DE60036703T2 - Verfahren zum implementieren einer chat-line oder eines schwarzes-brett-dienstes in einem mobiltelefonnetz - Google Patents
Verfahren zum implementieren einer chat-line oder eines schwarzes-brett-dienstes in einem mobiltelefonnetz Download PDFInfo
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Implementieren eines Kommunikationsdiensts gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
- Der Kommunikationsdienst kann beispielsweise eine Chat-Line oder ein Schwarzes-Brett-Dienst sein.
- Chat-Lines werden in Internet- und Telefonanwendungen implementiert. Beim GSM-System und anderen Drahtlostelefonsystemen (beispielsweise UMTS) ist die einzige bekannte Lösung ein CHAT-BOX-Dienst, bei dem Benutzer durch Kurztextmeldungen miteinander kommunizieren können. Im Internet gibt es Dienste, bei denen Benutzer ihre eigenen Nachrichten posten können, auf welche andere antworten können. Nachrichten werden unter Verwendung des World Wide Webs gepostet, wobei Antworten in erster Linie durch E-Mail gegeben werden. Das Internet weist auch Webseiten auf, bei denen Textmeldungen zur Kommunikation mit anderen Benutzern in Echtzeit verwendet werden können.
- Eine andere traditionelle Lösung sind die Annoncenseiten verschiedener Zeitungen.
- Die CHAT-BOX-Dienste von Drahtlostelefonnetzen haben den Nachteil, dass die Kommunikation auf Kurztextmeldungen beschränkt ist. Zusätzlich können bei solchen Systemen Nachrichten nicht zu einem spezifischen Bereich gepostet werden. Benutzbarkeitsprobleme ergeben sich auch daraus, dass verschiedene Befehle als Kurztextmeldungen geschrieben werden müssen.
- Bösartige Benutzer, die sich nicht an die von dem Dienstanbieter dargelegten Regeln halten, sind ein anderer Nachteil der vorstehend erwähnten Lösungen. Es ist nicht möglich, solche Benutzer auszuschließen, weil Benutzeridentitäten im Internet leicht gefälscht werden können. Demgemäß können einige wenige Problembenutzer den gesamten Dienst verderben, weil es nicht möglich ist, sie auszuschließen. Zusätzlich ist es bei solchen Diensten möglich, die Person eines anderen Benutzers anzunehmen und so andere zu schädigen.
- Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass Benutzer für die Verwendung solcher Dienste einen Computer und eine Internet-Verbindung benötigen. Dies bedeutet, dass der Dienst nur zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten verfügbar ist, es sei denn, dass dem Benutzer ein Laptopcomputer zur Verfügung steht, was jedoch verhältnismäßig ungewöhnlich ist.
- Im Fall gedruckter Veröffentlichungen tritt der Nachteil einer Verzögerung zwischen dem Platzieren einer Annonce und dem Lesen von ihr auf. Typischerweise beträgt diese Verzögerung mindestens etwa einen Tag. Das Lesen der Annonce, das Antworten auf sie und der Empfang der Antwort durch die die Annonce aufgebende Person kann auch einige Zeit, typischerweise einige Tage, in Anspruch nehmen.
- Im Dokument
WO-A-99 26431 - Die Erfindung soll die vorstehend erwähnten Mängel des Stands der Technik beseitigen und zu diesem Zweck einen ganz neuen Verfahrenstyp zum Implementieren eines Kommunikationsdiensts erzeugen.
- Die Erfindung beruht auf der Tatsache, dass beispielsweise GSM- oder andere Kurztextmeldungen gesendet werden, indem die Nummer der rufenden Partei des Absenders an die Meldung angeheftet wird, wobei das System die Nummer der rufenden Partei verwendet, um den Benutzer zu identifizieren. Nachrichten werden als Kurztextmeldungen zu einer bestimmten Nummer gesendet, wobei ein SMS-Server die ankommenden Kurztextmeldungen zu einer getrennten Datenbank leitet. Das System leitet die Kurztextmeldungen dann von der Datenbank zu diesen angemeldeten Benutzern des Systems weiter, die sich entsprechend der Logik in einem ausgewählten Zielbereich befinden, der eine oder mehrere Zellen des Mobiltelefonnetzes aufweist.
- Insbesondere ist das Verfahren gemäß der Erfindung durch das gekennzeichnet, was im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ausgeführt ist.
- Mit Hilfe der Erfindung werden erhebliche Vorteile erreicht.
- Benutzer können das erfindungsgemäße Verfahren ohne Zeit- oder Ortsbeschränkungen ausnutzen. Benutzer können mit anderen kommunizieren, die als Benutzer des Systems angemeldet sind, wann immer sich ihr Endgerät im Betriebsbereich des Mobiltelefonnetzes befindet.
- Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es dem Dienstanbieter auch, Benutzer aus dem System auszuschließen, falls sie sich nicht an die vom Dienstanbieter dargelegten Regeln halten.
- Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht auch eine vollkommen anonyme Kommunikation mit anderen Systembenutzern, ohne dass in dem Dienst eine Gefahr besteht, dass die eigene Identität des Benutzers offenbart wird. In Zusammenhang mit der Erfindung ist es in der Praxis sehr schwierig, eine Identität zu fälschen. Das Verfahren kann auch verwendet werden, um zu gewährleisten, dass Meldungen stets den richtigen Empfänger erreichen.
- Im Folgenden wird die Erfindung in weiteren Einzelheiten mit Hilfe von Beispielen und mit Bezug auf die anliegende Zeichnung untersucht.
-
1 zeigt ein Verfahren und ein System gemäß der Erfindung. - Mit Bezug auf
1 sei bemerkt, dass ein Benutzer1 das CHAT2000-Programm in dem Endgerät bootet. Bei einem herkömmlichen Mobiltelefon kann dieses Programm beispiels weise unter Verwendung des SIM Application Tool Kit, WAP oder in einer entsprechenden Weise implementiert sein. Im Fall eines Endgeräts, das dem Nokia Communicator ähnelt, kann das CHAT2000-Programm unter Verwendung einer traditionellen Programmiersprache implementiert sein. Der Benutzer1 schreibt die gewünschte Nachricht unter Verwendung des CHAT2000-Programms und sendet sie als eine Kurztextmeldung zum SMS-Server4 . Diese Kurztextmeldung enthält die Nachricht des Benutzers und, abhängig von der Implementation, möglicherweise einen daran angehefteten Befehl, der es dem SMS-Zentrum4 ermöglicht, die Kurztextmeldung als eine Nachricht zu identifizieren. - Der möglicherweise an die Kurztextmeldung angeheftete Befehl kann beispielsweise in Form von CHAT.XXX.ARGUMENTS vorliegen, wobei XXX der Befehl des CHAT2000-Systems ist, wobei ARGUMENTS verwendet wird, um zusätzliche Informationen bereitzustellen, die von dem Befehl benötigt werden. In der Patentanmeldung F1981620 ist eine detailliertere Darlegung dieser Art von Technik, welche in Zusammenhang mit der Erfindung verwendet werden kann, bereitgestellt.
- Bei einem Mobiltelefonnetz wird eine Drahtlostelefonnetzzellen-Identifizierung für den Bereich, zu dem die Meldung zu senden ist, auch zu der Kurztextmeldung hinzugefügt. Die an die Kurztextmeldung angeheftete Nummer der rufenden Partei wird zur Benutzeridentifikation verwendet.
- Der SMS-Server
4 gibt an den Benutzer eine CHAT2000 ID, d. h. eine Kommunikationsdienst-Benutzeridentifizierung, aus, falls der Benutzer noch keine hat. Der SMS-Server4 erzeugt dann einen Eintrag in der Datenbank6 , welche aus der Nachricht, der CHAT2000 ID und der Nummer der rufenden Partei des die Nachricht postenden Benutzers und der Identifizierung der Zelle, durch die die Kurztextmeldung gesendet wurde, besteht. Als nächstes leitet der SMS-Server4 die Nachricht zum Zellenübertragungszentrum (CBC)5 weiter, welches sie als eine Zellenübertragung zu einem vordefinierten Bereich sendet. Der vordefinierte Bereich wird entsprechend der Logik ausgewählt und weist eine oder mehrere Zellen des Mobiltelefonnetzes auf. Der Zielbereich kann beispielsweise entsprechend der vom Absender der Meldung eingegebenen Zielbereichsauswahl definiert werden, die Zielbereichsauswahl wird jedoch gewöhnlich so festgelegt, dass sie die zum Senden der Meldung verwendete Zelle aufweist. - Demgemäß weist der Zielbereich gewöhnlich eine Gruppe der Drahtlostelefonnetzzellen auf, die dem Absender am nächsten liegen, welche als ein einziger Bereich definiert ist.
- Der zweite Benutzer
2 bootet das CHAT2000-Programm in dem Endgerät, woraufhin das Programm zu allen Nachrichten gesendet wird, die als Zellenübertragungen zu der betreffenden Drahtlostelefonnetzzelle gesendet wurden. Der Benutzer2 kann nun, falls er es möchte, entweder mit einer Kurztextmeldung oder durch Telefonieren auf die Nachricht antworten. - Wenn eine Kurztextmeldung für die Antwort verwendet wird, schreibt der Benutzer
2 seine Antwort und sendet sie als eine Kurztextmeldung zum Benutzer1 , der die ursprüngliche Meldung gesendet hat. In diesem Fall wählt der antwortende Benutzer2 die CHAT2000 ID des Empfängers als die Zielnummer für die Meldung. Wenn es die Meldung empfängt, prüft das SMS-Zentrum4 die Datenbank, um die tatsächliche Telefonnummer zu finden, die der CHAT2000 ID des Empfängers entspricht, und leitet die Kurztextmeldung zu dieser Nummer weiter. - Die Antwort kann auch so eingerichtet werden, dass der Benutzer
2 die CHAT2000 ID des vorgesehenen Empfängers in eine Kurztextmeldung aufnimmt und die Antwort als eine Kurztextmeldung zu einer für den Dienst spezifizierten allgemeinen Antwortnummer sendet. Der SMS-Server4 leitet die ankommenden Kurztextmeldungen der Antwortnummer zur Datenbank6 des CHAT2000-Systems, worin die den CHAT2000 IDs entsprechenden Telefonnummern gespeichert sind. Sobald er die der CHAT2000 ID entsprechende Telefonnummer gefunden hat, sendet der SMS-Server die Kurztextmeldung zu dem gewünschten Empfänger. - Falls der Benutzer
2 einen anonymen Ruf an die die Nachricht postende Person, d. h. den Benutzer1 , richten möchte, kann der Benutzter2 eine Nummer rufen, die der CHAT2000 ID des Benutzers1 entspricht, wenn der Ruf mit dem interaktiven Sprachantwortsystem (IVRS)3 verbunden wird. Das IVRS3 prüft die Datenbank6 , um die Nummer der rufenden Partei zu finden, die der CHAT2000 ID entspricht, und verbindet dann den Ruf mit dem Telefon des Benutzers1 , wobei die CHAT2000 ID des Benutzers2 dem Benutzer1 als die Nummer der rufenden Partei gezeigt wird. - Demgemäß werden bei einem Verfahren gemäß der Erfindung die folgenden Operationen ausgeführt:
- – Eine
Meldung wird von einem ersten Kunden
1 empfangen, wobei sie an mindestens einen zweiten Kunden2 adressiert wird. Diese Meldung kann beispielsweise eine GSM-Kurztextmeldung sein. - – Der
Kunde
1 des Kommunikationsdiensts, der die Meldung gesendet hat, wird identifiziert, wenn: - – der
Benutzercode des Kunden
1 , der die empfangene Meldung gesendet hat, an die Meldung angeheftet ist, - – ein meldungsspezifischer Zielbereich, der eine oder mehrere Zellen des Mobiltelefonnetzes aufweist, für jede weiterzuleitende Meldung definiert ist, und
- – die
Meldung und die angeheftete Benutzeridentifizierung zu mindestens
einem zweiten Kunden
2 des Kommunikationsdiensts weitergeleitet wird, der sich in dem für die gesendete Meldung definierten Zielbereich befindet. - Bei einem Verfahren gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die folgenden zusätzlichen Operationen ausgeführt:
- – Wenn ein Kunde das für das Betreiben des Kommunikationsdiensts vorgesehene Programm in einem Endgerät bootet, werden dem Kunden alle für den Zielbereich, in dem sich der Empfängerkunde befindet, bestimmten Nachrichten gesendet.
- – Ein Kunde, der eine Meldung empfangen hat, hat eine Möglichkeit, dem Absender anonym zu antworten. Die Antwort kann beispielsweise durch Schreiben einer Kurztextmeldung geschehen, wenn die die Kurztextmeldung empfangende Person, d. h. der Absender der ursprünglichen Meldung, eine Kurztextmeldung auf ihrem Endgerät empfängt, wobei die Kommunikationsdienst-Benutzeridentifizierung des Empfängers der Meldung als die Nummer des Absenders angezeigt wird.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, bei der der die Meldung empfangende Kunde den die Meldung sendenden Kunden rufen kann, werden die folgenden Operationen ausgeführt:
- – Wenn der die Meldung empfangende Kunde die Nummer ruft, die der Kommunikationsdienst-Benutzeridentifizierung des Absenders der Meldung entspricht, wird der Ruf mit einem IVRS-System verbunden, das die Telefonnummer der Person mit der betreffenden Benutzeridentifizierung bestimmt. Nachdem es die relevante Telefonnummer gefunden hat, verbindet das IVRS-System den Ruf mit dem Absender der Meldung und zeigt die Kommunikationsdienst-Benutzeridentifizierung des ursprünglichen Empfängers der Meldung auf dem Mobiltelefon der den Ruf empfangenden Person an.
Claims (7)
- Verfahren zum Übertragen einer Meldung in einem Kommunikationsdienst, der durch ein Mobiltelefonnetz betrieben wird, wobei durch den Dienst jedem Kommunikationsdienstkunden (
1 ,2 ) eine kundenspezifische Benutzeridentifizierung zugewiesen wird, die dazu vorgesehen ist, die reale Identität des Kunden geheim zu halten, wobei im Verfahren: – eine an mindestens einen anderen Kunden (2 ) adressierte Meldung von einem ersten Kunden (1 ) empfangen wird; – der Kommunikationsdienstkunde, der die Meldung abgeschickt hat, identifiziert wird; – die Benutzeridentifizierung des Kunden, der die empfangene Meldung abgeschickt hat, an die Meldung angeheftet wird; und – die Meldung mit der angehefteten Benutzeridentifizierung an mindestens einen anderen Kunden des Kommunikationsdienstes weitergeleitet wird; dadurch gekennzeichnet, dass im Verfahren: – für jede weiterzuleitende Meldung ein meldungsspezifischer Zielbereich definiert wird, der eine oder mehrere Zellen des Mobiltelefonnetzes enthält; und – die Meldung und die angeheftete Benutzeridentifizierung an mindestens einen sich im Zielbereich befindenden Empfängerkunden übertragen werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass – die Identifizierung der Mobiltelefonnetzzelle, die verwendet wird, wenn die Meldung des ersten Kunden (
1 ) übertragen wird, aufgezeichnet wird; und – der Zielbereich auf der Basis der zum Übertragen der Meldung verwendeten Mobiltelefonnetzzelle definiert wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass – eine Rufverbindungsanforderung empfangen wird, die an den Besitzer der Benutzeridentifizierung gerichtet ist, die einer Meldung angeheftet ist, die durch mindestens einen anderen Kunden (
2 ) empfangen wird; und – der Ruf mit dem Mobiltelefon des ersten Kunden (1 ) verbunden wird, der die Benutzeridentifizierung besitzt. - Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn der Ruf mit dem ersten Kunden (
1 ) verbunden wird, die Benutzeridentifizierung des anderen Kunden (2 ), der den Ruf erzeugt hat, zusammen mit dem Ruf zum ersten Kunden übertragen wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn der Ruf mit dem ersten Kunden (
1 ) verbunden wird, die Zieltelefonnummer in einem IVRS-System (3 ) bestimmt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kommunikationsdienst eine Chatline ist.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kommunikationsdienst ein "Schwarzes Brett"-Dienst ist.
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