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Bereich der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum nichtinvasiven Messen
der Herzfrequenzinformation, und insbesondere auf einen Herzfrequenzmonitor,
der in Verbindung mit körperlicher Übung und
Sport verwendet wird.
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Hintergrund
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In
Zusammenhang mit körperlicher Übung ist die
Messung der Pulsrate eine wichtige Aufgabe. Die Pulsrate, d. h.
die Herzfrequenz, gibt Informationen, beispielsweise über die Übungsintensität, über die Erholung
und über Änderungen
des körperlichen
Zustands einer Person und ermöglicht
eine bessere Überwachung
und Planung der Beziehung zwischen Übung und Ruhe.
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Die
Herzfrequenz wird an der Haut einer Person auf der Basis eines Elektrokardiogramm-(EKG-)Signals
gemessen, das durch einen Herzschlag erzeugt wird. Weitere Informationen
zum EKG findet man in Human Physiology and Mechanisms of Disease von Guyton, Arthur C.,
dritte Ausgabe, Kapitel 13: Das Elektrokardiogramm, W. B. Sanders
Company 1982, ISBN 4-7557-0072-8. Ein elektrokardiographisches Signal
ist ein elektromagnetisches Signal, das durch den Herzschlag erzeugt
und am Körper
einer zu messenden Person erfasst wird. Das Signal wird unter Verwendung
von Elektroden gemessen, die an wenigstens zwei Stellen mit dem
Körper
in Kontakt kommen. In der Praxis wirkt eine Elektrode, die sich
am nächsten
zum Herzen auf einem Polarisationsvektor befindet, als die eigentliche
Messelektrode, während
eine weitere Elektrode das Massepotenzial bildet, wobei eine von
der Messelektrode gemessene Spannung mit dem Massepotenzial als
Funktion der Zeit verglichen wird. Die Veröffentlichung
US 6,018,677 , die hier als Referenz
eingeschlossen ist, offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Messen der Herzfrequenz auf der Basis eines gemessenen EKG-Signals.
3A der Patentanmeldung
GB
2 339 833A , eingereicht von der vorliegenden Anmelderin,
offenbart eine zum Stand der Technik gehörende Lösung zur Positionierung von
Elektroden in einem Elektrodengürtel.
Nach der Offenbarung in dieser Veröffentlichung wird der Elektrodengürtel an
der Brust positioniert, wobei an der Brust anzuordnende Elektroden
das von dem Herzschlag erzeugte EKG-Signal messen.
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Hinsichtlich
der Benutzerfreundlichkeit ist diese zum Stand der Technik gehörende Lösung zum Messen
der Herzfrequenz unter Verwendung eines Elektrodengürtels eine
optimale Anordnung für
den Benutzer. Der Gürtel,
der eine beträchtliche
Größe hat,
muss unter dem Hemd des Benutzers angeordnet werden, was die Anordnung
und mögliche
Einstellung des Gürtels
geeigneterweise, um bessere Messergebnisse während einer körperlichen Übung zu
gewährleisten,
schwierig macht.
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Die
EP 0 540 154 zeigt einen
EKG-Monitor, der eine Handgelenksmanschette mit einer Handgelenkselektrode
und einer Fingerelektrode verwendet. Die
EP 0 444 934 zeigt einen EKG-Monitor,
der zwei Fingermanschetten verwendet.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Ein
Ziel der Erfindung besteht darin, ein verbessertes Verfahren und
eine verbesserte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Messen des
elektrischen Herzfrequenzsignals am Körper einer Person bereitzustellen.
Dies wird durch das im Folgenden offenbarte Verfahren erreicht.
Das Verfahren ist eine Methode zum Messen eines EKG-Signals auf
der Haut einer Person, wobei bei dem Verfahren eine von dem EKG-Signal
verursachte Potenzialdifferenz mittels einer ersten Elektrode und
einer zweiten Elektrode in einem Elektrodenaufbau gemessen wird,
die in Kontakt mit der Haut der Person kommen. Bei dem Verfahren
befindet sich die erste Elektrode wenigstens teilweise auf einer
Innenfläche
des um einen Finger herum anzuordnenden Elektrodenaufbaus, wobei
die Innenfläche
an dem Finger anliegt, während
sich die zweite Elektrode auf der Außenfläche des Elektrodenaufbaus befindet.
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Die
Erfindung bezieht sich weiterhin auf einen Elektrodenaufbau zum
Messen eines EKG-Signals auf der Haut einer Person. Der an dem Finger der
Person anzuordnende Elektrodenaufbau hat eine Innenfläche, die
an dem Finger anliegt, wobei die Innenfläche des Elektrodenaufbaus eine
Innenflächenelektrode
hat, der Elektrodenaufbau weiterhin eine der Innenfläche gegenüberliegende
Außenfläche hat,
die Außenfläche des
Elektrodenaufbaus eine Außenflächenelektrode
hat, die an einer anderen Stelle auf der Haut der Person als an
dem Finger, an dem der Elektrodenaufbau angeordnet ist, anzuordnen
ist, und der Elektrodenaufbau so angeordnet ist, dass er eine durch
das EKG-Signal zwischen der ersten Elektrode und der zweiten Elektrode
verursachte Potenzialdifferenz misst.
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Die
Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Herzfrequenzmessanordnung
zum Messen eines EKG-Signals auf der Haut einer Person. Die Herzfrequenzmessanordnung
hat einen Elektrodenaufbau, der an dem Finger einer Person anzuordnen
ist, und eine Handgelenksempfängereinheit,
wobei der Elektrodenaufbau eine Innenfläche hat, die an der Haut auf
dem Finger anliegt, die Innenfläche
des Elektrodenaufbaus eine Innenflächenelektrode hat, der Elektrodenaufbau
weiterhin eine der Innenfläche
gegenüberliegende
Außenfläche hat,
die Außenfläche des
Elektrodenaufbaus eine Außenflächenelektrode für die Anordnung
an einer anderen Stelle auf der Haut der Person als auf dem Finger
hat, auf dem der Elektrodenaufbau angeordnet ist, der Elektrodenaufbau
EKG-Verarbeitungseinrichtungen aufweist, die mit den Elektroden
zur Messung einer Potenzialdifferenz, die durch das EKG-Signal mit einer
ersten Elektrode und einer zweiten Elektrode verursacht wird, und
zur Erzeugung einer Herzfrequenzinformation auf der Basis der gemessenen
Potenzialdifferenz verbunden sind, der Elektrodenaufbau weiterhin
einen Sender zum Senden der Herzfrequenzinformation zum Handgelenksempfänger hat,
der einen Empfänger
zum Empfangen der Herzfrequenzinformation aufweist, die von dem
Elektrodenaufbau gesendet wird, und der Handgelenksempfänger weiterhin
einen Bildschirm zur Anzeige der Herzfrequenzinformation hat.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Die
Erfindung bezieht sich somit auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens zum Messen eines Herzfrequenzsignals auf der Haut
einer Person. Der bei einer Lösung
der Erfindung zum Einsatz kommende Elektrodenaufbau ist wenigstens
teilweise um den Finger des Benutzers anzuordnen. Bei einer Ausführungsform
hat der Elektrodenaufbau zwei offene Enden, wodurch der Elektrodenaufbau über einen
beträchtlichen
Abschnitt des Fingers und um ihn herum geschoben werden kann. Bei
einer Ausgestaltung hat der Elektrodenaufbau ein geschlossenes Ende,
wobei in diesem Fall der Elektrodenaufbau über den Finger so geschoben
wird, dass das geschlossene Ende an der Fingerspitze anliegt. Der
Elektrodenaufbau ist dann vorzugsweise wie ein Zylinder geformt,
d. h. er hat einen kugeligen Querschnitt. Es ist offensichtlich,
dass der Elektrodenaufbau nicht genau zylindrisch sein muss, sondern
beispielsweise konisch sein kann. Bei einem konischen Aufbau ist
beispielsweise der Querschnitt des Endes des Elektrodenaufbaus,
der sich weiter weg von der Fingerspitze befindet, größer als der
des Endes, das näher
zur Fingerspitze liegt. Der Elektrodenaufbau kann natürlich auch
eine Querschnittsform in Form eines Quadrats, Rechtecks, einer Ellipse
oder dergleichen haben.
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An
seiner am Finger anliegenden Innenfläche hat der Elektrodenaufbau
eine Innenflächenelektrode.
Der Elektrodenaufbau hat auch eine Außenfläche, bei der es sich um eine
Fläche
handelt, die nicht mit der Haut am Finger in Kontakt steht, an dem
der Elektrodenaufbau angeordnet ist. An seiner Außenfläche hat
der Elektrodenaufbau eine Außenflächenelektrode
für die
Anordnung an einer anderen Stelle an der Haut der Person als an
dem Finger, auf dem Elektrodenaufbau angeordnet ist. Es ist für den Fachmann
offensichtlich, dass die Erfindung nicht auf einen Elektrodenaufbau
beschränkt
ist, der nur eine Innenflächenelektrode
und eine Außenflächenelektrode
hat, es können
nämlich
mehr als eine derartige Elektrode vorhanden sein. Die Innenfläche und
die Außenfläche des
Elektrodenaufbaus sind voneinander elektrisch isoliert, damit eine
Potenzialdifferenz in den Elektroden gemessen werden kann. Um ein
optimale Messung eines Herzfrequenzsignals zu ermöglichen,
wird die Außenflächenelektrode
auf eine Stelle auf der Haut gesetzt, die sich auf einer Seite eines
von dem Herzschlag gebildeten elektrischen Vektors befindet, die
sich von der Seite, auf der Finger anliegt, unterscheidet, wodurch
ein EKG-Signal gemessen werden kann. Während der Messung ist die Außenflächenelektrode
beispielsweise an der Stirn oder einem Finger der Hand eines Benutzers angeordnet,
an der dem der Elektrodenaufbau nicht angeordnet ist. Bei einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung hat der Elektrodenaufbau
eine Steuereinheit zum Bestimmen eines Zeitpunkts, zu dem die Elektroden
in Kontakt mit der Haut des Benutzers gebracht werden. Das dabei
eingesetzte Vorgehen verwendet vorzugsweise Impedanz- oder Druckmesstechniken.
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Vorzugsweise
sind die Elektroden in dem Elektrodenaufbau mit einer zentralen
Verarbeitungseinheit verbunden, die auf der Basis des von den Elektroden
gemessenen Herzfrequenzsignalen Zeitpunkte für erfasste Herzschläge schätzt und
außerdem
auf der Basis der erfassten Zeitpunkte für die Herzschläge die Herzfrequenz
berechnet. Die zentrale Verarbeitungseinheit befindet sich beispielsweise
in einer am Handgelenk des Benutzers getragenen, uhrförmigen Vorrichtung
und ist beispielsweise ein Herzfrequenzmonitor oder ein Handgelenksrechner.
Die Informationen werden dann zwischen dem Elektrodenaufbau und
dem Herzfrequenzmonitor unter Verwendung bekannter Methoden ermittelt,
beispielsweise optisch, elektromagnetisch oder durch einen Übertragungsschaltung.
Bei einer solchen Ausgestaltung ist vorzugsweise auch ein Bildschirm zum
Anzeigen der Herzfrequenzinformation in dem Handgelenksempfänger angeordnet.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind alle notwendigen
Teile in der Vorrichtung und von diesen Teilen ausgeführten Vorgänge zum
Messen, Verarbeiten und Anzeigen der Herzfrequenzinformationen in dem
an dem Finger getragenen Elektrodenaufbau vorgesehen und ausgeführt. Die
Herzfrequenzinformationen werden dann vorzugsweise von einem Bildschirm
an der Außenfläche des
Elektrodenaufbaus angezeigt, beispielsweise auf einem Flüssigkristallbildschirm.
Im Falle einer gesonderten Empfängereinheit
schließen
sich natürlich
der Bildschirm des Elektrodenaufbaus und der Bildschirm des Herzfrequenzmonitors
gegenseitig nicht aus, vielmehr können beide Einheiten oder nur
eine solche Einheit einen Bildschirm aufweisen.
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Ein
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass verglichen mit den bekannten
Lösungen
der Elektrodenaufbau kaum erkennbar und benutzerfreundlicher ist.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Im
Folgenden wird die Erfindung im Einzelnen unter Bezug auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben, in denen
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1A zeigt, wie die Herzfrequenz
unter Verwendung eines Elektrodenaufbaus gemäß der Ausgestaltung der Erfindung
gemessen wird,
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1B eine bevorzugte Anordnung
der Elektroden in dem Elektrodenaufbau zeigt,
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1C brauchbare Messstellen
für die
Elektroden am Körper
einer Person zeigt,
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2 eine Anordnung einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zur Erzeugung der Herzfrequenz zeigt, und
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3 eine bevorzugte Ausgestaltung
eines Verfahrens nach der Erfindung zeigt.
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Ins Einzelne
gehende Beschreibung der Erfindung
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausgestaltungen
und unter Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen 1A bis 3 beschrieben. 1A zeigt einen Elektrodenaufbau 100,
der am Finger einer Person 102, bei dem Beispiel der Figur ist
dies ein Daumen, angeordnet ist. Der offenbarte Elektrodenaufbau 100 ist
leicht konisch, was bedeutet, dass der Querschnittsdurchmesser des
der Fingerspitze des Fingers 102 zugewandten Endes des Elektrodenaufbaus
kleiner ist als der des Endes an der Basis des Fingers 102.
Der offenbarte Elektrodenaufbau 100 hat zwei offene Enden,
es ist jedoch selbstverständlich,
dass das der Fingerspitze zugewandte Ende des Elektrodenaufbaus
ebenfalls wie ein Mantel geschlossen sein kann, wobei in diesem Fall
das elektrische EKG-Signal, das von dem Herzschlag erzeugt wird,
auch auf der Haut an der Fingerspitze des Fingers 102 gemessen
werden kann. Beispielsweise wird von einem Finger 104 an
der Hand der Person, an der der Elektrodenaufbau nicht angeordnet
ist, eine Außenflachenelektrode
berührt,
die sich auf der Außenfläche des
in der Figur gezeigten Elektrodenaufbaus 100 befindet.
Unter Verwendung der bekannten Verfahren wird vorzugsweise das zu messende
EKG-Signal in dem Elektrodenaufbau 100 verarbeitet, beispielsweise
gefiltert, verstärkt
und identifiziert, damit die aus dem EKG-Signal erfassten Herzschläge zu einer
Empfängereinheit 110 gesendet
werden können.
Zum Erfassen des Herzschlags ist der Elektrodenaufbau 100 die
Potenzialdifferenz oder die Spannung zwischen den Elektroden. Die Herzfrequenz
wird beispielsweise auf der Basis eines QRS-Komplexes gemessen,
der aus einem Herzsignal erfassbar ist, wobei die Buchstaben Q,
R und S sich auf Potenzialphasen in dem elektrischen Signal beziehen,
das durch eine elektrische Aktivierung des Herzens verursacht wird.
In einer Ausführungsform kann
die QRS-Erfassung unter Verwendung eines abgestimmten Filters durchgeführt werden,
wobei in diesem Fall ein Modellkomplex mit dem gemessenen QRS-Komplex
in dem Elektrodenaufbau verglichen wird und, wenn der Vergleich
eine bestimmte Schwellengrenze überschreitet,
der gemessene Komplex als ein Herzschlag akzeptiert wird.
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Die
von dem Elektrodenaufbau 100 gemessene Herzfrequenzinformation
wird telemetrisch 108 zu einer uhrartigen Empfängereinheit 110 vermittelt, die
an dem Handgelenk getragen wird, beispielsweise zu einem Herzfrequenzmonitor,
Handgelenksrechner oder dergleichen. Der Elektrodenaufbau 100 hat
dann einen Sender zum Senden der Herzfrequenzinformation zur Empfängereinheit 110,
die ihrerseits einen Empfänger
zum Empfangen der Informationen hat. Im Falle einer telemetrischen
induktiven Übermittlung
als Beispiel haben der Sender und der Empfänger eine Spule, was bedeutet,
dass die Vermittlung in Form von einem oder mehreren magnetischen
Impulsen pro Herzschlag erfolgt. Anstelle der Übermittlung 108 in
Form magnetischer Impulse können
die Herzfrequenzsignalinformationen, die von den Elektroden in dem
Elektrodenaufbau 100 gemessen werden, der Empfängereinheit 110 beispielsweise
optisch, als HF-Übertragung,
durch einen Transferkreis oder auf irgendeine andere bekannte Weise übermittelt
werden.
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Bei
einer Ausgestaltung hat die Empfängereinheit 110 Zuführeinrichtungen 114,
um der Vorrichtung Befehle zu erteilen. Die Befehle können beispielsweise
Befehle sein, die Herzfrequenzmessung zu beginnen/zu beenden, Herzfrequenzgrenzen
zu setzen, eine Lichtquelle für
andere Funktionen in den Herzfrequenzmonitoren zu aktivieren. Selbstverständlich können die
erforderlichen Befehle im Elektrodenaufbau auf ähnliche Weise unter Einsatz
der Verbindung 108 übermittelt
werden, wie sie vorstehend im Zusammenhang mit der Übertragung
der Herzfrequenzinformationen von dem Elektrodenaufbau 100 an
die Empfängereinheit 110 beschrieben wurden.
Bei einer Ausgestaltung hat die Empfängereinheit 100 einen
Bildschirm 112 zum Anzeigen der erzeugten Herzfrequenzinformationen.
Herzfre quenzinformationen sind die Informationen, die aus der Pulsrate
erzeugt werden, oder Informationen, die der physikalischen Übung aufgrund
der Herzfrequenz zugeordnet sind, beispielsweise Puls/Minute, Pulsänderung,
eingestellte Pulsgrenzen oder die Dauer der körperlichen Übung innerhalb eines bestimmten
Pulsbereichs. Bei einer Ausführung
hat der Elektrodenaufbau 100 einen Bildschirm 106 zum Anzeigen
der Herzfrequenzinformationen. Die anzuzeigenden Herzfrequenzinformationen
werden dem Elektrodenaufbau 100 vorzugsweise unter Verwendung
des gleichen Verfahrens übermittelt,
wie es beim Übermitteln
der Herzfrequenzinformation zur Empfängereinheit 110 zum Einsatz
kommt, ohne jedoch dadurch die Erfindung auf ein solches Datenübertragungsverfahren
zu beschränken.
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1B zeigt eine Anordnung
gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung. Um den Zeigefinger 102 einer
Person herum ist ein zylindrischer Elektrodenaufbau 100 angeordnet.
Der zylindrische Elektrodenaufbau 100 kann an dem Finger 102 angeordnet
werden, beispielsweise durch Ziehen des Fingers 102 durch
das offene Ende hindurch oder durch Befestigen des Aufbaus 100 an
dem Finger 102 mittels eines selbsthaftenden Befestigungsbandes
oder dergleichen. An seiner Innenfläche 116 hat der Elektrodenaufbau 100 eine
Innenflächenelektrode 118.
Die Größe der Innenflächenelektrode 118 ist
für die
Erfindung nicht von Bedeutung. Der Finger 102 steht beispielsweise
nur teilweise in Kontakt mit der Elektrode 118, die bezogen
auf die Innenfläche klein
ist, oder die Elektrode 118 ist so angeordnet, dass sie
die ganze Innenfläche 116 abdeckt.
Auf seiner Außenfläche 120 hat
der Elektrodenaufbau 100 weiter eine Außenflächenelektrode 122 für die Anordnung
an einer anderen Stelle auf der Haut. Eine solche andere Stelle
auf der Haut ist vorzugsweise beispielsweise die Stirn oder die
Haut der anderen Hand der Person. Die Stärke eines EKG-Signals auf der menschlichen
Haut ändert
sich hauptsächlich
auf einem Vektor, dessen Maximalwert am Ausgangspunkt des Vektors
an der rechten Schulter und dessen Minimum am Endpunkt des Vektors
an der linken Ferse erhalten wird. Üblicherweise kann ein maximales
EKG-Signal an einem Menschen dadurch gemessen werden, dass die Elektroden
an den Endpunkten des Vektors angeordnet werden. Die bei dem Elektrodenaufbau 100 verwendeten
Elektroden sind beispielsweise Kunststoffstrukturen, die den Elektroden entsprechen,
die bei den Herzfrequenzmonitoren nach dem Stand der Technik verwendet
werden. Der Elektrodenaufbau 100 ist beispielsweise aus
isolierendem Kunststoff hergestellt, damit die Elektroden 118, 122 elektrisch
isoliert werden können.
Die Elektroden 118, 122 sind ihrerseits mit elektrisch
leitendem Material beschichtet oder sind aus elektrisch leitendem
Kunststoff oder Metall hergestellt.
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1C zeigt brauchbare Messstellen
an der Haut einer Person im Hinblick auf die Art und Weise, in der
der Elektrodenaufbau zu positionieren ist. Bei dem Beispiel von 1 C wird der Elektrodenaufbau 100 am
Daumen der rechten Hand angeordnet, während der Handgelenksempfänger 110,
der die Herzschlaginformationen drahtlos empfängt, sich an dem linken Handgelenk
befindet. Bei Menschen ist die Richtung eines elektrischen Aktivierungsvektors 136, d.
h. der Spitzen-R-Vektor des QRS-Komplexes, der von dem Schlag des
Herzens 134 erzeugt wird, gewöhnlich etwas schräg und befindet
sich hauptsächlich
bei einer geraden Linie, die die rechte Schulter mit der linken
Ferse verbindet. Die Richtung des Aktivierungsvektors 134 ist
in hohem Maße
individuell und kann abhängig
von der Person, also ob sie beispielsweise vertikal oder schräg ist, von
der linken Schulter zur rechten Ferse gerichtet sein. Dann können bezogen
auf das Herz 134 eine vertikale Mittellinie 130A und
eine horizontale Mittellinie 130B unterschieden werden.
Der Zweck der Mittellinien 130A zu 130B wird dadurch
ersichtlich, dass, wenn in 1C sich
die erste Elektrode in einem Viertel befindet, das unterhalb der
horizontalen Mittellinie 130B und auf der linken Seite
der vertikalen Mittellinie 130A liegt, die Potenzialdifferenz
zwischen den Elektroden dadurch gemessen werden kann, dass eine
Elektrode an einer Stelle auf der Haut platziert wird, die sich
in irgendeinem der restlichen drei Viertel befindet. Beispielsweise
zeigen die Sterne in der Figur vier andere Punkte auf der Haut,
d. h. an der Stirn 132A, der rechten Schulter 132B,
der linken Hand 132C und am linken Oberschenkel 132D.
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2 zeigt den Aufbau der Anordnung
gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, bei welcher alle Aufbauten
und Funktionen, die zum Messen, Verarbeiten und Anzeigen der Herzfrequenz erforderlich
sind, sich in einem an dem Finger getragenen Elektrodenaufbau befinden.
Der Elektrodenaufbau 100 und insbesondere die Elektroden 118, 122 in
ihm werden zum Messen eines EKG-Signals auf der Haut des Benutzers
zum Übermitteln
des Signals zu einer EKG-Verarbeitungseinheit 200 verwendet.
In der EKG-Verarbeitungseinheit 200 wird das
EKG-Signal erforderlichen Verarbeitungsvorgängen unterworfen, beispielsweise
einem Filtern und Verstärken.
Außerdem
wird in der Verarbeitungseinheit 200 die Herzfrequenz aus
dem EKG-Signal dadurch erfasst, dass beispielsweise die Spitze R
im QRS-Komplex als die stärkste
in dem Signal bestimmt oder der Zeitpunkt des QRS-Komplexes mittels
eines abgestimmten Filters erfasst wird. Die erzeugten Herzfrequenzerfassungen
werden einer zentralen Verarbeitungseinheit 202 übermittelt,
die die Arbeitsweise des Elektrodenaufbaus 100 koordiniert,
wobei die Herzfrequenzerfassungen die Berechnung der Pulsrate ermöglichen.
Andere Rechenquantitäten,
d. h. Herzfrequenzinformationen, können mit einer Recheneinheit 206,
die mit der zentralen Verarbeitungseinheit 202 verbunden
ist, auf der Basis der Pulsrate, d. h. der Herzfrequenz, erzeugt werden.
Die Herzfrequenzinformationen beziehen sich hier beispielsweise
auf die Pulsrate, die Herzfrequenzänderung, die Änderungsgeschwindigkeit
der Herzfrequenz, die Herzfrequenzgrenze oder eine andere derartige
Quantität.
Der als Herzfrequenzmonitor arbeitende Elektroden aufbau 100 hat
weiterhin Zuführeinrichtungen 114 zur
Bereitstellung von Eingabedaten, d. h. für ein Erfassen, wann mit dem
Messen der Herzfrequenz begonnen wird und wann es beendet wird.
Die Zuführeinrichtung 114 kann
beispielsweise in Form von Druckknöpfen, einem Kontaktbereich
auf einem Bildschirm, als Sprachsteuerung oder dergleichen ausgeführt werden.
Der Elektrodenaufbau 100 hat weiterhin einen Speicher 204, der
einen Kurzzelt-RAM-Speicher
zum Speichern der Herzfrequenzinformationen oder dergleichen enthält, und
einen ROM-Speicher zum Speichern der erforderlichen Programme.
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Der
Elektrodenaufbau 100 hat vorzugsweise eine Steuereinheit 210,
die mit der zentralen Verarbeitungseinheit 202 verbunden
ist, damit Zeitpunkte, zu denen eine EKG-Signalmessung begonnen und beendet werden
soll, in dem Elektrodenaufbau 100 gesteuert werden können. Der
Zeitpunkt, zu dem eine EKG-Signalmessung beginnen soll, kann beispielsweise
dadurch bestimmt werden, dass ein extrem niedriger Strom, beispielsweise
50 Nanoampere, durch ein Paar von Elektroden geleitet und die Spannung
zwischen den Messelektroden gemessen wird. Die gemessene Spannung
geteilt durch den verwendeten Strom ergibt die Impedanz zwischen den
Messelektroden. Die Impedanz zeigt an, ob ein Messvorgang beginnen
soll, d. h. ob die Elektroden 118, 122 mit ihren
Messstellen verbunden sind. Wenn beispielsweise die Impedanz zwischen
den Elektroden 118, 122 kleiner als ein Megaohm
ist, wird die Messung gestartet. Der Zeitpunkt, zu dem die Messung
zu starten ist, kann auch dadurch bestimmt werden, dass druckempfindliche
PVDF-Filme verwendet werden, die anzeigen, wann die obere Fläche des
Elektrodenaufbaus genug gegen die untere Fläche gedrückt wird, um die Messung zu
starten. Bei einer bevorzugten Ausführungsform gibt eine Vorrichtung 208 für die Abgabe
von Schallsignalen in dem Elektrodenaufbau 100 ein Schallsignal
jedes Mal dann, wenn die Messung erfolgreich beginnt. Die Signale
werden beispielsweise 10 Sekunden lang gemessen, wonach die Vorrichtung 208 zum
Abgeben eines Schallsignals vorzugsweise ein zweites Schallsignal
abgibt, um anzuzeigen, dass die Messung abgeschlossen worden ist.
Das Messergebnis wird dann auf dem Bildschirm 112 entweder
bis zur nächsten
Messung oder beispielsweise 15 Sekunden lang angezeigt. Der Bildschirm 112 ist
beispielsweise als Flüssigkristallbildschirm
ausgeführt,
wobei zusätzlich zu
der Herzfrequenz auf dem Bildschirm Informationen angezeigt werden,
zu denen beispielsweise Herzfrequenzparameter, die von der Herzfrequenz ableitbar
sind, oder numerische Werte gehören,
die sich auf die körperliche Übung beziehen,
beispielsweise Herzfrequenzgrenzen, Übungsdauer oder dergleichen.
Die Steuereinheit 210 hat somit Einrichtungen zum Messen
der Impedanz zwischen den Elektroden, Einrichtungen zum Ableiten
auf der Basis der gemessenen Impedanz, ob die Elektroden in Kontakt mit
der Haut des Benutzers kommen, sowie Einrichtungen zum Überwachen
der EKG-Signalmesszeit.
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Die
erforderlichen Vorrichtungen in den unterschiedlichen Teilen der
Anordnung, beispielsweise bei der zentralen Verarbeitungseinheit 202,
der Berechnungseinheit 206 und der Steuereinheit, sind vorzugsweise
in Form einer Software unter Verwendung eines Allzweck-Mikroprozessors ausgeführt, brauchbar
sind jedoch auch andere Hardwaregeräte, beispielsweise ein Schaltungsaufbau,
der besondere Logikkomponenten verwendet oder ein oder mehrere ASICs
(Application Specific Integrated Circuit)
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Anhand
von 3 wird eine bevorzugte
Ausgestaltung eines Verfahrens nach der Erfindung beschrieben. Beim
Startschritt 300 des Verfahrens bereitet sich ein Benutzer
beispielsweise auf eine körperliche Übung vor
und plant die Messung seiner Herzfrequenz während der Übung. Im Schritt 302 wird
ein Elektrodenaufbau nach der Erfindung angeordnet, beispielsweise
um den Daumen der linken Hand herum. Um zu gewährleisten, dass der Elektrodenaufbau
richtig auf den Finger passt, kann natürlich ein Aufbau mit Befestigungseinrichtungen
vorgesehen werden, beispielsweise eine selbsthaftende oder eine
Gurtfestzieheinrichtung. Außerdem
kann der Elektrodenaufbau aus einem flexiblen Material bestehen
und einen kleinen Querschnitt haben, so dass der Aufbau sich an
seinem Platz fest um den Finger legen kann.
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Bei
dem Verfahrensschritt 304 wird ein durch den Herzschlag
erzeugtes elektrisches EKG-Signal in Verbindung mit der körperlichen Übung gemessen, wobei
eine Innenflächenelektrode,
die sich auf der Innenfläche
des Elektrodenaufbaus befindet, und eine Außenflächenelektrode verwendet wird,
die sich auf seiner Außenfläche befindet.
Während
der Messung liegt die Innenflächenelektrode
an dem Daumen der linken Hand an, während die Außenflächenelektrode beispielsweise
an einem Finger der rechten Hand, am rechten Handgelenk, am rechten
Oberschenkel oder an einem anderen derartigen Punkt auf der Haut angeordnet
werden kann, der sich in dem anderen in 1 C gezeigten Viertel befindet. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann der Elektrodenaufbau einen Bildschirm aufweisen.
Der Elektrodenaufbau hat an seiner Außenfläche, vorzugsweise seinen gegenüberliegenden
Seiten, einen Bildschirm und eine Elektrode, ohne dass jedoch dadurch
die Erfindung auf die Art und Weise beschränkt wird, in der diese beiden
zueinander positioniert werden. Der Bildschirm und die Außenflächenelektrode können auch
auf der gleichen Seite des Elektrodenaufbaus angeordnet sein. Die
Elektroden sind ihrerseits bezogen aufeinander vorzugsweise so positioniert,
dass, wenn sich die Außenflächenelektrode
auf der unteren Seite der Außenfläche befindet,
d. h. auf der einem Nagel gegenüberliegenden
Seite, sich die Innenflächenelektrode
auf der unteren Seite der Innenfläche befindet, die an der unteren
Seite des Fingers im Einsatz anliegt. Die Innenflächenelektrode und
die Außenflächenelekt- rode sind dann gegenüberliegend
auf verschiedenen Seiten des Unterseite des Elektrodenaufbaus angeordnet
und, wenn die Außenflächenelektrode
gegen eine andere Stelle auf der Haut gedrückt wird, wird auch die Innenflächenelektrode
gegen die Innenfläche
des Fingers gepresst, so dass man ein genaueres Messergebnis erhält.
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Im
Verfahrensschritt 306 wird die Herzfrequenz auf der Basis
der gemessenen Herzfrequenzsignale berechnet. Abhängig von
der Ausführungsform
der Lösung
nach der Erfindung wird die Herzfrequenz unter Verwendung der Berechnungseinrichtung
in dem Elektrodenaufbau berechnet oder die gemessene Herzfrequenzinformation
wird einer gesonderten Empfängereinheit
für die
weitere Verarbeitung übermittelt,
beispielsweise an eine Vorrichtung, die am Handgelenk getragen wird.
Bei dem Verfahrensschritt 308 wird die Herzfrequenzinformation
für den Benutzer
auf dem Bildschirm des Handgelenkempfängers und/oder des Elektrodenaufbaus
angezeigt, wobei der Benutzer auf der Basis dieser Information in
der Lage ist, auf Wunsch seine Trainingsintensität einzustellen.
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Obwohl
die Erfindung vorstehend unter Bezug auf die Beispiele in den beiliegenden
Zeichnungen beschrieben wurde, ist selbstverständlich, dass die Erfindung
darauf nicht beschränkt
ist, sondern vielfältig
im Rahmen der Erfindungsidee modifiziert werden kann, die in den
beiliegenden Ansprüchen
offenbart ist.