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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verarbeitung
von Mischungen und Massen aus Kautschuk und verschiedenen Zusatzstoffen,
die zur Herstellung von Reifen und ihren Bauteilen, wie Laufflächenbändern und
dergleichen, verwendet werden. Die Erfindung ist insbesondere vorteilhaft,
wenn sie in Verbindung mit der Herstellung von Kautschukmassen verwendet
wird, die mit Siliciumdioxid verstärkt sind.
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Solche
Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sind beispielsweise
aus den Dokumenten GB 1535545-A und US 5865535-A bekannt.
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Insbesondere
können
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
solche Massen aufbereitet werden, die eine polymere Basis mit einer
ungesättigten
Kette haben, die mit Schwefel unter Heißbedingungen vernetzt werden
kann, und der wenigstens ein Siliciumdioxid-Füllstoff
und ein Siliciumdioxid-Bindemittel zugesetzt werden, das wenigstens
ein Schwefelatom enthält.
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Die
polymere Basis kann irgendein Polymer oder Polymergemisch sein,
das nicht vernetzt, natürlich oder
synthetisch und in der Lage ist, alle chemischen/physikalischen
und mechanischen Eigenschaften von Elastomeren anzunehmen, nachdem
es geeignet vernetzt ist.
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Die
europäische
Patentanmeldung 99.830189.9 im Namen der Anmelderin der vorliegenden
Erfindung offenbart ein Verfahren zur Herstellung der oben erwähnten Massen
mit wenigstens einem ersten Arbeitsschritt zum Mischen der verschiedenen
Grundbestandteile, um ein Gemisch zu erhalten.
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Dieser
Schritt wird in einem geschlossenen Durchlaufmischer ausgeführt, d.h.
in einer bekannten Vorrichtung, die maßgeblich einen Behälter aufweist,
der im Inneren ein Paar von Rotoren aufnimmt, die sich in entgegengesetzten
Richtungen drehen, um so die in den Behälter von oben eingeführten Bestandteile
zu mischen.
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Für diesen
Zweck ist die Vorrichtung mit einem Druckluftzylinder, der sich
im oberen Teil des Behälters befindet,
und einem Kolben versehen, der nach oben zum Öffnen des Behälters, wodurch
die Bestandteile über
spezielle Beladetrichter eingeführt
werden können,
und nach unten bewegbar ist, um einen Druck auf das von den Rotoren
bearbeitete Material auszuüben, über denen
er sich befindet.
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Ein
am Boden des Behälters
angeordnetes Druckluftsystem ermöglicht
das Abführen
der Mischung am Ende des Mischzyklus durch Öffnen eines geeigneten Auslasses.
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Wie
oben erwähnt,
sind Vorrichtungen, wie sie oben beschrieben sind, bekannt. Auf
sie wird als "Banbury®" oder "Intermix®" abhängig davon
Bezug genommen, ob die Rotoren tangential bezüglich einander oder ineinander
greifend arbeiten.
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Im
Folgenden wird das während
der verschiedenen Arbeitsschritte bearbeitete Material als "Mischung" bezeichnet, um es
von der "Masse" zu unterscheiden,
die das Produkt ist, das man erhält,
wenn der Mischung das Vulkanisiersystem zugesetzt wird.
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Das
in der vorstehend beschriebenen Patentanmeldung beanspruchte Verfahren
ist darauf gerichtet, im Wesentlichen konstante Eigenschaften bei
diesen Massen bereitzustellen, die eine identische Zusammensetzung
haben, jedoch diskontinuierlich in gesonderten Chargen, nämlich mit
der Neubeladung von Grundbestandteilen in den Mischer, wenn sein
vorheriger Inhalt entleert worden ist, erzeugt werden.
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Es
kommt tatsächlich
nicht häufig
vor, dass bei den bekannten Verarbeitungsverfahren die bei den aufeinander
folgenden Chargen erzeugten Endmassen physikalische und mechanische
Eigenschaften haben, die sich auch beträchtlich voneinander unterscheiden,
obwohl sie aus den gleichen Grundbestandteilen hergestellt werden
und die gleichen Rezepte verwenden.
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Für diesen
Zweck hat man beim Stand der Technik wenigstens zwei indirekte Prozessparameter
definiert, beispielsweise die dem Paar von gegenüberliegenden Rotoren zugeführte Leistung
und die Temperatur der von ihnen verarbeiteten Mischung zusammen
mit wenigstens zwei direkten Parametern, beispielsweise die Drehzahl
der Rotoren und der Druck, der von dem Kolben des diskontinuierlichen
Mischers ausgeübt
wird.
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Um
das gewünschte
Ergebnis zu erzielen, schlägt
deshalb das Verfahren nach der vorstehend erwähnten Anmeldung vor, periodisch
einen oder beide der indirekten Parameter zu messen und erforderlichenfalls
ihr Fortschreiten über
der Zeit zu korrigieren, indem einer oder beide der direkten Parameter
variiert werden.
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Dieses
Betriebsverfahren ermöglicht
das Erreichen des Ziels, in wiederholbarer Weise Massen mit konstanten
Eigenschaften oder in jedem Fall Massen herzustellen, die innerhalb
eines vorgegebenen Änderungsbereichs
fallen.
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Dieses
Verfahren betrifft nur die Arbeitsschritte, die innerhalb des diskontinuierlichen
Mischers auftreten, und analysiert den Herstellungsprozess der Mischungen
als Ganzes nicht. D.h. mit anderen Worten, dass das in der europäischen Patentanmeldung
Nr. 99.830189.9 beschriebene Verfahren die Konsequenzen nicht analysiert,
die durch die Nichtübereinstimmung
mit den vorgegebenen Grenzwerten für die (direkten und indirekten)
Mischprozessparameter für
die anderen Schritte für
den Verarbeitungszyklus der Mischung und Massen hervorgebracht werden
(beispielsweise für
zusätzliche
Schritte, zu denen ein Vermischen mit anderen Mischungen gehört, um die
so genannten "Verschnitte" zu erhalten, für die Vulkanisierung,
usw.).
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Beispielsweise
wäre auf
den Fall Bezug zu nehmen, bei welchem eine Fehlfunktion einer Maschine oder
ein menschlicher Irrtum zu einer Temperatur der Mischung oder einer
durch die Rotoren zu einem gegebenen Zeitpunkt genutzten Leistung
führt,
die von den vorgegebenen Werten abweicht. Was wären die Konsequenzen und welche
Schritte können
ausgeführt
werden, um in dieser Situation Abhilfe zu schaffen?
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Zu
erwähnen
ist, dass die Antwort auf diese Fragen von beträchtlicher Bedeutung ist, da
sie, wie zu sehen sein wird, die Produktion großer Materialmengen, die am
Ende des Herstellungsprozesses entsorgt werden müssten, zusammen mit all den
daraus entstehenden negativen Folgen vermeidet.
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, dieses Problem
zu lösen,
indem ein Verfahren zur Verarbeitung von Mischungen und Kautschukmassen
bereitgestellt ist, mit dem es möglich
ist, unmittelbar online zu arbeiten, um die aus Schwankungen der
Verfahrensparameter jenseits der vorgegebenen Toleranzgrenzen entstehenden
negativen Folgen zu korrigieren oder zu begrenzen.
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Die
Erfindung ergibt sich aus der Kenntnis der Anmelderin, dass die
Arbeitsschritte, die den Zyklus zur Verarbeitung von Mischungen
und Massen ausmachen, eine sich ändernde
Bedeutung für
die Erreichung der gewünschten
Merkmale des Endprodukts haben.
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Demzufolge
wurde nach der Erfindung ein Verarbeitungsverfahren entwickelt,
bei welchem zuerst Referenzwerte mit zugehörigen Abweichungstoleranzen
für die
Prozessparameter während
eines oder mehrerer Arbeitsschritte definiert werden.
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Diese
Parameter können
die von den Rotoren genutzte Energie, die Temperatur der Mischung
und die Verweilzeit der Mischung in dem Mischer oder, stromab von
diesem, die Dauer des Zyklus für
eine Extraktion des Halbfabrikats in Bahnform (worauf auch kurz
als "Extrusion" Bezug genommen wird)
sowie irgendein anderer Parameter entsprechend den Umständen sein.
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Danach
werden Koeffizienten zugeordnet, die das Gewicht (oder die Bedeutung)
einer Übereinstimmung
mit den Toleranzen angeben, um die gewünschten Endeigenschaften einer
bestimmten Masse zu erreichen.
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Während des
Herstellungsprozesses werden die vorher erwähnten Prozessparameter für jede Charge gemessen
und entsprechende Bewertungskoeffizienten abhängig von den gemessenen Werten
zugeeignet. Schließlich
werden die zugeeigneten Koeffizienten zusammengefasst, und auf der
Basis des erhaltenen Ergebnisses wird eine Klassifizierung der Halbfabrikate
bestimmt, die bei den verschiedenen Materialchargen erhalten werden.
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Die
Klassifizierung bietet eine qualitative Bewertung des Halbfertigprodukts.
Auf dieser Basis wird es möglich,
direkt längs
der Produktsstraße
zu arbeiten, um zu verhindern, dass irgendwelche defekten Mischungen
oder Massen einen Schaden an der darauf folgenden Produktion herbeiführen.
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Beispielsweise
kann der Fall in Betracht kommen, bei welchem eine zu entsorgende
Mischung mit anderen fehlerfreien Mischungen vermischt wird, wodurch
der erhaltene "Verschnitt" nachteilig beeinflusst
wird und wodurch es erforderlich sein kann, große Mengen des erzeugten Materials
zu entsorgen.
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Insbesondere
wird das Verfahren nach der Erfindung speziell zur Herstellung von
mit Silicium verstärkten
Massen verwendet, die die folgenden Bestandteile in variablen Mengen
pro hundert Gewichtsteile der polymeren Basis (phr) zwischen den
folgenden Grenzen aufweisen:
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Die
Toleranzbereiche der Prozessparameter werden für jede herzustellende Massenart
vorherbestimmt.
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Weitere
kennzeichnende Merkmale der vorliegenden Erfindung und die sich
daraus ergebenden Vorteile werden deutlich aus der nachstehenden
Beschreibung ersichtlich, die sich auf eine bevorzugte und nicht ausschließliche Ausführung bezieht
und in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt ist, in denen:
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1 in Form eines Schaubilds
die typischen Verarbeitungsschritte der Mischung unter Verwendung des
Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung zeigt,
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2 in vereinfachter Form
einen chargenweisen Mischer zeigt, der bei dem Verfahren nach der
Erfindung verwendet wird, und
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3 in Form eines Diagramms
mit kartesischen Koordinaten die zeitlichen Änderungen der Hauptprozessparameter
während
der Verarbeitung in dem Mischer von 2 zeigt.
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Die
erste der obigen Figuren zeigt schematisch die Hauptschritte des
Verarbeitungszyklus zur Aufbereitung einer Mischung ausgehend von
Grundbestandteilen. Die Hauptmerkmale dieser Schritte sind bereits bekannt,
da sie normalerweise für
die Herstellung von Reifenmassen verwendet werden.
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Der
erste dieser mit 1 bezeichneten Schritte besteht aus dem
Abwiegen der verschiedenen Bestandteile und ihrer Zuführung zu
einem Chargenmischer, der nachstehend im Einzelnen beschrieben wird.
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Während des
Schritts 2 führt
der Mischer das Mischen der verschiedenen Bestandteile in Übereinstimmung
mit vorgegebenen Prozessparametern aus, und die so erhaltene Mischung
wird zu einem Extruder gefördert,
wo Schritt 3 ausgeführt
wird.
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Der
Extruder kann eine Doppelschnecken- oder Einzelschneckenbauweise
haben. In beiden Fällen wird
die Mischung am Extruderauslass unter Verwendung eines Paars von
Kalanderwalzen (Schritt 3 von 1 von der Seite sichtbar) so gewalzt,
dass sie in die Form von Bahnen mit vorgegebener Breite (60 bis
80 cm) und Dicke (6 bis 10 mm) gebracht wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung haben die Kalanderwalzen
eine Bauweise mit variabler Reibung, so dass es möglich ist,
ihr Drehmoment und ihre Arbeitsgeschwindigkeit zu ändern.
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Alternativ
zu dem Extrudersystem plus Kalanderwalzen zur Formung der Mischung
in eine Bahn ist es auch möglich,
Mischer in offener Bauweise zu verwenden, bei denen die Mischung
von oben bezogen auf ein Paar von entgegendrehenden Trommeln gegossen
wird, die sie walzen und dann auf eine von ihnen aufwickeln.
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Die
erhaltenen Bahnen unterliegen dann einer "Entchargungs"-Behandlung (Schritt 4), bei
dem sie mit einer flüssigen
Lösung
benetzt werden, die ihre Oberflächenadhäsion verringert.
Nach diesem Schritt werden sie gekühlt und getrocknet, wobei sie
in Girlanden in speziell belüfteten
Kammern aufgehängt
werden.
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Die
so behandelten Bahnen werden dann auf Arbeitstischen angeordnet,
wo sie auf ihre weitere Verarbeitung warten.
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Insbesondere
werden die bandförmigen
Bahnen auf verschiedene Arbeitstische abhängig von dem Ausmaß aussortiert,
in welchem sie während
der Verarbeitung mit den vorgegebenen Prozessparametern übereinstimmten.
Die Art und Weise, wie diese Auswahl ausgeführt wird, wird nachstehend
im Einzelnen beschrieben.
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Zu
erwähnen
ist hier jedoch, dass als Folge des Aussortierens der Bahnen auf
verschiedenen Arbeitstischen entsprechend dem Qualitätsgrad des
Produkts entsprechende Verwendungen für die verschiedenen ausgewählten Bahnen
vorgesehen werden können,
um zu verhindern, dass diejenigen, die defekt sind oder auf jeden
Fall den notwendigen Anforderungen nicht perfekt genügen, danach
mit fehlerfreien Bahnen vermischt werden.
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Demzufolge
können
die Bahnen auf einem Arbeitstisch Verarbeitungsvorgängen unterworfen
werden, die sich von denen eines anderen Arbeitstisches unterscheiden.
Beispielsweise werden einige Bahnen (solche, die als zufrieden stellend
für die
gegebenen Anforderungen angesehen werden) in einem diskontinuierlichen
Mischer zusammen mit dem Vulkanisiermittel weiterverarbeitet, um
die abschließende
Rohmasse zu bilden, während
andere Bahnen (die als fehlerhaft angesehen werden) mit weiteren
Mischungen kombiniert werden, um einen gewünschten Verschnitt zu erhalten,
während
schließlich
andere Bahnen (die als nicht akzeptabel angesehen werden) entsorgt
werden.
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Die
weiteren Verarbeitungsvorgänge
können
mit den gleichen Einrichtungen, wie sie für die Schritte 2 bis 5 verwendet
werden, oder auch in anderen Anlagen ausgeführt werden.
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Die
Tabellen 3 und 4 zeigen einige Werte der Toleranzen bezogen auf
Referenzsollwerte, die für
bestimmte Prozessparameter anwendbar sind, die jeweils während der
entsprechenden Schritte H bis N überwacht
werden. Diese Sollwerte und die zugehörigen Toleranzen können auf
experimentelle Weise erhalten werden und hängen offensichtlich von der
Art der zu verarbeitenden Mischung ab.
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Diese
Werte hängen
deshalb von der Zusammensetzung der Mischung und von ihren während der verschiedenen
Verarbeitungsschritte zu erzielenden Merkmale ab.
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Beispielsweise
ist es bei einem diskontinuierlichen Mischer 10, wie er
beispielsweise in 2 gezeigt ist
(Banbury®-Bauweise),
der mit einem Paar von tangentialen Rotoren 11 und 12,
die ein Profil mit unterbrochener Schnecke haben und die in entgegengesetzte
Richtungen innerhalb einer Kammer 13 drehen, und mit einem
pneumatischen (oder hydraulischen) Zylinder 14 versehen
sind, der einen Kolben 16 mittels einer Stange 18 so
betätigt,
dass er die Mischung 17 zusammendrückt, möglich, einen Mischvorgang auszuführen, wie er
in 3 gezeigt ist.
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Bei
diesem Mischer kann tatsächlich
der von dem Kolben 16 auf die Mischung 17 ausgeübte Druck dadurch
variiert werden, dass der Kolben angehoben oder abgesenkt wird.
Als Folge ermöglicht
dies auch eine Änderung
der Leistung, die für
die Drehung der Rotoren 11, 12 erforderlich ist,
und somit die von dem System verbrauchte Energie. Die Energie tritt
als Zunahme oder Abnahme der Temperatur der Mischung in Erscheinung.
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Die
indirekten Prozessparameter, wie die durch das Paar von Rotoren 11, 12 eingesetzte
Energie, werden während
der Verarbeitung in einer vorgegebenen Zeitfolge überwacht.
Insgesamt ist das Zeitintervall zwischen zwei aufeinander folgenden Überwachungsvorgängen kleiner
als zwei Minuten, vorzugsweise nicht größer als 30 Sekunden, und besonders
bevorzugt nicht größer als
15 Sekunden, so dass in Realzeit jede Schwankung in den vorgegebenen
Toleranzintervallen korrigiert werden kann.
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Wo
es als notwendig oder geeignet angesehen wird, werden diese indirekten
Prozessparameter in noch kürzeren
Intervallen, die geringer als eine Sekunde sind, während der
unterschiedlichen oben erwähnten Verarbeitungsstufen überwacht,
um den Abweichungsgrad der Werte der Parameter von dem vorgegebenen Sollwert
zu minimieren.
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Am
Beginn des Arbeitszyklus ist der Kolben 16 vollständig angehoben,
so dass er das Einführen
einer Materialcharge mit wenigstens einem Polymer oder einem Polymergemisch,
einem verstärkenden
Füllstoff, der
Siliciumdioxid in Kombination mit oder anstatt Ruß aufweist,
und einem Bindemittel für
den weißen
Füllstoff durch
einen Seitentrichter 18 des Mischers zulässt.
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In
diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass bei der vorliegenden
Beschreibung "weiße verstärkende Füllstoffe" anorganische Füllstoffe,
wie Gips, Talk, Kaolin, Bentonit, Titandioxid, Aluminiumoxid und
verschiedene Silicate und Siliciumdioxid bezeichnet, die bei Reifenmassen
verwendet werden, beispielsweise um die Straßenhaftung bei Nasszuständen zu
verbessern oder den Rollwiderstand des Reifens zu verringern.
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Zur
Abkürzung
wurde und wird auf diese weißen
Füllstoffe
insgesamt durch den Ausdruck "Siliciumdioxid" oder "Siliciumdioxid-Füllstoffe" Bezug genommen.
Dieser Ausdruck ist dennoch im weitesten Sinn seiner Bedeutung zu
verstehen.
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Die
abhängig
vom Volumen des Mischers eingebrachte Materialmenge liegt in diesem
Fall vorzugsweise zwischen 220 und 250 kg.
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Wie
aus dem Diagramm von 3 zu
sehen ist, hat die Kurve für
die adsorbierte mechanische Leistung während des Beladens einen Minimalwert,
da das Paar von Rotoren noch nicht mit der mechanischen Verarbeitung
der Materialien begonnen hat. Längs
dieses Abschnitts zeigt die Temperaturkurve einen Abwärtstrend
aufgrund der Tatsache, dass die Thermoelemente die Temperatur innerhalb
der Kammer 13 messen, die sich nach dem Entladen der vorherigen
Mischung und dem darauf folgenden Einführen von neuem Material mit
Umgebungstemperatur abkühlt.
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Die
Gesamtmenge von Siliciumdioxid kann zu Beginn des Verarbeitungszyklus
oder vorzugsweise während
zwei getrennter Schritte des oben erwähnten Zyklus eingebracht werden.
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Wenn
das Einbringen des Materials abgeschlossen ist, wird der Kolben 16 so
abgesenkt, dass er das Material in der Kammer 13 zusammendrückt. Hier
und in der folgenden Beschreibung werden die Bewegungen des Kolbens
als im Wesentlichen momentan betrachtet.
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Nach
dieser Absenkbewegung nimmt die adsorbierte mechanische Leistung
schnell zu, bis sie einen Spitzenwert (nach 30 Sekunden) erreicht,
da die Rotoren 11 und 12, die mit konstanten Drehzahlen
in Drehung gehalten werden, die maximale Kraft ausüben, die
erforderlich ist, um die Komponenten der Mischung, die noch hohe
Viskositätswerte
haben, aufzubrechen und miteinander zu vermischen. Auch die Temperatur
beginnt zu steigen. Wenn das Mischen fortschreitet und die Temperatur
ansteigt, nehmen daraufhin die Viskosität und als Folge der Leistungsverbrauch
ab.
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Im
Punkt C des Verarbeitungszyklus unterliegt die Anzahl der Umdrehungen
der Rotoren einer ersten Reduzierung (in der Größenordnung von 10%), und gleichzeitig
wird der Kolben angehoben, so dass die adsorbierte Leistung auf
einen entsprechenden Minimalwert reduziert wird. Nach wenigen Augenblicken
wird jedoch der Kolben wieder abgesenkt, wodurch ein neuer Spitzenwert
der adsorbierten Leistung (Punkt D längs der Abszisse) entsteht,
worauf der Wert wieder fällt
aufgrund der allmählichen
Reduzierung der Viskosität,
die auch mit der fortlaufenden Temperaturzunahme verbunden ist,
die einen Wert von etwa 100°C
erreicht.
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Das
Anheben des Kolbens hat auch die Wirkung, dass diejenigen Chargenteile,
die nicht in die Mischung eingeschlossen worden sind und sich an
der schließenden
Oberfläche
der Vorrichtung als Staub zwischen dem Kolbenkörper und der Behälterwand
angesammelt haben, zu den Rotoren fallen können. Die verschiedenen Prozentsätze der
Mischungskomponenten werden so auf ihre vorgegebenen Werte gebracht,
wodurch eine wesentliche Vorbedingung zur Erzielung der Endeigenschaften
der Mischung erfüllt
wird.
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Wie
oben erwähnt,
ermöglicht
der Vorgang der Steuerung der Verarbeitung der Mischung mit Hilfe
des Kolbens, dass der Temperaturfortschritt über der Zeit innerhalb der
gewünschten
Werte gehalten wird, die für eine
korrekte Bildung des Endprodukts erforderlich sind.
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Das
Anheben des Kolbens, wodurch der Druck auf das zu verarbeitende
Material verringert wird, gewährleistet
eine allmähliche
Temperaturzunahme mit einem vorgegebenen Gradienten und hat auf
jeden Fall den Effekt, dass dieser Parameter innerhalb akzeptabler
Grenzen gehalten wird, so dass die Eigenschaften der zu verarbeitenden
Mischung nicht nachteilig beeinflusst werden.
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Gleichzeitig
wird die Änderung
der Drehzahl der Rotoren dazu verwendet, sowohl die mechanische Verarbeitung
als auch die Temperatursteuerung zu optimieren.
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Die
gesamte Bearbeitungszeit vom Beginn des Zyklus bis zum Punkt E kann
für Siliciumdioxid-Füllstoffe
enthaltende Massen zwischen 95 und 115 Sekunden liegen.
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Wenn
dieser Punkt erreicht worden ist, wird der Einschluss des Siliciumdioxid-Füllstoffs in die polymere Grundmasse
als ausreichend angesehen. Deshalb werden weitere Zusatzstoffe in
den Mischer eingebracht. Vorzugsweise wird während dieses Schritts eine
Restmenge von Siliciumdioxid, die etwa 25% der Gesamtmenge entspricht,
eingebracht.
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Der
Vorgang erfolgt durch Anheben des Kolbens und durch Halten des Kolbens
in dieser Stellung während
der ganzen erforderlichen Zeit. Während dieses Vorgangs fällt der
Leistungsverbrauch auf Minimalwerte (E-F), und auch die Mischungstemperatur
fällt nicht
nur aufgrund der Aufhebung des Kolbendrucks, sondern auch infolge
des Einbringens von Zusatzstoffen bei Raumtemperatur, die spezielle
flüssige
Zusatzstoffe aufweisen können,
wie Weichmacheröl,
was diesen Kühleffekt
begünstigt.
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Wenn
das Beschicken abgeschlossen worden ist (Punkt F), wird der Kolben
wieder abgesenkt und gegen die Mischung gedrückt gehalten, was zu einem
erneuten Anstieg der adsorbierten Leistung und einer entsprechenden
Temperaturerhöhung
führt.
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Die
gesamte Bearbeitungszeit vom Beginn des Zyklus bis zu dieser Zunahme
kann im Falle von Massen mit einem Siliciumdioxid-Füllstoff
zwischen 150 und 195 Sekunden liegen.
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Danach
werden andere (eine oder mehrere) Einstellungen der direkten Prozessparameter
ausgeführt, d.h. Änderungen
in der Drehzahl der Rotoren (beispielsweise zwei Verringerungen
jeweils mit einem Wert von etwa 40%) und/oder Bewegungen des Druckkolbens
mit den daraus folgenden Zunahmen der adsorbierten Leistung in Kombination
miteinander oder getrennt voneinander und über einen vorgegebenen Zeitraum,
um die Dispergierung und Homogenisierung sowohl des Siliciumdioxids
und der weiteren gerade zugegebenen Zusatzstoffe in der polymeren
Grundmasse abzuschließen.
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Man
nimmt an, dass am Ende dieser Verarbeitungsphase beginnend mit dem
Start des Zyklus bis zum mit M längs
der Abszissenachse bezeichneten Punkt in Verbindung mit der letzten
Absenkbewegung des Kolbens eine optimale Dispergierung der Füllstoffe
in der polymeren Grundmasse erreicht worden ist. Auf diese Phase
wird als Silicierungsschritt Bezug genommen.
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Am
Ende dieser Phase hat die Temperatur der Mischung einen Maximalwert
in der Größenordnung von
140°C zusammen
mit einem Temperaturprofil erreicht, das immer in einem Bereich
vorgegebener Werte verbleibt.
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Nun
beginnt die so genannte Silanisierungsphase, die den ganzen darauf
folgenden Zeitraum bis zum Ende des Zyklus einnimmt und während der
die chemische Reaktion zwischen Silan, Siliciumdioxid und Polymer
hauptsächlich
eintritt.
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Diese
Reaktion besteht aus einer chemischen Bindung des Siliciumdioxids
an die polymere Matrix mit Hilfe des Silans.
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Während dieser
Phase dreht das Paar von Rotoren mit niedrigen Drehzahlen (vorzugsweise
in der Größenordnung
von etwa 5 bis 10 UpM), so dass die Temperatur im Wesentlichen konstant
gehalten wird. Dies ist möglich,
da die Dispergierung des Siliciumdioxids und anderer Komponenten
in der polymeren Grundmasse bereits ausgeführt worden ist und es nicht
länger
erforderlich ist, eine hochgradige mechanische Bearbeitung der Mischung
vorzunehmen.
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Der
Temperaturparameter wird während
dieser Phase auf einem im Wesentlichen konstanten Wert gehalten.
Dies beruht auf der Wärme,
die während
der vorherigen Schritte gespeichert wurde, und auf der Wirkung des
Kolbens, der nur eine Abweichung der Tempe ratur von dem vorgegebenen
Mittelwert korrigiert, insbesondere Abweichungen, die größer sind
als der erlaubte Schwankungsbereich bezogen auf den Mittelwert.
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Wenn
die Silanisierung einmal abgeschlossen ist, wird die Mischung ausgebracht.
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Dieser
Vorgang erfolgt durch Öffnen
des Abführauslasses 19,
der sich am Boden der Kammer 13 befindet, und durch ein
solches Erhöhen
der Drehzahl des Paars von Rotoren, so dass sie vorzugsweise auf
den Wert des Beginns des Zyklus gebracht wird.
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Während dieses
Schritts verzeichnet die adsorbierte Leistung unmittelbar einen
neuen Spitzenwert (Punkt N auf der Abszisse), der sofort nach dem
Abführen
der Mischung zurückgeht.
Die Energie, die im Mittel während
des ganzen beschriebenen Bearbeitungszyklus zum Einsatz kommt, wie
durch die entsprechende Kurve in 3 aufgezeigt
ist, beträgt
bei diesem Beispiel etwa 0,12 kWh pro kg erzeugter Masse.
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Die
aus dem Mischer abgezogene Mischung hat eine Temperatur von etwa
140°C und
wird, wie vorstehend erwähnt,
in Bahnform extrudiert und auf Raumtemperatur abgekühlt.
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Die
Verarbeitung des Materials in dem geschlossenen Mischer 10,
insbesondere für
die Herstellung von mit Siliciumdioxid verstärkten Massen, beeinflusst die
Eigenschaften des Materials (der Masse), das während der darauf folgenden
Schritte erhalten wird.
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Der
Bereich der Akzeptabilität,
innerhalb dessen die Prozessparameter schwanken können, wird
unter Berücksichtigung
der Variabilität
der physikalischen und mechanischen Eigenschaften festgelegt, die
für eine Referenzmasse
im Hinblick auf ihre beabsichtigte genaue Verwendung geeignet sind.
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Unter
dem Ausdruck "Referenzmasse" ist eine Masse mit
solchen physikalischen und mechanischen Eigenschaften versehen,
die, wenn die Masse einen Teil des Endprodukts bildet, die Leistungen
bestimmt, die von dem Produkt gefordert werden, beispielsweise die
Leistungen eines Laufflächenbandes.
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Zu
den Eigenschaften einer "Referenzmasse" gehören diejenigen
der Mischung am Auslass des Mischers 10, diejenigen der
Rohmasse, die aus einem zweiten Mischer abgezogen wird, wenn die
aus dem ersten Mischer kommende Mischung mit dem Vernetzungssystem
vermischt worden ist, und diejenigen der vulkanisierten Masse.
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Zu
den wichtigsten Eigenschaften der aus dem ersten Mischer extrahierten
Mischung gehören
die Viskosität
und der Silanisierungsprozentsatz, während zu denjenigen der Rohmasse
am Auslass des zweiten Mischers wieder die Viskosität und der
Silanisierungsprozentsatz sowie die rheometrischen Eigenschaften
gehören,
während
zu denjenigen der vulkanisierten Masse die Dichte, die Härte sowie
die statischen und dynamischen Module gehören.
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Es
soll angenommen werden, dass das oben unter Bezugnahme auf 3 und 4 beschriebene Verfahren
der optimale Zyklus für
das Herstellungsverfahren einer Masse ist und dass es erforderlich
ist, den Bereich der Akzeptabilität der Prozessparameter zu bestimmen.
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Das
Verfahren zur Bestimmung des Bereichs der Akzeptabilität wird wie
nachstehend beschrieben ausgeführt.
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Bei
gleichförmigen
Bedingungen der Rohmaterialien und bei optimalem Wirkungsgrad der
Anlage und Geräte
wird eine beträchtliche
Anzahl von Chargen, sowohl der Mischung als auch der Masse, mehrere
Male unter Verwendung des optimalen Prozesses erzeugt.
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Die
Eigenschaften der erzeugten Gegenstände werden gemessen und jeweils
mit denjenigen der Referenzmasse und der Referenzmischung, die während des
oben erwähnten
optimalen Verfahrens erreicht wurden, sowie mit den Werten der eingesetzten
Prozessparameter verglichen.
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Unter
Verwendung von statistischen Berechnungsverfahren werden die Grenzen
bestimmt, innerhalb der jeder Prozessparameter variieren kann, um
Produkteigenschaften zu erhalten, die innerhalb der vorgegebenen
Grenzen liegen.
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Lediglich
beispielsweise und nicht begrenzend werden nachstehend die quantitativen
Grenzen angegeben, innerhalb deren es eine Änderung der Bestandteile der
Zusammensetzung der typischen Masse gibt, die unter Verwendung des
Verfahrens nach der Erfindung erzeugt werden kann.
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Die
Mengen der Bestandteile werden in Gewichtsteilen pro hundert Teile
polymeres Material (phr) ausgedrückt:
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Zusätzlich dazu
wird das Vernetzungssystem in an sich bekannten Mengen eingeschlossen,
die von der Zusammensetzung der Mischung abhängig sind und gewöhnlich Schwefel
(von 0,5 bis 2,5 phr) und Vulkanisierbeschleuniger aufweisen.
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Von
den polymerischen Basen wird der Vorzug Polymeren oder Copolymeren
mit einer ungesättigten Kette
gegeben, die mittels Polymerisierung von konjugierten Dienen und/oder
aliphatischen oder aromatischen Vinylmonomeren erhalten werden.
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Nachstehend
werden unter Bezug auf die vorstehenden Ausführungen beispielsweise einige
Tabellen angegeben, die sich auf die Referenzwerte für eine gegebene
Massenzusammensetzung und Akzeptabilitätsbereiche der Prozessparameter
beziehen.
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So
zeigt die Tabelle 1 Werte der Eigenschaften der Rohmasse am Auslass
eines Mischers, wie er beispielsweise in 2 gezeigt ist, während die Tabelle 2 einige
Eigenschaften der vulkanisierten Masse zeigt. In beiden Fällen sind
die Toleranzbereiche durch Abweichungsgrenzen an dem (zentralen)
Referenzwert definiert und mit dem Symbol ± bezeichnet.
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Die
Tabellen beziehen sich auf die Verarbeitung einer Materialcharge
von 230 kg, die bezüglich
des Volumens des Mischers und der Mischungsdichte optimiert ist.
Das in den Mischer 10 eingeführte Material hat eine Zusammensetzung,
die von den vorstehend angegebenen ausgewählt und insbesondere wie nachstehend
angegeben gebildet wird:
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Die
rheometrischen Eigenschaften werden in diesem Fall nach den Normen
ISO 6502 unter Verwendung eines MDR-Geräts für 2 Minuten bei der Temperatur
von 195°C
gemessen.
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Die
rheometrischen Einheiten ML und MH werden in dN*m (Zehntel Newtonmeter) entsprechend
der Anfangskraft und der Maximalkraft ausgedrückt, die durch eine Schwingvorrichtung
an dem Massenteststück ausgeübt wird,
das auf eine gegebene Temperatur erhitzt ist.
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Der
Verlauf der Vulkanisierkurve zeigt anfänglich eine Eindellung (Sattelbereich),
wo es die Minimalkraft in dem Rohzustand entsprechend dem plastischen
Stadium (ML) gibt, während dann die Kurve allmählich auf
einen konstanten Maximalwert (MH) entsprechend
dem Vulkanisierungsniveau ansteigt, wo das Gerät die maximale Kraft ausübt.
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Die
in Tabelle 1 durch die Symbole t30, t60 angegebenen Eigenschafen werden in Sekunden
ausgedrückt,
wobei jedes die Zeit anzeigt, die erforderlich ist, um den Prozentsatz
(30% und 60%) der Differenz zwischen der Maximalkraft und der Minimalkraft
zu erreichen.
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Die
nachstehende Tabelle 2 zeigt die Eigenschaften des Versuchsstücks auf,
das aus der Masse besteht, die aus dem zweiten Mischer nach der
Vulkanisierung über
30 Minuten bei der Temperatur von 151 °C extrahiert ist.
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Die
Dichte wird unter Verwendung des Verfahrens gemessen, die in der
Norm ISO 2781 festgelegt ist.
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Die
dynamometrischen Eigenschaften werden durch die Module ausgedrückt, die
längs der
Kraft-Nerformungskurve ausgedrückt
werden, die in einem Diagramm mit kartesischen Koordinaten eingezeichnet
ist, auf dessen Ordinate die in MPa ausgedrückten Kräfte und auf dessen Abszisse
die Verformungen aufgetragen sind.
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Die
Prüfvorgänge sind
in der Norm ISO 37 festgelegt, und die Symbole CA1 und CA3 von Tabelle
2 stehen für
die Belastungswerte gemessen bei der 100%- bzw. 300%-Verformung des Teststücks.
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Unter
Verwendung einer Methodik, die ähnlich
zu der vorstehend für
den Mischschritt erläuterten
ist, werden bei dem Verfahren nach der Erfindung Referenzwerte mit
den zuge ordneten Abweichungen auch für andere kritische Schritte
in der Verarbeitung der Mischungen bestimmt.
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So
werden beispielsweise die Verweilzeiten (Aufrechterhaltungszeiten)
in dem Extruder für
den Schritt 3 stromab von dem geschlossenen Mischer zusammen
mit irgendwelchen anderen Vorgängen
in darauf folgenden Mischern und dergleichen abhängig von dem verwendeten Arbeitszyklus
bestimmt.
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Auf
der Basis der oben erhaltenen Daten und Informationen wird ein Koeffizient
zugeordnet, der für die
Gewichtung steht, die die Nichtübereinstimmung
eines gegebenen Parameters mit den vorgegebenen Toleranzen bei der
Herstellung einer Masse oder einer abschließenden Mischung mit den gewünschten
Eigenschaften annimmt.
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Diese
Situation ist in den Tabellen 3 und 4 veranschaulicht.
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Fig.
4 zeigt eine Tabelle, die in eine Anzahl von Abschnitten unterteilt
ist, von denen der erste (links) die Prozessparameter enthält, die
für die
Verarbeitung einer gegebenen Mischung in dem diskontinuierlichen Mischer 10 in
Betracht gezogen werden.
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Der
zweite Abschnitt (längs
des ersten) zeigt die Sollwerte der vorstehend erwähnten Prozessparameter
und ihre Änderungstoleranzen
bezogen auf die Sollwerte sowie die Koeffizienten (oder Gewichtungen),
die im Falle der Nichtübereinstimmung
mit den Toleranzen zugeeignet werden.
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Diese
Werte beziehen sich auf die Arbeitsschritte für die Verarbeitung in dem Mischer 10,
die in dem Diagramm von 3 dargestellt
und in der ersten Spalte durch die gleichen Buchstaben angegeben
sind.
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Der
dritte Abschnitt (rechts von dem vorhergehenden) in Tabelle 3 zeigt
andererseits die Werte der Prozessparameter, die tatsächlich während des
Verlaufs der Verarbeitung einer Mischung mit dem oben erwähnten Rezept
gemessen werden, zusammen mit den abhängig davon zugeeigneten Gewichtungen,
ob die vorgegebenen Toleranzen respektiert sind (oder nicht).
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Die
Gewichtung, die eine Nichtübereinstimmung
mit den verschiedenen Toleranzen bezogen auf das Erreichen einer
gewünschten
Mischung annimmt, hängt
offensichtlich von dem Einzelfall ab. In Tabelle 3 wurde ein Maßstab von
Werten gewählt,
die von einem Minimum von 0 bis zu einem Maximum von 40 reichen.
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Die
zugeeigneten Gewichtungsfaktoren werden zusammenaddiert, so dass
man ein Endgesamtresultat erhält,
das, verglichen mit der Referenzklassifizierung, die in dem letzten
rechten Abschnitt von Tabelle 3 gezeigt ist, die Bewertung der Mischung
bildet.
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Auf
diese Weise ist es somit möglich,
unmittelbar am Auslass aus dem Mischer 10 festzulegen,
ob eine Materialcharge entsprechend den gewünschten Anforderungen verarbeitet
worden ist.
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Im
Falle von Tabelle 3 kann man sehen, dass die Gesamtbewertung, d.h.
das, was sich aus der Summe der einzelnen zugeeigneten Gewichtungsfaktoren
während
der verschiedenen Prozessarbeitsschritte in dem Mischer 10 ergibt,
einen Wert von 45 hat. Aus einem Vergleich mit der Referenzklassifizierung
kann abgeleitet werden, dass die verarbeitete Mischung in die dritte
der vier betrachteten Kategorien fällt, d.h. in die Kategorie,
die den zweiten Grad der Nichtübereinstimmung
darstellt.
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Eine ähnliche
Methodik wird bei den anderen Mischverarbeitungsschritten angewendet.
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Tabelle
4 bezieht sich beispielsweise auf die Extrusion des Gemisches. Da
dieser Schritt (mit 3 in 1 bezeichnet)
einfacher ist als der vorhergehende Mischvorgang, wird die zugehörige Tabelle
ebenfalls vereinfacht.
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In
diesem Fall ist der Prozessparameter für die Übereinstimmung die Verweilzeit
innerhalb des Extruders. Auf die gleiche Weise wie vorher wird deshalb
eine Referenzklassifizierung für
diesen Parameter erstellt. Die Klassifizierung wirkt als Vergleichsmittel
für den
aktuellen Messwert, um die Qualität der Mischung am Auslass zu
bestimmen.
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Wie
gezeigt, sind in Tabelle 4 nur drei Klassifizierungskategorien (anstatt
vier, wie im vorhergehenden Fall) für diesen Parameter definiert.
Wenn die Extrusionsphase 3 einmal abgeschlossen ist, unterliegen
die den Kalander verlassenden Bahnen den restlichen Verarbeitungsschritten,
die in 1 gezeigt sind.
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Dies
wird kontinuierlich (d.h. ohne Unterbrechung) und gesteuert abhängig von
dem Produktionsfortschritt durchgeführt.
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Wie
oben dargestellt, ist es mit dem Verfahren nach der Erfindung tatsächlich möglich, eine
Bewertung in Realzeit hinsichtlich der Qualität der Halbfertigprodukte zu
erreichen, die sich aus einer vorgegebenen Charge von Ausgangsmaterialien
ergeben. Auf der Basis dieser Bewertung ist es somit möglich, längs der
Produktionsstraße,
d.h. ohne dass gesonderte Labortests an Proben ausgeführt werden
müssen,
die aus der Produktionsstraße
genommen werden, die folgende Verwendung des Halbfabrikats sofort
festzustellen.
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Als
Folge ist es möglich,
einen nahezu kontinuierlichen Bearbeitungszyklus zu erhalten, wobei
die Produktion mit einem normalen automatisierten System (d.h. einem
PLC oder dergleichen) gesteuert wird, das entsprechend der Logik
funktioniert, die oben beschrieben ist. Insbesondere ist es nicht
länger
erforderlich, den Prozess zu unterbrechen, um auf das Ergebnis der
Labortests zu warten.
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Für diesen
Zweck reicht es aus, am Extrusionsauslass Einrichtungen zum Markieren
der Bahnen vorzusehen, die aus einer gegebenen Anfangscharge erhalten
werden. Auf diese Weise kann jede als Defekt oder als zu entsorgend
klassifizierte Bahn (aufgrund menschlichen Irrtums oder aufgrund
einer Fehlfunktion in der Mischung oder der Extrusionsvorrichtungen)
von den vorhergehenden oder den folgenden unterschieden werden.
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Danach
wird dann längs
der Produktionsstraße
diese Bahn mit Hilfe eines Schneidvorgangs abgetrennt und auf einem
Arbeitstisch zusammen mit den Bahnen angeordnet, in denen die gleiche
Bewertung gegeben wurde.
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Zu
erwähnen
ist, dass, wenn man dies so macht, vermieden wird, dass Bahnen aus
defektfreien Chargen und Bahnen aus defekten Chargen oder die entsorgt
werden müssen,
miteinander vermischt werden, was die Gefahr einer Verunreinigung
der Halbfabrikate, die sich in einem guten Zustand befinden, und
ebenso deren Entsorgung zur Folge hätte.
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Beim
Stand der Technik werden zur Überwachung
der Produktion Labortests nicht nur an den Zwischenmischungen, sondern
auch an der (sowohl rohen als auch vulkanisierten) Masse, die damit
erhalten wird, durchgeführt.
Wenn eine (oder mehrere) dieser Mischungen (die entsorgt werden
sollen) mit anderen defektfreien Mischungen gemischt werden, um
die Masse zu erhalten, muss auch das erhaltene Endprodukt entsorgt werden,
woraus ein entsprechender wirtschaftlicher Verlust entsteht.
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Zur
Vervollständigung
der Erläuterung
zeigt Tabelle 5 die Eigenschaften der Rohmassen, die durch Verwenden
von Mischungen erhalten werden, die als Defekt und als zu entsorgend
in Tabelle 3 bzw. 4 angesehen werden, d.h. eine Mischung, bei der
ein Mischen nicht in Übereinstimmung
mit den vorgegebenen Bedingungen durchgeführt wurde, und eine Mischung,
die zu lange in dem Extruder geblieben ist.
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Im
letzteren Fall sind die Eigenschaften der vulkanisierten Mischung
(30 Minuten bei 151 °C)
und das Verhalten des Lauftlächenbandes
während
des Extrudierens ebenfalls in Betracht gezogen. Die verwendeten Symbole
sind die gleichen wie diejenigen bei den vorhergehenden Tabellen
1 und 2.
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Natürlich sind Änderungen
in der Erfindung bezogen auf das bisher Beschriebene möglich.
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Zuerst
ist zu erwähnen,
dass die Erfindung nicht nur auf Verarbeitungszyklen begrenzt ist,
wie sie in 1 gezeigt
sind, wobei letzterer tatsächlich
ein einfacher Zyklus ist, während
dessen die Silicierung und Silanisierung der Mischung im gleichen
Mischer durchgeführt
werden, sondern dass es auch nichts gibt, um die Ausführung dieser
beiden Schritte in entsprechenden Mischern zu verhindern, wobei
die aus einem Mischer zu entsorgende Mischung in den anderen eingebracht
wird.
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Zu
erwähnen
wäre auch,
dass das Verfahren nach der Erfindung auch auf die Verarbeitungen
von Massen angewendet werden kann, nämlich auf das Produkt, das
man durch Zugabe der Vulkanisierkomponenten zu einer Mischung erhält.
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Mit
anderen Worten, das System der Bestimmung der Referenzsollwerte
mit den zugeordneten Toleranzen für die Prozessparameter und
der darauf folgenden Bewertung des Übereinstimmungsgrads mit den Werten
während
der Fertigung, um so deren Fortschritt zu steuern, kann sowohl für Mischungen
insgesamt als auch für
dadurch erhaltene Produkte, beispielsweise die Massen, angewendet
werden.
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Diese
und andere mögliche
Varianten liegen auf jeden Fall innerhalb des Rahmens der folgenden
Ansprüche.
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