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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verpackungsmaterialien eines Typs,
der flexible Polymerfolien verwendet. Die Erfindung betrifft speziell
Mehrschichtverpackungsfolien, die in Anwendungen verwendet werden, in
denen ein hoher Dimensionsstabilitätsgrad, d. h. sowohl niedrige
Schrumpfung als auch geringe Dehnung bei erhöhten Temperaturen, und auch
eine relativ geringe Sauerstoffdurchlässigkeit erforderlich sind.
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Verpackungsanwendungen,
die dimensionsstabile Folien bei hohen Temperaturen, z. B. bis zu
etwa 120°C
und mitunter bis zu etwa 130°C
erfordern, schließen
ein vertikales Form-Füll-Siegelungs- (VFFS)-Verpacken
für "heiß abgefüllte" Produkte wie Suppen,
Saucen, Gelees, Getränke
und andere verflüssigte
Nahrungsmittel, die während
des Verpackens normalerweise auf etwa 80°C bis etwa 100°C gehalten
werden. Wie wohl bekannt ist, wird beim VFFS-Verpacken ein fließfähiges Produkt
durch einen zentralen, vertikalen Füllschlauch und in eine geformte
Schlauchfolie eingebracht, die in Querrichtung an ihrem unteren
Ende sowie in Längsrichtung
heißgesiegelt
worden ist. Nachdem die Packung in Form eines Beutels gefüllt worden
ist, wird sie durch Heißsiegeln
des oberen Endes des schlauchförmigen
Segments in Querrichtung fertiggestellt und der Beutel von der darüber befindlichen
Schlauchfolie abgetrennt, üblicherweise
durch Zufuhr von ausreichend Wärme,
um den Schlauch oberhalb der neu gebildeten oberen Heißsiegelung
zu durchschmelzen. Falls die Folie, aus der die Verpackung hergestellt
ist, keine ausreichende Dimensionsstabilität hat, wird die Packung sowohl
von dem erwärmten
Produkt als auch durch die Heißsiegelung
verformt. Die Verformung der Verpackung ruiniert nicht nur die ästhetischen
Qualitäten
der Packung, z. B. durch Verformung jeglicher aufgedruckten Information
oder anderer Etikettierung auf der Packung, sondern kann auch dazu
führen,
dass die Packung in der Verpackungsmaschinerie aus der Ausrichtung
gerät,
was oft zu ruinierten Packungen und kostspieliger Abschaltzeit bei
der Produktion führt,
wenn sich fehlerhaft ausgerichtete Packungen zwischen Maschinenteilen einklemmen
oder wenn Heißsiegel/Abtrenn-Geräte versehentlich
die Wände
der Packung kontaktieren und durchschmelzen, statt die Peripherie
der Packung wie vorgesehen zu siegeln und abzutrennen.
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Ähnliche Überlegungen
gelten für
VFFS- und horizontales Form/Füll/Siegel-
(HFFS)-Verpacken fließfähiger teilchenförmiger Produkte,
z. B. geriebener Käse,
gefrorene Hühnchenflügel und
-Nuggets, usw. Obwohl solche Produkte im Allgemeinen nicht im erwärmten Zustand
abgefüllt
werden, reichen Quer- und Längsheißsiegelung
und Abtrennen durch Hitze allein aus, um Verformen der Packung herbeizuführen, wodurch
eine Folie, die bei erhöhten
Temperaturen dimensionsstabil ist, für eine solche Verpackungsanwendung
hocherwünscht
ist.
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Eine
weitere Verpackungsanwendung, für
die Hochtemperatur-Dimensionsstabilität der Folie
erwünscht
wäre, ist,
wenn Folien als Deckelmaterialien für flexible Packungen wie thermogeformte
Taschen für z.
B. Hot Dogs, Frühstücksfleisch,
usw., halbstarre Vakuum- und/oder gasgespülte Packungen für Fleisch
und Geflügel,
die in einem Schaumtablett oder anderem halbstarrem Tablett enthalten
sind, und starre Packungen verwendet werden, z. B. für Joghurt,
Cremepudding und andere Milchprodukte, die in einem starren schalenartigen
Behälter
enthalten sind. Wenn Deckelfolien auf solche Packungen aufgebracht
werden, wird im Allgemeinen Wärme
verwendet, um die Folie an den thermogeformten Behälter, das
Tablett oder die Schale zu sie geln, worin das Produkt enthalten
ist. Ohne ausreichende Dimensionsstabilität können sich die Deckelfolien während des
Deckelaufbringungsverfahrens entweder sich dehnen oder schrumpfen,
was zu unvollständig versiegelten
Packungen und verformten gedruckten Bildern auf den Folien führt.
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Ein
weiteres Verfahren, das Dimensionsstabilität bei erhöhten Temperaturen erfordert,
ist das Bedrucken. Das Aufrechterhalten der Farb-an-Farb-Deckung
an der Druckpresse ist wichtig, ebenso wie die Gesamtkonsistenz
des "Rapports" jedes gedruckten
Bildes. Die Trockentunneltemperaturen erreichen im Allgemeinen Temperaturen
von 200°F
(93°C).
Es ist daher bevorzugt, dass die Folie ausreichend Beständigkeit
gegen Dehnung, Kontraktion und andere Verformungstypen bei diesen
Temperaturen hat, so dass die Deckung nicht verloren geht und der
Rapport der Bilder konsistent auf nachgeordneten Verpackungsgeräten gehalten wird,
wo sie wiederum erhöhten
Temperaturen wie oben angegeben ausgesetzt sein kann.
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Folien,
die bei hohen Temperaturen dimensionsstabil sind, neigen im Allgemeinen
dazu, bei Raumtemperaturen relativ steif zu sein. Dieses Merkmal
ist hocherwünscht,
wenn die Folie zu einem freistehenden Beutel für z. B. Suppen, Saucen, Getränke und
teilchenförmige
Materialien verarbeitet wird, wenn sie zu einer Tasche geformt und
mit Deckel versehen wird und wenn sie als Deckelfolie verwendet
wird. Eine Folie mit Hochtemperatur-Dimensionsstabilität wäre nicht nur in der Lage, die
Belastungen des Verpackungsverfahrens ohne Verformung auszuhalten,
sondern die resultierende Packung wäre auch steif, was in bestimmten
Verpackungsanwendungen wie den unmittelbar zuvor genannten vorteilhaft
ist.
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Eine
weitere Anforderung an in vielen der genannten Verpackungsanwendungen
verwendeten Folien ist eine niedrige Sauerstoffdurchlässigkeit,
um die Lagerbarkeit verpackter Nah rungsmittelprodukte zu erhalten und
zu verlängern.
Bei vielen Nahrungsmittelprodukten muss die Sauerstoffdurchlässigkeit
(OTR) in der Größenordnung
von 40 cm3/m2 in
24 Stunden bei 1 Atmosphäre
oder weniger liegen.
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Um
die obigen Eigenschaften zu erreichen, waren viele konventionelle
Verpackungsfolien, die für
solche Anwendungen verwendet wurden, Laminate, d. h. zwei oder mehr
Folienkomponenten, die klebend miteinander verbunden sind, z. B.
biaxial orientierte und thermofixierte Polypropylen-, Polyester-
oder Polyamidfolien, die klebend an eine heißsiegelbare Folie laminiert
worden sind, wobei eine der laminierten Folienkomponenten Material
mit niedriger OTR wie Polyvinylidenchlorid enthält. Klebelaminierung ist infolge
der relativ hohen Kosten der Klebstoffe und der zusätzlichen
Produktionsstufen, die zur Produktion des Laminats erforderlich
sind, jedoch teuer, und die Zuverlässigkeit dieser Klebstoffe
ist mitunter fraglich, z. B. können
Lösungsmittel
aus Drucktinten die Bindungsfestigkeit der Klebstoffe verringern,
was zu Delaminierung führt.
Bestimmte Typen von Klebstoffen enthalten zudem migrierbare Komponenten,
die durch Folien migrieren können
und die verpackten Nahrungsmittelprodukte kontaktieren können.
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Anstelle
der Verwendung von Laminat wäre
die Verwendung einer Folie bevorzugt, die vollständig coextrudiert ist, d. h.
durch Extrudieren von zwei oder mehr Polymermaterialien durch eine
Einzeldüse
mit zwei oder mehr derart angeordneten Öffnungen gebildet ist, dass
sich die Extrudate mischen und miteinander zu einer Mehrschichtstruktur
verschmelzen.
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Eine
vorgeschlagene coextrudierte Folie mit Hochtemperaturdimensionsstabilität und einer
niedrigen OTR schließt
eine Kernschicht aus Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH) ein,
die an beiden Oberflächen
an Schichten gebunden ist, die amorphes Nylon umfassen, das mit
einem kristallinen Polyamid wie Poly amid 12, 612, 6/66, usw. gemischt
sein kann oder nicht. Obwohl amorphes Polyamid vorteilhaft ist,
da es einen relativ hohen Modul bei hohen Temperaturen liefert,
wodurch einer Folie, in die es eingebaut wird, Hochtemperatur-Dimensionsstabilität verliehen
wird, zeigt amorphes Polyamid schlechte Adhäsion an EVOH, was zu einer Folie
führt,
die zu leicht delaminiert. Das Mischen von kristallinem Polyamid
mit amorphem Polyamid verbessert die Bindungsfestigkeit an EVOH,
jedoch auf Kosten der wesentlichen Herabsetzung des Moduls der amorphen
Polyamidschichten und damit der gesamten Folie bei hohen Temperaturen.
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Es
besteht somit in der Technik ein Bedarf an vollständig coextrudierter
Mehrschichtfolie mit einer Kombination aus Hochtemperatur-Dimensionsstabilität, niedriger
OTR und ausreichend interlaminarer Bindungsfestigkeit, um für kommerzielle
Verpackungsanwendungen brauchbar zu sein.
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US-A-5
491 009 offenbart eine Mehrschichtfolie, die zum Vakuumhautverpacken
brauchbar ist und eine Kernschicht aus Sauerstoffbarrierematerial
und eine Schicht oder Schichten aus amorphem Nylon mit oder ohne
Polymermaterial mit niedrigem Biegemodul wie Nylon einschließt.
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US-A-5
194 306 offenbart eine Folie, die ein Gemisch einbezieht, das im
Wesentlichen aus einem größeren Anteil
amorphem Polyamid und einem geringeren Anteil Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer
besteht, und die Gasbarriereeigenschaften aufweist, die weniger
feuchtigkeitsabhängig
als diejenigen von jedem der beiden Komponentenpolymere sind.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung liefert eine Mehrschichtfolie, die in der
folgenden Reihenfolge
- a. eine erste Schicht,
die im Wesentlichen aus amorphem Polyamid besteht,
- b. eine zweite Schicht, die an einer Oberfläche der ersten Schicht klebt,
und
- c. eine dritte Schicht umfasst, die an einer Oberfläche der
zweiten Schicht klebt, wobei die dritte Schicht mindestens ein Mitglied
ausgewählt
aus Ethylen/Vinylalkohol-Copolymer, Polyamid MXD6, Polyamid MXD6/MXDI,
Polyvinylidenchlorid und Polyacrylnitril umfasst, wobei
die
zweite Schicht an jeder der ersten und dritten Schicht mit einer
Bindungsfestigkeit von mindestens 87,6 N/m (0,5 lbf/inch)
klebt und die Folie einen Speichermodul von mehr als 207 MPa (30
000 lb/in2) bei 120°C hat. Die in der Folie verwendeten
Materialien können
eine niedrige Sauerstoffdurchlässigkeit
liefern, d. h. weniger als oder gleich 30 cm3 Sauerstoff
pro Quadratmeter Folie in einem Zeitraum von 24 Stunden bei 1 Atmosphäre und einer
Temperatur von 23°C
(73°F) (bei
0 % relativer Feuchtigkeit) sowie Bindungsfestigkeit und hervorragende
Dimensionsstabilität
bei erhöhten
Temperaturen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie;
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2 ist
eine Querschnittsansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie,
und
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3 ist
eine graphische Darstellung, die den Speichermodul gegen die Temperatur
für zwei
erfindungsgemäße Folien
zeigt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Mehrschichtfolie 10 mit,
in dieser Reihenfolge, einer ersten Schicht 12, die im
Wesentlichen aus amorphem Polyamid besteht, einer zweiten Schicht 14,
die an einer Oberfläche 16 der
ersten Schicht 12 klebt, und einer dritten Schicht 18,
die an einer Oberfläche 20 der
zweiten Schicht klebt. Der Begriff "Mehrschichtfolie" bezieht sich hier auf ein thermoplastisches
Material, im Allgemeinen in Bogen- oder Bahnform, wobei eine oder
mehrere Schichten aus Polymer- oder anderen Materialien gebildet
sind, die durch jegliches beliebige konventionelle oder geeignete
Verfahren miteinander verbunden sind, einschließlich eines oder mehrerer der
folgenden Verfahren: Coextrusion, Extrusionsbeschichtung, Laminierung,
Aufdampfbeschichten, Lösungsmittelbeschichten,
Emulsionsbeschichten oder Suspensionsbeschichten, vorzugsweise jedoch
durch Coextrusion.
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Die
dritte Schicht 18 wirkt als Sauerstoffbarriereschicht und
hat vorzugsweise eine Sauerstoffdurchlässigkeit (OTR) von weniger
als oder gleich 30 cm3 Sauerstoff pro Quadratmeter
Folie in einem Zeitraum von 24 Stunden bei 1 Atmosphäre und einer
Temperatur von 23°C
(73°F) (bei
0 % relativer Feuchtigkeit). Auf diese Weise hat die gesamte Folie 10 eine
solche OTR. Insbesondere hat Schicht 18 und damit Folie 10 eine
OTR von weniger als 25 cm3/m2 in
24 Stunden bei 1 atm und insbesondere weniger als 20, bevorzugter
weniger als 15, besonders bevorzugt weniger als 10, wie weniger
als 8, weniger als 7 oder weniger als 6 cm3/m2 in 24 Stunden bei 1 atm (23°C (73°F) und 0
% RH). Beispiele für
geeignete Materialien für
die dritte Schicht 18 schließen mindestens ein Mitglied
ausgewählt
aus Ethylen/Vinylalkohol-Copolymer (EVOH), Polyamid MXD6, Polyamid MXD6/MXDI,
Polyvinylidenchlorid (PVDC) und Polyacrylnitril (PAN) ein, einschließlich Copolymeren
von PVDC und PAN. EVOH ist bevorzugt.
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Dadurch,
dass die erste Schicht 12 im Wesentlichen aus amorphem
Polyamid besteht, hat Folie 10 ein Speichermodul von mehr
als 207 MPa (30 000 lb/in2) bei 120°C (Speichermodul
wird gemäß ASTM 5026–95a ermittelt).
Wegen dieses relativ hohen Speichermoduls bei Temperaturen bis zu
120°C hat
Folie 10 hervorragende Hochtemperatur-Dimensionsstabilität. Die Mehrschichtfolie 10 hat
insbesondere ein Speichermodul von mehr als 276 MPa (40 000 lb/in2) bei 120°C.
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Geringe
Mengen an Additiven wie Gleit- oder Antiblockiermitteln, Pigmenten,
Verarbeitungshilfsmitteln und dergleichen können in die erste Schicht 12 eingeschlossen
werden, solange sie die grundlegenden Charakteristika von Folie 10 nicht
wesentlich beeinflussen, z. B. indem sie herbeiführen, dass der Speichermodul der
Folie auf unter 207 MPa (30 000 lb/in2)
bei 120°C
sinkt, oder indem die interlaminare Bindungsfestigkeit der Folie
nachteilig beeinflusst wird. Speziell ist kein kristallines oder
semikristallines Polyamid in der ersten Schicht 12 vorhanden,
da dies den Modul von amorphem Polyamid nachteilig beeinflusst,
wie in den folgenden Beispielen gezeigt wird (siehe Beispiel 3).
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Der
Begriff "amorphes
Polyamid" bezieht
sich hier auf jene Polyamide, denen die Kristallinität fehlt,
wie das Fehlen eines endothermen kristallinen Schmelzpeaks im Differentialscanningkalorimeter-
(DSC)-Test (ASTM D-3417) zeigt. Beispiele für solche Polyamide schließen jene
amorphen Polymere ein, die aus den folgenden Diaminen hergestellt
sind: Hexamethylendiamin, 2-Methylpentamethylendiamin, 2,2,4-Trimethylhexamethylendiamin,
2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin, Bis(4-aminocyclohexyl)methan, 2,2-Bis(4-aminocyclohexyl)isopropylidin,
1,4-Diaminocyclohexan, 1,3-Diaminocyclohexan, meta-Xyly lendiamin,
1,5-Diaminopentan, 1,4-Diaminobutan, 1,3-Diaminopropan, 2-Ethyldiaminobutan,
1,4-Diaminomethylcyclohexan, p-Xylylendiamin,
m-Phenylendiamin, p-Phenylendiamin und alkylsubstituiertes m-Phenylendiamin
und p-Phenylendiamin. Beispiele für amorphe Polyamide, die auch
verwendet werden können,
schließen
jene amorphen Polymere ein, die aus den folgenden Dicarbonsäuren hergestellt
sind: Isophthalsäure,
Terephthalsäure,
alkylsubstituierte Iso- und Terephthalsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure, Butandicarbonsäure und
dergleichen. Die oben genannten Diamine und Dicarbonsäuren können gewünschtenfalls
kombiniert werden, vorausgesetzt, dass das resultierende Polyamid
amorph ist. Ein aliphatisches Diamin kann im Allgemeinen mit einer
aromatischen Dicarbonsäure
kombiniert werden, oder ein aromatisches Diamin kann im Allgemeinen
mit einer aliphatischen Dicarbonsäure kombiniert werden, um geeignete
amorphe Polyamide zu ergeben. Bevorzugte amorphe Polyamide sind
jene, in denen entweder der Diamin- oder der Dicarbonsäureanteil
aromatisch ist und der andere Anteil aliphatisch ist. Die aliphatischen
Gruppen dieser Polyamide enthalten vorzugsweise zwischen 4 und 12 Kohlenstoffatomen
in einer Kette oder einem aliphatischen cyclischen Ringsystem mit
bis zu 15 Kohlenstoffatomen. Die aromatischen Gruppen der Polyamide
haben vorzugsweise mono- oder bicyclische aromatische Ringe, die
aliphatische Substituenten mit bis zu etwa 6 Kohlenstoffatomen enthalten
können.
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Das
amorphe Polyamid in der ersten Schicht 12 hat vorzugsweise
eine Glasübergangstemperatur
von mindestens etwa 120°C
und kann z. B. mindestens ein Mitglied ausgewählt aus Polyamid 6I/6T, Polyamid 66/69/6I
und Polyamid 66/610/MXD6 umfassen. Beispiele für kommerziell erhältliche
amorphe Polyamid 6I/6T-Polymere
schließen
GrivoryTM G21 Nylon von EMS, SelarTM PA 3426 von DuPont und NovatexTM X21 von Mitsubishi Chemical ein.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, dass die zweite
Schicht 14 an jede der ersten und dritten Schicht 12 beziehungsweise
18 mit einer Bindungsfestigkeit von mindestens 87,6 N/m oder 0,5
lbf/inch (ASTM F 904) geklebt ist. Die Bindungsfestigkeit
zwischen der zweiten Schicht 14 und der ersten Schicht 12 und
zwischen der zweiten Schicht 14 und der dritten Schicht 18 ist
vorzugsweise mindestens etwa 122,6 N/m (0,7 lbf/inch).
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Eine
der Hauptfunktionen, die die zweite Schicht 14 liefert,
ist diejenige einer Bindungsschicht, d. h. um die erste Schicht 12 mit
der dritten Schicht 18 zu verbinden. Wenn die dritte (Barriere)-Schicht 18 beispielsweise
EVOH umfasst, haben die Erfinder festgestellt, dass die Bindungsfestigkeit
zwischen EVOH und amorphem Polyamid für kommerzielle Verpackungsanwendungen
unzureichend ist (siehe Beispiel 3). Die Auswahl des in der zweiten
Schicht 14 verwendeten Materials, um eine interlaminare
Bindungsfestigkeit von mindestens 87,6 N/m (0,5 lb/inch) aufrechtzuerhalten,
hängt von
dem für
die dritte Schicht 18 gewählten Material ab. Das heißt, dass
das für
die zweite Schicht 14 gewählte Material in der Lage sein
muss, sowohl an amorphes Polyamid (erste Schicht 12) als
auch an das in der dritten Schicht 18 vorhandene Barrierematerial
mit jeweiligen Bindungsfestigkeiten von 87,6 N/m (0,5 lb/inch) zu
binden.
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Wenn
die dritte Schicht 18 demnach mindestens ein Mitglied ausgewählt aus
Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer, Polyamid MXD6 und Polyamid MXD6/MXDI
umfasst, umfasst die zweite Schicht 14 vorzugsweise mindestens
ein Mitglied ausgewählt
aus Polyamidhomopolymer oder -copolymer mit mehr als 50 Mol.% Polyamid
6, Polyamidhomopolymer oder -copolymer mit mehr als 50 Mol.% Polyamid
66, säuremodifizierten
Polyolefinen und anhydridmodifizierten Polyolefinen. Bevorzugte
dementsprechende Polyamide schließen Polyamid 6, Polyamid 66,
Polyamid 6/66, Polyamid 66/6, Polyamid 6/69, Polyamid 6/12, Polyamid
66/610 und Polyamid 66/69 ein. Bevorzugte Beispiele für säuremodifizierte
Polyolefine schließen
Ethylen/Acrylsäure-Copolymer
und Ethylen/Methacrylsäure-Copolymer
ein. Bevorzugte anhydridmodifizierte Polyolefine schließen anhydridgepfropftes
Ethylen/1-Buten-Copolymer, anhydridgepfropftes Ethylen/1-Hexen-Copolymer,
anhydridgepfropftes Ethylen/1-Octen-Copolymer, anhydridgepf ropftes
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer und anhydridgepfropftes Polypropylen
ein.
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Der
Begriff "anhydridmodifiziert" bezieht sich hier
auf jegliche Form von Anhydridfunktionalität, wie das Anhydrid von Maleinsäure, Fumarsäure, usw.,
ob auf Polymer gepfropft, mit Polymer copolymerisiert oder mit einem
oder mehreren Polymeren gemischt, und schließt auch Derivate dieser Funktionalitäten ein,
wie davon abgeleitete Säuren,
Ester und Metallsalze.
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Wenn
die dritte Schicht 18 mindestens ein Mitglied ausgewählt aus
Polyvinylidenchlorid und Polyacrylnitril umfasst, umfasst die zweite
Schicht 14 vorzugsweise Ethylencopolymer oder Terpolymer
mit zwischen 5 und 30 Mol.% Estermonomereinheiten. Solche Estermonomereinheiten
können
beispielsweise Methacrylat, n-Butylacrylat, Isobutylacrylat, Ethylacrylat,
Vinylacetat (z. B. Ethylen-Methacrylat-Copolymer, usw.) einschließen. Ein
Beispiel für
ein geeignetes Terpolymer kann 80 % Ethylen, 10 % Isobutylacrylat
und 10 % Methacrylsäure
umfassen.
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Mehrschichtfolie 10 kann
nach jedem geeigneten und bekannten Folienherstellungsverfahren
hergestellt sein, z. B. durch eine Rund- oder Flachdüse gegossen
oder geblasen, und ist vorzugsweise vollständig coextrudiert. Der Begriff "coextrudiert" bezieht sich hier
auf das Verfahren des Extrudierens von zwei oder mehr Materialien
durch eine einzige Düse
mit zwei oder mehr Öffnungen,
die so angeordnet sind, dass sich die Extrudate mischen und miteinander
zu einer Laminatstruktur verschweißen, bevor sie abgekühlt werden
und erstarren, z. B. mittels Wasser, gekühlter Metallwalzen oder Luftquenchen.
Mehrschichtfolie 10 hat vorzugsweise weniger als 5 % Schrumpfung
in mindestens einer Richtung bei 120°C. Es ist somit bevorzugt, dass
die Folie nach der Coextrusion nicht orientiert wird, oder, falls
sie dies wird, dass sie thermofixiert wird, um der Folie im Wesentlichen
die gesamte Schrumpffähigkeit
zu nehmen. Diese Eigenschaft, d. h. weniger als 5 % Schrumpfung
bei 120°C,
führt zusammen
mit einem Speichermodul von mehr als 207 MPa (30 000 lb/in2) bei 120°C
zu einer Folie mit hervorragender Dimensionsstabilität sowohl
bei Raumtemperatur als auch bei höheren Temperaturen, z. B. bis
zu etwa 120°C,
wie sie während
vieler Nahrungsmittelverpackungsverfahren wie hier bereits erörtert vorkommen.
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Mehrschichtfolie 10 kann
jede gewünschte
Dicke haben, z. B. im Bereich von etwa 0,5 bis etwa 50 mil. Die
Dicke liegt insbesondere im Bereich von 0,5 bis 40 mil, insbesondere
etwa 0,5 bis 30 mil, bevorzugter etwa 0,5 bis 20 mil, bevorzugt
etwa 1 bis 15 mil, bevorzugter etwa 1 bis 10 mil und am meisten
bevorzugt 1 bis 5 mil, wie 1,5 bis 4 mil (1 mil = 25,4 μm).
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In 2 wird
nun eine neunschichtige Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie beschrieben.
Mehrschichtfolie 10 kann allein, d. h. als Dreischichtfolie,
verwendet werden. Es mag für
bestimmte Verpackungsanwendungen jedoch vorteilhaft sein, die Dreischichtfolie 10 als
Substruktur in eine größere Mehrschichtfolie
einzuschließen.
Bei einer solchen Konfiguration würde die größere Mehrschichtfolie, die Folie 10 als
Substruktur einbezieht, alle der Eigenschaften und Vorteile besitzen,
die aus der Dreischichtstruktur von Folie 10 wie bereits
erörtert
resultieren, würde
jedoch auch weitere Eigenschaften und Vorteile besitzen, die von
den weiteren Schichten kommen.
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Mehrschichtfolie 22 in 2 ist
ein Beispiel einer solchen größeren Mehrschichtfolie,
die Schichten 12, 14 und 18 als Innenschichten
enthält.
Das heißt,
dass in Mehrschichtfolie 22 die zweite Schicht 14 an
der Oberfläche 16 der
ersten Schicht 12 (die im Wesentlichen aus amorphem Polyamid
besteht) klebt, und die dritte (Barriere) Schicht 18 an
der Oberfläche 20 der
zweiten Schicht 14 klebt. In Folie 22 sind jedoch
alle drei Schichten 12, 14 und 18 Innenschichten.
Der Begriff "Innenschicht" bezieht sich hier
auf jegliche Schicht einer Mehrschichtfolie, deren beiden Hauptoberflächen direkt
an einer anderen Schicht der Folie kleben.
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Mehrschichtfolie 22 schließt vorzugsweise
eine vierte äußere Schicht 24 ein,
die ein Material umfasst, das eine Heißsiegelung bilden kann. Die
Formulierung "äußere Schicht" bezieht sich hier
auf jegliche Schicht einer Mehrschichtfolie, bei der nur eine ihrer
Hauptoberflächen
direkt an einer anderen Schicht dieser Folie klebt. In einer Mehrschichtfolie
gibt es zwei äußere Schichten,
von denen jede eine Hauptoberfläche
aufweist, die nur an einer anderen Schicht der Folie klebt. Die
andere Hauptoberfläche
von jeder der beiden äußeren Schichten
bildet die beiden Hauptaußenseiten
der Folie.
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Der
Begriff "Heißsiegelung" bezieht sich hier
auf die Vereinigung zweier Folien, indem die Folien in Kontakt oder
mindestens enge Nähe
miteinander gebracht werden und dann ausreichend Wärme und
Druck auf einen festgelegten Bereich (oder festgelegte Bereiche)
der Folien ausgeübt
werden, damit die sich kontaktierenden Oberflächen der Folien in dem festgelegten
Bereich schmelzen und sich miteinander vermischen, wodurch eine
im Wesentlichen untrennbare Bindung zwischen den beiden Folien in
dem festgelegten Bereich gebildet wird, wenn die Wärme und
der Druck davon entfernt werden und der Bereich abkühlen gelassen
wird.
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Beispiele
für geeignete
Materialien für
die vierte äußere Schicht 24 schließen Ionomere
(z. B. SURLYN von DuPont), heterogenes (Ziegler-Natta-katalysiertes)
Ethylen/α-Olefin-Copolymer
wie lineares Polyethylen niedriger Dichte, homogenes (Metallocen-
oder Single-Site-katalysiertes) Ethylen/α-Olefin-Copolymer, Ethylen/Vinylacetat-Copolymer,
Ethylen/Methylacrylat-Copolymer,
Ethylen/Propylen-Copolymer, Polybutylenhomopolymer oder -copolymer
und andere ähnliche
Materialien ein, die in der Lage sind, eine Heißsiegelung zu bilden.
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Mehrschichtfolie 22 umfasst
vorzugsweise ferner eine fünfte äußere Schicht 26,
die ein Material mit einer Oberflächenenergie von mindestens
36 dyne/cm2 umfasst. Eine solche Oberflächenenergie
ermöglicht das
Bedrucken der Außenseite 28 der
fünften
Schicht 26 mit einem Bild. Geeignete Materialien für die fünfte Schicht 26 schließen mindestens
ein Material ausgewählt
aus Polyamiden, Polyestern, Polycarbonaten, Polyurethanen und Polyacrylaten
ein. Polyolefinoberflächen,
die durch Korona-, Plasma-, Flammenbehandlung oder Säureätzen modifiziert
worden sind, so dass die Oberflächenenergie
36 dyne/cm2 übersteigt, sind zum Bedrucken
ebenfalls geeignet. Die fünfte
Schicht 26 liefert der Folie vorzugsweise auch Wärme- und
Gebrauchsbeständigkeit.
Ein semikristallines Polyamid wie Polyamid 6 ist bevorzugt.
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Mehrschichtfolie 22 kann
ferner eine sechste Innenschicht 30 umfassen, die im Allgemeinen
zwischen der dritten und vierten Schicht 18, 24 angeordnet
ist, z. B. angrenzend an die vierte Schicht 24 wie gezeigt.
Es ist bevorzugt, die sechste Schicht 30 einzuschließen, um
jeglicher Tendenz der fünften
Schicht 26 zum Wellen der Folie 22 entgegenzuwirken, was
stattfinden kann, wenn Schicht 26 beim Abkühlen in
einem grö ßeren oder kleineren
Ausmaß als
die anderen Schichten der Folie kontrahiert. Wenn die fünfte Schicht 26 beispielsweise ein
kristallines oder semikristallines Material ist, wie semikristallines
Polyamid, kontrahiert sie beim Abkühlen in einem größeren Ausmaß als die
anderen Folienschichten und übt,
da sie eine äußere Schicht
ist, eine Wellkraft auf die Folie aus, so dass die Folie dazu neigt,
sich in Richtung der fünften
Schicht zu wellen. Dieser Tendenz kann entgegengewirkt werden, indem
in die sechste Schicht 30 ein Material eingeschlossen wird,
das die Kristallinität
der fünften
Schicht 26 ausgleicht, d. h. ein kristallines oder semikristallines
Material. Die sechste Schicht 30 umfasst daher vorzugsweise
mindestens ein Material ausgewählt
aus Polyethylen hoher Dichte, Polyethylen niedriger Dichte, linearem
Polyethylen niedriger Dichte, Polypropylen, Polyamid und Polyestern. Polyethylen
hoher Dichte ist bevorzugt, weil es ausreichend Kristallinität hat, um
diejenige eines semikristallinen Polymers in Schicht 26 auszugleichen,
wie Polyamid 6, und auch gut an Materialien klebt, aus
denen die vierte (Heißsiegelungs-)
Schicht 24 vorzugsweise aufgebaut ist.
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Mehrschichtfolie 22 kann
ferner eine siebte Schicht 32 umfassen, die an einer Oberfläche 34 der
dritten Schicht 18 klebt. Die siebte Schicht kann aus demselben
Material/denselben Materialien wie die zweite Schicht 14 gebildet
sein und kann somit mindestens ein Mitglied ausgewählt aus
Polyamidhomopolymer oder -copolymer mit mehr als 50 Mol.% Polyamid
6, Polyamidhomopolymer oder -copolymer mit mehr als 50 Mol.% Polyamid
66, säuremodifizierten
Polyolefinen, anhydridmodifizierten Polyolefinen, Ethylen-Acrylsäure-Copolymer,
Ethylen-Methacrylsäure-Copolymer
und Ethylencopolymer oder -terpolymer mit zwischen 5 und 30 Mol.% Estermonomereinheiten
umfassen. Bevorzugte Materialien schließen mindestens ein Mitglied
aus gewählt
aus Polyamid 6, Polyamid 66, Polyamid 6/66 und Polyamid 66/6 ein.
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Polymere
Klebstoffschichten können
in Mehrschichtfolie 22 eingeschlossen werden, wann immer
dies erforderlich oder erwünscht
ist. Eine erste polymere Klebstoffschicht 36 kann somit
zwischen der ersten Schicht 12 und der fünften Schicht 26 eingeschlossen
sein, und eine zweite polymere Klebstoffschicht 38 kann zwischen
der sechsten Schicht 30 und der siebten Schicht 32 eingeschlossen
sein. Schichten 36 und 38 können jeglichen geeigneten polymeren
Klebstoff umfassen, wie ein Olefinpolymer oder -copolymer mit darauf aufgepfropfter
Anhydridfunktionalität
und/oder damit copolymerisierter und/oder gemischter Anhydridfunktionalität. Beispiele
für geeignete
polymere Klebstoffe schließen
die folgenden anhydridgepfropften Polymere ein: Ethylen/1-Buten-Copolymer,
Ethylen/1-Hexen-Copolymer,
Ethylen/1-Octen-Copolymer, Ethylen/Vinylacetat-Copolymer, Polypropylen und Polyethylen
niedriger Dichte.
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Die
Erfindung wird nun in den folgenden Beispielen näher erläutert.
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BEISPIELE
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Die
in den Beispielen verwendeten Materialien werden nachfolgend identifiziert.
- 1. PA6-1: CAPRON B100WP, ein Polyamid 6 Harz
mit einer Dichte von 1,135 g (ASTM 1505) und einem Schmelzpunkt
von 220°C,
erhalten von Honeywell, Hopewell, VA, USA.
- 2. aPA: GRIVORY G21, ein amorphes Polyamid mit einer Glasübergangstemperatur
von 125°C
und einer Dichte von 1,18 g/cm3 (ASTM 1505),
erhalten von EMS, Sumter, SC.
- 3. PA6-2: ULTRAMID KR-4407, ein Polyamid 6 Harz mit einer Dichte
von 1,14 g/cm3 (ASTM 1505) und einem Schmelzpunkt
von 220°C,
das weniger als 1 % kombiniertes Talkum und Silikonöl enthält, erhalten
von BASF, Mount Olive, NJ, USA.
- 4. PA666: ULTRAMID C35, ein Polyamid 6/66 Copolymer mit einer
Dichte von 1, 14 g/cm3, erhalten von BASF,
Mount Olive, NJ, USA.
- 5. MB1: GRILON XE 3361, ein Polyamid 6 Masterbatch, der 5 Talkum
(Magnesiumsilikat), 5 % Calciumcarbonat und 5 n,n'-Ethylenbisstearamid
enthält,
mit einer Dichte von 1,140 g/cm3 (ASTM 1505)
und einem Schmelzpunkt von 220°C,
erhalten von EMS, Sumter, SC, USA.
- 6. MB2: CLARIANT 1080864S, ein Polyamid 6 Masterbatch, der 20
% Kieselerde und 10 % Erucamid enthält, mit einer Dichte von 1,20
g/cm3 (ASTM 1505) und einem Schmelzpunkt
von 220°C,
erhalten von Clariant, Minneapolis, MS, USA.
- 7. MB3: AMPACET 10853, ein Masterbatch auf Basis von linearem
Polyethylen niedriger Dichte, der 19,4 % Kieselerde enthält, mit
einem Schmelzindex von 1,5 g/Min (ASTM 1238) und einer Dichte von
1,00 g/cm3 (ASTM 1505), erhalten von Ampacet,
De Ridder, LA, USA.
- 8. MB4: FSU 255E, ein Masterbatch auf LDPE-Basis, der 25 Kiesel-Siliciumdioxid
und 5 % Erucamid enthält,
erhalten von Schulmer.
- 9. EVOH: SOARANOL ET, ein Ethylen/Vinylalkohol-Copolymer mit
38 % Ethylen, einem Schmelzindex von 3,2 (ASTM 1238) und einer Dichte
von 1,17 g/cm3 (ASTM 1505), erhalten von
Nippon Goshei, geliefert von Soarus, Arlington Heights, IL, USA.
- 10.TIE-1: TYMOR 1228B, ein anhydridgepfropftes Polyolefinharz
mit einem Schmelzindex von 2,1 (ASTM 1238) und einer Dichte von
0, 21 g/cm3 (ASTM 1505) , erhalten von Rohm
und Haas, Philadelphia, PA, USA.
- 11.TIE-2: BYNEL CXA 39E660, ein anhydridgepfropftes Polyolefin
in Ethylen/Vinylacetat mit einem Schmelzindex von 2,4 (ASTM 1238)
und einer Dichte von 0,943 g/cm3 (ASTM 1505),
erhalten von DuPont, Wilmington, DE, USA.
- 12.HDPE: FORTIFLEX J60-500-119, ein Polyethylen hoher Dichte
mit einem Schmelzindex von 6,2 g/Min (ASTM 1238) und einer Dichte
von 0,961 (ASTM 1505), erhalten von Solvay Polymers, Houston, TX,
USA.
- 13.LLDPE: EXCEED 361C33, ein homogenes Ethylen-Hexen-1-Copolymer
mit einem Schmelzindex von 4,5 g/Min (ASTM 1238) und einer Dichte
von 0,917 g/cm3 (ASTM 1505), erhalten von
Exxon Mobil, Houston, TX, USA.
- 14.LDPE: ESCORENE LD200.48, ein Polyethylen niedriger Dichte
mit einem Schmelzindex von 7,5 g/Min (ASTM 1238) und einer Dichte
von 0,917 g/cm3 (ASTM 1505), erhalten von
Exxon Mobil; Houston, TX.
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BEISPIEL 1
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Gemäß 2 besaß eine erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
die folgende Neunschichtstruktur (Gesamtfoliendicke im Bereich von
3,3 bis 3,5 mil; 1 mil = 25,4 μm):
- Schicht 24: 88 % LLDPE + 10 % LDPE
+ 2 % MB3 (20 % der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
- Schicht 30: HDPE (19 % der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
- Schicht 38: TIE-1 (8 % der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9)
- Schicht 32: PA6-1 (6,5 % der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
- Schicht 18: EVOH (6 % der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
- Schicht 14: PA6-1 (6,5 % der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
- Schicht 12: aPA (10 % der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
- Schicht 36: TIE-2 (11 % der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
- Schicht 26: 96 % PA6-2 + 2 % MB1 + 2 % MB2 (13 % der
Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
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Die
Folie wurde vollständig
coextrudiert und nach einem Gießcoextrusionsverfahren
unter Verwendung einer Ringdüse
hergestellt und anschließend
nach Austreten aus der Düse
mit Wasser gequencht.
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BEISPIEL 2
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Wiederum
gemäß 2 wurde
eine erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt und hatte die folgende
Neunschichtstruktur (Gesamtfoliendicke im Bereich von 3,6 bis 3,7
mil, 1 mil = 25,4 μm):
- Schicht 24: 96 % LLDPE + 4 % MB4 (15
% der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
- Schicht 30: HDPE (18 % der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
- Schicht 38: TIE-1 (6 % der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
- Schicht 32: PA6-1 (6,5 % der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
- Schicht 18: EVOH (6 % der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
- Schicht 14: PA6-1 (6,5 % der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
- Schicht 12: aPA (18 % der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
- Schicht 36: TIE-2 (14 % der Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
- Schicht 26: 96 % PA6-2 + 2 % MB1 + 2 % MB2 (10 % der
Gesamtdicke der Schichten 1 bis 9).
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Die
Folien der Beispiele 1 und 2 wurden den folgenden Tests unterzogen:
- 1) Normalisierte Schlag-Gesamtenergie (NITE),
getestet gemäß ASTM D
3763; ausgedrückt
in ft-lb pro mil Foliendicke.
- 2) Speichermodul: getestet sowohl in Maschinenrichtung (MD)
als auch in Querrichtung (TD) gemäß ASTM D 5026-90, ausgedrückt in psi
(lb/in2).
- 3) Wellbewertung: eine subjektive Untersuchung der Neigung der
Folie, sich zu wellen oder flach zu liegen, wenn sie auf einer flachen
Oberfläche
bei Raumtemperatur angeordnet wird; es wurde eine Skala von 1 bis 5
verwendet, wobei "1" hervorragende Flachheit
bedeutet und "5" hochproblematische
Wellenbildung bedeutet.
- 4) Schrumpfung: getestet gemäß ASTM D
2732 bei 150°C.
- 5) Sauerstoffdurchlässigkeit:
getestet gemäß ASTM D
3985, ausgedrückt
in cm3 Sauerstoff pro m2 Folie
in einem Zeitraum von 24 Stunden bei 1 Atmosphäre und einer Temperatur von
23°C (73°F) (bei 0
% relativer Feuchtigkeit).
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
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Wie
in Tabelle 1 gezeigt ist, behalten die Folien der Beispiele 1 und
2 hohen Modul, d. h. mehr als 207 MPa (30 000 psi) bei Temperaturen über 120°C, d. h.
bis zu etwa 130°C.
Dies ist in 3 (nur Maschinenrichtung) graphisch
dargestellt. Außerdem
zeigen beide Folien 0 % Schrumpfung bei 150°C und haben daher 0 % Schrumpfung
bei niedrigeren Temperaturen, z. B. bei 130°C, 120°C, usw. Diese Eigenschaften,
d. h. hoher Modul und keine Schrumpfung bei erhöhten Temperaturen, führen zu
hervorragender Dimensionsstabilität bei hohen Temperaturen, wie
sie bei verschiedenen Verpackungsverfahrensschritten wie bereits
erörtert
auftreten. Obwohl Folien mit einem derart hohem Modul den Nachteil
der übermäßigen Sprödigkeit
zeigen können,
zeigen die Schlagtestergebnisse (NITE), dass die Folien während des
getesteten Temperaturbereichs für
kommerzielle Verpackungsanwendungen hinreichend duktil sind.
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Die
Daten in Tabelle 1 zeigen auch, dass die Folien hervorragende Flachheit
haben, d. h. eine sehr geringe Wellneigung. Dies erleichtert die
Handhabung und Verarbeitung der Folien während des Verpackens wesentlich,
insbesondere wenn die Folien in der Verpackungsmaschine bewegt und
manipuliert werden. Schließlich
zeigen die Folien auch eine sehr niedrige OTR, was zum Verpacken
leichtverderblicher Waren wie Nahrungsmittelprodukte eine sehr günstige Eigenschaft
ist.
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BEISPIEL 3
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Um
die Effekte des Vermischens von amorphem Polyamid mit kristallinem
Polyamid auf sowohl (1) Bindungsfestigkeit mit EVOH als auch (2)
Modul zu bestimmen, wurden durch Gießcoextrusion verschiedene Zweischichtfolien
aufgebaut, die eine 25 μm
(1 mil) Schicht EVOH, gebunden an eine 120 μm (4 mil) Schicht aus entweder
amorphem Polyamid, Polyamid 6/66 Copolymer oder Gemischen davon
enthielten. Die Struktur dieser Folien kann wie folgt zusammengefasst
werden (wobei ein "/" die Grenzfläche der
beiden Schichten anzeigt und alle Prozentsätze Gewichtsprozentsätze sind):
- Probe 1: 100 % aPA/EVOH
- Probe 2: 90 % aPA + 10 % N666/EVOH
- Probe 3: 75 % aPA + 25 % N666/EVOH
- Probe 4: 50 % aPA + 50 % N666/EVOH
- Probe 5: 100 % N666/EVOH
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Jede
der Folienproben wurde auf Bindungsfestigkeit zwischen den Schichten
(ASTM F 904), Elastizitätsmodul
bei 25°C
(ASTM D 882) und Speichermodul (ASTM 5026-90) bei verschiedenen
Temperaturen getestet. Die Bindungsfestigkeits- und die Elastizitätsmoduldaten
sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
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Folien
mit Bindungsfestigkeiten zwischen den Schichten von weniger als
etwa 87,6 N/m (0,5 lb/inch) werden im Allgemeinen als ungeeignet
für kommerzielle
Verpackungsanwendungen angesehen. Die Folien der Proben 1, 2 und
3 mit 100 %, 90 % beziehungsweise 75 % amorphem Polyamid wären für den kommerziellen
Verpackungseinsatz nicht geeignet, unabhängig davon, ob diese Folien
allein oder als Subkomponente einer größeren Mehrschichtfolie verwendet
würden.
Die Anmelder haben in anderen Worten gefunden, dass Folienschichten,
die mehr als 50 % amorphes Polyamid in einem Gemisch mit Polyamid
6/66 oder anderem kristallinem Polyamid enthalten, eine ungenügende Bindungsfestigkeit
mit EVOH haben. Nur wenn die Menge an amorphem Polyamid auf unter
etwa 50 % sinkt, steigt die Bindungsfestigkeit in ausreichendem
Maße,
so dass sie für
den kommerziellen Gebrauch akzeptabel ist.
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Wie
Tabelle 2 jedoch ebenfalls zeigt, nimmt der Elastizitätsmodul
der Folien mit zunehmenden Mengen Polyamid 6/66 ab, die mit dem
amorphen Polyamid gemischt werden. Dieses Phänomen wurde deutlicher gezeigt,
wenn der Speichermodul der Folienproben bei ansteigenden Temperaturen
im Bereich von 0°C
bis 146°C
getestet wurde, wie in der folgenden Tabelle 3 gezeigt wird.
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Wie
die Ergebnisse in Tabelle 3 zeigen, nimmt der Speichermodul der
Proben 2 bis 5 relativ zu Probe 1 dramatisch ab, wenn die Temperatur
der Folienproben abnimmt. Dies fällt
insbesondere bei einem Vergleich von Probe 1 (100 % amorphes PA/EVOH)
mit Probe 2 auf, die dieselbe wie Probe 1 ist, außer dass
der amorphen PA-Schicht 10 % PA 6/66 zugefügt wurden.
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Zwischen
etwa 116 und 121°C
fiel der Modul von Probe 2 steil auf 380 MPa (55 095 psi) und dann zwischen
121 und 126°C
auf 96 MPa (13 945 psi) ab. Im Unterschied dazu blieb der Modul
von Probe 1 deutlich oberhalb von 689 MPa (100 000 psi), sogar als
die Temperatur über
130°C stieg.
Demnach ist eine Schicht, die im Wesentlichen aus 100 % amorphem
Polyamid besteht, wichtig, um Hochtemperatursteifheit/Dimensionsstabilität zu erreichen.
Selbst die Zugabe von so wenig wie 10 % kristallinem Polyamid hat
einen dramatisch verschlechternden Effekt auf die Hochtemperaturmoduleigenschaften
der amorphen PA-Schicht.
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Da
die amorphes PA enthaltende Schicht dafür prinzipiell verantwortlich
ist, den erfindungsgemäßen Mehrschichtfolien
Hochtemperatursteifheit zu liefern, wobei der Steifheitseffekt durch
die anderen Schichten der Folie mit niedrigerem Modul abgeschwächt wird,
ist es bevorzugt, kristallines Polyamid nicht mit dem amorphen Polyamid
zu mischen, wenn bei einer solchen Mehrschichtfolie Hochtemperatur-Dimensionsstabilität erwünscht ist.
Da gleichzeitig gefunden wurde, dass amorphes Polyamid sehr schwache
Bindung an EVOH zeigt, ist es sehr vorteilhaft, eine geeignete stark
bindende Schicht, wie kristallines Polyamid, erfindungsgemäß zwischen
den amorphen PA- und EVOH-Schichten einzuschließen, um verbesserte Bindungsfestigkeit
zu erhalten, ohne den Hochtemperaturmodul zu opfern.