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Hintergrund der Erfindung
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Fachgebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen und Verfahren zur
Förderung
oder Hemmung von Angiogenese und/oder Kardiovaskularisierung in
Säugetieren,
die eine solche biologische Wirkung benötigen. Dies umfasst die Diagnose
und Behandlung von kardiovaskulären
Erkrankungen sowie onkologischen Erkrankungen.
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Beschreibung des Hintergrunds
der Erfindung
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A. Herzerkrankungen und Faktoren
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Herzinsuffizienz
betrifft etwa fünf
Millionen Amerikaner, und neue Fälle
von Herzinsuffizienz belaufen sich auf etwa 400.000 pro Jahr. Es
ist die häufigste
alleinige Ursache für
Krankenhausaufenthalt von Menschen im Alter von 65 Jahren und älter in
den Vereinigten Staaten. Jüngste
Fortschritte im Umgang mit akuten Herzerkrankungen, einschließlich akuten
Myokardinfarkt, führten
zu einer expandierenden Patientenpopulation, die letztlich chronische
Herzinsuffizienz entwickeln wird. Von 1979 bis 1995 stiegen Hospitalisierungen
aufgrund von Stauungsinsuffizienz (CHF) von 377.000 auf 872.000
(ein 130-prozentiger Anstieg), und CHF-Todesfälle stiegen um 116 Prozent.
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CHF
ist ein Syndrom, das durch eine Fehlfunktion des linken Ventrikels,
reduzierte Toleranz gegenüber
körperlicher
Betätigung,
gestörte
Lebensqualität
und deutlich verkürzte
Lebenserwartung gekennzeichnet ist. Das Sine qua non von Herzinsuffizienz
ist ein Unvermögen
des Herzens, Blut in einer ausreichenden Rate zu pumpen, um die
Stoffwechselbedürfnisse
der Körpergewebe
zu erfüllen
(in anderen Worten besteht unzureichende Herzleistung).
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Zumindest
vier große
Kompensationsmechanismen werden im Bereich von Herzinsuffizienz
aktiviert, um die Herzleistung, einschließlich peripherer Vasokonstriktion, erhöhter Herzrate,
erhöhter
Herzkontraktilität und
erhöhtes
Plasmavolumen, zu boosten. Diese Wirkungen werden primär durch
das sympathische Nervensystem und das Renin-Angiotensin-System vermittelt.
Siehe Eichhorn, American Journal of Medicine 104, 163–169 (1998).
Erhöhte
Leistung des sympathischen Nervensystems erhöht den Gefäßtonus, die Herzrate und Kontraktilität. Angiotensin-II
erhöhte
Blutdruck durch (1) direkte Stimulation der Muskelkontraktion der
glatten Muskulatur, (2) Förderung
der Plasmavolumenexpansion durch Stimulation von Aldosteron und
antidiuretischer Hormonsekretion, (3) Stimulation von sympathisch
vermitteltem Gefäßtonus und
(4) Katalysieren des Abbaus von Bradykinin, das vasodilatorische
und natriuretische Aktivität
aufweist. Siehe Übersichtsartikel
von Brown und Vaughan, Circulation 97, 1411–1420 (1998). Wie nachstehend
beschrieben, kann Angiotensin II auch direkt schädliche Wirkungen auf das Herz
haben, indem Myozytennekrose (wodurch die systolische Funktion geschädigt wird)
und intrakardiale Fibrose (was diastolische und in manchen Fällen systolische
Funktion schädigt)
gefördert
wird. Siehe Weber, Circulation 96, 4065–4082 (1998).
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Ein
beständiges
Merkmal von Stauungsinsuffizienz (CHF) ist Herzhypertrophie, eine
Vergrößerung des
Herzens, die sowohl durch mechanische als auch hormonelle Reize
aktiviert wird und dem Herzen ermöglicht, sich an die Bedürfnisse
erhöhter
Herzleistung anzupassen. Morgan und Baker, Circulation 83, 13–25 (1991).
Diese hypertrophe Reaktion wird häufig mit einer Vielzahl von
verschiedenen pathologischen Leiden wie Hypertonie, Aortenstenose,
Myokardinfarkt, Kardiomyopathie, Klappeninsuffizienz und intrakardialem Shunt
assoziiert, wovon alle zu chronischer hämodynamischer Überlastung
führen.
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Hypertrophie
ist im Allgemeinen als Anstieg der Größe eines Organs oder Struktur
unabhängig
vom natürlichem
Wachstum definiert, welches keine Tumorbildung umfasst. Hypertrophie
des Herzens ist entweder auf einen Anstieg der Masse der individuellen
Zellen (Myozyten) oder einen Anstieg der Zahl der Zellen, die das
Gewebe bilden (Hyperplasie), zurückzuführen oder
beides. Während
die Erweiterung eines embryonalen Herzens stark vom Anstieg der
Myozytenzahl abhängt
(die bis kurz nach der Geburt fortgesetzt wird), verlieren postnatale
Myozyten ihre proliferative Kapazität. Weiteres Wachstum tritt
durch Hypertrophie der individuellen Zellen auf.
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Myozytenhypertrophie
beim Erwachsenen ist anfänglich
als kurzfristige Reaktion auf gestörte Herzfunktion durch Ermöglichung
eines Rückgangs
der Belastung auf individuellen Muskelfasern vorteilhaft. Mit schwerer,
lang andauernder Überlastung
beginnt sich der Zustand der einer Hypertrophie unterworfenen Zellen
zu verschlechtern bzw. beginnen sie abzusterben. Katz, „Heart
Failure", in: A.
M. Katz, Hrsg., Physiology of the Heart, New York, Raven Press,
638–668
(1992). Herzhypertrophie ist ein signifikanter Risikofaktor sowohl
für Mortalität als auch
Morbidität
im klinischen Verlauf von Herzinsuffizienz. Katz, Trends Cardiovasc.
Med. 5, 37–44
(1995). Für
weitere Details für
die Gründe
und die Pathologie von Herzhypertrophie siehe z. B. Heart Disease,
A Textbook of Cardiovascular Medicine, E. Braunwald, Hrsg., [W.
B. Saunders Co. (1988)] Kapitel 14, „Pathophysiology of Heart
Failure".
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Auf
zellulärer
Ebene besteht das Herz aus Myozyten und sie umgebenden Trägerzellen,
die im Allgemeinen Nicht-Myozyten genannt werden. Während Nicht-Myozyten
hauptsächlich
Fibroblasten/Mesenchymzellen sind, umfassen sie auch Endothelzellen
und Zellen glatter Muskulatur. Obwohl Myozyten den Großteil der
erwachsenen Myokardmasse ausmachen, repräsentieren sie nur etwa 30%
der gesamten Zellzahl, die im Herz gegenwärtig ist. Als Reaktion of hormonelle,
physiologische, hämodynamische
und pathologische Reize können
sich erwachsene Ventrikelmuskelzellen an erhöhte Arbeitspensen durch die
Aktivierung eines hypertrophen Verfahrens anpassen. Diese Reaktion
ist durch einen Anstieg der Myozytenzellgröße und des kontraktilen Proteingehalts
von individuellen Herzmuskelzellen ohne gleichzeitige Zellteilung
und Aktivierung von Embryogenen gekennzeichnet, das Gen für atriales
natriuretisches Peptid (ANP) umfassend. Chien et al., FASEB J. 5,
3037–3046
(1991), Chien et al., Annu Rev. Physiol. 55, 77–95 (1993). Ein Anstieg der
Myokardmasse als Folge eines Anstieges der Myozytengröße, die
mit einer Akkumulation von interstitiellem Collagen innerhalb der
extrazellulären
Matrix verbunden ist, und um Intramyokard-Koronararterien ist bei
Hypertrophie des linken Ventrikels sekundär zur Drucküberladung bei Menschen beschrieben
worden. Caspari et al., Cardiovasc. Res. 11, 554–558 (1977), Schwarz et al.,
Am J. Cardiol. 42, 895–903
(1978), Hess et al., Circulation 63, 360–371 (1981), Pearlman et al.,
Lab. Invest. 46, 158–164
(1982).
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Es
ist auch vorgeschlagen worden, dass parakrine Faktoren, die durch
nicht-myozyten-tragende Zellen produziert werden, zusätzlich in
die Entwicklung von Herzhypertrophie involviert sein können, und
verschiedene von Nicht-Myozyten abstammende Hypertrophiefaktoren,
wie z. B. Leukozytenhemmfaktor (LIF) und Endothelin, sind identifiziert
worden. Metcalf, Growth Factors 7, 169–173 (1992), Kurzrock et al.,
Endocrine Reviews 12, 208–217
(1991), Inoue et al., Proc. Natl Acad. Sci. USA 86, 2863–2867 (1989),
Yanagisawa und Masski, Trends Pharm. Sci. 10, 374–378 (1989),
US-Patent Nr. 5.573.762 (am
12. November 1996 ausgegeben). Weitere beispielhafte Faktoren, die
als potenzielle Mediatoren von Herzhypertrophie identifiziert worden
sind, umfassen Cardiotrophin-1 (CT-1) [Pennica et al., Proc. Natl.
Acad. Sci USA 92, 1142–1146 (1995)],
Catecholamine, Adrenocorticosteroide, Angiotensin und Prostaglandine.
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Derzeit
variiert die Behandlung von Herzhypertrophie abhängig von der zugrunde liegenden
Herzerkrankung. Catecholamine, Adrenocorticosteroide, Angiotensin,
Prostaglandine, LIF, Endothelin (einschließlich Endothelin-1, -2, und
-3 und großes
Endothelin) und CT-1 gehören
zu den Faktoren, die als potenzielle Mediatoren von Hypertrophie
identifiziert wurden. Zum Beispiel sind betaadrenerge rezeptorblockierende
Arzneimittel (Betablocker, z. B. Propranolol, Timolol, Tertalolol,
Carteolol, Nadolol, Betaxolol, Penbutolol, Acetobutolol, Atenolol,
Metoprolol, Carvedilol etc.) und Verapamil in der Behandlung von
hypertropher Kardiomyopathie umfassend verwendet worden. Die günstigen
Wirkungen von Betablockern auf Symptome (z. B. Brustschmerzen) und
Toleranz von körperlicher
Betätigung
sind großteils
auf einen Rückgang
der Herzrate mit einer nachfolgenden Verlängerung der Diastole und erhöhte passive
Ventrikelfüllung
zurückzuführen. Thompson
et al., Br. Heart J. 44, 488–98
(1980), Harrison et al., Circulation 29, 84–98 (1964). Von Verapamil ist
berichtet worden, dass es Ventrikelfüllung verbessert und möglicherweise
Myokardischämie
reduziert. Bonow et al., Circulation 72, 853–64 (1985).
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Nifedipin
und Diltiazem sind ebenfalls gelegentlich in der Behandlung von
hypertropher Kardiomyopathie verwendet worden. Lorell et al., Circulation
65, 499–507
(1982), Betocchi et al., Am. J. Cardiol 78, 451–457 (1996). Jedoch kann Nifedipin
aufgrund seiner kräftigen
vasodilatorischen Eigenschaften schädlich sein, insbesondere bei
Patienten mit Ausflussverschluss. Disopyramid ist verwendet worden,
um Symptome durch seine negativen inotropen Eigenschaften zu lindern.
Pollick, N. Engl. J. Med. 307, 997–999 (1982). Bei vielen Patienten
nehmen die anfänglichen
Vorteile jedoch mit der Zeit ab. Wigle et al., Circulation 92, 1680–1692 (1995). Von
Antihypertonikatherapie ist berichtet worden, dass sie positive
Wirkungen auf Herzhypertrophie zeigen, die mit erhöhtem Blutdruck
assoziiert ist. Beispiele für
Arzneimittel, die in Antihypertonietherapie verwendet werden, alleine
oder in Kombination, sind Kalziumantagonisten, z. B. Nitrendipin,
adrenerge rezeptor-blockierende Mittel, z. B. die oben angeführten, angiotensinumwandelnde
Enzym-(ACE-)Inhibitoren, wie Quinapril, Captopril, Enalapril, Ramipril,
Benazepril, Fosinopril und Lisinopril; Diuretika, z. B. Chlorthiazid,
Hydrochlorthiazid, Hydroflumethazid, Methylchlothiazid, Benzthiazid,
Dichlorphenamid, Acetazolamid und Indapamid; und Kalziumkanalblocker,
z. B. Diltiazem, Nifedipin, Verapamil und Nicardipin.
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Zum
Beispiel zeigte die Behandlung von Hypertonie mit Diltiazem und
Captopril einen Rückgang
der Muskelmasse des linken Ventrikels, aber die Doppler-Indizes
der diastolischen Funktionen normalisierten sich nicht. Szlachcic
et al., Am. J. Cardiol. 63, 198–201
(1989), Shahi et al., Lancet 336, 458–461 (1990). Diese Ergebnisse
wurden interpretiert, um zu zeigen, dass übermäßige Mengen von interstitiellem
Collagen nach Regression der Hypertrophie des linken Ventrikels
bleiben. Rossi et al., Am Heart J. 124, 700–709 (1992). Rossi et al.,
siehe oben, untersuchten die Wirkung von Captopril auf die Prävention
und Regression von Myokardzellhypertrophie und interstitieller Fibrose
in Drucküberlastungsherzhypertrophie
bei Versuchsratten.
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Von
Mitteln, die Herzkontraktilität
direkt verstärken
(inotropische Mittel), wurde anfänglich
angenommen, dass sie Patienten mit Herzinsuffizienz zugute kommen,
weil sie die Herzleistung kurzfristig verbesserten. Jedoch hat sich
herausgestellt, dass alle positiven inotropischen Mittel mit Ausnahme
von Digoxigenin zu erhöhter
langfris tiger Mortalität
führen,
trotz kurzfristiger Verbesserungen der Herzleistung. Massie, Curr.
Opin. Cardiology 12, 209–217
(1997), Reddy et al., Curr. Opin. Cardiol. 12, 233–241 (1997).
Betaadrenerge Rezeptorenblocker sind kürzlich für ihre Verwendung bei Herzinsuffizienz
verteidigt worden. Beweise aus klinischen Verfahren lassen vermuten,
dass Verbesserungen der Herzfunktion ohne erhöhte Mortalität erreicht
werden können,
obwohl bisher dokumentierte Verbesserungen des Patientenüberlebens
noch nicht demonstriert worden sind. Siehe auch
US-Patent Nr. 5.935.924 ,
5.624.806 ,
5.661.122 und
5.610.134 und
WO95/28173 hinsichtlich der Verwendung
von Cardiotropin-1 oder Antagonisten davon oder Wachstumhormon und/oder
insulinähnlichem
Wachstumsfaktor I bei der Behandlung von CHF. Eine andere Behandlungsmodalität ist Herztransplantation,
aber diese ist durch die Verfügbarkeit
von Spenderherzen eingeschränkt.
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Endothelin
ist ein Vasokonstringenz-Peptid, 21 Aminosäuren umfassend, das aus Kulturüberstand
von Schweinearterien-Endothelkultur isoliert wird und strukturell
bestimmt wird. Yanagisawa et al., Nature 332, 411–415 (1988).
Es wurde später
festgestellt, dass Endothelin verschiedene Wirkungen zeigt, und
Endothelinantikörper
als Endothelinantagonisten haben sich als wirkungsvoll in der Behandlung
von Myokardinfarkt, Nierenversagen und anderen Erkrankungen erwiesen.
Da Endothelin in lebenden Körpern
gegenwärtig
ist und Vasokonstringenzwirkung zeigt, wird erwartet, dass es ein
endogener Faktor ist, der in die Regulierung des Kreislaufsystems
involviert ist, und mit Hypertonie, kardiovaskulären Erkrankungen wie Myokardinfarkt
und Nierenerkrankungen wie akutem Nierenversagen assoziiert sein
kann. Endothelinantagonisten sind z. B. in
US-Patent Nr. 5.773.414 ;
JP Pat.-Veröffentlichung 3130299/1991 ,
EP 457.195 ;
EP 460.679 und
EP 552.489 beschrieben. Ein neuer Endothelin-B-Rezeptor
zur Identifikation von Endothelin-Rezeptorantagonisten ist in
US-Patent Nr. 5.773.223 beschrieben.
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Die
derzeitige Therapie für
Herzinsuffizienz ist primär
auf die Verwendung von angiotensinkonvertierenden Enzym-(ACE-)Hemmern,
wie z. B. Captopril, und Diuretika ausgerichtet. Diese Arzneimittel
verbessern das hämodynamische
Profil und die Toleranz körperlicher
Betätigung
und reduzieren die Inzidenz von Morbidität und Morta lität bei Patienten
mit CHF. Kramer et al., Circulation 67 (4), 807–816 (1983); Captopril Multicenter
Research Group, J. A. C. C. 2(4), 755–763 (1983); The CONSENUS Trial
Study Group, N. Engl. J. Med. 316 (23), 1429–1435 (1987); THE SOLVD Investigators,
N. Engl. J Med. 325 (5), 293–302
(1991). Weiters sind sie zur Behandlung von Hypertonie, Fehlfunktion
des linken Ventrikels, atherosklerotischer Gefäßerkrankung und diabetischer
Nephropathie nützlich.
Brown und Vaughan, siehe oben. Jedoch ist die Reaktion auf ACE-Inhibitoren
trotz bewiesener Wirksamkeit eingeschränkt. Zum Beispiel scheinen
ACE-Inhibitoren, während
sie das Überleben
bei Herzinsuffizienz verlängern,
das Fortschreiten Richtung Herzinsuffizienz im Endstadium zu verlangsamen,
und wesentliche Zahlen von Patienten, die mit ACE-Inhibitoren behandelt
werden, weisen funktionelle Klasse-III-Herzinsuffizienz auf.
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Weiters
ist die Verbesserung von funktioneller Kapazität und Dauer sportlicher Betätigung nur
gering, und Mortalität,
obwohl reduziert, ist weiterhin hoch. The Consensus Trial Study
Group, N. Engl. J. Med. 316 (23), 1429–1453 (1987); The SOLVD Investigators,
N. Engl. J. Med. 325 (5), 293–302
(1991); Cohn et al., N. Engl. J. Med. 325 (5), 303–310 (1991);
The Captopril-Digoxin Multicenter Research Group, JAMA 259 (4), 539–544 (1988).
Daher scheinen ACE-Inhibitoren durchwegs nicht in der Lage zu sein,
Symptome bei mehr als 60% der Herzinsuffizienzpatienten zu lindern,
und reduzieren Mortalität
von Herzinsuffizienz nur um etwa 15–20%. Für weitere Nebenwirkungen siehe
Brown und Vaughan, siehe oben.
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Eine
Alternative zu ACE-Inhibitoren ist durch spezifische AT1-Rezeptorantagonisten
dargestellt. Klinische Studien sollen die Wirksamkeit dieser beiden
Modalitäten
in der Behandlung von kardiovaskulärer Erkrankung und Nierenerkrankung
vergleichen. Jedoch lassen Tiermodell-Daten vermuten, dass der ACE/Ang-II-Weg,
obgleich er eindeutig in Herzhypertrophie involviert ist, nicht
der einzige oder gar der primäre in
dieser Rolle aktive Weg ist. Genetische Maus-„Knockout"-Modelle sind hergestellt worden, um
individuelle Komponenten des Wegs zu testen. In einem solchen Modell
ist der primäre
Herzrezeptor für
Ang II, AT sub 1A, genetisch deletiert worden. Diese Mäuse entwickeln
keine Hypertrophie, wenn Ang II experimentell gegeben wird (was
den grundlegenden Erfolg des Modells in der Elimination von Hypertrophie
sekundär zu
Ang II bestätigt).
Jedoch werden die Herzen immer noch hypertrophisch, wenn die Aorta
in diesen Tieren eingeengt ist (ein Modell hypertoner Herzbelastung).
Dies lässt
vermuten, dass alternative Signalgebungswege, die nicht von diesem
Rezeptor (AT sub 1A) abhängen,
bei Hypertonie aktiviert werden. ACE-Inhibitoren wären vermutlich
nicht in der Lage, diese Wege zu hemmen. Siehe Harada et al., Circulation
97, 1952–1959
(1998). Siehe auch Homcy, Circulation 97, 1890–1892 (1998), hinsichtlich
des Rätsels,
das mit dem Verfahren und Mechanismus von Herzhypertrophie assoziiert
ist.
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Etwa
750.000 Patienten erleiden jährlich
akuten Myokardinfarkt (AMI), und etwa ein Viertel aller Todesfälle in den
Vereinigten Staaten sind auf AMI zurückzuführen. In den letzten Jahren
haben thrombolytische Mittel, z. B. Streptokinase, Urokinase und
insbesondere Gewebsplasminogenaktivator (t-PA), das Überleben von
Patienten, die Myokardinfarkt erlitten, signifikant erhöht. Wenn
als kontinuierliche intravenöse
Infusion über
1,5 bis 4 Stunden verabreicht, produziert t-PA Koronardurchgängigkeit
bei 90 Minuten bei 69% bis 90% der behandelten Patienten. Topol
et al., Am. J. Cardiol. 61, 723–728
(1988), Neuhaus et al., J. Am. Coll. Cardiol. 12, 581–587 (1988),
Neuhaus et al., J. Am Coll. Cardiol. 14, 1566–1569 (1989). Die höchsten Durchgängigkeitsraten
sind bei höherer
Dosis oder beschleunigten Dosierungsplänen berichtet worden. Topol,
J. Am. Coll. Cardiol. 15, 922–924
(1990). t-PA kann auch als einzelner Bolus verabreicht werden, obwohl
es aufgrund seiner relativ kurzen Halbwertszeit für Infusionstherapie
besser geeignet ist. Tebbe et al., Am. J. Cardiol. 64, 448–453 (1989).
Eine t-PA-Variante, die spezifisch entworfen ist, um eine längere Halbwertszeit
und sehr hohe Fibrinspezifität
zu haben, TNK-t-PA (eine T103N, N117Q KHRR (296–299) AAAA t-PA-Variante, Keyt
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91, 3670–3674 (1994)), ist besonders
für Bolus-Verabreichung
geeignet. Jedoch hängt
trotz aller Vorteile die Langzeitprognose von Patientenüberleben
stark von der Überwachung
und Behandlung der Patienten nach Infarkt ab, was Monitoring und
Behandlung von Herzhypertrophie umfassen sollte.
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B. Wachstumsfaktoren
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Verschiedene
natürlich
auftretende Polypeptide haben wie berichtet die Proliferation von
Endothelzellen induziert. Zu diesen Polypeptiden zählen die
basischen und sauren Fibroblastenwachstumfaktoren (FGF) (Burgess
und Maciag, Annual Rev. Biochem. 58, 575 (1989)), von Blutplättchen abstammende
Endothelzellwachstumsfaktoren (PD-ECGF) (Ishikawa et al., Nature
338, 557 (1989)) und Gefäßendothelwachstumsfaktor (VEGF).
Leung et al., Science 246, 1306 (1989), Ferrara und Henzel, Biochem.
Biophys. Res. Commun. 161, 851 (1989), Tischer et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun. 165, 1198 (1989),
EP 471.7546 , erteilt am 31. Juli 1996.
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Medien,
die durch Zellen konditioniert sind, die mit der menschlichen VEGF-(hVEGF-)cDNA transfiziert
sind, förderten
die Proliferation von kapillaren Endothelzellen, während Kontrollzellen
dies nicht taten. Leung et al., Science 246, 1306 (1989). Mehrere
zusätzliche
cDNAs wurden in menschlichen cDNA-Bibliotheken identifiziert, die
für 121-,
189- und 206-Aminosäureisoformen
von hVEGF kodierten (allgemein auch als hVEGF-verwandte Proteine
bezeichnet). Das 121-Aminosäureprotein
unterscheidet sich von hVEGF durch die Deletion der 44 Aminosäuren zwischen
den Resten 116 und 159 in hVEGF. Das 189-Aminosäureprotein unterscheidet sich
von hVEGF durch die Insertion von 24 Aminosäuren an Rest 116 in hVEGF und
ist offensichtlich mit menschlichem Gefäßpermeabilitätsfaktor
(hVPF) identisch. Das 206-Aminosäureprotein
unterscheidet sich von hVEGF durch eine Insertion von 41 Aminosäuren an
Rest 116 in hVEGF. Houck et al., Mol. Endocrin. 5, 1806 (1991),
Ferrara et al., J. Cell Biochem. 47, 211 (1991), Ferrara et al.,
Endocrine Reviews 13, 18 (1992), Keck et al., Science 246, 1309
(1989), Connolly et al., J. Biol. Chem. 264, 20017 (1989),
EP 370.989 , veröffentlicht
am 30. Mai 1990.
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Es
ist nun klar, dass Angiogenese, welche die Bildung von neuen Blutgefäßen aus
vorher bestehendem Endothel umfasst, in die Pathogenese einer Vielzahl
von Erkrankungen impliziert ist. Diese umfassen feste Tumoren und
Metastase, Atherosklerose, retrolentale Fibroplasie, Hämangiome,
chronische Entzündung, intraokulare
neovaskuläre
Syndrome, wie z. B. proliferative Retinopathien, z. B. diabetische
Reti nopathie, altersbedingte Makuladegeneration (AMD), neovaskuläres Glaukom,
Immunabstoßung
von transplantiertem Hornhautgewebe und anderen Geweben, rheumatoide
Arthritis und Psoriasis. Folkman et al., J. Biol. Chem. 267, 10931–10934 (1992),
Klagsbrun et al., Annu. Rev. Physiol. 53, 217–239 (1991), und A. Garner, „Vascular diseases", in: Pathobiology
of Ocular Disease, A Dynamic Approach, A. Garner, G. K. Klintworth,
Hrsg., 2. Auflage (Marcel Dekker NY, 1994), 1625–1710.
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Im
Fall von Tumorwachstum scheint Angiogenese für die Umwandlung von Hyperplasie
in Neoplasie und für
die Bereitstellung von Nahrung für
den wachsenden festen Tumor entscheidend zu sein. Folkman et al.,
Nature 339, 58 (1989). Die Neovaskularisierung ermöglicht den
Tumorzellen einen Wachstumsvorteil und proliferative Autonomie im
Vergleich zu normalen Zellen. Dementsprechend ist eine Beziehung
zwischen der Dichte von Mikrogefäßen in Tumorsektionen
und Patientenüberleben
in Brustkrebs sowie in mehreren anderen Tumoren beobachtet worden.
Weidner et al., New Engl. J. Med. 324, 1–6 (1991), Horak et al., Lancet
340, 1120–1124
(1992); Macchiarini et al., Lancet 340, 145–146 (1992).
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Die
Suche nach positiven Regulatoren von Angiogenese hat mehrere Kandidaten
erbracht, einschließlich
ein aFGF, bFGF, TGF-α,
TGF-β, HGF,
TNF-α, Angiogenin,
IL-8 etc. Folkman
et al., J. B. C., siehe oben, und Klagsbrun et al., siehe oben.
Die bisher identifizierten negativen Regulatoren umfassen Thrombospondin (Good
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6624–6628 (1990)), das N-terminale
16-Kilodalton-Fragment von Prolactin (Clapp et al., Endocrinology
133, 1292–1299
(1993)), Angiostatin (O'Reilly
et al., Cell 79, 315–328 (1994))
und Endostatin. O'Reilly
et al., Cell 88, 277–285
(1996).
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Was
in den letzten Jahren erreicht worden ist, hat die Schlüsselrolle
von VEGF geschaffen, nicht nur in der Stimulation von Gefäßendothelzellproliferation,
sondern auch in der Induktion von Gefäßpermeabilität und Angiogenese.
Ferrara et al., Endocr. Rev. 18, 4–25 (1997). Das Ergebnis, dass
der Verlust von sogar einem einzigen VEGF-Allel zur embryonalen
Letalität
führt,
weist auf eine unersetzbare Rolle hin, die dieser Faktor in der
Entwicklung und Differenzierung des Gefäßsystems übernimmt.
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Weiters
hat sich VEGF als Schlüsselmediator
von Neovaskularisierung erwiesen, die mit Tumoren und intraokularen
Erkrankungen assoziiert ist. Ferrara et al., Endocr. Rev., siehe
oben. Die VEGF-mRNA wird durch die Mehrheit von untersuchten menschlichen
Tumoren überexprimiert.
Berkman et al., J. Clin. Invest. 91, 153–159 (1993), Brown et al.,
Human Pathol. 26, 86–91
(1995), Brown et al., Cancer Res. 53, 4727–4735 (1993), Mattern et al.,
Brit. J. Cancer 73, 931–934
(1996), Dvorak et al., Am J. Pathol. 146, 1029–1039 (1995).
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Auch
sind die Konzentrationsspiegel von VEGF in Augenfluiden eng mit
der Gegenwart von aktiver Proliferation von Blutgefäßen in Patienten
mit diabetischen und anderen ischämieverwandten Retinopathien verbunden.
Aiello et al., N. Engl. J. Med. 331, 1480–1487 (1994). Weiters haben
jüngste
Studien die Lokalisierung von VEGF in neovaskulären Chorioidea-Membranen bei
Patienten gezeigt, die von AMD betroffen sind. Lopez et al., Invest.
Ophthalmol. Vis. Sci. 37, 855–868
(1996).
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Neutralisierende
Anti-VEGF-Antikörper
supprimieren das Wachstum einer Vielzahl von menschlichen Tumorzelllinien
bei Nacktmäusen
[Kim et al., Nature 362, 841–844
(1993), Warren et al., J. Clin. Invest. 95, 1789–1797 (1995), Borgström et al.,
Cancer Res. 56, 4032–4039
(1996), Melnyk et al., Cancer Res. 56, 921–924 (1996)] und hemmen auch
intraokulare Angiogenese in Modellen von ischämischen Retinaerkrankungen.
Adamis et al., Arch. Ophthalmol. 114, 66–71 (1996). Deshalb sind monoklonale
Anti-VEGF-Antikörper oder
andere Inhibitoren von VEGF-Wirkung vielversprechende Kandidaten
für die
Behandlung von festen Tumoren und verschiedenen intraokularen neovaskulären Erkrankungen.
Solche Antikörper
sind z. B. in
EP 817.648 ,
veröffentlicht
am 14. Jänner
1998, und in
WO 98/45331 und
WO 98/45332 , beide veröffentlicht
am 15. Oktober 1998, beschrieben.
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Es
gibt mehrere andere Wachstumsfaktoren und Mitogene, einschließlich transformierender
Onkogene, die in der Lage sind, eine komplexe Reihe an Genen rasch
zu induzieren, um durch bestimmte Zellen exprimiert zu werden. Lau
und Nathans, Molecular Aspects of Cellular Regulation 6, 165–202 (1991).
Diese Gene, die als unmittelbare frühe oder frühe Reaktionsgene bezeichnet
werden, sind transkriptionell in nerhalb weniger Minuten nach Kontakt
mit einem Wachstumsfaktor oder Mitogen aktiviert, unabhängig von
der De-novo-Proteinsynthese. Eine Gruppe dieser unmittelbaren-frühen Gene
kodiert für
sekretierte, extrazelluläre
Proteine, die für
Koordination von komplexen biologischen Verfahren wie z. B. Differenzierung
und Proliferation, Regeneration und Wundheilung nötig sind.
Ryseck et al., Cell Growth Differ. 2, 235–233 (1991).
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Höchst verwandte
Proteine, die dieser Gruppe angehören, umfassen cef 10 (Simmons
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86, 1178–1182 (1989)), cyr 61, das
rasch durch von Serum oder Blutplättchen abstammenden Wachstumsfaktor
(PDGF) aktiviert wird (O'Brien
et al., Mol. Cell Biol. 10, 3569–3577 (1990)), menschlichen
Bindegewebswachstumsfaktor (CTGF) [Bradham et al., J. Cell Biol.
114, 1285–1294
(1991)], der durch menschliche Gefäßendothelzellen in höheren Spiegeln
nach Aktivierung mit transformierendem Wachstumsfaktor beta (TGF-β) sekretiert
wird, PDGF-ähnliche
biologische oder immunologische Aktivitäten zeigt und mit PDGF um einen
bestimmten Zelloberflächenrezeptor
konkurriert, fisp-12 (Ryseck et al., Cell Growth Differ. 2, 235–233 (1991)),
menschlichen Gefäß-IBP-ähnlichen
Wachstumsfaktor (VIGF) (
WO96/17931 )
und nov, normalerweise in erwachsenen Nierenzellen arretiert, das
in myeloblastose-assozierten Virus-Typ1-induzierten Nephroblastomen überexprimiert
wurde. Joloit et al., Mol. Cell. Biol. 12, 10–21 (1992).
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Die
Expression dieser unmittelbaren frühen Gene wirkt als „dritte
Messenger" in der
Reihe von Ereignissen, die durch Wachstumsfaktoren ausgelöst werden.
Es ist auch zu erwarten, dass sie notwendig sind, um komplexe biologische
Verfahren, wie z. B. Differenzierung und Wundheilung, in welchen
Zellproliferation ein häufiges
Ereignis ist, zu integrieren und zu koordinieren.
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Es
hat sich gezeigt, dass insulinähnliche
Wachstumsfaktorbindungsproteine (IGFBPs) als zusätzliche Mitogene in Komplex
mit insulinähnlichem
Wachstumsfaktor (IGF) erhöhte
Bindung von IGF an Fibroblast und Glattmuskelzelloberflächenrezeptoren
stimulieren. Clemmons et al., J. Clin. Invest. 77, 1548 (1986).
Hemmwirkungen von IGFBP auf verschiedene IGF-Wirkungen in vitro
umfassen Stimulation von Glukosetransport durch Adipozyten, Sulfatinkorporation
durch Chondrozyten und Thymidininkorporation in Fibroblasten. Zapf
et al., J. Clin. Invest. 63, 1077 (1979). Zusätzlich dazu sind Hemmwirkungen
von IGFBPs auf wachstumsfaktorvermittelte Mitogenaktivität in normalen
Zellen gezeigt worden.
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C. Bedarf an weiteren Behandlungen
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Angesichts
der Rolle des Gefäßendothelzellwachstums
und der Angiogenese bei vielen Erkrankungen und Störungen ist
es wünschenswert, über ein
Mittel zur Reduktion oder Inhibition einer oder mehrerer biologischer
Wirkungen zu verfügen,
die diese Prozesse verursachen. Es ist auch wünschenswert, über ein
Mittel zum Testen der Gegenwart von pathogenen Polypeptiden unter
normalen und unter Krankheitsbedingungen und insbesondere Krebs
zu verfügen.
Weiters ist in einem besonderen Aspekt, da keine allgemein anwendbare Therapie
zur Behandlung von Herzyhypertrophie vorhanden ist, die Identifikation
von Faktoren, die Herzmyozytenhypertrophie vermeiden oder reduzieren
können,
von primärer
Bedeutung in der Entwicklung für
neue therapeutische Strategien, um pathophysiologisches Herzwachstum
zu hemmen. Während
es mehrere Behandlungsmodalitäten
für verschiedene
kardiovaskuläre
und onkologische Erkrankungen gibt, besteht noch immer ein Bedarf
an zusätzlichen
therapeutischen Ansätzen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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A. Ausführungsformen
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Dementsprechend
betrifft die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen, Verwendungen
und Verfahren, wie in den Ansprüchen
definiert, zur Hemmung von Angiogenese und/oder Kardiovaskularisierung
bei Säugetieren.
Die vorliegende Erfindung basiert auf der Identifikation von Proteinen,
die positiv in verschiedenen kardiovaskulären Tests abschneiden, welche
die Förderung
oder Inhibierung gewisser biologischer Aktivitäten testen. Dementsprechend
sollen die Proteine nützliche
Arzneimittel zur Diagnose und/oder Behandlung (einschließlich Prävention)
von Erkrankungen sein, wo solche Wirkungen gewünscht sind, wie z. B. die Förderung
oder Hemmung von Angiogenese, die Hemmung oder Stimulation des Wachstums
von Gefäßendothelzellen,
die Stimulation des Wachstums oder der Proliferation von Gefäßendothelzellen,
die Hemmung von Tumorwachstum, die Hemmung von angiogeneseabhängigem Gewebswachstum,
die Stimulation von angiogeneseabhängigem Gewebswachstum, die
Inhibierung von Herzhypertrophie und die Stimulation von Herzhypertrophie,
z. B. für
die Behandlung von Stauungsinsuffizienz.
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In
einer Ausführungsform,
wie in den Ansprüchen
definiert, stellt die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung
bereit, umfassend ein PRO-Polypeptid in Beimischung mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger.
In einem Aspekt umfasst die Zusammensetzung eine therapeutisch wirksame
Menge des Polypeptids. In einem anderen Aspekt umfasst die Zusammensetzung
einen weiteren aktiven Inhaltsstoff, nämlich ein kardiovaskuläres, endotheliales
oder angiogenes Mittel oder ein angiostatisches Mittel, vorzugsweise
ein angiogenes oder angiostatisches Mittel. Vorzugsweise ist die
Zusammensetzung steril. Das PRO-Polypeptid kann in Form einer flüssigen pharmazeutischen
Formulierung verabreicht werden, die konserviert werden kann, um
verlängerte
Lagerstabilität
zu erreichen. Konservierte flüssige
pharmazeutische Formulierungen können
Mehrfachdosen von PRO-Polypeptid enthalten und können daher für wiederholte
Verwendung geeignet sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform,
wie in den Ansprüchen
definiert, stellt die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung
bereit, umfassend einen Agonisten eines PRO-Polypeptids in Beimischung
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger. In einem Aspekt umfasst
die Zusammensetzung eine therapeutisch wirksame Menge des Agonisten.
In einem anderen Aspekt umfasst die Zusammensetzung einen weiteren
aktiven Inhaltsstoff, nämlich
ein kardiovaskuläres,
endotheliales oder angiogenes Mittel oder ein angiostatisches Mittel,
vorzugsweise ein angiogenes oder angiostatisches Mittel. Vorzugsweise
ist die Zusammensetzung steril. Der PRO-Polypeptid-Agonist oder
-Antagonist kann in Form einer flüssigen pharmazeutischen Formulierung
verabreicht werden, die konserviert werden kann, um verlängerte Lagerstabilität zu erreichen.
Konservierte flüssige
pharmazeutische Formulierungen können Mehrfachdosen
von PRO-Polypeptid-Agonist oder -Antagonist enthalten und können daher
für wiederholte
Verwendung geeignet sein.
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Diese
Ausführungsform
betrifft eine Zusammensetzung, umfassend einen Anti-PRO-Antikörper in
Beimischung mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger. In
einem Aspekt umfasst die Zusammensetzung eine therapeutisch wirksame
Menge des Antikörpers.
In einem anderen Aspekt umfasst die Zusammensetzung einen weiteren
aktiven Inhaltsstoff, nämlich
ein kardiovaskuläres,
endotheliales oder angiogenes Mittel oder ein angiostatisches Mittel,
vorzugsweise ein angiogenes oder angiostatisches Mittel. Vorzugsweise
ist die Zusammensetzung steril. Die Zusammensetzung kann in Form
einer flüssigen
pharmazeutischen Formulierung verabreicht werden, die konserviert
werden kann, um verlängerte
Lagerstabilität
zu erreichen. Konservierte flüssige
pharmazeutische Formulierungen können
Mehrfachdosen des Anti-PRO-Antikörpers enthalten
und können
daher für
wiederholte Verwendung geeignet sein. In bevorzugten Ausführungsformen
handelt es sich bei dem Antikörper
um einen monoklonalen Antikörper,
ein Antikörperfragment,
einen humanisierten Antikörper
oder einen Einzelketten-Antikörper.
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In
noch einem weiteren Aspekt, wie in den Ansprüchen definiert, stellt die
vorliegende Erfindung ein Fabrikat bereit, umfassend:
- (a) eine Zusammensetzung an Material, umfassend ein PRO-Polypeptid
oder einen Agonisten davon;
- (b) einen Behälter,
der die Zusammensetzung enthält;
sowie
- (c) eine Markierung, die an dem Behälter angebracht ist, oder eine
Packungsbeilage, die in dem Behälter inkludiert
ist, die sich auf die Verwendung des PRO-Polypeptids oder Agonisten
davon in der Behandlung einer kardiovaskulären, endothelialen oder angiogenen
Erkrankung bezieht, worin der Agonist ein Antikörper ist, der an das PRO-Polypeptid
bindet. Die Zusammensetzung kann eine therapeutisch wirksame Menge
des PRO-Polypeptids oder des Agonisten davon umfassen.
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In
einer weiteren Ausführungsform,
wie in den Ansprüchen
definiert, stellt die Erfindung ein Verfahren zur Identifikation
einer Verbindung bereit, welche die Aktivität eines PRO-Polypeptids inhibiert,
umfassend das Kontaktieren einer Testverbindung mit einem PRO-Polypeptid
unter Bedingungen und für
eine Zeitspanne, die ausreicht, um eine Wechselwirkung zwischen
der Testverbindung und dem Polypeptid zu ermöglichen, sowie das Bestimmen,
ob die Aktivität
des PRO-Polypeptids inhibiert wird. In einem spezifischen bevorzugten
Aspekt wird entweder die Testverbindung oder das PRO-Polypeptid
auf einem festen Träger
immobilisiert. In einem weiteren bevorzugten Aspekt trägt die nicht-immobilisierte
Komponente eine detektierbare Markierung. In einem bevorzugten Aspekt
umfasst dieses Verfahren folgende Schritte:
- (a)
das Kontaktieren von Zellen und einer zu screenenden Testverbindung
in Gegenwart eines PRO-Polypeptids unter Bedingungen, die für die Induktion
einer zellulären
Antwort geeignet sind, die normalerweise durch ein PRO-Polypeptid
induziert wird; sowie
- (b) das Bestimmen der Induktion der zellulären Antwort, um zu bestimmen,
ob die Testverbindung ein wirksamer Antagonist ist.
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In
einem weiteren bevorzugten Aspekt umfasst dieses Verfahren folgende
Schritte:
- (a) das Kontaktieren von Zellen und
einer zu screenenden Testverbindung in Gegenwart eines PRO-Polypeptids
unter Bedingungen, die für
die Stimulation der Zellproliferation durch ein PRO-Polypeptid geeignet sind;
sowie
- (b) das Messen der Proliferation der Zellen, um zu bestimmen,
ob die Testverbindung ein wirksamer Antagonist ist.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung, wie in den Ansprüchen definiert,
ist auf einen Agonisten eines PRO-Polypeptids gerichtet, der gegebenenfalls
durch die oben stehend beschriebenen Verfahren identifiziert werden
kann.
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In
noch einem weiteren Aspekt, wie in den Ansprüchen definiert, stellt die
Erfindung ein Verfahren zur Diagnose kardiovaskulärer, endothelialer
oder angiogener Erkrankungen bei einem Säugetier bereit, umfassend die
Analyse des Expressionsausmaßes
eines Gens, das für
ein PRO-Polypeptid kodiert, und zwar (a) in einer Testprobe an Gewebezellen,
die von dem Säugetier
erhalten wurden, und (b) in einer Kontrollprobe bekannter normaler
Gewebezellen desselben Zelltyps, worin eine höhere oder geringere Expressionsmenge
in der Testprobe im Vergleich zur Kontrollprobe ein Indikator für die Gegenwart
einer kardiovaskulären,
endothelialen oder angiogenen Erkrankung bei dem Säugetier
ist. Die Expression eines Gens, das für ein PRO-Polypeptid kodiert, kann gegebenenfalls
durch Messen des mRNA-Spiegels oder des Polypeptids in der Testprobe im
Vergleich zu der Kontrollprobe erzielt werden.
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In
noch einem weiteren Aspekt, wie in den Ansprüchen definiert, stellt die
Erfindung ein Verfahren zur Diagnose kardiovaskulärer, endothelialer
oder angiogener Erkrankungen bei einem Säugetier bereit, umfassend das
Detektieren der Gegenwart oder Abwesenheit eines PRO-Polypeptids
in einer Testprobe an Gewebezellen, die von dem Säugetier
erhalten wurden, worin die Gegenwart oder Abwesenheit des PRO-Polypeptids in der
Testprobe ein Indikator für
die Gegenwart einer kardiovaskulären,
endothelialen oder angiogenen Erkrankung bei dem Säugetier
ist.
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In
noch einem weiteren Aspekt, wie in den Ansprüchen definiert, stellt die
Erfindung ein Verfahren zur Diagnose kardiovaskulärer, endothelialer
oder angiogener Erkrankungen bei einem Säugetier bereit, umfassend (a)
das Kontaktieren eines Anti-PRO-Antikörpers mit
einer Testprobe an Gewebezellen, die von dem Säugetier erhalten wurden, und
(b) das Detektieren der Bildung eines Komplexes zwischen dem Antikörper und dem
PRO-Polypeptid in der Testprobe, worin die Bildung des Komplexes
ein Indikator für
die Gegenwart einer kardiovaskulären,
endothelialen oder angiogenen Erkrankung bei dem Säugetier
ist. Die Detektion kann qualitativ oder quantitativ sein und kann
in Vergleich mit der Beobachtung der Komplexbildung in einer Kontrollprobe
von bekannten normalen Gewebezellen desselben Zelltyps durchgeführt werden.
Eine größere oder kleinere
Menge an Komplexen, die in der Testprobe gebildet wurde, zeigt die
Gegenwart einer kardiovaskulären,
endothelialen oder angio genen Dysfunktion bei dem Säugetier,
von dem die Testgewebe-Zellen erhalten wurden. Der Antikörper trägt vorzugsweise
eine detektierbare Markierung. Die Komplexbildung kann z. B. durch
Lichtmikroskopie, Durchflusszytometrie, Fluorimetrie oder andere
Verfahren, die nach dem Stand der Technik bekannt sind, beobachtet
werden. Die Testprobe wird normalerweise von einem Individuum erhalten, bei
dem eine kardiovaskuläre,
endotheliale oder angiogene Erkrankung vermutet wird.
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In
wieder einer anderen Ausführungsform,
wie in den Ansprüchen
definiert, stellt die vorliegende Erfindung Mittel zur Behandlung
einer kardiovaskulären,
endothelialen oder angiogenen Erkrankung in einem Säugetier
durch Verabreichung einer wirksamen Menge eines PRO-Polypetids bereit.
Vorzugsweise ist die Erkrankung Herzhypertrophie, Trauma, wie Wunden
oder Verbrennungen, oder eine Form von Krebs. In einem weiteren
Aspekt ist das Säugetier
weiters Angioplastie oder einem Arzneimittel ausgesetzt, das kardiovaskuläre, endotheliale
oder angiogene Erkrankungen behandelt, wie z. B. ACE-Inhibitoren
oder Chemotherapeutika, wenn die kardiovaskuläre, endotheliale und angiogene
Erkrankung eine Form von Krebs ist. Vorzugsweise ist das Säugetier
ein Mensch, vorzugsweise einer, der das Risiko aufweist, Herzhypertrophie
zu entwickeln, und noch bevorzugter einen Myokardinfarkt erlitten
hat.
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In
einem anderen bevorzugten Aspekt ist die Herzhypertrophie durch
die Gegenwart eines erhöhten Spiegels
an PGF2α gekennzeichnet.
Alternativ dazu kann die Herzhypertrophie durch Myokardinfarkt induziert werden,
worin vorzugsweise die Verabreichung von PRO-Polypeptid innerhalb
von 48 Stunden, noch bevorzugter innerhalb von 24 Stunden, nach
Myokardinfarkt initiiert wird.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei der kardiovaskulären, endothelialen oder angiogenen
Erkrankung um Herzhypertrophie, und das PRO-Polypeptid wird zusammen
mit einem kardiovaskulären,
endothelialen oder angiogenen Mittel verabreicht. Das bevorzugte
kardiovaskuläre,
endotheliale oder angiogene Mittel für diesen Zweck ist aus der
aus einem blutdrucksenkenden Arzneimittel, einem ACE-Hemmer, einem
Endothelin-Rezeptorantagonisten und einem thrombolytischen Mittel
bestehenden Gruppe ausgewählt.
Wenn ein thrombolyti sches Mittel verabreicht wird, wird das PRO-Polypeptid
vorzugsweise nach Verabreichung eines solchen Mittels verabreicht.
Noch bevorzugter ist das thrombolytische Mittel ein rekombinanter
menschlicher Gewebsplasminogenaktivator.
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In
einem anderen bevorzugten Aspekt handelt es sich bei der kardiovaskulären, endothelialen
oder angiogenen Erkrankung um Herzhypertrophie, und das PRO-Polypeptid wird nach
primärer
Angioplastie zur Behandlung von akutem Myokardinfarkt verabreicht,
vorzugsweise worin das Säugetier
weiter Angioplastie oder einem kardiovaskulären, endothelialen oder angiogenen
Mittel ausgesetzt wird.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist die kardiovaskuläre,
endotheliale oder angiogene Erkrankung eine Krebsart, und das PRO-Polypeptid
wird in Kombination mit einem chemotherapeutischem Mittel, einem
wachstumshemmenden Mittel oder einem zytotoxischen Mittel verabreicht.
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In
einer weiteren Ausführungsform,
wie in den Ansprüchen
definiert, betrifft die Erfindung Mittel zur Behandlung einer kardiovaskulären, endothelialen
oder angiogenen Erkrankung bei einem Säugetier durch Verabreichen
einer wirksamen Menge eines Agonisten eines PRO-Polypetpids an das
Säugetier.
Vorzugsweise ist die kardiovaskuläre, endotheliale oder angiogene
Erkrankung Herzhypertrophie, Trauma, eine Form von Krebs oder eine
altersbedingte Makuladegeneration. Ebenso wird es bevorzugt, wenn
das Säugetier
ein Mensch ist und wenn eine wirksame Menge eines angiogenen oder
angiostatischen Mittels zusammen mit dem Agonisten verabreicht wird.
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In
dieser Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung einer kardiovaskulären, endothelialen
oder angiogenen Erkrankung bei einem Säugetier, umfassend die Verabreichung
einer wirksamen Menge eines Anti-PRO-Antikörpers an das Säugetier.
Vorzugsweise ist die kardiovaskuläre, endotheliale oder angiogene
Erkrankung Herzhypertrophie, Trauma, eine Form von Krebs oder altersbedingte
Makuladegeneration. Ebenso wird es bevorzugt, wenn das Säugetier
ein Mensch ist und wenn eine wirksame Menge eines angiogenen oder
angiostatischen Mittels zusammen mit dem Antikörper verabreicht wird.
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In
noch weiteren Ausführungsformen,
wie in den Ansprüchen
definiert, stellt die Erfindung Mittel zur Behandlung einer kardiovaskulären, endothelialen
oder angiogenen Erkrankung bei einem Säugetier bereit, das unter dieser
leidet, und zwar durch Verabreichung eines Nucleinsäuremoleküls an das
Säugetier,
das für ein
PRO-Polypeptid kodiert.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Säugetier
ein Mensch. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird das Gen durch
eine Ex-vivo-Gentherapie verabreicht. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
ist das Gen innerhalb eines Vektors enthalten, noch bevorzugter
in einem adenoviralen, adenoassoziierten viralen, lentiviralen oder
retroviralen Vektor.
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In
noch einem weiteren Aspekt, wie in den Ansprüchen definiert, stellt die
Erfindung ein rekombinantes retrovirales Partikel bereit, umfassend
einen retroviralen Vektor, der im Wesentlichen aus einem Promotor,
einer Nucleinsäure,
die für
ein PRO-Polypeptid
kodiert, und einer Signalsequenz für die zelluläre Sekretion
des Polypeptids besteht, worin der retrovirale Vektor sich in Assoziation
mit retroviralen Strukturproteinen befindet. Bevorzugterweise stammt
die Signalsequenz von einem Säugetier,
wie z. B. von einem nativen PRO-Polypeptid.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform,
wie in den Ansprüchen
definiert, stellt die Erfindung eine Ex-vivo-Produktionszelle bereit,
umfassend ein Nucleinsäurekonstrukt,
das retrovirale Strukturproteine exprimiert und auch einen retroviralen
Vektor umfasst, der im Wesentlichen aus einem Promotor, einer Nucleinsäure, die
für ein
PRO-Polypeptid kodiert, und einer Signalsequenz für die zelluläre Sekretion
des Polypeptids besteht, worin die Produktionszelle den retroviralen
Vektor in Assoziation mit den Strukturproteinen verpackt, um rekombinante
retrovirale Partikel zu produzieren.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform,
wie in den Ansprüchen
definiert, stellt die Erfindung Mittel zum Inhibieren des endothelialen
Zellwachstums bei einem Säuge tier
bereit, und zwar durch Verabreichung eines PRO1002-Polypeptids oder
eines Agonisten davon an das Säugetier,
worin das endotheliale Zellwachstum bei diesem Säugetier inhibiert wird.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform,
wie in den Ansprüchen
definiert, stellt die Erfindung Mittel zum Inhibieren der Angiogenese
bei einem Säugetier
bereit, und zwar durch Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge an PRO198-, PRO877-, PRO1002- oder PRO1304-Polypeptid an das
Säugetier,
worin die Angiogenese inhibiert wird.
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B. Zusätzliche
Ausführungsformen
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In
anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung stellt die Erfindung, wie in den Ansprüchen definiert,
ein isoliertes Nucleinsäuremolekül bereit,
umfassend eine Nucleotidsequenz, die für ein PRO-Polypeptid kodiert.
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In
einem Aspekt umfasst das isolierte Nucleinsäuremolekül eine Nucleotidsequenz mit
zumindest etwa 80% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 81% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 82% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 83% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 84% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 85% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 86% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 87% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 88% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 89% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 90% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 91% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 92% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 93% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 94% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 95% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 96% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 97% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 98% Nucleinsäuresequenzidentität und alternativ
dazu zumindest etwa 99% Nucleinsäuresequenzidentität, mit (a)
einem DNA-Molekül,
das für
ein PRO-Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz voller Länge, wie
hierin offenbart, eine Aminosäuresequenz,
der das Signalpeptid fehlt, wie hierin offenbart, eine extrazelluläre Domäne eines
Transmembranproteins, mit oder ohne Signalpeptid, wie hierin offenbart,
oder ein beliebiges anderes spezifisch definiertes Fragment der
Aminosäuresequenz
voller Länge,
wie hierin offenbart, kodiert, oder (b) dem Komplement des DNA-Moleküls aus (a).
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In
anderen Aspekten umfasst das isolierte Nucleinsäuremolekül eine Nucleotidsequenz mit
zumindest etwa 80% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 81% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 82% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 83% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 84% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 85% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 86% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 87% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 88% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 89% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 90% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 91% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 92% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 93% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 94% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 95% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 96% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 97% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 98% Nucleinsäuresequenzidentität und alternativ
dazu zumindest etwa 99% Nucleinsäuresequenzidentität, mit (a)
einem DNA-Molekül,
umfassend die kodierende Sequenz einer PRO-Polypeptid-cDNA voller
Länge,
wie hierin offenbart, der kodierenden Sequenz eines PRO-Polypeptids, dem
das Signalpeptid fehlt, wie hierin offenbart, der kodierenden Sequenz
einer extrazellulären
Domäne
eines Transmembran-PRO-Polypeptids, mit oder ohne Signalpeptid,
wie hierin offenbart, oder der kodierenden Sequenz eines beliebigen
anderen spezifisch definierten Fragments der Aminosäuresequenz
voller Länge,
wie hierin offenbart, oder (b) dem Komplement des DNA-Moleküls aus (a).
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, umfassend
eine Nucleotidsequenz mit zumindest etwa 80% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 81% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 82% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ dazu
zumindest etwa 83% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 84% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 85% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 86% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 87% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 88% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 89% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 90% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ dazu
zumindest etwa 91% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 92% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 93% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 94% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 95% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 96% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 97% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 98% Nucleinsäuresequenzidentität und alternativ
dazu zumindest etwa 99% Nucleinsäuresequenzidentität, mit (a)
einem DNA-Molekül, das für dasselbe
reife Polypeptid kodiert, für
das eine beliebige der menschlichen Protein-cDNAs kodiert, die bei
der ATCC hinterlegt sind, wie hierin offenbart, oder (b) dem Komplement
des DNA-Moleküls
aus (a).
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein isoliertes
Nucleinsäuremolekül bereit,
umfassend eine Nucleotidsequenz, die für ein PRO-Polypeptid kodiert,
das entweder Transmembrandomänen-deletiert
oder Transmembrandomäneninaktiviert
ist, oder komplementär
zu solch einer kodierenden Nucleotidsequenz ist, worin die Transmembrandomäne(n) dieses
Polypeptids hierin offenbart ist/sind. Daher werden lösliche extrazelluläre Domänen des
hierin beschriebenen PRO-Polypeptids in Betracht gezogen.
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In
einem bestimmten Aspekt, wie in den Ansprüchen definiert, betrifft die
Erfindung ein isoliertes PRO-Polypeptid, umfassend eine Aminosäuresequenz
mit zumindest etwa 80% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 81% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 82% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 83% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 84% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 85% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 86% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 87% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 88% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 89% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 90% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 91% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 92% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 93% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 94% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 95% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 96% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 97% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 98% Aminosäuresequenzidentität und alternativ
dazu zumindest etwa 99% Aminosäuresequenzidentität, mit einem
PRO-Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz
voller Länge,
wie hierin offenbart, einer Aminosäuresequenz, der das Signalpeptid fehlt,
wie hierin offenbart, einer extrazellulären Domäne eines Transmembranproteins,
mit oder ohne Signalpeptid, wie hierin offenbart, oder einem beliebigen
anderen spezifisch definierten Fragment der Aminosäuresequenz
voller Länge,
wie hierin offenbart.
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In
einem weiteren Aspekt, wie in den Ansprüchen definiert, betrifft die
Erfindung ein isoliertes PRO-Polypeptid, umfassend eine Aminosäuresequenz
mit zumindest etwa 80% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 81% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 82% Aminosäuresequenzidentitat,
alternativ dazu zumindest etwa 83% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 84% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 85% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 86% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 87% Aminosäuresequenz identität, alternativ
dazu zumindest etwa 88% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 89% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 90% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 91% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 92% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 93% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 94% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 95% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 96% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 97% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 98% Aminosäuresequenzidentität und alternativ
dazu zumindest etwa 99% Aminosäuresequenzidentität, mit einer
Aminosäuresequenz,
für die
eine beliebige der menschlichen Protein-cDNAs kodiert, die bei der
ATCC hinterlegt sind, wie hierin offenbart.
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In
einem spezifischen Aspekt, wie in den Ansprüchen definiert, stellt die
Erfindung ein isoliertes PRO-Polypeptid ohne die N-terminale Signalsequenz
und/oder das initiierende Methionin bereit und wird von einer Nucleotidsequenz
kodiert, die für
solch eine Aminosäuresequenz
kodiert, wie hierin zuvor beschrieben. Es werden auch Verfahren
zur Produktion desselben hierin beschrieben, worin diese Verfahren
das Züchten einer
Wirtszelle, umfassend einen Vektor, der das geeignete kodierende
Nucleinsäuremolekül umfasst,
und zwar unter Bedingungen, die für die Expression des PRO-Polypeptids
geeignet sind, sowie das Gewinnen des PRO-Polyepeptids aus der Zellkultur
umfassen.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung, wie in den Ansprüchen definiert,
wird ein isoliertes PRO-Polypeptid bereitgestellt, das entweder
Transmembrandomänen-deletiert
oder Transmembrandomänen-inaktiviert
ist. Verfahren zur Produktion desselben werden hierin ebenfalls
beschrieben, worin diese Verfahren das Züchten einer Wirtszelle, umfassend
einen Vektor, der das geeignete kodierende Nucleinsäuremolekül umfasst,
und zwar unter Bedingungen, die für die Expression des PRO-Polypeptids
geeignet sind, sowie das Gewinnen des PRO-Polyepeptids aus der Zellkultur
umfassen.
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In
einer anderen Ausführungsform,
wie in den Ansprüchen
definiert, betrifft die Erfindung Agonisten eines nativen PRO-Polypeptids,
wie hierin definiert, das ein Anti-PRO-Antikörper ist.
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In
einer anderen Ausführungsform,
wie in den Ansprüchen
definiert, betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Identifikation
von Antagonisten für
ein PRO-Polypeptid, umfassend das Kontaktieren des PRO-Polypeptids mit
einem Kandidatenmolekül
sowie das Beobachten einer biologischen Aktivität, die durch das PRO-Polypeptid
vermittelt wird. Vorzugsweise ist das PRO-Polypeptid ein natives
PRO-Polypeptid.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform,
wie in den Ansprüchen
definiert, betrifft die Erfindung eine Zusammensetzung an Material,
umfassend ein PRO-Polypeptid oder einen Agonisten eines PRO-Polypeptids, wie
hierin beschrieben, in Kombination mit einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wie in den Ansprüchen definiert, zielt auf die
Verwendung eines PRO-Polypeptids oder eines Agonisten davon, wie
hierin zuvor beschrieben, ab, und zwar für die Herstellung eines Medikaments,
das für
die Behandlung eines Zustands von Nutzen ist, der auf das PRO-Polypeptid oder einen
Agonisten davon reagiert.
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In
zusätzlichen
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, wie in den Ansprüchen definiert, stellt die
Erfindung Vektoren bereit, umfassend DNA, die für beliebige der hierin beschriebenen
Polypeptide kodiert. Wirtszellen, die für einen beliebigen solchen
Vektor kodieren, werden ebenfalls bereitgestellt. Als Beispiel können die
Wirtszellen z. B. CHO-Zellen, E.-coli-Zellen, Hefe-Zellen oder Baculovirus-infizierte
Insekten-Zellen sein. Ein Verfahren zur Produktion beliebiger der
hierin beschriebenen Polypeptide wird weiters bereitgestellt und
umfasst das Züchten
der Wirtszellen unter Bedingungen, die für die Expression des gewünschten
Polypeptids geeignet sind, sowie das Gewinnen des gewünschten
Polypeptids aus der Zellkultur.
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In
wiederum einer anderen Ausführungsform,
wie in den Ansprüchen
definiert, stellt die Erfindung einen Antikörper bereit, der spezifisch
an beliebige der oben oder unten stehenden Polypeptide bindet. Gegebenenfalls
handelt es sich bei dem Antikörper
um einen monoklonalen Antikörper,
einen humanisierten Antikörper,
ein Antikörperfragment
oder einen Einzelketten-Antikörper.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
eine Nucleotidsequenz (Seq.-ID Nr. 1) einer Nativsequenz-PRO1002-cDNA, worin Seq.-ID Nr.
1 ein Klon ist, der hierin als „DNA59208-1373" bezeichnet wird.
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2 zeigt
die Aminosäuresequenz
(Seq-ID Nr. 2), die von der kodierenden Sequenz aus Seq.-ID Nr. 1
abstammt, dargestellt in 1.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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I. Definitionen
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Die
Ausdrücke „kardiovaskuläre, endotheliale
und angiogene Erkrankung", „kardiovaskuläre, endotheliale
und angiogene Dysfunktion", „kardiovaskuläre, endotheliale
oder angiogene Erkrankung" und „kardiovaskuläre, endotheliale
oder angiogene Dysfunktion" werden
austauschbar verwendet und beziehen sich teilweise auf systemische
Erkrankungen, die Gefäße betreffen,
wie z. B. Diabetes mellitus, sowie Erkrankungen der Gefäße selbst,
wie z. B. der Arterien, Kapillaren, Venen und/oder Lymphgefäße. Dies
umfasst Anzeichen, die Angiogenese und/oder Kardiovaskularisierung
stimulieren, und jene, die Angiogenese und/oder Kardiovaskularisierung
hemmen. Solche Erkrankungen umfassen z. B. arterielle Erkrankungen,
wie z. B. Atheroskierose, Hypertonie, entzündliche Vaskulitiden, Reynaud-Erkrankung
und Reynaud-Phänomen, Aneurysmen
und arterielle Restenose; venöse
und lymphatische Erkrankungen, wie z. B. Thrombophiebitis, Lymphangitis
und Lymphödem,
und andere Gefäßerkrankungen,
wie z. B. periphere Gefäßerkrankung,
Krebs, wie z. B. Gefäßtumo ren, z.
B. Hämangiom
(kapillar und kavernös),
Glomustumoren, Teleangiektasien, bazilläre Angiomatose, Hämangioendotheliom,
Angiosarkom, Hämangiopericytom,
Kaposi-Sarkom, Lymphangiom, und Lymphangiosarkom, Tumorangiogenese,
Traumata, wie z. B. Wunden, Verbrennungen und anderes verletztes
Gewebe, Transplantatfixierung, Vernarbung, Ischämie-Reperfusions-Verletzung,
rheumatoide Arthritis, zerebrovaskuläre Erkrankung, Nierenerkrankung,
wie z. B. akute Niereninsuffizienz, und Osteoporose. Dies umfasst
auch Angina, Myokardinfarkte, wie z. B. akute Myokardinfarkte, Herzhypertrophie
und Herzinsuffizienz, wie z. B. CHF.
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„Hypertrophie" wird wie hierin
verwendet als Anstieg der Masse eines Organs oder einer Struktur
unabhängig
von natürlichem
Wachstum definiert, das keine Tumorbildung umfasst. Hypertrophie
eines Organs oder Gewebes ist entweder auf einen Anstieg der Masse
der individuellen Zellen (wahre Hypertrophie) oder einen Anstieg
der Zahl der Zellen zurückzuführen, die
das Gewebe ausmachen (Hyperplasie), oder beides. Bestimmte Organe,
wie z. B. das Herz, verlieren kurz nach der Geburt ihre Fähigkeit,
sich zu teilen. Dementsprechend wird „Herzhypertrophie" als Anstieg der
Herzmasse definiert, die bei Erwachsenen durch einen Anstieg der
Myozytenzellgröße und des
kontraktilen Proteingehalts ohne gleichzeitige Zellteilung gekennzeichnet ist.
Der Charakter der Belastung, die für das Stimulieren der Hypertrophie
verantwortlich ist (z. B. erhöhte
Vorbeladung, erhöhte
Nachbeladung, Verlust an Myozyten, wie bei Myokardinfarkt, oder
primäre
Depression von Kontraktilität),
scheint eine wichtige Rolle in der Bestimmung des Wesens der Reaktion
zu spielen. Das frühe Stadium
der Herzhypertrophie ist üblicherweise
morphologisch durch Anstiege der Größe der Myofibrillen und Mitochondrien
gekennzeichnet sowie durch eine Vergrößerung der Mitochondrien und
Nuklei. In diesem Stadium, während
die Muskelzellen größer als
normal sind, ist die Zellorganisation großteils konserviert. In einem fortgeschritteneren
Stadium von Herzhypertrophie gibt es einen vorteilhaften Anstieg
der Größe oder
Zahl von spezifischen Organellen, wie z. B. Mitochondrien, und neue
kontraktile Elemente werden in lokalisierten Bereichen der Zellen
auf unregelmäßige Art
und Weise hinzugefügt.
Zellen, die einer lang anhaltenden Hypertrophie unterworfen werden,
zeigen offensichtlichere Unterbrechungen der Zellorganisation, einschließlich deutlich markierter
vergrößerter Nuklei
mit höchst
feingelappten Membranen, die angrenzende Myofibrillen ersetzen und
einen Zusammenbruch von normaler Z-Bandenregistrierung verursachen. Der
Ausdruck „Herzhypertrophie" wird dazu verwendet,
alle Stadien des Fortschreitens dieses Leidens zu umfassen, das
durch verschiedene Grade an strukturellem Schaden des Herzmuskels
gekennzeichnet ist, unabhängig
von der zugrunde liegenden Herzerkrankung. Daher umfasst der Begriff
auch physiologische Leiden, die zur Entwicklung von Herzhypertrophie
beitragen, wie z. B. erhöhter
Blutdruck, Aortenstenose oder Myokardinfarkt.
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„Herzinsuffizienz" bezeichnet eine
Anomalie von Herzfunktion, wo das Herz kein Blut in der nötigen Geschwindigkeit
für die
Anforderungen von metabolisierenden Geweben pumpt. Die Herzinsuffizienz
kann durch eine Reihe von Faktoren verursacht sein, einschließlich ischämischer,
angeborener, rheumatischer oder idiopathischer Formen.
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„Kongestive
Herzinsuffizienz" (CHF)
ist ein progressiver pathologischer Zustand, wo das Herz zunehmend
nicht in der Lage ist, adäquate
Herzleistung bereitzustellen (das Blutvolumen, das vom Herz über einen gewissen
Zeitraum ausgepumpt wird), um das sauerstoffangereicherte Blut in
periphere Gewebe zu transportieren. Mit Fortschreiten von CHF treten
strukturelle und hämodynamische
Schäden
auf. Während
diese Schäden
sich durch eine Reihe an Symptomen äußern können, ist ein charakteristisches
Symptom ventrikuläre
Hypertrophie. CHF ist ein übliches
Endergebnis einer Reihe von verschiedenen Herzerkrankungen.
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„Myokardinfarkt" resultiert im Allgemeinen
aus Arteriosklerose der Koronararterien, oft mit überlagernder
Koronarthrombose. Dieser kann in zwei Hauptformen unterteilt sein:
transmurale Infarkte, bei welchen Myokardnekrose die gesamte Dicke
der Gefäßwand umfasst,
und subendokardiale (nicht-transmurale) Infarkte, bei welchen die
Nekrose das Subendokard, das intramurale Myokard oder beide umfasst,
ohne sich vollständig durch
die Ventrikelwand zum Epikard zu erstrecken. Myokardinfarkt soll
sowohl eine Veränderung
der hämodynamischen
Wirkungen als auch eine Änderung
der Struktur in beschädigten
und gesunden Bereichen des Herzens verursachen. Daher reduziert
Myokardinfarkt zum Beispiel die maximale Herzleistung und das Herzschlagvolumen.
Mit dem Myokardinfarkt ist auch eine Stimulation der DNA-Synthese verbunden,
die im Zwischenraum auftritt, sowie ein Anstieg der Bildung von
Collagen in den nicht betroffen Bereichen des Herzens.
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Als
Folge der erhöhten
Belastung oder Beanspruchung, die das Herz bei lang andauernder
Hypertonie belastet, zum Beispiel aufgrund der erhöhten Gesamtperipherresistenz,
ist Herzhypertrophie lange mit „Hypertonie" assoziiert worden.
Eine Eigenschaft des Ventrikels, das als Folge von chronischer Drucküberladung
hypertrophisch wird, ist eine gestörte diastolische Leistung.
Fouad et al., J. Am. Coll. Cardiol. 4, 1500–1506 (1984), Smith et al.,
J. Am. Coll. Cardiol. 5, 869–874
(1985). Eine lang andauernde Entspannung des linken Ventrikels ist
bei früher
wesentlicher Hypertonie detektiert worden, trotz normaler oder supranormaler
systolischer Funktion. Hartford et al., Hypertension 6, 329–338 (1984).
Jedoch gibt es keine engen Parallelen zwischen Blutdruckspiegeln
und Herzhypertrophie. Obwohl von einer Verbesserung der Funktion
des linken Ventrikels als Reaktion auf Therapie mit Antihypertensiva
beim Menschen berichtet worden ist, haben Patienten, die mehrfach
mit einem Diuretikum (Hydrochlorthiazid), einem β-Blocker (Propranolol) oder
einem Kalziumkanalblocker (Diltiazem) behandelt wurden, Umkehr der
Hypertrophie des linken Ventrikels gezeigt, ohne Verbesserung der
diastolischen Funktion. Inouye et al., Am. J. Cardiol. 53, 1583–7 (1984).
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Eine
andere komplexe Herzerkrankung, die mit Herzhypertrophie assoziiert
ist, ist „hypertrophische Kardiomyopathie". Dieses Leiden ist
durch eine große
Vielfalt an morphologischen, funktionellen und klinischen Eigenschaften
gekennzeichnet [Maron et al., N. Engl. J. Med. 316, 780–789 (1987),
Spirito et al., N. Engl. J. Med. 320, 749–755 (1989), Louie and Edwards,
Prog. Cardiovasc. Dis. 36, 275–308
(1994), Wigle et al., Circulation 92, 1680–1692 (1995)], die Heterogenität davon
wird durch die Tatsache hervorgehoben, dass sie Patienten in allen
Altersgruppen betrifft. Spirito et al., N. Engl. J. Med. 336, 775–785 (1997).
Die verursachenden Faktoren von hypertrophischer Kardiomyopathie
sind ebenfalls vielfältig
und kaum verstanden. Im Allgemeinen sind Mutationen in Genen, die
für Sarkomer-Proteine
kodieren, mit hypertrophi scher Kardiomyopathie assoziiert. Jüngste Daten
lassen vermuten, dass β-Myosin-Schwerkettenmutationen
etwa 30 bis 40 Prozent der Fälle
familiärer
hypertrophischer Kardiomyopathie ausmachen können. Watkins et al., N. Engl.
J. Med. 326, 1108–1114
(1992), Schwartz et al., Circulation 91, 532–540 (1995), Marian und Roberts,
Circulation 92, 1336–1347
(1995), Thierfelder et al., Cell 77, 701–712 (1994), Watkins et al.,
Nat. Gen. 11, 434–437
(1995). Neben β-Myosin-Schwerkette
umfassen andere Stellen genetischer Mutationen Herz-Troponin-T,
Alpha-Topomyosin, Herz-Myosin-Bindungsprotein-C,
essentielle Myosinleichtkette und regulierende Myosinleichtkette. Siehe
Malik und Watkins, Curr. Opin. Cardiol. 12, 295–302 (1997).
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Supravalvuläre „Aortenstenose" ist eine erbliche
Gefäßerkrankung,
die durch Verengung der Aorta ascendens gekennzeichnet ist, aber
andere Arterien, einschließlich
Lungenarterien, können
ebenfalls betroffen sein. Unbehandelte Aortenstenose kann zu erhöhtem intrakardialem
Druck führen,
der zu Myokardhypertrophie und letztlich zu Herzinsuffizienz und
Tod führt.
Die Pathogenese dieser Erkrankung ist nicht völlig verstanden, aber Hypertrophie
und mögliche
Hyperplasie von medialer glatter Muskulatur sind vorherrschende
Eigenschaften dieser Erkrankung. Es ist berichtet worden, dass Molekülvarianten
des Elastingens in die Entwicklung und Pathogenese von Aortenstenose
involviert sind.
US-Patent Nr.
5.650.282 , ausgegeben am 22. Juli 1997.
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„Klappenregurgitation" tritt als Folge
von Herzerkrankungen auf, die zu Störungen der Herzklappen führen. Verschiedene
Erkrankungen, wie rheumatisches Fieber, können das Schrumpfen oder Wegziehen
des Klappenorificiums verursachen, während andere Erkrankungen zu
Endokarditis, einer Entzündung
des Endokards oder der umgebenden Membran der atrioventrikulären Orifizien
und Operation des Herzens führen
können.
Defekte wie die Verengung der Klappenstenose oder der defekte Verschluss
der Klappe führen
zu einer Akkumulation von Blut in der Herzhöhle oder Regurgitation von
Blut aus der Klappe. Wenn dies nicht korrigiert wird, kann andauernde
Klappenstenose oder Insuffizienz zu Herzhypertrophie und assoziiertem Schaden
am Herzmuskel führen,
was letztlich das Ersetzen der Klappe erforderlich machen kann.
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Die
Behandlung all dieser und anderer kardiovaskulärer, endothelialer und angiogener
Erkrankungen, die von Herzhypertrophie begleitet sein können oder
nicht, ist in der vorliegenden Erfindung enthalten.
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Die
Begriffe „Krebs", „kanzerös" und „bösartig" beziehen sich auf
oder beschreiben das physiologische Leiden bei Säugetieren, das typischerweise
durch nicht-reguliertes Zellwachstum gekennzeichnet ist. Beispiele
für Krebs
umfassen unter anderem, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Karzinom, einschließlich
Adenokarzinom, Lymphom, Blastom, Melanom, Sarkom und Leukämie. Noch
speziellere Beispiele für
solche Krebsformen umfassen Plattenepithelkarzinom, kleinzelligen
Lungenkrebs, nicht-kleinzelligen Lungenkrebs, Gastrointestinalkrebs,
Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphom,
Bauchspeicheldrüsenkrebs,
Glioblastom, Cervixkrebs, Ovarialkrebs, Leberkrebs, wie beispielsweise
hepatisches Karzinom und Hepatom, Blasenkrebs, Brustkrebs, Kolonkrebs,
Kolorektalkrebs, Endometriumkarzinom, Speicheldrüsenkarzinom, Nierenkrebs, wie
z. B. Nierenzellenkarzinom und Wilms-Tumoren, Basalzellkarzinom,
Melanom, Prostatakrebs, Vulvakarzinom, Schilddrüsenkarzinom, Hodenkrebs, Speiseröhrenkrebs
und verschiedene Formen von Kopf- und Nackenkrebs. Die bevorzugten
Krebsarten zur hierin beschriebenen Behandlung sind Brust-, Colon-,
Lungen-, Melanom-, Ovarial- und andere Tumoren, einschließlich der
oben angeführten
Gefäßtumoren.
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Der
Begriff „zytotoxisches
Mittel" wie hierin
verwendet bezeichnet eine Substanz, welche die Funktion von Zellen
hemmt oder vermeidet und/oder Zellzerstörung verursacht. Der Begriff
soll radioaktive Isotope (z. B. 131I 125I 90Y und 186Re), chemotherapeutische Mittel und Toxine,
wie z. B. enzymatisch aktive Toxine von bakteriellem, Pilz-, pflanzlichem
oder tierischem Ursprung oder Fragmente davon umfassen.
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Ein „chemotherapeutisches
Mittel" ist eine
chemische Verbindung, die in der Behandlung von Krebs nützlich ist.
Beispiele für
solche chemotherapeutische Mittel umfas sen Alkylierungsmittel, Folsäureantagonisten,
Antimetabolite von Nucleinsäuremetabolismus,
Antibiotika, Pyrimidinanaloga, 5-Fluoruracil, Cisplatin, Purinnucleoside,
Amine, Aminosäuren,
Triazolnucleoside oder Corticosteroide. Spezifische Beispiele umfassen Adriamycin,
Doxorubicin, 5-Fluoruracil, Cytosinarabinosid („Ara-C"), Cyclophosphamid, Thiotepa, Busulfan, Cytoxin,
Taxol, Toxoter, Methotrexat, Cisplatin, Melphalan, Vinblastin, Bleomycin,
Etoposid, Ifosfamid, Mitomycin-C, Mitoxantron, Vincristin, Vinorelbin,
Carboplatin, Teniposid, Daunomycin, Carminomycin, Aminopterin, Dactinomycin,
Mitomycine, Esperamicine (siehe
US-Patent
Nr. 4.675.187 ), Melphalan und andere verwandte Stickstoff-Lostverbindungen.
Es sind in dieser Definition auch hormonelle Mittel enthalten, die
wirken, um Hormonwirkung auf Tumoren zu regulieren oder zu hemmen,
wie z. B. Tamoxifen und Onapriston.
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Ein „wachstumshemmendes
Mittel" bezeichnet,
wie hierin verwendet, eine Verbindung oder Zusammensetzung, die
das Wachstum einer Zelle, wie z. B. einer Wnt-überexprimierenden
Krebszelle, entweder in vitro oder in vivo hemmt. Daher ist das
wachstumshemmende Mittel eines, das den Prozentsatz von malignen Zellen
in 5-Phase signifikant
reduziert. Beispiele für
wachstumshemmende Mittel umfassen Mittel, die die Zellzyklusprogression
(an einer anderen Stelle als die S-Phase) blockieren, wie z. B.
Mittel, die G1-Arretierungen und M-Phasen-Arretierung induzieren.
Klassische M-Phasenblocker umfassen die Vincas (Vincristin und Vinblastin),
Taxol und Topo-II-Inhibitoren, wie z. B. Doxorubicin, Daunorubicin,
Etoposid und Bleomycin. Diese Mittel, die G1 arretieren, laufen
auch in die S-Phasenarretierung über,
z. B. DNA-Alkylierungsmittel, wie z. B. Tamoxifen, Prednison, Dacarbazin,
Mechlorethamin, Cisplatin, Methotrexat, 5-Fluoruracil und Ara-C.
Weitere Information ist in The Molecular Basis of Cancer, Mendelsohn
und Israel, Hrsg., Kapitel 1, genannt „Cell cyle regulation, oncogenes
and antineoplastic drugs",
von Murakami et al. (WB Saunders, Philadelphia (1995)), insbesondere
S. 13, zu finden. Weitere Beispiele umfassen Tumornekrosefaktor
(TNF), einen Antikörper,
der in der Lage ist, die angiogene Aktivität von saurem oder basischem
FGF oder Hepatozytenwachstumsfaktor (HGF) zu hemmen oder zu neutralisieren,
einen Antikörper,
der in der Lage ist, die koagulierenden Aktivitäten des Gewebefaktors, Protein
C oder Protein S (siehe
WO 91/01753 ,
veröffentlicht
am 21. Februar 1991) zu hemmen oder zu neutralisieren, oder einen
Antikörper,
der in der Lage ist, sich an den HER2-Rezeptor zu binden (
WO 89/06692 ), wie z. B.
der 4D5-Antikörper
(und funktionelle Äquivalente
davon) (z. B.
WO 92/22653 ).
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„Behandlung" ist eine Intervention,
die mit der Absicht durchgeführt
wird, die Pathologie einer kardiovaskulären, endothelialen oder angiogenen
Erkrankung zu ändern
oder deren Entwicklung zu vermeiden. Der Begriff der Behandlung
wird im weitesten Sinn verwendet und umfasst insbesondere die Prävention
(Prophylaxe), Linderung, Reduktion und Heilung von kardiovaskulären, endothelialen
und angiogenen Erkrankungen in jedem Stadium. Demgemäß bezieht
sich „Behandlung" auf sowohl therapeutische
Behandlung und prophylaktische oder präventive Maßnahmen, worin das Ziel ist,
eine kardiovaskuläre,
endotheliale und angiogene Erkrankung, wie z. B. Hypertrophie, zu
verhindern oder zu verlangsamen (zu lindern). Jene, die eine Behandlung
benötigen,
umfassen jene, die schon eine Erkrankung aufweisen, sowie jene,
die für
diese Erkrankung anfällig
sind, oder jene, bei welchen die Erkrankung vermieden werden soll.
Die Erkrankung kann aus einer beliebigen Ursache resultieren, einschließlich idiopathischer,
kardiotropher oder myotropher Ursachen oder Ischämie oder ischämischer
Angriffe, wie z. B. Myokardinfarkt.
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„Chronische" Verabreichung bezeichnet
Verabreichung von Mittel(n) in einer kontinuierlichen Weise im Vergleich
zum akuten Modus, um die anfängliche
Wirkung, wie z. B. eine antihypertrophische Wirkung, über einen
längeren
Zeitraum aufrechtzuerhalten.
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„Säugetier" für Behandlungszwecke
bezeichnet ein beliebiges Tier, das als Säugetier klassifiziert wird, einschließlich Menschen,
Haus- und Nutztiere und Zoo-, Sport- oder Haustiere, wie z. B. Hunde,
Pferde, Katzen, Kühe,
Schafe, Schweine etc. Vorzugsweise ist das Säugetier ein Mensch.
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Verabreichung „in Kombination
mit" einem oder
mehreren weiteren therapeutischen Mitteln umfasst die gleichzeitige
(simultane) und konsekutive Verabreichung in beliebiger Reihenfolge.
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Der
Begriff „kardiovaskuläres, endotheliales
oder angiogenes Mittel" betrifft
im Allgemeinen ein beliebiges Arzneimittel, das wirkt, um kardiovaskuläre, endotheliale
oder angiogene Erkrankungen zu behandeln. Beispiele für kardiovaskuläre Mittel
sind jene, die Gefäßhomöostase durch
Modulation von Blutdruck, Herzrate, Herzkontraktilität und endotheliale
und Glattmuskelbiologie fördern,
wovon alle Faktoren eine Rolle in kardiovaskulärer Erkrankung spielen. Spezifische
Beispiele dafür
umfassen Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, Endothelin-Rezeptorantagonisten,
wie z. B. BOSENTANTM und MOXONODINTM, Interferon-gamma (IFN-γ), des-Aspartat-Angiotensin-I, thrombolytische
Mittel, z. B. Streptokinase, Urokinase, t-PA, und eine t-PA-Variante, die
speziell entworfen ist, um eine längere Halbwertszeit und sehr
hohe Fibrinspezifität
aufzuweisen, TNK t-PA (eine T103N, N117Q, KHRR (296–299)AAAA
t-PA-Variante, Keyt et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91, 3670–3674 (1994)),
inotrope oder hypertensive Mittel, wie z. B. Digoxigenin und β-adrenerge
rezeptorblockierende Mittel, z. B. Propranolol, Timolol, Tertalol,
Carteolol, Nadolol, Betaxolol, Penbutolol, Acetobutolol, Atenolol,
Metoprolol, und Carvedilol, angiotensinkonvertierende Enzym-(ACE-)Inhibitoren,
z. B. Quinapril, Captopril, Enalapril, Ramipril, Benazepril, Fosinopril
und Lisinopril, Diuretika, z. B. Chlorthiazid, Hydrochlorthiazid,
Hydroflumethazid, Methylchlorthiazid, Benzthiazid, Dichlorphenamid,
Acetazolamid und Indapamid, und Kalziumkanalblocker, z. B. Diltiazem,
Nifedipin, Verapamil, Nicardipin. Eine bevorzugte Kategorie für diesen
Typ ist ein therapeutisches Mittel, das zur Behandlung von Herzhypertrophie
oder einem physiologischen Leiden verwendet wird, das für die Entwicklung
von Herzhypertrophie wesentlich ist, wie z. B. erhöhter Blutdruck,
Aortenstenose oder Myokardinfarkt.
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„Angiogene
Mittel" und „endotheliale
Mittel" sind aktive
Mittel, die Angiogenese und/oder endotheliales Zellwachstum oder,
wenn anwendbar, Vaskulogenese fördern.
Dies umfasst Faktoren, die Wundheilung beschleunigen, wie z. B.
Wachstumshormon, insulinähnlicher
Wachstumsfaktor-I (IGF-I), VEGF, VIGF, PDGF, Epidermiswachstumsfaktor
(EGF), CTGF und Elemente seiner Familie, FGF und TGF-α und TGF-β.
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„Angiostatische
Mittel” sind
Wirkstoffe, die Angiogenese oder Vaskulogenese hemmen oder aber
das Wachstum von Krebszellen auf andere Art und Weise hemmen oder
verhindern. Beispiele umfassen Antikörper oder andere Antagonisten
zu angiogenen Mitteln wie oben definiert, wie z. B. Antikörper zu
VEGF. Sie umfassen außerdem
cytotherapeutische Mittel, wie z. B. zytotoxische Mittel, chemotherapeutische
Mittel, wachstumshemmende Mittel, apoptotische Mittel und andere
Mittel zur Behandlung von Krebs, wie z. B. Anti-HER-2, Anti-CD20
und andere bioaktive und organische chemische Mittel.
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In
einem pharmakologischen Sinn im Kontext der vorliegenden Erfindung
bezeichnet eine „therapeutisch
wirksame Menge" eines
aktiven Mittels, wie z. B. eines PRO-Polypeptids oder Agonisten oder Antagonisten
dazu oder eines Anti-PRO-Antikörpers,
eine Menge, die in der Behandlung einer kardiovaskulären, endothelialen
oder angiogenen Erkrankung bei einem Säugetier wirksam ist und empirisch
bestimmt werden kann.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich eine „wirksame Menge" eines aktiven Mittels,
wie z. B. eines PRO-Polypeptids oder Agonisten oder Antagonisten
dagegen oder eines Anti-PRO-Antikörpers, auf eine wirksame Menge
für die
Durchführung
eines erklärten
Ziels, worin diese Mengen für
die gewünschte
Wirkung empirisch bestimmt werden können.
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Die
Begriffe „PRO-Polypeptid" und „PRO" beziehen sich bei
Verwendung hierin und, wenn sie unmittelbar von einer numerischen
Bezeichnung gefolgt werden, auf verschiedene Polypeptide, worin
sich die vollständige
Bezeichnung (d. h. PRO/Nr.) auf spezifische Polypeptidsequenzen
bezieht, wie hierin beschrieben. Die Begriffe „PRO/Nr.-Polypeptid" und „PRO/Nr.", worin der Begriff „Nr." als eine tatsächliche
numerische Bezeichnung bereitgestellt wird, wie hierin verwendet,
umfassen Nativsequenzpolypeptide und Polypeptidvarianten (die hierin
näher definiert
sind). Die hierin beschriebenen PRO-Polypeptide können aus
einer Reihe an Quellen isoliert werden, z. B. aus menschlichen Gewebetypen
oder aus einer anderen Quelle, oder sie können durch Rekombinations-
oder Syntheseverfahren hergestellt werden.
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Ein „Nativsequenz-PRO-Polypeptid" umfasst ein Polypeptid
mit derselben Aminosäuresequenz
wie das entsprechende PRO-Polypeptid, das aus der Natur stammt.
Solche Nativsequenz-PRO-Polypeptide können aus der Natur isoliert
werden oder durch rekombinante oder synthetische Mittel produziert
werden. Der Begriff „Nativsequenz-PRO-Polypeptid" umfasst insbesondere
natürlich
auftretende trunkierte oder sekretierte Formen des spezifischen
PRO-Polypeptids (z. B. eine extrazelluläre Domänensequenz), natürlich auftretende Variantenformen
(z. B. alternativ gespleißte
Formen) und natürlich
auftretende Allelvarianten des Polypeptids. In verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung sind die Nativsequenz-PRO-Polypeptide, die hierin
offenbart sind, reife Nativsequenzpolypeptide oder Nativsequenzpolypeptide
voller Länge,
umfassend die Aminosäuresequenzen
voller Länge,
die in den begleitenden Figuren gezeigt werden. Start- und Stopcodons
werden in den Figuren in fettgedruckter Schrift und unterstrichen
dargestellt. Obgleich das PRO-Polypeptid, das in den begleitenden
Zeichnungen offenbart ist, als mit Methioninresten beginnend gezeigt
wird, hierin als Aminosäureposition
1 in den Fig. bezeichnet, ist es denkbar und möglich, dass andere Methioninreste,
die sich entweder stromauf oder stromab von der Aminosäureposition
1 in den Fig. befinden, als Start-Aminosäurerest für die PRO-Polypeptide verwendet werden können.
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Die „extrazelluläre Domäne" oder „ECD" des PRO-Polypeptids
bezieht sich auf eine Form des PRO-Polypeptids, die im Wesentlichen
frei von Transmembran- und cytoplasmatischen Domänen ist. Üblicherweise wird eine PRO-Polypeptid-ECD
weniger als 1% solcher Transmembran- und/oder cytoplasmatischen Domänen aufweisen
und vorzugsweise weniger als 0,5% solcher Domänen. Es versteht sich, dass
eine beliebige Transmembrandomäne,
die für
die PRO-Polypeptide der vorliegenden Erfindung identifiziert wurde,
nach den Kriterien identifiziert wird, die routinemäßig im Fachgebiet
verwendet werden, um die Form von hydrophober Domäne zu identifizieren.
Die exakten Grenzen einer Transmembrandomäne können variieren, aber am wahrscheinlichsten
um nicht mehr als etwa 5 Aminosäuren
an beiden Enden der Domäne
wie anfänglich
identifiziert. Gegebenenfalls kann daher eine extrazelluläre Domäne eines
PRO-Polypeptids von etwa 5 oder weniger Aminosäuren auf jeder Seite der Transmembrandomäne/extrazellulären Domänengrenze
enthalten, wie in den Beispielen oder der Beschreibung identifiziert,
und solche Polypeptide, mit oder ohne dem/das assoziierte(n) Signalpeptid,
und die Nucleinsäure,
die dafür
kodiert, werden von der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogen.
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Die
ungefähre
Position der „Signalpeptide" der verschiedenen
PRO-Polypeptide, die hierin offenbart sind, wird in der vorliegenden
Beschreibung und/oder den begleitenden Figuren gezeigt. Es ist jedoch
anzumerken, dass die C-terminale Grenze eines Signalpeptids variieren
kann, jedoch mit größter Wahrscheinlichkeit
um nicht mehr als etwa 5 Aminosäuren
auf jeder Seite der C-terminalen Signalpeptid-Grenze, wie anfänglich hierin
identifiziert, worin die C-terminale Grenze des Signalpeptids nach
Kriterien identifiziert wird, die routinemäßig im Fachgebiet verwendet
werden, um die Form von Aminosäuresequenz-Element
zu identifizieren (z. B. Nielsen et al., Prot. Eng. 10, 1–6 (1997),
und von Heinje et al., Nucl. Acids Res. 14, 4683–4690 (1986)). Weiters wird
ebenfalls anerkannt, dass in manchen Fällen die Spaltung einer Signalsequenz
von einem sekretierten Polypeptid nicht vollkommen einheitlich erfolgt,
was zu mehr als einer sekretierten Spezies führt. Diese reifen Polypeptide,
bei denen das Signalpeptid innerhalb von weniger als etwa 5 Aminosäuren auf
jeder Seite der C-terminalen
Grenze des Signalpeptids gespalten wird, wie hierin identifiziert,
sowie die Polynucleotide, die für
diese kodieren, werden von der vorliegenden Erfindung in Betracht
gezogen.
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„PRO-Polypeptid-Variante" bedeutet ein aktives
PRO-Polypeptid, wie oben stehend oder unten stehend definiert, mit
zumindest etwa 80% Aminosäuresequenzidentität mit einer
Nativsequenz-PRO-Polypeptidsequenz voller Länge, wie hierin offenbart,
einer PRO-Polypeptidsequenz, der das Signalpeptid fehlt, wie hierin offenbart,
einer extrazellulären
Domäne
eines PRO-Polypeptids, mit oder ohne Signalpeptid, wie hierin offenbart,
oder einem beliebigen anderen Fragment einer PRO-Polypeptidsequenz
voller Länge,
wie hierin offenbart. Solche PRO-Polypeptidvarianten umfassen z.
B. PRO-Polypeptide, worin ein oder mehrere Aminosäurerest(e)
am N- oder C-Terminus
der Nativ-Aminosäuresequenz
voller Länge
hinzugefügt
oder deletiert wird/werden. Normalerweise weist eine PRO-Polypeptidvariante
zumindest etwa 80% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 81% Aminosäure sequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 82% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 83% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 84% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 85% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 86% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 87% Aminosäuresequenzidentitat,
alternativ dazu zumindest etwa 88% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 89% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 90% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 91% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 92% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 93% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 94% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 95% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 96% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 97% Aminosäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 98% Aminosäuresequenzidentität und alternativ
dazu zumindest etwa 99% Aminosäuresequenzidentität, mit einer
Nativsequenz-PRO-Polypeptidsequenz voller Länge auf, wie hierin offenbart,
einer PRO-Polypeptidsequenz, der das Signalpeptid fehlt, wie hierin
offenbart, einer extrazellulären
Domäne
eines PRO-Polypeptids, mit oder ohne Signalpeptid, wie hierin offenbart,
oder einem beliebigen anderen spezifisch definierten Fragment einer PRO-Polypeptidsequenz
voller Länge,
wie hierin offenbart. Normalerweise sind PRO-Polypeptidvarianten zumindest etwa 10
Aminosäuren
lang, alternativ dazu zumindest etwa 20 Aminosäuren lang, alternativ dazu
zumindest etwa 30 Aminosäuren
lang, alternativ dazu zumindest etwa 40 Aminosäuren lang, alternativ dazu
zumindest etwa 50 Aminosäuren
lang, alternativ dazu zumindest etwa 60 Aminosäuren lang, alternativ dazu
zumindest etwa 70 Aminosäuren
lang, alternativ dazu zumindest etwa 80 Aminosäuren lang, alternativ dazu
zumindest etwa 90 Aminosäuren
lang, alternativ dazu zumindest etwa 100 Aminosäuren lang, alternativ dazu
zumindest etwa 150 Aminosäuren
lang, alternativ dazu zumindest etwa 200 Aminosäuren lang, alternativ dazu zumindest
etwa 300 Aminosäuren
lang oder mehr.
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„Prozentuelle
(%) Aminosäuresequenzidentität" hinsichtlich der
hierin identifizierten PRO-Polypeptid-Sequenzen wird als Prozentsatz
der Aminosäurereste
in einer Kan didatensequenz definiert, die mit den Aminosäureresten
in einer PRO-Sequenz identisch sind, nach Anordnung der Sequenzen
und Einführung
von Lücken,
wenn notwendig, um die maximale prozentuelle Sequenzidentität zu erreichen,
wobei beliebige konservative Substitutionen als Teil der Sequenzidentität nicht
berücksichtigt
werden. Anordnung zum Zwecke der Bestimmung von prozentueller Aminosäuresequenzidentität kann auf
verschiedene Arten erreicht werden, die im Fachgebiet liegen, z.
B. unter Verwendung öffentlich
erhältlicher
Computer-Software, wie z. B. BLAST-, BLAST-2-, ALIGN-, ALIGN-2-
oder Megalign-(DNASTAR-)Software. Ein Fachmann kann geeignete Parameter zur
Messung von Anordnung bestimmen, einschließlich Algorithmen, die notwendig
sind, um maximale Anordnung über
die verglichenen Volllängen-Sequenzen
zu erreichen. Für
hierin angeführte
Zwecke werden prozentuelle Aminosäuresequenzidentitätswerte,
wie unten stehend beschrieben, unter Verwendung des Sequenzvergleichscomputerprogramms
ALIGN-2 erhalten, wobei der vollständige Quellcode für das ALIGN-2-Programm
in Tabelle 1 bereitgestellt wird. Das ALIGN-2-Sequenz-Vergleichscomputerprogramm
wurde von Genentech, Inc., geschrieben, und der in Tabelle 1 gezeigte
Quellcode ist mit Benutzerdokumentation im US Copyright Office,
Washington DC 20559, hinterlegt worden, registriert unter der US
Copyright Registrierungs-Nr. TXU510087. Das ALIGN-2-Programm ist öffentlich über Genentech,
Inc., South San Francisco, Kalifornien, erhältlich oder kann aus dem in
Tabelle 1 bereitgestellten Quellcode kompiliert werden. Das ALIGN-2-Programm sollte
zur Verwendung auf einem UNIX-Betriebssystem kompiliert werden,
vorzugsweise digital UNIX V4.0D. Alle Sequenzvergleichsparameter
sind vom ALIGN-2-Programm festgelegt und variieren nicht.
-
Für die hierin
angeführten
Zwecke wird der Prozentsatz (%) der Aminosäuresequenzidentität einer
bestimmten Aminosäuresequenz
A zu, mit oder gegen eine(r) bestimmte(n) Aminosäuresequenz B (was alternativ
dazu als eine bestimmte Aminosäuresequenz
A beschrieben werden kann, die einen gewissen Prozentsatz (%) der
Aminosäuresequenzidentität zu, mit
oder gegen eine(r) bestimmte(n) Aminosäuresequenz B aufweist oder
umfasst) folgendermaßen
berechnet:
100 mal der Bruch X/Y
worin X die Anzahl an
Aminosäureresten
ist, die als identische Übereinstimmungen
durch das Sequenzanordnungs-Programm ALIGN-2 in der Anordnung dieses
Programms von A und B bewertet werden, und worin Y die Gesamtanzahl
der Aminosäurereste
in B ist. Man weiß es
zu schätzen,
dass in Fällen,
in denen die Länge der
Aminosäuresequenz
A nicht gleich der Länge
der Aminosäuresequenz
B ist, die %-Aminosäuresequenzidentität von A
zu B nicht gleich der %-Aminosäuresequenzidentität von B
zu A ist. Als Beispiel der Berechnungen der %-Aminosäuresequenzidentität zeigen
die Tabellen 2A–2B,
wie die %-Aminosäuresequenzidentität der als „Vergleichsprotein" bezeichneten Aminosäuresequenz
zu der als „PRO" bezeichneten Aminosäuresequenz
zu berechnen ist.
-
Falls
nicht spezifisch anders angegeben, werden alle hierin verwendeten
%-Aminosäuresequenzidentitäts-Werte
wie oben stehend beschrieben unter Verwendung des ALIGN-2-Sequenzvergleichs-Computerprogramms
erhalten. Die %-Aminosäuresequenzidentität kann jedoch
auch unter Verwendung des Sequenzvergleichsprogramms NCBI-BLAST2
bestimmt werden (Altschul et al., Nucleic Acids Res. 25, 3389–3402 (1997)). Das
NCBI-BLAST2-Sequenzvergleichsprogramm kann von der Seite http://www.ncbi.nlm.nih.gov
heruntergeladen werden oder andernfalls vom National Institute of
Health, Bethesda, MD, erhalten werden. NCBI-BLAST2 verwendet mehrere
Suchparameter, worin alle dieser Suchparameter auf Standardwerte
eingestellt sind, umfassend z. B. unmask = yes, strand = all, expected
occurrences = 10, minimum low complexity length = 15/5, multipass
e-value = 0,01, constant for multipass = 25, dropoff for final gapped
alignment = 25 und scoring matrix = BLOSUM62.
-
In
Situationen, in denen NCBI-BLAST2 für Aminosäuresequenz-Vergleiche verwendet
wird, wird die %-Aminosäuresequenzidentität einer
bestimmten Aminosäuresequenz
A zu, mit oder gegen eine(r) bestimmte(n) Aminosäuresequenz B (was alternativ
dazu als eine bestimmte Aminosäuresequenz
A beschrieben werden kann, die einen gewissen Prozentsatz (%) der
Aminosäuresequenzidentität zu, mit
oder gegen eine(r) bestimmte(n) Aminosäuresequenz B aufweist oder
umfasst) folgendermaßen
berechnet:
100 mal der Bruch X/Y
worin X die Anzahl an
Aminosäureresten
ist, die als identische Übereinstimmungen
durch das Sequenzanordnungs-Programm NCBI-BLAST2 in der Anordnung
dieses Programms von A und B bewertet werden, und worin Y die Gesamtanzahl
der Aminosäurereste
in B ist. Man weiß es
zu schätzen,
dass in Fällen,
in denen die Länge
der Aminosäuresequenz
A nicht gleich der Länge
der Aminosäuresequenz
B ist, die %-Aminosäuresequenzidentität von A
zu B nicht gleich der %-Aminosäuresequenzidentität von B
zu A ist.
-
Zusätzlich dazu
kann die %-Aminosäuresequenzidentität auch unter
Verwendung des WU-BLAST-2-Computerprogramms bestimmt werden (Altschul
et al., Methods in Enzymology 266, 460–480 (1996)). Die meisten der
WU-BLAST-2-Suchparameter sind auf die Standardwerte eingestellt.
Jene, die nicht auf Standardwerte eingestellt sind, d. h. die anpassbaren
Parameter, sind mit folgenden Werten eingestellt: overlap span =
1, overlap fraction = 0,125, Word threshold (T) = 11 und scoring
matrix = BLOSUM62. Für
die Zwecke hierin wird der %-Aminosäuresequenzidentitäts-Wert
bestimmt, und zwar durch Teilen von (a) der Anzahl übereinstimmender
identischer Aminosäurereste
zwischen der Aminosäuresequenz
des PRO-Polypeptids von Interesse mit einer Sequenz, die vom nativen
PRO-Polypeptid abstammt, und der Vergleichs-Aminosäuresequenz
von Interesse (d. h. die Sequenz, gegen die das PRO-Polypeptid von Interesse
verglichen wird, die eine PRO-Polypeptidvariante sein kann), wie
von WU-BLAST2 bestimmt, durch (b) die Gesamtanzahl der Aminosäurereste
des PRO-Polypeptids von Interesse. Z. B. ist in der Aussage „ein Polypeptid,
umfassend eine Aminosäuresequenz
A, die zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Aminosäuresequenz
B aufweist", die
Aminosäuresequenz
A die Vergleichs-Aminosäuresequenz
von Interesse und die Aminosäuresequenz
B die Aminosäuresequenz
des PRO-Polypeptids von Interesse.
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„PRO-Polynucleotid-Variante" oder „PRO-Nucleinsäuresequenz-Variante" bedeutet ein Nucleinsäuremolekül, das für ein aktives
PRO-Polypeptid kodiert, wie unten stehend definiert, und das zumindest
etwa 80% Nucleinsäuresequenzidentität mit einer Nucleinsäuresequenz
aufweist, die für
eine Nativsequenz-PRO-Polypeptidsequenz voller Länge, wie hierin offenbart,
eine Nativsequenz-PRO-Polypeptidsequenz voller Länge, der das Signalpeptid fehlt,
wie hierin offenbart, eine extrazelluläre Domäne eines PRO-Polypeptids, mit
oder ohne Signalpeptid, wie hierin offenbart, oder ein beliebiges
anderes Fragment einer PRO-Polypeptidsequenz voller Länge, wie
hierin offenbart, kodiert. Normalerweise weist eine PRO-Polynucleotidvariante
zumindest etwa 80% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 81% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 82% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 83% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 84% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 85% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 86% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 87% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 88% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 89% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 90% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 91% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 92% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 93% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 94% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 95% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 96% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 97% Nucleinsäuresequenzidentität, alternativ
dazu zumindest etwa 98% Nucleinsäuresequenzidentität und alternativ
dazu zumindest etwa 99% Nucleinsäuresequenzidentität, mit einer
Nucleinsäuresequenz
auf, die für
eine Nativsequenz-PRO-Polypeptidsequenz
voller Länge,
wie hierin offenbart, eine Nativsequenz-PRO-Polypeptidsequenz voller Länge, der
das Signalpeptid fehlt, wie hierin offenbart, eine extrazelluläre Domäne eines
PRO-Polypeptids, mit oder ohne Signalsequenz, wie hierin offenbart,
oder ein beliebiges anderes Fragment einer PRO-Polypeptidsequenz
voller Länge,
wie hierin offenbart, kodiert. Varianten umfassen die native Nucleotidsequenz
nicht.
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Normalerweise
sind PRO-Polynucleotidvarianten zumindest etwa 30 Nucleotide lang,
alternativ dazu zumindest etwa 60 Nucleotide lang, alternativ dazu
zumindest etwa 90 Nucleotide lang, alternativ dazu zumindest etwa
120 Nucleotide lang, alternativ dazu zumindest etwa 150 Nucleotide
lang, alternativ dazu zumindest etwa 180 Nucleotide lang, alternativ
dazu zumindest etwa 210 Nucleotide lang, alternativ dazu zumindest
etwa 240 Nucleotide lang, alternativ dazu zumindest etwa 270 Nucleotide
lang, alternativ dazu zumindest etwa 300 Nucleotide lang, alternativ
dazu zumindest etwa 450 Nucleotide lang, alternativ dazu zumindest
etwa 600 Nucleotide lang, alternativ dazu zumindest etwa 900 Nucleotide
lang oder mehr.
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„Prozentuelle
(%) Nucleinsäuresequenzidentität" hinsichtlich der
hierin identifizierten PRO-Polypeptid-kodierenden Nucleinsäuresequenzen
ist als Prozentsatz der Nucleotide in einer Kandidatensequenz definiert,
die mit den Nucleotiden in einer PRO-Polypeptid-kodierenden Nucleinsäuresequenz
identisch sind, nach Anordnung der Sequenzen und Einführung von
Lücken,
wenn notwendig, um die maximale prozentuelle Sequenzidentität zu erreichen.
Anordnung zum Zwecke der Bestimmung von prozentueller Nucleinsäuresequenzidentität kann auf
verschiedene Arten erreicht werden, die im Fachgebiet liegen, z.
B. unter Verwendung öffentlich
erhältlicher
Computer-Software, wie z. B. BLAST-, BLAST-2-, ALIGN-, ALIGN-2-
oder Megalign-(DNASTAR-)Software.
Ein Fachmann kann geeignete Parameter zur Messung von Anordnung
bestimmen, einschließlich
Algorithmen, die notwendig sind, um maximale Anordnung über die
verglichenen Volllängen-Sequenzen
zu erreichen. Für
die Zwecke hierin werden jedoch prozentuelle Nucleinsäuresequenzidentitätswerte,
wie unten stehend beschrieben, unter Verwendung des Sequenzvergleichscomputerprogramms ALIGN-2
erhalten, wobei der vollständige
Quellcode für
das ALIGN-2-Programm
in Tabelle 1 bereitgestellt wird. Das ALIGN-2-Sequenz-Vergleichscomputerprogramm
wurde von Genentech, Inc., geschrieben, und der in Tabelle 1 gezeigte
Quellcode ist mit Benutzerdokumentation im US Copyright Office,
Washington DC 20559, hinterlegt worden, registriert unter der US
Copyright Registrierungs-Nr. TXU510087. Das ALIGN-2-Programm ist öffentlich über Genentech,
Inc., South San Francisco, Kalifornien, erhältlich oder kann aus dem in
Tabelle 1 bereitgestellten Quellcode kompiliert werden. Das ALIGN-2-Programm
sollte zur Verwendung auf einem UNIX-Betriebssystem kompiliert werden,
vorzugsweise digital UNIX V4.0D. Alle Sequenzvergleichsparameter sind
vom ALIGN-2-Programm festgelegt und variieren nicht.
-
Für die Zwecke
hierin wird der Prozentsatz (%) der Nucleinsäuresequenzidentität einer
bestimmten Nucleinsäuresequenz
C zu, mit oder gegen eine(r) bestimmte(n) Nucleinsäuresequenz
D (was alternativ dazu als eine bestimmte Nucleinsäuresequenz
C beschrieben werden kann, die einen gewissen Prozentsatz (%) der
Nucleinsäuresequenzidentität zu, mit
oder gegen eine(r) bestimmte(n) Nucleinsäuresequenz D aufweist oder
umfasst) folgendermaßen
berechnet:
100 mal der Bruch W/Z
worin W die Anzahl an
Nucleotiden ist, die als identische Übereinstimmungen durch das
Sequenzanordnungs-Programm ALIGN-2 in der Anordnung dieses Programms
von C und D bewertet werden, und worin Z die Gesamtanzahl an Nucleotiden
in D ist. Man weiß es
zu schätzen,
dass in Fällen,
in denen die Länge
der Nucleinsäuresequenz
C nicht gleich der Länge
der Nucleinsäuresequenz
D ist, die %-Nucleinsäuresequenzidentität von C
zu D nicht gleich der %-Nucleinsäuresequenzidentität von D
zu C ist. Als Beispiel der Berechnungen der %-Nucleinsäuresequenzidentität zeigen
die Tabellen 2C–2D,
wie die %-Nucleinsäuresequenzidentität der als „Vergleichs-DNA" bezeichneten Nucleinsäuresequenz
zu der als „PRO-DNA" bezeichneten Nucleinsäuresequenz
zu berechnen ist.
-
Falls
nicht spezifisch anders angegeben, werden alle hierin verwendeten
%-Nucleinsäuresequenzidentitäts-Werte
wie oben stehend beschrieben unter Verwendung des ALIGN-2-Sequenzvergleichs-Computerprogramms
erhalten. Die %-Nucleinsäuresequenzidentität kann jedoch
auch unter Verwendung des Sequenzvergleichsprogramms NCBI-BLAST2
bestimmt werden (Altschul et al., Nucleic Acids Res. 25, 3389–3402 (1997)).
Das NCBI-BLAST2-Sequenzvergleichsprogramm kann von der Seite http://www.ncbi.nlm.nih.gov
heruntergeladen werden oder andernfalls vom National Institute of
Health, Bethesda, MD, erhalten werden. NCBI-BLAST2 verwendet mehrere
Suchparameter, worin alle dieser Suchparameter auf Standard werte
eingestellt sind, umfassend z. B. unmask = yes, strand = all, expected
occurrences = 10, minimum low complexity length = 15/5, multipass
e-value = 0,01, constant for multi-pass = 25, dropoff for final
gapped alignment = 25 und scoring matrix = BLOSUM62.
-
In
Situationen, in denen NCBI-BLAST2 für Sequenz-Vergleiche verwendet
wird, wird die %-Nucleinsäuresequenzidentität einer
bestimmten Nucleinsäuresequenz
C zu, mit oder gegen eine(r) bestimmte(n) Nucleinsäuresequenz
D (was alternativ dazu als eine bestimmte Nucleinsäuresequenz
C beschrieben werden kann, die einen gewissen Prozentsatz (%) der
Nucleinsäuresequenzidentität zu, mit
oder gegen eine(r) bestimmte(n) Nucleinsäuresequenz D aufweist oder
umfasst) folgendermaßen
berechnet:
100 mal der Bruch W/Z
worin W die Anzahl an
Nucleotiden ist, die als identische Übereinstimmungen durch das
Sequenzanordnungs-Programm NCBI-BLAST2 in der Anordnung dieses Programms
von C und D bewertet werden, und worin Z die Gesamtanzahl an Nucleotiden
in D ist. Man weiß es
zu schätzen,
dass in Fällen,
in denen die Länge der
Nucleinsäuresequenz
C nicht gleich der Länge
der Nucleinsäuresequenz
D ist, die %-Nucleinsäuresequenzidentität von C
zu D nicht gleich der %-Nucleinsäuresequenzidentität von D
zu C ist.
-
Zusätzlich dazu
können
die %-Nucleinsäuresequenzidentitäts-Werte
auch unter Verwendung des WU-BLAST-2-Computerprogramms bestimmt
werden (Altschul et al., Methods in Enzymology 266, 460–480 (1996)).
Die meisten der WU-BLAST-2-Suchparameter
sind auf die Standardwerte eingestellt. Jene, die nicht auf Standardwerte
eingestellt sind, d. h. die anpassbaren Parameter, sind mit folgenden
Werten eingestellt: overlap span = 1, overlap fraction = 0,125,
Word threshold (T) = 11 und scoring matrix = BLOSUM62. Für die Zwecke
hierin wird ein %-Nucleinsäuresequenzidentitäts-Wert
bestimmt, und zwar durch Teilen von (a) der Anzahl übereinstimmender
identischer Nucleotide zwischen der Nucleinsäuresequenz des PRO- Polypeptid-kodierenden
Nucleinsäuremoleküls von Interesse
mit einer Sequenz, die von der Nativsequenz-PRO-Polypeptid-kodierenden
Nucleinsäure
abstammt, und dem Vergleichs-Nucleinsäuremolekül von Interesse (d. h. die
Sequenz, gegen die das PRO-Polypeptid-kodierende Nucleinsäuremolekül von Interesse
verglichen wird, die eine PRO-Polynucleotidvariante sein kann),
wie von WU-BLAST2 bestimmt, durch (b) die Gesamtanzahl an Nucleotiden
des PRO-Polypeptid-kodierenden Nucleinsäuermoleküls von Interesse. Z. B. ist
in der Aussage „ein
isoliertes Nucleinsäuremolekül, umfassend
eine Nucleinsäuresequenz
A, die zumindest 80% Nucleinsäuresequenzidentität mit der
Nucleinsäuresequenz
B aufweist", die
Nucleinsäuresequenz
A das Vergleichs-Nucleinsäuremolekül von Interesse
und die Nucleinsäuresequenz
B die Nucleinsäuresequenz
des PRO-Polypeptid-kodierenden Nucleinsäuremoleküls von Interesse.
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In
anderen Ausführungsformen
sind PRO-Polynucleotid-Varianten Nucleinsäuremoleküle, die für ein aktives PRO-Polypeptid
kodieren und die in der Lage sind, vorzugsweise unter stringenten
Hybridisierungs- und Waschbedingungen an Nucleotidsequenzen zu hybridisieren,
die für
das PRO-Polypeptid voller Länge
kodieren, wie in der Beschreibung und den begleitenden Figuren hierin
dargestellt. PRO-Polypeptid-Varianten können jene sein, die von einer
PRO-Polynucleotid-Variante kodiert werden.
-
Der
Ausdruck „Positive" im Kontext der wie
oben stehend beschrieben durchgeführten Aminosäuresequenzidentitäts-Vergleiche
umfasst Aminosäurereste
in den verglichenen Sequenzen, die nicht nur identisch sind, sondern
auch jene, die ähnliche
Eigenschaften haben. Aminosäurereste,
die einen positiven Wert zu einem Aminosäurerest von Interesse erzielen,
sind jene, die entweder mit dem Aminosäurerest von Interesse identisch
sind oder die eine bevorzugte Substitution (wie in Tabelle 3 unten
stehend definiert) des Aminosäurerests
von Interesse sind.
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Für die Zwecke
hierin wird der Prozentsatz (%) der Positiven einer bestimmten Aminosäuresequenz A
zu, mit oder gegen eine(r) bestimmte(n) Aminosäuresequenz B (was alternativ
dazu als eine bestimmte Aminosäuresequenz
A beschrieben werden kann, die einen gewissen Prozentsatz (%) an
Positiven zu, mit oder gegen eine(r) bestimmte(n) Aminosäuresequenz
B aufweist oder umfasst) folgendermaßen berechnet:
100 mal
der Bruch X/Y
worin X die Anzahl an Aminosäureresten ist, die durch einen
positiven Wert durch das Sequenzanordnungs-Programm ALIGN-2 in der
Anordnung dieses Programms von A und B bewertet werden, und worin
Y die Gesamtanzahl der Aminosäurereste
in B ist. Man weiß es
zu schätzen,
dass in Fällen,
in denen die Länge der
Aminosäuresequenz
A nicht gleich der Länge
der Aminosäuresequenz
B ist, der %-Wert der Positiven von A zu B nicht gleich dem %-Wert
der Positiven von B zu A ist.
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„Isoliert", sofern verwendet,
um die verschiedenen, hierin offenbarten Polypeptide zu beschreiben,
bezeichnet ein Polypeptid, das identifiziert und aus einer Komponente
aus seiner natürlichen
Umgebung getrennt und/oder gewonnen wurde. Vorzugsweise ist das
isolierte Polypeptid frei von Assoziierung mit allen Komponenten,
mit denen es natürlich
assoziiert ist. Verunreinigende Komponenten seiner natürlichen
Umgebung sind Materialien, die typischerweise diagnostische oder
therapeutische Verwendungen für
das Polypeptid stören würden, und
können
Enzyme, Hormone und andere proteinartige oder nicht-proteinartige
Gelöststoffe
einbinden. In bevorzugten Ausführungsformen
wird das Polypeptid (1) bis zu einem ausreichenden Grad, um zumindest
15 Reste von N-terminaler oder innerer Aminosäuresequenz zu erhalten, durch
Verwendung eines Zentrifugenröhrchensequenzierers
gereinigt oder (2) durch SDS-PAGE unter nicht-reduzierenden oder
reduzierenden Bedingungen mittels Coomassie-Blau- oder, vorzugsweise,
Silberfärbung
bis zur Homogenität
gereinigt. Isoliertes Polypeptid schließt Polypeptid in situ innerhalb
rekombinanter Zellen ein, da zumindest eine Komponente der natürlichen
Umgebung des PRO nicht vorhanden ist. Üblicherweise wird isoliertes
Polypeptid durch zumindest einen Reinigungsschritt hergestellt.
-
Ein „isoliertes", für ein PRO-Polypeptid
kodierendes Nucleinsäuremolekül oder ein „isoliertes", für einen
Anti-PRO-Antikörper
kodierendes Nucleinsäuremolekül ist ein
Nucleinsäuremolekül, das aus
zumindest einem verunreinigenden Nucleinsäuremolekül identifiziert und getrennt
wird, mit dem es normalerweise in der natürlichen Quelle der für das PRO
kodierenden Nucleinsäure
oder der natürlichen
Quelle der Anti-PRO-kodierenden Nucleinsäure assoziiert ist. Vorzugsweise
ist das isolierte Polypeptid frei von Assoziierung mit allen Komponenten,
mit denen es natürlich
assoziiert ist. Ein isoliertes PRO-kodierendes Nucleinsäuremolekül oder ein
isoliertes Anti-PRO-kodierendes
Nucleinsäuremolekül liegt
in einer anderen Form oder Beschaffenheit vor, als es in der Natur
zu finden ist. Isolierte Nucleinsäuremoleküle werden daher von dem PRO-kodierenden
Nucleinsäuremolekül oder von
dem Anti-PRO-kodierenden
Nucleinsäuremolekül unterschieden,
wie es in natürlichen
Zellen existiert. Ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, das für ein PRO-Polypeptid kodiert,
oder ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, das für einen
Anti-PRO-Antikörper
kodiert, schließt
jedoch PRO-Nucleinsäuremoleküle oder
Anti-PRO-Nucleinsäuremoleküle mit ein,
die in Zellen enthalten sind, welche üblicherweise PRO-Polypeptide
oder Anti-PRO-Antikörper exprimieren,
wobei sich beispielsweise das Nucleinsäuremolekül an einer anderen chromosomalen
Stelle befindet als in natürlichen
Zellen.
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Die
Bezeichnung „Kontrollsequenzen" bezieht sich auf
DNA-Sequenzen, die zur Expression einer operabel gebundenen Kodiersequenz
in einem bestimmten Wirtsorganismus erforderlich sind. Die Kontrollsequenzen,
die beispielsweise für
Prokaryoten geeignet sind, schließen einen Promotor, gegebenenfalls
eine Operatorsequenz und eine Ribosombindungsstelle ein. Eukaryotische
Zellen sind bekannt dafür,
Promotoren, Polyadenylierungssignale und Enhancer zu verwenden.
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Nucleinsäure ist „operabel
gebunden", wenn
sie in eine funktionelle Beziehung mit einer anderen Nucleinsäuresequenz
gebracht wird. Beispielsweise ist DNA für eine Präsequenz oder einen Sekretionsleader operabel
an DNA für
ein PRO-Polypeptid gebunden, wenn sie als ein Präprotein exprimiert wird, das
an der Sekretion des Polypeptids teilnimmt; ein Promotor oder ein
Enhancer ist operabel an eine Kodiersequenz gebunden, wenn er die
Transkription der Sequenz beeinflusst; oder eine Ri bosombindungsstelle
ist operabel an eine Kodiersequenz gebunden, wenn sie so positioniert
ist, dass sie Translation erleichtert. Im Allgemeinen bedeutet „operabel
gebunden", dass
die DNA-Sequenzen, die verbunden sind, zusammenhängend sind und, im Fall eines
Sekretionsleaders, zusammenhängend
und in Lesephase sind. Enhancer müssen jedoch nicht zusammenhängend sein.
Bindung erfolgt durch Ligation an passenden Restriktionsstellen.
Bestehen solche Stellen nicht, so werden die synthetischen Oligonucleotidadaptoren
oder Linker gemäß herkömmlichen
Praktiken verwendet.
-
„Stringenz" von Hybridisierungsreaktionen
können
Fachleute leicht bestimmen und beruht im Allgemeinen auf einer empirischen
Berechnung, die von Sondenlänge,
Waschtemperatur und Salzkonzentration abhängt. Im Allgemeinen erfordern
längere
Sonden höhere
Temperaturen für
korrektes Anellieren, während kürzere Sonden
niedrigere Temperaturen erfordern. Hybridisierung im Allgemeinen
hängt von
der Fähigkeit denaturierter
DNA ab, neuerlich zu anellieren, wenn komplementäre Stränge in einer Umgebung unter
ihrer Schmelztemperatur vorhanden sind. Je höher der Grad an erwünschter
Homologie zwischen der Sonde und der hybridisierbaren Sequenz ist,
desto höher
ist auch die relative Temperatur, die verwendet werden kann. Als Resultat
folgt, dass höhere
relative Temperaturen dazu neigen würden, die Reaktionsbedingungen
stringenter zu gestalten, während
niedrigere Temperaturen dies weniger verlangen würden. Für zusätzliche Details und Erklärungen zur
Stringenz von Hybridisierungsreaktionen siehe Ausubel et al., Current
Protocols in Molecular Biology, Wiley Interscience Publishers (1995).
-
„Stringente
Bedingungen" oder „Bedingungen
hoher Stringenz" wie
hierin definiert können
als jene Bedingungen identifiziert werden, die: (1) geringe Ionenstärke und
hohe Temperaturen für
das Waschen verwenden, beispielsweise 0,015 M Natriumchlorid/0,0015
M Natriumcitrat/0,1% Natriumdodecylsulfat bei 50°C; (2) während der Hybridisierung ein
denaturierendes Mittel verwenden, wie beispielsweise Formamid, z.
B. 50 Vol.-% Formamid mit 0,1% Rinderserumalbumin/0,1% Ficoll/0,1%
Polyvinylpyrrolidon/50 mM Natriumphosphatpuffer bei pH 6,5 mit 750
mM Natriumchlorid, 75 mM Natriumcitrat bei 42°C; oder (3) 50% Formamid, 5 × SSC (0,75
M NaCl, 0,075 M Natriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH 6,8),
0,1% Natriumpyrophosphat, 5 × Denhardts
Lösung,
beschallte Lachssperma-DNA (50 μg/ml),
0,1% SDS und 10% Dextransulfat bei 42°C verwenden, mit Waschschritten
bei 42°C
in 0,2 × SSC
(Natriumchlorid/Natriumcitrat) und 50% Formamid bei 55°C, gefolgt
von einem Waschschritt bei hoher Stringenz bestehend aus 0,1 × SSC, das
EDTA enthält,
bei 55°C.
-
„Moderat
stringente Bedingungen" können wie
von Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual, New
York: Cold Spring Harbor Press (1989), beschrieben definiert werden
und schließen
die Verwendung von Waschlösung
und Hybridisierungsbedingungen (z. B. Temperatur, Ionenstärke und
% SDS) ein, die weniger stringent sind als jene, die zuvor beschrieben
wurden. Ein Beispiel für
moderat stringente Bedingungen ist Übernacht-Inkubation bei 37°C in einer
Lösung,
umfassend: 20% Formamid, 5 × SSC
(150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
7,6), 5 × Denhardts
Lösung,
10% Dextransulfat und 20 mg/ml denaturierte gescherte Lachssperma-DNA;
gefolgt von Waschen der Filter in 1 × SSC bei etwa 37–50°C. Fachleute
werden erkennen, wie Temperatur, Ionenstärke usw. nach Erfordernis einzustellen
sind, um Faktoren wie Sondenlänge
und dergleichen Rechnung zu tragen.
-
Die
Bezeichnung „epitopmarkiert", wenn hierin verwendet,
bezieht sich auf ein chimäres
Polypeptid, das ein an ein „Markierungs-Polypeptid" fusioniertes PRO-Polypeptid
umfasst. Das Markierungs-Polypeptid weist genug Reste auf, um ein
Epitop bereitzustellen, gegen das ein Antikörper hergestellt werden kann,
ist jedoch auch ausreichend kurz, dass es die Aktivität des Polypeptids,
an das es fusioniert ist, nicht stört. Das Markierungs-Polypeptid
ist vorzugsweise auch eher einmalig, sodass der Antikörper mit
anderen Epitopen im Wesentlichen nicht kreuzreagiert. Geeignete
Markierungs-Polypeptide haben im Allgemeinen zumindest sechs Aminosäurenreste
und üblicherweise
zwischen etwa 8 und 50 Aminosäurereste
(vorzugsweise zwischen etwa 10 und 20 Aminosäurereste).
-
„Aktiv” oder „Aktivität" im Kontext von PRO-Varianten
bezieht sich auf Form(en) von PRO-Proteinen, die die biologischen
und/oder immunologischen Aktivitäten
von nativem oder natürlich
auftretendem PRO-Polypeptid in sich tragen.
-
„Biologische
Aktivität" im Kontext eines
Moleküls,
das ein PRO-Polypeptid antagonisiert, das durch die hierin offenbarten
Screeningtests identifiziert werden kann (z. B. ein organisches
oder anorganisches kleines Molekül,
Peptid etc.), wird dazu verwendet, sich auf die Fähigkeit
solcher Moleküle
zu beziehen, sich an das PRO-Polypeptid,
das hierin identifiziert wird, zu binden oder damit einen Komplex
zu bilden oder aber die Wechselwirkung der PRO-Polypeptide mit anderen
Zellproteinen auf eine andere Art und Weise zu stören oder auf
andere Art und Weise die Transkription oder Translation des PRO-Polypeptids
zu inhibieren. Besonders bevorzugte biologische Aktivität umfasst
Herzhypertrophie, Aktivität,
die auf systemische Erkrankungen, die Gefäße betreffen, wie z. B. Diabetes
mellitus, sowie Erkrankungen der Arterien, Kapillaren, Venen und/oder Lymphgefäße und Krebs
wirkt.
-
Die
Bezeichnung „Antagonist" wird im weitesten
Sinne verwendet und schließt
jedes beliebige Molekül ein,
das biologische Aktivitäten
eines hierin offenbarten nativen PRO-Polypeptids teilweise oder
gänzlich
blockiert, hemmt oder neutralisiert, z. B., wenn anwendbar, seine
mitogene oder angiogene Aktivität.
Antagonisten eines PRO-Polypeptids können durch Eingreifen in die
Bindung eines PRO-Polypeptids an einen Zellrezeptor wirken, durch
Unfähigmachen
oder Töten
von Zellen, die von einem PRO-Polypeptid aktiviert worden sind,
oder durch Eingreifen in die Gefäßendothelzellaktivierung
nach Bindung von PRO-Polypeptid an einen Zellrezeptor. All diese
Interventionspunkte durch einen PRO-Polypeptidantagonisten sollen
als äquivalent
für Zwecke
dieser Erfindung betrachtet werden. Die Antagonisten hemmen die
mitogene, angiogene oder andere biologische Aktivität von PRO-Polypeptiden
und sind daher zur Behandlung von Erkrankungen oder Leiden nützlich,
die durch nicht-erwünschte exzessive
Neovaskularisierung gekennzeichnet sind, einschließlich beispielsweise
Tumoren und insbesondere feste maligne Tumoren, rheumatoide Arthritis,
Psoriasis, Atherosklerose, diabetische und andere Retinopathien,
retrolentale Fibroplasie, altersbedingte Makuladegeneration, neovaskuläres Glaukom,
Hämangi ome,
Schilddrüsenhyperplasien
(einschließlich
Basedow-Krankheit), Hornhaut- und andere Gewebstransplantation und
chronische Entzündung.
Die Antagonisten sind ebenfalls zur Behandlung von Erkrankungen
und Störungen
nützlich,
die durch unerwünschte
exzessive Gefäßpermeabilität gekennzeichnet
sind, wie z. B. Ödem
assoziiert mit Gehirntumoren, Asziten, die mit Malignitäten assoziiert sind,
Meigs-Syndrom, Lungenentzündung, nephrotisches
Syndrom, Perikardeffusion (so wie jene, die mit Perikarditis assoziiert
ist) und Pleuraeffusion. Auf ähnliche
Weise wird der Begriff „Agonist" im weitesten Sinn
verwendet und umfasst ein beliebiges Molekül, das eine biologische Aktivität eines
nativen PRO-Polypepdtis, das hierin offenbart ist, nachahmt. Geeignete
Agonisten- oder Antagonistenmoleküle umfassen insbesondere Agonisten-
oder Antagonisten-Antikörper
oder -Antikörperfragmente,
Fragmente oder Aminosäuresequenzvarianten
von nativen PRO-Polypeptiden, Peptiden, kleinen organischen Molekülen etc.
-
Ein „kleines
Molekül" ist hierin als mit
einem Molekulargewicht unter etwa 500 Dalton definiert.
-
Der
Ausdruck „PRO-Polypeptid-Rezeptor" bezieht sich, wie
hierin verwendet, auf einen zellulären Rezeptor für ein PRO-Polypeptid,
normalerweise einen Zelloberflächen-Rezeptor,
der auf Gefäßendothelzellen zu
finden ist, sowie Varianten davon, welche die Fähigkeit beibehalten, ein PRO-Polypeptid
zu binden.
-
„Antikörper" (Abs) und „Immunglobuline" (Igs) sind Glykoproteine,
die dieselben strukturellen Eigenschaften aufweisen. Während Antikörper Bindungsspezifität an ein
spezifisches Antigen zeigen, umfassen Immunglobuline sowohl Antikörper als
auch andere antikörperähnliche
Moleküle,
denen Antigenspezifität
fehlt. Polypeptide letzterer Art werden z. B. in geringeren Ausmaßen durch
das Lymphsystem und in erhöhten
Ausmaßen
durch Myelome produziert. Der Begriff „Antikörper" wird im weitesten Sinn verwendet und
umfasst insbesondere ohne Einschränkung intakte monoklonale Antikörper, polyklonale
Antikörper,
multispezifische Antikörper
(z. B. bispezifische Antikörper),
die aus zumindest zwei intakten Antikörpern gebildet werden, und
Antikörperfragmente,
solange sie die gewünschte
biologische Aktivität
zeigen.
-
„Native
Antikörper” und „native
Immunglobuline" sind üblicherweise
heterotetramere Glykoproteine von etwa 150.000 Dalton, bestehend
aus zwei identischen Leicht-(L-)Ketten und zwei identischen Schwer-(H-)Ketten.
Jede Leichtkette ist an eine Schwerkette durch eine kovalente Disulfidbindung
gebunden, während
die Zahl der Disulfidbindungen unter den Schwerketten der verschiedenen
Immunglobulinisotypen variiert. Jede Schwer- und Leichtkette weist
auch regelmäßig beabstandete
Intraketten-Disulfidbrücken
auf. Jede Schwerkette weist an einem Ende eine variable Domäne (VH) gefolgt von einigen konstanten Domänen auf.
Jede Leichtkette weist an einem Ende eine variable Domäne (VL) und eine konstante Domäne an ihrem anderen Ende auf;
die konstante Domäne
der Leichtkette ist mit der ersten konstanten Domäne der Schwerkette
angeordnet, und die variable Leichtkettendomäne ist mit der variablen Domäne der Schwerkette
angeordnet. Spezielle Aminosäurereste
sollen eine Schnittfläche
zwischen den variablen Leicht- und Schwerkettendomänen bilden.
-
Der
Begriff „variabel" bezieht sich auf
die Tatsache, dass bestimmte Abschnitte der variablen Domänen sich
umfassend in der Sequenz zwischen Antikörpern unterscheiden und in
der Bindung und Spezifität jedes
bestimmten Antikörpers
zu und für
sein spezielles Antigen verwendet werden. Jedoch ist die Variabilität nicht
gleichmäßig in den
variablen Domänen
von Antikörpern
verteilt. Sie ist in drei Segmenten konzentriert, die komplementaritätsbestimmende
Regionen (CDRs) oder hypervariable Regionen sowohl in den variablen Leichtketten-
als auch Schwerkettendomänen
genannt werden. Die stärker
hochgradig konservierten Abschnitte der variablen Domänen werden
Gerüstregionen
(FR) genannt. Die variablen Domänen
der nativen Schwer- und Leichtketten umfassen jeweils vier FR-Regionen,
die großteils
eine Beta-Faltblattkonfiguration annehmen, die durch drei CDRs verbunden
ist, die Schleifen bilden, die die Beta-Faltblattstruktur verbinden und
in manchen Fällen
einen Teil davon bilden. Die CDRs in jeder Kette werden in enger
Nähe durch
die FR-Regionen zusammengehalten und tragen mit den CDRs aus den
anderen Ketten zur Bildung der Antigenbindungsstelle von Antikörpern bei.
Siehe Kabat et al., NIH Publ. Nr. 91–3242, Band 1, Seiten 647–669 (1991). Die
konstanten Domänen
sind nicht direkt in die Bindung eines Antikörpers an ein Antigen involviert,
zeigen aber verschiedene Ef fektorfunktionen, wie z. B. Teilnahme
des Antikörpers
an antikörperabhängiger Zelltoxizität.
-
„Antikörperfragmente" umfassen einen Abschnitt
eines intakten Antikörpers,
vorzugsweise die Antigenbindungs- oder variable Region des intakten
Antikörpers.
Beispiele für
Antikörperfragmente
umfassen Fab-, Fab'-,
F(ab')2-
und Fv-Fragmente; Diabodies; lineare Antikörper (Zapata et al., Protein
Eng. 8(10), 1057–1062
(1995)); einkettige Antikörpermoleküle; und
multispezifische Antikörper,
gebildet aus Antikörperfragmenten.
-
Papainverdau
von Antikörpern
produziert zwei identische Antigenbindungsfragmente, genannt „Fab"-Fragmente, jeweils
mit einer einzelnen Antigen-Bindungsstelle, und ein verbleibendes „Fc"-Fragment, eine Bezeichnung,
die die Fähigkeit
widerspiegelt, leicht zu kristallisieren. Pepsinbehandlung ergibt
ein F(ab')2-Fragment,
das zwei Antigen-kombinierende Stellen aufweist und dennoch zur
Vernetzung von Antigen in der Lage ist.
-
„Fv" ist das minimale
Antikörperfragment,
das eine vollständige
Antigenerkennungs- und
-bindungsstelle aufweist. Diese Region besteht aus einem Dimer einer
variablen Schwer- und einer variablen Leichtkettendomäne in enger,
nicht-kovalenter Assoziation. In dieser Konfiguration erfolgt eine
Wechselwirkung zwischen den drei CDRs jeder variablen Domäne zur Definition
einer Antigen-Bindungsstelle an der Oberfläche des VH-VL-Dimers. Gemeinsam verleihen die sechs CDRs
dem Antikörper
Antigen-Bindungsspezifität.
Jedoch weist sogar eine einzelne variable Domäne (oder die Hälfte eines
Fv, das nur drei CDRs umfasst, die für ein Antigen spezifisch sind)
die Fähigkeit
auf, Antigen zu erkennen und zu binden, dies jedoch bei einer geringeren Affinität als die
gesamte Bindungsstelle.
-
Das
Fab-Fragment enthält
auch die konstante Domäne
der leichten Kette und die erste konstante Domäne (CH1) der schweren Kette.
Fab'-Fragmente unterscheiden
sich von Fab-Fragmenten durch die Addition einiger weniger Reste
am Carboxy-Terminus
der Schwerketten-CH1-Domäne,
einschließlich
eines oder mehrerer Cysteine aus der Antikörper-Gelenksregion. Fab'-SH ist hierin die
Bezeichnung für
Fab', in dem der/die Cysteinrest(e)
der konstanten Domänen
eine freie Thiolgruppe aufweist/aufweisen. F(ab')2-Antikörperfragmente
wurden ursprünglich
als Paare von Fab'-Fragmenten
produziert, die Gelenks-Cysteine zwischen sich aufwiesen. Auch andere
chemische Bindungen von Antikörperfragmenten
sind bekannt.
-
Die „leichten
Ketten" von Antikörpern (Immunglobulinen)
aus jeder beliebigen Wirbeltierspezies können einem von zwei eindeutig
unterscheidbaren Typen, genannt kappa (κ) und lambda (λ), basierend
auf den Aminosäuresequenzen
ihrer konstanten Domänen,
zugeordnet werden.
-
Je
nach Aminosäuresequenz
der konstanten Domäne
ihrer schweren Ketten können
Immunglobuline verschiedenen Klassen zugeordnet werden. Es gibt
fünf Hauptklassen
von Immunglobulinen: IgA, IgD, IgE, IgG und IgM, und mehrere von
diesen können
weiters in Unterklassen (Isotypen) unterteilt werden, z. B.: IgG1, IgG2,
IgG3, IgG4, IgA und IgA2. Die konstanten Schwerkettendomänen, die
den verschiedenen Klassen von Immunglobulinen entsprechen, werden
jeweils α, δ, ε, γ und μ genannt,
Die Untereinheitsstrukturen und dreidimensionalen Konfigurationen
von verschiedenen Klassen von Immunglobulinen sind bekannt.
-
Die
Bezeichnung „monoklonaler
Antikörper" wie hierin verwendet
bezieht sich auf einen Antikörper, der
aus einer Population von im Wesentlichen homogenen Antikörpern gewonnen
wurde, d. h. dass die einzelnen Antikörper, aus denen die Population
besteht, identisch sind, unter Ausnahme möglicher, natürlich vorkommender
Mutationen, die in geringen Mengen vorhanden sein können. Monoklonale
Antikörper
sind höchst spezifisch
und gegen eine einzelne Antigenstelle gerichtet. Weiters ist im
Gegensatz zu herkömmlichen
(polyklonalen) Antikörperformulierungen,
die typischerweise verschiedene Antikörper umfassen, die gegen verschiedene
Determinanten (Epitope) gerichtet sind, jeder monoklonale Antikörper gegen
eine einzelne Determinante auf dem Antigen gerichtet. Zusätzlich zu
ihrer Spezifität
sind die monoklonalen Antikörper
vorteilhaft, insofern als dass sie durch die Hybridomkultur synthetisiert werden,
nicht-kontaminiert von anderen Immunglobulinen. Der Modifikator „monoklonal" gibt die Eigenschaft
des Antikörpers
an, dass er von einer im Wesentlichen homogenen Population von Antikörpern erhalten
wird, und ist nicht so auszulegen, dass er Produktion des Antikörpers durch
ein bestimmtes Verfahren erfordert. Zum Beispiel können die
monoklonalen Antikörper, die
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, durch das Hybridomverfahren hergestellt
werden, das zuerst von Kohler et al., Nature 256, 495 (1975), beschrieben
ist, oder können
durch DNA-Rekombinationsverfahren
(siehe z. B.
US-Patent Nr. 4.816.567 )
hergestellt werden. Die „monoklonalen
Antikörper" können auch
aus Phagenantikörperbibliotheken
unter Verwendung der in Clackson et al., Nature 352, 624–628 (1991), und
Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581–597 (1991), beschriebenen
Verfahren isoliert werden.
-
Die
hierin angeführten
monoklonalen Antikörper
umfassen insbesondere „chimäre" Antikörper (Immunglobuline),
in welchen ein Abschnitt der Schwer- und/oder Leichtkette mit den
entsprechenden Sequenzen in Antikörpern identisch ist oder zu
ihnen homolog ist, die von einer besonderen Spezies abstammen oder
einer besonderen Antikörperklasse
oder -unterklasse angehören,
während
der Rest der Kette(n) mit entsprechenden Sequenzen in Antikörpern, die
von einer anderen Spezies abstammen oder einer anderen Antikörperklasse
oder -unterklasse angehören,
identisch oder homolog sind, sowie Fragmente solcher Antikörper, solange
sie die gewünschte
biologische Aktivität
zeigen.
US-Patent Nr. 4.816.567 ,
Morrison et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 6851–6855 (1984).
-
„Humanisierte" Formen von nicht-menschlichen
(z. B. Maus-)Antikörpern
sind chimäre
Immunglobuline, Immunglobulinketten oder Fragmente davon (wie z.
B. Fv, Fab, Fab',
F(ab')2 oder
andere Antigen-bindende Subsequenzen von Antikörpern), die eine Mindest-Sequenz,
abgeleitet aus nicht-menschlichem Immunglobulin, enthalten. Humanisierte
Antikörper
umfassen meistens menschliche Immunglobuline (Empfängerantikörper), in
denen Reste aus einer komplementaritätsbestimmenden Region (CDR)
des Empfängers
durch Reste aus einer CDR einer nicht-menschlichen Spezies (Spenderantikörper) wie
Maus, Ratte oder Kaninchen mit der erwünschten Spezifität, Affinität und Kapazität ersetzt
sind. In manchen Fällen
sind Fv-FR-Reste des menschlichen Immunglobulins durch entsprechende
nicht-menschliche Reste ersetzt. Humanisierte Antikörper können auch
Reste umfassen, die weder im Empfängerantikörper noch in den importierten
CDR- oder Gerüstsequenzen
zu finden sind. Diese Modifikationen werden gemacht, um die Antikörperleistung
weiter zu verfeinern und zu maximieren. Im Allgemeinen umfasst der
humanisierte Antikörper
im Wesentlichen die gesamte von zumindest einer, und typischerweise
zwei, variablen Domänen,
in denen alle oder im Wesentlichen alle der CDR-Regionen jenen eines
nicht-menschlichen Immunglobulins entsprechen und alle oder im Wesentlichen alle
der FR-Regionen jene einer menschlichen Immunglobulin-Sequenz sind.
Die humanisierten Antikörper umfassen
vorzugsweise auch zumindest einen Abschnitt einer konstanten Immunglobulinregion
(Fc), typischerweise jenen eines menschlichen Immunglobulins. Für weitere
Details siehe Jones et al., Nature 321, 522–525 (1986), Reichmann et al.,
Nature 332, 323–329
(1988), und Presta, Curr. Op. Struct. Biol. 2, 593–596 (1992).
Der humanisierte Antikörper
umfasst einen PRIMATIZEDTM-Antikörper, worin
die Antigenbindungsregion des Antikörpers von einem Antikörper stammt,
der durch Immunisierung von Makaken-Affen mit dem Antigen von Interesse
stammt.
-
„Einkettige
Fv"- oder „sFv"-Antikörperfragmente
umfassen die VH- und VL-Domänen eines
Antikörpers, worin
diese Domänen
in einer einzigen Polypeptidkette vorhanden sind. Vorzugsweise umfasst
das Fv-Polypeptid weiters einen Polypeptidlinker zwischen den VH- und VL-Domänen, was
dem sFv die Möglichkeit
gibt, die erwünschte
Struktur für
Antigenbindung zu bilden. Einen Überblick
zum Thema sFv liefert Pluckthun, in: The Pharmacology of Monoclonal
Antibodies, Bd. 113, Rosenburg & Moore
(Hrsg.), Springer-Verlag, New York, 269–315 (1994).
-
Die
Bezeichnung „Diabodies" bezieht sich auf
kleine Antikörperfragmente
mit zwei Antigen-Bindungsstellen, worin die Fragmente eine variable
Schwerkettendomäne
(V
H) verbunden mit einer variablen Leichtkettendomäne (V
L) in derselben Polypeptidkette (V
H–V
L) umfassen. Unter Verwendung eines Linkers,
der zu kurz ist, um Paarung zwischen den zwei Domänen an derselben
Kette zu ermöglichen,
werden die Domänen
gezwungen, mit den komplementären
Domänen
einer anderen Kette Paare zu bilden und zwei Antigen-Bindungsstellen
zu schaffen. Diabodies werden aus führlicher beispielsweise in
der
EP 404.097 ; der
WO 93/11161 ; und in Hollinger
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 6444–6448 (1993), beschrieben.
-
Ein „isolierter" Antikörper ist
einer, der aus einer Komponente seiner natürlichen Umgebung identifiziert
und getrennt und/oder gewonnen wurde. Verunreinigende Komponenten
seiner natürlichen
Umgebung sind Materialien, die diagnostische oder therapeutische
Verwendungen für
den Antikörper
stören
würden,
und können
Enzyme, Hormone und andere proteinartige oder nicht-proteinartige
Gelöststoffe
einbinden. In bevorzugten Ausführungsformen
wird der Antikörper
(1) zu einer Reinheit von über
95 Gew.-% des Antikörpers,
bestimmt durch das Lowry-Verfahren, und am meisten bevorzugt zu
einer Reinheit von über
99 Gew.-%, (2) zu einem ausreichenden Grad, um zumindest 15 Reste
von N-terminaler oder innerer Aminosäuresequenz zu erhalten, mittels
eines Zentrifugenröhrchensequenzierers
oder (3) bis zur Homogenität
mittels SDS-PAGE unter reduzierenden oder nichtreduzierenden Bedingungen
mittels Coomassie-Blau- oder, vorzugsweise, Silberfärbung gereinigt.
Isolierter Antikörper
schließt
den Antikörper
in situ innerhalb rekombinanter Zellen ein, da zumindest eine Komponente
der natürlichen
Umgebung des Antikörpers
nicht vorhanden ist. Üblicherweise
wird ein isolierter Antikörper
jedoch durch zumindest einen Reinigungsschritt hergestellt.
-
Das
Wort „Markierung", sofern hierin verwendet,
bezieht sich auf eine nachweisbare Verbindung oder andere Zusammensetzung,
die direkt oder indirekt an den Antikörper konjugiert ist, um einen „markierten" Antikörper zu
bilden. Die Markierung kann durch sich selbst nachweisbar sein (z.
B. Radioisotopmarkierungen oder fluoreszierende Markierungen) oder
kann, im Fall einer enzymatischen Markierung, chemische Änderung einer
Substratverbindung oder -zusammensetzung, die nachweisbar ist, katalysieren.
Radionuclide, die als detektierbare Markierungen dienen können, umfassen
z. B. I-131, I-123, I-125, Y-90, Re-188, At-211, Cu-67, Bi-212 und
Pd-109. Die Markierung kann auch eine nicht-detektierbare Einheit,
wie z. B. ein Toxin, sein.
-
Unter „Festphase" wird eine nichtwässrige Matrix
verstanden, an die ein Antikörper
der vorliegenden Erfindung anhaften kann. Beispiele für Festphasen,
die hierzu ge hören,
schließen
jene ein, die teilweise oder vollständig aus Glas (z. B. Controlled
Pore Glass), Polysacchariden (z. B. Agarose), Polyacrylamiden, Polystyrol,
Polyvinylalkohol und Silikonen gebildet sind. In bestimmten Ausführungsformen,
je nach Kontext, kann die Festphase den Well einer Testplatte umfassen,
in anderen ist sie eine Reinigungssäule (z. B. eine Affinitätschromatographiesäule). Diese
Bezeichnung umfasst auch eine diskontinuierliche Festphase aus einzelnen Teilchen,
wie z. B. jene, die um
US-Patent
Nr. 4.275.149 beschrieben werden.
-
Ein „Liposom" ist ein kleines
Vesikel, das sich aus verschiedenen Typen an Lipiden, Phospholipiden und/oder
Tensid zusammensetzt und zur Zufuhr eines Wirkstoffs (wie z. B.
dem PRO-Polypeptid oder Antikörpern
dazu, die hierin offenbart sind) zu einem Säugetier nützlich ist. Die Komponenten
des Liposoms sind üblicherweise
in einer zweischichtigen Formation angeordnet, ähnlich der Lipidanordnung biologischer
Membranen.
-
Wie
hierin verwendet beschreibt die Bezeichnung „Immunadhäsin" antikörperähnliche Moleküle, die die
Bindungsspezifität
eines heterologen Proteins (eines „Adhäsins") mit den Effektorfunktionen von konstanten
Immunglobulindomänen
kombinieren. Strukturell umfassen die Immunadhäsine eine Fusion einer Aminosäuresequenz
mit der gewünschten
Bindungsspezifität,
die anders ist als die Antigenerkennung und Bindungsstelle eines
Antikörpers
(d. h. sie ist „heterolog"), und einer Sequenz
einer konstanten Immunglobulindomäne. Der Adhäsinteil eines Immunadhäsinmoleküls ist typischerweise
eine zusammenhängende
Aminosäuresequenz,
die zumindest die Bindungsstelle eines Rezeptors oder eines Liganden
umfasst. Die Sequenz der konstanten Immunglobulindomäne im Immunadhäsin kann
von einem beliebigen Immunglobulin erhalten werden, wie z. B. IgG-1-,
IgG-2-, IgG-3- oder IgG-4-Subtypen, IgA (einschließlich IgA-1
und IgA-2), IgE, IgD oder IgM.
-
Wie
unten stehend gezeigt, stellt Tabelle 1 den vollständigen Quellcode
für das
ALIGN-2-Sequenzvergleichs-Computerprogramm bereit. Dieser Quellcode
kann routinemäßig für die Verwendung
auf einem UNIX-Betriebssystem kompiliert werden, um das ALIGN-2-Sequenzvergleichs-Computerprogramm
bereitzustellen.
-
Zusätzlich dazu
zeigen die Tabellen 2A–2D
hypothetische Beispiele zur Verwendung des unten stehend beschriebenen
Verfahrens zur Bestimmung der %-Aminosäuresequenzidentität (Tabellen
2A–2B)
und der %-Nucleinsäuresequenzidenität (Tabellen
2C–2D)
unter Verwendung des ALIGN-2-Sequenzvergleichs-Computerprogramms,
worin „PRO" die Aminosäuresequenz
eines hypothetischen PRO-Polypeptids von Interesse darstellt, „Vergleichsprotein" die Aminosäuresequenz
eines Polypeptids darstellt, mit dem das „PRO"-Polypeptid von Interesse verglichen
wird, „PRO-DNA" eine hypothetische
PRO-kodierende Nucleinsäuresequenz
von Interesse darstellt, „Vergleichs-DNA" die Nucleotidsequenz
eines Nucleinsäuremoleküls darstellt,
mit dem das „PRO-DNA"-Nucleinsäuremolekül von Interesse
verglichen wird, „X", „Y" und „Z" jeweils unterschiedliche
hypothetische Aminosäurereste
darstellen und „N", „L" und „V" jeweils unterschiedliche
hypothetische Nucleotide darstellen. Tabelle
1
Tabelle
1 (Fortsetzung)
Tabelle
1 (Fortsetzung)
Tabelle
1 (Fortsetzung)
Tabelle
1 (Fortsetzung)
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1 (Fortsetzung)
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1 (Fortsetzung)
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1 (Fortsetzung)
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1 (Fortsetzung)
Tabelle
1 (Fortsetzung)
Tabelle
1 (Fortsetzung)
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1 (Fortsetzung)
Tabelle
1 (Fortsetzung)
Tabelle
1 (Fortsetzung)
Tabelle
1 (Fortsetzung)
Tabelle
1 (Fortsetzung)
Tabelle
1 (Fortsetzung)
Tabelle
2A
PRO | XXXXXXXXXXXXXXX | (Länge = 15
Aminosäuren) |
Vergleichsprotein | XXXXXYYYYYYY | (Länge = 12
Aminosäuren) |
- % Aminosäuresequenzidentität =
(die
Anzahl identisch übereinstimmender
Aminosäurereste
zwischen den zwei Polypeptidsequenzen, wie von ALIGN-2 bestimmt)
dividiert durch (die Gesamtanzahl an Aminosäureresten des PRO-Polypeptids)
=
5 dividiert durch 15 = 33,3%
Tabelle
2B PRO | XXXXXXXXXX | (Länge = 10
Aminosäuren) |
Vergleichsprotein | XXXXXYYYYYYZZYZ | (Länge = 15
Aminosäuren) |
- % Aminosäuresequenzidentität =
(die
Anzahl identisch übereinstimmender
Aminosäurereste
zwischen den zwei Polypeptidsequenzen, wie von ALIGN-2 bestimmt)
dividiert durch (die Gesamtanzahl an Aminosäureresten des PRO-Polypeptids)
=
5 dividiert durch 10 = 50%
Tabelle
2C PRO-DNA | NNNNNNNNNNNNNN | (Länge = 14
Nucleotide) |
Vergleichs-DNA | NNNNNNLLLLLLLLLL | (Länge = 16
Nucleotide) |
- % Nucleinsäuresequenzidentität =
(die
Anzahl identisch übereinstimmender
Nucleotide zwischen den zwei Nucleinsäuresequenzen, wie von ALIGN-2
bestimmt) dividiert durch (die Gesamtanzahl an Nucleotiden der PRO-DNA-Nucleinsäuresequenz)
=
6 dividiert durch 14 = 42,9%
Tabelle
2D PRO-DNA | NNNNNNNNNNNN | (Länge = 12
Nucleotide) |
Vergleichs-DNA | NNNNLLLVV | (Länge = 9
Nucleotide) |
- % Nucleinsäuresequenzidentität =
(die
Anzahl identisch übereinstimmender
Nucleotide zwischen den zwei Nucleinsäuresequenzen, wie von ALIGN-2
bestimmt) dividiert durch (die Gesamtanzahl an Nucleotiden der PRO-DNA-Nucleinsäuresequenz)
=
4 dividiert durch 12 = 33,3%
-
II. Zusammensetzungen und Verfahren der
Erfindung
-
A. PRO-Varianten
-
Zusätzlich zu
den hierin beschriebenen Nativsequenz-PRO-Polypeptiden voller Länge versteht
es sich, dass PRO-Varianten hergestellt werden können. PRO-Varianten können durch
Einführung
geeigneter Nucleotidänderungen
in die PRO-DNA hergestellt werden und/oder durch Synthese des gewünschten PRO-Polypeptids.
Fachleuten wird bekannt sein, dass Aminosäureänderungen posttranslationale
Prozesse des PRO-Polypeptids verändern
können,
wie z. B. Ändern
der Anzahl oder Position von Glykosylierungsstellen oder Ändern der
Membranverankerungs-Eigenschaften.
-
Variationen
im nativen Volllängensequenz-PRO-Polypeptid
oder in verschiedenen Domänen
des hierin beschriebenen PRO-Polypeptids können gemacht werden, beispielsweise
unter Verwendung beliebiger Verfahren und Richtlinien für konservative
und nicht-konservative Mutationen, die beispielsweise im
US-Patent Nr. 5.364.934 beschrieben
sind. Variationen können
eine Substitution, Deletion oder Insertion von einem oder mehrerer
Codons sein, die für
das PRO-Polypeptid kodieren, die zu einer Änderung der Aminosäuresequenz des
PRO-Polypeptids im Vergleich mit Nativsequenz-PRO-Polypeptid führen. Gegebenenfalls
erfolgt diese Variation durch Substitution von zumindest einer Aminosäure mit
jeder anderen Aminosäure
in einer oder mehreren Domänen
des PRO-Polypeptids. Hilfestellung bei der Bestimmung, welcher Aminosäurerest
insertiert, substituiert oder deletiert werden kann, ohne die erwünschte Aktivität negativ
zu beeinflussen, kann durch Vergleichen der Sequenz des PRO-Polypeptids
mit jener von homologen bekannten Proteinmolekülen und durch Minimieren der
Anzahl an Aminosäuresequenzänderungen
in Regionen hoher Homologie gefunden werden. Aminosäuresubstitutionen
können
durch Ersetzen einer Aminosäure
durch eine andere Aminosäure
mit ähnlichen
strukturellen und/oder chemischen Eigenschaften, beispielsweise
durch Ersetzen eines Leucins mit einem Serin, d. h. durch konservative
Aminosäureersetzungen,
entstehen. Insertionen oder Deletionen können gegebenenfalls im Bereich
von etwa 1 bis 5 Aminosäuren
liegen. Die zugelassene Variation kann durch systematisches Durchführen von
Insertionen, Deletionen oder Substitutionen von Aminosäuren in
die Sequenz und Testen der resultierenden Varianten auf Aktivität bestimmt
werden, die von der Nativsequenz voller Länge oder der reifen Nativsequenz
gezeigt wird.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
werden konservative Substitutionen von Interesse in Tabelle 3 unter
der Überschrift „Bevorzugte
Substitutionen" gezeigt.
Falls solche Substitutionen zu einer Veränderung der biologischen Aktivität führen, so
werden wesentlichere Veränderungen,
die in Tabelle 3 als Beispiel-Substitutionen bezeichnet werden,
oder wie unten stehend mit Verweis auf Aminosäureklassen weiter beschrieben, eingeführt und
die Produkte gescreent. Tabelle
3
Original-Rest | Beispiel-Substitutionen | Bevorzugte
Substitutionen |
Ala
(A) | val;
leu; ile | val |
Arg
(R) | lys;
gln; asn | lys |
Asn
(N) | gln;
his; lys; arg | gln |
Asp
(D) | glu | glu |
Cys
(C) | ser | ser |
Gln
(Q) | asn | asn |
Glu
(E) | asp | asp |
Gly
(G) | pro;
ala | ala |
His
(H) | asn;
gln; lys; arg | arg |
Ile
(I) | leu;
val; met; ala; phe; Norleucin | leu |
Leu
(L) | Norleucin;
ile; val; met; ala; phe | ile |
Lys
(K) | arg;
gln; asn | arg |
Met
(M) | leu;
phe; ile | leu |
Phe
(F) | leu;
val; ile; ala; tyr | leu |
Pro
(P) | ala | ala |
Ser
(S) | thr | thr |
Thr
(T) | ser | ser |
Trp
(W) | tyr;
phe | tyr |
Tyr
(Y) | trp;
phe; thr; ser | phe |
Val
(V) | ile;
leu; met; phe; ala; Norleucin | leu |
-
Wesentliche
Modifikationen der Funktion oder der immunologischen Identität des PRO-Polypeptids werden
durch Selektieren von Substitutionen erzielt, die sich wesentlich
bezüglich
ihrer Wirkung auf den Erhalt von (a) der Struktur der Polypeptid-Hauptkette im Bereich
der Substitution, z. B. als Faltblatt- oder Helix-Konformation,
(b) der Ladung oder Hydrophobie des Moleküls an der Targetstelle oder
(c) der Sperrigkeit der Seitenkette unterscheiden. Natürlich auftretende
Reste werden basierend auf gemeinsamen Seitenketten-Eigenschaften
in Gruppen eingeteilt:
- (1) hydrophob: Norleucin,
met, ala, val, leu, ile;
- (2) neutral hydrophil: cys, ser, thr;
- (3) sauer: asp, glu;
- (4) basisch: asn, gln, his, lys, arg;
- (5) Reste, welche die Kettenausrichtung beeinflussen: gly, pro;
und
- (6) aromatisch: trp, tyr, phe.
-
Nicht-konservative
Substitutionen umfassen den Austausch eines Mitglieds einer dieser
Klassen für eine
andere Klasse. Solche substituierten Reste können auch in die konservativen
Substitutionsstellen oder noch bevorzugter in die verbleibenden
(nicht-konservierten) Stellen eingeführt werden.
-
Die
Variationen können
unter Verwendung von fachbekannten Verfahren, wie z. B. oligonucleotidvermittelter
(ortsspezifischer) Mutagenese, Alaninscanning und PCR-Mutagenese hergestellt
werden. Ortsgerichtete Mutagenese [Carter et al., Nucl. Acids Res.
13, 4331 (1986), Zoller et al., Nucl. Acids Res. 10, 6487 (1987)],
Kassettenmutagenese [Wells et al., Gene 34, 315 (1985)], Restriktionsselektionsmutagenese
[Wells et al., Philos. Trans. R. Soc. London SerA 317, 415 (1986)]
oder andere bekannte Verfahren können
auf der klonierten DNA durchgeführt
werden, um die PRO-Varianten-DNA zu produzieren.
-
Scanning-Aminosäureanalyse
kann ebenfalls verwendet werden, um eine oder mehrere Aminosäuren entlang
einer zusammenhängenden
Sequenz zu identifizieren. Unter den bevorzugten Scanning-Aminosäuren sind
relativ kleine, neutrale Amino säuren.
Solche Aminosäuren
umfassen Alanin, Glycin, Serin und Cystein. Alanin ist typischerweise
eine bevorzugte Scanning-Aminosäure
in dieser Gruppe, da es die Seitenkette hinter dem Beta-Kohlenstoff
eliminiert und es weniger wahrscheinlich ist, dass es die Hauptkettenkonformation
der Variante ändert
[Cunningham und Wells, Science 244, 1081–1085 (1989)]. Alanin wird
typischerweise ebenfalls bevorzugt, weil es die häufigste
Aminosäure
ist. Weiters ist sie häufig
sowohl in verborgenen als auch in freiliegenden Positionen zu finden
[Creighton, The Proteins, W. H. Freeman & Co., N. Y; Chothia, J. Mol. Biol. 150,
1 (1976)]. Wenn Alaninsubstitution keine adäquaten Mengen an Varianten
erbringt, kann eine isoterische Aminosäure verwendet werden.
-
B. Modifikationen von PRO-Polypeptiden
-
Kovalente
Modifikationen von PRO-Polypeptiden sind im Schutzumfang dieser
Erfindung enthalten. Eine Form von kovalenter Modifikation umfasst
das Umsetzen von Aminosäureresten
eines PRO-Polypeptids, auf das abgezielt wird, mit einem organischen
Derivatisierungsmittel, das in der Lage ist, sich mit ausgewählten Seitenketten
oder den N- oder C-terminalen Resten des PRO-Polypeptids umzusetzen.
Derivatisierung mit bifunktionellen Mitteln ist z. B. zur Vernetzung
des PRO-Polypeptids mit einer wasserunlöslichen Trägermatrix oder Oberfläche zur
Verwendung im Verfahren zur Reinigung von Anti-PRO-Antikörpern und
umgekehrt nützlich.
Häufig
verwendete Vernetzer umfassen z. B. 1,1-Bis(diazoacetyl)-2-phenylethan,
Glutaraldehyd, N-Hydroxysuccinimidester,
z. B. Ester mit 4-Azidosalicylsäure,
homobifunktionelle Imidoester, einschließlich Disuccinimidylester wie
z. B. 3,3'-Dithiobis(succinimidylpropionat),
bifunktionelle Maleinimide wie z. B. Bis-N-maleinimido-1,8-octan
und Mittel wie z. B. Methyl-3-[(p-azidophenyl)dithio]propioimidat.
-
Andere
Modifikationen umfassen Desamidierung von Glutaminyl- und Asparaginylresten
zu den entsprechenden Glutamyl- bzw. Aspartylresten, Hydroxylierung
von Prolin und Lysin, Phosphorylierung von Hydroxygruppen von Seryl-
oder Threonylresten, Methylierung der α-Aminogruppen von Lysin-, Arginin-
und Histidin-Seitenketten [T. E. Creighton, Proteins: Structure
and Molecular Properties, W. H. Freeman & Co., San Francisco, 79–86 (1983)],
Acetylierung des N-terminalen Amins und Amidierung jeder beliebigen
C-terminalen Carboxygruppe.
-
Eine
andere Art kovalenter Modifikation des PRO-Polypeptids, die in den
Schutzumfang dieser Erfindung fällt,
umfasst das Ändern
des nativen Glykosylierungsmusters des Polypeptids. „Ändern des
nativen Glykosylierungsmusters" bedeutet
für die
vorliegenden Zwecke die Deletion von einer oder mehreren Kohlenhydratgruppierungen,
die im Nativsequenz-PRO-Polypeptid zu finden sind (entweder durch
Entfernen der zu Grunde liegenden Glykosylierungsstelle oder durch
Deletieren der Glykosylierung durch chemische und/oder enzymatische
Mittel), und/oder das Addieren einer oder mehrerer Glykosylierungsstellen,
die im Nativsequenz-PRO-Polypeptid nicht zu finden sind. Zusätzlich dazu
umfasst der Ausdruck qualitative Veränderungen in der Glykosylierung
der nativen Proteine, umfassend eine Veränderung des Wesens und der
Anteile der verschiedenen vorhandenen Kohlenhydratgruppierungen.
-
Das
Hinzufügen
von Glykosylierungsstellen zum PRO-Polypeptid kann durch Ändern der
Aminosäuresequenz
erfolgen. Die Änderung
kann beispielsweise durch die Addition von einem oder mehreren Serin- oder
Threoninresten oder die Substitution durch einen oder mehrere Serin-
oder Threoninreste zum oder am Nativsequenz-PRO-Polypeptid (für O-gebundene Glykosylierungsstellen)
durchgeführt
werden. Die PRO-Aminosäuresequenz
kann gegebenenfalls durch Änderungen
auf DNA-Niveau geändert
werden, insbesondere durch Mutation der DNA, die für das PRO-Polypeptid
kodiert, an präselektierten
Basen, sodass Codons gebildet werden, die zu den gewünschten
Aminosäuren
translatieren.
-
Ein
anderes Mittel zur Steigerung der Anzahl an Kohlenhydratgruppierungen
am PRO-Polypeptid ist chemisches oder enzymatisches Binden von Glykosiden
an das Polypeptid. Solche Verfahren werden auf dem Gebiet der Erfindung,
z. B. in der
WO 87/05330 ,
veröffentlicht
am 11. September 1987, und in Aplin & Wriston, CRC Crit. Rev. Biochem.,
259–306
(1981), beschrieben.
-
Das
Entfernen von Kohlenhydratgruppierungen, die am PRO-Polypeptid vorhanden
sind, kann chemisch oder enzymatisch oder durch Mutationssubstitution
von Codons, die für
Aminosäurereste
kodieren, die als Targets für
Glykosylierung dienen, durchgeführt
werden. Chemische Deglykosylierungsverfahren sind auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt und werden beispielsweise von Hakimuddin et
al., Arch. Biochem. Biophys. 259, 52 (1987), und von Edge et al.,
Anal. Biochem. 118, 131 (1981), beschrieben. Enzymatische Spaltung
von Kohlenhydratgruppierungen an Polypeptiden kann durch die Verwendung
einer Vielzahl an Endo- und Exo-Glykosidasen erreicht werden, wie
von Thotakura et al., Meth. Enzymol. 138, 350 (1987), beschrieben wird.
-
Eine
andere Art von kovalenter Modifikation des PRO-Polypeptids umfasst
das Binden des PRO-Polypeptids an eines einer Vielzahl nicht-proteinartiger
Polymere, z. B. Polyethylenglykol (PEG), Polypropylenglykol oder
Polyoxyalkylene, auf die Art und Weise, die in den
US-Patenten Nr. 4.640.835 ;
4.496.689 ;
4.301.144 ;
4.670.417 ;
4.791.192 oder
4.179.337 beschrieben wird.
-
Das
PRO-Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann auch auf eine Art
und Weise modifiziert werden, um ein chimäres Molekül zu bilden, umfassend das
PRO-Polypeptid,
das an ein anderes heterologes Polypeptid oder eine Aminosäuresequenz
fusioniert ist.
-
In
einer Ausführungsform
umfasst solch ein chimäres
Molekül
eine Fusion des PRO-Polypeptids
mit einem Markierungspolypeptid, das ein Epitop bereitstellt, an
das ein Anti-Markierungsantikörper
selektiv binden kann. Die Epitopmarkierung wird im Allgemeinen an
den Amino- oder Carboxylterminus des PRO-Polypeptids platziert.
Die Gegenwart solcher Epitop-markierten Formen des PRO-Polypeptids
kann unter Verwendung eines Antikörpers gegen das Markierungs-Polypeptid
nachgewiesen werden. Die Bereitstellung der Epitopmarkierung ermöglicht es
somit auch, dass das PRO-Polypeptid leicht mittels Affinitätsreinigung
unter Verwendung eines Anti-Markierungs-Antikörpers oder
eines anderen Typs von Affinitätsmatrize,
die sich an die Epitopmarkierung bindet, gereinigt werden kann.
Verschiedene Markierungspoly peptide und ihre jeweiligen Antikörper sind
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt. Beispiele umfassen Poly-Histidin-(poly-his-)
oder Poly-Histidin-Glycin-(poly-his-gly-)Markierungen; das flu-HA-Markierungspolypeptid
und seinen Antikörper 12CA5
[Field et al., Mol. Cell. Biol. 8, 2159–2165 (1988)]; die c-myc-Markierung
und die Antikörper
8F9, 3C7, 6E10, G4, B7 und 9E10 hierzu [Evan et al., Molecular and
Cellular Biology 5, 3610–3616
(1985)]; und die Herpes-Simplex-Virus-Glykoprotein-D-(-gD-)Markierung
und ihren Antikörper
[Paborsky et al., Protein Engineering 3(6), 547–553 (1990)]. Andere Markierungspolypeptide
umfassen das Flag-Peptid [Hopp et al., Bio-Technology 6, 1204–1210 (1988)]; das KT3-Epitoppeptid
[Martin et al., Science 255, 192–194 (1992)]; ein α-Tubulinepitoppeptid
[Skinner et al., J. Biol. Chem. 266, 15163–15166 (1991)]; und die T7-Gen-10-Proteinpeptidmarkierung
[Lutz-Freyermuth et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6393–6397 (1990)].
-
In
einer alternativen Ausführungsform
kann das chimäre
Molekül
eine Fusion des PRO-Polypeptids mit einem Immunglobulin oder einer
speziellen Region eines Immunglobulins umfassen. Für eine bivalente Form
des chimären
Moleküls
(auch als ein „Immunoadhäsin" bezeichnet) kann
eine solche Fusion an die Fc-Region eines IgG-Moleküls sein.
Die Ig-Fusionen umfassen vorzugsweise die Substitution einer löslichen (Transmembrandomänen-deletierten
oder -deaktivierten) Form eines PRO-Polypeptids an Stelle von zumindest
einer variablen Region innerhalb eines Ig-Moleküls. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform umfasst
die Immunglobulin-Fusion die Gelenk-, CH2- und CH3- oder die Gelenk-,
CH1-, CH2- und CH3-Regionen
eines IgG1-Moleküls.
Für die
Herstellung von Immunglobulin-Fusionen siehe auch
US-Patent Nr. 5.428.130 , ausgegeben
am 27. Juni 1995.
-
C. Herstellung des PRO-Polypeptids
-
Die
vorliegende Erfindung stellt neu identifizierte und isolierte Nucleotidsequenzen
bereit, die für
Polypeptide kodieren, die in der vorliegenden Anmeldung als PRO-Polypeptide bezeichnet
werden. Insbesondere wurden cDNAs, die für PRO-Polypeptide kodieren,
identifiziert und isoliert, wie näher in den nachstehenden Beispielen
offenbart wird. Es gilt anzumerken, dass Proteine, die in getrennten
Expressionsdurch gängen
produziert wurden, unterschiedliche PRO-Nummern verliehen bekommen
können,
dass jedoch die UNQ-Nummer für
jede bestimmte DNA und das kodierte Protein einmalig ist und nicht
geändert
wird. Aus Gründen
der Einfachheit wird jedoch in der vorliegenden Beschreibung das
von der PRO-DNA kodierte Protein sowie alle weiteren nativen Homologe
und Varianten, die in der vorangehenden Definition von PRO-Polypeptiden
inkludiert sind, als „PRO" bezeichnet, unabhängig von
ihrem Ursprung oder Herstellungsmodus.
-
Die
nachstehende Beschreibung betrifft primär die Produktion von PRO-Polypeptiden
durch Kultivierung von Zellen, die mit einem Vektor transformiert
oder transfiziert wurden, der die Nucleinsäure enthält, die für PRO-Polypeptide kodiert.
Es versteht sich natürlich,
dass alternative Verfahren, die fachbekannt sind, verwendet werden
können,
um das PRO-Polypeptid herzustellen. Zum Beispiel kann die PRO-Polypeptidsequenz oder
Abschnitte davon durch direkte Peptidsynthese unter Verwendung von
Festphasenverfahren produziert werden. Siehe z. B. Stewart et al.,
Solid-Phase Peptide Synthesis (W. H. Freeman Co., San Francisco,
CA (1969), Merrifield, J. Am. Chem. Soc. 85, 2149–2154 (1963).
In-vitro-Proteinsynthese kann unter Verwendung manueller Verfahren
oder durch Automatisierung durchgeführt werden. Automatisierte
Synthese kann erreicht werden, zum Beispiel mit einer Peptidsynthesevorrichtung
von Applied Biosystems (Foster City, CA) unter Verwendung der Anweisungen
des Herstellers. Verschiedene Abschnitte des PRO-Polypeptids können separat chemisch
synthetisiert werden und unter Verwendung chemischer oder enzymatischer
Verfahren kombiniert werden, um das Volllängen-PRO-Polypeptid zu produzieren.
-
i. Isolierung von DNA, die für PRO-Polypeptide
kodiert
-
DNA,
die für
das PRO-Polypeptid kodiert, kann aus einer cDNA-Bibliothek gewonnen
werden, die aus Gewebe hergestellt wird, von dem angenommen wird,
dass es die für
das PRO-Polypeptid kodierende mRNA aufweist und diese in einem nachweisbaren
Ausmaß exprimiert.
Demgemäß können DNAs,
die für
das menschliche PRO-Polypeptid
kodieren, leicht aus cDNA-Bibliotheken gewonnen werden, die aus
menschlichem Gewebe hergestellt werden, wie es auch in den Beispielen
beschrie ben ist. Das für
das PRO-Polypeptid kodierende Gen kann auch aus einer genomischen
Bibliothek oder mittels Oligonucleotidsynthese gewonnen werden.
-
Bibliotheken
können
mit Sonden (wie Antikörpern
gegen das PRO-Poyleptid oder Oligonucleotide mit zumindest etwa
20–80
Basen) gescreent werden, deren Zweck es ist, das Gen von Interesse
oder das durch dieses Gen kodierte Protein zu identifizieren. Screening
der cDNA- oder der genomischen Bibliothek mit der ausgewählten Sonde
kann unter Verwendung von Standardverfahren durchgeführt werden,
die z. B. in Sambrook et al., s. o., beschrieben sind. Ein alternatives
Mittel zum Isolieren des für
das PRO-Polypeptid kodierenden Gens ist die Verwendung der PCR-Methode.
Sambrook et al., s. o.; Dieffenbach et al., PCR Primer: A Laborstory
Manual (New York, Cold Spring Harbor Laborstory Press (1995)).
-
Die
nachstehenden Beispiele beschreiben Verfahren zum Screenen einer
cDNA-Bibliothek.
Die als Sonden ausgewählten
Oligonucleotidsequenzen sollten eine ausreichende Länge aufweisen
und ausreichend eindeutig sein, sodass falsche Positive minimiert
werden. Das Oligonucleotid ist vorzugsweise so markiert, dass es
durch Hybridisierung an DNA in der zu screenenden Bibliothek nachgewiesen
werden kann. Markierungsverfahren sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt und umfassen die Verwendung von radioaktiven Markierungen
wie z. B. von 32P-markiertem ATP, Biotinylierung
oder Enzymmarkierung. Hybridisierungsbedingungen, einschließlich moderater
Stringenz und hoher Stringenz, sind in Sambrook et al., s. o., beschrieben.
-
Sequenzen,
die in solchen Bibliotheks-Screening-Verfahren identifiziert werden,
können
mit anderen bekannten Sequenzen, die in öffentlichen Datenbanken wie
z. B. GenBank oder anderen privaten Sequenzdatenbanken hinterlegt
und zugänglich
sind, verglichen und abgeglichen werden. Sequenzidentität (entweder auf
Niveau der Aminosäuren
oder der Nucleotide) innerhalb definierter Regionen des Moleküls oder über die gesamte
Volllängensequenz
hinweg kann mittels Sequenzanordnung unter Verwendung von Computer-Softwareprogrammen
wie z. B. ALIGN, DNAStar und INHERIT bestimmt werden, die verschiedene
Algorithmen zur Messung der Homologie verwenden.
-
Nucleinsäure mit
Protein-kodierender Sequenz kann durch Screenen ausgewählter cDNA-
oder genomischer Bibliotheken unter Verwendung der hierin zum ersten
Mal offenbarten, abgeleiteten Aminosäuresequenz und, sofern erforderlich,
unter Verwendung herkömmlicher
Primerextensionsverfahren wie in Sambrook et al., s. o., beschrieben
gewonnen werden, um Vorläufer
und Verarbeitungs-Zwischenprodukte von mRNA zu detektieren, die
eventuell nicht in cDNA revers-transkribiert worden sind.
-
ii. Selektion und Transformation von Wirtszellen
-
Wirtszellen
werden mit Expressions- oder Kloniervektoren, die hierin zur PRO-Polypeptid-Produktion beschrieben
werden, transfiziert oder transformiert und in herkömmlichem
Nährmedium
kultiviert, das zum Induzieren von Promotoren, zur Selektion von
Transformanten oder Amplifikation der Gene, die für die gewünschten
Sequenzen kodieren, geeignet modifiziert ist. Die Kulturbedingungen,
wie z. B. Medium, Temperatur, pH und dergleichen, können von
Fachleuten ohne übermäßiges Experimentieren
ausgewählt
werden. Im Allgemeinen können
Prinzipien, Arbeitsvorschriften und praktische Techniken zur Maximierung
der Produktivität
von Zellkulturen in Mammalian Cell Biotechnology: a Practical Approach,
M. Butler (Hrsg.), IRL Press (1991), und in Sambrook et al., s.
o., gefunden werden.
-
Verfahren
zur Transfektion sind durchschnittlichen Fachleuten bekannt, z.
B. CaPO
4-Behandlung
und Elektroporation. Je nach verwendeten Wirtszellen erfolgt die
Transformation unter Verwendung von Standardverfahren, die für die entsprechenden
Zellen geeignet sind. Die Calciumbehandlung mittels Calciumchlorid, wie
in Sambrook et al., s. o., beschrieben, oder Elektroporation wird
im Allgemeinen für
Prokaryoten oder andere Zellen verwendet, die wesentliche Zellwandbarrieren
enthalten. Infektion mit Agrobacterium tumefaciens wird zur Transformation
bestimmter Pflanzenzellen verwendet, wie in Shaw et al., Gene 23,
315 (1983), und die
WO 89/05859 ,
veröffentlicht
am 29. Juni 1989, beschrieben. Für
Säugetierzellen
ohne solche fentlicht am 29. Juni 1989, beschrieben. Für Säugetierzellen
ohne solche Zellwände
kann das Calciumphosphat-Präzipitationsverfahren
von Graham & van
der Eb, Virology 52, 456–457
(1978), verwendet werden. Allgemeine Aspekte von Säugetierzellen-Wirtssystemtransformationen
werden im
US-Patent Nr. 4.399.216 beschrieben. Transformationen
in Hefe werden typischerweise gemäß dem Verfahren von Van Solingen
et al., J. Bact. 130, 946 (1977), und Hsiao et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. (USA) 76, 3829 (1979), durchgeführt. Es können jedoch auch andere Verfahren
zum Einführen
von DNA in Zellen, wie beispielsweise Kernmikroinjektion, Elektroporation,
bakterielle Protoplastenfusion mit intakten Zellen, oder Polykationen,
z. B. Polybren, Polyornithin, verwendet werden. Für verschiedene
Verfahren zur Transformation von Säugetierzellen siehe Keown et
al., Methods in Enzymology 185, 527–537 (1990), und Mansour et
al., Nature 336, 348–352
(1988).
-
Geeignete
Wirtszellen zum Klonieren oder Exprimieren der DNA in die bzw. den
Vektoren hierin schließen
Prokaryoten-, Hefe- oder höhere
Eukaryotenzellen ein. Geeignete Prokaryoten umfassen, sind jedoch nicht
beschränkt
auf, Eubakterien, wie z. B. gram-negative oder gram-positive Organismen,
beispielsweise Enterobacteriaceae wie z. B. E. coli. Verschiedene
E.-coli-Stämme
sind öffentlich
erhältlich,
wie z. B. E.-coli-K12-Stamm
MM294 (ATCC 31.446), E. coli X1776 (ATCC 31.537), E.-coli-Stamm W3110 (ATCC
27.325) und K5 772 (ATCC 53.635). Andere geeignete prokaryotische
Wirtszellen umfassen Enterobacteriaceae wie z. B. Escherichia, z.
B. E. coli, Enterobacter, Erwinia, Klebsiella, Proteus, Salmonella,
z. B. Salmonella typhimurium, Serratia, z. B. Serratia marcescans,
und Shigella sowie Bacilli, wie z. B. B. subtilis und B. licheniformis
(z. B. B. licheniformis 41P, offenbart in
DD 266.710 , veröffentlicht am 12. April 1989),
Pseudomonas, wie z. B. P. aeruginosa, und Streptomyces. Diese Beispiele
dienen der Veranschaulichung und nicht der Einschränkung. Stamm
W3110 ist ein besonders bevorzugter Wirt oder Elternwirt, da dies
ein gemeinsamer Wirtsstamm für Produktfermentationen
rekombinanter DNA ist. Vorzugsweise sekretiert die Wirtszelle minimale
Mengen an proteolytischen Enzymen. Der Stamm W3110 kann z. B. modifiziert
werden, um eine genetische Mutation in den Genen durchzuführen, die
für Proteine
kodieren, die zum Wirt endogen sind, wobei Beispiele solcher Wirte Folgende
umfassen: E.-coli-W3110-Stamm 1A2, der den vollständigen Genotyp
tonA aufweist; E.-coli-W3110-Stamm 9E4, der den vollständigen Genotyp
tonA ptr3 aufweist; E.-coli-W3110-Stamm 27C7 (ATCC 55.244), der
den vollständigen
Genotyp tonA ptr3 phoA E15 (argF-lac)169 degP ompT kan
r aufweist;
E.-coli-W3110-Stamm
37D6, der den vollständigen
Genotyp tonA ptr3 phoA E15 (argF-lac)169
degP ompT rbs7 ilvG kan
r aufweist; E.-coli-W3110-Stamm
4084, wobei es sich um den Stamm 37D6 mit einer nicht-kanamycinresistenten
degP-Deletionsmutation handelt; und einen E.-coli-Stamm mit einer
periplasmatischen Mutantenprotease, offenbart im
US-Patent Nr. 4.946.783 , ausgegeben
am 7. August 1990. Alternativ dazu sind In-vitro-Verfahren zum Klonieren,
z. B. PCR oder andere Nucleinsäure-Polymerasereaktionen,
geeignet.
-
Zusätzlich zu
Prokaryoten sind eukaryotische Mikroben wie beispielsweise Fadenpilze
oder Hefe geeignete Klonier- oder Expressionswirte für PRO-Polypeptidkodierende
Vektoren. Saccharomyces cerevisiae ist ein üblicherweise verwendeter, nieder-eukaryotischer
Wirtsmikroorganismus. Andere umfassen Schizosaccharomyces pombe
(Beach und Nurse, Nature 290, 140 (1981);
EP 139.383 , veröffentlicht am 2. Mai 1985); Kluyveromyces-Wirte
(
US-Patent Nr. 4.943.529 ;
Fleer et al., Bio/Technology 9, 968–975 (1991)), wie z. B. K. lactis
(MW98-8C, CBS683, CBS4574; Louvencourt et al., J. Bacteriol. 737
(1983)); K. fragilis (ATCC 12.424), K. bulgaricus (ATCC 16.045),
K. wickeramii (ATCC 24.178), K. waltii (ATCC 56.500), K. drosophilarum
(ATCC 36.906; Van den Berg et al., Bio/Technology 8, 135 (1990));
K. thermotolerans und K. marxianus; Yarrowia (
EP 402.226 ); Pichia pastoris (
EP 183.070 ; Sreekrishna et
al., J. Basic Microbiol. 28, 265–278 (1988)); Candida; Trichoderma
reesia (
EP 244.234 );
Neurospora crassa (Case et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76, 5259–5263 (1979));
Schwanniomyces, wie z. B. Schwanniomyces occidentalis (
EP 394.538 , veröffentlicht am 31. October 1990);
und Fadenpilze, wie z. B. Neurospora, Penicillium, Tolypocladium
(
WO 91/00357 , veröffentlicht
am 10. Jänner
1991), und Aspergillus-Wirte, wie z. B. A. nidulans (Ballance et
al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 112, 284–289 (1983); Tilburn et al.,
Gene 26, 205–221
(1983); Yelton et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 1470–1474 (1984))
und A. niger (Kelly und Hynes, EMBO J. 4, 475–479 (1985)). Methylotrophe
Hefearten sind hierin geeignet und umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Hefe, die zu Wachstum auf Methanol in der Lage ist, ausgewählt aus
den Genera, die aus Hansenula, Candida, Kloeckera, Pichia, Saccharomyces,
Torulopsis und Rhodotorula bestehen. Eine Liste spezifischer Spezies,
die als Beispiel für
diese Klasse an Hefearten dienen, sind in C. Anthony, The Biochemistry
of Methylotrophs 269 (1982), zu finden.
-
Geeignete
Wirtszellen für
die Expression von Nucleinsäure,
die für
glykosylierte PRO-Polypeptide kodiert, werden von multizellulären Organismen
abgeleitet. Beispiele für
Wirbellosenzellen umfassen Insektenzellen wie z. B. Drosophila S2
und Spodoptera Sf9, sowie Pflanzenzellen. Beispiele für nützliche
Säugetierwirtszelllinien
umfassen Chinahamster-Eierstock-(CHO-) und COS-Zellen. Spezifischere
Beispiele umfassen Affennieren-CV1-Linie, transformiert mit SV40
(COS-7, ATCC CRL 1651); menschliche embryonale Nierenlinie (293-
oder 293-Zellen, subkloniert zum Wachstum in Suspensionskultur,
Graham et al., J. Gen. Virol. 36, 59 (1977)); Chinahamster-Eierstockzellen/-DHFR
(CHO, Urlaub & Chasin,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216 (1980)); Maus-Sertolizellen
(TM4, Mather, Biol. Reprod. 23, 243–251 (1980)); menschliche Lungenzellen (W138,
ATCC CCL 75); menschliche Leberzellen (Hep G2, HB 8065); und Maus-Brusttumor
(MMT 060562, ATCC CCL51). Es wird erachtet, dass die Auswahl der
geeigneten Wirtszelle in das Gebiet der Erfindung fällt.
-
iii. Auswahl und Verwendung eines replizierbaren
Vektors
-
Die
Nucleinsäure
(z. B. cDNA oder genomische DNA), die für das PRO-Polypeptid kodiert,
kann zum Klonieren (Amplifikation der DNA) oder zur Expression in
einen replizierbaren Vektor insertiert werden. Verschiedene Vektoren
sind öffentlich
erhältlich.
Der Vektor kann beispielsweise in Form eines Plasmids, Cosmids,
viralen Partikels oder Phagen vorliegen. Die geeignete Nucleinsäuresequenz
kann in den Vektor mittels zahlreicher verschiedener Verfahren insertiert
werden. Im Allgemeinen wird DNA in (eine) geeignete Restriktionsendonucleasestelle(n)
mittels auf dem Gebiet der Erfindung bekannter Verfahren insertiert.
Vektorkomponenten umfassen im Allgemeinen, sind jedoch nicht beschränkt auf,
eine oder mehrere Signalsequenzen, wenn die Sequenz sekretiert werden
soll, einen Replikationsursprung, ein oder mehrere Markergene, ein
Enhancer-Element, einen Promotor und eine Transkriptionster minationssequenz.
Bei der Konstruktion geeigneter Vektoren, die eine oder mehrere
dieser Komponenten enthalten, werden herkömmliche Ligationsverfahren eingesetzt,
die Fachleuten bekannt sind.
-
Das
PRO-Polypeptid kann rekombinant nicht nur direkt, sondern auch als
ein Fusionspolypeptid mit einem heterologen Polypeptid hergestellt
werden, das eine Signalsequenz oder ein anderes Polypeptid mit einer
spezifischen Spaltungsstelle am N-Terminus des reifen Proteins oder Polypeptids
sein kann. Im Allgemeinen kann die Signalsequenz eine Komponente
des Vektors oder kann ein Teil der für das PRO-Polypeptid kodierenden DNA sein, die
in den Vektor insertiert wird. Die Signalsequenz kann eine prokaryotische
Signalsequenz, ausgewählt
beispielsweise aus der aus alkalischer Phosphatase, Penicillinase,
Ipp oder wärmestabilen Enterotoxin-II-Leadern bestehenden
Gruppe, sein. Zur Hefesekretion kann die Signalsequenz z. B. der
Hefe-Invertaseleader, Alpha-Faktorleader (einschließlich Saccharomyces-
und Kluyveromyces-α-Faktorleader, wobei
Letzterer im
US-Patent Nr. 5.010.182 beschrieben
ist) oder saure Phosphataseleader, der C.-albicans-Glucoamylaseleader
(
EP 362.179 , veröffentlicht
am 4. April 1990) oder das in der
WO
90/13646 , veröffentlicht
am 15. November 1990, beschriebene Signal sein. Bei der Säugetierzellexpression
können
Säugetiersignalsequenzen
verwendet werden, um Sekretion des Proteins zu steuern, wie beispielsweise
Signalsequenzen aus sekretierten Polypeptiden derselben oder einer
verwandten Spezies sowie virale Sekretionsleader.
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Sowohl
Expressions- als auch Kloniervektoren enthalten eine Nucleinsäuresequenz,
die es ermöglicht,
dass sich der Vektor in einer oder mehreren der ausgewählten Wirtszellen
repliziert. Solche Sequenzen sind für zahlreiche verschiedene Bakterien,
Hefen und Viren bekannt. Der Replikationsursprung aus dem Plasmid
pBR322 ist für
die meisten gram-negativen Bakterien geeignet, der 2μ-Plasmidursprung
ist für
Hefe geeignet, und verschiedene virale Ursprünge (SV40, Polyoma, Adenovirus,
VSV oder BPV) sind für
Kloniervektoren in Säugetierzellen
nützlich.
-
Expressions-
und Kloniervektoren enthalten typischerweise ein Selektionsgen,
das auch als selektierbarer Marker bezeichnet wird. Typische Selektionsgene
kodieren für
Proteine, die (a) Resistenz gegenüber Antibiotika oder anderen
Toxinen, z. B. Ampicillin, Neomycin, Methotrexat oder Tetracyclin,
verleihen, (b) auxotrophe Mängel
beheben oder (c) essenzielle Nährstoffe,
die aus komplexem Medium nicht erhältlich sind, z. B. das für D-Alaninracemase
für Bacilli
kodierende Gen, zuführen.
-
Ein
Beispiel für
geeignete selektierbare Marker für
Säugetierzellen
sind jene, die die Identifikation von Zellen ermöglichen, die in der Lage sind,
die für
das PRO-Polypeptid kodierende Nucleinsäure aufzunehmen, wie z. B.
DHFR oder Thymidinkinase. Eine geeignete Wirtszelle ist, sofern
Wildtyp-DHFR verwendet wird, die CHO-Zelllinie, der DHFR-Aktivität fehlt
und die wie von Urlaub et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216 (1980),
beschrieben hergestellt und vermehrt wird. Ein geeignetes Selektionsgen
zur Verwendung in Hefe ist das trp1-Gen, das im Hefeplasmid YRp7
vorhanden ist. Stinchcomb et al., Nature 282, 39 (1979), Kingsman et
al., Gene 7, 141 (1979), Tschemper et al., Gene 10, 157 (1980).
Das trp1-Gen liefert einen Selektionsmarker für einen mutierten Hefestamm,
dem die Fähigkeit
fehlt, in Tryptophan zu wachsen, beispielsweise ATCC Nr. 44076 oder
PEP4-1. Jones, Genetics 85, 12 (1977).
-
Expressions-
und Kloniervektoren enthalten üblicherweise
einen Promotor, der operabel an die für das PRO-Polypeptid kodierende
Nucleinsäuresequenz
gebunden ist, um mRNA-Synthese zu steuern. Promotoren, die durch
zahlreiche verschiedene potenzielle Wirtszellen erkannt werden,
sind bekannt. Promotoren, die zur Verwendung mit prokaryotischen
Wirten geeignet sind, umfassen die β-Lactamase- und Lactose-Promotorsysteme [Chang
et al., Nature 275, 615 (1978), Goeddel et al., Nature 281, 544
(1979)], alkalische Phosphatase, ein Tryptophan-(trp-)Promotorsystem
[Goeddel, Nucleic Acids Res. 8, 4057 (1980),
EP 36.776 ] und Hybridpromotoren wie
z. B. den tac-Promotor [deBoer et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
80, 21–25
(1983)]. Promotoren zur Verwendung in bakteriellen Systemen enthalten
auch eine Shine-Dalgarno-(S.
D.-)Sequenz, die operabel an die für das PRO-Polypeptid kodierende
DNA gebunden ist.
-
Beispiele
für geeignete
Promotorsequenzen zur Verwendung mit Hefewirten umfassen die Promotoren
für 3-Phosphoglyceratkinase
[Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255, 2073 (1980)] oder andere glykolytische Enzyme
[Ness et al., J. Adv. Enzyme Reg. 7, 149 (1968), Holland, Biochemistry
17, 4900 (1978)], wie z. B. Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphatisomerase,
3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase, Phosphoglucoseisomerase
und Glucokinase.
-
Andere
Hefepromotoren, die induzierbare Promotoren sind und den zusätzlichen
Vorteil haben, dass ihre Transkription durch Wachstumsbedingungen
gesteuert wird, sind die Promotorregionen für Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom
C, saure Phosphatase, degradative Enzyme, die mit Stickstoffmetabolismus
assoziiert sind, Metallothionein, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
und Enzyme, die für
Maltose- und Galactoseverwertung verantwortlich sind. Geeignete
Vektoren und Promotoren zur Verwendung bei Hefeexpression sind näher in
EP 73.657 beschrieben.
-
PRO-Nucleinsäure-Transkription
aus Vektoren in Säugetier-Wirtszellen
wird beispielsweise durch Promotoren, die aus den Genomen von Viren
wie z. B. Polyomavirus, Geflügelpockenvirus
(
UK 2.211.504 , veröffentlicht
am 5. Juli 1989), Adenovirus (wie z. B. Adenovirus 2), Rinderpapillomavirus,
Vogel-Sarkomvirus, Zytomegalie-Virus,
einem Retrovirus, Hepatitis-B-Virus und Affenvirus 40 (SV40) gewonnen
werden, durch heterologe Säugetierpromotoren,
z. B. den Actinpromotor oder einen Immunglobulinpromotor, und durch
Hitzeschock-Promotoren gesteuert, vorausgesetzt, solche Promotoren
sind mit den Wirtszellsystemen kompatibel.
-
Transkription
einer DNA, die für
das PRO-Polypeptid kodiert, durch höhere Eukaryoten kann durch
Insertieren einer Enhancersequenz in den Vektor gesteigert werden.
Enhancer sind cis-wirkende Elemente von DNA, üblicherweise mit etwa 10 bis
300 bp, die auf einen Promotor so wirken, dass seine Transkription
gesteigert wird. Zahlreiche Enhancersequenzen sind aus Säugetiergenen
bekannt (Globin, Elastase, Albumin, α-Fetoprotein und Insulin). Typischerweise
wird jedoch ein Enhancer aus einem eukaryotischen Zellvirus verwendet.
Beispiele umfassen den SV40-Enhancer an der späten Seite des Replikationsursprungs
(bpp 100–270), den
frühen
Zytomegalie-Virus-Promotorenhancer,
den Polyoma-Enhancer an der späten
Seite des Replikationsursprungs und Adenovirus-Enhancer. Der Enhancer
kann in den Vektor an einer Position 5' oder 3' zur PRO-Polypeptid-Kodiersequenz gespleißt werden,
wird jedoch vorzugsweise an einer Stelle 5' vom Promotor angeordnet.
-
Expressionsvektoren,
die in eukaryotischen Wirtszellen (Hefe-, Pilz-, Insekten-, Pflanzen-,
Tier-, Mensch- oder kernhaltigen Zellen aus anderen multizellulären Organismen)
verwendet werden, enthalten auch Sequenzen, die zum Abschluss von
Transkription und zur Stabilisierung der mRNA erforderlich sind.
Solche Sequenzen sind üblicherweise
aus den untranslatierten 5'-,
und gegebenenfalls 3'-,
Regionen eukaryotischer oder viraler DNAs oder cDNAs erhältlich.
Diese Regionen enthalten Nucleotidsegmente, die als polyadenylierte
Fragmente im untranslatierten Abschnitt der für das PRO-Polypeptid kodierenden
mRNA transkribiert werden.
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Weitere
Verfahren, Vektoren und Wirtszellen, die zur Adaption an die Synthese
des PRO-Polypeptids in rekombinanter Wirbeltierzellkultur geeignet
sind, sind in Gething et al., Nature 293, 620–625 (1981), Mantel et al.,
Nature 281, 40–46
(1979),
EP 117.060 ; und
EP 117.058 beschrieben.
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iv. Detektion von Genamplifikation/expression
-
Genamplifikation
und/oder -expression kann in einer Probe direkt gemessen werden,
z. B. durch herkömmliches
Southern-Blotting, Northern-Blotting zur Quantifizierung der Transkription
von mRNA [Thomas, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 5201–5205 (1980)],
Dot-Blotting (DNA-Analyse) oder In-situ-Hybridisierung unter Verwendung
einer geeigneten markierten Sonde, basierend auf den hierin bereitgestellten
Sequenzen. Alternativ dazu können
Antikörper
verwendet werden, die spezifische Duplexe, einschließlich DNA-Duplexe, RNA-Duplexe
und DNA-RNA-Hybridduplexe oder DNA-Protein-Duplexe, erkennen können. Die
Antikörper wiederum
können
markiert sein, und der Test kann durchgeführt werden, wenn der Duplex
an eine Oberflä che gebunden
ist, sodass bei Bildung von Duplex an der Oberfläche die Gegenwart von Antikörper, der
an den Duplex gebunden ist, nachgewiesen werden kann.
-
Genexpression
kann alternativ dazu durch immunologische Verfahren, wie beispielsweise
immunhistochemisches Färben
von Zellen oder Gewebeschnitten und Tests von Zellkultur oder Körperflüssigkeiten,
gemessen werden, um die Expression von Genprodukt direkt zu quantifizieren.
Antikörper,
die für
immunhistochemisches Färben
und/oder Testen von Probenflüssigkeiten
nützlich
sind, können
entweder monoklonal oder polyklonal sein und können in jedem beliebigen Säugetier
hergestellt werden. Auf einfache Weise können die Antikörper gegen
ein Nativsequenz-PRO-Polypeptid
oder gegen ein synthetisches Peptid, basierend auf den hierin bereitgestellten
DNA-Sequenzen, oder gegen exogene Sequenz, fusioniert an für das PRO-Polypeptid und
für ein
spezifisches Antikörperepitop
kodierende DNA, hergestellt werden.
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v. Reinigung von PRO-Polypeptiden
-
Formen
von PRO-Polypeptiden können
aus Kulturmedium oder aus Wirtszelllysaten gewonnen werden. Sofern
membrangebunden, kann es unter Verwendung einer geeigneten Tensidlösung (z.
B. Triton-XTM 100) oder durch enzymatische
Spaltung aus der Membran freigesetzt werden. Zellen, die zur Expression
von Nucleinsäure,
die für
das PRO-Polypeptid kodiert, verwendet werden, können mittels verschiedener
physikalischer oder chemischer Mittel, wie z. B. Gefrier-Auftau-Zyklieren,
Beschallung, mechanischer Aufbruch oder Zelllysemittel, aufgeschlossen
werden. Es kann erwünscht
sein, das PRO-Polypeptid aus rekombinanten Zellproteinen oder Polypeptiden
zu reinigen. Die folgenden Verfahren sind Beispiele für geeignete
Reinigungsverfahren: Fraktionierung an einer Ionenaustauschsäule; Ethanolfällung; Umkehrphasen-HPLC;
Chromatographie an Siliciumdioxid oder an einem Kationenaustauschharz
wie z. B. DEAE; Chromatofokussierung; SDS-PAGE; Ammoniumsulfatfällung; Gelfiltration
unter Verwendung von beispielsweise Sephadex G-75; Protein-A-Sepharose-Säulen zur
Entfernung von Verunreinigungen wie IgG; und Metallchelator-Säulen zur
Bindung von Epitop-markierten Formen des PRO-Polypeptids. Ver schiedene
Verfahren von Proteinreinigung können
verwendet werden, und solche Verfahren sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt und beispielsweise in Deutscher, Methods in Enzymology,
182 (1990); Scopes, Protein Purification: Principles and Practice,
Springer-Verlag, New York (1982), beschrieben. Der/Die ausgewählte(n)
Reinigungsschritt(e) hängt/hängen beispielsweise
von der Beschaffenheit des verwendeten Herstellungsverfahrens und
dem bestimmten hergestellten PRO-Polypeptid ab.
-
D. Verwendungen von PRO-Polypeptiden
-
i. Tests auf kardiovaskuläre, endotheliale
und angiogene Aktivität
-
Verschiedene
Tests können
verwendet werden, um das hierin angeführte Polypeptid auf kardiovaskuläre, endotheliale
und angiogene Aktivität
zu testen. Solche Tests umfassen die in den nachstehenden Beispielen
angeführten.
-
Tests
zum Testen auf Endothelin-Antagonisten-Aktivität, wie in
US-Patent Nr. 5.773.414 offenbart,
umfassen einen Ratten-Herzventrikelbindungstest, wo das Polypeptid
auf seine Fähigkeit
getestet wird, iodierte Endothelin-1-Bindung in einem Rezeptortest
zu hemmen, einen Endothelin-Rezeptorbindungstest auf intakte Zellbindung
von radiomarkiertem Endothelin-1 unter Verwendung von Nierenarterien-Gefäßzellen
glatter Muskulatur von Kaninchen, einen Inositolphosphatakkumulierungstest,
wo funktionelle Aktivität
in Rat-1-Zellen durch Messung von intrazellulären Werten zweiter Messenger
bestimmt wird, einen Arachidonsäurefreisetzungstest,
der die Fähigkeit
von hinzugefügten
Verbindungen misst, endothelinstimulierte Arachidonsäurefreisetzung
in kultivierter glatter Muskulatur zu reduzieren, In-vitro-Studien
(isoliertes Gefäß) unter
Verwendung von Endothel aus männlichen
Neuseeland-Kaninchen
und In-vivo-Studien unter Verwendung von männlichen Sprague-Dawley-Ratten.
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Tests
auf Gewebsherstellungsaktivität
umfassen unter anderem jene, die in
WO
95/16035 (Knochen, Knorpel, Sehne),
WO 95/05846 (Nerven, neuronal) und
WO 91/07491 (Haut, Endothel)
beschrieben sind.
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Tests
auf Wundheilungsaktivität
umfassen z. B. jene, die in Winter, Epidermal Wound Healing, H.
I. Maibach und D. T. Rovee, Hrsg., Year Book Medical Publishers,
Inc., Chicago, 71–112,
wie durch den Artikel von Eaglstein und Mertz, J. Invest. Dermatol.
71, 382–384
(1987), modifiziert, beschrieben sind.
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Ein
Test zum Screenen auf ein Testmolekül, das auf ein PRO-Polypeptid
hinweist, das ein Endothelin-B
1-(ETB
1-)Rezeptorpolypeptid bindet und Signaltransduktionsaktivität moduliert,
umfasst die Bereitstellung einer Wirtszelle, die mit einer DNA transfomiert
ist, die für
Endothelin-B
1-Rezeptorpolypeptid kodiert,
das Exponieren der Zellen gegenüber
der Testverbindung und Messen der Endothelin-B
1-Rezeptorsignaltransduktionsaktivität wie z.
B. in
US-Patent Nr. 5.773.223 beschrieben.
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Es
gibt mehrere Herzhypertrophietests. In-vitro-Tests umfassen Induktion
der Verbreitung von erwachsenen Rattenherzmyozyten. In diesem Test
werden Ventrikelmyozyten aus einer einzelnen (männlichen Sprague-Dawley-)Ratte
isoliert, im Wesentlichen nach einer Modifikation des im Detail
von Piper et al., „Adult ventricular
rat heart muscle cells",
in: Cell Culture Techniques in Heart and Vessel Research, H. M.
Piper, Hrsg., Berlin, Springer-Verlag, 36–60 (1990), beschriebenen Verfahrens
isoliert. Dieses Verfahren ermöglicht
die Isolation von erwachsenen Ventrikelmyozyten und die langfristige
Kultur dieser Zellen im stangenförmigen
Phänotyp.
Es hat sich gezeigt, dass Phenylephrin und Prostglandin-F2α (PGF2α)
eine Verbreitungsreaktion in diesen erwachsenen Zellen induzieren.
Die Hemmung von Myozytenverbreitung, die durch PGF2α oder
PGF2α Analoga
(z. B. Fluprostenol) und Phenylephrin induziert sind, durch verschiedene
potenzielle Inhibitoren von Herzhypertrophie wird dann getestet.
-
Ein
Beispiel für
einen In-vivo-Test ist ein Test zur Hemmung von Herzhypertrophie,
induziert durch Fluprostenol, in vivo. Dieses pharmakologische Modell
testet die Fähigkeit
des PRO-Polypeptids, Herzhypertrophie, die in Ratten (z. B. männliche
Wistar- oder Sprague-Dawley-Ratten)
durch subkutane Injektion von Fluprostenol (einem Agonistenanalogon
von PGF2α)
induziert wird, zu hemmen. Es ist bekannt, dass Ratten mit pathologischer
Herzhypertrophie, die durch Myokardinfarkt induziert ist, chronisch
erhöhte
Spiegel von extrahierbarem PGF2α in
ihrem Myokard aufweisen. Lai et al., Am. J. Physiol. (Heart Circ.
Physiol.) 271, H2197–H2208
(1996). Dementsprechend sind Faktoren, die die Wirkungen von Fluprostenol
auf Myokardwachstum in vivo hemmen können, potenziell zur Behandlung
von Herzhypertrophie nützlich.
Die Wirkungen des PRO-Polypeptids auf Herzhypertrophie werden durch
Messung des Gewichts von Herz, Ventrikel und linkem Ventrikel (durch
Körpergewicht
normalisiert) im Vergleich zu fluprostenolbehandelten Ratten bestimmt, die
das PRO-Polypeptid nicht erhalten.
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Ein
anderes Beispiel für
einen In-vivo-Test ist der Drucküberlastungsherzhypertrophietest.
Zum In-vivo-Testen ist es üblich,
Drucküberlastungsherzhypertrophie
durch Konstriktion der abdominalen Aorta von Testtieren zu induzieren.
In einer typischen Vorschrift werden Ratten (z. B. männliche
Wistar- oder Sprague-Dawley-Ratten) unter Anästhesie behandelt, und die
abdominale Aorta jeder Ratte wird knapp unter dem Diaphragma verengt.
M. Beznak, Can. J. Biochem. Physiol. 33, 985–94 (1955). Die Aorta wird
dann durch eine chirurgische Inzision exponiert, und eine abgestumpfte
Nadel wird neben das Gefäß platziert.
Die Aorta wird dann mit einer Ligatur von Seidenfaden um die Nadel
eingeschnürt,
die unmittelbar entfernt wird und das Lumen der Aorta auf den Durchmesser
der Nadel reduziert. Dieser Ansatz ist z. B. in Rossi et al., Am.
Heart J. 124, 700–709
(1992), und O'Rourke
und Reibel, P. S. E. M. B. 200, 95–100 (1992), beschrieben.
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In
wieder einem anderen In-vivo-Test wurde die Wirkung auf Herzhypertrophie
nach experimentell induziertem Myokardinfarkt (MI) gemessen. Akuter
MI wird in Ratten durch Ligation der linken Kororararterie induziert
und durch eine elektrokardiographi sche Untersuchung nachgewiesen.
Eine scheinoperierte Gruppe von Tieren wird auch als Kontrolltiere
eingesetzt. Frühere
Daten haben gezeigt, dass Herzhypertrophie in der Gruppe von Tieren
mit MI gegenwärtig
ist, wie durch einen 18%igen Anstieg des Herzgewicht-zu-Körpergewicht-Verhältnisses
veranschaulicht wird. Lai et al., siehe oben. Behandlung dieser
Tiere mit Kandidatenblockern von Herzhypertrophie, z. B. dem PRO-Polypeptid,
stellt wertvolle Information über
das therapeutische Potenzial der getesteten Kandidaten bereit. Ein
weiterer solcher Test für
die Induktion von Herzhypertrophie ist in
US-Patent Nr. 5.773.415 unter Verwendung
von Sprague-Dawley-Ratten offenbart.
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Für Krebs
kann eine Vielzahl von bekannten Tiermodellen verwendet werden,
um die Rolle der hierin identifizierten Gene in der Entwicklung
und Pathogenese von Tumoren besser zu verstehen und um die Wirksamkeit
von therapeutischen Kandidatenmitteln, einschließlich Antikörpern und anderer Antagonisten
nativer PRO-Polypeptide, wie z. B. Antagonisten in Form kleiner
Moleküle,
zu testen. Das In-vivo-Wesen solcher Modelle macht diese insbesondere
für Reaktionen
bei menschlichen Patienten prognostisch: Tiermodelle von Tumoren
und Krebs (z. B. Brustkrebs, Colonkrebs, Prostatakrebs, Lungenkrebs
etc.) umfassen sowohl nicht-rekombinante als auch rekombinante (transgene)
Tiere. Nicht-rekombinante Tiermodelle umfassen z. B. Nagetiermodelle,
z. B. Mausmodelle. Solche Modelle können durch Einführung von
Tumorzellen in syngenetische Mäuse
unter Verwendung von Standardverfahren, z. B. subkutane Injektion,
Schwanzveneninjektion, Milzimplantation, intraperitoneale Implantation,
Implantation unter der Nierenkapsel oder Orthopinimplanation, z.
B. von Colon-Krebszellen, die in Colongewebe implantiert werden,
erzeugt werden. Siehe z. B. PCT-Veröffentlichung Nr.
WO 97/33551 , veröffentlicht am 18. September
1997. Die vermutlich am häufigsten
verwendete Tierspezies in onkologischen Studien sind immundefiziente
Mäuse und
insbesondere Nacktmäuse.
Die Beobachtung, dass die Nacktmaus mit Thymus-Hypoplasie/Aplasie
erfolgreich als Wirt für
menschliche Tumorxenotransplantate wirken kann, hat zu ihrer weit
verbreiteten Verwendung für
diesen Zweck geführt.
Das autosomale rezessive nu-Gen ist in eine sehr große Zahl
verschiedener kongener Stämme
von Nacktmäusen
eingeführt
worden, einschließlich
z. B. ASW, A/He, AKR, BALG/c, B10.LP, C17, C3H, C57BL, C57, CBA,
DBA, DDD, I/st, NC, NFR, NFS, NFS/N, NZB, NZC, NZW, P, RIII und
SJL. Zusätzlich
dazu ist eine große
Vielzahl an anderen Tieren mit vererbten immunologischen Defekten,
die keine Nacktmäuse
sind, gezüchtet
und als Empfänger
von Tumorxenotransplantaten verwendet worden. Für weitere Details siehe z.
B. The Nude Mouse in Oncology Research, E. Boven und B. Winograd,
Hrsg., CRC Press Inc. (1991).
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Die
in solche Tiere eingeführten
Zellen können
von bekannten Tumor-/Krebszelllinien, wie z. B. einer beliebigen
der oben angeführten
Tumorzelllinien, abstammen und z. B. von der B104-1-1-Zelllinie
(stabile NIH-3T3-Zelllinie, transfiziert mit neu-Proto-Onkogen), ras-transfizierten NIH-3T3-Zellen,
Caco-2 (ATCC HTB-37) oder einer mäßig gut differenzierten Grad-II-Zelllinie
von menschlichem Colon-Adenokarzinom, HT-29 (ATCC HTB-38), oder
aus Tumoren und Krebs abstammen. Proben von Tumor- oder Krebszellen
können
aus Patienten, die Chirurgie unterzogen werden, unter Verwendung
von Standardbedingungen erhalten werden, die Gefrieren und Lagern
in flüssigem
Stickstoff umfassen. Karmali et al., Br. J. Cancer 48, 689–696 (1983).
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Tumorzellen
können
durch eine Vielzahl von Verfahren in Tiere wie z. B. Nacktmäuse eingeführt werden.
Der subkutane (s. c.) Raum in Mäusen
ist für
Tumorimplantation sehr geeignet. Tumoren können s. c. als feste Blöcke, als
Nadelbiopsien durch die Verwendung eines Trokars oder als Zellsuspensionen
transplantiert werden. Für
Festblock- oder Trokarimplantation werden Tumorgewebsfragmente von
geeigneter Größe in den s.
c.-Raum eingeführt.
Zellsuspensionen werden frisch aus primären Tumoren oder stabilen Tumorzelllinien hergestellt
und subkutan injiziert. Tumorzellen können auch als subdermale Implantate
injiziert werden. An dieser Stelle wird das Inokulum zwischen dem
unteren Teil des Hautbindegewebes und des s. c.-Gewebes abgelagert.
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Tiermodelle
von Brustkrebs können
z. B. durch Implantation von Ratten-Neuroblastom-Zellen (aus welchen
anfänglich
das neu-Onkogen isoliert wurde) oder neu-transformierten NIH-3T3-Zellen in Nacktmäuse, im
Wesentlichen wie von Drebin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83,
9129–9133
(1986), beschrieben, erzeugt werden.
-
Ähnlich können Tiermodelle
von Kolonkrebs bei Tieren, z. B. Nacktmäusen, durch Passagieren von Kolonkrebszellen
erzeugt werden, was zum Auftreten von Tumoren in diesen Tieren führt. Ein
orthotopes Transplantatmodell von menschlichem Colon-Krebs in Nacktmäusen ist
beschrieben worden, z. B. von Wang et al., Cancer Research 54, 4726–4728 (1994),
und Too et al., Cancer Research 55, 681–684 (1995). Dieses Modell
basiert auf dem so genannten METAMOUSETM,
das von AntiCancer Inc. (San Diego, Kalifornien) verkauft wird.
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Tumoren,
die bei Tieren auftreten, können
entfernt und in vitro kultiviert werden. Zellen aus den In-vitro-Kulturen
können
dann in Tiere passagiert werden. Solche Tumoren können als
Targets für
weiteres Testen oder Arzneimittelscreening dienen. Alternativ dazu
können
die Tumoren, die aus der Passage resultieren, isoliert werden und
RNA aus Zellen vor dem Passagieren und Zellen, die nach einer oder
mehreren Passage-Runden isoliert wurden, auf differentielle Expression
von Genen von Interesse getestet werden. Solche Passage-Verfahren
können
mit beliebigen bekannten Tumor- oder Krebszelllinien durchgeführt werden.
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Zum
Beispiel sind Meth A, CMS4, CMS5, CMS21 und WEHT-164 chemisch induzierte
Fibrosarkome von weiblichen BALB/c-Mäusen (DeLeo et al., J. Exp.
Med. 146, 720 (1977)), die ein höchst
kontrollierbares Modellsystem zum Studium der Anti-Tumoraktivitäten von
verschiedenen Mitteln bereitstellen. Palladino et al., J. Immunol.
138, 4023–4032
(1987). Kurz gesagt pflanzen sich Tumorzellen in Zellkultur in vitro
fort. Vor Injektion in die Tiere werden die Zelllinien gewaschen
und in Puffer bei einer Zelldichte von etwa 10 × 106 bis
10 × 107 Zellen/ml supendiert. Die Tiere werden
dann subkutan mit 10 bis 100 μl
der Zellsuspension infiziert, worauf in ein bis drei Wochen ein
Tumor auftritt.
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Zusätzlich dazu
kann das Lewis-Lungenkarinom (3LL) von Mäusen, das einer der am ausgiebigsten studierten
Versuchstumoren ist, als Untersuchungs-Tumormodell verwendet werden.
Wirksamkeit in diesem Tumormodell ist mit vorteilhaften Wirkungen
in der Behandlung von menschlichen Patienten verbunden gewesen,
bei denen kleinzelliges Lungenkarzinom (SCCL) diagnostiziert wurde.
Dieser Tumor kann in normale Mäuse
durch Injektion von Tumorfragmenten von einer betroffenen Maus oder
von Zellen eingeführt
werden, die in Kultur aufrechterhalten werden. Zupi et al., Br.
J. Cancer 41, Suppl. 4, 30 (1980). Beweise zeigen, dass Tumoren
aus Injektion von sogar einer einzelnen Zelle gestartet werden können und
dass ein sehr hoher Anteil an infizierten Tumorzellen überlebt.
Für weitere
Informationen über
dieses Tumormodell siehe Zacharski, Haemostasis 16, 300–320 (1986).
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Eine
Form zur Beurteilung der Wirksamkeit einer Testverbindung in einem
Tumormodell mit einem implantierten Tumor ist es, die Größe des Tumors
vor und nach Behandlung zu messen. Traditionellerweise ist die Größe der implantierten
Tumoren mit einer Schublehre in zwei oder drei Dimensionen gemessen
worden. Das Maß,
das auf zwei Dimensionen beschränkt
ist, gibt die Größe des Tumors
nicht richtig wieder; deshab wird es üblicherweise unter Verwendung
einer mathematischen Formel in das entsprechende Volumen umgewandelt.
Jedoch ist die Abmessung der Tumorgröße sehr ungenau. Die therapeutischen
Wirkungen eines Arzneimittelkandidaten können besser als behandlungsinduzierte
Wachstumsverzögerung
und spezifische Wachstumsverzögerung
beschrieben werden. Eine andere wichtige Variable in der Beschreibung
von Tumorwachstum ist die Tumorvolumenverdopplungszeit. Computerprogramme
zur Berechnung und Beschreibung von Tumorwachstum sind ebenfalls
erhältlich,
wie z. B. das Programm, von dem von Rygaard und Spang-Thomsen berichtet
worden ist, Proc. 6th Int. Workshop an Immune-Deficient Animals,
Wu und Sheng, Hrsg., Basel, 301 (1989). Es versteht sich jedoch,
dass Nekrose und entzündliche
Reaktionen nach Behandlung tatsächlich
zu einem Anstieg der Tumorgröße führen, zumindest
anfänglich.
Deshalb müssen
diese Veränderungen
behutsam durch eine Kombination eines morphometrischen Verfahrens
und durchflusszytometrischer Analyse überwacht werden.
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Weiters
können
rekombinante (transgene) Tiermodelle erzeugt werden, indem der Kodierabschnitt des
PRO-Gens, das hierin identifiziert wird, unter Verwendung von Standardverfahren
zur Produktion von transgenen Tieren in das Genom von Tieren von
Interesse eingeführt
wird. Tiere, die als Target für
transgene Manipulation dienen, umfassen ohne Einschränkung Mäuse, Ratten,
Kaninchen, Meerschweinchen, Schafe, Ziegen, Schweine und nicht-menschliche
Primaten, z. B. Paviane, Schimpansen und Affen. Verfahren, von denen
im Fachgebiet bekannt ist, dass sie ein Transgen in solche Tiere
einführen,
umfassen Pronukleus-Mikroinjektion (
US-Patent
Nr. 4.873.191 ), retrovirus-vermittelten Gentransfer in
Keimbahnen (z. B. Van der Putten et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 82, 6148–615
(1985)), Gen-Targeting in embryonale Stammzellen (Thompson et al.,
Cell 56, 313–321
(1989)), Elektroporation von Embryos (Lo, Mol. Cell Biol. 3, 1803–1814 (1983))
und spermavermittelten Gentransfer, Lavitrano et al., Cell 57, 717–73 (1989).
Für einen Überblicksartikel
siehe z. B.
US-Patent Nr. 4.736.866 .
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Zum
Zwecke der vorliegenden Erfindung umfassen transgene Tiere jene
Tiere, die das Transgen nur in einem Teil ihrer Zellen tragen („Mosaiktiere"). Das Transgen kann
entweder als einzelnes Transgen oder in Concatameren, z. B. Kopf-zu-Kopf- oder Kopf-zu-Schwanz-Tandems,
integriert werden. Selektive Einführung eines Transgens in einen
besonderen Zelltyp ist beispielsweise auch durch folgendes Verfahren
von Lasko et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 6232–636 (1992),
möglich.
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Die
Expression des Transgens in transgenen Tieren kann durch Standardverfahren überwacht
werden. Zum Beispiel können
Southern-Blot-Analyse oder PCR-Amplifikation verwendet werden, um
die Integration des Transgens zu verifizieren. Der Grad der mRNA-Expression
kann dann unter Verwendung von Verfahren wie In-situ-Hybridisierung, Northern-Blot-Analyse,
PCR oder Immunzytochemie analysiert werden. Die Tiere werden weiters
auf Zeichen für
Tumor- oder Krebsentwicklung untersucht.
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Alternativ
dazu können „Knock-out"-Tiere konstruiert
werden, die ein defektes oder verändertes, für ein hierin identifiziertes
PRO-Polypeptid kodierendes Gen als ein Resultat homologer Rekombination
zwischen dem endogenen, für
das PRO-Polypeptid kodierenden Gen und geänderter genomischer, für dasselbe
Polypeptid kodierender DNA, eingeführt in eine embryonale Zelle
des Tiers, aufweist. Beispielsweise kann für ein bestimmtes PRO-Polypeptid
kodierende cDNA verwendet werden, um für das Polypeptid kodierende
genomische DNA gemäß den bekannten
Verfahren zu klonieren. Ein Abschnitt der genomischen, für ein bestimmtes PRO-Polypeptid
kodierenden DNA kann deletiert oder durch ein anderes Gen ersetzt
werden, wie beispielsweise durch ein Gen, das für einen selektierbaren Marker
kodiert, der verwendet werden kann, um Integration zu überwachen.
Typischerweise werden mehrere kb unveränderter flankierender DNA (sowohl
an den 5'- als auch
3'-Enden) in den
Vektor eingebunden. Siehe z. B. Thomas & Capecchi, Cell 51, 503 (1987), für eine Beschreibung
homologer Rekombinationsvektoren. Der Vektor wird in eine embryonale
Stammzellenlinie (z. B. durch Elektroporation) eingeführt, und
Zellen, in denen sich die eingeführte
DNA mit der endogenen DNA homolog rekombiniert hat, werden ausgewählt. Siehe
z. B. Li et al., Cell 69, 915 (1992). Die ausgewählten Zellen werden dann in
eine Blastozyste eines Tiers (z. B. einer Maus oder Ratte) injiziert,
um Aggregationschimären zu
bilden. Siehe z. B. Bradley, in: Teratocarcinomas and Embryonic
Stern Cells: A Practical Approach, E. J. Robertson (Hrsg.) (IRL,
Oxford, 1987), 113–152.
Ein chimärer
Embryo kann dann in ein geeignetes, scheinschwangeres weibliches
Ammentier implantiert werden und der Embryo ausgetragen werden,
um ein „Knock-out"-Tier zu schaffen.
Nachkommenschaft, die die homolog rekombinierte DNA in ihren Keimzellen trägt, kann
mittels Standardverfahren identifiziert werden und kann verwendet
werden, um Tiere zu züchten, in
denen alle Zellen des Tiers die homolog rekombinierte DNA enthalten.
Knockout-Tiere können
beispielsweise durch ihre Fähigkeit,
Abwehr gegen bestimmte pathologische Leiden aufzubauen, sowie durch
ihre Entwicklung pathologischer Leiden wegen des fehlenden PRO-Polypeptids
charakterisiert sein.
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Die
Wirksamkeit von Antikörpern,
die sich spezifisch an die PRO-Polypeptide, die hierin identifiziert sind,
und andere Arzneimittelkandidaten binden, können auch in der Behandlung
von spontanen Tiertumoren getestet werden. Ein geeignetes Target
für solche
Studien ist das feline orale Plattenepithelkarzinom (SCC). Felines
orales SCC ist ein höchst
invasiver maligner Tumor, der die häufigste orale Malignität bei Katzen
ist, die für über 60%
der oralen Tumoren verantwortlich ist, von denen bei dieser Spezies
berichtet wird. Es metastasiert selten an entfernten Stellen, obwohl
diese geringe Inzidenz von Metastasen nur eine Reflektion der kurzen Überlebenszeiten
für Katzen
mit diesem Tumor sein kann. Diese Tumoren sind üblicherweise nicht der Chirurgie
zugänglich,
primär
aufgrund der Anatomie der felinen oralen Kavitat. Derzeit gibt es
keine wirksame Behandlung dieses Tumors. Vor Eintritt in die Studie
wird jede Katze vollständiger
klinischer Untersuchung und Biopsie unterzogen und durch Computertomographie
(CT) untersucht. Katzen, bei denen sublinguale orale Plattenepithelzelltumoren
diagnostiziert werden, sind aus dieser Studie ausgenommen. Die Zunge
kann als Folge eines solchen Tumors paralysiert sein, und sogar
wenn die Behandlung den Tumor tötet,
ist es möglich, dass
die Tiere nicht in der Lage sind, selbst Nahrung aufzunehmen. Jede
Katze wird wiederholt über
einen längeren
Zeitraum behandelt. Es werden Fotografien der Tumoren während des
Behandlungszeitraums täglich
und zu jeder nachfolgenden wiederholten Überprüfung aufgenommen. Nach Behandlung
wird jede Katze einem weiteren CT-Scan unterzogen. CT-Scans und
Thoraxradiogramme werden danach alle 8 Wochen beurteilt. Die Daten
werden auf Unterschiede im Überleben,
in der Reaktion und Toxizität
im Vergleich mit Kontrollgruppen beurteilt. Positive Reaktion kann
Nachweis von Tumorregression erfordern, vorzugsweise mit einer Verbesserung
der Lebensqualität
und/oder erhöhter
Lebensdauer.
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Zusätzlich dazu
können
andere spontane Tiertumoren, wie z. B. Fibrosarkom, Adenokarzinom,
Lymphom, Chondrom oder Leiomyosarkom, von Hunden, Katzen und Pavianen
getestet werden. Von diesen ist Brustadenokarzinom bei Hunden und
Katzen ein bevorzugtes Modell, da sein Auftreten und Verhalten sehr ähnlich jenem
bei Menschen ist. Jedoch ist die Verwendung dieses Modells durch
das seltene Auftreten dieser Form von Tumor bei Tieren eingeschränkt.
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Andere
fachbekannte kardiovaskuläre,
endotheliale und angiogene In-vitro- und In-vivo-Tests sind hierin ebenfalls geeignet.
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ii. Gewebsverteilung
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Die
Ergebnisse der kardiovaskulären,
endothelialen und angiogenen Tests hierin können durch weitere Studien
verifiziert werden, wie z. B. durch Bestimmung der mRNA-Expression
in verschiedenen menschlichen Geweben.
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Wie
zuvor erwähnt,
kann Genamplifikation und/oder Genexpression in verschiedenen Geweben
durch herkömmliches
Southern-Blotting, Northern-Blotting, um die Transkription von mRNA
zu quantifizieren (Thomas, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 5201–5205 (1980)),
Dot-Blotting (DNA-Analyse) oder In-situ-Hybridisierung unter Verwendung
einer geeignet markierten Sonde, basierend auf den hierin bereitgestellten
Sequenzen, gemessen werden. Alternativ dazu können Antikörper verwendet werden, die
spezifische Duplexe erkennen können,
einschließlich
DNA-Duplexe, RNA-Duplexe und DNA-RNA-Hybrid-Duplexe oder DNA-Protein-Duplexe.
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Genexpression
in verschiedenen Geweben kann alternativ dazu durch immunologische
Verfahren getestet werden, wie z. B. immunhistochemisches Färben von
Gewebsabschnitten und Test von Zellkultur oder Körperflüssigkeiten, um die Expression
von Genprodukt direkt zu quantifizieren. Antikörper, die zur immunhistochemischen
Färbung
und/oder für
Tests von Probenflüssigkeiten
geeignet sind, können
entweder monoklonal oder polyklonal sein und können in einem beliebigen Säugetier
hergestellt werden. Auf herkömmliche
Weise können
die Antikörper
gegen ein Nativsequenz-PRO-Polypeptid oder gegen ein synthetisches
Peptid basierend auf den hierin bereitgestellten DNA-Sequenzen oder
gegen eine exogene Sequenz bereitgestellt werden, die an PRO-DNA
fusioniert ist und für
ein spezifisches Antikörperepitop
kodiert. Allgemeine Verfahren zur Herstellung von Antikörpern und
spezielle Protokolle für
In-situ-Hybridisierung sind hierin nachstehend bereitgestellt.
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iii. Antikörperbindungsstudien
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Die
Ergebnisse der kardiovaskulären,
endothelialen und angiogenen Studie können weiters durch Antikörperbindungsstudien
verifiziert werden, bei welchen die Fähigkeit von Anti-PRO-Antikörpern, die
Wirkung von PRO-Polypeptiden auf endotheliale Zellen oder andere
Zellen, die in den kardiovaskulären,
endothelialen und angiogenen Tests verwendet werden, zu hemmen,
getestet wird. Beispielhafte Antikörper umfassen polyklonale,
monoklonale, humanisierte, bispezifische und Heterokonjugatantikörper, deren
Herstellung nachstehend beschrieben ist.
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Antikörperbindungsstudien
können
in einem beliebigen bekannten Testverfahren durchgeführt werden,
wie z. B. kompetitiven Bindungstests, direkten und indirekten Sandwichtests
und Immunpräzipitationstests.
Zola, Monoclonal Antibodies, A Manual of Techniques, CRC Press,
Inc., 147–158
(1987).
-
Kompetitive
Bindungstests basieren auf der Fähigkeit
eines markierten Standards, mit dem Testprobenanalyten um die Bindung
mit einer beschränkten
Menge von Antikörpern
zu konkurrieren. Die Menge von Targetprotein in der Testprobe ist
umgekehrt proportional zur Menge des Standards, die an die Antikörper gebunden
wird. Um die Bestimmung der Menge von Standard zu erleichtern, die
gebunden wird, werden die Antikörper
vorzugsweise vor oder nach der Konkurrenz unlöslich gemacht, sodass der Standard
und Analyt, die an die Antikörper
gebunden sind, auf einfache Weise vom Standard und Analysten getrennt
werden können, die
ungebunden bleiben.
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Sandwich-Tests
umfassen die Verwendung von zwei Antikörpern, wobei jeder in der Lage
ist, sich an einen anderen immunogenen Abschnitt oder ein anderes
immunogene Epitop des zu detektierenden Proteins zu binden. In einem
Sandwichtest ist der Testprobenanalyt durch einen ersten Antikörper gebunden,
der an einem festen Träger
immobilisiert ist, und danach bindet ein zweiter Antikörper an
den Analyt, wodurch ein unlöslicher
dreiteiliger Komplex gebildet wird. Siehe z. B.
US-Patent Nr. 4.376.110 . Der zweite
Antikörper
kann selbst mit einer detektierbaren Gruppierung markiert sein (direkte
Sandwichtests) oder kann unter Verwendung eines Anti-Immunglobulin-Antikörpers gemessen
werden, der mit einer detektierbaren Gruppierung markiert ist (indirekter
Sandwich-Test). Zum Beispiel ist eine Form von Sandwichtest ein
ELISA-Test, in diesem Fall ist die detektierbare Gruppierung ein
Enzym.
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Für Immunhistochemie
kann die Gewebsprobe frisch oder gefroren sein oder in Paraffin
eingebettet sein und mit einem Konservierungsmittel, wie z. B. Formalin,
fixiert sein.
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iv. Zellbasierte Tumortests
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Zellbasierte
Tests und Tiermodelle für
kardiovaskuläre,
endotheliale und angiogene Erkrankungen, wie z. B. Tumoren, können verwendet
werden, um die Ergebnisse eines hierin beschriebenen kardiovaskulären, endothelialen
und angiogenen Tests zu verifizieren und die Beziehung zwischen
den hierin identifizierten Genen und der Entwicklung und Pathogenese
von unerwünschtem
kardiovaskulärem,
endothelialem und angiogenem Zellwachstum weiter zu verstehen. Die
Rolle von Genprodukten, die hierin identifiziert sind, in der Entwicklung
und Pathologie von unerwünschtem
kardiovaskulärem,
endothelialem, angiogenem Zellwachstum, z. B. Tumorzellen, kann
unter Verwendung von Zellen oder Zelllinien getestet werden, die
identifiziert wurden, dass sie durch das hierin beschriebene PRO-Polypeptid
stimuliert oder gehemmt werden. Solche Zellen umfassen z. B. jene,
die in den nachstehenden Beispielen dargelegt sind.
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In
einem anderen Ansatz werden Zellen eines Zelltyps, von denen bekannt
ist, dass sie in eine bestimmte kardiovaskuläre, endotheliale und angiogene
Erkrankung involviert sind, mit den hierin beschriebenen cDNAs transfiziert,
und die Fähigkeit
dieser cDNAs, exzessives Wachstum zu induzieren oder Wachstum zu hemmen,
wird analysiert. Wenn die kardiovaskuläre, endotheliale und angiogene
Erkrankung Krebs ist, umfassen geeignete Tumorzellen z. B. stabile
Tumorzelllinien wie z. B. B104-1-1-Zelllinie (stabile NIH-3T3-Zelllinie,
mit dem neu-Proto-Onkogen transfiziert) und ras-transfizierte NIH-3T3-Zellen, die mit
dem gewünschten Gen
transfiziert werden können
und für
Tumorwachstum überwacht
werden können.
Solche transfizierten Zelllinien können dann verwendet werden,
um die Fähigkeit
von poly- oder monoklonalen Antikörpern oder Antikörperzusammensetzungen
zu testen, um tumorigenes Zellwachstum durch Ausübung zytostatischer oder zytotoxischer
Aktivität
auf das Wachstum von transformierten Zellen oder durch Vermittlung
von antikörperabhängiger Zellzytotoxizität (ADCC)
zu hemmen. Zellen, die mit den Kodiersequenzen der hierin identifizierten Gene
transfiziert sind, können
weiters verwendet werden, um Arzneimittelkandidaten zur Behandlung
von kardiovaskulären,
endothelialen und angiogenen Erkrankungen, wie z. B. Krebs, zu identifizieren.
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Zusätzlich dazu
können
primäre
Kulturen, die von Tumoren in transgenen Tieren (wie oben beschrieben)
abstammen, in zellbasierten Tests hierin verwendet werden, obwohl
stabile Zelllinien bevorzugt sind. Verfahren zur Ableitung von kontinuierlichen
Zelllinien aus transgenen Tieren sind fachbekannt. Siehe z. B. Small et
al., Mol. Cell. Biol. 5, 642–648
(1985).
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v. Gentherapie
-
Die
PRO-Polypeptide hierin und die Polypeptidylagonisten und -Antagonisten
können
gemäß der vorliegenden
Erfindung durch Expression solcher Polypeptide in vivo verwendet
werden, was oft als Gentherapie bezeichnet wird.
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Es
gibt zwei Hauptansätze,
um die Nucleinsäure
(gegebenenfalls in einem Vektor enthalten) in die Patientenzellen
zu bringen: in vivo und ex vivo. Für In-vivo-Zufuhr wird die Nucleinsäure direkt
in den Patienten injiziert, üblicherweise
an den Stellen, wo das PRO-Polypeptid erforderlich ist, d. h. die
Stelle der Synthese des PRO-Polypeptids,
wenn bekannt, und die Stelle (z. B. Wunde), wo die biologische Aktivität des PRO-Polypeptids
notwendig ist. Für
Ex-vivo-Behandlung werden die Patientenzellen entfernt, die Nucleinsäure in diese
isolierten Zellen eingeführt
und die modifizierten Zellen dem Patienten entweder direkt oder
z. B. eingekapselt in poröse
Membranen verabreicht, die in den Patienten transplantiert werden
(siehe z. B.
US-Patent Nr. 4.892.538 und
5.283.187 ). Es gibt eine
Vielzahl von Verfahren, die zur Einführung von Nucleinsäuren in
lebensfähige
Zellen erhältlich
sind. Die Verfahren variieren abhängig davon, ob die Nucleinsäure in vitro
in kultivierte Zellen transferiert wird oder in vivo in die Zellen
des beabsichtigen Wirts transferiert wird. Geeignete Verfahren zum
Transfer von Nucleinsäure
in Säugetierzellen
in vitro umfassen die Verwendung von Liposomen, Elektroporation,
Mikroinjektion, Transfektion, Zellfusion, DEAE-Dextran, das Calciumphosphatfällungsverfahren
etc. Transduktion umfasst die Assoziation eines replikationsdefekten,
rekombinanten viralen (vorzugsweise retroviralen) Teilchens mit
einem Zellrezeptor, gefolgt von der Einführung der Nucleinsäuren, die
in dem Teilchen enthalten sind, in die Zelle. Ein häufig verwendeter
Vektor für
Ex-vivo-Zufuhr des Gens ist ein Retrovirus.
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Die
zur Zeit bevorzugten In-vivo-Nucleinsäuretransferverfahren umfassen
Transfektion über
virale oder nicht-virale Vektoren (wie z. B. Adenovirus, Lentivirus,
Herpessimplex-I-Virus oder adenoassoziiertes Virus (AAV)) und lipidbasierte
Systeme (nützliche
Lipide für
lipid-vermittelten Transfer des Gens sind z. B. DOTMA, DOPE und
DC-Chol, siehe z. B. Tonkinson et al., Cancer Investigation 14(1),
54–65
(1996)). Die bevorzugtesten Vektoren zur Verwendung in Gentherapie
sind Viren, am bevorzugtesten Adenoviren, AAV, Lentiviren oder Retroviren.
Ein Virusvektor wie z. B. ein retroviraler Vektor umfasst zumindest
einen Transkriptionspromotor/Enhancer oder lokusdefinierende/s Element(e)
oder andere Elemente, die Genexpression durch andere Mittel, wie
z. B. alternierendes Spleißen,
Kern-RNA-Export oder Posttranslationsmodifikation von Messenger,
kontrollieren. Zusätzlich
dazu umfasst ein Virusvektor, wie z. B. ein retroviraler Vektor,
ein Nucleinsäuremolekül, das,
wenn es in Gegenwart eines Gens transkribiert wird, das für das PRO-Polypeptid
kodiert, operabel daran gebunden ist und als Translationsinitiationssequenz
wirkt. Solche Vektorkonstrukte umfassen auch ein Verpackungssignal,
lange terminale Wiederholungen (LTRs) oder Abschnitte davon und
Positiv- und Negativstrang-Primerbindungsstellen, die für das Virus
geeignet sind, das verwendet wird (wenn diese nicht schon im Virusvektor
gegenwärtig
sind). Zusätzlich
dazu umfasst ein solcher Vektor typischerweise eine Signalsequenz
zur Sekretion des PRO-Polypeptids aus einer Wirtszelle, in welche
es platziert wird. Vorzugsweise ist die Signalsequenz für diesen
Zweck eine Säugetiersignalsequenz,
am bevorzugtesten die native Signalsequenz für das PRO-Polypeptid. Gegebenenfalls
kann das Vektorkonstrukt auch ein Signal, das Polyadenylierung steuert,
sowie eine oder mehrere Restriktionsstellen und eine Translationsterminationssequenz
umfassen. Beispielsweise umfassen solche Vektoren typischerweise
eine 5'-LTR, eine
tRNA-Bindungsstelle, ein Verpackungssignal, einen Ursprung einer
Zweitstrang-DNA-Synthese und eine 3'-LTR oder einen Abschnitt davon. Andere
Vektoren können
verwendet werden, die nicht-viral sind, wie z. B. kationische Lipide,
Polylysin und Dendrimere.
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In
manchen Situationen ist es wünschenswert,
die Nucleinsäurequelle
mit einem Mittel bereitzustellen, das auf die Targetzellen gerichtet
ist, wie beispielsweise mit einem Antikörper, der für ein Zelloberflächenmembranprotein
oder für
die Targetzelle spezifisch ist, mit einem Liganden für einen
Rezeptor auf der Targetzelle usw. Werden Liposomen verwendet, so
können
Proteine, die sich an ein mit Endozytose assoziiertes Zelloberflächenmembranprotein
binden, zum Targeting und/oder zur Erleichterung der Aufnahme verwendet
werden, z. B. Capsidproteine oder Fragmente davon, die für einen
bestimmten Zelltyp tropisch sind, Antikörper für Proteine, die beim Kreislauf
Internalisierung erfahren, und Proteine, die auf intrazelluläre Lokalisierung
abzielen und intrazelluläre
Halbwertszeit verlängern.
Das Verfahren der rezeptorvermittelten Endozytose wird beispielsweise
von Wu et al., J. Biol. Chem. 262, 4429–4432 (1987), und von Wagner
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 3410–3414 (1990), beschrieben.
Ein Überblick
zu Genmarkierungs- und Gentherapie-Arbeitsvorschriften wird in Anderson
et al., Science 256, 808–813
(1992), geliefert. Siehe auch
WO
93/25673 und die dort zitierten Verweise.
-
Geeignete
Gentherapie und Verfahren zur Herstellung von retroviralen Teilchen
und strukturellen Proteinen sind z. B. in
US-Patent Nr. 5.681746 beschrieben.
-
vi. Verwendung von Gen als diagnostisches
Mittel
-
Diese
Erfindung betrifft auch die Verwendung des Gens, das für das PRO-Polypeptid
kodiert, als diagnostisches Mittel. Detektion einer mutierten Form
des PRO-Polypeptids ermöglicht
eine Diagnose einer kardiovaskulären,
endothelialen und angiogenen Erkrankung oder einer Empfindlichkeit
für eine
kardiovaskuläre, endotheliale
und angiogene Erkrankung, wie z. B. einen Tumor, da Mutationen im
PRO-Polypeptid Tumoren verursachen können.
-
Individuen,
die Mutationen in den Genen tragen, die für ein menschliches PRO-Polypeptid kodieren, können auf
DNA-Ebene durch eine Vielzahl von Verfahren detektiert werden. Nucleinsäuren zur
Diagnose können
aus einer Patientenzelle erhalten werden, wie z. B. aus Blut, Urin,
Speichel, Gewebsbiopsie und Autopsiematerial. Die genomische DNA
kann direkt zur Detektion verwendet werden oder vor Analyse enzymatisch unter
Verwendung von PCR amplifiziert werden (Saiki et al., Nature 324,
163–166
(1986)). RNA oder cDNA kann auch für denselben Zweck verwendet werden.
Als Beispiel können
PCR-Primer, die zur Nucleinsäure komplementär sind,
die für
das PRO-Polypeptid kodiert, verwendet werden, um die PRO-Polypeptidmutationen
zu identifizieren und analysieren. Zum Beispiel können Deletionen
und Insertionen durch eine Veränderung
der Größe des amplifizierten
Produkts im Vergleich zum normalen Genotyp detektiert werden. Punktmutationen
können
durch Hybridisierung von amplifizierter DNA an radiomarkierte RNA,
die für
das PRO-Polypeptid kodiert, oder alternativ dazu radiomarkierte
Antisense-DNA-Sequenzen, die für
das PRO-Polypeptid kodieren, identifiziert werden. Perfekt gepaarte
Sequenzen können
von fehlgepaarten Duplexen durch RNAse-A-Verdau oder durch Unterschiede
in Schmelztemperaturen unterschieden werden.
-
Genetisches
Testen basierend auf DNA-Sequenzunterschieden kann durch Detektion
der Änderung der
elektrophoretischen Mobilität
von DNA-Fragmenten in Gelen mit oder ohne Denaturierungsmittel erreicht werden.
Kleine Sequenzdeletionen und -insertionen können durch hochauflösende Gelektrophorese
visualisiert werden. DNA-Fragmente verschiedener Sequenzen können auf
denaturierenden Formamidin-Gradientengelen unterschieden werden,
in welchen die Mobilitäten
von verschiedenen DNA-Fragmenten an verschiedenen Positionen gemäß ihrer
besonderen Schmelz- oder partiellen Schmelztemperaturen in Gel verzögert sind.
Siehe z. B. Myers et al., Science 230, 1242 (1985).
-
Sequenzveränderungen
an spezifischen Stellen können
auch durch Nuclease-Schutztests,
wie z. B. RNAse- und S1-Schutz, und/oder das chemische Spaltverfahren,
z. B. Cotton et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85, 4397–4401 (1985),
enthüllt
werden.
-
Daher
kann die Detektion einer spezifischen DNA-Sequenz durch Verfahren,
wie z. B. Hybridisierung, RNase-Schutz, chemische Spaltung, direkte
DNA-Sequenzierung, oder die Verwendung von Restriktionsenzymen,
z. B. Restriktionsfragmentlängenpolymorphismen
(RFLP), und Southern-Blotting von genomischer DNA, erreicht werden.
-
vii. Verwendung zur Detektion von PRO-Polypeptidspiegeln
-
Zusätzlich zur
herkömmlicheren
Gelelektrophorese und DNA-Sequenzierung können Mutationen auch durch
In-situ-Analyse detektiert werden.
-
Expression
von Nucleinsäure,
die für
das PRO-Polypeptid kodiert, kann mit Gefäßerkrankung oder Neovaskularisierung
verbunden sein, die mit Tumorbildung assoziiert ist. Wenn das PRO-Polypeptid
eine Signalsequenz aufweist und die mRNA in Endothelzellen höchst exprimiert
wird und in einem geringeren Grad in Zellen glatter Muskulatur,
zeigt dies, dass das PRO-Polypeptid in Serum vorliegt. Dementsprechend
kann ein Anti-PRO-Polypeptidantikörper verwendet werden, um Gefäßerkrankung
oder Neovaskularisierung zu diagnostizieren, die mit Tumorbildung
assoziiert ist, da ein geändertes
Ausmaß dieses
PRO-Polypeptids solche Erkrankungen anzeigen könnte.
-
Ein
Konkurrenztest kann verwendet werden, worin Antikörper, die
für das
PRO-Polypeptid spezifisch sind,
an einen festen Träger
angeheftet werden, und das markierte PRO-Polypeptid und eine Probe,
die von dem Wirt stammt, werden über
den festen Träger
geführt,
und das Ausmaß der
detektierten Markierung, die an den festen Träger angeheftet ist, kann mit
einer Menge des PRO-Polypeptids in der Probe in Verbindung gebracht
werden.
-
viii. Chromosomenkartierung
-
Die
Sequenzen der vorliegenden Erfindung sind ebenfalls für Chromosomenidentifikation
wertvoll. Die Sequenz ist spezifisch auf eine spezielle Stelle auf
einem individuellen menschlichen Chromosom ausgerichtet und kann
damit hybridisieren. Weiters gibt es derzeit Bedarf an der Identifikation
von speziellen Stellen auf dem Chromosom. Wenige Chromosomenmarkierungsreagenzien,
basierend auf den tatsächlichen
Sequenzdaten (Wiederholungspolymorphsimen), sind derzeit für die Markierung
von Chromosomenstellen erhältlich.
Die Kartierung von DNAs mit Chromoso men gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein wichtiger erster Schritt in der Korrelation jener Sequenzen
mit Genen, die mit der Erkrankung assoziiert sind.
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Kurz
gesagt, Sequenzen können
an Chromosomen kartiert werden, indem PCR-Primer (vorzugsweise 15–25 bp)
aus der cDNA hergestellt werden. Computeranalyse für die nicht-translatierte
3'-Region wird verwendet,
um rasch Primer auszuwählen,
die sich über
nicht mehr als ein Exon in der genomischen DNA erstrecken, wodurch
das Amplifikationsverfahren kompliziert wird. Diese Primer werden
dann zum PCR-Screening von
somatischen Zellhybriden verwendet, die individuelle menschliche
Chromosomen enthalten. Nur jene Hybride, die das menschliche Gen
enthalten, das dem Primer entspricht, erbringen ein amplifiziertes
Fragment.
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PCR-Kartierung
von Somazellhybriden ist ein rasches Verfahren zum Zuordnen einer
besonderen DNA zu einem speziellen Chromosom. Unter Verwendung der
vorliegenden Erfindung mit denselben Oligonucleotidprimern kann
Sublokalisierung mit Tafeln von Fragmenten aus spezifischen Chromosomen
oder Pools von großen
genomischen Klonen auf analoge Art erreicht werden. Andere Kartierungsstrategien,
die auf ähnliche
Weise verwendet werden können,
um ihr Chromosom zu kartieren, umfassen In-situ-Hybridisierung,
Präscreening
mit markierten durchfluss-sortierten Chromosomen und Präselektion
durch Hybridisierung, um chromosomenspezifische cDNA-Bibliotheken
herzustellen.
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Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
(FISH) eines cDNA-Klons zu einer Methaphasen-Chromosomenverbreitung kann verwendet
werden, um eine präzise
Chromosomenstelle in einem Schritt bereitzustellen. Dieses Verfahren
kann mit cDNA verwendet werden, die 500 oder 600 Basen kurz ist,
jedoch weisen Klone von mehr als 2.000 bp eine größere Wahrscheinlichkeit
auf, sich an eine einzigartige Chromosomenstelle mit ausreichender
Signalintensität
für einfache
Detektion zu binden. FISH erfordert die Verwendung von Klonen, von welchen
das Gen, das für
das PRO-Polypeptid kodiert, abgeleitet wurde, und je länger desto
besser. Zum Beispiel sind 2.000 bp gut, 4.000 bp besser und mehr
als 4.000 bp wahrscheinlich nicht notwendig, um in einem vernünftigen
Prozentsatz der Zeit gute Ergebnisse zu erhalten. Für einen Überblick über dieses
Verfahren siehe Verna et al., Human Chromosomes: A Manual of Basic
Techniques, Pergamon Press, New York (1988).
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Sobald
eine Sequenz an eine präzise
Chromosomenstelle kartiert worden ist, kann die physikalische Position
der Sequenz auf dem Chromosom mit Daten einer genetischen Karte
in Verbindung gebracht werden. Solche Daten sind z. B. in V. McKusick,
Mendelian Inheritance in Man (online erhältlich über Johns Hopkins University
Welch Medical Library), zu finden. Die Beziehung zwischen Genen
und Erkrankungen, die auf derselben Chromosomenregion kartiert worden
sind, wird dann durch Bindungsanalyse identifiziert (Co-Vererbung
von physisch angrenzenden Genen).
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Weiters
ist es notwendig, die Unterschiede in der cDNA oder genomischen
Sequenz zwischen betroffenen und nicht-betroffenen Individuen festzustellen.
Wenn eine Mutation bei einigen oder allen betroffenen Individuen
zu beobachten ist, aber nicht bei normalen Individuen, verursacht
die Mutation wahrscheinlich die Erkrankung.
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Mit
derzeitiger Auflösung
von physikalischen Kartierungs- und genetischen Katierungsverfahren
kann eine cDNA, die auf einer Chromosomenregion exakt lokalisiert
werden kann, die mit der Erkrankung assoziiert ist, eines zwischen
50 und 500 potenziell verursachenden Genen sein. (Dies geht von
1-Megabasen-Kartierungsauflösung
und einem Gen pro 20 kb aus.)
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ix. Screeningtests für Arzneimittelkandidaten
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Diese
Erfindung umfasst Verfahren zum Screenen von Verbindungen, um jene
zu identifizieren, die das PRO-Polypeptid nachahmen (Agonisten)
oder die Wirkung des PRO-Polypeptids unterbinden (Antagonisten).
Screeningtests für
Antagonisten-Arzneimittelkandidaten
sind entworfen worden, um Verbindungen zu identifizieren, die sich
an das PRO-Polypeptid, für
die die hierin identifizierten Gene kodiert, binden oder mit ihnen
Komplexe bilden oder die sonst die Wechselwirkung der kodierten
Polypeptide mit anderen Zellproteinen stören. Solche Screeningtests
umfassen Tests, die für
Hochdurchsatzscreening von chemischen Bibliotheken zugänglich sind,
wo durch sie sich besonders gut zur Identifikation niedermolekularer
Arzneimittelkandidaten eignen.
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Die
Tests können
in zahlreichen verschiedenen Formaten durchgeführt werden, einschließlich Protein-Protein-Bindungstests,
biochemischer Screeningtests, Immuntests und zellbasierter Tests,
die auf dem Gebiet der Erfindung eingehend beschrieben sind.
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Alle
Tests für
Antagonisten gleichen sich darin, dass sie das Kontaktieren des
Arzneimittelkandidaten mit einem PRO-Polypeptid, für das eine
hierin identifizierte Nucleinsäure
kodiert, unter Bedingungen und eine ausreichende Zeit lang erfordern,
um diese zwei Komponenten in Wechselwirkung zu setzen.
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Bei
Bindungstests manifestiert sich die Wechselwirkung in Form einer
Bindung, und der gebildete Komplex kann im Reaktionsgemisch isoliert
oder nachgewiesen werden. In einer bestimmten Ausführungsform
wird das durch das hierin identifizierte Gen kodierte PRO-Polypeptid
oder der Arzneimittelkandidat an einer festen Phase, z. B. einer
Mikrotiterplatte, durch kovalente oder nicht-kovalente Bindungen
immobilisiert. Nicht-kovalente Bindung erfolgt im Allgemeinen durch
Beschichten der festen Oberfläche
mit einer Lösung
des PRO-Polypeptids und Trocknen. Alternativ dazu kann ein immobilisierter
Antikörper,
z. B. ein monoklonaler Antikörper,
der für
das zu immobilisierende PRO-Polypeptid spezifisch ist, verwendet
werden, um es an einer festen Oberfläche zu verankern. Der Test
wird durch Zusetzen der nicht-immobilisierten Komponente, die mit
einer nachweisbaren Markierung markiert sein kann, zur immobilisierten
Komponente, z. B. der beschichteten Oberfläche, die die verankerte Komponente
aufweist, durchgeführt.
Sobald die Reaktion abgeschlossen ist, werden die nicht-umgesetzten
Komponenten z. B. durch Waschen entfernt, und die an der festen
Oberfläche verankerten
Komplexe werden nachgewiesen. Trägt
die ursprünglich
nicht-immobilisierte Komponente eine nachweisbare Markierung, so
weist die Detektion von an der Oberfläche immobilisierter Markierung
darauf hin, dass Komplexbildung stattgefunden hatte. Trägt die ursprünglich nicht-immobilisierte
Komponente keine Markierung, kann Komplexbildung beispielsweise
durch Verwendung ei nes markierten Antikörpers, der den immobilisierten
Komplex spezifisch bindet, nachgewiesen werden.
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Zeigt
die Kandidatenverbindung mit einem bestimmten PRO-Polypeptid, für das ein
hierin identifiziertes Gen kodiert, Wechselwirkung, bindet sich
jedoch nicht daran, so kann ihre Wechselwirkung mit diesem Polypeptid
mittels zur Detektion von Protein-Protein-Wechselwirkungen bekannter Verfahren
getestet werden. Solche Tests umfassen herkömmliche Ansätze, wie z. B. Vernetzung,
Co-Immunfällung
und Co-Reinigung
mittels Gradienten oder chromatographischer Säulen. Darüber hinaus können Protein-Protein-Wechselwirkungen unter
Verwendung eines auf Hefe basierenden genetischen Systems beobachtet
werden, das von Fields & Mitarbeitern
(Fields & Song,
Nature (London) 340, 245–246
(1989); Chien et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 9578–9582 (1991)),
beschrieben wurde, wie von Chevray & Nathans, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 89, 5789–5793
(1991), offenbart. Zahlreiche Transkriptionsaktivatoren, wie z.
B. Hefe-GAL4, bestehen aus zwei physikalisch getrennten modularen
Domänen,
wobei die eine als die DNA-Bindungsdomäne und die andere als die Transkriptions-Aktivierungsdomäne agiert.
Das in den obigen Veröffentlichungen
beschriebene Hefeexpressionssystem (im Allgemeinen als das „Zweihybridsystem" bezeichnet) profitiert
von dieser Eigenschaft und verwendet zwei Hybridproteine, eines,
in dem das Targetprotein an die DNA-Bindungsdomäne von GAL4 fusioniert ist,
und ein zweites, in dem Kandidaten-Aktivierungsproteine an die Aktivierungsdomäne fusioniert sind.
Die Expression von einem GAL1-lacZ-Reportergen unter der Kontrolle
eines GAL4-aktivierten Promotors hängt von der Wiederherstellung
von GAL4-Aktivität über Protein-Protein-Wechselwirkung
ab. Kolonien, die wechselwirkende Polypeptide enthalten, werden
mit einem chromogenen Substrat für β-Galactosidase
nachgewiesen. Ein vollständiges
Set (MATCHMAKERTM) zur Identifikation von
Protein-Protein-Wechselwirkungen zwischen zwei spezifischen Proteinen
unter Verwendung des Zweihybridverfahrens ist im Handel bei Clontech erhältlich.
Dieses System kann auch ausgedehnt werden, um Proteindomänen zu kartieren,
die in spezifische Protein-Wechselwirkungen involviert sind, sowie
Aminosäurereste,
die für
diese Wechselwirkungen maßgeblich
sind, genau zu lokalisieren.
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Verbindungen,
die die Wechselwirkung eines Gens, das für ein hierin identifiziertes
PRO-Polypeptid kodiert, und anderer intra- oder extrazellulärer Komponenten
stören,
können
wie folgt getestet werden: üblicherweise
wird ein Reaktionsgemisch hergestellt, das das Produkt des Gens
und die intra- oder extrazelluläre Komponente
enthält,
und zwar unter solchen Bedingungen und über eine bestimmte Zeitspanne
hinweg, um Wechselwirkung und Bindung der zwei Produkte zu ermöglichen.
Um die Fähigkeit
einer Kandidatenverbindung zu testen, Bindung zu hemmen, wird die
Reaktion in Abwesenheit und in Gegenwart der Testverbindung durchgeführt. Weiters
kann ein Placebo zu einem dritten Reaktionsgemisch zugesetzt werden,
das als positive Kontrolle dient. Die Bindung (Komplexbildung) zwischen
der Testverbindung und der intra- oder extrazellulären Komponente,
die im Gemisch vorhanden sind, wird wie zuvor beschrieben beobachtet.
Die Bildung eines Komplexes in der/den Kontrollreaktion(en), jedoch
nicht im Reaktionsgemisch, das die Testverbindung enthält, weist
darauf hin, dass die Testverbindung die Wechselwirkung der Testverbindung
und ihres Reaktionspartners stört.
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Wenn
das PRO-Polypeptid die Fähigkeit
hat, die Proliferation von Endothelzellen in Gegenwart von Co-Mitogen
ConA zu stimulieren, profitiert ein Beispiel für ein Screeningverfahren von
dieser Fähigkeit.
Insbesondere im Proliferationstest werden menschliche Nabelschnurvenen-Endothelzellen
erhalten und in 96-Well-Flachboden-Kulturplatten (Costar, Cambridge, MA)
kultiviert und mit einem Reaktionsgemisch ergänzt, das dazu geeignet ist,
die Proliferation von Zellen zu erleichtern, wobei das Gemisch Con-A
(Calbiochem, La Jolla, CA) enthält.
Con-A und die zu screenende Verbindung werden hinzugefügt, und
nach Inkubation bei 37°C
werden die Kulturen mit 3–H-Thymidin pulsiert
und auf Glasfaserfiltern geerntet (phD; Cambridge Technology, Watertown,
MA). Mittlere 3H-Thymidininkorporation (cpm)
von Triplikatkulturen wird unter Verwendung eines Flüssigszintillationszählers bestimmt
(Beckman Instruments, Irvine, CA). Signifikante 3(H)-Thymidininkorporation
gibt die Stimulation von Endothelzellproliferation an.
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Um
auf Antagonisten zu testen, wird der oben beschriebene Test durchgeführt, jedoch
wird in diesem Test das PRO-Polypeptid gemeinsam mit der zu screenenden Verbindung
zugesetzt, und die Fähigkeit
der Verbindung, 3(H)-Thymidininkorporation
in Gegenwart des PRO-Polypeptids zu hemmen, weist darauf hin, dass
die Verbindung ein Antagonist gegenüber dem PRO-Polypeptid ist.
Alternativ dazu können
Antagonisten durch Kombinieren des PRO-Polypeptids und eines potenziellen
Antagonisten mit membrangebundenen PRO-Polypeptidrezeptoren oder
rekombinanten Rezeptoren unter für
einen Konkurrenzhemmungstest geeigneten Bedingungen nachgewiesen
werden. Das PRO-Polypeptid kann markiert sein, beispielsweise durch
Radioaktivität,
sodass die Anzahl an PRO-Polypeptidmolekülen, die an den Rezeptor gebunden
sind, verwendet werden kann, um die Wirksamkeit des potenziellen
Antagonisten zu bestimmen. Das für
den Rezeptor kodierende Gen kann durch zahlreiche verschiedene Verfahren,
die Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, beispielsweise
durch Liganden-Panning und FACS-Sortieren,
identifiziert werden. Coligan et al., Current Protocols in Immun.
1(2), Kapitel 5 (1991). Vorzugsweise wird Expressionsklonieren verwendet,
wobei polyadenylierte RNA aus einer Zelle hergestellt wird, die
auf das PRO-Polypeptid reagiert, und eine cDNA-Bibliothek, die aus
dieser RNA hergestellt wird, in Pools aufgeteilt und verwendet wird,
um COS-Zellen oder andere Zellen zu transfizieren, die auf das PRO-Polypeptid
nicht reagieren. Transfizierte Zellen, die auf Glasobjektträgern gezüchtet werden,
werden markiertem PRO-Polypeptid ausgesetzt. Das PRO-Polypeptid
kann durch zahlreiche verschiedene Mittel markiert sein, einschließlich Iodierung
oder Einschluss einer Erkennungsstelle für eine ortsspezifische Proteinkinase.
Nach Fixierung und Inkubation werden die Objektträger autoradiographischer
Analyse unterzogen. Positive Pools werden identifiziert, und Sub-Pools
werden unter Verwendung eines interaktiven Sub-Pooling- und Re-Screening-Verfahrens
hergestellt und neu transfiziert, was schließlich einen einzelnen Klon
ergibt, der für
den mutmaßlichen
Rezeptor kodiert.
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Als
ein alternativer Ansatz für
Rezeptoridentifikation kann das markierte PRO-Polypeptid mittels Photoaffinität mit Zellmembran-
oder mit Extraktpräparaten,
die das Rezeptormolekül
exprimieren, verbunden werden. Vernetztes Material wird durch PAGE
aufgelöst,
und ein Röntgenfilm
wird damit belichtet. Der markierte Komplex, der den Rezeptor enthält, kann
ausgeschnitten, in Peptidfragmente aufgelöst und Protein-Mikrosequenzieren
unterzogen werden. Die mittels Mikrosequenzierens gewonnene Aminosäuresequenz
würde dann verwendet
werden, um eine Reihe von degenerierten Oligonucleotid-Sonden zu
entwerfen, um eine cDNA-Bibliothek zu screenen und hierdurch das
für den
mutmaßlichen
Rezeptor kodierende Gen zu identifizieren.
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In
einem anderen Test für
Antagonisten werden Säugetierzellen
oder ein Membranpräparat,
das den Rezeptor exprimiert, mit dem markierten PRO-Polypeptid in
Gegenwart der Kandidatenverbindung inkubiert. Die Fähigkeit
der Verbindung, diese Wechselwirkung zu fördern oder zu blockieren, kann
dann gemessen werden.
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Die
Zusammensetzungen, die in der Behandlung von kardiovaskulären, endothelialen
und angiogenen Erkrankungen nützlich
sind, umfassen ohne Einschränkung
Antikörper,
kleine organische und anorganische Moleküle, Peptide, Phosphopeptide,
Antisense- und Ribozymmoleküle,
Tripelhelixmoleküle
etc., die die Expression und/oder Aktivität des Targetgenprodukts hemmen.
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Spezifischere
Beispiele für
potenzielle Antagonisten umfassen ein Oligonucleotid, das sich an
die Fusionen von Immunglobulin mit einem PRO-Polypeptid bindet,
und insbesondere Antikörper
einschließlich, ohne
dadurch eine Einschränkung
darzustellen, poly- und monoklonaler Antikörper und Antikörperfragmente, einkettiger
Antikörper,
anti-idiotypischer Antikörper
und chimärer
oder humanisierter Versionen solcher Antikörper oder Fragmente sowie menschlicher
Antikörper
und Antikörperfragmente.
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Alternativ
dazu kann ein potentieller Antagonist ein nahe verwandtes Protein,
beispielsweise eine mutierte Form des PRO-Polypeptids, das den Rezeptor
erkennt, jedoch keine Wirkung verleiht, sein und dabei die Wirkung
des PRO-Polypeptids kompetitiv hemmen.
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Ein
anderer potenzieller PRO-Polypeptidantagonist oder -agonist ist
ein Antisense-RNA-
oder -DNA-Konstrukt, hergestellt unter Verwendung von Antisense-Technologie,
worin z. B. ein Antisense-RNA- oder -DNA-Molekül so wirkt, dass es die Translation
von mRNA durch Hybridisieren an Target-mRNA und Unterbinden von
Prote intranslation direkt blockiert. Antisense-Technologie kann
verwendet werden, um Genexpression durch Tripelhelix-Bildung oder
durch Antisense-DNA oder -RNA zu steuern, wobei beide Verfahren auf
Bindung eines Polynucleotids an DNA oder RNA basieren. Beispielsweise
wird der 5'-Kodierabschnitt
der Polynucleotidsequenz, die für
die reifen PRO-Polypeptide hierin kodiert, verwendet, um ein Antisense-RNA-Oligonucleotid mit
einer Länge
von etwa 10 bis 40 Basenpaaren zu entwerfen. Ein DNA-Oligonucleotid
wird so entworfen, dass es komplementär zu einer Region des Gens
ist, das in Transkription eingebunden ist (Tripelhelix – siehe
Lee et al., Nucl. Acids Res. 6, 3073 (1979); Cooney et al., Science
241, 456 (1988); Dervan et al., Science 251, 1360 (1991)), wodurch
Transkription und die Produktion des PRO-Polypeptids unterbunden werden. Das
Antisense-RNA-Oligonucleotid hybridisiert an die mRNA in vivo und
blockiert Translation des mRNA-Moleküls zum PRO-Polypeptid (Antisense – Okano,
Neurochem. 56, 560 (1991); Oligodeoxynucleotides as Antisense Inhibitors
of Gene Expression, CRC Press, Boca Raton, FL (1988)). Die zuvor
beschriebenen Oligonucleotide können
auch Zellen zugeführt
werden, sodass die Antisense-RNA oder -DNA in vivo exprimiert werden
kann, um Produktion des PRO-Polypeptids zu hemmen. Wird Antisense-DNA
verwendet, so werden Oligodesoxyribonucleotide, die von der Translationsstartstelle,
z. B. zwischen den Positionen von etwa –10 und +10 der Targetgen-Nucleotidsequenz,
abstammen, bevorzugt.
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Antisense-RNA-
oder -DNA-Moleküle
sind allgemein zumindest etwa 5 Basen lang, etwa 10 Basen lang,
etwa 15 Basen lang, etwa 20 Basen lang, etwa 25 Basen lang, etwa
30 Basen lang, etwa 35 Basen lang, etwa 40 Basen lang, etwa 45 Basen
lang, etwa 50 Basen lang, etwa 55 Basen lang, etwa 60 Basen lang,
etwa 65 Basen lang, etwa 70 Basen lang, etwa 75 Basen lang, etwa
80 Basen lang, etwa 85 Basen lang, etwa 90 Basen lang, etwa 95 Basen
lang, etwa 100 Basen oder mehr lang.
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Potenzielle
Antagonisten umfassen kleine Moleküle, die sich an die aktive
Stelle, die Rezeptorbindungsstelle oder den Wachstumsfaktor oder
eine andere relevante Bindungsstelle des PRO-Polypeptids binden,
wodurch die normale biologische Aktivität des PRO-Polypeptids blockiert
wird. Beispiele für
kleine Moleküle
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, kleine Peptide oder
peptidähnliche
Moleküle,
vorzugswei se lösliche
Peptide, und synthetische, organische oder anorganische Nichtpeptidyl-Verbindungen.
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Ribozyme
sind enzymatische RNA-Moleküle,
die in der Lage sind, die spezifische Spaltung von RNA zu katalysieren.
Ribozyme wirken durch sequenzspezifische Hybridisierung an die komplementäre Target-RNA,
gefolgt von endonucleolytischer Spaltung. Spezifische Ribozym-Spaltungsstellen
innerhalb eines potenziellen RNA-Targets
können
durch bekannte Verfahren identifiziert werden. Für nähere Details siehe z. B. Rossi,
Current Biology 5, 469–471
(1994), und die PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 97/33551 (veröffentlicht
am 18. September 1997).
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Nucleinsäuremoleküle in Tripelhelix-Anordnung,
die verwendet werden, um Transkription zu hemmen, sollten einzelsträngig und
aus Desoxynucleotiden zusammengesetzt sein. Die Basenzusammensetzung
dieser Oligonucleotide ist so bestimmt, dass sie Tripelhelix-Bildung
gemäß den Hoogsteen-Basenpaarungsregeln fördert, die
im Allgemeinen relativ große
Abschnitte mit Purinen oder Pyrimidinen an einem Strang eines Duplex
erfordern. Für
nähere
Details siehe z. B. die PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 97/33551 , s.
o.
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Diese
kleinen Moleküle
können
durch einen oder mehrere der Screeningtests, die hierin oben stehend erläutert werden,
und/oder durch irgendein anderes Screeningverfahren, das Fachleuten
bekannt ist, identifiziert werden.
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x. Formen zu behandelnder kardiovaskulärer, endothelialer
und angiogener Erkrankungen
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Die
PRO-Polypeptide oder Agonisten oder Antagonisten dazu, die in den
hierin beschriebenen kardiovaskulären, angiogenen und endothelialen
Tests Aktivität
zeigen und/oder deren Genprodukt auf dem kardiovaskulären System
lokalisiert war, zeigen wahrscheinlich therapeutische Anwendungen
in einer Vielzahl von kardiovaskulären, endothelialen und angiogenen
Ekrankungen, einschließlich
systemischer Erkrankungen, die Gefäße betreffen, wie z. B. Diabetes
mellitus. Ihre therapeutische Nützlich keit
kann Erkrankungen der Arterien, Kapillaren, Venen und/oder Lymphgefäße umfassen.
Beispiele für
Behandlungen, die darunter fallen, umfassen die Behandlung von Muskelatrophie,
Osteoporose, Unterstützung
der Implantatfixierung, um das Wachstum von Zellen um das Implantat
zu stimulieren und deshalb ihre Anheftung an die beabsichtigte Stelle
zu erleichtern, die Verbesserung der IGF-Stabilität in Geweben
oder in Serum, wenn anwendbar, und Erhöhung der Bindung an den IGF-Rezeptor (da sich
gezeigt hat, dass IGF das Wachstum menschlicher Mark-Erythrozyten- und
Granulozyten-Vorläuferzellen
in vitro steigert).
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Die
PRO-Polypeptide oder Agonisten oder Antagonisten dazu können auch
verwendet werden, um Erythropoese oder Granulopoese zu stimulieren,
um Wundheilung oder Gewebsregeneration und assoziierte Therapien
zu stimulieren, die sich mit erneutem Gewebswachstum, wie z. B.
von Bindegewebe, Haut, Knochen, Knorpel, Muskel, Lunge oder Niere,
befassen, um Angiogenese zu fördern,
um Migration von Endothelzellen zu stimulieren oder zu hemmen und
um das Wachstum von Gefäßglattmuskel
und Endothelzellproduktion zu proliferieren. Der Anstieg der Angiogenese,
die durch das PRO-Polypeptid oder den -Antagonist vermittelt wird,
kann für
ischämische
Gewebe und kollaterale Koronarentwicklung im Herz nach Koronarstenose von
Vorteil sein. Antagonisten werden verwendet, um die Wirkung solcher
Polypeptide zu hemmen, z. B. um die Produktion von übermäßigem Bindegewebe
während
Wundheilung oder Lungenfibrose einzuschränken, wenn das PRO-Polypeptid
eine solche Produktion fördert.
Dies umfasst die Behandlung von akutem Myokardinfarkt und Herzinsuffizienz.
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Weiters
betrifft die vorliegende Erfindung die Behandlung von Herzhypertrophie,
unabhängig
von der zugrunde liegenden Ursache, durch Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Dosis des PRO-Polypeptids oder Agonisten oder Antagonisten
dafür.
Wenn das Ziel die Behandlung von menschlichen Patienten ist, ist
das PRO-Polypeptid
vorzugsweise rekombinantes menschliches PRO-Polypeptid (rhPRO-Polypeptid). Die Behandlung
von Herzhypertrophie kann in jedem beliebigen ihrer verschiedenen
Stadien durchgeführt
werden, die aus einer Vielzahl von verschiedenen pathologischen
Leiden resultieren können,
einschießlich
Myokardinfarkt, Hyper tonie, hypertrophischer Kardiomyopathie und
Klappeninsuffizienz. Die Behandlung erstreckt sich über alle
Stufen des Fortschreitens von Herzhypertrophie mit oder ohne strukturelle
Schädigung
des Herzmuskels, unabhängig
von der zugrunde liegenden Herzerkrankung.
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Die
Entscheidung, ob das Molekül
selbst oder ein Agonist davon für
eine bestimmte Indikation eingesetzt werden soll, im Gegensatz zu
einem Antagonisten zum Molekül,
hängt hauptsächlich davon
ab, ob das Molekül
hierin Kardiovaskularisierung, Genese von Endothelzellen oder Angiogenese
fördert
oder diese Leiden hemmt. Zum Beispiel wenn das Molekül Angiogenese
fördert,
ist ein Antagonist davon zur Behandlung von Erkrankungen nützlich,
wo es wünschenswert
ist, Angiogenese einzuschränken
oder zu vermeiden. Beispiele für
solche Erkrankungen umfassen Gefäßtumoren,
wie z. B. Hämangiom,
Tumorangiogenese, Neovaskularisierung in der Retina, der Choroidea
oder Hornhaut in Zusammenhang mit diabetischer Retinopathie oder
Retinopathia praematurorum oder Makuladegeneration und proliferativer
Vitreoretinopathie, rheumatoide Arthritis, Crohn-Erkrankung, Atherosklerose,
Ovarialhyperstimulation, Psoriasis, Endometriose in Verbindung mit
Neovaskularisierung, Restenose nach Ballonangioplastie, Überproduktion
von Narbengewebe, die z. B. bei Keloid zu beobachten ist, das sich
nach chirurgischen Eingriffen bildet, Fibrose nach Myokardinfarkt
oder fibrotische Läsionen
in Verbindung mit Lungenfibrose.
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Wenn
jedoch das Molekül
Angiogenese hemmt, wird erwartet, dass es direkt zur Behandlung
der obigen Leiden verwendet wird.
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Wenn
das Molekül
Angiogenese stimuliert, wäre
es andererseits selbst (oder ein Agonist davon) für Indikationen
nützlich,
wo Angiogenese wünschenswert
ist, wie z. B. periphere Gefäßerkrankung,
Hypertonie, entzündliche
Vaskulitis, Reynaud-Erkrankung und Reynaud-Phänomen, Aneurysmen, arterielle
Restenose, Thrombophlebitis, Lymphangitis, Lymphödem, Wundheilung und Gewebsreparatur,
Ischämie-Reperfusions-Verletzung,
Angina, Myokardinfarkte, wie z. B. akute Myokardinfarkte, chronische
Herzerkrankungen, Herzinsuffizienz, wie z. B. CHF, und Osteoporose.
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Wenn
jedoch das Molekül
Angiogenese hemmt, würde
ein Antagonist davon zur Behandlung jener Leiden verwendet werden,
wo Angiogenese erwünscht
ist.
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Spezifische
Formen von Erkrankungen sind nachstehend beschrieben, wo sich das
PRO-Polypeptid hierin oder Antagonisten davon als nützlich für gefäßverwandtes
Arzneimitteltargeting erweisen oder als therapeutische Targets für die Behandlung
oder Prävention
der Erkrankungen dienen kann. Atherosklerose ist eine Ekrankung,
die durch Akkumulation von Plaques von Intimaverdickung in Arterien
gekennzeichnet ist, aufgrund von Akkumulation von Lipiden, Proliferation
von Zellen glatter Muskulatur und Bildung von fibrösem Gewebe
innerhalb der Arterienwand. Die Erkrankung kann große, mittlere
und kleine Arterien in einem beliebigen Organ betreffen. Von Veränderungen
der Funktion von Endothelzellen und Zellen glatter Muskulatur ist
bekannt, dass sie eine wichtige Rolle in der Modulation der Akkumulation
und Regression dieser Plaques spielen.
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Hypertonie
ist durch erhöhten
Gefäßdruck in
systemischen arteriellen, Lungenarterien- oder Pfortadersystemen
gekennzeichnet. Erhöhter
Druck kann aus geschädigter
Endothelfunktion und/oder Gefäßerkrankung
resultieren oder dazu führen.
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Entzündliche
Vaskulitis umfasst Riesenzellarteriitis, Takayasu-Krankheit, Polyarteriitis
nodosa (einschließlich
der mikroangiopathischen Form), Kawasaki-Erkrankung, mikroskopische
Polyangiitis, Wegener-Granulomatose und eine Vielzahl von infektiös-verwandten
Gefäßerkrankungen
(einschließlich
Purpurs Schoenlein-Henoch). Geänderte
Endothelzellfunktion hat sich bei diesen Erkrankungen als wichtig
erwiesen.
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Reynaud-Erkrankung
und Reynaud-Phänomen
sind durch intermittierende abnorme Schädigung des Kreislaufs durch
die Extremitäten
bei Exposition gegenüber
Kälte gekennzeichnet.
Geänderte
Endothelzellfunktion hat sich bei dieser Erkrankung als wichtig
erwiesen.
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Aneurysmen
sind Sackdilatationen oder spindelförmige Dilatationen des arteriellen
oder venösen Baums,
die mit geänderten
Endothelzellen und/oder Zellen glatter Gefäßmuskulatur assoziiert sind.
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Arterielle
Restenose (Restenose der Arterienwand) kann nach Angioplastie als
Folge der Änderung der
Funktion und Proliferation von Endothelzellen und Zellen glatter
Gefäßmuskulatur
auftreten.
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Thrombophlebitis
und Lymphangitis sind entzündliche
Erkrankungen von Venen bzw. Lymphgefäßen, die aus geänderter
Endothelzellfunktion resultieren und/oder dazu führen können. Auf ähnliche Weise ist Lymphödem ein
Leiden, das geschädigte
Lymphgefäße umfasst,
die aus Endothelzellfunktion resultieren.
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Die
Familie gutartiger und bösartiger
Gefäßtumoren
ist durch abnorme Proliferation und Wachstum von Zellelementen des
Gefäßsystems
gekennzeichnet. Zum Beispiel sind Lymphangiome gutartige Tumoren des
Lymphsystems, die angeborene, oft zystische, Fehlbildungen der Lymphgefäße sind,
die üblicherweise
bei Neugeborenen auftreten. Zystische Tumoren tendieren dazu, im
angrenzenden Gewebe zu wachsen. Zystische Tumoren treten üblicherweise
in der Cervix- und Achselregion auf. Sie können auch im Weichteilgewebe von
Extremitäten
auftreten. Die Hauptsymptome sind erweiterte, manchmal retikuläre, strukturierte
Lymphgefäße und Lymphozysten,
die von Bindegewebe umgeben sind. Lymphangiome sollen durch ungenau
verbundene embryonale Lymphgefäße oder
ihre Defizienz verursacht sein. Das Ergebnis ist eine gestörte lokale Lymphdrainage.
Griener et al., Lymphology 4, 140–144 (1971).
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Eine
andere Verwendung für
die hierin beschriebenen PRO-Polypeptide oder Antagonisten dazu
ist die Prävention
von Tumorangiogenese, die die Vaskularisierung eines Tumors umfasst,
um ihm zu ermöglichen,
zu wachsen und/oder zu metastasieren. Dieses Verfahren hängt vom
Wachstum neuer Blutgefäße ab. Beispiele
für Neoplasmen
und verwandte Leiden, die Tumorangiogenese umfassen, umfassen Brustkarzinome,
Lungenkarzinome, Magenkarzinome, Speiseröhrenkarzinome, kolorekta le
Karzinome, Leberkarzinome, Ovarialkarzinome, Thekazelltumoren, Arrhenoblastome,
Zervixkarzinome, Endometriumkarzinom, Endometriumhyperplasie, Endometriose,
Fibrosarkome, Chorionkarzinome, Kopf- und Nackenkrebs, Nasopharyngealkarzinom,
Larynxkarzinom, Hepatoblastom, Kaposi-Sarkom, Melanom, Hautkarzinome,
Hämangiom,
kavernöses
Hämangiom,
Hämangioblastom,
Pankreaskarzinome, Retinoblastome, Astrozytome, Glioblastom, Schwannom,
Oligodendrogliom, Medulloblastom, Neuroblastome, Rhabdomyosarkom,
Osteosarkom, Leiomyosarkome, Harnwegskarzinome, Schilddrüsenkarzinome,
Wilms-Tumor, Nierenzellkarzinom, Prostatakarzinom, abnorme Gefäßproliferation
assoziiert mit Phakomatosen, Ödem
(wie z. B. in Verbindung mit Gehirntumoren) und Meigs-Syndrom.
-
Altersbedingte
Makuladegeneration (AMD) ist eine führende Ursache von schwerwiegendem
Verlust des Augenlichts bei älteren
Menschen. Die exsudative Form von AMD ist durch chorioidale Neovaskularisation und
Retinapigment-Epithelzellenablösung
gekennzeichnet. Da chorioidale Neovaskularisation mit einer dramatischen
Verschlechterung der Prognose verbunden ist, wird erwartet, dass
das PRO-Polypeptid
oder Antagonisten dazu in der Reduktion der Schwere von AMD nützlich sind.
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Heilung
von Trauma, wie z. B. Wundheilung und Gewebsreparatur, ist auch
ein Verwendungsbereich von PRO-Polypeptiden hierin oder ihrer Antagonisten,
auf den abgezielt wird. Bildung und Regression neuer Blutgefäße ist für Gewebsheilung
und -reparatur wesentlich. Diese Kategorie umfasst Knochen-, Knorpel-, Sehnen-,
Band- und/oder Nervengewebswachstum
oder -regeneration sowie Wundheilung und Gewebsreparatur und -ersatz
und in der Behandlung von Verbrennungen, Inzisionen und Geschwüren. Ein
PRO-Polypeptid oder Antagonist davon, der Knorpel- und/oder Knochenwachstum
unter Umständen,
unter welchen Knochen normalerweise nicht gebildet werden, induziert,
findet Anwendung in der Heilung von Knochenfrakturen und Knorpelschäden oder
-defekten bei Menschen und anderen Tieren. Ein solches Präparat, das
ein PRO-Polypeptid oder einen Antagonisten davon verwendet, kann
prophylaktische Anwendung in der Reduktion von geschlossenen und
offenen Frakturen und in der verbesserten Fixierung von künstlichen
Gelenken finden. De-novo- Knochenbildung,
die durch ein knochenbildendes Mittel induziert wird, trägt zur Reparatur
von angeborenen, traumainduzierten oder onkologischen, resektionsinduzierten
kraniofazialen Defekten bei und ist auch in kosmetischer plastischer
Chirurgie nützlich.
-
PRO-Polypeptide
oder Antagonisten dazu können
auch nützlich
sein, um eine bessere oder schnellere Schließung von nicht-heilenden Wunden
zu fördern,
einschließlich
unter anderem Druckulkus, Ulkus assoziiert mit Gefäßinsuffizienz,
chirurgischer und traumatischer Wunden und dergleichen.
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Es
wird davon ausgegangen, dass ein PRO-Polypeptid oder ein Antagonist
davon auch Aktivität
für die
Herstellung oder Regeneration von anderen Geweben, wie z. B. Organen
(einschließlich
z. B. Pankreas, Leber, Darm, Niere, Haut oder Endothel), Muskulatur
(glatter, Skelett- oder Herzmuskulatur) und Gefäß-(einschließlich Gefäßendothel-)Gewebe,
oder zur Förderung
des Wachstums von Zellen, die solche Gewebe umfassen, zeigen kann.
Ein Teil der gewünschten
Wirkungen kann die Hemmung oder Modulation von fibrotischer Narbenbildung
sein, um normalem Gewebe zu ermöglichen,
sich zu regenerieren.
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Ein
PRO-Polypeptid hierin oder ein Antagonist dazu kann auch zum Schutz
des Darms oder Regeneration und Behandlung von Lungen- oder Leberfibrose,
Reperfusionsverletzung in verschiedenen Geweben und Leiden dienen,
die aus systemischem Cytokinschaden resultieren. Das PRO-Polypeptid
oder ein Antagonist dazu kann auch zur Förderung oder Hemmung der Differenzierung
von Geweben, die oben beschrieben sind, aus Vorläufergeweben oder -zellen oder
zur Hemmung des Wachstums von oben beschriebenen Geweben dienen.
-
Ein
PRO-Polypeptid oder ein Antagonist dazu kann auch in der Behandlung
von Parodontalerkrankungen und in anderen Zahnreparaturverfahren
verwendet werden. Solche Mittel können eine Umgebung bereitstellen,
um knochenbildene Zellen anzuziehen, Wachstum von knochenbildenden
Zellen zu stimulieren oder Differenzierung von Vorläufern von
knochenbildenden Zellen zu induzieren. Ein PRO-Polypeptid hier in
oder ein Antagonist dazu kann auch in der Behandlung von Osteoporose
oder Osteoarthritis nützlich
sein, wie z. B. durch Stimulation von Knochen- und/oder Knorpelreparatur
oder durch Blockieren von Entzündung
oder Gewebszerstörungsprozessen
(Collagenaseaktivität,
Osteoklastenaktivität
etc.), vermittelt durch entzündliche Prozesse,
da Blutgefäße eine
wichtige Rolle in der Regulation von Knochenleistung und -Wachstum
spielen.
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Eine
andere Kategorie von Gewebsregenerationsaktivität, die dem hierin beschriebenen
PRO-Polypeptid oder einem Antagonisten davon zugeschrieben werden
kann, ist die Sehnen-/Bandbildung. Ein Protein, das sehnen-/bandähnliche
Gewebe oder eine andere Gewebsbildung unter Umständen induziert, unter welchen
ein solches Gewebe normalerweise nicht gebildet wird, findet in
der Heilung von Sehnen- oder Bänderrissen,
-missbildungen und anderen Sehnen- oder Bänderdefekten bei Menschen und
anderen Tieren Anwendung. Ein solches Präparat kann prophylaktisch in
der Prävention
von Schäden
an Sehnen- oder Bändergeweben
dienen sowie in der verbesserten Fixierung von Sehne oder Band an
Knochen oder anderen Geweben und in der Reparatur von Defekten an
Sehnen- oder Bändergewebe
verwendet werden. De-novo-Bildung von sehnen-/bänderähnlichem Gewebe, die durch
eine Zusammensetzung des PRO-Polypeptids hierin oder eines Antagonisten
dazu verursacht ist, trägt
zur Reparatur von angeborenen, traumainduzierten oder anderen Sehnen-
oder Bänderdefekten
von anderem Ursprung bei und ist auch in kosmetischer plastischer
Chirurgie zur Anheftung oder Reparatur von Sehnen oder Bändern nützlich.
Die Zusammensetzungen hierin können
eine Umgebung bereitstellen, um sehnen- oder bänderbildende Zellen anzuziehen,
Wachstum von sehnen- oder bänderbildenden
Zellen zu stimulieren, Differenzierung von Vorläufern von Sehnen oder bänderbildenden
Zellen zu induzieren oder Wachstum von Sehnen-/Bänderzellen oder Vorläufern ex
vivo zur Zufuhr in vivo zu induzieren, um Gewebsreparatur auszuüben. Die
Zusammensetzungen hierin können
auch in der Behandlung von Tendinitis, Karpaltunnelsyndrom und anderen
Sehnen- oder Bänderdefekten
nützlich
sein. Die Zusammensetzungen können
auch ein geeignetes Matrix- und/oder Sequestriermittel als Träger umfassen,
wie auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt ist.
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Das
PRO-Polypeptid oder sein Antagonist kann auch zur Proliferation
von Nervenzellen und zur Regeneration von Nerven- und Gehirngewebe
nützlich
sein, d. h. zur Behandlung von Erkrankungen des zentralen und peripheren
Nervensystems und von Neuropathien sowie mechanischen und traumatischen
Störungen, die
Degeneration, Tod oder Trauma von Nervenzellen oder Nervengewebe
umfassen. Genauer gesagt kann ein PRO-Polypeptid oder sein Antagonist
in der Behandlung von Erkrankungen des peripheren Nervensystems
verwendet werden, wie z. B. Schäden
am peripheren Nerv, peripherer Neuropathie und lokalisierter Neuropathien,
und Erkrankungen des zentralen Nervensystems, wie z. B. Alzheimer-Krankheit,
Parkinson-Syndrom,
Huntington-Chores, amyotrophischer Lateralsklerose und Shy-Drager-Syndrom. Weitere
Leiden, die gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt werden können,
umfassen mechanische und traumatische Leiden, wie z. B. Rückenmarkserkrankungen,
Kopftrauma und zerebrovaskuläre
Erkrankungen wie z. B. Schlaganfall. Periphere Neuropathien, die
aus Chemotherapie oder anderen medizinischen Therapien resultieren,
können auch
unter Verwendung eines PRO-Polypeptids hierin oder eines Antagonisten
dazu behandelt werden.
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Ischämie-Reperfusions-Verletzung
ist eine weitere Indikation. Endothelzelldysfunktion kann sowohl am
Beginn als auch in der Regulation der Abfolge von Ereignissen wichtig
sein, die nach Ischämie-Reperfusions-Verletzung
auftreten.
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Rheumatoide
Arthritis ist eine weitere Indikation. Blutgefäßwachstum und Targeting von
entzündlichen Zellen
durch die Gefäße ist eine
wichtige Komponente in der Pathogenese von rheumatoiden und sero-negativen
Formen von Arthritis.
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Ein
PRO-Polypeptid oder sein Antagonist kann auch prophylaktisch an
Patienten mit Herzhypertrophie verabreicht werden, um das Fortschreiten
des Leidens zu verhindern und plötzlichen
Tod zu vermeiden, einschließlich
Tod von asymptomatischen Patienten. Eine solche Präventivtherapie
ist insbesondere im Fall von Patienten gerechtfertigt, bei denen
massive Herzhypertrophie des linken Ventrikels (maximale Wanddicke
von 35 mm oder mehr bei Erwachsenen oder ein vergleichbarer Wert
bei Kindern) diagnostiziert wird, oder in Fällen, wo die hämodynamische
Last auf das Herz besonders stark ist.
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Ein
PRO-Polypeptid oder sein Antagonist kann auch in der Handhabung
von Vorhofflimmern nützlich sein,
das sich bei einem wesentlichen Teil von Patienten entwickelt, bei
denen hypertrophische Kardiomyopathie diagnostiziert wird.
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Weitere
Indikationen umfassen Angina, Myokardinfarkte, wie z. B. akute Myokardinfarkte,
und Herzinsuffizienz, wie z. B. Stauungsinsuffizienz. Weitere nicht-neoplastische
Leiden umfassen Psoriasis, diabetische und andere proliferative
Retinopathien, einschließlich
Retinopathia praematurorum, retrolentale Fibroplasie, neovaskuläres Glaukom,
Schilddrüsenhyperplasie
(einschließlich
Basedow-Krankheit), Hornhaut- und andere Gewebstransplantation,
chronische Entzündung,
Lungenentzündung,
Nephrose, Präeklampsie,
Ascites, Perikarderguss (wie jener, der mit Perikarditis assoziiert
ist) und Pleuraerguss.
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Angesichts
des Obigen spielen die hierin beschriebenen PRO-Polypeptide oder
Agonisten oder Antagonisten davon, die Endothelzellfunktion, -proliferation
und/oder -form ändern
oder beeinflussen sollen, wahrscheinlich eine wichtige Rolle in
der Atiologie und Pathogenese vieler oder aller obigen Erkrankungen,
und als solche können
sie als therapeutische Targets zur Steigerung oder Hemmung dieser
Prozesse oder für
gefäß-assoziiertes
Arzneimitteltargeting bei diesen Erkrankungen dienen.
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xi. Verabreichungsprotokolle, Pläne, Dosen
und Formulierungen
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Die
hierin offenbarten Moleküle
und Agonisten und Antagonisten davon sind pharmazeutisch als prophylaktisches
und therapeutisches Mittel für
verschiedene Störungen
und Erkrankungen, wie zuvor dargelegt, nützlich.
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Therapeutische
Zusammensetzungen der PRO-Polypeptide oder -Agonisten oder -Antagonisten
werden zur Lagerung durch Vermischen des erwünschten Moleküls mit geeignetem
Reinheitsgrad mit optionalen pharmazeutisch annehmbaren Trägern, Exzipienten
oder Stabilisatoren (Remington's
Pharmaceutical Sciences, 16. Auflage, A. Osol (Hrsg.) (1980)) in
Form von lyophilisierten Formulierungen oder wässrigen Lösungen hergestellt. Annehmbare
Träger,
Exzipienten oder Stabilisatoren sind für Rezipienten bei den verwendeten Dosierungen
und Konzentrationen nicht toxisch und umfassen Puffer wie z. B.
Phosphat, Citrat und andere organische Säuren; Antioxidationsmittel
einschließlich
Ascorbinsäure
und Methionin; Konservierungsmittel (wie z. B. Octadecyldimethylbenzylammoniumchlorid,
Hexamethoniumchlorid; Benzalkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid;
Phenol, Butyl- oder Benzylalkohol; Alkylparabene, wie z. B. Methyl-
oder Propylparaben; Katechol; Resorcin; Cyclohexanol; 3-Pentanol und m-Kresol);
niedermolekulare Polypeptide (mit weniger als etwa 10 Resten); Proteine
wie z. B. Serumalbumin, Gelatine oder Immunglobuline; hydrophile
Polymere wie z. B. Polyvinylpyrrolidon; Aminosäuren, wie z. B. Glycin, Glutamin,
Asparagin, Histidin, Arginin oder Lysin; Monosaccharide, Disaccharide
und andere Kohlenhydrate einschließlich Glucose, Mannose oder
Dextrine; Chelatbildner wie EDTA; Zucker, wie z. B. Saccharose,
Mannit, Trehalose oder Sorbit; salzbildende Gegenionen, wie z. B.
Natrium; Metallkomplexe (wie z. B. Zn-Protein-Komplexe); und/oder
nichtionische Tenside wie TWEENTM, PLURONICSTM oder Polyethylenglykol (PEG).
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Zusätzliche
Beispiele für
solche Träger
umfassen lonenaustauscher, Aluminiumoxid, Aluminiumstearat, Lecithin,
Serumproteine, wie z. B. menschliches Serumalbumin, Puffersubstanzen,
wie z. B. Phosphate, Glycin, Sorbinsäure, Kaliumsorbat, Gemische
partieller Glyceride von gesättigten
pflanzlichen Fettsäuren, Wasser,
Salze oder Elektrolyte, wie z. B. Protaminsulfat, Dinatriumhydrogenphosphat,
Kaliumhydrogenphosphat, Natriumchlorid, Zinksalze, kolloidale Kieselsäure, Magnesiumtrisilicat,
Polyvinylpyrrolidon, Substanzen auf Cellulose-Basis und Polyethylenglykol.
Träger
für topische
Formen des Antagonisten oder Formen auf Gel-Basis umfassen Polysaccharide,
wie z. B. Natriumcarboxymethylcellulose oder Methylcellulose, Polyvinylpyrrolidon,
Polyacrylate, Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Blockpolymere, Polyethylenglykol
und Holzwachsalkohole. Für
alle Verabreichungsformen können
auf geeignete Weise herkömmliche
Depotformen eingesetzt werden. Solche Formen umfassen beispielsweise
Mikrokapseln, Nanokapseln, Liposomen, Pflaster, Inhalationsformen,
Nasensprays, sublinguale Tabletten und Retardpräparate. Die PRO-Polypeptide
oder -Agonisten oder -Antagonisten werden typischerweise in solchen
Trägern
in einer Konzentration von etwa 0,1 mg/ml bis 100 mg/ml formuliert.
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Eine
andere Formulierung umfasst das Integrieren eines PRO-Polypeptids
oder Antagonisten davon in Formstücke. Solche Gegenstände können zur
Modulation von Endothelzellwachstum und Angiogenese eingesetzt werden.
Zusätzlich
dazu können
Tumorinvasion und Metastasenbildung unter Einsatz dieser Gegenstände moduliert
werden.
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PRO-Polypeptide
oder -Antagonisten, die zur In-vivo-Verabreichung eingesetzt werden
sollen, müssen
steril sein. Dies wird leicht mittels Filtration durch sterile Filtrationsmembranen
vor oder nach Gefriertrocknung und Wiederherstellung erreicht. PRO-Polypeptide
werden bei systemischer Verabreichung herkömmlicherweise in gefriergetrockneter
oder gelöster
Form gelagert. Wenn PRO-Polypeptid oder -Antagonist in gefriergetrockneter
Form vorliegen, sind sie typischerweise in Kombination mit anderen
Inhaltsstoffen für
die Wiederherstellung mit einem geeigneten Verdünnungsmittel zum Zeitpunkt
des Einsatzes formuliert. Ein Beispiel für eine flüssige Formulierung eines PRO-Polypeptids
oder -Antagonisten ist eine sterile, klare, farblose nicht konservierte
Lösung,
die für
eine subkutane Injektion in eine Einfachdosis-Phiole gefüllt wird.
Konservierte pharmazeutische Zusammensetzungen, die für den wiederholten
Einsatz geeignet sind, können
z. B. hauptsächlich
in Abhängigkeit
von der Indikation und der Art des Polypeptids Folgendes enthalten:
- a) PRO-Polypeptid oder einen Agonisten oder
Antagonisten davon;
- b) einen Puffer, der in der Lage ist, den pH-Wert in einem Bereich
maximaler Stabilität
des Polypeptids oder anderer gelöster
Moleküle
zu halten, vorzugsweise in einem Bereich von etwa 4–8;
- c) ein Detergens/Tensid, hauptsächlich zur Stabilisierung des
Polypeptids oder Moleküls
gegen durch Schütteln
hervorgerufene Aggregation;
- d) ein Isotonisierungsmittel;
- e) ein Konservierungsmittel, das aus der aus Phenol, Benzylalkohol
und Benethoniumhalogenid, z. B. -chlorid, bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
und
- f) Wasser.
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Wenn
das verwendete Detergens nichtionisch ist, kann es sich beispielsweise
um Polysorbate (z. B. POLYSORBAT
TM (TWEEN
TM) 20, 80 etc.) oder Poloxamere (z. B. POLOXAMER
TM 188) handeln. Die Verwendung von nichtionischen
Tensiden ermöglicht,
dass die Formulierung Scherbeanspruchung an der Oberfläche ausgesetzt
werden kann, ohne dass es zu einer Denaturierung des Polypeptids
kommt. Solche tensidhältigen Formulierungen
können
ferner in Aerosol-Vorrichtungen eingesetzt werden, wie z. B. in
jenen, die für
pulmonare Dosierungen und nadellose Jet-Injektionspistolen (siehe z. B.
EP 257.956 ) verwendet werden.
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Ein
Isotonisierungsmittel kann vorhanden sein, um die Isotonie einer
flüssigen
Zusammensetzung des PRO-Polypeptids oder Antagonisten davon sicherzustellen,
und umfasst mehrwertige Zuckeralkohole, vorzugsweise dreiwertige
oder höherwertige
Zuckeralkohole, wie z. B. Glycerin, Erythrit, Arabit, Xylit, Sorbit
und Mannit. Diese Zuckeralkohole können einzeln oder in Kombination
eingesetzt werden. Alternativ dazu können Natriumchlorid oder andere
geeignete anorganische Salze eingesetzt werden, um die Lösungen isotonisch
zu machen.
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Bei
dem Puffer kann es sich in Abhängigkeit
von dem gewünschten
pH beispielsweise um einen Acetat-, Citrat-, Succinat- oder Phosphatpuffer
handeln. Der pH eines Typs einer flüssigen Formulierung der vorliegenden
Erfindung wird im Bereich von etwa 4 bis 8, vorzugsweise etwa um
den physiologischen pH, gepuffert.
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Die
Konservierungsmittel Phenol, Benzylalkohol und Benzethoniumhalogenide,
z. B. -chlorid, sind bekannte antimikrobielle Mittel, die eingesetzt
werden können.
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Therapeutische
PRO-Polypeptidzusammensetzungen werden im Allgemeinen in einen Behälter mit einer
sterilen Zugangsöffnung
gefüllt,
beispielsweise in einen intravenösen
Lösungsbeutel
oder eine Phiole mit einem Stöpsel,
der mit einer subkutanen Injektionsnadel durchstochen werden kann.
Die Formulierungen werden vorzugsweise in Form von wiederholten
intravenösen
(i. v.), subkutanen (s. c.) oder in tramuskulären (i. m.) Injektionen oder
in Form von Aerosolformulierungen, die zur intranasalen oder intrapulmonaren
Zufuhr geeignet sind (in Bezug auf intrapulmonare Zufuhr siehe z.
B.
EP 257.956 ), verabreicht.
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PRO-Polypeptide
können
auch in Form von Retardpräparaten
verabreicht werden. Geeignete Beispiele für Retardpräparate umfassen semipermeable
Matrizen von festen hydrophoben Polymeren, die das Protein enthalten,
wobei die Matrizen in Form von Formstücken, z. B. in Form von Filmen
oder Mikrokapseln, vorliegen. Beispiele für Retardmatrizen umfassen Polyester,
Hydrogele (z. B. Poly(2-hydroxyethylmethacrylat), wie von Langer
et al., J. Biomed. Mater. Res. 15, 167–277 (1981), und Langer, Chem.
Tech. 12, 98–105
(1982), beschrieben, oder Poly(vinylalkohol)), Polylactide (
US-Patent Nr. 3.773.919 ,
EP 58.481 ), Copolymere von L-Glutaminsäure und γ-Ethyl-L-Glutamat
(Sidman et al., Biopolymers 22, 547–556 (1983)), nicht abbaubares Ethylenvinylacetat
(Langer et al., s. o.), abbaubare Milchsäure-Glykolsäure-Copolymere, wie z. B. Lupron Depot
TM (injizierbare Mikrokügelchen aus Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer
und Leuprolidacetat), und Poly-D-(–)-3-hydroxybuttersäure (
EP 133.988 ).
-
Während Polymere,
wie z. B. Ethylenvinylacetat und Milchsäure-Glykolsäure, die Freisetzung von Molekülen über mehr
als 100 Tage hinweg ermöglichen,
setzen bestimmte Hydrogele Proteine über einen kürzeren Zeitraum hinweg frei.
Wenn verkapselte Proteine eine lange Zeit über im Körper bleiben, können sie
in Folge des Einflusses von Feuchtigkeit bei 37°C denaturieren oder aggregieren,
was zu einem Verlust der biologischen Aktivität und zu möglichen Veränderungen der Immunogenität führt. Es
können
rationale Strategien zur Proteinstabilisierung in Abhängigkeit
von dem beteiligten Mechanismus ausgearbeitet werden. Wenn beispielsweise
festgestellt wird, dass es sich bei dem Aggregationsmechanismus
um die Bildung von intermolekularen S-S-Bindungen durch Thio-Disulfid-Austausch
handelt, kann eine Stabilisierung erzielt werden, indem die Sulfhydrylreste
modifiziert werden, aus sauren Lösungen
lyophilisiert wird, der Feuchtigkeitsgehalt gesteuert wird, geeignete
Additive eingesetzt werden und spezifische Polymer-Matrix-Zusammensetzungen
entwickelt werden.
-
PRO-Polypeptid-Retardzusammensetzungen
umfassen auch in Liposomen eingeschlossene PRO-Polypeptide. Liposomen,
die das PRO-Polypeptid enthalten, werden durch an sich bekannte
Verfahren hergestellt:
DE 3.218.121 ;
Epstein et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 3688–3692 (1985);
Hwang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4030–4034 (1980);
EP 52.322 ;
EP 36.676 ;
EP
88.046 ;
EP 143.949 ;
EP 142.641 ;
Japanische Patentanmeldung 83-118008 ;
US-Patente Nr. 4.485.045 und
4.544.545 sowie
EP 102.324 . Herkömmlicherweise
gehören
die Liposomen zu der kleinen (etwa 200–800 Ångström) unilamellaren Art, in der der
Lipidgehalt mehr als etwa 30 Mol-% Cholesterin beträgt, wobei
der ausgewählte
Anteil für
die optimale Therapie angepasst wird.
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Die
therapeutisch wirksame Dosis eines PRO-Polypeptids oder eines Antagonisten
davon variiert selbstverständlich
in Abhängigkeit
von Faktoren, wie dem zu behandelnden pathologischen Zustand (einschließlich Prävention),
dem Verabreichungsverfahren, der Art der zur Behandlung eingesetzten
Verbindung, etwaigen Co-Therapien,
dem Alter, Gewicht, dem allgemeinen Gesundheitszustand und der Krankengeschichte
des Patienten etc., und kann von dem behandelnden Arzt bestimmt
werden. Dementsprechend ist es erforderlich, dass der behandelnde
Arzt die Dosierung titriert und den Verabreichungsweg nach Bedarf
modifiziert, um eine maximale therapeutische Wirkung zu erzielen.
Wenn das PRO-Polypeptid ein enges Wirtsspektrum aufweist, sind zur
Behandlung von menschlichen Patienten Formulierungen, die menschliches
PRO-Polypeptid enthalten, noch bevorzugter menschliches Nativsequenz-PRO-Polypeptid,
zu bevorzugen. Der Arzt verabreicht das PRO-Polypeptid, bis eine Dosierung erreicht
ist, die die gewünschte
Wirkung zur Behandlung der jeweiligen Erkrankung erzielt. Wenn das
Ziel beispielsweise in der Behandlung von CHF besteht, würde die
zu verabreichende Menge jener Menge entsprechen, die die fortschreitende
Herzhypertrophie, die mit dieser Erkrankung einhergeht, hemmt. Der
Fortschritt dieser Therapie kann leicht mittels Echokardiographie überwacht werden.
Auf ähnliche
Weise kann Patienten mit hypertropher Kardiomyopathie das PRO-Polypeptid
auf empirischer Basis verabreicht werden.
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Unter
Berücksichtigung
der oben angeführten
Richtlinien liegt die wirksame Dosis im Allgemeinen im Bereich von
etwa 0,001 bis etwa 1,0 mg/kg, noch bevorzugter von etwa 0,01 bis
1,0 mg/kg und besonders bevorzugt von etwa 0,01 bis 0,1 mg/kg.
-
Für den nicht-oralen
Einsatz zur Behandlung von Hypertonie bei erwachsenen Menschen wird
das PRO-Polypeptid vorteilhafterweise in Form einer Injektion in
einer Menge von etwa 0,01 bis 50 mg, vorzugsweise von etwa 0,05
bis 20 mg und besonders bevorzugt von 1 bis 20 mg, pro Kilogramm
Körpergewicht
1- bis 3-mal täglich
mittels intravenöser
Injektionen verabreicht. Bei oraler Verabreichung wird ein Molekül auf PRO-Polypeptid-Basis
vorzugsweise in einer Menge von etwa 5 mg bis 1 g, vorzugsweise
von etwa 10 bis 100 mg, pro kg Körpergewicht
1- bis 3-mal täglich
verabreicht. Es ist anzumerken, dass eine Verunreinigung durch Endotoxin
minimal auf einem sicheren Niveau gehalten werden sollte, beispielsweise
auf weniger als 0,5 ng/mg Protein. Bei Verabreichung an menschliche
Patienten sollten die Formulierungen vorzugsweise weiters die Anforderungen
in Bezug auf Sterilität,
Pyrogenizität,
allgemeine Sicherheit und Reinheit gemäß den „FDA Office and Biologics
Standards" erfüllen.
-
Das
Dosierungsschema einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die das
PRO-Polypeptid enthält, das
zur Gewebewiederherstellung eingesetzt werden soll, wird durch den
behandelnden Arzt unter Berücksichtigung
von verschiedenen Faktoren bestimmt, die die Wirkung des Polypeptids
modifizieren, z. B. von dem Gewicht des Gewebes, das gebildet werden
soll, der Stelle der Schädigung,
dem Zustand des beschädigten Gewebes,
der Größe einer
Wunde, der Art des beschädigten
Gewebes (z. B. Knochen), dem Alter, Geschlecht und der Ernährung des
Patienten, der Schwere einer etwaigen Infektion, der Verabreichungszeit
und anderer klinischer Faktoren. Die Dosierung kann in Abhängigkeit
vom Typ der zur Wiederherstellung eingesetzten Matrix und der Integration
anderer Proteine in der pharmazeutischen Zusammensetzung variieren.
Die Zugabe anderer bekannter Wachstumsfaktoren, wie z. B. IGF-1,
zu der endgültigen
Zusammensetzung kann beispielsweise auch die Dosierung beeinflussen.
Der Fortschritt kann durch regelmäßige Überprüfungen von Gewebe-/Knochenwachstum
und/oder -reparatur beispielsweise unter Einsatz von Rönt genstrahlung,
histomorphometrischen Bestimmungen und Tetrazyklin-Markierung überwacht
werden.
-
Die
Art der Verabreichung von PRO-Polypeptid oder -Antagonist oder -Agonist
entspricht bekannten Verfahren, z. B. erfolgt die Verabreichung
durch Injektion oder Infusion auf intravenösem, intramuskulärem, intrazerebralem,
intraperitonealem, intracerebrospinalem, subkutanem, intraokularem,
intraartikulärem,
intrasynovialem, intrathekalem, oralem, topischem Weg oder auf dem
Inhalationsweg oder mittels Retardsystemen, wie untenstehend beschrieben.
Das PRO-Polypeptid oder Antagonisten davon werden auf geeignete
Weise auch auf intratumoralem, peritumoralem, intraläsionalem
oder periläsionalem
Weg verabreicht, um eine lokale sowie systemische therapeutische
Wirkung zu erzielen. Es wird erwartet, dass der intraperitoneale
Weg besonders nützlich
ist, beispielsweise zur Behandlung von Ovarialtumoren.
-
Wenn
ein Peptid oder kleines Molekül
als Antagonist oder Agonist eingesetzt wird, wird es Säugetieren vorzugsweise
oral oder nicht oral in Form einer Flüssigkeit oder eines Feststoffs
verabreicht.
-
Beispiele
für pharmakologisch
annehmbare Salze von Molekülen,
die Salze bilden und hierin nützlich sind,
umfassen Alkalimetallsalze (z. B. Natriumsalz, Kaliumsalz), Erdalkalimetallsalze
(z. B. Calciumsalz, Magnesiumsalz), Ammoniumsalze, Salze organischer
Basen (z. B. Pyridinsalz, Triethylaminsalz), Salze anorganischer
Säuren
(z. B. Hydrochlorid, Sulfat, Nitrat) und Salze von organischen Säuren (z.
B. Acetat, Oxalat, p-Toluolsulfonat).
-
Für hierin
offenbarte Zusammensetzungen, die nützlich zur Wiederherstellung
von Knochen, Knorpel, Sehnen oder Bändern sind, umfasst das therapeutische
Verfahren die topische, systemische oder lokale Verabreichung der
Zusammensetzung in Form eines Implantats oder einer Vorrichtung.
Bei der Verabreichung liegt die zu verwendende therapeutische Zusammensetzung
in pyrogenfreier, physiologisch annehmbarer Form vor. Die Zusammensetzung
kann ferner wünschenswerterweise
verkapselt sein oder in viskoser Form zur Zufuhr zu der Stelle der
Schädigung
an Knochen, Knorpel oder Gewebe injiziert werden. Die topische Verabreichung
kann zur Wundheilung und zur Gewebereparatur geeignet sein. Vorzugsweise
umfasst die Zusammensetzung zur Bildung von Knochen und/oder Knorpel
eine Matrix, die in der Lage ist, die proteinhältige Zusammensetzung zu der
Stelle des Knochen- und/oder Knorpelschadens zuzuführen, wobei
eine Struktur für den
in der Entwicklung befindlichen Knochen und Knorpel bereitgestellt
wird und die Matrix vorzugsweise wieder in den Körper resorbiert werden kann.
Solche Matrizen können
aus Materialien gebildet werden, die derzeit für andere implantierte medizinische
Anwendungen eingesetzt werden.
-
Die
Wahl des Matrixmaterials basiert auf Bioverträglichkeit, biologischer Abbaubarkeit,
mechanischen Eigenschaften, kosmetischem Erscheinungsbild und Kontaktflächeneigenschaften.
Die spezielle Anwendung der Zusammensetzungen definiert die geeignete
Formulierung. Potentielle Matrizen für die Zusammensetzungen können biologisch
abbaubare(s) und chemisch definierte(s) Calciumsulfat, Tricalciumphosphat,
Hydroxyapatit, Polymilchsäure,
Polyglykolsäure
und Polyanhydride sein. Weitere potentielle Materialien sind biologisch abbaubar
und biologisch gut definiert, wie z. B. Knochen- oder Hautkollagen.
Weitere Matrizen bestehen aus reinen Proteinen oder extrazellulären Matrixkomponenten.
Weitere potentielle Matrizen sind nicht biologisch abbaubar und
chemisch definiert, wie z. B. gesinterter Hydroxyapatit, Bioglas,
Aluminate oder andere Keramik. Matrizen können aus einer Kombination
beliebiger der oben angeführten
Materialtypen bestehen, wie z. B. Polymilchsäure und Hydroxyapatit oder
Kollagen und Tricalciumphosphat. Die Zusammensetzung der Biokeramik
kann verändert
werden, wie z. B. in Calcium-Aluminat-Phosphat und einer Bearbeitung
zur Veränderung der
Porengröße, der
Teilchengröße, der
Teilchenform und der biologischen Abbaubarkeit.
-
Bei
einer speziellen Ausführungsform
handelt es sich um ein 50:50-Copolymer (Molekulargewicht) aus Milchsäure und
Glykolsäure
in Form poröser
Teilchen mit Durchmessern im Bereich von 150 bis 800 μm. In einigen
Anwendungen ist es nützlich,
ein Maskierungsmittel, wie z. B. Carboxymethylcellulose oder ein
autologes Blut gerinnsel, einzusetzen, um zu verhindern, dass sich
die Polypeptidzusammensetzungen von der Matrix lösen.
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Eine
geeignete Familie von Maskierungsmitteln umfasst Cellulosematerialien,
wie z. B. Alkylcellulosen (einschließlich Hydroxyalkylcellulosen),
einschließlich
Methylcellulose, Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose und Carboxymethylcellulose, wobei kationische
Salze von Carboxymethylcellulose (CMC) zu den bevorzugten gehören. Weitere
bevorzugte Maskierungsmittel umfassen Hyaluronsäure, Natriumalginat, Poly(ethylenglykol),
Polyoxyethylenoxid, Carboxyvinylpolymer und Poly(vinylalkohol).
Die Menge an Maskierungsmittel, die hierin nützlich ist, beträgt, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Formulierung, 0,5 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
1–10 Gew.-%,
was der Menge entspricht, die erforderlich ist, um die Desorption
des Polypeptids (oder seines Antagonisten) von der Polymermatrix
zu verhindern und eine angemessene Handhabbarkeit der Zusammensetzung
bereitzustellen, wobei die Menge nicht so groß ist, dass verhindert wird,
dass die Vorläuferzellen
die Matrix infiltrieren, wodurch dem Polypeptid (oder seinem Antagonist)
ermöglicht
wird, die osteogene Aktivität
der Vorläuferzellen
zu unterstützen.
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xii. Kombinationstherapien
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Die
Wirksamkeit des PRO-Polypeptids oder eines Agonisten oder Antagonisten
davon zur Prävention oder
Behandlung der jeweiligen Störung
kann dadurch verbessert werden, dass der Wirkstoff seriell oder
in Kombination mit einem anderen Mittel verabreicht wird, das zu
diesem Zweck wirksam ist, entweder in derselben Zusammensetzung
oder in Form von separaten Zusammensetzungen.
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Zur
Behandlung von Herzhypertrophie kann eine PRO-Polypeptidtherapie
beispielsweise mit der Verabreichung von Inhibitoren bekannter Herzmyozytenhypertrophie-Faktoren kombiniert
werden, z. B. Inhibitoren von α-adrenergen
Agonisten, wie z. B. Phenylephrin; Enothelin-1-Inhibitoren, wie
z. B. BOSENTAN
TM und MOXONODIN
TM;
Inhibitoren für
CT-1 (
US-Patent Nr. 5.679.545 );
Inhibitoren für
LIF; ACE-Inhibitoren; Des-Aspartat-Angiotensin-I-Inhibitoren (
US-Patent Nr. 5.773.415 )
und Angiotensin-II-Inhibitoren.
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Zur
Behandlung von Herzhypertrophie in Zusammenhang mit Hypertonie können die
PRO-Polypeptide in Kombination mit Blockiermitteln für β-adrenerge
Rezeptoren, wie z. B. Propranolol, Timolol, Tertalolol, Carteolol,
Nadolol, Betaxolol, Penbutolol, Acetobutolol, Atenolol, Metoprolol
oder Carvedilol; mit ACE-Inhibitoren, z. B. Quinapril, Captopril,
Enalapril, Ramipril, Benazepril, Fosinopril oder Lisinopril; mit
Diuretika, wie z. B. Chlorthiazid, Hydrochlorthiazid, Hydroflumethazid,
Methylchlothiazid, Benzthiazid, Dichlorphenamid, Acetazolamid oder
Indapamid; und/oder mit Calciumkanalblockern, wie z. B. Dilitazem,
Nifedipin, Verapamil oder. Nicardipin, verabreicht werden. Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die die hierin durch ihre generischen Bezeichnungen
identifizierten therapeutischen Wirkstoffe umfassen, sind im Handel
erhältlich
und sind gemäß den Herstellerhinweisen
in Bezug auf Dosierung, Verabreichung, Nebenwirkungen, Gegenanzeigen
etc. zu verabreichen. Siehe z. B. Physicians' Desk Reference (51. Aufl.), Medical
Economics Data Production Co., Montvale, NJ (1997).
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Bevorzugte
Kandidaten für
eine Kombinationstherapie zur Behandlung von hypertropher Kardiomyopathie
sind β-adrenerge
Blockiermittel (z. B. Propranolol, Timolol, Tertalolol, Carteolol,
Nadolol, Betaxolol, Penbutolol, Acetobutolol, Atenolol, Metoprolol
oder Carvedilol), Verapamil, Difedipin oder Diltiazem. Die Behandlung
von Hypertrophie in Zusammenhang mit hohem Blutdruck kann den Einsatz
einer antihypersensitiven Arzneimitteltherapie unter Einsatz von
Calciumkanalblockern, wie z. B. Diltiazem, Nifedipin, Verapamil
oder Nicardipin; β-adrenergen
Blockiermitteln; Diuretika, wie z. B. Chlorthiazid, Hydrochlorthiazid,
Hydroflumethazid, Methylchlothiazid, Benzthiazid, Dichlorphenamid,
Acetazolamid oder Indapamid; und/oder ACE-Inhibitoren, wie z. B.
Quinapril, Captopril, Enalapril, Ramipril, Benazepril, Fosinopril
oder Lisinopril, erfordern.
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Bei
anderen Indikationen können
PRO-Polypeptide oder deren Antagonisten mit anderen Mitteln kombiniert
werden, die nützlich
für die
Behandlung der betreffenden Knochen- und/oder Knorpelschäden, Wunden oder
Gewebe sind. Diese Mittel umfassen verschiedene Wachstumsfaktoren,
wie z. B. EGF, PDGF, TFG-α oder
TGF-β, IGF,
FGF und CTGF.
-
Zusätzlich dazu
können
PRO-Polypeptide oder deren Antagonisten, die zur Behandlung von
Krebs eingesetzt werden, mit zytotoxischen, chemotherapeutischen
oder wachstumshemmenden Mitteln, wie obenstehend identifiziert,
kombiniert werden. Zur Krebsbehandlung werden das PRO-Polypeptid
oder der Antagonist davon auf geeignete Weise seriell oder in Kombination
mit radiologischen Behandlungen verabreicht, unabhängig davon,
ob diese Bestrahlung oder die Verabreichung radioaktiver Substanzen
beinhalten.
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Die
wirksamen Mengen der in Kombination mit dem PRO-Polypeptid oder
Antagonisten davon verabreichten Wirkstoffe liegen im Ermessen des
behandelnden Arztes oder Veterinärmediziners.
Die Verabreichung und Anpassung der Dosierung erfolgt, um eine bestmögliche Behandlung
der zu behandelnden Erkrankung zu erzielen. Zur Behandlung von Hypertonie
werden bei der Bestimmung dieser Mengen idealerweise die Verwendung
von Diuretika oder Digitalis sowie Erkrankungen, wie Hyper- oder
Hypotonie, eine Beeinträchtigung
der Nierenfunktion etc., berücksichtigt.
Die Dosis hängt
zusätzlich
dazu von Faktoren wie der Art des einzusetzenden Wirkstoffs und
dem zu behandelnden Patienten ab. Typischerweise entspricht die
verwendete Menge derselben Dosis, die eingesetzt wird, wenn der
jeweilige Wirkstoff ohne das PRO-Polypeptid
verabreicht wird.
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xiii. Fabrikate
-
Ein
Fabrikat, wie z. B. ein Set, das das PRO-Polypeptid oder Agonisten
oder Antagonisten davon umfasst und zur Diagnose oder Behandlung
der oben beschriebenen Störungen
geeignet ist, umfasst zumindest einen Behälter und ein Etikett. Geeignete
Behälter
umfassen beispielsweise Flaschen, Phiolen, Spritzen und Teströhrchen.
Die Behälter
können
aus verschiedenen Materialien, wie z. B. Glas oder Kunststoff, bestehen. Der
Behälter
enthält
eine Zusammensetzung, die zur Diagnose oder Behandlung der Erkrankung
wirksam ist, und weist eine sterile Zugangsöffnung auf (bei dem Behälter kann
es sich beispielsweise um einen intravenösen Lösungsbeutel oder eine Phiole
mit einem Stöpsel,
der mit einer subkutanen Injektionsnadel durchstochen werden kann,
handeln). Bei dem Wirkstoff in der Zusammensetzung handelt es sich
um das PRO-Polypeptid oder einen Agonisten oder Antagonisten davon.
Das Etikett, das sich auf dem Behälter befindet oder mit diesem
assoziiert ist, zeigt an, dass die Zusammensetzung zur Diagnose
oder Behandlung der jeweiligen Erkrankung eingesetzt wird. Das Fabrikat
kann ferner einen zweiten Behälter
umfassen, der einen pharmazeutisch annehmbaren Puffer enthält, wie
z. B. phosphatgepufferte Salzlösung,
Ringersche Lösung
und Dextroselösung.
Es kann weiters andere Materialien umfassen, die aus kommerzieller
Sicht sowie aus Sicht des Verbrauchers wünschenswert sind, einschließlich weitere
Puffer, Verdünnungsmittel,
Filter, Nadeln, Spritzen und Beipackzettel mit Hinweisen zur Verwendung.
Das Fabrikat kann auch, wie oben beschrieben, einen zweiten oder dritten
Behälter
mit einem anderen Wirkstoff umfassen.
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E. Antikörper
-
Bei
einigen der vielversprechendsten erfindungsgemäßen Arzneimittelkandidaten
handelt es sich um Antikörper
und Antikörperfragmente,
die die Produktion oder das Genprodukt der hierin identifizierten
Gene inhibieren und/oder die Aktivität der Genprodukte reduzieren
können.
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i. Polyklonale Antikörper
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Verfahren
zur Herstellung von polyklonalen Antikörpern sind Fachleuten bekannt.
Polyklonale Antikörper
können
in einem Säugetier,
beispielsweise durch eine oder mehrere Injektionen eines immunisierenden Mittels
und, sofern erwünscht,
eines Adjuvans, gezüchtet
werden. Typischerweise wird das immunisierende Mittel und/oder das
Adjuvans dem Säugetier
durch multiple subkutane oder intraperitoneale Injektio nen injiziert.
Das immunisierende Mittel kann das PRO-Polypeptid oder ein Fusionsprotein
davon umfassen. Es kann nützlich
sein, das immunisierende Mittel an ein Protein zu konjugieren, das
dafür bekannt
ist, im zu immunisierenden Säugetier
immunogen zu sein. Beispiele für
solche immunogenen Proteine umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf,
Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin,
Serumalbumin, Rinderthyreoglobulin und Sojabohnentrypsininhibitor.
Beispiele für
Adjuvanzien, die verwendet werden können, umfassen komplettes Freundsches
Adjuvans und MPL-TDM-Adjuvans
(Monophosphoryl-Lipid A oder synthetisches Trehalosedicorynomycolat).
Die Arbeitsvorschrift zur Immunisierung kann von Fachleuten ohne übermäßiges Experimentieren
ausgewählt
werden.
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ii. Monoklonale Antikörper
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Die
Anti-PRO-Antikörper
können
alternativ dazu monoklonale Antikörper sein. Monoklonale Antikörper können unter
Verwendung von Hybridomverfahren, wie beispielsweise jenen, die
von Kohler & Milstein,
Nature 356, 495 (1975), beschrieben werden, hergestellt werden.
In einem Hybridomverfahren wird eine Maus, ein Hamster oder ein
anderes geeignetes Wirtstier typischerweise mit einem immunisierenden
Mittel immunisiert, um Lymphozyten hervorzubringen, die Antikörper produzieren
oder zu produzieren in der Lage sind, die sich spezifisch an das
immunisierende Mittel binden. Alternativ dazu können die Lymphozyten in vitro
immunisiert werden.
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Das
immunisierende Mittel umfasst typischerweise das PRO-Polypeptid
oder ein Fusionsprotein davon. Im Allgemeinen werden entweder Lymphozyten
des peripheren Bluts („PBLs"), sofern Zellen
menschlichen Ursprungs erwünscht
sind, oder Milzzellen oder Lymphknotenzellen verwendet, sofern nicht-menschliche Säugetierquellen
erwünscht
sind. Die Lymphozyten werden dann mit einer sich unbegrenzt vermehrenden Zelllinie
unter Verwendung eines geeigneten Fusionsmittels, wie z. B. Polyethylenglykol,
fusioniert, um eine Hybridomzelle zu bilden [Goding, Monoclonal
Antibodies: Principles and Practice, Academic Press, New York, 59–103 (1986)].
Sich unbegrenzt vermehrende Zelllinien sind üblicherweise transformierte
Säugetierzellen, insbesondere
Myelomzellen von Nagetieren, Rindern und Menschen. üblicherweise werden
Ratten- oder Mausmyelomzelllinien verwendet. Die Hybridomzellen
können
in einem geeigneten Kulturmedium kultiviert werden, das vorzugsweise
eine oder mehrere Substanzen enthält, die das Wachstum oder Überleben
der nicht fusionierten, sich unbegrenzt vermehrenden Zellen hemmen.
Fehlt beispielsweise den Ausgangszellen das Enzym Hypoxanthinguaninphosphoribosyltransferase
(HGPRT oder HPRT), so umfasst das Kulturmedium für die Hybridome typischerweise
Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin („HAT-Medium"), Substanzen, die
das Wachstum von HGPRT-defizienten Zellen unterbinden.
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Bevorzugte
sich unbegrenzt vermehrende Zelllinien sind jene, die wirksam fusionieren,
die stabile hochgradige Expression von Antikörper durch die ausgewählten, Antikörper produzierenden
Zellen fördern und
die auf ein Medium wie beispielsweise HAT-Medium empfindlich sind.
Noch bevorzugtere, sich unbegrenzt vermehrende Zelllinien sind Maus-Myelomlinien,
die beispielsweise beim Salk Institute Cell Distribution Center, San
Diego, Kalifornien, und bei der American Type Culture Collection,
Manassas, Virginia, erhalten werden können. Menschliche Myelom- und
Maus-Mensch-Heteromyelomzelllinien
wurden auch für
die Herstellung von menschlichen monoklonalen Antikörpern beschrieben
[Kozbor, J. Immunol. 133, 3001 (1984); Brodeur et al., Monoclonal
Antibody Production Techniques and Applications, Marcel Dekker,
Inc., New York, 51–63 (1987)].
-
Das
Kulturmedium, in dem die Hybridomzellen kultiviert werden, kann
dann auf die Gegenwart von monoklonalen Antikörpern, die gegen das PRO-Polypeptid
gerichtet sind, getestet werden. Vorzugsweise wird die Bindungsspezifität von monoklonalen
Antikörpern,
die durch die Hybridomzellen produziert werden, durch Immunfällung oder
durch einen In-vitro-Bindungstest, wie beispielsweise Radioimmuntest
(RIA) oder enzymgekoppelte Immunadsorptionsbestimmung (ELISA), bestimmt.
Solche Verfahren und Tests sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt.
Die Bindungsaffinität
des monoklonalen Antikörpers
kann beispielsweise durch die Scatchard-Analyse von Munson & Pollard, Anal.
Biochem. 107, 220 (1980), bestimmt werden.
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Nachdem
die erwünschten
Hybridomzellen identifiziert wurden, können die Klone durch Grenzverdünnungsverfahren
subkloniert und mittels herkömmlicher
Verfahren gezüchtet
werden. Goding, s. o. Geeignete Kulturmedien für diesen Zweck umfassen beispielsweise
Dulbecco's Modified
Eagle's Medium und
RPMI-1640-Medium. Alternativ dazu können die Hybridomzellen in
vivo als Aszites in einem Säugetier
gezüchtet werden.
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Die
monoklonalen Antikörper,
die durch die Subklone sekretiert werden, können aus dem Kulturmedium oder
der Ascitesflüssigkeit
durch herkömmliche
Immunglobulinreinigungsverfahren, wie beispielsweise Protein-A-Sepharose,
Hydroxylapatitchromatographie, Gelelektrophorese, Dialyse oder Affinitätschromatographie,
isoliert oder gereinigt werden.
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Die
monoklonalen Antikörper
können
auch durch DNA-Rekombinationsverfahren, wie jenen, die im
US-Patent Nr. 4.816.567 beschrieben
werden, hergestellt werden. DNA, die für die monoklonalen Antikörper der
Erfindung kodiert, kann leicht isoliert und unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren (z. B. unter Verwendung von Oligonucleotidsonden, die
in der Lage sind, sich spezifisch an Gene zu binden, die für die schweren und
leichten Ketten von Maus-Antikörper
kodieren) sequenziert werden. Die Hybridomzellen der Erfindung dienen
als eine bevorzugte Quelle für
solche DNA. Nachdem sie isoliert wurde, kann die DNA in Expressionsvektoren
platziert werden, die dann in Wirtszellen wie beispielsweise Affen-COS-Zellen,
Chinahamster-Eierstock-(CHO-)Zellen oder Myelomzellen transfiziert
werden, die sonst kein Immunglobulinprotein produzieren, um die
Synthese von monoklonalen Antikörpern
in den rekombinanten Wirtszellen zu erreichen. Die DNA kann auch
beispielsweise durch Substituieren der Kodiersequenz für menschliche
Schwer- und Leichtketten-Konstantdomänen anstelle
der homologen Maus-Sequenzen [
US-Patent
Nr. 4.816.567 ; Morrison et al., s. o.] oder durch kovalentes
Binden der gesamten oder eines Teils der Kodiersequenz für ein Nicht-Immunglobulin-Polypeptid
an die Immunglobulin-Kodiersequenz modifiziert werden. Solch ein
Nicht-Immunglobulin-Polypeptid kann
anstelle der konstanten Domänen
eines Antikörpers
der Erfindung oder anstelle der variablen Domänen einer Antigen-Bindungsstelle
eines Antikörpers der
Erfindung eingesetzt werden, um einen zweiwertigen chimären Antikörper zu
bilden.
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Die
Antikörper
können
einwertige Antikörper
sein. Verfahren zur Herstellung einwertiger Antikörper sind
auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt. Beispielsweise umfasst
ein Verfahren rekombinante Expression von Immunglobulin-Leichtkette
und modifizierter -Schwerkette. Die Schwerkette ist im Allgemeinen
an einem beliebigen Punkt in der Fc-Region trunkiert, sodass Schwerketten-Vernetzung
unterbunden wird. Alternativ dazu werden die relevanten Cysteinreste
durch einen anderen Aminosäurerest
substituiert oder werden deletiert, um Vernetzung zu unterbinden.
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In-vitro-Verfahren
sind auch zur Herstellung einwertiger Antikörper geeignet. Verdau von Antikörpern zur
Produktion von Fragmenten davon, vorzugsweise Fab-Fragmenten, kann
gemäß herkömmlichen
Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, durchgeführt werden.
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iii. Menschliche und humanisierte Antikörper
-
Die
Anti-PRO-Antikörper
können
weiters humanisierte Antikörper
oder menschliche Antikörper
umfassen. Humanisierte Formen von nicht-menschlichen (z. B. Maus-)Antikörpern sind
chimäre
Immunglobuline, Immunglobulinketten oder Fragmente davon (wie z.
B. Fv, Fab, Fab',
F(ab')2 oder
andere Antigen-bindende Subsequenzen von Antikörpern), die eine Mindest-Sequenz,
abgeleitet aus nicht-menschlichem Immunglobulin, enthalten. Humanisierte
Antikörper
umfassen menschliche Immunglobuline (Rezipientenantikörper), in
denen Reste aus einer CDR des Rezipienten durch Reste aus einer
CDR einer nicht-menschlichen Spezies (Donorantikörper) wie Maus, Ratte oder
Kaninchen mit der erwünschten
Spezifität,
Affinität
und Kapazität
ersetzt sind. In manchen Fällen
sind Fv-Gerüstreste
des menschlichen Immunglobulins durch entsprechende nicht-menschliche
Reste ersetzt. Humanisierte Antikörper können auch Reste umfassen, die
weder im Rezipientenantikörper
noch in den importierten CDR- oder Gerüstsequenzen zu finden sind.
Im Allgemeinen umfasst der humanisierte Antikörper im Wesentlichen die gesamte
von zumindest einer, und typi scherweise zwei, variablen Domänen, in
denen alle oder im Wesentlichen alle der CDR-Regionen jenen eines
nicht-menschlichen Immunglobulins entsprechen und alle oder im Wesentlichen
alle der FR-Regionen jene einer menschlichen Immunglobulin-Consensussequenz
sind. Die humanisierten Antikörper
umfassen vorzugsweise auch zumindest einen Abschnitt einer konstanten
Immunglobulinregion (Fc), typischerweise jenen eines menschlichen
Immunglobulins. Jones et al., Nature 321, 522–525 (1986); Riechmann et al.,
Nature 332, 323–329
(1988); und Presta, Curr. Op. Struct. Biol. 2, 593–596 (1992).
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Verfahren
zur Humanisierung nicht-menschlicher Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung wohlbekannt. Im Allgemeinen weist ein humanisierter Antikörper einen
oder mehrere Aminosäurereste
auf, die in ihn aus einer Quelle eingeführt wurden, die nicht-menschlich
ist. Diese nicht-menschlichen Aminosäurereste werden oft als „Import"-Reste bezeichnet,
die typischerweise aus einer variablen „Import"-Domäne
genommen werden. Humanisierung kann im Wesentlichen gemäß dem Verfahren
von Winter und Mitarbeitern [Jones et al., Nature 321, 522–525 (1986);
Riechmann et al., Nature 332, 323–327 (1988); Verhoeyen et al.,
Science 239, 1534–1536
(1988)] durch Substituieren von Nagetier-CDRs- oder -CDR-Sequenzen
anstelle der entsprechenden Sequenzen eines menschlichen Antikörpers durchgeführt werden.
Demgemäß sind solche „humanisierten" Antikörper chimäre Antikörper (
US-Patent Nr. 4.816.567 ),
worin wesentlich weniger als eine intakte menschliche variable Domäne durch
die entsprechende Sequenz aus einer nicht-menschlichen Spezies substituiert
wurde. In der Praxis sind humanisierte Antikörper typischerweise menschliche
Antikörper,
in denen manche CDR-Reste und möglicherweise
manche FR-Reste durch Reste aus analogen Stellen in Nagetierantikörpern ersetzt
sind.
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Menschliche
Antikörper
können
auch unter Verwendung verschiedener Techniken, die auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt sind, einschließlich Phagendisplay-Bibliotheken [Hoogenboom & Winter, J. Mol.
Biol. 227, 381 (1991); Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581 (1991)],
hergestellt werden. Die Verfahren von Cole et al. und Boerner et
al. sind auch zur Herstellung von menschlichen monoklonalen Antikörpern geeignet
[Cole et al., Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan R.
Liss, S. 77 (1985), und Boerner et al., J. Immunol. 147(1), 86–95 (1991)].
Auf ähnliche
Weise können
menschliche Antikörper
durch Einführen
menschlicher Immunglobulinloci in transgene Tiere, z. B. Mäuse, in
denen die endogenen Immunglobulingene teilweise oder vollständig deaktiviert
wurden, hergestellt werden. Bei Provokation wird menschliche Antikörperproduktion
beobachtet, die jener in allen Aspekten sehr stark ähnlich ist,
die in Menschen selbst beobachtet wurde, einschließlich Genneuanordnung,
Anordnung und Antikörperrepertoire.
Dieser Ansatz wird beispielsweise in den
US-Patenten Nr. 5.545.807 ;
5.545.806 ;
5.569.825 ;
5.625.126 ;
5.633.425 ;
5.661.016 und den folgenden wissenschaftlichen
Publikationen beschrieben: Marks et al., Bio/Technology 10, 779–783 (1992);
Lonberg et al., Nature 368, 856–859
(1994); Morrison, Nature 368, 812–813 (1994); Fishwild et al.,
Nature Biotechnology 14, 845–851
(1996); Neuberger, Nature Biotechnology 14, 826 (1996); Lonberg & Huszar, Intern.
Rev. Immunol. 13, 65–93
(1995).
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iv. Bispezifische Antikörper
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Bispezifische
Antikörper
sind monoklonale, vorzugsweise menschliche oder humanisierte, Antikörper, die
Bindungsspezifitäten
für zumindest
zwei verschiedene Antigene aufweisen. Im vorliegenden Fall ist eine der
Bindungsspezifitäten
für das
PRO-Polypeptid,
die andere ist für
jedes beliebige andere Antigen und vorzugsweise für ein(en)
Zelloberflächen-Protein
oder -Rezeptor oder eine Rezeptoruntereinheit.
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Verfahren
zur Herstellung bispezifischer Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt. Herkömmlicherweise
basiert die rekombinante Produktion von bispezifischen Antikörpern auf
der Co-Expression von zwei Immunglobulin-Schwerketten/Leichtketten-Paaren,
worin die zwei schweren Ketten unterschiedliche Spezifitäten aufweisen
[Milstein & Cuello,
Nature 305, 537–539
(1983)]. Aufgrund der zufälligen
Auswahl an Immunglobulinschwer- und -leichtketten produzieren diese
Hybridome (Quadrome) ein potenzielles Gemisch von zehn verschiedenen
Antikörpermolekülen, von
denen nur eines die korrekte bispezifische Struktur aufweist. Die
Reinigung des korrekten Moleküls
erfolgt üblicherweise
durch Affinitätschromatographie schritte. Ähnliche
Verfahren sind in der
WO 93/08829 ,
veröffentlicht
am 13. Mai 1993, und in Traunecker et al., EMBO J. 10, 3655–3659 (1991),
offenbart.
-
Variable
Antikörperdomänen mit
den erwünschten
Bindungsspezifitäten
(Antikörper-Antigen-Kombinationsstellen)
können
an Immunglobulinkonstantdomänen-Sequenzen
fusioniert werden. Die Fusion erfolgt vorzugsweise mit einer Immunglobulin-Schwerkettenkonstantdomäne, umfassend
zumindest einen Teil der Gelenks-, CH2- und CH3-Regionen. Es wird bevorzugt,
dass die erste Schwerketten-Konstantregion (CH1) die Stelle enthält, die
für Leichtkettenbindung,
vorhanden in zumindest einer der Fusionen, erforderlich ist. DNAs, die
für die
Immunglobulin-Schwerkettenfusionen und, sofern erwünscht, für die Immunglobulin-Leichtkette
kodieren, werden in getrennte Expressionsvektoren insertiert und
werden in geeignete Wirtsorganismen co-transfiziert. Für nähere Details zur Herstellung
von bispezifischen Antikörpern
siehe beispielsweise Suresh et al., Methods in Enzymology 121, 210
(1986).
-
v. Heterokonjugierte Antikörper
-
Heterokonjugierte
Antikörper
setzen sich aus zwei kovalent gebundenen Antikörpern zusammen. Solche Antikörper wurden
beispielsweise vorgeschlagen, um Immunsystemzellen auf unerwünschte Zellen
zu richten [
US-Patent Nr. 4.676.980 ]
sowie zur Behandlung von HIV-Infektion [
WO 91/00360 ;
WO 92/200373 ;
EP 03089 ]. Es wird erwogen, dass die
Antikörper
in vitro unter Verwendung von Verfahren, die auf dem Gebiet der synthetischen
Proteinchemie bekannt sind, hergestellt werden können, einschließlich jener,
die Vernetzungsmittel einbinden. Beispielsweise können Immunotoxine
unter Verwendung einer Disulfid-Austauschreaktion oder durch Bildung
einer Thioetherbindung konstruiert werden. Beispiele für geeignete
Reagenzien für
diesen Zweck umfassen Iminothiolat und Methyl-4-mercaptobutyrimidat
sowie jene Reagenzien, die beispielsweise im
US-Patent Nr. 4.676.980 offenbart
sind.
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vi. Effektorfunktionsbearbeitung
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Es
kann wünschenswert
sein, den Antikörper
der Erfindung hinsichtlich der Effektorfunktion zu modifizieren,
um z. B. die Wirksamkeit des Antikörpers bei der Behandlung von
Krebs zu steigern. Beispielsweise können ein oder mehrere Cysteinreste
in die Fc-Region eingeführt
werden, wodurch die Bildung von Disulfidbindungen zwischen den Ketten
in dieser Region ermöglicht
wird. Der so gebildete homodimere Antikörper kann verbesserte Internalisierungsfähigkeit
und/oder gesteigertes komplementvermitteltes Zelltöten und
antikörpervermittelte
zelluläre
Zytotoxizität
(ADCC) aufweisen. Siehe Caron et al., J. Exp. Med. 176, 1191–1195 (1992),
und Shopes, J. Immunol. 148, 2918–2922 (1992). Homodimere Antikörper mit
gesteigerter Anti-Tumor-Aktivität können auch
unter Verwendung heterobifunktioneller Vernetzer hergestellt werden,
wie in Wolff et al., Cancer Research 53, 2560–2565 (1993), beschrieben wird.
Alternativ dazu kann ein Antikörper
so bearbeitet werden, dass er duale Fc-Regionen aufweist und dadurch über gesteigerte
Komplementlyse- und ADCC-Fähigkeiten
verfügen
kann. Siehe Stevenson et al., Anti-Cancer Drug Design 3,219–230(1989).
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vii. Immunkoniugate
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Die
Erfindung betrifft auch Immunkonjugate, die einen Antikörper umfassen,
der an ein zytotoxisches Mittel wie beispielsweise ein chemotherapeutisches
Mittel, Toxin (z. B. ein enzymatisch aktives Toxin bakteriellen,
pflanzlichen oder tierischen Ursprungs oder auch von Pilzen oder
Fragmente davon) oder an ein radioaktives Isotop konjugiert ist
(d. h. ein Radiokonjugat).
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Chemotherapeutische
Mittel, die zur Herstellung solcher Immunkonjugate nützlich sind,
wurden oben beschrieben. Enzymatisch aktive Toxine und Fragmente
davon, die verwendet werden können,
umfassen Diphtherie-A-Kette, nichtbindende aktive Fragmente von
Diphtherietoxin, Exotoxin-A-Kette (aus Pseudomonas aeruginosa),
Ricin-A-Kette, Abrin-A-Kette, Modeccin-A-Kette, alpha-Sarcin, Aleurites-fordii-Proteine,
Dianthin-Proteine, Phytolaca-americana-Proteine (PAPI, PAPII und
PAP-S), Momordica-charantia-Inhibitor, Curcin, Crotin, Sapaonaria-officinalis-Inhibitor,
Gelonin, Mitogellin, Restrictocin, Phenomycin, Enomycin und die
Tricothecene. Zahlreiche verschiedene Radionuclide sind zur Herstellung
von radiokonjugierten Antikörpern
erhältlich.
Beispiele umfassen 212Bi, 131I, 131In, 90Y und 186Re.
-
Konjugate
des Antikörpers
und des zytotoxischen Mittels werden unter Verwendung zahlreicher
verschiedener bifunktioneller Proteinbindungsmittel wie z. B. N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithiol)propionat
(SPDP), Iminothiolan (IT), bifunktionellen Derivaten von Imidoestern
(wie z. B. Dimethyladipimidat-HCl), aktiver Ester (wie z. B. Disuccinimidylsuberat),
Aldehyden (wie Glutaraldehyd), Bisazido-Verbindungen (wie z. B.
Bis(p-azidobenzoyl)hexandiamin), Bisdiazonium-Derivaten (wie z.
B. Bis(p-diazoniumbenzoyl)ethylendiamin), Diisocyanaten (wie Toluol-2,6-diisocyanat)
und bis-aktiven
Fluorverbindungen (wie z. B. 1,5-Difluor-2,4-dinitrobenzol) hergestellt.
Beispielsweise kann ein Ricinimmunotoxin wie in Vitetta et al.,
Science 238, 1098 (1987), beschrieben hergestellt werden. C-14-markierte
1-Isothiocyanatobenzyl-3-methyldiethylentriaminpentaessigsäure (MX-DTPA)
ist ein beispielhafter Chelatbildner zur Konjugation von Radionucleotid
an den Antikörper.
Siehe die
WO 94/11026 .
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann der Antikörper
an einen „Rezeptor" (wie Streptavidin)
zur Verwendung bei Tumor-Pretargeting konjugiert werden, worin das
Antikörper-Rezeptor-Konjugat
dem Patienten verabreicht wird, gefolgt von der Entfernung ungebundenen
Konjugats aus dem Blutkreislauf unter Verwendung eines Klärungsmittels
und der anschließenden
Verabreichung eines „Liganden" (z. B. Avidin),
der an ein zytotoxisches Mittel (z. B. ein Radionucleotid) konjugiert
ist.
-
viii. Immunoliposomen
-
Die
hierin offenbarten Antikörper
können
auch als Immunoliposomen formuliert werden. Liposomen, die den Antikörper enthalten,
werden durch auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Verfahren hergestellt,
wie sie beispielsweise in Epstein et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 82, 3688 (1985); Hwang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77,
4030 (1980); und den
US-Patenten
Nr. 4.485.045 und
4.544.545 beschrieben
wer den. Liposomen mit gesteigerter Zirkulationsdauer sind im
US-Patent Nr. 5.013.556 offenbart.
-
Besonders
nützliche
Liposomen können
durch das Umkehrphasenverdampfungsverfahren mit einer Lipidzusammensetzung,
die Phosphatidylcholin, Cholesterin und PEG-derivatisiertes Phosphatidylethanolamin
(PEG-PE) umfasst, hergestellt werden. Liposomen werden durch Filter
von definierter Porengröße extrudiert,
um Liposomen mit dem erwünschten
Durchmesser zu ergeben. Fab'-Fragmente
des Antikörpers
der vorliegenden Erfindung können
an die Liposomen wie in Martin et al., J. Biol. Chem. 257, 286–288 (1982),
beschrieben mittels einer Disulfid-Austauschreaktion konjugiert
werden. Ein chemotherapeutisches Mittel (wie beispielsweise Doxorubicin)
ist gegebenenfalls im Liposom enthalten. Siehe Gabizon et al., J.
National Cancer Inst. 81(19), 1484 (1989).
-
ix. Pharmazeutische Zusammensetzungen
von Antikörpern
-
Antikörper, die
spezifisch an ein hierin identifiziertes PRO-Polypeptid binden,
sowie andere Moleküle, die
durch die zuvor offenbarten Screeningtests identifiziert wurden,
können
zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen in Form von pharmazeutischen
Zusammensetzungen verabreicht werden, wie oben und unten stehend
angeführt
wird.
-
Ist
das PRO-Polypeptid intrazellulär
und werden ganze Antikörper
als Inhibitoren verwendet, werden internalisierende Antikörper bevorzugt.
Es können
jedoch auch Lipofektionen oder Liposomen verwendet werden, um den
Antikörper
oder ein Antikörperfragment
an Zellen abzugeben. Werden Antikörperfragmente verwendet, so
wird das kleinste Inhibitionsfragment, das sich spezifisch an die
Bindungsdomäne
des Targetproteins bindet, bevorzugt. Beispielsweise können auf
Grundlage der Sequenzen der variablen Regionen eines Antikörpers Peptidmoleküle entworfen
werden, die die Fähigkeit
beibehalten, die Target-Proteinsequenz zu binden. Solche Peptide
können
chemisch synthetisiert und/oder durch DNA-Rekombinationsver fahren
hergestellt werden. Siehe z. B. Marasco et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 90, 7889–7893
(1993).
-
Die
Formulierung hierin kann auch mehr als nur eine aktive Verbindung
als für
die bestimmte zu behandelnde Indikation erforderlich ist enthalten,
vorzugsweise jene mit komplementären
Aktivitäten,
die sich gegenseitig nicht negativ beeinflussen. Alternativ oder
zusätzlich
dazu kann die Zusammensetzung ein Mittel umfassen, das ihre Funktion
steigert, wie beispielsweise ein zytotoxisches Mittel, Zytokin,
ein chemotherapeutisches Mittel oder ein wachstumshemmendes Mittel.
Solche Moleküle
sind geeigneterweise in Kombination in Mengen vorhanden, die für die beabsichtigten
Zwecke wirksam sind.
-
Die
Wirkstoffe können
auch in Mikrokapseln eingekapselt werden, beispielsweise durch Koazervierungsverfahren
oder durch Grenzflächenpolymerisation,
z. B. in Hydroxymethylcellulose- oder Gelatine-Mikrokapseln bzw.
Poly(methylmethacrylat)-Mikrokapseln,
in kolloidale Wirkstoffzufuhrsysteme (z. B. Liposomen, Albuminmikrokügelchen,
Mikroemulsionen, Nanopartikeln und Nanokapseln) oder in Makroemulsionen.
Solche Verfahren sind in Remington's Pharmaceutical Sciences, s. o., offenbart.
-
Die
Formulierungen, die zur In-vivo-Verabreichung verwendet werden,
müssen
steril sein. Dies kann leicht mittels Filtration durch sterile Filtermembranen
erreicht werden.
-
Es
können
Retardpräparate
hergestellt werden. Geeignete Beispiele für Retardpräparate umfassen semipermeable
Matrizen von festen hydrophoben Polymeren, die den Antikörper enthalten,
wobei die Matrizen in Form von Formstücken, z. B. Filmen oder Mikrokapseln,
vorliegen. Beispiele für
Retard-Matrizen umfassen Polyester, Hydrogele (z. B. Poly(2-hydroxyethylmethacrylat)
oder Poly(vinylalkohol)), Polylactide (
US-Patent Nr. 3.773.919 ), Copolymere
von L-Glutaminsäure
und γ-Ethyl-L-glutamat,
nicht abbaubares Ethylenvinylacetat, abbaubare Milchsäure-Glykolsäure-Copolymere
wie z. B. LUPRON DEPOT
TM (injizierbare Mikrokügelchen,
zusammengesetzt aus Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer
und Leuprolidacetat) und Poly-D-(–)-3- hydroxybuttersäure. Während Polymere wie z. B. Ethylenvinylacetat
und Milchsäure-Glykolsäure die
Freisetzung von Molekülen über eine
Zeitspanne von 100 Tagen ermöglichen,
setzen bestimmte Hydrogele Proteine über kürzere Zeitspannen hinweg frei.
Verbleiben eingekapselte Antikörper über eine
längere
Zeit im Körper,
so können
sie als ein Resultat von Aussetzung gegenüber Feuchtigkeit bei 37°C denaturieren
oder aggregieren, was zu einem Verlust von biologischer Aktivität und möglichen
Veränderungen
der Immunogenität
führen
kann. Je nach vorliegendem Mechanismus können rationale Vorgehensweisen
zur Stabilisierung entwickelt werden. Ist der gefundene Aggregationsmechanismus
beispielsweise intermolekulare S-S-Bindungsbildung durch Thio-Disulfid-Austausch,
so kann Stabilisierung durch Modifikation von Sulfhydrylresten,
Lyophilisierung aus sauren Lösungen,
Steuerung des Feuchtigkeitsgehalts, Verwendung geeigneter Additive
und Entwicklung spezifischer Polymermatrizenzusammensetzungen erreicht
werden.
-
x. Behandlungsverfahren unter Einsatz
des Antikörpers
-
Es
wird erwogen, dass die Antikörper
für ein
PRO-Polypeptid eingesetzt werden können, um, wie oben angeführt, verschiedene
kardiovaskuläre,
endotheliale und angiogene Erkrankungen zu behandeln.
-
Die
Antikörper
werden einem Säugetier,
vorzugsweise einem Menschen, gemäß bekannten
Verfahren, wie z. B. durch intravenöse Verabreichung in Form eines
Bolus oder durch kontinuierliche Infusion über einen bestimmten Zeitraum
hinweg, auf intramuskulärem,
intraperitonealem, intracerebrospinalem, subkutanem, intraartikulärem, intrasynovialem,
intrathekalem, oralem, topischem Weg oder auf dem Inhalationsweg verabreicht.
Die intravenöse
Verabreichung des Antikörpers
ist zu bevorzugen.
-
Weitere
Therapieschemata können
mit der Verabreichung von erfindungsgemäßen Antikörpern, wie oben angeführt, kombiniert
werden. Wenn die Antikörper
beispielsweise zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden sollen,
kann der Patient, der mit solchen Antikörpern behandelt werden soll,
auch eine Bestrahlungstherapie erhalten.
-
Alternativ
oder zusätzlich
dazu kann dem Patienten auch ein chemotherapeutisches Mittel verabreicht werden.
Die Herstellungs- und Dosierungspläne für solche chemotherapeutischen
Mittel können
gemäß den Herstellerhinweisen
oder wie durch Fachleute auf empirischem Weg bestimmt eingesetzt
werden. Die Herstellungs- und Dosierungsschemata für solche
Chemotherapien werden auch in M. C. Perry (Hrsg.), Chemotherapy
Service, Williams & Wilkins,
Baltimore, MD (1992), beschrieben. Das chemotherapeutische Mittel
kann vor oder nach der Verabreichung des Antikörpers oder gleichzeitig mit
diesem verabreicht werden. Der Antikörper kann mit einer Anti-Östrogen-Verbindung, wie z.
B. Tamoxifen oder EVISTA
TM, oder einem Anti-Progesteron, wie
z. B. Onapriston (siehe
EP 616812 ),
in für
solche Moleküle
bekannten Dosierungen kombiniert werden.
-
Wenn
die Antikörper
zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden, kann es wünschenswert
sein, auch Antikörper
gegen andere tumorassoziierte Antigene zu verabreichen, wie z. B.
Antikörper,
die an einen oder mehrere der ErbB2-, EGFR-, ErbB3-, ErbB4- oder
VEGF-Rezeptor(en) binden. Diese umfassen auch die oben angeführten Mittel.
Der Antikörper
wird auf geeignete Weise auch seriell oder in Kombination mit radiologischen
Behandlungen verabreicht, unabhängig
davon, ob es sich um eine Bestrahlung oder die Verabreichung von
radioaktiven Substanzen handelt. Alternativ oder zusätzlich dazu
können
zwei oder mehrere Antikörper,
die an dasselbe oder zwei oder mehrere verschiedene hierin offenbarte
Antigene binden, dem Patienten gemeinsam verabreicht werden. Manchmal
kann es nützlich
sein, dem Patienten auch zwei oder mehrere Zytokine zu verabreichen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Antikörper
hierin gemeinsam mit einem wachstumshemmenden Mittel verabreicht.
Das wachstumshemmende Mittel kann beispielsweise zuerst verabreicht
werden, wonach ein Antikörper
der vorliegenden Erfindung verabreicht wird. Die gleichzeitige Verabreichung
oder die Verabreichung des Antikörpers
der vorliegenden Erfindung vor dem wachstumshemmenden Mittel werden
jedoch auch in Betracht gezogen. Geeignete Dosierungen für das wachstumshemmende
Mittel entsprechen jenen, die derzeit eingesetzt werden, und können aufgrund
der kombinierten Wirkung (Synergie) des wachstumshemmenden Mittels
und des Antikörpers
hierin gesenkt werden.
-
In
einer Ausführungsform
wird die Gefäßbildung
von Tumoren durch eine Kombinationstherapie angegriffen. Der Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper und
ein anderer Antikörper
(z. B. Anti-VEGF) werden Patienten, die an einem Tumor leiden, in
therapeutisch wirksamen Dosierungen verabreicht, wie beispielsweise
durch die Beobachtung der Nekrose des Tumors oder, bei Vorhandensein,
der Metastasenherde bestimmt. Diese Therapie wird so lange fortgesetzt,
bis keine weitere nützliche
Wirkung mehr zu beobachten ist oder eine klinische Untersuchung
keine Spur des Tumors oder etwaiger Metastasenherde mehr zeigt.
Dann wird TNF verabreicht, allein oder in Kombination mit einem
Hilfsmittel, wie z. B. α-, β- oder γ-Interferon,
Anti-HER2-Antiköprer,
Heregulin, Anti-Heregulin-Antikörper,
D-Faktor, Interleukin-1 (IL-1), Interleukin-2 (IL-2), Granulozyten-Makrophagen-Kolonien-stimulierendem
Faktor (GM-CSF) oder mit Mitteln, die die mikrovaskuläre Gerinnung
in Tumoren fördern,
wie z. B. Anti-Protein-C-Antikörper, Anti-Protein-S-Antikörper oder
C4b-Bindungsprotein (siehe
WO 91/01753 ,
veröffentlicht
am 21. Februar 1991) oder mit Wärme
oder Bestrahlung.
-
Da
die Wirksamkeit der Hilfsmittel variiert, ist es wünschenswert,
ihren Einfluss auf den Tumor durch Matrixscreening auf herkömmliche
Weise zu vergleichen. Die Verabreichung von Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper und
TNF wird wiederholt, bis die erwünschte
klinische Wirkung erzielt wurde. Alternativ dazu wird der Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper gemeinsam
mit TNF und gegebenenfalls mit einem Hilfsmittel/Hilfsmitteln verabreicht.
Wenn feste Tumoren in den Gliedmaßen oder an anderen Orten vorhanden
sind, die von dem Gesamtblutkreislauf isoliert werden können, werden
die hierin beschriebenen Wirkstoffe dem isolierten Tumor oder Organ
verabreicht. In anderen Ausführungsformen
wird ein FGF- oder PDGF-Antagonist, wie z. B. ein neutralisierender
Anti-FGF- oder ein Anti-PDGF-Antikörper, dem Patienten in Verbindung
mit dem Anti-PRO-Polypeptid-Antikörper verabreicht. Die Behandlung
mit Anti-PRO-Polypeptid-Antikörpern
kann in Phasen der Wundheilung oder wünschenswerter Gefäßneubildung
vorzugsweise ausgesetzt werden.
-
Zur
Prävention
oder Behandlung von kardiovaskulären,
endothelialen und angiogenen Störungen hängt die
geeignete Dosierung eines hierin offenbarten Antikörpers von
der Art der wie oben definierten, zu behandelnden Störung, der
Schwere und dem Verlauf der Erkrankung, von der Tatsache, ob der
Antikörper
zu Präventions- oder Therapiezwecken
verabreicht wird, von vorhergehenden Therapien, der Krankengeschichte des
Patienten und der Reaktion auf den Antikörper sowie dem Ermessen des
behandelnden Arztes ab. Der Antikörper wird einem Patienten auf
geeignete Weise auf einmal oder im Verlauf einer Behandlungsserie
verabreicht.
-
In
Abhängigkeit
von der Art und Schwere der Störung
handelt es sich beispielsweise bei etwa 1 μg/kg bis 50 mg/kg (z. B. 0,1–20 mg/kg)
Antikörper
um eine mögliche
Anfangsdosis, die dem Patienten verabreicht wird, beispielsweise
in Form einer oder mehrerer separater Verabreichungen oder durch
kontinuierliche Infusion. Eine typische tägliche oder wöchentliche
Dosierung kann in Abhängigkeit
von den oben angeführten
Faktoren im Bereich von etwa 1 μg/kg
bis 100 mg/kg oder mehr liegen. Bei wiederholten Verabreichungen
im Verlauf von mehreren Tagen oder mehr wird die Behandlung, in
Abhängigkeit
von der Erkrankung, wiederholt oder fortgeführt, bis eine gewünschte Hemmung
von Symptomen der Störung
eintritt. Andere Dosierungsschemata können jedoch auch nützlich sein.
Die Fortschritte dieser Therapie können leicht durch herkömmliche
Verfahren und Tests, wie z. B. durch radiographische Tumordarstellung, überwacht
werden.
-
xi. Fabrikate mit Antikörpern
-
Ein
Fabrikat, das einen Behälter
mit dem Antikörper
und ein Etikett umfasst, wird auch bereitgestellt. Solche Fabrikate
werden obenstehend beschrieben, wobei es sich bei dem Wirkstoff
um einen Anti-PRO-Antikörper
handelt.
-
xii. Diagnose und Prognose von Tumoren
unter Einsatz von Antikörpern
-
Wenn
es sich bei der Indikation, für
die die Antikörper
eingesetzt werden, um Krebs handelt, finden Zelloberflächenproteine
in Verbindung mit PRO-Polypeptiden zusätzliche Anwendung in der Diagnose
und Prognose von Tumoren, während
dieselben Proteine, wie z. B. Wachstumsrezeptoren, die in bestimmten
Tumoren überexprimiert werden,
hervorragende Ziele für
Arzneimittelkandidaten oder Tumor-(z. B. Krebs-)behandlung sind.
Gegen die PRO-Polypeptide gerichtete Antikörper können beispielsweise als Tumordiagnose- oder
-prognosemittel eingesetzt werden.
-
Antikörper, einschließlich Antikörperfragmente,
können
beispielsweise qualitativ oder quantitativ eingesetzt werden, um
die Expression von Genen zu detektieren, einschließlich des
Gens, das für
das PRO-Polypeptid kodiert. Der Antikörper ist vorzugsweise mit einer
detektierbaren, z. B. fluoreszierenden, Markierung versehen, und
die Bindung kann durch Lichtmikroskopie, Durchflusszytometrie, Fluorimetrie
oder andere auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Verfahren überprüft werden.
Solche Bindungstests werden im Wesentlichen wie oben beschrieben
durchgeführt.
-
Die
In-situ-Detektion der Bindung von Antikörpern an die Markergenprodukte
kann beispielsweise mittels Immunfluoreszenz- oder Immunelektronenmikroskopie
erfolgen. Zu diesem Zweck wird eine histologische Probe aus dem
Patienten entnommen, und ein markierter Antikörper wird auf diese angewandt,
vorzugsweise indem der Antikörper über eine
biologische Probe geschichtet wird. Dieses Verfahren ermöglicht auch
die Bestimmung der Verteilung des Markergenprodukts in dem untersuchten
Gewebe. Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung ist klar, dass viele
verschiedene histologische Verfahren für die In-situ-Detektion zur
Verfügung stehen.
-
Die
folgenden Beispiele dienen ausschließlich der Veranschaulichung
und sollen den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung auf keine
Weise einschränken.
-
BEISPIELE
-
Im
Handel erhältliche
Reagenzien, auf die in den Beispielen verwiesen wird, wurden, außer anders
angemerkt, gemäß den Vorschriften
der Hersteller verwendet. Die Quelle jener Zellen, die in den folgenden
Beispielen und in der gesamten Beschreibung durch ATCC-Zugriffsnummern
identifiziert werden, ist die American Type Culture Collection,
Manassas, VA. Wenn nicht anders angegeben, werden in der vorliegenden
Erfindung herkömmliche
Verfahren der DNA-Rekombinationstechnologie eingesetzt, wie z. B.
die obenstehend und in folgenden Lehrbüchern beschriebenen: Sambrook
et al., s. o.; Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology,
Green Publishing Associates and Wiley Interscience, NY (1989); Innis
et al., PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications, Academic
Press, Inc., NY (1990); Harlow et al., Antibodies: A Laborstory
Manual, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor (1988); Gait,
Oligonucleotide Synthesis, IRL Press, Oxford (1984); Freshney, Animal
Cell Culture (1987); Coligan et al., Current Protocols in Immunology
(1991).
-
BEISPIEL 1
-
Homologiescreening extrazellulärer Domänen zur
Identifikation neuer Polypeptide und dafür kodierender cDNA
-
Die
Sequenzen der extrazellulären
Domäne
(ECD) (unter anderem die Sekretionssignalsequenz, falls vorhanden)
von etwa 950 bekannten sekretierten Proteinen aus der öffentlichen
Swiss-Prot-Datenbank wurden verwendet, um EST-Datenbanken zu durchsuchen.
Die EST-Datenbanken umfassten öffentliche
Datenbanken (z. B. Gen-Bank)
und Datenbanken von Firmen (z. B. LIFESEQTM,
Incyte Pharmaceuticals, Palo Alto, CA). Die Suche wurde unter Verwendung
des Computerprogramms BLAST oder BLAST2 durchgeführt (Altschul et al., Methods
in Enzymology 266, 460–480
(1996)) als Vergleich der ECD-Proteinsequenzen mit einer 6-Raster-Translation
der EST-Sequenzen. Jene Vergleiche mit einem BLAST-Score von 70
(oder in manchen Fällen
90) oder mehr, die nicht für
bekannte Proteine kodierten, wurden mit dem Programm „phrap" (Phil Green, University
of Washington, Seattle, Washington) zu Clustern zusammengefasst
und zu Konsensus-DNA-Sequenzen angeordnet.
-
Unter
Verwendung dieses Homologiescreenings extrazellulärer Domänen wurden
Konsensus-DNA-Sequenzen im Verhältnis
zu anderen identifizierten EST-Sequenzen unter Verwendung von phrap angeordnet.
Zusätzlich
dazu wurden die erhaltenen Konsensus-DNA-Sequenzen oftmals (jedoch
nicht immer) unter Verwendung wiederholter Zyklen von BLAST und
phrap verlängert,
um die Konsensussequenz unter Verwendung der oben stehend beschriebenen
EST-Sequenzen-Quellen so weit wie möglich zu verlängern.
-
Basierend
auf der Konsensus-Sequenz, erhalten wie oben stehend beschrieben,
wurden Oligonucleotide anschließend
synthetisiert und verwendet, um mittels PCR eine cDNA-Bibliothek
zu identifizieren, welche die Sequenz von Interesse enthielt, sowie
zur Verwendung als Sonden zur Isolation eines Klons der Kodiersequenz
voller Länge
eines PRO-Polypeptids. Vorwärts-
und Rückwärts-PCR-Primer
weisen allgemein zwischen 20 und 30 Nucleotide auf und werden oftmals
kreiert, um ein PCR-Produkt
mit einer Länge
von etwa 100–1000 bp
zu ergeben. Die Sondensequenzen sind typischerweise 40–55 bp lang.
In manchen Fällen
werden zusätzliche
Oligonucleotide synthetisiert, wenn die Konsensus-Sequenz größer als
etwa 1–1,5
kbp ist. Um mehrere Bibliotheken auf einen Klon voller Länge zu screenen,
wurde DNA aus den Bibliotheken mittels PCR-Amplifikation gescreent,
wie in Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology, s.
o., beschrieben, und zwar mit dem PCR-Primer-Paar. Eine positive
Bibliothek wurde anschließend
verwendet, um unter Verwendung des Sonden-Oligonucleotids und eines
der Primer-Paare Klone zu isolieren, die für das Gen von Interesse kodieren.
-
Die
zur Isolation der cDNA-Klone verwendeten cDNA-Bibliotheken wurden
durch Standardverfahren unter Verwendung von im Handel erhältlichen
Reagenzien konstruiert, wie z. B. jenen von Invitrogen, San Diego,
CA. Die cDNA wurde mit Oligo-dT, enthaltend eine NotI-Stelle, geprimt,
mit dem stumpfen Ende an hemikinasierte SalI-Adaptoren gebunden, mit Not) gespalten,
mittels Gelelektrophorese in die geeignete Größe gebracht und in einer definierten
Ausrichtung in einen geeigneten Klonierungsvektor kloniert (wie
z. B. pRKB oder pRKD; pRK5B ist ein Vorläufer von pRK5D, der die SfiI-Stelle
nicht enthält;
siehe Holmes et al., Science 253, 1278–1280 (1991)), und zwar in
die einzigartigen XhoI- und NotI-Stellen.
-
BEISPIEL 2
-
Isolation von cDNA-Klonen unter Verwendung
von Signal-Algorithmus-Analyse
-
Verschiedene
polypeptidkodierende Nucleinsäuresequenzen
wurden durch Anwenden eines privaten Signalsequenzfindungs-Algorithmus,
entwickelt von Genentech, Inc. (South San Francisco, CA), auf ESTs
sowie auf zu Clustern zusammengefass ten und angeordneten EST-Fragmenten
aus öffentlichen
(z. B. GenBank) und/oder privaten (z. B. LIFESEQTM,
Incyte Pharmaceuticals, Palo Alto, CA) Datenbanken identifiziert.
Der Signalsequenz-Algorithmus berechnet einen Sekretionssignal-Score
basierend auf der Eigenschaft der DNA-Nucleotide, die das erste
und gegebenenfalls das zweite Methionin-Codon (ATG) am 5'-Ende der Sequenz
oder des Sequenzfragments, die/das in Betracht gezogen wird, umgeben.
Die dem ersten ATG folgenden Nucleotide müssen für zumindest 35 unzweideutige
Aminosäuren
ohne etwaige Stopp-Codons kodieren. Falls das erste ATG die erforderlichen
Aminosäuren
aufweist, wird das zweite nicht untersucht. Falls keines die Anforderungen
erfüllt,
so erfolgt für
die Kandidatensequenz kein Scoring. Um zu bestimmen, ob die EST-Sequenz eine authentische
Signalsequenz enthält,
erfolgt für
die DNA und die entsprechenden Aminosäuresequenzen, die das ATG-Codon
umgeben, unter Verwendung einer Gruppe von sieben Sensoren (Evaluationsparametern),
von denen bekannt ist, dass sie mit Sekretionssignalen assoziiert
sind, ein Scoring. Die Verwendung dieses Algorithmus führte zu
der Identifikation zahlreicher polypeptidkodierender Nucleinsäuresequenzen.
-
BEISPIEL 3
-
Isolation von cDNA-Klonen, die für menschliches
PRO1002 kodieren
-
Eine
Consensus-DNA-Sequenz wurde im Verhältnis zu anderen EST-Sequenzen
unter Einsatz von phrap, wie in Beispiel 1 oben stehend beschrieben,
assembliert. Diese Consensussequenz wird hierin als „<Consen0257>" bezeichnet.
-
Der
Incyte-Klon 197165 wurde identifiziert, und der Klon wurde basierend
auf den hierin entdeckten Resultaten weiter sequenziert. Der 197165-Klon
stammte aus einer Brusttumor-Gewebebibliothek, BRSTTUT13.
-
Die
DNA-Sequenzierung des oben beschriebenen Klons ergab die DNA-Sequenz
voller Länge
für PRO1002
(hierin als UNQ486 bezeichnet (DNA59208-1373)) (Seq.-ID Nr. 1) und die
abgeleitete Proteinsequenz für
PRO1002.
-
Die
gesamte Nucleotidsequenz von UNQ486 (DNA59208-1373) wird in 1 (Seq.-ID Nr. 1) dargestellt.
Klon UNQ486 (DNA59208-1373) enthält
einen einzelnen offenen Leseraster mit einer offensichtlichen Translationsinitiationsstelle
an den Nucleotidpositionen 91–93,
der am Stopp-Codon an den Nucleotidpositionen 766–768 endet
(1). Der prognostizierte Polypeptidvorläufer ist
225 Aminosäuren
lang (2; Seq.-ID Nr. 2). Das PRO1002-Protein
voller Länge,
das in 2 gezeigt wird, hat ein geschätztes Molekulargewicht von
etwa 25.447 Dalton und einen pI von etwa 4,79. Klon UNQ486 (DNA59208-1373)
wurde bei der ATCC am 20. Mai 1998 hinterlegt und es wurde ihm die
ATCC-Hinterlegungsnr. 209881 zugewiesen. Hinsichtlich der Sequenz
ist anzumerken, dass der hinterlegte Klon die korrekte Sequenz enthält und dass
die hierin bereitgestellten Sequenzen auf bekannten Sequenzierungsverfahren
basieren.
-
Eine
Analyse der Aminosäuresequenz
des PRO1002-Polypeptids voller Länge
zeigt, dass Abschnitte davon eine signifikante Homologie mit MBP
aufweisen, wodurch angezeigt wird, dass PRO1002 ein neues Cytostimulans
und/oder Toxin sein kann.
-
Noch
bezüglich
der Analyse der Aminosäuresequenz
aus Seq.-ID Nr. 2 ist zu sagen, dass sich das mutmaßliche Signalpeptid
etwa an den Aminosäuren
1–17 der
Seq.-ID Nr. 2 befindet. N-Myristoylierungsstellen sind etwa die
Aminosäuren
13–19,
103–109,
134–140,
164–170,
180–186,
191–197,
194–200,
196–202 und
198–204.
Die C-Typ-Lectin-Domäne befindet
sich etwa an den Aminosäuren
200–224
der Seq.-ID Nr. 2. Die entsprechenden Nucleotide können angesichts
der hierin bereitgestellten Sequenzen routinemäßig bestimmt werden.
-
BEISPIEL 4
-
Detektion von Endothelzellen-Apoptose
(FACS) (Test Nr. 96)
-
Die
Fähigkeit
von PRO-Polypeptiden der vorliegenden Erfindung, Apoptose in Endothelzellen
zu induzieren, wurde in menschlichen Nabelschnurvenen-Endothelzellen
(HUVEC, Cell Systems) in gelatinisierten T175-Flaschen unter Verwendung
von HUVEC-Zellen unter Passage 10 getestet. Von PRO-Polypeptiden,
die bei diesem Test positiv getestet werden, wird erwartet, dass
sie bei der therapeutischen Behandlung von Zuständen von Nutzen sind, bei denen
die Apoptose von Endothelzellen von Vorteil wäre, umfassend beispielsweise
die therapeutische Behandlung von Tumoren.
-
An
Tag 1 wurden die Zellen aufgeteilt (420.000 Zellen pro gelatinisierten
6-cm-Schalen – (11 × 103 Zellen/cm2 Falcon,
Primaria)) und in Medium, enthaltend Serum (CS-C, Cell System), über Nacht
oder 16 bis 24 Stunden lang wachsen gelassen.
-
An
Tag 2 wurden die Zellen 1 × mit
5 ml PBS gewaschen; 3 ml 0-%-Serummedium wurden mit VEGF (100 ng/ml)
hinzugefügt,
und 30 μl
der PRO-Testverbindung (Endverdünnung
1%) oder 0% Serummedium (negative Kontrolle) wurden hinzugefügt. Die
Gemische wurden vor der Ernte 48 Stunden lang inkubiert.
-
Die
Zellen wurden anschließend
zur FACS-Analyse geerntet. Das Medium wurde abgesaugt, und die Zellen
wurden einmal mit PBS gewaschen. 5 ml 1-×-Trypsin wurden zu den Zellen
in einer T-175-Flasche hinzugefügt,
und die Zellen wurden stehen gelassen, bis sie aus der Platte freigesetzt
wurden (etwa 5–10
Minuten). Die Trypsinisierung wurde durch Hinzufügen von 5 ml Wachstumsmedium
gestoppt. Die Zellen wurden bei 1000 U/min 5 Minuten lang bei 4°C zentrifugiert.
Das Medium wurde abgesaugt, und die Zellen wurden in 10 ml 10-%-serumkomplementiertem
Medium (Cell Systems) resuspendiert, es wurden 5 μl Annexin-FITC
(BioVison) hinzugefügt,
und die gekühlten
Röhrchen
wurden einer FACS unterzogen. Ein positives Resultat wurde im Vergleich
zu der negativen Kontrolle als eine verstärkte Apoptose in den PRO-Polypeptid-behandelten Proben
bestimmt.
-
PRO1002
wurde in diesem Test als positiv getestet.
-
BEISPIEL 5
-
Verwendung von PRO1002 als Hybridisierungssonde
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die Verwendung einer Nucleotidsequenz,
die für
PRO1002 kodiert, als Hybridisierungssonde.
-
DNA,
umfassend die kodierende Sequenz von PRO1002 voller Länge oder
von reifem PRO1002 (wie in 1 dargestellt),
oder ein Fragment davon wird als Sonde verwendet, um in menschlichen
Gewebe-cDNA-Bibliotheken oder menschlichen genomischen Gewebe-Bibliotheken
auf homologe DNAs zu screenen (wie z. B. jene, die für natürlich auftretende
Varianten von PRO1002 kodieren).
-
Die
Hybridisierung und das Waschen von Filtern, die eine der Bibliotheks-DNAs
enthalten, wird unter den folgenden Bedingungen hoher Stringenz
durchgeführt.
Die Hybridisierung einer radiomarkierten Sonde, die von dem Gen
abstammt, das für
PRO1002-Polypeptid kodiert, an die Filter wird in einer Lösung aus
50% Formamid, 5 × SSC,
0,1% SDS, 0,1% Natriumpyrophosphat, 50 mM Natriumphosphat, pH 6,8,
2 × Denhardt-Lösung und
10% Dextransulfat bei 42°C
für eine
Zeitspanne von 20 Stunden durchgeführt. Das Waschen der Filter
wird in einer wässrigen
Lösung
aus 0,1 × SSC
und 0,1% SDS bei 42°C
durchgeführt.
-
DNAs
mit einer gewünschten
Sequenzidentität
mit der DNA, die für
die native Sequenz voller Länge kodiert,
können
anschließend
unter Verwendung von Standardverfahren, die nach dem Stand der Technik
bekannt sind, identifiziert werden.
-
BEISPIEL 6
-
Expression von Nucleinsäure, die
für PRO1002
kodiert, in E. coli
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung einer unglykosylierten
Form von PRO1002 durch rekombinante Expression in E. coli.
-
Die
DNA-Sequenz, die für
PRO1002 kodiert (Seq.-ID Nr: 1), wird anfänglich unter Verwendung ausgewählter PCR-Primer
amplifiziert. Die Primer sollten Restriktionsenzymstellen enthalten,
die den Restriktionsenzymstellen auf dem ausgewählten Expressionsvektor entsprechen.
Es kann eine Reihe von Expressionsvektoren verwendet werden. Ein
Beispiel eines geeigneten Vektors ist pBR322 (stammt von E. coli
ab; siehe Bolivar et al., Gene 2, 95 (1977)), der Gene für eine Ampicillin-
und Tetrazyklin-Resistenz enthält.
Der Vektor wird mit Restriktionsenzym verdaut und dephosphoryliert.
Die PCR-amplifizierten Sequenzen werden anschließend in den Vektor ligiert.
Der Vektor umfasst vorzugsweise Sequenzen, die für ein Antibiotika-Resistenz-Gen kodieren,
einen trp-Promotor, einen poly-His-Leader (umfassend die ersten
sechs STII-Codons, Poly-His-Sequenz und Enterokinase-Spaltstellen),
die Region, die für
PRO1002 kodiert, den λ-Transkriptionsterminator
und ein argU-Gen.
-
Das
Ligationsgemisch wird anschließend
verwendet, um einen ausgewählten
E.-coli-Stamm unter Verwendung
der in Sambrook et al., s. o., beschriebenen Verfahren zu transformieren.
Transformanten werden durch ihre Fähigkeit, auf LB-Platten zu
wachsen, identifiziert, und anschließend werden antibiotikaresistente Kolonien
ausgewählt.
Plasmid-DNA kann isoliert werden und durch Restriktionsanalyse und
DNA-Sequenzierung
bestätigt
werden.
-
Ausgewählte Klone
können über Nacht
in Flüssigkulturmedium,
wie z. B. LB-Nährlösung, mit
Antibiotika ergänzt,
gezüchtet
werden. Die Übernacht-Kultur
kann anschließend
verwendet werden, um eine Kultur in größerem Ausmaß zu beimpfen. Die Zellen werden
anschließend
bis auf eine gewünschte
optische Dichte gezüchtet,
während
derer der Expressionspromotor angeschaltet wird.
-
Nach
dem Züchten
der Zellen für
mehrere weitere Stunden können
die Zellen mittels Zentrifugierung geerntet werden. Das mittels
Zentrifugierung erhaltene Zellpellet kann unter Verwendung verschiedener
Mittel, die nach dem Stand der Technik bekannt sind, solubilisiert
werden, und das solubilisierte PRO1002-Polypeptid kann anschließend unter
Verwendung einer metallchelatierenden Säule unter Bedingungen gereinigt
werden, die eine feste Bindung des Polypeptids ermöglichen.
-
In
WO 00/73445 wurden gewisse
Polypeptide erfolgreich in E. coli in einer poly-His-markierten Form durch
das oben genannte Verfahren exprimiert.
-
BEISPIEL 7
-
Expression von Nucleinsäure, die
für PRO1002
kodiert, in Säugetierzellen
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung einer potentiell glykosylierten
Form von PRO1002 durch rekombinante Expression in Säugetierzellen.
-
Der
Vektor, pRK5 (siehe
EP 307.247 ,
veröffentlicht
am 15. März
1989), wird als Expressionsvektor verwendet. Gegebenenfalls wird
die PRO1002-DNA in pRK5 mit ausgewählten Restriktionsenzymen ligiert,
um die Insertion der DNA zu ermöglichen,
die für
PRO1002 kodiert, und zwar unter Verwendung von Ligationsverfahren,
wie sie in Sambrook et al., s. o., beschrieben werden. Der resultierende
Vektor wird pRK5-(DNA, die für
PRO1002 kodiert) genannt.
-
In
einer Ausführungsform
sind die ausgewählten
Wirtszellen 293-Zellen. Menschliche 293-Zellen (ATCC CCL 1537) werden
bis zur Konfluenz in Gewebekulturplatten in Medium, wie z. B. DMEM,
ergänzt
mit fötalem
Kälberserum
und gegebenenfalls Nährstoffkomponenten
und/oder Antibiotika, gezüchtet.
Etwa 10 μg DNA
von pRK5-(DNA, kodierend
für PRO1002)
wird mit etwa 1 μg
DNA, kodierend für
das VA-RNA-Gen (Thimmappaya
et al., Cell 31, 543 (1982)), gemischt und in 500 μl 1 mM Tris-HCl, 0,1 mM EDTA,
0,227 M CaCl2 aufgelöst. Zu diesem Gemisch werden
tropfenweise 500 μl
50 mM HEPES (pH 7,35), 280 mM NaCl, 1,5 mM NaPO4 hinzugefügt, und
es wird die Bildung eines Präzipitats
bei 25°C
für eine
Zeitspanne von 10 Minuten ermöglicht.
Das Präzipitat
wird suspendiert und zu den 293-Zellen hinzugefügt, und es wird bei 37°C für eine Zeitspanne
von etwa vier Stunden absetzen gelassen. Das Kulturmedium wird abgesaugt,
und 2 ml 20% Glycerin in PBS werden für eine Zeitspanne von 30 Sekunden
hinzugefügt.
Die 293-Zellen werden anschließend mit
serumfreiem Medium gewaschen, frisches Medium wird hinzugefügt, und
die Zellen werden für
etwa 5 Tage inkubiert.
-
Etwa
24 Stunden nach den Transfektionen wird das Kulturmedium entfernt
und mit (ausschließlich) Kulturmedium
oder Kulturmedium, enthaltend 200 μCi/ml 35S-Cystein
und 200 μCi/ml 35S-Methionin, ersetzt. Nach einer 12-Stunden-Inkubation
wird das konditionierte Medium gesammelt, auf einem Spin-Filter
konzentriert und auf ein 15-%-SDS-Gel
konzentriert. Das bearbeitete Gel kann getrocknet werden und gegenüber einem
Film für
eine ausgewählte
Zeitspanne ausgesetzt werden, um die Gegenwart des PRO1002-Polypeptids aufzuzeigen.
Die Kulturen, die transfizierte Zellen enthalten, können einer
weiteren Inkubation unterzogen werden (in serumfreiem Medium), und
das Medium wird in ausgewählten
Biotests getestet.
-
In
einem alternativen Verfahren kann das für PRO1002 kodierende Gen in
293-Zellen vorübergehend unter
Verwendung des Dextransulfatverfahrens, beschrieben von Somparyrac
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 12, 7575 (1981), eingeführt werden.
293-Zellen werden bis zu einer maximalen Dichte in einer Spinner-Flasche gezüchtet, und
es werden 700 μg
pRK5-(DNA, die für
PRO1002 kodiert) hinzugefügt.
Die Zellen werden zuerst aus der Spinner-Flasche mittels Zentrifugierung
konzentriert und mit PBS gewaschen. Das DNA-Dextran-Präzipitat
wird auf dem Zellpellet für
eine Zeitspanne von vier Stunden inkubiert. Die Zellen werden mit
20% Glycerin 90 Sekunden lang behandelt, mit Gewebekulturmedium
gewaschen und erneut in die Spinner-Flasche eingeführt, die
Gewebekulturmedium, 5 μg/ml
Rinder-Insulin und 0,1 μg/ml
Rinder-Transferrin enthält.
Nach etwa vier Tagen wird das konditionierte Medium zentrifugiert
und filtriert, um Zellen und Trümmer
zu entfernen. Die Probe, enthaltend das exprimierte Gen, das für das PRO1002-Polypeptid
kodiert, kann anschließend durch
jedes ausgewählte
Verfahren, wie z. B. Dialyse und/oder Säulenchromatographie, konzentriert
und gereinigt werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann das für
PRO1002 kodierende Gen in CHO-Zellen
exprimiert werden. Die pRK5-(DNA, die für PRO1002 kodiert)-Nucleinsäure kann
unter Verwendung bekannter Reagenzien, wie z. B. CaPO4 oder
DEAE-Dextran, in CHO-Zellen transfiziert werden. Wie oben stehend
beschrieben, können
die Zellkulturen inkubiert werden und das Medium mit (ausschließlich) Kulturmedium
oder Medium, enthaltend eine Radiomarkierung, wie z. B. 35S-Methionin, ersetzt werden. Nach der Bestimmung
der Gegenwart des PRO1002-Polypeptids kann das Kulturmedium mit
serumfreiem Medium ersetzt werden. Vorzugsweise werden die Kulturen
für etwa
6 Tage inkubiert, und anschließend
wird das konditionierte Medium geerntet. Das Medium, enthaltend
das exprimierte PRO1002, kann anschließend durch ein beliebiges ausgewähltes Verfahren
konzentriert und gereinigt werden.
-
Ein
epitopmarkiertes Gen, das für
das PRO1002-Polypeptid kodiert, kann auch in Wirts-CHO-Zellen exprimiert
werden. Das für
PRO1002 kodierende Gen kann aus dem pRK5-Vektor subkloniert werden.
Das Subklon-Insert kann einer PCR-Amplifikation unterzogen werden, um
im Rahmen mit einer ausgewählten
Epitop-Markierung,
wie z. B. einer poly-His-Markierung, in einen Baculovirus-Expressionsvektor
zu fusionieren. Das Gen-Insert, das für das poly-His-markierte PRO1002
kodiert, kann anschließend
zur Selektion stabiler Klone in einem SV40-gesteuerten Vektor subkloniert
werden, der einen Selektionsmarker, wie z. B. DHFR, enthält. Schlußendlich
können
die CHO-Zellen (wie oben stehend beschrieben) mit dem SV40-gesteuerten
Vektor transfiziert werden. Die Markierung kann, wie oben stehend
beschrieben, durchgeführt
werden, um die Expression zu verifizieren. Das Kulturmedium, enthaltend
das exprimierte Gen, das für
das poly-His-markierte PRO1002 kodiert, kann anschließend durch
ein beliebiges ausgewähltes
Verfahren, wie z. B. durch Ni2+-Chelataffinitätschromatographie,
konzentriert und gereinigt werden.
-
In
WO 00/73445 wurden gewisse
Polypeptide stabil in CHO-Zellen durch das oben genannte Verfahren
exprimiert. Zusätzlich
dazu wurden gewisse Polypeptide in CHO-Zellen durch ein vorübergehendes
Verfahren exprimiert.
-
BEISPIEL 8
-
Expression von Nucleinsäure, die
für PRO1002
kodiert, in Hefe
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die rekombinante Expression des Gens,
das für
PRO1002 kodiert, in Hefe.
-
Zuerst
werden Hefe-Expressionsvektoren zur intrazellulären Produktion oder Sekretion
von PRO1002 aus dem ADH2/GAPDH-Promotor konstruiert. DNA, die für PRO1002
kodiert, und der Promotor werden in geeignete Restriktionsenzymstellen
in dem ausgewählten
Plasmid insertiert, um die intrazelluläre Expression des Gens zu steuern,
das für
PRO1002 kodiert. Zur Sekretion kann DNA, die für PRO1002 kodiert, in das ausgewählte Plasmid
kloniert werden, und zwar zusammen mit DNA, die für den ADH2/GAPDH-Promotor
kodiert, einem nativen PRO1002-Signalpeptid oder einem anderen Säugetier-Signalpeptid
oder z. B. einem Hefe-α-Faktor
oder einer Invertase-Sekretions-Signal/Leader-Sequenz sowie Linker-Sequenzen
(falls benötigt), um
das Gen, das für
PRO1002 kodiert, zu exprimieren.
-
Hefe-Zellen,
wie z. B. Hefe-Stamm AB110, können
anschließend
mit den oben stehend beschriebenen Expressionsplasmiden transformiert
werden und in ausgewählten
Fermentationsmedien gezüchtet
werden. Die transformierten Hefe-Überstände können durch Präzipitation
mit 10% Trichloressigsäure
und Trennung mittels SDS-PAGE
analysiert werden, gefolgt von einer Färbung der Gele mit Coomassie-Blau-Farbstoff.
-
Rekombinantes
PRO1002 kann anschließend
durch Entfernung der Hefe-Zellen aus dem Fermentationsmedium durch
Zentrifugierung und anschließendem
Konzentrieren des Mediums unter Verwendung ausgewählter Kartuschenfiltern
isoliert und gereinigt werden. Das Konzentrat, enthaltend PRO1002,
kann unter Verwendung ausgewählter
Säulenchromatographie-Harze
weiter gereinigt werden.
-
BEISPIEL 9
-
Expression von Nucleinsäure, die
für PRO1002
kodiert, in baculovirusinfizierten Insektenzellen
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die rekombinante Expression in baculovirusinfizierten
Insektenzellen.
-
Die
Sequenz, die für
PRO1002 kodiert, wird stromauf einer Epitopmarkierung fusioniert,
die in einem Baculovirus-Expressionsvektor enthalten ist. Solche
Epitopmarkierungen umfassen poly-His-Markierungen und Immunglobulin-Markierungen
(wie Fc-Regionen
von IgG). Eine Reihe von Plasmiden kann verwendet werden, unter
anderem Plasmide, die von im Handel erhältlichen Plasmiden, wie z.
B. pVL1393 (Novagen), abstammen. Kurz gesagt wird die Sequenz, die
für PRO1002
kodiert, oder der gewünschte
Abschnitt der kodierenden Sequenz von PRO1002 (wie z. B. die Sequenz,
die für
die extrazelluläre
Domäne
eines Transmembranproteins kodiert, oder die Sequenz, die für das reife
Protein kodiert, falls das Protein extrazellulär ist) durch PCR mit Primern
amplifiziert, die zu den 5'-
und 3'-Regionen
komplementär
sind. Der 5'-Primer
kann flankierende (ausgewählte)
Restriktionsenzymstellen inkorporieren. Anschließend wird das Produkt mit diesen
ausgewählten
Restriktionsenzymen verdaut und in den Expressionsvektor subkloniert.
-
Rekombinanter
Baculovirus wird unter Verwendung von Lipofectin (im Handel bei
GIBCO-BRL erhältlich)
durch Co-Transfektion des oben stehenden Plasmids und BaculoGoldTM-Virus-DNA (Pharmingen) in Spodoptera-frugiperda-(„Sf9"-)Zellen (ATCC CRL
1711) erzeugt. Nach 4–5
Tagen Inkubation bei 28°C
werden die freigesetzten Viren geerntet und für weitere Amplifikationen verwendet.
Virale Infektion und Proteinexpression werden durchgeführt, wie
von O'Reilley et
al., Baculovirus Expression Vectors: A Laborstory Manual, Oxford University
Press, Oxford (1994), beschrieben.
-
Exprimiertes
poly-His-markiertes PRO1002 kann anschließend gereinigt werden, z. B.
durch Ni2+-Chelataffinitätschromatographie, wie im Folgenden
beschrieben. Extrakte werden aus rekombinanten virusinfizierten
Sf9-Zellen hergestellt, wie von Rupert et al., Nature 362, 175–179 (1993),
beschrieben. Kurz gesagt werden Sf9-Zellen gewaschen, in Beschallungspuffer
(25 ml Hepes, pH 7,9, 12,5 mM MgCl2, 0,1
mM EDTA, 10% Glycerin, 0,1% NP-40, 0,4 M KCl) resuspendiert und
zwei Mal 20 Sekunden lang auf Eis beschallt. Die Sonikate werden
mittels Zentrifugierung geklärt,
und der Überstand
wird 50fach in Ladungspuffer (50 mM Phosphat, 300 mM NaCl, 10% Gly cerin,
pH 7,8) verdünnt
und durch einen 0,45-μm-Filter
filtriert. Eine Ni2+-NTA-Agarose-Säule (im Handel bei Qiagen erhältlich)
wird mit einem Bettvolumen von 5 ml hergestellt, mit 25 ml Wasser
gewaschen und mit 25 ml Ladungspuffer äquilibriert. Der filtrierte
Zellextrakt wird mit 0,5 ml pro Minute auf die Säule geladen. Die Säule wird
mit Ladungspuffer auf Grundlinie-A280 gewaschen,
zu welchem Zeitpunkt mit der Fraktionssammlung begonnen wird. Als
Nächstes
wird die Säule
mit einem sekundären
Waschpuffer gewaschen (50 mM Phosphat, 300 mM NaCl, 10% Glycerin,
pH 6,0), wodurch nicht-spezifisch gebundenes Protein eluiert wird.
Nachdem erneut die A280-Grundlinie erreicht
wird, wird die Säule
mit einem 0-bis-500-mM-Imidazolgradienten in dem sekundären Waschpuffer
entwickelt. Ein-ml-Fraktionen werden gesammelt und mittels SDS-PAGE
und Silberfärbung
oder Western-Blot mit Ni2+-NTA, konjugiert
an alkalische Phosphatase (Qiagen), analysiert. Fraktionen, enthaltend
das eluierte His10-markierte PRO1002, werden
gepoolt und gegen Ladungspuffer einer Dialyse unterzogen.
-
Alternativ
dazu kann die Reinigung des IgG-markierten (oder Fc-markierten)
PRO1002 unter Verwendung bekannter Chromatographieverfahren durchgeführt werden,
umfassend z. B. Protein-A- oder Protein-G-Säulenchromatographie.
-
Während die
Expression tatsächlich
in einem Maßstab
von 0,5–2
l durchgeführt
wurde, kann sie jedoch leicht in größerem (z. B. 8-l-)Maßstab durchgeführt werden.
Die Proteine werden als ein IgG-Konstrukt (Immunoadhäsin) exprimiert,
bei dem die extrazelluläre
Proteinregion an eine konstante IgG1-Regionssequenz fusioniert ist,
enthaltend die Gelenks-, CH2- und CH3-Domänen, und/oder in poly-His-markierten
Formen.
-
Nach
der PCR-Amplifikation werden die jeweiligen kodierenden Sequenzen
in einen Baculovirus-Expressionsvektor (pb.PH.IgG für IgG-Fusionen
und pb.PH.His.c für
poly-His-markierte Proteine) subkloniert, und der Vektor und BACULOGOLD®-Baculovirus-DNA (Pharmingen)
werden unter Verwendung von Lipofectin (GIBCO-BRL) in 105 Spodoptera-frugiperda-(„Sf9"-)Zellen (ATCC CRL
1711) co-transfiziert.
-
pb.PH.IgG
und pb.PH.His sind Modifikationen des im Handel erhältlichen
Baculovirus-Expressionsvektors pVL1393 (Pharmingen), wobei die modifizierten
Polylinker-Regionen
die His- oder Fc-Markierungssequenzen umfassen. Die Zellen werden
in Hink-TNM-FH-Medium, ergänzt
mit 10% FBS (Hyclone), gezüchtet. Zellen
werden 5 Tage lang bei 28°C
inkubiert. Der Überstand
wird geerntet und wird anschließend
für die
erste virale Amplifikation durch Infektion von Sf9-Zellen in Hink-TNM-FH-Medium,
ergänzt
mit 10% FBS, bei einer geeigneten Infektionsmultiplizität (MOI)
von 10 verwendet. Zellen werden 3 Tage lang bei 28°C inkubiert.
Der Überstand
wird geerntet, und die Expression der Konstrukte in dem Baculovirus-Expressionsvektor
wird durch Chargenbindung von 1 ml Überstand an 25 ml Ni2+-NTA-Perlen (QIAGEN) für histidinmarkierte Proteine
oder Protein-A-Sepharose-CL-4B-Perlen (Pharmacia) für IgG-markierte Proteine
gefolgt von SDS-PAGE-Analyse bestimmt, die einen Vergleich mit einer
bekannten Konzentration eines Protein-Standards mittels Coomassie-Blau-Färbung bereitstellt.
-
Der
erste virale Amplifikationsüberstand
wird verwendet, um eine Spinner-Kultur (500 ml) von Sf9-Zellen zu
infizieren, die in ESF-921-Medium (Expression Systems LLC) mit einer
ungefähren
MOI von 0,1 gezüchtet
wurden. Zellen werden 3 Tage lang bei 28°C inkubiert. Der Überstand
wird geerntet und filtriert. Chargenbindungs- und SDS-PAGE-Analyse
werden wiederholt, je nach Notwendigkeit, bis die Expression der
Spinner-Kultur bestätigt
ist.
-
Das
konditionierte Medium aus den transfizierten Zellen (0,5 bis 3 l)
wird mittels Zentrifugierung geerntet, um die Zellen zu entfernen,
und durch 0,22-μm-Filter
filtriert. Für
die poly-His-markierten Konstrukte wird das Proteinkonstrukt unter
Verwendung einer Ni2+-NTA-Säule (Qiagen)
gereinigt. Vor der Reinigung wird Imidazol bis zu einer Konzentration
von 5 mM zum konditionierten Medium hinzugefügt. Das konditionierte Medium
wird bei einer Flussgeschwindigkeit von 4–5 ml/min bei 4°C auf eine
6-ml-Ni2+-NTA-Säule gepumpt, äquilibriert
in 20 mM Hepes-Puffer, pH 7,4, enthaltend 0,3 M NaCl und 5 mM Imidazol.
Nach dem Laden wird die Säule
mit zusätzlichem Äquilibrierungspuffer
gewaschen, und das Protein wird mit Äquilibrierungspuf fer, enthaltend
0,25 M Imidazol, eluiert. Das hochgradig gereinigte Protein wird
anschließend
in einen Lagerpuffer entsalzt, der 10 mM Hepes, 0,14 M NaCl und
4% Mannit, pH 6,8, enthält,
und zwar mit einer 25-ml-G25-Superfine-Säule (Pharmacia), und schließlich bei –80°C gelagert.
-
Immunoadhäsin-Proteinkonstrukte
(Fc-hältig)
werden aus den konditionierten Medien folgendermaßen gereinigt.
Die konditionierten Medien werden auf eine 5-ml-Protein-A-Säule (Pharmacia)
gepumpt, die in 20 mM Na-Phosphatpuffer, pH 6,8, äquilibriert
wurde. Nach dem Laden wird die Säule
vor der Elution mit 100 mM Zitronensäure, pH 3,5, ausgiebig mit Äquilibrierungspuffer
gewaschen. Das eluierte Protein wird sofort neutralisiert, indem
1-ml-Fraktionen in Röhrchen
gesammelt werden, die 275 ml 1 M Tris-Puffer, pH 9, enthalten. Das
hochgradig gereinigte Protein wird anschließend in Lagerpuffer wie oben
stehend für
die poly-His-markierten Proteine beschrieben entsalzt. Die Homogenität der Proteine
wird mittels SDS-Polyacrylamidgel(PEG-)Eleketrophorese und N-terminaler
Aminosäuresequenzierung
mittels Edman-Abbau
verifiziert.
-
In
WO 00/73445 wurden gewisse
Polypeptide durch das oben stehende Verfahren erfolgreich in baculovirusinfizierten
Insekten-Sf9-Zellen exprimiert.
-
Alternativ
dazu kann ein modifiziertes Baculovirus-Verfahren verwendet werden,
das High-5-Zellen inkorporiert. Bei diesem Verfahren wird die DNA,
die für
die gewünschte
Sequenz kodiert, mit geeigneten Systemen amplifiziert, wie z. B.
Pfu (Stratagene), oder stromauf (5') einer Epitopmarkierung, die in einem
Baculovirus-Expressionsvektor enthalten ist, fusioniert. Solche
Epitopmarkierungen umfassen poly-His-Markierungen und Immunglobulin-Markierungen
(wie Fc-Regionen von IgG). Es kann eine Reihe von Plasmiden verwendet werden,
unter anderem Plasmide, die von im Handel erhältlichen Plasmiden abstammen,
z. B. pIE1-1 (Novagen). Die pIE1-1- und pIE1-2-Vektoren sind für die konstitutive
Expression rekombinanter Proteine aus dem Baculovirus-ie1-Promotor
in stabil transformierten Insektenzellen geschaffen. Die Plasmide
unterscheiden sich nur in der Ausrichtung der mehrfachen Klonierungsstellen
und enthalten alle Promotorsequenzen, die bekanntermaßen für die ie1- vermittelte Genexpression
in nicht infizierten Insektenzellen von Bedeutung sind, sowie das
hr5-Enhancer-Element. pIE1-1 und pIE1-2 umfassen die Translationsinitiationsstelle
und können
verwendet werden, um Fusionsproteine zu produzieren. Kurz gesagt
wird die gewünschte
Sequenz oder der gewünschte
Abschnitt der Sequenz (wie z. B. die für die extrazelluläre Domäne eines
Transmembranproteins kodierende Sequenz) mittels PCR mit Primern
amplifiziert, die komplementär
zu den 5'- und den
3'-Regionen sind.
Der 5'-Primer kann
flankierende (ausgewählte)
Restriktionsenzymstellen inkorporieren. Anschließend wird das Produkt mit diesen
ausgewählten
Restriktionsenzymen verdaut und in den Expressionsvektor subkloniert.
Derivate von pIE1-1 können
z. B. die Fc-Region von menschlichem IgG (pb.PH.IgG) oder eine 8-Histidin-(pb.PH.His-)Markierung
stromab (3' von)
der gewünschten
Sequenz umfassen. Vorzugsweise wird das Vektorkonstrukt zur Bestätigung sequenziert.
-
High-5-Zellen
werden unter den Bedingungen von 27°C, kein CO2,
kein Pen/Strep bis zu einer Konfluenz von 50% gezüchtet. Für jede 150-mm-Platte
werden 30 μg
pIE-basierter Vektor, enthaltend die Sequenz, mit 1 ml Ex-Cell-Medium
gemischt (Medium: Ex-Cell 401 + 1/100 L-Glu JRH Biosciences Nr.
14401-78P (Anmerkung: Dieses Medium ist lichtempfindlich)), und
in einem separaten Röhrchen
werden 100 μl
CellFectin (CellFECTIN (GibcoBRL Nr. 10362-010) (zum Mischen gevortext))
mit 1 ml Ex-Cell-Medium gemischt. Die zwei Lösungen werden kombiniert und
bei Raumtemperatur für
eine Zeitspanne von 15 Miinuten inkubieren gelassen. 8 ml Ex-Cell-Medium werden zu
den 2 ml DNA/CellFECTIN-Gemisch hinzugefügt, und dieses wird auf High-5-Zellen,
die einmal mit Ex-Cell-Medium gewaschen wurden, geschichtet. Die
Platte wird anschließend
in Dunkelheit 1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert. Das DNA/CellFECTIN-Gemisch
wird anschließend
abgesaugt, und die Zellen werden einmal mit Ex-Cell gewaschen, um überschüssiges CellFECTIN zu
entfernen, es werden 30 ml frisches Ex-Cell-Medium hinzugefügt, und
die Zellen werden 3 Tage lang bei 28°C inkubiert. Der Überstand
wird geerntet, und die Expression der Sequenz in dem Baculovirus-Expressionsvektor
wird durch Chargenbindung von 1 ml Überstand an 25 ml Ni2+-NTA-Perlen (QIAGEN) für histidinmarkierte Proteine
oder Protein-A-Sepharose-CL-4B-Perlen (Pharmacia) für IgG-markierte
Proteine gefolgt von SDS-PAGE-Analyse bestimmt, die einen Vergleich
mit einer bekannten Konzentration eines Protein-Standards mittels
Coomassie-Blau-Färbung
bereitstellt.
-
Das
konditionierte Medium aus den transfizierten Zellen (0,5 bis 3 l)
wird durch Zentrifugierung geerntet, um die Zellen zu entfernen,
und durch 0,22-μm-Filter
filtriert. Für
die poly-His-markierten Konstrukte wird das Protein, das die Sequenz
umfasst, unter Verwendung einer Ni2+-NTA-Säule (QIAGEN)
gereinigt. Vor der Reinigung wird Imidazol zu dem konditionierten
Medium in einer Konzentration von 5 mM hinzugefügt. Das konditionierte Medium
wird mit einer Flussgeschwindigkeit von 4–5 ml/min bei 48°C auf eine 6-ml-Ni2+-NTA-Säule
gepumpt, äquilibriert
in 20 mM Hepespuffer, pH 7,4, enthaltend 0,3 M NaCl und 5 mM Imidazol.
Nach dem Laden wird die Säule
mit zusätzlichem Äquilibrierungspuffer
gewaschen, und das Protein wird mit Äquilibrierungspuffer, enthaltend
0,25 M Imidazol, eluiert. Das hochgradig gereinigte Protein wird
anschließend
mit einer 25-ml-G25-Superfine-Säule
(Pharmacia) in einen Lagerpuffer entsalzt, der 10 mM Hepes, 0,14
M NaCl und 4% Mannit, pH 6,8, enthält, und schließlich bei –80°C gelagert.
-
Immunoadhäsin-Proteinkonstrukte
(Fc-hältig)
werden aus den konditionierten Medien folgendermaßen gereinigt.
Die konditionierten Medien werden auf eine 5-ml-Protein-A-Säule (Pharmacia)
gepumpt, die in 20 mM Na-Phosphatpuffer, pH 6,8, äquilibriert
wurde. Nach dem Laden wird die Säule
vor der Elution mit 100 mM Zitronensäure, pH 3,5, ausgiebig mit Äquilibrierungspuffer
gewaschen. Das eluierte Protein wird sofort neutralisiert, indem
1-ml-Fraktionen in Röhrchen
gesammelt werden, die 275 ml 1 M Tris-Puffer, pH 9, enthalten. Das
hochgradig gereinigte Protein wird anschließend in Lagerpuffer wie oben
stehend für
die poly-His-markierten Proteine beschrieben entsalzt. Die Homogenität der Sequenz
wird mittels SDS-Polyacrylamidgelen und N-terminaler Aminosäuresequenzierung
mittels Edman-Abbau und anderen analytischen Verfahren verifiziert,
je nach Wunsch oder Notwendigkeit.
-
PRO1002
wurde in High-5-Zellen durch das oben stehend beschriebene Verfahren
exprimiert.
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BEISPIEL 10
-
Herstellung von Antikörpern, die PRO1002 binden
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung monoklonaler Antikörper, die
PRO1002 spezifisch binden können.
-
Verfahren
zur Herstellung der monoklonalen Antikörper sind nach dem Stand der
Technik bekannt und werden z. B. in Goding, s. o., beschrieben.
Immunogene, die verwendet werden können, umfassen gereinigte PRO1002-Fusionsproteine,
enthaltend PRO1002, sowie Zellen, die das Gen, das für PRO1002
kodiert, auf der Zelloberfläche
exprimieren. Die Auswahl des Immunogenes kann vom Fachmann ohne übermäßige Experimente
getroffen werden.
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Mäuse, wie
z. B. Balb/c-Mäuse,
werden mit dem PRO1002-Immunogen immunisiert, das in vollständigem Freund-Adjuvans
emulgiert ist und subkutan oder intraperitoneal in einer Menge von
1 bis 100 Mikrogramm injiziert wird. Alternativ dazu wird das Immunogen
in MPL-TDM-Adjuvans (Ribi Immunochemical Research, Hamilton, MT)
emulgiert und in die Ballen der Hinterpfoten des Tiers injiziert.
Die immunisierten Mäuse werden
anschließend
10 bis 12 Tage später
mit zusätzlichem
Immunogen, emulgiert in dem ausgewählten Adjuvans, geboostet.
Daher können
die Mäuse
mehrere Wochen lang auch mit zusätzlichen
Immunisierungsinjektionen geboostet werden. Serumproben können in
periodischen Abständen
von den Mäusen
durch retroorbitale Blutentnahme zum Testen in ELISA-Tests erhalten
werden, um Anti-PRO1002-Antikörper zu
detektieren.
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Nachdem
ein geeigneter Antikörper-Titer
detektiert wurde, können
die auf Antikörper „positiv" getesteten Tiere
eine Injektion einer finalen intravenösen Injektion an PRO1002 erhalten.
Drei bis vier Tage später werden
die Mäuse
getötet
und die Milzzellen entnommen. Die Milzzellen werden anschließend (unter
Verwendung von 35% Polyethylenglykol) an eine ausgewählte murine
Myelom-Zelllinie, wie z. B. P3X63AgU.1, erhältlich bei der ATCC, Nr. CRL
1597, fusioniert. Die Fusionen erzeugen Hybridom-Zellen, die anschließend in 96-Well-Gewebekulturplatten,
enthaltend HAT-Medium, ausplattiert werden können, um die Proliferation nicht-fusionierter
Zellen, von Myelom-Hybriden und Milzzellen-Hybriden zu inhibieren.
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Die
Hybridom-Zellen werden in einem ELISA-Test auf Reaktivität gegen
PRO1002 gescreent. Die Bestimmung „positiver" Hybridom-Zellen, welche die gewünschten
monoklonalen Antikörper
gegen PRO1002 sekretieren, ist nach dem Stand der Technik bekannt.
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Die
positiven Hybridom-Zellen können
intraperitoneal in syngenetische Balb/c-Mäuse injiziert werden, um Ascites
zu produzieren, welche die monoklonalen Anti-PRO1002-Antikörper enthalten. Alternativ
dazu können
die Hybridom-Zellen in Gewebekulturflaschen oder Roller-Flaschen
gezüchtet
werden. Die Reinigung der monoklonalen Antikörper, die in den Ascites produziert
werden, kann unter Verwendung einer Ammoniumsulfat-Präzipitation
erfolgen, gefolgt von einer Gelausschluss-Chromatographie. Alternativ dazu kann
eine Affinitätschromatographie
basierend auf der Bindung von Antikörper an Protein A oder Protein
G verwendet werden.
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Hinterlegung von Material
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Folgende
Materialien wurden bei der American Type Culture Collection, 10801
University Blvd., Manassas, VA 20110–22099, USA (ATCC), hinterlegt:
Material | ATCC-Hinterlegungs-Nr. | Hinterlegungsdatum |
DNA59208-1373 | 209881 | 20.
Mai 1998 |
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Diese
Hinterlegung erfolgte gemäß den Vorschriften
des Budapester Vertrages über
die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren und den darunter gültigen Bestimmungen (Budapester
Vertrag). Dies sichert die Erhaltung einer lebensfähigen Kultur
der Hinterlegung 30 Jahre lang ab dem Zeitpunkt der Hinterlegung.
Die Hinterlegungen werden von der ATCC gemäß den Bestimmungen des Budapester
Vertrages und gemäß einem
Abkommen zwischen Genentech, Inc., und ATCC verfügbar gemacht, das permanente
und un eingeschränkte
Verfügbarkeit
der Nachkommenschaft der Kultur der Hinterlegung für die Öffentlichkeit
bei Ausgabe des betreffenden US-Patents oder bei Offenlegung für die Öffentlichkeit
entweder der US- oder einer ausländischen
Patentanmeldung, je nachdem, was zuerst eintritt, garantiert und
das die Verfügbarkeit
der Nachkommenschaft für
jemanden, der durch den Präsident des
Patentamtes der Vereinigten Staaten hierzu gemäß 35 USC § 122 und den dazu gültigen Bestimmungen (einschließlich 37
CFR § 1.14
unter besonderem Verweis auf 886 OG 638) befugt ist, sicherstellt.
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Der
Abtretungsempfänger
der vorliegenden Anmeldung hat sich einverstanden erklärt, dass,
sofern eine Kultur der hinterlegten Materialien, die unter geeigneten
Bedingungen kultiviert wurde, sterben oder verloren gehen oder zerstört werden
sollte, die Materialien unverzüglich
nach Benachrichtigung durch neue derselben Art ersetzt werden. Verfügbarkeit
des hinterlegten Materials ist nicht als eine Lizenz zur Ausführung der Erfindung
in Widerspruch mit den durch die Amtsgewalt einer Regierung gemäß ihren
Patentgesetzen erteilten Rechte zu verstehen.
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Die
obige schriftliche Beschreibung wird als ausreichend erachtet, um
Fachleuten die Möglichkeit
zu geben, die Erfindung durchzuführen.
Die vorliegende Erfindung soll in ihrem Schutzumfang durch das hinterlegte
Konstrukt/die hinterlegten Konstrukte nicht als eingeschränkt gelten,
da die hinterlegte(n) Ausführungsform(en)
einzig als Veranschaulichung(en) bestimmter Aspekte der Erfindung
zu verstehen ist (sind), und andere Konstrukte, die funktionell äquivalent
sind, liegen ebenfalls im Schutzumfang dieser Erfindung, wie in
den Ansprüchen
definiert. Die Hinterlegung des hierin offenbarten Materials/der
hierin offenbarten Materialien stellt weder ein Eingeständnis dar,
dass die hierin enthaltene schriftliche Beschreibung unzureichend
ist, um die praktische Durchführung
irgendeines Aspektes der Erfindung, einschließlich der besten Ausführungsform
davon, zu ermöglichen,
noch ist sie als eine Einschränkung
des Schutzumfangs der Ansprüche
auf die spezifischen Veranschaulichungen, die sie darstellt, zu
verstehen. Tatsächlich
werden aus der vorangehenden Beschreibung für den Fachmann verschiedene
Modifikationen zusätzlich
zu jenen, die hierin gezeigt und beschrieben werden, ersichtlich
und fallen in den Umfang der im Anhang befindlichen Ansprüche. SEQUENZPROTOKOLL