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Technisches Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Insektenschädlingsbekämpfung mittels
biologischer Mittel, entomopathogener Nematoden und einer aktiven
Verbindung – Chitosan – zur Verbesserung
und Erhöhung
der Widerstandskraft von Feldfrüchten
gegenüber
Schädlingen,
Krankheiten und Überleben
unter ungünstigen
Umweltbedingungen für
ein besseres Wachstum und einen besseren Ertrag dieser Feldfrüchte.
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Stand der Technik
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Der
Schutz von Feldfrüchten
spielt bei der modernen landwirtschaftlichen Produktion eine sehr
wichtige und integrale Rolle. Zunehmend anspruchsvolle Erträge und Vorhersagen
einer ungenügenden
Produktion zur Erfüllung
der zukünftigen
Nachfrage haben weltweit der umweltfreundlichen Optimierung der
landwirtschaftlichen Praxis den Weg geebnet. Der Versuch, die wachsende
Nachfrage zu befriedigen, hat das Risiko von Schäden durch Schädlinge und
die Notwendigkeit ihrer Bekämpfung
erhöht.
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Derzeit
basiert die Produktion von Feldfrüchten in diesen landwirtschaftlichen
Systemen fast ausschließlich
auf der Verwendung chemischer Phytosanitärprodukte. Der nicht-selektive
Charakter der Pestizide beeinträchtigt
das Gleichgewicht zwischen den landwirtschaftlichen Schädlingen.
Daher besteht nach wie vor Bedarf an der Bereitstellung eines besseren
und wirksameren Verfahrens zum Schutz von Feldfrüchten. Es wird berechnet, dass
37% der weltweiten landwirtschaftlichen Produktion aufgrund von
Schädlingen
und Krankheiten verlorengeht. Aus ökologischen Gründen und
wegen der zunehmenden kommerziellen Bedeutung ökologischer Landwirtschaft
besteht eine wachsende Nachfrage nach natürlichen, nicht-toxischen, biologisch
abbaubaren Produkten und biologischer Schädlingsbekämpfung.
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Pflanzen
verfügen
zwar über
kein richtiges Immunsystem, haben jedoch in ihrer Evolution ein
aktives Abwehrsystem erworben, bei dem Abwehrgene der Wirtspflanzen
aktiviert werden. Diese Gene können
physikalische und biochemische Veränderungen erzeugen. Sie können z.B.
die Eigenschaften der Zellwände
einer Pflanze verändern.
Beispiele für
diese Art von Veränderung
sind Ansammlung von Glycoproteinen mit hohem Hydroxyprolingehalt1,2, Verholzung und Korkbildung3,
schwielige Ablagerung4,5,6 und Ansammlung
von Phenolverbindungen7,8. Darüber hinaus
kann die Aktivierung dieser Abwehrsysteme zur Biosynthese und Ansammlung
von Phytoalexinen – antimikrobiellen
Verbindungen, die für
Bakterien und Pilze toxisch sind9,10,11,12 – sowie
zur Freisetzung von Oligosacchariden tierischen Ursprungs – Auslösern der
Reaktion auf Angriffe von Krankheitserregern – und einer neuen Klasse von
Proteinen, den sogenannten „pathogenesebezogenen
Proteinen" oder
PR-Proteinen13,14,15,16 – führen.
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Zu
den induzierten antimikrobiellen Verbindungen gegen Pilzerreger
gehören
lytische Enzyme, Chitosanase und Beta-1,3-Glucanase. Diese Enzyme
verdauen Chitosan und Glucosamin, die Hauptkomponenten der Wand
verschiedener Pilzerreger15,16. Außerdem tragen
sie zur Widerstandskraft von Pflanzen gegenüber Insektenangriffen bei,
da das Chitosan hauptsächlich
in deren Außenskelett
vorliegt. Die bei dieser enzymatischen Lyse entstehenden Fragmente
können
durch den Stressreaktionsmetaboliten des Wirts eine Biosynthese
auslösen.
Daher scheinen diese Enzyme an der Signalgebung des Wirts und der
Zersetzung des Erregers beteiligt zu sein17,18,19.
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Entomopathogene
Nematoden sind eine Gruppe von nicht-segmentierten Wirbellosen mit
einem Ausscheidungsapparat, einem Nervensystem, einem Fortpflanzungsapparat
und einem Muskelsystem.
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Die
Ordnung, die aufgrund ihrer Wirksamkeit bei der Insektenbekämpfung von
größtem Interesse
ist, ist Rhabditida, bei der ein Großteil der Mitglieder Insektenparasiten
sind. Darunter sind die wichtigsten die Familien Steinernematidae
und Heterorhabditidae20.
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Nematoden
haben einen simplen Lebenszyklus, der aus dem Ei, vier Jugendstadien
(durch Verpuppungen voneinander getrennt) und adulten Tieren besteht,
d.h. Ei, L1, L2, L3 (infektiöser
Jungnematod), L4 und adulte Tiere (Männchen und Weibchen). Das Jugendstadium
(L3) wird als infektiöser
Jungnematod bzw. „Dauer"larve bezeichnet
und ist dank der Entwicklung eines Häutchens gegenüber ungünstigen
Umweltbedingungen resistent. Die infektiösen Jundnematoden transportieren
symbiotische Bakterien in ihrem Darm und dienen somit als „Bakterienträger" zwischen den Wirten21.
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Die
entomopathogenen Nematoden der Familien Steinernematidae und Heterorhabditidae
werden aufgrund der Tatsache, dass infektiöse Jungnematoden (JI) durch
verschiedene natürliche Öffnungen
in den Wirt eindringen, für
die biologische Bekämpfung
eines breiten Spektrums von Insektenschädlingen eingesetzt. Im Wirt
setzen sie je nach Nematodenspezies symbiotische Bakterien (Xenorhabdus
oder Photorhabdus) frei, die bewirken, dass das Zielinsekt an Blutvergiftung
stirbt20.
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Die
Bakterien, die ihre Entwicklung während der Infektion von Insekten
begünstigen,
erzeugen eine Reihe sekundärer
Antibiotika und Metaboliten, die das Wachstum anderer Bakterien
und Pilze hemmen. Außerdem
produzieren sie Chitosanasen, die zur Aufnahme des Chitosans durch
die Pflanzen beitragen22. Sobald der Schädling ausgemerzt
ist, sind die biologisch stimulierenden Wirkungen aufgrund der Chitosanmobilisierung
beachtlich.
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Der
derzeitige Einsatz biologischer Insektizide hat jedoch einen großen Nachteil:
die langsame bzw. vernachlässigbare
Regenerierung der beschädigten
Feldfrüchte.
Das heißt,
die von den Schädlingen
auf den Geweben erzeugten Wirkungen führen – sobald die Schädlinge durch
das biologische Pestizid bekämpft
wurden – dazu,
dass die Regenerierung der kranken Feldfrüchte schwierig bzw. sehr langsam
erfolgt und eine Quelle für
das Eindringen von Krankheiten wie Fusarium, Verticilium und Phytopthora
ist. Die vorliegende Erfindung will dieses Problem durch Auswahl
einer harmlosen oder sogar nützlichen
Verbindung zur Regenerierung der beschädigten Gewebe lösen, so
dass das biologische Pestizid zusammen damit gelagert und eingesetzt
werden kann, ohne dass die Pestizidwirkung verlorengeht.
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Entomopathogene Nematoden:
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Nematoden
sind Parasiten einer oder mehrerer Insektenarten.
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Infektiöse Jungnematoden
(JI):
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Stadium
des biologischen Zyklus (L3) des Nematods; infektiöse Jungnematoden
dringen in ein bestimmtes Insekt ein und infizieren es. Sie bestehen
aus einem Mund, einem After mit geschlossener Öffnung, einer Speiseröhre, einem
zusammengerollten Darm und einem spitzen Schwanz. Je nach Nematodspezies variiert
ihre Länge
etwa zwischen 400 und 800 μm
und ihre Breite zwischen 20 und 40 μm. Sie besitzen eine äußere Hülle, die
sogenannte Schale, die sie vor ungünstigen Umweltbedingungen schützt und
als Reserve dient, um bis zum Einfangen eines Wirts im Feld zu bleiben.
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Verseuchung:
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Durch
Insektenschädlinge
oder ihre Larven infizierte Pflanzen, Felder oder landwirtschaftliche
Materialien.
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Polarimetriegrad:
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Auf
diese Weise wird die kommerzielle Produktion von aus Tonnen Zuckerrüben extrahiertem
Zucker gemessen.
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Wirksamkeit:
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Sie
wird als Prozentsatz (%) toter Insekten oder Larven im Vergleich
zur Kontrolle gemessen.
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Steinernematidae
und Heterorhabditidae
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Die
Mitglieder dieser beiden Familien sind Parasiten und Insektenkrankheitserreger.
Sie sind farblose, segmentierte Nematoden mit folgender taxonomischer
Klassifikation:
Stamm: | Nematod |
Klasse: | Secernentea |
Ordnung: | Rhabditida |
Unterordnung: | Rhabditina |
Überfamilie: | Rhabditoidea |
Familien: | Steinernematidae
und Heterorhabditidae |
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Innerhalb
der Familie Steinernematidae gibt es den Genus Steinernema (Travassos)
(=Neoaplectana, Steiner), der folgende Arten von kommerziellem Interesse
beinhaltet: Steinernema carpocapsae (Weiser), Steinernema feltiae
(Filipjev), Steinernema scapterisci (Nguyen und Smart), Steinernema
glaseri (Steiner) und Steinernema riobravis (Cabanillas, Poinar
und Raulston). Andererseits findet sich in der Familie Heterorhabditidae
der Genus Heterorhabditis, der folgende Arten von kommerziellem
Interesse beinhaltet: Heterorhabditis bacteriophora (Poinar) und
Heterorhabditis meqidis (Poinar, Jackson und Klein).
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Steinernema
und Heterorhabditis stehen in symbiotischem Zusammenhang mit Bakterien
des Genus Xenorhabdus (Thomas und Poinar) bzw. Photorhabdus (Boemare
et al.). Dieser Nematoden/Bakterien-Komplex kann in vivo und in
vitro in industriellem Maßstab
kultiviert werden und die infektiösen Jungnematoden (L3 bzw.
JI) können über lange
Zeit gelagert werden, wobei sie ihre Infektionsfähigkeit behalten; danach können sie
mittels herkömmlicher
landwirtschaftlicher Verfahren mit chemischen Insektiziden aufgebracht
werden20.
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Steinernema
und Heterorhabditis haben je nach Stadium und Geschlecht in ihrem
biologischen Zyklus unterschiedliche Formen23.
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Diese
Nematoden haben ein breites Spektrum an Wirten, von denen die meisten
in irgend einem Moment ihres Lebenszyklus am Boden bleiben. Auch
Insekten, die niemals in ihrem Lebenszyklus am Boden leben, sind
anfällig.
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Die
meisten anfälligen
Insekten gehören
zu den Ordnungen:
- Lepidoptera:
– Chilo spp.
– Galleria
mellonella
– Spodoptera
littoralis
– Pieris
rapae
– Melolontha
melolontha
– Agrotis
segetum
– Thaumetaopoea
pyctiocampa
– Zeuzera
pyrina
- Coleoptera:
– Vesperus
xatarti
– Cosmopolites
sordidus
– Capnodis
tenebionis
– Cleonus
mendicus
– Hylotrepas
bajulus
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Sonstige
anfällige
Ordnungen:
- Diptera:
– Ceratitis capitata
– Bemisia
spp.
– Trialleudores
vaporarium
– Liriomyza
trifolii
- Acari:
– Boophilus
pinniperda
– Dermacentor
vaviabilis
– Amblyoma
cajennense
- Heteroptera:
– Dysdercus
peruvianus
- Homoptera:
– Dysmicoccus
vaccini
- Isoptera:
– Reticulotermes
spp.
– Kalotermes
flavicollis
– Glyptotermes
dilatatus
- Gastropoda:
– Deroceras
reticulatum
- Orthoptera:
– Locusta
migratoria
– Melanoplus
sanguinipes
– Scapteriscus
vicinus
- Ixodida:
– Ripicephalus
sanguineus
- Blatoden:
– Periplaneta
brunne
- Hymenoptera:
– Tirathaba
rufivena
– Elasmopalpus
lignosellus
– Hoplocampa
testudinea
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Andere
Arten, für
die Nematoden Parasiten sind:
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Literatur
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- 18) Mauch et al., Plant Cell. 1, 447–456.
- 19) Lamb et al., Cell 56, 215–220 (1989).
- 20) Stock, S.P., Camino, N.B., Microorganismos patógenos
empleados en el control biológico
de plagas, R.E. Lecuona, S. 105–131
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- 21) Poinar, G.O. Jr., 1989. Nematodes for Biological Control
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- 22) Chen, G. et al., Journal of Invertebrate Pathology 68, 101–108 (1996).
- 23) Nguyen, K.B., Smart, G.C., 1992. Steinernema Neocartillis
n. Sp. (Rhabditida: Steinernematidea) and a key to species of the
genus Steinernema. Journal of Nematology 24, 463–477.
- 24) Aguilera de Doucet, M., Laumond, C., 1996. Microorganismos
patógenos
empleados en el control biológico
de insectos plaga. Kapitel 25.
- 25) Garciá del
Pino, F., Palomo, A., 1996. Journal of Invertebrate Pathology 68,
84–90.
Artikel Nr. 0062.
- 26) Philip W. Maxwell et al., Applied and Environmental Microbiology,
Feb. 1994, S. 715-721.
- 27) Jaworska, M. et al., 1999. Journal of Invertebrate Pathology
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- 28) Gorsuch, A.M., 1982. Regulations for the enforcement of
the Federal Insecticide, Fungicide and Rodenticide Act exemption
from regulation of certain biological control agents. Fed. Registr.
47, 23928–30.
- 29) Nickle, W.R., Drea, J.J., Coulsan, J.R., 1998. Guidelines
for introducing beneficial insectparasitic nematodes into the US.
Ann. Nematol. 2, 50–56.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Entomopathogene Nematodenstämme:
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Die
verwendeten entomopathogenen Nematodenstämme werden auf der iberischen
Halbinsel, den Kanarischen Inseln, den Balearen und anderen Ländern der
Welt isoliert. Dies ist deswegen sehr wichtig, weil diese Stämme besser
an die Bedingungen der edaphischen Ökosysteme angepasst sind, in
denen sich ihr biologischer Zyklus entwickelt. Andererseits gibt
es in unserer Gesetzgebung Vorschriften, die die Einführung nicht-autochthoner
Organismen regulieren, die das ökologische
Gleichgewicht stören
und die Durchführung entsprechender
Studien über
den Einfluss einer solchen Einführung
auf die Umwelt notwendig machen könnten. Diese Nematodenarten
finden sich an anderen Orten der verbleibenden Kontinente und werden
ebenfalls von uns isoliert5.
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Diese
Stämme
werden biologischen Tests unterzogen, um ihre Pathogenizität zu bestimmen.
Bei den biologischen Tests wurden Galleria mellonella-Larven infektiösen Jungnematoden
verschiedener Stämme ausgesetzt.
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Die
Erfindung basiert auf der Tatsache, dass die Nematoden Steinernema
und Heterorhabditis normalerweise in Chitosanlösungen leben. Auf diese Weise übt der Nematod
seine Wirkung auf Schädlinge,
die Wald- und Feldfrüchte
befallen, aus und verhindert außerdem
die zukünftige
Entwicklung phytopathogener Bakterien und Pilze, was die Widerstandskraft
der Pflanze dagegen erhöht
und zur Aufnahme von Chitosan durch die Pflanze beiträgt. Die
Wirkung des Biostimulans besteht einerseits darin, dass es zur Regenerierung von
beschädigten
Geweben beiträgt.
Darüber
hinaus verstärkt
es die Entwicklung des radikulären
Systems, erhöht
den Verholzungsgrad, reduziert die Dehydratation und besitzt schließlich eine
fungistatische Wirkung. Die Synergiewirkung von Pestizid und Biostimulans
besteht darin, dass in der Pflanze eine sekundäre Sezernierung von Lignin,
Gibberelinen und Phytoalexinen induziert wird, was deren Entwicklung
und Stärke
beschleunigt, sobald der Schädling,
der sie befällt,
ausgerottet worden ist. All diese positiven Wirkungen führen zu einer
besseren Qualität
und einem besseren Ertrag der Feldfrüchte, ohne dass dabei die Umwelt
beeinträchtigt
wird.
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Synergiewirkung entomopathogener
Nematoden / Chitosan
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Wird
eine Pflanze von einem Schädling
angegriffen, muss dieser zwar unbedingt ausgemerzt werden, es ist
jedoch auch notwendig, die durch den Schädling bewirkten Läsionen und
Nebenwirkungen (Mängel, Stress,
mögliche
Infektionen oder erneute Infektionen...) zu berücksichtigen. Die Neuartigkeit
der Kombination aus einem biologischen Insektizid und einem Wachstumsverstärker macht
die Schädlingsbehandlung
erheblich wirksamer.
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Einerseits
tötet der
entomopathogene Nematod den Schädling
ab und merzt ihn wirksam aus. In ähnlicher Weise beginnen die
assoziierten Bakterien während
der Infektion des Insektenwirts eine Reihe von Metaboliten wie chitinolytische
Enzyme22 und Antibiotika26 freizusetzen.
Die chitinolytische Wirkung der von den Bakterien freigesetzten
Enzyme beschleunigt den Aufnahmeprozess des Chitosans durch die
Pflanze, da die Enzyme ihre Wirkung ausüben, indem sie N-Acetylglucosamin-Polymere
in von der Pflanze einfacher aufnehmbare Moleküle (Monomere und Dimere von
n-acetylierten Zuckern) spalten. Andererseits wird die Antipilzwirkung
von Chitosan durch die antimykotische Aktivität der Enzyme verstärkt, und
die Aktivität
der von den Bakterien freigesetzten antibiotischen Verbindungen
hemmt die Proliferation möglicher
fakultativer pathogener Mikroorganismen. Letzteres beschleunigt
den Regenerierungsprozess der Pflanze – begünstigt durch das Chitosan – sogar
noch und macht ihn noch wirksamer.
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In
der Chitosanzusammensetzung befinden sich bestimmte Ionen wie Mn
(II) und Mg. Es wurde bestätigt,
dass insbesondere diese beiden Ionen die entomopathogenen Nematoden
chemisch stimulieren, was ihre Pathogenizität und Produktivität erhöht27.
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Die
Kombination von entomopathogenen Nematoden und Chitosan hat folgende
biologische Wirkungen:
- – Entomopathogene Nematoden
merzen Schädlinge
aus und verhindern so die Entwicklung möglicher Bakterien und phytopathogener
Pilze, während
ihre symbiotischen Bakterien zur Aufnahme von Chitosan beitragen.
- – Mg-
und Mn (II)-Ionen im Chitosan verstärken die Pathogenizität und Produktivität des Nematoden
chemisch.
- – Chitosan
verstärkt
die Entwicklung des radikulären
Systems, erhöht
die Energie und den Grad der Pflanzenverholzung signifikant, übt eine
fungistatische Wirkung aus und reduziert die Dehydratation nach
dem Umpflanzen bei Gärtnerei-
und/oder Umpflanzarten.
- – Die
Synergiewirkung von entomopathogenen Nematoden und Chitosan bewirkt,
dass die Pflanze sekundär
Lignin, Gibbereline und Phytoalexine für ihre Entwicklung und Verstärkung absondert.
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Formulierung
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Sie
enthält
den entomopathogenen Nematoden, vorzugsweise vom Genus Steinernema
oder Heterorhabditidae, in einer Konzentration von 1000-2.000.000
pro m2 der zu behandelnden Oberfläche. Der
Nematod wird in einer Chitosanlösung
einer Viskosität
(bei 25° C
in einer Konzentration von 1% in 1% Essigsäure mittels eines Brookfield-Viskosimeters
gemessen) von 150 bis 2000 cps, vorzugsweise 150–450 cps und noch bevorzugter
200–250
cps und eines Deacetylierungsgrades (DAC) von 50–99%, vorzugsweise 65–99% in
einer Konzentration zwischen 0,06–0,25%, vorzugsweise 0,08–0,18% in
einer schwachen Säure
(Essigsäure, Adipinsäure, Zitronensäure, Ameisensäure, Milchsäure; Apfelsäure, Oxalsäure, Brenztraubensäure, Weinsäure oder
einer ähnliche
Säure)
einer Konzentration von 0,05–10%
(v/v) gelöst
und der pH-Wert mittels einer Base (Natriumhydroxid, Natriumcarbonat,
Kaliumhydroxid, usw.) auf einen Bereich von 4–7 eingestellt. Diese Formulierung
enthält
Mn(II)- und Mg-Ionen im Bereich von 1–400 ppm bzw. 1–200 ppm.
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Aufbringverfahren
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Das
Verfahren zum Aufbringen dieses biologischen Produktes auf das Feld
kann je nach Feldfrucht unterschiedlich sein, wobei die Aufbringverfahren
nicht erschöpfend
sind, d.h. andere, ähnliche,
nicht-ausschließende
Verfahren existieren können,
die nacheinander oder gleichzeitig bei denselben oder unterschiedlichen
Pflanzen angewandt werden können.
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Der
infektiöse
Jungnematod kann Drücke
bis zu 21 Atmosphären
aushalten. Da herkömmliche
landwirtschaftliche Maschinen normalerweise bei diesen Drücken arbeiten,
können
die Nematoden nach einem dieser herkömmlichen Verfahren aufgebracht
werden.
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Bei
Schädlingen
mit einem Stadium des Lebenszyklus auf dem Boden kann das Produkt
durch Berieselung oder Eintauchen der Wurzel oder ein System, das
eine feuchte Knolle um die Pflanze erzeugt, aufgebracht werden.
Bei Blattschädlingen
wird das Produkt jedoch mittels verschiedener herkömmlicher
landwirtschaftlicher Zerstäubungssysteme
direkt auf die oberirdischen Teile der Pflanze aufgebracht.
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Das
Chitosan bildet einen Film, der die Haftung des zusammen damit aufgebrachten
Mittels stabilisiert und verbessert; außerdem reduziert der Film die
Menge des UV-Lichts, die das Mittel erreicht. Bei Auftragen der
Nematoden und des Chitosans auf Blätter wirkt das Chitosan als
Schutzmittel gegen das Austrocknen und die Wirkung des UV-Lichts,
den Hauptfeinden der Nematoden, wenn sie nicht auf den Boden aufgetragen
werden.
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Die
erfindungsgemäße Chitosanlösung mit
den Nematoden kann auch als verstreichbare Paste oder Spray aufgebracht
werden. Sie kann neben dem Chitosan und den Nematoden Fixiermittel,
Netzmittel oder Hydratisierungsmittel enthalten. Die erfindungsgemäßen Formulierungen
können
nicht nur für
die Behandlung von Pflanzen zur Verhinderung oder Bekämpfung von
Schädlingen
angewandt werden, sondern auch präventiv für Saat, Böden oder landwirtschaftliche
Strukturen, vorzugsweise aus Holz, oder für die Behandlung von deren
Verseuchung.
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Dosis und durchgeführte Tests
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Es
wurden in Petrischalen, Blumentöpfen
und Trögen
Feld- und Labortests durchgeführt.
Diese Tests wurden zusammen mit der Firma Aplicaciones Bioquimicas,
S.L. durchgeführt
(vom Ministerium für
Landwirtschaft, Fischerei und Lebensmittel für die Durchführung offizieller
Tests in Übereinstimmung
mit den Standardarbeitsanweisungen und Prüfplänen der E.P.P.O.-Richtlinie
(EPPO = Europäische
Pflanzenschutzorganisation) der europäischen Gemeinschaft offiziell
zugelassen mit der Nummer EOR28/97).
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Die
Tests wurden bei Insektenschädlingsfamilien
durchgeführt.
Die repräsentativsten
Beispiele wurden aufgrund der bei den Feldfrüchten ausgelösten Schäden ausgewählt, wobei
andere Insekten derselben Familie nicht ausgeschlossen sind.
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In
allen Beispielen wurden Chitosanlösungen einer Zusammensetzung
von 1,25% mit einem Deacetylierungsgrad DAC von 70%, gelöst in 1
% Essigsäure,
pH 4,9 verwendet. Diese Lösungen
wurden verdünnt aufgetragen.
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In
allen Beispielen war der verwendete Nematod Steinernema spp., mit
Ausnahme der Beispiele X, XI, XII und XIV, bei denen Heterorhabditis
spp. verwendet wurde. Der Begriff spp. umfasst alle Arten in dem
Genus.
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Chitosan
enthält
natürlicherweise
Mn- und Mg-Ionen in Anteilen von 5 bzw. 7 ppm, die die Pathogenizität der Nematoden
verstärken
(dennoch können
diese Ionen als kommerzielle Salze im Anschluss hinzugegeben werden).
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In
den Kulturen in der Petrischale wurde das von Kaya & Stock (Beispiel
III) beschriebene Verfahren angewandt. Die Konzentration der Larven
betrug 20/Schale, mit Ausnahme von Beispiel V, in dem 100 Larven/Schale
verwendet wurden. In den Blumentöpfen
verwendeten wir ein Substrat aus 50% Vermiculite und 50% steriler
Erde; die Konzentration der Larven betrug in allen Fällen 20
Larven/Blumentopf.
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Alle
Beispiele unterlagen den EPPO-Vorschriften, die das statistische
Design und die Bewertungen der durchgeführten Tests beschreiben. Der
Produktionsanstieg wurde in kg Gewicht gemessen. Wir verwendeten
den Begriff „Regenerierung", als wir begannen,
die Heilung der durch die Schädlinge
verursachten Schäden
zu beobachten.
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Die
erfindungsgemäß einsetzbaren
Fixiermittel, Netzmittel und Hydratisierungsmittel können in
dem Begriff Zusatzstoffe für
den allgemeinen Gebrauch in der Landwirtschaft enthalten sein, z.B.
Paraffinmineralöl, Propionsäure, Fettalkylamide,
Wachse, Natriumdioctylsulphosuccinat, Harze, synthetischer Latex,
Fettsäuren, ionische
und nichtionische Tenside, Dung, Düngemittel.
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Mn-
und Mg-Salze werden in der Landwirtschaft häufig angewandt und finden sich
in verschiedenen kommerziellen Formen, z.B. Komplexbildnern (Lignosulphonsäure), Chelatbildnern
(EDTA) und Phosphitlösungen
von Mn oder Mg (2–13%).
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Das
in Wasser als Auftragsvehikel gelöste Produkt wurde mittels verschiedener
Systeme – Tropfherieselung,
radikuläres
Eintauchen, Zerstäuben – aufgetragen.
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Es
wurden mehrere Tests mit unterschiedlichen Arten von Schädlingen
und Feldfrüchten
durchgeführt. In
allen Tests betrug die aufgetragene Chitosandosis 50 cm3 einer
Chitosanlösung/1.000.000
Nematoden.
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Die
in diesen Tests erzielten Ergebnisse waren wie folgt:
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Beispiel I:
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Das
Produkt wurde mittels verschiedener Systeme – Tropfberieselung, Injektionstaschen
und -schalen um die Baumwurzeln – auf Steinfruchtbäume (Kirschbäume, Aprikosenbäume, Pflaumenbäume), die
von Capnodis tenebrionis (Coleopteran) befallen waren, aufgebracht.
Die eingesetzte Dosis betrug 300.000 Nematoden/Baum, 500.000 Nematoden/Baum,
1.000.000 Nematoden/Baum bzw. 2.000.000 Nematoden/Baum und war in
einigen Fällen
mit einer Chitosanlösung
kombiniert. Die Bodentemperatur betrug etwa 25° C. Die Wirksamkeit bezüglich der
erzielten Mortalität
betrug 75%, 90%, 100% bzw. 100% im Vergleich zu den Kontrollen, ohne
dass es Unterschiede bezüglich
des Auftragverfahrens gab. Außerdem
wurde bestätigt,
dass die Regenerierung der von den Schädlingen erzeugten Läsionen bei
den Bäumen,
denen kein Chitosan zugegeben wurde, nach 8 Monaten begann. Im Gegensatz
dazu begann die Heilung der Läsionen
bei Bäumen,
die mit Chitosan behandelt worden waren, nach 30 Tagen. Darüber hinaus
wurde ein mittlerer Produktionsanstieg von 32% erzielt (in kg).
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Beispiel II:
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Von
Phyllonictis citrella befallene Citrusfruchtbäume wurden mittels Zerstäuben über den
Blättern
behandelt. Die verwendete Dosis betrug 500.000 Nematoden/Baum bzw.
1.000.000 Nematoden/Baum in Kombination mit einer Chitosanlösung. Die
Umgebungstemperatur betrug etwa 27° C bei hoher relativer Feuchtigkeit.
Bezüglich
der Mortalität
bei den Larven als auch den adulten Tieren wurde im Vergleich zu
den Kontrollen eine Wirksamkeit von 85% bzw. 100% erzielt. Die neuen
Triebe der Äste
entwickelten sich normal weiter.
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Beispiel III:
-
Einerseits
wurden von dem Schädling
Galleria mellonella (Lepidoptera) befallene Bienenstöcke behandelt,
andererseits im Labor Larven auf Petrischalen mit Filterpapier (Kaya,
H.K., Stock, P., Kapitel VI „Manual
of Techniques in Insect Nematology", Hrsg. Laurence Lacey, Biological Technique
Series, S. 281–324, 1997,
Academic Press). Das Produkt wurde durch Zerstäuben einer Dosis von 5.000.000
Nematoden/Bienenstock bzw. einer Dosis von 100 Nematoden/Larve auf
Petrischalen mit jeweils 20 Larven aufgetragen, jeweils in Kombination
mit einer Chitosanlösung.
Die Temperatur wurde zwischen 23 und 27° C gehalten, die relative Feuchtigkeit
zwischen 80 und 90%. Bezüglich
der Mortalität
von G. mellonella wurde im Vergleich zu den Kontrollbienenstöcken und
-petrischalen in den Bienenstöcken
eine Wirksamkeit von 90% und in den Petrischalen eine Wirksamkeit
von 100% erzielt.
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Beispiel IV:
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Im
Labor wurden Blumentöpfe
und Petrischalen mit Filterpapier mit Melolontha melolontha (Lepidoptera)
behandelt (Kaya, H.K., Stock, P., Kapitel VI „Manual of Techniques in Insect
Nematology", Hrsg.
Laurence Lacey, Biological Technique Series, S. 281–324, 1997,
Academic Press). Die Blumentöpfe
mit jeweils 20 Larven enthielten sterile Erde (50%) gemischt mit
Vermiculite (50%), bei einer relativen Feuchtigkeit von 89 bis 90%
und einer Temperatur zwischen 20 und 28° C. In den Blumentöpfen wurde
eine Dosis von 300.000 Nematoden/Blumentopf verwendet, in den Petrischalen
(jeweils mit 20 Larven) eine Dosis von 100 Nematoden/Larve, in allen
Fällen
kombiniert mit einer Chitosanlösung.
In beiden Fällen
wurde im Vergleich zu den Kontrollblumentöpfen nach 12 Tagen in den Blumentöpfen und
5 Tagen in den Petrischalen eine 100% Wirksamkeit bezüglich der
Larvenmortalität
erzielt.
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Beispiel V:
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Von
Kalotermes flavicollis (Isoptera) befallene Weinberge wurden mittels
unterschiedlicher Auftragverfahren – Zerstäuben über dem Stamm, Injektion um
die Wurzeln herum und Mikroinjektion in den Stamm – behandelt.
Die eingesetzte Dosis betrug 1.000.000 Nematoden/Stock bzw. 2.000.000
Nematoden/Stock. Beim Auftragen wurde jeweils eine Chitosanlösung mit
aufgebracht. Die Temperatur reichte von 23 bis 28° C. Die Wirksamkeit
bezüglich
der Mortalität
von K. flavicollis betrug:
- Zerstäuben von
1.000.000 Nematoden/Stock: 90%
- Zerstäuben
von 2.000.000 Nematoden/Stock: 95%
- Injektion von 1.000.000 Nematoden/Stock: 80%
- Injektion von 2.000.000 Nematoden/Stock: 95%
- Mikroinjektion von 1.000.000 Nematoden/Stock in den Stamm: 90%
- Mikroinjektion von 2.000.000 Nematoden/Stock in den Stamm: 95%
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Die
Tests wurden auch in Petrischalen mit Filterpapier und 100 der zuvor
genannten Isoptera durchgeführt,
indem auf ihnen Nematoden in einer zur Schalenoberfläche proportionalen
Dosis zerstäubt
wurden; nach 5 Tagen wurde eine Wirksamkeit von 100% erzielt.
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Die
Ordnung Isoptera besitzt die Eigenschaft der Trophalaxie, d.h. sie
erzeugt eine Kettenwirkung durch das gesamte Termitennest und seine
befallenen Teile, erreicht die Königin
und tötet
sie; dadurch wird die soziale Kette der Termitennester unterbrochen,
so dass diese definitiv zugrunde gehen.
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Beispiel VI:
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Das
Produkt wurde auf verschiedene Weise – Mikroaspersion, Injektion
mit Beutel und Aufbringen über
Pheromonfallen – auf
von Cosmopolites sordidus befallene Bananenstauden aufgetragen.
Die verwendete Dosis betrug 500.000 Nematoden/Staude, 1.000.000
Nematoden/Staude bzw. 1.500.000 Nematoden/Staude, jeweils in Kombination
mit einer Chitosanlösung.
Die Temperatur reichte von 20 bis 28° C, die relative Feuchtigkeit
von 70 bis 80%. Die Wirksamkeit bezüglich der Mortalität von C.
sordidus betrug:
- Mikroaspersion von 500.000
Nematoden/Staude: 80%
- Mikroaspersion von 1.000.000 Nematoden/Staude: 90%
- Mikroaspersion von 1.500.000 Nematoden/Staude: 100%
- Injektion mit Beutel von 500.000 Nematoden/Staude: 80%
- Injektion mit Beutel von 1.000.000 Nematoden/Staude: 95%
- Injektion mit Beutel von 1.500.000 Nematoden/Staude: 100%
- Über
Pheromonfallen mit 500.000 Nematoden/Staude: 95%
- Über
Pheromonfallen mit 1.000.000 Nematoden/Staude: 100%
- Über
Pheromonfallen mit 1.500.000 Nematoden/Staude: 100%
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In
den Kontrollen gaben die Pflanzen dem Gewicht der Bananenbüschel infolge
der durch den Rüsselkäfer unten
am Stamm verursachen Schäden
nach. Bei den behandelten Pflanzen wurde dies jedoch nicht beobachtet.
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Beispiel VII:
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Es
wurden Blumentöpfe
mit 10 Capnodis tenebrionis-Larven und 10 Galleria mellonella-Larven behandelt.
Bei diesem Test sollte überprüft werden,
bis zu welcher Höhe
der Nematod auf der Suche nach einem Wirt gelangen kann. Der Blumentopf
enthielt Erde und Vermiculite. Die Nematoden wurden in einer Dosis
von 100.000 Nematoden/Blumentopf zugegeben. Es wurde ein Netz gespannt,
durch das die Nematoden, nicht aber die Capnodis-Larven schlüpfen konnten. Dieses Netz wurde
in einer Höhe
von 20 bis 35 cm gespannt; dann wurde die Erde mit den Larven hinzugefügt. In dem
Blumentopf wurde bei einer Umgebungstemperatur von 23 bis 26° C eine hohe
relative Feuchtigkeit aufrecht erhalten; es wurde beobachtet, dass
das Produkt nach 20 Tagen eine Wirksamkeit von 100% (tote Larven
im Vergleich zur Kontrolle) besaß. Daraus kann man schließen, dass
die Nematoden im Abstand von bis zu einem Meter einen Reiz von den
Larven empfangen (Exsudate, ausgeatmetes CO2 und
sogar die eigene Körpertemperatur).
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Beispiel VIII:
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Das
Produkt wurde durch Injektion über
Tropfberieselung in einer Dosis von 1.000.000 Nematoden/Stock in
Kombination mit Chitosan auf von Vesperus xatarti befallene Desserttrauben
in Weinbergen aufgetragen. Die Feuchtigkeit wurde mit Hilfe der
normalen Berieselung in den Wurzelknollen aufrecht erhalten und
die Temperatur betrug etwa 27° C.
Die erreichte Wirksamkeit bei der Bekämpfung der Schädlinge und
Erzielung einer Zunahme der Fruchtproduktion in den einzelnen Stöcken betrug
100% (tote Insekten im Vergleich zur Kontrolle).
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Beispiel IX:
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Es
wurden von Xylotrechus arvicola befallene Weinberge behandelt. Das
Auftragen erfolgte nach unterschiedlichen Verfahren, alle in Kombination
mit Chitosan. Die Ergebnisse sahen wie folgt aus:
- – Auftragen
mittels Zerstäuben
einer Dosis von 750.000 Nematoden/Stock; erzielte Wirksamkeit 75%
(tote Insekten im Vergleich zur Kontrolle).
- – Auftragen
mittels Zerstäuben
einer Dosis von 750.000 Nematoden/Stock mit einer Verstärkungsdosis
von 750.000 Nematoden/Stock im darauf folgenden Monat; erzielte
Wirksamkeit 85% (tote Insekten im Vergleich zur Kontrolle).
- – Mikroinjektion über dem
Stamm in einer Dosis von 750.000 Nematoden/Stock; erzielte Wirksamkeit
85% (tote Insekten im Vergleich zur Kontrolle).
- – Mikroinjektion über dem
Stamm in einer Dosis von 750.000 Nematoden/Stock mit einer zweiten
Verstärkungsdosis
von weiteren 750.000 Nematoden/Stock im darauf folgenden Monat;
erzielte Wirksamkeit 95% (tote Insekten im Vergleich zur Kontrolle).
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In
allen Fällen
wurde eine rasche Regenerierung beobachtet; die Heilung der Läsionen begann
nach 30 Tagen. Im darauf folgenden Jahr wurde beobachtet, dass vollständig zusammengebrochene Äste Frühlingsblattknospen
aufwiesen (Beginn der Triebbildung).
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Beispiel X:
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Von
Agrotis segetum befallene Gartenprodukte (Salat, Tomaten, Paprika,
Karotten...) wurden durch Zerstäuben über den
Blättern
und dem Boden behandelt. Es wurde eine Dosis von 1.000.000 Nematoden/m2 verwendet; die Feuchtigkeit um die Pflanze
herum wurde aufrecht erhalten, die Temperatur schwankte zwischen
23 und 28° C.
Die Wirksamkeit bezüglich
der Schädlingsbekämpfung betrug
im Vergleich zur Kontrolle sowohl bei den oberirdischen als auch
den unterirdischen Teilen der Pflanze 100%.
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Beispiel XI:
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Es
wurden von Hoplocampa testudinea befallene Kernobstbäume (Apfelbäume und
Birnbäume)
behandelt. Das Auftragen erfolgte durch Zerstäuben einer Dosis von 1.500.000
Nematoden/Baum in Kombination mit 50 ml Chitosanlösung pro
Pflanzenfuß.
Die Wirksamkeit bezüglich
der Schädlingsbekämpfung betrug im
Vergleich zur Kontrolle 90%. Letztere führte zusammen mit der Heilung
der Läsionen
zu einem mittlere Produktionsanstieg von 45% (in kg).
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Beispiel XII:
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Es
wurden von Thaumetopoea pytiocampa befallene Nadelbäume behandelt.
Das Auftragen erfolgte über
den Taschen (durch Zerstäuben)
und am Boden um den Baum herum (durch Berieselung). Es wurde eine Dosis
von 500.000 Nematoden/Baum am Boden und 500.000 Nematoden/Tasche
jeweils in Kombination mit Chitosan eingesetzt. Die Wirksamkeit
bezüglich
der Schädlingsbekämpfung betrug
im Vergleich zur Kontrolle 100%. Darüber hinaus wurde die Behandlung
begünstigt,
da sich die Larven in der Tasche bis zu einer Temperatur von 30° C entwickelten
und diejenigen Larven, die aus der Tasche auf den Boden fielen,
ebenfalls von Nematoden infiziert wurden, da der Boden ebenfalls
behandelt worden war.
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Beispiel XIII:
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Es
wurden von Cossus cossus befallene Kernobstbäume (Apfel und Birne) behandelt.
Das Auftragen erfolgte mittels Injektion in der Tropfberieselung
in einer Dosis von 1.000.000 Nematoden/Baum bei einer variablen
Temperatur zwischen 24 und 27° C.
Die Wirksamkeit nach 6 Monaten betrug 100% (tote Insekten im Vergleich
zur Kontrolle).
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Beispiel XIV:
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Es
wurden von Cleonus mendicus, Lixus junci und Lixus scabricollis
befallene industrielle Zuckerrüben behandelt.
Das Produkt wurde durch Kombination zweier Systeme aufgetragen:
Injektion um die Pflanze herum und Zerstäuben über den Blättern, so dass die Larven am
Boden und die adulten Tiere auf den Blättern getötet wurden. Die Bodentemperatur
betrug 25° C,
die Umgebungstemperatur 30° C.
Die verwendete Dosis betrug 500.000 Nematoden/m2 bzw.
1.000.000 Nematoden/m2. Die Wirksamkeit
bezüglich
der Schädlingsbekämpfung betrug
im Vergleich zur Kontrolle 80% bzw. 95%. Es wurde eine Schließung der
von den Schädlingen
hervorgerufenen Läsionen
beobachtet, die in der Folge zu einem mittleren Produktionsanstieg
von 10% (in kg) bzw. 0,75 Zuckerpolarimetriegraden (gemessen mittels
eines Refraktometers) führte.
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Beispiel XV:
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Es
wurden von Liriomyza trifolli befallene Gartenprodukte (Tomaten,
Paprika...) behandelt. Das Auftragen erfolgte mittels Zerstäuben über den
Blättern
in Kombination mit einer Chitosanlösung. Die eingesetzte Dosis
betrug 250.000 Nematoden/m2, 500.000 Nematoden/m2 bzw. 1.000.000 Nematoden/m2.
Zwar betrug die Wirksamkeit bezüglich
der Schädlingsmortalität bei sämtlichen
Dosierungen im Vergleich zur Kontrolle 100%, doch es wurde beobachtet,
dass die Wirkung mit steigender Dosis rascher einsetzte; daher besaß die höchste Dosis
nach 2 Tagen eine Wirksamkeit von 100%, während die niedrigste Dosis
diese Wirksamkeit nach 6 Tagen entfaltete.
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Beispiel XVI:
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Von
Heliothis armigera befallene Paprika und Baumwolle auf einem Feld
wurden mittels Zerstäuben einer
Dosis von 500.000 Nematoden/m2 bzw. 1.000.000
Nematoden/m2 behandelt. Die Umgebungstemperatur des
Treibhauses betrug 30° C,
die relative Feuchtigkeit 75 bis 80%. Die Wirksamkeit betrug bei
beiden Dosierungen 100% (tote Insekten im Vergleich zur Kontrolle).
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Beispiel XVII:
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Von
Trialeudores vaporarium befallene Tomaten- und Paprikapflanzen wurden
mittels Zerstäubung und
Mikroaspersion behandelt. Die verwendete Dosis betrug 500.000 Nematoden/m2 bzw. 1.000.000 Nematoden/m2.
Die Umgebungstemperatur des Treibhauses betrug 30° C, die relative
Feuchtigkeit 85%. Die Wirksamkeit bezüglich der Schädlingsmortalität betrug
im Vergleich zur Kontrolle bei beiden Dosierungen sowohl bei den
adulten Tieren als auch bei den Larven 100%.
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Beispiel XVIII:
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Von
Zeuzera pyrina befallene Kernobstbäume (Apfel- und Birnbäume) wurden
durch Injektion über den
von den Schädlingen
erzeugten Löchern
behandelt. Es wurde eine Dosis von 10.000 Nematoden/Loch verwendet;
danach erfolgte eine Benetzung. Die Wirksamkeit bezüglich der
Schädlingsmortalität betrug
im Vergleich zur Kontrolle 80%.
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Ein
weiteres Auftragverfahren ist das Zerstäuben über den Ästen, dem Stamm und den Blättern mit Symptomen.
Das Zerstäuben
erfolgte in der letzten Stunde des Tages, um die Frische und den
Tau der Dämmerung
zu nutzen. Bei dieser Behandlung betrug die Wirksamkeit bezüglich der
Schädlingsmortalität im Vergleich
zur Kontrolle 100%.
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Beispiel XIX:
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In
den Treibhäusern
wurden von Spodoptera littoralis befallene Paprika mittels Zerstäuben über den Blättern und
dem Boden in einer Dosis von 1.000.000 Nematoden/m2 in
Kombination mit Chitosan behandelt. Die Umgebungstemperatur schwankte
zwischen 25 und 27° C
bei hoher relativer Feuchtigkeit. Die Wirksamkeit der Behandlung
betrug nach 2 Monaten 100% (tote Insekten im Vergleich zur Kontrolle).
Es wurde beobachtet, dass die Nematoden die Insekten in der Frucht
erreichten.
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Beispiel XX:
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Es
wurde von Pieris rapae befallener Blumenkohl behandelt. Das Auftragen
des Produktes erfolgte durch Zerstäuben über den Pflanzen und dem Boden.
Die verwendete Dosis betrug 500.000 Nematoden/m2 bzw.
1.000.000 Nematoden/m2 in Kombination mit
Chitosan. Die Umgebungstemperatur betrug 28° C. Nach 2 Monaten betrug die
Wirksamkeit bezüglich
der Schädlingsbekämpfung im
Vergleich zur Kontrolle 75% bzw. 95%.
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Beispiel XXI:
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Es
wurden von Cydia pomonella befallene Apfelbäume behandelt. Das Auftragen
des Produktes erfolgte mittels Zerstäuben über den Blättern und Ästen in einer Anfangsdosis
von 500.000 Nematoden/Baum und einer Verstärkungsdosis von 500.000 Nematoden/Baum
im darauf folgenden Monat. Die Wirksamkeit bezüglich der Schädlingsmortalität betrug
im Vergleich zur Kontrolle 4 Monate nach der letzten Behandlung
90%.
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Beispiel XXII:
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Von
Certitis capitata befallene Pflaumenbäume wurden mittels Zerstäuben über Blättern und Ästen behandelt.
Die verwendete Anfangsdosis betrug 500.000 Nematoden/Baum, die Verstärkungsdosis
im darauf folgenden Monat 500.000 Nematoden/Baum. Die Wirksamkeit
bezüglich
der Schädlingsmortalität betrug
im Vergleich zur Kontrolle nach 4 Monaten 95%.
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Beispiel XXIII:
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Von
Chilo suppresalis befallene Reisplantagen wurden mittels Zerstäuben über dem
Rohr in einer Dosis von 500.000 Nematoden/m2 im
Juni und weiteren 500.000 Nematoden/m2 im
August in Kombination mit Chitosan behandelt. Die Wirksamkeit bezüglich der
Schädlingsmortalität betrug
im Vergleich zur Kontrolle 85%.
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Beispiel XXIV:
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Es
wurde ein von Reticulitermes lucifugus befallenes Haus behandelt.
Das Auftragen des Produktes erfolgte mittels Zerstäuben über verschiedenen
Stellen. Die verwendete Dosis betrug 500.000 Nematoden/m2. Die Feuchtigkeit wurde nach der Behandlung
5 Tage lang aufrecht erhalten. Die Wirksamkeit bezüglich der Schädlingsmortalität betrug
im Vergleich zur Kontrolle nach 30 Tagen 90%. In diesem Fall trat
auch eine Trophalaxie auf, die die Wirksamkeit der Behandlung begünstigte.
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Beispiel XXV:
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Es
wurde ein von Hylotrupes bajulus befallenes Haus behandelt. Das
Auftragen erfolgte durch Injektion in die befallenen Holzleitungen.
Die verwendete Dosis betrug 1000 Nematoden/Loch. Die Feuchtigkeit
wurde während
der folgenden 4 Tage aufrecht erhalten. Die Wirksamkeit bezüglich der
Schädlingsmortalität betrug im
Vergleich zu den Kontrollen nach 45 Tagen 100%.
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Beispiel XXVI:
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Bei
von Capnodis tenebrionis befallenen Kirschbäumen und Pflaumenbäumen wurde
bei Injektion im Tropfsystem beobachtet, dass die Wirksamkeit bezüglich der
infektiösen
Schädlinge
bei Dosen von 500.000 Nematoden/Baum in Kombination mit 40 ml Chitosan
bei einer Feuchtigkeit von 80% und einer Umgebungs- und Bodentemperatur
von etwa 25° C
nach 21 Tagen etwa 90 bis 92% betrug; außerdem wurde beobachtet, dass
die Regenerierung bei Bäumen,
denen kein Chitosan zugegeben wurde, langsamer erfolgte. Insbesondere
begannen bei Verwendung des Pestizids mit Chitosan 6 Wochen nach
der Behandlung neue Triebe an den einstmals kranken, jetzt geheilten
Bäumen
zu sprießen.
Bei Verwendung des Pestizids ohne Chitosan trieben die Bäume erst
nach 4 oder 5 Monaten aus.
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Beispiel XXVII:
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Bei
einem von Phyllonictis citrella befallenen Orangenbaum war das angewandte
Verfahren das Zerstäuben über den
Blättern
der infizierten Pflanze. Nach der Untersuchung verschiedener Konzentrationen
entomopathogener Nematoden plus Chitosan bestätigten wir, dass die wirksamste
Dosis gegen Schädlinge 1.000.000
Nematoden/Baum in Kombination mit 40 ml Chitosanlösung war.
Bei dieser Dosis beobachteten wir, dass die neuen Triebe der Bäume nicht
von Schädlingen
befallen wurden.
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Durch
Untersuchung der Nematodenpersistenztests auf dem Feld bestätigten wir,
dass die Persistenz 6 bis 9 Monate betrug.