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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung– betrifft
allgemein ein verbessertes therapeutisches Vakzin, das zur Behandlung
und Vorbeugung eines Krebses verwendbar ist. Offenbart ist ein Krebsvakzin
und Verfahren zur Herstellung und Verwendung eines solches Vakzins
in einem mit einem Krebs diagnostizierten Wirt. Das erfindungsgemäß verwendete
Vakzin umfasst ein neues Verabreichungsschema und Inhaltsstoffe
wie z.B. rekombinantes IL-2, das für das Vaccinia-Virus kodiert,
sowie autologe dendritische/Monozyten-Zellen, die mit Melanom-Antigenen,
die von krebsartigen Melanomzelllinien abstammen, die wenigstens
zwei HLA-Klasse 1-Antigene exprimieren, gepulst wurden.
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Hintergrund der Erfindung
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Das
Vorkommen von malignem Melanom nahm während der letzten Jahrzehnte
in alarmierender Weise zu, und es gibt Anzeichen, dass das Vorkommen
dieser tödlichen
Krankheit in der Zukunft weiter ansteigen wird. Da ein Melanom dafür bekannt
ist, gegenüber
einer konventionellen Chemotherapie oder Strahlentherapie unempfänglich zu
sein, wurden mehrere alternative Behandlungsansätze zur Behandlung dieser Vielzahl von
Hautkrebs verwendet. Eine Immuntherapie wird im Wesentlichen als
nützlich
für ein
Melanom angesehen, da ein Melanom bestimmte immunologische Eigenschaften
aufweist, wie z.B. eine spontane Regression, Infiltration von Lymphozyten
innerhalb der Tumormasse, eine In-vitro-Demonstration von Antimelanomspezifischen
zellulären
Antworten und das Auftreten einer Reaktivität gegenüber Immunmodulatoren wie Interleukin und
Interferone (Mukherij B. und Chakraborty NG., Immunobiology and
immunotherapy of melanoma. Curr. Opin. Oncol. 7:175-184, 1995).
Beispielsweise könnte
die Immunisierung eines Patienten mit einem Melanom mit dessen eigenen
Melanom-Antigenen, die als ein Vakzin hergestellt wurden, eine Antitumor-Immunreaktion induzieren
und könnte
einen solchen Patienten von der Krankheit heilen.
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Die
Beschreibung eines solchen Vakzins kann in dem U.S.-Patent Nr. 4,108,983
von Wallack entnommen werden. Dieses Patent beschreibt Melanom-Vakzin
der ersten Generation, Vaccinia Melanoma Oncolysate (VMO), das von
Melanomzellen abstammt, die von einem Vaccinia-Virus lysiert worden
sind (US-Patent Nr. 4,108,983). Dieses Vakzin und modifizierte Versionen
davon wurden in mehreren klinischen Studien getestet. Obwohl eine
klinische Verbesserung in mehreren Patientengruppen beobachtet wurde,
insbesondere bei jungen männlichen
Patienten mit einem Stadium III (AJCC)-Melanom, erzeugte das Vakzin
keinen signifikanten Vorteil für
Melanom-Patienten
bei Tests gegenüber
einer operativen Adjuvanztherapie in kürzlich beendeten klinischen
Phase-III-Studien (Wallack MK, Sivanandham M, et al., Favorable
clinical responses in subsets of patients from a randomized, multiinstitutional
melanoma vaccine trial, Ann. Surg. Oncol. 3(2):1-8, 1996: Wallack
MK, multiinstitutional trial of vaccinia melanoma oncolysate-active
specific immunotherapy for patients with stage II melanoma. Cancer
75:34-42, 1995).
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US-Patent
Nrn. 5,635,188 und 5,030,621, beide von Bystryn, offenbaren ein
Vakzin, das aus Zelloberflächen-Antigenen
von Melanomzellen hergestellt wurde, die in dem Kulturmedium gezogen
und dann als Antimelanom-Vakzin verwendet wurden.
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In
gleicher Weise offenbart US-Patent-Nr. 5,484,596 von Hanna, Jr.
et al. ein Verfahren zur Krebstherapie, bestehend aus der Herstellung
bestrahlter Tumorzellen und der Injektion derselben als Vakzin in
einen menschlichen Patienten.
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Obwohl
solche immuntherapeutischen Studien mit diesen Vakzinen ermutigende
Ergebnisse in einigen Patienten zeigen konnten, z.B. eine partielle
Regression des Melanoms, eine Verzögerung beim Auftreten eines
rückläufigen Melanoms
und einen Anstieg des Gesamt-Überlebens
im Vergleich zur Standardtherapie oder Operation, war keines dieser
Verfahren bis jetzt insgesamt zufriedenstellend.
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Während der
letzten beiden Jahrzehnte wurden mehrere neue immunmodulatorische
Zytokine entdeckt, und diese Zytokine wurden hinsichtlich ihrer
therapeutischen Vorteile in Patienten mit Krebs intensiv untersucht.
Das am besten untersuchte Zytokin ist Interleukin-2 (IL-2), das
einen Vorteil bei der Verstärkung
der Immunität
gegen Melanom gezeigt hat. Der Vorteil einer IL-2-Therapie besteht
vermutlich in der Stimulation von T-Zellen, von denen einige für Tumorzellen
toxisch werden können.
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Im
Allgemeinen werden immunmodulatorische Zytokine, wie IL-2, entweder
als Bolus-Injektion
oder als kontinuierliche Niedrigdosis-Infusion verabreicht (Lotze
MT et al., High dose recombinant interleukin-2 in the treatment
of patients with disseminated cancers, JAMA 256(22):3117-3124, 1986;
West WH et al., Constant infusion of recombinant IL-2 in adoptive
immunotherapy of advanced cancers, New Engl. J. Med 316(15):898-905,
1987). Im Allgemeinen erzeugt jedoch eine Bolus-Injektion mit einer
hohen Dosis von Zytokinen eine beträchtliche Toxizität, während eine
kontinuierliche Niedrigdosis-Infusion unangenehm ist. Ein konstanterer, ähnlich dem
durch eine kontinuierliche Infusion von Zytokin erzeugten Spiegel
von Zytokin in vivo, kann erreicht werden, indem rekombinante Viren
oder Bakterien verwendet werden, die darauf ausgelegt sind, Zytokine
in vivo zu produzieren.
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Die
Verwendung von rekombinanten Vektoren zur Einleitung der Herstellung
von Zytokinen in vivo fällt unter
die Definition einer Gentherapie. Einige ermutigende Ergebnisse
wurden unter Verwendung solcher Vektoren beobachtet. Zum Beispiel
erschien die Verwendung des IL-2-Gens in einem rekombinanten Vaccinia-Virus
(rVV) die Tumorbelastung in einem Maus-Melanom-Modell zu verringern
(Sivanandham M, Scoggin SD, Sperry RG, Wallack MK, Prospects for
gene therapy and lymphokine therapy for metastatic melanoma. Ann. Plast.
Surg. 28(I):114-118,1992). Im Gegensatz dazu haben spätere Studien
nahe gelegt, dass rekombinantes Vaccinia mit IL-2 keine Wirkung
zeigte. Zum Beispiel beschreiben Quin et al. ein Vakzin, das eine
Wirkung mit GM-CSF-exprimierendem
rVV haben soll, jedoch nicht mit IL-2 exprimierendem rVV (Qin H,
Chatterjee SK. Cancer gene therapy using tumor cells infected with
recombinant vaccinia virus expressing GM-CSF, Hum. Gene Ther. 7(15):1853-60,
1996). Ähnlich
enttäuschende
Ergebnisse mit rVV, das für
IL-2 kodiert, wurden
von Shrayer et al. in ihrem Melanom-Modell beobachtet (Shrayer DP,
Bogaars H, Hearing VJ, Wanebo HJ, Immunization of mice with irradiated
melanoma tumor cells transfected to secrete lymphokines and couples
with IL-2 or GM-CSF therapy, J. Exp. Ther. Oncol., 1(2):126-33,
1996).
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Daher
ist der Erfolg von rekombinantem IL-2 in Gentherapie-Strategien
unvorhersehbar. Anfängliche Berichte
haben objektive Antwortraten mit einer Einzelagenzl-rIL-2-Therapie
im Bereich von 15% bis 20% gezeigt; jedoch waren die Gesamt-Antwortraten
in der Klinik viel geringer als ursprünglich erwartet. Ferner scheint
es, dass die gleichzeitige Verabreichung von Lymphokin-aktivierten Killer
(LAK)-Zellen, welche ex vivo mit rIL-2 erzeugt wurden, keine Erhöhung der
mit rIL-2 alleine erreichten Antwortraten bewirkt.
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Zum
Beispiel offenbaren US-Patent-Nrn. 4,863,727 und 5,425,940, beide
von Zimmerman et al., eine Verstärkung
der Anti-Melonam-Aktivität
in Säugetieren
durch Verabreichung einer wirksamen Menge von IL-2- und Tumor-Nekrose-Faktor
(TNF), oder TNF und Interferon (IFN)-Beta, oder IL-2, TNF, und IFN-Beta-Kombinationen.
Diese Zusammensetzungen wurden auch zur Behandlung von anderen Krebsarten
wie Leukämie, Lymphom,
Mastozytom, Brustdrüsen-Adenokarzinom und
pharyngeales Plattenepithelzellkarzinom als nützlich erachtet.
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US-Patent-Nr.
5,066,489 von Paradise et al. offenbart die Behandlung eines malignen
Melanoms durch Kombinieren von IL-2 mit chemotherapeutischen Agenzien.
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Rosenberg
et al. beschreiben eine Kombination von IL-2 mit Tumor-infiltrierenden
Lymphozyten als Mittel zur Anwendung einer Immuntherapie an Patienten
mit einem metastatischen Melanom (Rosenberg et al., Use of tumor-infiltrating
lymphocytes and interleukin-2 in the immunotherapy of patients with
metastatic melanoma, New Engl. J. Med. 319:1676-1680.1988).
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In
gleicher Weise beschrieben Dutcher et al. die Kombination von IL-2
mit IL-2-aktivierten Killerzellen als Behandlungsoption für metastatisches
Melanom (Dutcher et al., A Phase II study of high-dose continuous infusion
interleukin-2 with lymphokine-activated killer cells in patients
with metastatic melanoma, J. Clin. Oncol. 9(4):641-648, 1991).
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Aufgrund
der breiten Aktivierungsnatur von T-Zellen ist die durch IL-2 erzeugte
Antitumorantwort nicht sehr spezifisch. Aus diesem Grund hat sich
eine auf IL-2 basierende Therapie als nicht sehr wirksam herausgestellt.
Ferner scheinen die für
diese IL-2-Behandlungsverfahren
erforderlichen IL-2-Dosen für
die behandelten Patienten toxisch zu sein (Siegel et al., Interleukin-2
toxicity, J. Clin. Oncology, 9:694-704, 1991). Basierend auf diesen
Beobachtungen wird angenommen, dass eine spezifischere Immunantwort
durch Kombination von IL-2 mit tumorspezifischen Antigenen erreicht
werden kann.
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US-Patent
Nr. 5,290,551 von Berd offenbart die Behandlung eines Melanoms mit
einem Vakzin, das bestrahlte autologe Melanom-Tumorzellen umfasst,
die an ein Hapten konjugiert sind, sowie Kombinationen des Vakzins
mit IL-2.
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US-Patent
Nr. 5,478,556 von Elliott et al. offenbart die Impfung von Krebspatienten
unter Verwendung von Tumor-assoziierten Antigenen, die mit IL-2
und Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierendem
Faktor (GM-CSF) gemischt wurden.
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Die
Wichtigkeit von Antigen-präsentierenden
(APC) oder Helferzellen bei der Induktion einer spezifischen zellulären Immunantwort
wurde lange Zeit postuliert. Unter vielen Arten von Helferzellen
befinden sich dendritische Zellen (DC), die von verschiedenen Zelllinien
abstammen, wie z.B. Knochenmarkzelllinien, Makrophagen und Lymphozyten.
Die DC stimulieren zytotoxische und Helfer-T-Zellen durch Expression
von hohen Spiegeln an HLA-Klasse 1- und Klasse 2- Antigenen und die co-stimulatorischen
T-Zell-Faktoren CD80, CD86, ICAM-1 und LFA-3. DC sekretieren auch
Zytokine wie IL-12, IL-15 und IFN-Gamma, von denen auch gezeigt
wurde, dass sie für
die Ausbreitung von stimulierten T-Zellen nützlich sind. DC-basierende
Immuntherapien wurden auch in Patienten mit Krebs und viralen Krankheiten
untersucht.
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Um
eine Antitumor-Immunantwort auszulösen, wurden verschiedene Zelltypen
als zelluläre
Adjuvanzien mit Tumor-Antigenen eingesetzt, und kürzlich hatten
mehrere Gruppen gezeigt, dass dendritische Zellen (DC), die mit
Tumorzelllysaten, synthetischen Tumor-Antigenen oder Peptiden, die
von Tumorzellen gereinigt wurden, kultiviert wurden, eine relativ
signifikante Antitumorimmunität
in vivo induzierten. In sämtlichen
Ansätzen
wurden die DC mit einer exogenen Antigen-Quelle gepulst. Es wurden
auch alternative Verfahren vorgeschlagen, die aus genetisch veränderten
DC bestehen, um Tumor-Antigene zu exprimieren. Die Expression von
Tumor-Antigenen durch DC ist ein wirksames Verfahren zur Induktion
von Tumor-Antigen-spezifischen Antworten in vivo (siehe Pardoll
DM, Cancer vaccines. Nat. Med. 4(5 Suppl): 525-31, 1998). Mehrere
Melanom-spezifische Antigene wurden kürzlich identifiziert, z.B.
MART-1/Melan A, gp100, Tyrosinase, MAGE-1, MAGE-3, u.a. Sie wurden
dementsprechend verwendet, um eine Antitumor-Immunreaktion durch
eine Präsentation über DC auszulösen. Einige
Studien verwendeten nicht nur Peptide, sondern auch nicht fraktionierte
Tumorzelllysate (Abdel-Wahab Z, DeMatos P., Hester D.Dong XD, and
Seigler HF, Human dendritic celles, pulsed with either melanoma
tumor cell lysates or the gp100 peptide (280-288), induce paris of T-cell cultures
with similar Phänotype
and lytic activity, Cell. Immunol. 186(1):63-74, 1998).
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Daher
war trotz der Tatsache, dass eine Impfung mit autologen DC sich
als sicher herausgestellt hat, die Wirksamkeit solcher Vakzine nicht
viel besser als mit konventionellen Melanom-Vakzinen. Beispielsweise waren
die objektiven Antworten lediglich in 5 von 16 Patienten mit metastatischem
Melanom evident (Nestle FO, Alijagic S, Gilliet M, Sun Y, Grabbe
S, Dummer R, Burg G, Schadendorf D, Vacciniation of melanoma patients
with peptide- or tumor lysate pulsed dendritic cells, Nat. Med.
4(3):328-332, 1998). Diese und andere ähnliche Ansätze scheiterten daran, DC-basierte
Vakzine zu verbessern oder die Überlebenschancen
von Melanompatienten zu erhöhen.
Trotz vieler Studien, die auf die Entwicklung von Melanomvakzinen
ausgerichtet waren, wurde bis jetzt nur ein geringer tatsächlicher
Fortschritt erzielt. Es besteht eindeutig ein Bedarf an einem wirksamen
Melanomvakzin, das nützlich
ist, um den Verlauf, wenn nicht sogar die Heilung eines Melanoms
in einem höheren
Anteil von Patienten zu verlangsamen, als es mit früher beschriebenen
Vakzinen der Fall war.
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US-Patent-Nr.
5,788,963 von Murphy et al. offenbart Verfahren und Zusammensetzungen
zur Verwendung humaner DC, um T-Zellen für immuntherapeutische Antworten
gegen einen primären
und metastatischen Prostatakrebs zu aktivieren. Andere DC-basierte
Ansätze
wurden auch beschrieben, z.B. Hsu et al. (Vaccination of patients
with B-cell lymphoma using autologous antigenpulsed dendritic cells,
Nat. Med. 2(1):52-58, 1996).
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Somit
besteht das Problem weiterhin, obwohl mehrere Ansätze gegen
Melanom (und Krebs allgemein) während
der letzen 20 Jahre verfolgt und auch mancher Fortschritt erreicht
wurde. Das Melanom nimmt weiter zu und ist für verfügbare Therapien unempfänglich (Villikka
K, Pyrhonen S. Cytokine therapy of malignant melanoma. Ann. Med.
28(3):227-233, 1996).
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Daher
stellt die Erfindung ein verbesserte Melanom-Vakzin zur Verfügung, das
eine höhere
Erfolgsrate erzielt als die auf dem Gebiet bestehenden Melanomtherapien.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine therapeutische Zusammensetzung,
die aus Antigenpräsentierenden
Zellen besteht, die mit einer aufgebrochenen Zellpräparation
gepulst worden ist. Die aufgebrochene Zellpräparation umfasst entkerntes
Zytosol und Zellmembranen von Krebszellen, die mit einem rekombinanten Vaccinia-Virus
infiziert worden sind, das für
wenigstens ein immunstimulierendes Molekül kodiert. In einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein therapeutisches Vakzin bereit, bei dem
autologe dendritische/Monozyten-Zellen (DC/M) ein Gemisch von Antigenen
darstellen (vorliegend in einer Präparation von entkerntem Zytosol
und Zellmembranen), die von Zellen aus Krebszelllinien stammen,
die mit einem rekombinanten Vaccinia-Virus infiziert worden sind,
das für
IL-2 kodiert. In einer anderen Ausführungsform stammen das entkernte Zytosol
und die Zellmembranen aus Krebszellen, die von einem Patienten mit
einem Krebs geerntet worden sind. In einer weiteren Ausführungsform
sind die Antigen-präsentierenden
Zellen HLA-angepasste dendritische/Monozyten-Zellen für den Wirt,
der das Vakzin empfängt.
Gemäß der Erfindung
ist das entkernte Zytosol im Wesentlichen frei von Zellkernen. Zusätzlich enthalten
die erfindungsgemäßen Krebszellmembranen
wenigstens zwei, vorzugsweise mehr als zwei HLA-Klasse 1 A-Antigene.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein immuntherapeutisches Vakzin
mit zwei Teilen bereit. Der erste Teil des Vakzins betrifft die
Verabreichung eines rekombinanten Vaccinia-Virus, das für wenigstens
IL-2 kodiert. Der zweite Teil des Vakzins stellt Antigen präsentierende
Zellen bereit, die mit einer Präparation
von Antigenen aus Krebszellen gepulst worden sind, die mit einem
rekombinanten Vaccinia-Virus, das für wenigstens IL-2 kodiert,
infiziert wurden. In einer bevorzugten Ausführungsform kodiert das rekombinante
Vaccinia-Virus des ersten Teils des Vakzins für IL-2, und der zweite Teil
des Vakzins umfasst autologe DC/M, die mit entkerntem Zytosol und
Zellmembranen aus Krebszellen von Krebszelllinien gepulst wurden,
die mit einem rekombinanten Vaccinia-Virus infiziert worden sind,
das für
IL-2 kodiert.
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Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Herstellung eines immuntherapeutischen
Vakzins bereit, das zur Erzeugung einer Antikrebs-Immunantwort oder
zur Behandlung von Krebs in einem Wirt verwendbar ist. Dieses Verfahren
umfasst die folgenden Schritte: (i) In-Kontakt-Bringen von Krebszellen
mit einem rekombinanten Vaccinia-Virus, das für IL-2 kodiert; (ii) Aufbrechen
der Vaccinia-Virus-infizierten Krebszellen zum Erhalten einer Präparation,
die entkerntes Zytosol und Zellmembranen von den Krebszellen umfasst,
und (iii) Pulsieren von Antigen-präsentierenden Zellen mit der
Präparation
für wenigstens
sechs Stunden.
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Von
der Erfindung ebenfalls umfasst ist ein Verfahren zum Auslösen einer
Antikrebs-Immunantwort
mit einer Testperson durch Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge einer Zusammensetzung, die Antigen-präsentierende Zellen einschließt, die
mit einer Präparation
gepulst worden sind, welche entkerntes Zytosol und Zellmembranen
von Krebszellen einschließt,
die mit einem Vaccinia-Virus infiziert wurden, das für wenigstens
IL-2 kodiert.
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Ferner
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Auslösen einer Antikrebs-Immunantwort
in einer Testperson bereit durch: (i) Verabreichen eines rekombinanten
Vaccinia-Virus, das für
wenigstens IL-2 kodiert; und (ii) Verabreichen einer Zusammensetzung,
in der Antigen-präsentierende
Zellen vorliegen, die mit einer Präparation gepulst werden, welche
entkerntes Zytosol und Zellmembranen von Krebszellen einschließt, die
mit einem rekombinanten Vaccinia-Virus
infiziert wurden, das für
wenigstens IL-2 kodiert. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird der erste Teil des Vakzins ungefähr dreißig (30) Minuten vor dem zweiten
Teil und im Wesentlichen am selben Ort am Patienten verabreicht.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Behandlung einer
Testperson mit Krebs bereit durch: (i) Verabreichen eines rekombinanten
Vaccinia-Virus, das für
wenigstens IL-2 kodiert; und (ii) Verabreichen einer Zusammensetzung,
die Antigen-präsentierende
Zellen umfasst, die mit einer Präparation
gepulst wurden, die entkerntes Zytosol und Zellmembranen von Krebszellen
einschließt,
die mit einem rekombinanten Vaccinia-Virus infiziert wurden, das
für wenigstens
IL-2 kodiert. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der erste Teil
des Vakzins ungefähr
dreißig
(30) Minuten vor dem zweiten Teil und im Wesentlichen an demselben
Ort am Patienten verabreicht.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
ein Flussdiagramm, das die Schritte zur Herstellung von CVACII-Vakzin
zeigt.
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2 zeigt
die relative Wirksamkeit von verschiedenen Vakzin-Präparationen
beim Schutz gegen die Entwicklung eines Tumors.
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3 zeigt
den Überlebensprozentsatz
von Mäusen,
die mit sieben unterschiedlichen Vakzin-Präparationen und mit einem Nichtbehandlungsprotokoll
behandelt wurden.
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4 zeigt,
dass ein Vakzinschutz mit der Induktion von CD8-positiven zytolytischen
Zellen korreliert.
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5 zeigt
Zytotoxizitätstests,
die auf eine Behandlung mit CVACII-Vakzin und einer Kontroll-Vakzinpräparation
zurückgehen,
die aus DC/M besteht, die nur mit dem TumorSonifikat gepulst wurden.
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6 zeigt
eine HLA-beschränkte
Proliferation von PBL- und CD8-Zellen von einem repräsentativen Patienten
nach Aussetzen gegenüber
verschiedenen Melanom-Antigenen (MART-1, Mel-9, Mel-2 und eigene Tumorzellen)
wie zuvor und nach der Impfung getestet.
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7 zeigt
ein HLA-beschränktes
Zytotoxizitätsprofil
eines Patienten, getestet in Vorimpfungs- und Nachimpfungszeiträumen (in
zweiwöchigen
Intervallen).
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes immuntherapeutisches
Vakzin, das zur Behandlung eines Wirtes verwendbar ist, der mit
Krebs diagnostiziert wurde, z.B. Melanom, sowie Verfahren zur Herstellung
und Verwendung des Vakzins und verschiedener Bestandteile davon.
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Der
Ausdruck "HLA" bezeichnet ein humanes
Leukozyten-Antigen und entspricht dem Ausdruck "Haupthistokompatibilitätskomplex" (MHC)-Molekül. Im Allgemeinen
sind Klasse 1-Moleküle MHC-kodierte Peptide,
die mit β2-Mikroglobulin
assoziiert sind, während
Klasse 2-Moleküle zwei
nicht-kovalent assoziierte MHC-kodierte Peptide aufweisen. Klasse
1 (HLA-A, B, C)- und
2 (HLA-D oder DR, DQ, DP)-Moleküle
sind zur Präsentation
von "Antigenen"- oder "Immunogenen"-Molekülen, die
eine Immunantwort ausschließen,
in der Lage, wenn sie sich auf der Zelloberfläche befinden. Der Ausdruck "Immunantwort" wird im Allgemeinen
mit der Aktivierung von Immunzellen in Verbindung gebracht. Jedoch
kann auch das Gegenteil zutreffen, wenn ein Immunogen eine Immuntoleranz
oder Anergie auslöst.
Der Ausdruck "HLA-angepasst" bezeichnet solche HLA-Antigene
von einem Individuum, die im Wesentlichen ähnlich den HLA-Antigenen aus
einem anderen Individuum sind.
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Der
Ausdruck "autologe
Zellen" bezeichnet,
dass es sich bei den Zellen um die eigenen Zellen eines Individuums
handelt. Dendritische Zellen (DC) gehören zu einer Untergruppe von "Antigen-präsentierenden Zellen" (APC), die zur Auslösung einer
Immunantwort oder -reaktion fähig
sind, die teilweise durch "zytotoxische
T-Lymphozyten" (CTL)
vermittelt wird. CTL sind Zellen, die zum Abtöten oder Unterdrücken des
Wachstums von Zellen mit reaktionsauslösenden Antigenen in der Lage
sind. Der Ausdruck "CTL" bezeichnet im Allgemeinen
CD8+-T-Zellen, obwohl CD4+-T-Zellen
und "natürliche Killer" (NK)-Zellen auch
eine zytolytische Aktivität
besitzen können.
Wenn CTL mit Lymphokinen wie IL-2 aktiviert oder ausgelöst wurden,
werden sie auch als Lymphokin-aktivierte
Killer-Zellen oder "LAK"-Zellen bezeichnet.
Der Ausdruck CD, z.B. CD8 oder CD4, steht für ein Differenzierungsmuster
und bezeichnet im Allgemeinen einen Immunmarker, der zur Unterscheidung
unterschiedlicher Zelltypen verwendet wird. Der Ausdruck "Antigen-präsentierende
Zellen" bezeichnet gewöhnlicherweise
spezialisierte Lymphoid-Zellen, wie z.B. dendritische Zellen, B-Zellen
und Monozyten-Zellen, die zur Induktion einer T-Zell-Aktivierung
in der Lage sind. Der Ausdruck "Monozyten" bezeichnet Zellen, die
mit "Makrophagen" verwandt sind, und
sie stellen eine andere Art von APC dar, die hauptsächlich zuvor sensibilisierte
CTL reaktivieren. DC wiederum erscheinen jedoch funktionell native
oder nicht ausgelöste
T-Zellen zu aktivieren. Sowohl DC als auch Monozyten werden benötigt, um
Immunzellantworten zu aktivieren und aufrecht zu erhalten. Neben
den Unterschieden bei dem Immunphänotyp unterscheiden sich diese
beiden Arten von APC morphologisch, wobei DC einen eher "haarigen" oder "dendritischen" Phänotyp besitzen.
Jedoch ist im Gegensatz zu Monozyten der exakte Ursprung von DC
noch immer unklar, da sie von einer Vielzahl von Geweben gewonnen
werden, z.B. aus dem peripheren Blut, der Milz, dem Thymus, dem
Knochenmark, den Lymphknoten oder der Haut. Monozyten können im
Wesentlichen von denselben Quellen erhalten werden. Einige DC sind
auch als "verschleierte" Zellen bekannt,
die im Blut oder als "Langerhansche
Zellen" gewöhnlicherweise
in der Epidermis vorgefunden werden.
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Der
Ausdruck "immunstimulatorisches
Molekül" bezeichnet Zytokine,
hämatopoetische
Wachstumsfaktoren und Melanom-Immunogene. Der Ausdruck "Zytokin" bezeichnet biaktive
Moleküle,
die von Zellen abgeleitet sind und die zur Beeinflussung des Zellverhaltens
fähig sind,
z.B. dem Wachstum, der Migration, der Abtötungsfähigkeit, der Differenzierung,
der Sekretion etc. Der Ausdruck "Lymphokin" bezeichnet im Wesentlichen
das selbe wie Zytokin, betrifft jedoch gewöhnlicherweise bioaktive Moleküle, die
von Lymphozyten abstammen und die hauptsächlich das Verhalten von Lymphozyten
beeinflussen.
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Der
Ausdruck "immuntherapeutisches
Vakzin" bezeichnet
im Gegensatz zu dem Ausdruck "prophylaktisches
Vakzin" ein Vakzin,
das zur Behandlung und/oder Vorbeugung des Fortschreitens der Krankheit
in einem Wirt, der bereits mit der Krankheit diagnostiziert ist,
verabreicht wird. Der Ausdruck "Verabreichen" bezeichnet ein beliebiges
Verfahren, um einem bedürftigen
Wirt ein Vakzin bereitzustellen, einschließlich oraler, intranasaler,
topischer, transdermaler, parenteraler, z.B. intravenöser, subkutaner,
intradermaler, intramuskulärer
Verabreichungen und anderer Verabreichungsmittel, die auf dem Gebiet
bekannt sind.
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Der
Ausdruck "Melanom" bezeichnet einen
malignen Hautkrebs oder Tumor mit unterschiedlichem Schweregrad
und mit der Tendenz, sich in fortgeschrittenen Stadien der Krankheit
auszubreiten oder zu "metastatisieren". Der Ausdruck "Krebs" oder "Neoplasmus" bezeichnet im Allgemeinen
eine maligne Krankheit und wird durch ein unkontrolliertes Wachstum
von "Tumor"- oder "Krebs"-Zellen charakterisiert.
Tumore können
sich als primäre
Tumormasse lokal oder in weiter entfernte Körperteile ausbreiten, d.h.
metastatisieren.
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Der
Ausdruck "entkerntes
Zytosol" bezeichnet
die zytoplasmatischen Bestandteile einer Zelle, aus der der Zellkern
möglichst
intakt entfernt worden ist. Daher ist ein entkerntes Zytosol im
Wesentlichen frei von Zellkernen. Wie hier verwendet, bezeichnet "Pulsieren" das Ausstatten einer
Antigen-präsentierenden
Zelle mit einem Antigen oder einem Immunogen oder einer Präparation,
die Antigene oder Immunogene enthält, z.B. eine Präparation
von Tumor-Antigenen, die von einem Tumor abgeleitet sind. In einer
bevorzugten Ausführungsform
werden Antigene, Immunogene oder eine Präparation an die APC gebunden
oder von dieser aufgenommen, um zu Peptiden verarbeitet zu werden,
welche an die Plasmamembran als ein Peptid-MHC- oder Peptid-HLA-Komplex
abgegeben werden. Wenn dieser Komplex durch eine Immunzelle kontaktiert
wird, z.B. einer CTL, wird er diese Zellen dazu bringen, Tumorzellen,
die ein ähnliches
Antigen oder Immunogen tragen, zu erkennen und abzutöten. Durch
das Pulsieren von APC mit Tumorantigenen wird die Immunogenität dieser Antigene
verbessert.
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Der
Ausdruck "CVACII-Vakzin" umfasst zwei Bestandteile:
der erste ist ein lebendes rekombinantes Vaccinia-Virus, das für ein Zytokin
kodiert, z.B. humanes IL-2 (rIL-2VV), das vorzugsweise als erstes
injiziert wird, und der zweite Bestandteil umfasst dendritische
und/oder Monozytenzellen (DC/M), die mit Krebs- und/oder Melanom-Antigenen
gepulst wurden, die von Krebs- und/oder Melanom-Zellen abgeleitet
sind oder von Zelllinien, die einem Vaccinia-Virus ausgesetzt waren,
das für
ein Zytogen kodiert, z.B. rIL-2VV. Der zweite Bestandteil wird vorzugsweise
ungefähr
30 Minuten nach rIL-2VV verabreicht. Der Ausdruck "VV" steht für Vaccinia-Virus, und der Ausdruck "rVV" steht für rekombinantes
Vaccinia-Virus, das für
ein externes Gen kodiert, das für
dieses Virus fremd ist.
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Der
Ausdruck "Vakzin" wie hier verwendet
umfasst ein therapeutisches oder immuntherapeutisches Vakzin. In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird das Vakzin in einem Wirt verwendet, bei dem bereits Krebs
diagnostiziert wurde, und kann verabreicht werden, um eine Immunantwort
gegen einen schwach immunogenen Tumor zu stimulieren. Die Immunantwort
kann zu einem vermindertem Tumorwachstum und -ausbreitung, einer
Elimination von Tumorzellen durch zelluläre und humorale Immunantworten
und/oder der Vorbeugung oder Verzögerung des Tumorauftretens
nach einer teilweisen oder vollständigen Entfernung des Krebses
führen.
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Ein
Aspekt der Erfindung betrifft eine therapeutische Zusammensetzung
von Antigenpräsentierenden Zellen,
die mit einer Präparation
von Tumorantigenen gepulst worden sind, welche in einem entkernten
Zytosol und Zellmembranen von Krebszellen, z.B. Melanomzelllinien,
die nicht zytolytisch mit einem rekombinanten Vaccinia-Virus, das
für IL-2
kodiert, infiziert wurden, vorliegen. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die APC die wirtseigenen oder HLA-angepasste Antigen-präsentierende
Zellen, z.B. dendritische und/oder Monozyten-Zellen. Die Zusammensetzung
kann Krebszellmembranen enthalten, die wenigstens zwei und vorzugsweise
mehr als zwei HLA-Klasse 1 A-Antigene enthalten. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung werden Melanomzellen, wie Mel-2, Mel-3-, Mel-4-, Mel
6- und Mel-9-Melanomzelllinien verwendet. HLA-angepasste dendritische
und/oder Monozyten-Zellen, die von einem Spender bereitgestellt
werden, sind auch als verwendbare Bestandteile dieses Vakzins eingeschlossen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verabreichung von RVV, das für wenigstens
IL-2 kodiert.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die Verwendung von rekombinantem
Vaccinia-Virus, das für Melanom-Immunogene
kodiert, wie MAGE-1-, MAGE-3-, BAGE-, GAGE-, PRAME- und NY-ESO-1-Antigene; Melanozyten-Differenzierungs-Antigene
wie Tyrosinase, Melan-A/MART-1, gp100, TRP-1 und TRP-2; mutierte oder
aberrant exprimierte Antigene wie MUM-1, CDK-4, Beta-Catein, gp
100-in 4, p.15 und N-Acetylglukosaminyltransferase; und andere geeignete
Antigene wie B7-1, TA-90,
Lysosom-assoziiertes Membranprotein (LAMP), Melanozyten-stimulierender
Hormonrezeptor (MCIR), p90-Kalnexin und andere Antigene, die auf dem
Gebiet bekannt sind. Diese Immunogene oder Antigene können für die vorliegende
Zusammensetzung von weiterem Vorteil sein durch Auftreten einer
weiteren Veränderung(en)
zu einer Immunantwort eines Wirtes.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird als CVACII bezeichnet. Bei dieser Ausführungsform
ist das verwendete Vaccinia-Virus (VV) ein rekombinantes Virus,
das ein Gen enthält,
das für humanes
IL-2 kodiert. Zusätzlich
sind die APC in der CVACII-Ausführungsform
vorzugsweise mit Präparationen
von einer beliebigen der fünf
humanen Melanomzelllinien oder Zelllinien, die für mehr als ein HLA-Klasse 1
A-Antigen exprimieren, gepulst. Schließlich können die eigenen dendritischen
Zellen des Patienten sowie Monozyten als APC in CVACII verwendet
werden.
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Obwohl
die hier veranschaulichte Ausführugsform
eine Melanomtherapie umfasst, wird der Fachmann erkennen, dass die
hier offenbarten Prinzipien in gleicher Weise auf eine Vielzahl
anderer maligner Tumore anwendbar sind, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Plattenepithelkarzinom, Lungenkrebse, Brustkrebse, Kopf- und
Nackenkarzinome, Schilddrüsenkarzinome,
Weichgewebesarkome, Knochensarkome, Hodenkrebse, Prostatakrebse,
Eileiterkrebse, Blasenkrebse, andere Arten von Hautkrebsen, Gehirnkrebsen,
Angiosarkome, Mastzellentumore, primäre häpatische Krebse, Pankreas-Krebse,
gastrointestinale Krebse, renale Zellkarzinome, Lymphome und hämatopoetische
Neoplasien.
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Obwohl
bevorzugte Zellen zur Verwendung als humane Melanomvakzine von der
Mel-Serie stammen (z.B. Mel-2, Mel-3, Mel-4, Mel-6, Mel-9), können auch
andere Melanomzelllinien verwendet werden. Solche Zelllinien können de
novo von Tumorbiopsien von Melanompatienten etabliert oder können von
bereits bestehenden Quellen ausgewählt werden. Z.B. wurden Zelllinien,
die als FM3, FM6, FM9, FM28, FM37, FM45, FM55p, FM55M1 und FM55M2
bezeichnet sind, von Kirkin et al. von acht metastatischen Tumoren
und einem Primärtumor
von sieben unterschiedlichen Patienten etabliert (Kirkin, A.F.,
Petersen, T.R., Olsen, A.C., Li, L., thor Straten, P., Zeuthen,
J. Generation of human-melanoma-specific T lymphocyte clones defining
novel cytolytic targets with panels of newly established melanoma
cell lines, Cancer Immunol. Immunother. 41(2):71-81, 1995). Verfahren
zum Etablieren von Melanomlinien stellen Routine dar und sind für den Fachmann
bekannt. Es ist zu würdigen,
dass ähnliche
Verfahren zur Auswahl oder Etablierung von transformierten Zelllinien,
die Tumoren oder Krebszellen anderer Zelltypen entsprechen, anwendbar
sind. Es ist auch zu würdigen,
dass dort, wo übliche
Tumor-Antigene beteiligt sind, Vakzine von Zelllinien entwickelt
werden können, die
von einem anderen Ursprung als von dem zu behandelnden Krebs stammen.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung stellen die ausgewählten
Melanomzelllinien wenigstens zwei HLA-Klasse 1-Antigene, vorzugsweise
HLA-A2 und/oder -A1 bereit. Im Allgemeinen findet die HLA-A2-Expression
hauptsächlich
in Melanompatienten statt und spielt eine kritische Rolle bei der
HLA-Klasse 1-beschränkten
CTL-Abtötung
von Melanomen. Jedoch können
einige Patienten andere HLA-Allele exprimieren. Daher sollten Melanomzelllinien
vorzugsweise mehr als zwei HLA-Antigene exprimieren. Mehr bevorzugt sollten
sie ein drittes HLA-A-Antigen exprimieren, und vorzugsweise ist
dieses Antigen ein A3-Antigen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die DC in Kombination mit anderen
Arten von Antigen-präsentierenden
Zellen, wie Monozyten (M), verwendet. Es ist bevorzugt, dass DC/M-Zellen
frisch verwendet werden, obwohl man sie nach bekannten Verfahren
einfrieren und weiter verwenden kann, wann immer es notwendig ist
(z.B. US-Patent Nr. 5,788,963). Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform
werden DC/M-Zellen vom eigenen Blut eines Patienten erhalten. Entsprechend
einer anderen Ausführungsform
werden DC/M-Zellen von einem HLA-angepassten Spender erhalten. Neben
einer Melanomtherapie stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Behandlung von metastatischem Menalom bereit, insbesondere solche,
die Lunge, Leber, Gehirn beeinträchtigen
und entweder kutan oder subkutan sind. Die vorliegende Erfindung
ist auch auf andere Krebsarten anwendbar. In einer bevorzugten Ausführungsform können diese
Krebsarten Fibrosarkom, Myxosarkom, Liposarkom, Chondrosarkom, osteogenes
Sarkom, Chordom, Angiosarkom, Endotheliosarkom, Lymphangiosarkom,
Lymphangioendotheliosarkom, Synoviom, Mesotheliom, Ewing's Tumor, Leiomyosarkom,
Rhabdomyosarkom, Rhabdosarkom, kolorektales Karzinom, Bauchspeicheldrüsenkrebs,
Brustkrebs, Eierstockkrebs, Prostatakrebs, Plattenepithelkarzinom,
Basalzellenkarzinom, Adenokarzinom, Schweißdrüsenkarzinom, Talgdrüsenkarzinom,
papilläres
Karzinom, papilläres Adenokarzinom,
Zystadenokarzinom, medulläres
Karzinom, bronchogenes Karzinom, Nierenkarzinom, Lebertumor, Gallengangskarzinom,
Chorionkarzinom, Seminom, Embryonalkarzinom, Wilm's Tumor, Gebärmutterhalskrebs,
Hodentumor, Lungenkarzinom, kleinzelliges Lungenkarzinom, Blasenkrebs,
Epithelkarzinom, Gliom, Astrozytom, Kaposi's Sarkom, Medulloblastom, Kraniopharyngiom,
Ependymom, Pinealom, Hemangioblastom, akustisches Neurom, Oligodendrogliom,
Meningiom, Neuroblastom, Retinoblastom, Myelom, Lymphom oder Leukämie umfassen.
Daher können
DC/M-Zellen von
Patienten hergestellt werden, die an den oben genannten Krebsarten
leiden und mit entsprechenden Tumorgenen gepulst wurden, die von
einem eigenen Tumor des Patienten erhalten wurden, oder von etablierten
Zelllinien derselben Art wie der therapiebedürftige Tumor.
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In
Ausführungsformen
der Erfindung werden Extrakte zur Verwendung bei der Pulsierung
von DC/M-Zellen von transformierten Zelllinien hergestellt, die
mit rekombinantem Vaccinia-Virus infiziert worden sind. Bevorzugte
Extrakte sind solche, von denen das nukleäre Material entfernt worden
ist, so dass die Präparationen
entkerntes Zytosol und Zellmembranen von mit rekombinanten oder
Vaccinia-Virus infizierten Zellen umfassen. Z.B. wird eine Zellsuspension
von Melanomzellen einer rIL-2VV-Präparation bei einem Verhältnis von
ungefähr
10 Zellen bis ungefähr
1 PFU des rIL-2VV ausgesetzt. Gemäß der Erfindung kann das Verhältnis von
Krebszellen zum Virus variieren und kann sich irgendwo zwischen
ungefähr
1000 bis 0,001 Zellen bis ungefähr
1 PFU Virus befinden. Nach einer kurzen Inkubationsperiode zur Vermeidung
einer Virus-induzierten Zelllyse, vorzugsweise für 4 bis 36 Stunden, bevorzugter
18 bis 30 Stunden und mehr bevorzugt 24 Stunden in einem CO2-Inkubator werden die Melanomzellen von
dem Kulturüberstand
aufgetrennt. Dies kann beispielsweise durchgeführt werden durch Zentrifugation
bei ungefähr
1200 Upm für
10 Minuten in einer gekühlten
Zentrifuge. Andere Mittel zum Auftrennen von Zellen und Kulturmedium
sind auf dem Gebiet bekannt und können eingesetzt werden. Die
aufgetrennten Melanomzellen werden gesammelt und durch mechanische,
chemische oder physikalische Mittel aufgebrochen. Eine Vielzahl
von Verfahren sind bekannt und können
eingesetzt werden. Diese können
wiederholtes Einfrieren und Auftauen, Hochdruck (French press), Dounce
Homogenisation, Mikrowellen- oder Ultrawellenbestrahlung, verschiedene
Detergenzien oder andere auf dem Gebiet bekannte Verfahren umfassen.
Das bevorzugte Verfahren ist ein Hochfrequenzvibrations- oder Sonifikations-Verfahren
unter Verwendung eines Sondensonifikators. In bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung werden die Zellen aufgebrochen, jedoch bleiben die
Zellkerne intakt. Der Zustand der aufgebrochenen Zellen wird beispielsweise
mit einem Mikroskop verfolgt. Die aufgebrochenen Zellen werden dann
behandelt, um Zellkerne zu entfernen, beispielsweise durch Zentrifugation
bei 800 Upm für
10 Minuten. Das verbleibende zelluläre Material umfasst Vaccinia-Virus-Partikel, entkerntes
Zytosol und Zellmembranen und wird zur Pulsierung von DC/M verwendet.
In einer Ausführungsform,
bei der eine Sonifikation zum Aufbrechen von Zellen eingesetzt wird,
ist das zelluläre
Material das Melanom-Sonifikat (MS). In bestimmten Ausführungsformen der
Erfindung wird der von dem Kulturüberstand gesammelte Virus zurück in das
zelluläre
Material vor der Pulsierung mit der DC/M gegeben. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird die Kombination von MS und rekombinantem Virus aus dem Überstand
als rIL-2VV-MS bezeichnet. Vor der Pulsierung der DC/M kann die
MS oder rIL-2VV-MS weiter behandelt werden, um Viruspartikel zu
inaktivieren, beispielsweise durch Aussetzen gegenüber ultraviolettem
Licht.
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Das
Pulsieren von DC/M beinhaltet das In-Kontakt-Bringen von DC/M mit
dem zellulären
Material, das von den aufgebrochenen Zellen gewonnen wurde. In einer
bevorzugten Ausführungsform
findet die Kontaktierung für
einen Zeitraum statt, der für
die Verarbeitung und Präsentation
von Tumor- und Vaccinia-Virus-Antigenen durch die DC/M ausreicht.
Verfahren zur Pulsierung von Immunsystemzellen für die Antigen-Präsentation
sind für
den Fachmann bekannt.
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Vorzugsweise
werden Antigen-präsentierende
Zellen von dem Patienten gewonnen. Die Verwendung von eigenen oder
autologen APC und vorzugsweise DC des Patienten stellt eine Möglichkeit
dar, einen individualisierten therapeutischen Ansatz auszuwählen (Celluzzi,
C.M., Falo, L.D. Jr. Physical interaction between dendritic cells
and tumor cells results in an immunogen that induces protective
and therapeutic tumor rejection. J. Immunol. 160(7):3081-3085, 1998).
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Ein
Verfahren zur Herstellung der vorliegenden Zusammensetzung ist auch
offenbart. In einem bevorzugten Verfahren wird die Zusammensetzung
hergestellt durch Wachstum von Tumorzellen oder Tumorzelllinien
als Quelle für
entkerntes Zytosol und Zellmembranen; In-Kontakt-Bringen der Zellen mit einem rekombinanten
Vaccinia-Virus, das für
IL-2 kodiert, in einem serumfreien Medium; Sonifizieren oder Aufbrechen
von im Wesentlichen intakten Vaccinia-infizierten Zellen, um einen
Aufbruch der Zellen zu bewirken (Zell-Sonifikat); Zentrifugieren
von Zelltrümmern
zur Auftrennung von Zellkernen; Einsammeln des Sonifikats, das entkerntes Zytosol,
Vaccinia-Virus und Zellmembranen enthält; Inaktivieren, z.B. das
Bestrahlen des Sonifikats mit ultraviolettem Licht; Vereinigen von
mehr oder weniger gleichen Volumina der Sonifikate von verschiedenen
Tumorzellen; Anpassen des Volumens des Sonifikats an ungefähr zehn
Millionen ursprünglicher
Zellen pro ml; Überführen von
jeweils 1 ml Volumen des gemischten Sonifikats in sterile Glasbegefäße; Einfrieren
und Lagerung dieser Behälter
bei –70° C; Zurückgewinnen
von dendritischen und/oder Monozytenzellen von einem HLA-angepassten
Spender oder von einem Wirt, der mit einem Krebs diagnostiziert
wurde und Wachsen- Lassen der genannten Zellen in Kultur (ex vivo);
Vermischen oder Pulsieren von dendritischen und/oder Monozyten-Zellen
mit aufgetautem Überstand
von Krebszellen in einem serumfreien Medium; und Einsammeln von gepulsten
dendritischen und/oder Monozyten-Zellen.
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Es
ist bevorzugt, dass die DC/M von frisch präparierten Zellen verabreicht
werden. Jedoch kann man die Zellen entsprechend auf dem Gebiet bekannter
Verfahren einfrieren (US-Patent Nr. 5,788,963) und die DC/M unmittelbar
verwenden, wenn sie gebraucht werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Auslösen einer Anti-Krebs-Immunantwort
bereit, umfassend die Verabreichung einer wirksamen Menge eines
lebenden rekombinanten Vaccinia-Virus, das für IL-2 kodiert, und einer wirksamen
Menge von Antigen präsentierenden
Zellen an einen mit einem Krebs diagnostizierten Wirt. Vor der Verabreichung
werden die Antigen-präsentierenden Zellen
mit entkerntem Zytosol und Zellmembranen von Krebszellen gepulst,
die mit einem rekombinanten Vaccinia-Virus infiziert worden sind,
das für
dasselbe Molekül
kodiert.
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Auch
umfasst von der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung eines
menschlichen Wirtes, der mit einem Krebs diagnostiziert ist, z.B.
einem Melanom, durch Verabreichung, vorzugsweise subkutan (s.c.),
eines lebenden rekombinanten Vaccinia-Virus, das für IL-2 kodiert,
und Injektion, vorzugsweise an nahezu derselben Stelle, einer therapeutischen
Zusammensetzung, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurde.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die wirksame Menge eines lebenden rekombinanten Vaccinia-Virus,
das für
IL-2 kodiert, eine Menge im Bereich von 104 bis
109 Plaque-bildender Einheiten (PFU) pro Injektion.
Vorzugsweise befinden sich wirksame Mengen zwischen ungefähr 105 und 108 PFU und
mehr bevorzugt ungefähr
107 PFU. Im Allgemeinen umfasst die wirksame
Menge einer therapeutischen Zusammensetzung eine Menge in einem
Bereich von ungefähr
105 bis 109 ursprüngliche
Krebszellen pro Injektion. Vorzugsweise ist die wirksame Menge zwischen
ungefähr
108 und 108 Zellen
und bevorzugter ungefähr
107 Krebszellen. Die bevorzugte Anzahl von
Antigen-präsentierenden
Zellen (APC) in einer Dosis eines Vakzins beträgt ungefähr 1 bis 5 Millionen Zellen.
Das Verhältnis
zwischen Krebszellen und Plaque-bildenden Einheiten (PFU) des rekombinanten
Vaccinia-Virus ist ausgewählt
aus dem Bereich von ungefähr
1.000 bis 1 Krebszellen bis ungefähr 0,001 bis 1 PFU. Vorzugsweise
ist das Verhältnis
zwischen Krebszellen und PFU des rekombinanten Vaccinia-Virus ungefähr 10 bis
ungefähr
1. Das Verhältnis
zwischen Krebszellen und Antigen-präsentierenden Zellen wiederum
ist ausgewählt
aus dem Bereich von ungefähr
1.000 bis 1 Krebszellen bis ungefähr 10 bis 1 Antigen-präsentierenden
Zellen. Das bevorzugte Verhältnis
zwischen Krebszellen und Antigen-präsentierenden Zellen beträgt ungefähr 10 Krebszellen
bis 1 bis 5 APC.
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Es
ist bevorzugt, dass das vorliegende immuntherapeutische Vakzin subkutan
oder intradermal für
einen Zeitraum und in einer Menge verabreicht wird, die erforderlich
sind, um die therapeutische Wirkung zu erzielen. Daher befinden
sich bevorzugte Injektionsstellen an den vorderen Oberschenkeln,
den vorderen Oberarmen oder dem vorderen Brustkorb. Die Mindestdauer
der Vakzintherapie beträgt
mindestens einen Tag, vorzugsweise wenigstens drei Monate, bevorzugter
wenigstens ein Jahr oder länger
und mehr bevorzugt bis zur Krankheitsremission oder zum Krankheitsrückfall.
Die Therapie kann auch nach einem Krankheitsrückfall weiterlaufen, wenn es
für den
Wirt als vorteilhaft angesehen wird. In diesem Fall kann ein Wechsel
von Tumorantigenen wünschenswert
sein und wird in Erwägung
gezogen.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung können
DC/M-rIL-2VV-CS intradermal oder subkutan an Stellen in der Nähe der regionalen
Lymphknotengruppen injiziert werden. Jede Injektion kann gleich
aufgeteilt werden unter wenigstens 4 bis 6 Injektionsstellen – wenigstens
2 bis 4 oberhalb des Bauches und wenigstens 2 unterhalb des Bauches
in der Nähe
der Leistenknoten. In einer bevorzugten Ausführungsform wird rIL-2VV zuerst
injiziert, und dann werden DC/M-MS ungefähr 30 Minuten später an ungefähr denselben
Stellen injiziert. Andere Verabreichungsrouten sind vorstellbar
und können
eine kontinuierliche (wie z.B. ein intravenöser Tropf), intramuskuläre, transdermale
(die eine penetrationsverstärkendes
Mittel einschließen
kann) Erhaltungsfreisetzung durch Verkapselung in Freisetzungsvehikel
wie Liposomen umfassen.
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Vorzugsweise
wird eine Immunisierung mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung unter Verwendung
von mehreren Injektionen durchgeführt, die über einen Zeitverlauf verabreicht
werden, der so ausgewählt
ist, dass die Immunantwort maximiert ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
empfangen Melanom-Patienten sechs zweiwöchige Injektionen für zwölf Wochen,
dann alle drei Monate für
zwei Jahre oder bis zum Krebsrückfall.
Jedoch kann jedes geeignete Immunisierungsschema verwendet werden.
Der Fachmann kann die Verabreichungsverfahren innerhalb der Offenbarung
dieser Beschreibung modifizieren, um zahlreiche Routen bereitzustellen,
ohne die erfindungsgemäße Zusammensetzung
unbrauchbar zu machen oder deren therapeutischen Wert zu mindern.
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Die
erhaltenen DC/M werden in einer DC/M-MS-Präparation und auch für in vitro-Studien
verwendet, um Immunitätsaktivierungszeichen
zu bestimmen.
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Biopsien
können
zur Bestimmung der IL-2-Produktion durch bekannte Verfahren entnommen
werden.
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Die
folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der Erfindung.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Herstellung und Test eines Prototyp-CVACII-Vakzins
in einem Maus-Modell.
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Zelllinien
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Die
murine Darmkrebszelllinie CC-36, humane Fibroblastenzelllinie MRC5,
Affenvirenzelllinie VERO, NK-sensitive Zelllinie YAC-1, murine Anti-CD4-Antikörper-sekretierende
Zelllinie GK1.5, murine Anti-CD8-sekretierende Zelllinie TIB210-2.43,
IL-2-abhängige
Zelllinie CTLL, Thymidin-Kinase-negative
Zelllinie 143B wurden von ATCC erhalten und entweder in EMEM- oder
RPMI-Medien mit
geeigneten Nährstoffen
gehalten.
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Mäuse
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Bulb/C-Mäuse mit
einem Alter von vier bis sechs Wochen wurden in allen therapeutischen
Krebsvakzin-Experimenten und zur Isolierung von dendritischen Zellen
sowie für
die Herstellung von monoklonalen Anti-CD4- oder Anti-CD8-Antikörper-enthaltenden
Ascites verwendet.
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Vaccinia-Virus (VV)
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Ein
rekombinantes Vaccinia-Virus (rVV) wurde hergestellt mit einem vollständigen Escherichia
coli β-Gelactosidasegen
(lacZ) und einem anderei rVV mit dem humanen IL-2-Gen (rIL-2VV), das in denselben
Lokus wie das lacZ-Gen von rVV eingefügt worden ist. Diese Viren
wurden entweder in MRC5- oder Vero-Zellen gezüchtet und durch einen Plaque-bildenden
Assay unter Verwendung von VERO-Zellen quantifiziert. Das Präparationsverfahren
von rIL-2VV ist von Flexner et al. beschrieben (Flexner C. Hugin
A., Moss B. Prevention of vaccinia virus infection in immunodeficient
mice by vector-directed IL-2 expression, Nature 330:259-262, 1987).
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Vaccinia-Kolon-Sonifikat (rIL-2VV-CS)-Präparation
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Das
Vaccinia-Kolon-Sonifikat unter Verwendung von rIL-2VV wird hergestellt
durch ein modifiziertes Verfahren wie beschrieben (Sivanandham,
et al., Cancer Immunol. Immunother. 38:259-264, 1994). Kurz zusammengefasst,
wurden CC-36-Zellen für
24 Stunden mit rIL-2VV mit einem Verhältnis von einer Zelle bis einer
PFU Virus co-kultiviert. Die Vaccinia-Virus-infizierten CC-36-Zellen wurden
dann gesammelt, durch Zentrifugation aufgetrennt und durch Sonifizierung
aufgebrochen. Die Zellkerne wurden von dem Sonifikat durch Zentrifugation
mit 800 Upm für
10 Minuten entfernt. Das Vaccinia-Virus und die Tumorzelltrümmer wurden Zell-/Virus-Co-Kultur-Überstand durch Zentrifugation
mit 100.000 × g
für eine
Stunde isoliert und mit dem Zellsonifikat gemischt. Die entstandene
Suspension wurde einer Kurzwellen-UV für 1 Stunde ausgesetzt, um das Virus
zu inaktivieren und dann aliquotiert und bei –70° C bis zur Verwendung gelagert.
Die Aliquote enthielten ungefähr
106 Zelläquivalente
in 0,2 ml Salzlösung
(0,9% Natriumchlorid).
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Analyse der Herstellung von IL-2 von rIL-2VV
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IL-2
wurde in den Zellüberständen von
rIL-2VV-infizierten CC-26-Zellen und in Serien von Mäusen, die mit
rIL-2VV injiziert waren, unter Verwendung von kommerziellen ELISA-Kits
und durch einen geeigneten Bio-Assay gemessen. Die Kinetiken der
Herstellung von IL-2 wurden sowohl durch in vitro- als auch in vivo-Prozeduren
getestet.
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Präparationen
von Milz-abgeleiteten dendritischen/Monozyten-Zellen
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Dendritische
und Monozyten (DC/M)-Zellen wurden von Milzen desselben Mausstammes
isoliert. Die Milze wurden auf einem Drahtgeflecht zerhackt, und
alle dissoziierten Zellen wurden in einer balancierten Hank's Salzlösung (HBSS)
gesammelt. Diese Zellen wurden auf Ficoll-Hypaque überlagert
und mit 400 g für 30
Minuten zentrifugiert, von der Ficoll-Hypaque-Zwischenphase geerntet,
zweimal in HBSS gewaschen, in Trypanblau gezählt und dann in vollständigem RPMI-Medium resuspendiert.
Den Zellen wurde es ermöglicht, an
die Plastikoberfläche
einer Gewebekulturschale für
1 bis 2 Stunden anzuhaften. Nicht-adherente Zellen wurden durch
vier Waschungen mit Medium entfernt. Die adherenten Zellen enthielten
hauptsächlich
Makrophagen-/Monozyten- und dendritische Zellen. Die Zellen wurden über Nacht
in vollständigem
RPMI 1640-Medium
gehalten. Am folgenden Tag wurden die schwimmenden Zellen entfernt,
mit HBSS gewaschen und in vollständigem
RPMI-Medium gehalten, das 2000 Einheiten murines GM-CSF und 1000
Einheiten murines IL-4 enthält.
Diese Zytonkine begünstigen
hauptsächlich
das Wachstum von DC. Jedoch wurden auch einige Monozyten-Zellen
in der Kultur vorgefunden. Nach einer Kultivierung für fünf Tage
wurden DC/M-Zellen geerntet, zweimal mit PBS gewaschen und dann
mit rIL-2VV-CS wie folgt pulsiert. Eine Million DC/M wurden in 5
ml FBS-freiem RPMI-Medium mit den Bestandteilen von einem Gefäß (ungefähr 106 Zelläquivalente)
rIL-2VV-CS inkubiert. Das anschließende Pulsieren erfolge mit
einem Gemisch, das ungefähr
eine DC/M-Zelle auf ein Zelläquivalent
rIL-2VV-CS enthielt. Das Gemisch wurde über Nacht bei 37°C unter Schütteln inkubiert.
Am nächsten
Tag wurden die pulsierten DC/M-Zellen herunterzentrifugiert und
zweimal mit HBSS gewaschen.
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Experimentelles Design
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Fest-Tumore
wurden in Mäusen
durch Injektion von 10
4CC-36-Zellen in 100–200 μl HBSS an
der rechten Wangenregion injiziert, und die Wirksamkeit der rIL-2VV+DC/M-rIL-2VV-CS-Kombinationstherapie
wurde untersucht. Acht Gruppen der 10 Mäuse wurden in diesem Experiment
verwendet. Gruppe 1 wurde mit rIL-2VV + DC/M-IL-2VV-CS (CVACII)
behandelt; Gruppe II wurde mit einer Kontrolle VV+DC/M-VV-CS behandelt; Gruppe
III wurde mit DC/M-rIL-2VV-CS behandelt; Gruppe IV wurde mit DC/M-VV-CS
behandelt; Gruppe V wurde mit DC/M-CC-36-Lysat behandelt (d.h. Rohzell-Lysat,
wie in den Verfahren des Standes der Technik verwendet); Gruppe
VI wurde mit rIL-2VV behandelt; Gruppe VII wurde mit einer nicht
rekombinanten VV-Kontrolle behandelt, und Gruppe VIII wurde nicht
behandelt. Diese Gruppen sind, wie mit entsprechenden Vakzinen behandelt,
in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle
1: Verabreichte Behandlungen
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In
den ersten und zweiten Gruppen wurde die Verabreichung in zwei Schritten
durchgeführt.
Als erstes wurden eine Million PFU lebensfähiger rIL-2VV oder der Kontrolle "Wildtyp"-VV in 100 μl subkutan
in der linken Wangenregion injiziert. Dreißig Minuten später wurden
DC/M-rIL-2VV-CS oder DC/M-VV-CS in 200 μl an derselben Stelle injiziert.
Die Mäuse
erhielten Injektionen am Tag 4, 10 und 17 nach der Tumortransplantation.
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Um
die Wirksamkeit der Vakzinpräparationen
zu bestimmen, wurden die Mäuse
auf das Tumorvorkommen beobachtet. Das Tumorvorkommen und der Durchmesser
wurden in einem Zeitintervall von 2 bis 3 Tagen gemessen, um das
Tumorwachstum zu bestimmen. Die Wirkung der Behandlungen auf das Überleben wurde
ebenfalls bestimmt.
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Analyse der Induktion der tumorspezifischen
Immunität
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Seren
und Lymphozyten von Mäusen
von unterschiedlichen Behandlungsgruppen wurden gesammelt und in
der geeigneten in vitro-Analyse verwendet, um die Induktion von
Anti-CC-36-Immunantworten
zu demonstrieren. Es wurden zelluläre Tests unter Verwendung von
peripheren Blutlymphozyten (PBL) oder Milzlymphozyten von Mäusen aus
den unterschiedlichen Gruppen durchgeführt. Die Lymphozyten wurden
von peripherem Blut oder von der Milz durch Standardverfahren hergestellt.
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Zytolytische Assays
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Eine
CC-36-spezifische zytolytische Aktivität von PBL oder Milzlymphozyten
wurde unter Verwendung eines standardgemäßen Chromfreisetzungs-Assay
gemessen. Frisch hergestellte Lymphozyten wurden mit bestrahltem
rIL-2-VV-CS pulsierten DC/M für
5 Tage bis 2 Wochen in RPMI-Medium co-kultiviert, das 10 Einheiten
Interleukin-2 enthielt. CC-36 oder YAC-1-Zielzellen wurden geerntet,
gewaschen und mit 100 μCi
Natriumchromat/10
6 Zellen (
51Cr,
Amersham) in 0,5 ml Volumen für
60 Minuten bei 37°C
inkubiert. Nach viermaligem Waschen mit RPMI 1640 wurden die radioaktiv
markierten Zielzellen mit 10
4/ml in 100 μl Volumen
zu konischen Mikrotiterplatten zugegeben (Costar). Die Verhältnisse
von Effektor-Lymphozyt zu Ziel-Tumorzelle (E:T) waren in einem Bereich
von 100:1 bis 10:1. E:T wurden in vierfachen Vertiefungen verwendet.
Die Platten wurden bei 250 g für
5 Minuten zentrifugiert und bei 37°C in einem befeuchteten Inkubator,
der 5% CO
2 enthielt, inkubiert. Nach vier
Stunden wurden die Überstände von
den Vertiefungen auf Faserfilter geerntet, indem ein Skatron Sammelsystem
eingesetzt wurde, und für
eine Minute auf einem Gammazähler
gezählt.
Um die maximale
51Cr-Freisetzung zu bestimmen,
wurden 0,1 ml 1%-iger
Natrium-Dodecyl-Sulfatlösung
zu den jeweiligen Vertiefungen zugegeben. Die Zähler pro Minute (cpm) wurden
verwendet, um die prozentuale Freisetzung (% R) entsprechend der
Formel zu berechnen:
-
CTL-Vorläufer-Häufigkeit (CTLp)-Assay
-
Frische
Lymphozyten wurden von Mäusen
von den oben genannten Behandlungsgruppen isoliert. 2–10 × 104 Lymphozyten in 50 μl Medium, das 50 Einheiten/ml
rekombinantes IL-2 enthielt, wurden zu jeder Vertiefung mit 103 CC-36 Sonifikat-gepulsten DC/M zugegeben.
Wenigstens 50 Replikate wurden in diesem Test verwendet. Die Co-Kulturen
wurden für
21 Tage in einem befeuchteten CO2-Inkubator
gehalten. An Tag 6, 12 und 18 wurden 50 μl frisches Medium zu jeder Vertiefung
zugegeben. Am Tag 21 wurden ungefähr 103 YAC-1-Zellen
gefolgt von 103 51CR-markierten
CC-36-Zellen zugegeben. Nach vier Stunden wurden die Überstände geerntet
und unter Verwendung eines Gammazählers gezählt. Positive Vertiefungen
waren solche, die eine Zytotoxizität von mehr als 10% im Vergleich
zu den Kontrollvertiefungen zeigten.
-
ELISA-Messung der Induktion des Antikörpers gegen
CC-36-Tumor
-
ELISA-Platten
wurden mit 10 μg/Vertiefung
CC-36-Tumorzellensonifikat in Bikarbonat-Puffer (pH 9,4) beschichtet.
Ungebundene Stellen, die zur nicht-spezifischen Bindung fähig waren,
wurden mit 1% humanem Serumalbumin blockiert und über Nacht
bei 4°C
inkubiert. 100 μl
des gelösten
Serums von immunisierten Mäusen
wurden pro Vertiefung zugegeben und bei 4°C über Nacht inkubiert. Die Tests
schlossen eine Negativkontrolle ein, unter Verwendung von normalem
Mausserum. Die Platten wurden dreimal mit PBS gewaschen. 100 μl einer 1:1000
Verdünnung
eines zweiten biotinylierten Antimaus-Antikörpers der Ziege (Sigma, St.
Louis, MO) wurde zu jeder Vertiefung zugegeben. Nach Inkubation
bei 37°C
für eine
Stunde wurden die Platten dreimal mit PBS gewaschen und mit 100 μl Avidin-Alkaline-Phosphatase-Konjugat
(Sigma, St. Louis, MO) (1 1000 Verdünnung) für 30 Minuten inkubiert. Die
Platten wurden dreimal mit PBS gewaschen, und es wurden 100 μl P-Nitrophenylphosphat-Substrat
(PNPP; Sigma, St. Louis, MO) zugegeben. Nach 30 Minuten wurde die
Reaktion durch Zusatz von 50 μl
3 M-Natirumhydroxid pro Vertiefung abgestoppt. Die von dem ELISA-Test
erhaltenen OC406-Werte zeigten den Titer
der Antitumor-Antikörper
an.
-
Statistische Analyse
-
Es
wurde eine statistische Vorhersage verwendet, um die Gesamtanzahl
von Tieren (10), die pro Behandlungsgruppe erforderlich sind, herauszufinden,
so dass ein Unterschied von 30–40%
beim Behandlungsarm gegenüber
der neuen Krebsvakzinbehandlung mit einem 85%-Konfidenz-Intervall erzeugt
wurde. Der Student's-T-Test
und die Wilcoxon-Überlebensanalyse
oder die Log-Rank-Überlebensanalyse
wurden verwendet, um den Unterschied zwischen den Vakzingruppen
zu bestimmen.
-
Ergebnisse
-
Es
wurden vier getrennte Experimente in dieser murinen Modelluntersuchung
durchgeführt. 2 zeigt
die Wirksamkeit der verschiedenen Vakzinpräparationen auf das Tumoraufkommen
mit 5 ± 2
mm Durchschnittsdurchmesser während
der 30 Tage nach der Tumorimplantation. Lediglich eine Maus in der
CVACII-Vakzin-Gruppe (Gruppe I) entwickelte einen Tumor (10%). In
anderen Gruppen war das beobachtete Tumoraufkommen während des
30-Tage-Zeitraums 50–100%.
Somit war das Tumoraufkommen in Gruppe I im Vergleich zu anderen
Gruppen signifikant reduziert (p < 0,05).
Gruppe V stellt Mäuse
dar, die mit einem typischen DC-basierten Vakzin behandelt wurden.
Zusätzlich
wurde ein Überlebensexperiment
unter Verwendung derselben Behandlungsgruppen und desselben Tumorinduktionsprotokolls
durchgeführt.
Es wurde eine Autopsie an jeder Maus durchgeführt, um die Todesursache herauszufinden.
Die Ergebnisse sind in 3 dargestellt. Bei dieser Überlebensuntersuchung überlebten
90% der Mäuse,
die eine rIL-2VV
+ DC/M-rIL-2VV-CS (CVACII)-Behandlung erhielten, für mehr als
100 Tage nach der Tumortransplantation. Die Überlebensrate für Mäuse in anderen
Gruppen betrug 0–60%.
Somit erzeugte die rIL-2VV + DC/M-rIL-2VV-CS-Behandlung eine signifikant
bessere Überlebensrate
im Vergleich zu anderen Behandlungen (p < 0,05). Die in 2 und 3 gezeigten
Ergebnisse zeigen, dass eine rIL-2VV + DC/M-rIL-2VV-CS-Therapie
eine signifikante und andauernde Antitumor-Antwort induziert.
-
Der
Induktionsmechanismus der Antitumor-Antwort durch eine rIL-2VV +
DC/M-rIL-2VV-CS-Therapie wurde
in vivo unter Verwendung von Mäusen
bestimmt, die entweder in CD4–-Helfer-T-Zellen oder CD8–-zytolytischen
T-Zellen depletiert waren (4) und in
vitro unter Verwendung von PBL von Mäusen, die mit rIL-2VV + DC/M-rIL-2VV-CS
behandelt waren (5). Am zweiten Tag nach der
Tumorinduktion wurden die Mäuse der
Gruppe II mit 0,5 ml Anti-CD4-Antikörper enthaltenden Ascites injiziert,
und Mäuse
in der Gruppe III wurden mit 0,5 ml Anti-CD8-Antikörper enthaltenden
Ascites injiziert. Mäuse
in der Gruppe I, II und III wurden dann mit rIL-2VV + DC/M-rIL-2VV-CS an Tag 4,
11 und 18 behandelt. Mäuse
der Gruppe IV erhielten keine Behandlung nach der Tumorinduktion.
Das Tumoraufkommen in jeder Gruppe wurde alle 2 bis 3 Tage überprüft und aufgezeichnet.
Gruppen I und II zeigten einen ähnlichen
Schutz gegen die Tumorentwicklung. Dieser Schutz ist signifikant
höher als
der Tumorschutz in den Gruppen III und IV. Mäuse, bei denen CD4+-Helfer-T-Zellen
depletiert waren, zeigten einen Schutzgrad gegen einen Tumor ähnlich dem
von CD4+/CD8+-Mäusen, die
mit rIL-2VV + rIL-2VV-CS behandelt wurden. Jedoch zeigten Mäuse, bei
denen zytolytische CD8+-T-Zellen depletiert
waren, keinen Schutz gegen eine Tumorentwicklung als Antwort auf
die IL-2VV + DC/M-rIL-2VV-CS-Therapie (4). Diese
Ergebnisse zeigen, dass die durch das rIL-2VV + DC/M-rIL-2VV-CS
induzierte Antitumor-Antwort aufgrund der Induktion von zytolytische
CD8+-T-Zellen zurückzuführen ist.
-
Die
Analyse von PBL aus Mäusen,
die mit einer rIL-2VV + DC/M-rIL-2VV-CS-Therapie behandelt wurden,
zeigte eine signifikant höhere
Zytotoxizität
gegen einen CC-36-Tumor (5). Mäuse (n = 20 pro Gruppe) wurden
entweder mit CVACII oder DC/M-CS (Standardtyp DC-Vakzin; Kontrolle)
an Tag 1, 7 und 14 behandelt. PBL wurden gesammelt und mit CVACII
oder einer Kontrolle für
5 Tage in vollständigem
RPMI-Medium, das 10 Einheiten rIL-2 enthielt, gesammelt und stimuliert.
Die PBL wurden dann auf Zytotoxizität in einem 51Cr-Freisetzungsassay
unter Verwendung von CC-36-Zellen (5, obere
Hälfte)
und YAC-1-Zellen (untere Hälfte) als
Ziele von verschiedenen Effektor-zu-Zielverhältnissen getestet. PBLs von
Mäusen,
die mit CVACII immunisiert waren, zeigten eine höhere Zytotoxizität gegenüber CC-36-Zellen
im Vergleich zu PBLs von Mäusen, die
mit dem Kontrollvakzin immunisiert waren. Diese Ergebnisse und die
in vivo – Experimente
weisen auf die Beteiligung von positiven zytolytischen CD8–-T-Zellen
in der durch die CVACII-Therapie induzierte Antitumor-Antwort hin.
-
BEISPIEL 2
-
Präparation
und klinischer Test des CVACII-Melanom-Vakzins in Menschen
-
Herstellung und Verabreichung von CVACII
-
Die
Herstellung und Verabreichung von CVACII an Krebspatienten umfasst
die folgenden Schritte: Herstellung eines rekombinanten Vaccinia-Virus
mit klinischem Grad, das für
humanes Interleukin-2 (rIL-2VV) kodiert; Herstellung von Melanomzelllinien
mit klinischem Grad, die von Menschen mit einem metastatischen Melanom
stammen; Inkubation von rIL-2VV mit Melanomzellen für einen
ausreichenden Zeitraum; Aufbrechen der Melanomzellen durch Sonifizierung
und Isolierung des Vaccinia-Virus, des entkernten Zytosols und der Zellmembranen;
Bestrahlung des Melanom-Sonifikats (MS) durch UV, um das Virus zu
inaktivieren; Herstellung von dendritischen/Monozyten-Zellen (DC/M)
vorzugsweise vom eigenen Blut des Patienten; Pulsieren der DC/M
mit einem Melanom-Sonifikat, um eine DC/M-MS-Präparation zu erhalten; Impfung
eines Patienten, als erstes mit rIL-2VV und dann mit der DC/M-MS-Präparation,
vorzugsweise subkutan und vorzugsweise an den Stellen in der Nähe der regionalen
Lymphknoten.
-
Verabreichungsverfahren
-
In
dem ersten Schritt des zweistufigen Verfahrens wurde vitales rIL-2VV
(107 PFU) subkutan oder intradermal in wenigstens
4 bis 6 Stellen in der Nähe
der regionalen Lmyphknotengruppen injiziert. Diese Stellen befanden
sich am vorderen Oberschenkel, dem Oberarm oder dem vorderen Brustkorb.
Ungefähr
dreißig
Minuten wurden die DC/M-MS an im Wesentlichen denselben Stellen
injiziert wie die anfängliche
rIL-2VV-Injektion. Das Vakzin wurde einmal alle zwei Wochen für drei Monate
und danach alle drei Monate für
ein oder zwei Jahre oder bis zum erneuten Auftreten oder Fortschreiten
der Krankheit verabreicht.
-
Herstellung von IL-2-kodierendem rekombinantem
Vaccinia-Virus
-
Rekombinantes
II-2-kodierendes Vaccinia-Virus (rVV-IL-2) wurde unter Verwendung
eines Wyeth-Stamm Vaccinia-Virus mit klinischem Grad hergestellt
(einem Virusstamm ähnlich
dem, der bei dem VMO-Vakzin der ersten Generation verwendet wurde)
sowie unter Verwendung des rekombinanten humanen IL-2-Gens (pTCGF-11,
Nr. 39673, ATCC, Manassas, VA) durch ein im Stand der Technik etabliertes
molekulares Verfahren. Das Verfahren zur Konstruktion eines rVV
ist im Detail an anderer Stelle beschrieben (Sivanandham, M., Scoggin,
D.S., Tanaka, N., Levi, M., Wallack, M.K., Therapeutic effect of
a vaccinia colon oncolysate prepared with interleukin-2-gene encoded
vaccinia virus studied in a syngeneic CC-36 murine colon hepatic metastasis
model, Cancer Immunol. Immunother. 38:259-264, 1994; Lee, S.S.,
Eisenlohr, L.C., McCue, P.A., Mastrangelo, M.J., Lattime, E.C.,
Vaccinia virus vector mediated cytokine gene transfer for in vivo
tumor immunotherapy, Proc. Am. Assoc. Can. Res. 1035:514, 1994).
Kurz gesagt, wurde ein humaner, für das IL-2-Gen spezfiischer
cDNA-Klon von einer für
IL-2 kodierenden Plasmid-DNA unter Verwendung geeigneter Restriktionsenzyme
isoliert. Dieses IL-2-Gen wurde unter Verwendung einer Füllreaktion
mit Blunt-Enden versehen und in die Smal-Restriktionsstelle in dem
tK-Gen-Segment des Plasmids pSC65 ligiert.
-
Das
das IL-2-Gen enthaltende pSC65-Plasmid und das Wyeth-Stamm-Vaccinia-Vakzin-Virus
(das auch das tK-Gen in der nicht essentiellen Region enthält) wurden
einer homologen Rekombination in CV-1-Zellen wie folgt unterworfen.
Als erstes wurde eine CV-1-Zell-Monoschicht mit dem Vaccinia-Vakzin-Virus
(eine Zelle bis ein PFU Virus) für
zwei Stunden infiziert. Die für
IL-2 kodierende Plasmid-DNA wurde dann in diese Zellen unter Verwendung
eines Kalzium-Chlorid-Verfahrens
transduziert. Fünf
(5) ml Kulturmedium wurde zu der CV-1-Zellkultur gefolgt von einer
Inkubation für
drei Stunden zugegeben. Das Medium wurde entfernt, und es wurden
5 ml frisches Medium zugegeben. Die Zellkultur wurde für 48 Stunden
in einem CO2-Inkubator inkubiert. CV-1-Zellen von der Kultur
wurden abgekratzt und mit dem Medium gesammelt. Das Virus wurde
von den Zellen durch 3 Auftau- und Gefrier-Zyklen, gefolgt von einer
Sonifikation für
1 Minute, in einem Bad-Sonifikator
freigesetzt. Die rekombinanten viralen Klone wurden für Wachstum
auf tK-143B-Zellen in der Gegenwart von 5-Brom-Desoxyuridin (BUDr)
und 5-Brom-Chlor-3-Inodyl-Beta-D-Galaktosid (X-gal) ausgewählt. Es wurden blaue Plaques
gewählt
und für
wenigstens 3 weitere Zyklen einer Plaque-Isolation aufgereinigt.
Das so erhaltene rIL-2VV wurde in Mäusen auf dessen Zytotoxizität getestet
sowie in vitro auf das Fehlen von Bakterien, Pilzen und Mykroplasmen.
Das Vorliegen des Vaccinia-Virus in der rIL-2VV-Präparation
wurde durch einen Antikörper-Neutralisations-Assay
unter Verwendung eines polyklonalen Anti-Vaccinia-Antikörpers bestätigt. Es
wurden auch Tests durchgeführt,
um eine Kontamination mit humanen infektiösen Viren wie HIV, HPV und
HBV auszuschließen.
Es wurde eine Saatcharge mit 109 Plaque-bildenden
Einheiten von rIL-2VV angelegt.
-
Melanom-Zelllinien
-
Melanomzellen
stammten von fünf
etablierten Melanom-Zelllinien Mel-2, Mel-3, Mel-4, Mel-6 und Mel-9
ab. Diese Zellen stammten ursprünglich
von Patienten mit einem metastatischen Melanom. Diese Zellen exprimieren
wenigstens zwei HLA Klasse 1-A-Antigene. Diese Zellen exprimieren
auch eine Vielzahl von Melanom-Antigenen. Die Melanom-Zelllinien
wurden hinsichtlich der Expression von Melanom-Antigenen charakterisiert,
die Melanom-spezifische Antikörper
und zytolytische T-Zellen induzieren. Die Zellen enthielten charakteristische
zelluläre
Melanom-Bestandteile
wie Melanosome und Prä-Melanosome,
die mikroskopisch detektiert werden konnten. Die Zellen waren frei
von Kontaminanten wie Bakterien, Mykroplasmen, Viren und anderen
gefährlichen
biologischen Agenzien. Eine Samencharge wurde für jede Melanom-Zelllinie etabliert.
Ein Gefäß mit dieser
Samencharge wurde für
die Herstellung eines Vakzin-Batches verwendet.
-
Herstellung von Melanom-Sonifikat (MS),
das rekombinantes Vaccinia-Virus enthält (rIL-2VV-MS)
-
Eine
Einzelzellsuspension von Melanomzellen wurde gegenüber einer
rIL-2VV-Präparation
mit einem Verhältnis
von ungefähr
10 Zellen bis ungefähr
1 PFU des rIL-2VV ausgesetzt. Das Verhältnis kann variieren und kann
sich irgendwo zwischen ungefähr
1000 bis 0,001 Zellen bis ungefähr
1 PFU Virus befinden. Nach der Inkubation für 24 Stunden (virale Replikation
ist noch nicht wesentlich zytolytisch, und im Wesentlichen sind
alle Zellen intakt) in einem CO2-Inkubator
wurden die Melanom-Zellen durch Zentrifugation bei ungefähr 1200
Upm für
10 Minuten in einer gekühlten
Zentrifuge aufgetrennt. Der Überstand
(S1) wurde entnommen, und das Zellpellet (P1) wurde in PBS aufgelöst. Die
Zellen wurden durch Sonifikation unter Verwendung eines Sonifikators
(1500 Watt, Heat System XL Serie) für ungefähr 1 Minute aufgebrochen. Die
Sonifikation wurde ungefähr
dreimal wiederholt, oder bis alle Zellen aufgebrochen waren, jedoch
waren die Zellkerne noch intakt (was unter dem Mikroskop festgestellt
wurde). Das Gemisch der aufgebrochenen Zellen wurde dann bei ungefähr 800 Upm
for 10 Minuten abzentrifugiert, und das entstehende Melanomsonifikat
(MS), das die Vaccinia-Virus-Partikel, das entkernte Zytosol und
die Zellmembranen enthielt, wurde entnommen (das Pellet, das hauptsächlich Zellkerne
enthielt, wurde verworfen). Der Überstand
S1 wurde bei ungefähr
100.000 g für
30 Minuten unter Verwendung einer Ultrazentrifuge abzentrifugiert,
um das Virus von dem Überstand
zu pelletieren. Das Pellet wurde mit dem Zellkernfreien Melanom-Zell-Sonifikat
(MS) kombiniert, um die rIL-2VV-MS-Präparation herzustellen. Jede
Melanom-Zelllinie wurde auf dieselbe Weise getrennt verarbeitet.
Das rIL-2VV-MS von jeder Melanom-Zelllinie wurde dann in eine Petrischale
gegebenen, ungefähr
10 cm von einer keimtötenden
UV-Lampe entfernt (Kurzwellen-UV, 256 nm, 1,5–1,75 Mikrowatt/cm2)
für ungefähr 1 Stunde,
um das Vaccinia-Virus zu inaktivieren. Melanom-Sonifikate von allen
fünf Melanom-Zelllinien wurden
in einem gleichen Zell-Anzahl-Verhältnis gemischt. Eine Einheit
rIL-2VV-MS enthielt die äquivalente
Menge von ungefähr
107 ursprünglichen Melanomzellen und
106 PFU rIL-2VV. Die rIL-2VV-MS-Präparationen
wurden in 1 ml -Gefäßen mit
Kochsalzlösung
(0,9% Natrium-Chlorid-Lösung) gelöst und bei –70°C bis zum
Gebrauch gelagert.
-
100
ml peripheres Blut wurde von dem Patienten gesammelt, und 50 ml
wurden für
eine HLA-Analyse zurückgestellt.
Dendritische Zellen wurden von den verbleibenden 50 ml wie folgt
isoliert. Periphere Blutlymphozyten (PBL) wurden vom Blut unter
Verwendung eines Lymphozyten-Auftrennmediums
isoliert (Ficoll-Hypaque oder Lymphozyten-Auftrennmedium (LSM),
Litton). Das Blut wurde in sterilen heparinisierten Gefäßen gesammelt,
in balancierter Hank's
Salzlösung
(HBSS) verdünnt,
auf eine Ficoll-Hypaque überlagert
und bei 400 g für
30 Minuten zentrifugiert. Zellen an der LSM-wässrigen Zwischenphase wurden
dann geerntet, zweimal in HBSS gewaschen und in Trypanblau gezählt, um
die Lebensfähigkeit
zu bestimmen. Die PBL wurden bei 106 Zellen/ml
in vollständigem
RPMI-1640-Medium mit 10% FBS und 1 mM Glutamin gelöst, in ein
T75-Gewebe-Kultur-Gefäß überführt und
für 2 Stunden
bei 37°C
in einem CO2-Inkubator inkubiert. Das Gefäß wurde dann
mindestens viermal mit vollständigem
RPMI-Medium gewaschen, um nicht adherente Zellen zu entfernen. Nach
der letzten Waschung wurden 35 ml vollständiges RPMI-1640-Medium zu
dem Gefäß zugegeben, gefolgt
von einer Inkubation über
Nacht (ungefähr
18 Stunden). Am nächsten
Tag wurden die schwimmenden, nicht adherenten Zellen (dendritische
Monozytenzellen) mit Medium gewaschen und in ein neues Gefäß überführt mit
vollständigem
RPMI-1640-Medium, ergänzt
mit 2.000 Einheiten/ml IL-4 und 2.000 Einheiten/ml GM-CSF und für 18 bis
24 Stunden in einem CO2-Inkubator inkubiert
(eine erhöhte
DC-Ausbeute kann durch Zusatz von FLT-3-Ligand erhalten werden,
welcher ein dendritischer Zellwachstumsfaktor in vivo ist). Die
Ausbeute von DC/M wurde gemessen, und die Zellen wurden weiter für ungefähr 5 Tage
in einem CO2-Inkubator kultiviert. Im Allgemeinen
wurden 1–5 × 106 lebende DC/M-Zellen nach 5 Kulturtagen
erhalten (die Kulturzeitdauer kann länger sein, um eine größere Anzahl
von Zellen zu erhalten). Am Tag vor der Verabreichung von DC/M-MS
wurden kultivierte DC/M von dem Gefäß geerntet, einmal mit PBS
gewaschen und mit 1 ml Einheit rIL-2VV-MS in 5 ml AIM V-(serumfreien)
Medium, enthaltend 2.000 Einheiten/ml IL-4 und 2.000 Einheiten/ml GM-CSF.
Die Passage durch das serumfreie Medium war beabsichtigt, um die
assoziierten toxischen Wirkungen durch die Verabreichung einer bovines
Serum enthaltenden Präparation
an eine Testperson zu eliminieren. Das Gemisch wurde in einem Glasgefäß bei 37°C über Nacht
inkubiert (ungefähr
18 Stunden), um Zeit zur Verarbeitung und Präsentation von Tumor- und Vaccinia-Virus-Antigenen
zu schaffen. Die Mindestzeit für eine
Antigen-Präsentation
beträgt
ungefähr
6 Stunden. Am nächsten
Tag wurden die entstehenden DC/M-MS herunterzentrifugiert, und der Überstand
wurde verworfen (ein Aliquot wird für einen Endotoxintest gesichert). Die
DC/M-MS wurde in 1 ml rIL-2VV-MS rekonstituiert und in 5 bis 6 Allquoten
zur Verabreichung an die Testperson aufgeteilt.
-
Beobachtung der Induktion von Immunantworten
-
Indikationen
der Induktion einer Anti-Melanom-Immunität in Patienten, die mit dem
Melanom-Vakzin behandelt
wurden, sind zur Bestimmung der Wirksamkeit des Vakzins nützlich.
Diese Indikationen sind insbesondere im frühen Stadium der Vakzintherapie
wertvoll, wenn klinische Endpunkt-Ergebnisse noch nicht verfügbar sind.
Die Induktion einer Anti-Melanom-Immunität wurde durch Bestimmung der
Spättyp-Hypersensitivität (DTH)-Antwort
gegenüber
Melanom-Antigenen vor und drei Monate nach der Melanom-Vakzin-Behandlung
analysiert. Zusätzlich
wurden Serum- und periphere Blutlymphozyten vor der Vakzin-Injektion
und einen Monat nach der Vakzin-Injektion erhalten, um die Induktion
der Anti-Melanom-Immunität
durch einen Zytotoxizitätsassay,
CTL-Vorläufer-Häufigkeit
(CTLp)-Assay und Phänotypische
Analyse von Lymphozyten zu testen.
-
Spättyp-Hypersensitiväts (DTH)-Test
-
Dieser
Test wurde durchgeführt,
um die Immunantwort gegen Melanom-Antigene zu bestimmen. Wenn ein
Patient positiv auf HLA A1 war, dann wurden Melanom-Peptid-Antigen-MAGE-1-beladene DC/M
verwendet. Wenn ein Patient positiv auf HLA A2 war, dann wurden
MAGE-3-, MART-1-
oder gp100-Melanom-Antigen-beladene DC/M verwendet. Das MAGE-1-Peptid
hat eine Aminosäuresequenz
NH2-EADPTGHSY-COOH, das MAGE-3-Peptid hat
eine Aminosäuresequenz
NH2-EVDPIGHLY-COOH, und das MART-1- Peptid
hat eine Aminosäuresequenz
NH2-AAGIGILTV-COOH. Die Peptide stammen
von einer kommerziellen Quelle. Die Reinheit dieses Peptids betrug > 90% und zeigte einen
einzelnen Peak bei der Massenspektrumanalyse. Diese Peptide wurden
in reinem Wasser mit 1 mg/ml rekonstituiert und durch Filtration
durch einen 0,2 μm
Sterilfilter sterilisiert. Die rekonstituierten Peptide wurden mit
1 ml pro Gefäß aliquotiert
und bei –70°C eingefroren. Zehn
Millionen DC/M in 1 ml Medium, das 50 bis 200 μg Peptid enthielt, wurden bei
37°C für 4 Stunden
inkubiert. Die Peptid-beladenen DC/M wurden zweimal mit Medium gewaschen
und dann in 100 μl
PBS zur Injektion gehalten, um eine DTH-Antwort, einen in vitro
Zytotoxizitäts-Assay,
eine Proliferation und einen ELISPOT-Assay durchzuführen.
-
Beim
DTH-Test wurden die Melanom-Peptid-Antigen-pulsierten autologen
DC/M (105-6) subkutan in der Deltamuskelregion
injiziert. Nach 48 Stunden wurde die Abhärtung gemessen und fotografiert.
Der Patient erhielt auch reine DC/M als Kontrolle in den anderen
Arm. Wenn eine DTH-Stelle
eine Antwort zeigte, wurde an der Stelle eine Biopsie durchgeführt und
auf das Vorliegen von CTLp durch einen CTLp-Häufigkeitsassay sowie auf das
Vorliegen von zytotoxischen Lymphozyten durch den 51Cr-Freisetzungsassay
analysiert. Zusätzlich
wurde eine Immunhistologie durchgeführt, um den Phänotyp von
Tumor-infiltrierenden Lymphozyten zu analysieren. Der DTH-Test wurde
vor der Einleitung der CVACII-Therapie und einen Monat nach der
Einleitung der Therapie durchgeführt.
-
Lymphozyten vom Blut (PBL) und Lymphozyten
von DTH-Stellen
-
Es
wurden zelluläre
Assays wie CTL-Assay und CTLp-Assay unter Verwendung von peripheren
Blutlymphozyten (PBL) des Patienten als Wirkzellen durchgeführt. Die
PBL wurden vom Blut wie oben beschrieben geerntet. Infiltrieren
der Lymphozyten an den DTH-Stellen wurden von Biopsien isoliert,
die an den Peptid-pulsierten DC/M-injizierten Stellen entnommen
wurden. Die Biopsien wurden auch an den Kontroll-DC/M-injizierten
Stellen entnommen. Die Isolierung von Lymphozyten aus dem Biopsiegewebe
wurde durch eine Kollagenase-Behandlung durchgeführt. Das Gewebe wurde zerkleinert
und in 10 ml RPMI-Medium, das Kollagenase-DNase enthielt (1,4 mg
Kollagenase Typ IV und 1,0 mg DNase pro ml) für 3 bis 4 Stunden bei 37°C gehalten.
Die Zellen wurden dreimal mit Medium gewaschen und über Nacht
in einem CO2-Inkubator inkubiert. Am nächsten Tag
wurden nicht-adherierende Lymphozyten von den adherierenden Fibroblastenzellen
aufgetrennt und in Anwesenheit von IL-2 enthaltendem Medium und
Peptid-pulsierten DC/M für
1 bis 2 Monate kultiviert. Diese Lymphozyten wurden Phänotypisch
bestimmt und auf Peptid-spezifische CTL und CTLp getestet.
-
Zytolytischer Assay
-
MAGE-1,
MAGE-3, MART-1/Melan A oder eine gp100-peptidspezifische zytolytische
Aktivität
von PBL wurde unter Verwendung eines standardgemäßen Chromfreisetzungs-Assays
gemessen. Frisch hergestellte PBL oder gefrorene PBL von mehreren
Zeitintervallen wurden in demselben Assay getestet. Melanom-Zelllinien,
die sowohl auf HLA-A1 als auch MAGE-1 (wenn der Patient A1-positiv ist) oder
sowohl auf HLA-A2 und MAGE-3, MART-1/Melan A oder gp100 (wenn der
Patient A2-positiv ist) positiv waren, sowie autologe DC/M-pulsierte
Zellen mit den oben genannten Peptid-Antigenen wurden als Stimulatoren in
diesem Assay verwendet. PBL von Patienten, die mit Melanom-Antigen
stimuliert waren, wurden in IL-2-RPMI-Medium für wenigstens 3 Wochen kultiviert
und in diesem Assay verwendet. Zielzellen in dem Assay enthielten
routinemäßig zwie
Melanom-Zelllinien,
normale Hautfibroblasten, die mit dem jeweiligen Peptid pulsiert
waren, und Ertythroleukämie-Linie
K-562. Für
den Assay wurden die Zielzellen geerntet, gewaschen und mit 100 μCi Natriumchromat/106 Zellen in 0,5 ml Volumen für 60 Minuten
bei 37°C
inkubiert. Nach viermaligem Waschen mit RPMI 1640 wurden die radioaktiv
markierten Zielzellen bei 104/ml in 100 μl Volumen
zu konförmigen
Mikrotiterplatten (Costar) zugegeben. Das Verhältnis von Effektor zum Ziel
(E:T) 40:1 bis 5:1 wurde in Vierfach-Vertiefungen verwendet. Die
Platten wurden bei 250 g für
5 Minuten zentrifugiert und bei 37°C in einem befeuchteten Inkubator
mit 5% CO2 inkubiert. Um die maximale Freisetzung
zu bestimmen, wurden 0,1 ml 1% Natrium-Dodekyl-Sulfat-Lösung zu
den jeweiligen Vertiefungen zugegeben. Am Ende der 4 Stunden wurden
die Überstände von
den Vertiefungen auf Faserfiltern geerntet und dann für eine Minute
auf einem Gammazähler gezählt. Die
Zähler
pro Minute (cpm) wurden verwendet, um die prozentuale Freisetzung
(%R) entsprechend der in Beispiel 1 beschriebenen Formel zu berechnen.
-
Der
ELISPOT-Assay kann verwendet werden, um die CTLp, die für ein Melanom-Peptid-Antigen spezifisch
sind, zu quantifizieren. Dieser Assay kann entsprechend einem veröffentlichten
Verfahren durchgeführt werden,
jedoch mit einer leichten Modifikation (Miyahira, Y. et al., Quantification
of antigen specific CD8+T cells using an ELISPOT assay, J. Immunol.
Meth. 181:45-54,
1995). Vertiefungen in einer Platte mit 96 Vertiefungen werden mit
10 μg/ml
anti-humanen IFN-γ-der Maus in 75 μl PBS beschichtet
und über
Nacht bei Raumtemperatur unter einer laminaren Abzugshaube inkubiert.
Die Platte wird dreimal mit Kulturmedium gewaschen (vollständiges RPMI-1640). Die letzte
Waschung wird mit Medium durchgeführt. PBL in den Mengen 104, 5 × 104, 105 oder 5 × 106 PBL (106 für frisches
PBL) in 50 μl
Medium wurden zu jeder Vertiefung zugegeben. Wenigstens 25 Replikate
werden für
jede Verdünnung
gehalten. Peptid-pulsierte DC/M bei einem Verhältnis zu PBL von 1:1 werden
zu jeder Vertiefung zugegeben und für 24 bis 48 Stunden in einem
CO2-Inkubator inkubiert. Die Vertiefungen
werden mit PBS, enthaltend 0,05% Tween 20, gewaschen. Fünfzig (50) μl (5 μg/ml) biotinyliertes Maus-Anti-Interferon-Gamma
(mit unterschiedlichem Klon) werden zu jeder Vertiefung zugegeben
und über Nacht
bei 4°C
inkubiert. Am nächsten
Tag werden die Vertiefungen dreimal mit PBS-Tween 20 gewaschen, und
es werden 50 μl
Avidin-Peroxidase zugegeben (entsprechend den Empfehlungen des Herstellers).
Die Platte bei 37°C
für 1 Stunde
inkubiert und zweimal mit PBS-Tween und einmal mit PBS (ohne Tween-PBS) gewaschen. Fünfzig (50) μl Tris-HCl
(50 mM und pH 7,5), enthaltend 3,3 Diaminobenzidin-Tetra-Hydrochloryd-Dehydrat
(DAM) (1 mg/ml) und 5 μl/ml
30% Wasserstoffperoxyd wird zugegeben und ermöglicht, eine Färbung zu
entwickeln. Schwarz-grüne
Punkte in jeder Vertiefung werden unter Verwendung eines einfachen
Mikroskops gezählt.
Die Anzahl der Punkte für
jede Verdünnung
wird berechnet und verglichen.
-
Immunphänotypisierung
-
Periphere
Blutlymphozyten und DTH-infiltrierende Lymphozyten werden auf CD4,
CD8, CD16 und CD25 unter Verwendung direkter oder indirekter Immunfluoreszenz-
oder immunhistologischer Verfahren phänotypisiert. Geeignete monoklonale
Antikörper
für CD4,
CD8, CD16 und CD25 werden von kommerziell verfügbaren Quellen bezogen. DC/M
wurden auf die Expression von CD80, CD85, CD11b und 1a-Antigene
phänotypisiert.
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Expression von IL-2 an der Vakzin-Injektionsstelle
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Es
wurden Stech-Biopsien von den Vakzin-injizierten und Kontroll-Vakzin-injizierten
Stellen entnommen. Wenigstens eine Vakzin-Biopsie und eine Kontroll-Vakzin-Biopsie
wurde zu jedem Zeitpunkt in dem Injektionsplan entnommen und auf
das Vorliegen von IL-2 getestet. Für die Immunhistologie wurde
gefrorenes Biopsiegewebe zur Herstellung von 6 μm Gewebesektionen auf behandelten
Glasobjektträgern
verwendet, die dann für
30 Minuten bei Raumtemperatur luftgetrocknet wurden. Das Gewebe
wurde mit Situfix (Kreatech Diagnostics) fixiert und dann mit Phosphat-gepufferter
Saline (PBS) zweimal gewaschen. Ein Tropfen des grob verdünnten Biotinyl-Antikörpers gegen
humanes IL-2 (Konzentration 5 μg/ml)
wurde zugegeben und in einer Feuchtkammer bei Raumtemperatur für 30 Minuten
bis 1 Stunde inkubiert. Der Objektträger wurde dreimal mit PBS gewaschen
und dann mit einer in geeigneter Form verdünnten Avidin-Peroxidase für 30 Minuten
inkubiert. Der Objektträger
wurde zweimal mit PBS gewaschen und dann mit einem Tropfen Dioaminobenzindin
(1,3 mM DAB in PBS, enthaltend 0,02% Wasserstoffperoxyd) für 20 bis
30 Minuten behandelt. Der Objektträger wurde mit PBS gewaschen
und mit Alkohol und Xylen dehydriert und mit DPX gerahmt. Eine bräune Färbung deutet auf
das Vorliegen von IL-2 hin.
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Statistische Analyse
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Alle
immunologischen Tests verglichen die Induktion der Immunität in prä- und post-behandelten Proben.
In diesen Analysen wurde ein ANOVA-statistisches Verfahren verwendet,
um Veränderungen
aufgrund der Vakzin-Therapie festzustellen.
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Ergebnisse
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Der
Patient erhielt sechs zweiwöchentlich
verabreichte subkutane Injektionen von CVACII über drei Monate (Induktionsphase).
Klinisch gesehen wurden keine schweren Nebenwirkungen festgestellt,
außer leichtem
Fieber, Kopfschmerzen sowie eine Entzündung und ein Anschwellen der
Impfstellen. Nach der Impfung enthielten die peripheren mononuklearen
Zellen eine erhöhte
Anzahl von proliferativen Tumor-reaktiven und zytolytischen Zellen.
Im Allgemeinen hatte der Patient keine DTH-Antwort vor der Melanom-Vakzin-Therapie.
Jedoch trat eine DTH-Antwort auf, wenn sie nach Beendigung der Induktionsphase
getestet wurde.
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Die
Immunitätsfähigkeit
gegenüber üblichen
Antigenen wurde unter Verwendung des Multitests CMI (Pasteur-Merieux
Connaught Laboratories, Swiftwater, PA) vor der Vakzinbehandlung
und zwei Wochen nach der Einleitung der Vakzinbehandlung getestet.
Der Patient zeigte eine Reaktion auf wenigstens eines der acht Antigene
in dem Multitest vor der Behandlung, und eine Reaktion auf wenigstens
einen der acht Test-Antigene. Weiter zeigte der Patient eine Vitiligo
(Verfärbung
der Haut) in der Nähe
der Vakzin-injizierten Stellen, was auf Induktion der Antimelanozyten-Immunantwort
hinweist.
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Mehrere
in vitro-Assays wurden ebenfalls unter Verwendung von Prä- und Post-Impfblut
durchgeführt. Post-Immun-PBL
zeigten eine verstärkte
Proliferation gegenüber
Melanom-Antigenen sowie eine erhöhte
Anti-Melanom-Zytotoxizität
(6 bzw. 7). 6 zeigt
eine Proliferation von Prä-Immun-PBL
und Post-Immun-PBL oder fraktionierter CD8+-T-Zellen
gegen autologe dendritische/Monozyten-Zellen, die mit gereinigtem
Melanom-Peptid-Antigen (MART-1 ), dem HLA-angepassten Allogen-Melanom-Zelllysat
des Patienten (Mel-9), von Melanomzellen abgeleitetem Zelllysat,
die nicht an den HLA des Patienten angepasst sind (Mel-2), oder
Zelllysaten von eigenen Tumorzellen des Patienten gepulst wurden.
Im Vergleich zu Prä-Immun-PBL
zeigten Post-Immun-PBL
oder CD8-T-Zellen eine erhöhte
proliferative Antwort auf alle Melanom-Antigen-Quellen. 7 zeigt
die Zytotoxizität
von Prä-
und Post-Immun-PBL eines Patienten, der mit der CVACII immunisiert
war. PBL wurden von dem Blut isoliert und mit Melanom-Antigen-pulsierten
DC/M für
1 bis 3 Wochen in vollständigem
RPMI-Medium, enthaltend 10 Einheiten/ml IL-2, stimuliert. Im Vergleich
zu Prä-Immun-PBL
zeigten Post-Immun-PBL eine erhöhte
Lyse gegenüber
den HLA-angepassten
Melanom-Zellen des Patienten (Mel-9). Obwohl die Post-Immun-PBL
eine erhöhte
Lyse von Melanom-Zellen zeigten, welche nicht die HLA des Patienten
teilen (Mel-2), war dieser Anstieg lediglich moderat. Post-Immun-PBL
zeigten auch eine erhöhte
Zytotoxizität
gegenüber
dem NK-Ziel K562. Die Immunreaktion war spezifisch, da die Antwort
des Patienten ausgeprägter
war, wenn der HLA-Typ passte. Mehrere andere Assays wie ELISA wurden
durchgeführt, um
die Herstellung von Antikörpern
gegen Melanom-Antigene zu zeigen; eine Immunphänotypisierung der Zellen, welche
die DTH-Stelle infiltrierten, und das Testen der Vakzin-injizierten
Stellen auf eine IL-2-Produktion wurde
ebenfalls durchgeführt.
Zusätzlich
zeigte die Induktion einer Anti-Melanom-Immunität eine Immunantwort gegenüber synthetischen
Melanom-Peptid-Antigenen und den eigenen Tumorzell-Antigen-pulsierten
dendritischen Zellen des Patienten. Zusammengefasst zeigen diese
Ergebnisse, dass eine CVACII-Impfung positive immunologische Veränderungen
im Krankheitsendstadium des Patienten zeigt. Diese Ergebnisse zeigen, dass
eine Immunisierung mit CVACII eine zelluläre Immunität verleiht und das Tumorwachstum
verzögert,
wodurch somit das Überleben
der Patienten, die an dem Melanom leiden, verlängert wird.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf den Umfang der beispielhaften
Ausführungsformen
beschränkt, die
lediglich der Veranschaulichung von einzelnen Aspekten der Erfindung
dienen sollen. Verschiedene Modifikationen der Erfindung neben den
hier gezeigten und beschriebenen werden für den Fachmann aufgrund der Beschreibung
und den nachfolgenden Zeichnungen ersichtlich. Solche Modifikationen
sollen in den Umfang der folgenden Ansprüche fallen. SEQUENZPROTOKOLL