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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Synchronisieren einer Magnetresonanzanlage
mit dem Herzrhythmus eines Patienten, umfassend mehrere Elektroden
zum Ableiten von Elektrokardiogramm-Signalen vom Körper des
Patienten sowie eine Auswerteinheit zum Bestimmen eines charakteristischen
Triggerzeitpunkts innerhalb einer Herzrhythmusperiode des Patienten
aus den Elektrokardiogramm-Signalen. Außerdem betrifft die Erfindung ein
Verfahren zum Synchronisieren einer Magnetresonanzanlage mit dem
Herzrhythmus eines Patienten durch das Bestimmen eines charakteristischen Triggerzeitpunkts
innerhalb einer Herzrhythmusperiode des Patienten aus den Elektrokardiogramm-Signalen
von Elektroden.
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Aus
der Praxis sind Vorrichtungen bekannt, die zum Synchronisieren einer
Magnetresonanzanlage mit dem Herzrhythmus eines Patienten dienen. Diese
umfassen neben den Elektroden eines Elektrokardiogramm-Geräts eine
Auswerteinheit zum Bestimmen eines charakteristischen Triggerzeitpunkts innerhalb
einer Herzrhythmusperiode des Patienten aus den Elektrokardiogramm-Signalen der Elektroden.
Der charakteristische Triggerzeitpunkt wird durch eine einfache
Triggerschwelle innerhalb der aufsteigenden oder absteigenden Flanke
der R-Zacke des Elektrokardiogramm-Signals bestimmt. Die Synchronisation
dient der Vermeidung von Bewegungsartefakten, die dadurch erzeugt
werden können,
dass die Magnetresonanz-Aufnahme in unterschiedlichen Phasen innerhalb
der periodischen Bewegung des Herzschlags erfolgt.
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Während die
bekannten Verfahren und Vorrichtungen im magnetfeldfreien Raum hinreichend zuverlässig arbeiten,
kann es im Magnetresonanz-Hochfeld aufgrund des magnetohydrodynamischen
Effekts, der auf die Turbulenzen in der Herzkammer wirkt, zu einer
im Vergleich zum feldfreien Elektrokardiogramm stark überhöhten T-Welle
im Kammerteil des Elektrokardiogramm-Signals kommen, so dass die Amplitude
der T-Welle die Triggerschwelle erreichen kann. Die automatische
Erkennung der R-Zacke
ist dadurch stark erschwert.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin, eine Vorrichtung
und ein Verfahren bereitzustellen, die bzw. das auch bei hohen magnetischen Feldstärken eine
zuverlässige
Bestimmung charakteristischer Triggerzeitpunkte innerhalb der Herzrhythmusperiode
des Patienten ermöglicht.
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Die
auf die Vorrichtung gerichtete Aufgabe wird durch eine Vorrichtung
zum Synchronisieren einer Magnetresonanzanlage der eingangs genannten Art
gelöst,
bei der die Auswerteinheit erfindungsgemäß dazu ausgelegt ist, vor und
nach dem Einbringen des Patienten in die Magnetresonanzanlage gewonnene
Elektrokardiogramm-Signale zu vergleichen, um eine magnetfeldbedingte Überhöhung wenigstens
eines Charakteristikums der Elektrokardiogramm-Signale zu bestimmen.
Dadurch kann der Einfluss des Magnetfelds der Magnetresonanzanlage
auf die Charakteristika der Elektrokardiogramm-Signale bestimmt
werden und bei der Synchronisation der Magnetresonanzanlage mit
dem Herzrhythmus eines Patienten berücksichtigt werden.
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Die Überhöhung kann
zudem als zusätzliches
Kriterium zur Unterscheidung verschiedener Charakteristika des Elektrokardiogramms
(EKG) genutzt werden, so dass Diagnosefehler vermieden werden können. Der
Einfluss des Magnetfelds kann weitgehend eliminiert werden, wodurch
eine Unabhängigkeit
der Vorrichtung von den äußeren Magnetfeldern
erreicht werden kann. Dadurch kann schließlich auch bei hohen magnetischen
Feldstärken
eine zuverlässige
Bestimmung charakteristischer Triggerzeitpunkte innerhalb der Herzrhythmusperiode
des Patienten gewährleistet
werden und einer Verwechslung der Charakteristika kann vorgebeugt
werden.
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Als
Charakteristika der Elektrokardiogramm-Signale werden in diesem
Zusammenhang alle dem Fachmann geläufigen und mittels einer elektronischen
Datenverarbeitung sicher detektierbaren Charakteristika des zeitlichen
Verlaufs der Elektrokardiogramm-Signale bezeichnet, insbesondere
Maxima, Minima, Steigungen, Wellen oder Zacken. Namentlich kommen
als Charakteristika die P-Welle im Vorhofteil sowie die R-Zacke
und die T-Welle im Kammerteil des Elektrokardiogramm-Signals in
Betracht. Die Ableitungen durch die Elektroden können bipolare oder unipolare
Ableitungen sein. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann im Zusammenhang mit
Magnetresonanz- und/oder Kernspintomographen eingesetzt werden.
Die Auswerteinheit kann ein Auswert- und Triggereinheit sein, die
zusätzlich
zu einer Auswertung eines Triggerzeitpunkts eine Triggerung durchführt.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Vorrichtung
zumindest drei Elektroden zum Ableiten von Elektrokardiogramm-Signalen
vom Körper
des Patienten. Es können
detaillierte Informationen über
die Herztätigkeit
gewonnen werden und es kann insbesondere aus den Signalen ein dreidimensionales
Vektorkardiogramm erzeugt werden. Die Richtung, in welcher das äußere Magnetfeld das
dreidimensionale Vektorkardiogramm vorwiegend verzerrt, kann durch
eine einfache Projektionsoperation zumindest weitgehend eliminiert
werden. Die verschiedenen möglichen
Ansichten bzw. Projektionen eines dreidimensionalen Vektorkardiogramms können Informationen
liefern, die ein klares Unterscheiden der verschiedenen Charakteristika
ermöglichen.
Eine Auswahl einer Ansicht bzw. Projektion, in welcher magnetohydrodynamische
Effekte nur einen geringen Einfluss haben, kann einfach ermöglicht werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass
die Auswerteinheit dazu ausgelegt ist, zum Bestimmen des charakteristischen
Triggerzeitpunkts abhängig
von dem Ergebnis des Vergleichs der Elektrokardiogramm-Signale vor und nach
dem Einbringen des Patienten in die Magnetresonanzanlage ein Charakteristikum
des Elektrokardiogramm-Signals aus mehreren Charakteristika des
Elektrokardiogramm Signals auszuwählen. Aus den Veränderungen
der magnet feldabhängigen
Charakteristika kann auf deren Typ geschlossen werden. Insbesondere
kann die T-Welle, deren Amplitude sich aufgrund magnetohydrodynamischer
Effekte beim Anlegen eines starken Magnetfelds stark vergrößert, von
der R-Zacke unterscheiden werden, die weitgehend unabhängig vom
Magnetfeld ist.
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Wenn
die Auswerteinheit dazu ausgelegt ist, durch Projektionsoperationen
aus einem höherdimensionalen
Vektorkardiogramm eine Mehrzahl von Vektorkardiogrammen mit einer
geringeren Dimension zu erzeugen, kann in einer besonders einfachen Weise
der Einfluss des Magnetfelds verringert werden, indem die Projektionsrichtung
möglichst
parallel zu der Richtung gewählt
wird, in welcher das Magnetfeld vorwiegend auf das dreidimensionale
Vektorkardiogramm wirkt.
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Dabei
kann der Einfluss des Magnetfelds klein gehalten werden, wenn die
Auswerteinheit dazu vorgesehen ist, aus der Mehrzahl von Vektorkardiogrammen
mit einer geringeren Dimension zum Synchronisieren der Magnetresonanzanlage
mit dem Herzrhythmus des Patienten dasjenige Vektorkardiogramm auszuwählen, das
beim Vergleich der Elektrokardiogramm-Signale vor und nach dem Einbringen
des Patienten in die Magnetresonanzanlage die geringsten Veränderungen
zeigt.
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Vorteilhafterweise
ist die Auswerteinheit dazu ausgelegt, abhängig von dem Ergebnis des Vergleichs
der Elektrokardiogramm-Signale vor und nach dem Einbringen des Patienten
in die Magnetresonanzanlage einen Kanal oder eine Gruppe von Kanälen der
Elektrokardiogramm-Signale zum Bestimmen des charakteristischen
Triggerzeitpunkts auszuwählen.
Es kann eine Reduktion des Einflusses des Magnetfelds in einer besonders
einfachen Weise erfolgen. Beispielsweise kann nur derjenige Kanal
oder können
nur diejenigen Kanäle
ausgewählt
werden, die beim Vergleich der Elektrokardiogramm-Signale vor und
nach dem Einbringen des Patienten in die Magnetresonanzanlage die
geringsten Veränderungen
zeigen.
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In
dem Spezialfall, dass der Einfluss der Mangetresonanzanlage auf
alle Kanäle
der Elektrokardiogramm-Signale in etwa gleich groß ist, können jedoch
alle Kanäle
zum Bestimmen des charakteristischen Triggerzeitpunkts ausgewählt werden.
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Als
Kenngröße für die magnetfeldabhängigen Veränderungen
können
die Amplitude, das Quadrat der Differenz der Amplitudenverläufe vor
und nach dem Einbringen des Patienten oder eine andere, dem Fachmann
als sinnvoll erscheinende Kenngröße genutzt
werden.
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Dabei
ist die Auswerteinheit besonders vorteilhaft derart ausgelegt, dass
sie denjenigen Kanal oder diejenige Gruppe von Kanälen zum
Bestimmen des Charakteristikums der Elektrokardiogramm-Signale auswählt, deren
magnetfeldbedingte Überhöhung, insbesondere
bezogen auf die T-Welle, am geringsten ausfällt.
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Des
Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Auswerteinheit dazu ausgelegt
ist, zum Bestimmen einer Überhöhung des
als T-Welle ausgebildeten Charakteristikums der Elektrokardiogramm-Signale eine Höhe der T-Welle
der Elektrokardiogramm-Signale vor und nach dem Einbringen des Patienten
in die Magnetresonanzanlage zu vergleichen. Die Höhe des Maximums
der T-Welle ist eine einfach zu erfassende Kenngröße, die
aufgrund der magnetohydrodynamischen Effekte stark magnetfeldabhängig ist und
sich daher als Kenngröße zum Erkennen
der T-Welle besonders eignet.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann die Auswerteinheit zum Bestimmen einer Überhöhung des als T-Welle ausgebildeten
Charakteristikums der Elektrokardiogramm-Signale eine Steigung der
T-Welle der Elektrokardiogramm-Signale vor und nach dem Einbringen
des Patienten in die Magnetresonanzanlage vergleichen. Die Steigung
ist ebenfalls magnetfeldabhängig
und leicht zu ermitteln und kann in der aufsteigenden Flanke oder
in der absteigenden Flanke bestimmt werden. Um einen zuverlässigen und
reproduzierbaren Wert zu erhalten wird die Stei gung besonders vorteilhaft
im Wendepunkt der jeweiligen Flanke bestimmt.
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Obwohl
prinzipiell die Auswahl des Charakteristikums bzw. das Auffinden
der R-Zacke auch anhand der zeitlichen Verläufe der Signale der Elektroden
erfolgen kann, kann dieser Vorgang deutlich vereinfacht werden,
wenn die Auswerteinheit dazu ausgelegt ist, aus den Elektrokardiogramm-Signalen
wenigstens ein zwei- oder mehrdimensionales Vektorkardiogramm zu
erzeugen. Das zwei- oder mehrdimensionale Vektorkardiogramm hat
den Vorteil der Übersichtlichkeit.
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Wenn
die Auswerteinheit dazu ausgelegt ist, zum Bestimmen des charakteristischen
Triggerzeitpunkts innerhalb einer Herzrhythmusperiode des Patienten
abhängig
von dem Vergleich der EKG-Signale ein Charakteristikum der Elektrokardiogramm-Signale auszuwählen, das
eine geringere magnetfeldbedingte Überhöhung zeigt als wenigstens ein
anderes Charakteristikum, kann eine weitgehend vom äußeren Magnetfeld
der Magnetresonanzanlage unabhängige
Vorrichtung erreicht werden.
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Die
auf das Verfahren gerichtete Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren der
Eingangs genannten Art, bei dem erfindungsgemäß zum Bestimmen einer magnetfeldbedingten Überhöhung wenigstens
eines Charakteristikums der Elektrokardiogramm-Signale vor und nach dem Einbringen
des Patienten in die Magnetresonanzanlage gewonnene Elektrokardiogramm-Signale
verglichen werden. Es kann der Einfluss des Magnetfelds der Magnetresonanzanlage
auf die Charakteristika der Elektrokardiogramm-Signale bestimmt
und bei der Synchronisation der Magnetresonanzanlage mit dem Herzrhythmus
eines Patienten berücksichtigt
werden.
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Die
Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, die
in den Zeichnungen dargestellt sind.
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Es
zeigen:
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1 eine
Magnetresonanzanlage mit einer Vorrichtung zum Synchronisieren der
Magnetresonanzanlage mit dem Herzrhythmus eines Patienten in einer
schematischen Darstellung,
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2 ein
Elektrokardiogramm-Signal mit verschiedenen Charakteristika,
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3 ein
zweidimensionales Vektorkardiogramm mit einer T-Welle und einer
R-Zacke,
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4a eine
erste zweidimensionale Projektion eines dreidimensionalen Vektorkardiogramms und
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4b eine
zweite zweidimensionale Projektion eines dreidimensionalen Vektorkardiogramms.
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1 zeigt
schematisch eine Vorrichtung zum Synchronisieren einer Magnetresonanzanlage 2 mit
dem Herzrhythmus eines Patienten 4. Die Vorrichtung umfasst
mehrere Elektroden 6, 8, 10 zum Ableiten
von Elektrokardiogramm-Signalen 12 (2) vom Körper des
Patienten 4 sowie eine Auswerteinheit 14 zum Bestimmen
eines charakteristischen Triggerzeitpunkts 22 (2)
innerhalb einer Herzrhythmusperiode des Patienten 4 aus
den Elektrokardiogramm-Signalen 12 der Elektroden 6, 8, 10. Die
Auswerteinheit 14 ist einstückig mit einer Steuerungsanlage
der Magnetresonanzanlage 2 ausgebildet.
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Die
Steuerungsanlage nutzt die Triggersignale, um die Aufnahme von Magnetresonanzbildern durch
die Magnetresonanzanlage 2 mit dem Herzrhythmus des Patienten 4 zu
synchronisieren und um so Bewegungsartefakte zu vermeiden, indem
verschiedene Aufnahmen jeweils in der gleichen Phase der Herzrhythmusperiode
aufgenommen werden.
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Die
Auswerteinheit 14 ist durch ein geeignetes Programm, dessen
Funktion im Folgenden näher erläutert wird,
dazu ausgelegt, zum Bestimmen einer magnetfeldbedingten Überhöhung wenigstens
eines Charakteristikums der Elektrokardiogramm-Signale 12 die Elektrokardiogramm-Signale
vor und nach dem Einbringen des Patienten 4 in die Magnetresonanzanlage 2 zu
vergleichen.
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In
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die
Vorrichtung drei Elektroden 6, 8, 10 zum
Ableiten von Elektrokardiogramm-Signalen 12 vom Körper des
Patienten 4. Die drei Elektroden 6, 8, 10 sind
so angebracht, dass die Ableitungen jeweils möglichst senkrecht zueinander
stehen. Über die
drei Elektroden 6, 8, 10 werden Spannungen
abgegriffen, die jeweils einem Kanal zugeordnet sind. Die Auswerteinheit 14 greift
die an de Elektroden 6, 8, 10 anliegenden
Spannungen jeweils unmittelbar über
Kabel 16, 18, 20 ab.
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Zum
Bestimmen des charakteristischen Triggerzeitpunkts 22 (2)
wählt die
Auswerteinheit 14 abhängig
von dem Ergebnis des Vergleichs der Elektrokardiogramm-Signale vor
und nach dem Einbringen des Patienten 4 in die Magnetresonanzanlage 2 ein
Charakteristikum des Elektrokardiogramm-Signals 12 aus
mehreren Charakteristika des Elektrokardiogramm-Signals 12 aus.
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2 zeigt
ein typisches Elektrokardiogramm-Signal 12 eines Patienten 4 im
magnetfeldfreien Raum. Das Elektrokardiogramm setzt sich aus einem
Vorhofteil 24 und einem Kammerteil 26 zusammen.
Der Vorhofteil 24 ist der Kontraktion des Vorhofs zugeordnet
und umfasst als Charakteristikum eine P-Welle 44. Der Kammerteil 26 beginnt
mit einer so genannten QRS-Phase 28, deren vorrangiges
Charakteristikum die zentrale R-Zacke 30 ist, die von einer
vorgelagerten, umgekehrt polarisierten Q-Zacke 32 und von
einer nachgelagerten, umgekehrt polarisierten S-Zacke 34 eingerahmt
ist. Ferner umfasst der Kammerteil 26 eine T-Phase 36 mit
einer T-Welle 38 und einer U-Phase 40 mit einer U-Welle 42.
Ohne Magnetfeld beträgt
die Amplitude der T-Welle 38 etwa 1/6 bis 2/3 der Amplitude
der R-Zacke 30 und die Amplitude der Q-Zacke 32 beträgt weniger
als 1/4 der Amplitude der R-Zacke 30. Die Größenordnung
der Amplitude der R-Zacke 30 beträgt etwa 1 mV. Im Vergleich
dazu beträgt
liegt die Amplitude der P-Welle 44 unter 0,25 mV.
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In 2 ist
gestrichelt eine überhöhte T-Welle 38' eingezeichnet,
wie sie sich nach dem Einbringen der Patienten in die Magnetresonanzanlage 2 darstellt.
Rechts neben dem eigentlichen Elektrokardiogramm-Signal 12 ist
eine Eichzacke mit einer Höhe
von 1 mV dargestellt.
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Die
Auswerteinheit 14 berechnet aus den erfassten Elektrokardiogramm-Signalen 12 ein
dreidimensionales Vektorkardiogramm, wobei das Signal jedes Kanals
bzw. jeder der drei Elektroden 6, 8, 10 eine
Komponente eines dreidimensionalen Vektors bildet. Im dreidimensionalen
Vektorkardiogramm findet jedes Charakteristikum des Elektrokardiogramm-Signals 12 eine
Entsprechung in einer Schleife in der entstehenden Kurve, die der
durch den dreidimensionalen Vektor definierte Punkt im Herzrhythmus
des Patienten 4 periodisch durchläuft.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung erzeugt die Auswerteinheit 14 durch
Projektionsoperationen aus einem höherdimensionalen Vektorkardiogramm
eine Mehrzahl von Vektorkardiogrammen mit einer geringeren Dimension. 3 zeigt
als Beispiel ein zweidimensionales Vektorkardiogramm, das mittels
einer Projektionsoperation auf die X-Y-Ebene aus dem dreidimensionalen
Vektorkardiogramm erzeugt wurde. In 3 stellt
die größere, wegen
der hohen Bewegungsgeschwindigkeit des Punkts gepunktet erscheinende
Schleife die R-Zacke 30 dar, während die kleinere, schmale Schleife
die T-Welle 38 darstellt.
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Im
dreidimensionalen Vektorkardiogramm sind die Unterschiede zwischen
der R-Zacke 30 und der T-Welle 38 klar erkennbar,
und zwar auch deshalb, weil die T-Welle 38 beim Anlegen
des Hochfelds der Magnetresonanzanlage 2 stark anwächst.
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Die
Auswerteinheit 14 wählt
zum Bestimmen des charakteristischen Triggerzeitpunkts 22 innerhalb
einer Herzrhythmusperiode des Patienten 4 ein Charakteristikum
der Elektrokardiogramm-Signale 12 aus, und zwar die R-Zacke 30,
das eine geringere magnetfeldbedingte Überhöhung zeigt als die T-Welle 38.
Diese Auswahl erfolgt durch die Auswahl einer bestimmten Schleife
im dreidimensionalen Vektorkardiogramm. Da die T-Schleife empfindlicher auf das Magnetfeld
reagiert als die R-Zacke 30,
entspricht das derart ausgewählte
Charakteristikum mit Sicherheit der R-Zacke 30.
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Zum
Bestimmen des charakteristischen Triggerzeitpunkts 22 legt
die Auswerteinheit 14 einen durch Winkel und Entfernung
zum Ursprung oder durch drei Koordinatenwerte definierten Punkt
bzw. Bereich 44 auf der der R-Zacke 30 entsprechenden Schleife
fest. Erreicht der sich auf der Schleife bewegende Vektor diesen
Bereich 44, wird der Trigger ausgelöst. Das Auslösen des
Triggers bestimmt den charakteristischen Triggerzeitpunkt 22.
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Die
Auswerteinheit 14 wählt
aus den drei durch die Projektionen auf die Koordinatenebenen gewonnenen,
zweidimensionalen Vektorkardiogrammen (3, 4a, 4b)
zum Synchronisieren der Magnetresonanzanlage 2 mit dem
Herzrhythmus des Patienten 4 dasjenige Vektorkardiogramm
aus, das beim Vergleich der Elektrokardiogramm-Signale 12 vor
und nach dem Einbringen des Patienten 4 in die Magnetresonanzanlage 2 die
geringsten Veränderungen
zeigt. Das ausgewählte
zweidimensionale Vektorkardiogramm (3) ist derjenigen
Projektionsebene zugeordnet, die den größten Winkel zur Längsachse
der Schlaufe des dreidimensionalen Vektorkardiogramms hat, welche
die T-Welle 38 abbildet.
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Die 4a und 4b zeigen
die beiden weiteren zweidimensionalen Vektorkardiogramme, die neben
dem in 3 dargestellten, ausgewählten Vektorkardiogramm durch
die Projektion auf die Koordinatenebenen aus dem dreidimensionalen
Vektorkardiogramm gewonnen wurden. Dabei zeigt 4a die
Projektion auf die sagitale Ebene bzw. auf die X-Z Ebene und 4a zeigt
die Projektion auf die craniale Ebene bzw. auf die Y-Z-Ebene. Nach
der Auswahl der geeigneten Projektion erfolgt der eigentliche Triggervorgang
durch die Auswertung der Bewegung des von den Elektrodensignalen
bestimmten Vektors im zweidi mensionalen Diagramm. Der die Triggerschwelle
definierende Bereich 44 bzw. Punkt wird mit der Bahnkurve
auf die zweidimensionale Ebene projiziert.
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In
alternativen Ausgestaltungen der Erfindung können zweidimensionale Vektorkardiogramme durch
Projektionen auf weitere, von den Koordinatenebenen verschiedene
Projektionsebenen gewonnen werden. Die Auswahl der Projektionsebene
kann durch das Bilden des Minimums der geeignet gewählten Kenngröße für die Veränderungen
der Elektrokardiogramm-Signale 12 erfolgen.
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In
einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist die
Auswerteinheit 14 dazu ausgelegt, abhängig von dem Ergebnis des Vergleichs
der Elektrokardiogramm-Signale 12 vor und nach dem Einbringen
des Patienten 4 in die Magnetresonanzanlage 2 einen
Kanal oder eine Gruppe von Kanälen der
Elektrokardiogramm-Signale 12 zum Bestimmen charakteristischen
Triggerzeitpunkts 22 auszuwählen. Die Auswahl des Kanals
tritt an die Stelle der Auswahl der Projektionsebene, wobei die
Auswahl einer Projektionsebene aus den drei Koordinatenebenen selbstverständlich einer
Auswahl eines Paars von Kanälen
entspricht.
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Umfasst
die Vorrichtung mehr als 3 Elektroden 6, 8, 10 so
dass ein höherdimensionales
Vektorkardiogramm in einem höherdimensionalen
Vektorraum erzeugt wird, kann durch eine Auswahl von Kanälen die
Projektion auf eine entsprechende Hyperebene oder einen Unterraum
erfolgen. Beispielsweise können
durch Projektionen aus einem vierdimensionalen Vektorkardiogramm
vier dreidimensionale Vektorkardiogramme und/oder sechs zweidimensionale Vektorkardiogramme
gewonnen werden etc.
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Dabei
ist die Auswerteinheit 14 derart programmiert, dass die
denjenigen Kanal oder diejenige Gruppe von Kanälen zum Bestimmen des Charakteristikums
der Elektrokardiogramm-Signale 12 auswählt, deren
magnetfeldbedingte Überhöhung am geringsten
ausfällt.
Als Kenngröße für die magnetfeldbedingte Überhöhung kann
beispielsweise die maximale Differenz zwi schen oder die mittlere,
ggf. quadrierte Differenz zwischen den Signalen vor und nach dem
Einbringen des Patienten 4 in die Magnetresonanzanlage 2 gewählt werden.
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Da
die T-Welle 38 besonders empfindlich auf das äußere Magnetfeld
reagiert, konzentriert sich der Datenverarbeitungsalgorithmus der
Auswerteinheit 14 bei der Auswahl des Kanals bzw. der Gruppe
von Kanälen
besonders auf das Verhalten der T-Welle 38. Dies erfolgt
dadurch, dass die Auswerteinheit 14 zum Bestimmen einer Überhöhung der
T-Welle 38 die Höhe 46 derselben
in den der Elektrokardiogramm-Signalen 12 vor dem Einbringen
des Patienten 4 und die Höhe 46' nach dem Einbringen des Patienten 4 in
die Magnetresonanzanlage 2 zu vergleichen bzw. die Differenz
der beiden ermittelten Höhen 46, 46' zu bilden.
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Alternativ
oder ergänzend
dazu wird in einer Weiterbildung der Erfindung zum Bestimmen einer Überhöhung der
T-Welle 38 eine Steigung der T-Welle 38 der Elektrokardiogramm-Signale 12 vor
und nach dem Einbringen des Patienten 4 in die Magnetresonanzanlage 2 verglichen
bzw. die Differenz zwischen den beiden ermittelten Steigungen gebildet.
Dazu bestimmt die Auswerteinheit 14 zunächst den Wendepunkt 50 der
aufsteigenden Flanke 48 der T-Welle 38 und ermittelt
dann die Steigung im Wendepunkt 50.
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Nach
alledem implementiert die oben beschriebene Vorrichtung ein Verfahren
zum Synchronisieren einer Magnetresonanzanlage 2 mit dem Herzrhythmus
eines Patienten 4 durch das Bestimmen eines charakteristischen
Triggerzeitpunkts 22 innerhalb einer Herzrhythmusperiode
des Patienten 4 aus den Elektrokardiogramm-Signalen 12 von Elektroden 6, 8, 10.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden zum Bestimmen einer Überhöhung wenigstens eines
Charakteristikums der Elektrokardiogramm-Signale 12 die
Elektrokardiogramm-Signale 12 vor und nach dem Einbringen
des Patienten 4 in die Magnetresonanzanlage 2 verglichen.