasmid pI-28 enthielten,
wurden unter denselben Bedingungen aber bei 30°C kultiviert. Beide Kulturen
wurden mit 250 Upm bewegt. Sobald die OD600 der
Kulturen 0,3–0,5
erreichte, wurde Expression mit 1 mM Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid (IPTG,
U.S. Biochemicals) induziert. Die Zellen wurden nach 4 h (37°C Experimente)
oder nach Wachstum über
Nacht (30°C
Experiment) geerntet, einmal mit TE-Puffer gewaschen und bei –70°C gelagert.
Bestandteile der Medien wurden von Fisher gekauft.
-
In
Routineenzymassays wurde feste 2,5-Diketo-D-gluconsäure (DKG),
geliefert von Genencor International, als Substrat verwendet. Für kinetische
Analysen und für
die Präparation
des Reaktionsprodukts wurde DKG durch die Oxidation von Glucose
durch permeabilisierte Zellen von Pantoea citrea hergestellt und
entweder ohne Reinigung zur festen Form oder mit sorgfältiger Trocknung
zur Verhinderung von Hydration des festen Produkts verwendet. P.
citrea war von Genencor International. Alle anderen Chemikalien
waren von Sigma.
-
P.
citrea wurde über
Nacht in 50 ml Luria-Medium, welches 20 mM Glucose enthielt, bei
28°C in
einem gekerbten 250 ml Kolben bei 250 Upm kultiviert. Ein zusätzliches
Aliquot von 10 ml Luria-Medium, welches 100 mM Glucose enthielt,
wurde zu der Kultur hinzugefügt,
und die Kultur wurde eine weitere Stunde bei 28°C kultiviert. Die Zellen wurden
durch Zentrifugation bei 6.000 Upm (3.600 × g) bei 20°C für 10 min. geerntet. Die Zellen
wurden in 6 ml eines 0,1 M Phosphatpuffers, pH 7,2, welcher 5 mM
MgCl2 enthielt, resuspendiert und in einen
125 ml Erlenmeyer-Kolben mit Stöpsel überführt. Die
Konzentration der Zellen wurde auf eine finale OD600 von
10–20
OD-Einheiten/ml eingestellt. Die Zellen wurden durch Zugeben von
50 μl einer
Lösung
von Toluol : Aceton (1 : 9) pro ml Zellen permeabilisiert, und 1
min. gevortext. Um 2,5-Diketo-D-gluconsäure herzustellen, wurde Glucose
zu den permeabilisierten Zellen mit einer Endkonzentration von 50
mM hinzugefügt, und
die Zellen wurden bei 28°C
für 4–6 h mit
Bewegung bei 250 Upm inkubiert. Die Zellen wurden durch Zentrifugation
bei 3.600 × g
für 10
min. entfernt und der Überstand,
der 2,5-Diketo-D-gluconsäure
enthielt, wurde durch einen 0,2 μm
Filter filtriert, um jeglichen Zelldebris zu entfernen. Die Konzentration
von 2,5-Diketo-D-gluconsäure
wurde enzymatisch bestimmt unter Verwendung von gereinigter 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktase.
1 ml Aliquots wurden zur Langzeitlagerung auf –80°C gebracht.
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Die
2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen
wurden durch Resuspendieren von Zellpellets in ungefähr 2 Volumen
von 10 mM Tris/HCl, pH 7,5, enthaltend 1 mM EDTA, 0,5 mM Dithiothreitol
und 0,001% Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF), gereinigt. Die Zellen
wurden lysiert, indem die Suspension zweimal durch eine "French press" gedrückt wurde.
Zelldebris und Membranen wurden durch Zentrifugation bei 950 × g entfernt, gefolgt
durch Ultrazentrifugation bei 435.000 × g in einer Beckman-TL-100-Ultrazentrifuge.
Beide Reduktasen wurden durch Affinitätschromatographie auf Matrix
Red A Gel (Amicon) gereinigt, gefolgt von Ionenaustausch auf einer
MonoQ-Säule
(Pharmacia).
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Eine
2 × 8
cm Säule
der Active Red Matrix wurde unter Verwendung eines Fast Protein
Liquid Chromatography-Systems (Pharmacia Biotech) geladen und eluiert.
Die Säule
wurde mit 10 mM Tris/HCl, pH 7,2, enthaltend 0,5 mM EDTA und 0,5
mM DTT, äquilibriert.
Für die
c-Form wurden ungefähr
5 ml des ultrazentrifugierten Extrakts mit einer Flußrate von
0,5 ml/min. auf die Säule
geladen. Die Säule
wurde mit 40 ml Äquilibrierungspuffer
bei einer Flußrate
von 2 ml/min. gewaschen, dann schrittweise eluiert, zunächst mit
40 ml Äquilibrierungspuffer
enthaltend 1,5 M NaCl, gefolgt von Puffer enthaltend 2,5 M NaCl.
Die c-Form-Reduktase eluierte in dem 2,5 M NaCl Waschschritt.
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Für die d-Form-Reduktase
wurde dieses Verfahren wie folgt modifiziert. Nachdem das Enzym
geladen wurde, wurde die Säule
mit Äquilibrierungspuffer
wie oben beschrieben gewaschen. Das Enzym wurde dann mit einem 100
ml linearen Gradienten von 0–1,5
M NaCl Äquilibrierungspuffer
eluiert. Das Enzym eluierte bei einer NaCl-Konzentration von etwa
0,6 M. In beiden Reinigungen wurden die Fraktionen, welche 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktaseaktivität enthielten,
gepoolt und gegen einen Puffer ohne Salz dialysiert.
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Die
gepoolten, dialysierten Fraktionen wurden auf eine MonoQ HR 10/10
Säule unter
Verwendung eines Superloops geladen. Die c-Reduktase wurde unter
Verwendung eines 2,5%/min. linearen Gradienten von 0–1,0 M NaCl
in 0,1 M Tris/HCl-Puffer, pH 7,5, enthaltend 0,5 mM DTT, eluiert.
Reinigung der d-Reduktase benötigte
zwei MonoQ Schritte, durchgeführt
bei pH 7,5 und pH 8,0. Das Enzym wurde von der ersten Säule mit
einem 1%/min. linearen Gradienten von 0–1,0 M NaCl in 0,1 M Tris/HCl-Puffer,
pH 7,5, enthaltend 0,5 mM DTT, eluiert. Fraktionen, welche Reduktaseaktivität enthielten,
wurden gepoolt, über
Nacht gegen 100 mM Tris/HCl, pH 8,0, enthaltend 0,5 mM DTT, dialysiert
und auf die MonoQ-Säule
geladen, welche zuvor mit demselben pH 8,0 Puffer äquilibriert
worden war. Das Enzym wurde mit einem 1,25%/min. linearen Gradienten
von 0–1,0
M NaCl in 0,1 M Tris, pH 8,0, enthaltend 0,5 mM DTT, eluiert. In
jedem Fall eluierte die 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktase als ein scharfer
Peak (A280) gegen Ende des Gradienten. Die Reinheit wurde durch
denaturierende Gelelektrophorese überprüft (Laemmli, Nature 227(259):
680–685
(1970)).
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Ergebnisse
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DKGRc,
welche stärker überexprimiert
war, wurde schnell in zwei Schritten bis zur Homogenität gereinigt.
Diese Reduktase band fest an die Affinitätssäule und wurde durch die schrittweise
Erhöhung
der NaCl-Konzentration eluiert. Die mit 2,5 M NaCl eluierte Reduktase
ergab ausreichend reines Material zur Reinigung bis zur Homogenität in einem
einzigen Ionenaustauschschritt. Nach Dialyse um das Salz zu entfernen wurden
die gepoolten aktiven Fraktionen zur anscheinenden Homogenität auf einer
MonoQ-Säule
gereinigt, eluiert mit sequentiellen linearen Gradienten zunächst bestehend
aus einem 2%/min. Gradienten bis zu einem Puffer enthaltend 0,3
M NaCl, gefolgt von einem steilen Gradienten mit 0,5 M NaCl. Das
Enzym eluierte als ein scharfer, symmetrischer, wohlgetrennter Peak
bei ungefähr
0,4 M NaCl.
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DKGRd
war nicht so stark überexprimiert,
band weniger fest an die Matrix Red Agarose und MonoQ-Harze. DKRGd
wurde von der Matrix Red Agarosesäule mit einem 100 ml linearen
Gradienten von 0–1,5 M
NaCl eluiert. Gelelektrophoreseanalyse zeigte, daß mehrere
zelluläre
Proteine mit der Reduktase bei dieser Salzkonzentration coeluierten.
Fraktionierung dieses Materials auf einer MonoQ-Säule hatte
keinen Erfolg dabei, die Reduktase von einer der hauptsächlichen
zellulären
Kontaminanten zu trennen. Eine zweite MonoQ-Säule wurde bei pH 8,0 unter
Verwendung eines flachen Salzkonzentrationsgradienten in dem Bereich, in
dem die Reduktase eluierte, durchgeführt. Das resultierende Protein
war frei von größeren Kontaminanten und
wurde durch Densitrometrie auf eine Reinheit von mehr als 97% geschätzt. Gereinigte
DKGRc und DKGRd hatten ein anscheinendes natives Molekulargewicht
von 30 bzw. 31 kD. Die beobachteten Molekulargewichte entsprachen
in etwa den nach den Gensequenzen vorhergesagten von 29.687 bzw.
33.798 Dalton.
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Beispiel 3
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Charakterisierung von
Umweltreduktasen
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Materialien und Methoden
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Das
Produkt der Reduktion von 2,5-DKG durch die gereinigten Enzyme wurde
durch Gaschromatographie/Massenspektrometrie (GCMS) bestimmt. Zunächst wurde
eine hoch konzentrierte Präparation
von 2,5-Diketo-D-gluconsäure
aus permeabilisierten Zellen hergestellt. Die Zellen wurden kultivierten
und permeabilisiert wie oben beschrieben. Die behandelten Zellen
(50 ml in einem 250 ml gekerbten Kolben) wurden mit 50 mM Glucose
für 6 h
bei 28°C
und 250 Upm inkubiert. Die Zellen wurden dann durch Zentrifugation
entfernt, und der Überstand
wurde durch einen 0,22 μm
Filter filtriert, um alle lebensfähigen Zellen zu entfernen.
Die Konzentration von 2,5-DKG wurde enzymatisch als 32 mM bestimmt.
Zur Umwandlung in ein Produkt wurde die Präparation verdünnt, um
1 ml einer Lösung
zu ergeben, welche 10 μmol
Substrat in 65 mM Bis/Tris-Puffer bei pH 7,0 enthielt. 5 μmol NADPH
wurden beigefügt
und die Reaktion wurde durch Hinzufügen von 40 Einheiten gereinigter
DKGRc oder 52 Einheiten gereinigter DKGRd initiiert. Der Fortschritt
der Reaktionen wurde durch Bestimmung der Konzentration des verbleibenden
NADPHs überwacht;
10 μl Proben
der Reaktion wurden in 0,99 ml Tris-Puffer verdünnt und die Absorption bei
340 nm gemessen. Sobald die unverdünnte Reaktionsmischung eine
OD340 von weniger als 2,0 erreichte, wurden
weitere 5 μmol
NADPH hinzugefügt,
um insgesamt 10 μmol
zu ergeben. Zusätzlich
wurde auch ein weiteres Aliquot des gereinigten Enzyms hinzugefügt. Die
Umwandlung wurde durch HPLC überprüft. Sobald
die Umwandlung von NADPH komplett war, wurden die Proben mit HPLC
analysiert und bei –80°C gelagert.
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Standardenzymassays
für die
Reduktion von 2,5-Diketo-D-gluconsäure wurden bei 30°C in 1,0
ml 100 mM Tris/HCl-Puffer, pH 7,2, enthaltend 0,1 mM NADPH und 1
mM 2,5-Diketo-D-gluconsäure,
durchgeführt. Die
Abnahme der Absorption infolge der Oxidation von NADPH wurde unter
Verwendung eines Shimadzu UV 160U-Spektrophotometers gemessen. Eine
Enzymeinheit wird als jene Menge Enzym definiert, welche die Oxidierung
von 1 μmol
NADPH pro Minute katalysierte. Zur Bestimmung der pH Optima wurden
100 mM Bis-Tris- und
Bis-Tris-propanlösungen
hergestellt, mit Steigerungen von 0,5 pH-Einheiten von pH 5,5 bis 9,0. Die Enzyme
wurden bei jedem pH-Wert untersucht, um die optimale Aktivität zu bestimmen.
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Kinetische
Parameter der Umwelt-2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen (DKGRc und DKGRd)
wurden in Duplikaten bestimmt, und wurden durch eine Anpassung der
Daten mit der Methode der kleinsten Quadrate ("least squares fit") an eine Hyperbel unter Verwendung
des Kurvenanpassungsalgorithmus von DeltaGraph (DeltaPoint, Monterey,
CA) oder Prism (GraphPad Software, San Diego, CA) berechnet. Die
Cosubstrate waren in den für
den Standardassay (oben beschrieben) beschriebenen Konzentrationen
vorhanden. Zur Bestimmung der Km für NADPH und NADH wurden Assays
unter Verwendung eines Varian Cary 1G-Spektrophotometers durchgeführt.
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Zur
Bestimmung der Parameter zur NADH-abhängigen Aktivität (nur in
DKGRc vorhanden) wurden höhere
Konzentrationen von sowohl Cofaktor als auch Substrat benötigt. Als
Folge war die anfängliche
Absorption bei 340 nm außerhalb
des linearen Bereichs des Spektrophotometers, und die Änderung
der Absorption wurde bei 385 nm gemessen. Da der Extinktionskoeffizient
von NADH bei 385 nm 7,74-fach geringer als bei 340 nm war, wurden
die Daten entsprechend angepaßt.
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Zur
Bestimmung der pH-Optima der Enzyme wurden 100 mM Bis/Tris- und
Bis/Tris-propanlösungen zubereitet,
mit Steigerungen von 0,5 pH-Einheiten von pH 5,5 bis 9,0. Die Enzyme
wurden bei jedem pH-Wert gemessen, um optimale Aktivität zu bestimmen.
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Proteinkonzentrationen
wurden mit dem Bradford-Verfahren unter Verwendung des Protokolls
und der Reagenzien von Bio-Rad Laboratories mit bovinem Serumalbumin
als Standard bestimmt.
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Die
thermische Stabilität
jeder Reduktase wurde bei geringen Proteinkonzentrationen (0,085
mg/ml) in 100 mM Bis/Tris-Puffer, pH 7,0, bestimmt. Die Halbwertszeit
bei 45°C
wurde durch Inkubieren von 30 μ Aliquots
von gereinigtem Enzym in dünnwandigen
PCR-Röhrchen
bei 4°C
bestimmt. Die Temperatur wurde rasch auf 45°C durch einen Robocycler Gradient
96 Thermocycler (Stratagene, Inc.) erhöht und für 0,5, 5, 10, 20, 30 oder 60
min. bei 45°C
gehalten, bevor die Probe auf 4°C
zurückgeführt wurde.
Jedes Röhrchen
wurde später nach
der Standardprozedur analysiert. Die Temperatur der mittleren thermischen
Inaktivierung von DKGRd wurde durch Inkubieren des Enzyms für 10 min. über einen
durch den Robocycler eingestellten Bereich von Temperaturen bestimmt.
Der Robocycler wurde programmiert, um die Proben von 4°C zu einem
Gradienten definierter Temperaturen im Bereich von 30–52°C in 2°C Schritten
zu führen.
Nach 10 min. wurden die Proben auf 4°C zurückgeführt. Die Stabilität von DKGRc
bei 30°C
wurde durch Plazieren von Enzymaliquots in vorgewärmte Mikrozentrifugenröhrchen in
ein Wasserbad mit 30°C
bestimmt. Die Röhrchen
wurden für
1–5 h
inkubiert, herausgenommen und analysiert. Die Ratenkonstante für den Verlust
von Aktivität
wurde durch Anpassung an die Gleichung eines exponentiellen Zerfalls
unter Verwendung von Prism (GraphPad, Inc.) bestimmt. Alle Proben
wurde im Duplikat analysiert.
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Ergebnisse
-
Zuvor
war die Reduktion von 2,5-Diketo-D-gluconsäure durch die überexprimierte
Umweltreduktasen enthaltende Extrakte stöchiometrisch und ergab ein
Produkt, welches mit 2-Keto-L-gulonsäure in der HPLC mitwanderte.
Jedoch könnten
in Extrakten Komplikationen auftreten, und es sind nicht für alle vier
der möglichen
Produkte, die durch die Reduktion von 2,5-Diketo-D-gluconsäure gebildet
werden, Standards verfügbar. Daher
wurde eine konzentrierte Lösung
von 2,5-Diketo-D-gluconsäure
vorbereitet und wie oben beschrieben durch jede Reduktase in Produkt
umgewandelt. Die Konzentration von 2,5-Diketo-D-gluconsäure in dem
Reaktionsgemisch war 10 mM. Nach der Zugabe von gereinigtem Enzym
(40–52
Einheiten) und einem leichten Überschuß von NADPH
im Verhältnis
zu 2,5-Diketo-D-gluconsäure,
zeigte HPLC-Analyse, daß die
gesamte 2,5-Diketo-D-gluconsäure
in eine Substanz umgewandelt worden war, welche mit echter 2-Keto-L-gulonsäure miteluierte.
Anschließend
wurde die Reaktionsmischung mit GCMS analysiert. Das Produkt beider
Reaktionen hatte ein Massenspektrum, welches zu jenem von echter
2-Keto-L-gulonsäure identisch
war (5). Alle anderen Komponenten,
die in dem Chromatogramm vorhanden waren, wurden als Derivate von
Pufferkomponenten oder derivatisierten Reagenzien identifiziert
(nicht gezeigt). Keine anderen von 2,5-Diketo-D-gluconsäure abgeleiteten
Produkte wurden beobachtet.
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Die
kinetischen Parameter der Umwelt-2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen
wurden bei 30°C
bestimmt (Tabelle 3). Die für
2,5-Diketo-D-gluconsäure
bestimmten Km-Werte waren 57 und 67 μM für die c-
bzw. d-Form. Diese Werte sind um vieles niedriger als jene für die Corynebacterium-Reduktasen
beschriebenen (T. Sonoyama und K. Kobayashi, J. Ferment. Technol.
65: 311/317 (1987)). Die für
beide Umweltformen beobachtete kcat war
näher an
jener des aktiveren Corynebacterium-Enzyms (Tabelle 3). Als Ergebnis
waren die berechneten kcat/Km-Werte
für die
Umweltformen viel höher.
Die neuen 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen hatten
mehr als 20 mal höhere
katalytische Effizienzen als das Corynebacterium Form-a-Enzym und
1.000 mal höhere
als das Form-b-Enzym.
-
Tabelle
3
Kinetische Parameter der gereinigten 2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen
-
Die
pH-Profile der beiden Reduktasen zeigten eine Bevorzugung von saurem
pH, es wurde jedoch eine gute Aktivität bei allen pH-Werten unter
7,5 beobachtet (6). Beide Enzyme zeigten eine
optimale Aktivität
bei pH 6,0. Dieser Trend wurde bei allen untersuchten Puffern beobachtet,
aber die Aktivität
variierte in Abhängigkeit
des verwendeten Puffers. Aminpuffer wie Tris und Bis-Tris ergaben
die beste Aktivität.
In Phosphat- und Pyro phosphatpuffern waren beide Enzyme bei pH 6,0
etwa ein Drittel so aktiv. Sulfonatpuffer wie MES und HEPES ergaben
intermediäre
Aktivitäten.
Die Bevorzugung eines sauren pHs war für die DKGRd etwas stärker ausgeprägt.
-
Mit
wenigen Ausnahmen sind Aldo-Keto-Reduktasen absolut spezifisch für NADPH
als Cosubstrat, einschließlich
der Corynebacterium-2,5-Diketo-D-gluconsäure-Reduktasen
(Ratnam et al., Biochemistry 38(24): 7856–64 (1999); Todaka et al.,
Superfamily Arch Biochem. Biophys. 374(2): 189–197 (2000)). Wenn Extrakte
von induzierten Zellen durch nicht-denaturierende Polyacylamid-Gelelektrophorese
fraktioniert wurden und mit NADH oder NADPH inkubiert wurden, wurden
Banden von 2,5-Diketo-D-gluconsäure
abhängiger Oxidation
beider Cofaktoren beobachtet (Daten nicht gezeigt). Diese Banden,
welche in nicht-induzierten Zellen fehlten, waren an derselben Stelle
im Gel positioniert, was darauf hinwies, daß ein Enzym beide Reaktionen
katalysierte. Analysen der gereinigten Enzyme bestätigten,
daß sie
für die
beobachtete Reaktion verantwortlich waren (7A). Jedoch
war die Katalyse mit NADH als Cosubstrat weniger effizient (Tabelle
4). Der Km-Wert für NADH war beinahe drei Größenordnungen
höher als
für NADPH.
Die scheinbaren kcat- und kcat/Km-Werte waren ebenfalls viel niedriger als
jene mit NADPH als Cosubstrat gemessenen. Substitution von NADPH
durch NADH beeinflußte
auch dramatisch die scheinbare Km für 2,5-Diketo-D-gluconsäure, mit
einer 17- bis 40-fachen Erhöhung
(Tabellen 4 und 5). Die NADH-abhängige
Aktivität
wurde durch Vorhandensein von anorganischem Phosphat im Reaktionspuffer
erhöht
(7B). Die Steigerung war sättigbar, mit einer scheinbaren
Km von 1,3 mM, was darauf hinwies, daß diese
Erscheinung auf die Bindung von anorganischem Phosphat an das Enzym
zurückzuführen war.
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Tabelle
4
Vergleich der kinetischen Parameter mit NADH als Cofaktor
-
Corynebacterium-Reduktasen
sind einigermaßen
thermisch labil (D. B. Powers und S. Anderson, US-Patent 5,795,761
(1998); T. Sonoyama und K. Kobayashi, J. Ferment. Technol. 65: 311–317 (1987)).
Um die thermische Stabilität
der Umweltreduktasen zu bestimmen, wurde jede Umweltreduktase bei
44°C für unterschiedliche
Zeitspannen inkubiert. Ein automatischer PCR- Thermocycler (Robocycler Gradient 96,
Stratagene, Inc.) wurde zur schnellen und präzisen Einstellung von Temperaturen
verwendet. Unter diesen Bedingungen war DKGRc relativ labil und
verlor mehr als die Hälfte
ihrer Aktivität
zum frühesten
Zeitpunkt, 0,5 min. Ihre Halbwertszeit wurde auf 0,4 min. geschätzt. Im
Gegensatz dazu war DKGRd unter diesen Bedingungen relativ stabil
mit einer Halbwertszeit von 53,4 min. Die thermische Inaktivierungstemperatur
von DKGRd wurde durch Inkubieren des Enzyms für 10 min. über einen von dem Robocycler
eingestellten Temperaturgradienten bestimmt (8). Das
Enzym behielt beinahe die vollständige
Aktivität
bis zu 45°C,
wonach die Aktivität
rasch abnahm. Die Temperatur, bei der unter diesen Bedingungen die
Hälfte
der Aktivität
verloren war, wurde auf 47°C
geschätzt.
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Beispiel 4
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Konstruktion von positionsspezifischen
Mutanten der Umweltreduktase DKGRc
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Materialien und Methoden
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Positionsspezifische
Mutanten der DKGRc wurden durch Überlappungs-Extensions-PCR konstruiert. Es
wurden Oligonukleotide entworfen, um zwei positiv geladene Reste,
welche in die Bindung von Adenosin-2'-phosphat von NADPH impliziert werden,
K232 und R238, in neutrale Reste zu verwandeln. Die Oligonukleotide:
5-ATCAGGGTTCGAAGACTGTGG
(SEQ ID NO: 42)
5-TCTTCGAACCCTGATCAACTTG (SEQ ID NO: 43)
waren
zum Antisense- bzw. Sensestrang komplementär und führten die Austausche K232Q
bzw. R238Q ein. Die sich von der natürlichen Sequenz unterscheidenden
Basen sind unterstrichen. Jedes Oligonukleotid wurde mit dem passenden
Adaptorprimer (d. h. Primer zur Amplifikation des Gens zur Insertion
in Expressionsvektoren) in PCRs gepaart, um Fragmente des DKGRc-Gens zu generieren,
welche einen der beiden Austausche enthielten. Es wurden auch Primer
synthetisiert, welche zur natürlichen
DNA-Sequenz paßten.
In Verwendung mit dem passenden Adaptorprimer generierten diese
ein nicht modifiziertes Fragment des Gens. Die Genfragmente wurden
paarweise in Überlappungs-Extensions-PCR-Reaktionen
kombiniert, um die K232Q und die R238Q Mutanten zu ergeben. Die
Amplifizierung des Gesamtlängengens
wurde durch Beifügung
beider Adaptorprimer getrieben. Die R238Q Mutante wurde durch dieselbe
Prozedur, die zur Reinigung von nativem DKGRc verwendet wurde, gereinigt,
eluierte jedoch an einer anderen Stelle des Salzgradienten, wie
erwartet.
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Ergebnisse
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Aus
induzierten Proben der K232Q und R238Q Mutanten bereitete Extrakte
zeigten basierend auf Gelelektrophorese vergleichbare, starke Überexpression
des Reduktaseproteins, jedoch war die NADPH-abhängige Aktivität stark
reduziert. Moderate Aktivität
wurde in Extrakten der R238Q Mutante detektiert, aber sehr niedrige
Aktivität
wurde für
die K232Q Mutante beobachtet. Die R238Q Mutante wurde zur Homogenität gereinigt
und kinetisch analysiert (Tabelle 5). Die Km für NADPH
war 18-fach höher
in mutierter Reduktase, wie für
die Entfernung eines Restes, der in der Ladung-Ladung-Interaktion
mit dem Adenosin-2'-phosphat
impliziert wird, erwartet. Jedoch erhöhte sich die maximale Aktivität des Enzyms
in der Gegenwart der Mutation, angezeigt durch einen 3,5-fachen
Anstieg in kcat. Die gesamtkatalytische
Effizienz (in Bezug auf die Km von NADPH)
war ein Fünftel
jener des nativen Enzyms.
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Die
Km für
NADH, im Gegensatz, war durch die Mutation nicht beeinträchtigt (Tabelle
5), jedoch wurde eine ähnliche
Steigerung der kcat mit NADH als Cosubstrat
beobachtet. Daher stieg die katalytische Effizienz mit NADH als
Cosubstrat infolge der Mutation 7-fach an. Nichtsdestotrotz, infolge
der viel höheren
Km für NADH,
blieb die Effizienz des mutierten Enzyms mit NADPH als Cosubstrat
selbst nach der Mutation viel höher.
Austausch des Arginins mit Glutamin beeinflußte ebenfalls die Interaktion
des Enzyms mit dem Substrat, 2,5-Diketo-D-gluconsäure; seine
Km stieg 7,7-fach von 57 auf 440 μM.
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Tabelle
5
Kinetische Parameter von DKGRc und seiner R238Q Mutante